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Z Rheumatol 2006 · 65:152–158
DOI 10.1007/s00393-005-0002-7
Online publiziert: 21. Dezember 2005
© Springer Medizin Verlag 2005
G. Horneff
Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin, Halle
Einsatz von Biologika bei der juvenilen idiopathischen ArthritisKonsensus-Statement des 7. Wörlitzer Expertengespräches 2004 für die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendrheumatologie
Qualitätssicherung
Etanercept
Wissenschaftlicher Hintergrund
Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF) ist ein
von T-Zellen, Monozyten und Makropha-
gen gebildetes, aus 3 identischen Unterein-
heiten bestehendes lösliches 17 kd Prote-
in. Es bindet an zwei spezifischen Rezep-
toren auf der Zellmembran der Zielzel-
le, einem 55 kd und einem 75 kd Rezeptor
und löst eine Zellaktivierung aus in deren
Folge Aktivierungs- und Adhäsionsanti-
gene exprimiert und Entzündungsmedia-
toren, Prostaglandine, Prostazykline und
auch andere proinflammatorische Zyto-
kine, gebildet werden. TNF-Rezeptoren
können in einer löslichen Form im Serum
nachgewiesen werden, binden TNF und
antagonisieren seine Wirkung. Die TNF-
Inhibition durch ein lösliches Tumorne-
krosefaktorrezeptor-Immunglobulin-Fu-
sionsprotein (Etanercept, ENBREL®) er-
wies sich in einer randomisierten kont-
rollierten Studie („randomized control-
led trial“, RCT) als wirksam [13]. Überzeu-
gende klinische und labormedizinische
Effekte werden auch bei zuvor therapiere-
sistenten Patienten erreicht, bei guter Ver-
träglichkeit [7].
Indikation
Die Therapieindikation soll durch einen
in der Kinder- und Jugendrheumatologie
und in der Anwendung von Etanercept er-
fahrenen Arzt gestellt werden.
A) Etanercept ist indiziert zur Behand-
lung der aktiven polyartikulären Verlaufs-
form der juvenilen idiopathischen (chro-
nischen) Arthritis nach Versagen einer
Therapie mit Methotrexat oder bei Unver-
träglichkeit ab einem Alter von 4 Jahren.
Die Diagnose der polyartikulären ju-
venilen Arthritis kann nach den Kriterien
der ACR, der EULAR oder der ILAR ge-
stellt werden.
Die Indikation ist bei Vorliegen einer
Polyarthritis unabhängig von der Begin-
nform (systemischer Beginn, oligoartiku-
lärer Beginn oder polyartikulärer Beginn)
zu stellen. Etanercept ist zudem zugelas-
sen zur Behandlung der adulten rheuma-
toiden Arthritis (chronische Polyarthritis)
und der Psoriasisarthritis. Insofern wird
die Behandlung eines Patienten mit ju-
veniler Psoriasisarthritis und polyartiku-
lärem Verlauf nicht als „off label“ Thera-
pie bewertet.
B) Indikation ohne Zulassung/“off-la-
bel use“
Bei Fehlen einer Zulassung müssen für
die Indikationsstellung erfüllt sein:
1. aktive Erkrankung, die die Gesund-
heit der Patienten deutlich beein-
trächtigt
2. therapierefraktäre Erkrankung (The-
rapieversager trotz Anwendung der
zugelassenen Medikamente)
3. wissenschaftlicher Nachweis der Ef-
fektivität
F Aktive Erkrankungen sind definiert
als das Vorliegen einer aktiven Poly-
arthritis mit Schmerzen und Schwel-
lung und einer Bewegungseinschrän-
kung. Eine Mindestzahl von aktu-
ell aktiven, schmerzhaften oder ge-
schwollenen Gelenken oder das Vor-
liegen einer humoralen Entzündungs-
aktivität mit einer Erhöhung der Blut-
senkungsgeschwindigkeit oder einer
Erhöhung des CRP werden nicht ge-
fordert.
F Etanercept ist derzeit noch nicht zu-
gelassen zur Behandlung der juveni-
len ankylosierenden Spondylitis. Die
Datenlage erlaubt aber eine Therapie-
empfehlung (Evidenzgrad IIA) [16]
(. Tab. 1 und 2).
F Die seronegative juvenile Polyarthritis
und die extended Oligoarthritis wer-
den auch bei Vorschulkindern beob-
achtet, wobei ihr Auftreten im ersten
Lebensjahr selten ist. Etanercept ist
152 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2006
derzeit noch nicht zugelassen zur Be-
handlung von Kindern mit einer ju-
venilen Polyarthritis im Alter von we-
niger als 4 Jahren. Die aktuelle Daten-
lage spricht für eine vergleichbare Ef-
fektivität und Sicherheit (Evidenzgrad
IIIA). Aus diesem Grunde kann der
Einsatz von Etanercept bei therapiere-
fraktärer aktiver Polyarthritis bei Kin-
dern, die jünger als 4 Jahre alt sind
unter Einhaltung besonderer Sorgfalt
vertreten werden.
F Die Behandlung von Patienten mit
einem oligoartikulären Verlauf der
JIA ist als „off label“ Therapie zu be-
werten. Sie ist indiziert bei therapiere-
fraktären Verläufen trotz wiederholter
intraartikulärer Applikation von Tri-
amcinolonsalzen (Triamzinolonhe-
xacetonid Dosis z.B. 0,5–1 mg/kg für
Kniegelenke, Rezidiv nach <6 Wo-
chen) und Methotrexattherapie. Die
Datenlage lässt eine Empfehlung (Evi-
denz IIA) zu [7].
Dosierung und Applikationsintervall
Dosiswirkungsuntersuchungen für Kin-
der und Jugendliche mit juveniler idiopa-
thischer Arthritis (JCA/JRA) sind nicht
bekannt. Die Dosierung nach den Richtli-
nien der Fachinformation erfolgt bei Kin-
dern und Jugendlichen eine Dosierung
von 0,4 mg/kg pro Einzeldosis, maximal
25 mg, subkutan 2-mal pro Woche.
Eine Erhöhung der Dosis ist bei unzu-
reichender Wirkung in Erwägung zu zie-
hen. Die bisherige Erfahrung spricht aber
dafür, dass eine Dosiserhöhung bei the-
rapierefraktärer Krankheitsaktivität eher
nicht erfolgversprechend ist.
Die Verlängerung des Applikationsin-
tervalls bei gleichzeitiger Dosisanpassung
auf z.B. 1x 50 mg/Woche war bei erwach-
senen Patienten mit einer rheumatoiden
Arthritis in einer RCT (RA) im Vergleich
zu einer Standardtherapie gleichwertig
[10]. Bei Verlängerung des Applikations-
intervalls ohne gleichzeitige Dosisanpas-
sung muss von einer suboptimalen The-
rapie ausgegangen werden. Dieses Vorge-
hen ist nicht zu empfehlen.
Voruntersuchungen und Verlaufskontrollen, Kontrollintervalle
Die Vorortdokumentation und die Mel-
dung der Therapie an das Etanercept-
register der Arbeitsgemeinschaft Kin-
der- und Jugendrheumatologie wird aus-
drücklich befürwortet. Dokumentations-
materialen zur qualitätssichernden Vor-
ortdokumentation können unter kinder-
gefordert werden. Neben der Meldung
unerwünschter Ereignissen an den Her-
steller wird die parallele Meldung an das
Register empfohlen.
AnamneseFragen nach akuten und chronischen In-
fektionserkrankungen, Krampfanfallslei-
den und anderen neurologischen Symp-
tomen, dem Impfstatus und der Famili-
enanamnese z.B. bezüglich demyelinisie-
render Erkrankungen sind zu stellen.
Eine Aktualisierung des Impfstatus vor
geplanter Therapie unter Beachtung be-
kannter Kontraindikationen ist zu emp-
fehlen. Impfungen mit Totstoffen können
und sollen auch unter Therapie mit Eta-
nercept erfolgen. Auf die aktuellen Emp-
fehlungen der STIKO wird ausdrücklich
verwiesen (www.rki.de).
Eingangsuntersuchung1. Ausführliche körperlich-klinische
und neurologische Untersuchung.
2. Gelenkstatus: Lokalisation, Zahl der
geschwollenen, druckdolenten und
bewegungseingeschränkten Gelenke.
3. Laboruntersuchungen: BSG, CRP,
Blutbild inklusive Thrombozytenzahl,
Differentialblutbild, ASAT, ALAT, AP,
Kreatinin, Creatinkinase, antinukle-
äre Antikörper und ggf. Antikörper
gegen Doppelstrang-DNS, Urinstatus.
4. GT-10 Test zum Ausschluss einer ak-
tive Tuberkulose falls aufgrund der
bestehenden Medikation von einer
Aussagekraft des Tests ausgegangen
werden kann.
Verlaufsparameter1. Ausführliche körperlich-klinische
und neurologische Untersuchung.
Insbesondere ist auf das Auftreten
von bakteriellen und viralen Infekti-
onen, und auch auf opportunistische
Keime zu achten (vierteljährlich).
2. Gelenkstatus: Lokalisation, Zahl der
geschwollenen, druckdolenten und
bewegungseingeschränkten Gelenke
(vierteljährlich).
3. Laboruntersuchungen: BSG, Blutbild
inklusive Thrombozytenzahl, ggf. Dif-
ferentialblutbild, CRP, ASAT, ALAT,
AP nach 2 und 4 Wochen, danach mo-
natlich im ersten Behandlungsjahr, an-
schließend vierteljährlich. Titer anti-
nukleärer Antikörper und Antikör-
per gegen Doppelstrang-DNS nur bei
entsprechender Klinik.
4. Die 1- bis 2-jährige radiologische Kon-
trolle relevanter Gelenkbefunde ist in-
dividuell zu indizieren. Standardisier-
te Untersuchungen zum Einfluss der
Therapie auf knöcherne Destruktion
und Reparatur stehen für das Kindes-
und Jugendalter nicht zur Verfügung.
Tab. 1 Evidenzgraduierung
Graduierung Evidenz
I ≥1 randomisierte kontrollierte Studie
II ≥1 kontrollierte, aber nicht-randomisierte Studie
Kohorten-, oder Fallkontrollstudien bevorzugt von mehr als einer
Forschungsgruppe oder von mehr als einem Zentrum
Evidenz beruht auf Beobachtung von dramatischen Effekten
unkontrollierter Studien
III Evidenz beruht auf Expertenmeinung, klinischer Erfahrung oder deskriptiven
Studien
Tab. 2 Graduierung der
Empfehlungen
Grad Empfehlung
A Gute Evidenz für die Durchführung
der Maßnahme/Therapie
B Mäßige Evidenz für die Durchfüh-
rung der Maßnahme/Therapie
C Wenig Evidenz für die Durchführung
der Maßnahme/Therapie
D Mäßige Evidenz gegen die Durchfüh-
rung der Maßnahme/Therapie
E Gute Evidenz gegen die Durchfüh-
rung der Maßnahme/Therapie
153Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2006 |
Unerwünschte Wirkungen und Unverträglichkeiten
Lokale Erytheme treten in der Regel in
den ersten Therapiewochen auf und sind
kein Abbruchgrund.
Eine Therapiepause bei schweren und
anhaltend fieberhaften Infektionen wird
befürwortet. Ein Wiederbeginn kann un-
mittelbar nach Überwindung der akuten
Infektionserkrankung erfolgen.
Zum Einsatz von TNF-Inhibitoren
während und nach operativen Eingrif-
fen liegen keine ausreichenden Erfah-
rungen vor. Sofern es die klinische Situa-
tion erlaubt, sollte eine Therapiepause bis
zum Abschluss der Wundheilung erfolgen
(IIIB). Aus pragmatischen Gründen kann
deshalb folgendes Vorgehen empfohlen
werden: Auslassen der Therapie 3–4 Ta-
ge vor dem geplanten Eingriff und Wie-
derbeginn 10–14 Tage nach dem Eingriff.
Bei mehr als 3-wöchiger Unterbrechung
der Therapie besteht ein erhöhtes Risiko
für Krankheitsschübe.
Die Therapie mit Etanercept ist kein
Grund für die Verschiebung eines dring-
lichen operativen Eingriffs.
Uveitiden werden auch unter laufender
Therapie mit Etanercept beobachtet. Die
regelmäßigen ophthalmologischen Kon-
trolluntersuchungen sind unverändert zu
empfehlen [18].Bei Auftreten unerklärter
Symptome ist eine Therapiepause bis zum
Abklingen der Symptome zu empfehlen.
Kontraindikationen
Eine Behandlung sollte nicht begonnen
bzw. abgebrochen werden bei Vorliegen
oder Auftreten ernster lokalisierter oder
allgemeiner, akuter oder chronischer In-
fektionen. Die Therapie sollte erst nach
Remission der jeweiligen Infektion aufge-
nommen werden.
Eine Vakzination mit Lebendimpfstof-
fen während der Therapie sollte nicht erfol-
gen. Die allgemeinen Kontraindikationen
für Lebendimpfungen sind zu beachten.
Bei Vorliegen von Lymphomen, lym-
phoproliferativen Erkrankungen und Tu-
moren sowie bei chronischen Virusinfek-
tionen wie HIV, Blutbildungsstörungen
z.B. aplastische Anämie, neurologische
insbesondere demyelinisierende Erkran-
kungen z.B. Enzephalomyelitis dissemi-
nata ist eine Etanercepttherapie kontra-
indiziert. Bei Vorliegen einer Hepatitis B-
oder C-Virusinfektion ist besondere Sorg-
falt angezeigt.
Das Auftreten eines „Lupus like disease“
mit hämatologischen Symptomen, Hauter-
scheinungen oder Organmanifestationen
ist ein Abbruchgrund, nicht aber das Auf-
treten oder der Titeranstieg von antinukle-
ären Antikörpern oder anti-DNS-Antikör-
pern ohne klinisches Korrelat.
Schwangerschaft oder Stillperiode sind
Kontraindikationen. Eine sichere Kon-
trazeption bei Jugendlichen ist erforder-
lich. Eine unter Therapie eingetretene
Schwangerschaft ist ein Grund für ein
Therapieende. Die Therapie mit Etaner-
cept ist dagegen keine Indikation für ei-
nen Schwangerschaftsabbruch.
Interaktionen und Kombinationstherapie
Untersuchungen zur Komedikation von
Etanercept und Methotrexat stehen im
Kindesalter limitiert zur Verfügung [5, 20].
Beschrieben ist eine synergistische Effek-
tivität ohne Erhöhung der Risiken (IIA).
Aufgrund von Erfahrungen im Erwach-
senalter bei der Behandlung der rheuma-
toiden Arthritis scheint eine begleitende
Therapie mit niedrigdosiertem Methotre-
xat ebenfalls möglich und sinnvoll (IA).
Die Kombinationstherapie mit Immun-
suppressiva erhöht jedoch theoretisch das
Risiko, an Infektionen zu erkranken bzw.
der Aggravierung von Infektionen. Auch
das Risiko in Bezug auf die Tumorabwehr
kann bei Kombination von Etanercept mit
Immunsuppressiva erhöht sein.
Derzeit kann keine Aussage über eine
Kombination mit anderen Antirheumati-
ka aus der Gruppe der Immunsuppressi-
va (Leflunomid, Azathioprin, Cyclosporin
A), Goldsalzen, Antimalariamitteln oder
Sulfasalazin gemacht werden. Kombina-
tionen mit anderen Biologika, Anakinra,
Infliximab oder Adalimumab, sind derzeit
nicht zu empfehlen.
Therapiedauer und Beendigung der Therapie
Die Beurteilung des Therapieerfolgs soll
durch einen in der Kinder- und Jugendrheu-
matologie erfahrenen Arzt erfolgen. Zur
Beurteilung des Therapieerfolgs ist die Do-
kumentation der Parameter der ACR-JRA-
Kriterien zumindest 6-monatlich zu emp-
fehlen. Der DAS28 (EULAR-Definition) ist
eine Alternative bei polyartikulärem Ver-
lauf. Seine Evaluierung für Kinder- und Ju-
gendliche steht allerdings aus.
Die Behandlung ist abzubrechen bei
unzureichender Wirksamkeit, falls es
nicht innerhalb von 12 Wochen zu einer
signifikanten dokumentierbaren Besse-
rung der klinischen und/oder labormedi-
zinischen Aktivität gekommen ist. Es wird
darauf hingewiesen, dass ein klinischer
Zugewinn noch über einen Zeitraum von
bis zu 12 Monaten nach Therapiebeginn
erwartet werden kann [7].
Empfehlungen zur Beendigung einer
effektiven Therapie bei langfristiger kli-
nischer und labormedizinischer Remis-
sion sind derzeit noch nicht möglich. Bei
langfristiger Symptomfreiheit ist ein Aus-
lassversuch gerechtfertigt.
Dokumentation (vor Ort und überregional)
Überwachung und Beurteilung der The-
rapieeffektivität sollten in Zusammen-
arbeit mit einem in der Kinder- und Ju-
gendrheumatologie und in der Anwen-
dung von Etanercept erfahrenen Arzt er-
folgen.
Die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und
Jugendrheumatologie führt ein Etaner-
cept-Register und ermöglicht somit die
qualitätssichernde Dokumentation, über-
regional und vor Ort, der Anwendung von
Etanercept im Kindesalter.
Infliximab
Wissenschaftlicher Hintergrund
Mit Infliximab (Remicade®) steht ein chi-
märer Maus-Mensch-monoklonaler An-
tikörper gegen TNF zur Verfügung, für
den eine Zulassung zur Behandlung von
Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis,
Psoriasisarthritis, ankylosierender Spondy-
litis und besonderer Verläufe bei M. Crohn,
nicht aber zur Behandlung der JIA besteht.
Hier stehen nur limitierte Erfahrungen, i. d.
R. aus retrospektiven Fallsammlungen und
offenen Fallserien zur Verfügung, die auf
eine der Behandlung mit Etanercept ver-
154 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2006
Qualitätssicherung
Zusammenfassung · Abstract
Z Rheumatol 2006 · 65:152–158 DOI 10.1007/s00393-005-0002-7
© Springer Medizin Verlag 2005
G. Horneff
Einsatz von Biologika bei der juvenilen idiopathischen Arthritis. Konsensus-Statement des 7. Wörlitzer Expertengespräches 2004 für die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendrheumatologie
Zusammenfassung
Die rasch wachsende Gruppe der Biologi-
ka stellt heute bereits einen unverzichtbaren
Bestandteil bei der Behandlung von chro-
nisch entzündlichen oder Autoimmunerkran-
kungen dar, nicht nur für bislang therapiere-
fraktäre Krankheitsverläufe sondern auch,
weil die Effektivität einer Therapie mit Biolo-
gika oftmals dem Ausmaß des konventionell
erreichbaren Therapieerfolges überlegen ist,
der Wirkungseintritt rascher erfolgt und das
Therapierisiko geringer erscheint. Aus diesem
Grunde soll mit der vorliegenden Stellung-
nahme eine aktualisierte Empfehlung zur Be-
handlung von Kindern und Jugendlichen er-
folgen [6].
Schlüsselwörter
Juvenile Arthritis · Etanercept · Infliximab ·
Adalimumab · Anakinra
Biologics for treatment of juvenile idiopathic arthritis. Consensus statement of the 7th Wörlitzer Expertengespräche 2004 for the German Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendrheumatologie
Summary
The group of biologics for the treatment of
rheumatic diseases is continuously grow-
ing. They have become an important op-
tion not only for treatment of so far untreat-
able chronic inflammatory or rheumatic dis-
ease, but also for juvenile idiopathic arthri-
tis. In addition, the velocity and the degree of
improvement is better than with to conven-
tional therapies. Furthermore, toxicity and
risks seem to be lower with higher safety and
compatibility. Although the data are scarce,
they are widely used. Therefore, the German
Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugen-
drheumatologie is updating the current rec-
ommendation for the treatment of juvenile
idiopathic arthritis using biologics [6].
Keywords
Juvenile arthritis · Etanercept · Infliximab ·
Adalimumab · Anakinra
gleichbare Wirksamkeit hinweisen [IIA]
[3, 11, 12]. Die Verträglichkeit ist offenbar
durch Infusionsreaktionen und eine hö-
here Gefährdung durch Infektionen einge-
schränkt [1, 21]. Bis zur Zulassung kann der
Einsatz von Infliximab bei Kindern und Ju-
gendlichen deshalb nicht generell empfoh-
len werden.
Indikation
Aufgrund der fehlenden Zulassung, der
limitierten Erfahrung und des Risikopo-
tentials ist die Indikation zur Therapie mit
Infliximab im Kindes- und Jugendalter
ausschließlich bei aktiven und gegenüber
konventionellen Therapeutika und Eta-
nercept refraktären Fällen zu stellen. Die
„off label“ Anwendung ist zu vertreten,
wenn ein schweres Krankheitsbild nicht
mit bereits zugelassenen Therapiemög-
lichkeiten behandelt werden kann und
ein wissenschaftlich erwiesener Wirksam-
keitsnachweis besteht. Zur Krankheitsak-
tivität gelten bei Etanercept genannten
Ausführungen.
Bei aktiver oder häufig rezidivierender
chronischer Uveitis kann aufgrund der
überwiegend ermutigenden Erfahrung
eine Indikation zur Therapie mit Inflixi-
mab vertreten werden [IIIB] [2].
Dosierung und Applikationsintervall
Auf Grund der vorliegenden Daten der
Zulassungsstudie ist eine Dosis von 3 mg/
kg zu empfehlen. Bei mangelnder Wirk-
samkeit kann eine probatorische Dosiser-
höhung auf bis zu 6 mg/kg pro Einzeldo-
sis erwogen werden. In besonderen Fäl-
len ist eine Dosis von bis zu 10 mg/kg ver-
tretbar. Das initiale Applikationsintervall
von 4 Wochen sollte nach Wirkungsein-
tritt schrittweise auf 8 Wochen verlängert
werden.
Voruntersuchungen und Verlaufskontrollen, Kontrollintervalle
Diesbezüglich wird auf die bei Etanercept
genannten Ausführungen verwiesen. Be-
züglich der Gefahr der Reaktivierung ei-
ner latenten Tuberkulose sind die Emp-
fehlungen der DGRh zu beachten [15].
155Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2006 |
Unerwünschte Wirkungen und Unverträglichkeiten
Neben den unter bei Etanercept genann-
ten Risiken sind Infusionsreaktionen auch
bei Prämedikation zu beachten. Aufgrund
einer im Vergleich zu Etanercept längeren
Plasmahalbwertzeit sind deutlich längere
Sicherheitsabstände von zumindest 4 Wo-
chen zu beachten.
Kontraindikationen
Neben den bei Etanercept genannten Kon-
traindikationen sind schwere vorausge-
gangene Infusionsreaktionen und eine be-
kannte Überempfindlichkeit zu nennen.
Interaktionen und Kombinationstherapie
Untersuchungen zur Komedikation, au-
ßer mit Methotrexat, stehen im Kinderal-
ter nicht zur Verfügung. Um ein sekun-
däres Therapieversagen durch neutralisie-
rende Antikörper zu limitieren, ist die Ko-
medikation mit Methotrexat in Analogie
zum Erwachsenenalter jedoch ausdrück-
lich zu empfehlen. Zur Komedikation mit
anderen Basistherapeutika, Immunsup-
pressiva und Biologika gelten die bei Eta-
nercept genannten Hinweise.
Therapiedauer, Beendigung der Therapie und Dokumentation
Diesbezüglich wird auf die Empfehlungen
in Etanercept verwiesen.
Adalimumab
Untersuchungen zur Anwendung von
Adalimumab zur Behandlung der JIA
wurden bislang nicht publiziert. Eine
kontrollierte Studie zur Behandlung der
therapierefraktären polyartikulären JIA
wurde begonnen und ist noch nicht ab-
geschlossen. Aus diesem Grund ist der-
zeit keine Indikation zur Behandlung von
Kindern und Jugendlichen gegeben. Für
einen „off label use“ gelten die bei Inflixi-
mab genannten Anmerkungen.
Zur Behandlung von Erwachsenen wird
Adalimumab in einer Dosis von 40 mg al-
le 14 Tage subcutan appliziert. Eine Dosis-
empfehlung steht für Kinder- und Jugend-
liche nicht zur Verfügung. In der noch lau-
fenden Phase II Studie wurde eine Dosie-
rung von 24 mg/qm Körperoberfläche pro
Einzelldosis verwendet [14]. Bei mangeln-
der Effektivität kann das Applikationsin-
tervall auf 1×/Wo. reduziert werden.
Eine Kombination mit Methotrexat in
Analogie zur Phase-II-Studie erscheint
möglich und sinnvoll.
Anakinra (Kineret®)
Wissenschaftlicher Hintergrund
Der Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-
1RA) Anakinra ist mit Ausnahme der feh-
lenden Glykosylierung und eines zusätz-
lichen Methioninrestes mit dem physiolo-
gischen IL1RA identisch. Er bindet kom-
petitiv an den Interleukin-1-Rezeptor ohne
ein stimulierendes Signal zu induzieren. Auf
diesem Wege behindert er die Wirkung von
Interleukin-1. In mehreren randomisierten
klinischen Studien (RCT) wurde die Wirk-
samkeit von Anakinra zur Behandlung der
rheumatoiden Arthritis belegt. Zur Behand-
lung der polyartikulären juvenilen Arthritis
oder der systemischen Arthritis stehen kei-
ne RCT zur Verfügung [8, 17].
Indikation
Es handelt sich stets um einen „off la-
bel use“. Die entsprechenden Einschrän-
kungen sind zu beachten. Aufgrund des
Fehlens der Zulassung müssen erfüllt
sein:
1. Therapierefraktäre Erkrankung (The-
rapieversager trotz Anwendung der
zugelassenen Medikamente Me-
thotrexat und Etanercept)
2. Aktive Erkrankung: Die Erkrankung
ist als aktiv zu bezeichnen, wenn ne-
ben Morgensteifigkeit aktiv entzünd-
liche Gelenke mit Schwellungen und/
oder Gelenkschmerzen und Bewe-
gungseinschränkungen vorliegen, die
nicht auf mechanische oder nicht-
entzündliche Ursachen zurückgeführt
werden können.
Die systemische Arthritis wird auch
als aktiv bezeichnet, wenn syste-
mische Manifestationen fortbestehen,
zu denen Fieber, Hauterscheinungen
oder Serositiden zu zählen sind und/
oder aktive Arthritiden bestehen. Zu-
gleich soll labormedizinisch eine er-
höhte Entzündungsaktivität vorliegen
(BSG>30 mm/h, CRP>30 mg/l).
3. Der wissenschaftliche Nachweis der
Effektivität.
Unter Einhaltung der o.g. Punkte
kann der Einsatz von Anakinra ver-
treten werden bei
A) gesicherter Diagnose einer polyarti-
kulären Form einer juvenilen idiopa-
thischen Arthritis
B) gesicherte Diagnose einer syste-
mischen Arthritis
C) periodischen Fiebersyndromen (NO-
MID; Muckle-Wells-Syndrom, fami-
liäre Kälteurtikaria, nachgewiesen be-
deutsame CIAS-1 Genmutationen)
Der wissenschaftlicher Nachweis der Ef-
fektivität in RCT steht bislang sowohl für
die Indikation A als für die auch Indika-
tionen B und C aus. Lediglich Falldarstel-
lungen und offene Fallserien weisen auf
eine therapeutische Effektivität hin. Im
Falle der aktiven systemischen Arthritis
kann aufgrund der überzeugenden viel-
fachen Beobachtungen die Indikation zur
Anwendung von Anakinra empfohlen
werden [IIIB] [4, 9, 19].
Dosierung und Applikationsintervall
Die Dosierung erfolgt nach den Richtli-
nien der Fachinformation. Für Kinder
und Jugendliche sind 1–2 mg/kg, maximal
100 mg täglich subkutan anzuwenden.
Zu Effektivität einer Erhöhung der Do-
sis stehen keine Daten zur Verfügung, die
Verträglichkeit nahm in Erwachsenstudi-
en bei höherer Dosis ab.
Zur Verlängerung des Applikations-
intervalls stehen keine Daten zur Verfü-
gung.
Voruntersuchungen undVerlaufskontrollen, Kontrollintervalle, unerwünschte Wirkungen und Unverträglichkeiten
Die Indikationsstellung und die Thera-
piekontrollen sollen durch Ärzte gestellt
werden, die über Erfahrungen in der Kin-
der- und Jugendrheumatologie und der
156 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2006
Qualitätssicherung
Anwendung von Biologika verfügen. Die
Überwachung und Therapiekontrolle soll
in 3-monatigen Abständen erfolgen.
Anamnestisch erhoben werden sollten
Lokalreaktionen, Kopfschmerzen, Fieber
und andere Infektionszeichen. Lokalreak-
tionen sind die häufigsten unerwünschten
Arzneimittelwirkungen. Regelmäßige
Kontrollen des Blutbildes sind erforder-
lich insbesondere bzgl. Neutropenien.
Kontraindikationen
Aktive akute oder chronische Infektionen,
bekannte Unverträglichkeiten gegenüber
Anakinra oder anderen aus E. coli gewon-
nenen Arzneimitteln und schwere Nieren-
funktionsstörung.
Da ein fetales Risiko nicht ausgeschlos-
sen werden kann, ist eine bestehende oder
geplante Schwangerschaft eine Kontrain-
dikation.
Interaktionen und Kombinationstherapie
Bei einer Kombination mit Etanercept
sind gehäuft Infektionen aufgetreten. Die
Kombination mit TNF-Inhibitoren ist
deshalb nicht zu empfehlen. Anakinra ist
zur Behandlung der RA nur in Kombina-
tion mit Methotrexat zugelassen. Diese
Kombination ist wahrscheinlich auch zur
Behandlung der JIA sinnvoll, sofern keine
Kontraindikationen oder Unverträglich-
keiten bestehen. Zur Kombination mit Le-
flunomid, Azathioprin und anderen Bio-
logika stehen keine Daten zur Verfügung.
Eine Kombination mit NSAR oder Stero-
iden ist sinnvoll.
Therapiedauer und Beendigung der Therapie
Die Therapie soll beendet werden, wenn
innerhalb von 8–12 Wochen kein Ef-
fekt erreicht werden kann, bei Vorlie-
gen oder Auftreten von bedeutsamen un-
erwünschten Arzneimittelwirkungen,
schweren Infektionen oder einer schweren
Niereninsuffizienz. Eine Vakzinierung
mit Lebendimpfstoffen soll während der
Therapie nicht erfolgen. Eine unter The-
rapie eingetretene Schwangerschaft ist ein
Grund für eine Therapiebeendigung. Die
Therapie mit Anakinra ist dagegen keine
Indikation für einen Schwangerschafts-
abbruch.
Zum Einsatz von Anakinra bei ge-
planten oder Notfalloperationen beste-
hen keine Erfahrungen.
Teilnehmerliste Borte G, Leipzig, Bor-
te, M, Leipzig, Dressler F, Hannover, Fass-
hauer M, Leipzig, Földvari I, Hamburg,
Grübner I, Jena, Günther A, Potsdam,
Horneff G, Halle, Kallinich T, Berlin, Ke-
kow M, Vogelsang, Kekow, J, Vogelsang,
Küster R-M, Bad Bramstedt, Michels H,
Garmisch-Partenkirchen, Minden K, Ber-
lin, Möbius D, Cottbus, Niehues T, Düs-
seldorf, Oppermann J, Halle, Palm-Beden
K, Sendenhorst, Roth J, Berlin, Sauerbrey
A, Erfurt, Schmeling H, Halle, Schöntu-
be M, Berlin, Stäbler M, Halle, Trauzed-
del R, Berlin
Korrespondierender AutorProf. Dr. G. Horneff
Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Martin-Luther-UniversitätErnst-Grube-Strasse 40, 06120 [email protected]
Literatur
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Jover JA, Fernandez B, Pato E (2001) Treatment of
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gy, October 16-21, San Antonio, USA
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158 | Zeitschrift für Rheumatologie 2 · 2006
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