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- 1 - Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der Wharton School, University of Pennsylvania Wintersemester 2016/2017 Von Simon Hennes, [email protected] Im Wintersemester 2016/17 bekam ich als einer von zwei Studenten der Goethe-Universität die Möglichkeit ein viermonatiges Auslandssemester an der Wharton School in Philadelphia zu absolvieren. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei dem Auswahlteam des Auslandsbüros für diese einmalige Möglichkeit und ihre Hilfsbereitschaft bedanken. Das Semester war aufregend, anstrengend und interessant zugleich und ich kann es nur weiterempfehlen sich hierfür zu bewerben. Wharton Business School Die Wharton School ist die Business School der University of Pennsylvania. Letztere ist eine private Ivy-League Universität, wobei die Wharton School ein besonders hohes Ansehen genießt. Der Campus der Universität liegt in West Philadelphia etwa 3 Kilometer von der Central City entfernt. Die Wharton Business School wird vermutlich einigen Studenten der Wirtschaftswissenschaften bekannt sein, schließlich ist sie eine der besten Business Schools weltweit und wird in den meisten Rankings sogar auf Platz eins gelistet. Viele ambitionierte Studenten sind hier entweder im Undergraduate oder Graduate Department und das allgemein sehr hohe Niveau und Motivation der Studenten spiegelt sich definitiv im regulären Tages- und Kursablauf wieder. Des Weiteren ist die Universität sehr international ausgerichtet und legt viel Wert auf Diversifikation, was das Semester hier definitiv bereichert und man die Möglichkeit hat in Kontakt mit verschiedensten Personen aus unterschiedlichen Kulturen zu kommen. Aufgrund ihres Budgets und ihres hervorragenden Alumni-Netzwerks, bekommt man die Möglichkeit an Gastvorlesungen, allgemeinen Vorträgen mit erstklassigen Managern und Entrepreneurs sowie Recruiting-Events teilzuhaben. Bewerbung und Visaantrag Viele Studenten der Goethe-Universität haben nicht zu unrecht ein großes Interesse an dieser Universität zu studieren. Neben der hohen akademischen Reputation, ist es für viele Studenten auch interessant, in den Vereinigten Staaten von Amerika studieren zu dürfen. Dementsprechend hoch sind die Bewerberzahlen und somit die Anforderungen für ein Auslandssemester an dieser Universität. Zudem ist es für viele Studenten eine außergewöhnliche Chance an einer Ivy- League-Universität zu studieren, da neben vielen bürokratischen Hürden auch die Studiengebühren von über $70.000 pro Jahr entfallen. Prinzipiell ist das Bewerbungsverfahren für die Universität in zwei Schritte aufgeteilt. Zuerst erfolgt die Bewerbung am Fachbereich, wobei ein Komitee die schwierige Entscheidung zu treffen hat, welche Studenten/innen die Goethe- Universität in diesem Jahr präsentieren dürfen. Hierfür ist ein Motivationsschreiben, der Lebenslauf, ein TOEFL-Test mit einer Mindestpunktzahl von 105 Punkten und ein Auszug über die aktuellen Noten einzureichen. Um Vergleichbarkeit zwischen den Studenten/innen, die im Winter- und Sommersemester angefangen haben, zu wahren, werden hierbei nur die Noten des ersten Semesters im direkten Vergleich berücksichtigt, jedoch spielen in der weiteren Auswahl auch die Noten des möglichen zweiten Semesters eine Rolle.

Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der ... · Dieser Kurs gilt als einer der anspruchsvolleren und ist ebenfalls ein MBA-Kurs. MGMT 211/711 Competitive Strategy and

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Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der Wharton School, University of

Pennsylvania Wintersemester 2016/2017

Von Simon Hennes, [email protected]

Im Wintersemester 2016/17 bekam ich als einer von zwei Studenten der Goethe-Universität die Möglichkeit ein viermonatiges Auslandssemester an der Wharton School in Philadelphia zu absolvieren. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei dem Auswahlteam des Auslandsbüros für diese einmalige Möglichkeit und ihre Hilfsbereitschaft bedanken. Das Semester war aufregend, anstrengend und interessant zugleich und ich kann es nur weiterempfehlen sich hierfür zu bewerben.

Wharton Business School Die Wharton School ist die Business School der University of Pennsylvania. Letztere ist eine private Ivy-League Universität, wobei die Wharton School ein besonders hohes Ansehen genießt. Der Campus der Universität liegt in West Philadelphia etwa 3 Kilometer von der Central City entfernt. Die Wharton Business School wird vermutlich einigen Studenten der Wirtschaftswissenschaften bekannt sein, schließlich ist sie eine der besten Business Schools weltweit und wird in den meisten Rankings sogar auf Platz eins gelistet. Viele ambitionierte Studenten sind hier entweder im Undergraduate oder Graduate Department und das allgemein sehr hohe Niveau und Motivation der Studenten spiegelt sich definitiv im regulären Tages- und Kursablauf wieder. Des Weiteren ist die Universität sehr international ausgerichtet und legt viel Wert auf Diversifikation, was das Semester hier definitiv bereichert und man die Möglichkeit hat in Kontakt mit verschiedensten Personen aus unterschiedlichen Kulturen zu kommen. Aufgrund ihres Budgets und ihres hervorragenden Alumni-Netzwerks, bekommt man die Möglichkeit an Gastvorlesungen, allgemeinen Vorträgen mit erstklassigen Managern und Entrepreneurs sowie Recruiting-Events teilzuhaben.

Bewerbung und Visaantrag Viele Studenten der Goethe-Universität haben nicht zu unrecht ein großes Interesse an dieser Universität zu studieren. Neben der hohen akademischen Reputation, ist es für viele Studenten auch interessant, in den Vereinigten Staaten von Amerika studieren zu dürfen. Dementsprechend hoch sind die Bewerberzahlen und somit die Anforderungen für ein Auslandssemester an dieser Universität. Zudem ist es für viele Studenten eine außergewöhnliche Chance an einer Ivy-League-Universität zu studieren, da neben vielen bürokratischen Hürden auch die Studiengebühren von über $70.000 pro Jahr entfallen. Prinzipiell ist das Bewerbungsverfahren für die Universität in zwei Schritte aufgeteilt. Zuerst erfolgt die Bewerbung am Fachbereich, wobei ein Komitee die schwierige Entscheidung zu treffen hat, welche Studenten/innen die Goethe-Universität in diesem Jahr präsentieren dürfen. Hierfür ist ein Motivationsschreiben, der Lebenslauf, ein TOEFL-Test mit einer Mindestpunktzahl von 105 Punkten und ein Auszug über die aktuellen Noten einzureichen. Um Vergleichbarkeit zwischen den Studenten/innen, die im Winter- und Sommersemester angefangen haben, zu wahren, werden hierbei nur die Noten des ersten Semesters im direkten Vergleich berücksichtigt, jedoch spielen in der weiteren Auswahl auch die Noten des möglichen zweiten Semesters eine Rolle.

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Sehr gute Noten sind für dieses Auslandssemester definitiv erforderlich um realistische Auswahlchancen zu haben, schließlich handelt es sich um eine erstklassige Partnerschaft und die Universität möchte hierfür geeignete Repräsentanten finden, die nicht nur persönlich, sondern auch akademisch die Herausforderungen der Wharton Business School meistern können. Da der interne Richtwert jährlich abweichen kann und selbstverständlich auch von den restlichen Qualifikationen abhängt, kann und will ich hierzu keine quantitative Aussage machen, welchen Notenschnitt man in etwa benötigt, allerdings denke ich, sollte man schon auf der Dean’s List gelistet sein, um sich für die Wharton Business School zu bewerben. Ich kann an dieser Stelle nur jedem dazu raten das persönliche Gespräch mit Mitarbeitern des Auslandsbüros zu suchen, da diese euch wertvolle Tipps zu der Auswahl einer passenden Partneruniversität geben sowie eure Chancen zumindest grob einschätzen können. Die erbrachten Studienleistungen werden mit etwa 70% bewertet, das Motivationsschreiben und das soziale Engagement etwa mit 15%. Ich denke, dass ein Gesamteindruck sowie ein gutes und ehrliches Motivationsschreiben des Bewerbers letztendlich über die Auswahl entscheiden. Ich habe in meinem Motivationsschreiben beispielsweise mein langjähriges Interesse an den Vereinigten Staaten von Amerika, welches mich in meiner Jugend zum Erstellen einer Website über das Leben in den einzelnen Staaten und Metropolen der USA verleitet hat, geschrieben. Des Weiteren habe ich dargestellt, wie ein Studium an der “UPenn” meinen akademischen und professionellen Werdegang fördert. Ein weiterer Teil eines solchen Schreibens sollte beinhalten, was ihr euch von dem Studium dort erwartet und was eure Ziele während des Aufenthalts sind. Sobald ihr eine Zusage des Auslandsbüros für die University of Pennsylvania bekommen habt, folgt der zweite Teil eurer Bewerbung. Dieser umfasst eine umfangreiche Checkliste, die ihr abarbeiten müsst. Dazu zählen rein bürokratische Hürden wie die Kopie eures Reisepasses, das Einschicken eurer TOEFL-Orginalnachweise, ein Empfehlungsschreiben eines Professors sowie das Verfassen von drei Essays, welche meist über aktuelle, soziale und politische Situationen der USA zu schreiben sind. Eine zeitige Abarbeitung dieser teilweise sehr mühseligen Schritte ist empfehlenswert, da die UPenn das wichtige DS 2019 - Dokument, welches ihr für das Beantragen eures Visums benötigt, erst bei der offiziellen Annahme versendet. Sobald ihr dieses habt, beginnt ein weiterer, aufwendiger Prozess; das Beantragen eures Studiumvisums. Hierbei habe ich mich für ein J1 Visum entschieden. Ihr könnt genauso gut das F1 Visum nehmen. Falls ihr noch einen längeren Urlaub oder ein Praktikum in den USA nach eurem Studienaufenthalt einplant, sollte man sich über die genauen Unterschiede informieren und sich im Zweifelsfall vermutlich für das F1-Visum entscheiden, welches euch erlaubt einen längeren Zeitraum nach Abschluss des Auslandssemesters noch in den USA zu bleiben. Die Terminvergabe des Konsulats ging verhältnismäßig schnell und auch die Termindauer war mit etwa 45 Minuten sehr kurz. Das eigentliche Gespräch über den Grund des Visumantrags mit einem Mitarbeiter des US-Konsulats hat in meinem Fall etwa drei Minuten gedauert und der Beamte war sehr freundlich und offen.

Vor der Ankunft Die University of Pennsylvania bietet eine eigene, sehr hochpreisige Krankenversicherung an, in welche die Studenten automatisch eingeschrieben werden, wenn sie diese nicht “waiven” und sich um eine andere Krankenversicherung kümmern. Die erforderlichen Kriterien hierfür findet ihr auf der Bewerberseite der UPenn. Sofern ihr ein PROMOS- Stipendium erhaltet, habt ihr die Möglichkeit die von der DAAD vermittelte Versicherung in Anspruch zu nehmen. Von Studenten, die in den Vorjahren an der Wharton School studiert haben, weiß ich, dass die Anerkennung dieser Versicherung möglich ist und in der Regel keine Probleme bereitet. Ich habe

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mich für die von der UPenn offiziell als alternative Versicherung vorgeschlagene ISO Share entschieden, die mit Kosten von $59 pro Monat, sehr günstig und deren Anerkennung garantiert ist. Des Weiteren werden zahlreiche Impfungen gefordert, die auf einem Immunization Record Sheet einzutragen und von einem Arzt abzuzeichnen sind. Ich würde empfehlen alle erforderlichen Impfungen in Deutschland durchzuführen, um euch diese Schritte in den USA zu ersparen. Sind nicht alle Impfungen durchgeführt worden, wird euch das Student Health Service Team während des Semesters aufrufen, diese nachzureichen. Des Weiteren seid ihr als Austauschstudenten bis zu einem Alter von 22 Jahren verpflichtet auf dem Campus zu leben. Über das „StarRez Portal“ könnt ihr euch für eine Wohnung bewerben. Hierbei sind sieben Präferenzen anzugeben. Auch wenn die günstigsten Wohneinheiten bei etwas mehr als $4.800 pro Semester liegen, dürft ihr euch hier in der Regel nicht viel erwarten. Bei den Präferenzen können sowohl das Haus als auch die Zimmerart gewählt werden. Diese erstreckt sich von Einzelzimmer, über Zweischlafzimmer Apartments bis hin zu Dreizimmer-4 Personen Apartments. Hierbei gibt es Apartments mit und ohne Küche, und mit geteilten oder Einzel-Badezimmern. Ich habe leider keine meiner Präferenzen erhalten und bekam schließlich ein Ein-Schlafzimmer Zwei-Personen Apartment mit Küche, Bad und einem kleinen Livingroom im neunten Stockwerk des High Rise Samson Place West. Nachdem ich anfangs etwas erstaunt über das mehr als miserable Preis-Leistungsverhältnis war, habe ich mich an das schlecht ausgestattete, alte Apartmenthaus gewöhnt. Vorteil von diesem High Rise ist die Nähe zu dem wichtigsten Gebäude der Wharton Business School, der Huntsman Hall sowie dem kostenfreien, sehr gut ausgestatteten Fitness-Studio mit Sauna, zwei Swimmingpools, Kletterhalle, Basketball Courts, Indoor Golf-Abschlaganlage und einem umfangreichen Angebot diverser Sportkurse. Des Weiteren lebt der Hauptteil der Austauschstudenten in diesem Haus, sodass in den öffentlichen Räumen ein nettes, soziales Leben herrscht. Jeder der On-Campus Wohnkomplexe hat 24/7-Security und ist mit vielen Facilities wie kostenfreien Waschräumen ausgestattet. Selbstverständlich umfasst die Vorbereitung für das Auslandssemester auch die Buchung eines Flugs, sowie Überlegungen über das Reisegepäck. Ich habe mich hierbei dafür entschieden einen Roundtrip zu buchen, da Einzugsdatum euch vorher mitgeteilt wird und die Final Exams in einem vorher mitgeteilten relativ engen Zeitraum liegen. Wenn euch nichts nach Hause zieht, könnt ihr auch zwei Single Trips buchen, um euch Variabilität zu wahren, eventuell ein Praktikum im Ausland oder Reisen anzuschließen. Bezüglich Gepäck habe ich mich aus Platzgründen dazu entschieden Wintersachen in den USA zu kaufen. Kurswahl Bereits in Deutschland habt ihr die Möglichkeit euch über das Portal „Penn inTouch“ für Kurse zu registrieren und den Syllabus zu lesen. Über „Upenn Course Review“ könnt ihr euch Bewertungen über Kurse und Professoren anschauen. Die dort dargestellten Schwierigkeiten für diese Kurse konnte ich für die Kurse, die ich besucht habe auf jeden Fall bestätigen. Viel hängt jedoch von euren persönlichen Interessen, Stärken und eurer Sprachsicherheit ab. Besonders beliebte Finanz- oder auch Managementkurse solltet ihr von Deutschland aus bereits reservieren. In den ersten Studienwochen könnt ihr im Rahmen der Vorgaben jedoch wechseln, ab- und hinzuwählen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit sich über ein “Notification System” informieren lassen, sobald eure gewünschten Kurse wieder frei sind. Die Annahme, dass die hier angeboten Kurse in Sachen Schwierigkeit und Intensität das Studium an der Goethe-Universität, übertreffen, kann ich nach meinem Auslandssemester auf jeden Fall bestätigen. Der durchschnittliche Student an der UPenn ist alleine durch den Fakt, dass er hohe Studiengebühren zahlt und sich sehr gute Chancen auf eine erfolgreiche Karriere ausmalen kann,

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deutlich motivierter als der Durchschnittsstudent in Deutschland. Der Aufwand während des Semesters ist definitiv höher und besonders am Anfang kann diese Workload erdrückend wirken. Wharton-Studenten haben nahezu ausnahmslos bereits Praktika in den besten Investmentbanken, Strategieberatungen und anderen Finanzinstituten gemacht und verfügen über hervorragende anwendungsspezifische Fähigkeiten. Trotzdem braucht man keine Angst oder Ehrfurcht vor einem Studium hier haben. Wir können auf sehr guten methodischen und theoretischen Grundlagen aufbauen. Für ein möglichst angenehmes Leben in Philadelphia, würde ich trotzdem empfehlen Kurse zu wählen, die nicht die höchste Schwierigkeit aufweisen. Grundsätzlich sind auch diese machbar, jedoch sollte man in solchen Fällen schon ein Interesse hierfür aufbringen.

FNCE 205/720 Investment Management Der Kurs von Herrn Professor Stambaugh behandelt ein breites Themenspektrum bezogen auf Fundmanagement, Invetsmententscheidungen und Anlagestrategien. Der Professor forscht selber sehr intensiv und von ihm aufgestellte Theoreme werden im Unterricht behandelt. Insgesamt fand ich den Kurs sehr informativ, Case Studies haben Praxisnähe garantiert und viele der aufgezeigten Strategien werdet Ihr in renommierten Firmen an den Tradingdesks wiederfinden. Die durchschnittliche Workload war moderat. Es sind vier Gruppenprojekte abzugeben, Cases sollten wöchentlich gelesen werden und die beiden Midterms machen den Hauptteil der Gesamtnote aus. Der Kurs ist “gecurved”, welches meiner Ansicht nach einen positiven Effekt auf die Notengebung hatte, die Stimmung unter den Studenten allerdings kompetitiver machte. Dieser Kurs gilt als einer der anspruchsvolleren und ist ebenfalls ein MBA-Kurs.

MGMT 211/711 Competitive Strategy and Industrial Structure Der Kurs Corporate Strategy beschäftigt sich mit strategischen Entscheidungssituationen von Unternehmen in Oligopolmärkten. Hierbei wird in jeder Unterrichtseinheit ein neuer Case behandelt, der praxisnah, strategische Theoreme darstellt, wie “incumbents” und “entrants” sich verhalten können, um möglichst profitabel zu sein. Da man in diesem Kurs sehr viele Branchen kennenlernt und der Professor den Unterricht humorvoll gestaltet, kann ich diesen Kurs als Management Kurs definitiv empfehlen. Zugegebenermaßen wirkt der Professor sehr zerstreut und hat unkonventionelle Denkweisen, die Ihr sicher in keinen Lehrbüchern wiederfinden werdet und seine Erklärungsversuche können nicht statistisch bestätigt werden. Zudem war die Notengebung eher intransparent, jedoch ist auch dieses Modul eine Erfahrung und für relativ geringen Lernaufwand auf jeden Fall empfehlenswert. Die Benotung setzt sich aus einem 50% zählenden Midterm, 30% Written Industry Analysis und 20% mündlicher Beteiligung zusammen. Ich hatte mich zuerst für den Kurs Sports Business Management entschieden, diesen jedoch nach einigen Wochen abgewählt, da man hierfür ein hohes Wissen über den Aufbau amerikanischen Sports mitbringen sollte, um an den täglichen Diskussionen teilnehmen zu können.

Dieser Kurs ist ebenfalls ein MBA-Kurs.

FNCE 209/721 Real Estate Investments Real Estate Investments sollte man nur wählen, wenn man ein Interesse an der Immobilienwirtschaft hat und sich tiefer mit der Materie der Finanzierung, insbesondere Debt Structures und Pro Formas beschäftigen möchte. Des Weiteren werden CMBS, REITs und Cycles unterrichtet. Der Kurs war relativ anspruchsvoll, aber vom Lernaufwand machbar. Die Workload war nur zu Zeiten der beiden Midterms und während der drei Gruppenprojekte hoch. Für Letztere

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würde ich empfehlen mit Excel-affinen Teammitglieder zusammen zuarbeiten und Erfahrungen in einer Investmentbank erleichtern diese Projekte. Insgesamt ein sehr lehrreicher Kurs, den ich nur weiterempfehlen kann. Es handelt sich jedoch um sehr spezifisches Wissen, welches sich nur teilweise auf andere Kurse übertragen lässt, sodass man diesen Kurs nur bei ernsthaften Interesse wählen sollte.

Dieser Kurs gilt als einer der anspruchsvolleren und ist ebenfalls ein MBA-Kurs.

ECON 103 Statistics for Economists Da ich anfangs aufgrund der anderen Erfahrungsberichte eine deutlich höhere Workload erwartet habe und meine Zeit nutzen wollte um außerakademische Erfahrungen zu sammeln, habe ich mich entschieden einen Kurs des Econ Departments zu wählen. Dieser war wie erwartet relativ leicht und der junge Professor war sehr motiviert uns etwas beizubringen. Des Weiteren lernt man die Statistik Software R kennen, welches ich als großen Vorteil dieses Kurses ansehe. Die Gesamtnote setzte sich aus einem R Projekt, zwei Midterms und einem Final Exam zusammen.

Zusammenfassung Insgesamt kann ich sagen, dass mir der Aufenthalt an der Wharton Business School sehr gut gefallen hat und ich nur empfehlen kann sich hierfür zu bewerben. Mein Lernaufwand hat sich in Grenzen gehalten und ich hatte viel Zeit außerakademische Erfahrungen zu sammeln. Studenten und Mitarbeiter sind alle mehr als freundlich und der Campus ist wunderschön. Viele touristische Attraktionen sind per Bus, Zug oder Flugzeug sehr gut erreichbar. In den Abenden hat man die Möglichkeit auf Fraternity Parties zu gehen, eins der zahlreichen Restaurants aufzusuchen, dem organisierten Programm der UPenn beizuwohnen oder einen Interessen- oder Sportclub beizutreten. Ihr werdet in der Zeit sehr viel lernen, interessante Personen treffen, in einem internationalen Umfeld leben und studieren und für euch selber herausfinden, was es bedeutet, an einer Ivy-League Universität zu sein. Für mich bedeutet es die Chance zu haben, Leistung zu zeigen, andere Kulturen sowie das U.S.-amerikanische Studentenleben kennenzulernen und vor allem Teil eines der wohl motiviertesten, aufstrebendsten und dynamischsten Umfelds der Welt zu sein. Die Universität, die 1740 gegründet wurde, bedeutet nicht nur Tradition, sondern für mich auch Inspiration. Unterschiedlichste Leute zu sehen, die durch eine Sache vereint werden: Ambition.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an das Auswahlkomitee des Auslandsbüros und hierbei insbesondere an Frau Jäckel und Herrn Pilz, die es mir ermöglicht haben, diese hervorragende Möglichkeit eines Auslandssemesters an der Wharton Business School zu nutzen. Die Zeit hat mich nicht nur akademisch sondern auch persönlich bereichert und mir für zukünftige Karriereentscheidungen neue Ideen und Richtungen aufgezeigt.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA

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Wintersemester 2016/17 Von Raphael Bierschenk [email protected]

Im Wintersemester 2016/17 hatte ich die Möglichkeit, ein Auslandssemester an der University of Penn-sylvania, Wharton School zu verbringen. Auch wenn der Arbeitsaufwand aufgrund von regelmäßigen Gruppenprojekten, assignments und midterms nicht zu unterschätzen ist, war es eine sehr lehrreiche und interessante Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann. Die Universität genießt ein sehr hohes Ansehen, was sich unter anderem in namhaften Professoren, Gastrednern, kleinen interaktiven Kursen und einer sehr guten Ausstattung wiederspeigelt. Trotz des höheren Arbeitsaufwandes bleibt noch ge-nügend Zeit, um sich neben dem Lernen außeruniversitär in einem der zahlreichen Clubs zu engagieren, die vielen Sportmöglichkeiten zu nutzen, zu reisen, wofür Philadelphia an der Ostküste ein guter Ausgangspunkt ist, oder einige der zahlreichen Events auf dem Campus zu besuchen.

Bewerbung und Vorbereitung

Als erstes müsst ihr euch an der Universität Frankfurt bewerben. Eine Anforderung hierfür ist ein absol-vierter TOEFL Test mit mindestens 105 Punkte. Macht diesen am besten nicht zu spät, damit ihr das Ergebnis rechtzeitig erhaltet, und vielleich sogar noch Zeit für einen zweiten Test habt, falls ihr nicht genügend Punkte erzielt. Lasst euch aber nicht von der im Vergleich zu den anderen Partneruniversitäten etwas höheren Grenze von 105 Punkten abschrecken. Auch wenn ihr schon länger kein Englisch mehr gesprochen habt und etwas aus der Übung seid, ist es möglich mit ein wenig Vorbereitung die erforderliche Punktzahl zu erreichen. Ich habe damals ein Vorbereitungsbuch speziell für den TOEFL Test gekauft, welches ich sehr hilfreich fand.

Wenn ihr den TOEFL Test absolviert habt, geht es an die eigentliche Bewerbung. Auch wenn Noten sehr wichtig sind, ist es nicht das Einzige, das zählt. Außeruniversitäres Engagement und das Motivati-onsschreiben machen insgesamt ca. 30% der Entscheidung aus. Ein Schnitt von 1,0 ist keine Voraus-setzung, um einen der Plätze zu bekommen. Ich denke, es ist das Gesamtbild, das entscheidet. Bezüglich des Motivationsschreibens kann ich euch nur die Empfehlung geben, euch etwas Zeit zu nehmen und euch genauer mit der Universität und allem, was euch während dem Semester erwarten wird, aus-einanderzusetzen (wie ist das Lehrsystem, das Campus Leben, die amerikanische Kultur?). Versucht anschließend die für euch wichtigsten Punkte davon mit euren persönlichen Interessen und Erfahrungen zu verknüpfen.

Sobald ihr die Zusage der Goethe Uni bekommen habt, beginnt der nächste Schritt, eure Bewerbung an der University of Pennsylvania an sich. Unter anderem braucht ihr ein Empfehlungsschreiben eines Professors und müsst ein paar Formalien erledigen. Hauptbestandteil der Bewerbung sind drei Essays, die ihr verfassen müsst. Ich kann mich nicht mehr an den genauen Wortlaut der Fragen erinnern, im großen und ganzen ging es aber darum die persönliche Motivation darzulegen und ein Verständnis der amerikanischen Kultur zu zeigen. Ich kann euch leider nicht sagen wie wichtig diese essays wirklich sind, oder ob es mehr eine Pro Forma Bewerbung ist. Ich würde es nicht zu locker nehmen, da es mehr als ärgerlich wäre an diesem Punkt noch abgelehnt zu werden. Andererseits braucht ihr aber auch nicht den Anspruch zu haben, drei perfekte Aufsätze abzugeben.

Wenn dann die Bestätigung der UPenn da ist, beginnt der letzte Teil eurer Vorbereitung, in dem wieder einige Formalitäten zu erledigen sind. Ich versuche hier ein eher auf einzelne wichtige Punkte der Vor-bereitung hier einzugehen.

Visum: Ihr habt die Wahl zwischen dem J1 und dem F1 Visum. Ich glaube es gibt bis auf die Länge der Grace Period keinen wirklichen Unterschied in unserem Fall zwischen den beiden Visa. Ich habe das J1 Visum genommen, die meisten anderen Austauschstudenten hatten allerdings das F1 Visum. Dies hat den Vorteil, dass ihr nach Ende des Programms 60, und nicht nur 30 Tage, in den USA bleiben könnt. Falls ihr also nach dem Semester noch länger reisen möchtet, empfehle ich euch das F1 Visum. Die Beantragung ist ein bisschen umständlich, aber an sich in einem Tag erledigt. Informiert euch nochmal im Internet, aber soweit ich mich erinnere, müsst ihr die I-901 SEVIS Gebühr bezahlen, das Online Formular

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DS-160 ausfüllen, einen Termin im Frankfurter Konsulat ausmachen, dafür eine Gebühr zahlen und anschließend mit allen Bestätigungen, eurem Reisepass und dem Dokument das die UPenn euch zusendet, dorthin gehen. Für das Formular müsst ihr ein rechteckiges Passbild hochladen. Bezüglich des Konsulattermins, nehmt am besten einen möglichst frühen Termin, damit ihr zügig dran kommt und nicht lange warten müsst. Ich habe insgesamt maximal eine halbe Stunde im Konsulat verbracht. Wichtig ist, dass ihr keine elektronischen Geräte, also auch kein Smartphone, mitnehmen dürft. Das eigentliche Interview war mit zwei oder drei Fragen schnell erledigt. Anschließend bekommt ihr dann nach ein paar Tagen euren Reisepass mit dem Visum wieder zugeschickt.

Housing: Falls ihr nicht 23 seid, müsst ihr in einem der Wohnheime auf dem Campus wohnen. Falls ihr 23 oder älter seid, solltet ihr abwägen, wie ihr euch entscheidet. Auch wenn es einige Vorteile hat zentral zu wohnen, findet ihr ein paar Gehminuten vom Campus entfernt schon Wohnungen für die Hälfte des Geldes. Entscheidet ihr euch dafür auf dem Campus zu wohnen, setzt euch am besten ein wenig mit den Wohnheimen auseinander und überlegt euch, was eure Präferenzen sind. Bis auf die freshman dorms könnt ihr euch auf fast jedes Wohnheim bewerben. Ich selbst habe in Harrison, einem der Highrises, gewohnt. Es zählt zu den etwas neueren Wohnheimen. Meistens wohnt man dort mit drei anderen Studenten in einer WG zusammen, in der es zwei Einzelzimmer und ein Doppelzimmer gibt. Ich habe mit drei Amerikanern zusammengewohnt, was eine interessante Erfahrung war, vor allem da man ansonsten meist viel Zeit mit Austauschstudenten verbringt. Des Weiteren habt ihr im obersten Stockwerk einen Aufenthalts-/Lernbereich mit einem schönen Rundumblick über den Campus und Philadelphia. Abgesehen von den Highrises (Harrison, Rodin, Harnwell), gibt es die Möglichkeit in Sansom West zu wohnen. Dieses Wohnheim ist auf der einen Seite recht alt und ihr werdet euch wahrscheinlich ein Schlafzimmer teilen müssen (oder eine Person schläft im Wohnzimmer, wie es einige Studenten gemacht haben). Andererseits wohnten dafür hier die meisten Austausch- und internationalen Studenten, was es einfach machte neue Leute kennenzulernen. Es werden zudem einige gute Veranstaltungen angeboten, wie gratis Ausflüge zu Sportveranstaltungen oder Konzerten. Drittens gibt es noch Gregory. Hier leben freshman und ältere Studenten gemischt und es ist aufgrund einer kürzlichen Renovierung auch das modernste Wohnheim das ihr zur Auswahl habt. Dadurch, dass hier viele Erstsemester wohnen, ist es ebenfalls einfach neue Leute kennenzulernen. Es gibt einen schönen Gemeinschaftsbereich, in dem sich eigentlich zu jeder Uhrzeit jemand aufhält. Des Weiteren gibt es noch zwei oder drei andere, ältere Wohnheime zur Auswahl, die ich allerdings nicht empfehlen kann. Es kann gut sein, dass im Laufe der Zeit noch Wohnheime dazukommen oder renoviert werden, Stand jetzt kann ich euch allerdings die von mir beschriebenen Wohnheime empfehlen.

Dining: Leider müsst ihr von der Universität aus einen so genannten dining plan kaufen. Diese bestehen immer aus swipes und dining dollar. Mit einem swipe könnt ihr einmal in die dining hall gehen und dort dann essen was ihr möchtet, sozusagen all you can eat. Mit dining dollar könnt ihr euch in ein paar Restaurants und Cafes auf dem Campus Essen und Trinken kaufen. Alternativ könnt ihr damit auch in die dining hall gehen, dies kostet morgens $8, mittags $13 und abends $18. Nun gibt es verschiedene Kombinationen zu unterschiedlichen Preisen mit unterschiedlich vielen dining dollar und swipes. Zum Glück könnt ihr den dining plan am Anfang des Semesters einmal ändern, was euch die Möglichkeit gibt alles vor Ort zuersteinmal auszuprobieren. Bevor ihr euch entscheidet, empfehle ich euch allerdings auszurechnen was ihr wirklich für euer Geld bekommt. Teilweise gibt es dining pläne bei denen ihr für einen swipe $15 oder mehr zahlt, was völlig unverhätnismäßig ist. Des Weiteren solltet ihr euch bewusst sein, was es heißt einen der größeren Dining Pläne zu nehmen. Ich selbst hatte den größten dining plan mit über 250 swipes genommen. Dies war zwar einerseits einfach, da ich für jede Mahlzeit in die dining hall gegangen bin, auf der anderen Seite war es allerdings zum Ende des Semesters hin sehr eintönig. Außerdem hatt ich einige swipes am Ende übrig, da ich fast nie zum Frühstück gegangen bin. Zum Glück konnte man am Ende ein paar swipes in dining dollar umwandeln (auch wenn man nur 5 dining dollar pro swipe bekam). Das alles klingt jetzt wahrscheinlich komplizierter als es ist. Das Essen in der Mensa ist auch nicht schlecht, ich möchte euch nur ermuntern diese Entscheidung mit Bedacht zu fällen. Es gibt einige Food Trucks und Restaurants um den Campus herum, wo ihr für $5-$10 essen gehen könnt. Dies mag für andere Studenten nicht gelten, für mich persönlich wäre es aber im Endeffekt eine bessere Entscheidung gewesen einen der kleineren, günstigeren Pläne zu nehmen.

Flüge: Ich wollte damals mit der Buchung warten bis ich alles andere erledigt habe und habe nur einen one way Flug gebucht, da ich nach dem Semester noch in den USA geblieben bin. Im Endeffekt habe ich

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450€ für einen Direktflug nach New York bezahlt, was nicht unbedingt günstig aber auch nicht zu teuer war. Je früher ihr bucht, desto günstiger ist es tendenziell, was aber kein Geheimnis ist. Schaut am besten nach Flügen zu verschiedenen Flughäfen um Philadelphia herum, da hier die Preise teilweise nennenswert schwanken.

Krankenversicherung: Penn selbst bietet eine Krankenversicherung an, die allerdings absurd teuer ist. Nehmt am besten eine der von Penn vorgeschlagenen Alternativen, damit es keine Probleme mit der Anerkennung gibt. Ich selbst hatte die Versicherung „ISO-Share“, hauptsächlich weil es die günstige war. Da ich sie zum Glück nicht in Anspruch nehmen musste, kann ich allerdings nichts zu der Leistung sagen.

Impfungen: Penn fordert das Vorhandensein einiger Impfungen, von denen ihr allerdings die meisten schon haben müsstet. Euer Hausarzt muss hierfür ein Formular ausfüllen. Falls euch eine Impfung fehlt, könnt ihr diese aber auch noch in den USA nachholen.

Kurswahl: Ich habe dazu alles am Ende meines Erfahrungsberichtes aufgeschrieben.

Nachdem ihr alles organisatorische erledigt habt, geht es kurz nach dem Ende des Semesters in Frankfurt auch schon los. Ich habe im folgenden noch ein paar Empfehlungen zu eurer Zeit auf dem Campus aufgeschrieben.

Ankunft und Leben auf dem Campus

NSO: Ich bin am erstmöglichen Tag auf dem Campus eingezogen und würde euch das gleiche emp-fehlen. Ihr habt fast eine Woche Zeit, bevor die Kurse beginnen. Zuerst gibt es eine Einführungswoche für alle neuen Studenten, wobei eure ersten Tage für einige Veranstaltungen speziell für Austauschstudenten reserviert sind. Ich würde euch empfehlen zu möglichst vielen Veranstaltungen zu gehen, auch zu ein paar der Events für freshmen, um eure Mitstudenten kennenzulernen. Des Weiteren gibt es recht viele fraternity parties während dieser Woche. Unternehmt einfach möglichst viel, rückblickend war es eine der besten Wochen des Semesters und die beste Zeit, um neue Kontakte zu knüpfen.

Clubs: Es gibt unglaublich viele Clubs in denen ihr euch engagieren könnt. Am Anfang des Semesters findet eine Messe statt bei der jeder Club einen Stand hat und ihr euch direkt bei Mitgliedern informieren könnt. Manche Clubs nehmen ungern Austauschstudenten auf, die nur ein Semester da sind, bei anderen Clubs ist es kein Problem. Am besten fragt ihr hier aber einfach während der Messe nochmal nach. Bezüglich der Aufnahme war es bei den Clubs, bei denen ich nachgefragt habe, meist so, dass man erst eine schriftliche Bewerbung abschicken musste, bevor man zu einem oder mehreren Interviews eingeladen wurde. Ich würde euch empfehlen, euch vorab schonmal über die Clubs zu informieren, um auf der Messe gezielt Fragen stellen zu können. Ich denke der Beitritt in einen der Clubs ist eine span-nende Möglichkeit, andere Studenten kennenzulernen und empfehle euch dies in Betracht zu ziehen. Auch wenn ihr nicht beitreten möchtet, könnt ihr euch bei einigen Clubs in einen Newsletter eintragen, um über anstehende Events informiert zu werden. Auf der Messe sind ebenfalls Sport Clubs vertreten. Ihr könnt eine Vielzahl von Sportarten an der Universität ausüben, meist auch in einem kompetitiven Rahmen. Viele Sport Clubs treffen sich auch außerhalb des Trainings oder veranstalten Partys. Deshalb sind auch diese eine super Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Oft sind auch Anfänger willkommen, fragt einfach bei dem betreffenden Club nach.

Events: Ich habe es eben schon im Rahmen der Clubs angesprochen. Es gibt unglaublich viele interes-sante Events auf dem Campus. Als zusätzlichen Anreiz gibt es fast immer Essen, oft eine ganze Mahlzeit, teilweise Snacks. Abgesehen von den eben angesprochenen Newslettern erfährt man oft von anderen Studenten oder auf Facebook von den Events. Zusätzlich gibt es eine App „Wharton Connect“. Hier findet ihr alle Events aufgelistet, die an der Wharton School stattfinden.

Reisen: Philadelphia ist eine gute Ausgangsstation um die Ostküste der USA zu erkunden. Washington und New York sind sehr günstig und schnell mit dem Reisebus zu erreichen und es lohnt sich auch schon für einen Tag dort hin zu fahren. Des Weitern könnt ihr ebenfalls sehr einfach mit dem Zug nach Atlantic City fahren. Im Sommer könnt ihr dort auch an den Strand gehen. Boston ist etwas weiter entfernt, hier kann es sich fast schon lohnen zu fliegen wenn ihr ein gutes Angebot findet. Ansonsten sind es ca. 7 Stunden mit dem Bus. Wenn der Sommer in Philadelphia schon vorbei ist, könnt ihr auch später noch über das Wochenende nach Florida fliegen. Wir haben damals um die $150 für Hin- und Rückflug nach

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Miami bezahlt und hatten auch Anfang November noch gutes Wetter, um an den Strand zu gehen. Abgesehen von der Ostküste gibt es natürlich noch viele andere interessante Städte und Gegenden in den USA und auch Kanada ist nicht weit entfernt. Da Wharton Kurse nur von Montag bis Donnerstag stattfinden, und es mehrere lange Wochenenden gibt (Labour Day, Fall Break, Thanksgiving, Reading Days...), findet ihr auch während des Semesters Zeit für Ausflüge.

Kurse

Insgesamt müsst ihr 4 Kurse während eures Auslandssemesters belegen, wobei davon nicht alle an der Wharton School sein müssen. Es gibt eine sehr große Auswahl an Kursen. Für einen ersten Überblick schaut euch am besten hier die Erfahrungsberichte der letzten Jahre an. Außerdem sind die Syllabi jedes Kurses online abrufbar. Einige könnt ihr hier finden: https://apps.wharton.upenn.edu/syllabi/. Wenn eure Vorbereitung ein wenig weiter fortgeschritten ist und ihr euren PennKey habt, könnt ihr auf die folgende Seite zugreifen: https://penncoursereview.com/. Hier findet ihr Bewertungen zu allen Kursen der letzten Semester. Falls ein Kurs schon voll ist und ihr euch nicht mehr einschreiben könnt, ist folgende Seite hilfreich: http://www.penncoursenotify.com/. Hier könnt ihr euren Wunschkurs eintragen und bekommt eine E-Mail zugeschickt, wenn ein Platz frei wird. Es gibt ein paar sehr beliebte Kurse, für die ihr euch frühzeitig anmelden müsst, ansonsten könnt ihr euch aber mit der endgültigen Entscheidung ein wenig Zeit lassen. Es ist normal in den ersten Wochen des Semesters noch Kurse zu- und abzuwählen. Ich glaube, ich habe damals zwei oder sogar drei meiner Kurse noch gerändert. Ich empfehle euch einfach alle Kurse, die ihr interessant findet, in der ersten Woche zu besuchen, bevor ihr eine endgültige Entscheidung trefft. Nichtsdestotrotz solltet ihr vorsichtig sein komplett neue Kurse zu einem späteren Zeitpunkt noch hinzuzufügen, da meist in den ersten Vorlesungen die Teams für die Gruppenarbeiten gewählt werden.

Fnce 205, Investment Management: Grob gesagt lernt ihr hier verschiedene Investitionsstrategien ken-nen, bezogen sowohl auf mutual funds, als auch auf hedge funds. Vor allem zum Ende hin gibt es in fast jeder Vorlesung eine case study, in der ihr euch dann anschaut, wie verschiedene Strategien in der Realität von Investoren angewendet werden. Professor Stambaugh hat einige bekannte paper geschrie-ben und baut seine Vorlesungen teilweise auch auf den von ihm erlangten Erkenntnissen auf. Er hat ein beeindruckendes Wissen, schafft es aber leider nicht immer, dieses anschaulich zu vermitteln. Insgesamt gibt es 4 Gruppenarbeiten, die leider eine recht stupide Anwendung des Gelernten sind, und zwei Midterms. Trotzdem, auch da ich aus Interesse die begleitenden Bücher gelesen habe, habe ich in dem Kurs sehr viel gelernt, da er einen guten Überblick über die gesamte Industrie gibt.

Fnce 208, International Corporate Finance: Dieser Kurs behandelt allgemein gesagt die Risiken, denen ein global agierendes Unternehmen gegenübersteht. Ein wichtiges Thema sind Wechselkurse und ihre Entwicklung, ansonsten auch hedging und die Bewertung von internationalen Projekten. Professor Marston hat sehr viel Erfahrung und schon in verschiedenen Ländern gearbeitet. Ich fand es immer interessant, ihm zuzuhören. Durch den Kurs hindurch hält er ebenfalls immer mal wieder Vorträge über „special topics“, wie den Euro oder die Griechenland Krise. Auch hier gibt es Gruppenprojekte und zwei midterms. Ich würde den Kurs nicht als reinen finance Kurs bezeichnen, sondern mehr als eine Mischung aus finance und economics, was mir aber sehr gut gefallen hat.

Econ 103, Statistics for Economists: Dies ist kein Wharton Kurs, sonder ein Kurs des college. Am Anfang haben sich ein paar Grundlagen mit dem Statistik Kurs in Frankfurt überschnitten, später haben wir darauf aufbauend weiterführendes zu den Themen gelernt. Ein wichtiger Grund für meine Kurswahl war die Einführung in die Computersprache R. Mir hat es gefallen, meist simultan zu lernen, wie die einzelnen statistischen Problemstellungen auch in R zu lösen sind. Am Ende des Semesters gibt es ein R Projekt, in dem es darum geht, eine selbst gewählte statistische Fragestellung mit R zu untersuchen. Des Weiteren gibt es zwei midterms und ein final.

Mgmt 291, Negotiations: Dies ist einer der beliebtesten Kurse an der Wharton School und wird von verschieden Professoren angeboten. Ich selbst hatte Professor Rosner. Falls ihr an dem Kurs interessiert seid, schreibt euch am besten rechtzeitig ein, ich habe damals nur aus Zufall noch einen Platz während der NSO bekommen. Die eigentliche Vorlesung besteht aus tatsächlichen Verhandlungen. Meist seid ihr zu zweit, jeder bekommt einen Zettel mit Instruktionen und ein wenig Vorbereitungszeit. Anschließend habt ihr je nach Aufgabenstellung ca. 30-60 Minuten Zeit, um eine Lösung für die gegebene

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Problemstellung durch Verhandeln zu finden. Anfangs geht es hauptsächlich um simple Situationen, wie die Bestimmung des Kaufpreises eines Flugzeuges, später werden die Themen komplizierter und es gibt auch Gruppenverhandlungen. Hinterher wird die Verhandlung in der Klasse besprochen. Acht Mal müsst ihr zusätzlich einen Bericht verfassen, der der Selbstreflexion dienen soll. Des Weiteren müsst ihr ein paper mit einem Umfang von 12-15 Seiten schreiben, in dem ihr eine tatsächliche Verhandlung analysiert. Insgesamt halte ich den Kurs für sehr hilfreich, da er wirklich meine Sicht auf und Einstellung gegenüber Verhandlungen verändert hat. Die Fälle waren interessant und realitätsnah gestaltet, was den Kurs extrem abwechslungsreich gemacht hat.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA Wintersemester 2015/2016 von Said A. Haschemi [email protected] Als einer von zwei Studenten wurde mir im Wintersemester 2015/2016 die große Ehre zuteil an Wharton School der University of Pennsylvania (kurz: Upenn) mein Auslandssemester zu absolvieren. Die Wharton School genießt weltweit sehr hohes Ansehen, was nicht zuletzt auf die herausragenden Leistungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften zurück zu führen ist. Darüber hinaus kann sich die Wharton School mit Namen wie Nassim Taleb („Black Swan“) und Elon Musk (Tesla) ihr hochkarätiges Alumninetzwerk schmücken. Nun da euer Interesse, das aber wahrscheinlich ohnehin schon bestand, hoffentlich geweckt wurde, möchte ich einen kleinen Einblick geben, der euch helfen soll euch vorzustellen, was euch erwarten könnte. Bewerbung – Teil I Dem ambitionierten Studenten der Wirtschaftswissenschaften ist die Wharton School durchaus geläufig. Dementsprechend zählt die Wharton School jedes Jahr zu den beliebtesten Partneruniversitäten unseres Fachbereiches. Die Tatsache, dass durch diese Partnerschaft die Studiengebühren von knapp $ 60.000 pro Semester entfallen, macht diese Partnerschaft umso attraktiver. Folglich hat unser Fachbereich die große Aufgabe unter den zahlreichen Bewerbungen zwei Bewerber zu nominieren, die dazu geeignet sind diese Partnerschaft adäquat zu repräsentieren und Studenten der Wharton School zu motivieren unsere Universität für ihr Auslandssemester auszuwählen. Das Bewerbungsverfahren ist aufgeteilt in zwei Schritten. Im ersten Schritt entscheidet ein Komitee an unserem Fachbereich über die eingehenden Bewerbungen. Diese Bewerbung an unserem Fachbereich umfasst ein Motivationsschreiben, das nicht nur Ausdruck der Motivation, sondern auch die Qualifikation des Bewerbers widerspiegeln soll, einen tabellarischen Lebenslauf, einen Nachweis über die bisher erbrachten Leistungen im Studium, einen Nachweis über das soziale Engagement des Bewerbers und einen Nachweis über die Englischkenntnisse (TOEFL-Test mit einer Mindestpunktzahl von 110 Punkten von maximal 120 zu erreichenden Punkten). Als Orientierung lässt sich sagen, dass die erbrachten Leistungen mit 70 % gewichtet werden und das Motivationsschreiben und das soziale Engagement mit jeweils 15%, wobei man betonen muss, dass die beiden letzteren Punkte schwer zu quantifizieren sind. Ein Empfehlungsschreiben ist an dieser Stelle noch nicht von Nöten, schadet aber auch nicht, da

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bei erfolgreicher Nominierung die University of Pennsylvania ohnehin ein Empfehlungsschreiben einfordert. Bezüglich des TOEFL-Test kann ich persönlich würde jedem empfehlen sich nach der Klausurenphase im Sommersemester sich eine Woche Zeit zu nehmen und sich auf diesen mit Büchern oder Videos darauf vorzubereiten. Der TOEFL-Test wahrscheinlich die geringste Hürde für die meisten dar. Dementsprechend wäre es umso ärgerlicher, falls man die benötigten 110 Punkte knapp verpasst und ein weiteres Mal € 200 ausgeben muss für diesen. Wichtig ist an dieser Stelle anzumerken, dass ihr bei der Anmeldung nicht vergessen solltet das Ergebnis auch als Hard Copy einzufordern, da dieses von der University of Pennsylvania (im Original) verlangt wird. Bewerbung – Teil II Zählt ihr nun zu den glücklichen zwei Studenten, die von unserem Fachbereich nominiert wurden beginnt der zweite Teil eurer Bewerbung. Ihr erhält von der University of Pennsylvania einen Zugang zu eurer Bewerbung bei ihnen. Nun müsst ihr eine lange Liste von To-Dos abarbeiten. Neben organisatorischen Dingen wie eine Kopie eures Passbildes oder ein Originalnachweis eures TOEFL-Ergebnisses, den ihr der Upenn auf postalischem Wege zu kommen lassen müsst, müsst ihr auch drei Essays schreiben. Diese Essays beziehen sich auf jeweils eine Frage, die ihr in diesem erörtern müsst. Die Essays dienen dazu um zu überprüfen, dass ihr euch auch wirklich mit der politischen, sozialen und generellen Situation in der USA interessiert und euch eine Meinung über verschieden Themen bilden könnt. Generell ist für diesen zweiten Schritt eurer Bewerbung zu empfehlen, dass ihr sehr früh mit der Bearbeitung der To-Dos anfängt. Da die University of Pennsylvania erfahrungsgemäß sehr spät die benötigten Unterlagen für das Visum (DS 2019) schickt, ist es vorteilhaft sich nicht um andere Belange, wie einen ausreichend gültigen Pass, zu kümmern. Der wahrscheinlich langwierigste Prozess ist die Beantragung des J1-Visums. Habt ihr nun das wichtige DS 2019 Formular erhalten, ist es wichtig sich nun durch die zahlreichen Online-Fragenkataloge der US-Visa Stelle durchzuarbeiten und einen Termin beim Konsulat in Frankfurt zu buchen, welcher kostenpflichtig ist wie auch das J1-Visum selbst ($200). Da dieser Prozess sehr kompliziert wirkt auf den ersten Blick, bietet die Frankfurt School of Finance an mehreren Terminen eine Auskunftsveranstaltung, die von einer Mitarbeitern des US-Konsulates geführt wird. Die University of Pennsylvania fordert von allen Studenten, eine der von der Upenn angebotenen Krankenversicherungen in Anspruch zu nehmen. Austauschstudenten werden automatisch in einen dieser Krankenversicherungen eingebucht, falls die Austauschstudenten nicht ablehnen („waiven“) und keinen adäquaten Ersatz (wichtig: die Krankenversicherung benötigt einen Sitz in der USA und muss bis $ 1M den Austauschstudenten versichern) vorzuweisen haben. Habt ihr das Glück das PROMOS - Stipendium zu erhalten, ist die von der DAAD vermittelte Versicherung nur zu empfehlen. Ich musste eine Impfung nachholen und mir wurde Blut abgenommen. Beides wurde mir ohne Probleme von der Versicherung nach einreichen der Rechnung zurückerstattet. Zugegebenermaßen kann es bei der Anerkennung des Waivers einige Unstimmigkeiten geben, bezüglich der finalen und offiziellen Anerkennung eurer Versicherung. Der Hinweis das Austauschstudenten diese Versicherung bereits anerkannt wurde, Hartnäckigkeit und die Bitte an euren Bearbeiter die Versicherung selbst nach ihrer Legitimität zu fragen kann diesen Prozess beschleunigen. Dementsprechend ist es nicht tragisch, wenn euch eure Versicherung nicht vor eurer Abreise anerkannt wird. Ein persönlicher Besuch hilft oft. Bezüglich der Leistungen der von der Upenn angebotenen Versicherung und der Alternative kann ich euch leider nichts berichten. Das letzte wichtige Thema ist der Nachweis über euren Impfstatus bezüglich einiger Krankheiten. Da ihr euren Impfausweis eingescannt zur Verfügung stellen müsst, führt hierbei auch kein Weg vorbei. Zu empfehlen ist es die Impfungen in Deutschland soweit es geht

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machen zu lassen, da diese in den USA doch recht kostspielig sein können und obwohl ihr diese Kosten zurück erstattet bekommt euch dennoch bezüglich eurer Liquidität zumindest einschränken. Führt ihr die Impfungen auch während eures Semesters nicht aus, wird das Student Health Service Team nicht müde zu betonen, dass ihr euer Transkript nicht erhalten werdet ohne allen gesundheitlichen Forderungen nachzukommen. Stipendien Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Familie Walter bedanken für ihren Einsatz und Tatkräftige Unterstützung. Die Familie Walter fördert durch die Christa und Norbert Walter – Stiftung Studenten, die bei den Bewerbungen für das Auslandssemester herausstechen. Die finanzielle Unterstützung beträgt hierbei € 2.500. Nach eurer Nominierung an der Wharton School würdet ihr per Email darüber benachrichtigt werden, dass ihr für die Christa und Norbert Walter-Stiftung nominiert worden seid. Im folgenden Auswahlgespräch mit Frau Walter und Frau Hock wird nochmals über eure Motivation geredet und euren Mehrwert als Austauschstudent als Repräsentant des Fachbereiches an der Wharton School. Die Familie Walter hat sich großzügigerweise dazu bereit erklärt das Stipendium mit dem PROMOS-Stipendium der DAAD kombinieren zu lassen unter der Bedingung, dass das PROMOS-Stipendium nur finanzielle Unterstützung für die Reisekosten stellt. Diese betragen ca. € 900. Für das PROMOS Stipendium müsst ihr euch separat mit einem Motivationsschreiben, einem Lebenslauf und einem Nachweis über erbrachte Leistungen und sozialem Engagement bewerben. Im Vergleich zu früheren Jahren ist die Zahl der Studenten, die ein Auslandssemester absolvieren wollen, an allen Fachbereichen gestiegen. Dementsprechend ist auch das PROMOS – Stipendium sehr begehrt. Flug Ich habe beide Flüge über Lufthansa gebucht. Zugegebenermaßen war der Hinflug recht teuer mit knapp €700, lässt sich aber dadurch erklären, dass ich den Flug auch erst drei Wochen vorher gebucht habe. Der Rückflug war dementsprechend mit ca. € 350 sehr günstig. Es empfiehlt sich den Hinflug nicht nach Philadelphia oder New York zu buchen, sondern nach Newark in New Jersey zu fliegen. Newark ist ca. 30 Minuten von New York und ca. 1 Stunde mit dem Bus von Philadelphia entfernt und ist die günstigste der drei Verbindungen. Unterkunft Im Vergleich zu anderen Universitäten erhalten wir offensichtlich die Freischaltung für die Wahl der Zimmer verhältnismäßig spät. Dementsprechend sind oftmals nur Restzimmer und nur vereinzelt Zimmer in den beliebten High Rises, die ausgelost werden, verfügbar. Dennoch verpflichtet die University of Pennsylvania alle Austauschstudenten unter 22 auf dem Campus in einem der Dorms zu leben. Die High Rises sind hierbei die modernsten Dorms und direkt hinter der Huntsman Hall, in der ihr eure meisten Kurse haben werdet. Obwohl ich mich auf die High Rises beworben hatte, ist mir ein Zimmer im Hill zugewiesen worden. Das Hill ist allgemein als das „Freshman Dorm“ bekannt. Leider ist Hill auch dafür bekannt, dass sanitäre Anlagen mit dem ganzen „Floor“ geteilt werden und es nur eine Küche pro Etage gibt. Positiverweise lässt sich aber sagen, dass Hill auch das günstigste der Dorms ist und man als mit beiden Beinen fest im sozialen und akademischen Leben der Wharton School stehender Student ohnehin nur zum Schlafen sein Dormzimmer aufsucht. Falls ihr doch eure Chancen erhöhen wollt, empfiehlt es sich bei den Fragenkatalog zum Matchen eures Roommates generell „lockerer“ zu antworten. Außerdem solltet ihr euch bewusst sein, dass ihr bis auf Schreibtisch, Schrank, Bett und Matratze nicht viel Ausstattung erwarten könnt. Das heißt, Bettdecke, Kissen und sonstiges müsst ihr selbst mitbringen oder vor Ort in einem der Läden kaufen.

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Verpflegung Die University of Pennsylvania fordert von allen Austauschstudenten einen Dining Plan zu kaufen. Diese Unterscheiden sich nach Anzahl der Swipes, die für die All-you –can-eat Mensen benötigt werden, und Dining Dollar, die für einzelne Mahlzeiten ausgegeben werden können. Es gibt Möglichkeiten an einen der deutlich günstigeren „Graduate Pläne“, die nur 200 Dining Dollar und 10 Swipes beinhalten, zu erhalten. Manche Austauschstudenten haben darauf zurückgegriffen. Da ich, wie ich bereits erwähnt habe, keine Küche in meinem Zimmer hatte, entschied ich mich für einen der normalen Dining Pläne. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, dennoch muss betont werden, dass die Universität sich sehr um eine ausgewogene Ernährung der Studenten kümmert. Alternativ kann man für ca. $5 bei einem der vielen Food Trucks essen zu sich nehen oder auf die beliebten Fast Food Restaurants - Chipotle und Greek Lady - zurückgreifen. Außerdem könnt ihr eure Lebensmittel 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche bei Fresh Grocer kaufen. Für diejnigen die näher an Hill wohnen ist CVS eine gute Alternative. Reisen und Freizeit Neben dem Lernen bleibt natürlich auch viel Freizeit. Philadelphia ist zum Reisen ein ausgezeichneter Standort. In weniger als eineinhalb Stunden ist man in New York und Washington mit dem Bus. Die Busse sind hierbei den Zügen aufgrund des Komforts, der Gepäckregelungen und des Preises stets vorzuziehen. Während des Semesters habe ich es nur kurz zu den US Open, die im September noch stattfinden, nach Boston zu einer Konferenz in Harvard, nach Washington und nach Atlantic City geschafft. Nach Beendigung eures Semesters kann ich euch nur ans Herz legen eure Grace Period, welche euch erlaubt euch 30 Tage lang in den USA zum Reisen aufzuhalten nach Beendigung eures Semesters, zu benutzen. Ich habe fast die kompletten 30 Tage genutzt um von Philadelphia, nach Orlando. Miami und New York zu reisen. Speziell für New York würde ich mir länger als eine Woche einplanen, da der große Apfel einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Aber auch Downtown Philadelphia ist einen Besuch wert. Mit der Bahn seit ihr innerhalb von fünf Minuten im Herz von Philadelphia und könnt euch an einigen architektonischen Meisterwerken und Museen erfreuen. Natürlich dürft ihr nicht vergessen die Berühmten „Rocky Steps“ des Museum of Arts hoch zu joggen. Kurswahl Die Kurswahl kann sich mitunter etwas kompliziert gestalten, da die Masse der Angebotenen Kurse einen etwas einschüchtern kann. Jeder Kurs wird mehrmals am Tag angeboten vom selben Professor. Ich kann euch nur empfehlen während den ersten vier Wochen „shoppen“ zu gehen und mehrere Kurse euch anzuschauen. Vom Aufwand sind mehr als vier Kurse möglich. Obwohl ich am Anfang sechs Kurse belegt hatte, habe ich mich am Ende der „shopping-Periode“entschieden nur vier Kurse zu belegen, um meine Zeit Case Competition und anderen außeruniversitären Aktivitäten wie den Sport Clubs zu widmen. Die folgenden Kurse habe ich belegt: Finance 206 – Financial Derivatives Wer Finanzen 2 geliebt hat wird Financial Derivatives verehren. Professor Illeditsch wird euch durch die Details der relevantesten derivativen Instrumente führen und euch das entsprechende Werkzeug beibringen, um auch jedes noch so exotische Instrument zu jeder Zeit bewerten zu können. Dieser Kurs ist nicht nur einer der MBA Kurse, sondern zählt mit Abstand zu den anspruchsvollsten Kursen an der Wharton School. Finance 208 – International Corporate Finance

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Professor Marston ist eine Koryphäe seines Fachgebietes und lehrte selbst den einen oder anderen Vorstand eines der Fortune500 Unternehmen. Es ist kein Finanzkurs, wie er euch bisher geläufig ist. Viel mehr wird auf die Risiken einer heterogenen Finanzwelt für global agierende Unternehmen eingegangen und quantifiziert. Auch dieser Kurs ist ein MBA Kurs. Econ 104 – Introduction to Econometrics Professor Xus Econometrics Kurs zählt bereits zum festen Repertoire eines jeden Austauschstudenten unseres Fachbereiches. Ihr Kurs lehrt in anschaulicher Art und Weiße den Gebrauch von Tools, die ihr zum Teil schon aus Statistik kennt, in der Wissenschaft. Dabei haben mir besonderes die Datensätze, die uns zum selbständigen Bearbeiten und Auswerten mitgegeben wurden, gefallen, da sie einem wissenschaftliches Arbeiten mit der Empirie dem gemeinen Studenten sehr gut beibringen. Mgmt 211 – Competitive Strategy In Competitive Strategy analysiert Professor Marston einige Industrien und ihren Wettbewerb. Dabei werden Theorien aus Management, VWL und der Mikroökonomie angewandt, um an den strategischen Entscheidungen der jeweiligen Unternehmen erkennen zu kennen, weshalb die Industrie sich so entwickelt hat und wie diese erschüttert werden könnte. Auch dieser Kurs ist ein MBA Kurs. Abschließend möchte ich mich nochmals beim gesamten Team des International Offices, der Familie Walter und dem DAAD bedanken, die es mir ermöglicht haben dieses Semester anzutreten, das mich nicht nur fachlich, sondern auch in vielen anderen Bereichen meines Lebens einen großen Schritt weitergebrach hat.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemeter an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA Wharton ist eine der renomiertesten Schooles für Finanzen auf der Welt und die Buisness-School der ‘University of Pennsylvania’ also Teil der Ivy League. Die Vorteile dort ein Auslandssemester zu absolvieren liegen auf der Hand. Das Professoren-Studenten Verhältnis ist besser die Professoren an sich sind führend in ihrem Feld. Außerdem es gibt viele Interessante Vorträge (bei mir was z.B. President Gauck da). Nacheteile sind unter anderem recht hohe Kosten. Zwar werden die Studiengebühren übernommen, aber die Lebenskosten sind trotzdem hoch.

Vorbereitung: Erstmal muss man angenommen werden. Bei mir waren dafür ein Motivationsschreiben an der Goethe-Uni und 3 Essays für die UPenn erforderlich. Die Essays für die UPenn sind zwar eigentlich nur Formalität, aber ich habe auch schon von Fällen gehört, wo ein Student auf Grund der Essays nicht angenommen wurde, also gebt euch trotzdem Mühe. Nachdem man angenommen wurde gibt es noch recht viel vorzubereiten.

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Bei den meisten Punkten lohnt es sich, sich schon recht früh zu kümmern. Als erstes sollte man sich um Impfungen, den Flug und das VISA kümmern, da diese Dinge unter Umständen auch länger als einen Monat dauern können. Zur Zeit lohnt es sich auch anzugucken wie der Euro-Dollar-Kurs steht und eventuell das Geld schon früher zu tauschen oder auf Derivate zurückzugreifen. Andere Dinge, um die man sich noch vorher kümmern sollte, wären Stipendien, Kurse, Dining Plan, Wohnen und erste Kontaktaufnahme. Je mehr Stipendium, desto besser. Ein Gutes ist auf jeden Fall das PROMOS-Stipendium, Ich habe hier z.B. um die 2500€ bekommen. Außerdem lohnt sich das Stipendium auch schon alleine für die Versicherung die man über das PROMOS abschließen kann und welches um einiges günstiger ist als die UPenn-Versicherung. Bei Kursen hat man noch später Zeit sich zu entscheiden, aber mann sollte schonmal einen Überblick über die die Auswahl gewinnen. Als Austauschstudent ist man verpflichtet einen Dining Plan zu haben. Hier gibt es verschiedene Angebote. Man kann Undergraduate Pläne nehmen bei denen Dining Dollar oder Swipes unterschiedlich verteilt sind. Dining Dollar sind flexibler und grundsätlich vorzuziehen, Swipes benutzt man für all-you-can-eat. Aber als Exchange-Student hat man auch das Recht auf einen Graduate Plan, der mit Abstand der günstigste ist, aber auch die wenigsten Dining-Dollar/Swipes bietet. Ich würde euch den Graduate Plan empfehlen und euch dann raten hauptsächlich zu Food-Trucks zu gehen wo man am günstigsten isst (außer du kochst gerne). Den Plan kann man aber auch noch weit ins Semester hinein ändern. Was das Wohnen angeht, kann man 3 Präferenzen äußern, hat aber keine Garantie eine dieser zu bekommen. Es gibt alles von Einzelzimmern, über „WG’s“ zu geteilten Schlafzimmern und das ganze auch Geschlechtergemischt, wenn man möchte. Hier muss man vorallem auf die Preise gucken. Eine weitere Sache ist das Haus für welches man sich entscheidet. Alle Häuser haben coole Aktionen, aber einige haben coolere und einige sind auch besser gelegen. Ich würde nicht das Hill aber die High-Rises oder Gregory empfehlen. Die High-Rises haben kaum Freshman und die meisten Austauschstudenten. Außerdem sind die High-Rises ganz gut zwischen dem Supermarkt und Wharton plaziert. Insegesamt war ich aber sehr von der Wohnqualität entäuscht (vor allem wenn man sich die Kosten dazu ansieht), da die Wohnungen recht klein sind und sehr spärlich möbliert/ausgestattet sind. Ihr solltet relativ schnell nach eurer Annahme an der Wharton School eine Kontaktperson an der UPenn zugewiesen bekommen. Es ist nicht notwendig dieser Kontaktperson eure Lebensgeschichte zu erzählen aber sollten irgendwelche Fragen während der Vorbereitungen aufkommen (und das werden sie mit Sicherheit), ist das der richtige Ansprechpartner. Zu guter Letzt sollte man auch nochmal schauen ob der Reisepass noch gültig ist. Offensichtlich aber ziemlich wichtig.

Erste Tage: Lasst euch nicht zu sehr abschrecken, gerade das Gebiet um den Flughafen rum und der Weg zur Uni ist ziemlich hässlich, aber die Uni an sich hat einen schönen Campus. Einziehen geht super einfach. An den angegebenen Tagen sind 24 Stunden Leute da, die euch reinlassen. So lange ihr noch keine Penn-Card hatb, könnt ihr euch an eurer Hausreception einen vorübergehenden Wisch ausstellen lassen.

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Das Erste, was ansteht ist das Kennenlernenessen. Dieses solltet ihr am besten schon mitnehmen, da sich hier erfahrungsgemäß die ersten Grüppchen bilden. Danach kommt die Einführungswoche, in der einem die Uni gezeigt wird und auch der akademische Ablauf näher gebracht wird. Außerdem gibt es hier die Möglichkeit schon die Stadt kennen zu lernen und noch letzte Einkäufe für die Wohnung etc. zu erledigen. Die Wohnungen sind meisten sehr spährlich eingerichtet. Oft gibt es kaum Licht und es gibt kein Küchenequipment (wenn man eine Küche hat) oder ähnliches. In der Einführungswoche sollte man zusätzlich noch andere Sachen erledigen, wie ein Konto erichten, beim ISSS melden, sich die PennCard und nen Hady-tarif holen. Beim Konto bietet sich ein Debit-Konto bei PNC an. Das geht super einfach und PNC hat überall um den Campus rum Automaten. Als Handy-tarif empfehle ich usmobile. Dieser erlaubt ihr deinen Vertrag individuell zu gestalten und ist super günstig. Ich würde euch raten in der E-Woche bei allem dabei zu sein, da erfahrungsgemäß die Austauschstudenten für den Rest des Semesters zusammenhalten. Das passt einfach am besten, da man mit den Kursen und dem Reisen ganz gut mit den anderen Exchange-Students zusammen passt.

Kurse und Studium: Man ist grundsetzlich sehr frei in seiner Kurswahl an der Upenn und kann gerne auch Fachbereichsnahe Kurse belegen (also nicht von eigenen Fachbereich). Ich habe folgende Kurse an der UPenn belegt: Econometrics:

Relativ leichter Kurs wenn man mit Statistik klarkommt. Vieles haben wir in OSTA auch schon gemacht. Es gibt Quizzes, Assignments, 2Midterms und ein Finale. Der Arbeitsaufwand ist aber nicht alzu hoch. Derivatives:

Einer der schwersten Kurse in Wharton. Auf keinen Fall zusammen mit Coorporate Valuation nehmen die sind zusammen viel zu viel Aufwand. Auch wenn das Material eigentlich gar nicht so hart ist, sind die Assignments und Klausuren ziemlich schwer und Zeitintensive. Es gibt Assignments, ein Midterm und ein Finale.

Game Theory:

Ziemlich interessanter Kurs, aber der Professor ist nicht mehr ganz auf der Höhe. Muss man sehen. Es gibt Assignments, ein Midterm und ein Finale. Die Assignments zählen aber nur, wenn man zwischen Noten steht und sind dafür viel zu Zeitintensive. Investment Management:

Komischer Kurs. Ist viel Portfolio Management aber der Professor erzählt auch einfach mal gerne aus seinem Leben. Es gibt Assignments, ein Midtern, ein Finale und Beteiligung. Ich habe keine Ahnunh wie Beteiligung zählt. Die Assignment sind meistens stumpf und dauern nicht alzu lange. Für die Klausuren kann man gut mit Altklausuren lernen. Ich lerne gerne zu hause. Für alle die das nicht tun, kann man in Huntsman (Wharton) Gruppenräume buchen oder in eines der Computerlabs gehen. Außerdem haben manche

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Häuser Bibliotheken und die High-Rises haben Lernfläche in der Rooftop-Lounge. Außerdem gibt es noch die große Van Pelt Bibliothek. Einer kleiner Tip was das Kopieren angeht, alle Wharton Studenten können für 40$ umsonst in Huntsman kopieren. Ansonsten können alle im LGBT Haus umsonst kopieren, man muss nur eigene Blätter mitbringen. Der Arbeitsaufwand generell ist in Wharton höher als an Deutschen Unis. Das liegt vor allem da dran, dass man kaum Zeit hat für Klausuren zu lernen. Oft hat man z.B. noch Assignments einen Tag vor der Klausur abzugeben. Viele haben schon in den ersten Wochen bis nach 24Uhr gelernt. Fazit bleibt am Ball und versucht nicht alles kurz vor den Klausuren aufzuholen. Man sollte auch darüber nachdenken die Seminararbeit im Ausland zu schreiben. Das liegt daran, dass man ohnehin in manchen Fächern große Assignments mit Seminarcharacter abgeben muss.

Reisen und Freizeit: Wahrscheinlich der wichtigeste Bereich meines Erfahrungsberichts, da mein Rat an euch ist übertreibt es nicht mit dem Lernen sondern habt auch so viel Spaß wie möglich. Einer der größten Unterschiede zu deutschen Unis ist, dass an der UPenn fast jeder Student irgendwie in Club-Aktivitäten involviert ist. Versucht so viel wie möglich aus. Geht zu Case Competitions, tretet einem Club bei, macht Sport und trefft Doktoranten und Professoren. Wharton bietet die großartige Chance, euer gelerntes theoretisches Wissen in einem der vielen Wharton-Clubs wie dem Wharton-Hedge-Fund-Club auszuprobieren. Auch gibt es ab und zu die Chance mit Professoren auf Uni-kosten essen zu gehen. Ist meistens ein ziemlich gutes Essen und eine gute Erfahrung. Wenn ihr mal von der Uni abschalten wollt kann man Hausaktivitäten nutzen oder in einem der Häuser Tischtennis, Pool, Billiard oder Kicker spielen. Die Häuser bieten regelmäßig Studybreaks mit Essen an und fast täglich irgendwelche coole Aktivitäten wie Laser tag oder es wird ein Redner eingeladen. Ihr solltest definitv die Hausangebote wahrnehmen, da es fast immer umsonst Essen gibt und ihr am Ende eh für diese Aktivitäten gezahlt habt. Seid ihr das Foodtruck essen oder Mensa-Essen mal leid gibt es rund um den Campus jede Menge guter Restaurants, gerade wenn man die 40th Street Richtung Market Street hoch geht. Wenn man Sport machen möchte, kann man z.B. super entlang des Schuykill Rivers joggen gehen. Ich muss euch außerdem ans Herz legen auf jeden Fall einmal Quidditch auszuprobieren. Ich habe das an der Upenn gespielt und es geliebt. Abends kann man gut in eine der um den Campus liegenden Bars gehen, das Smokes ist u.a. sehr beliebt. Gerade in der Einführungswoche und den Tagen danach sollte man auch mal bei einer Amerikanischen Verbindungsparty vorbei schauen (Frat-Party), ist nicht ganz wie bei American Pie aber trotzdem interessant. Ich selber bin relativ selten in Philly selbst gewesen. Bis auf den Hafen, der gerade abends sehr nett ist hat Philly meiner Meinung nach aber auch nicht ganz so viel zu bieten. Natürlich sollte man sich aber auch mal die ganzen Tousisten-Attraktionen wie die Liberty Bell angucken. Von A

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nach B kommt man in den USA entweder mit der „U-Bahn“ oder mit Uber/Lyft. Uber/Lyft ist oft die schnellste und günstigste Alternative. Was das Reisen angeht, geht so viel Reisen, wie euer Geld erlaubt. Ich war in Boston, Chicago,

New York, Washington und Atlantic City. Mir haben vor allem Boston und Chicago sehr gefallen und ich denke die sind auf jeden Fall ein Trip wert. In Atlantic City kann man mal zum Casino-Spielen vorbei gucken (wenn man 21 ist), die Stadt selber ist aber nicht so der Hammer. Was ansonsten auch nen Besuch wert ist, ist Toronto und die Niagara Fälle oder Orlando. Zu den meisten erwähnten Städten kommt man am besten/günstigesten mit dem Bus. Nach Orlando oder Chicago sollte man allerdings fliegen. Das ist im Inland zum Glück auch relativ günstig. Das Semester endet kurz vor Weihnachten. Ich bin leider direkt nach Hause geflogen, bereue es aber jetzt. Viele meiner Freunde sind noch die gesamte Ost- bzw. Westküste entlanggereist und da man normalerweise nicht alzu oft die Gelegenheit dazu hat, würde ich das auch jedem anderem nahelegen. Ich kenne keinen der nur für ein Semester an der UPenn war und nach einem Job gesucht hat. Wenn man allerdings ein Jahr dort ist, kann man entweder für die Uni z.B. in an der Hausreception arbeiten oder ich kenne jemanden der nen Job im Smokes bekommen hat. Da gibt es also durchaus die Chance nen Job zu finden.

Kosten: Auch wenn die Studiengebühren voll übernommen werden, ist das Auslandssemester in Philadelphia leider nicht ganz günstig. Ich habe mir jetzt nicht alle Kosten sorgfältig notiert, aber man kommt, je nach dem wie viel man reist, auf zwischen 10000-15000$ und da der Kurs gerade sehr schlecht steht kann man das fast 1:1 in € übersetzen. Die Hauptkosten sind Wohnen ~4500$, Essen ~2000$, Flug ~1500$ und Reisen ~400$ je Trip. Dazu kommen dann noch Kosten für Impfungen und das Visa etc. es summiert sich leider wirklich auf.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemeter an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA Wintersemester 2014/2015 Von Lisa Ilic, [email protected]

Im Wintersemester 2014/2015 hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ein Auslandssemester an der Wharton School der University of Pennsylvania in Philadelphia zu verbringen. Das Studium an einer der renommiertesten Business Schools der Welt war für mich sowohl fachlich als auch persönlich eine

sehr bereichernde und prägende Zeit. Im Folgenden möchte ich von meinen persönlichen Erfahrungen berichten und hoffe, damit nachfolgenden Jahrgängen eine Hilfe zu sein. Bewerbungsverfahren

Um die Bewerbungsdeadline am Fachbereich Ende Oktober einzuhalten, solltet ihr euch zu allererst

darum kümmern, den TOEFL (circa 240 USD) zu absolvieren, da es einige Wochen dauern kann, bis die Ergebnisse vorliegen und ihr euch den Prüfungstermin nicht frei aussuchen könnt. Im

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Motivationsschreiben für die Bewerbung am Fachbereich solltet ihr dann möglichst spezifisch auf eure Beweggründe eingehen, warum ihr an der University of Pennsylvania studieren möchtet und wieso ihr ein geeigneter Repräsentant der Goethe-Universität dort seid. Ich habe überwiegend auf meinem

langjährigen persönlichen Interesse an den USA aufgebaut sowie beschrieben, inwieweit mich das Belegen bestimmter Kurse in meiner beruflichen Entwicklung voranbringt. Wenn ihr Ende des Jahres eine Nominierung von Seiten der Goethe-Universität erhalten habt, müsst ihr euch Anfang des folgenden Jahres noch einmal direkt (aber eher pro forma) an der University of Pennsylvania (kurz Penn) bewerben. Hier werden 3 kurze Essays verlangt, um eure Motivation darzulegen sowie ein Empfehlungsschreiben

eines Professors/Dozenten der Goethe-Universität. Dieses muss per Post und versiegelt an die University of Pennsylvania verschickt werden, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass im äußersten Notfall auch eine eingescannte Datei reicht, sollte das Original auf dem Postweg verschollen sein. Im Allgemeinen ist die Bürokratie der University of Pennsylvania weniger streng als sie erscheint und oftmals sehr entgegenkommend.

Stipendium

Ich habe mich zur Teilfinanzierung meines Auslandssemesters für das PROMOS Stipendium des DAAD beworben (Bewerbungszeitraum April – Mai), welches euch eine Reisekostenpauschale von einmalig 700 EUR plus vier monatlichen Unterhaltszuschüssen von 400 EUR zusichert. Für die Bewerbung müsst ihr

auch hier unter anderem ein Motivationsschreiben sowie ein Empfehlungsschreiben als ausgefüllten Vordruck einreichen. Impfungen

Sobald ihr die endgültige Zusage Ende April/Anfang Mai erhalten habt, ist der nächste Schritt,

erforderliche Impfungen nachzuweisen bzw. nachzuholen. Dazu lasst ihr das vorgefertigte Immunization Worksheet von eurem Hausarzt ausfüllen und faxt es an den Student Health Service (SHS), nachdem ihr sämtliche Informationen über eure Krankheitsgeschichte online über das SHS Portal eingegeben habt. Hierfür benötigt ihr PennKey sowie Penn ID (Matrikelnummer), die euch in diesem Zeitraum per Mail zugeschickt werden. Solltet ihr nicht alle erforderlichen Impfungen bis zur Einreichungsfrist Anfang Juli

beisammen haben, wird der SHS euch während des Semesters an der Penn kontaktieren, sodass ihr diese vor Ort nachholen müsst. Dies war bei mir der Fall, da ich einen zeitlichen Abstand zwischen zwei Impfungen berücksichtigen musste. Manche Impfungen sind kostenpflichtig und auch relativ teuer, was aber kein Problem darstellt, wenn ihr eine Krankenversicherung abgeschlossen habt, die euch diese Kosten zurückerstattet.

Krankenversicherung

Da die Penn sehr strenge Vorgaben macht, ist das Abschließen einer amerikanischen Krankenversicherung für den Zeitraum des Auslandsaufenthalts unumgänglich. Wie die meisten würde ich davon abraten, den Penn Student Insurance Plan (PSIP) in Anspruch zu nehmen, da es weit günstigere

Alternativen für moderaten Aufwand gibt. Hier kann ich die ISO Shield for UPenn empfehlen, die mit etwa 400 USD insgesamt vergleichsweise günstig ist und auch von vielen anderen Austauschstudenten gewählt wurde. Sie wird explizit von der Penn als Alternative vorgeschlagen und erfüllt daher auch alle genannten Vorgaben, was natürlich noch einmal per Formular bestätigt werden muss. Von der HTH Worldwide würde ich abraten, da sie fast doppelt so viel kostet wie die ISO und es Probleme bei der

Erfüllung der Vorgaben gab (daher mein Wechsel zur ISO). Habt ihr euch für eine andere Krankenversicherung als den universitätseigenen PSIP entschieden, müsst ihr diesen online „waiven“ (offiziell ablehnen) um zu vermeiden, dass ihr nach Fristablauf Ende August automatisch dafür eingetragen werdet und noch eine Gebühr für Fristübertretung bezahlen müsst. Außerdem muss die Clinical Fee des SHS über 250 USD zusätzlich zur Krankenversicherung bezahlt werden (welche im PSIP

enthalten ist). Dennoch kommt ihr unterm Strich günstiger weg, wobei ich allerdings keine Aussage über

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die Inanspruchnahme der Krankenversicherung abgesehen von der Kostenrückerstattung der Impfungen treffen kann. Visum

Die Bewerbung für das Nichteinwanderungsvisum J1 (für Austauschstudenten) über das amerikanische Konsulat kann erfolgen, sobald ihr von der Penn das DS-2019 im Zeitraum Juni/Juli erhalten habt. Hierfür muss unter anderem die persönliche finanzielle Lage dargelegt werden, wofür eine einfache Bestätigung der Bank ausreicht. Das DS-2019 wird nach etwa drei Wochen Bearbeitungszeit an die Goethe-

Universität geschickt, woraufhin ihr einen Termin mit dem amerikanischen Konsulat in Frankfurt vereinbaren könnt, was zusätzlich noch einmal drei Wochen dauern kann. Neben den üblichen auszufüllenden Formularen und den Kosten für das Visum (circa 120 EUR) wird eine SEVIS-Gebühr (180 USD) fällig, deren Zahlungsbeleg ihr mit anderen erforderlichen Dokumenten (u.a. Reisepass, Passbild im verlangten Format) zum Konsulatstermin mitbringen müsst. Da grundsätzlich ein großer Andrang vor dem

Konsulat besteht, wählt ihr diesen am besten zu Randzeiten und stellt euch auf etwas Wartezeit ein. Alle elektronischen Geräte (inklusive Handys) solltet ihr zu Hause lassen, da ihr sonst nicht ins Gebäude dürft und Ladekabel/USB-Sticks o.ä. nicht abgegeben oder auf dem Gelände entsorgt werden dürfen. Die Prozedur an sich geht recht flott, das Interview mit einer Person hinter einem Schalter besteht aus knappen Fragen wie nach dem Grund der Reise in die USA oder wer den Aufenthalt finanziert. Der

Reisepass wird einbehalten und etwa eine Woche später mitsamt dem Visum zurückgeschickt.

Unterkunft

Sobald ihr PennKey und Penn ID besitzt, könnt ihr euch für das Housing auf dem Campus bewerben oder euch privat eine Unterkunft off-campus suchen. Letzteres ist günstiger und hat möglicherweise mehr

Charme, allerdings habt ihr mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Kontakt zu anderen Austauschstudenten und bekommt mehr vom Campusleben mit, wenn ihr on-campus wohnt, da viele der Wohnheime eigene Freizeitprogramme und Events für ihre Bewohner anbieten. Ich war im Sansom Place West in einer Zweier-WG mit zwei Schlafzimmern sowie Küche und Bad untergebracht und war damit sehr zufrieden. Viele andere Austauschstudenten haben ebenfalls im Sansom West gewohnt, wodurch man häufig mit

den anderen in Kontakt kam. Die Chance, in den allseits beliebten Highrises untergebracht zu werden, ist eher gering und dort ein Einzelzimmer zu bekommen ebenso. Oft ist es sogar üblich, dass sich zwei Leute ein Zimmer teilen. Die Jon M. Huntsman Hall, in der ihr vermutlich die meisten eurer Business Kurse haben werdet, liegt sehr zentral auf dem Campus und ist von den meisten Wohnheimen in weniger als fünf Minuten zu Fuß zu erreichen.

Kurswahl

Für die Aufrechterhaltung eures J1-Status müsst ihr vier Kurse à 1 CU an der Penn belegen, wobei ihr euch für insgesamt 5 CU einschreiben könnt. Dies gibt euch mehr Spielraum bei eurer endgültigen Kurswahl, da es durchaus üblich ist, während der ersten Wochen alle fünf Kurse zu besuchen und dann

einen zu „droppen“. Ich bin so vorgegangen und habe festgestellt, dass mein „Ersatzkurs“ letztlich zu einem meiner Lieblingskurse wurde. Im Idealfall wisst ihr schon bei eurer Bewerbung welche Kurse ihr belegen wollt. Die Website „Penn Course Review“ ist recht hilfreich, um Schwierigkeitsgrad, Lerneffekt, Professor etc. jedes Kurses einzuschätzen. Überlegt euch definitiv einige Backup-Kurse, denn Austauschstudenten können sich erst später in Kurse einschreiben als die heimischen Studenten und so

gut wie alle Kurse haben eine begrenzte Anzahl von Plätzen. Wenn ihr eure Zugangsdaten erhalten habt, ist es sinnvoll direkt nachzusehen, ob ihr euch schon einschreiben könnt. Sollte ein Kurs schon ausgebucht sein, kann es sich trotzdem lohnen, ab und zu nachzusehen, ob unerwartet ein Platz frei wird, was bei mir tatsächlich einmal der Fall war. Da nach der neuesten Prüfungsordnung Seminar- und Bachelorarbeit nicht mehr in dasselbe Semester fallen dürfen, werdet ihr vermutlich eure Seminararbeit

während eures Auslandssemesters schreiben. Sucht euch dazu einen Kurs, der bereits eine Hausarbeit in

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diesem Umfang beinhaltet, was in vielen Kursen der Fall ist. Ebenso ist es sinnvoll, frühzeitig einen Termin mit dem Prüfungsamt zu vereinbaren und die Kurswahl sowie das Anrechnungsverfahren durchzusprechen.

Anreise

Da ihr ein bis auf Möbel komplett leeres Zimmer/Apartment in den Wohnheimen vorfinden werdet (es sei denn ihr stoßt zu einer bereits bewohnten WG dazu), solltet ihr rechtzeitig anreisen, um das Nötigste vor Beginn der Einführungswoche (oder währenddessen bei einem organisierten Ausflug zu „Target“) besorgen zu können. Bis auf eine Matratze ist auch kein Bettzeug vorhanden, allerdings gibt es die Möglichkeit vor der Abreise ein komplettes Bedding Set über Bed, Bath & Beyond direkt an die Universität liefern zu lassen. Um vom Flughafen zum Universitätsgelände zu gelangen, könnt ihr euch direkt vor Ort den Shuttle-Service bestellen (10 USD pro Person plus Trinkgeld), der euch bis vor die Tür eures Wohnheims fährt, wo ihr direkt einchecken könnt. Ende August bis Mitte/Ende September betragen die

Temperaturen in Philadelphia übrigens teilweise bis knapp über 30°C. Einführungswoche

Während der New Student Orientation Week (NSO) gibt es während vieler Events genug Gelegenheit, andere Austauschstudenten kennenzulernen und sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Die schon

oft genannten Highlights sind die Togaparty im University Museum, der Dinner Cruise und die Party im Philadelphia Museum of Art. Daneben gibt es einige obligatorische Informationsveranstaltungen wie beispielsweise mit euren Academic Advisors an der Penn oder der International Student & Scholar Services (ISSS), die euch über die Aufrechterhaltung eures Visumstatus aufklären. Außerdem müsst ihr euch eure PennCard (analog zur Goethe-Card) besorgen. Auch während des gesamten Semesters

werden alle Austauschstudenten immer wieder per Email auf Veranstaltungen rund um den Campus und Philadelphia aufmerksam gemacht und es werden öfters kleinere Events von den verantwortlichen Exchange Coordinators organisiert. Verpflegung

Die wohl am häufigsten genannte Adresse ist der Supermarkt „The Fresh Grocer“ (40th & Walnut St.), der zwar relativ teuer ist, aber immerhin eine vergleichsweise große Auswahl in erreichbarer Nähe bietet und selbst sonntags rund um die Uhr geöffnet hat. Wenn man dort regelmäßig einkauft, lohnt sich eine Fresh Grocer Card, mit der man von den ausgeschilderten Rabatten profitiert. Günstiger ist „Trader Joe’s“ (22nd & Market St.), allerdings müsst ihr hier auf Trolleys und Subways zurückgreifen, um euch einen längeren

Fußmarsch zu ersparen. Wer keine Küche zur Verfügung hat, kann auf Schnellrestaurants wie Chipotle, Bobby’s Burger Palace und Sweetgreen (sehr leckere Salatkreationen) oder die zahlreichen Foodtrucks rund um den Campus zurückgreifen, die auch bei den heimischen Studenten sehr beliebt sind. Penn bietet außerdem verschiedene Mensapläne an, die sich allerdings eher an Freshmen richten. Für zwischendrin gibt es immer wieder „Free Food Events“, d.h. Veranstaltungen bei denen eher

nebensächlich kleine Snacks o.ä. angeboten werden – hier besteht die Schwierigkeit darin, sie ausfindig zu machen. Es gibt zwar keine Sales Tax auf Lebensmittel, allerdings fallen 8% an sobald ihr auswärts esst (plus evtl. Trinkgeld in Höhe von 15-20%). Außer an den Foodtrucks ist es überall problemlos möglich mit Kreditkarte zu bezahlen. Campusleben

Da es üblich ist, dass alle Studenten der Penn auf oder um den Campus herum leben, findet das gesamte soziale Leben auch auf diesem statt. Die meisten Locals sind Mitglied in mehreren der zahlreichen Clubs, Student Initiatives und/oder Fraternities/Sororities. Abgesehen von diesen werden über das ganze Semester hinweg verschiedenste Vorträge bekannter Persönlichkeiten oder Veranstaltungen angeboten –

selbst „Relax Events“ kurz vor den Final Exams, bei denen man in den Genuss von kostenlosen

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Rückenmassagen und Streicheln süßer Welpen kommt. Ein völlig anderes Hochschulkonzept, das für seine hohen Studiengebühren einiges bietet. Studium

Ich persönlich habe das Studium an Penn‘s wunderschönem Campus mit seinen teils malerischen, teils modernen Gebäuden sehr genossen. Die Bibliotheken sind bis zu später Stunde geöffnet und als Wharton Student hat man die Möglichkeit, Group Study Rooms (GSR) in der modernen und überall mit PCs ausgestatteten Huntsman Hall zu reservieren, was die Arbeit in Gruppen sehr erleichtert. Da die

meisten Kurse Gruppenprojekte oder –paper als Teil der Gesamtnote beinhalten, werdet ihr sicherlich das ein oder andere Mal darauf zurückkommen. Allgemein werden während des Semesters in fast allen Kursen diverse Assignments und Paper sowie mündliche Mitarbeit verlangt, kurze Quizzes abgefragt und teils umfassende Readings pro Lecture verordnet – man hat also einiges zu tun während des Semesters, dafür bedarf es weniger Vorbereitung für die Final Exams, da man sich während des Semesters bereits

intensiv mit dem Stoff auseinandergesetzt hat. Anders als an der Goethe-Universität ist zusätzliches Lesematerial oftmals nicht optional und muss meist als Course Pack gekauft werden. Die meisten Kurse sind zudem „curved“, d.h. die individuelle Benotung erfolgt relativ zum Rest des Kurses und die prozentuale Aufteilung der Noten liegt im Ermessen des Professors, was im Allgemeinen von den Studenten begrüßt wird.

Reisen

Ein angenehmer Nebeneffekt des Standorts Philadelphia ist die Nähe zu vielen sehenswerten Städten an der Ostküste. New York City oder Washington D.C. sind innerhalb weniger Stunden sehr günstig (<20 USD) mit dem Bus zu erreichen und definitiv eine Reise wert. Wen es etwas weiter weg zieht, kann die

verlängerten Wochenenden während Fall Break und Thanksgiving für längere Trips nutzen, um etwas mehr vom Land zu sehen. Downtown Philadelphia ist ebenfalls ein paar Nachmittagsausflüge wert. Bei den Subway Automaten und auch beispielsweise beim Fresh Grocer kann man Tokens kaufen, durch die jede Einzelfahrt günstiger wird. Mein persönlicher Geheimtipp: Die Eisdiele „The Franklin Fountain“, die zwar sehr teuer ist (etwa 7 USD für zwei Kugeln), aber vermutlich das beste Eis in ganz Philadelphia

verkauft. Fazit

Insgesamt habe ich eine sehr erlebnisreiche und wertvolle Zeit in Philadelphia verbracht, die mir immer in Erinnerung bleiben wird. Das Sprichwort „Reisen bildet“ passt hier nicht nur in Bezug auf das Studium,

sondern auch auf das Kennenlernen der amerikanischen Kultur und die persönliche Weiterentwicklung. An dieser Stelle möchte ich noch einmal Herrn Dr. Pilz vom Auslandsbüro, Frau Benzel vom Prüfungsamt und dem DAAD für seine finanzielle Unterstützung danken. Ich kann nur jeden ermutigen, die Chance zu ergreifen, ein Auslandssemester an der University of Pennsylvania zu absolvieren, da es ein einmaliges Erlebnis ist. Ich hoffe, dass dieser Erfahrungsbericht

euch eine Hilfe in euren Vorbereitungen ist und stehe euch gerne für Fragen zur Verfügung – kontaktiert mich einfach unter der oben genannten Emailadresse. . Frankfurt am Main, Januar 2015 Lisa Ilic

Anhang Kursbeschreibungen

MGMT 211 Competitive Strategy & Industrial Structure – Prof. Louis Thomas

Dieser Kurs war zu Recht auch in vorherigen Jahrgängen beliebt und hatte den höchsten Anteil an

Austauschstudenten verglichen mit meinen anderen Kursen. In jeder Lecture wurden

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Wettbewerbsdynamiken in verschiedenen Industrien über spieltheoretische Ansätze hinaus ex post analysiert und optimale Handlungsstrategien für die involvierten Unternehmen herausgearbeitet. Mithilfe der Artikel aus dem Course Pack (110 USD) konnte man sich für jede Session in die jeweilige Branche

einlesen, was aufgrund der geforderten mündlichen Beteiligung nötig war (allerdings hatte diese im Endeffekt nur geringen Einfluss auf die Gesamtnote). Die Lectures selbst gestaltete Professor Thomas sehr interaktiv und prüfte bereits bekannte spieltheoretische Konzepte (Gefangenendilemma, Stackelberg, Efficiency Effect etc.) in Hinblick auf ihre realistische Anwendbarkeit. Da nur ein Midterm und eine Industry Analysis am Ende des Semesters zu schreiben waren, war dies einer der weniger arbeitsaufwändigen

Kurse. OPIM 290 Decision Processes – Prof. Xuanming Su

In diesem Kurs war ich fast die einzige Austauschstudentin, da er bei den heimischen Studenten sehr beliebt ist und ich noch den letzten freien Platz ergattern konnte. Hier wird das menschlich-irrationale

Entscheidungsverhalten unter Einfluss verschiedener Konzepte wie Framing, Anchoring etc. untersucht und wie dieses verändert werden kann, wenn sich der Entscheidungskontext oder relevante Faktoren ändern. Professor Su geht dabei wie er selbst betont mehr in die Bandbreite als in die Tiefe der vorgestellten Konzepte und erwartet rege Beteiligung des Kurses. Es musste kein Course Pack gekauft werden, aber am Anfang jeder Session gab es ein „open notes“ Quiz (Notizen oder der zugrundeliegende

Text durften zur Beantwortung der gestellten Frage benutzt werden). Es gab zwei Exams, die inhaltlich nur ihren jeweiligen Teil abdeckten, und ein Group Project am Ende. Hier mussten wir eigene Daten zu einem Verhaltensproblem erheben, auswerten und eine Intervention aus den im Kurs behandelten Konzepten ableiten, um das beobachtete Verhalten zu verändern. BEPP 220 Behavioral Economics, Markets & Public Policy – Prof. Jeremy Tobacman

Dieser Kurs war mit Abstand der schwierigste, was sich unter anderem durch die anfangs stark schrumpfende Kursteilnehmerzahl manifestierte, die bei etwa 18 Studenten ihren Endstand erreichte (der Durchschnitt der meisten Kurse liegt bei etwa 50 Studenten). Behavioral Economics baut auf der traditionellen neoklassischen Theorie auf und ergänzt oder modifiziert diese indem sie die Annahme des

rational handelnden Homo Oeconomicus auflöst. Professor Tobacman führte uns durch eine Reihe von quantitativen wie qualitativen Ansätzen zur Erreichung optimaler Entscheidungen beispielsweise im Arbeitsmarkt, Sozialversicherungssystem oder Steuerwesen. Zwar musste auch hier kein Course Pack angeschafft allerdings für jede Session durchschnittlich ein 40-seitiges wissenschaftliches Paper gelesen werden sowie ein recht leicht zu lesendes Buch. Außer einem Midterm sowie einem Final Exam gab es

einige zu bearbeitende Homeworks zwischendurch, die den behandelten Stoff weiter ausführten und teilweise sehr anspruchsvoll waren. Allerdings empfand ich Professor Tobacmans Benotung letztlich als sehr wohlwollend und konstruktiv. MKTG 211 Consumer Behavior – Prof. Gizem Saka

Dies war einer meiner Lieblingskurse, auch wenn er einer der arbeitsintensivsten war. Betrachtet wurden Kauf- und Entscheidungsverhalten von Konsumenten aus einer Marketingperspektive. Ähnlich wie in „Decision Processes“ wurden auch hier Grundlagen wie Heuristiken oder Verzerrungen in der Wahrnehmung analysiert und im Verlauf des Semesters mit weiteren Einflüssen wie sozialem Umfeld etc. verknüpft. Professor Saka stellte uns in jeder Lecture die neuesten Erkenntnisse aus Experimenten zum jeweiligen Konzept vor, an denen sie selbst teilweise beteiligt war und die ich persönlich am spannendsten fand. Der Kurs war in drei Module eingeteilt, zu denen es jeweils eine Klausur, zwei Homeworks (die Details aus dem ergänzenden Kursbuch abfragten – ältere Auflagen sind um einiges günstiger und werden genauso akzeptiert) und einen in Gruppenarbeit zu erstellenden zehnseitigen Case (aus dem Course Pack für circa 30 USD) gab. Außerdem mussten über das ganze Semester zehn kurze Aufsätze verfasst werden, die das behandelte Material in ganz individueller und freigestellter Weise reflektieren sollten.

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemeter an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA Wintersemester 2014/2015 Von Alexander Blum, [email protected] Im Rahmen des von dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt angebotenen Austauschprogramms konnte ich ein Auslandssemester an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania verbringen. Sehr gute Kurse, viele Erlebnisse am Campus, in Philadelphia und auf Reisen, sowie vor allem viele neue Bekannt- und Freundschaften haben dafür gesorgt, dass meine Zeit dort für mich unvergesslich bleibt. Im Folgenden werde ich über meine Erfahrungen berichten, um Interessierten einen kleinen Einblick zu ermöglichen.

Informationen zur Gasthochschule und Wahl der Partnerhochschule Die Wharton School gilt als eine der renommiertesten Business Schools weltweit. Als eine der wenigen Universitäten in den Vereinigten Staaten ermöglicht es die University of Pennsylvania (UPenn oder einfach nur Penn), die selbst eine der acht Elite-Universitäten der Ivy League im Nordosten der USA ist, bereits im Bachelor (also als undergraduate) eine Business School zu besuchen. Andere renommierte Business Schools, wie zum Beispiel die Harvard Business School, stehen als solche meist nur als graduate program zur Verfügung, weshalb die Wharton School in Rankings oft als beste Business School für undergraduates bezeichnet wird (http://poetsandquantsforundergrads.com/2014/07/01/2014-pq-ranking-of-the-best-undergraduate-business-programs/). Auch weitere Rankings belegen eine hohe Qualität der UPenn. (z.B. http://www.businessinsider.com/universities-with-most-billionaire-undergraduate-alumni-2014-9?IR=T) Im Rahmen des Austauschprogramms gibt es auch die Möglichkeit, Kurse außerhalb von Wharton zu belegen, also auch in Fachbereichen, die nicht der Business School zugeordnet sind (beispielsweise das ECON department). Aus allen Partnerhochschulen, die bei der Goethe-Universität im Programm sind, sticht die UPenn als Mitglied der Ivy League und akademisch wohl anerkanntestes Institut hervor. Die zwei Plätze, die für den Fachbereich WiWi jedes Jahr im Rahmen des Austauschprogramms bereitstehen, sind deshalb sehr umkämpft, neben sehr guten Leistungen im ersten beziehungsweise den ersten beiden Semestern gehört auch viel Glück dazu, hier nominiert zu werden. Ich persönlich schätze mich sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, dort zu studieren. Ich habe mich nach meinem zweiten Semester für Wharton beworben, auch ohne vorher alle Prüfungen mit 1,0 geschrieben zu haben. Mich hat das Studieren in den USA sehr gereizt und die UPenn war von allen außereuropäischen Universitäten die, die ich am passendsten für mich empfunden habe. Da ich alternativ dazu gerne innerhalb von Europa geblieben wäre, habe ich bei meiner Bewerbung keine Zweitwahl angegeben. Formalitäten und Vorbereitung Für die Bewerbung für das Auslandssemester in Wharton war neben den bisherigen Noten auch der TOEFL-Test mit einer Mindestpunktzahl von 105, ein Bewerbungsschreiben sowie Nachweise über ehrenamtliches Engagement einzureichen. Zusätzlich habe ich ein Empfehlungsschreiben eines Professors beigefügt. Der Finanzprofessor Reinhard H. Schmidt war dazu bereit, dies für mich zu verfassen. Prof. Schmidt war in Wharton bereits als Gastprofessor tätig und seine Erfahrungen in Philadelphia waren mir bei der Wahl der Partnerhochschule sehr hilfreich.

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Nach der Nominierung durch die Goethe-Universität mussten noch weitere Formalitäten seitens der University of Pennsylvania erfüllt werden. Zu dieser separaten Bewerbung an der Penn gehörten ebenfalls ein Empfehlungsschreiben eines Professors, der TOEFL-Test sowie drei Kurzaufsätze mit konkreten Fragestellungen, die im Onlineportal von PennAbroad zu beantworten waren. Nach der endgültigen Zusage von Penn mussten zusätzlich diverse Impfnachweise, ein Krankenversicherungsnachweis und ein Visum vorgezeigt werden. Für das Visum war ich am amerikanischen Konsulat in Frankfurt, was zwar einige Zeit in Anspruch genommen hat, aber problemlos über die Bühne ging. Auch die Impfnachweise stellten keine größeren Probleme dar. Die Krankenversicherung war etwas aufwändiger, da ich nur für das Semester eine amerikanische Versicherung abschließen musste, da meine normale Krankenversicherung eine der von der Universität gestellten Bedingungen nicht erfüllt hat. Sehr hilfreich bei vielen Fragen waren die Ansprechpartner von PennAbroad, allen voran Ryan Snyder und Rochelle Keesler. Auch die facebook-Gruppe sämtlicher Exchange-Studenten der ganzen University of Pennsylvania war sehr hilfreich, da viele Studenten aus unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Fachbereichen ähnliche Fragen hatten. Auch der Austausch mit dem zweiten nominierten Studenten der Goethe-Uni ist zu empfehlen. Auch die Wahl der Unterkunft für das Auslandssemester war ein Punkt auf der Checkliste. Hierzu bewarb ich mich auf einige Wohnheimplätze, wobei ich im Endeffekt anders zugelost wurde als ich ursprünglich angegeben hatte. Nichtsdestotrotz war ich mit meinem Los sehr zufrieden. Ich habe mit einem deutschen Mitbewohner in einer Zweier-WG in einem der Wohnheime (Sansom West) gewohnt. Generell sind die Wege am Campus sehr kurz, sodass es nicht wirklich wichtig ist, in welchem Wohnheim man unterkommt. Alternativ zu Wohnheimplätzen kann man auch off campus wohnen, was oft günstiger und besser ausgestattet ist. Gerade für die kurze Erfahrung von nur vier Monaten habe ich es aber nicht bereut, auf einem Flur mit vielen weiteren Austauschstudenten zu wohnen. Besonders über das Wohnheim sind bei mir viele Freundschaften entstanden. Auch recht früh muss eine Vorwahl für die zu belegenden Kurse getroffen werden. Diese hat aber nicht viel zu sagen, da man noch in den ersten zwei bis drei Wochen des Semesters seine Kurswahl komplett ändern kann. Darauf gehe ich später nochmal ein. Generell war es ein sehr aufwändiger, bürokratischer Prozess, der vor dem eigentlichen Beginn des Semesters stand. Ankunft in Philadelphia und New Student Orientation Kurz vor Beginn des Austauschsemesters bin ich von Frankfurt aus nach New York City geflogen, da diese Flüge meist günstiger sind als Direktflüge nach Philly. Nach zwei Tagen in NY ging es mit dem Zug nach Philadelphia, wo ich am Einzugstag ankam und dort direkt mein Zimmer beziehen konnte. Mein Mitbewohner war bereits einige Stunden dort und hatte bereits erste Einkäufe für Einrichtung etc. erledigt, was wir auch bereits vorher abgesprochen hatten (ein Austausch der Mitbewohner wird über die Penn bereits frühzeitig ermöglicht). Nach dem Kauf von Bettzeug und weiteren Einrichtungsgegenständen begonnen bereits die ersten Veranstaltungen mit einem Group Dinner. Den Target-Trip (Shopping zur Einrichtung der WG) hatte ich leider vorher verpasst. Über das Wochenende waren einige Veranstaltungen zur New Student Orientation, unter anderem Info-Veranstaltungen, Partys, ein Boat-Trip am Delaware River sowie ein Gespräch mit dem persönlichen Academic Advisor, mit dem man die Erwartungen an das Semester und die Kurswahl durchsprechen konnte. Gerade in den ersten Wochen sollte man neugierig sein, viele Gespräche führen und alles mitnehmen, was geht. Gegen Ende des Semesters hat man zunehmend weniger Zeit dazu. Besonders in den ersten Wochen ist die Fülle an möglichen Veranstaltungen riesig, sodass man täglich neue Dinge unternehmen kann. Kurswahl und Lehre Meine Kurswahl war ursprünglich Financial Derivatives, Behavioral Economics, Mergers & Acquisitions sowie Advanced Econometrics. Für diese vier Kurse würde man 4 CU (credit units) erhalten, was 30 CP entspricht und damit dem vollen Workload eines Semesters entspricht (was auch notwendig ist, um die Visa-Kriterien zu erfüllen). Nach dem Gespräch mit meinem Acadamic Advisor, einer nochmaligen Durchsicht meines Stundenplans und der belegbaren Kurse sowie dem Besuch einiger Vorlesungen in der ersten Vorlesungswoche habe ich meine Kurse leicht geändert, sodass ich mich anstelle des sehr

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anspruchsvollen Advanced Econometrics für den Kurs Econometrics entschieden habe, der die Grundlagen im Thema Ökonometrie behandelt. Zusätzlich habe ich den Kurs Sports Business Management als fünften Kurs hinzugefügt, was dazu führte, dass ich in meinem Auslandssemester insgesamt 38 CP gesammelt habe. In diesem Kurs habe ich zudem noch meine Seminararbeit geschrieben, was aufgrund der im Kurs zu schreibenden Hausarbeit keinen Mehraufwand dargestellt hat. Die Zusammensetzung der Note hat sich von Fach zu Fach unterschieden, sodass neben den Prüfungen in der Finals-Woche auch Midterms, die Mitarbeit, Hausarbeiten, Hausaufgaben oder Gruppenarbeiten bewertet wurden. In jedem Fach war die Notenvergabe an die Anforderungen des Kurses angepasst. Durch die dauerhafte Leistungspflicht zur Erzielung einer guten Note war der Aufwand über das komplette Semester sehr hoch, so allerdings auch der Lerneffekt. Freizeitgestaltung auf dem Campus Das studentische Leben ist in den USA sehr auf den Campus fokussiert. Viele Studenten sind in studentischen Clubs (kultureller, politischer, religiöser, sportlicher oder sonstiger Natur), Interessengemeinschaften oder ihren Fraternities (bzw. für Studentinnen die Sororities) aktiv. Grundsätzlich steht es auch den Austauschstudenten frei, sich hier zu engagieren. Für die ersten zwei Monate ist der Besuch des Fitnesscenters im Pottruck Center kostenfrei, ab diesem Zeitpunkt wird es kostenpflichtig. Reguläre Studenten bezahlen den Jahresbeitrag für das Gym direkt mit den Studiengebühren, weshalb es dort immer recht gut besucht ist. Über die vielen Initiativen am Campus gibt es sehr viele Events mit kostenlosem Essen, liebevoll als „free food events“ bezeichnet. In der Tat scheint sich der Spruch zu bewahrheiten: „If you’re intelligent at Penn, you can have free food every day. If you are very intelligent even twice a day.“ Durch den exzellenten Ruf von Penn und vor allem Wharton sind regelmäßig Business Speaker und andere interessante Personen vor Ort. So konnte ich unter anderem Eric Schmidt, Peter Thiel und Andre Agassi live erleben. Besonders empfehlenswert ist die Serie authors@wharton, die von Prof. Adam Grant geleitet wird (den ich übrigens sehr weiterempfehlen kann). Essen, Einkaufsmöglichkeiten und Verpflegung Rund um den Campus gibt es einige Einkaufsmöglichkeiten. Zur grundsätzlichen Verpflegung kann man den Fresh Grocer empfehlen, bei dem man wie in einem deutschen Supermarkt seine Lebensmittel einkaufen kann. Ergänzend dazu gibt es um den Campus zwei Drogerien namens CVS, bei denen man neben Getränken und Drogerieartikeln auch Medikamente kaufen konnte. Hier gibt es sehr empfehlenswerte Kundenkarten, mit denen man einiges sparen kann im Laufe der vier Monate. Rund um den Campus gibt es viele Essensmöglichkeiten, hier seien vor allem die Food Trucks erwähnt, bei denen man sehr günstig eine volle Mahlzeit erwerben konnte. Mein Favorit war der chinesische Food Truck neben dem Pottruck Center. Weitere stehen auf der Spruce Street und auf der 38th Street. Weitere Essensmöglichkeiten sind Wawa (wenn es schnell und to go sein soll) oder die vielen Restaurants rund um den Campus. Beliebt sind vor allem Chipotle und Qdoba (beide mexikanisch). Ich war zudem gerne in Bobby’s Burgers an der Walnut Street (neben Chipotle). Die besten Burger gab es etwas weiter weg bei Shake Shack, bei der Drexel University an der Chestnut Street ein paar Blocks Richtung Innenstadt. Philadelphia und Reisen Der Campus der Penn liegt direkt in Philadelphia, der Stadtteil heißt aufgrund der Dominanz der Universitäten (direkt nebenan liegt noch Drexel University) University City. Mit der U-Bahn oder der Septa kommt man schnell für $1.80 in die Innenstadt, wo es neben vielen historischen Stätten auch viele Bars, tolle Restaurants sowie einige Sehenswürdigkeiten gibt. In Philly sollte man sich vor allem das Eastern State Penitentiary ansehen. Auch alle vier großen amerikanischen Sportarten sind in Philly vertreten, wobei ich mir Baseball (Phillies), Eishockey (Flyers) und Basketball (Sixers) live im Stadion ansehen konnte. Die Spiele der Eagles (American Football) sind teurer, wobei ich gerne noch ein Spiel gesehen hätte. Zusätzlich kann man auch an der Uni Sport sehen, die Spiele des Football-Teams sind für Studenten kostenlos und die Basketball-Spiele sind mit $5 auch bezahlbar. Mit der Lage an der Ostküste ist Philadelphia ein guter Ausgangspunkt für Reisen nach Washington D.C. und New York City, beides mit dem Bus in zwei Stunden gut und günstig (ca. $20 je Fahrt) erreichbar. Die

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Fahrt nach Boston dauert um einiges länger, hier lohnt sich fast schon ein Flug. Während der vier Tage fall break war ich mit zwei Kumpels in Chicago, was ich sehr weiterempfehlen kann. An einem Wochenende habe ich mir ein Auto gemietet und einen roadtrip in Herz von Pennsylvania gemacht. Dort habe ich mir Hershey, Harrisburg, Gettysburg und das Amish Country angesehen. Besonders für Gettysburg hat sich der Trip gelohnt, die dort angebotene kostenlose self-guided Auto-Tour war sehr gut und informativ. Da ich bei diesem Trip von meinem Mitbewohner begleitet wurde, der North American Studies studiert und deshalb Fachmann für die amerikanische Geschichte ist, konnte ich noch einmal mehr mitnehmen. Fazit Ein unvergessliches Semester in den USA zählt für mich mit Sicherheit zu den schönsten Erfahrungen in meinem Studium. Die Lehre läuft anders als in Deutschland, das Studentenleben unterscheidet sich sehr, aber beides war definitiv eine Erfahrung wert! Besonders der Austausch mit meinen Kommilitonen war ein Highlight, ich habe dort viele Freunde finden können. Wer die Möglichkeit hat, nach Wharton zu gehen, sollte diese unbedingt wahrnehmen! Es lohnt sich! Bei Fragen könnt ihr mich gerne anschreiben, ich bin unter folgender E-Mail-Adresse erreichbar: [email protected] Anhang: Beschreibung der Kurse BEPP220 – Behavioral Economics Im Kurs bei Prof. Tobacman waren insgesamt ca. 20 Studenten, somit eine recht kleine Gruppe, sodass man sich gut austauschen konnte. Der Kurs war recht interaktiv, sodass wir auch kleinere Verhaltensexperimente in den Vorlesungen durchgeführt haben. Das Thema Verhaltensökonomie wurde in verschiedenen Zusammenhängen betrachtet, sodass ein guter Überblick gegeben wurde. Grundsätzlich ist dies ein recht zeitaufwändiger Kurs, da die wissenschaftlichen Papers im Original gelesen werden mussten und Vor- und Nachbereitung für das Verständnis in den Vorlesungen oft unerlässlich war. Die Note setzte sich zusammen aus zwei Examen, vier Hausaufgaben sowie der Mitarbeit in den Vorlesungen. Ich kann diesen Kurs sehr weiterempfehlen, da man ein tiefes Verständnis für ein Menschenbild bekommt, das über das Modell des homo oeconomicus hinausgeht. Die Inhalte waren sehr interessant, wobei die wissenschaftlichen Herleitungen oft sehr anspruchsvoll waren (was nicht unbedingt negativ ist). ECON104 – Econometrics In diesem relativ großen Kurs (ca. 100 Personen) wurden die Grundlagen der Ökonometrie gelehrt. Da hier Regressionsanalysen im Mittelpunkt standen, kann man diesen Kurs als Fortsetzung des Kurses Statistik betrachten. Die hier beigebrachte Mathematik dient als Werkzeug beim wissenschaftlichen Arbeiten und hat mir bereits geholfen, die in anderen Fächern behandelten Fachaufsätze besser zu verstehen. Ein Teil des Kurses war die Programmierung in R, allerdings nicht allzu kompliziert. Die Note setzte sich aus zwei Midterms, einem Final sowie neun Hausaufgaben zusammen. Weiterhin wurde die Mitarbeit in einem vom gesamten Kurs genutzten Internetforum bewertet, in dem man sich gegenseitig bei Fragen helfen konnte. Ich kann diesen Kurs empfehlen, der Aufwand war für mich sehr gering und die Schwierigkeit nicht sehr hoch. FNCE206 – Financial Derivatives Prof. Illeditsch ist Österreicher, weshalb in diesem Kurs über Derivate auch einige Beispiele mit europäischem Hintergrund behandelt wurden. Inhalt waren unter anderem Forwards, Commodities, Swaps, Optionen, Hedging-Strategien und die Herleitung der Black-Merton-Scholes Formel. Es werden somit viele Inhalten behandelt, die man in ähnlicher Form bereits aus Frankfurt kennt (Finanzen 2 und 3), aber auch ein Stück darüber hinaus. In die Note fließen neben Midterm und Final auch sechs Problem Sets ein, die man in Gruppen von bis zu fünf Personen bearbeiten kann.

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LGST207 – Sports Business Management Dieser Kurs bei Prof. Rosner war für mich eine Mischung aus Unterricht und Freizeit, da ich einen sehr guten Überblick über die Sportlandschaft in den USA erhalten konnte und mich das Thema Sport auch privat sehr interessiert. Der Aufwand war sehr überschaubar, es wurde lediglich erwartet, dass man sich über aktuelle Themen in der Welt des Sports (abgesehen von den Ergebnissen) informiert. Die erste halbe Stunde jeder Vorlesung wurde damit verbracht, ausführlich über aktuelle Themen zu diskutieren, was in der relativ kleinen Gruppe (etwa 30 Personen) auch viel Spaß gemacht hat. Hier wurde auch über internationale Sportthemen diskutiert. Nach einer ausführlichen Einführung in die Welt des Sports wurden die Themen ownership, leagues, global and niche leagues, media und college sports behandelt. Die Note bestand auf zwei Examen sowie einer Hausarbeit, die bei mir den Titel „Ownership structure in the Bundesliga“ trug. Diese habe ich mir als Seminararbeit anrechnen lassen. Ich habe diesen Kurs als Bereicherung empfunden und auch abgesehen von Wirtschaftsthemen hier viel mitnehmen können. Ich empfehle diesen Kurs gerne weiter. MGMT249 – Mergers & Acquisitions Prof. Feldman hat in ihrem Kurs viel Wert auf Vorbereitung und Mitarbeit gelegt. Der Kurs bestand aus Fallstudien, die in den Vorlesungen diskutiert wurden. Zu jeder Vorlesung musste man deshalb sowohl die Fallstudie als auch mehrere Readings lesen, sodass man sich zweimal wöchentlich auf etwa 40 Seiten zu lesen einstellen musste. Durch die hohe Gewichtung der Mitarbeit (35% der Note) war man auch meist gut vorbereitet. Der Rest der Note war über eine Gruppenarbeit zu erzielen, bei der man eine Hausarbeit schreiben und eine Präsentation halten musste (unsere Gruppe hat über den Merger zwischen Activision and Blizzard geschrieben). Der Kurs war generell recht interessant, die Fallstudien gut ausgewählt. Einige meiner Kommilitonen haben den Kurs nur als Laberfach angesehen und konnten selbst wenig mitnehmen, da viele Inhalte auch sehr schwammig sind. Ich persönlich fand ihn lehrreich und kann ihn weiterempfehlen, auch wenn der Aufwand außergewöhnlich hoch war.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemeter an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA Wintersemester 2013/2014 Von Nicolas Schreiber, [email protected] Im Wintersemester 2012/2013 hatte ich die Möglichkeit, ein Auslandssemester an der Wharton School der University of Pennsylvania (Philadelphia, Vereinigte Staaten von Amerika) zu absolvieren. Fachlich und persönlich war das Auslandssemester an einer der besten Business Schools der Welt eine einmalige Erfahrung, die ich nur jedem weiterempfehlen würde. Im Folgenden möchte ich daher gerne einen Einblick in die Universität, die Organisation des Auslandssemesters, das Alltagsleben und meine persönlichen Erfahrungen geben. Wer oder was ist Wharton? Die Wharton School der University of Pennsylvania ist eine der führenden Wirtschaftshochschulen der Welt und wurde 1881 als erste universitäre Business School der USA gegründet. Über ihre Mutteruniversität, die University of Pennsylvania, Mitglied der Ivy League (eine als Sportliga gegründete Vereinigung von acht führenden amerikanischen Universitäten – u.a. Harvard, Princeton, Yale) ist sie die einzige Business School der Ivy League mit einem eigenen Bachelor-Programm. Insgesamt studieren an

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der University of Pennsylvania knapp 25.000 Studenten an 13 Fakultäten, wobei die Wharton School mit mehr als 4.000 Bachelor- und Masterstudenten einen der größten Fachbereiche darstellt. Bewerbung Aus den zahlreichen Partneruniversitäten der Goethe-Universität sticht Wharton besonders im englischsprachigen Raum durch ihr Renommee sowie die ideale Lage an der Ostküste der USA sofort hervor. Da die Studiengebühren zudem vollständig entfallen, bietet die Wharton School eine einzigartige Möglichkeit einen Teil der akademischen Ausbildung an einer besten Universitäten der Welt zu erleben. Das Bewerbungsverfahren besteht aus zwei Teilen – eine Bewerbung am Fachbereich der Goethe-Universität und, nach erfolgreicher Nominierung durch den Fachbereich, eine Bewerbung direkt an der University of Pennsylvania. Die Bewerbung am Fachbereich besteht aus Motivationsschreiben, Lebenslauf, einem Nachweis der Englischkenntnisse (z.B. durch den TOEFL-Test – Mindestpunktzahl 110 Punkte) und Nachweisen von Noten und sozialem Engagement. Der TOEFL-Test findet mehrmals im Monat statt und kann gegen eine Gebühr von circa 200€ im Internet gebucht werden. Zur Vorbereitung empfehle ich das Buch von Princeton Review. Der Test ist zudem nur zwei Jahre gültig und muss bei Beginn des Semesters in Wharton immer noch gültig sein. Nach erfolgreicher Nominierung müssen für die UPenn noch einige Fragen über die Motivation der Bewerbung beantwortet werden und ein Empfehlungsschreiben eingereicht werden. Generell ist für das Empfehlungsschrieben zu empfehlen, frühzeitig mehrere Professoren (in meinem Fall z.B. Professor Landwehr und Professor Schefold) anzusprechen – besonders in den Semesterferien sind diese nur bedingt erreichbar. Vorbereitung Stipendien Noch vor einer Zusage durch die UPenn sollte – falls beabsichtigt - damit angefangen werden, sich um Stipendien zu kümmern. Generell ist eine Bewerbung um Stipendien auf jeden Fall zu empfehlen, da Lebenshaltungskosten insbesondere durch Reisen und Leben auf dem Campus hoch ausfallen und Stipendien verhältnismäßig einfach zu bekommen sind. Als mögliche Stipendien kommen insbesondere das Reisestipendium der Fulbright-Kommission sowie das PROMOS-Stipendium des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) in Frage. Wird man schon vorher durch eines der großen Begabtenförderwerke wie Studienstiftung oder Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert, kann über diese ebenfalls eine Förderung des Auslandssemesters beantragt werden. Fulbright: Das Reisestipendium der Fulbright-Kommission fördert das Auslandssemester mit einer einmaligen Zahlung von 2.000€, die v.a. Flug- und Nebenkosten abdecken soll. Da die Frist zumeist Mitte Januar (2014: 13. Januar) liegt, empfiehlt es sich, direkt nach der Zusage der Goethe-Universität Anfang Dezember mit der Bewerbung zu beginnen. Für die Bewerbung sind hierbei zwei Empfehlungsschreiben von Professoren, Zeugnisse und das ausgefüllte Bewerbungsformular nötig. Nach erfolgreicher Bewerbung muss man zusätzlich an einem Seminar in Berlin teilnehmen – eine schöne Erfahrung, da man sich hier mit einer Vielzahl von anderen, kurz vor dem Auslandssemester stehenden Studenten austauschen kann. Weitere Infos: http://www.fulbright.de/tousa/stipendien/studierende-reise-fh/bewerbungsverfahren/ DAAD: Das PROMOS-Programm des DAAD bietet eine monatliche Unterstützung von 400€ und eine Reisekostenpauschale von 700€, die allerdings bei Erhalt des Fulbright-Reisestipendiums nicht gezahlt wird. Die Bewerbungsformalien bestehen aus einem Bewerbungsschreiben und dem mit Zeugnissen unterstützten Bewerbungsformular. Da die Wharton School zum Programm Strategische Partnerschaften des DAAD gehört, kann es passieren, dass einer oder beide der für Wharton vorgeschlagenen Studenten durch eine Extra-Programm gefördert werden. Dieses beinhaltet eine monatliche Förderung von 925€ anstelle der oben genannten 400€. Hierfür wird je nach Mittelverfügbarkeit nach Einsendung der Bewerbungsunterlagen entschieden, wer diese Förderung erhält. Weitere Infos: https://www2.uni-frankfurt.de/38432193/promos1 Optimal geplant kann so eine Förderung von 2000€ durch Fulbright für die Reise sowie eine monatliche Unterstützung von 925€ durch den DAAD erreicht werden. Praktischerweise können diejenigen, die vorher das Deutschlandstipendium erhalten haben, auch dieses weiter beziehen.

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Visum, Krankenversicherung, Impfungen Nach erfolgreicher Bewerbung müssen einige Formalien erfüllt werden: Visum, Krankenversicherungen und Impfungen sind hierbei die dringlichsten. Visum: Besonders die Beantragung des Visums ist ein langwieriger Prozess, der bisweilen auch durch die UPenn selbst unnötig verlängert wird. In meinem Fall habe ich die für die Beantragung nötigen Unterlagen (DS-2019 – Formular) von der Universität erst vier Wochen vor Anfang des Auslandssemester erhalten – das J-1-Visum kam gerade noch rechtzeitig drei Tage vor Abflug an. Falls die Unterlagen von der UPenn also partout nicht ankommen, sollte eindringlich nachgehakt werden. Die für die Beantragung erforderlichen Gebühren belaufen sich auf ca. $200. Krankenversicherung: Die UPenn verlangt von allen Bewerbern eine Krankenversicherung, die abstrus hohe Summen sowie Vorerkrankungen absichern muss. Natürlich bietet auch die Universität selbst eine derartige Versicherung an. Diese ist aber deutlich überteuert und nicht zu empfehlen. Mögliche Alternativen hierzu sind u.a. PSI und HTH in den USA sowie die DAAD-Versicherung für alle, die das PROMOS-Stipendium erhalten haben. Nach dem Einreichen eines sog. Waivers der Upenn-Versicherung muss ein Nachweis über die Ersatzversicherung eingereicht werden. Die DAAD-Versicherung ist von meiner Seite uneingeschränkt zu empfehlen – eine nötige nachträgliche Impfung sowie eine freiwillige Grippe-Impfung meinerseits hat diese ohne Probleme übernommen. Impfungen: Eine Liste mit allen nötigen Impfungen wird vorab von der UPenn zugesendet und kann bei den meisten Hausärzten „abgearbeitet“ werden. Dies sollte frühzeitig geschehen, da zwischen den Impfungen mitunter ein gewisser Zeitraum vergehen muss. Unterkunft Parallel zu oben genannten Vorbereitungen sollte frühzeitig eine Unterkunft für das Auslandssemester gesucht werden. Von der UPenn wird vorab eine Liste mit allen verfügbaren studentischen Wohnhäusern zugesendet. Ich habe mich letzten Endes für eine Unterkunft in einer der drei sog. Highrises (Rodin, Harnwell und Harrison) entschieden. Diese sind nicht nur die modernsten und größten sondern vor allem die am zentralsten gelegenen Wohnhäuser. Generell kann ich jedem nur empfehlen, sich ausschließlich für die oben genannten drei Wohnheime zu bewerben – alle anderen Wohnheime sind entweder abseits gelegen oder qualitativ den drei Highrises deutlich nachstehend. Um sicherzustellen, dass man auch wirklich eines der drei Wohnheime zugewiesen bekommt, empfehle ich, das Kästchen, ob man Alternativen zu seiner Erstwahl annimmt, nicht anzukreuzen – letzten Endes habe ich von keinem gehört, der kein Zimmer bekommen hat. Preislich liegen die Wohnheimplätze zwischen $800 und $1250 im Monat. Die Mieten sind von der Größe des Apartments (ergo wie viele Personen darin wohnen) und von der Strukturierung des Zimmers (Einzel- oder Doppelzimmer) abhängig und müssen vorab einmalig überwiesen werden. In meinem Fall habe ich mich für ein 4er-Apartment mit drei Zimmern (zwei Einzel- und ein Doppelzimmer) entschieden und habe, obwohl ich einen Platz im Doppelzimmer erhalten, die Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut. Eine Wohngemeinschaft hilft enorm dabei, schon früh Kontakte zu amerikanischen Studenten zu schaffen und bildet eine gute Basis für erste soziale Aktivitäten. Ein Doppelzimmer ist sicher nicht jedermanns Sache, aber mit ein wenig Glück und dem richtigen Zimmernachbarn, kann es eine tolle, persönlich bereichernde Erfahrung sein, die in meinem Fall zu einer hoffentlich nachhaltigen Freundschaft geführt hat. Unabhängig von den von der UPenn angebotenen Wohnheimen gibt es die Möglichkeit, eine Wohnung abseits des Campus zu finden (z.B. auf www.craigslist.com). Diese liegen zwar etwas von den Vorlesungsräumen entfernt sind zumeist aber deutlich günstiger und schöner eingerichtet als ein Wohnheimplatz. Der günstigere Mietpreis wird allerdings auch mit einer schlechteren sozialen Anbindung bezahlt, da in den Wohnheimen der Kontakt zu Kommilitonen – international und amerikanisch – durch regelmäßig stattfindende Flurtreffen stark gefördert wird. Flug Lufthansa und US Airways bieten täglich Verbindungen von Frankfurt nach Philadelphia an. Generell ist es zu empfehlen, beide Flüge gleich zu buchen und besonders für den Rückflug Raum für etwaige Reisen (z.B an die Westküste) zu lassen. Ich würde zudem jedem empfehlen, mit der Flugbuchung nicht bis zur Erteilung des Visums zu warten sondern so früh wie möglich einen Flug zu buchen, da diese meist günstiger sind je früher man bucht (in meinem Fall habe ich im März sogar noch vor der Zusage der UPenn gebucht und „nur“ $700 gezahlt). Die Gebühr für eine etwaige Umbuchung ist zumeist geringer als der Aufpreis den man durch zu langes Warten zahlt.

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Kurswahl Kurse werden über ein System ähnlich dem QIS schon vor dem Start des Semesters belegt. Ich würde jedem empfehlen, die Anzahl der Kurse auf das vorgeschriebene Mindestmaß von vier Kursen zu beschränken. Vom Arbeitsaufwand her wären fünf Kurse zwar durchaus machbar, aber da Philadelphia als Stadt an sich, aber auch von der Lage her sehr viele Möglichkeiten bietet, sollte man das Auslandssemester vielmehr dazu nutzen, die amerikanische Kultur und angrenzende Städte wie New York und Washington näher kennenzulernen. Als Austauschstudent stehen alle Kurse der University of Pennsylvania und der Wharton School bis auf die MBA-Kurse zur Auswahl. Da einige Bachelor-Kurse jedoch auch MBA-Kurse sind (also quasi doppelt angeboten werden), kommt man über Umwege auch an den ein oder anderen MBA-Kurs. Die Kurswahl ist zudem keinesfalls fix sondern kann innerhalb der ersten vier Wochen je nach Platzverfügbarkeit geändert werden. Vorab lohnt es sich auch, über die Webseite www.penncoursereview.com, die einen Überblick über die letzten Lehrevaluationen gibt, die Kurse auf Qualität und Intensität der Lehre zu überprüfen. Sollte einmal kein Platz verfügbar sein, lohnt es sich auf jeden Fall, vor der ersten Vorlesung zum jeweiligen Professor zu gehen und höflich nachzufragen, ob man als Austauschstudent noch zu diesem Kurs dazu stoßen kann – klappt eigentlich immer. Einführung und erste Vorlesungswochen Ich würde jedem empfehlen, einige Tage im Voraus anzureisen, um sich schon einmal ein wenig einzuleben, bevor der Stress der ersten Vorlesungen losgeht. Etwa vier Tage vor der ersten Vorlesung geht die sog. New Student Orientation (NSO) los. Diese besteht aus mehreren Einführungsveranstaltungen, die dazu gedacht sind, andere Austauschstudenten, die Universität sowie diverse Ansprechpartner kennenzulernen. Begleitet werden diese von Abendveranstaltungen im Stadtmuseum, Universitätsmuseum und auf einem Sightseeing-Boot, auf dem bei einem Abendessen Philadelphia auf dem Wasser umrundet wird. Kurz nach der Einführungswoche gehen die ersten Vorlesungen los. Diese sind im Gegensatz zu Deutschland von kleinen Klassen und kontinuierlicher Mitarbeit während des Semesters geprägt. Von daher ist es sehr ratsam, von Anfang an mitzuarbeiten und den Anschluss nicht zu verlieren. Die theoretische Anforderung an die Studenten ist zwar geringer als in Frankfurt, doch durch mehrere Klausuren, Tests und einzureichende Hausarbeiten innerhalb des Semester, ist der Arbeitsaufwand dennoch höher. Letzten Endes habe ich mich für folgende Kurse entschieden: MGMT211 - Competitive Strategy (Prof. Thomas) Dieser Kurs konzentriert sich größtenteils auf die mikroökonomischen Beziehungen zwischen Unternehmen. Anhand von Fallstudien und interaktiver Diskussion erarbeiten die Studenten selbst die im Unterricht behandelten Konzepte. Inhaltlich geht der Kurs leider nicht besonders in die Tiefe, gibt aber durch die interessante, lebendige Vortragsweise des Dozenten einen guten Überblick über eine Vielzahl von spieltheoretischen und ökonomischen Konzepten. Besonders durch eine Industrieanalyse, die in Gruppenarbeit am Ende des Semesters erstellt werden muss, lernt man die im Unterricht behandelten Konzepte anzuwenden. Da der Kurs bis auf eine Klausur in der Mitte des Semesters (Midterm) und die eben angesprochene Gruppenarbeit nur wenig Arbeitsaufwand benötigt und trotzdem einen guten thematischen Einblick bietet, ist der Kurs als Zeitpuffer definitiv weiterzuempfehlen – besonders wenn man am Wochenende viel reisen möchte. Vorbereitung auf die Vorlesung ist hilfreich, aber grundsätzlich nicht zwingend nötig. Es muss zwar vorab ein Case-Pack gekauft werden (die Kosten kann man sehr gut teilen – einer kauft das Case-Pack und gibt es dann per USB-Stick an die Kommilitonen weiter), innerhalb des Unterrichts wird jedoch nur bedingt auf die Case Studies eingegangen. Wer sich von dem Kurs einen tiefgreifenden, inhaltlichen Einblick verspricht, sollte sich allerdings eher einen anderen Kurs aussuchen. Letzten Endes bereue ich es zwar nicht den Kurs gewählt zu haben, da dieser mir zeitlich viele Freiräume ermöglicht hat, ich hätte mir aber dennoch mehr von diesem durchaus spannenden Thema erhofft. Leider war der Professor zudem besonders bei Notenvergabe und Klausurkorrektur intransparent und nur schwer erreichbar. ECON212 – Game Theory (Prof. Matthews)

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Gegenstand dieses Kurses waren die spieltheoretische Betrachtung von Alltagssituationen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Besonderer Fokus lag dabei auf den theoretischen Grundkonzepten. Diese wurden dann anhand von Videos, Filmausschnitten und selbst durchgeführten Experimenten praktisch angewendet. Eine Frage im anwendungsnahen Teil des Kurses war es zum Beispiel, die Dynamik von Demonstrationen (z.B. Arabischer Frühling) auf ihre spieltheoretischen Grundlagen zu untersuchen. Zwar ist der Kurs mit viel Arbeit verbunden – zwei Midterms, wöchentliche quantitative Hausaufgaben sowie ein finale Klausur am Ende des Semesters, doch ebenjene eingesetzte Arbeit ist der Kurs auf jeden Fall wert. Wer den Teil der BMGT-Vorlesung, der sich mit Mengen- und Preiswettbewerb sowie Spieltheorie beschäftigt hat, eingehender untersuchen möchte und dazu noch ein gewisses Faible für Mathematik hat, der ist in diesem Kurs genau richtig. Abschließend lässt sich sagen, dass der Kurs zwar zeitintensiv und zuweilen theoretisch anspruchsvoll war, aber dennoch äußerst empfehlenswert ist! FNCE208 – International Corporate Finance (Prof. Marston) Dieser Kurs beschäftigt sich mit Wechselkursrisiken und deren Implikation auf die Finanzierung international agierender Unternehmen. Größtenteils wurden aus Finanzen 2 und 3 bekannte Konzepte näher untersucht und um für internationale Finanzmärkte wichtige Konzepte wie länderspezifisches Investitionsrisiko erweitert. Auch dieser Kurs war mit wöchentlich zu bearbeitenden Case-Studies und Problem Sets sowie zwei Midterms eher arbeitsintensiv. Durch einen hohen Praxisbezug der Case-Studies sowie einen mit Professor Marston äußerst interessanten Professor war der Kurs dennoch eine sehr bereichernde und vor allem lehrreiche Erfahrung. Auch ein Praxisvortrag von einem hochrangingen Mitarbeiter eines Investmentfunds, der sich größtenteils mit internationalen Rückmietverkaufverträgen (Sale-Lease-Back) beschäftigt, hat die große Relevanz der behandelten Inhalte verdeutlicht. Zusammenfassend kann ich diesen Kurs jedem uneingeschränkt empfehlen, der ein Grundinteresse an Kapitalmärkten mitbringt und beabsichtigt, in einem international operierenden Unternehmen zu arbeiten. LGST207 – Sports Business Management (Prof. Rosner) Für alle Sportinteressierte ist dieser Kurs ein Muss. Angefangen mit einem kurzen Überblick über die großen amerikanischen Sportligen und ihre Wirtschaftsstruktur analysiert Professor Rosner mit seinen Studenten, wie Sportligen und Sportvereine Geld verdienen. Er geht dabei nicht nur auf amerikanische Ligen ein sondern auch auf europäische Verbände und Vereine sowie auf Startup-Ligen ein. Professor Rosner weiß nicht nur durch enormes rhetorisches Geschick zu überzeugen sondern vielmehr durch einen sehr praxisnahen und anwendungsorientierten Unterricht. Die Vorlesungen beginnen gründsätzlich mit einem 15-30-minütigen Diskurs über aktuelle Themen in der Welt der Sportwirtschaft (hierfür muss allerdings ein Sportmagazin für 50$ abonniert werden) und zuweilen wird zusätzlich ein externer Redner eingeladen. So hat der Finanzvorstand der NY-Mets (einer der besten Baseball-Vereine der USA) einen Vortrag über Entlohnung von Profi-Sportlern gehalten und sich danach für den Rest der Vorlesung den Fragen der Studierenden gestellt. Zudem ist der Kurs nur moderat arbeitsintensiv. Er beinhaltet zwar zwei Midterms und eine 15-20-seitiges Abschlussprojekt, erfordert darüber hinaus jedoch außer Sportnachrichten zu lesen keine Vorbereitung. Zudem lässt sich das Abschlussprojekt ideal als Seminararbeit an der Goethe-Universität anrechnen. Alles in allem lässt sich sagen, dass mir dieser Kurs von allen am meisten Spaß gemacht hat und ich ihn von daher nur jedem empfehlen kann, der daran interessiert ist, was hinter den Kulissen in der Welt des Sports geschieht. Studentenclubs und Unisport Den Studenten der UPenn stehen eine Vielzahl von Studentenclubs und Sportveranstaltungen zu Verfügung. Am Anfang des Semesters findet hierfür eine Ausstellung entlang des sog. Locust Walks (eine Allee, die die wichtigsten Hörsäle miteinander verbindet) statt. Diese gibt den unzähligen Vereinigungen die Möglichkeit, sich vorzustellen. Für einige der Studentenclubs muss man ein Auswahlverfahren durchlaufen (z.B. den Wharton Finance Club), für die meisten ist die Teilnahme ohne Aufnahmeprozess möglich. Ich kann nur jedem empfehlen, sich zumindest für einen Club zu engagieren. Ich habe mich größtenteils für den Wharton Consulting und den Wharton Hedge Fund Club engagiert und habe hierbei interessante Einblick in die praktische Anwendung der im Unterricht erlernten Theorien erhalten sowie eine Vielzahl von Unternehmen kennengelernt. Auch die Wharton Leadership Ventures empfehle ich wärmstens weiter. Hierbei handelt es sich um von Kommilitonen organisierte Veranstaltungen, die Team-, Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten vermitteln sollen. Unter anderem werden jedes Semester Whitewater Rafting und ein Besuch der New Yorker Börse angeboten.

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Zusätzlich steht es jedem Austauschstudenten offen, sich für eines der Sportteams der UPenn zu bewerben. Die Konkurrenz hierbei und das geforderte Niveau sind jedoch überaus hoch. Da den Uniteams eine wesentlich größere Bedeutung als in Deutschland zukommt, sollten zudem unbedingt Spiele der UPenn-Football- und Basketballmannschaft angeschaut werden. Alternativ zum Teamsport kann man jedoch auch eine Vielzahl von frei oder gegen geringe Gebühr zugänglichen Angeboten nutzen. So sind beispielsweise die Tennis- und Fußballplätze für jeden frei zugänglich. Schläger und Bälle können an der Rezeption des im Penn Parc gelegenen Tenniszentrums geliehen werden. Die Hartplätze sind in einwandfreiem Zustand und bieten einen tollen Ausblick auf die Skyline von Philadelphia. Zudem kann man sich für $140 für das Fitnesszentrum der UPenn anmelden. Dieses besteht aus vier mit Geräten versehenen Stockwerken, mehreren Indoor Basketball-Courts sowie einem olympischen Swimmingpool. Ich habe mich gleich am Anfang des Semesters dazu entschlossen, die Gebühr zu zahlen und habe es zu keinem Zeitpunkt bereut – die Geräte waren konstant in einwandfreiem Zustand und die Wartezeiten zumeist moderat. Nightlife und Restaurants Grundsätzlich besteht für Studenten die Möglichkeit in den über den Campus verteilten Mensen zu essen. Da diese jedoch stark überteuert (All-you-can-eat für 18$) und qualitativ nicht besonders hochwertig sind würde ich diese nicht weiterempfehlen. Stattdessen gibt es rund um den UPenn-Campus mehrere Restaurants, Fast Food- und Salatketten sowie Foodtrucks. Bei Foodtrucks handelt es sich um von Privatpersonen geführte mobile Imbissstände. Von französischen belegten Baguettes über das bekannte Philadelphia Cheesesteak bis hin zu hervorragendem chinesischen Essen gibt es eine Unzahl von verschiedenen Angeboten – alles für zwischen 4 und 6 Dollar. Gute Restaurants sind unter anderem das City Tap House, das Copabanana (mittwochs Burger und Bier zum halben Preis), das White Dog Café sowie das Pod (für Sushiliebhaber unbedingt zu empfehlen). In der Innenstadt gesellt sich hierzu noch eine Vielzahl weiteren guten Restaurants. So ist hierbei vor allem das Fogo de Chao hervorzuheben. Hierbei handelt es sich um ein gehobenes argentinisches Steakrestaurant, in dem man für 35$ All-you-can- eat Steak erhalten kann. Den relativ hohen Preis ist das Restaurant definitiv wert! Neben Konzerten bekannter Bands und DJs (u.a. waren wir zu verhältnismäßig günstigen Preisen bei Hardwell, Sebastian Ingrosso und Pharell) bietet auch das Nachtleben an der UPenn eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wer eine gute Bar sucht, ist beim City Tap House exzellent aufgehoben. Für Cocktails und Margaritas empfiehlt sich das Copabanana. Für den nachmittäglichen oder abendelichen Sportgenuss ist die Sportsbar Cavanaugh's insbesondere für den sonntagnachmittäglichen NFL-Genuss ideal geeignet. Für die spätere Stunde bieten sich vor allem mittwochs die Bar Smokey Joe's ("Smokes"), donnerstags das Blarney Stone ("Blarney's") oder das eben genannte Cavanaugh's, freitags Bars und Clubs in der Innenstadt sowie jeden Abend die unzähligen Studentenverbindungen an. Im Smokes spielt jeden Dienstagabend eine Liveband, mittwochabends gibt es für einen Eintritt von $5 zwischen 22 und 24 Uhr alle Drinks für 50ct und freitags und samstags trifft man so gut wie jeden Studenten der UPenn an der Bar an. Das Blarney Stone empfiehlt sich donnerstags, da es dann gegen einen Eintritt von $3 jedes Bier für 1$ und jeden Longdrink für 2$ gibt – die Bar bietet sich auf Grund der geringen Größe jedoch nur als erste Station an. Das Cavanaugh's eignet sich bestens um donnerstags Studenten der nahegelegenen Drexel Unversity sowie der Temple University kennenzulernen. Der Eintritt ist hierbei kostenfrei – Getränkespecials variieren von Woche zu Woche sind jedoch nicht so preisgünstig wie in den vorher genannten Locations. Die Vielzahl an Studentenverbindungen bietet besonders am Anfang des Semesters einen beliebten Anlaufpunkt für feierwillige Studenten. Die Verbindungen besitzen dabei zumeist altviktorianische Häuser, in denen sie abends Anlagen aufbauen und kostenlos Bier und andere Getränke anbieten. Da jeden Abend eine Unmenge an Menschen in die einzelnen Verbindungen drängt, sind die Einlasskontrollen zumeist strikt. Als Frau ist dabei deutlich leichter, da die meisten männlich gesteuerten Verbindungen auf eine ausgeglichene Frauenquote achten. Daher empfiehlt es sich als männlicher Student entweder direkt zu erwähnen, dass man Austauschstudent ist – das funktioniert zumeist recht gut, mit genügend weibliche Studenten unterwegs zu sein, oder gar nicht erst die beliebten, zum Teil eher chauvinistischen Verbindungen anzusteuern. Wer regelmäßiger Verbindungen besuchen möchte, sollte frühzeitig darauf achten, sich auf eine der Verbindungen festzulegen und sich mit den Brüdern oder Schwestern (Bewohner männlicher bzw. weiblicher Verbindungen) anzufreunden. Ist dies erst einmal geschafft,

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stehen einem eine Vielzahl von Verbindungsveranstaltungen wie z.B. Galadinner, Datenights, Mixer (eine Bruderschaft lädt eine Schwesternschaft zum gemeinsamen Kennenlernen und Feiern ein) offen. Generell kann ich nur jedem empfehlen, sich zumindest einmal ein Bild der Verbindungskultur zu machen. Verbindungen mögen zwar definitiv nicht jedermanns Sache sein, gehören jedoch eindeutig zur amerikanischen Kultur. Da man erfahrungsgemäß tagsüber eher etwas mit den anderen Austauschstudenten unternimmt, bekommt man wohl nirgendwo sonst die Möglichkeit, schnell und unkompliziert so viele Amerikaner kennenzulernen. Hat man sich erst einmal an die lästigen Einlasskontrollen gewöhnt, gibt es wohl keinen anderen Ort an einer Universität, an dem man das amerikanische Studentenleben in seiner Reinkultur besser kennenlernen könnte (natürlich inklusive klassischer roter Becher, Beer pong und Flipcup). Auch abseits der University City stehen in der Innenstadt eine Vielzahl von Bars und Clubs zur Verfügung. Zum Teil werden hier auch Veranstaltungen von Studentenverbindungen ausschließlich für Studenten organisiert. Besonders um den Rittenhouse Square und 13th & Walnut herum, gibt es mehrere von Studenten v.a. freitags angelaufene Lokalitäten. Ein ganz spezielles Highlight ist hierbei Halloween. Anders als in Deutschland verkleidet sich an diesem Tag jeder – ein tolles Spektakel, wenn man abends von einem Meer an verkleideten Personen umgeben ist und selbst die Verbindungen innen und außen spektakulär geschmückt sind. Der einzige Nachteil der amerikanischen Clubkultur – natürlich neben dem gesetzlichen Mindestalter von 21 - ist, dass diese gesetzlich verpflichtet sind, ab 2 Uhr nachts den Club zu schließen. Für alle diejenigen, die nach deutschem Vorbild danach noch weiter machen wollen, eignen sich oben genannte Verbindungen, die vereinzelt ab 2 Uhr Spätveranstaltungen (sog. Late-Nights) anbieten. Oft werden diese jedoch von der Polizei entdeckt und friedlich beendet. Abschließend lässt sich zwar sagen, dass das Universitätsleben zwar viel Zeit einfordert, man deshalb jedoch keinesfalls, zumindest sofern man dem auch vorher regelmäßig nachgegangen ist, auf das abendliche Weggehen verzichten sollte. Reisen Durch die ideale Lage Philadelphia's kann man sowohl Washington als auch New York innerhalb weniger Stunden für $20-30 erreichen. Innerhalb der ersten Wochen sowie während Fall Break und Thanksgiving lassen sich Reisen auch zeitlich gut einplanen. Zu empfehlen sind definitiv Reisen nach New York, Washington, Atlantic City (eine Art Mini Las Vegas – ideal zum Weggehen und Kennenlernen der amerikanischen Casino-Kultur) und Boston. Atlantic City ist dabei sogar innerhalb von nur einer Stunde zu erreichen. Boston hingegen liegt zwar sechs Stunden und ca. 100$ entfernt, lohnt sich jedoch alleine schon wegen des bekannten Freedom-Trails. Während der Fall-Break im Oktober kann man sogar entferntere Ziele wie Chicago oder Miami ansteuern. Ich habe beispielsweise das verlängerte Woche in San Diego verbracht und einige Freunde besucht, die dort zu diesem Zeitpunkt studiert haben. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Trips mit anderen Austauschstudenten zu planen. Zumeist findet man für jede bekanntere Großstadt einige andere Mitstreiter, die diese mit besuchen wollen. So habe ich von Reisen nach Toronto, Montreal, Austin, New Orleans, Miami und vielen mehr gehört. Für alle diejenigen, die nach dem Auslandssemester noch einige Zeit in den USA verbringen wollen, ist die sog. Grace-Period gedacht. Das offizielle Visum endet zwar mit dem letzten Tag des Auslandssemesters, die Grace-Period erlaubt es einem jedoch zusätzlich 30 Tage in Amerika zu bleiben. Diese Zeit eignet sich ideal zu weiteren Reisen innerhalb des Landes. So habe ich zusammen mit zwei weiteren Austauschstudenten aus London und Edinburgh sowie einem Freund, der in San Diego studiert, ein Auto gemietet und für drei Wochen die Westküste bereist. Hierbei handelte es sich um eine unvergleichliche Erfahrung. Wir haben nicht nur das tolle westkalifornische Wetter genossen sondern zusätzlich eine Vielzahl von amerikanischen Küstenstädten und National Parks gesehen sowie eine Unmenge von Menschen kennengelernt. Von Konzerten angesagter DJs in Las Vegas über den Sonnenaufgang am Rande des Grand Canyons bis hin zum Sightseeing in San Francisco war alles dabei. Mietwagen sind in Amerika allerdings generell erst ab 21 anmietbar. Für mich war die Reise eine bleibende und persönlich prägende Erfahrung, die ich nur jedem wärmstens weiterempfehlen würde. Da das Semester in Amerika im Dezember endet und das neue Semester in Deutschland erst im April beginnt, bleibt in der Zwischenzeit auch mit einer mehrwöchigen Reise am Ende des Semesters genügend Zeit für Praktika und etwaige Mastervorbereitungen. Fazit

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Abschließend lässt sich sagen, dass das Semester in Wharton zu den schönsten, ereignisreichsten und prägendsten Monaten meines Lebens gehört. Der interaktive, praxisbezogene Unterricht zusammen mit den zahlreichen extracurricularen Veranstaltungen füllt die Phrase "Learning by Doing" mit neuem Leben und trägt dazu bei, den im Ausland behandelten Stoff langfristig zu verinnerlichen. Viel wichtiger war jedoch die Vielzahl an neuen Menschen und Freunden, die ich während des Semesters kennen- und schätzen gelernt habe. Mit vielen haben ich auch heute, drei Monate nach Studienende, noch täglich Kontakt – erste Besuche in Spanien und England sind schon geplant. Vielen Dank auch hier noch einmal an das Auslandsbüro der Goethe-Universität und Herrn Dr. Pilz, die diese Erfahrung erst möglich gemacht haben. Alles in allem kann ich jedem nur eindringlich dazu raten, die Chance zu nutzen und ein Auslandssemester an der Wharton School zu verbringen. Ich für meinen Teil hätte gern noch ein zweites Semester angehängt. Für weitere Fragen, Ratschläge oder für die Zusendung von Unterrichtsmaterialien der von mir besuchten Kurse stehe ich euch gerne unter meiner Email-Adresse zur Verfügung.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemeter an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA Wintersemester 2013/2014 Von Jens Keicher Im Wintersemester 2013/14 hatte ich die großartige Möglichkeit, im Rahmen meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Goethe Universität ein Auslandssemester an der Wharton School der University of Pennsylvania in Philadelphia (USA) zu absolvieren. Da die Wharton School zu den weltweit führenden Fakultäten in sämtlichen Bereichen der Wirtschaftsforschung zählt, war dieser Auslandsaufenthalt insbesondere in fachlicher Hinsicht eine enorme Bereicherung, da aktuelle Ergebnisse

von Studien direkt in die Kurse eingebunden wurden. Im Folgenden möchte ich einen Einblick in die Universität, die Organisation des Auslandssemesters, das Alltagsleben und meine persönlichen Erfahrungen geben. Die Wharton School der University of Pennsylvania:

Die University of Pennsylvania wurde im Jahr 1740 durch den US-amerikanischen Staatsmann Benjamin Franklin gegründet und gilt somit als viertälteste Universität der USA. Gemeinsam mit sieben weiteren führenden Universitäten wie Harvard, Yale und Princeton bildet die „Penn“, wie die Hochschule

umgangssprachlich genannt wird, die sogenannte Ivy-League, die in erster Linie eine Football-Liga für den Hochschulsport ist, aber auch als Synonym für eine Gruppe der weltweit besten Universitäten verwendet wird. Insbesondere die juristische (Law School), die medizinische (Perelman School of Medicine) und die wirtschaftswissenschaftliche (Wharton School) Fakultäten genießen weltweit hohes Ansehen. Insgesamt studieren an der University of Pennsylvania knapp 25.000 Studenten an 13

Fakultäten, wobei die Wharton School mit mehr als 4.000 Bachelor- und Masterstudenten eine der größten Fachbereiche darstellt. Mehr als 140 Jahre nach der Gründung der Dachinstitution wurde im Jahr 1881 mit Hilfe einer Spende des Industriellen Joseph Wharton die Wharton School eingerichtet. Damit war sie die weltweit erste

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betriebswirtschaftliche Fakultät („Business School“), die an einer Universität angesiedelt wurde. Als einzige Business School einer Ivy-League Universität bietet die Wharton School neben einem Master of Business Administration (MBA) und Executive Education-Kursen auch ein Bachelor-Programm an. Die

Wharton School setzt sich aus 10 Abteilungen („Departments“) zusammen, die von Accounting über Marketing bis hin zu Real Estate Management sämtliche Bereiche der Betriebswirtschaftslehre abdecken. Dabei sind vor allem das Finance-Department und das Management-Department weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt. Das Bewerbungsverfahren – On my way to “Penn”:

Mein Weg in die USA führte über ein zweistufiges Bewerbungsverfahren, bestehend aus einer Bewerbung beim Auslandsbüro des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und, nach erfolgreicher Nominierung, einer weiteren Bewerbung bei Penn Abroad, dem Auslandsbüro der University of Pennsylvania.

Die Bewerbung am Fachbereich an der Goethe-Universität umfasste neben den schon fast obligatorischen Bestandteilen (Zeugnisse, Lebenslauf und Bescheinigungen) ein Motivationsschreiben, in dem die mit dem Auslandsaufenthalt verbundenen Ziele dargelegt werden sollten. Ich persönlich hob

darin hervor, dass mein Wunsch, an der Penn zu studieren, nicht nur auf der akademischen Exzellenz der Partneruniversität beruht, sondern auch auf der historischen Bedeutung Philadelphias. Da in Philadelphia die Unabhängigkeitserklärung verkündet und die Verfassung der Vereinigten Staaten verfasst wurde, war ich davon überzeugt, dass mir ein Aufenthalt in dieser Stadt einen einmaligen Einblick in das kulturelle und politische Selbstverständnis der USA ermöglichen würde. Dies hat sich nach meiner Ankunft in

Philadelphia später als zutreffend herausgestellt. Für eine erfolgreiche Bewerbung war für dieses Auslandssemester kein persönliches Auswahlgespräch erforderlich, allerdings war für eine Teilnahme am gesamten Auswahlprozess ein Englischnachweis in Form des TOEFL Pflicht (Mindestpunktzahl: 105). Nachdem ich meine Bewerbungsunterlagen Ende Oktober beim Auslandsbüro des Fachbereichs

eingereicht hatte, erhielt ich ungefähr einen Monat später die positive Rückmeldung, dass ich bei der Wharton School für eine Teilnahme am Austauschprogramm nominiert werden würde. Im Anschluss an meine Nominierung wurde ich von der University of Pennsylvania dazu aufgefordert, eine Online-Bewerbung direkt an der Partneruniversität einzureichen. Die Essay-Fragen, die dazu beantwortet werden mussten, bezogen sich auf den eigenen Lebenslauf, die mit dem Auslandsaufenthalt verbundenen Ziele

und die erwarteten Herausforderungen. Da die Fragen stark den Themen des ursprünglichen Motivationsschreibens ähnelten, gestaltete sich dieser Teil der Bewerbung nicht sehr zeitintensiv. Allerdings mussten weitere Bewerbungsunterlagen wie ein Empfehlungsschreiben eines Professors, eine englische Übersetzung des Zeugnisses etc. per Post in die USA versandt werden, sodass es sich empfahl, die Unterlagen frühzeitig vorzubereiten, um nicht mit der Deadline in Konflikt zu geraten.

Als ich Anfang Mai schließlich die finale Zusage der University of Pennsylvania erhalten hatte, konnte ich mit der eigentlichen Vorbereitung des Auslandssemesters beginnen. Die Website, die Penn Abroad für die Kommunikation mit den Austauschstudenten nutzt, war dabei eine große Hilfe, da eine Checkliste anzeigte, welche Schritte bis zur Abreise noch erledigt werden mussten. Bei Unklarheiten und Fragen

standen sowohl die Mitarbeiter von Penn Abroad als auch die Academic Advisors der Wharton School zur Verfügung und reagierten auf Anfragen unkompliziert und sehr zügig.

Das DAAD-Programm „Strategische Partnerschaften“ - …because money matters!

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Da sich rasch abzeichnete, dass ein Auslandssemester an der Penn eine recht teure Angelegenheit sein würde, beschloss ich, mich im April für das DAAD-PROMOS-Programm zu bewerben, das die Goethe-Universität gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Auslandsdienst vergibt. Die Bewerbung für

dieses Stipendienprogramm war vergleichbar mit der Bewerbung für das Austauschprogramm: zunächst musste ich einen Onlinefragebogen ausfüllen und anschließend ein Motivationsschreiben, in dem ich meine Ziele für das Auslandssemester darlegte, sowie einen Lebenslauf und diverse Zeugnisse beim International Office der Goethe-Universität einreichen. Auf Grund der hohen Bewerberzahl für PROMOS-Stipendien wurden Bewerber, die an einer der Partneruniversitäten der Gothe-Universität studieren

wollten, in ein neu geschaffenes Programm „Strategische Partnerschaften“ transferiert. Dieses Programm unterstützte uns Stipendiaten mit einer einmaligen Flugkostenpauschale und einem monatlichen Zuschuss zu den Aufenthaltskosten.

Die Vorbereitung - In den Mühlen der amerikanischen Bürokratie:

Während den verbleibenden 3 Monaten bis zu meiner Abreise in die USA galt es die administrativen Vorbereitungen zu treffen, wie die Organisation der Anreise, die Bewerbung für das Studentenwohnheim,

die Kurswahl und vor allem die Beantragung des Visums. Visum: Da die University of Pennsylvania eine Partnerhochschule der Goethe-Universität ist, bewarb ich mich für

das J-1-Visum, das speziell für Austauschstudenten vorgesehen ist. Bevor ich sämtliche Formulare beim amerikanischen Konsulat einreichen konnte, musste ich zunächst bei Penn Abroad das Formular DS-2019 beantragen, in dem die Universität bestätigte, dass ich als Austauschstudent dort studieren würde. Für diesen Schritt musste ich außerdem eine Kopie des Reisepasses und eine Aufstellung über meine Geldmittel für die Finanzierung des Auslandsaufenthaltes vorlegen.

Nachdem ich das DS-2019 per Post erhalten hatte, bearbeitete ich auf der Homepage der US-Amerikanischen Botschaft den Bewerbungsbogen für das J1-Visum, was sehr zeitaufwendig war, da die gesamte familiäre Situation dargestellt und alle Arbeitsverhältnisse offengelegt werden mussten. Außerdem sollte bereits bei der Visumsbewerbung ein biometrisches Passbild hochgeladen werden, das den Maßvorgaben der Botschaft entspricht. Zusätzlich forderte die Botschaft die Überweisung einer

sogenannten SEVIS-Fee in Höhe von $180, welche man durch die Vorlage des SEVIS-Formulars nachweisen muss. Im Anschluss an die Bearbeitung der Online-Formulare vereinbarte ich einen Termin beim US-Konsulat in Frankfurt, der dazu diente, die Angaben auf dem Bewerbungsbogen nachzuweisen Hierbei empfahl es sich Randtermine zu wählen, d.h. früh morgens oder spät abends, um dem recht großen Ansturm an

Antragstellern zu entgehen. Trotzdem zog sich der gesamte Bewerbungsprozess für das Visum über mehrere Wochen hin, weshalb es vorteilhaft war, alle Schritte zeitnah zu erledigen, um Schwierigkeiten bei der Einreise im August zu vermeiden. Housing:

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Ende Mai erhielt ich schließlich Zugang zu dem Online-Portal der University of Pennsylvania, über das die Bewerbung für einen Platz im Wohnheim möglich war. Angeboten wurden von Einzelappartments bis hin zu Viererappartments alle Kombinationen. Zu beachten war bei der Bewerbung allerdings, dass es in den

USA teilweise üblich ist, dass sogar die Schlafzimmer und nicht nur die Gemeinschaftsräume mit anderen Studenten geteilt werden müssen. Obwohl ich mich für ein Einzelschlafzimmer beworben hatte, wurde mir eine Zweier-WG mit nur einem Schlafzimmer im Sansom Place West-Wohnheim zugewiesen. Nach meiner Ankunft stellte sich heraus, dass die gesamte Wohnung sehr beengt war und die Privatsphäre und auch die Lern- bzw. Entspannungsmöglichkeiten in der eigenen Wohnung dadurch sehr begrenzt waren.

Nach Rücksprache mit der Hausverwaltung konnte ich nach einigen Wochen in ein Einzelappartment im gleichen Gebäude umziehen, was meine Wohnsituation doch deutlich verbessert hat. Studenten, die in den nächsten Semestern an diesem Austauschprogramm teilnehmen, würde ich außerdem empfehlen, sich ausschließlich für die drei sehr beliebten Highrises (Rodin, Harnwell und

Harrison) zu bewerben. Diese verfügen über recht moderne Zimmer und sehr schöne Gemeinschaftsräume (Rooftop-Lounges) in den obersten Stockwerken, in denen man mit einem tollen Blick auf die Skyline von Philadelphia lernen kann. In Sansom Place West, das eines der ältesten Wohnheime auf dem Campus ist, hatten wir dagegen

leider regelmäßig mit auslaufenden Klimaanlagen, ausgefallenen Heizungen oder Duschen, die sich nicht mehr abstellen ließen, zu kämpfen. Der Vorteil aller Wohnheime ist jedoch, dass sie sich in unmittelbarer Nähe zum oder auf dem Campus

befinden, sodass alle Vorlesungsräume bequem zu Fuß erreichbar waren. Dennoch würde ich mich bei einem erneuten Auslandssemester in Philadelphia rückblickend auch nach Off-Campus-Housing Optionen, d.h. privaten Mietwohnungen, umsehen, da diese nicht sonderlich weit vom Campus entfernt liegen, aber meist deutlich günstiger sind.

Anreise: Als ich Mitte Juli mein Visum per Post erhielt, konnte ich schließlich auch meinen Flug buchen. Von Frankfurt aus ist die Anreise unproblematisch, da sowohl Lufthansa als auch U.S. Airways tägliche

Verbindungen nach Philadelphia anbieten. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt mein endgültiges Rückreisedatum noch nicht kannte, habe ich beide Flüge gebucht, weil eine Umbuchung wesentlich günstiger war, als Hin- und Rückflug separat zu reservieren. Da ich mich dazu entschieden hatte, einige Tage vor Semesterbeginn nach Philadelphia zu reisen, um erste organisatorische Dinge zu erledigen, musste ich zudem ein Hotelzimmer ordern, weil ich mein

Zimmer im Wohnheim erst zu Semesterbeginn beziehen konnte. Impfung und Krankenversicherung: Der Student Health Service (SHS) der University of Pennsylvania verlangte von allen eingeschriebenen

Studenten einen gewissen Mindestimpfschutz, der neben den in Deutschland fast schon üblichen Impfungen gegen Mumps, Masern und Röteln auch relativ „spezielle“ Impfungen umfasste. Letztere holte ich vor meiner Abreise bei meinem Hausarzt nach, was durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt wurde und daher günstiger war, als ein Besuch beim SHS vor Ort. Die deutsche Krankenversicherung hat in den USA keine Gültigkeit, sodass es erforderlich war, sich

zusätzlich privat zu versichern. Der SHS bot daher eine eigene Krankenversicherung für Penn-Studenten

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an. Allerdings wurde ein vergleichbarer, teilweise sogar besserer Versicherungsschutz von privaten Anbietern zu günstigeren Preisen gewährleistet. Ich hatte mich für den speziell für Penn-Austauschstudenten entwickelten Tarif von HTH Worldwide entschieden. Zu beachten war jedoch, dass

alle externen Krankenversicherungen vom SHS überprüft und akzeptiert werden müssen. Daher empfahl es sich, vor Abschluss eines Tarifs eines Drittanbieters kurz mit dem SHS Rücksprache zu halten, sodass man nicht gezwungen war, zusätzlich noch die Penn-Versicherung abzuschließen. Kurswahl:

Einer der wichtigsten und wohl auch spannendsten Teile der Vorbereitung auf das Auslandssemester war die Kurswahl. Generell stand mir ein außerordentlich breit gefächertes Kursangebot aus allen Teildisziplinen der Wirtschaftswissenschaften zur Verfügung. Das gesamte Kursangebot konnte ich online auf der Homepage der University of Pennsylvania einsehen

(http://www.upenn.edu/registrar/timetable/index.html). Von meinem Academic Advisor der Wharton School wurde mir empfohlen, nicht mehr als 5 Kurse zu wählen, wobei 4 Kurse die Mindestanzahl war, die die US-Einwanderungsbehörde für die Aufrechterhaltung des J1-Status forderte. Prinzipiell standen mir alle Undergraduate- / Bachelor-Kurse offen, MBA-Kurse konnte ich als Austauschstudent nicht belegen. Letztere waren auf der Kursliste daran erkennen, dass sie mit Nummern

größer als 400 gekennzeichnet waren, z.B. MGMT-711. Außerdem konnte ich mich nur für maximal zwei Finance-Kurse anmelden, deren Plätze zudem über eine Warteliste zugelost wurden. Nachdem ich meine Kurswahl abgeschlossen und diese mit den Studienberatern sowohl an der Goethe-Universität als auch an der Wharton School abgestimmt hatte, schrieb ich mich über eine Website (Penn InTouch) in meine Kurse ein, wobei das System mit dem QIS der Frankfurter Universität vergleichbar war.

Die Kurswahl, die ich bereits lange vor meiner Abreise in die USA getroffen hatte, um mir Plätze in den von mir präferierten Vorlesungen zu sichern, war jedoch nicht zwangsläufig endgültig. Während den ersten vier Wochen des Semesters bestand die Möglichkeit, Kurse über das Online-System zu tauschen, was viele Studenten nutzten, um Kurse zu „shoppen“, d.h. sie besuchten verschiedene Vorlesungen und entschieden erst gegen Ende dieser Periode, in welchen Kursen sie tatsächlich eingeschrieben bleiben

möchten. Während der gesamten Kursregistrierungsphase stand mein Academic Advisor der Wharton School für Nachfragen per E-Mail permanent zur Verfügung. Vor allem hinsichtlich Schwierigkeitsgrad und Workload der Kurse lohnte sich die Absprache mit den Studienberatern definitiv, bevor man die endgültige Kurswahl festlegte.

Die Einführungswoche - …und los geht’s!

Zu Beginn des Semesters stand die einwöchige „New Student Orientation“ (NSO) auf dem Programm. Neben individueller Studienberatung und Einführungsveranstaltungen rund um das Studium umfasste die

NSO auch „Social Events“, die eine hervorragende Gelegenheit darstellten, um mit anderen (Austausch-) Studenten Freundschaften zu schließen. Außer den täglichen Lunch- und Dinner-Veranstaltungen standen am ersten Wochenende, das ich auf dem Campus verbracht habe, u.a. das „Penn Library Social“ (eine Party in der größten Bibliothek der Universität) und der „Evening at the Philadelphia Museum of Art (PMA)“ an. Letzterer war eines der erstaunlichsten Programmpunkte: als wir Austauschstudenten uns in

der Erwartung einer wenig unterhaltsamen Kunstführung auf den Weg zum PMA machten, wurden wir dort mit einem reichhaltigen Abendessen und einer ausgelassenen Party im gesamten Museum überrascht. Für die Kunstliebhaber unter uns Studenten empfahl sich daher ein zweiter Besuch im PMA, das zu den besten Kunstmuseen der Welt zählt, da an diesem Abend doch mehr das Feiern als die Kunst im Vordergrund stand.

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Nach dem Penn Fest und einer Toga-Party im Penn-Museum (jeder Student sollte in einer „selbstgebastelten“ Toga erscheinen) wurde der Höhepunkt der NSO am Montagabend erreicht, als die Dinner-Cruise stattfand. Auf einem eigens von der Penn angemieteten Schiff verbrachten wir mehrere

schöne Stunden bei tollem Essen und einer sehr ordentlichen Party auf dem Delaware River und konnten dabei die grandiose Aussicht auf die Skyline von Philadelphia genießen. Kurse und Vorlesungszeit

Bevor wir wegen der tollen NSO zu sehr in Urlaubsstimmung verfallen konnten, begannen nach einer Woche auf dem Campus die Vorlesungen. Obwohl in jedem Kurs wöchentlich nur zwei 80-minütige Vorlesungen stattfanden, bedeutete dies der Beginn einer sehr arbeitsintensiven Phase. Da im Gegensatz zur Goethe-Universität an der Wharton School permanent Klausuren und Tests geschrieben wurden und Assignments in Form von Aufsätzen, Gruppenprojekten und Rechenaufgaben eingereicht werden

mussten, war man von Anfang an stark gefordert. Insbesondere der große Fokus auf Gruppenarbeiten führte dazu, dass man pro Tag zwar nur 1-3 Vorlesungen hatte, dafür aber den größten Teil des Abends und der Nacht gemeinsam mit den verschiedenen Lerngruppen an Projekten arbeitete. Für die Gruppenarbeiten stehen in der Jon M. Huntsman Hall, dem Wharton-Gebäude, und der Van-Pelt-Library zahlreiche Gruppenräume zur Verfügung, die man online reservieren kann. Trotz der vielen Arbeit sorgten

vor allem die Gruppenarbeiten dafür, dass man sich früh im Semester sehr intensiv mit den Kursinhalten auseinandersetzte, was die Vorbereitung auf die Klausuren sehr erleichterte. Darüber hinaus wurde in den meisten Kursen die Mitarbeit bewertet, was eine intensive Vorbereitung auf die Vorlesung erforderte. An der Wharton School habe ich folgende Kurse belegt:

Business in the Global Political Environment – BEPP 203 (Prof. Santosh Anagol und Prof. Shing-Yi Wang): In diesem Kurs wurden die Interdependenzen zwischen politischen und sozialen Akteuren und der Wirtschaft besprochen. Neben der Verantwortung von Unternehmen für die Gesellschaft standen vor

allem diverse Formen von Marktversagen und die dazugehörigen regulatorischen Ansätze im Vordergrund dieser Veranstaltung. Beispielsweise wurde Lobbyismus, die Regulierung der Finanzmärkte oder Theorien über das Wählerverhalten diskutiert. Der Kurs bildete somit die Schnittmenge aus Betriebs- und Volkswirtschaftslehre und den Politikwissenschaften. Meist wurden zunächst die theoretischen Hintergründe erklärt, bevor diese in Fallstudien angewandt wurden.

Neben einem Midterm-Exam in der Mitte des Semesters und einem Final-Exam waren die Mitarbeit, eine Gruppenpräsentation und zwei kurze Aufsätze Bestandteil der Notengebung. Obwohl der Arbeitsaufwand durch die große Menge an Forschungspapieren und Fallstudien, die im Vorfeld jeder Vorlesung gelesen werden mussten, recht hoch war, halte ich den Kurs auf Grund der wichtigen Thematik für sehr empfehlenswert.

Competitive Strategy – MGMT 211 (Prof. Louis Thomas): Gegenstand dieses Kurses war das Verhalten von Unternehmen im Wettbewerb und die Strategien, die Unternehmen anwenden, um erfolgreich im Wettbewerb zu agieren. Anhand von zahlreichen Fallstudien

wurden Handlungsalternativen der Unternehmensmanager diskutiert und anhand von meist spieltheoretischen Modellen analysiert. Einige Modelle wurden bereits im Management-Kurs (BMGT) an der Goethe-Universität besprochen, wobei an der Wharton School der Schwerpunkt nicht auf der Berechnung von Wettbewerbsgleichgewichten sondern ausschließlich auf der qualitativen Analyse von Wettbewerbsszenarien lag.

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Die Vorlesungen waren sehr interaktiv, da die Strategien letztendlich von uns Studenten selbst erarbeitet wurden, wobei Prof. Thomas als Moderator agierte und falls nötig Hilfestellungen gab. Daher war es unabdingbar, die Fallstudien, die in den jeweiligen Sitzungen besprochen wurden, vorzubereiten

In diesem Kurs wurde nur ein Midterm-Exam geschrieben, allerdings mussten wir am Ende des Semesters eine Industry Analysis als Gruppenprojekt bearbeiten. Dabei galt es die Entscheidungen eines Unternehmens eigener Wahl vor dem Hintergrund der theoretischen Modelle zu diskutieren. Diese schriftliche Industry Analysis eignete sich zudem hervorragend dazu, den Seminarkurs an der Goethe-Universität zu ersetzen.

Auf Grund des außerordentlich hohen Praxisbezugs und des dennoch recht moderaten Arbeitsaufwandes würde ich diesen Kurs definitiv weiterempfehlen. Corporate Valuation – FNCE 207 (Prof. Robert Holthausen):

In diesem Kurs wurden sämtliche Facetten der Unternehmensbewertung im Detail besprochen. Neben den grundlegenden Discounted Cash-Flow- und Multiples-Bewertungsmethoden wurden auch etwas weniger verbreitete Verfahren wie beispielsweise die Excess Earnings-Valuation vorgestellt. Im Fokus dieses Kurses war vor allem ein Bewertungs-Projekt, bei dem wir in Vierergruppen ein reales Unternehmen analysieren und dabei sämtliche Schritte der Unternehmensbewertung durchlaufen sollten.

Das Arbeitstempo war extrem hoch, sodass die Mitarbeit von Anfang an essentiell war, da mögliche Wissenslücken im Laufe des Semesters nur sehr schwer geschlossen werden konnten. Neben dem Valuation Project und einer umfangreichen Case-Study, die 50% der Endnote ausmachten, wurden noch zwei Tests und ein Final-Exam geschrieben. Der Kurs vermittelte zwar sehr umfangreich und detailliert sämtliche derzeit gängige

Bewertungsmethoden, sodass man unglaublich viel lernte. Doch auf Grund des enormen Zeitaufwandes, dem Schwierigkeitsgrad und der nicht sehr optimalen Aufwands-Ertrags-Relation halte ich diesen Kurs für Austauschstudenten, die nicht die entsprechenden Vorbereitungskurse an der Wharton School besucht haben, nur für bedingt empfehlenswert.

International Corporate Finance – FNCE 208 (Prof. Richard Marston): Zentrales Thema dieses Kurses war vor allem die Analyse von Wechselkursen und die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Aspekte der Unternehmensfinanzierung. Zunächst lernten wir die grundlegenden Mechanismen des Devisenmarktes kennen, die die Basis für die

anschließende Diskussion von Methoden zur Wechselkursprognose und von Wechselkurshedgings mit Hilfe von Optionen und Futures bildeten. Abschließend wurden wir in die Unternehmens- bzw. Projektbewertung international agierender Firmen unter Berücksichtigung von Wechselkursrisiken eingeführt. Dabei spielten auch Länderrisiken (Sovereign Risk) eine große Rolle. Zu den Vorzügen dieses Kurses zählte die starke Praxisorientierung. Prof. Marston unterstützte seine theroretischen Ausführungen

immer mit umfangreichen Beispielen und Case Studies, sowie Vorträgen von Unternehmensvertretern. Insbesondere im Zuge der zehn Assignments, die neben den beiden Midterm-Exams und einer abschließenden Sovereign Risk-Präsentation die Grundlage für die Endnote bildeten, mussten wir zu realen Problemen aus Unternehmen Lösungen entwickeln, was uns die Signifikanz der Wechselkursrisiken für multinationale Konzerne vor Augen führte. Auch deshalb würde ich eine

Teilnahme an diesem Kurs jedem Austauschstudenten sehr empfehlen.

Studentenleben – Was außerhalb des Hörsaals geschah:

Student Initiatives:

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An der Wharton School gibt es zahlreiche studentische Initiativen, die sich außerhalb der Vorlesungen mit bestimmten wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigen. Während meines Auslandssemesters war ich Teil des Financial Analysis Committees des Wharton Undergraduate Finance

Clubs (WUFC). In dieser Funktion verfasste ich Aufsätze zu Kapitalmarktthemen oder verwandten Aspekten, die in einem Online-Newsletter veröffentlicht wurden. Um Mitglied eines Committees des WUFC zu werden, musste ich einen regulären Bewerbungsprozess zu Beginn des Semesters einschließlich Motivationsschreiben und Interviews durchlaufen. Die Mühen haben sich aber definitiv gelohnt, denn durch meine Mitarbeit an den Newslettern konnte ich mich nicht nur mit anderen Studenten

fachlich austauschen, sondern auch schnell neue Freunde unter den anderen Committee-Mitgliedern finden. Verpflegung und Ausgehmöglichkeiten:

In der Umgebung des Campus gibt es eine große Zahl an Restaurants sämtlicher Preisklassen, die sich sowohl für die Mittagspause als auch für ein ausgedehntes Abendessen eignen. Insbesondere entlang der Walnut Street befinden sich einige Schnellrestaurants wie Chipotle oder Bobby’s Burger Palace, die relativ preiswert leckere Burritos (gefüllte Tortillas aus Weizenmehl), Burger usw. anbieten. Für das Mittagessen sind auch die vielen Foodtrucks rund um den Campus sehr zu empfehlen. Foodtrucks sind

mobile Essenstände, die Speisen aus allen Teilen der Welt zu sehr niedrigen Preisen verkaufen. Dadurch stellen sie eine hervorragende Alternative zu den universitätseigenen Dining Halls dar, die im Vergleich dazu sehr teuer sind (ca. $18 pro Essen, aber „all you can eat“). Während ich unter der Woche insbesondere die Foodtrucks intensiv genutzt habe, besuchte ich mit Freunden am Wochenende eines der vielen guten Restaurants in Philadelphia. In Campusnähe waren

unter anderem das „City Tap House“, „The White Dog“ oder die „New Deck Tavern“ unsere bevorzugten Restaurants. Im Stadtzentrum, vor allem in der Nähe des Rittenhouse Squares, befanden sich ebenfalls ausgezeichnete Restaurants, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der SEPTA, der örtlichen Nahverkehrsgesellschaft, sehr einfach und schnell zu erreichen waren.

Falls man sich doch lieber selbst ernähren möchte, kann man aus dem umfangreichen Nahrungsmittelangebot des Fresh Grocers (40th Street / Walnut Street) auswählen. Allerdings ist das Preisniveau in diesem Supermarkt auf Grund seiner Monopolstellung in University City, dem Stadtteil in dem die Penn liegt, ziemlich hoch.

Sehenswürdigkeiten in Philadelphia: Auf Grund seiner herausragenden Stellung in der US-Amerikanischen Geschichte ist Philadelphia ein Zentrum des politischen und kulturellen Lebens in Amerika.

So lohnt sich beispielsweise ein Besuch im bereits erwähnten Philadelphia Museum of Art oder dem Rodin Museum. Da in Philadelphia die Unabhängigkeitserklärung der USA unterzeichnet und die Verfassung des Landes verabschiedet wurden, war eine Führung durch die Independence Hall, in der über beide Dokumente debattiert worden war, beinahe Pflicht. Für die Führung benötigte man zwar Tickets, diese waren aber

bequem vor Ort kostenlos zu erwerben. Kurztrips: Philadelphia liegt an einem zentralen Verkehrsknotenpunkt der USA, so dass sämtliche große Städte per

Bus, Bahn oder Flugzeug sehr einfach zu erreichen sind.

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Während meines Semesters an der Wharton School habe ich mehrere Wochenenden in New York verbracht. Dabei nutzte ich hauptsächlich den Fernbus (Megabus), mit dem man zu vergleichbar niedrigen Preisen (ca. $16 pro Fahrt) in kurzer Zeit in die Stadt fahren konnte.

Allerdings sollten Ausflüge hauptsächlich in der ersten Semesterhälfte unternommen werden, weil kurz vor den Endjahresklausuren der Arbeitsaufwand nochmals drastisch zunimmt und somit für Reisen nur wenig Zeit bleibt. Daher unternahm ich meine Kurztrips entweder während den Herbstferien („Fall Break“) oder am verlängerten Thanksgiving-Wochenende. Fazit:

Mein Auslandssemester an der University of Pennsylvania war ein unvergleichliches Erlebnis, das mich nicht nur in fachlicher sondern auch in persönlicher Hinsicht weitergebracht hat. Ich habe nicht nur meine Kenntnisse im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich enorm erweitern, sondern auch viele, hoffentlich

nachhaltige, neue Freundschaften schließen können. Ich möchte mich abschließend bei der Goethe-Universität, insbesondere dem Auslandsbüro des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und dem International Office, sowie dem DAAD für die Möglichkeit, an der Wharton School zu studieren, herzlich bedanken und empfehle jedem, der in Zukunft ebenfalls die Chance dazu hat, keinen Moment zu zögern, diese auch wahrzunehmen.

Kontakt:

Bei Fragen stehe ich selbstverständlich unter folgender E-Mail-Adresse gerne zur Verfügung: [email protected]

Erfahrungsbericht über das Auslandssemeter an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA Wintersemester 2012/2013 Von Hannes Ackert Ich hatte die Gelegenheit von August bis Dezember 2012 ein Auslandssemester in Philadelphia zu verbringen. Ich habe meinen Aufenthalt dort sehr genossen, die Monate in den USA haben mich geprägt und ich werde viele sehr schöne Erinnerungen bewahren. Im Vorfeld möchte ich mich sehr bedanken bei dem Team des Auslandsbüros, das im Vorfeld alle Fragen kompetent und rasch beantworten konnte, der Studienstiftung des deutschen Volkes für die finanzielle Unterstützung sowie dem International Office und dem DAAD für die Vermittlung der Krankenversicherung und der schnellen und unkomplizierten Beantwortung aller Fragen in diesem Kontext. Wahl der Partnerhochschule und Vorbereitungen in Deutschland Ich studiere an der Goethe-Universität Frankfurt Wirtschaftswissenschaften und der Fachbereich bietet den Bachelorstudierenden die Möglichkeit für ein Semester ins Ausland zu gehen. Aus den Partnerhochschulen, die zur Auswahl stehen, ragt UPenn hervor, als ein Mitglied der Ivy League, und insbesondere die Wharton School, die als eine der angesehensten Business Schools weltweit gilt. An einer solchen Institution zu studieren erschien mir als eine großartige Chance, die sich selten bietet. Die Bewerbungsfrist war nach dem ersten Semester schon recht früh in meinem Studium, da ich im Sommersemester begonnen habe.

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Für diese Bewerbung waren die bisherigen Noten, ein Toefl, ein Bewerbungsschreiben und eventuelle Nachweise sozialen Engagements einzureichen. Nachdem ich vom Fachbereich vorgeschlagen wurde, folgte eine Bewerbung direkt an UPenn gerichtet. Hierfür waren einige Paragraphen über meine Motivation zu schreiben und ein Empfehlungsschreiben eines Professors an das PennAbroad-Team einzureichen. Ich sprach für das Schreiben mit Reinhard Schmidt, der ebenfalls in Wharton studiert und dort auch einige Semester als Gastprofessor gearbeitet hat. Die Gespräche mit ihm bestätigten meine Erwartungen an das Semester in Philadelphia und die Qualität der Ausbildung dort. Nach der endgültigen Zusage aus Philadelphia folgten recht langwierige bürokratische Prozeduren für ein Visum, eine geeignete Krankenversicherung und Impfnachweise auf mich zu. Insbesondere das Abschließen der Krankenversicherung kostete einige Zeit, da ich momentan familienversichert bin und danach ein Praktikum absolviere, in dem ich mich selbst versichern werde. Schließlich konnten alle Probleme gelöst werden. Die Alternativen zur Versicherung der Uni sind PSI und HTH in den USA. Ich habe mich für eine Versicherung über den DAAD entschieden. Hierfür ist eine Bewerbung für ein PROMOS-Stipendium nötig. Dies führte dazu, dass mein Waiver anfangs abgelehnt wurde und ich einen weiteren Nachweis benötigte, den ich sehr schnell vom DAAD erhalten habe. Der Nachweis wurde ohne weitere Probleme akzeptiert. Glücklicherweise war ich während des Semesters nie so krank, als dass ich zu einem Arzt gemusst hätte. Daher kann ich zu Abrechnung und Behandlung keine Erfahrungen mitteilen. Parallel dazu kümmerte ich mich noch um eine geeignete Unterkunft und entschied mich für ein Zimmer in einer Vierer-WG in einem der Universitätswohnheime. Die Nähe zu den Halls, den Gebäuden in denen die Vorlesungen stattfinden, ist sicherlich der größte Vorteil. Daneben sind auch die Planungssicherheit und der vergleichsweise geringe Aufwand der Bewerbung Argumente für diese Unterkunft. Ich wohnte mit anfangs drei und später zwei US-Amerikanern zusammen, was beispielsweise während der Nacht der Präsidentschaftswahlen interessante Diskussion und Einblicke in andere Sichtweisen ermöglichte. Vor der Ankunft ist es möglich Kontakt zu seinen Mitbewohnern aufzunehmen um sich abzustimmen, ob und was jeder mitbringen kann. Andere Austauschstudierende wohnten „off-campus“, was allerdings nur ein oder zwei Blocks entfernt heißt. Als Alternativen seien Chestnut Hall, das International House oder Campus Apartments genannt. Die Preise sind vergleichbar und in der Tendenz eher niedriger. Ich empfand die Wohnungen off-campus als gemütlicher und persönlicher als die vergleichsweise sterilen Wohnheimräume. Von Frankfurt aus hatte ich auch schon die Möglichkeit die Kurse auszuwählen, die ich belegen wollte. Die größte Orientierungshilfe hierfür sind die Syllabi (eine Übersicht über Inhalt und Bewertung) der Kurse und das Portal SPIKE von Wharton, in dem frühere Kurse bewertet wurden. Dennoch sollte man sich nicht nur an den Rankings orientieren und die Kurse wählen, die einen interessieren. Sobald ein anderer Professor den Kurs übernimmt, kann sich der Inhalt sehr stark ändern. Mir ist dies in einem meiner Kurse geschehen, aber nicht zum Schlechteren. In den ersten fünf Wochen des neuen Semesters ist es dann noch einmal möglich seine Auswahl zu ändern, was ich ebenfalls getan habe, da sich herausgestellt hat, das spezifische Vorkenntnisse erforderlich waren und es terminliche Schwierigkeiten gegeben hätte. Daher habe ich mich für Risk Management anstatt von Auditing entschieden. Die ersten Wochen in UPenn und universitäre Veranstaltungen Schließlich begann mein Semester mit dem Flug aus Frankfurt über London nach Philadelphia. Meine Sitznachbarin von London aus studierte ebenfalls in UPenn und zwar Nursing. Sie wohnte sogar im selben Gebäude. Daher konnten wir gemeinsam ein Shuttle nehmen (Lady Liberty) und zum Campus fahren. Ein Taxi oder der Zug sind Alternativen hierfür. In meinem Wohnheim angekommen (Harrison) findet ein Check-In statt, der nur wenige Minuten dauert. Am ersten Abend gab es ein Treffen mit anderen Austauschstudenten und ein Abendessen im älteren Teil Philadelphias, sodass ich schon einige der Austauschstudierenden kennenlernen konnte. Am nächsten Tag starteten die Exchange Student Orientation (ESO) sowie die ISO, für die internationalen Studierenden und die NSO für die Freshmen (Studierende im ersten Jahr). Während dieser ersten Woche gibt es ungemein viele Veranstaltungen und es lohnt sich, an möglichst vielen teilzunehmen. Man kann die gesamte Universität mit all ihren Vereinigungen und Angeboten erkunden. In den kommenden Wochen folgen dann noch einmal zwei Tage, in denen sich jeweils alle UPenn-Clubs und alle Wharton Clubs vorstellen. Falls ihr über deren Angebote informiert werden wollt, könnt ihr euch bei diesen Gelegenheiten kostenlos in ihre Newsletter eintragen. Weitere interessante Veranstaltungen werden auch in den Newslettern der Wharton School angekündigt und sind in den Kalendern von SPIKE und der

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gesamten Universität zu finden. Eine sehr gute Möglichkeit etwas anderes zu hören, war die Authors@Wharton Reihe, in der neue Bücher direkt von den Autoren vorgestellt wurden. Ich empfand dies als sehr angenehme Abwechslung vom Unterricht. Während der ESO werden auch mehrere Fahrten zu Target und IKEA angeboten, sodass man sich die benötigten Einrichtungsgegenstände kaufen kann. Es gibt allerdings auch den Penn Bookstore und einen weiteren Laden direkt daneben, wo man sich später noch kleinere Dinge nachkaufen kann. Verpflegung, Bars und Restaurants Die Preise sind allgemein etwas höher als in Deutschland, aber noch in einem angemessenen Rahmen. Es gibt einen Supermarkt, The Fresh Grocer, direkt am Campus und andere Märkte etwas weiter entfernt. Darunter auch ein Aldi Süd. Die Drogeriekette CVS bietet bietet darüber hinaus zum Teil ein ähnliches Angebot wie Fresh Grocer. Bei beiden empfiehlt es sich kostenlose Kundenkarten in Anspruch zu nehmen und so von Rabatten zu profitieren. Selbstverständlich gibt sehr viele Restaurants rings um den Campus. Es finden sich alle Preislagen und Stile. Von mehreren asiatischen Restaurants, über einige italienische und amerikanische, sowie mexikanischen Imbissen bis hin zu mediterraner Küche. Zum Mittagessen habe ich mich meist für Foodtrucks entschieden, die ebenfalls schnelle, preiswerte und abwechslungsreiche Gerichte bieten. Besonders kann ich den New York Gyro Imbiss zur Linken des Upper Quad Gate empfehlen. Man sollte in den ersten Wochen einige Trucks probieren. Die Hauptstandorte sind auf Spruce Street, 38th und neben dem Pottruck Fitness Center. Studiensituation und Betreuung Die Bedingungen sind nahezu ideal an der UPenn. Es gibt in der Huntsman Hall hunderte individuelle Arbeitsplätze mit PC und auf jedem der vier Stockwerke zahlreiche Gruppenarbeitsräume, die sich problemlos über SPIKE buchen lassen, sie sind allerdings begehrt. Daher sollte man versuchen einen oder zwei Tage im Voraus zu buchen. Die Hörsäle sind ebenfalls gut ausgestattet mit Beamern, Strom und Netzwerk für den PC. WLAN ist so gut wie überall auf dem Campus verfügbar. Die Bibliotheken bieten ebenfalls Gruppenarbeitsräume und Arbeitsplätze an. Zudem verfügen sie über umfangreiche Bestände und überaus viele Lizenzen für E-Journals oder ähnliche Dienste. Ich habe es während des Schreibens meiner Seminararbeit zu schätzen gelernt. Bei Fragen empfehle ich zuerst Kontakt zum PennAbroad-Team oder zur Beratung in der Huntsman Hall aufzunehmen. Hier sollten sich die meisten Fragen klären lassen oder es wird an einen kompetenten Ansprechpartner verwiesen. Generell sind die Angebote der verschiedenen Services sehr präsent. Ich habe an einigen Kursen des Learning Centers teilgenommen, kann diese aber nur beding empfehlen. Die Qualität des Kurses dort hängt stark vom Dozenten ab. Es gibt einige Informationen beispielsweise zum wissenschaftlichen Schreiben oder dem Präsentieren, darunter sind aber sehr allgemeine Ratschläge oder allgemein bekanntes Wissen. Career Services kann ich jedem empfehlen, der seinen Lebenslauf oder ein Anschreiben verbessern will. Man kann es dort durchsprechen und es werden mehrfach konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht und später nochmals überprüft. Die Wahl der Kurse Wie oben schon kurz erwähnt ist es möglich einige Kurse früh zu wählen, diese Wahl lässt sich dann nochmals in den ersten Wochen des Semesters anpassen. Es ist durchaus üblich mehrere Kurse in den ersten Wochen zu besuchen und sich erst dann definitiv zu entscheiden. Meine Auswahl bestand aus Financial Derivatives, Globalization and International Political Economy, Risk Management und Business in the Global Political Environment. Ich habe versucht eine Mischung aus eher qualitativen und quantitativen Kursen zu wählen, die sich mit Themen befassen, die es in Frankfurt so nicht gibt. Für manche Finance-Kurse gibt es auch eine Warteliste, auf die man sich setzen lassen kann. Darüber werden im Vorfeld auch einige Mails mit näheren Informationen verschickt. Sollte ein gewünschter Kurs schon voll belegt sein, ist dies eine Möglichkeit noch hineinzukommen. Die Frist Kurse abzuwählen ist einige Wochen später, sodass auch anfangs fünf Kurse gewählt werden könnten, um sich dann später für seine favorisierten Kurse entscheiden. Dies erfordert logischerweise anfangs Zusatzaufwand, je nach gewählten Kursen unterschiedlich hoch. Ein Kurs, den ich im Nachhinein eventuell hätte wählen sollen, ist Negotiations. Hier wird einem das theoretische Wissen und auch sehr intensiv die Praxis des Verhandelns nahegebracht. Ich habe an einigen Workshops und Vorträgen zu dieser Thematik teilgenommen und fand es überaus hilfreich. Es werden mittlerweile sechs Kurse angeboten von verschiedenen Professoren.

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Weitere Entdeckungen in Philadelphia Die Stadt bietet reichhaltige Möglichkeiten mit ihren Museen, dem Orchester und anderen Kultureinrichtungen. So war es möglich vergleichsweise günstig zu einer Aufführung des Orchesters zu gehen und auch die Generalprobe des Stücks La Boheme zu besuchen. Das Orchester bietet für Studenten sehr lohnenswerte Jahresabonnements an. Aber auch die Barnes Foundation oder das Museum of Art sind einen Besuch wert. Für letzteres bietet sich ebenfalls die NSO an, in der ein Abend in diesem Museum stattfindet. Die Barnes Foundation wiederum unterscheidet sich von anderen Museen durch die eigenwillige Hängung der Bilder nach dem Willen seines Gründers und zum Teil sehr umfangreiche Sammlungen einzelner Künstler wie Pierre-Auguste Renoir oder Paul Cézanne. Ich kann diese beiden Museen jedem, der sich für Kunst interessiert nur empfehlen. Die Sportclubs Philadelphias sind alle rings um einen riesigen Parkplatz gebaut. Ich besuchte ein Baseballspiel, war allerdings nicht gefesselt vom Geschehen. Basketball ist wahrscheinlich noch die dynamischste Sportart und kommt dem europäischen Sportgeschmack am ehesten entgegen. Nicht zu vergessen das historische Erbe der Stadt, in der die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung verhandelt und beschlossen wurden. Die Museen und Sehenswürdigkeiten, die diesem Teil der Geschichte Amerikas gewidmet sind, befinden sich ebenfalls alle rings um die Independence Mall. Das Philamazing Race, eine Schnitzeljagd durch die Innenstadt bot eine weitere Gelegenheit, einen Gesamteindruck von Philadelphia zu gewinnen. Daran nahm ich mit mehreren Penn-Studenten teil und wir erreichten am Ende sogar einen erfolgreichen Abschluss mit dem zweiten Platz. Dieses Rennen führte mich in Viertel, die ich zuvor noch nicht besucht hatte, die aber auch ihren Reiz haben, wie South Street oder einen anderen Teil der Altstadt. Ausflüge in andere Städte Philadelphia liegt recht zentral an der Ostküste. So sind Washington und New York innerhalb von circa zwei Stunden mit dem Bus erreichbar, zu Preisen von $20-40. Washington als politisches Zentrum mit der National Mall ist gut an circa anderthalb Tagen zu erkunden. Neben dem Kongress, dem White House und den Museen im Zentrum sind die U Street und Georgetown weitere Sehenswürdigkeiten. Von den Museen kann ich wiederum das Kunstmuseum empfehlen, aber generell wird für jeden Geschmack etwas geboten, mit dem Naturhistorischen oder dem Luft- und Raumfahrtmuseum seien zwei weitere genannt. Das National Archive mit den Originalen der Verfassung und der Unabhängigkeit ist etwas weniger bekannt, aber liegt nur einen Block von der National Mall entfernt. Generell kann man die National Mall entlanglaufen, es dauert aber länger als erwartet, da die Entfernungen leicht unterschätzt werden können. New York in all seinen Facetten kennen zu lernen erfordert mehr als ein Wochenende. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sind aber an ein oder zwei Wochenende zu besichtigen. Das 9/11-Memorial war für mich sehr beeindruckend und bewegend. Hierfür sind allerdings online Karten zu reservieren, sonst gibt es keinen Einlass. Das MoMA öffnet seine Türen freitagabends kostenlos. Hier sind wiederum einige sehr bekannte Werke der Kunsthistorie zu sehen. Die Überfahrt mit der Fähre nach Staten Island bietet auf der Fahrt sehr schöne Blicke auf die Skyline Manhattans und auf die Freiheitsstatue. Wir buchten beim ersten Besuch, ich war schließlich insgesamt vier Mal in New York, meist für einen Tag, auch eine Führung durch die UN, die informativ ist und Einblicke in Sicherheitsrat und Generalversammlung bietet. Boston und das angrenzende Cambridge sind die „europäischsten“ Städte, die ich gesehen habe. Es ist wiederum möglich vieles zu Fuß zu entdecken, so kann der Freedom Trail abgelaufen werden, der an historischen Gebäuden und Plätzen Bostons entlangführt. Wir besuchten außerdem auch die Campus der Harvard University und des MIT. Da eine Kommilitonin jemanden kannte, der momentan am MIT seine Masterarbeit schreibt, konnten wir ins MIT Media Lab, in dem er sich mit künstlichen Gelenken beschäftigt. Des Weiteren konnten wir Blicke in die Labors werfen, in denen an Gestensteuerung oder automatischer Erkennung von Gegenständen geforscht wird. Ein Spaziergang durch Parks und entlang von Parks rundete den Aufenthalt ab. Im Rahmen eines Ivy League Football Spiels war es möglich den Campus von Princeton zu besuchen und sich eine weitere herausragende Universität anzusehen. Vom Eindruck her passt dieser Campus eher nach England und die Ruhe steht in starkem Kontrast zu den anderen besuchten Universitäten, die allesamt innerhalb einer Stadt liegen und nicht umgeben sind von Natur. Da wir dort kurz nach dem Hurrikan Sandy waren, der zu einem Stromausfall gesorgt hatte, war der Campus beinahe menschenleer und dies verstärkte die Ruhe eventuell noch.

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Fazit Im Rückblick sehe ich dieses Semester unter den schönsten, prägendsten und wertvollsten Monaten bisher. Meiner Meinung nach ist die Atmosphäre an einem solchen Campus schwer vergleichbar mit dem Hochschulbetrieb hier in Deutschland. Die Intensität und die Häufigkeit von Interaktionen helfen auf jeden Fall Wissen langfristig zu erwerben. „Knowledge for Action“ und „Let’s create economic and social value around the world“ sind in diesem Umfeld nicht nur leere Phrasen. Auf die Frage, was ich am besten fand oder welchen Aspekt ich hervorheben würde, lautet meine Antwort: Meine Kommilitonen! Ich habe neue Freunde kennengelernt, mit denen ich hoffentlich noch sehr lange in Kontakt bleiben werde und auch alle anderen Studierenden, die ich getroffen habe, werden mir positiv in Erinnerung bleiben. P.S.: Falls ihr weitere Fragen habt, helfe ich gerne weiter. Unter dieser Adresse könnt ihr mich erreichen: [email protected] Anhang: Beschreibung der Kurse MGMT208 – Globalization and International Political Economy Dieser Kurs war der kleinste Kurs, den ich besucht habe. Wir waren weniger als 30 Studierende und Professor Stephen Kobrin betreut diesen Kurs alleine. In diesem Kurs ist am Ende ein Termpaper zu schreiben, das sich gut eignet um es sich als Seminararbeit anzurechnen. Daneben gehen drei zweiseitige Thought Papers während des Semesters, ein Midterm-Essay und eine Szenario-Präsentation in die Note ein. Für jede Vorlesung gibt es bestimmte Artikel oder Aufsätze zu lesen, was sich aber bewältigen lässt. Während der Vorlesung soll idealerweise eine Diskussion entstehen, die sich auf die Inhalte der Texte stützt und sich darüber hinaus entwickeln. Wie der Titel schon erahnen lässt, beschäftigt sich der Kurs mit den verschiedenen Aspekten der Globalisierung. Ich habe diesen Kurs als eine Bereicherung empfunden und denke er hilft durchaus die immer komplexere Welt und die Verbindungen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. FNCE206 – Financial Derivatives Dieser Kurs lässt sich vergleichen mit den Kursen in Frankfurt. Teilweise gibt es anfangs noch Überschneidungen mit den Inhalten aus BFIN oder PFIN. Dies hört aber nach wenigen Vorlesungen auf und die Schwerpunkte werden in anderen Themen gesetzt. Es gibt zwei Examen und sechs anspruchsvolle Problemsets. Diese können in einer Gruppe bearbeitet werden, was ich empfehlen würde. Professor Philipp Illeditsch bringt auch immer wieder Beispiele aus dem realen Leben und verdeutlicht viele Konzepte anhand von Beispielen, sodass es leichter nachzuvollziehen ist. Dennoch ist dieser Kurs sehr quantitativ und ausreichende Kenntnisse in Mathematik sowie das Interesse dafür sind sehr hilfreich um diesen Kurs meistern zu können BEPP203 – Business in the Global Political Environment Professor Robert T. Jensen war nur für ein Semester an der Wharton School und somit wird der Inhalt des Kurses sich wohl verändern. Sein Fokus liegt auf Entwicklungsländern und den Bedingungen dort. Wie definiert man Armut, was sind die Folgen und wie lässt sich die Situation verbessern waren Fragen, die im Kurs besprochen werden. Die Note setzte sich aus zwei Midterms, drei Problemsets und einer Teampräsentation zu einem selbstgewählten Thema zusammen. Gerade die Problemsets haben mir sehr gut gefallen, da wir dort mit STATA reale Daten ausgewertet haben und es einem nebenbei Kenntnisse in einem der Programme verschafft, die extrem verbreitet sind in internationalen Organisationen. Sollte dieser Kurs wider Erwarten immer noch von Professor Jensen angeboten werden, kann ich ihn unbedingt empfehlen. BEPP305 – Risk Management Der Kurs war in drei Module eingeteilt, gehalten von drei unterschiedlichen Professoren. Es gab eine Klausur am Ende jedes Moduls und Problem Sets als Bestandteile der Endnote. Das erste Modul von David Huffman ist eher eine Einführung und behandelt Grundsätzliches zum Thema Risiko. Das zweite Modul von Freda Song beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Problemen des Risikomanagements wie Moral Hazard und Adverse Selection. Des Weiteren werden typische Fehler besprochen, die sich ergeben, wenn man mit Unsicherheit konfrontiert ist. Das dritte Modul von Greg Nini befasst sich mit dem

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Risiko Management von Firmen, während es in den ersten beiden Modulen um Individuen ging. Gerade das dritte Modul fand ich sehr interessant und es erweist sich als nützlich während meines aktuellen Praktikums. Generell würde ich sagen, dass dieser Kurs eine andere Sichtweise auf Themen ermöglicht, die in kürzerer Form schon in BMIK angesprochen wurden. Falls jemand mehr über die Themen Asymmetrische Informationen, Moral Hazard, Adverse Selection, etc. erfahren möchte, kann ich Risk Management empfehlen.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Wharton School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA

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Wintersemester 2012/2013

Von Marian Wilde Im Wintersemester 2012/2013 habe ich am Austausch zwischen der University of Pennsylvania (UPenn) und dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität teilgenommen. Im Folgenden

möchte ich von meinen Erfahrung während des Auslandssemester berichten, um Interessierten einen Einblick in den Austausch zu ermöglichen. Vorbereitungen & Bewerbung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Das Auslandsbüro des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften veröffentlicht jedes Jahr eine Ausschreibung für den Austausch mit der Wharton School. Hierin wird das Programm kurz beschrieben und die Bewerbungsvoraussetzungen sowie die notwendigen Bewerbungsunterlagen, u.a. TOEFL und ein Motivationsschreiben, genannt. Falls dieses Dokument Interesse an einen Aufenthalt an der Wharton School geweckt hat, empfehle ich die Homepage der Gastuniversität zu besuchen, welches einen noch intensiveren Einblick in das amerikanische Universitätsleben ermöglicht. Wenn man ein wenig rumstöbert, kann man viele interessante Informationen über die UPenn herausfinden. (http://www.upenn.edu/) TOEFL Eine Voraussetzung für die Bewerbung ist die Ablegung des TOEFL Sprachtests. Hierbei muss eine Punktzahl von mindestens 105 Pkt. (iBT; max. 120 Pkt.) erreicht werden. Der Test ist standardisiert und testet „speaking, listening, writing and reading skills“. Zur Vorbereitung für den TOEFL gibt es diverse Bücher, die vor allem dadurch hilfreich sind, da sie die standardisierten Fragestellungen darstellen. Der Test kann in mehreren Testcentern in Deutschland abgelegt werden und kostet um die $150. Nach

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Ablegung des Tests muss man bis zu 6 Wochen auf die Ergebnisse warten. Von daher empfehle ich eine frühzeitige Ablegung des Tests. (http://www.ets.org/toefl) Motivationsschreiben Ein weiteres kritisches Kriterium im Auswahlverfahren des Fachbereichs ist das Anschreiben, welches die Motivation für den Auslandaufenthalt darstellt. Das Motivationsschreiben sollte 1,5 Seiten lang und in Englisch verfasst sein. Ihr habt freie Wahl auf welche Weise ihr eure Motivation begründet. Ich habe meine Motivation auf verschiedene Weisen darstellt. So habe ich mein Interesse an den USA im Allgemeinen und an der Wharton School im Speziellen erläutert sowie dargelegt, warum der Auslandsaufenthalt für meine spätere Berufslaufbahn wichtig ist. Es ist sehr hilfreich sich zuvor intensiv über die Wharton School informiert zu haben. Dies ermöglicht euch zum Beispiel Bezug auf Kurse, Unterrichtsmethoden und außeruniversitäre Angebote zunehmen. Des Weiteren zeigt es, das ihr euch gut informiert habt und es ernst meint mit dem Auslandssemester in Philadelphia. Wichtig ist, dass ihr authentisch bleibt und mit Bezug auf eure persönliche Situation euer Vorhaben begründet. Ende November/Anfang Dezember wird das Auslandsbüro euch dann mitteilen, falls ihr für den Austausch mit der Wharton ausgewählt worden seid. Dann geht es weiter mit der Bewerbung an der UPenn. Bewerbung an der University of Pennsylvania Die Bewerbung an der UPenn läuft größtenteils über ein Webportal. Hierfür bekommt ihr nach einiger Zeit Zugangsdaten und könnt dann loslegen die verschiedenen Dokumente hochzuladen. Hierzu zählen drei kurz Essays zur Beantwortung von Fragen, Empfehlungsschreiben von Professoren, TOEFL, Notenübersicht etc. Das Webportal ist sehr übersichtlich und zeigt auch an, sobald ihr ein Dokument eingereicht habt und es von der UPenn akzeptiert wurde. Falls ihr auf Probleme stößt habt ihr eine Kontaktperson bei Penn Abroad (Büro, welches den Austausch von UPenn’s Seite organisiert), welche euch jederzeit behilflich ist und Fragen beantwortet. Ratsam ist wiederum frühzeitig mit Organisation zu beginnen, da ihr nicht die Deadline Anfang März verpassen wollt. Impfungen Die Universität verlangt von euch nachzuweisen, dass ich gegen bestimmte Krankheiten geimpft seid. Dafür gibt es ein Formular, welches ihr von eurem Arzt ausfüllen last und es dann an „Student Health Service (SHS)“ faxt. Ja, faxt!! Auch hier empfehle ich frühzeitig anzufangen, da falls ihr Impfungen nachholen müsst, es vorkommen kann, dass dies einige Zeit in Anspruch nimmt. (http://www.vpul.upenn.edu/shs/immreq.php) Krankenversicherung Um an der Universität studieren zu dürfen, müsst ihr eine Krankenversicherung nachweisen (http://www.vpul.upenn.edu/shs/insurance.php). Die Krankenversicherung muss bestimmte Kriterien erfüllen, um von der Universität akzeptiert zu werden. UPenn bietet eine eigene Versicherung an, die PSIP Diese Option ist die bequemste, jedoch auch die teuerste. Alternative könnt ihr die Krankenversicherung „waiven“. Dafür schließt ihr eine den Kriterien erfüllende Versicherung ab und füllt ein Onlineformular aus. Die SHS teilt euch dann mit, ob sie die Versicherung akzeptiert oder nicht. Daher ist es sehr wichtig, dass ihr im Vorhinein Kontakt mit SHS aufnimmt und sicher geht, dass sie eure Alternativversicherung akzeptiert. Ich habe die meine Versicherung „gewaivt“ und dafür die „PSI Plan E“ Versicherung gewählt. (http://www.psiservice.com/psiweb/index.jsp) Die Versicherung ist um einiges günstiger, jedoch kann ich leider keine Aussage über die Qualität der Versicherungsleistung machen, da ich sie nicht in Anspruch genommen habe. Diese Versicherung macht Werbung damit, dass sie Krankenversicherung extra für die UPenn anbietet. Trotzdem empfehle ich, mit SHS Kontakt aufzunehmen und explizit bzgl. des speziellen Versicherungsvertrags nachzufragen. Visumantrag

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Nach erfolgreicher Bewerbung, musst ihr nochmal Unterlagen, z.B. Finanzierungsquellen/Bankauskunft, für das DS-2019 einreichen. Die amerikanische Universität erstellt das DS-2019 Formular und schickt es euch per Post zu. Dieses Formular benötigt ihr für den Visumantrag (J-1 Visum). Nachdem ihr das Formular erhalten habt, könnt ihr einen Termin übers Internet mit dem amerikanischen Konsulat in Frankfurt machen. Vor dem Termin müsst ihr die SEVIS Gebühr, eine Gebühr für das Visum sowie eine Gebühr für den Termin bezahlen. Am Tag des Visumstermin müsst ihr alle notwendigen Unterlagen mitbringen und werdet sehr kurz zu eurem Vorhaben befragt. Das Konsulat stellt online eine Checkliste für den Visumsantrag bereit. (http://german.germany.usembassy.gov/visa/niv/) Wohnen Es ist typisch für an amerikanischen Universitäten „on-campus“ zu wohnen, welches bedeutet, dass die Wohnung der Universität gehört und auf dem Campus liegt. Dies ist angenehm aus verschiedenen Gründen.Man hat kurze Fußwege zum Unterricht und zu Freunden, Instandhaltungsanfragen sind bequem und kostenlos sind, die Gebäude bewacht und man kann interessante Erfahrungen mit seinen Mitbewohnern machen. Die meisten Studenten an der UPenn leben in den drei Highrises, Harnwell, Harrison und Rodin, welches sehr zentral gelegen sind und einen schönen Ausblick auf die Skyline der Stadt ermöglichen. Ich selber habe im Sansom Place East in einem Einzelzimmer mit geteiltem Bad gewohnt, welches ich nur weiter empfehlen kann. Die Haus sieht von aussen nicht sehr einladend aus, von innen jedoch ist es wie jedes andere Wohnheim. Wir sind oft in Sansom Place zusammengekommen, weil es im Basement eine große Küche gibt, in der wir oft zusammen gekocht haben. Die Miete für ein Einzelzimmer ist zudem ein wenig günstiger als anderswo. Einziges Manko war, dass ich keinen Kühlschrank in meinem Zimmer hatte, jedoch ist das die Ausnahme in den Zimmern. Die Internetseite des Housing Departments gibt einen Überblick über die Wohnungsmöglichkeiten bzw. die verschiedenen College Houses. (http://cms.business-services.upenn.edu/residential-services/) (http://cms.business-services.upenn.edu/residential-services/images/stories/applications_assignments/ugrent1213.pdf) Neben dem „on-campus housing“, gibt es auch die Möglichkeit off-campus zu wohnen. Dies bedeutet nicht, dass man sehr weit vom Campus entfernt wohnt, lediglich, dass die Wohnung nicht der UPenn gehört. Durch Freunde habe ich gesehen, dass dies eine sehr attraktive Option ist, da man sehr nette Wohnungen und Häuser finden kann. Auch finanziell kann man hier ein gutes Geschäft, relativ zum on-campus housing, machen. Da ich jedoch leider nicht viel im Speziellen über die Möglichkeiten weiß, möchte ich an die Suchmaschine google.com und an (http://www.craigslist.org/about/sites/) verweisen. Die ersten Tage an der UPenn – New Student Orientation Einige Tage bevor der Unterricht beginnt findet die New Student Orientation (NSO) statt. An diesen 3-Tagen werdet ihr mit der Universität durch Veranstaltungen, Spiele etc. bekannt gemacht. Hier werdet ihr viele Freunde kennenlernen und eure ersten Eindrücke von dem amerikanischen Universitätsleben sammeln. Diese drei Tage sind sehr wertvoll und ich kann nur empfehlen sie intensiv zu nutzen. Während dieser Zeit solltet ihr auch die letzten organisatorischen Schritte erledigen. Die PennCard (Uni-Ausweis mit der auch gedruckt bzw. bezahlt werden kann) sollte im Franklin Building (Walnut & 37th) abgeholt werden, besucht die Immigration Session im International House (Chestnut & 37th) und richtet euch mit Haushaltsgegenständen für das Semester ein. Für das letztere kann ich das Geschäft „Furniture Lifestyle“ (Sansom & 36th) empfehlen, welches alles was eine Wohnung begehrt zu guten Preisen anbietet. Verpflegung Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten.

1. Food Trucks: Es gibt unzählige Food Trucks um den Campus herum, welche verschiedenste

Küchen anbieten. Die Mahlzeiten sind relativ günstig und nach einigem ausprobieren hat man auch schnell seine Favoriten gefunden. Meine waren Kim’s Food Truck (neben dem Pottruck

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Center/ Fitnessstudio), New York Gyros Lunch (Spruce St. nahe Eingang zu den Squads, der mit der langen Schlange)

2. The Fresh Grocer (TFG) Dies ist der beliebteste und größte Einkaufsladen am Campus (Walnut

& 40th). Hier gibt es Pizza, Sandwiches, Sushi, aber natürlich auch alle Zutaten um selber zu kochen.

3. Restaurants Die Restaurant um dem Campus herum sind sehr zu empfehlen und im Vergleich zu

Deutschland auch preislich in Ordnung. Die Auswahl ist sehr groß und auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Meine Favoriten waren Chipotle (Walnut & 39th), GreekLady (Locust Walk & 40th), Won’s Restaurant (next to GreekLady), Koreana (Chestnut & 39th, im Hinterhof) und New Deck Tavern (Sansom & 34th). New Deck Tavern ist besonders Montag bis Donnerstag nach 11

Uhr zu empfehlen, da es alles zum halben Preis gibt.

4. Selbst Kochen Da ich leider keine eigene Küche hatte, konnte ich nicht selber kochen. Anfangs

hätte ich gern noch selber gekocht, jedoch stellte sich schnell heraus, dass selber kochen eher

die Ausnahme an der UPenn ist. Der Hauptgrund hierfür ist Zeitmangel, wie ihr sicherlich schnell herausfinden werdet.

Kurswahl und Kurse

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Alles aller erstes müsst ihr euch entscheiden, welche Kurse ihr gerne belegen möchtet. Dazu könnt ihr schon im Vorhinein das Course Register nutzen. Dies ist eine Zusammenstellung aller Kurse an der UPenn mit einer kurzen Beschreibung des Kurses. Außerdem gibt es die PennCourseReview, eine von Studenten betriebene Website, die Bewertungen von Kursen enthält. Dies ist sehr hilfreich, da ihr hierdurch frühzeitig eure favorisierten Kurse herausfinden und dann, wenn die Kurswahl losgeht, sofort handeln könnt. Ich habe mich schon sehr früh für Finance (FNCE) Kurse eingeschrieben, welches ich nur weiter empfehlen kann. Wenn ein Kurs voll ist und man auf die Waitlist gesetzt wird, hat man als Exchange Student die niedrigste Priorität. Allerdings habe ich von anderen Austauschstudenten gehört, dass sie über die Waitlist in Kurse reingekommen sind. Die Kursanmeldung läuft über das Webportal PennIntouch und ist ziemlich schmerzfrei. Ihr habt könnt maximal 2 FNCE Kurse wählen, seit aber sonst frei in eurer Kurswahl. https://penncoursereview.com/ http://www.upenn.edu/registrar/register/index.html Meine Kurse waren: Financial Derivatives (FNCE 206) –Prof. Philip Illeditsch (Cross-listed MBA-Course) Dieser Kurs behandelt verschiedene derivate Finanzinstrumente (dFI), wie z.B. Forwards, Futures, SWAPs, Optionen. Zunächst wird das Pricing dieser dFI behandelt, welches u.a. auch die Herleitung der BlackScholesMerton Formel beinhaltet, und danach die jeweilige Anwendung im Kontext. Der Kurs war sehr gut strukturiert und der Lehrstil ähnelt dem deutschen. Alle zwei Wochen musste ein ProblemSet eingereicht werden, welches in einer Gruppe von 5 Leuten gelöst werden konnte. Außerdem gab es ein Midterm sowie ein Final Exam. Die Schwierigkeit diese Kurses würde ich als „Mittel“ einstufen. Wegen der guten Struktur und dem Frontalunterricht fand ich mich gut zurecht. Ich kann diesen Kurs an jedem weiterempfehlen, der sich für Trading oder Banking im Allgemeinen interessiert. Da im Kurs oft die Perspektive des Market Makers angenommen, denke ich, dass der Inhalt sehr hilfreich ist, falls man beabsichtigt bei den entsprechenden Instituten zu arbeiten. Merges & Acquisitions (MGMT249) – Prof. Emilie Feldman (Cross-listed MBA-Course) Dieser Kurs behandelt das Thema Corporate Development – M&A, Alliances, Corporate Ventures, Inhouse Development, Outsourcing etc.. Anhand von CaseStudies und Acadamic Papers werden verschiedenste Situationen von Unternehmen aus allen Branchen beschrieben. Diese sind für den Unterricht vorzubereiten und werden dann in einer Diskussion besprochen. Der Kurs war sehr herausfordernd. Der Vorbereitungsaufwand. war hoch und die Diskussionen im Unterricht waren intensiv. Aus diesem Grund habe ich jedoch aus diesem Kurs sehr viel mitnehmen können. Gut gefallen haben mir auch die zahlreichen Gastvorträge. Die Benotung bestand zu 30% aus der Beteiligung in den Diskussionen und zu 60% aus einem Gruppenprojekt. In diesem Projekt wird die Entscheidung eines Unternehmens anhand von den Kurskonzepten analysiert und beurteilt. Wir haben in unserem Projekt den Merger von Fiat-Chrysler analysiert. Dieser Kurs hat mir sehr gut gefallen und ich möchte jeden, der eine Karriere im Consulting oder IB anstrebt, diesen Kurs zu belegen. Multinational Corporate Strategies (MGMT205) – Prof. Ann Harrison (Cross-listed MBA-Course) In diesem Kurs werden multinationale Unternehmen und deren Geschäftsumfeld analysiert. Der Kurs bereitet darauf vor, Entscheidungen als Manager in einem „global business environment“ zu treffen. Dabei werden die Perspektiven von allen Stakeholdern eingenommen. Der Kurs ist geprägt durch Prof. Harrison, welche viele Jahre für die World Bank gearbeitet hat und daher sehr erfahren ist. Die Schwierigkeit des Kurses würde ich als „Mittel“ einstufen. Für den Unterricht sind CaseStudies und Reading vorzubereiten, welche dann besprochen werden. Außerdem gibt es ein Midterm Exam sowie ein Gruppenprojekt. In diesem wird eine Unternehmensentscheidung analysiert. Unsere Gruppe hat sich mit Heineken‘s Expansion nach Südamerika beschäftigt. Der Kurs war sehr interessant, jedoch habe ich im Vergleich zu meinen anderen Kursen, in diesem Kurs eher weniger mitnehmen können. Dennoch kann dieser Kurs für jeden hilfreich sein, der plant für ein Unternehmen zu arbeiten, welches international aktiv ist.

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Globalization & International Political Economy (MGMT 208) –Prof. Stephen J. Kobrin Der Kurs behandelt verschiedenste Themen mit Bezug auf Globalisierung, z.B. International State System, Global Cities, Impact of the Internet und Apple in China. Hierbei ist der Kurs nicht nur auf wirtschaftliche Themen beschränkt, sondern behandelt auch rechtliche und politische Themen. Für den Kurs sind Artikel zu einem bestimmten Thema zu lesen und Prof. Kobrin leitet dann zu Beginn des Unterrichts eine Diskussion ein. Der Kurs liefert keine Konzepte zur Lösung von Problemen, sondern die Essenz des Kurses ist eher kritische Fragen zu stellen und den Denkprozess anzustoßen. Dies fand ich sehr gut. Für den Kurs sind 3 „Discussion Papers“ (2 Seiten) zu schreiben, welche sich mit dem jeweiligen Thema des Tages beschäftigen. Außerdem gibt es einen „home-take midterm“ in dem man eine Frage in Aufsatzform beantworten muss. Des Weiteren verfasst mein ein „Term-Paper“. Hierfür kann man ein Thema vorschlagen über das man ein 20-seitiges Paper schreiben möchte. Dieses Paper kann man sich dann in Frankfurt als Seminar anrechnen lassen. Die Schwierigkeit des Kurses würde ich als „Mittel“ einstufen. Die Workload war im Vergleich zu den anderen Kursen am geringsten. Ich kann diesen Kurs an jeden weiterempfehlen, der sich nicht nur für MGMT und FNCE interessiert, sondern auch politisches Interesse hat. Außerdem ist es sehr angenehm, dass man sich den Kurs als Seminar in Frankfurt anrechnen lassen kann. Freizeit & sonstige Aktivitäten An der UPenn gibt es unzählig viele Clubs. Diese bieten Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen an. Zu Beginn des Semesters gibt es eine Messe bei der sich alle Clubs vorstellen. Hier hat man die Möglichkeit, sich für die Newsletter der Clubs einzuschreiben. Empfehlen kann ich die Wharton Leadership Ventures (WLV), welche sehr interessante Veranstaltungen anbieten, wie z.B. einen Ausflug zur NYSE oder Whitewater-Rafting. Ich habe an einem Kletter-Event teilgenommen, bei dem uns unter professioneller Anleitung gezeigt wurde, wie man klettert. Sehr beliebt bei den Studenten ist das Pottruck Fitness Center. Hier kann man neben dem regulären Work-Out, Schwimmen, Klettern, Basketball spielen oder spezielle Kurse besuchen. Am Anfang des Semesters hat man freien Zutritt, jedoch muss man ab Mitte Oktober eine Gebühr bezahlen. Da Philadelphia an der Ostküste liegt, bietet es sich an nach Washington D.C., New York und Boston zu reisen. Diese Städte sind sehr gut und günstig mit MegaBus oder BoltBus zu erreichen. Fazit Für mich war dieses Semester sehr wertvoll. Die Workload ist im Vergleich zu der Uni Frankfurt sehr viel höher und daher musste ich gelegentlich meine Komfortzone verlassen, jedoch würde ich mit einem sehr hohen Lernerfolg belohnt. Die amerikanische Unterrichtsmethode fördert nicht nur Hard-Skills sondern auch Soft-Skills, welches zum Lernerfolg hinzugezählt werden muss. Außerdem habe ich die Zeit mit sehr netten und interessanten Menschen, die schnell zu Freunden geworden sind, genossen. Ich glaube, dass ich für meine weiteren Werdegang in diesem Semester sehr viel gelernt habe. Ich hätte gerne noch ein zweites Semester in Philadelphia verbracht. Ich möchte jedem, der bereit ist hart zu arbeiten und dafür honoriert zu werden, empfehlen diese einmalige Chance, ein Semester an der Wharton School zu verbringen, zu nutzen. Falls ihr spezielle Fragen habt, könnt ihr mich gerne ansprechen. Ich freue mich sehr meine Erfahrung mit euch zuteilen und werde versuchen gute Ratschläge zugeben. Danken möchte ich dem Auslandsbüro an der Uni Frankfurt: Annette Zell, Bianka Jäckel und Lars Pils. Außerdem möchte ich den ehemaligen Austauschstudenten an der UPenn für hilfreiche Ratschläge danken. Philadelphia, 22. Dezember 2013 Marian Wilde

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Wharton Business School, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA WS 11/12 von Andreas Stegmann Ich hatte im Wintersemester 11/12 die einmalige Gelegenheit ein Auslandssemester an der University of Pennsylvania verbringen zu dürfen. Dieses Semester war eine unglaublich bereichernde Erfahrung, ich habe viele Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen kennengelernt, sehr interessante Kurse gehört, neue Perspektiven auf Deutschland und die USA gewonnen und letztlich mich selbst weiterentwickelt. Ich möchte jeden, der sich für ein Auslandssemester interessiert, dazu ermutigen diese Möglichkeit wahrzunehmen. Im Folgenden werde ich euch meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke schildern und hoffe somit viele eurer Fragen beantworten zu können. Darüberhinaus freue ich mich, euch weiterzuhelfen, falls etwas unklar geblieben sein sollte. Bewerbung am Fachbereich: Für die Bewerbung am Fachbereich sind neben den üblichen Unterlagen wie Lebenslauf, Leistungsnachweis und Semesterbescheinigung ein circa 1,5 seitiges Anschreiben mit einer ausführlichen Darlegung eurer Motivation für das Auslandssemester an der Wharton School sowie ein Nachweis über einen erfolgreich absolvierten TOEFL einzureichen. In diesem Jahr wurde kein Auswahlgespräch durch das Auslandsbüro durchgeführt.

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TOEFL: Der TOEFL wird regelmäßig in vielen verschiedenen Sprachschulen oder Ähnlichem angeboten. Eine Registrierung im Internet ist für die Teilnahme notwendig. Zur Vorbereitung gibt es eine Vielzahl von Büchern. Ich habe Princeton Review genutzt und war damit sehr zufrieden. Weiterhin kann ich empfehlen sich in 2er Teams vorzubereiten, da es auf diese Weise leichter ist sich zu motivieren. Anschreiben zur Begründung der Motivation: In diesem Dokument solltet ihr möglichst genau eure Motivation für ein Auslandssemester an der University of Pennsylvania darlegen. Es ist hier sehr hilfreich sich vorab genau über die University of Pennsylvania und insbesondere die Wharton Business School zu informieren. Im eigentlichen Anschreiben kann man dann Bezug auf Schwerpunkte des dortigen Studiums nehmen und erläutern, inwiefern diese für das eigene Studium bedeutend sind. Darüberhinaus lohnt es sich womöglich Unterschiede zum deutschen System( Kursgröße, Kontakt zu den Lehrenden, Interaktion, Forschungsnähe) zu beschreiben und darauf einzugehen, was daran interessant und bedeutend für die persönliche Entwicklung ist. Hierzu kann es nützlich sein den geplanten Studienaufenthalt mit möglichen beruflichen Perspektiven zu verknüpfen und Interessensschwerpunkte anhand einer vorläufigen Kurswahl aufzuzeigen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sehr viele gute Gründe für ein Studium an der University of Pennsylvania gibt. Ich kann empfehlen sich genau zu überlegen, welche Punkte auf die eigene, individuelle Situation passen und diese zu nutzen um ein persönliches und glaubwürdiges Anschreiben zu formulieren. Nach erfolgreicher Bewerbung: Nachdem das Auslandsbüro euch für das Austauschprogramm ausgewählt hat, findet die eigentliche Nominierung an der University of Pennsylvania statt. Nach einiger Zeit solltet ihr die Zugangsdaten zu einer separaten Bewerbungsseite von Penn Abroad erhalten. Diese ist sehr übersichtlich und ähnlich einem Steckbrief/Check List aufgebaut, so dass eigentlich stets ersichtlich ist, welcher Schritt als nächster folgt. Solltet ihr dennoch einmal eine Frage haben, könnt ihr euren Betreuer bei Penn Abroad kontaktieren. Diese antworten normalerweise sehr schnell und unkompliziert. Die weitere Bewerbung sieht dann zunächst einige Fragebögen über eure bisherige akademische Laufbahn und ähnliches vor. Darüberhinaus müssen 3 Fragen in Essay-Form beantwortet werden. Die Themen ähneln dabei dem oben erwähnten Anschreiben zur Motivationsbegründung(Motivation, berufliche Perspektiven, Stärken&Schwächen), so dass sich diese Essays in Anlehnung an das bereits formulierte Anschreiben leicht anfertigen lassen. Wenn die oben genannten Punkte erledigt sind und ihr auch die Zusage von der University of Pennsylvania empfangen habt, erweitert sich die oben genannte Check-Liste um Punkte, die für die weitere Organisation eures Studienaufenthalts wichtig sind. Visum: Für das Austauschprogramm mit der University of Pennsylvania benötigt ihr ein J1-Visum, um in die USA einreisen zu dürfen. Zur Beantragung dieses Visums ist das DS-2019 notwendig. Dieses erhaltet ihr von der University of Pennsylvania, nachdem ihr einige weitere Formulare ausgefüllt habt. Beispielsweise ist die Bestätigung eurer Bank über eine für das Studienvorhaben ausreichende finanzielle Ausstattung notwendig. Es empfiehlt sich diese Formalitäten schnell zu erledigen, um lange Wartezeiten auf das DS-2019 zu vermeiden. Sobald das Formular in eurem Besitz ist, könnt ihr dann auf der Website des US-Botschaft(http://germany.usembassy.gov/visa/niv/apply/) einen Termin beantragen. Das Vorgehen ist auf der Website ausführlich beschrieben. Generell ist es hilfreich alle benötigten Unterlagen frühzeitig zu

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beantragen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Der Andrang an der Botschaft ist recht hoch, so dass ich es euch nahe lege einen frühen Termin(7-8 Uhr morgens) zu buchen, um die Wartezeit zu begrenzen. Krankenversicherung: Da das DAAD-Stipendium ab diesem Jahr keine Krankenversicherung mehr umfasst, liegt es nun an euch sich um ausreichenden Versicherungsschutz zu bemühen. Die Anforderungen der University of Pennsylvania an den Umfang der Krankenversicherung sind relativ hoch, so dass ich nach einiger Recherche letztlich den insurance plan(PSIP – Penn Student Insurance Plan) der Universität gewählt habe. Nach meiner Ankunft in Philadelphia habe ich allerdings erfahren, dass es einigen Austauschstudenten doch möglich war, sich über andere Anbieter zu versichern. Diese Anbieter sind zum einen PSI (http://www.psiservice.com) und zum anderen HTH (http://www.hthstudents.com/). Wenn man einen dieser Anbieter wählt, ist es möglich etwa 300$ im Vergleich zum PSIP zu sparen. In jedem Fall würde ich aber stets das Student Health Services Center der University of Pennsylvania vorab kontaktieren und eine mögliche Anerkennung absprechen(http://www.vpul.upenn.edu/shs/). Impfungen: Die University of Pennsylvania verpflichtet alle Studenten gewisse Impfungen erhalten zu haben. Diese Anforderungen weichen leicht von den Impfungen, die in Deutschland üblich sind, ab. In der Regel müssen daher 1-2 Impfungen nachgeholt werden. Dies sollte möglichst frühzeitig in Deutschland erledigt werden. Zum einen sind die Kosten für die Impfungen und mögliche Tests(Tuberkulose-Bluttest) wesentlich geringer, zum anderen gilt es oft eine gewisse Frist zwischen verschiedenen Impfungen einzuhalten. Den Nachweis über euren Impfschutz müsst ihr dann im Laufe des Bewerbungsprozess an das Student Health Services Center übermitteln und nach eurer Ankunft dort verifizieren lassen. Finanzierung DAAD-Stipendium: Das Semester-Stipendium des DAAD, welches neben Reisekosten und Krankenversicherung auch monatliche Ausgaben in Höhe von etwa 800€ deckte, wurde dieses Jahr eingestellt. Stattdessen wurde das sogenannte PROMOS-Stipendium aufgelegt. Ziel dieses Programms ist es mehr Studenten zu fördern und ihnen somit einen Studienaufenthalt im Ausland zu ermöglichen. Dadurch hat sich der Förderungsbetrag verringert und auch die Krankenversicherung wird nicht mehr durch den DAAD abgedeckt. Eine Bewerbung lohnt sich dennoch, zumal da der Mehraufwand wirklich marginal ist. Beachten solltet ihr, dass die Vergabe der PROMOS-Stipendien nun durch das International Office der Universität Frankfurt erfolgt. Genauere Anforderungen und Fristen findet ihr unter: http://www.uni-frankfurt.de/international/out/abroad/daadfulbright/promos.html Sonstige Kosten: Wie bereits erwähnt liegt die Förderungssumme unter dem Betrag, den frühere Stipendiaten erhalten haben, so dass damit zu rechnen ist, etwaige anfallende Kosten selbst zu finanzieren. Zur Orientierung kann man ungefähr damit rechnen, dass das PROMOS-Stipendium ausreicht, um die Unterkunft in Philadelphia zu bezahlen. Das bedeutet, dass ihr für Flug, Versicherung, Verpflegung sowie sonstige Kosten(Visum, Reisen, etc.) selbst aufkommen müsst. Wohnen&Verpflegung: Während der zweiten Phase der Vorbereitung eures Auslandssemesters an der University of Pennsylvania – nachdem ihr die Zusage der UPenn erhalten habt – habt ihr auch die Möglichkeit euch für das On-Campus Housing zu bewerben. Die University of Pennsylvania bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnheime über die ihr euch im Internet vorab informieren könnt: http://www.business-services.upenn.edu/housing/

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Die drei Highrises Harrison, Harnwell und Rodin sind unter den Studenten definitiv die beliebtesten Wohnheime, da sie zum einen kürzlich renoviert wurden und zum anderen – mit etwas Glück – einen schönen Blick auf die Skyline von Philadelphia versprechen. Ich habe mich ebenfalls für einen Wohnheimplatz in einem 4er-Apartment in einem der Highrises beworben, jedoch habe ich keinen Platz dort erhalten. Stattdessen wurde mir ein Einzelzimmer mit geteiltem Bad in Sansom Place East zugewiesen. Obwohl diese Wohnmöglichkeit nicht zu meinen ursprünglichen Favoriten zählte, war ich damit aus verschiedenen Gründen sehr zufrieden und kann sie daher nur empfehlen. Zum einen wurden auch die Zimmer des Sansom Place East neuerdings renoviert, so dass sie sich in einem ähnlichen Zustand wie die Highrises befinden. Zum anderen waren viele andere Austauschstudenten ebenfalls in Sansom Place East auf dem gleichen Stockwerk untergebracht, so dass man leicht Kontakt zu anderen Austauschstudenten knüpfen kann. Abschließend möchte ich jedem empfehlen sich um das On-Campus Housing zu bemühen. Zum einen spart es sehr viel Zeit direkt in der Mitte des Campus zu wohnen und zum anderen ist es schlicht und einfach eine interessante, sehr bereichernde Erfahrung. Verpflegung: Die University of Pennsylvania bietet verschiedene Dining Plan Varianten für ihre Studenten an. Diese stellen verschiedene Kombinationen von Besuchen der Dining Halls und Dining Dollars(diese könnt ihr zum bezahlen in den Food Courts verwenden) dar. Ich kann aber generell davon abraten frühzeitig einen solchen Plan abzuschließen. Nach eurer Ankunft auf dem Campus von Philadelphia werdet ihr feststellen, dass es unzählige Möglichkeiten gibt auf dem Campus gutes und abwechslungsreiches Essen zu erhalten. Im Vergleich dazu fallen die Dining Halls deutlich ab, da sie sowohl in der Vielfalt des angebotenen Essens, als auch preislich mit den zahlreichen Angeboten off-campus nicht konkurrieren können. Für die Verpflegung während des Semesters kann ich die Penn Food Trucks empfehlen. Diese bieten schnell und günstig Essen an und werden daher zahlreich von den Penn Studenten in Anspruch genommen. Die Food Trucks sind über den ganzen Campus verteilt und die Bandbreite des angebotenen Essens variiert von arabisch, chinesisch über mexikanisch oder indisch bis hin zu klassisch amerikanisch. Am besten ihr nehmt euch eingangs die Zeit und erkundet die Vielfalt an Food Trucks, um eure persönlichen Favoriten zu entdecken. Meine Empfehlungen: Der indische Food Truck direkt neben dem Pottruck Fitness Center, ebenso wie der Chinesische und der Japanische am gleichen Standort. Neben den Food Trucks gibt es noch zahlreiche, kleine Restaurants on-campus, die es sich lohnt zu entdecken. Als Tipps seien hier nur kurz die Greek Lady( 40th zwischen Spruce und Walnut St.), der Koreaner(37th Chestnut St., schwer zu finden: Einfach auf den Parkplatz gehen und nach ca. 50m auf der rechten Seite befindet sich der Eingang) oder die New Deck Tavern(34th Sansom St.) genannt. Weitere größere oder kleinere Besorgungen lassen sich bei FreshGrocer(40th Walnut St.), CVS(ebenfalls 40th Walnut St.) oder WaWa(36th Chestnut, direkt unter Sansom Place East) erledigen. Die ersten Tage: Nach eurer Ankunft am Flughafen von Philadelphia empfehle ich ein Taxi zu nehmen, um auf den Campus zu gelangen(30$). Solltet ihr während des Early-Move-In Zeitraums anreisen (sehr empfehlenswert), könnt ihr dann euren Schlüssel direkt vor eurem Wohnheim abholen. Weiterhin solltet ihr eure Penn Card im Franklin Building(34th Walnut) abholen. Diese ermöglicht den Zugang zu den Wohnheimen während des regulären Semesters und kann auch zum Bezahlen und Drucken genutzt werden(ähnlich wie die Goethe-Card). Danach steht noch ein Gang zu Penn Abroad(International House, 37th Chestnut) auf dem Programm. Dort müsst ihr euch kurz registrieren und ein Welcome-Package in Empfang nehmen, welches Informationen über den Ablauf der ersten Tage enthält. Abschließend müsst ihr noch das SHS(3550 Market) besuchen, um euren Impfschutz verifizieren zu lassen, sowie einer Immigration Session im International House beiwohnen. Nachdem der organisatorische Teil absolviert ist, steht noch die International Students Orientation Week an, welche hauptsächlich dazu dient erste

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Kontakte zu knüpfen und den Campus sowie Philadelphia kennen zu lernen. Besonders beeindruckend war für mich ein Abend der unter dem Motto „The Philadelphia Museum of Art at Night“ stand. Ein weiteres Angebot, welches ich empfehlen kann, stellen sogenannte Preceptorials an. Während dieser Veranstaltungen stellen Penn Professoren Teile ihrer aktuellen Forschung dar, indem sie eine Vorlesung in lockerer Atmosphäre geben. In eurem Welcome-Package sollten sich weitere Informationen über das Angebot sowie die Anmeldung via PennInTouch befinden. Ich habe 2 Preceptorials besucht, einmal über Spieltheorie und Linguistik und ein weiteres über die Anwendung von Spieltheorie in der Evolutionstheorie. Die University of Pennsilvania wählt für jedes akademische Jahr ein Thema, an welchem sich dann unter anderem die Preceptorials orientieren. Das Thema diesen Jahres lautete „The Year of Games“. Ich kann den Besuch dieser Preceptorials bei Interesse nur empfehlen. Man bekommt vorab ein Gefühl für die Art der Vorlesungen und kann sich somit gut auf das neue Semester einstimmen. Studium: Kursanmeldung: Sobald ihr euren PennKey erhaltet, könnt ihr PennInTouch, welches ähnlich wie das QIS in Frankfurt aufgebaut ist, dazu nutzen, um euch für Kurse zu registrieren. Ich kann empfehlen sich bereits vor diesem Termin ausführlich mit der Kurswahl zu beschäftigen und eine Liste von favorisierten Kursen und möglichen Alternativen anzulegen (ihr könnt dazu die im Internet veröffentlichten Syllabi und – nach Erhalt eures PennKeys – auch das CourseReview System der University of Pennsylvania nutzen). Dies ist sehr hilfreich, da die Penn Studenten schon lange vor euch Zugang zu den Kursen hatten und somit einige Kurse bereits voll sind oder evtl. doch nicht angeboten werden. Wenn man über eine Liste möglicher Alternativen verfügt, kann man leichter und vor allem schneller auf etwaige kurzfristige Änderungen reagieren. Es ist gut möglich, dass ihr nicht alle Kurse, die ihr besuchen möchtet, im ersten Anlauf bekommt. Dies ist allerdings nicht weiter tragisch, da gerade zu Beginn der Vorlesungen noch viel Bewegung im System herrscht und immer wieder Plätze frei werden. Eine Besonderheit ergibt sich für diejenigen, die beabsichtigen Finance Kurse zu besuchen. Zunächst einmal besteht eine Beschränkung auf maximal 2 Finance Kurse pro Student. Darüber hinaus findet der Zugang zu diesen Kursen über eine Waitlist statt(https://waitlist.wharton.upenn.edu/ ). Allem Anschein nach gilt aber auch für Finance-Kurse die Devise „Schnell sein lohnt sich“. Da ich unsicher über meine Kurswahl war(siehe unten), habe ich zur Sicherheit den Derivatives Kurs zusätzlich gewählt. Da dieser im PennInTouch System noch offen war und ich mich dafür registriert hatte, wäre ich - nach Angabe des Academic Advisors – für diesen Kurs eingeschrieben gewesen, ganz ohne Waitlist. Leider kann ich keine weiteren Ausführungen zu diesem Verfahren machen, da ich letztendlich keine Finance-Kurse belegt habe. Meine Kurswahl: Aufgrund der Tatsache, dass ich in Frankfurt den Economics-Schwerpunkt gewählt habe, war ich natürlich vor allem an Kursen des entsprechenden Departments der University of Pennsylvania interessiert. Da der Austausch jedoch zwischen dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt und der Wharton Business School vereinbart ist, war ich nicht sicher, ob eine Beschränkung der Kurse, die man an anderen Fachbereichen in Philadelphia hört, besteht. Daher hatte ich mich zuerst noch für den Kurs „Financial Derivatives“ eingeschrieben. Bei dem Gespräch mit dem Academic Advisor wurden diese Sorgen jedoch zerstreut und letztlich konnte ich 3 Kurse am Economics Department, sowie einen Kurs der Wharton School besuchen. Im Allgemeinen unterscheiden sich die Kurse an der University of Pennsylvania in ihrer Kursgröße, dem Grad der Interaktion zwischen Lehrendem und Studierenden sowie der Art der Leistungserbringung zum Teil deutlich von Vorlesungen in Frankfurt. Durch die geringere Kursgröße – der kleinste von mir besuchte Kurs umfasste 12 Teilnehmer – entsteht schnell eine interaktive, intensive Atmosphäre. Man spürt deutlich, dass die Professoren stark am Fortschritt, Verständnis und Interesse der Studenten interessiert sind, was auf mich sehr motivierend gewirkt hat.

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Die Arbeitsbelastung in Philadelphia ist deutlich höher als in Frankfurt, was der Vielzahl an Problem Sets, Aufsätzen, Pflichtlektüre und Midterm Klausuren geschuldet ist. Alles in allem sorgen diese für ein konstant hohes Arbeitspensum während des gesamten Semesters. Einzig die Vorbereitung für die Finals fällt aufgrund des kontinuierlichen Lernens während des Semesters ungewohnt kurz aus. Im Folgenden findet ihr einen Überblick über die von mir gewählten Kurse: ECON 104 – Econometrics (Professor Xu Cheng) Dieser Kurs führt in die Grundlagen der Ökonometrie ein. Nach kurzer Wiederholung grundlegender Inhalte der Statistik werden lineare und später nicht-lineare Regressionen, Regressionen mit Panel Data sowie Instrumental Variables behandelt. Der Kurs ist ein Pflichtkurs für alle Penn Studenten mit Economics Major, weswegen die Kursgröße mit knapp 70 Studenten im Vergleich eher groß ausfällt. Professorin Cheng ist eine sehr junge Dozentin, die viel Wert darauf legt mit ihren Studenten in Interaktion zu treten und sich sehr bemüht die Inhalte verständlich zu vermitteln. Der Arbeitsbelastung ist relativ hoch, da wöchentliche Problem Sets abgegeben werden müssen. Diese Aufgabenblätter verlangen zum Teil den Einsatz von Stata, so dass der Umgang mit der Software ebenfalls erlernt wird. Weiterhin findet ein Midterm sowie ein Final als Leistungsnachweis statt. ECON 242 – Topics in Macroeconomics: Markets with Frictions (Professor Guido Menzio) Dieser Kurs war äußerst interessant und zählte eindeutig zu meinen Lieblingskursen an der University of Pennsylvania. Professor Menzio ist ein sehr begabter Dozent, der den Stoff mit viel Elan vermittelt. Er hat den Kurs derart konzipiert, dass er diejenigen Modelle vorstellt, die er in seiner bisherigen akademischen Laufbahn am interessantesten empfand. Wie bereits der Kurstitel andeutet, handelt es sich dabei um Modelle, die Friktionen in Märkten behandeln und somit von der neoklassischen Theorie abweichen. Der Kurs umfasst Modelle, die Arbeitslosigkeit und Lohnunterschiede mit Search Theory erklären. Weiterhin werden Produktmärkte mit dem Lemon's Modell von Akerlof, ein Modell, welches Vermögens- und Preisblasen erklärt sowie ein weiteres Modell, das dezentralisierte Transaktionen einführt, behandelt. Ich habe in diesem Kurs sehr viele interessante, neue Themen von einer sehr theoretischen Seite betrachten dürfen, so dass ich diesen Kurs jedem, der sich für die oben erwähnten Themen interessiert, empfehlen kann. Die Geschwindigkeit, die Professor Menzio vorlegt, ist sehr hoch und die Arbeitsatmosphäre intensiv. Der Leistungsnachweis in diesem Kurs erfolgt über zwei Midterms, weitere benotete Arbeit muss nicht erbracht werden. Der Arbeitsaufwand ist aber aufgrund der anspruchsvollen und umfangreichen Readings, sowie der Nachbereitung der Modelle, dennoch hoch. ECON 262 – Market Design (Professor Mallesh M. Pai) Dieser Kurs widmet sich einer relativ jungen Forschungsrichtung in der Mikroökonomie. Market Design Überlegungen kommen immer dann zum Tragen, wenn neue Märkte künstlich geschaffen werden oder Transaktionen zwischen Individuen abgewickelt werden sollen, der Einsatz von Geld als Zahlungsmittel jedoch nicht möglich ist. Um diesen verschiedenen Thematiken Rechnung zu tragen, ist der Kurs von Professor Pai in 3 Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt geht es um Matching, den Austausch von Gütern ohne den Einsatz von Geld. Hierzu werden verschiedene Algorithmen wie beispielsweise der Deferred Acceptance Algorithm behandelt und Anwendungsbeispiele wie das National Residency Matching Program besprochen. Im zweiten Abschnitt des Kurses dreht sich alles um Auktionen. Verschiedene Auktionsformen werden theoretisch erläutert und ebenfalls auf Anwendungsbeispiele wie die Sponsored Search Auctions von Google angewandt. Im letzten Teil des Kurses führt Professor Pai die ersten beiden Teile stellenweise zusammen und referiert über Platform Design. Die Struktur des Kurses ist sehr gut konzipiert und wird auch von den verschiedenen Formen der Leistungsnachweise, die für diesen Kurs gefordert sind, begleitet. So schließen sich an die ersten beiden Abschnitte jeweils Midterms an und während des letzten Abschnitts sollte dann ein Term Paper über ein Thema verfasst werden, welches in Bezug zu Market und Platform Design steht. Weiterhin fließen 4 Problem Sets in die Benotung dieses Kurses ein. In den Problem Sets wird oft die formale Theorie entwickelt, während Professor Pai in den Vorlesungen oft nur bewusst knapp auf letztere eingeht. Daher kann die Bearbeitung der Problem Sets sehr zeitintensiv sein, zumal da keinerlei Kooperation mit anderen Studenten erlaubt ist.

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Das Verbot der Kooperation mit anderen Studenten verkompliziert selbstverständlich das Lösen der Aufgabenblätter, andererseits ist Professor Pai wirklich sehr bemüht Zeit für seine Studenten aufzubringen und Inhalte in Gesprächen während seiner Office Hours zu vertiefen und weiter zu erläutern. Generell kann ich es nur empfehlen Office Hours in Anspruch zu nehmen. Der direkte Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden ist in den USA viel stärker verbreitet als in Deutschland und das persönliche Gespräch kann sehr hilfreich und motivierend zugleich sein. Im Allgemeinen kann ich diesen Kurs wirklich jedem empfehlen, der sich näher mit den oben genannten Themen beschäftigen möchte. Professor Pai ist ein junger, sympathischer Dozent, der eine sehr abwechslungsreiche und interessante Vorlesung anbietet. MGMT 208 – Globalization and International Political Economy (Professor Stephen J. Kobrin) Dieser Kurs unterscheidet sich deutlich von den anderen Vorlesungen, die ich an der UPenn besucht habe. Professor Kobrin behandelt zahlreiche Aspekte der Globalisierung und die daraus resultierenden Folgen für internationale Zusammenarbeit oder die Bedeutung von Nationalstaaten. Der Unterricht findet dabei nicht in einer Vorlesung im üblichen Sinn statt, vielmehr bezieht Professor Kobrin die Studenten zu jeder Zeit ein und leitet eine Diskussion über die jeweils behandelte Thematik. Besonders beeindruckend war für mich dabei die Aktualität der behandelten Themen. So kam es vor, dass Professor Kobrin etwa die Hälfte einer Vorlesung dazu nutzte, um über ein Ereignis zu diskutieren und dieses in das im Kurs entwickelte Konzept einzuordnen, obwohl die entsprechende Nachricht erst an dem jeweiligen Morgen in der Zeitung zu lesen war. Um die Diskussionen während der Vorlesung zu ermöglichen, war es erforderlich für jede Veranstaltung mehrere Artikel aus Zeitungen oder wissenschaftlichen Journals zu lesen. Diese Artikel und Paper waren auch die Grundlage für die 3 Discussion Paper, die im Laufe des Semesters eingereicht werden müssen. Weiterhin findet ein Midterm in Essay-Form statt, sowie eine Gruppenpräsentation und ein etwa 20-seitiges Term Paper. Obwohl die Summe an Leistungen, die erbracht werden mussten, relativ hoch war, empfand ich den Kurs als sehr angenehm, da bereits von Anfang an feststand, welche Leistungen, wann erbracht werden müssen, so dass man sich die Arbeit entsprechend einteilen konnte. Generell kann ich die Teilnahme an diesem Kurs sehr empfehlen, da es zum einen sehr viel Spaß macht am Kursgeschehen interaktiv teilzunehmen und zum anderen die Inhalte hochaktuell und interessant sind. Ein weiterer Vorteil ist die mögliche Anrechnung als Seminar in Frankfurt. Philadelphia: City, Campus und Freizeit: Philadelphia ist eine Stadt mit vielen unterschiedlichen Facetten. Ihr werdet aufgrund des hohen Workloads an der UPenn wenig bis zum Teil gar keine Freizeit haben, so dass es sich generell lohnt Möglichkeiten, die sich ergeben, zu nutzen, um die Stadt zu erkunden. Philadelphia ist eine der geschichtsträchtigsten Städte der USA und es gibt viel zu entdecken. Es lohnt sich definitiv zu Beginn eures Aufenthalts die Historic Area samt Constitution Center, Liberty Bell und City Hall zu besichtigen. Auch Penn's Landing vermittelt eine besondere Atmosphäre. Mein persönlicher Eindruck war, dass die Kontraste zwischen Alt und Neu, historisch bedeutenden, ehrwürdig anmutenden Denkmälern wie beispielsweise Penn's Landing und dunkle Industrieanlagen im Hintergrund, bzw. der Umgebung einen eigenen, sehr spannenden Charme erzeugen. Darüber hinaus möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Philadelphia auch negative Seiten hat, welche mir persönlich vor meiner Ankunft weniger bekannt waren. Philadelphia gilt als eine der kriminellsten Städte der amerikanischen Ostküste. Da ihr euch meistens auf dem Campus aufhalten werdet, welcher stark überwacht wird, werdet ihr davon unmittelbar wenig spüren. Jedoch ist es eine ungewohnte und seltsame Erfahrung einen Bewegungsradius vorgeschrieben zu bekommen und die Empfehlung zu erhalten, manche Gegenden gänzlich zu meiden. Freizeit:

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Die University of Pennsylvania bietet zahlreiche Clubs, die unterschiedlichste Aktivitäten anbieten, so dass ihr vielfältigste Möglichkeiten haben werdet eure Freizeit zu gestalten. Außerdem besteht mit dem Pottruck Fitness Center eine weitere Möglichkeit sich sportlich zu betätigen. Eine ebenso empfehlenswerte Freizeitofferte stellen die verschiedenen Spiele des Football und Basketball Teams der UPenn dar. Die Tickets sind sehr günstig und es macht definitiv eine Menge Spaß die Spiele zu sehen. Außerdem kommt man auf diese Weise leicht in Kontakt zu amerikanischen Mitstudenten. Eine Freizeitbeschäftigung, die sich allen Wharton Studenten eröffnet, ist die Teilnahme an einem der Wharton Leadership Events. Diese Events zielen darauf ab, den Studenten Leadership und Teambuilding Fähigkeiten zu vermitteln. Ich selbst habe an dem Whitewater Rafting Event teilgenommen und hatte einen großartigen Tag. Die Events finden oft in der freien Natur statt und bieten somit die Gelegenheit einmal den Campus zu verlassen und den Kopf frei zu bekommen und Spaß zu haben. Weiterhin bietet PennAbroad einige Socials und Events an, die ihr meiner Meinung nach besuchen solltet. Besonders gefallen hat mir dabei die Ghost Tour durch Philadelphia an Halloween. Dieses Event bot die Möglichkeit die Historic Area Philadelphia's bei Nacht und mit fachkundiger Führung zu erleben. Abschließend kann ich empfehlen beispielsweise über den Fall Break die Gelegenheit zu nutzen und die nähere Umgebung von Philadelphia wie New York oder Washington DC zu erkunden. Beide Städte lassen sich mit Megabus leicht und günstig erreichen und vermitteln unbeschreibliche Eindrücke. Schlusswort und Danksagung: Das Semester, welches ich an der University of Pennsylvania verbringen durfte, war eine unglaublich intensive und prägende Erfahrung. Ich möchte nicht verleugnen, dass das Semester auch sehr anstrengend und das Arbeitspensum sehr hoch war – höher als ich es erwartet habe – und mich mehr als nur einmal zum Fluchen verleitete. Dennoch überwiegen die positiven Erfahrungen. Nie zuvor habe ich derart gespürt, wie viel Verständnis die Professoren ihren Studenten entgegenbringen und an deren persönlicher Entwicklung interessiert sind. Dies wirkte sehr motivierend auf mich. Einer meiner Professoren erzählte mir beispielsweise die folgende Geschichte: „Once during my graduate studies, one of my fellow students said to me: It's 3am in the morning, we're hungry, actually we're starving, we're cold and we are studying math. Man, we could also be in Russia.“ Darüber hinaus war es eine unglaublich aufregende und interessante Erfahrung in den USA zu leben, wenn auch nur kurz. Obwohl ich selbst skeptisch war, stellte sich dennoch nach einiger Zeit ein Gefühl der Freiheit ein, welches zum einen aus der akademischen Erfahrung, aber auch aus den anderen Lebensumstände resultierte. Dieses Gefühl und die Erinnerungen daran möchte ich nicht missen, weswegen abschließend mein Dank all den Personen gilt, die mich im Zuge der Vorbereitung und während des Semesters in Philadelphia unterstützt haben. Meinen besonderen Dank möchte ich vor allem Frau Jäckel und Frau Zell vom Auslandsbüro aussprechen, die jederzeit hilfsbereit, mit einem offenen Ohr und guten Ratschlägen für mich da waren. Weiterhin gilt mein Dank dem Team von PennAbroad, das sich um den reibungslosen Ablauf des Auslandssemesters bemüht. Dem DAAD gilt mein Dank für die finanzielle Unterstützung. Abschließend danke ich meiner Familie und meinen Freunden für die Unterstützung während des Auslandssemesters. Frankfurt am Main, Januar 2012 Andreas Stegmann

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Wharton School der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA WS 2010/11 von Peter Ruckelshausen Ich hatte die Moeglichkeit im Herbst 2010 fuer ein Semester an der Wharton School der University of Pennsylvania (Penn) zu studieren. Im folgenden Erfharungsbericht moechte ich euch einige hilfreiche Tips zu der Bewerbung am Fachbereich sowie der Vorbereitung des Auslandssemesters in den USA geben. Bewerbung am Fachbereich Neben hervorragenden Noten ist extracurriculares Engagement fuer eine Bewerbung sehr hilfreich. Vor allem wenn es meherere Bewerber mit aehnlichem Notendurchschnitt gibt kann es den entscheidenden Unterschied machen. Anders als in den Jahren zuvor gab es dieses mal kein Auswahlgespraech. TOEFL-Test Fuer eine erfolgreiche Bewerbung wird ein TOEFL iBT mit 105/120 Punkten benoetigt. Es gibt zahlreiche Uebungsbuecher fuer den TOEFL und Amazon ist generell eine gute Anlaufstelle. Ich habe mich mit dem Buch von Kaplan vorbereitet, was meines Erachtens zu viel irrelevanten Text beinhaltet. Allerdings waren die Uebungsaufgaben und die auf der CD enthaltenen Tests sehr hilfreich. Insgesamt ist der TOEFL mit der entsprechenden Vorbereitung auch ohne vorherige Erfahrungen im englisch-sprachigen Ausland gut zu meistern. Motivationsschreiben Fuer euer Bewerbungsschreiben ist es sinnvoll sich im Vorhinein ausfuehrlich ueber die Wharton School zu informieren und dann moeglichst spezifisch auf die eigenen Beweggruende fuer eine Bewerbung einzugehen. Beispielsweise kann schon im Motivationsschreiben eine vorlaufige Kurswahl erwaehnt werden. Bewerbung um ein DAAD-Stipendium Ich habe mich erfolgreich um ein Semesterstipendium des DAAD beworben, was neben einer monatlichen finanziellen Unterstuetzung auch eine Auslandskrankenversicherung beinhaltet hat. Da die Bewrbungsfrist fuer das DAAD-Stipendium relativ frueh ist, hatte ich bis dato noch keine finale Zusage seitens der Wharton School. Einer Bewerbung steht allerdings trotzdem nichts im Wege. Im Gegenteil, da Motivationsschreiben, Leistungsnachweise und Empfehlungsschreiben im Laufe des Bewerbungsprozesses am Fachbereich sowie an der Wharton School schon erstellt wurden, ist eine Bewerbung um ein DAAD-Stipendium mit relativ wenig zusaetzlichen Aufwand verbunden und deswegen sehr zu empfehlen. Krankenversicherung und Impfungen Alle Studenten an der UPenn sind verpflichtet eine umfassende Krankenversicherung abzuschliessen. Dies gilt auch fuer Austauschstudenten. Sofern keine eigene Auslandskrankenversicherung vorhanden ist, die die von der Upenn geforderten Voraussetzungen erfuellt werdet ihr automatisch von der Universitaet versichert (Penn Student Insurance Plan – PSIP), was allerdings recht teuer ist. Darueber hinaus solltet ihr euch vor dem Antritt des Auslandssemesters darum bemuehen alle benoetigten Impfungen zu erhalten. Die im DAAD-Stipendium enthaltene Krankenversicherung ist, wie schon erwaehnt, eine moegliche alternative. Eine selbst abgeschlossen Auslandskrankenversicherung kann unter Umstaenden guenstiger

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sein, geht dabei allerdings sicher, dass diese den Bestimmungen an der UPenn genuegt. Weitererfuehrende Informationen koennt ihr auf der Website der Student Health Services finden. Sonstige Vorbereitungen Visum Die Bewerbung fuer das Studentenvisum (J1) zur Einreise in die USA sollte begonnen werden sobald ihr das DS-2019 Formular erhalten habt. Nach dem Ausfuellen eines weiteren online-Formulars kann dann ein Termin beim amerikanischen Generalkonsulat in Frankfurt beantragt werden. Nach dem Termin wird einem der vorher abgegebene Reisepass inklusive Visum innerhalb von ca. einer Woche per Post zugeschickt. Konto und Geldtransfer Es ist moeglich in den USA vor Ort ein Konto einzurichten und dann Geld in die USA zu ueberweisen. Ich selbst habe meine Kreditkarte und die SparCard der Postbank genutzt, die 10 kostenlose Bargeldabhebungen im Ausland ermoeglicht, was mir fuer den vier monatigen Aufenthalt in den USA ausgereicht hat. Gepaeck Ihr solltet auf jeden Fall die Freigepaeckbestimmungen eurer Fluggesellschaft ueberpruefen und dementsprechend planen. Ihr werdet wahrscheinlich mit viel mehr Gepaeck aus den USA zurueckkommen als ihr auf der Hinreise mitgenommen habt und soltet daher moeglichst viel Freiraum fuer die Rueckreise mit einrechnen. Wohnen Ich kann jedem nur ans Herz legen sich um on-campus housing zu bemuehen. Damit erspart man sich unnoetig lange Wege und ist mittendrin im campus leben, was es deutlich erleichtert neben den anderen Austauschstudenten auch ein paar Amerikaner kennen zu lernen. Lasst euch nicht von den Preisen des on-campus housing abschrecken, auch private Wohnungen in der naehe zum Campus liegen in der selben Preiskategorie. Ich selber habe im Rodin College House in einer 3-Zimmer Apartment gewohnt. Da wir insgesamt vier Personen waren und es ein Doppelzimmer gab habe ich im vorhinhein meine Mitbewohner kontaktiert und mit ihnen abgesprochen, dass ich ein Einzelzimmer bekommen kann. Wohnmoeglichkeiten On-Campus Die drei Highrises (Rodin, Harnwell und Harrison) sind auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Der Fussweg zu Huntsman Hall (Business School) ist keine 5 Minuten und alle drei Highrises wurden vor kurzem renoviert. Jedes Apartment verfuegt ueber eine Kueche und mit etwas Glueck hat mein einen wunderschoenen Blick auf die Skyline von Philadelphia. Ausfuehrliche Informationen ueber alle Wohnmoeglichketein on-campus findet ihr auf der Webseite der Penn Housing Services. Verpflegung Es gibt die Moeglichkeit sich fuer einen Dining Plan anzumelden, der eine bestimme Anzahl von meals in den food courts auf dem Campus beinhaltet. Allerdings moechte ich davon abraten fruehzeitig einen solchen Dining Plan zu kaufen. Der Dining Plan ist relativ teuer und es gibt zahllose andere Moeglichkeiten rund um den Campus gutes und guenstiger Essen zu bekommen. Wenn ihr euch doch fuer einen Dining Plan entscheiden solltet koennt ihr das auch noch nach der Ankunft in Philadelphia tun. Waehrend der Orientierungswoche sind einige kostenfrei Besuche der food courts moeglich bei denen ihr euch einen Eindruck ueber das Essen verschaffen koennt. Ihr solltet auf jeden Fall die zahlreichen Foodtrucks (Penn Food Trucks) ausprobieren. Ich bin mir sicher, dass ihr einen findet der euren Vorstellung entspricht. Des Weiteren gibt es zahlreiche kleine Restaurants rund um den Campus, da ist auch fuer jeden etwas dabei.

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Kurswahl Ich habe an der Wharton School vier Kurse belegt, was der normalen workload eines Semesters entspricht. Als exchange student ist man aufgrund der Visa-Bestimmungen verpflichtet mindestens vier course units (cu) zu belegen. Der Grossteil der angebotenen Kurse entspricht einer cu. Es ist moeglich mehr als vier cu’s zu belegen, allerdings wuerde ich aufgrund des Arbeitsaufwands dringend davon abraten. Das Arbeitspensum, je nach Kurswahl, ist auch mit vier cu’s fordernd. Durch zahlreiche assignments, midterms und Noten fuer class participation vergeht kaum eine Woche ohne asessments. Alle Kurse die ich belegt habe setzen sich aus zwei woechentlichen Vorlesungen zusammen. FNCE206 – Financial Derivatives (Prof. Phillip Illeditsch) Financial Derivatives ist, dem Titel entsprechend, ein Kurs ueber derivative Finanzmarkinstrumente. Der Kurs ist in zwei Abschnitte geteilt. Im ersten Teil werden Forwards & Futures, im zweiten Teil Options, behandelt. Insgesamt stellt der Kurs die Verwendung der Finanzinstrumente zur Konstruktion von Investmentstrategien und Hedging in den Vordergrund. Hoehere Mathematik bleibt einem erspart. Der Stil des Kurses ist von allen Kursen die ich besucht habe am ehesten vergleichbar mit Kursen in Frankfurt und besteht hauptsaechlich aus Frontaluntericht, was angesichts der behandelten Materie aber durchaus angebracht ist. Die Benotung setzt sich aus zweiwoechentlichen problem sets (20%), die in einer Gruppe bearbeitet warden koennnen, einem midterm (40%) und einen final (40%) zusammen. Insgesamt hat mir der Kurs gut gefallen und ich kann ihm jeden der sich tiefgreifend mit Derivaten beschaeftigen moechte nur empfehlen. FNCE207 – Corporate Valuation (Prof. Ed Nelling) Der Kurs behandelt die Grundlagen der Unternehmensbewertung. Im Mittelpunkt stehen die Konstruktion von DCF-Modellen und relative Bewertung mit Multiples. Allerdings werden auch andere Themen, wie z.B. M&A und die Bewertung von Start-Ups angesprochen. Waehrend die quantitativen Teile nur kurz angesprochen wurden und vorausgesetzt wurde, dass man selbst sicher geht diese zu verstehen und anwenden zu koennen, wurde sehr viel Wert auf ein qualitatives Verstaendnis von Bewertungsmodellen und deren Implikationen und zugrunde liegenden Annahmen gelegt. Die Qualitaet des Kurses war sehr gut und es wurde ein sehr umfassender Einblick in das Feld der Unternehmensbewertung gegeben. Allerdings moechte ich an diese Stelle darauf hinweisen, dass der Arbeitsaufwand fuer Corporate Valuation sehr hoch ist. Prof. Ed Nelling war ein Gast-Professor und der Kurs wird bei einem anderen Professor sicherlich etwas anders strukturiert sein. Allerdings habe ich von mehreren Studenten gehoert, dass Corporate Valuation bei Prof. Holthausen, der den Kurs in jedem fall term anbietet, sogar noch mehr Arbeit mit sich bringt. Der hohe Arbeitsaufwand liegt vor allem an der Vielzahl der case-reports die Teil der Benotung waren. Diese konnten zwar in einer Gruppe bearbeitet warden, brachten aber trotzdem einige durcharbeitete Naechte mit sich. Die Note des Kurses hat sich aus zwei midterms (je 35%) und insgesamt 7 assignments (30%) zusammengesetzt. MGMT221 – Competitive Strategy (Prof. Louis Thomas) Competitive Strategy ist ein Kurs in strategischem Management. Es werden strategische Fragen zu Pricing, Investments in Produktionkapazitaeten, Werbestrategien, Einfuehrung von neuen Produkten, R&D sowie organizational design behandelt. Dazu wird in jeder Vorlesung ein case besprochen. Der Kurs ist sehr qualitativ ausgelegt und im Vergleich zu den anderen Kursen die ich belegt habe mit relative wenig Aufwand verbunden. Zwar muss man fuer jede lecture einen neuen case lesen, ansonsten ist der Arbeitsaufwand allerdings ueberschaubar. Die Benotung hat sich zu 20% aus muendlicher Beteiligung, 50% midterm und 30% fuer eine industry analysis paper zusammengestzt. MGMT223 – Business Policy (Prof. Olivier Chatain)

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Business Policy ist ein Kurs zu Wettbewerbsstrategien und Wettbewerbsvorteilen von Unternehmen. Im ersten Teil des Kurses werden verschiedene Konzepte zur Analyse von Wettbewerbsumfeld, strategischer Positionierung und unternehmensspezifischen Wettbewerbsvorteilen anhand von cases behandelt. Darauf folgt eine Computersimulation in der die gelernten Konzepte angewandt werden sollen. Gegen Ende des Kurses liegt der Fokus auf einem zu verfassenden paper in dem die Situation eines konkreten Unternehmens analysiert werden soll. Sowohl die Computersimulation als auch das paper wird dabei in einer Gruppe bearbeitet. Die Benotung in diesem Kurs bestand aus sehr vielen einzelnen bestandteilen, grob zusammengefasst, muendliche Beteiligung (15%), individuelle assignments (25%), Computersimulation (20%) und dem paper (40%). Kurs-Anmeldung Die Wharton School erlaubt Austauschstudenten maximal 2 Finance Kurse (code FNCE) zu waehlen. Ansonsten seid ihr bei der Wahl der Kurse nicht eingeschraenkt und koennt aus dem gesamten Kursangebot fuer undergraduates an der UPenn waehlen. Da regulaere Studenten an der UPenn ihre Kurse fuer den fall term sehr frueh waehlen koennen sind einige der begehrtesten Kurse schon voll besetzt wenn ihr euren Penn-Key erhaltet, welcher euch den Zugang zum Anmeldesystem ermoeglicht. Allerdings gibt es gerade waehrend der ersten Vorlesungswochen noch einiges an Bewegung im Anmeldesystem und unter Umstaenden doch noch die Moeglichkeit einen Kurs zu bekommen der vorher voll war. Ihr koennt euch fuer die meisten Kurse, ausgenommen der Finance Kurse, selbst ueber Penn InTouch anmelden. Fuer die Finance Kurse ist die einzige Moeglichkeit die Finance Waitlist. Ihr solltet euch fruehzeitig informieren wann die waitlist eroeffnet wird und euch dann schnellstmoeglich fuer eure praefferierten Kurse eintragen. Waehlt nach Moeglichkeit mehr als nur zwei Kurse. Auch wenn das Warten etwas nervenaufreibend sein kann war ich am Ende sehr zu frieden mit meinen Kursen. Es gibt sehr viele gute Kurse, allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf einen Kurs festlegen, gerade wenn dieser sehr begehrt ist. Eine Uebersicht ueber alle an der UPenn angebotenen Kurse findet ihr auf der folgenden Seite: Penn Course Register. Syllabi zu den Kursen sind zum Teil auf den einzelnen Seiten der Fachbereiche zu finden (Syllabi - Finance Courses, Syllabi - Management Courses) oder spaeter ueber Penn InTouch. Darueber hinaus gibt es ein Bewertungssystem fuer die Kurse (Course Review), dass ihr allerdings erst einsehen koennt wenn ihr euren Penn-Key erhalten habt. Freizeit Neben dem Studienprogramm bleibt natuerlich auch noch Zeit fuer zahlreiche Freizeitaktivitaeten. Das Angebot an Freizeitaktivitaeten an der Uni selbst ist riesig und sobald man dort ist wird man geradezu mit Angeboten ueberschwemmt. Besonders empfehlen kann ich die Wharton Leadership Ventures. Ausserdem moechte ich jedem empfehlen die Ostkueste der USA auf eigene Faust zu erkunden. Vor allem New York und Washington sind per Bus guenstig und schnell zu erreichen. Fuer ein laengeres Wochende bietet sich ein Ausflug nach Boston oder auch zu weiter entfernten Zielen wie Miami oder Chicago an, allerdings sollten dann relative fruehzeitig Fluege gebucht werden. Fuer kurze bis mittlere Strecken ist Megabus eine sehr kostenguenstige und durchaus komfortable Moeglichkeit zu reisen (inklusive kostenfreies WLAN im Bus). Ansprechpartner Generell ist eine erste gute Anlaufstelle an der UPenn Penn Abroad. Wenn euch dort nicht direkt weitergeholfen werden kann koennt ihr euch dennoch sicher sein zum richtigern Ansprechpartner weitergeleitet zu werden. Fazit

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Das Auslandssemester war fuer mich eine unvergleichbare Erfahrung. Die Kombination von exzellenter akademischer Ausbildung, die viel harte Arbeit und durchgearbeitete Naechte gefordet hat und gleichzeitig so viel Spass zu haben und Freundschaften mit Studenten aus der Ganzen Welt zu schliessen, war fuer mich eine einzigartige Erfahrung, die mich sehr gepraegt hat. Ich kann jedem der ueber ein Auslandsemester an der Wharton School nachdenkt nur empfehlen diese einmalige Moeglichkeit in Anspruch zu nehmen. Abschliessend moechte ich mich bei allen Bedanken, die mir diese wunderbare Zeit ermoeglicht haben. Dazu gehoeren natuerlich Frau Jaeckel und Frau Zell vom Auslandsbuero in Frankfurt sowie das gesamte Team von Penn Abroad, die fuer einen reibungslosen Ablauf des Auslandssemsters sowie dessen Vorbereitung gesorgt haben. Sollten noch Fragen offen geblieben sein koennt ihr mich gerne unter der angegebenen Email-Adresse kontaktieren. [email protected] Frankfurt am Main, 2011 Peter Ruckelshausen

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Wharton School der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA WS 2010/11 Von Georg Wiegel, [email protected] Liebe Bewerber und Bewerberinnen, Im Wintersemester 2010/2011 verbrachte ich mein Semester an der Wharton School der University of Pennsylvania(im folgenden Penn) und möchte euch von meinen Erkenntnissen sowie Erlebnissen in diesem Erfahrungsbericht erzählen. Während dieser aufregenden Zeit habe ich mich in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt und hoffe, dass die kommenden Austauschstudenten dieselben Erfahrungen wie ich machen können. Dementsprechend möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen die mich vor und während dieser Zeit unterstützt haben für dieses großartige Erlebnis bedanken. Ich werde im Folgenden insbesondere auf Punkte eingehen, die für mich besonders überraschend waren oder mir wichtig erschienen, um euch zusammen mit den anderen Erfahrungsberichten ein noch besseres Bild des Lebens an der Penn zu geben.

Vorbereitung

Solltet ihr euch noch nicht beworben haben, steht ihr zu allererst dem TOEFL gegenüber. Die benötigte Vorbereitung dafür ist, solltet ihr gute Englischvorkenntnisse haben, in relativ kurzer Zeit bewältigbar. Empfehlenswert sind natürlich die Bücher von den Marktführern(Princeton Review, Barron’s und KAPLAN), wobei ich mich persönlich mit KAPLAN vorbereitet habe. Desweiteren solltet ihr euch frühzeitig um eure Impfungen kümmern. Die Immatrikulation an amerikanischen Universitäten erfordert eine Vielfalt an Impfungen, und man sollte deshalb zumindest die deutschen Standardimpfungen frühzeitig nachholen (zu finden im Impfpass). Desweiteren kann ich nur empfehlen ein aktuelles englisches Transcript vom

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Prüfungsamt per E-Mail anzufordern, da ihr dieses bei der Penn einsenden müsst.

Bewerbung und Finanzierung

Sobald das Auslandsbüro eure Bewerbung akzeptiert hat, folgt ein formaler Bewerbungsprozess. Ich musste drei kurze Essays schreiben und verschiedene Unterlagen, wie z.B. das oben erwähnte englische Transcript, einschicken. Glücklicherweise ist das System sehr transparent aufgebaut, sodass sofort ein Häckchen erscheint, wenn die Unterlagen eintreffen. Ich würde mich nach Möglichkeit auch rechtzeitig um die Finanzierung kümmern. Glücklicherweise wurde ich vom DAAD gefördert, jedoch wurden die DAAD-Kurzstipendien meines Wissens nach mittlerweile gestrichen, sodass ihr euch um eine andere Geldquelle kümmern müsst. Empfehlenswert ist beispielsweise das Auslandsbafög. Dazu empfehle ich euch die Seite http://www.auslandsbafoeg.de/. Bitte beachtet, dass ihr für das amerikanische Visum einen gewissen Geldbetrag(durch Leistungen wie BaFöG, Stipendien oder liquide Konten bei euch bzw. euren Eltern) nachweisen müsst.

Housing

Während des Bewerbungsverfahrens müsst ihr unter anderem eure Housing Application einreichen. Für das Semester werdet ihr mit ca. $4000 rechnen müssen. Dabei könnt ihr zwischen verschiedenen Wohnheimen auswählen, welche grundsätzlich alle auf dem Campus liegen. Dabei sind die High Rises(Harisson, Harnwell, Rodin) besonders zu empfehlen. Diese beinhalten größtenteils Sophomores und Juniors, sodass man vom Alter und Studienfortschritt her mit den Kommilitonen besser zu kommt. Die Sansom Residenzen haben größtenteils Grad Students, dafür aber leider keine Community-Events. Nicht empfehlen würde ich euch das King’s College und das Quadrangle, da diese eigentlich für Freshmen vorgesehen sind, und deshalb fast keine Einzelzimmer haben. Desweiteren bieten die Freshmen Wohnhäuser keine Küche, da alle Erstsemester einen Speiseplan in der Mensa erwerben müssen.

Visum, der Flug und die ersten Tage Nach eurer erfolgreichen Bewerbung werdet ihr ein Visum beantragen müssen. Dazu bekommt ihr von PennAbroad ein DS2019 Formular, mit welchem ihr ein J-1 Visum beantragen könnt. Für dieses braucht ihr z.B. ein Passfoto nach amerikanischem Standard – ( siehe hier http://germany.usembassy.gov/visa/photographs/ ). Auf der Homepage des U.S.-Konsulats gibt es auch ausführliche Anweisungen (http://germany.usembassy.gov/visa/niv/apply/) wie das J-1 Visum beantragt wird. Kümmert euch am Besten rechtzeitig um die benötigten Dokumente um euch unnötigen Stress zu ersparen. Um das Visum bekommen müsst ihr auch zu einem Interview im Konsulat, welches allerdings trotz der langen Wartezeit sehr pro-forma gestaltet ist und weniger als fünf Minuten dauert. Sobald ihr euer Visum erhalten habt, seid ihr bereit für den Flug. Grundsätzlich darf man einen Koffer mit unter 23kg auf transkontinentalen Flügen umsonst mitnehmen. Für die genauen Angaben könnt ihr euch bei eurer Fluglinie informieren. In Philadelphia angekommen, empfehle ich euch ein Tax für ca. $30 zu eurem Wohnheim zu nehmen(der Campus liegt in den Blocks um 36th Walnut Street). Dort angekommen könnt ihr euren Schlüssel direkt vor eurem Wohnheim abholen, falls ihr in der Early-Move-In Zeit ankommt. Eure PennCard könnt ihr im PennCard Center im Franklin Building (3451 Walnut Street) bekommen – ihr braucht sie um nach der Einzugsphase in euer Studentenwohnheim zu kommen und könnt sie außerdem wie die GoetheCard zum Drucken und bezahlen benutzen. Eine amerikanische Sim-Karte bekommt ihr von AT&T, Verizon und T-Mobile – wobei die meisten Austauschstudenten in meinem Jahrgang T-Mobile benutzt haben. Notiz am Rande – in den USA bezahlt ihr im Gegensatz zu Europa für jeden ankommenden Anruf! Solltet ihr also PrePaid nutzen, kann es sein dass ihr unerreichbar seid, weil ihr kein Guthaben habt. Außerdem solltet ihr einen Terminplan vom International Office bekommen haben, der euch alle Pflicht- und optionale Veranstaltungen der Einführungsphase anzeigt. Während der Orientierungsphase solltet ihr an vielen Events teilnehmen, sodass ihr die ersten Verbindungen knüpfen könnt. Dies umfasst auch pragmatische Events wie z.B. Fahrten zu IKEA oder TARGET, sodass ihr z.B. ein Kissen oder einen Wasserkocher erwerben könnt. Auf dem Plan steht auch ein Besuch bei einem Study Advisor der mit euch über eure Kurswahl spricht. Allerdings solltet ihr zu dem Zeitpunkt bereits im Klaren sein welche Kurse ihr belegt, sodass dies lediglich eine Formalie ist. Ansonsten gibt es de facto keine Bürokratie und die einzige Verwaltungsangelegenheit ist die Bestätigung

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der Impfungen im Student Health Service (3535 Market Street). Ihr solltet lediglich sicherstellen, dass ihr für mindestens vier Kurse angemeldet seid, da dies die Voraussetzung für den Fortbestand eures Visums ist.

Leben in Philadelphia Aufgrund der hohen Workload werdet ihr leider eine begrenzte Freizeit haben. Jedoch bietet Penn ein reichhaltiges Angebot an Freizeitangeboten, sodass ihr eine große Auswahl habt. Für $180 im Semester könnt ihr euch z.B. eine Mitgliedschaft im Fitnessclub direkt am Campus sichern. Desweiteren gibt es eine reiche Vielfalt an Studenteninitiativen, die von Aktienclubs über sportliche Vereinigungen bis hin sozialen Vereinen wie „Givology“ reichen. Ich war beispielsweise Mitglied der Wharton Commodity Group, und habe mit meiner Gruppe die Kursentwicklungen von Softs (nachwachsende Rohstoffe und Erzeugnisse wie Zucker, Kakao oder Ethanol) begleitet und Anlageentscheidungen getroffen. Die Clubs bewerben sich kurz nach Anfang des Semesters auf dem Locust Walk, wobei dort auch skurrile Erscheinungen hervortreten wie der nicht ganz ernst gemeinte „Merpeople Oppression Awareness Club“. Ihr könnt auf http://www.vpul.upenn.edu/osa/clubs.html eine Übersicht aller Clubs bekommen. Empfehlenswert ist dabei auch z.B. Penn Outdoors Club ( http://www.pennoutdoors.org/ ), welcher kurze Wander- und Sporttrips veranstaltet. Desweiteren gibt es Dank dem hohen Renommee der Penn oft Gastvorträge und Veranstaltungen von namhaften Professoren und einflussreichen Personen aus Wirtschaft und Politik. Es gibt beispielsweise die jährliche Wharton Finance Conference an der ihr euch beteiligen könnt. Sollten Wahlen anstehen, so könnt ihr wegen Philadelphia’s hoher Einwohnerzahl ebenfalls Größen der US-Politik erleben. Während meines Austauschs besuchten z.B. Barack Obama und seine Frau Michelle Philadelphia jeweils zu öffentlichen Wahlkampfveranstaltungen. Auch besitzt Philadelphia ein beeindruckendes Orchester. Für Fans von klassischer Musik empfehle ich daher ausdrücklich das Philadelphia Orchestra(1420 Locust Street) zu besuchen – man kann als Student für lediglich $25 ein Jahresticket ersteigern. Darüber hinaus gibt es dank Megabus eine schnelle und kostengünstige Verbindung nach New York City( ca. 2 Stunden ), sodass man ohne Probleme Tagesausflüge machen kann. Leicht zu erreichen sind auch Washington D.C.(3 Stunden) und Boston (6 Stunden) mit jeweils Megabus oder auch Greyhound Lines. Die University of Pennsylvania und das International Office bieten auch von sich auch Veranstaltungen wie Halloween Parties, Stadtfahrten, Sportbesuche oder auch “Take-a-Professor-to-lunch” an, sodass ihr letztendlich genug Termine haben werdet um eure Freizeit komplett auszunutzen.

Essen und Einkaufen

Die University of Pennsylvania stellt eine enorme Anzahl an Foodtrucks am Campus zur Verfügung, welche euch eine Mahlzeit für ca. $5 anbieten. Diese haben verschiedene Öffnungszeiten, und manche öffnen sogar bis 21 Uhr, sodass man normalerweise jederzeit eine warme Mahlzeit bekommen kann. Empfehlen kann ich besonders die 3 Trucks vor dem Pottruck Fitness Center(japanisch, amerikanisch, chinesisch). Ansonsten gibt es den 24 Stunden Supermarkt Fresh Grocer(40th Walnut), in dem man fast alle möglichen Produkte bekommen kann. Allerdings sind die Dinge im Vergleich zu deutschen Standards meiner Meinung nach nicht sehr frisch. Für frisches Obst, Gemüse und Brot gibt es Donnerstags vor dem Bookstore einen Farmer’s Market, der aber auch einen entsprechenden Preis hat. Ebenfalls gibt es WaWa(38th Spruce und 36th Chestnut) sowie CVS (34th Walnut und 40th Walnut) für kleinere Einkäufe. Da Essen generell einiges kostet, kann es sich lohnen auch $1-$2 mehr auszugeben. Es gibt z.B. New Delhi mit klasse indischem Essen für $15 oder auch Chipotle(ca. $8-9, mexikanisch). Für Bier und angenehmes Essen empfehle ich euch das City Tap House($13-$21), in welchem ihr auch Apfelwein aus New York bekommen könnt. Solltet ihr in der Südstadt sein, probiert auch Jim’s Cheesesteaks. In der Huntsman Hall(Hauptgebäude der Wharton School) gibt das Au Bon Pain Café im Erdgeschoss und das MBA Café im 2ten OG. Im Au Bon Pain kann man einen klasse Espresso als Morgenkaffee bekommen, sollte man keine Kaffeemaschine in der WG haben.

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Die Kurswahl Sobald ihr euren PennKey zugeschickt bekommt, könnt ihr euch mit der endgültigen Kurswahl beschäftigen. Das PennInTouch System lässt euch ähnlich wie das QIS durch alle Kurse browsen und normalerweise auch den Syllabus der Veranstaltung ansehen. Grundsätzlich würde ich die 2xx Kurse empfehlen, allerdings habe ich auch viel Positives über die wenigen Veranstaltungen im 3xx-4xx Bereich gehört. Meinem Eindruck nach hatte die Penn eine ähnliche Vorlesungsgeschwindigkeit wie einige Scheine bei uns. Allerdings ist die Arbeitsbelastung um einiges höher – man bekommt viele Problem Sets und Pflichtliteratur zugeteilt, sodass man konstant am arbeiten ist. Eine Anwesenheitspflicht besteht nur bei wenigen Kursen. Sollte eine Veranstaltung allerdings eine Anwesenheitspflicht haben, fließt die „mündliche“ Note oft mit bis zu 30% in die Benotung ein. Viele Vorlesungen in Wharton sind dabei curved, sodass z.B. die ersten 12,5% ein A und die nächsten 12,5% ein A-, etc. bekommen. Desweiteren finden einige Vorlesungen zusammen mit den MBA-Studenten statt, welche jedoch unabhängig benotet werden. Ihr werdet mindestens 4 Kurse belegen müssen, wobei ich euch nicht mehr als fünf empfehlen würde, da der Arbeitsaufwand sehr hoch ist. Eure endgültige Kurswahl muss bis acht Wochen in das Semester erfolgen, denn dann könnt ihr keine Kurse hinzufügen oder löschen. Für Kurse der Finance Fakultät der Wharton School müsst ihr euch dabei über die Finance Waitlist anmelden ( https://waitlist.wharton.upenn.edu/). Jedoch könnt ihr maximal zwei Finance Kurse belegen, auch wenn ihr euch über die Business Policy oder ähnlichen Kurse anmeldet! Darüber hinaus haben Austauschstudenten zwar letzte Priorität bei der Verteilung, jedoch bekommt ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit eure gewünschten Kurse innerhalb der ersten zwei Wochen zugeteilt. Besucht in den ersten Wochen am besten alles, was ihr belegen wollt, denn am Anfang des Semesters sind 6-7 Kurse ohne Probleme machbar. Ich gebe euch im Folgenden einen Überblick über meine vier belegten Kurse.

Econometric Forecasting (Prof. Song) – ECON 221 Obwohl ich Einführung in die Ökonometrie noch nicht gehört habe, habe ich mich entschlossen, Zeitreihenökonometrie bei Prof. Song zu belegen. Dieser Kurs war mit 15 Teilnehmern vergleichweise klein, und verlief ähnlich zu einer deutschen Veranstaltung in einer Fakultät für Mathematik. Unser Statistikschein ist jedoch ausreichend um den Kurs bei gegebenem Arbeitseinsatz abzuschließen. Es werden dabei Grundlagen der Zeitreihenökonometrie wie White Noise, Random Walk, AR(I)MA, (G)ARCH und Model Selection behandelt. Dabei haben wir über das Semester verteilt neun Aufgabenblätter abgeben müssen, welche 40% der Note konstituierten. Die Aufgabenblätter bestehen zu einem Großteil aus Beweisen und sind dementsprechend sehr zeitintensiv. Allerdings ist Prof. Song ein sehr begabter Dozent, sodass der komplexe Stoff verständlich erklärt wird. Desweiteren stellt Prof. Song ein Skript zur Verfügung, welches sehr ausführlich auf die in der Vorlesung behandelten Beweise eingeht und in einer zusätzlichen Übung wird die Bedienung eines Statistikprogramms, in unserem Fall EViews, erklärt. Die Benotung setzt sich zu 40% aus den Problem Sets, zu 30% aus einem Midterm und zu 30% aus einem Final zusammen. Insgesamt würde ich den Kurs für jeden der Zeitreihenanalysen (wie z.B. von Aktienkursen oder GDP-Reihen) verstehen und interpretieren will als äußerst empfehlenswert betrachten.

Financial Derivatives (Prof. Illeditsch) – FNCE 206

Dieser Kurs behandelt sehr ausführlich eine Vielfalt an derivativen Finanzinstrumenten. Der Kurs hat eine angenehme Geschwindigkeit und behandelt eine Vielfalt der Instrumente wie Futures, Swaps, Options, Interest Rate Derivatives, etc. Hedging und weitere Aspekte wie Alpha-Porting werden ebenfalls behandelt. Dabei geht Prof. Illeditsch oft auf Konventionen in der Finanzwelt ein, sodass man ein komplettes Bild vom diesem breiten Spektrum bekommt. Die Benotung besteht aus 20% Problem Sets, und zwei Midterms(je 40%), wobei der % Anteil der Midterms sich zu (25%/55%) ändern kann. Der Kurs hat drei Abschnitte mit je über 50 Teilnehmern und wird wie alle Finance Kurse gecurved. Er wird darüber hinaus zusammen mit den MBA Studenten belegt. Zusammenfassend ist diese Veranstaltung definitiv empfehlenswert und äußerst interessant, da man nicht nur die bei uns verpasste Derivate Vorlesung bei uns wettmachen kann, sondern auch sehr viel Wissen aufnehmen kann.

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Fixed Income Securities (Prof. Dieckmann) – FNCE 235

Fixed Income Securities ist ebenfalls ein Kurs zusammen mit den MBAs der Wharton School. Dank Prof. Dieckmann ist dieser Kurs sehr lebendig und hat ein hohes Tempo. Es wird dabei eine Vielfalt an Fixed Income Instrumenten behandelt. Die Hauppthemen sind neben Fixed Income Pricing und Risikomanagement auch Zinskurven. Insgesamt mussten wir für diesen Kurs 6 von 7 Problem Sets lösen (insgesamt 10%). Desweiteren gab es zwei Midterms, die mit je 30% bewertet wurden. Letztendlich gab es ein Final Project. Dabei war es unsere Aufgabe eine Zinsstrukturkurve zu modellieren, und verschiedene Finanzierungsalternativen für „The Coca-Cola Company“ vorzuschlagen und zu begründen. Desweiteren hatten wir die Aufgabe einen passenden Credit Spread für einen 5 Jahres Bond bestimmen. Insgesamt ein sehr arbeitsaufwendiger Kurs, der allerdings äußerst lehrreich ist.

Globalization and International Political Economy(Prof. Kobrin) – MGMT 208

Dieser Kurs verlief komplett anders als der Rest meiner Vorlesungen. Es wurden verschiedene Aspekte der Globalisation besprochen. Dabei wurden für jede Vorlesung mehrere Texte oder Zeitungsartikel gelesen und statt einer klassischen Vorlesung gab es eine Diskussion mit Prof. Kobrin als Diskussionsleiter. Die Benotung bestand aus drei Thought Papers(je 8%), einem Midterm(25%), einer Szenarioanalyse mit Präsentation(16%) sowie dem Schreiben eines knapp 20-seitigen Papers (35%). Insgesamt ist dieser Kurs ziemlich zeitaufwendig, jedoch eignet man sich dank der Diskussion neben dem Lehrstoff sehr viel Allgemeinwissen an, was ich als besonders nützlich empfand. Überraschenderweise durften wir im Rahmen dieser Veranstaltung ein iPad zu Lernzwecken benutzen und dessen Nützlichkeit am Ende des Semesters bewerten.

Fazit Insgesamt war der Aufenthalt an der Wharton School eine spannende und lehrreiche Zeit, die mich in vielfältiger Hinsicht voran gebracht hat. Ich habe nicht nur viele neue Freunde gefunden, sondern auch vieles über die USA, sowie über mich selbst gelernt. Ich bedanke mich bei allen die mir diesen großartigen Aufenthalt erlaubt und mich während des Aufenthalts unterstützt haben. Insbesondere geht der Dank an Frau Jäckel, Frau Zell und Herr Dr. Pilz des Auslandsbüros Wirtschaftswissenschaften für meine Nominierung, Prof. Schmidt für die Unterstützung und Beratung vor meinem Auslandsaufenthalt und meine Freunde und Familie die mich vor, während und nach dem Aufenthalt unterstützt haben. Ebenfalls danke ich dem DAAD, denn durch dessen finanzielle Unterstützung konnte ich diesen Aufenthalt erst in vollen Zügen genießen. Solltet ihr Fragen zu der University of Pennsylvania oder der Wharton School haben, bin ich gerne per E-Mail erreichbar und werde versuchen euch nach Möglichkeit zu helfen. P.S.: Im Anhang findet ihr ein paar Eindrücke des Lebens an der Penn! Viel Spaß! Frankfurt am Main, März 2010 Georg Wiegel

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Wharton School der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA WS 2009/10 von Dennis Bergmann Ich habe im Wintersemester 2008/2009 ein Semester an der Wharton School in Philadelphia studieren dürfen und hatte eine großartige Zeit. Ich habe neue Freunde gefunden und andere Sichtweisen gewonnen, habe interessante Kurse belegt, meine Fremdsprachenkenntnisse verbessert und andere methodische Herangehensweisen kennengelernt. Insgesamt war mein Aufenthalt in den USA in vielerlei Hinsicht eine große Bereicherung, sodass ich nur jedem empfehlen kann, ein Semester im Ausland zu verbringen. Im Folgenden möchte ich allen Interessierten einen groben Überblick über den Bewerbungsprozess und über gesammelte Erfahrungen vermitteln. Hierzu greife ich einzelne Punkte auf, die mir erwähnenswert scheinen. Ich hoffe, dass hiermit möglichst viele Fragen beantwortet werden, helfe aber natürlich bei offen gebliebenen Fragen gerne weiter. Vorbereitung

Bewerbung am Fachbereich - TOEFL Für ein Auslandssemester im englischsprachigen Raum benötigt man einen TOEFL. Es ist ratsam, den TOEFL frühzeitig abzulegen, da sich der Prozess vom Absolvieren des Tests bis zum Erhalt der Ergebnisse über einige Wochen erstrecken kann. So ist sichergestellt, dass das Ergebnis von mindestens 105 Punkten (TOEFL iBT) zum Bewerbungsschluss definitiv vorliegt. Der Test wird in Frankfurt beispielsweise im Prometric Test Center angeboten. Zur Vorbereitung habe ich ein TOEFL Buch von Princeton Review genutzt. Zudem kann der Besuch eines der am Fachbereich angebotenen Business English Kurse in den ersten beiden Semestern die Vorbereitung sinnvoll ergänzen.

Bewerbung am Fachbereich - persönliches Auswahlgespräch Bei mehreren gleichermaßen qualifizierten Bewerbern wird das Auslandsbüro wahrscheinlich zu einem persönlichen Auswahlgespräch einladen. Bei mir war das Auswahlgespräch sehr offen und entspannt. Inhaltlich ging es darum, meine Motivation kurz darzulegen und zu zeigen, dass ich mich über die Wharton School wie auch die USA umfassend informiert hatte. Als Informationsquellen dienten amerikanische Zeitungen, Erfahrungsberichte und die Uniwebsite. Am besten macht ihr euch auch schon einmal Gedanken, welche Kurse ihr belegen möchtet und wie eure Freizeitgestaltung aussehen soll, dass heißt, ob ihr plant einer bestimmten studentischen Organisation beizutreten oder regelmäßig mit anderen Studenten Sport zu machen, etc.

Bewerbung an der Wharton School Wenn ihr dann vom Fachbereich nominiert werdet, müsst ihr euch anschließend separat an der Wharton School bewerben. Für diese Bewerbung müsst ihr drei Kurzaufsätze schreiben, weitere Unterlagen ausfüllen und einreichen. Prinzipiell ist dieser Bewerbungsprozess aber nur noch eine Formalität.

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Bewerbung um ein DAAD Stipendium

Obwohl der Bewerbungsprozess noch nicht endgültig abgeschlossen war (die finale Zusage der Wharton School fehlte noch), habe ich mich bereits im März auf ein DAAD Stipendium beworben. Glücklicherweise habe ich das Stipendium auch erhalten und wurde mit einer monatlichen finanziellen Förderung über die gesamte Aufenthaltsdauer unterstützt. Zudem war ich durch das DAAD Stipendium krankenversichert und musste nicht mehr den kostenintensiven Penn Student Insurance Plan (PSIP) erwerben. Mit allen anderen selbst abgeschlossenen Krankenversicherungen könnte es schwer werden, die universitätseigene Versicherung „zu umgehen“. Diejenigen, die es dennoch geschafft haben, hatten sich über Aetna versichert. (Aetna wäre nämlich auch der Versicherer über den der PSIP abgeschlossen wird.) Zusage der Wharton School Nachdem ich dann den Letter of Acceptance der Wharton School erhalten hatte, habe ich mich auf den Weg in das amerikanische Konsulat gemacht, um mir ein J-1 Visum zu besorgen. Hierfür habe ich das Formular DS-2019 von der Gasthochschule benötigt und musste einige weitere Formulare ausfüllen. Zusätzlich braucht ihr ein Passbild, das die Bestimmungen des Konsulats erfüllt. Weiterhin solltet ihr im Konsulat nachweisen können, dass ihr a) während eures Auslandsaufenthalts über genug liquides Geld verfügen könnt und dass ihr b) die Absicht besitzt, die USA wieder zu verlassen. Um die ausreichenden finanziellen Mittel nachzuweisen, reicht ein aktueller Bankauszug aus. Die Ausreiseabsicht kann man z.B. mit den bereits erworbenen Rückflugtickets oder einem laufenden Mietvertrag untermauern. Allerdings musste ich keines der vorgenannten Dokumente tatsächlich vorlegen. Kursanmeldung Mit der Zusage der Wharton School werden euch auch die Zugangsdaten für Penn InTouch zugesendet. Über dieses Portal solltet ihr euch dann möglichst bald für die Kurse anmelden. Falls eure Wunschkurse keine weiteren Anmeldungen mehr zulassen, müsst ihr ein bisschen Geduld haben und euch vorerst in Alternativkurse einschreiben. In der ersten Woche besuchen die Studenten dann alle Vorlesungen und droppen die Kurse, die ihnen nicht zusagen. Entsprechend werden einige Spots in fast allen Kursen frei, und ihr habt die Gelegenheit den gewünschten Kurs doch noch zu adden. Hier empfehle ich aber, auch diejenigen Vorlesungen in der ersten Woche zu besuchen, in denen man noch nicht offiziell eingeschrieben ist - sonst verpasst man bereits Lernstoff und fällt möglicherweise zurück. Bei mir persönlich hat mit der Kurswahl letztendlich alles gut funktioniert, also lasst euch nicht von Academic Advisorn abschrecken, die sagen, ihr könntet euch aller Voraussicht nach nicht in die gewünschten Kurse einschreiben. Für diejenigen, die einen Finance Schwerpunkt haben, ist hinzuzufügen, dass ein Wharton Exchange Student maximal zwei Finance Kurse belegen kann. Über Penn Course Review kann man sich zuvor Bewertungen zu Kursen aus vergangenen Semestern angucken. Hier wird die Lehrqualität des Professors, der Schwierigkeitsgrad und die Workload von den Studenten beurteilt. Ich habe außerdem ältere Erfahrungsberichte verwendet, um mir ein Bild von einzelnen Kursen zu machen. Konkrete Informationen zu den Kursen, die ich belegt habe, findet ihr im Abschnitt Verlauf des Studiums. Impfung Möglichst bald nach der definitiven Zusage solltet ihr zudem überprüfen, ob ihr die an der Wharton School geforderten Impfungen schon erhalten habt, und falls ja, ob dennoch eine Auffrischung nötig ist. Sollten die Requirements bei Anreise noch nicht erfüllt sein, wird die Impfung in den USA durchgeführt, was unter Umständen mit höheren Kosten verbunden ist. Wohnung Vor eurer Anreise werdet ihr dazu aufgefordert, eine Housing Application Form einzureichen, in der ihr angebt, welches College House und welche Zimmergröße ihr bevorzugt, was eure erste Alternative wäre, eure zweite Alternative, etc. Ich persönlich habe dann in einem der drei High Rises (Harnwell, Harrison & Rodin) gelebt und war in einem Viererapartment mit drei Schlafzimmern auf dem 21st floor in Harrison untergebracht. Austauschstudenten bekommen grundsätzlich keine Einzelzimmer zugewiesen, d.h. keine Viererapartments mit 4 Zimmern usw. Allerdings hat das Viererapartment mit drei Schlafzimmern ja auch zwei Einzelzimmer. Um diese belegen zu können, müsst ihr entweder vor euren Roommates anreisen

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oder euch aber mit diesen absprechen. Vielleicht benötigt ihr ja auch gar nicht so viel Privatsphäre und wollt gerne in ein Doppelzimmer. Für all diejenigen, die vom Student Life gar nicht genug bekommen, kommt dann das Quad als Wohnheim in Frage. Dort leben überwiegend Freshmen, welche mitunter deutlich aufgeschlossener sind als Seniors, die schon seit Jahren ihren festen Freundeskreis haben. Allerdings teilt man im Quad mit sehr vielen Leuten eine Küche und ein Badezimmer. Zum Wohnen off campus lässt sich sagen, dass die Zimmer zwar ein bisschen netter sein mögen, dafür aber die Wege weiter werden und man wahrscheinlich weniger Kontakt zu den Studenten on campus hat. Ich bin der Meinung, dass sich gerade bei nur einem Semester abroad für jeden etwas on campus finden lässt! Geldtransfer, Konto in den USA Für die ersten Beträge, die ihr z.B. für das College Housing zahlen müsst, nutzt ihr am besten eine Auslandsüberweisung. Obwohl diese nicht gerade günstig ist, scheint dies der unkomplizierteste Weg zu sein. Für Zahlungen vor Ort gibt es dann mehrere Möglichkeiten: Entweder ihr bezahlt alles mit Kreditkarte und hebt euch immer ein wenig Bargeld mit eurer EC-Karte ab oder ihr eröffnet ein Konto bei einer lokalen Bank, um zusätzlich Überweisungen tätigen zu können (z.B. an die Universität). Die PNC Bank bietet z.B. einen Checking Account für Studenten kostenfrei an. Allerdings solltet ihr darauf achten, dass das Konto immer ausreichend gedeckt ist, da im Überziehungsfall teilweise unglaublich hohe Kosten anfallen. Falls ihr kein Konto eröffnet und häufiger Geld mit der EC-Karte abhebt, macht es Sinn in Deutschland ein Konto bei der Deutschen Bank zu eröffnen, da man dann bei der Bank of America kostenfrei Geld vom deutschen Girokonto abheben kann. Anzumerken ist noch, dass man die Universitätsrechnung nur bar oder per Überweisung begleichen kann. Ansonsten funktioniert die Kreditkarte in den USA aber wirklich an jeder Ecke! Krankenversicherung Wie ich bereits erwähnt habe, kann es schwer sein, die Universität davon zu überzeugen, dass die im Vorfeld abgeschlossene Versicherung einen adäquaten Ersatz für den PSIP darstellt. Im Zweifelsfall wird diese dann nicht anerkannt, man muss den PSIP zusätzlich abschließen und zahlt am Ende doppelt. Also kümmert euch sorgfältig darum, dass tatsächlich alle Kriterien zur Anerkennung des Insurance Waivers erfüllt sind. Anreise

Gepäck Klärt vorab, wie viel Gepäck eure Fluggesellschaft erlaubt und lasst auf der Hinreise genügend Platz für Sachen, die ihr in den USA kauft und später mit nach Hause nehmen wollt (hier sind sowohl Volumen als auch Gewicht gemeint). Den freien Raum könnt ihr auf der Hinreise zum Beispiel für ältere Bettwäsche (die nicht mit zurückkommt) sinnvoll nutzen. Ankunft Wenn ihr am Philadelphia Airport ankommt, habt ihr verschiede Möglichkeiten zur Universität zu kommen - Taxi, Bahn und Shuttle stehen zur Auswahl. Meine Empfehlung: Wie das Taxi fährt das Shuttle bis vor die Tür, kostet aber nur einen Bruchteil (ca. $10). Verlauf des Studiums

Kurse

MGMT 223. Business Strategy and Policy. In diesem Kurs ging es im Wesentlichen darum, das Wettbewerbsumfeld von Unternehmen und daran geknüpfte Managemententscheidungen zu verstehen. Dazu haben wir in der ersten Kurshälfte verschiedene Konzepte kennengelernt (Five Forces, Value Added, Vertical Integration, etc.) - vor jeder Lecture war ein Theoretical Paper zu lesen, das anschließend mit Hilfe eines Business Cases

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vertieft wurde. In der wöchentlichen Vorlesung haben wir dann das jeweilige Konzept anhand des Cases ausführlich besprochen. In der zweiten Hälfte des Kurses konnten wir die neu erworbenen Kenntnisse in einer Computersimulation, in der wir einen internationalen Schuhproduzenten gemanagt haben, anwenden. Parallel zur Simulation haben wir in Gruppen ein Strategy Analysis Paper über ein selbst ausgesuchtes Unternehmen verfasst. Da ich in Frankfurt einen Finance & Accounting Schwerpunkt habe und folglich strategische Entscheidungen von Unternehmen bis dahin weniger intensiv behandelt hatte, war der Kurs besonders spannend. Aber völlig unabhängig von eurer persönlichen Situation kann ich diesen Kurs bei Mr. Chatain nur empfehlen.

FNCE 206. Financial Derivatives. In diesem Kurs von Prof. Illeditsch werden die nötigen Konzepte zur Bewertung von Optionen, Futures, Forwards und ähnlichen Kontrakten erklärt. Weiterhin werden Strategien für den Umgang mit diesen Instrumenten, wie die Absicherung gegen Risiken, behandelt. Es gab 2 Midterms, 5 Assignments und ein Final Assignment. Alle Assignments konnten in Gruppen bearbeitet werden. FNCE 207. Corporate Valuation. Dies ist ein sehr praxisorientierter Kurs über Unternehmensbewertung. Man arbeitet das ganze Semester über in einer Gruppe und baut nach und nach ein DCF Model. Durch die Bearbeitung von wöchentlichen Assignments sollen die underlying assumptions besser verstanden werden. An sich ist der Kurs gut, allerdings sollte man den Kurs bei Professor Holthausen belegen. Ich habe die Vorlesung bei den Professoren Benninga und Sarig gehört und der Teil von Professor Benninga hat mir persönlich nicht sehr gefallen. Solide Grundlagen in Finanzen und externem Rechnungswesen sind von Vorteil. OPIM 290. Decision Processes. In diesem Kurs geht es im Wesentlichen um drei Fragen: (1) Wie filtern wir aus der Unmenge an Informationen, die uns zur Verfügung stehen, diejenigen heraus, die wir zum Entscheiden benötigen? (2) Wie treffen wir dann auf Basis dieser wenigen Informationen Entscheidungen? (3) Wie kann unser Entscheidungsfindungsprozess mit dem zu (1) und (2) erlangten Wissen verbessert werden? Die Vorlesung war häufiger unstrukturiert, die Inhalte aber prinzipiell interessant. Es gab 2 Midterm Exams und Preparation Questions vor jeder Vorlesung. Der Arbeitsaufwand ist verhältnismäßig gering.

Lernumfeld Lernen kann man meines Erachtens in den Bibliotheken (Van Pelt & Fine Arts Library) und den Rooftoplounges am besten. An diesen Orten hat man viel Licht, viel Ruhe und wird kaum abgelenkt. Niveau/ Intensität/Examen Es ist natürlich schwierig, das akademische Niveau pauschal zu beurteilen, aber ich denke, man kann sagen, dass das Studium an der Goethe-Universität in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad der wissenschaftlichen Theorie vergleichbar ist. Der Arbeitsaufwand ist in der Regel (kursabhängig) deutlich höher; die wöchentlichen Assignments beschäftigen einen das ganze Semester über. Im Anschluss fällt dann aber durch dieses kontinuierliche Lernen auch die Vorbereitung auf die Final Exams leichter. Die Examen sind grundsätzlich mit den Klausuren in Deutschland vergleichbar (Midterms sind weniger umfangreich), lediglich die Benotung unterscheidet sich - an der Wharton School werden fast alle Kurse gecurvt. In Kursen mit 40-60 hochmotivierten Studenten ist es deshalb manchmal schwierig, außerordentlich gut abzuschneiden. Wählt einfach die Kurse, die euch am meisten interessieren und gebt euer Bestes!

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Leben in Philadelphia

Besorgungen Um euch mit allen lebensnotwendigen Dingen zu versorgen, d.h. Lebensmitteln, Drogerieartikeln, etc., müsst ihr den Campus eigentlich gar nicht verlassen. An der Kreuzung 40th & Walnut findet ihr mit dem FreshGrocer einen ordentlichen Supermarkt, fast gegenüber ist auch schon ein CVS. Wenn man die Walnut St von dort aus Richtung Downtown läuft, kommen noch viele andere Geschäfte – von dem Penn Bookstore über Cafes bis hin zu verschiedenen Schnellrestaurants. Der Penn Bookstore ist ohnehin eine Adresse, die ihr euch merken könnt. Dort bekommt man quasi alle erdenklichen „Uniutensilien“, also Bücher, Ordner, Blöcke, Stifte etc. Außerdem sind ein Starbucks und ein Computer Store im Bookstore integriert. Freizeit In eurer Freizeit könnt ihr an der UPenn jede Menge unternehmen. So gibt es zahlreiche Studentenorganisationen, an denen ihr teilnehmen könnt, Sportveranstaltungen der Uniteams finden regelmäßig statt und man kann sich auch super selbst sportlich betätigen, z.B. im Pottruck Fitness Center oder im Hutchinson Gym. Rund um den Campus findet ihr ein paar ganz gute Studentenbars wie das „Smokes“. Außerdem veranstalten die Fraternities, besonders am Anfang des Semesters, eine Menge Parties. Um im europäischen Sinne feiern zu gehen, muss man allerdings nach Downtown fahren (und dort schließen die Läden schon um 2 Uhr). Meines Erachtens solltet ihr auch die Gelegenheit nutzen, um ein bisschen mehr von den USA zu sehen. Philadelphias Lage an der Ostküste solltet ihr ausnutzen, um Ausflüge nach New York City, Washington und/oder Boston zu starten – alle Ziele sind absolut empfehlenswert. Über das Fall Break oder Thanksgiving kann man auch mal einen längeren Trip wagen und im Oktober ist der Südwesten der USA meist noch angenehm warm!

Ansprechpartner

Wann immer ihr irgendwelche Fragen oder Sorgen habt, geht zum Office of International Programs (OIP). Von da aus werdet ihr entweder an die zuständigen Personen/Institutionen weitergeleitet (z.B. Academic Advisor, Student Health Center, etc.) oder ihr erhaltet direkt eine hilfreiche Auskunft. Rückkehr

Da das Wintersemester in den USA bereits vor Weihnachten endet, war ich Heiligabend bereits wieder zurück in Deutschland. Die Zeit danach bietet sich für ein Praktikum an, um das man sich aber besser schon vor dem Reiseantritt in die USA kümmert. Das ist weniger kompliziert und man erspart sich einigen Stress – die freie Zeit nutzt man eh besser für die schönen Dinge im Leben! An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei Frau Jäckel, Frau Zell und Herrn Pilz, die mir diese wunderschöne und spannende Erfahrung erst ermöglicht haben und für alle Anliegen im Laufe des Bewerbungsprozesses immer ein offenes Ohr hatten. Außerdem danke ich dem DAAD für die finanzielle Förderung. Frankfurt am Main, Februar 2010 Dennis Bergmann

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Wharton School der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA WS 2009/10 von Lea Merz ([email protected]) Im Fall-Term 2009 hatte ich die Möglichkeit, im Rahmen des Austausches unseres Fachbereiches mit der Wharton School, ein Semester an einer der besten Unis für Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Ich werde versuchen, alle wichtigen Infos in diesem Bericht zusammen zu fassen. Falls ihr irgendwelche Fragen habt, könnt ihr aber auch jederzeit Kontakt mit mir aufnehmen, egal, ob ihr noch gar nicht wisst, ob ihr euch bewerben sollt oder ob ihr kurz vorm Abflug seid. Bewerbung Die Bewerbungsfrist für dieses Austauschprogramm ist in den letzten Jahren immer Ende Oktober des Vorjahres gewesen. Die Formalitäten kann man den Seiten des Fachbereichs entnehmen. Hier die Ausschreibung: http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/fileadmin/user_upload/dateien_international/Ausschreibungen/Ausschreibung_WhartonSchool_2010_01.pdf Der TOEFL-Test ist durchaus machbar. Wenn man sich mit speziellen Büchern vorbereitet weiß man in etwa, was auf einen zukommt. Es ist wichtig, sich früh genug um einen Platz in einem Testzentrum in der Nähe zu kümmern! Ich hatte Probleme mit der Anmeldung und musste deshalb bis nach Hannover fahren. Ich kenne einige, denen es nicht besser ging. Man kann zwar Glück haben und kurzfristig einen Platz bekommen, aber darauf würde ich es nicht ankommen lassen. Vorbereitung Wenn man vom Auslandsbüro ausgewählt wurde, ist die größte Hürde geschafft. Der Großteil der Vorbereitungen steht jedoch noch bevor: Bewerbung an der University of Pennsylvania Zunächst steht die Bewerbung an der University of Pennsylvania (UPenn) an. Im Rahmen dieser Bewerbung muss man unter anderem 3 kurze Essays schreiben und verschiedene Bögen ausfüllen. Die Frist für diese Bewerbung war in unserem Fall Anfang Februar. Mit der Bewerbung müsst ihr auch eine Kopie eures Reisepasses einschicken, denkt also unbedingt daran, rechtzeitig einen zu beantragen! An dieser Stelle füllt ihr auch schon die Housing-Application für das On-Campus wohnen aus. Mehr dazu später. Nach der offiziellen Zulassung durch die UPenn kommt noch einiges auf euch zu. Ihr müsst verschiedenste, ziemlich ausführliche Fragebögen ausfüllen, Impfungen nachweisen, die PennCard beantragen (am besten schon von Deutschland aus über PennInTouch) und die Kurswahl erledigen. Beantragung des Visums Zur Beantragung des Visums benötigt ihr von der UPenn das Formular DS-2019. Wenn ihr das Formular und alle anderen notwendigen Unterlagen habt, könnt ihr (z.B. über das Onlinesystem der US-Botschaft) einen Termin in einer Botschaft oder einem Konsulat ausmachen. Sorgt dafür, dass ihr alle Unterlagen

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schön geordnet und sorgfältig ausgefüllt habt und plant für den Termin viel Zeit ein. Ihr solltet beachten, dass in der Botschaft keine elektronischen Geräte erlaubt sind (also auch keine Handys!). Unterlagen, die ihr braucht: http://german.germany.usembassy.gov/germany-ger/visa/austauschvisum.html Onlinesystem zur Terminbeantragung: http://www.usvisa-germany.com/germany/index.jsp Hier könnt ihr auch bequem alle nötigen Formulare ausfüllen. Die Kosten für das Visum belaufen sich auf ungefähr 240 €. Die Kosten schwanken teilweise mit dem Wechselkurs. Bewerbung um ein Stipendium Ich empfehle jedem, sich für ein Stipendium zu bewerben. Ich wurde vom DAAD gefördert. Die Bewerbung hierfür war im März fällig. Den aufwendigsten Teil dieser Bewerbung machte der sogenannte Studienplan aus. Hierfür sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Die Stipendienleistung umfasst einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 800 €, einen Reisekostenzuschuss von 750 € und den Abschluss einer Krankenversicherung. Weitere Informationen findet ihr hier: http://www.daad.de/ausland/foerderungsmoeglichkeiten/stipendiendatenbank/00658.de.html?detailid=247&fachrichtung=16&land=44&status=1&seite=1 Versicherung Die UPenn verpflichtet euch dazu, eine Krankenversicherung abzuschließen, die bestimmte Standards erfüllt. Ich würde euch raten, eine Versicherung in Deutschland oder Europa zu suchen und einen so genannten Waiver zu beantragen. Auch wenn die Anerkennung des Waivers unter Umständen mit vielen Formalitäten verbunden ist, haben deutsche Versicherungen meist einige Vorteile der amerikanischen gegenüber. So ist auch außerhalb von Philadelphia eine gute ärztliche Versorgung gewährleistet und die Kosten sind wesentlich niedriger. Die Versicherung der Universität kostet ungefähr 1300 $ für das Semester. In dieser Gebühr ist allerdings die clinical fee schon inbegriffen, die man andernfalls bezahlen muss (ca. 210 $), falls man den Student Health Service in Anspruch nimmt. Den Waiver kann man Anfang August beantragen. Meistens wird der Antrag erst mal abgelehnt und man muss weitere Unterlagen einreichen. Manche europäische Versicherungen bezahlen übrigens auch die Versicherungsgebühren der Versicherung der UPenn, falls der Waiver nicht akzeptiert wird. Sonstiges Verschiedene Dinge, die auch noch erledigt werden müssen sind unter anderem: Flugbuchung, Kurswahl, Housing, Impfungen etc.. Zu einigen Punkten aber später mehr. Einen ganz wichtigen Tipp an dieser Stelle: Trefft euch so früh wie möglich mit dem Kommilitonen aus Frankfurt, der mit euch nach Philadelphia geht. Ihr werdet oft die gleichen Fragen haben oder gegenseitig Fragen beantworten können. Außerdem ist es immer wieder vorgekommen, dass wichtige Mails nur bei einem von uns angekommen sind. Philadelphia Philadelphia ist die sechstgrößte Stadt der USA und die zweitgrößte Stadt an der Ostküste. Für amerikanische Verhältnisse ist Philadelphia äußerst geschichtsträchtig. Die Unabhängigkeitserklärung wurde hier verkündet. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: das Philadelphia Museum of Art (http://www.philamuseum.org/) – die berühmte Treppe aus den

Rocky Filmen; pay-what-you-want jeden 1. Sonntag im Monat Boat-House-Row, Fairmont Park, Benjamin Franklin Parkway, Logan Square

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JFK Plaza – hier steht eine der berühmten LOVE Pop-Art Skulpturen von Robert Indiana City Hall Independence National Historical Park – umfasst unter anderem das Liberty Bell Center und die

Independence Hall Betsy Ross House und Elfreth’s Alley (älteste durchgängig bewohnte Straße der USA) South Street, Italian Market und der Magic Garden

Philadelphia hat außerdem viele weitere Museen und kulturelle Veranstaltungen. Das OIP schickt euch regelmäßig Newsletter mit interessanten Veranstaltungen. Philadelphia ist berühmt für seine vielen guten Restaurants. Zweimal jährlich findet die sogenannte Restaurant-Week statt (http://www.centercityphila.org/life/RestaurantWeek.php). Wohnen und Einkaufen Ich habe im Harrison College House in einer Vierer-WG gewohnt. In den College-Houses gibt es alle möglichen Formen des Zusammenlebens. Vom Einzelzimmer mit eigener Küche und Bad zu Doppelzimmern ohne Küche und mit Bad auf dem Flur gibt es verschiedene Möglichkeiten on-campus zu wohnen. Die meisten Austauschstudenten, die ein Semester an der UPenn studiert haben, waren in den drei High-Rises (Harrison, Harnwell und Rodin) untergebracht. Der Großteil der Wohnungen hat Doppelzimmer. Am Besten nimmt man so früh wie möglich Kontakt zu seinen Mitbewohnern auf, um zu klären, wer in das Doppelzimmer muss. Die Namen und Kontaktdaten der Mitbewohner erfährt man bei campus express (http://campusexpress.upenn.edu/portal.jsp). Ich würde jedem empfehlen, sich für die Highrises zu bewerben. Die Lage ist ideal. Weder zu den Einkaufsmöglichkeiten noch zu den Vorlesungsgebäuden ist man länger als 5 Minuten unterwegs. Die Highrises sind 25 Stockwerke hoch und frisch renoviert, Waschmaschinen und Trockner stehen auf jedem zweiten Flur kostenlos zur Verfügung. Die Zimmer sind ausgestattet mit Bett, Matratze, Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Rollcontainer, Regal, Stehlampe (keine Deckenlampe!) und Wandschrank mit Kommode. Wer weitere Möbel und Einrichtungsgegenstände kaufen möchte kann zum Beispiel zu IKEA oder zum Big Kmart (Market Street) gehen. Wer es bevorzugt, off-campus zu wohnen, hat mehrere Möglichkeiten. Es gibt einige private Wohnheime, zum Beispiel das Radian (http://www.radianapartments.com/). Diese Angebote sind jedoch oft bei höheren Preisen nicht viel komfortabler als die College Houses. In ein von Studenten gemietetes Haus zu ziehen ist zwar meist günstiger, einen passenden Platz zu finden ist jedoch sehr schwer wenn man nicht zufällig Penn Studenten kennt. Zum Einkaufen gehen die meisten Studenten zu Fresh Grocer (Ecke Walnut/40th Street). Die Preise sind zwar höher als in anderen Läden und die Auswahl teilweise geringer, aber die meisten anderen Geschäfte sind relativ weit vom Campus entfernt. Weitere Einkaufsmöglichkeiten sind CVS (34er und 39er Block der Walnut Street), Wawa (Ecke Spruce/38th Street und Ecke Chestnut/36th Street), International Foods (normaler Supermarkt, Ecke Walnut/42nd Street), ALDI (Ecke Market/46th Street) und Trader Joes (hat günstige „Delikatessen“, Ecke Market/22nd Street). Für Obst und Gemüse ist auch der Italian Market und der Markt am Campus zu empfehlen. Die Metropolitan Bakery (40er Block der Walnut Street) verkauft auch französisches Weißbrot. Ich würde jedem empfehlen, die Rabatt-Karten von Fresh-Grocer und CVS mitzunehmen, da man durch spezielle Rabatte viel Geld sparen kann. Freizeit Es gibt viele Möglichkeiten, seine Freizeit in und um Philadelphia zu gestalten. Uni: Die Uni bietet jeden Tag unzählige Veranstaltungen. Es gibt sehr viele Clubs denen man sich anschließen kann. Für jeden ist etwas dabei. Das Angebot reicht von Business-Clubs zu allen möglichen Sportangeboten. Ich war Mitglied bei den Wharton Women. Die Mitgliedschaft hat $10 für das Semester gekostet, war aber jeden Cent wert. In den College Houses gibt es auch fast jeden Tag Aktionen. In Harrison gab es zum Beispiel jeden Mittwoch einen Filmabend. Auch Ausflüge zu Sportveranstaltungen, Einkaufszentren, Musicals und vielem mehr werden angeboten und subventioniert. Wer spezielle Interessen hat, kann sich auch für

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bestimmte Residential Programs bewerben. Ich war zum Beispiel im Health and Fitness Programm. Diese Programme sind immer für das ganze Stockwerk, gemeinsame Aktivitäten werden angeboten. In unserem Programm konnte man an verschiedenen Sportveranstaltungen teilnehmen, seine Fitness und Gesundheit testen lassen oder in der Prüfungszeit Massagen bekommen. Infos hierzu: http://www.collegehouses.upenn.edu/residentialprograms/index.html Wharton hat spezielle Angebote für Studierende. Es gibt unter anderem Wharton Leadership Lectures (http://spike.wharton.upenn.edu/mbaprogram/wll/) und Wharton Leadership Ventures (http://wlv.wharton.upenn.edu/). Die Wharton Leadership Ventures sind verschiedenste Sportveranstaltungen, bei denen man auch Leadership-Skills erwerben soll. Ich habe an einem Kletter-Trip teilgenommen, es werden aber auch beispielsweise Whitewater Rafting, Segeln und Wandern angeboten. Die meisten Trips sind kostenlos und eintägig. An der Uni gibt es viele verschiedene Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Empfänge und Veranstaltungen aller Art. In der Uni-Zeitung The Daily Pennsylvanian, die überall kostenlos ausliegt, kann man eine Übersicht der interessantesten Veranstaltungen finden. Highlights der Veranstaltungen im Herbst sind die New Student Orientation, Fall Fest, Homecoming und Winter Fest. Auch die kostenlosen Footballspiele und andere Sportarten kann man sich anschauen. Wer die Basketballmannschaft anfeuern möchte muss ca. $7 bezahlen. In den nächsten Jahren kann man dort übrigens mit ein wenig Glück Denzel Washington treffen, dessen Sohn spielt im Basketballteam der Uni. Das OIP organisiert regelmäßige Veranstaltungen wie die Coffee-Talks zu verschiedenen Themen und gemeinsame Aktivitäten. In direkter Nähe zum Campus gibt es ein Kino und ein paar Läden. Wer Abends gerne weggeht kann entweder in Pubs wie das Smokey Joes oder Blarney’s gehen, oder aber eine der vielen Frat-Parties oder Sportler Parties besuchen. Auch rund um den Campus gibt es viele Restaurants für jeden Geschmack wie das White Dog Cafe, Pod, Pattaya, Marathon Grill etc. Es lohnt sich auf jeden Fall, so früh wie möglich viele Restaurants ausprobieren. Wer nur schnell etwas essen möchte kann zu Greek Lady, Chipotle, Allegro, Saladworks, Mc Donalds oder zu einem der vielen Foodtrucks gehen. Hier eine Übersicht mit vielen Restaurants rund um den Campus: http://www.universitycity.org/cityguide/restaurants Die Foodtrucks sehen zwar nicht sehr vertrauenswürdig aus, sind aber gut. Man kann bei vielen sogar im Internet vorbestellen (http://www.foodtrux.com/) Wer gerne shoppen geht, ist in der King of Prussia Mall (http://www.kingofprussiamall.com/), der Franklin Mills Outlet Mall (http://www.simon.com/mall/default.aspx?ID=1245) oder Philadelphia Premium Outlets (http://www.premiumoutlets.com/outlets/outlet.asp?id=75) gut aufgehoben. DER Shopping Tag des Jahres ist der Black Friday, der Tag nach Thanksgiving. Viele Geschäfte öffnen schon um Mitternacht und in allen Geschäften gibt es besondere Angebote. Philadelphia ist idealer Ausgangsort für kürzere und längere Reisen. Städte wie Washington, New York, Atlantic City und Boston erreicht man ziemlich schnell mit Bus und Bahn. Günstige Anbieter sind: http://megabus.com/us/ http://www.boltbus.com/ http://www.apexbus.com/Default.aspx http://www.njtransit.com/hp/hp_servlet.srv?hdnPageAction=HomePageTo Mit dem Flugzeug kann man auch nach Florida, Texas oder die Westküste. Studieren Das Studium in Wharton unterscheidet sich von den ersten vier Semestern in Frankfurt. Die Kurse sind wesentlich kleiner (bei mir lag die Teilnehmerzahl zwischen drei und vierzig Studenten), die mündliche Teilnahme wird in fast allen Kursen erwartet, Professoren sprechen euch mit Vornamen an und stellen sich oft mit Vornamen vor, der Arbeitsaufwand während des Semesters ist höher, man hat viele kleine und große Projekte,… Diese Liste könnte man noch um viele Punkte erweitern, aber genau das ist es ja, was ein Auslandssemester ausmacht. Ihr werdet mit Sicherheit mehr lesen als in Frankfurt und auch mehr arbeiten, das heißt aber nicht, dass der Anspruch höher ist. Die Schwierigkeit des Studiums hängt zwar

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stark von den gewählten Kursen ab, aber grundsätzlich hatte ich das Gefühl, das die in Frankfurt besprochenen Themen tendenziell anspruchsvoller sind. Falls ihr nur Wharton Kurse belegt, werdet ihr die meisten Kurse in der Huntsman Hall (http://www.wharton.upenn.edu/huntsmanhall/tour/) und einige Kurse in der Dietrich Hall-Steinberg Hall haben. Die Huntsman Hall liegt in nächster Nähe zu den High-Rises. Sie wurde erst vor wenigen Jahren gebaut und ist dementsprechend auf dem neuesten Stand der Technik. Der größte Hörsaal fasst gerade einmal 300 Personen. In der Huntsman-Hall findet ihr auch viele Study-Rooms. Besonders bei Gruppenarbeiten werdet ihr dort viel Zeit verbringen. Diese „GSR“ könnt ihr ganz bequem über Wharton Spike reservieren (http://spike.wharton.upenn.edu/). Kurswahl Informationen über Kurse könnt ihr auf Spike (http://spike.wharton.upenn.edu/materials/index.cfm;jsessionid=f0304dd64b4ba98345805f3b6f6c281a752a) und den Seiten der einzelnen Departments finden. Falls ihr Fragen zu Kursen habt, kann ich euch nur empfehlen, den Professoren eine Mail zu schreiben, sie beantworten euch gerne alle Fragen. Eure Academic-Advisors sind auch gute Ansprechpartner. Die Kurswahl findet über Penn-in-Touch (https://rosetta.upenn.edu/cgi-bin/websec/websec_authform?websec_page=https://medley.isc-seo.upenn.edu/pennInTouch/jsp/fast.do&app=StudentHome&method=post?1=2&access=student) statt. Ihr könnt euch mit wenigen Klicks für die Kurse anmelden, abmelden geht genauso einfach. Alles was ihr dazu benötigt ist euer Penn Key. Sobald ihr euren Penn-Key eingerichtet habt (wozu ihr ein vorläufiges Passwort von der UPenn bekommt), könnt ihr loslegen. Um euren Visa-Status aufrecht zu erhalten, müsst ihr vier CU (Course Units) belegen. Die meisten Kurse haben 1 CU, aber vor allem im Marketing Department gibt es auch sogenannte Mini-Semester Kurse, die nur 0,5 CU haben. Diese Kurse dauern nur ein halbes Semester an. Vor der Kurswahl kann man sich auf den Seiten der Penn Course Review informieren, wie ehemalige Teilnehmer die Kurse in Sachen Schwierigkeit, Aufwand und Begeisterungsfähigkeit bewerten. Zum einloggen wird der Penn-Key benötigt. (https://weblogin.pennkey.upenn.edu/login?factors=UPENN.EDU&cosign-net.isc-secure_www_cosign3-0&https://secure.www.upenn.edu/vpul/coursereview/). An der UPenn gibt es die ersten Wochen die Möglichkeit, Kurse zu droppen und zu adden. Ich würde jedem empfehlen, sich für 5 CU anzumelden (das ist das Maximum) und sich verschiedene Kurse anzuschauen. Wenn euch noch mehr Kurse interessieren, könnt ihr auch hingehen, ohne angemeldet zu sein. So könnt ihr die Kurse aussuchen, die ihr wirklich am interessantesten findet. Falls die von euch favorisierten Kurse schon voll sind, solltet ihr regelmäßig nachschauen, ob nicht jemand aus dem Kurs ausgestiegen ist und ihr den Platz übernehmen könnt. Das ist bei fast allen Kursen der Fall, man muss nur das Glück haben, rechtzeitig den leeren Platz zu entdecken. Meine Kurse American Business History (MGMT 225) 1 CU, Daniel Raff Dieser Kurs ist cross-listed. Das bedeutet, dass er sowohl für Undergrads als auch für Graduate students ist. Ihr werdet zusammen unterrichtet. In diesem Kurs geht es, wie der Name schon sagt, um die Wirtschaftsgeschichte der USA. Schwerpunkte liegen auf der Auswirkung der Eisenbahn auf die Ökonomie und auf der zweiten industriellen Revolution. Den genauen Aufbau der Themen findet ihr im Syllabus (http://www.management.wharton.upenn.edu/CourseScreens/Spring_Syllabi_2010/MGMT-225-714_Syllabus.pdf). Wöchentlich musste ein sogenanntes Thought-Paper vorbereitet werden. Dazu mussten auch verschiedene Texte aus primären und sekundären Quellen gelesen werden. Manchmal war dies sehr umfangreich. Der Unterricht hat sich relativ deutlich von anderen Wharton Kursen unterschieden. Es wurde über die Texte und Zusammenhänge zwischen den Texten diskutiert und wir haben zusätzliches Material wie Dia-Shows und Werbeprospekte besprochen.

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Advertising Management (MKTG 224) 0,5 CU, J. Scott Armstrong Ich habe diesen Kurs als Mini-Semester Kurs belegt, es wird jedoch auch ein entsprechender Kurs mit 1 CU angeboten. Der Inhalt ist in beiden Kursen ziemlich gleich. Der Kurs war inhaltlich aufgebaut wie das noch nicht veröffentlichte neueste Buch von Professor Armstrong. Dieses Buch enthält Prinzipien die beim Entwerfen von Werbung befolgt werden sollten um diese erfolgreich und erinnernswert zu machen. Im Unterricht werden die Prinzipien besprochen und erarbeitet und Werbung wird danach bewertet, wie gut sie die Kriterien erfüllt. Im Rahmen einer Gruppenarbeit muss man eine Werbung für die eigene Werbeagentur (die Gruppe) entwerfen und eine bestehende Werbung verbessern und eigene Alternativvorschläge entwickeln. Dabei steht immer die Anwendung der Prinzipien und vermittelter Techniken und Checklisten im Vordergrund. Zum Abschluss des Kurses gab es einen Test. Die mündliche Leistung ging nicht in die Note ein wurde aber erwartet. Für diesen Kurs mussten wir keine Bücher, Bulk Packs oder ähnliches kaufen. Contagious: How Products, Ideas and Behaviors Catch on (MKTG 228) 1 CU, Jonah Berger Der Inhalt dieses Kurses ist nahezu identisch mit dem von Mr Berger angebotenen Consumers Behavior Kurs. Wenn also der eine voll ist, kann man sich einfach für den anderen anmelden. Im Verlauf des Kurses werden Themen wie warum manche Dinge im Gedächtnis bleiben oder warum wir über bestimmte Dinge mehr reden als über andere behandelt. Im Laufe dieses Kurses hatten wir viele interessante Gastredner. Die Benotung beruhte auf der Mitarbeit, einem analytischen Paper, einer Klausur und einer Gruppenarbeit. Für die Gruppenarbeit musste ein Forschungsprojekt durchgeführt, ausgewertet und vorgestellt werden. Für diesen Kurs musste man ein Bulk-Pack für ungefähr $95 kaufen. Der Leseaufwand war sehr hoch. Decision Processes (OPIM 290) 1 CU, Uri Simonson In diesem Kurs dreht sich alles um die Frage, wie Entscheidungsprozesse beeinflusst werden. Die behandelten Themen reichen von mental accounting über Risikoaversion bis hin zum Sampling. Ich persönlich fand den Kurs sehr interessant, manche andere Teilnehmer waren aber nicht so ganz begeistert. Die Benotung basiert auf zwei Tests. Falls diese sehr unterschiedlich ausfallen werden die vor jedem Unterricht fälligen Preperation Questions herangezogen. Diese Aufgaben sind sehr kurz und helfen, die nächste Stunde vorzubereiten oder zu überprüfen, ob man die letzte richtig verstanden hat. Retail Merchandising (MKTG 396) 0,5 CU, Nancy Sheridan Dieser Kurs ist ebenfalls cross-listed. Die Professorin die den Kurs geleitet hat ist eine Gastdozentin vom berühmten Fashion Institute of Technology in New York. Dementsprechend dreht sich in dem Kurs fast alles um Mode. Wer sich nicht für Mode interessiert, sollte den Kurs also nicht nehmen, zumindest nicht bei dieser Professorin. Der Kurs bespricht alle grundsätzlichen Vorgänge im Handel – vom Produktdesign über Produktion und Einkauf bis hin zur Warenpräsentation – anhand von Beispielen in der Modebranche. Spätestens jede zweite Woche gab es ein Assignment. Beispielsweise mussten wir die Gap-Kinderkollektion von Stella Mc Cartney analysieren und Aéropostale, American Eagle Outfitters und Abercrombie&Fitch Merchandising-Strategien vorschlagen. Diese und andere Aufgaben und Diskussionen im Laufe des Kurses setzten gute Kenntnisse der amerikanischen Geschäfte, Zielgruppen und Konkurrenten im Einzelhandel voraus. Frau Sheridan hat großen Wert auf Praxisnähe gelegt und jede Woche interessante Gastredner eingeladen und von ihren eigenen Erfahrungen berichtet. Aus den aufgezählten Gründen würde ich den Kurs nur für Personen empfehlen, die sich für Mode interessieren und in der amerikanischen Branche auskennen. Die Benotung setzte sich aus zwei kleineren Aufsätzen, einer Gruppenarbeit und einem Abschlusspaper zusammen. Die Gruppenarbeit in diesem Jahr war eine fiktive Eröffnung eines Ralph Lauren Rugby Stores. Das Gewinnerteam durfte seine Ergebnisse vor Ralph Lauren höchstpersönlich vorstellen.

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Fazit Das Auslandssemester war eine einmalige Erfahrung. Ich würde jedem empfehlen, ebenfalls ein Semester im Ausland zu verbringen. Falls es mit Penn nicht klappt oder falls ihr euch gar nicht erst für Penn bewerbt, schaut euch nach anderen Unis um – so eine Möglichkeit werdet ihr nicht mehr allzu oft bekommen. Die Zeit in Philadelphia hat mir viele neue Freunde und Eindrücke verschafft. Sowohl meine persönlichen als auch meine akademischen Erfahrungen haben mich weitergebracht und geprägt. Für mich war die University of Pennsylvania genau richtig. Ich glaube, es ist nicht sehr einfach eine Universität zu finden, die als Ivy-League Universität einen so guten Ruf hat und gleichzeitig auch viel Ausgleich und Spaß bietet. Ihr habt die Möglichkeit ein Semester an einer der besten Unis in unserem Studienfach zu verbringen, und das ohne die hohen Studiengebühren zu bezahlen. Nehmt diese Chance ernst und versucht sie zu nutzen! Ich möchte mich zum Abschluss noch bei allen bedanken, die mir diesen Aufenthalt möglich und so schön gemacht haben. Dazu gehören natürlich Herr Pilz und Frau Jaeckel vom Auslandsbüro in Frankfurt, Emily, Jessica, Jonathan und Mrs Heimerl vom OIP. Dem DAAD möchte ich für die finanzielle Unterstützung danken. All die neuen Freunde, die ich an der Penn gefunden habe, meine Mitbewohnerinnen und ihre Freunde und natürlich Dennis haben dazu auch einen entscheidenden Teil beigetragen.

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Wharton School der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA WS 2008/09 von Deukjung Kang, [email protected] Hallo Bewerberinnen und Bewerber! Ich war im WS 08/09 an der University of Pennsylvania im Rahmen eines Austauschprogramms. Hoffentlich kann ich euch mit diesem Bericht irgendwie behilflich sein! Wenn irgendwelche Fragen auftauchen sollten, zögert nicht mich zu kontaktieren! Wharton School Über die Fakultät wurde ja bereits alles gesagt! Die Fakultät ist eine der besten Institutionen im Bereich Wirtschaft, welches sich sowohl in den Räumlichkeiten als auch in der Betreuung der Studenten widerspiegelt. Die University of Pennsylvania, zu der die Wharton School gehoert, ist auch bekannt als eine der Ivy League Universitäten in den USA. Bei den jährlichen Rankings kann die Wharton School seit mehreren Jahren ihren hohen Status, unter den besten Universitäten weltweit zu gehoeren, behaupten.

Auswahlverfahren Ich habe mich im Oktober beworben. Dennoch koennte sich die Frist geaendert haben. Für das Auswahlverfahren musste ich folgende Unterlagen einreichen:

1. Notenspiegel 2. Lebenslauf und Motivationsschreiben 3. Toefl-Zeugnis 4. Sonstige Referenzen sowie eine Professoren-Empfehlung

Zu 1.: Eine 1 vor dem Komma ist Pflicht. Dennoch heisst es nicht, dass nur die 1.0 Studenten die Plätze bekommen. Eine sehr gute Note ist natürlich immer hilfreich! Lasst euch nicht entmutigen, wenn ihr keine 1,0 habt, eure anderen Referenzen haben einen hohen Stellenwert bei dem Auswahlverfahren. Zu 2.: Beide Dokumente sollten auf Englisch sein. Es ist wichtig, dass die Dokumente gut formatiert und strukturiert sind. Das Motivationsschreiben ist auf eine bestimmte Anzahl von Wörtern beschränkt, welche mir leider nicht mehr präsent ist. Allgemeine Anmerkungen zu der USA oder speziell zu Philadelphia, die zeigen sollen, dass man sich mit dem Land auseinandergesetzt hat, sind überflüssig. Viel mehr geht es darum, warum du gerade an die Wharton School möchtest. Ich hatte mich davor intensiv mit Presseinformationen über die Wharton School informiert, was mir beim Schreiben der Motivation sehr hilfreich war. Zu 3.: Eine Voraussetzung für die Bewerbung an der Wharton School ist ein Toefl IBT- Ergebnis von mehr als 105 Punkten. Ohne dieses Ergebnis ist eine Bewerbung nicht möglich bzw. sinnlos. Viele Leute unterschätzen den Toefl-Test. Ohne Vorbereitung und durch alleiniges Vertrauen auf sein Schulenglisch ist das Ergebniss von mehr als 105 Punkten kaum zu erzielen. Zum Lernen kann ich das „Barrons“ Buch empfehlen. Zu 4.: Ausseruniversitaeres Engagement wurde mit ca. 20 % Gewichtung in die Entscheidung eingerechnet. Dazu zählen sowohl studentische Taetigkeiten, als auch ausseruniversitäres Engagement wie beispielsweise Trainer im Sportverein oder Arbeiten im Jugenhaus etc.. Diese Aufgaben muessen dementsprechend ehrenamtlich ausgefuehrt werden.

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Bei guten Noten und hoeflicher Nachfrage bei einem Professor deiner Wahl, gibt es in der Regel keine Probleme ein Empfehlungschreiben zu bekommen, welches fuer die Bewerbung notwendig ist. Wenn alle Unterlagen eingereicht sind, bekommt man in 1-2 Monaten Bescheid, ob man genommen worden wurde. Danach beginnt der zeitintensivste Teil der Vorbereitungen. Das Visum muss beantragt werden, sowie die Anmeldeformulare der University of Pennsylvania ausgefuellt werden. Seid darauf gefasst! Die Amerikaner wollen alles ueber euch wissen! Einreise Es ist empfehlenswert den Flug so früh wie möglich zu buchen, da die Flüge zu diesem Zeitpunkt deutlich günstiger sind. Da ich leider sehr spät gebucht habe, habe ich für meinen Flug 700 Euro bezahlt (Standard). In der Regel ist US Airways vom Preis-Leistungs-Verhältnis zu empfehlen. Der Service ist ausreichend und der Preis dementsprechend niedrig. Ich bin zwei Wochen früher nach NYC geflogen um dort Urlaub im Voraus zu machen. Man hat zwar auch mitten im Semester Zeit kleine Ausflüge zu machen, aber Gelegenheiten für eine Wochenreise werdet ihr nicht mehr haben. Den Check-Inn ins Wohnheim solltet ihr am schnellst möglichen Termin wahrnehmen. Es zählt immer „First come, first serve“. Eure Mitbewohner werden wahrscheinlich auch am schnellst möglichen Termin erscheinen, um sich die besten Zimmer zu sichern und ihre Sachen einzuräumen und danach noch ein paar Tage Ferien machen. Wenn ihr zu spät kommt müsst ihr euch eventuell ein Zimmer mit einem Roommate teilen oder bekommt das kleinste Zimmer zugeteilt. Unterkunft Ich habe im Rodin Collge House gewohnt. Es ist eines der 3 High-Rises auf dem Campus (Harnwell, Harrison, Rodin). Die Austauschstudenten kommen in der Regel hier unter, ausser wenn man grosses Pech hat. Zu den schlechten Adressen zählen unteranderem das Stouffer House. Ich habe in einem Quad (4er Wg mit 3 Zimmern) gewohnt. Wie vorhin geschrieben hatte ich zum Glück ein eigenes Zimmer, weil ich als Erster eingecheckt habe. Die Wohnung ist ziemlich spärlich eingerichtet. Wohnzimmer mit Esstisch, Couch und integrierter Küche, 1 Bad und 3 Zimmer. Sämtliches Geschirr für die Küche müsst ihr euch selbst besorgen, wofür IKEA optimal ist. Leider ist die Verkehrsverbindung zu IKEA nicht so gut. Am besten mietet man sich ein Auto, sodass man alle Sachen auf einmal transportieren kann. Das Zimmer besteht aus einem Wandschrank, Schreibtisch, einer Lampe und einem Bett. Die Matratzen sind sehr durchgelegen und gewöhnungsbedürftig. Sonst ist das Zimmer einfach, aber ausreichend. Die amerikanische Bauweise ist sehr hellhörig, aber ich hatte trotzdem viel Spass in der Wohnung, insbesondere mit meinem italienischen Roommate. PC-Räume und Freizeiträume (Tischtennis, Tischfussball, Instrumentenraum) sind auch verfügbar. Vorlesung Ich habe 4 Fächer belegt, welches auch dem Standard work-load entspricht. Generell muss man sich wegen der Anerkennung der Fächer keine Sorgen machen, wenn man „normale Fächer“ nimmt. Natürlich gibt es auch hoch exotische Fächer, die auch sehr interessant sind, aber im Hinblick auf die Anerkennung sollte man diese eher meiden. Risk management INSR 205 INHALTE: Alles über Versicherungen, sowie Rentenmarkt. Wie handeln Individuen, Unternehmen und Versicherungen? Wie poolt man Risk? Was sind die Anreize? Wie bestimmt man eine Versicherungsprämie? Gesetzesrahmen des amerikanischen Versicherungsmarktes? Ein sehr kompetitiver Kurs, da es sehr viele Teilnehmer gibt und der Notenspiegel gecurved wird. Die Benotungsgrundlage bestand aus 3 Klausuren die jeweils von unterschiedlichen Professoren erstellt wurden. Jede Klausur zählte somit mit 33% in die Endbewertung ein. Es ist ein Mischkurs mit MBA Studenten.

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Corporate valuation FNCE 207 INHALTE: Unternehmensbewertung. Jahresabschluss (10k) Analyse und Erstellen eines kompletten Modells zur finalen Bewertung des Unternehmen am Markt. Bilanzkenntnisse, corporate finance Kenntnisse (WACC, Leverage, FCF) und auch Excel Kenntnisse sind wichtige Voraussetzung für den Kurs. Am Ende wird eine Analysten Empfehlung mit einem Kursziel ausgegeben, ob der Aktienkurs momentan auf dem Markt unter- oder überbewertet ist. Die Bewertung erfolgte 100% über die wöchentlich abgegebenen Papers, die in Gruppen bearbeitet werden. Der Kurs umfasste die groesste Arbeitsbelastung fuer mich an der Upenn. Insgesamt einer der toughesten, aber auch einer der interessantesten Kurse an der Wharton. Mir persönlich hat es am meisten Spass gemacht. Wenn jemand ins Equity Research gehen will, ist dieser Kurs die perfekte Wahl. Ebenfalls ein Mischkurs mit MBA Studenten mit curve. Fixed income securities FNCE 235 INHALTE: Alles was mit Bonds und Dergleichen zu tun hat. Themen wie Pricing von Bonds, Greeks (Theta, Delta, Gamma etc. ), Option-pricing, convertible bonds, vasicek, forwards, futures werden behandelt. Auch einer der berühmtesten Kurse an der Wharton. Matheaffinität und Kapitalmarktkenntnisse sollte man schon aufbringen, wenn man den Kurs erfolgreich absolvieren will. Wieder ein MBA Mischkurs und natürlich auch gecurved. Bewertung durch 1 Midterm, 1 Final und eine Gruppenpräsentation. Ebenfalls ein sehr arbeitsaufwendiger Kurs. Game theory ECON 212 INHALTE: Spieltheoretische Ansätze. Themen wie Nash Gleichgewicht, Gefangenen Dilemma werden immer wieder behandelt. Mir hat dieser Kurs am meisten Kopfzerbrechen verursacht. Es war immer sehr schwierig sich einen Ansatz auszudenken um das Problem zu lösen. Man müsste eine bestimmte Genialität und Verrücktheit mitbringen um den Kurs erfolgreich zu meistern. Wöchentliche assignments mussten abgeben werden, welche auch benotet wurden. Der grösste Bestandteil der Benotung bestand aus 2 Midterms und 1 Final. Freizeit Man hat zwar eindeutig nicht so viel Zeit für Freizeitbeschäftigungen wie hier in Frankfurt, dennoch kann man sich das Leben auf der Upenn sehr vergnügungsvoll gestalten! Eigentlich ist für jeden etwas dabei, da die USA an sich, und speziell die Ostküste, sehr multikulturell und vielseitig ist. Angefangen von Einführungsveranstaltungen für Austausch- und Erstsemesterstudenten, Verbindungsparties, Feiern in der Stadt Philadelphia bis hin zu Reisemöglichkeiten gibt es genug Möglichkeiten sich vom Stress des Studiums zu entziehen. Ich habe sehr viel mit koreanischen Studenten zu tun gehabt (da ich auch selbst Koreaner bin) mit denen ich auch weiterhin Kontakt habe. Der Umgang mit anderen Austauschstudenten oder Mitbewohner im Wohnheim gestaltet sich ebenfalls sehr leicht. Problematisch ist es mit amerikanischen Studenten, die schon in ihrem letzten Semester sind und einen festen Freundeskreis haben. Über die Wohnheimveranstaltungen könnte man dort ein paar Kontakte knüpfen, dennoch hat man am meistens mit anderen Austauschstudenten zu tun. Ganz beliebt ist auch das Pub „Smokeys“, wo man sich regelmässig trifft um sich auszutauschen. Ich persönlich war sehr oft im „Cavanaughs“, eine Sportsbar auch in der unmittelbaren Umgebung. Natürlich kann man auch in die Stadt fahren um zu feiern, zu essen oder auch ganz spontan zu einer Verbindungsparty gehen und kostenlos feiern. Die Stadt Philadelphia bietet neben den kulturellen Sehenswürdigkeiten auch Feiermöglichkeiten wie den Club „Transit“. Über den kriminellen Ruf der Stadt Philadelphia braucht man sich keine grossen Sorgen machen. Der Campus wird 24 Stunden von Sicherheitsleuten bewacht. Ausserhalb des Campus sollte man vorsichtig sein, insbesondere von der 49 – 69 street. Das Essen besorgt man sich meistens bei den sogenannten „Food trucks“. Relativ preiswert und schnell hat man das Essen dann geregelt. Am beliebtesten sind die Tacos und das chinesische Essen (Tipps: Yuki und Steak Queen). Da ich im Gegensatz zu manch anderen, auch eine gut funktionierende Küche hatte, wurde bei mir auch viel gekocht. Aber bei den meisten anderen bleibt die Küche fast über das

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ganze Jahr leer. Unbedingtes Muss: ein „Philly-cheese steak“ sollte man natürlich unbedingt probiert haben. Fazit Insgesamt war das eine sehr erfahrungsreiche, lustige, wissensbereichernde und schätzbare Zeit, die ich auch im Nachhinein auf jeden Fall wiederholen würde. Man hat nicht oft die Gelegenheit auf einer Ivy League Universität zu studieren und dabei noch sehr viel Spass zu haben. Ich möchte mich bei allen bedanken die mir den Aufenthalt ermöglicht haben, insbesondere bei Frau Jaeckel, Frau Zell, Catherine Heimerl und natürlich bei meinen Freunden die ich dort gewonnen habe.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Wharton School der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA WS 2008/2009 Von Katarina Janković

Wharton Business School Die Wharton Business School ist nicht nur die älteste, sondern auch die größte Business School der Welt und wurde von dem amerikanischen Industriellen und Philanthropen Joseph Wharton im Jahre 1881 gegründet. Sie gehört zur University of Pennsylvania, die als Mitglied der amerikanischen Ivy League zu den angesehensten Spitzen-Hochschulen Nordamerikas zählt. Wharton belegt seit mehreren Jahren Spitzenpositionen in der Liga der Business Schools weltweit und konkurriert mit den in Deutschland deutlich bekannteren Eliteunis wie Harvard, Stanford oder Yale um die Führung in zahlreichen Rankings. Kurse: Wharton bietet einem eine unglaubliche Vielzahl von Kursen mit unterschiedlichen Themen und Anforderungsprofilen, welches meine Entscheidung mich auf vier Veranstaltungen festzulegen, nicht gerade erleichterte. Im Grunde kann sich jeder seinen individuellen Interessen und Studienschwerpunkten entsprechend seine Veranstaltungen aussuchen und auch die einem zugeteilten „academic advisor“ stehen einem stets mit Rat und Tat zur Verfügung. Meine Entscheidung ist letztendlich auf die folgenden vier Kurse gefallen: MGMT 211: Competitive Strategy Dieser Kurs wurde von Professor Louis Thomas gehalten und ist ein fortgeschrittener Kurs in Wettbewerbsstrategien und angewandter Spieltheorie. Im Wesentlichen ging es darum zu erkennen, wie Entscheidungen hinsichtlich des Preises, Investitionen in Kapazitäten, Werbung, Neuprodukteinführungen sowie Forschung und Entwicklung die Reaktion von Wettbewerbern beeinflussen und Marktstrukturen nachhaltig verändern können.

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Außerdem haben wir uns mit einer Vielzahl von Markteintrittsbarrieren und Marktformen beschäftigt und anhand wöchentlicher Fallstudien die zugrunde liegende Theorie anhand von praktischen Beispielen, unter anderem in der Airline Industrie, dem US-Kaffeemarkt oder der Konsumgüterindustrie diskutiert. Meine Endnote setzte sich zu 20% aus mündlicher Beteiligung, zu 50% aus einer Abschlussklausur und zu 30% aus einer Industrieanalyse zusammen. MGMT 208: Globalization and International Political Economy Im Zentrum des gesamten Kurses stand das Thema “Globalisierung”! Was überhaupt bedeutet der so häufig verwendete Begriff und welche Formen von Globalisierung existieren auf der Welt? Was sind die Vor- und Nachteile dieses Prozesses und welche Auswirkung hat die Globalisierung unserer Welt auf Kulturen, nationale Identitäten und Gesellschaftsformen heutzutage? Zudem haben wir uns mit Zukunftsszenarien, in Anbetracht fortschreitender Konflikte und Umweltkatastrophen beschäftigt und die Möglichkeit und Umsetzbarkeit von „global governance“ diskutiert. Die Bewertung basierte zu 25% auf einer Klausur, zu 16% auf einer Szenario Präsentation, zu 24% auf drei „thought paper“ und zu 35% auf einem research paper. MGMT 249: Corporate Development: Mergers and Acquisitions M&A gehört mit Abstand zu einem der besten und interessantesten Kurse, die ich in meinem bisherigen Studium belegt habe. Der Kurs wurde von Professor Saikat Chaudhuri gehalten, der aufgrund seiner ausgezeichneten Lehrqualitäten bereits zahlreiche Auszeichnungen seitens der Business School und den Studenten erhalten hat und aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung über ein unglaubliches Wissen in diesem Bereich verfügt. Aufgrund der großen Nachfrage, aber begrenzten Teilnehmeranzahl ist der Kurs meist schon in den ersten Tagen des Semesters belegt und auch ich konnte nur noch über das Nachrückverfahren einen der begehrten Plätze ergattern. Inhaltlich haben wir sowohl die Rolle von Mergers & Acqusitions, als auch alternative Methoden der Unternehmensentwicklung wie Joint Ventures oder minority stakes analysiert und stets anhand realer Transaktionen näher beleuchtet. Außerdem wurden Themen wie strategische Aquisitionen, leveraged buy-outs, feindliche Übernahmen und die Bedeutung von due dilligence intensiv bearbeitet. Die Endnote setzte sich zu 65% bestehend aus einem term paper, einer Abschlusspräsentation und einem draft zusammen und zu 35% aus mündlicher Beteiligung. MKMT 232: New Product Development Dieser Kurs wurde von Professor Wes Hutchinson geleitet und zum ersten Mal als „Vollzeitkurs“ und nicht wie die Jahre zuvor, als „halber Kurs“ angeboten. Die Note setzte sich zu 30% aus mündlicher Beteiligung und diverser individueller Arbeiten, zu 40% aus einem „Business Plan“ sowie zwei mid-terms mit je 15% zusammen. Ziel war es, wesentliche Methoden und Theorien der Produktenwicklung beginnend von der eigentlichen Produktidee, bis hin zur letztendlichen Markteinführung zu erlernen und zu erkennen, welche Faktoren die Erfolgschancen eines neuartigen Produktes erhöhen. Zudem haben wir uns mit der Bedeutung von Produktdesign, Marktanalysen und Kosumneigungen beschäftigt. Die Hauptaufgabe während des gesamten Semesters bestand darin, das Erlernte anhand einer eigenen Produktidee in Form eines Businessplans anzuwenden und unter anderem eine Finanz- und Marktanalyse für einen Zeitraum von 5 Geschäftsjahren zu erstellen. Mein persönliches Fazit hinsichtlich meiner Kurswahl fällt folgendermaßen aus: Die Veranstaltungen waren wirklich allesamt äußerst interessant und aufgrund sehr beeindruckender Gastvorträge ebenfalls sehr abwechslungsreich gestaltet worden. Ich hatte die Möglichkeit, in viele für mich neue Bereiche hineinzublicken, als auch vollkommen neue Lehrmethoden kennen zu lernen. Folglich kann ich Euch absolut jeden der oben beschriebenen Kurse und die dazugehörigen Professoren nur wärmstens empfehlen.

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Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen, dass alle meiner Kurse mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden waren, was im Wesentlichen aus den zu verfassenden schriftlichen Arbeiten (term papern) und den wöchentlichen assignments resultierte. Ihr solltet Euch je nach Eurer Kurswahl darauf einstellen, dass in Wharton sehr viel Wert auf Gruppenarbeiten gelegt wird und dass wöchentliche meetings bis in die späten Abendstunden oder den frühen Morgen keine Seltenheit sind. Doch selbstverständlich sollte Euch dies nicht im Geringsten davon abhalten, die genannten Kurse zu wählen, sondern vielmehr ermutigen, neue Herausforderungen anzunehmen und Euer Leistungsvermögen unter Beweis zu stellen. Meine Empfehlung ist es, sich schon so früh wie möglich mit dem umfassenden Veranstaltungsangebot in Wharton vertraut zu machen und Euch noch vor Studienbeginn bei den entsprechenden academic advisorn zu vergewissern, dass Ihr auch offiziell für die auserwählten Kurse angemeldet seid. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die berühmtesten und begehrtesten Kurse wie M&A oder Negotiations meist schon am ersten Tag belegt sind und es sich als sehr schwierig erweist, sich nachträglich online noch dafür anzumelden. Unterkunft: Wie die meisten meiner Vorgänger habe auch ich in einem der drei so genannten „high rises“ gewohnt, welches in meinem Falle das Rodin College House gewesen ist und sich in unmittelbarer Nähe zu den Vorlesungsgebäuden befindet. Für den Zeitraum von einem Studiensemester bietet es sich im Besonderen an, direkt auf dem Campus zu wohnen, da es sich vermutlich als relativ schwierig erweisen wird, eine Privatunterkunft anzumieten und man somit den bestmöglichen Kontakt zu anderen Studenten bekommt. Fast jede Woche gibt es in den einzelnen College Häusern Events und Themenabende, die dem Kennen lernen dienen und eine gelungene Abwechslung bieten. Ein wichtiger Tipp meinerseits ist bereits am erstmöglichen Tag, dem so genannten „early move in day“ morgens anzureisen, damit ihr Euch ein Zimmer Eurer Wahl in der Euch zugewiesenen Wohnung aussuchen könnt. Die Zimmervergabe erfolgt nämlich nach dem „first come, first serve“ Prinzip. Organisation: Meine Empfehlung hinsichtlich des sehr umfassenden organisatorischen Aufwands ist es, sich früh genug um die notwendigen Unterlagen zu kümmern. Nachdem Ihr seitens der Goethe Universität für die Wharton School nominiert seid, müsst Ihr noch zahlreiche Unterlagen und Dokumente bei der University of Pennsylvania einreichen, bevor ihr offiziell angenommen werdet. Neben dem Beantragen des notwendigen Visums, müsst Ihr unter anderem umfangreiche Impfungen, die von der Universität ausnahmslos vorausgesetzt werden, über Euch ergehen lassen, eine Auslandskrankenversicherung abschließen, sowie Euch um eine Unterkunft kümmern. Ganz wichtig an dieser Stelle ist zu erwähnen, dass ich Euch wirklich die Versicherung der University of Pennsylvania empfehle. Diese ist zwar wesentlich teurer, als eine private Auslandsversicherung, aber wenn Ihr Euch viel Ärger und bürokratischen Aufwand ersparen wollt, solltet Ihr meinen Rat beherzigen. Ich musste leider selbst Erfahrung mit dem amerikanischen Krankensystem machen und zum Glück hatte ich die Versicherung der Universität abgeschlossen, ansonsten wäre es verdammt teuer geworden. Die Anmeldung hierfür ist jedoch erst relativ spät gegen Mitte Juli möglich und sollte Euch daher nicht beunruhigen. Events: Wharton und UPenn bieten allen Studenten ein unfassbar großes Angebot von Events an, welche über das gesamte Semester hinweg fast wöchentlich stattfinden. Insbesondere die Wharton School und Ihre „Clubs“ veranstalten Firmenpräsentationen, Ausflüge zu Unternehmen nach New York City, oder laden Persönlichkeiten wie z.B. den CEO von The Coca-Cola Company oder den CNN Moderator Anderson Coopers für Gastvorträge ein. Für mich waren diese Besuche ganz unvergessliche und besondere Erlebnisse, die sich einem nur einmal bieten. Versucht trotz des hohen Arbeitsaufwands über das gesamte Semester hinweg, so oft wie möglich, an derartigen Treffen und Aktionen teilzunehmen und Mitglied in zumindest einem der zahlreichen Clubs oder Verbindungen zu werden.

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Fazit: Mein Auslandssemester an der Wharton Business School in den USA gehört zu den besten und prägendsten Erfahrungen, die ich in meinem bisherigen Leben gemacht habe. Ich habe sehr viel über mich und meine Umgebung erfahren und eine völlig neue Art des Studierens kennen gelernt. Ich bin sehr dankbar, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, an einer derart herausragenden Business School zu studieren und ein solch atemberaubendes und facettenreiches Land näher zu erkunden. An dieser Stelle möchte ich folglich die Gelegenheit nutzen und mich bei allen Personen und Organisationen bedanken, die mir diesen unvergesslichen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Amerika und natürlich in Wharton ermöglicht haben. Ich möchte mich ganz herzlich bei Herrn Pilz and Frau Jäckel im Auslandsbüro, vor allem für meine Nominierung und ihre umfassende Betreuung vor, während und nach meinem Aufenthalt in Philadelphia bedanken. Außerdem geht ein ganz besonderer Dank an die Stiftung der deutschen Wirtschaft, die mir durch ihre ideelle und finanzielle Unterstützung während des gesamten Aufenthaltes im Besonderen hilfreich zur Seite stand. Als letztes möchte ich mich aber auch bei Linda Sawallich, meiner Vorgängerin bedanken, die mir stets mit viel Geduld viele meiner entstandenen Fragen beantwortet hat. Für Fragen hinsichtlich der Wharton School, der Organisation Eures Auslandsstudiums oder der Kurswahl stehe ich Euch jederzeit sehr gerne unter der unten angeführten Email Adresse zur Verfügung. [email protected] Anhang

High Rises: Harrison College House:

The Forum: John M. Huntsman Hall (Whartongebäude)

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