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1 Dr.med.univ. René Schnalzer Zweckgebunden für den Unterricht an HIP/Graz - Version: 01-2013 ERSTE HILFE Theorie Dr. René Schnalzer & www.roteskreuz.at 2013-01 Dr. René Schnalzer 2013-01 Dr. René Schnalzer

Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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ERSTE HILFE

Theorie

Dr. René Schnalzer & www.roteskreuz.at

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Definition von „erster Hilfe“

� Unter Erster Hilfe versteht man die auch von Laiendurchzuführenden Maßnahmen, um …

� … menschliches Leben zu retten,

� … bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum

Eintreffen professioneller Hilfe (z.B. Polizei, Feuerwehr,

Rettungsdienst) abzuwenden oder zu mildern.

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Warum erste Hilfe?

� Erste Hilfe zu leisten, ist einfach!

� Jeder kann einen Notruf absetzten, eine Unfallstelle absichern oder sichmit Anteilnahme um Verletzte kümmern.

� Alles was darüber hinausgeht muss jedoch erlernt werden.

� Es ist wichtig, die Maßnahmen praktisch zu üben, denn Erste Hilfeist Übungssache!

� Nur wer sicher und geübt ist, weiß im Stress einer Notfallsituation,was zu tun ist.

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Warum erste Hilfe?

� Es besteht eine Verpflichtung zur ersten Hilfe!

� Moralische VerpflichtungJedem kann etwas passieren!Auch man selbst erwartet sich erste Hilfe!

� Gesetzliche Verpflichtung

Strafgesetzbuch (StGB)§95 – Unterlassung der Hilfeleistung, §94 Im Stich-Lassen eines Verletzten, §88 FahrlässigeKörperverletzung

Straßenverkehrsordnung (StVO)

Besondere Verpflichtung für LehrerInnen, KindergärtnerInnen,BuslenkerInnen, medizinische Heilberufe

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Autoapotheke, Warnwesten

� Mit 1. November 1999 wurden die überarbeiteten

� ÖNORMEN V 5100 (Erste Hilfe Ausstattung für einspurigeKraftfahrzeuge) und V 5101 (Erste Hilfe Ausstattung für mehrspurigeKraftfahrzeuge) neu aufgelegt.

� Wie viele Warnwesten man im Auto mitführen muss:Gesetzlich vorgeschrieben ist in Österreich nur eine Weste für denLenker. Es empfiehlt sich aber im Sinne der Sicherheit allerAutoinsassen, für jeden Passagier eine Schutzweste mitzuführen.

� Auch Motorradlenker sollten zu ihrem eigenen Schutz eine Warnwestemitführen und im Notfall nützen. Jeder, der sich auf dem Pannenstreifenund der Fahrbahn aufhält, macht sich mit Warnweste fünfmal sichtbarer.Keiner sollte auf dieses Sicherheitsplus verzichten.

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Verfallsdatum kontrollieren!

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UNFALL

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RETTUNGSKETTE

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Die Aufgabe des Ersthelfers?���� Die Rettungskette in Gang setzen!

RETTUNGSKETTE

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Panne oder Unfall bilden eine Gefahr für die Betroffenen, den nachfolgenden Verkehr und die Helfer.

� Absichern der Unfallstelle – auch zur eigenen Sicherheit!

� Bei Annäherung an eine Unfallstelle…

� … erfasst der Ersthelfer die Situation, erkennt die Gefahr undbewahrt Ruhe

� … schaltet die Warnblinkanlage des eigenen Fahrzeuges ein� … hält in angemessener Entfernung an der Unfallstelle.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� … zieht Warnweste an

� … bei Dunkelheit kann das Fahrlicht des eigenen Fahrzeugesdie Unfallstelle beleuchten.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Warndreieck aufgeklappt mit derreflektierenden Seite gut sichtbar vor den Körper halten

� Immer dem Verkehr entgegenlaufen, möglichst im Bankett, bzw. hinterder Leitplanke.

� Nachfolgende Fahrzeuge zusätzlich zum Langsam fahren auffordern:Einen Arm ausstrecken; Auf- und Abwärtsbewegungen des Armesin halber Körperhöhe.

� Um Mithilfe bitten (Zuschauer…), laut um Hilfe rufen.� Falls möglich, Verletzte retten;� Notruf durchführen

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Warndreiecke, mobile Warnblinkleuchtenin ausreichender Entfernung vom Unfallort aufstellen.

� Ortsgebiet: ���� circa 50 Meter� Freilandstraße: ���� circa 150 Meter� Autobahn/Schnellstraße: ���� circa 250 Meter� Bei Kurven und Bergkuppen: (Erstes) Warndreieck vor der Kurve

oder der Bergkuppe aufstellen.

� Weitere Verkehrsteilnehmer um Mithilfe bitten (Notruf veranlassen)

� Zu beachten:� Eigene Sicherheit� Sichtverhältnisse (Tag, Nacht, Nebel…) - Taschenlampe� Fahrbahnzustand (trocken, nass…)

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Den laufenden Motor des Unfallwagens abstellen, Handbremseanziehen.

� Geräte und Maschinen in Landwirtschaft, Betrieben und aufBaustellen:� Hier ist wichtig, dass die Geräte zuverlässig abgestellt sind und sie sich

nicht unvermittelt wieder in Bewegung setzen können.

� Brand mit Feuerlöscher löschen

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Eigenschutz umfasst, für Leib und Leben gefährliche Situationen zuerkennen und Vorkehrungen zu treffen, die Risiken zu minimieren.

� Der Eigenschutz schließt eine weitere Gefährdung des Patientenund der eigenen Person aus.

� Den Eigenschutz zu beachten, soll verhindern, dass derHilfeleistende blindlings in Situationen hineinläuft, die eine Gefahrfür ihn darstellen, oder sich unnötig einer erhöhten Gefährdungaussetzt.

� Nur ein unverletzter Helfer ist ein guter Helfer, ein geschädigterHelfer ist ein Hilfsbedürftiger.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Der Ersthelfer folgt dem Schema:

� Ruhe bewahren!� Erkennen

Überblick über die Situation verschaffen!Welche Art Notfall liegt vor?

� Gefahr erkennen und absichernViele Gefahren können Menschen mit ihren Sinnesorganen nichtwahrnehmen, sie sind geruchlos, unsichtbar und geräuschlos.

� Handeln - Der Situation entsprechend.Umstehende zur Mithilfe auffordern,Erste-Hilfe-Maßnahmen strukturiert durchführenPsychologische Betreuung (Betroffenen, Umstehende und Angehörigeberuhigen), Falsches Handeln anderer verhindern

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

Hilfsmittel für den Eigenschutz:

� Wichtiger Teil des Eigenschutzes ist dasTragen der in jedem Verbandkastenvorhanden Einmalhandschuhe.

� Sie schützen den Ersthelfer vorInfektionen (u.a. Hepatitis, HIV), sorgenfür ein Mindestmaß an Hygiene undsenken den Ekelfaktor, besonders imUmgang mit offenen Wunden und mitErbrechenden.

� Arbeitsschutzhandschuhe schützen vormechanischen Verletzungen.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

Hilfsmittel für den Eigenschutz:

� Einfache Hilfsmittel für dieBeatmung (Taschenmaske).

� Notfalls legen Sie auch einfachein Taschen- oder Dreiecktuchüber Mund und Nase desBeatmeten.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Informieren Sie sich am Urlaubsort oder Arbeitsplatz überFluchtwege, Feuerlöschmittel und Erste-Hilfe-Ausrüstung.

� Machen Sie sich mit den Sicherheitseinrichtungen an IhremUrlaubsort oder Arbeitsplatz vertraut, wie etwa Sicherungen oderNotabschaltungen.

� Versichern Sie sich vor Fahrtantritt (v.a. bei einem Leihwagen!):� der Position des Schalters für die Warnblinkanlage und ob diese

funktioniert,� dass sich die Warnweste in Reichweite im Führerhaus befindet,� wo der Verbandkasten ist, sowie das Warndreieck und wie es

zusammengebaut wird.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

GEFAHRGUTUNFALL ERKENNEN

Warntafeln (30x40cm) mit schwarzen Buchstaben auf

orangefarbenem Feld und schwarzer Umrandung

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

Die Nummer zur Kennzeichnung der Gefahr ist 58:

Es handelt sich um einen oxidierenden (brandfördernden) und ätzenden Stoff.

Obere Nummer (= Gefahrnummer)33 (= Leicht entzündlich)

Untere Nummer (= Stoffnummer, UN-Nummer) 1203 (= Benzin) 2014 (= Wasserstoffperoxid)

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

„GAS“-Regel!

� Gefahr erkennen� Abstand halten� Spezialkräfte anfordern

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Sicherheitsabstand zum Gefahrguttransporter:mindestens 60 Meter

� Unfallstelle – sofern möglich - weiträumig absichern(mindestens 100-200 Meter)

� Kontakt mit dem Gefahrgut meidenDas Rauchen sowie das Trinken und die Nahrungsaufnahmesind unverzüglich einzustellen!

� Windrichtung beachten, Gefälle beachtenausströmende gasförmige gefährliche Stoffe können durch den Windin Richtung des Ersthelfers vertragen werden

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Notruf absetzen: Gefahr durchgeben

� Zündquellen ausschalten und vermeiden (Motor,Feuerzeug, Taschenlampe…)

� Andere Personen warnen

� Sofern möglich sind andere offene Feuerquellen inder Umgebung zu löschen.

Dies darf aber nur unter Beachtung derEigensicherheit des Helfers geschehen!

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Wann wird aus einer Unfallzone gerettet?

� Ist der Notfallpatient ohne Bewusstsein, Retten• so schnell wie möglich,• so schonend wie möglich!

� Wenn trotz Absicherung unmittelbare Lebensgefahr besteht

� Wenn die Durchführung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen invorgefundener Lage nicht möglich ist.

Eigenschutz beachten!

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Ist der Notfallpatient bei Bewusstsein, weiteres Vorgehen mit ihmabsprechen:

� SAGEN, dass man da ist und dass etwas geschieht

� SCHIRMEN Sie das Unfallopfer vor Zuschauern ab

� SUCHEN Sie vorsichtigen Körperkontakt (Hände…)

� SPRECHEN Sie und hören Sie zu

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/RettenRetten aus einer Gefahrensituation mit speziellen Griffen:

Wegziehen (in Rücken- und Bauchlage möglich): Der Helfer überkreuztbeide Arme des Verletzten unterhalb des Kopfes und zieht ihn ausder Gefahrenzone, dabei den Verletzten nur soweit wie nötiganheben.

RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

Rautekgriff:

� Klopfen Sie an die Scheibe, umfestzustellen, ob die Personwirklich bewusstlos ist.

� Autotüre öffnen� falls abgeschlossen, ein

Seitenfenster einschlagen, das nicht in der Nähe eines Verletzten ist, um Fahrzeugtüren öffnen zu können

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Nothammer

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

Rautekgriff:

� Bevor der Verunglückte aus demPkw gerettet wird, ist darauf zuachten, dass

� der Motor und die Zündungausgestellt ist (unter demLenkrad hindurchgreifen)

� der Autoschlüssel stecken bleibt

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

Rautekgriff:

� Bevor der Verunglückte aus demPkw gerettet wird, ist darauf zuachten, dass

� die Handbremse angezogen ist

� die Beine des Verletzten nichteingeklemmt sind

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Das Airbag-System ist sokonzipiert, dass es bei einemFrontalaufprall mit einerGeschwindigkeit von ca. 24 km/h)oder mehr auf ein fest stehendesHindernis ausgelöst wird.

Die Auslöseschwelle des Airbag(Aufprallgeschwindigkeit) ist – abhängigvon Karosseriestruktur und Einbaulageder Aufprallsensoren – vonFahrzeugmodell zu Fahrzeugmodellverschieden

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Achtung: AIRBAG

� Sollte der Airbag nicht ausgelösthaben, achten Sie darauf, dass Siesich nicht in seinem Auslösebereichaufhalten

� Durch die abgestellte Zündungverringert sich die Gefahr derspäteren Auslösung.

� Ein ausgelöster Airbag erhitzt dasLenkrad!

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Bevor der Verunglückte aus demPkw gerettet wird, ist darauf zuachten, dass

� vom Helfer der Sicherheitsgurtgeöffnet wird und

� Der äußere Arm geradeherunterhängt

� der Helfer den zu Rettendenleicht nach vorne beugt

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Nun erfasst der Helfer denVerletzten mit dem Rautekgriff,dreht ihn zu sich und zieht ihn soaus dem Wagen, dass derVerletzte auf den Oberschenkelndes Helfers zu liegen kommt.

� So bringt er ihn aus demGefahrenbereich.

� Sollte der Sicherheitsgurt nicht zuöffnen sein bzw. nicht durchtrenntwerden können, muss dasUnfallopfer / der Patient im Autositzen bleiben.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

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RAUTEKGRIFF:

Griff von hinten unter denOberarmen des

– evtl. zuvor in sitzende Stellunggebrachten –

Verletzten hindurch an einenunverletzten Unterarm, derrechtwinklig vor den Oberbauchabgewinkelt wird.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Befreiung von Personen aus einem verunglückten Fahrzeug

� Dabei darf die eigene Sicherheit nicht gefährdet werden.

� Akute Brandgefahr durch undichte Tanks oder Treibstoff-leitungen.

• Sehr gefahrvoll: elektrische Anlage des Fahrzeugs, laufende Motoren in dernäheren Umgebung, brennende Zigaretten.

� Feuerlöscher bereit halten, um ihn sofort einsetzen können.• Mit der Bedienung muss man sich vorab vertraut machen.

• Mit einem Pulverlöscher können Sie auch brennende Personen löschen(Feuerlöscher nicht direkt auf das Gesicht des Betroffenen richten)

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Das Feuer in Windrichtung angreifen von vorne nach hinten undvon unten nach oben löschen (ausgenommen Tropf- undFließbrände)

� Dadurch werden bereits gelöschte Teile nicht wieder entfacht unddas Löschmittel wird nicht durch die aufsteigende warme Strömungverweht.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Absichern/Eigenschutz/Retten

� Tropf- und Fließbrände immer von oben nach unten löschen.

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Notfallcheck

ZIEL?: Erhalt der Vitalfunktionen

� Zuerst prüft der Ersthelfer die Vitalfunktionen

� Als Vitalfunktionen (lateinisch Vita [weiblich] - das Leben und functio [weiblich]

- die Funktion) werden in der Medizin folgende lebenswichtigenVorgänge bezeichnet:

• Bewusstsein,

• Atmung und

• Kreislauf

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Notfallcheck

� Kontrolle des Bewusstseins

� Kontrolle der Atmung

� Eine Kontrolle des Kreislaufs (Puls tasten) erfolgt nicht durch denLaienhelfer!

� Wenn keine normale Atmung festgestellt werden kann, hat dasUnfallopfer einen Atem-Kreislauf-Stillstand.

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Notfallcheck Bewusstlosigkeit…wann?

Bewusstseinsklar:

persönlich, zeitlich, örtlich voll orientiert

Bewusstseinsgetrübt

Störung einer der drei Fähigkeiten

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Notfallcheck Bewusstlosigkeit…wann?

Bewusstlosigkeit besteht,wenn ein Mensch auf

„Shake and shout“(laut ansprechen und sanftschütteln)

Ansprechen,Berühren (Hand, Unterarm, Schulter)undSchmerzreize (Handrücken,Oberarminnenseite)

nicht situationsgerecht reagiert,die Atmung aber erhalten ist.

Aktuelle offizielle Lehrmeinung

Frühere offizielle Lehrmeinung

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Notfallcheck Bewusstlosigkeit

� Es fehlt� die Muskelspannung und� die lebenswichtigen Schutzreflexe.

� Der Mensch ist in diesem Zustand hilf- und schutzlos!

� Jeder Bewusstlose befindet sich - solange er auf dem Rückenliegen bleibt - in Lebensgefahr,� weil durch Erbrochenes,� Fremdkörper oder� Zurücksinken der Zunge die Atemwege verlegt werden können und

dadurch der Tod durch Ersticken eintreten kann!

� Hilferuf: rufen Sie laut um Hilfe, damit jemand den Notrufdurchführen kann und einen Defibrillator holen kann.

Notfallcheck Umdrehen aus Bauchlage

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Sturzhelmabnahme

� Ein Helm erschwert oder verhindertdie Kontrolle von� Bewusstsein und Atmung , sowie die

Durchführung lebensrettenderSofortmaßnahmen.

� Daher gilt der Grundsatz:

„Jedem bewusstlosen Helmträgerwird der Helm abgenommen.“

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Sturzhelmabnahme

Der Bewusstlose liegt auf demRücken und wird vom Helfer lautangesprochen und sanft geschüttelt(„shake and shout“)

Der Helfer kniet am Kopfende desBetroffenen, fixiert den Kopf mit deneigenen Knien und klappt das Visierhoch, spricht erneut das Unfallopferan, entfernt ggf. die Brille und machtden Mundbereich (Kinnschale/Kopf-haube) des Betroffenen frei.

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Sturzhelmabnahme

Der Helfer löst vorsichtig den Kinnriemen des Helmes.

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Sturzhelmabnahme

Der Helfer kniet jetzt oberhalb des Kopfesund umfasst mit beiden Händen den Helmdes Betroffenen.Anschließend zieht er den Helm inLängsrichtung ab, wobei er die Helmkanteüber die Nase des Betroffenen kippt.

Der Helfer zieht den Helm soweit ab,dass er mit einer Hand den Hinterkopfdes Betroffenen von unten stützen kann.Anschließend wird der Kopf desBetroffenen vorsichtig auf dem Bodenabgelegt.

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Helmtypen

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Notfallcheck Atemkontrolle

Neu2010: „Signs Of Circulation“!!

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Notfallcheck Atemkontrolle

Eine Hand auf die Stirn legen und mit der anderen das Kinn hochziehen!

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Notfallcheck Atemkontrolle

� Der Helfer legt seinen Kopf überMund und Nase des Bewusstlosenmit Blickrichtung in Richtung Brustkorb.

� Der Helfer versucht beim Patienten in Rückenlage (beiangehobenem Kinn und nackenwärts überstrecktem Kopf):

� ein normales Atemgeräusch zu hören,� das Heben und Senken des Brustkorbs zu sehen oder� den Luftzug der Atmung mit der Wange oder Auge zu fühlen.

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Notfallcheck Atemkontrolle

� Die Atemkontrolle soll nicht länger als 10 Sekunden dauern.� Damit kann das Vorhandensein oder Fehlen einer normalen

Atemtätigkeit relativ sicher festgestellt werden.

� Keine normale Atmung =� Schnappatmung,� flache Atmung,� keine Atmung

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Notfallcheck - Zusammenfassung

� Je nach Ergebnis des Notfallchecks (= Bewusstseins-/undAtemkontrolle) schließen sich verschiedene Maßnahmen an:

� Bewusstlosigkeit, normale Atmung vorhanden:� Der Patient wird in die stabile Seitenlage gebrachtWeist der Betroffene eine Verletzung im Bereich des Brustkorbs oder der Lungeauf, wird er auf die verletzte Seite gedreht, damit die dann oben liegende,unbeeinträchtigte Lungenhälfte sich während der Einatmung frei entfalten kannund eventuelle Blutungen abgedrückt werden.

Die Kontrolle der Vitalfunktionen wird engmaschig bis zum Eintreffen von Notarztund Rettungsdienst fortgesetzt.

Atemkontrolle in stabiler Seitenlage: eine Hand auf den Bauch, eine Hand aufden Rücken legen.

� Bewusstlosigkeit, Atmung nicht feststellbar:���� Herzdruckmassage und Beatmung

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Lebensrettende Sofortmaßnahmen Stabile Seitenlage

Sicherung der Atmung hat Vorrang! Nofallunabhängig (!) Stabile Seitenlage

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Lebensrettende SofortmaßnahmenStabile Seitenlage

� Stabile Seitenlage bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung

� Bei der Versorgung von Unfallopfern besteht oft die Befürchtung,dem Patienten durch unsachgemäßes Hantieren zusätzlichenSchaden zuzufügen.

� Diese Angst ist jedoch unbegründet, da beim sachgerechtenDrehen des Patienten die Belastung der Wirbelsäule gering ist.

� Bei Bewusstlosigkeit ist die Gefahr des Erstickens durchVerlegen der Atemwege höher zu bewerten als die Gefahr vonweiteren Wirbelsäulenschäden.

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Lebensrettende SofortmaßnahmenHerz-Lungenwiederbelebung

� Bewusstlosigkeit, keine normale Atmung� Herzdruckmassage und Beatmung

� Ein Atem-Kreislaufstillstand bedeutet höchste Lebensgefahr für denBetroffenen.

� Nur wenn es gelingt, innerhalb der ersten drei bis fünf Minutendurch die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) einen Notkreislauf inGang zu bringen beziehungsweise aufrecht zu erhalten, besteht eineChance, dass der Betroffene ohne bleibende Schädigungen überlebt.

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RETTUNGSKETTE

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RETTUNGSKETTENOTRUF

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RETTUNGSKETTENOTRUF – WANN?

Ist der Ersthelfer allein…

� Bei Bewusstsein: nach Absicherung der Unfallstelle und des / der

Verletzten

� Bei Bewusstlosigkeit und intakter Atmung: nach Durchführung derSeitenlage

� Bei Atem-Kreislaufstillstand: Sofort – vor Beginn der 30Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen;

Falls ein Defibrillator vorhanden ist, schalten Sie ihn ein und folgenSie den Anweisungen!

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RETTUNGSKETTENOTRUF

� Der Notruf ist ein Signal, das übermittelt wird, um bei einem Notfallprofessionelle Hilfe wie Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei zualarmieren.

� Man kann zwischen� gezielten Notrufen, also dem direkten Anrufen bei einer Leitstelle und

� ungezielten Notrufen wie der Abgabe des alpinen Notsignalsunterscheiden, mit dem man sich bei Menschen in der Umgebungbemerkbar macht, die dann gegebenenfalls ihrerseits die erforderlichenHilfsdienste herbeirufen.

� Festnetz, Handy, Telefonzelle, Notrufsäulen (Autobahn)

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RETTUNGSKETTENOTRUF

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RETTUNGSKETTENOTRUF

1. Wo ist der Not-/Unfallort?

2. Was ist geschehen?Gefahrgutunfall? � Nummer durchgeben!

3. Wie viele Personen sind betroffen?

4. Wer ruft an?

Beantworten Sie Fragen, legen Sie nicht voreilig auf!

Der Leitstellenmitarbeiter kann per Telefon wertvolle Erste-Hilfe-

Anleitungen durchgeben!

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RETTUNGSKETTEHerz-Lungenwiederbelebung

� Ziel der Herz-Lungen-Wiederbelebung ist es,

� durch die Herzdruckmassage einen Blutkreislauf aufzubauen, sodass lebenswichtige Organe wie das Gehirn, das Herz und dieLunge selber mit Sauerstoff versorgt werden.

� durch eine Atemspende das Blut mit Sauerstoff anzureichern

Damit haben im weiteren Verlauf Rettungsdienst und Notarztdie Möglichkeit, das Herz durch Medikamentengabe und durch eineDefibrillation wieder zur selbstständigen Funktion anzuregen.

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RETTUNGSKETTEHerzdruckmassage

Bei der äußeren Herzdruck-massage wird das Herz zwischenBrustbein und Wirbelsäulezusammengedrückt. Durch dieseKompression wird Blut durch dasGefäßsystem befördert.

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RETTUNGSKETTEHerzdruckmassage

Eine wirksame Herzkompressionkann nur auf einer hartenUnterlage (z.B. Fußboden)erfolgen.

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RETTUNGSKETTEHerzdruckmassage

Der Brustkorb des Betroffenenmuss von der Bekleidungfreigemacht werden, damit dasAufsuchen des Druckpunktes

möglich ist.

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RETTUNGSKETTEHerzdruckmassage

Legen Sie eine Hand mit demHandballen auf die Mitte desBrustkorbs.Legen Sie die zweite Hand darüber undstrecken sie beide Arme durch!Drücken Sie kräftig mit beiden Händenauf den Brustkorb!

Es werden 30 Herzdruckmassagenund anschließend 2 Beatmungendurchgeführt.

Drucktiefe: mind. 5 bis max. 6cmFrequenz: mindestens 100 / Minute

bis maximal 120 / Minute

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RETTUNGSKETTELebensrettende Sofortmaßnahmen

Herzdruckmassage

Frequenz: mindestens 100 / Minutebis maximal 120 / Minute

1 Minute = 3 Zyklen zu je 30:2 pro Minute

Für die Optimisten:Bee Gees "Stayin' Alive" (103 beats per minute; bpm)

Für die Pessimisten:ACDC "Highway to Hell" (100bpm)

Für Queen-Fans: "Another One Bites the Dust“ (110 bpm)

Ein Klassiker: Johann Strauss (Vater): „Radetzkymarsch“

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Chest compression-only CPR ist besser als gar keine CPR!

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

Ablauf der Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Erwachsenen (lautERC = European Resuscitation Council) - aktuell sind dieStandards 2010.

� Zunächst prüfen, ob Gefahren für Helfer und Patient bestehen.

� Danach das Bewusstsein durch leichtes Schütteln an der Schulternund lautes Ansprechen prüfen (evtl. Schmerzreiz zuführen). Wennder Betroffene nicht reagiert: rufen Sie um Hilfe, wenn er reagiert:Hilfe nach Bedarf leisten.

� Den Betroffenen auf den Rücken drehen, den Atemweg durchÜberstrecken des Kopfes und Anheben des Kinns frei machen.

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Bei Bewusstlosigkeit erschlafft die Muskulatur des Betroffenen. Esbesteht die Gefahr, dass der Zungenmuskel des Betroffenen nachhinten fällt und die Atemwege verlegt. Dadurch erstickt derBetroffene.

� Bei verunfallten, bewusstlosen Motorradfahrern den Helmabnehmen, damit die weiteren Maßnahmen möglich werden.

� Ein eventuell vorhandener Aufkleber wie z. B. „Helm darf nur vomArzt abgenommen werden“ o. ä. hat im Notfall keinerlei rechtlicheBedeutung. Auch das Rettungsdienstpersonal oder ein Arzt gehtnicht anders vor als ein geübter Ersthelfer.

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Im optimalen Fall wird der Helm durch zwei Helfer abgenommen,wer allein erste Hilfe leistet, muss und kann die Helmabnahme alleindurchführen.

� Die Helmabnahme allein und zu zweit muss in einem Erste-Hilfe-

Kurs unter fachgerechter Anleitung erlernt und geübt werden, damitdiese Hilfemaßnahme mit der nötigen Sicherheit durchgeführtwerden kann.

� Wenn ein verunfallter Motorradfahrer auf Ansprache reagiert, erfolgteine der Situation entsprechende Hilfeleistung.

2013-01 Dr. René Schnalzer

Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Um den Kopf richtig zu überstrecken, fasst der Helfer den Patientenan Kinn und Stirn, hebt das Kinn an und beugt den Kopf vorsichtignach hinten.

� Zur Atemkontrolle legt der Helfer seinen Kopf an Mund und Nasedes Patienten mit Blickrichtung in Richtung Brustkorb. Der Helferversucht die „Signs of Circulation“ zu erkennen: ein Atemgeräuschzu hören, das Heben und Senken des Brustkorbs zu sehen, oderden Luftzug der Atmung mit der Wange zu fühlen.

� Während Sie den Atemweg offen halten, sehen, hören und fühlenSie längstens 10 Sekunden nach normaler Atmung.Bei normaler Atmung: stabile Seitenlage, Notruf, weiterhinBewusstsein und Atmung ständig prüfen.

� Wenn keine normale Atmung vorhanden ist: Notruf veranlassen, mitder Herzdruckmassage beginnen.

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Ggf. den Betroffenen flach in Rückenlage auf eine harte Unterlagelegen. Brustkorb des Betroffenen soweit nötig frei machen.

� Handballen auf die Mitte der Brust des Patienten, zweite Handauflegen, Finger verschränken, senkrecht von oben mitdurchgedrückten Armen 5 bis max. 6cm tief drücken, mind. 100 -max. 120/Minute.

� Nach 30 Kompressionen 2 effektive Beatmungen; der Brustkorb sollsich deutlich heben – die Beatmung soll eine Sekunde lang dauern;nur wenn die erste Beatmung nicht klappt (zu erkennen daran,dass sich der Brustkorb nicht hebt): Mundraumkontrolle.

� Sollten sich lose Fremdkörper im Mundraum befinden, müssendiese entfernt werden (Einmalhandschuhe!).

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Die Beatmung kann entweder Mund-zu-Mund (primär empfohlen)oder Mund-zu-Nase erfolgen.

� Gelingt es nicht, Luft in die Lunge einzublasen (zu erkennendaran, dass sich der Brustkorb nicht hebt): Ruhe bewahren, denKopf ausrichten und erneut überstrecken.

� Hinweis: Nur so viel Luft einblasen, dass sich der Brustkorb hebt.

� Dauer der Insufflation: 1 Sekunde

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Die Wiederbelebung mit je 30 Kompressionen zu je 2 Beatmungenfortsetzen. Mit der Reanimation fortfahren, bis:

� qualifizierte Hilfe eintrifft,� normale Atmung wieder einsetzt,� der Helfer erschöpft ist.

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Die Herz-Lungen-Wiederbelebung kann auch durch zwei Helferausgeführt werden (im Krankenhaus oder Rettungsdienst).

� Die Wiederbelebung mit zwei Helfern wird wie vor mit 2Beatmungen und 30 Herzmassagen durchgeführt, wobei immer nurein Helfer sowohl die Herzdruckmassage, als auch die Beatmungdurchführt; die Helfer sollten sich nach einigen Minuten abwechseln(nach 15 Herdruckmassagen erfolgt der Wechsel!)

� Falls ein Automatischer Externer Defibrillator (AED) verfügbar seinsollte, beginnt ein Helfer mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung,während der zweite das Gerät einsatzbereit macht. Die Geräteverfügen über eine Benutzerführung durch Sprache undTextanweisungen.

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

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Automatischer

Externer

Defibrillator

Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Unterbrechen Sie die Herzdruckmassage nur nach Aufforderung durch das Gerät!

� Defibrillator einschalten

� Anweisungen des Gerätes befolgen

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

� Elektroden auf den nackten und trockenenBrustkorb kleben (nicht auf die Brustwarzen!)

� Während der Analyse-phase und der Schockabgabe den Körper nicht berühren.

� Keine Strom leitende Unterlage

Keine ExplosionsgefährdeteUmgebung!

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

Der Defibrillator (= „Entflimmerer“) analysiert den Herzrhythmus und instruiert den Benutzer, im Bedarfsfall den lebensrettenden Elektroschock auszulösen.

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2013-01 Dr. René Schnalzer

Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

Bei Schockauslösung darf niemand den Patienten berühren!

Rundumblick und deutlich ausgesprochene Warnung: „Vorsicht, Schock wird ausgelöst“

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

Page 55: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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2013-01 Dr. René Schnalzer

Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Erwachsenen

Keinesfalls sind

Schrittmacher,

implantierte Defibrillatoren oder

Schwangere

eine Kontraindikation für die externe Defibrillation!

Bei Kindern <1a keinen Defibrillator anwenden!

Nach der Schockabgabe durch denDefibrillator weiter:

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Mögliche Ursachen eines Atem- oder Kreislaufstillstands

� Erkrankungen des Herzens -- mit 80% die häufigste Ursache� Herzinfarkt, Angina Pectoris� Herzrhythmusstörungen

� Ersticken / Verschlucken� Ertrinken� starker Blutverlust, Schock� Hirnverletzungen� Elektrounfall� Vergiftung� Versagen eines Herzschrittmachers

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Säuglingen und Kindern

Ablauf bei Säuglingen und Kindern (ERC 2010)

Säugling: bis zum vollendeten 1. LebensjahrKind: vollendetes 1. Lebensjahr bis zum Beginn der Pubertät

� Ursache für eine Reduzierung der Herztätigkeit bei Säuglingen undKindern sind häufig Störungen der Atmung beziehungsweise derSauerstoffversorgung.

� Die Herz-Lungen-Wiederbelebung wird dabei entsprechend demKörperbau von Kindern und Säuglingen angepasst. Ansonstenentspricht der Ablauf völlig dem bei Erwachsenen.

Page 57: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Säuglingen und Kindern

� Das Bewusstsein prüfen, durch lautes Ansprechen und Berühren anden Schultern. Säuglinge dürfen nicht geschüttelt werden!

� Ggf. Schmerzreiz am Arm setzen.

� Wenn der Säugling situationsgerecht reagiert: Hilfe nach Bedarfleisten.

� Wenn der Säugling nicht situationsgerecht reagiert, so ist er ohneBewusstsein: rufen Sie um Hilfe

� Den Säugling in der vorgefundenen Lage lassen; fassen Sie mitIhren Händen an Stirn und Kinn des Säuglings, wenden Sie denKopf leicht nach hinten in eine neutrale, waagrechte Position(Nasenlöcher zeigen nach oben).

� Bei einem älteren Kind den Kopf leicht nackenwärts überstrecken.

� Atmung überprüfen (hören – sehen – fühlen); Kontrolle nicht längerals 10 Sekunden!

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Säuglingen und Kindern

� Hat der Säugling keine Atmung, hat er einen Atem-Kreislauf-Stillstand.

� Direkt nach dem Stellen der Notfalldiagnose werden einmalig 5sanfte Beatmungen durchgeführt (5mal vorsichtig Luft für jeweils 1Sekunde in den Mund des Säuglings blasen).� Die Nasenlöcher des Säuglings werden bei einer Mund zu Mund

Beatmung automatisch durch die Backen des Ersthelfersabgeschlossen.

� Eine Mundfüllung genügt; das Heben des Brustkorbs zeigt den Erfolgder Beatmung an.

� Sollte sich der Brustkorb nicht heben, korrigieren sie die Kopflage desSäuglings/Kindes bzw. entfernen ggf. Fremdkörper aus dem Mundraum.

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Säuglingen und Kindern

� Nach den 5 Initialbeatmungen erneute Atemkontrolle! Bei anhaltendfehlenden Lebenszeichen: Herzdruckmassage (30mal).

� Die Wirbelsäule muss auf einer harten Unterlage (Fußboden, Tisch)liegen.� Auf einem weichen Bett wird der Brustkorb nicht komprimiert, sondern

das Kind lediglich in das Bett hinein gepresst.

� Druckbereich in der Mitte des Brustkorbs

� Wegen der zarten Konstitution eines Säuglings wird dieHerzdruckmassage mit zwei Fingerkuppen (Zeige- und Mittelfinger)durchgeführt (2 Kompressionen pro Sekunde; = 120mal / Minute).

� Auch bei älteren Kindern ist diese Frequenz richtig, allerdings führenSie bei Ihnen die Herzdruckmassage mit dem Handballen durch (esgenügt meist eine Hand).

� Der Brustkorb des Säuglings wird zwei bis drei Zentimeter tiefeingedrückt (beim älteren Kind 1/3 des Brustumfangs)

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Säuglingen und Kindern

� Ist der Ersthelfer allein, wird der Notruf direkt nach den ersten 3Durchgängen der Herzdruckmassage und Beatmung (entspricht ca.1 Minute) abgesetzt.

� Danach Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2fortsetzen.

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Herz-Lungen-Wiederbelebungbei Säuglingen und Kindern

� Mit der Reanimation fortfahren, bis:

� qualifizierte Hilfe eintrifft,

� das Kind Lebenszeichen (Spontanatmung, [Puls], Bewegungen)zeigt,

� der Helfer erschöpft ist.

� Wenn zwei Helfer vor Ort sind, beginnt der eine mit derHilfeleistung, der zweite sorgt für den sofortigen Notruf.

Starke Blutung

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Blutstillung

� Unter Blutung versteht man das Austreten von Blut aus Blutgefäßen- es gibt äußere (aus Wunden) und innere Blutungen.

� Nur bei äußeren Blutungen ist eine Stillung möglich! DurchBlutungen können Kreislauffunktionsstörungen hervorgerufenwerden.

� Die Blutstillung ist eine wichtige lebensrettende Maßnahme.

� Für die Stillung ist nicht die Art der Blutung, sondern die Stärke undsomit der Blutverlust entscheidend.

� Beinahe jede sichtbare, starke Blutung lässt sich durch genügendstarken Druck von außen auf die Blutungsstelle stillen.

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Blutstillung

� Ursache einer starken Blutung

� Verletzung eines arteriellen Gefäßes

� Verletzung eines großen venösen Gefäßes

� Vor der ersten Hilfe:

Einmalhandschuhe anziehen!

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Blutstillung

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Blutstillung

Schwache Blutung Starke Blutung

tropfend oder rinnendgroßer Zeitraumgeringer Blutverlust

stark fließend, spritzendkurze Zeit großerBlutverlust

Infektionsgefahr Blutverlust

keimfreier Verband Fingerdruck, Druckverband

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Blutstillung - Fingerdruck

Für Sicherheit sorgen!(Maschine ausstecken, MetallstangeWeglegen…)

Blutstillung durch Fingerdruck:

� Notfallcheck� Verletzten hinsetzen oder niederlegen lassen� Der Verletzte soll SOFORT selbst fest auf die Wunde drücken

und den Arm hochhalten� Verbandszeug und Einmalhandschuhe holen!� Notruf wählen� Fest auf die Wunde drücken. Fingerdruck bis zum Eintreffen

der Rettung beibehalten!� Basismaßnahmen (Lagerung, frische Luft, Wärmeerhaltung,

psychische Betreuung) durchführen.

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Blutstillung - Druckverband

Blutstillung durch Druckverband:

� Nur dort wo die Körperform es zulässt(etwa Arm oder Bein),

� wenn geeignetes Verbandsmaterial zurVerfügung steht

� und der Ersthelfer das Anlegen einesDruckverbandes erlernt und geübt hat,

sollte der Fingerdruck durch einenDruckverband ersetzt werden!

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Blutstillung - Druckverband

Blutstillung – Druckverband & Fingerdruck

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NASENBLUTEN

Ursache � traumatisch

� arterieller Hypertonus

� Gerinnungsstörungen

� spontan

Erkennen � schwallartige Blutung aus einem / beiden Nasenlöchern

� Blässe, Benommenheit,

� Übelkeit, Brechreiz

Erste Hilfe � BA (Bewusstsein, Atmung)

� Lagerung: Kopf nach vorne beugen, Blut nicht schlucken!

� Nasenflügel an die Nasenschleimhaut drücken (ggf.

saugendes Tuch verwenden, nichts in die Nase stopfen !

� Kalte Umschläge im Nackenbereich, ggf. ad HNO

� Basismaßnahmen durchführen

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Schock� Definition: Akutes Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot

und Sauerstoffbedarf im Gewebe

� Jede schwere Verletzung führt zu einem Schockzustand,welcher unbedingt behandelt werden muss, da Schock zu einerschweren Kreislaufstörung führen und somit lebensbedrohlich seinkann (Tod durch Kreislaufversagen!)

� Ein Schock entwickelt sich langsam, kann aber innerhalbkurzer Zeit lebensbedrohlich werden!

� Es ist daher dringend notwendig, bei jedem Verletzten bis zumEintreffen der Rettung eine Schockbekämpfung durchzuführen- auch wenn vorerst keine Anzeichen eines Schockzustandeszu erkennen sind!

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Schock – Ursachen - Einteilung

Volumenmangelschock:

Minderdurchblutung von lebenswichtigen Organen infolge von

Volumenverlust

� Blutverlust : starke Blutungen nach Unfällen, Ösophagusvarizen,Aortenaneurysmen

� Flüssigkeitsverlust: Verbrennung, Erbrechen, Durchfall, Hitzekollaps

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Schock – Ursachen - Einteilung

Kardiogener Schock:

Es besteht ein Pumpversagen des Herzens und der Schock ist Folge

des Versagens.

� Herzschwäche (Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen…)

Anaphylaktischer Schock:

� Abnorme Gefäßweitstellung (Allergie, Insektengifte, Antibiotika,Dextrane, Kontrastmittel…)

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Schock – Ursachen - Einteilung

Neurogener Schock:

Inadäquater peripherer Gefäßwiderstand infolge einer Lähmung der

glatten Muskulatur der Blutgefäße.

� Hauptursachen: Rückenmarksläsion oder ZNS-Unfälle mit fehlendersympathischer Gegenregulation. Es kommt zu einer Weitstellungder Blutgefäße, was zu einem relativen Volumenmangel führt.

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Schock – Ursachen - Einteilung

Septischer Schock:

� Sepsis: wenn eine Entzündung mit infektiöser Ursache besteht (z. B.Bakteriämie)

� Folgen:� systemische Vasodilatation (Weitstellung) und gesteigerte

Gefäßdurchlässigkeit � Minderversorgung der Organe mit Blut undSauerstoff.

� Die Gerinnungskaskade und das Immunsystem werden aktiviert

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Schock – Ursachen - Einteilung

Ein Blutverlust von 20 Prozent(entspricht etwa 1 Liter), kann i.d.R.noch gut kompensiert werden; ab 30 Prozent Blutverlust besteht Lebensgefahr!

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Schock - erkennen

� SCHOCK – ZEICHEN

� Haut: kalt, blass, schweißig� Muskelzittern, Kältegefühl,� Atmung: schnell, flach

� Teilnahmslosigkeit oder im Gegenteil eine auffallende Unruheund/oder Verwirrtheit

� Blutdruckabfall� Schneller und schwächer werdender, schließlich kaum tastbarer

Puls

Diese Zeichen treten nicht immer alle und nicht immer gleichzeitig auf!

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Schock - Therapie

� Die Schockbekämpfung zielt darauf ab, die lebenswichtigenFunktionen (Atmung, Kreislauf) zu begünstigen und aufrecht zuerhalten durch:

� Begünstigung der Atmung• Öffnen beengender Kleidungsstücke (Hosenknopf, Gürtel, Krawatte, BH)

• Frischluftzufuhr

• Tiefe, langsame Atmung

� Stabilisierung des Kreislaufs• Rasche und exakte Blutstillung (Wundversorgung)

• Lagerung (dem Zustand des Verletzten entsprechend und möglichstschmerzfrei)

• Schutz vor Unterkühlung

� Guter Zuspruch (psychologische Betreuung)

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Schock - Lagerung

� Bewusstsein vorhanden,

� Schock-Zustand: Schocklagerung

in Rückenlage Beine um 20-30 Grad

anheben bzw. Hochlagern.

Beine bei der Lagerung gut abpolstern.

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Schock - Lagerung

Genannte Schocklagerung nicht

� beim kardiogenen Schock,

� bei Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule, Becken, Beinen,

� Verdacht auf Schlaganfall,

� Atemnot,

� Bauchschmerzen und

� bei Unterkühlung.

Schock - Lagerung

bei Herzbeschwerden

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Schock - Lagerung

bei Bauchverletzung

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Schock - Lagerung

� Zudecken des Verletzten (Wärmeverlust verhindern)� Frischluftzufuhr in geschlossenen Räumen� Anhalten des Verletzten zu tiefer, langsamer Atmung� Für Ruhe sorgen� Orientierungsfragen stellen� Kontrolle von Atmung� Guten Zuspruch und Beruhigen

� Ständige Kontrolle des Bewusstseins und der Atmung

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Schock - Lagerung

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Schock - Prophylaxe

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SCHÄDEL-HIRNTRAUMA (SHT)Ursache

Formen

� Gehirnverletzung (Aufprall, Schlag /Stoß)

(1) Gehirnerschütterung

(2) Gehirnquetschung

(3) erhöhter Gehirndruck

(4) Schädeldach-,basisfraktur

Erkennen (1) Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Brechreiz,

Erbrechen, Bewusstseinsstörungen,

Erinnerungslücken

(2) Tiefe Bewusstlosigkeit, Krämpfe,

(3) Bewusstseinsstörungen nach freiem IntervallFreies Intervall: Symptome können gleich, aber

auch ein paar Stunden später auftreten!

(4) Häufig bewusstlos, Blutung u/o Liquor aus Mund u/o

Nase u/o Ohr, Brillenhämatom

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SCHÄDEL-HIRNTRAUMA (SHT)

Erste Hilfe � BA (Bewusstsein, Atmung), Regelmäßige BA-Kontrolle

� Stabile Seitenlage in Oberkörper-hoch Position

� Keimfreier Wundverband

� BASISMASSNAHMEN:

Lagerung

� Patienten immer so lagern, dass sie wenig Schmerzen

haben und sich möglichst wohlfühlen. Siehe Schocklagerung.

Frischluftzufuhr (FZ)

� Öffnen beengender Kleidung, Fenster öffnen, der Verletzte soll

langsam und ruhig atmen

Wärmeerhaltung (WE)

� den Erkrankten zudecken bzw. vor Sonne schützen

Psychische Betreuung, Beruhigung (PB)

� Sorgen Sie für Ruhe und beruhigen Sie Verletzte; sprechen Sie

mit ihnen, damit sie wissen, dass jemand da ist, der sich ihrer

annimmt.

Schlaganfall

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SCHLAGANFALL

Ursache � Verschluss (häufig) oder

� Riss (weniger häufig) eines Blutgefäßes im Gehirn

Der Thrombus stammt i.e.L. aus dem linken Herzen!

Erkennen � Plötzliches Auftreten (SCHLAG-artig, ANFALLS-artig)

� Plötzliche Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel

� Bei erhaltenem Bewusstsein: halbseitige Gefühls-

und/oder Bewegungsstörungen

� Sprachstörung, Sehstörung, Gesichtslähmung,

� evtl. sofortige Bewusstlosigkeit

Erste Hilfe � BA (Bewusstsein, Atmung)

� Oberkörper immer 30 Grad erhöht

� Basismaßnahmen

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SCHLAGANFALL

Page 78: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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SCHLAGANFALL

Ischämie

Blutung

Krampfanfall

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EPILEPSIE („Grand-Mal-Anfall“)

Ursache Erkrankung des Gehirns (genetisch, traumatisch [SHT],Hirntumor),

Alkohol, Schlafentzug, Stress, Drogen, Flackerlicht (Disco,Computerspiel, Baumallee beim Auto fahren)

Definition Stark vereinfacht: ohne erkennbare Ursache schickt unserGehirn, als wäre ein Gewitter und der Blitz schlüge ein,unkontrolliert elektrische Reize an die Muskeln, welchedann krampfen.

Der Körper verkrampft sich, es treten Zuckungen auf.

Beim großen epileptischen Anfall (Grand mal) verliert derBetroffene das Bewusstsein und fällt ggf. zu Boden.

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EPILEPSIE („Grand-Mal-Anfall“)

Erkennen � Epileptische Vorahnung („epileptische Aura“)

� Plötzliches Zusammenbrechen, Bewusstlosigkeit

� Muskelkrämpfe (Schrei, Beuge- und Streckkrämpfe),

� Zungenbiss, Schaum vor dem Mund

� Harn-, Stuhlabgang, Atemstillstand

� Schlafphase

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2013-01 Dr. René Schnalzer

EPILEPSIE („Grand-Mal-Anfall“)

Erste Hilfe � Ruhe bewahren! Kein Mundkeil.

� Schutz des Erkrankten vor weiteren Verletzungen

� scharfkantige Gegenstände aus seiner Umgebung

wegräumen

� Kopf des Erkrankten auf eine weiche Unterlage legen

� Entfernen von Brille, Zigarette…

� Auskrampfen lassen, Ausschlafen lassen – Arme

und Beine nicht fest- bzw. niederhalten!

Notruf wählen!

� Nach dem Anfall: stabile Seitenlage (oft vermehrter

Speichelfluss), Kleidung am Hals lockern, ständige

Kontrolle der Atmung

� Basismaßnahmen

� Dauer des Anfalls registrieren , Harn- Stuhlabgang?

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EPILEPSIE („Grand-Mal-Anfall“)

Erste Hilfe In der Regel endet der Anfall nach wenigen

Minuten (meist 5 Minuten) von selbst.

Auf jeden Fall therapiebedürftig ist der Status epilepticus.

Wenn ein Anfall länger als 5 Minuten dauert odermehrere Anfälle kurz hintereinander erfolgen ohnedass der Patient das Bewusstsein erlangt

Der Patient läuft „blau“ an – wird zyanotisch

Dringend notärztliche Hilfe anfordern!

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DIABETES MELLITUS – Überzuckerung (Coma diabeticum)

Ursache � Erhöhte Nahrungszufuhr

� zu wenig Insulin

� Stress (Adrenalin wirkt BZ-steigernd)

� Infektionskrankheiten

Definition Schwere Stoffwechselentgleisung

Hyperglykämie > 350 mg/dl (Ketoazidotisches Koma)

Hypergylkämie > 600 mg/dl (Hyperosmolares Koma)

Erkennen � schleichender Beginn (über 1-2 Tage oder langsamer)

� Appetitlosigkeit, exzessiver Durst, Übelkeit, Erbrechen,

Bewusstseinsstörungen, trockene Haut, Große Atmung

(Acetongeruch), Fieber, Bauchschmerz (Pseudoperitonitis)

Page 82: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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DIABETES MELLITUS – Überzuckerung (Coma diabeticum)

Gefahr � Volumenmangel, Schock

� akutes Nierenversagen

Erste Hilfe � Wasserzufuhr

� Notarzt rufen, Krankenhaus (Intensivstation)

� Basismaßnahmen

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DIABETES MELLITUS - UNTERZUCKERUNGUrsache � Starke körperliche Belastung

� Ausfall einer Mahlzeit oder zu geringe Nahrungszufuhr

� Insulinüberdosierung, zu viel Tabletten

� meist bekannter Diabetiker

Definition (Herold 2013): Jeder Blutzuckerwert unter 50mg/dl

(<2,77 mmol/l) ohne Symptome =

Asymptomatische Hypoglykämie

Blutzuckerwert < 50mg/dl + Symptome =

Symptomatische Hypoglykämie

Erkennen � plötzliche Verwirrtheit, Blässe, Zittern

� kann wie ein Schlaganfall wirken

� Heißhunger, Unruhe, Übelkeit, Erbrechen, Schwäche,

� Exzessives Schwitzen (Schweißausbruch)

Page 83: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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DIABETES MELLITUS - UNTERZUCKERUNG

Erkennen � Kribbeln in den Lippen

� Kopfschmerzen

� Nervosität

� Konzentrationsstörungen

� Gleichgewichtsstörungen, Schwindelzustände

� Bewusstseinsstörung

� Schläfrigkeit

� Muskelschwäche, weiche Knie

� Verwirrtheit,

� Sehstörungen (Doppelbilder, Augenflimmern)

� Rasch eintretende Bewusstlosigkeit

2013-01 Dr. René Schnalzer

DIABETES MELLITUS - UNTERZUCKERUNG

Erste Hilfe � BA

� Nur bei erhaltenem Bewusstsein: zuckerhaltige

Speisen (insbesondere Dextrose = Traubenzucker,

Honig) und Getränke (Fruchtsaft, Coca Cola).

Aufgrund aussetzender Schluckreflexe besteht beim

bewusstseinsgetrübten Patienten die Gefahr einer

Aspiration!

� Ungeeignet zur Regulierung einer Unterzuckerung sind:� Diät- oder Light-Getränke, Diätsüßigkeiten� fetthaltige Speisen wie z.b. Schokolade (!) oder Milch,

denn das Fett verzögert die Aufnahme des Zuckers in

die Blutbahn.

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DIABETES MELLITUS - UNTERZUCKERUNG

Erste Hilfe � Im Anschluss einer "Hypo" sind immer zusätzlich längerBlutzuckerbildende Nahrungsmittel einzunehmen (z.B.50 g Vollkornbrot), um ein erneutes "Abrutschen" zu

vermeiden.

� Um den Kreislauf zu stabilisieren, lagern Sie den

Erkrankten mit erhöhten Beinen.

� Basismaßnahmen

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DIABETES MELLITUS - UNTERZUCKERUNG

Erste Hilfe Bei Bewusstlosigkeit:

� stabile Seitenlage (sonst Erstickungsgefahr)

� Verabreichen Sie keine Flüssigkeit mehr

Wichtig! Nach dem Aufwachen aus der Unterzuckerungsofort "schnelle" Zucker zu sich nehmen, damit dieLebervorräte wieder aufgefüllt werden können. Geschiehtdies nicht, besteht die Gefahr einer erneuten Hypoglykämie.

Page 85: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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OHNMACHT (Kreislaufkollaps)

Ursache � Kurzzeitige Bewusstlosigkeit durch kurzzeitige

Minderdurchblutung des Gehirns� langes Stehen in der Hitze / beim schwülen Wetter,

� krankheitsbedingte Schwäche, Schreck / Freude

� Niedriger Blutdruck, psychische Belastung

� Plötzliche Lageveränderung (schnelles Aufstehen)

Erkennen � „Ohne Macht“, etwas zu tun! Plötzlich „schwarz“ vor den

Augen.

� „die Knie werden weich“, Plötzliches Zusammenbrechen

� Haut: blass, kalt, schweißig

Erste Hilfe � BA; beengende Kleidungsstücke öffnen

� Rückenlage mit erhöhten Beinen

� Auf Verletzungen achten, welche durch den Sturz

entstanden sein könnten (Schmerzen?)

� Eine Ohnmacht dauert üblicherweise nur kurz an.

� Basismaßnahmen

Ursache Ein Sonnenstich entsteht durch lang andauernde direkteSonnenbestrahlung auf den ungeschützten Kopf undNackenbereich � Reizung bzw. Schwellung derHirnhäute

Erkennen � Hochrotes Gesicht

� Starke Kopfschmerzen

� Übelkeit, plötzliches Erbrechen

� Bewusstseinsstörungen

� Nackensteifigkeit, evtl. Krämpfe

Erste Hilfe � Rettung (Schattiger, kühler Ort)

� Notfallcheck

� beengende Kleidungsstücke öffnen

� Oberkörper erhöht, kalte Umschläge für den erhitzten

Kopf, kühles Wasser zu trinken geben.

� Wichtig: Patient soll unbedingt in ein Krankenhaus!

� Basismaßnahmen

SONNENSTICH (INSOLATION, HELIOSIS)

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Page 86: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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2013-01 Dr. René Schnalzer

HITZSCHLAG(= Hyperthermiesyndrom)

Ursache � Überwärmung des Körpers über 40 Grad Celsius durch

behinderte Wärmeabgabe.

� Lange körperliche Anstrengung bei ungewohnt hoher

Luftfeuchtigkeit und/ oder unzweckmäßiger – zu warmer

– Kleidung

� Aufenthalt in Menschenmassen

� Hoher Flüssigkeitsverlust, z. B. durch zu geringe

Flüssigkeitsaufnahme bei starkem Schwitzen oder bei

Durchfall

Erkennen � Haut: heiß, hochrot, trocken; später blass

� Schnelle Atmung, (Schneller Puls), Unruhe

� Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen

� Plötzliches Zusammenbrechen

2013-01 Dr. René Schnalzer

HITZSCHLAG(= Hyperthermiesyndrom)

Erste Hilfe � Notfallcheck

� Rettung: an einen kühlen, schattigen Ort bringen

� Oberkörper hoch lagern

� Beengende Kleidungsstücke öffnen

� Kalte Umschläge (Stirn, Nacken), Luft fächeln – den

erhitzten Körper langsam abkühlen.

� Notruf

� Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Saft)

� Basismaßnahmen

Page 87: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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2013-01 Dr. René Schnalzer

VERGIFTUNGEN

Ursache Aufnahme des Giftes über die� Verdauungswege

� Atemwege

� Haut

Erkennen � Situation

� Bewusstseinstörungen – Bewusstlosigkeit

� Atem-, Kreislaufstörungen

� Erregungs-, Rauschzustände

� Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen

� Hautveränderungen, Pupillenveränderungen

2013-01 Dr. René Schnalzer

VERGIFTUNGEN

Erste Hilfe � Wenn nötig: Rettung

(veranlassen – Selbstschutz!)

� BA

� Die Erkrankte fragen, was sie zu sich

genommen hat,

� Seitenlagerung durchführen und Substanzen, die sich

in der Mundhöhle befinden, ausspucken lassen

� Notruf wählen

� Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) – Wien

� T: +43 (0) 1 406 43 43 ���� Anordnungen befolgen

� Giftreste sicherstellen und in das Krankenhaus

mitgeben (= Asservierung)

� Basismaßnahmen durchführen

Page 88: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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2013-01 Dr. René Schnalzer

VERGIFTUNGENACHTUNG!

� Wenn ätzende Substanz geschluckt wurde wenige (!) SchluckWasser nachtrinken lassen – Notruf - Basismaßnahmen

� Kein Erbrechen auslösen!

� Keine Milch verabreichen!� Das "Hausmittel" Milch kann bewirken, dass das Gift schneller ins

Blut aufgenommen wird.

� Kein Salzwasser verabreichen!� Auch Salzwasser ist schädlich, da es den Elektrolyt-Haushalt des

Kindes aus dem Gleichgewicht bringen kann.

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ATEMLUFT (ZUSAMMENSETZUNG)

Luft bezeichnet umgangssprachlich das Gasgemisch derErdatmosphäre und besteht hauptsächlich aus den zweiGasen:

� Stickstoff (circa 78 %) und� Sauerstoff (circa 21 %).

Ferner:� Edelgase (circa 0,93 %)

Argon, Neon, Helium, Krypton, Xenon

� Kohlen(stoff)dioxid (circa 0,03 %).

Page 89: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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KOHLENMONOXIDVERGIFTUNG

� Kohlenmonoxid (CO) ist ein geruchloses Gas, das beiunvollständiger Verbrennung durch ungenügende Sauerstoffzufuhrentsteht.

� Cave: Gasöfen, undichte Kamine, Griller im Vorzelt (Camping)

� Höchste Vorsicht: Schon ein Funke im Lichtschalter oder derTürglocke kann eine Explosion auslösen.

� Gefahr einer eigenen Vergiftung

� Eigensicherung hat absoluten Vorrang!

� Umluftunabhängiger Atemschutz

ist in der Regel zur Rettung, notwendig

(Feuerwehr).

� Kohlenmonoxid bindet stark an Hämoglobin (300fach stärkereAffinität an das Eisenatom als der Sauerstoff)

2013-01 Dr. René Schnalzer

KOHLENMONOXIDVERGIFTUNG

Ursache Unvollständige Verbrennung von organischen Substanzen(Brände [Rauchgase], Explosionen, Auspuffgase)

Eigenschaften: farb- und geruchlos

leichter als Luft

explosiv!

Erkennen � Anfangsstadium: Kopfschmerzen, Schwindel,

Kurzatmigkeit, Übelkeit, Herzrasen,

Augenflimmern, Ohrensausen, „RAUSCH“

� Lähmungsstadium: KEINE ZYANOSE, sondern

hellrote Gesichtsfarbe, evtl. Muskelzuckungen bis

Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand

Page 90: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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KOHLENMONOXIDVERGIFTUNG

Erste Hilfe � Rasche Rettung unter folgenden Schutzvorkehrungen� Atem anhalten !

� Kein offenes Feuer,

� Alle Türen und Fenster aufmachen

� Keine elektrischen Einrichtungen betätigen wie

Lichtschalter oder

Taschenlampe (v.a. alte Modelle) ����

Explosionsgefahr!

� BA, Oberkörper Hochlagern

� Basismaßnahmen

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KOHLENDIOXIDERSTICKUNG („Gärgasunfall“)

� In Weinkellern, Futtersilos,Brunnenschächten,Bergwerken und (Jauche-)Gruben können sich durchGär- und Zersetzungsprozessebeträchtliche Mengen an CO2

bilden.

� Bei der Vergärung von einemLiter Most (Apfelwein)entstehen etwa bis zu 50 LiterGärgas.

Page 91: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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KOHLENDIOXIDERSTICKUNG („Gärgasunfall“)

� Man riecht Kohlendioxid nicht, schmeckt es aber. Es verbindetsich mit dem Speichel zu Kohlensäure. Aber beimGeschmacksempfinden, ist es auch schon zu spät.

� Lüften hilft nicht! Das Gas Kohlendioxid ist schwerer als Luft!� Das CO2 verdrängt in tief liegenden, geschlossenen Räumen die Luft

und damit den Sauerstoff, so dass Personen, die in den„Kohlendioxidsee“ geraten, in kürzester Zeit ersticken.

� Gasmasken haben zwar einige Leute zu Hause, diese würden abernicht helfen, da die Luft nicht mit giftigem Gas "angereichert" ist,sondern verdrängt wurde.

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KOHLENDIOXIDERSTICKUNG („Gärgasunfall“)

� Die alte "Kerzenprobe" zumErkennen von gefährlicherSauerstoffknappheit ist nichtZiel führend � die Kerzebrennt noch, der Mensch istlängst bewusstlos

� Das schwerere Kohlendioxidverdrängt die Luft; dadurch kannes zu den schädlichenWirkungen des CO2 zusätzlich

auch zum Ersticken durchSauerstoffmangel kommen.

Page 92: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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KOHLENDIOXIDERSTICKUNG („Gärgasunfall“)

Ursache Gärungsprozesse (Brunnenschächte, Silos, Weinkeller,Bergwerke),

Eigenschaften: farb- und geruchlos

Schwerer als Luft !

Keine Explosionsgefahr

Erkennen � Situation

� Sofortige Bewusstlosigkeit

Erste Hilfe � Rettung bzw. Bergung ausnahmslos durch die

Feuerwehr mit speziellen Atemschutzgeräten!!

� Keine Kerzenprobe!!

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ATEMWEGSERKRANKUNGEN Allgemein

Ursache Meist bekannte Grundkrankheit (Asthma bronchiale,schwere Lungenentzündung…)

Erkennen � Atemnot

� blaue Hautfarbe (Lippenzyanose, Nagelbettzyanose…)

� Angst, Unruhe

� Abnorme Atemgeräusche

Erste Hilfe � BA

� Bewegungsverbot (absolut !)

� Oberkörper hoch

� Basismaßnahmen

Page 93: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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ASTHMA BRONCHIALE

Erkennen � Bei einem akuten Asthma-Anfall (anfallsartige und reversible

Atemwegsobstruktion infolge Entzündung und tracheobronchialer

Hyperaktivität) bekommen Patienten keine Luft mehr:� Die Muskulatur der Atemwege verkrampft sich, die

Schleimhäute schwellen an und produzieren mehr

Schleim.

� Dadurch verengen sich die Bronchien zu einer ArtVentil:Der Patient kann zwar noch einatmen, aber dasAusatmen fällt ihm schwer � Pfeifgeräusche!(Giemen)

� Der Brustkorb bläht sich auf und für frischen Sauerstoffist immer weniger Platz in den Lungen.Dyspnoe (Kurzatmigkeit) und Husten sind die Folge.

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ASTHMA BRONCHIALE

Erste Hilfe � Atmung erleichtern: Stützen Sie sich mit den Armen an

einem Sessel oder auf einer Tischplatte ab, damit

der ganze Brustkorb das Ausatmen unterstützen kann.

Page 94: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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ASTHMA BRONCHIALE

Erste Hilfe � Lippenbremse: Atmen Sie so langsam wie möglich gegen

den Druck Ihrer locker geschlossenen Lippen aus. Dabei

blähen sich die Wangen etwas auf. Bei dieser Technik

wird der Atemstrom abgebremst und die Bronchien

bleiben geöffnet.

� Notfallcheck (BA)

� Beengende Kleidungsstücke öffnen

� Bewegungsverbot (absolut !)

� Oberkörper hoch, Hilfe bei der Medikamenteneinnahme

(nur Medikamente des Patienten verwenden!)

� Basismaßnahmen

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ASTHMA BRONCHIALE

Page 95: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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ATEMWEGSERKRANKUNGEN Kinder

Ursache Meist virale / bakterielle Infektionen

z.B. Pseudokrupp, Epiglottitis. Besonders gefährdet sind Kinderim Alter von sechs Monaten bis zu drei Jahren (noch kleiner Kehlkopf �Atemwege verschließen sich leicht, wenn es zu einer Entzündung indiesem Bereich kommt).

Pseudokrupp tritt meist nachts auf, meist in der kaltenJahreszeit. Der Husten klingt wie ein bellender Seehund,

es bestehen pfeifende Atemgeräusche beim Einatmen

Erkennen � Atemnot

� blaue / weiße Hautfarbe (Lippenzyanose,

Nagelbettzyanose…)

� Angst, Unruhe, evtl. bellender Husten

� evtl. kloßige Sprache, verstärkter Speichelfluss

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ATEMWEGSERKRANKUNGEN Kinder

Erste Hilfe � BA, Eltern beruhigen

� Hohe, kühle Luftfeuchtigkeit

� Drehen Sie im Bad den Wasserhahn ganz auf und

erzeugen Wasserdampf. Die feuchte Luft wirkt

abschwellend. Oder alternativ:

� Gehen Sie mit dem Kind auf dem Arm ans offeneFenster,

Kalte, feuchte Luft wirkt abschwellend

� Oberkörper hoch (Eltern halten Kind)

� Basismaßnahmen

Page 96: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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ERSTICKUNGSANFALL / ALLERGISCHE REAKTION

Ursache Insektenstich und / oder Allergie;Prophylaxe: durchsichtige Trinkgefäße verwenden, keine hektischenBewegungen um Insekten wegzuscheuchen!

Erkennen � Atemnot

� blaue Hautfarbe (Lippenzyanose, Nagelbettzyanose…)

� Angst � Panik

� Pfeifendes Atemgeräusch

Erste Hilfe � BA; Fragen Sie, ob eine Allergie bekannt ist.

� Zu langsamer und tiefer Atmung anregen!

� Insektenstich – Eiswürfel oder Speiseeis lutschen

lassen; zusätzlich den Hals von außen kühlen (kalte

Umschläge oder Eisbeutel) – Eispackungen nicht

direkt auf die Haut legen, sondern vorher in ein Tuch

einschlagen!

� Basismaßnahmen durchführen

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Atemwegsverlegung (Verschlucken)

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Atemwegsverlegung (Verschlucken)

Ursache Fremdkörper (Bolus): Murmeln, Perlen, Lego-Steine,

(Käfer-)Bohne, große Speisestücke

Bei Erwachsenen: große Speisebrocken, Fischgräte

Erkennen � Ausreichende Atmung möglich: Husten, Zischen

� Keine ausreichende Atmung / Atemstillstand:� Pfeifendes Atemgeräusch, Kein Atemgeräusch

� Ineffektives Husten

� Blaue Hautfarbe

� Griff an den Hals

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Atemwegsverlegung (Verschlucken)

Prophylaxe � Kinder im kritischen Alter bis 3 Jahre nicht

alleine Essen und Spielen lassen!

� Den Kindern, die beginnen selbst zu Essen, sollten Sie

ganze Äpfel oder Brötchen etc. geben. Die

Kinder knabbern und lutschen kleine Stücke davon ab,

die sich gut schlucken lassen. Bei vor geschnittenen

Stücken können Kleinkinder sich eher verschlucken.

Erste Hilfe � BA, Zum Husten / Atmen auffordern bzw. anregen

� Bei vorgebeugtem Oberkörper – mit der flachen

Hand fest zwischen die Schulterblätter schlagen

(nach 5maligem Schlagen sollte eine Besserung

auftreten)

� Basismaßnahmen

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Atemwegsverlegung (Verschlucken)

Erste Hilfe Falls nach fünf Schlägen keine

Besserung eintritt - wenden Sie den

Heimlich-Handgriff an:

� Stellen Sie sich hinter die Person und legen

Sie beide Arme um ihren Oberbauch.

� Lehnen Sie sich nach vorn.

� Ballen Sie eine Faust und legen Sie sie zwischen Nabel und Brustkorb.

� Greifen Sie mit ihrer anderen Hand auf die Faust und ziehen Sie kräftig

nach innen und oben.

� Führen Sie dies bis zu fünfmal durch. Tritt

keine Besserung ein, beginnen Sie wieder

mit fünf Schlägen auf den Rücken.

� Basismaßnahmen

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HYPERVENTILATIONS-TETANIE

Ursache � Meist psychische Ausnahmesituation als Auslöser

� Hyperventilation (verstärkte CO2-Abatmung)

� Steigerung des Blut-pH-Wertes (respiratorische

Alkalose)

� freies Kalzium im Blut bindet an Eiweiß im Blut und

steht dem Muskel nicht mehr für Bewegungen zur

Verfügung (� Tetanie = Muskelkrampf)

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HYPERVENTILATIONS-TETANIE

Erkennen � Hyperventilation

� Kribbeln im Gesicht, an Händen / Füßen

� „Pfötchenstellung“: ein schmerzhafter Muskelkrampf, der miteinem ungewollten Beugen der Hände im Handgelenk einhergeht. Die

Betroffenen können ihr Handgelenk nicht willentlich strecken.

� Erstickungsgefühl

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HYPERVENTILATIONS-TETANIE

Erste Hilfe � BA, RÜCKATMUNG von CO2 (Papiertüte)

� Durch das mehrmalige Ein- und Ausatmen der eigenen

kohlenstoffdioxidhaltigen Atemluft steigt die CO2

Konzentration im Blut des Patienten wieder an. Kalzium

löst sich vom Bluteiweiß und steht wieder den Muskeln

zur Verfügung.

� Oberkörper erhöht

� Basismaßnahmen

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ERTRINKEN

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ERTRINKEN

Ursache Flüssigkeit gelangt in die Atemwege und verlegt diese

� Reflektorische Vorgänge (Herzrhythmusstörungen…),

� Sauerstoffmangel nach Hyperventilation,

� Krampfanfälle

� Erschöpfung

Erkennen � Situation

Erste Hilfe � Rettung (Selbstschutz – Befreiungsgriffe)

� Notfallcheck (BA)

� Basismaßnahmen (Oberkörper erhöht)

� Patient muss zur Kontrolle in das Krankenhaus

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ERTRINKEN IM MEER

� Der Salzgehalt im Meerwasser isthöher als derjenige immenschlichen Körper. Das Prinzipder Osmose sorgt dafür, dass sichsolche Konzentrationsunterschiedeaufheben.

� Dringt also Salzwasser in die Lungeein, dann wird dem umliegendenGewebe und dem Blutplasmazusätzlich Flüssigkeit entzogenund in die Lunge gesaugt ����

LUNGENÖDEM

� Die Sauerstoffversorgung nimmt somit weiter ab, auch wenn dieverunfallte Person wieder selbst atmen sollte, es kann auch zuHerzrhythmusstörungen kommen, weil durch den osmotischenFlüssigkeitstransport die Blutmenge verringert wird.

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ERTRINKEN IM SÜSSWASSER

� Bei Süßwasser ist der Salzgehaltim Körper größer als imeingeatmetem Wasser, dieOsmose bewirkt hierbei, dassWasser von der Lunge in denBlutkreislauf gedrückt wird.

� Durch diese Verdünnung kommtes zum Platzen von Erythrozyten(rote Blutkörperchen) und zur Blut-Volumen-Zunahme, schließlichkann es zum Kammerflimmern desHerzens kommen

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ERTRINKEN

� Das Einatmen kleiner Wassermengen führt zu starkem Husten undzu einem Stimmritzenkrampf, der das weitere Eindringen vonWasser in die Lunge verhindert (trockenes Ertrinken).

� Durch den Sauerstoffmangel (Hypoxie) kommt es zurBewusstlosigkeit.

� Durch die abnehmende Muskelspannung löst sich schließlich derStimmritzenkrampf, so dass langsam Wasser in die Lunge eindringt(feuchtes Ertrinken).

Fester, feinblasiger „Schaumpilz“ bei einem frisch Ertrunkenen

…entstanden durch terminale Atembewegungen

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HERZBESCHWERDEN

Ursache � Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefässe (ACS

� Akutes Coronar Syndrom: Angina pectoris,

Herzinfarkt…)

� Andere Erkrankungen des Herzens (z.B.

Herzmuskelentzündung)

Risiko-faktoren

� Bluthochdruck

� Nikotin

� erhöhte Blutfette (LDL)

� Diabetes mellitus

� Übergewicht

� Bewegungsmangel

� Stress (Distress)

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HERZBESCHWERDEN

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HERZBESCHWERDENAngina - pectoris

� ANGINA PECTORIS (Stenokardie, deutsch: „Brustenge“) isteine anfallsartige Enge in der Brust.

� Als Angina Pectoris bezeichnet man einen Schmerz in der Brust, derdurch einen vorübergehenden Sauerstoffmangel wegen einerDurchblutungsstörung des Herzmuskels ausgelöst wird.

� Meist beruht diese Durchblutungsstörung auf einer Stenose(Engstelle) eines Herzkranzgefäßes.

� Die akute Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff undNährstoffen führt zu ausgeprägten Schmerzen in der Herzgegend.

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HERZBESCHWERDENStenose eines Herzkranzgefäßes

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HERZBESCHWERDENAngina - pectoris

Erkennen Zu den typischen Beschwerden kommt es meist bei

körperlicher Anstrengung. Aber auch Kälte oder

emotionaler Stress können auslösend wirken.

� Drückende Schmerzen hinter dem Brustbein oder

im ganzen Brustkorb

� Treten typischerweise plötzlich ein und dauern

Sekunden bis hin zu Minuten,

� werden oft als Brennen, Sodbrennen, Reißen oder

krampfartiger Druck in der Herzgegend

beschrieben,

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HERZBESCHWERDENAngina - pectoris

Erkennen � Die Schmerzen können in verschiedene

Richtungen ausstrahlen und sehr unterschiedliche

Beschwerden hervorrufen.

Deswegen werden Angina-pectoris-Beschwerden

manchmal fälschlich als Magen-, Zahn- oder Schulter-

und Armschmerzen gedeutet.

� eventuell Übelkeit, Erbrechen

� Beklemmendes, würgendes Gefühl im Hals

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HERZBESCHWERDENAngina pectoris, Herzinfarkt

AUSSTRAHLUNGSSCHMERZEN

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HERZBESCHWERDENAngina - pectoris

Erste Hilfe � BA

� Bewegungsverbot

� Oberkörper erhöht

� Basismaßnahmen

� Sollte der Patient ein Nitrolingualspray besitzen, dann

dem Patienten bei der Verabreichung behilflich sein.

(Blutdruck systolisch über 110mmHg?)

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HERZBESCHWERDENHerzinfarkt

Erkennen � Typischer Herzinfarkt (= Untergang von Herzmuskelgewebe):

� Plötzlich auftretender, brennender, stechender Schmerz

hinter dem Brustbein, ausstrahlend auf die linke Seite

(„Vernichtungsschmerz“)

� Druckgefühl („eingeschnürt sein“),

� Todesangst

� Atembeschwerden

� Schock

� Andere mögliche Anzeichen:� Schmerzen im Thoraxbereich (Ausstrahlung bis in den

Unterkiefer oder Nabel), Übelkeit

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HERZBESCHWERDEN

Erste Hilfe � BA

� Bewegungsverbot (absolut!)

� Oberkörper erhöht, Notruf

� FZ, WE, PB, Sauerstoffgabe

� Patient muss unbedingt rasch in ein Krankenhaus

„time is muscle“ („Zeit ist Muskel“) – es geht um

Minuten, manchmal auch um Lebensjahre!WICHTIG!Jeder Herzanfall ist solange als Herzinfarkt zu versorgen, bis im Krankenhaus das Gegenteil bewiesen wurde.Letalität bei Herzinfarkt (zu 90% wegen Kammerflimmern):

� 50% innerhalb von 15 Minuten

� 30% innerhalb von 15 – 60 Minuten

� 20% innerhalb 1- 24 Stunden

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HERZBESCHWERDEN Unterschied: Angina pectoris - Herzinfarkt

� Ein Angina-pectoris-Anfall ist kein Herzinfarkt.� Bei einem Angina-pectoris-Anfall sind Durchblutung und

Sauerstoffversorgung des Herzens vorübergehend vermindert (meistinfolge verengter Koronararterien).

� Bei einem Herzinfarkt sind� Durchblutung und Sauerstoffzufuhr in einem bestimmten Bezirk des

Herzens plötzlich und auf Dauer unterbrochen, weil eine Koronararterievollständig verschlossen ist.

� Als Folge des Sauerstoffmangels stirbt ein Teil des Herzmuskels ab.

� Ein Angina-pectoris-Anfall verursacht also im Gegensatz zueinem Herzinfarkt meist keine dauerhafte Schädigung desHerzmuskels.

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STROMUNFALL� Damit überhaupt Strom fließen kann, muss an zwei verschiedenen

Punkten eine unterschiedliche Spannung liegen.

� Diese Spannungsdifferenz kann zwischen zwei Strom führendenTeilen selbst und/oder zwischen Erde, einer Person, einem Tier etc.und einem Strom führenden Leiter bestehen.

� Ohne Spannungsdifferenz kann kein Strom fließen (Vögel sitzenvergnügt auf der Starkstromleitung - Keine Erdung, keinStromschlag)

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STROMUNFALL

� Besteht eine Spannungsdifferenz zwischen Stromleiter undMensch (zu große Annäherung an einem herabhängendenStromleiter), so kann bei hohen Spannungen der Strom„überspringen“ - es kommt zu einem Lichtbogen.

� Dabei beträgt die überbrückbare Distanz in der Luft bis zu 1cm/1000 Volt was bedeutet, dass bei einer Hochspannungsleitungmit 380 kV (Kilovolt) ein Lichtbogen bis 4 Meter möglich ist.

Jugendliche klettern immer wieder über Eisenbahnwaggons(Mutprobe) - mit tödlichem Ausgang.

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STROMUNFALL

Ursache Technische / Atmosphärische Elektrizität (direktesBerühren, Funkenüberschlag, Bodenkontakt,Blitzschlag…)

Erkennen � Situation

� Störung der Herztätigkeit (Schmerzen,Rhythmusstörungen)

� Störungen des Nervensystems (Krämpfe, Lähmungen…)

� Haut- und Gewebeschäden (Strommarken: sichtbare

Hautverbrennungen; Verkohlung)

Erste Hilfe � Hochspannung: Rettung veranlassen (Fachpersonal!),

E-Werk, Feuerwehr.

� Niederspannung: Rettung (nach Stromabschaltung,

Isolierung als Eigensicherung!)

� BA, Lagerung nach Verletzungsmuster

� Basismaßnahmen

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STROMUNFALL� Der hohe Widerstand der Haut bewirkt eine starke

Erwärmung und somit eine thermische Schädigung(= grau-weißliche Hautläsion mit wallartigaufgeworfenen Rand).

� Diese sog. Strommarken finden sich an derEin- und Austrittsstelle des Stromflusses.

� Bei großflächigem Kontakt mit Strom führendenTeilen können diese Strommarken gänzlichfehlen (z.B. Stromunfall in der Badewanne).

� Bei lange einwirkenden Niederspannungen oderbei Hochspannung (Lichtbogen erreicht bis4000°C) kommen Verbrennungen bis zurVerkohlung vor.

� GEFAHREN nach Stromunfall:� Muskel-/Nervennekrosen,

Herzrhythmusstörungen

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STROMUNFALL

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WUNDE - DEFINITION

� Eine Wunde (lat. "Vulnus") ist die Trennung desGewebszusammenhangs an äußeren oder innerenKörperoberflächen mit oder ohne Gewebsverlust.

� Zumeist ist sie durch äußere Gewalt verursacht, kann aber auchalleinige Folge einer Krankheit sein.

� Mechanische, chemische, thermische Wunden (Hitze, Kälte)

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WUNDARTEN

Besondere Gefahren

� Infektionsgefahr� Blutverlust� Flüssigkeitsverlust� Schock� Wärmeverlust� Weitere Verletzung durch einen Fremdkörper

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BISSWUNDE

� Opfer an einen sicherenOrt bringen

� Ruhe bewahren (körperlich und psychisch)

� Verbandskasten holen� Wunde mit einem

Momentverbandverbinden

� Basismaßnahmen durchführen

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BISSWUNDE einer Sandviper (= Hornotter) I4 Tage nach dem Biss

16. Juni 2009

� Ruhe bewahren (körperlich und psychisch)

� Schlange identifizieren (fotografieren)

� gebissenen Körperteil ruhig stellen

� Im Liegen transportieren� Wunde verbinden� mäßige Kryotherapie

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AMPUTATIONSVERLETZUNG

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MECHANISCHE WUNDEN

Ursache Verletzung der Haut durch mechanische Gewalteinwirkung

� GEFAHREN: Wundinfektion durch Eitererreger,Infektion durch Tetanuserreger („Wundstarrkrampf“),Infektion durch Tollwuterreger

Erkennen � Schnitt-, Quetsch-, Schürfwunden

� Stich-, Schusswunden, Bisswunden

Erste Hilfe � BA

� Fremdkörper in der Wunde belassen, evtl. Fixieren

� Bisswunden: steriles NaCl 0,9%, bei Tollwutverdacht :

mind. 10 Minuten lang mit Seifenlauge auswaschen,

Desinfektion mit Betaisodona

� Wunde nicht berühren, Keimfreie Wundversorgung

� Bei starker Blutung: vorläufige Blutstillung

� Verletzten Körperteil ruhig stellen

Page 117: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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MECHANISCHE WUNDEN

Erste Hilfe � Verletzten Körperteil ruhig stellen

� Basismaßnahmen

� Welche Wunden gehören unbedingt ärztlich

versorgt ? (Zeitfenster: 6 Stunden)� Keine Tetanusimpfung bzw. nicht erinnerlich bzw. vor

10a

� Wunde > als 2-3cm und tiefer als ½ cm

� Wunde mit einem Fremdkörper (nicht entfernen)

� Wunden im Augen-, Gelenks-, Genitalbereich

� Wunden am Hand-, Fußrücken

� Bisswunden

� Insektenstich bei bekannter Allergie

� Stichwunden, Schusswunden

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VERÄTZUNG

Ursache Zerstörung von Gewebe durch Säuren /Laugen(Der Grad der Schädigung ist abhängig von der Konzentration, derMenge und von der Dauer der Einwirkung)

Erkennen Verätzung von:

Haut

� Schmerzen

� Schorfbildung (Säuren)

� Glasige Verquellung (Laugen)

Augen (Schmerzen, Rötung, krampfartiges Zukneifen der

Augenlidert)

Verdauungstrakt (Schmerzen, Speichelfluss,

Schleimhautbeläge, Blutung)

Page 118: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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VERÄTZUNG

Erste Hilfe � BA, Eigenschutz (Handschuhe!)

� Haut: Kleidung entfernen, Intensiv mit Wasser

abspülen, Keimfreie Wundversorgung

� Augen: Intensiv mit klarem Wasser ausspülen

(10 bis 15 Minuten)� Augenverätzungen sind sehr schmerzhaft. Die

Betroffenen werden die Augenlider fest

zusammenkneifen, was die Hilfeleistung noch

erschwert.

� Der Betroffene soll dazu möglichst liegen.

� Aus einem Gefäß wird Wasser aus ca. 10 cm Höhe

vom inneren Augenwinkel nach außen über das

Auge gegossen. Das gesunde Auge ist dabei zu

schützen.

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VERÄTZUNG DES AUGES

� Die sofortige Spülung verhindert mögliche bleibendeHornhautschäden!

� Wenn kein Wasser vorhanden ist, Zellstoffmull-Kompressennehmen und ätzende Stoffe damit abtupfen.

� Jeder Tupfer darf nur einmal benutzt werden.� Beide Augen verbinden!

Page 119: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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VERÄTZUNG DES VERDAUUNGSTRAKTES

Erste Hilfe � Verdauungstrakt:

� Mund reichlich mit Wasser ausspülen

� Erbrechen nicht herbeiführen !

� Rettungsnotruf

� der Verletzte soll gut atmen können

� Wenn die Substanz bekannt ist,

Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) – Wien anrufen

T: +43 (0)1 406 43 43 ���� Anordnungen befolgen

� Schockbekämpfung

� Basismaßnahmen

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VERBRENNUNGUrsache � Verbrühung (heiße Flüssigkeiten)

� z.B. siedendes Wasser,

� siedendes Öl einer Friteuse (200 Grad Celsius)

� Verbrennung durch Feuerberührung� Kerzenflamme: 1200 Grad Celsius),

� Explosion

� Kontaktverbrennung� Kontakt mit heißen Gegenständen

� Elektrische Verbrennung� Stromunfall

� Strahlung

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VERBRENNUNG

Erkennen � 1. Grad: Rötung

� 2. Grad: Blasenbildung

� 3. Grad: Schorfbildung (Gewebszerstörung),

Verkohlung

Handfläche = 1% der Körperoberfläche

Neuner-Regel: bei größerer Ausdehnung

Gefahren � Schock (Erwachsene ab 10%, Kinder ab 5%)

� Verbrennungskrankheit

� Infektion

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VERBRENNUNG 1. Grades

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VERBRENNUNGErste Hilfe � Kleiderbrände löschen

� BA

� „Kaltwasser“-Anwendung (kein Kältespray!)� 10-15 Minuten (bis Schmerzfreiheit)

� Wenn möglich fließendes, sauberes Wasser

� Effekt auf die ersten max. 45 Minuten beschränkt

� sind > 20% Körperoberfläche betroffen � Gefahr der

Hypothermie! Ist der Person kalt, Kühlung sofort

stoppen!

� Keimfreie Wundversorgung (Spezielle Wundauflagen

mit Beschichtung (z. B. Metalline Verbände)

� Lagerung nach Verletzungsmuster

� Basismaßnahmen

� Unbedingte ärztliche Versorgung:� Verbrennungen 2. Grades, wenn > 1%

� Verbrennungen 3. Grades

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„Kaltwasser“-Anwendung

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UNTERKÜHLUNG / ERFRIERUNGUrsache Absinken der Körperkerntemperatur unter 35 Grad Celsius

infolge Kälte / Nässe / Wind.

„Bankerlschläfer“

Erkennen � Muskelzittern (Schüttelfrost kann fehlen!)

� Teilnahmslosigkeit, Müdigkeit

� Bewusstseinstrübung, Einschlafen

� Verlangsamung von Atmung und Kreislauf

� Erfrierung: Gefühllosigkeit, Blässe, prickelnde

Schmerzen, blaurote Verfärbung, Blasenbildung.

Erste Hilfe � BA, Aufwecken

� Absolutes Bewegungsverbot

� In vorgefundener Lage belassen

� Basismaßnahmen

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UNTERKÜHLUNG / ERFRIERUNGErste Hilfe � Wenn Abtransport in absehbarer Zeit unmöglich:

� möglichst wenig bewegen, aktive Bewegungen

vermeiden

� Windstiller Ort

� Kalte, nasse Kleidung entfernen

� Nicht massieren, nicht frottieren

� In Decken hüllen, Wärmebeutel (nicht direkt auf die

Haut)

� „Warme“, gezuckerte Getränke (jedoch kein Alkohol!)

� Regelmäßig BA-Kontrolle

� aufwecken bzw. wach halten

� Erfrierungen keimfrei abdecken

� Basismaßnahmen (NIEMALS BEINE HOCHLAGERN!)

Die Beurteilung einer Erfrierung ist erst nach Tageneindeutig möglich.

Page 123: Erste Hilfe 2013 (Handout - SW für HIP)

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THORAXTRAUMA

Ursache Stumpfe BrustkorbverletzungAufprall, Schlag / Stoß

Offene BrustkorbverletzungSchuss / Stich, Pfählung

Erkennen � Schmerzen, Atemnot (Pneumothorax?)

� evtl. Reiz-, Bluthusten, Paradoxe Atmung

� Stumpfe Brustkorbverletzung: Prellmarken

� Offene Brustkorbverletzung: Wunde

� GEFAHR: VERLETZUNG VON INNEREN ORGANEN

Erste Hilfe � BA

� Keimfreie Wundversorgung

� Basismaßnahmen (Oberkörper erhöht lagern)

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BAUCHSCHMERZ

Ursache Vielfältig

z.B. Gallen-, Nierensteine (Kolik), Blutung, Entzündung(„Blinddarm“…), Darmverschluss

Erkennen � (heftige, kolikartige) Schmerzen

(lokal oder im gesamten Bauchbereich)

� Gespannte Bauchdecke

� Schonhaltung

Erste Hilfe � BA

� KEINE Schmerzmittel, KEINE Wärmflasche

� Basismaßnahmen

� Lagerung nach Wunsch des Patienten

� Flachlagerung mit angezogenen Beinen

� Ess-, Trinkverbot, Rauchverbot

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BAUCHVERLETZUNG

Ursache Stumpfe Bauchverletzung: Aufprall, Schlag, Stoss

Offene Bauchverletzung: Stich, Schuss, Pfählung

Erkennen � Stumpfe Bauchverletzung: starke Bauchschmerzen, Prellmarken, brettharte Bauchdecke, Abwehrspannung, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Schock

� Offene Bauchverletzung (Schuss, Stich, Pfählung): zusätzlich evtl. Darmschlingenaustritt

Erste Hilfe � BA, Fremdkörper nicht aus dem Bauch ziehen,

sondern in ihrer Stellung belassen!

� Keimfreie Wundversorgung, ohne Druck fixieren,

Darmschlingen steril abdecken

� Flachlagerung mit angezogenen Beinen

� Basismaßnahmen

� KEINE Wärmflasche, Ess- und Trinkverbot

� GEFAHREN: Innere Blutung, Schock

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KNOCHENBRUCH (FRAKTUR)Ursache Überschreitung der Zug-/Druck-/Biegebelastungsfähigkeit des

Knochens

Geschlossene und offene Fraktur (Wunde mit Durchspiessungder Haut)

Erkennen � Unsichere Zeichen: Schwellung, Bluterguss, SchmerzBewegungseinschränkung, Sensibilitätsstörung

� Sichere Zeichen: abnorme Stellung (Achsenabweichung), abnorme Beweglichkeit, Stufenbildung, sichtbare Knochenteile

� GEFAHREN: Schock, Infektion, Verletzung von

Blutgefäßen / Nerven,

MDS (Motorik, Durchblutung, Sensibilität)

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KNOCHENBRUCH (FRAKTUR)

� Bei jedem Knochenbruch werden Blutgefäße zerrissen, esentsteht ein Bluterguss, der sich meist auf die Bruchstellebeschränkt.

� Wenn größere Gefäße betroffen sind, schwillt die Extremität starkan. Die beim Knochenbruch auftretenden Schmerzen sind einweiterer Schock auslösender Faktor.

� Einige Beispiele für möglichen Blutverlust ins Gewebe:

� Oberarm:100 - 800ml� Unterarm: 50 - 400ml� Becken: 500 - 5000ml� Oberschenkel: 300 - 2000ml� Unterschenkel: 200 - 1000ml

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KNOCHENBRUCH (FRAKTUR)

Erste Hilfe � Notfallcheck

� Beengendes öffnen: Kleidungsstücke über der

Bruchstelle öffnen (Schere!), Schuhe öffnen, aber nicht

ausziehen, Schmuck, Uhr in Verletzungsnähe entfernen

� Blutstillung, Keimfreie Wundversorgung.Hervorstehende Knochenteile sind dabeigegebenenfalls wie Fremdkörper zu behandeln, d.h.

abzupolstern.

� Der Knochenbruch wird durch Ersthelfer weder

eingerenkt noch gerichtet!

� Der Verunglückte ist so wenig wie möglich zu bewegen

oder zu transportieren.

� Ruhigstellung mit Decke oder Jacke! Kalte Umschläge

� Basismaßnahmen, Motorik? Durchblutung? Sensibilität?

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KNOCHENBRUCH (Ruhigstellung)

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KNOCHENBRUCH (FRAKTUR)

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RIPPENFRAKTUR

� Rippenfraktur meist im mittleren Bereich des Thorax (6.-9.Rippe),sehr selten der letzten Rippe.

� Rippenfrakturen sind wegen der starken atem- undlageabhängigen Schmerzen oft vital bedrohlich für den Patienten,besonders als Rippenserienfraktur.

� Rippenserienfraktur: Fraktur von mindestens drei Rippenderselben Thoraxseite mit Symptomen wie bei einfacherRippenfraktur. Der verletzte Bereich ist instabil.

� Es kommt zur paradoxen Atmung: Im Bereich der Frakturen kannsich der Brustkorb während des Einatmens dann möglicherweise nichtausdehnen, wie es normalerweise üblich ist. Kommt es durch den Sogder Inspiration gar zu einer Einziehung der gebrochenenRippenabschnitte, so spricht man von einer paradoxen Atmung.

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RIPPENFRAKTURKomplikationen:

� Pneumothorax (geschlossen)� Hinweis auf Unfallhergang? (Sturz, Aufprall, Schlag, Stoß,…?)

� Schmerzen?, Atemnot? Abnorme Brustkorbbewegungen?, Blaufärbungder Haut (Einflusstauung im Halsbereich)?, Hautknistern?,Schockentwicklung

� Spannungspneumothorax (= offener Pneumothorax)

• Luft tritt in den Pleuraspalt ein, kann aber nicht mehr abgeatmetwerden; dadurch: rasch steigender Druck

• Herz, große Gefäße und gesunde Lunge werden komprimiert

• Akute Lebensgefahr !

• Symptome: Austritt von schaumigem Blut, Zyanose, Schock

� Hämatothorax

� Begleitverletzungen der inneren Organe (z.B. Lungenkontusion)

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RIPPENFRAKTUR Pneumothorax

� Bei Bewusstsein: Oberkörper hoch lagern

� Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage auf die verletzte Seite.

� Öffnen beengender Kleidungsstücke

� Wunde keimfrei versorgen

� Basismaßnahmen: ruhige, tiefe Atmung

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SCHENKELHALSFRAKTUR

Der Hüftkopf ist über den Schenkelhals -der Bereich zwischen der

grünen Markierungen -mit dem Oberschenkel-knochen verbunden.

Bei einem Schenkelhalsbruch befindet sich der Bruch zwischen den beiden Begrenzungen der grünen Linie.

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SCHENKELHALSFRAKTUR - Defintion

� Bei einem Schenkelhalsbruch /Schenkelhalsfraktur bricht das obere Endedes Oberschenkelknochens (Femur) knappunterhalb des Oberschenkelkopfes (Hüftkopf),

meist aufgrund eines Sturzes auf die seitlicheHüfte.

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SCHENKELHALSFRAKTUR

Ursache Bei älteren Menschen (Bagatelltrauma): Stolpern übereinen Teppich (lose Teppichläufer), eine Telefonleitung, einVerlängerungskabel oder aus ungeklärter Ursache,häuslicher Sturz auf die Hüfte (Toilettensitzhöhe, glatterFußboden), Synkope

Bei jüngeren Menschen (Rasanztrauma): PKW-Unfalloder Sturz aus großer Höhe Sturz beim Fahrrad- oderSkifahren,

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SCHENKELHALSFRAKTUR

Erkennen � Schmerzen in der Hüfte und/oder Leiste. Es besteht

absolute Belastungsunfähigkeit des gebrochenen

Beines.

� Die Ruheschmerzen können leicht bis unerträglich sein.

Stärkste Schmerzen bestehen immer beim Versuch das

Bein zu bewegen.

� Es besteht eine Druckschmerzhaftigkeit und

Schwellung an der seitlichen Hüftregion.

� Außenrotation und Verkürzung des Beines

� Eventuell lokales Hämatom oder Prellmarke

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SCHENKELHALSFRAKTUR

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SCHENKELHALSFRAKTUR

Erkennen � GEFAHR: der Hüftkopf ist, auf Grund der etwas

anatomisch ungünstigen Blutgefäßversorgung, schnell

der Gefahr eines Hüftkopfgewebetodes (so genannte

Hüftkopfnekrose) ausgesetzt.

� Die Mortalität (= Sterberate) nach Frakturen nimmt im

Alter zu. Dies betrifft alle Frakturen, wobei für die

Schenkelhalsfrakturen diese Behauptung am meisten

zutrifft (Nigg, Steidl: „Gerontologie…“)

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SCHENKELHALSFRAKTUR

Erste Hilfe � BA,

� Rettung und Transport: schonend

� Schmerzarme Lagerung – Patient nicht in das Bett

zurücklegen (starke Schmerzen!), sondern

Schockbekämpfung am Boden (Patient darf nicht

auskühlen!)

� Keine Repositionsversuche!� Basismaßnahmen

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GELENKSVERLETZUNGEN

Ursache Verstauchung (= Distorsion): Gelenkskopf springt in die Pfanne zurück

Die Gelenkkapsel kanneinreißen, es kann aber auchzu einer Zerrung oder zueinem Riss der Bänder

kommen

Verrenkung (= Luxation): Gelenkskopf bleibt in abnormer Stellung

Überdehnung oder Zerreißender Gelenkkapsel und derBänder.

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GELENKSVERLETZUNGEN

Erkennen � Verstauchung: Schwellung, Schmerz, Bluterguss, Bewegungseinschränkung

� Verrenkung: Schwellung, Schmerz, Bluterguss, Bewegungsunfähigkeit, abnorme Stellung

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GELENKSVERLETZUNGEN

Erste HilfebeiDistorsion

� BA

� Der betroffene Körperteil sollte hoch gelagert und

ruhig gestellt werden. Durch unsachgemäße

Manipulation könnten zusätzliche Verletzungen

verursacht werden.

� Kalte Umschläge – kaltes Leitungswasser

(kein Eis-Spray! – nur oberflächliche Kühlung, Gefahr

der lokalen Erfrierung).

Verminderung von Blutungen und Schwellungen durch

die Verengung der Blutgefäße.

Kältepackungen sollten niemals direkt auf die Haut

gelegt werden. Immer zuerst die Stelle mit einem Tuch

abdecken.

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GELENKSVERLETZUNGEN

Erste HilfebeiLuxation

� Kein unnötiges Bewegen

� KEINE EINRENKUNGSVERSUCHE!

� Ruhigstellen in vorgefundener Position

� Basismaßnahmen

� bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage auf die

unverletzte Seite

� Krankenhaus

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WIRBELSÄULENVERLETZUNG

Ursache Verdacht bei Verkehrsunfall / Sturz

Erkennen � Schmerzen, Gefühls- und Bewegungsstörungen� Ein sicheres Erkennen ist dem Ersthelfer nicht möglich� Bei Fehlen von Schmerzen, Gefühls- und

Bewegungsstörungen kann eine Wirbelsäulen- bzw.Rückenmarkverletzung nicht ausgeschlossen werden.

� GEFAHR: Rückenmarkschädigung

Erste Hilfe � BA,

� In vorgefundener Lage belassen (außer bei

notwendiger Rettung)

� Bei Bewusstlosigkeit immer Seitenlage!

� FZ, WE, PB

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Diese Vorlesungsunterlage wird denTeilnehmerinnen und Teilnehmern derVorlesung kostenlos zur Verfügunggestellt.

Alle Angaben in diesem Skript erfolgentrotz sorgfältiger Bearbeitung ohneGewähr!

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