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350 © Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Bauphysik 30 (2008), Heft 5
1 Einleitung
Die Anforderungen an Dämmstoffesteigen nicht nur aus energie- und kli-mapolitischen Gründen seit Jahrenstetig an. Nachhaltigkeit und Energie-effizienz sind deshalb nur zwei The-men, denen sich der moderne Dämm-stoff EPS-Hartschaum stellt. Die hoheQualität von EPS-Produkten der Mit-gliedsunternehmen des Industriever-bandes Hartschaum (IVH) ist gleich-zeitig ein Qualitätsversprechen an denPlaner und das Handwerk sowie anden Verbraucher und die Politik. Mitdem Ziel, alle diese Anforderungen zuerfüllen und damit verlässliche Pla-nungs- und Ausführungssicherheit zugewährleisten, überwacht die Bundes-fachabteilung Qualitätssicherung EPS-Hartschaum (BFA QS EPS) die Her-stellung von EPS-Hartschaum als Bau-stoff in einem umfassenden Qualitäts-sicherungsverfahren.
2 Anwendungsgebiete
EPS steht für expandierter Polystyrol-Hartschaum. Seit 1954 werden Dämm-stoffe aus EPS-Hartschaum unter demMarkennamen Styropor hergestelltund erfolgreich im Bauwesen einge-setzt.
EPS-Dämmstoffe kommen imWohn-, Geschäfts- und Verwaltungs-bau sowie im Industriebau zum Ein-satz. In erster Linie werden EPS-Platten zur Wärmedämmung der Ge-bäudeaußenhülle sowie zur Trittschall-dämmung verwendet. Im Bereich derWärmedämmung sind es die Bereiche– geneigtes Dach, Flachdach;– oberste Geschossdecke;– Fassade (Wärmedämm-Verbundsys-
tem), zweischalige Außenwand (hin-
terlüftet oder mit Kerndämmung),Innendämmung;
– Kellerdecke;– erdberührter Bereich.
Gerade der EPS-Einsatz in Wärme-dämm-Verbundsystemen (WDVS),Bild 1, trägt erheblich dazu bei, Ener-gieeinsparung bei Gebäuden äußersteffizient zu gestalten. Die eigens
aufgestellten Qualitätsrichtlinien deseinzusetzenden EPS-Produktes sinddabei einzuhaltende Maßstäbe derDämmstoffproduzenten. Gleichzeitigbieten die in den Richtlinien festge-schriebenen erhöhten Produktleistun-gen hohe Sicherheit für die Planungund Ausführung.
3 Herstellung von EPS-Hartschaum
Als Rohstoff für EPS-Hartschaumdient polymerisiertes Styrol, dem Pen-tan als Treibmittel zugesetzt wird. DieUrsprungsgröße des perlenförmigen,harten, glasähnlichen Granulates be-trägt 0,3 bis 2,8 mm. Der Rohstoffbesitzt eine Schüttdichte von ca.650 kg/m3 und eine Dichte von1.030 kg/m3.
Die Herstellung von EPS-Hart-schaum erfolgt in den drei StufenVorschäumen, Zwischenlagerung undAusschäumen, Bild 2.
VorschäumenMit Hilfe von Wasserdampf wird derRohstoff in sogenannten Vorschäu-
Erfahrungen bei der Überwachung der Herstellungvon EPS-DämmstoffenHartmut Schönell
Berichte
DOI: 10.1002/bapi.200810044
Bild 1. Wärmedämm-Verbundsystememit EPS-Hartschaum werden zurFassadendämmung im Neubau undinnerhalb der energetischen Moderni-sierung von Altbauten eingesetzt
Bild 2. Der Produktionsprozess von EPS-Hartschaum ist in die Überwachungdurch die BFA QS EPS einbezogen
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mern bei Temperaturen oberhalb 90 °Cvorgeschäumt. Bei diesem Vorgangblähen die Perlen infolge des ver-dampfenden Treibmittels Pentan undteilweise auch infolge des eingedrun-genen Wasserdampfes um etwa daszwanzig- bis fünfzigfache ihres ur-sprünglichen Volumens auf, wobeisich im Perleninnern eine geschlos-senzellige Struktur ausbildet.
ZwischenlagerungDie vorgeschäumten Perlen müsseneinige Zeit in belüfteten Silos zwi-schengelagert werden. Beim Abküh-len der Partikel kondensieren in deneinzelnen Zellen noch vorhandenesTreibmittel und Wasserdampf. Derhierbei entstehende Unterdruck wirddurch eindiffundierende Luft ausge-glichen. Erst dadurch erhalten die vor-geschäumten Perlen die zur Weiter-verarbeitung erforderliche Stabilität.
AusschäumenDie vorgeschäumten und zwischen-gelagerten Schaumstoffperlen könnennun auf verschiedene Arten zu Styro-porplatten fertig verarbeitet werden:– Schäumen von Blöcken und Schnei-
den zu Platten,– Einzelplattenherstellung auf Form-
teilautomaten,– Endlosherstellung auf Bandanlagen,– Trittschalldämm- und teilweise auch
WDVS-Platten durch Elastifizie-rung,
– Dränplatten.
Das Schäumen von Blöcken undSchneiden zu Platten ist das am häu-figsten angewandte Verfahren. Die vor-geschäumten Perlen werden in Block-formen (quaderförmige Metallformen,allseitig mit Dampfdüsen ausgestat-tet) eingefüllt und erneut gesättigtemWasserdampf ausgesetzt. Dabei ent-stehen Temperaturen zwischen 110und 120 °C. Die Perlen schäumenweiter auf, werden plastisch und leichtklebrig und verbinden („verschwei-ßen“) sich durch den von ihnen selbstausgehenden Druck zu einem homo-genen Schaumstoffblock. Nach einerrelativ kurzen Abkühlzeit werden dieBlöcke entformt und vor der Weiter-verarbeitung abgelagert. Sie werdendann auf mechanischen oder ther-mischen Schneideanlagen zu Plattengeschnitten, Rand- und Oberflächen-profilierungen sind mit Spezialwerk-zeugen möglich.
Automatenplatten werden inWerkzeugen für Platten als Formteileauf vollautomatischen Maschinen, ent-sprechend dem Blockschäumen, ein-zeln geschäumt. Von Vorteil ist dabei,dass die Platten in der Endform vor-liegen und somit jegliche Nachbear-beitung, wie z. B. das Anbringen vonNut und Feder, entfällt. Auch Struk-turierungen der Plattenoberflächen(Dekorplatten) können dabei mit her-gestellt werden.
Platten von der Bandanlage wer-den auf einer Doppelbandanlage zwi-schen umlaufenden endlosen Stahl-bändern in der gewünschten Platten-dicke geschäumt. Von diesem Bandwerden die Platten in der gewünsch-ten Länge abgetrennt. Sie können,falls erforderlich, auch gleich auto-matisch weiter-bearbeitet werden.
4 Bautechnische Vorschriften
Welche Qualität ein Dämmstoff hat,ergibt sich aus dem Leistungsniveaudes Dämmproduktes, d. h. den Eigen-schaften, die für den vorgesehenenVerwendungszweck erforderlich sind,und der Sicherheit, dass die erforder-liche Leistung auch erbracht wird.Die Qualitätssicherung von EPS-Hart-schaum gewährleistet dem Anwender,dass die Produktqualität stimmt undin regelmäßigen Abständen überprüftwird.
Die Anforderungen an die Leis-tung von EPS ergeben sich u. a. aus– den harmonisierten europäischen
Produktnormen,– den nationalen Verwendungsnor-
men (in Deutschland: Anwendungs-norm und Bemessungsnorm),
– der jeweiligen Landesbauordnungund den
– technischen Regeln in den Bau-regellisten,
– den Kundenanforderungen.
In DIN EN 13163 „Produkte aus ex-pandiertem Polystyrol (EPS)“ [2] sinddie Produkteigenschaften des Dämm-stoffs geregelt, während in DIN 4108-10 [3] die Anwendungen von Wärme-dämmungen und damit auch von EPSgeregelt sind. In Abstimmung mit sei-nen Marktpartnern (BundesverbandDeutscher Baustoff-Fachhandel, Bun-desverband Baustoffe Steine + Erden,Bundesverband Estrich und Belag,Fachverband Wärmedämm-Verbund-systeme, Fachverband der Stuckateure
für Ausbau und Fassade, Zentralver-band des deutschen Dachdeckerhand-werks, Bundesverband Flächenheizun-gen, Hauptverband Farbe GestaltungBautenschutz, Zentralverband Deut-sches Baugewerbe) hat die BFA QSEPS spezielle Qualitätsrichtlinien fürEPS-Anwendungen entwickelt, die imdirekten Bezug zu den Anwendungs-typen nach DIN 4108-10 stehen, Ta-belle 1.
EPS ist gelistet in der Bauregel-liste B [4]. Nach Ausführungen inTeil 1 Anlage 03 der Bauregelliste Benthält die europäisch harmonisierteNorm DIN EN 13163 keine Festlegun-gen für die Prüfung des Brandver-haltens der Bauprodukte hinsichtlichVorbereitung, Konditionierung undEinbau der Bauprodukte in den Prüf-einrichtungen. Bis zu einer Ergänzungder Norm um solche Bestimmungenist der Nachweis mit Ausnahme derKlassen A1 und E noch nicht harmo-nisiert. Das Brandverhalten wird des-halb bis auf Weiteres mit Ausnahmeder vorgenannten Klassen im Rahmeneiner allgemeinen bauaufsichtlichenZulassung festgelegt.
Ein wesentlicher Eigenschafts-wert innerhalb der Qualitätssiche-rung durch die BFA QS EPS ist derBemessungswert der Wärmeleitfähig-keit l. Dieser wird im Rahmen desÜbereinstimmungsnachweises durchdie Zertifizierungsstelle in der Bun-desfachabteilung auf Grundlage vor-handener Werte der Wärmeleitfähig-keit li nach DIN 13163 festgelegt undüberwacht.
5 Übereinstimmungsnachweis
Das bisherige Übereinstimmungsnach-weisverfahren für Dämmstoffe mitdem allgemeinen Ü-Zeichen ist durchdas Konformitätsbescheinigungsver-fahren System 3 mit der Hersteller-erklärung und durch die CE-Kenn-zeichnung ersetzt worden. Das be-deutet: der Dämmstoffhersteller musseine werkseigene Produktionskon-trolle durchführen und eine Überein-stimmungserklärung hinterlegen. DieÜbereinstimmungserklärung des Her-stellers kann jedoch erst erfolgen,wenn dieser vorab eine Erstprüfung(ITT) bei einer hierfür anerkanntenPrüfstelle durchführen lässt. Bei die-ser Erstprüfung werden z. B. Wärme-durchlasswiderstand und Wärmeleit-fähigkeit, Druckspannung oder Druck-
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Die CE-Kennzeichnung ist dereinzige gesetzlich vorgeschriebeneKonformitätsnachweis. Für nicht-brennbare Dämmstoffe (der Baustoff-klasse A1) beinhaltet die CE-Kenn-zeichnung eine Übereinstimmungser-klärung mit Fremdüberwachung nachSystem 1+. Für alle übrigen Dämm-stoffe erfolgt eine weitergehende undumfassendere Qualitätssicherung auffreiwilliger Basis. Um das bisherige,hohe Qualitätsniveau in Deutschlandzu sichern, hat der IndustrieverbandHartschaum mit der Bundesfachab-teilung Qualitätssicherung EPS-Hart-schaum ein Überwachungssystem auf-gebaut, dem sich alle IVH-Mitglieds-unternehmen verpflichtet haben, Ta-belle 2.
Diese freiwillige Produktzertifi-zierung basiert auf einem Vertragzwischen dem Dämmstoffherstellerund der Bundesfachabteilung Quali-tätssicherung EPS-Hartschaum (BFAQS EPS) im Industrieverband Hart-schaum.
Die IVH-Mitgliedsunternehmenhaben sich verpflichtet, die Qualitäts-richtlinien der Gemeinschaft einzu-halten und sich regelmäßig durch eineneutrale, unabhängige Stelle überwa-chen zu lassen. Die Zertifizierungs-stelle in der BFA QS EPS hat aufeuropäischer Ebene den Status einerZertifizierungsstelle (notified body,No. 1178) und ist in Deutschland alsZertifizierungsstelle bauaufsichtlichanerkannt (BWU31 nach LBO). DieÜberwachung ist konform zum bau-aufsichtlichen Überwachungsverfah-ren und beinhaltet regelmäßige Stich-probenentnahmen durch eine staatlich
Tabelle 2. Die grau gekennzeichneten Felder kennzeichnen die Kontrollstufen der Produktzertifizierung durch die BFA QS EPS
Elemente der Konformitätskontrolle 1+ 1 2+ 2 3 4
Hersteller Erstprüfung des Produktes
Prüfung von im Werk entnommenen Proben nach festgelegtem Prüfplan
werkseigene Prüfung
zugelassene Stellen Erstprüfung des Produktes
(notified bodies) Stichprobenprüfung (audit-testing) von im Werk, auf dem offenen Markt oder auf der Baustelle entnommenen Proben
Erstinspektion des Werkes und der Werkseigenen Produktions-kontrolle
laufende Überwachung, Beurteilung und Anerkennung derwerkseigenen Produktionskontrolle
Zertifizierung Herstellererklärung
Tabelle 1. Zuordnung der EPS-Qualitätstypen der BFA QS EPS zu den Anwen-dungstypen nach DIN 4108-10
Qualitätstyp nach Anwendungstyp nachBFA-Richtlinie DIN 4108-10
EPS-Aufsparrendämmplatte EPS 040 DA DDA D
EPS 035 DA D
EPS-Flachdachdämmplatte EPS 040 DAA dm DAA dm1)
EPS 035 DAA dmEPS 035 DAA dh DAA dh2)
EPS-Zwischensparrendämmplatte EPS 040 DZ DZ
EPS-Untersparrendämmplatte EPS 040 DIDI
EPS 035 DI
EPS-Bodendämmplatte EPS 040 DEO dmDEO dm, DEO dh
EPS 035 DEO dh
EPS-Trittschalldämmplatte EPS 045 DES sm DES sm3)
EPS 040 DES sgEPS 035 DES sg DES sg4)
EPS-Fassadendämmplatte HF EPS 040 WABWAB
EPS 035 WAB
EPS-Fassadendämmplatte WDV EPS 040 WDV5)
EPS 035 WDV5)
EPS 040 WDVe5) 6) WAP
EPS 035 WDVe5) 6)
EPS-Innendämmplatte EPS 040 WIWI
EPS 035 WI
EPS-Wärmedämmplatte HF EPS 040 DZDIWI
1) dm = mittlere Druckbelastbarkeit2) dh = hohe Druckbelastbarkeit3) sm = Trittschalldämmung, mittlere Zusammendrückbarkeit4) sg = Trittschalldämmung, geringe Zusammendrückbarkeit5) nach Richtlinie IVH/FVWDV6) e = elastifiziert
festigkeit sowie Brandverhalten ge-prüft. Die Übereinstimmungserklärungist kein Begleitpapier zum Dämmpro-dukt, sondern beim Hersteller mit der
CE-Kennzeichnung hinterlegt. DerHersteller trägt hier die Verantwortung.Eine fortlaufende, regelmäßige Fremd-überwachung ist nicht vorgesehen.
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anerkannte Prüfstelle (Fremdüberwa-chung). Das renommierte Forschungs-institut für Wärmeschutz MünchenFIW, führt diese Fremdüberwachungbei den EPS-Herstellern im IVHdurch.
6 Prüf- und Überwachungsrahmen
Ziel des Industrieverbandes Hart-schaum ist die Erfüllung der Kunden-erwartungen seiner Mitgliedsunter-nehmen in Bezug auf die Qualität dervon ihnen hergestellten EPS-Produkte.Der IVH hat aus diesem Grund aufder Grundlage des Bauproduktenge-setzes eine Zertifizierungsstelle in derBFA QS EPS eingerichtet, um seinenMitgliedern eine gemeinsame Basiszur Herstellung von Produkten ausexpandiertem Polystyrol (EPS) mithoher Qualität zu schaffen.
Die Qualitätspolitik ist dahinge-hend ausgerichtet, dass die bauauf-sichtlich festgelegten Anforderungenaus Gesetzen, Verordnungen, tech-
nischen Spezifikationen, Richtlinienoder Vereinbarungen an die IVH-Mit-gliedsunternehmen erfüllt und das soerreichte Qualitätsniveau aufrechter-halten werden. Um diese Ziele zu er-reichen, hat der IVH im Jahr 2003 eineigenes Qualitätssicherungssystem ein-geführt. Insbesondere zur Qualitäts-sicherung des Brandverhaltens derBaustoffklasse B1 schließt es die Roh-stoffhersteller mit ein. Darüber hin-aus bestehen Rahmenverträge mit al-len bauaufsichtlich anerkannten Prüf-stellen für EPS-Hartschaum.
Das Qualitätssicherungssystemerfüllt in Anlehnung an DIN EN ISO9001 die Forderungen aus DIN EN13172 „Werkseigene Produktionskon-trolle“ [5] und die gesetzlichen For-derungen für Bauprodukte, wie sie imBauproduktengesetz und den Lan-desbauordnungen festgelegt sind. Dieim dazu herausgegebenen Qualitäts-handbuch [1] aufgeführten Maßnah-men haben das Ziel, einen hohenQualitätsstandard zu erreichen und
diesen dauerhaft zu erhalten. Des-wegen schließt das Qualitätsmanage-mentsystem auch die Produktentste-hungsphase und die Schulung der Mit-arbeiter mit ein. Das Qualitätssystembeinhaltet auch die Durchführung vonEingangs-, Zwischen- und Endprüfun-gen. Gleichzeitig wird über die Er-mittlung von Fehlerquellen ein Rück-kopplungsprozess ausgelöst, der sichpositiv auf den Produktionsprozessund das Produkt auswirkt. Die Ergeb-nisse der Prüfungen und Kontrollenwerden so aufbereitet und ausgewer-tet, dass erforderliche Maßnahmenzur Qualitätsverbesserung eingeleitetwerden können.
Durch die Auswertung der Über-wachungsergebnisse aus der Fremd-überwachung durch das FIW Mün-chen als unabhängiges Prüfinstitutund aus dem Zertifizierungsvorgangdurch die BFA im IVH erhalten dieMitgliedsunternehmen einen freiwil-ligen Kontrollmechanismus, der ge-eignet ist, die hohen Qualitätsziele
Tabelle 3. Prüf- und Überwachungsrahmen
Produktgruppe Produktbezeichnung Fremdprüfung/Fremdüberwachunglaut IVH CE-Zeichnung – EN 13163 – ITT Zulassung BFA – verbleibende
nach Anwendung l10 °C Druckversuch Brand E Prüfungen
I. 045 EPS 045 DES sm4 ¥ SD £ 20, 15, 10 (DES)
CS o. Anf.
II. 040 EPS 040 DZ alle EigenschaftenCS o. Anf. EPS 040 DI nach DIN EN 13163
SD £ 20, 15 (DES)EPS 040 DES sg und DIN 4108-10
P £ ± 3 mm,EPS 040 WDV
TR150 (WDV)EPS 040 WI Erstprüfung +EPS 040 4 ¥ 1 ¥ jährlich
III. 040 EPS 040 DADCS(10)100 EPS 040 DAA dm DLT(1)5, CS(10)100
EPS 040 DEO mind. an je 2 Nenndicken (DEO)EPS 040 WAB 1 ¥ je Anwendungstyp
IV. 035 EPS 035 DADCS100
CS(10)100 EPS 035 DAA dm DLT(1)5, CS(10)100EPS 035 DEO mind. (DEO)EPS 035 WAB 4 ¥
„IVa.“ 035 EPS 035 WDV4 ¥ P £ ± 3 mm,
CS o. Anf. EPS 035 DES sgTR150 (WDV)
EPS 035 DISD £ 20 (DES)
EPS 035 WI
V. 035 EPS 035 DAA dhCS150
CS(10)150
VI. 035 Zulassung fürlaut ABZ für
CS(10)150 PerimeterdämmungPerimeterdämmung
Automatenware bis 3 m Tiefe
VII. 035 Zulassung fürlaut ABZ für
CS(10)250 PerimeterdämmungPerimeterdämmung
Automatenware bis 6 m Tiefe
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dauerhaft und zuverlässig zu erfüllen,Tabellen 3 und 4.
7 Fazit
Seit 1954 wird EPS-Hartschaum er-folgreich im Bauwesen eingesetzt. ImRahmen der GüteschutzgemeinschaftHartschaum wurden freiwillige Qua-litätsprüfungen durch die Dämmstoff-hersteller erstmals ab 1961 mit einemeigenen Qualitätssiegel gekennzeich-net. Ab 1973 erfolgte eine solche Qua-litätsprüfung zusätzlich und mit spe-ziellen Anforderungen durch den da-mals neu gegründeten Industriever-band Hartschaum.
An einen modernen Dämmstoffwerden bis heute zu Recht immer
weitergehende Anforderungen gestellt:Er muss in jedem Stadium der Ferti-gung, Verarbeitung, Nutzung und Ver-wertung im Einklang mit der Umweltund den Menschen stehen. Insbeson-dere solche Anforderungen an EPSals Dämmstoff waren Grund für denIndustrieverband Hartschaum, dieBFA QS EPS mit eigener Zertifizie-rungsstelle im Jahr 2002 zu gründen.
Bis heute wurden im Rahmender EPS-Qualitätssicherung unzähligeKontrollen und Prüfungen durchge-führt. Die Ergebnisse zeigen, dass dievon den IVH-Mitgliedern hergestell-ten und auf den Markt gebrachtenDämmstoffprodukte höchsten An-sprüchen genügen. Unterstrichen wer-den diese durchgängigen Qualitäten
auf hohem Niveau darüber hinausdurch regelmäßig unangemeldetdurchgeführte Marktentnahmen mitanschließenden Produktprüfungendurch unabhängige Institute.
Der Erfolg dieses QS-Systemshat sich international herumgespro-chen: Verschiedene EPS-Hersteller-gemeinschaften in Europa, aber auchin Südamerika, sind sehr daran inter-essiert, das System der BFA QS EPSvollständig oder unwesentlich abge-wandelt in ihren Heimatländern ein-zusetzen.
Literatur
[1] Qualitätshandbuch BFA QS EPS imIVH. Heidelberg, 2003.
[2] DIN EN 13163:2001-10 Wärme-dämmstoffe für Gebäude, Werkmäßighergestellte Produkte aus expandier-tem Polystyrol (EPS) – Spezifikation.Berlin: Beuth-Verlag, 2001.
[3] DIN 4108-10:2008-06 Wärmeschutzund Energie-Einsparung in Gebäuden –Teil 10: Anwendungsbezogene Anforde-rungen an Wärmedämmstoffe – Werk-mäßig hergestellte Wärmedämmstoffe,Berlin: Beuth-Verlag, 2008.
[4] Bauregelliste A, Bauregelliste B undListe C, Ausgabe 2008/1. Sonderheft 36der Mitteilungen des DIBt. Berlin: Ernst& Sohn, 2008.
[5] DIN EN 13172:2008-08 Wärme-dämmstoffe – Konformitätsbewertung.Berlin: Beuth-Verlag, 2008.
Autor dieses Beitrages:Dr. Hartmut Schönell, Geschäftsführender Vor-stand des Industrieverbands Hartschaum e. V.(IVH), Heidelberg; Vorsitzender der Bundes-fachabteilung Qualitätssicherung EPS-Hart-schaum (BFA QS EPS), Heidelberg
Tabelle 4. Vergleich der Produktanforderungen an Dämmplatten aus EPS-Hart-schaum nach DIN 13163 mit den Anforderungen nach den Qualitätsrichtliniender BFA QS EPS im Industrieverband Hartschaum
Merkmale DIN EN 13163/ AnforderungenDIN 4108-10 BFA QS EPS
Rohstoffe Regenerat zulässig frei von werksfremden Regulat
bei angeklebten und/oderQuerzugfestigkeit keine Anforderung gedübelten Systemen TR100: ≥ 100 kPa
bei Schienensystemen: ≥ 150 kPa
irreversible gemäß Abschn. 3.2: £ 0,15 %Längenänderung
DS(N)5 £ 0,5 %Deklaration: DS(N) 2
Längen- und gemäß Abschn. 3.3: ± 2 mm/mBreitentoleranz
L2, W2 = ± 2mm/mDeklaration: L2; W2
Dickentoleranz T2 = ± 1mm/mgemäß Abschn. 3.4: ± 1 mm/mDeklaration: T2
Plattenebenheit P4 = ± 5mm/mgemäß Abschn. 3.5: ± 3 mm/mDeklaration: P4
Rechtwinkligkeit S2 = ± 2mm/mgemäß Abschn. 3.6: ± 2 mm/mDeklaration: S2
Brandverhalten Euroklasse EBaustoffklasse B1 nach DIN 4102-1Euroklasse E
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