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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“ 1 Barbara Peters (Text) Stéffie Becker (Illustrationen) Esslingers Erzählungen für die Allerkleinsten Kuschelgeschichten Schlaf gut, Per Der kleine Pirat Per hat alles, was er braucht: ein Piratenschiff und eine Angel, eine gemütliche Hütte und eine Hängematte. Und natürlich ein Fernrohr. Nur eines hat er nicht: Freunde. Der kleine Pirat lebt ganz allein auf seiner Insel. Deshalb ist er oft traurig. Besonders schlimm ist es am Abend, wenn er in seiner Hängematte liegt und keiner zu ihm „Schlaf gut!“ sagt. Nach einer besonders einsamen Nacht beschließt Per: „Haifischzahn und Quallenglibber, jetzt reicht's! Ich suche mir einen Freund!“ Schnell packt er die Angel, das Fernrohr und die Hängematte ein, springt schwupps auf sein Piratenschiff und segelt los. Schon bald taucht eine fremde Insel vor ihm auf. Am Strand sitzt etwas Buntes. Was das wohl ist? Per schaut durch sein Fernrohr und entdeckt einen Papagei! Zum Vorlesen für Kinder ab 3 Jahren!

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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“

1

Barbara Peters (Text) Stéffie Becker (Illustrationen)

Esslingers Erzählungen für die Allerkleinsten

Kuschelgeschichten

Schlaf gut, Per

Der kleine Pirat Per hat alles, was er braucht: ein Piratenschiff und eine Angel, eine

gemütliche Hütte und eine Hängematte. Und natürlich ein Fernrohr. Nur eines hat er

nicht: Freunde. Der kleine Pirat lebt ganz allein auf seiner Insel. Deshalb ist er oft

traurig. Besonders schlimm ist es am Abend, wenn er in seiner Hängematte liegt und

keiner zu ihm „Schlaf gut!“ sagt. Nach einer besonders einsamen Nacht beschließt

Per: „Haifischzahn und Quallenglibber, jetzt reicht's! Ich suche mir einen Freund!“

Schnell packt er die Angel, das Fernrohr und die Hängematte ein, springt –

schwupps – auf sein Piratenschiff und segelt los. Schon bald taucht eine fremde

Insel vor ihm auf. Am Strand sitzt etwas Buntes. Was das wohl ist? Per schaut durch

sein Fernrohr und entdeckt – einen Papagei!

Zum Vorlesen für Kinder

ab 3 Jahren!

„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“

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Der kleine Pirat geht vor Anker und hüpft an Land. „Hallo!“, ruft er fröhlich. Der

Papagei schaut ihn traurig an. „Was hast du denn?“, fragt Per.

„Ich bin so allein!“, krächzt der Papagei.

„Dann ist es ja ein Glück, dass ich gekommen bin“, freut sich Per.

Zuerst zeigt der Papagei ihm die Insel. Dann spielen sie Verstecken. Das macht so

viel Spaß, dass sie erst aufhören, als die Sonne untergeht. Später sitzen sie am

Strand und singen lustige Piratenlieder, bis der Papagei gähnt. Flink hängt Per seine

Hängematte zwischen zwei Palmen auf und krabbelt hinein. Der Papagei flattert zu

ihm und kuschelt sich an seinen neuen Freund.

„Gute Nacht“, murmelt der kleine Pirat.

„Schlaf gut, Per“, krächzt der Papagei.

„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“

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Barbara Peters (Text) Stéffie Becker (Illustrationen)

Ein Traum für Anne

Die kleine Traumfee Fia ist schrecklich aufgeregt. Heute Abend darf sie zum ersten

Mal den Kindern ihre Träume bringen.

„Hier sind die Traumkiesel“, sagt die Obertraumfee und reicht Fia einen Samtbeutel.

„Ein Traumkiesel für jedes Kind. Du findest den richtigen Kiesel, indem du ...“

Aber Fia hört nicht mehr zu. Sie will endlich Iosfliegen. Schnell nimmt sie das

Säckchen und saust jauchzend in die Nacht. In der Ferne sieht Fia schon die Lichter

der Stadt. Dort warten die Kinder auf ihre Träume.

Am Stadtrand landet die Fee vor einem Fenster. Sie schaut hinein und erkennt ein

Kinderzimmer. Es gehört der kleinen Anne, die in ihrem Bett liegt und schläft. Hier ist

Fia richtig. Wuuusch! Wie ein Lichtstrahl gleitet die Fee durch die Scheibe.

Auf dem Nachttisch öffnet Fia das Säckchen. Jetzt muss sie nur noch den richtigen

Traumkiesel finden und dann ...

Oh Schreck, die Kiesel sehen alle gleich aus! Sie sind blau und ganz glatt. Welcher

Traum ist für Anne? Fia ist ratlos. Wenn sie doch nur der Obertraumfee zugehört

hätte!

„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“

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Eine Träne kullert über ihre Wange. Dann folgt eine zweite und eine dritte. Fia hat

sich so auf ihren ersten Einsatz als Traumfee gefreut. Und jetzt das!

Bald schnieft und schluchzt sie so laut, dass Anne aufwacht und die Fee auf dem

Nachttisch entdeckt.

„Wer bist du? Und warum weinst du?“, fragt Anne und streichelt vorsichtig über Fias

Kopf.

„Ich heiße Fia und bin eine Traumfee. Aber ich finde deinen Traumkiesel nicht!“,

schluchzt die Fee.

„Eine Traumfee?“, fragt Anne neugierig. „Was machen Traumfeen denn?“

„Wir bringen den Kindern abends die Träume“, erklärt die kleine Fee und sieht Anne

traurig an. „Aber dafür müssen wir wissen, welcher Traum für welches Kind ist.“

„Und du weißt nicht, welcher Traum für mich ist?“, fragt Anne.

„Nei-ein“, weint die Fee und zeigt auf das Samtsäckchen. „Es sind so viele. Und sie

sehen alle gleich aus!“

„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“

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Als Anne das Säckchen in die Hand nimmt, funkelt es plötzlich darin.

Anne hält den Atem an, und Fia vergisst zu weinen. Zwischen all den blauen

Steinchen glitzert ein winziger Traumkiesel.

„Das muss deiner sein“, flüstert Fia.

„Vielleicht habe ich ihn geweckt, als ich den Beutel berührt habe“, überlegt Anne.

„Soll ich es ausprobieren?“, fragt Fia.

„Na klar!“ Flink kuschelt sich Anne in ihr Bett und schließt die Augen. Fia legt den

funkelnden Traumkiesel aufs Kissen und wartet gespannt, was passiert. Das

Steinchen beginnt zu schrumpfen. Es wird kleiner und kleiner, und dann ist es

verschwunden. Dafür schwebt über Annes Kopf ein sanfter Zauberschimmer. Anne

schläft tief und lächelt im Traum.

Glücklich fliegt Fia hinaus in die Nacht. Jetzt wird die Traumfee all den anderen

Kindern ihre Träume bringen.

„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“

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Neugierig geworden? Sie können das Buch im Buchhandel erwerben oder in Ihrer örtlichen Bücherei ausleihen!

Barbara Peters (Text) Stéffie Becker (Illustrationen) Kuschelgeschichten Esslinger Verlag J. F. Schreiber GmbH ISBN: 978-3-480-22764-8 Gebundene Ausgabe: 32 Seiten

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