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2 6 1 Personalnor -- G. Straube hat sich in Gesel[schaft seines Sohnes und ei- nes jungen kenntnissreichen Mannes~ eines gelernten Apothekers, an Bord der G|oriosa begeberi, und dfirfte in diesem Augenblicke Europa bereits im Rticken haben. -- Dr. Phil. Ant. Pieper, Verfasser eines Werkes fiber das wechselnde Farbenverhiiltniss in den verschiedenen Lebensperio- den des Blattes, Ctarb am i5. April zu Paderborn." Wereine. Gesellsehaften und Anstalten. -- In der Silzung der mathemalisch-naturwissen- schaftlichen Klasse der kais. Akademie der Wissenschafteu in Wien am 17. Juli wurde eine ehemische Abhandlung des Herru Rob. S chwarz in Prag: ,Untersuchung der K0nigs- Chinarinde ~' ftir die Sitznngsberichte aufge,lommen; Dr. B o u 6 hielt einen Vor- trag tiber die baumlosen Gegenden des Continents und Prot: H y rt l stellte einen Antrag, welcher nicht nur den Akademikern reichen Stoff zu wissenschaftliehen Arbeiten herbeischaffen, sondern auch den Wiener Museen sehr wichtige Bereleherungen zu erwerben be- zweckt. Dr. Heuglin aus Sluttgart, seiner Zeit mit dem Consul Baron Mtiller nach Egypten gekommen, hat nicht nur sehr werth- voile naturhistorische Sammlungen daselbst angelegt, sondern ist im Begriffe, eine Reise in das hnere yon Afrika zu unternehmen, wo er his zmn 4. Breitegrade vorzudringen beabsichtigt. Er hat sich der Akademie zu Berichten und Einsendung von naturhistorischen .Gegen- stiinden angetragen, was auch aagenommen wurde. HE~Im r e i- cherin Brasilien, Heuglin und Knoblechner ill Afrika, dem- niichst C z a r r o t t o und P o I I a k in Persien lasscn far den Betriel~ der Naturwissenschaften in den niichsten Jahren eineu Epoche nm- chenden Aufschwung erwartea, und es ist nut um so mehr zu be- dauern, dass C b r d a auf seiner Ueberrahrt nach )Iexiko ~-- wie lei- der nicht mehr zu zweife[n -- dem Vaterlande und der Wissenscha~ durch irgend ein griissliches Ungltick, welches das Schiff spurlos ver- nichtete, far immer entrissen worden ist. -- Die in Stockholm versammelte Scandinavische Na- t u r f o r s c h e r-V e r s a m m 1 u u g bestand aus a~6 Milgliedern, dar- unter a7 Diinen, tl Norwegeru, it aus Finland und andern Ge- genden, die Uebrigen aus Schweden Ergebnlsse in der Pflanzencultur uttd dent Pflanzenleben. l~iilgetheilt von J. G. B e e r. II. B e i t r a g z u r C u l t u r d e r Vanda~, Aericles, Saccolabium, Sarvanthus , Renanthera. Es ist jedem Besitzer dieser herrlichen theueren Pflanzen wohl bekannt, mit welcher Freiheit selbe vegetiren wollen. Diese pracht- vollen Gewiichse begnflgen sich allein mit der warmen, feuchten Luft, sie bedttrfen nur geeignete Anklammerungspunkte~ um sich,

Ergebnisse in der Pflanzencultur und dem Pflanzenleben

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Page 1: Ergebnisse in der Pflanzencultur und dem Pflanzenleben

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P e r s o n a l n o r

- - G. S t r a u b e hat sich in Gesel[schaft seines Sohnes und ei- nes jungen kenntnissreichen Mannes~ eines gelernten Apothekers, an Bord der G | o r i o s a begeberi, und dfirfte in diesem Augenblicke Europa bereits im Rticken haben.

- - Dr. P h i l . A n t . P i e p e r , Verfasser eines Werkes fiber das wechselnde Farbenverhiiltniss in den verschiedenen Lebensperio- den des Blattes, Ctarb am i5. April zu Paderborn."

W e r e i n e . G e s e l l s e h a f t e n u n d A n s t a l t e n .

- - In der Silzung der m a t h e m a l i s c h - n a t u r w i s s e n - s c h a f t l i c h e n K l a s s e der kais. Akademie der Wissenschafteu in Wien am 17. Juli wurde eine ehemische Abhandlung des Herru R o b . S c h w a r z in Prag: ,Untersuchung der K0nigs- Chinarinde ~' ftir die Sitznngsberichte aufge,lommen; Dr. B o u 6 hielt einen Vor- trag tiber die baumlosen Gegenden des Continents und Prot: H y r t l stellte einen Antrag, welcher nicht nur den Akademikern reichen Stoff zu wissenschaftliehen Arbeiten herbeischaffen, sondern auch den Wiener Museen sehr wichtige Bereleherungen zu erwerben be- zweckt. Dr. H e u g l i n aus Sluttgart, seiner Zeit mit dem Consul Baron M t i l l e r nach Egypten gekommen, hat nicht nur sehr werth- voile naturhistorische Sammlungen daselbst angelegt, sondern ist im Begriffe, eine Reise in das h n e r e yon Afrika zu unternehmen, wo er his zmn 4. Breitegrade vorzudringen beabsichtigt. E r hat sich der Akademie zu Berichten und Einsendung von naturhistorischen .Gegen- stiinden angetragen, was auch aagenommen wurde. HE~I m r e i - c h e r i n Brasilien, H e u g l i n und K n o b l e c h n e r ill Afrika, dem- niichst C z a r r o t t o und P o I I a k in Persien lasscn far den Betriel~ der Naturwissenschaften in den niichsten Jahren eineu Epoche �9 nm- chenden Aufschwung erwartea , und es ist nut um so mehr zu be - dauern, dass C b r d a auf seiner Ueberrahrt nach )Iexiko ~-- wie lei- der nicht mehr zu zweife[n - - dem Vaterlande und der Wissenscha~ durch irgend ein griissliches Ungltick, welches das Schiff spurlos ver - nichtete, far immer entrissen worden ist.

- - Die in S t o c k h o l m versammelte S c a n d i n a v i s c h e N a - t u r f o r s c h e r-V e r s a m m 1 u u g bestand aus a~6 Milgliedern, dar- unter a7 Diinen, t l Norwegeru, i t aus Finland und andern Ge- genden, die Uebrigen aus Schweden

Ergebn l s se in d e r P f l a n z e n c u l t u r u t t d d e n t P f l a n z e n l e b e n .

l~iilgetheilt von J. G. B e e r.

II. B e i t r a g z u r C u l t u r d e r Vanda~, Aericles, Saccolabium, Sarvanthus , Renanthera.

Es ist jedem Besitzer dieser herrlichen theueren Pflanzen wohl bekannt, mit welcher Freiheit selbe vegetiren wollen. Diese pracht- vollen Gewiichse begnflgen sich allein mit der warmen, feuchten Luft , sie bedttrfen nur geeignete Anklammerungspunkte~ um sich,

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auf ihre kriiftigen Wurzeln gestlilzt, fest und aufreeht erhalten zu kiinnen , - - sie verzichten dann auf abe Composte. Gerade abet" diese scheinbar leicht zu erfiillenden Bedingungen sind in der That schwer zu erfiillen. Es handelt sich hierbei um einen Anklamme- rungsgegenstand, d e r f o r t w f i h r e n d m f i s s i g f e u c h t b l e i b t nnd es ermiiglicht, die dicken Wurzeln zum iifteren mit starker Feuchtigkeit dutch Aufspritzen zu versehen, ohne dass die Pflanze selbst nass wird. Dieses Verfahren ist bei ,anhaltend rauher Sommerwitterung und hauplsfichlich im Februar, Miirz~ April, Sep- Jember~ October yon grosser Wichtigkeit. leh erlaube mir nun auf eine Culturweise anfmerksam zu machen, welche manche Uebelstfinde beiseitigen wird.

Man liisst sich nach der GrOsse der Pfianzen vom T(ipfer hohl- ziegelarlige, aufrecht stehende, mit vielen "Liichern und rauher Oberllfiehe versehene, unglasirte, jedoch gut gebrannte Gestelle ma- chen. Diese Vorrichtungen legt man vor dem Gebrauche ein paar Tage in Regenwasser, und binder dann mittelst Bleidraht die Pflan- zen auf die gegen aussen gebogene Seite dergestalt an, dass die Wurzeln (wenn miiglich) gleich durch die LOcher naeh riickwfirts gesteckt werden. In kurzer Zeit werden sich die Wurzeln an die rauhe Unterflfiche des Thongeslelles lest angehfiagt haben. Die sich spiiter bildenden Wurzeln suchen, wie bekannt, sich vom Lichtezu entfernen - - wachsen dutch die Liicher und vertblgen versehiedene Richtun- gen. - - Man kann diesen aufrechlslehenden Gestellen sehr zierliche Formen geben. Bei tiber 4 Schuh hoch wachsenden Pflanzen muss die Vorrichtnng gleicb so angefertiget werden, dass man bei zuneh- mendem Waehslhume der Pflanze das Gestelle dnrch einen neuen Auf.- satz verlfingern kann. Die Basis der GesteIle muss stark und breit genug sein~ um den Pflanzen einen ruhigen~ sicheren Slandort zu gewiihren.

Ueber 4 Schuh Hiihe werden Gestelle selbst bei Renanthera coc- einea, Vanda teres u. s. w., welche wohl bis 20 Schnh lang wer- den, nicht niithiff sein, da Pflanzen, welche 2 0 - - 3 0 Jahre lang in Cultur und immer aut~ einem Plalz stehen, sich selbst versorgen, dann aber Eisenstangen nnd nile Gegensti~nde, welche sich in der Niihe befinden, nmstricken. Ich erinnere hier an Renanthera coccinea im Jardin des plantes in Paris. Mit diesen u werden die Pflanzen in ihrer Wachsthumsperiode leicht wachsen, im Winter aber auf eine leichte Weise in den Ruhestand gebracht wer- den~ o h n e d a s s d i e W u r z e l n l e i d e n .

]biternri.~cl|e Not l zen . Die Zahl der auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaf-

ten erschienenen Werke wird durch ein neues bedeutendes ver- mehrt. Professor Dr. U n g e r tibergab ktirzlich der Akademie die ersten zwei Theile seiner: ,Beitrfige zur Geschichte der Pflanzen- wel t" , welehe mit ,50 - - 60 Tafeln Farbendruek ausgestattet werden sollen.

Von Dr. J a c o b S t u r m's Deulschlands Flora in Abbildun- gen~ fortgesetzt yon Dr. J. W. S t u r m~ IlL Abtheil. ,Die Pilze Deutsch-