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Ergebnisse der FORBA-Studie zum betrieblichen Datenschutz
Thomas Riesenecker-Caba
Datenschutz im Betrieb: Gelebte Praxis oder heiße Luft, 25. November 2009
2
Prinzip „Hoffnung“0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Mein Arbeitgeber legt Wert darauf,die Arbeit der Beschäftigten durch
Informationssysteme zukontrollieren.
In den letzten zwei Jahren hat esimmer wieder Fälle gegeben, indenen Beschäftigte überwacht
wurden.
Die Beschäftigten machen sichSorgen, wie ihre Daten verwendet
werden.
Mein Arbeitgeber geht sorgsam mitBeschäftigtendaten um.
Es werden in unserem Betrieb nurdiejenigen Beschäftigtendaten
erhoben, die unbedingt notwendigsind.
stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme nicht zu
3
Hochkomplexe Angelegenheit
13-15 Systeme 9,7%
1-3 Systeme 6,2%
10-12 Systeme 26,6%
16-18 Systeme 1,8%
7-9 Systeme 30,2%
4-6 Systeme 25,5%
Gefragt wurde nach zehn gängigen Systemen (z.B. E-Mail, Zeiterfassung, Personalverrechnung, …) und acht neueren Entwicklungen (Data Warehouse-Systeme, Einsatz von PDA, e-learning Systeme, …)
4
Regelungsbedarf gegeben !
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Call Center System
digitale Personalakte
GPS (zur mobilen Ortung)
SAP
Personalverrechnungs- / HR-System
Telefonsystem, Handy
Videoüberwachungssystem
Internet, E-Mail
Zutrittskontrollsystem
Zeiterfassungssystem
Betriebsveinbarung vorhanden Betriebsvereinbarung geplant
5
Noch einiges zu tun …durchschnittliche Anzahl der Systeme und Betriebsvereinbarungen
0
2
4
6
8
10
12
bis 100 101 - 500 über 500 koop. untersch. n.koop einbez. n.einbez
Anz. Systeme Anz. BV
Betriebsgröße
Betriebsklima Partizipation
6
Keine einzige Betriebsvereinbarung
44,6%
24,0%
19,4%
16,0%
31,2%
21,0%
29,5%
39,7%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
bis 100
101-500
über 500
einbez.
n. einbez.
koop.
untersch.
n.koop.
keine BV 1-4 BV 5-8 BV 9 und mehr BV
Größe
Klima
Partizi-
pation
7
Versuch einer Interpretation
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
andere Schwierigkeiten
Der Arbeitgeber gibt keine Information
Das System ist zu umfassend, um es zu regeln
Andere Themen werden wichtiger
Der Arbeitgeber verzögert die Verhandlungen
Der Arbeitgeber will das nicht
Die Systeme sind für den Betriebsrat nicht zu durchschauen.
Es gibt nur wenige Systeme.
Den Beschäftigten ist das Thema nicht so wichtig
Es gab noch nie Probleme mit dem Datenschutz.
Warum keine BV?
Schwierigkeiten bei den Verhandlungen
n=191
8
§ 91 ArbVG
9
Anforderungen aus Datenschutzgesetz
Gesetzestext erhältlich: http://www.dsk.gv.at
10
Der/die ArbeitgeberIn …0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
... informiert die Beschäftigten darüber,welche Daten von ihnen gespeichert
sind.
... informiert die Beschäftigten darüber,dass fehlerhafte Daten gelöscht bzw.
geändert werden können.
... informiert die Beschäftigten darüber,wo sie ihre Daten einsehen können.
... verpflichtet die Beschäftigten zurEinhaltung des Datengeheimnisses in
Bezug auf Geschäftsdaten.
... verpflichtet die Beschäftigten zurEinhaltung des Datengeheimnisses in
Bezug auf MitarbeiterInnendaten.
... stellt Informationen zumDatenschutz ins Intranet bzw. hängt
sie aus.
... händigt Informationen zumDatenschutz den Beschäftigten in
schriftlicher Form aus.
... hat den Datenschutz inBetriebsordnungen oder IT-Richtlinien
geregelt.
ja nein weiß nicht
11
Resümee:
Der Datenschutz ist zu einem wichtigen Aufgabengebiet für BetriebsrätInnen/PersonalvertreterInnen (BR/PV) geworden.
BR/PV ist die Macht der Technik bewusst und sie hoffen, dass ihre ArbeitgeberInnen sorgsam mit Beschäftigtendaten umgehen.
Durch die vermehrte Verwendung personenbezogener Daten, den Einsatz unterschiedlicher Systeme, aber auch die zum Teil betriebs-übergreifende Vernetzung der Systeme wird eine Analyse der betrieblichen Verwendung zu einer hochkomplexen Angelegenheit.
Rechtliche Bestimmungen der Arbeitverfassung und des Daten-schutzes erfordern betriebliche Regelungen, BR/PV aber auch ArbeitgeberInnen sind gefordert und in vielen Fällen überfordert.
Nachhaltige betriebliche Regelungen können nur durch ein gemeinsames konstruktives Vorgehen von BR/PV und ArbeitgeberInnen erreicht werden.
12
Studie erscheint Anfang 2010 …
als Band 11 der AK-Wien Reihe „Sozialpolitik in Diskussion“ und steht auf der AK-Wien Webseite zum Download zur Verfügung bzw. kann dort bestellt werden.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !