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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010 Europäische Kommission Standard Eurobarometer Standard Eurobarometer 74 / Herbst 2010 - TNS opinion & social EUROBAROMETER 74 HERBST 2010 Die öffentliche meinung in der Europäischen Union BERICHT Befragung: November 2010 Veröffentlichung: Februar 2011 Diese Umfrage wurde von der Generaldirektion Kommunikation in Auftrag gegeben und koordiniert („Forschung und Verfassen von Reden“ Unit). http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder. Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschließlich die der Autoren.

EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

 Europäische Kommission

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EUROBAROMETER 74 HERBST 2010 Die öffentliche meinung in der Europäischen Union

BERICHT Befragung: November 2010

Veröffentlichung: Februar 2011

Diese Umfrage wurde von der Generaldirektion Kommunikation in Auftrag gegeben

und koordiniert („Forschung und Verfassen von Reden“ Unit).

http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm

Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder.

Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschließlich die der Autoren.

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Standard-Eurobarometer 74

Herbst 2010

DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN

UNION

Durchgeführt von TNS Opinion & Social im Auftrag

der Europäischen Kommission –

Generaldirektion Kommunikation

Koordiniert von der Europäischen Kommission –

Generaldirektion Kommunikation

TNS Opinion & Social Avenue Herrmann Debroux, 40

1160 Brüssel

Belgien

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

INHALTSVERZEICHNIS  EINLEITUNG....................................................................................................7 

I.  DAS LEBEN IN DER EUROPÄISCHEN UNION............................................... 13 1.  PERSÖNLICHE ASPEKTE.......................................................................... 13 

1.1  Die persönliche Situation der europäischen Bürger ......................... 13 1.2  Bewertung der beruflichen und finanziellen Situation ..................... 15 1.3  Die Sorgen der europäischen Bürger ............................................... 17 

2.  WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE ................................................................. 19 2.1  Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage ............................... 19 

2.1.1  Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage .... 19 2.1.2  Die Arbeitsmarktsituation ......................................................... 20 

2.2  Kurzfristige Erwartungen an die Zukunft ......................................... 21 2.2.1  Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage .... 21 2.2.2  Die Arbeitsmarktsituation ......................................................... 22 

2.3  Die wichtigsten Sorgen auf nationaler Ebene................................... 23 2.4  Die wichtigsten Probleme auf europäischer Ebene .......................... 26 

3.  POLITISCHE ASPEKTE............................................................................. 30 3.1  Interesse an Politik.......................................................................... 30 3.2  Vertrauen in Institutionen ............................................................... 31 3.3  Die Richtung, in die sich die Dinge entwickeln................................. 35 3.4  Die Werte......................................................................................... 37 

3.4.1  Die Werte der europäischen Bürger .......................................... 37 3.4.2  Werte, die die Europäische Union repräsentieren...................... 38 

II  DIE EUROPÄISCHE UNION UND IHRE BÜRGER........................................... 39 1.  VERBUNDENHEIT MIT DER EUROPÄISCHEN UNION................................ 39 

1.1  Was bedeutet die Europäische Union? ............................................. 39 1.2  Die Unterstützung der Zugehörigkeit zur Europäischen Union......... 40 1.3  Wahrnehmung der Vorteile einer Mitgliedschaft in der Europäischen

Union................................................................................................. 41 2.  BERÜCKSICHTIGUNG DER PERSÖNLICHEN, NATIONALEN UND EUROPÄISCHEN INTERESSEN........................................................................ 43 3.  DIE EUROPÄISCHEN INSTITUTIONEN .................................................... 45 

3.1  Bekanntheitsgrad der europäischen Institutionen und das Vertrauen, das die Bürger in sie setzen ....................................................................... 45 3.2  Vertrauen in die Europäische Union ................................................. 49 3.3  Vertrauen in die Vereinten Nationen (UNO)..................................... 52 3.4  Das Bild der Europäischen Union ..................................................... 52 

3.4.1  Das allgemeine Bild der EU........................................................ 52 3.4.2  Das Bild der EU im Detail........................................................... 54 

4.  DIE FUNKTIONSWEISE DER EUROPÄISCHEN UNION .............................. 58 4.1  Kenntnisse über die Funktionsweise der Europäischen Union.......... 58 4.2  Objektive Kenntnisse über die Europäische Union ........................... 60 

III. DIE EUROPÄISCHE UNION HEUTE UND IN DER ZUKUNFT .......................... 63 1.  DIE KOMPETENZEN DER EUROPÄISCHEN UNION: DIE BEWERTUNG DER BESTEN ENTSCHEIDUNGSEBENE ................................................................... 63 2.  UNTERSTÜTZUNG DER EUROPÄISCHEN POLITIK .................................... 67 3.  ZUSÄTZLICHE ERWEITERUNGEN DER EUROPÄISCHEN UNION................ 70 4.  PRIORITÄTEN FÜR EINE KÜNFTIGE STÄRKUNG DER EU ......................... 72 5.  DIE ZUKUNFT DER EUROPÄISCHEN UNION............................................. 75 

ANLAGEN.......................................................................................................... 77 

TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN ................................................................... 79 FRAGEBOGEN ................................................................................................ 85 

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

EINLEITUNG

Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang

Dezember 2010 in 32 Ländern oder Gebieten durchgeführt1: Den 27 Mitgliedstaaten der

Europäischen Union, den vier Bewerberländern2 (Kroatien, die ehemalige jugoslawische

Republik Mazedonien, die Türkei und Island) sowie dem Teil der türkisch-zyprischen

Gemeinschaft, der nicht von der Regierung der Republik Zypern kontrolliert wird.

In den letzten Umfragen des Eurobarometers wurden erhebliche Veränderungen in den

Meinungen der europäischen Bürger seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr

2008 festgestellt. In der Frühjahrsumfrage 2010 (EB73) wurden beispielsweise

Verschlechterungen bei mehreren Stimmungs- bzw. Verbundenheitsindikatoren im

Zusammenhang mit der EU festgestellt, während sich am Ende des Jahres 2009 noch

positive Entwicklungen abzeichneten. Die hier vorliegende aktuelle Herbstumfrage 2010

(EB74) zeigt wieder einige Anzeichen der Besserung, gleichzeitig aber stellen wir ein

erhebliches Unsicherheitsgefühl der Bürger angesichts der Zukunft fest.

Das erste Halbjahr des Jahres 2010 brachte in mehreren Mitgliedstaaten einen Anstieg

des Wirtschaftswachstums mit sich, der über den Erwartungen lag. Im Herbstbericht über

die globalen Wirtschaftsperspektiven hat der IWF seine Wachstumsprognose für die

Eurozone leicht nach oben korrigiert. Gleichzeitig mahnte er jedoch zur Vorsicht und wies

darauf hin, dass "der Aufschwung sich endlich bemerkbar macht, in Europa aber ohne

Zweifel in nur maßvoller und unterschiedlicher Weise“3. Im Verlaufe der letzten Monate

haben sich die wirtschaftlichen Ungleichheiten innerhalb der Union in noch

ausgeprägterem Maße entwickelt. Während in einigen Mitgliedstaaten, wie beispielsweise

Deutschland, die Zeichen einer Wirtschaftserholung zweifellos vorhanden sind, mussten

sich andere Mitgliedstaaten, wie z.B. die schwer von der Krise getroffenen Länder Irland

und Griechenland, an die Europäische Union und den Internationalen Währungsfonds

wenden, um Hilfe zu erbitten.

Währenddessen hat sich in Europa die Arbeitslosenquote im November 2010 auf

erhöhtem Niveau stabilisiert: 9,6% innerhalb der Europäischen Union und 10,1% in der

Eurozone4 sind die höchsten Werte, die seit Schaffung der Einheitswährung festgestellt

wurden.

In einem Kontext, in dem sich in Europa eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet, die

Arbeitslosenrate aber hoch bleibt und die Ungleichheiten zwischen den Mitgliedstaaten

immer deutlicher zutage treten, verzeichnet der Herbst-Eurobarometer 2010 sehr

kontrastierte Veränderungen in der öffentlichen Meinung.

                                                        1 Siehe technische Hinweise für die genauen Daten der einzelnen Länderbefragungen. 2 Montenegro wurde am 17. Dezember 2010 als EU-Kandidatenland bestätigt. 3 Siehe Seite 75 des IWF-Berichts: http://www.imf.org/external/french/pubs/ft/weo/2010/02/pdf/textf.pdf 4 http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-30112010-BP/FR/3-30112010-BP-FR.PDF

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Während sich die Einschätzungen der Bürger in der Frühjahrsumfrage 2010

verschlechtert hatten, entwickeln sich die Diagnosen hinsichtlich der nationalen und

europäischen Wirtschaftslage mittlerweile leicht zum Besseren. Auch die

Zukunftsperspektiven werden positiver eingeschätzt, insbesondere was die Situation auf

dem Arbeitsmarkt anbelangt. Diese Entwicklungen sollten allerdings mit Vorsicht

bewertet werden, da hierbei von Ergebnissen ausgegangen wird, denen eine erhebliche

Meinungsverschlechterung vorherging und hinter denen sich große Unterschiede

zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten verbergen.

Nach wie vor stehen die wirtschaftlichen Themen im Mittelpunkt der Sorgen der

europäischen Bürger, auch wenn sie zugunsten der gesellschaftlichen Themen

geringfügig an Bedeutung verloren haben.

Die Haltung der europäischen Bürger gegenüber der Europäischen Union bleibt von

Gegensätzen geprägt. Immerhin wird eine breite Palette europäischer Politikbereiche,

insbesondere der Euro, nach wie vor unterstützt und die Europäische Union bleibt in

zahlreichen wirtschaftlichen Fragen eine wichtige Entscheidungsebene.

Der gesamte Bericht des Standard-Eurobarometers besteht aus mehreren Teilbänden.

Der vorliegende Teilband analysiert die Ergebnisse, die wir zu den chronologischen

Indikatoren des Eurobarometers feststellen. Drei weitere Teilbände gehen auf die

aktuelle öffentliche Meinung zu anderen Themenbereichen ein: Die Finanz- und

Wirtschaftskrise; die Strategie Europa 2020 und die Informationen über europäische

politische Fragen.

Der hier vorliegende erste Teilband ist in drei Unterabschnitte gegliedert. Im ersten

Unterabschnitt untersuchen wir, wie das Leben in der Europäischen Union von ihren

Bürgern in Bereichen wahrgenommen wird, die sich auf persönliche, soziale,

wirtschaftliche und politische Aspekte beziehen. In diesem Teil untersuchen wir die

finanzielle und persönliche Situation der Bürger, ihre wichtigsten Sorgen und ihre

Erwartungen an die Zukunft. Dieser Teil des Berichtes geht überdies darauf ein, ob die

Bürger sich für Politik interessieren, welche Meinung sie hinsichtlich der Frage vertreten,

in welche Richtung sich die Dinge in ihrem Land sowie in der EU entwickeln. Darüber

hinaus soll festgestellt werden, wie viel Vertrauen die Bürger in ihre nationalen

Institutionen haben. Schließlich beschäftigen wir uns mit den Werten der europäischen

Bürger sowie denjenigen, die sie der Europäischen Union beimessen.

Der zweite Unterabschnitt des Berichts befasst sich mit den Tendenzindikatoren, die über

die Wahrnehmungen und Meinungen der Bürger in Bezug auf die Europäische Union und

ihre Institutionen Aufschluss geben. Darüber hinaus wird untersucht, wie die Bürger ihre

persönlichen und nationalen Interessen innerhalb der Union vertreten sehen und wie es

um ihre Kenntnisse der Funktionsweise der Union bestellt ist.

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Der dritte Unterabschnitt des Berichts konzentriert sich auf die Kompetenzen der

Europäischen Union sowie die Einschätzung, auf welcher Ebene am besten

Entscheidungen getroffen werden sollten. Der Abschnitt befasst sich mit den Aspekten,

die nach Ansicht der Bürger stärker betont werden sollten, um die Europäische Union für

die Zukunft zu stärken und analysiert, in welchem Maße die europäischen Bürger die

Politik der Union unterstützen, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Frage der

Erweiterung der Europäischen Union gelegt wird. Zuletzt geht dieser Teil darauf ein, wie

die Bürger die Zukunft der EU wahrnehmen.

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Sowohl die allgemeine als auch die soziodemografische Analyse basieren auf den in der

EU27 ermittelten Ergebnissen, d.h. dem Mittelwert der Ergebnisse aus den 27

Mitgliedstaaten. Dieser Mittelwert wird nach der jeweiligen Bevölkerung der einzelnen

Mitgliedstaaten gewichtet. Die Mittelwerte für die vorangegangenen Jahre beziehen sich

auf die Ergebnisse aus all denjenigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union so wie sie

in ihrer damaliger Zusammensetzung ermittelt wurden.

* * *

Für diesen Bericht wurde die Methodik der Generaldirektion Kommunikation (Referat

„Forschung und Verfassen von Reden“) für die Standard-Eurobarometer-Umfragen

angewandt. Diesem Bericht ist ein technischer Hinweis zur Durchführung der Interviews

durch die Institute des TNS Opinion & Social-Netzwerks beigefügt. Darin werden

außerdem die Interviewmethode und die Konfidenzintervalle im Einzelnen beschrieben5.

Die Eurobarometer-Website kann unter der folgenden Adresse besucht werden:

http://ec.europa.eu/public_opinion/index_de.htm

Wir möchten an dieser Stelle allen befragten Personen in ganz Europa danken, die sich die Zeit genommen haben, an dieser Umfrage teilzunehmen. Ohne ihre aktive Mitarbeit

wäre diese Untersuchung nicht möglich gewesen.

***

                                                        5 Die Ergebnistabellen sind im Anhang beigefügt. Wir weisen darauf hin, dass die in den Tabellen angegebenen Prozentwerte 100% übersteigen können, wenn der Befragte die Möglichkeit hatte, auf eine Frage mehrere Antworten zu geben.

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In diesem Bericht sind die Länder mit ihren amtlichen Abkürzungen wiedergegeben. Im

Folgenden ein Überblick über die verwendeten Abkürzungen und ihre Entsprechungen:

ABREVIATIONS 

EU27 Europäische Union - 27 Mitgliedstaaten  NSP  Weiß nicht / Keine Angabe  BE  Belgien BG  Bulgarien  CZ  Tschechische Republik  DK  Dänemark  DE  Deutschland  EE  Estland  EL  Griechenland ES  Spanien  FR  Frankreich  IE  Irland  IT  Italien  CY  Republik Zypern * CY (tcc)  Nicht von der Regierung der Republik Zypern

kontrollierter Landesteil  LT  Litauen  LV   Lettland LU  Luxemburg  HU  Ungarn  MT  Malta  NL  Niederlande  AT  Österreich  PL  Polen  PT  Portugal  RO  Rumänien  SI  Slowenien  SK  Slowakei  FI  Finnland  SE  Schweden  UK   Vereinigtes Königreich  

HR  Kroatien  TR  Türkei  MK  Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien ** IS Island

* Zypern als Ganzes ist einer der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Für den Teil des Landes, der nicht von der Regierung der Republik Zypern kontrolliert wird, ist der „gemeinschaftliche Besitzstand“ („acquis communautaire“) aufgehoben. Aus praktischen Gründen wurden nur die im von der Regierung der Republik Zypern kontrollierten Landesteil geführten Interviews in der Kategorie „CY“ ausgewiesen und in den EU27-Durchschnitt einbezogen. Die im nicht von der Regierung der Republik Zypern kontrollierten Landesteil geführten Interviews wurden unter der Kategorie „CY(tcc)“ ausgewiesen [tcc: Turkish Cypriot Community, dt.türkisch-zyprische Gemeinschaft]. ** Bezeichnung, die in keiner Weise die endgültige Nomenklatur für dieses Land vorwegnehmen soll, die in den derzeit bei den Vereinten Nationen stattfindenden Verhandlungen beschlossen wird.  

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

I. DAS LEBEN IN DER EUROPÄISCHEN UNION Insgesamt betrachtet können wir feststellen, dass sich die Stimmung der europäischen

Bürger langsam verbessert und ihre Einschätzung der wirtschaftlichen Lage positiver

ausfällt. Hinter dieser Tendenz verbergen sich allerdings erhebliche Unterschiede

zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten. Während in Ländern wie Deutschland und

Österreich einige Indikatoren spürbar positiver ausfallen, beobachten wir für andere – an

deren erster Stelle Irland zu finden ist - eine starke Verschlechterung des Meinungsbildes

und angesichts der kommenden Monate einen Anstieg des Pessimismus.

1. PERSÖNLICHE ASPEKTE 1.1 Die persönliche Situation der europäischen Bürger

- Eine Mehrheit der EU-Bürger ist nach wie vor mit dem Leben, das sie führt

zufrieden und zeigt geringfügig mehr Vertrauen in die Zukunft -

Eine große Mehrheit der europäischen Bürger (78%) erklärt weiterhin, mit dem

Leben, das sie führen, zufrieden zu sein6. Weniger als ein Viertel äußert sich

unzufrieden. Diese Werte sind im Vergleich zum Bericht EB73, der im Frühjahr 2010

durchgeführt wurde, stabil geblieben7.

Wenn wir die Befragten bitten, sich die Zukunft vorzustellen, äußern sie sich

geringfügig optimistischer als noch im letzten Halbjahr: 26% (+2) sind der

Ansicht, dass die kommenden 12 Monate besser sein werden, wenn es um das Leben im

Allgemeinen geht (gegenüber 15%, die mit «schlechter» (-3 Punkte) und 56%, die mit

«gleich» (+1 Punkt), antworten)8. Mit diesen Werten erreichen wir das Niveau der

Ergebnisse des EB72 (Herbst 2009).

Hinter dieser scheinbaren Stabilität der Werte verbergen sich erhebliche

Veränderungen und Differenzen, die es zu veranschaulichen gilt. In mehreren

Mitgliedstaaten verbessert sich in der Tat die öffentliche Meinung, für die wir im

vorherigen Halbjahr noch eine Verschlechterung festgestellt hatten. Dies gilt in

besonderem Maße für Rumänien (+10 Punkte Zuwachs für die persönlichen

Zufriedenheitswerte auf 46% und +23 Punkte für den Optimismusindex9, der trotz dieses

Anstiegs bei –6 Punkten im negativen Bereich bleibt) und Griechenland (49% äußern sich

zufrieden, +7, und der Optimismusindex verzeichnet einen Zuwachs von 6 Punkten,

obwohl er äußerst negativ bei -35 bleibt). Für die Optimismuswerte, die sich in Bezug auf

die Zukunft ergeben, können wir in Luxemburg (um 15 Punkte ansteigender Index), in

Frankreich (+13) und Deutschland (+13) einen Aufwärtstrend verzeichnen.

                                                        6 QA1 Sind Sie insgesamt gesehen mit dem Leben, das Sie führen - sehr zufrieden, ziemlich zufrieden, nicht sehr zufrieden oder überhaupt nicht zufrieden? 7 Eurobarometer 73 vom Frühjahr 2010 (EB73) 8 QA5a.1 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Ihr Leben im Allgemeinen. 9 Der Optimismusindex ergibt sich aus der Differenz zwischen den positiven und negativen Einschätzungen in einem Land (ist er positiv, überwiegt der Optimismus, ist er negativ, gilt dies für den Pessimismus).

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Wie wir schon im letzten Halbjahr festgestellt haben, verschlechtert sich dagegen die

öffentliche Meinungen in Portugal weiterhin (die persönlichen Zufriedenheitswerte

stagnieren unterhalb der 50%-Marke und der Optimismusindex verzeichnet einen neuen

Rückgang um 11 Punkte auf -31). In Irland, geht der Grad an persönlicher Zufriedenheit

um fünf Punkte zurück (auf 83%), insbesondere die Zukunftsaussichten beunruhigen die

Bürger, da der Optimismusindex einen Rückgang um 23% verzeichnet (mittlerweile

überwiegt hier der Pessimismus mit einem Index von -8). Das Vereinigte Königreich

erfährt ebenfalls einen Rückgang der Werte (der Index fällt um 9 Punkte, verbleibt

allerdings mit einem Wert von 13 nach wie vor im positiven Bereich).

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1.2 Bewertung der beruflichen und finanziellen Situation

- Leicht positivere Wahrnehmung der beruflichen Situation und stabile Werte

hinsichtlich der finanziellen Situation des Haushalts -

Nahezu zwei Drittel der europäischen Bürger (64%) bewerten die finanzielle

Situation ihres Haushalts weiterhin als «gut» (im Vergleich zu 33%, -1, die sie als

«schlecht» bezeichnen)10. Ebenfalls bleibt der Anteil Bürger stabil (58%), die die Ansicht

vertreten, dass sich die Dinge in den kommenden zwölf Monaten nicht verändern

werden11. Die Zahl der Optimisten (20%, +1, d.h. Befragte, die erklären, die

kommenden zwölf Monate werden «besser») übersteigt die der Pessimisten (19%, -1)

nur noch geringfügig.

Zu den markanten Veränderungen, die sich bei den Meinungen der Bürger ergeben

haben und die auch mit den oben angesprochenen persönlichen Zufriedenheitswerten der

Bürger übereinstimmen, zählt der starke Rückgang des Anteils an Bürgern, die sich in

Rumänien pessimistisch über die Zukunft äußern (28% sind der Ansicht, dass die

kommenden zwölf Monate schlechter werden, d.h. -16 Punkte), während in Irland dieser

Anteil sehr deutlich zunimmt (45%, +24). Die zunehmend pessimistischen Einstellungen

der Bürger in Irland sind im gesamten Verlauf des vorliegenden Berichtes immer wieder

zu beobachten12.

                                                        10 QA4a.4+5 Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste? Ihre persönliche berufliche Situation; Die finanzielle Situation Ihres Haushalts. 11 QA5a.3+5 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Die finanzielle Situation Ihres Haushaltes; Ihre persönliche berufliche Situation. 12 Die Umfrage wurde durchgeführt, als Irland mit einer schweren finanziellen Krise konfrontiert war. Am 21. November 2010 bat Irland die EU und den IWF über die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität um Unterstützung. Die Umfrage wurde zwischen dem 5.November und dem 1. Dezember durchgeführt und die Ergebnisse sollten vor dem gegebenen Hintergrund analysiert werden.

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Im letzten Halbjahr hatte sich die eigene berufliche Situation der europäischen

Bürger nach deren Einschätzung geringfügig verschlechtert; mittlerweile stellen

wir wieder ansteigende Werte fest: 55% beurteilen sie als «gut», d.h. wir

verzeichnen einen Anstieg von 3 Punkten (im Vergleich zu 28%, die sie als «schlecht»

einschätzen, -2). Diese positive Entwicklung ist besonders auf Malta (61%, +9) und in

Deutschland (69%, +8) spürbar.

Hinsichtlich der Einschätzung der Zukunft bleiben die Werte stabil: 60% erwarten keine

Änderung, während ein Anteil von 19% (+1) in den kommenden zwölf Monaten mit einer

Verbesserung und 10% (-1) mit einer Verschlechterung der beruflichen Situation

rechnen.

Bei einem Blick auf die Kandidatenländer wird deutlich, dass in der Türkei die

Einschätzungen nun besser ausfallen. Die Optimismuswerte bezüglich des kommenden

Jahres sind ebenfalls angestiegen.

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1.3 Die Sorgen der europäischen Bürger

 - Wirtschaftliche Themen stehen nach wie vor im Mittelpunkt der Sorgen der

europäischen Bürger -

Nach wie vor gehören die wirtschaftlichen Fragen zu den wichtigsten

persönlichen Sorgen der europäischen Bürger: Steigende Preise/Inflation (38%,

unverändert), wirtschaftliche Lage (25%, unverändert) und Arbeitslosigkeit (20%, -1)13.

Das Gesundheitssystem (19%, +1) und die Renten (16%, stabil) gehören ebenfalls

weiterhin zu den wichtigsten Sorgen. Seit Herbst 2008 werden diese fünf

Themenbereiche am häufigsten genannt und verzeichnen seit Frühjahr 2009 durchweg

stabile Werte.

Zu den sonstigen Problemen, denen sich die europäischen Bürger gegenüber sehen,

gehören die Bereiche Bildung (9%, -1), Kriminalität (7%, -1), Wohnungsbau (6%, stabil)

und Umwelt (5%, stabil). Einwanderung (4%, +1) und Energie (4%, -2) stehen noch

weiter hinten.

*Im EB74 wurde diese Frage nur der Hälfte der Stichprobe gestellt (SPLIT A)

                                                        13 QA7a.1 Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen? Kriminalität; Wirtschaftliche Lage ; Steigende Preise / Inflation; Steuern; Arbeitslosigkeit; Terrorismus; Verteidigung / Außenpolitik; Wohnungsbau; Einwanderung; Gesundheitssystem; Bildungssystem; Renten; Umwelt; Energie; Spontan: Sonstiges; Spontan: Nichts davon; Weiß nicht / Keine Angabe.

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Steigende Preise/Inflation ist in 19 Mitgliedstaaten der EU die wichtigste Sorge. In

acht Mitgliedstaaten wird sie von mehr als 50% der Befragten genannt. Dies gilt

insbesondere auf Malta, in Portugal und Litauen. Was die Entwicklungen anbelangt,

können wir insbesondere in Estland (55%, +22), Lettland (38%, +14), der Slowakei

(51%, +13), aber auch in Finnland (30%, +10) starke Zuwächse feststellen.

Die wirtschaftliche Lage wird deutlich häufiger als im Frühjahr 2010 in Irland (54%,

+13), in Spanien (49%, +8) und Portugal (40%, +10) gewählt; auch in Griechenland

wird dieser Bereich sehr häufig angegeben (53%, -1). Die Nennungen zum Thema

Arbeitslosigkeit bleiben verhältnismäßig stabil. Besonders häufig wird dieser Bereich in

Irland (37%) und Spanien (34%) gewählt.

In Deutschland beobachten wir eine positive Entwicklung bezüglich der wirtschaftlichen

Fragen, da die Sorgen der Bürger im Hinblick auf Preiserhöhungen (34%, -7 Punkte) und

die wirtschaftliche Lage (11%, -9 Punkte) deutlich nachgelassen haben.

Das Gesundheitssystem stellt für die Befragten in Schweden (38%, +7), in den

Niederlanden (37%, +5) und Deutschland (36%, +11) weiterhin ein besonders wichtiges

Thema dar und legt in Luxemburg (19%, +10) deutlich zu.

Das Thema Energie wird vor allem von den befragten Personen auf Malta angegeben,

obwohl die Werte im Vergleich zum letzten Halbjahr erheblich gesunken sind (29%, -10).

Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage EB74 bot die Gelegenheit, neue Sorgen der Bürger über eine gegabelte Befragung "split ballot" zu untersuchen (der einen Hälfte der Stichprobe wurde eine Liste mit Themenbereichen vorgelegt, die identisch mit denjenigen des EB73 sind, und eine leicht abgeänderte und mit neuen Antwortoptionen erweiterte Liste* wurde der anderen Stichprobenhälfte vorgelegt). Die Reihenfolge, die sich in der neuen Liste für die sechs wichtigsten Belange der Befragten ergeben haben, bleibt identisch; wir beobachten allerdings erhebliche Sorgen der Bürger aufgrund der Energiekosten (12%), die noch häufiger als Bildung und Kriminalität genannt werden. Private Schulden werden von 5% der Befragten gewählt und Klimawandel von 3%. Die Antwortoption «Energiekosten» wird von einem hohen Anteil auf Malta genannt (36%, das heißt, es handelt sich hierbei um das am zweithäufigsten genannte Thema nach den steigenden Preisen, das den Bürgern Sorgen bereitet). Auch in Deutschland (24%), im Vereinigten Königreich (22%) sowie in Belgien (20%) wird dieser Bereich von hohen Bevölkerungsanteilen als besorgniserregend eingestuft. «Private Schulden» ist wiederum ein Thema, dass in der Slowakei (11%), der Tschechischen Republik (10%) und Irland (10%), aber auch in Island (16%) mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit angegeben wird. * Die neuen Antwortoptionen sind: «Private Schulden» und «Klimawandel». Die Option «Verteidigung und Außenpolitik» wurde durch «Einfluss, den (UNSER LAND) im Ausland hat» und «Energie» durch «Energiekosten» ersetzt. Die Option «Wohnraumbeschaffung» wurde gestrichen.

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2. WIRTSCHAFTLICHE ASPEKTE

- Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und der Situation auf dem Arbeitsmarkt ist mittlerweile positiver und die pessimistischen Sichtweisen der

Zukunft gehen zurück -  2.1 Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage

2.1.1 Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage

Nachdem sich die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage des eigenen Landes

durch die europäischen Bürger im Frühjahr 2010 (EB73) verschlechtert hatte,

fallen die diesbezüglichen Meinungen mittlerweile wieder positiver aus: 28% der

Befragten beurteilen sie als gut. Dies bedeutet eine Zunahme um 6 Punkte und ein

Niveau, das seit dem EB70 vom Herbst 2008 nicht mehr erreicht worden war14. Die

negativen Beurteilungen überwiegen allerdings nach wie vor bei weitem (70%, -7) und

mehr als ein Viertel der europäischen Bürger (26%, -2) sind weiterhin der Ansicht, dass

die wirtschaftliche Lage des eigenen Landes als «sehr schlecht» eingeschätzt werden

muss.

Die Verbesserung bezieht sich auch auf die Wahrnehmung der europäischen

wirtschaftlichen Lage: 26% bewerten diese als «gut» (+4, im Vergleich zu 64%,

-6, die sie als schlecht bewerten). Die globale wirtschaftliche Lage wird ebenfalls

positiver eingeschätzt, dies aber in geringerem Maße (22%, +2, im Vergleich zu

67% (-4), die sie als schlecht bewerten).

Die Befragten aus den Mitgliedstaaten der Eurozone bewerten die Lage der nationalen

(30%, +9) sowie der europäischen Wirtschaft (24%, +6) positiver als die Befragten im

europäischen Durchschnitt. In den Mitgliedstaaten, die nicht zur Eurozone gehören setzt

sich eher eine stabile Tendenz durch (24%, +1 auf nationaler Ebene und 31%, +2 auf

europäischer Ebene).

In sechs Mitgliedstaaten bewertet eine

Mehrheit der Befragten die nationale

wirtschaftliche Lage positiv, wobei sich in

einigen dieser Länder starke, wenn nicht gar

spektakuläre Entwicklungen abzeichnen:

61% in Österreich (+13), 85% in Schweden

(+13), 79% in Luxemburg (+14) und 68% in

Deutschland (+32). Zu dieser Gruppe zählen

auch Finnland (61%, +3) und die

Niederlande (56%, +4). Demgegenüber

überwiegen die negativen Meinungen in

Dänemark (53% beurteilen die

wirtschaftliche Lage ihres Landes als

«schlecht», +4).

                                                        14 QA4a.1+2+3 Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste? Die Lage der (NATIONALITÄT) Wirtschaft ; Die Lage der europäischen Wirtschaft ; Die Lage der Weltwirtschaft.

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Im Gegensatz hierzu erreichen in neun Mitgliedstaaten die negativen Bewertungen

weiterhin Anteile, die über 90% hinausgehen. Auf den ersten Plätzen dieser Rangliste

finden wir Irland (98%, +3), Griechenland (98%, unverändert) und Spanien (97%, +2).

Diese Länder gehören überdies zu denjenigen, die die wirtschaftliche Lage der

Europäischen Union am düstersten beurteilen: 86% der Befragten in Griechenland (+4),

82% in Spanien (+7) und 75% in Irland bewerten sie als schlecht, wobei im letzteren Fall

die negativen Sichtweisen klar zurückgehen (-10).

Deutschland (36%, +13), Österreich (38%, +11) und die Tschechische Republik (28%,

+10) sind die Mitgliedstaaten, in denen die Diagnose der wirtschaftlichen Lage der EU am

deutlichsten positiver ausfällt.

In der Türkei äußern sich die Befragten mittlerweile ebenfalls deutlich positiver über die

nationale wirtschaftliche Lage (40%, +11).

Diese sehr gegensätzlichen Entwicklungen zeigen, dass die Europäische Union mehr als

zwei Jahr nach Anfang der Krise mit sehr uneinheitlichen nationalen Situationen

konfrontiert ist: Während es in manchen Mitgliedstaaten solide Zeichen für einen

Aufschwung gibt (wie Deutschland oder Österreich), erwarten andere in den kommenden

Monaten noch größere Schwierigkeiten (dies gilt insbesondere für Irland, das Vereinigte

Königreich und Portugal).

2.1.2 Die Arbeitsmarktsituation

Die europäischen Bürger schätzen die Lage auf dem Arbeitsmarkt nunmehr

geringfügig positiver ein: 19% der Europäer bewerten sie als «gut», was einem

Zuwachs von +4 Punkten entspricht. Die negativen Meinungen überwiegen jedoch nach

wie vor bei weitem (79%, -4); ein Drittel der Bürger schätzt die Lage weiterhin als «sehr

schlecht» (33%, -1) ein15.

Die jeweiligen Länderergebnisse stimmen mit

den Ergebnissen überein, die wir in Bezug auf

die Bewertung der nationalen wirtschaftlichen

Lage festgestellt haben. So stellen wir in

Deutschland (43%, +23) und Österreich

(58%, +18), wie auch in Finnland (44%, +9)

eine nahezu spektakuläre Zunahme positiver

Beurteilungen fest. Andererseits

verschlechtern sich die Meinungen in

Dänemark (38%, -8) und bleiben in Spanien

(99% beurteilen die Situation als «schlecht»),

Griechenland (98%) und Irland (97%)

weiterhin ausgesprochen negativ.

Gleichermaßen verschlechtert sich die Wahrnehmung der Arbeitsmarktsituation im

Vereinigten Königreich (82% negativer Beurteilungen, +6).

                                                        15 QA4a.6 Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste? Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSER LAND).

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2.2 Kurzfristige Erwartungen an die Zukunft

2.2.1 Die nationale, europäische und globale wirtschaftliche Lage

Die negativen Zukunftserwartungen an die wirtschaftliche Situation gehen

inzwischen zurück: Mittlerweile geben weniger europäische Bürger an, dass die

kommenden zwölf Monate «schlechter» sein werden: Vier von 10 Europäern sind

nunmehr der Ansicht, dass die wirtschaftliche Lage gleich bleiben wird, sei es in ihrem

Land (41%, +6), in der EU (40%, +5) oder auf globaler Ebene (40%, +5)16.

Die Optimismus-Indizes (diese messen die Differenz zwischen optimistischen und

pessimistischen Einstellungen) bleiben zwar nach wie vor im negativen Bereich (dies

weist darauf hin, dass die negativen Einstellungen weiterhin überwiegen), entwickeln sich

aber zugleich auf nationaler (+5 Punkte), europäischer (+4) sowie auf globaler (+3)

Ebene positiv.

Einige der Mitgliedstaaten, in denen sich die

Befragten in Bezug auf die Zukunft der

wirtschaftlichen Lage am optimistischsten

äußern, gehören zudem zu der

Ländergruppe, in der auch die aktuelle

Situation positiv bewertet wird: Dies gilt für

Schweden, Deutschland, Österreich,

Luxemburg oder die Niederlande. Es ergeben

sich auch Konstellationen, in denen die

Befragten eines Mitgliedstaates die aktuelle

wirtschaftliche Lage ihres Landes negativ

beurteilen, aber einen positiven Ausblick auf

die Zukunft behalten: Diese Situation stellen

wir in Dänemark und in noch deutlicherem

Maße in Estland fest.

Wenn wir untersuchen, wie sich der Optimismusindex je Mitgliedstaat entwickelt hat,

können wir einige deutliche Veränderungen im Vergleich zum Frühjahrs-Bericht 2010

sowie einen Zusammenhang zwischen der Zukunftsprognose für die wirtschaftliche Lage

des eigenen Landes und der EU feststellen: Beide Indizes entwickeln sich spektakulär in

Deutschland (+35 Punkte für den nationalen Index und +23 für den EU-Index),

Luxemburg (+30 und +27) und sehr deutlich in Österreich(+15 und +15), Frankreich

(+14 und +15), Rumänien (+20 und +9) und in Belgien (+12 und +11).

Die Befragten in Irland, Griechenland und Portugal sind hinsichtlich der wirtschaftlichen

Zukunft ihres Landes sowie jener der Europäischen Union am pessimistischsten

eingestellt.

                                                        16 QA5a.2+6+7 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Die wirtschaftliche Lage in (UNSER LAND); Die wirtschaftliche Lage in der EU; Die Lage der Weltwirtschaft.

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Irland ist übrigens der Mitgliedstaat, in dem die Befragten die Zukunft der Wirtschaft auf

nationaler sowie europäischer Ebene am schlechtesten einschätzen (-39 Punkte auf dem

nationalen Index im Vergleich zum letzten Halbjahr und -19 auf europäischer Ebene).

Ähnliches gilt für das Vereinigte Königreich (-23 und -12), Portugal (-17 und -14) und

Malta (-11 und -14). In Bezug auf die Kandidatenländer, entwickelt sich in der Türkei der Optimismusindex in

Bezug auf die Zukunft der nationalen wirtschaftlichen Lage in hohem Maße positiv (+21

Punkte und wechselt über in den positiven Bereich), während die Prognosen zur

europäischen Wirtschaft hier eher rückläufig sind (-4).

2.2.2 Die Arbeitsmarktsituation

Die Prognosen zur Arbeitsmarktsituation fallen ebenfalls etwas weniger

pessimistisch aus: Der Anteil europäischer Bürger, die eine Verschlechterung der

Situation innerhalb der kommenden zwölf Monate erwarten, geht zugunsten derer zurück

(35%, -3), die die Ansicht vertreten, dass die Situation gleich bleibt (38%, +3). Der

Anteil optimistisch eingestellter Bürger bleibt eher stabil (23%, +1)17.

Diese Ergebnisse stimmen mit den Prognosen

überein, die wir in Bezug auf die

Einschätzung der Entwicklung der nationalen

Wirtschaftslage festgestellt haben. Die

befragten Personen in Schweden, Dänemark,

Deutschland, Österreich, aber auch in Estland

erweisen sich als besonders optimistisch. Die

deutlichsten Veränderungen, die sich im

Vergleich zum Bericht EB73 (Frühjahr 2010)

ergeben haben, beobachten wir in

Deutschland (Optimismusindex steigt um 35

Punkte), Luxemburg (+30), Österreich

(+17), und Rumänien (+16).

In Griechenland, Portugal, Irland und auf Zypern sind die Befragten besonders

pessimistisch eingestellt. Im Vergleich zum letzten Halbjahr ergibt sich insbesondere in

Irland (-31 Punkte auf dem Index) und im Vereinigten Königreich (-28) eine

Verschlechterung der Prognosen für den Arbeitsmarkt.

                                                        17 QA5a.4 Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht? Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSER LAND).

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2.3 Die wichtigsten Sorgen auf nationaler Ebene

- Auf nationaler Ebene liegen den europäischen Bürgern weiterhin die wirtschaftlichen Fragen besonders am Herzen; Einwanderung und Terrorismus

gewinnen an Bedeutung - 

Auch wenn die Anteile, mit denen die wirtschaftlichen Themen genannt werden,

zurückgehen, zählen diese nach Ansicht der europäischen Bürger zu den wichtigsten

Problemen, denen das eigene Land derzeit gegenübersteht: An erster Stelle liegt hier die

Arbeitslosigkeit (46% der Nennungen, -2 Punkte), danach kommt die wirtschaftliche

Lage (36%, -4) und die steigenden Preise (20%, stabil).18 Wir stellen fest, dass die

Bürger aufgrund der Arbeitslosigkeit zwar nach wie vor sehr besorgt sind, die

Nennungen für dieses Thema jedoch im Vergleich zum EB72-Bericht (Herbst

2009) um fünf Punkte zurückgehen. Das Gesundheitssystem belegt derzeit den

vierten Platz auf der Sorgenliste europäischer Bürger (16%, +1 und +2 im Vergleich zum

EB72), vor der Kriminalität (15%, -1 et -4/EB72).

Wir beobachten einen zunehmenden Anteil an Bürgern, denen die Einwanderung Sorgen

bereitet (12%, +3) und in der Sorgenliste mittlerweile vor den Renten (11%,

unverändert), den Steuern (8%, -1) und der Bildung (8%, unverändert) liegt. Auch der

Terrorismus ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt (7%, +3). Die

Bereiche Umwelt (4%, unverändert), Wohnraumbeschaffung (4%, unverändert),

Verteidigung (2%, +1) und Energie (2%, -1) bleiben dagegen im Hintergrund.

                                                        18 QA6a.1 Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen (UNSER LAND) derzeit gegenübersteht? Kriminalität; Wirtschaftliche Lage; Steigende Preise / Inflation; Steuern; Arbeitslosigkeit; Terrorismus; Verteidigung / Außenpolitik; Wohnungsbau; Einwanderung; Gesundheitssystem; Bildungssystem; Renten; Umwelt; Energie; Sonstiges (SPONTAN); Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.

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*Im EB74 wurde diese Frage nur der Hälfte der Stichprobe gestellt (SPLIT A)

In Bezug auf die Bereiche, die den Bürgern Sorgen bereiten, gibt es zwischen den

einzelnen Mitgliedstaaten, seien sie nun Mitglied der Eurozone oder nicht, nur geringe

Unterschiede. Wir stellen nur fest, dass die steigenden Preise insbesondere von Befragten

aus Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören, angeführt werden (23% im

Vergleich zu 18% der Befragten innerhalb der Eurozone).

Die Arbeitslosigkeit bleibt an der Spitze der Themen, die auf nationaler Ebene in 18

der 27 Mitgliedstaaten am häufigsten genannt werden. Die Beunruhigung nimmt in

Spanien (79%, +7) und Griechenland (57%, +13) maßgeblich zu. Demgegenüber sinkt

der Anteil der Bürger, die sich hierüber Sorgen machen, in Deutschland (30%, -11) und

Österreich (23%, -15) deutlich. Diese beiden Mitgliedstaaten unterscheiden sich in der

vorliegenden Umfrage (EB74) durch ihren wiedergewonnenen Optimismus. Ähnliches gilt

allerdings auch für Portugal (55%, -7) und in der Slowakei (54%, -10).

Auch wenn die wirtschaftliche Lage nach wie vor sehr häufig als wichtigstes nationales

Anliegen der europäischen Bürger gewählt wird, sinkt ihr Anteil in einigen Ländern.

Hierzu zählen vor allem Deutschland (19%, -22), Österreich (29%, -10) und Luxemburg

(16%, -18).

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Am deutlichsten steigt der Anteil an Befragten, die sich für dieses Thema aussprechen, in

Irland (68%, +24), womit dieses Land auf der Skala der Länder, in denen sich die Bürger

die meisten Sorgen machen, mit Griechenland gleichzieht (68%, -4). Auch in Spanien

(60%, +9) und Portugal (50%, +8) nennt ein hoher Befragtenanteil diesen Bereich als

wichtige Sorge.

Einwanderung ist ein Thema, das in dieser Umfrage deutliche Zuwächse verzeichnet.

Dies gilt insbesondere für Österreich (27%, +13), Belgien (27%, +11), Deutschland

(16%, +11) und die Niederlande (17%, +7).

Besonders in Deutschland (19%, +17) und dem Vereinigten Königreich (12%, +6)

äußern sich die Bürger besorgt über den Terrorismus. In geringerem Maße gilt dies

auch für die Befragten in Frankreich (6%, +4), wobei hier die terroristische Bedrohung

gegen das Land von den Medien stark thematisiert wird.

Wenn wir einen Blick auf die Kandidatenländer werfen, zeigt sich, dass die Befragten in

der Türkei erheblich seltener der Ansicht sind, dass die Arbeitslosigkeit ein wichtiges

Problem darstellt (59%, -9). Dies in einem Kontext, in dem alle wirtschaftlichen

Stimmungsindikatoren Zuwächse verzeichnen. In Island bewerten die Bürger die

Arbeitslosigkeit ebenfalls als etwas weniger besorgniserregend als im letzten Halbjahr

(41%, -11), das Gesundheitssystem hingegen umso mehr (37%, +18).

In dieser Eurobarometer-Umfrage EB74 wurden anhand der gegabelten Befragung "split ballot" (der einen Hälfte der Stichprobe von Befragten wurde eine Liste mit Themenbereichen vorgelegt, die identisch mit denjenigen des EB73 sind, währen eine leicht abgeänderte und mit neuen Antwortoptionen erweiterte Liste* der anderen Stichprobenhälfte vorgelegt wurde) neue Problembereiche getestet. Wir stellen fest, dass europäische Bürger die öffentliche Schuldenlast als ein sehr wichtiges nationales Problem ansehen (15%) und diesen Bereich auf den vierten Platz der Sorgenliste wählen, noch vor dem Gesundheitssystem, den Renten oder der Einwanderung. In Deutschland (32%), der Tschechischen Republik (24%), Belgien (20%) und Österreich (20%) wird dieses Thema als besonders besorgniserregend angesehen. Energieversorgung wird insgesamt selten gewählt (2%), einmal abgesehen von der bemerkenswerten Ausnahme Malta (32%). Auch der Klimawandel ist ein Thema, das nur wenige Nennungen auf sich vereinen kann (2%). * Die neuen Antwortoptionen sind: «Öffentliche Schulden» und «Klimawandel». Die Option «Verteidigung und Außenpolitik» wurde durch «Einfluss, den (UNSER LAND) im Ausland hat» und «Energie» durch «Energiekosten» ersetzt. Die Option «Wohnraumbeschaffung» wurde gestrichen.

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2.4 Die wichtigsten Probleme auf europäischer Ebene

- Wirtschaftliche Fragen sowie Einwanderung und Terrorismus werden als wichtigste Problembereiche angesehen, denen die Europäische Union

gegenübersteht. Soziale Themen stehen eher im Hintergrund -

Wenn wir die europäischen Bürger bitten, die wichtigsten Probleme zu benennen, denen

die Europäische Union ihrer Ansicht nach gegenübersteht, ergibt sich im Vergleich zur

Reihenfolge der wichtigsten Problembereiche des eigenen Landes eine leicht veränderte

Hierarchie19. An erster Stelle werden auch hier die wirtschaftliche Lage (46%) und die

Arbeitslosigkeit (27%) gewählt. Die Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten

allerdings belegt hier den dritten Platz (21%), vor den steigenden Preisen (12%), die auf

den sechsten Platz der wichtigsten Probleme gewählt werden. Noch vor dieser

Antwortoption platzieren sich mit Terrorismus (15%) und Einwanderung (14%) zwei

Themenbereiche, die auf europäischer Ebene als wichtig angesehen werden. Kriminalität

wird von einem Anteil von 8% der Bürger genannt.

Der Einfluss der EU in der Welt (6%), Umwelt (6%), Klimawandel (5%) und

Energieversorgung (4%) werden etwas weniger häufig angegeben.

Die sozialen Themen stehen im Hintergrund: Renten (4%), Gesundheitswesen (3%) und

Bildung (2%) sind zweifellos Bereiche, die insbesondere auf nationaler Ebene als

bedeutend angesehen werden.

                                                        19 QA8 Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen die Europäische Union derzeit gegenübersteht? Kriminalität; Wirtschaftliche Lage; Steigende Preise / Inflation; Steuern; Arbeitslosigkeit; Terrorismus; Einfluss der EU in der Welt; Die Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten; Einwanderung; Gesundheitswesen; Bildungssystem; Renten; Umwelt; Energieversorgung; Klimawandel; Andere (SPONTAN); Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.

 

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Themenbereiche, die von mehr als 10% der Befragten auf europäischer Ebene gewählt wurden

Wir stellen erstmalig fest, dass die befragten Personen aus Ländern der Eurozone sich

weniger häufiger besorgt über Arbeitslosigkeit und die Lage der öffentlichen Finanzen der

Mitgliedstaaten zeigen, als dies für Befragte aus nicht zur Eurozone gehörenden Ländern

gilt (30% im Vergleich zu 21% bzw. 23% im Vergleich zu 17%).

Im Folgenden möchten wir auf einige Besonderheiten der jeweiligen Länder hinweisen:

- In Mitgliedstaaten, in denen sich die Bürger in besonderem Maße über die eigene

wirtschaftliche Situation Sorgen machen, wie Irland, Griechenland und Spanien,

wird diese Frage auch verstärkt als ein Problem angesehen, dem die Europäische

Union gegenübersteht.

- Die Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten ist in den Augen der

Befragten in Deutschland ein zentraler europäischer Problembereich (43% der

Nennungen).

- Das Thema steigende Preise wird besonders häufig in Portugal angesprochen

(24%).

- Kriminalität wird mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit von den Befragten in

Rumänien (20%), der Slowakei (17%) und in Slowenien (17%) als europäisches

Problem angesehen.

- Die Befragten in Schweden und Dänemark nehmen im Durchschnitt häufiger als

die europäischen Bürger die Umwelt und den Klimawandel als europäische

Themen wahr (von 14 bis 21% der Nennungen).

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Wenn wir einen Blick auf die Kandidatenländer werfen, stellen wir fest, dass die

Befragten in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und in Kroatien mit

höherer Wahrscheinlichkeit die Kriminalität als wichtiges Problem ansehen, um das sich

die Europäische Union kümmern sollte. Dieses Ergebnis stimmt mit der Tatsache überein,

dass der genannte Themenbereich in diesen Mitgliedstaaten als besonders beunruhigend

eingestuft wird. Die Befragten auf Island entscheiden sich unter den wichtigsten

Problemen, denen die EU gegenübersteht, sehr häufig für das Thema «Die Lage der

öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten» (37%).

Wenn wir die von den europäischen Bürgern jeweils auf europäischer, nationaler bzw.

persönlicher Ebene wahrgenommenen Probleme miteinander vergleichen, können wir

Folgendes feststellen:

- Unabhängig davon, ob man es vom Standpunkt der EU, des eigenen Landes oder

der persönlichen Situation aus betrachtet, die wirtschaftlichen Themen haben ein

deutliches Übergewicht in der Reihe wichtiger Belange.

- Soziale Fragen werden mit höherer Wahrscheinlichkeit als persönliche Belange

angesehen und seltener als Probleme, die auf nationaler oder europäischer Ebene

Bedeutung haben.

- Persönliche Problembereiche unterliegen geringeren Veränderungen, während das

Gesundheitswesen, die Einwanderung und der Terrorismus Bereiche sind, die auf

nationaler Ebene Zuwächse verzeichnen und somit die Reihenfolge der wichtigsten

Anliegen leicht verändern. Auch auf europäischer Ebene scheint der Terrorismus

ein zentrales Anliegen zu sein.

- Dies gilt auch für die Frage der Staatsfinanzen und Schuldenlast, die auf

europäischer Ebene erheblich dringlicher wahrgenommen werden, als auf

nationaler und persönlicher Ebene.

- Das Thema Gesundheit wird sowohl auf nationaler als auf persönlicher Ebene als

besonders dringlich gesehen.

- Nach wie vor betonen die Bürger die Bedeutung der Kaufkraft: Steigende Preise

sind weiterhin eines der wichtigsten persönlichen Themen, Steuern werden

weiterhin häufiger auf persönlicher Ebene, denn auf nationaler Ebene genannt und

die Energiekosten (Antwortoption, die zum ersten Mal getestet wurde) werden

ebenfalls als vorrangig persönliches Problem angesehen.

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3. POLITISCHE ASPEKTE

3.1 Interesse an Politik

Seit dem Frühjahr 2010 ist der Index für politisches Interesse, der sich aus den Fragen

über das Interesse der Bürger an lokaler, nationaler oder europäischer Politik

zusammensetzt, stabil geblieben20: Nach wie vor erklärt die Mehrheit der Befragten, sich

«durchschnittlich» für Politik zu interessieren (44%, +1). Diejenigen Personen, die

angeben, diesem Bereich besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken («hohes»

Interesse) stellen 13% der Befragten (-1) dar. Ein Viertel der europäischen Bürger gibt

an, dass ihr Interesse an Politik «niedrig» (25%, +1) ist und 18% (-1), dass sie sich «gar

nicht» für Politik interessieren. Insgesamt erklärt mehr als einer von zwei Befragten, ein

hohes oder durchschnittliches Interesse für Politik zu haben.

Darüber hinaus stellen wir fest, dass mehr als einer von zwei europäischen Bürgern

«niemals» (23%) oder auch nur «selten» (30%) Menschen aus dem Umfeld (Freunde,

Arbeitskollegen, Verwandte) von einer Meinung überzeugen wollen, auf die sie selbst

größten Wert legen. Diese Anteile sind seit dem Frühjahrsbericht 2010 stabil geblieben.

Ein Anteil von 36% der europäischen Bürger erklärt demgegenüber «von Zeit zu Zeit»

und 10% «häufig» andere Leute von einer Meinung überzeugen zu wollen.

Wenn wir diese Frage mit dem Index für politisches Interesse kombinieren, erhalten wir

den Meinungsführer-Index21. Zur ersten Gruppe (++) zählen sich 13% der europäischen

Bürger, zur zweiten (+) 35%, zur dritten (-) 29% und zur letzten (--) 23%. All diese

Anteile sind seit dem Frühjahr 2010 stabil geblieben.

Wenn wir diese Ergebnisse etwas detaillierter betrachten, wird deutlich, dass sich

Griechenland, die Niederlande und Dänemark nach wie vor durch einen höheren Anteil an

Bürgern unterscheiden, die angeben, sich stark für Politik zu interessieren (mehr als

20%). Demgegenüber übersteigt auf Zypern (26%), Malta (28%), in Portugal (29%),

Rumänien (30%) und Spanien (33%) der Anteil der Bürger, die erklären, sich

«überhaupt nicht» für Politik zu interessieren, ein Viertel der Befragten.

Die verschiedenen Gruppen, die sich aufgrund dieser Indizes zusammensetzen, weisen

soziodemografische Besonderheiten auf. In der Gruppe derjenigen, die erklären «ein

starkes Interesse» an Politik zu haben, sind Männer, die oberste Altersgruppe, die am

besten ausgebildeten Befragten und diejenigen, die die geringsten Probleme haben, ihre

Rechnungen zu bezahlen, überrepräsentiert.

                                                        20 Jeder Antwort wird ein Wert zugeordnet: «Niemals» = 0; «Von Zeit zu Zeit» = 1; «Häufig» = 2. Als nächstes wird ein Index auf Basis der drei Ebenen (lokale, nationale und europäische Ebene) erstellt. Jede Gruppe entspricht einem unterschiedlichen Indexniveau: «interessiert sich gar nicht für Politik» = 0; «niedrig» = 1 bis 2; «durchschnittlich» = 3 bis 4; «hoch» = 5 bis 6. 21 Dieser Index ist in vier Gruppen unterteilt (1. ++; 2. + ; 3. - ; 4. - -). Wenn ein Befragter häufig oder von Zeit zu Zeit versucht, seine Gesprächspartner zu überzeugen, oder regelmäßig über Politik diskutiert, gilt er als Meinungsführer der Kategorie 1 (++). Ein Befragter, der hingegen nur selten oder niemals versucht, seine Gesprächspartner zu überzeugen, und niemals über Politik diskutiert, wird nicht als Meinungsführer (Kategorie 4 --) angesehen.

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Auch Führungskräfte, Selbstständige und Pensionäre sind in dieser Gruppe häufig

anzutreffen. In der Gruppe derjenigen, die erklärt sich überhaupt nicht für Politik zu

interessieren, sind häufiger Frauen, Hausfrauen und –männer, Studenten, Arbeiter und

Arbeitslose anzufinden. In Bezug auf das Altersprofil sind die Anteile ausgeglichen,

allerdings sind Befragte, die ihre Ausbildung vor dem Alter von 16 Jahren abgeschlossen

haben und diejenigen, die am häufigsten Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer

Rechnungen haben, in dieser Gruppe überrepräsentiert.

3.2 Vertrauen in Institutionen

Das von den europäischen Bürgern in die nationalen Institutionen gesetzte Vertrauen

bleibt stabil und wird von einer Minderheit getragen: 28% vertrauen ihrer Regierung

(-1, im Vergleich zu 67%, die ihrer Regierung nicht vertrauen, +1) und 31% vertrauen

ihrem Parlament (stabil, im Vergleich zu 62%, die ihrem Parlament nicht vertrauen,

ebenfalls stabil). Um einen Vergleich heranzuziehen, weisen wir darauf hin, dass das

Vertrauen in die nationalen politischen Institutionen erheblich niedriger ist als das

Vertrauen in die Europäische Union22 (43%, +1, im Vergleich zu 45%, die der EU nicht

vertrauen, -2)23.

In einigen Mitgliedstaaten hat dieses

Vertrauen stark nachgelassen: Hierzu

gehören Irland (10% vertrauen der

Regierung, -10 und 12% dem Parlament, -

10), Slowenien (18%, -9 und 16%, -7),

Bulgarien (34%, -9 und 20%, -5), aber

auch Dänemark (39%, -11 und 66%, -6),

selbst wenn die Werte hier weiterhin hoch

bleiben. Wir stellen darüber hinaus fest,

dass in Frankreich das Vertrauen der

Bürger in das Parlament stark

nachgelassen hat (28%, -8).

Demgegenüber steigen in Belgien die

Vertrauenswerte gleichermaßen für

Regierung und Parlament an, dies trotz

der politischen Krise, der das Land

gegenüber steht (29%, +7 et 36%, +8)24. Gleiches gilt für Lettland (20%, +7 und 15%,

+9), auch wenn die Werte hier nach wie vor recht niedrig ausfallen.

                                                        22 Für eine genauere Analyse der Vertrauenswerte in die Europäische Union siehe Teil II, Kapitel 3 : Vertrauen in die Europäische Union, Seite 45 des vorliegenden Berichts. 23 QA12b Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …?. Den Gewerkschaften ; Großen Unternehmen; Den politischen Parteien; Der (NATIONALITÄT) Regierung; Dem (NATIONALITÄT) Parlament; Der Europäischen Union; Den Vereinten Nationen; Kleinunternehmen / Mittelstandsunternehmen. 24 In Folge der vorgezogenen Wahlen vom 13. Juni 2010 hatten die Verhandlungen zur Regierungsbildung zwischen den flämischen und frankophonen Parteien bis zum Ende 2010 keine Einigung erzielt.

31

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Eine Minderheit spricht sich für das Vertrauen in die Gewerkschaften aus (38%, -1 im

Vergleich zum EB68, das im Herbst 2007 durchgeführt wurde, gegenüber 49%, die hier

ihr Misstrauen erklären, +4).25 Dies gilt insbesondere für Slowenien (der

Misstrauensanteil erreicht 70%, d.h. +25 Punkte im Vergleich zum EB68), in

Griechenland (65%, +9), Rumänien (63%, +15), Bulgarien (60%, +5) und Spanien

(59%, +21).

Einige Mitgliedstaaten im Norden Europas bilden Ausnahmen, da hier eine Mehrheit der

Bürger den Gewerkschaften ihr Vertrauen ausspricht: Dies gilt für Finnland (67%),

Dänemark (66%) und die Niederlande (59%).

Den großen Unternehmen bringen die

Bürger nicht viel Begeisterung entgegen:

Nur 30% bekunden ihr Vertrauen

(gegenüber 59%, die gegenteiliger

Meinung sind). In 25 der 27 Mitgliedstaaten

erklärt eine Mehrheit der Bürger, den

großen Unternehmen kein Vertrauen

entgegenzubringen: 79% in Griechenland,

75% in Slowenien, 67% in Deutschland

und 66% im Vereinigten Königreich. In

zwei Mitgliedstaaten hingegen überwiegt

das Vertrauen der Bürger, und zwar auf

Malta (40% gegenüber 36%, die ihr

Misstrauen erklären), und insbesondere in

Dänemark (57% gegenüber 34%).

Klein-/Mittelstandsunternehmen, die zum ersten Mal abgefragt wurden, genießen

das Vertrauen einer Mehrheit der europäischen Bürger (66% gegenüber 24%).

Ausnahmen finden wir hierzu bei den Befragten in Bulgarien (34/40) und in Rumänien

(33/44).

Von den übrigen Institutionen genießt die Armee am ehesten das Vertrauen der

europäischen Bürger (70% gegenüber 21%), wobei dieser Anteil im Vergleich zum EB72

vom Herbst 2009 noch um 6 Punkte angestiegen ist. Besonders deutlich macht sich die

Neubelebung des Vertrauens in Lettland (65%, +21), Ungarn (57%, +20) und Litauen

(57%, +12) bemerkbar; hier genoss diese Institution nur geringes Vertrauen. Dies gilt

allerdings auch in Dänemark (76%, +14), Schweden (63%, +12) oder auf Malta (78%,

+12).

                                                        25 QA12a Ich möchte nun gerne von Ihnen wissen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Institutionen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Institutionen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …? Der Presse; Dem Rundfunk; Dem Fernsehen; Dem Internet; Der Justiz, dem (NATIONALITÄT) Rechtssystem; Der Polizei; Der Armee; Den religiösen Institutionen.

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Vertrauen wird der Polizei ebenfalls von einer Mehrheit entgegengebracht (64%

gegenüber 32%, mit Ergebnissen, die im Vergleich zum EB69 vom Frühjahr 2008 stabil

geblieben sind). Wenn es um die Justiz und das Rechtssystem geht, sind die

Meinungen gegensätzlicher, auch wenn wir im Vergleich zum EB72, der im Herbst 2009

durchgeführt wurde, eine Verbesserung feststellen (47%, +4 gegenüber 48%, die dieser

Institution nicht vertrauen, -3). Diesen Zuwachs an Vertrauen beobachten wir in erster

Linie in den Niederlanden (65%, +14), Schweden (73%, +13) und in Lettland (36%,

+10) – hier allerdings mit einem noch geringen Anteil an Bürgern, die ihr Vertrauen

bekunden. In Griechenland hingegen beobachten wir einen starken Vertrauensrückgang

in die Justiz (41%, -11).

Mittlerweile setzt nur noch eine Minderheit Vertrauen in religiöse Institutionen,

während dies vor drei Jahren noch für eine Mehrheit gegolten hat (40%, -6 im Vergleich

zum EB68 vom Herbst 2007, gegenüber 50%, die diesen Institutionen nicht vertrauen,

+8). Wir stellen hierzu erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten fest und

beobachten seit Herbst 2007 teilweise sehr ausgeprägte Rückgänge der Befragtenanteile,

die Vertrauen bekunden: Dies gilt insbesondere für Dänemark (38%, -39), Belgien (24%,

-24), Griechenland (40%, -15), Luxemburg (29%, -13) und Irland (30%, -10).

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In besonders deutlichem Maße überwiegt das Misstrauen allerdings gegenüber den

politischen Parteien (15% der Befragten bekunden Vertrauen, -3 Im Vergleich zum

EB73, der im Frühjahr 2010 durchgeführt wurde, dies gegenüber 80%, die ihr Misstrauen

bekunden, +3). Trotz starker Niveauunterschiede, wird diese Ansicht in allen

Mitgliedstaaten der Union von einer Mehrheit vertreten.

Bei einem Blick auf die Kandidatenländer stellen wir fest, dass sich in der Türkei ein

deutlicher Rückgang der Vertrauenswerte in die Justiz (53%, -12 im Vergleich zum

Herbst 2009) und in die religiösen Institutionen (53%, -11 im Vergleich zum Herbst

2007) ergeben hat. Die Anteile liegen allerdings immer noch deutlich über denjenigen,

die wir im Durchschnitt der Europäischen Union feststellen können.

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3.3 Die Richtung, in die sich die Dinge entwickeln

- Der Eindruck, dass sich die Dinge in die falsche Richtung entwickeln, verstärkt sich, unabhängig davon, ob es um das eigene Land oder die Europäische Union

handelt - 

Die europäischen Bürger sind weiterhin der Ansicht, dass sich die Dinge im

eigenen Land in die falsche Richtung entwickeln: 53%, +2 Punkte im Vergleich zum

EB73 (Frühjahr 2010), aber vor allem +6 Punkte im Vergleich zum EB72 (Herbst

2009)26. Geringfügig mehr als ein Viertel der Befragten vertritt die Meinung, dass sich

die Dinge in die richtige Richtung entwickeln (27%, unverändert) und 17% (-1)

antworten mit «weder noch».

In Irland fällt die negative Entwicklung bei den Bewertungen besonders deutlich aus

(71% vertreten die Ansicht, dass sich die Dinge in die falsche Richtung entwickeln, +22),

aber auch in Bulgarien (43%, +12), Italien (57%, +11), Dänemark (58%, +10),

Griechenland (69%, +10) und Slowenien (62%, +10) ist diese Tendenz spürbar. Auch

wenn sich in Rumänien (77%), Spanien (72%) und Frankreich (69%) keine

nennenswerten Veränderungen abzeichnen, haben hier die Bürger nach wie vor eine sehr

kritische Einstellung.

Demgegenüber verbessert sich die Wahrnehmung in Deutschland (36% sind der Ansicht,

dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln, +11) und in Litauen (25%, +9),

auch wenn die Prognose insgesamt negativ bleibt. Wir stellen fest, dass die befragten

Personen, die sich in dieser Hinsicht am zufriedensten zeigen, nach wie vor in Schweden

(61%), Luxemburg (46%), Polen (46%), Finnland (45%) und Estland (45%) zu finden

sind.

                                                        26 QA11a.1+2 Würden Sie sagen, dass sich die Dinge in (UNSER LAND) derzeit ganz allgemein in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung entwickeln? Und in der Europäischen Union?

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Die Einschätzung, ob sich die Dinge in der Europäischen Union in die richtige

Richtung entwickeln, fallen weniger streng aus, als dies auf nationaler Ebene

der Fall ist. Allerdings sind auch hier die Werte rückläufig: 39% der europäischen

Bürger erklären, die Dinge entwickelten sich in die falsche Richtung, d.h. +2 Punkte im

Vergleich zum EB73 und +11 im Vergleich zum EB72. Die Überzeugung, dass sich die

Dinge in der Europäischen Union in die richtige Richtung entwickeln, wird von 30% der

EU-Bürger geteilt (-2), im Vergleich zu 20% (+1), die mit „weder noch“ antworten.

Die Befragten aus den Mitgliedstaaten der Eurozone sind weiterhin geringfügig kritischer

(26% vertreten die Meinung, dass sich die Dinge in der EU in die richtige Richtung

entwickeln) als diejenigen in den Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören

(38%, -1).

In Bulgarien (55%, -3), Polen (55%, +3), der Slowakei (54%, unverändert), und Litauen

(51%, +5) lassen sich die höchsten Anteile positiv eingestellter Befragter feststellen.

Am deutlichsten zeigt sich die kritische Einstellung in Bezug auf die Richtung, in die sich

die Europäische Union entwickelt, in Frankreich (55% erklären, die Dinge entwickelten

sich in die falsche Richtung, unverändert), Griechenland (54%, +11), dem Vereinigten

Königreich (51%, +9) und in Finnland (51%, +2), wobei die negative Entwicklung in

einigen Fällen sehr deutlich ausfällt.

In Deutschland vertreten 29% (+1) der befragten Personen die Ansicht, dass sich die

Dinge in die richtige Richtung entwickeln, 33% (-11) erklären, die Dinge entwickelten

sich in die falsche Richtung und 30% (+10) antworten spontan mit «weder noch».

Bei diesen beiden Fragen äußern sich diejenigen europäischen Bürger, die ein großes

politisches Interesse oder einen starken Meinungsführerindex haben, sowohl positiver als

auch kritischer als die EU-Bürger im Durchschnitt: Im Endeffekt ist bei diesen Gruppen

nur die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie die Antwort «weder noch» wählen.

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3.4 Die Werte

3.4.1 Die Werte der europäischen Bürger

Wenn wir die Bürger bitten, die Werte zu benennen, die ihnen persönlich am wichtigsten

sind, wählen sie auf die ersten Plätze der Rangliste die Themen Menschenrechte (47%,

+7 im Vergleich zum EB72 vom Herbst 2009), Frieden (44%, +2) und Respekt

gegenüber menschlichem Leben (41%, -3); diese Werte liegen noch vor Demokratie

(29%, +5), Freiheit des Einzelnen (23%, -1) und Rechtstaatlichkeit (22%, +2). Auf den

darauf folgenden Plätzen kommen Gleichheit (19%, +1), Solidarität (15%, -2), Toleranz

(15%, -4) und Selbstverwirklichung (10%, -3). Hierauf folgen dann Respekt gegenüber

anderen Kulturen (8%, unverändert) und Religion (6%, unverändert).27

Während wir in der Herbstumfrage 2009

einen Anstieg der Anteile für diejenigen

Werte festgestellt haben, die einen Bezug

zu den Individuen haben (Respekt

gegenüber menschlichem Leben,

Solidarität, Toleranz,

Selbstverwirklichung), so beobachten wir,

dass diese Werte mittlerweile zugunsten

von universellen Werten rückläufig sind:

Die Menschenrechte werden an die Spitze

der Liste gewählt und für Themen wie

Frieden, Demokratie und Rechtsstaat

verbuchen wir höhere Anteile.

In zahlreichen Mitgliedstaaten stellen wir

für das Thema Menschenrechte im

Vergleich zum EB72 deutlich höhere

Anteile fest: Dies gilt für Bulgarien (54%,

+14), Luxemburg (53%, +12), Spanien

(54%, +10), Ungarn (42%, +10),

Frankreich (52%, +9), Deutschland (49%, +10) und Portugal (47%, +9), aber auch in

den Niederlanden (40%, +11) und in Irland (39%, +12), auch wenn hier die

Antworthäufigkeiten etwas geringer ausfallen.

Das Thema Frieden bleibt der wichtigste Wert in den Augen der Befragten in Deutschland

(61%) und wird von den Befragten in Spanien (40%, +9) und Italien (36%, +7) deutlich

häufiger gewählt, als noch im Herbst 2009.

                                                        27 QA26 Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten? Rechtstaatlichkeit; Respekt gegenüber menschlichem Leben; Menschenrechte; Freiheit des Einzelnen; Demokratie; Frieden; Gleichheit; La Solidarität, Unterstützung anderer; Toleranz; Religion; Selbstverwirklichung; Respekt gegenüber anderen Kulturen; Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.

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Auch „Demokratie“ erhält in der Rangfolge der Werte mittlerweile mehr Unterstützung.

Insbesondere gilt dies in Dänemark (51%, +11), aber auch in Belgien (36%, +10) und

Deutschland (39%, +8). Dieser Wert wird in Frankreich, den Niederlanden, Schweden,

auf Zypern, in Lettland und in der Slowakei ebenfalls von hohen Anteilen der Befragten

gewählt. Die Option Freiheit des Einzelnen wird insbesondere in Österreich (49%),

Bulgarien (41%) sowie in der Tschechischen Republik (39%) als wichtiger Wert genannt.

3.4.2 Werte, die die Europäische Union repräsentieren

Auf die Bitte, jene Werte zu nennen, die

am besten die Europäische Union

charakterisieren, greifen die

europäischen Bürger auf diejenigen

zurück, die ihnen auch persönlich am

wichtigsten sind: D.h. Menschenrechte

(38%, +1), Demokratie (38%, -1) und

Frieden (35%, -1)28. Wie schon

festgestellt, gehen die Anteile für die

Option „Respekt für das menschliche

Leben“ zurück (14%, -1), zweifellos, da

sich dieser Wert eher auf individuelles

Verhalten denn auf das Verhalten einer

politischen Gemeinschaft bezieht. Im

Gegensatz hierzu wird die Demokratie

entschieden häufiger als europäischer

Wert (Platz 1 der Rangliste) genannt,

denn als persönlicher.

Die Optionen Rechtsstaat (25%, -1),

Solidarität (20%, +3) und Respekt

gegenüber anderen Kulturen (18%,

unverändert) werden ebenfalls als Werte

angesehen, die die Europäische Union

charakterisieren.

Die Reihenfolge der Werte, die die Europäische Union repräsentieren, unterscheidet sich

somit nur geringfügig von der aus dem Jahr 2009; mit Ausnahme vom Bereich

„Solidarität“ (deren Anteil um 5 Punkte im Vergleich zum EB69 vom Frühjahr 2008

ansteigt). In Deutschland (31%, +11), Schweden (30%, +9), den Niederlanden (26%,

+9) und Slowenien (21%, +9) wird diese Option deutlich häufiger gewählt als im

vergangenen Jahr.

                                                        28 QA27 Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union? Rechtstaatlichkeit; Respekt gegenüber menschlichem Leben; Menschenrechte; Freiheit des Einzelnen; Demokratie; Frieden; Gleichheit; Solidarität, Unterstützung anderer; Toleranz; Religion; Selbstverwirklichung; Respekt gegenüber anderen Kulturen; Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.

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II DIE EUROPÄISCHE UNION UND IHRE BÜRGER

1. VERBUNDENHEIT MIT DER EUROPÄISCHEN UNION

1.1 Was bedeutet die Europäische Union?

- Die Europäische Union wird vor allem mit der Reisefreiheit und dem Euro

verbunden -

Die europäischen Bürger nehmen die

Europäische Union im Vergleich zum

Frühjahr 2009, EB73, weitgehend

unverändert wahr. Die Europäische

Union ist vor allem Garant von

individueller Freiheit, wobei die

gemeinsame Währung, der Euro, das

Symbol darstellt, in dem sich die EU

verkörpert. Auf die Frage, was die

Europäische Union für sie persönlich

bedeutet, nennen 45% der Bürger die

Freiheit, überall in der EU reisen,

studieren und arbeiten zu können. Mit

geringem Abstand wird als nächstes

der Euro genannt (40%, unverändert).

Danach folgen mit erheblich

niedrigeren Anteilen

Geldverschwendung (25%, +2 Punkte),

Frieden (24%, unverändert),

Demokratie (23%, +4), kulturelle

Vielfalt (23%, +2), mehr „Mitsprache in

der Welt“ (23%, +1) sowie Bürokratie (21%, unverändert). Alle weiteren Optionen

werden von weniger als 20% der Bürger gewählt.29

Seit der Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2008 (EB70)30, hat dieser Indikator nur

geringe Veränderungen erfahren. Dies ist ein Zeichen von Stabilität und zeigt, dass die

wichtigsten Werte der Bürger intim mit der Union verbunden und in der europäischen

öffentlichen Meinung fest verankert sind.

                                                        29 QA14. Was bedeutet die Europäische Union für Sie persönlich? Frieden; Wirtschaftlicher Wohlstand; Demokratie; Soziale Absicherung; Die Freiheit, überall innerhalb der EU reisen, studieren und arbeiten zu können; Kulturelle Vielfalt; Mehr Mitsprache in der Welt ; Der Euro; Arbeitslosigkeit; Bürokratie; Geldverschwendung; Der Verlust unserer kulturellen Identität; Mehr Kriminalität; Nicht genug Kontrollen an den Außengrenzen; Andere (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe. 30 Diese Frage wurde im Frühjahr 2009 (EB71), im Herbst 2009 (EB72) und im Frühjahr 2010 (EB73) gestellt.

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Die Freiheit, überall innerhalb der EU reisen, studieren und arbeiten zu können wird

insbesondere von den Bürgern der nördlichen EU-Mitgliedstaaten (68% in Schweden,

62% in Finnland und 59% in Dänemark) sowie den baltischen Staaten (67% in Estland

und in Lettland , 64% in Litauen) geschätzt.

In den Mitgliedstaaten der Eurozone wird der Euro am häufigsten gewählt (49%), wobei

die höchsten Anteile in Österreich (68%, +6 im Vergleich zum Frühjahr 2010),

Griechenland (62%, +10), der Slowakei (62%), Belgien (59%), Deutschland und

Finnland (jeweils 54% in diesen beiden Ländern) sowie den Niederlanden und Slowenien

(jeweils 53%) festgestellt werden.

1.2 Die Unterstützung der Zugehörigkeit zur Europäischen Union

- Die Befragten in den Kandidatenländern vertreten bezüglich des Beitritts zur

EU relativ gemischte Meinungen -

Wir stellen große Unterschiede zwischen den Ansichten der Bürger der einzelnen

Kandidatenländer fest, was den Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union betrifft:

In der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien erklärt eine große

Mehrheit der befragten Personen, dass die Zugehörigkeit ihres Landes zur EU eine gute

Sache wäre (59%) und nur 12% geben an, dass dies eine schlechte Sache wäre. 26%

antworten, dass der Beitritt «weder gut noch schlecht» wäre. Dieses dem Beitritt zu

Europäischen Union gegenüber positive Meinungsverhältnis ist im Vergleich zum

Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73)31 insgesamt stabil geblieben. Die Bewohner der

ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien sind in der Tat in hohen Anteilen von

den potentiellen Vorteilen eines Beitritts überzeugt: 69% (-4 Punkte) vertreten die

Meinung, dass ihr Land durch die Zugehörigkeit zur EU Vorteile hätte.   In der Türkei unterstützt nach wie vor eine Mehrheit der Bevölkerung den Beitritt zu EU,

der Anteil geht allerdings zurück: 42% der Türken erklären, dass die Mitgliedschaft ihres

Landes in der EU eine gute Sache wäre (-5 Punkte im Vergleich zum EB73), während

32% (+9) die Ansicht vertreten, dass dies eine schlechte Sache wäre. Die Überzeugung,

dass die Mitgliedschaft in der Europäischen Union der Türkei Vorteile bringen würde, wird

nach wie vor von einer Mehrheit vertreten (48% gegenüber 36%, die gegenteiliger

Meinung sind), verliert allerdings noch einmal vier Prozentpunkte im Vergleich zum

Frühjahr 2010.  In Kroatien unterstützt eine Minderheit den Beitritt des Landes zur Europäischen Union;

dieses Ergebnis ist im Vergleich zum Frühjahr 2010 ohne bedeutende Veränderung

geblieben: Nur 27% der Befragten in Kroatien vertreten die Ansicht, dass eine

Mitgliedschaft in der EU eine gute Sache für ihr Land wäre (+1 Punkt), 29% (-2) gehen

davon aus, dass dies eine schlechte Sache wäre und 41% (+3), dass der Beitritt «weder

gut noch schlecht» wäre. 46% der Kroaten (+1) sind davon überzeugt, dass ihr Land

keine Vorteile von einer Mitgliedschaft in der EU hätte, 39% (+1) sind gegensätzlicher

Ansicht.

                                                        31 QA9a. Ist die Mitgliedschaft (UNSER LAND) in der Europäischen Union Ihrer Meinung nach - Eine gute Sache; Eine schlechte Sache; Weder gut noch schlecht; nicht / Keine Angabe. 

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Andererseits erhöhen sich auf Island die Unterstützungswerte für eine Mitgliedschaft in

der Europäischen Union erheblich, auch wenn dies eine Minderheitenmeinung bleibt:

28% der Befragten auf Island (+9 Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010) geben an,

dass die Mitgliedschaft ihres Landes in der Union eine gute Sache wäre, während 34%

(-11) die Meinung vertreten, dass dies eine schlechte Sache wäre. 30% (-2) erklären, ein

Beitritt wäre «weder gut noch schlecht». Die Überzeugung, dass die Zugehörigkeit ihres

Landes zur Europäischen Union Vorteile mit sich bringen würde, nimmt innerhalb der

isländischen öffentlichen Meinung stark zu (38%, +9), während die Anteile der Bürger,

die hierin keine Vorteile sehen, deutlich zurückgehen (48%, -10).

1.3 Wahrnehmung der Vorteile einer Mitgliedschaft in der Europäischen

Union

Im Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73) stellten wir für die europäischen

Durchschnittswerte eine Verschlechterung der Meinungen zu der Frage fest, inwieweit die

Zugehörigkeit zur Europäischen Union mit Vorteilen verbunden ist. Auch in der

vorliegenden Umfrage setzt sich diese Entwicklung fort. 50% der europäischen Bürger

sind gegenwärtig der Ansicht, dass ihr Land von der Mitgliedschaft in der EU profitiert

hat: D.h. dieser Wert ist um 3 Punkte im Vergleich zur Frühjahrs-Umfrage 2010

gesunken. 39% (+4) hingegen erklären, dass ihr Land keine Vorteile aufgrund der

Zugehörigkeit zur EU hat. 11% (-1) äußern hierzu keine Meinung32. Wenn wir als

Bezugsgröße die Herbstumfrage 2009 nehmen, ist innerhalb der europäischen

öffentlichen Meinung der Anteil an Befragten, die die EU-Zugehörigkeit mit Vorteilen

verbinden, innerhalb eines Jahres um 7 Punkte gesunken und der Anteil an Befragten,

die keine Vorteile hierin erkennen können, um 8 Punkte angestiegen.

                                                        32  QA10c. Hat Ihrer Meinung nach (UNSER LAND) insgesamt gesehen durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile, oder ist das nicht der Fall? Vorteile; Ist nicht der Fall; Weiß nicht / Keine Angabe.

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In 22 Mitgliedstaaten ist eine Mehrheit davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der

Europäischen Union Vorteile bringt. Die höchsten Werte werden in Polen (78%), der

Slowakei (78%), Luxemburg (74%) und Litauen (72%) erreicht. In 16 Ländern wird die

Überzeugung, dass die Mitgliedschaft in der Union keine Vorteile bietet, von einer

absoluten Mehrheit der Bevölkerung geteilt. In fünf Ländern vertritt allerdings nur eine

Minderheit diese Meinung: Im Vereinigten Königreich (27% gegenüber 60%), auf Zypern

(39% gegenüber 54%), Österreich(43% gegenüber 49%), Lettland (44% gegenüber

50%) und Ungarn (45% gegenüber 47%).

Wenn wir diese Ergebnisse mit jenen aus der Umfrage vom Frühjahr 2010 (EB73)

vergleichen, stellen wir fest, dass die Anteile für die Meinung, das eigene Land habe

Vorteile von der Mitgliedschaft in der Union, in 17 der 27 Mitgliedstaaten sinken. Die

deutlichsten Rückgänge beobachten wir im Vereinigten Königreich (-9 Punkte), in

Spanien (-9), Irland (-8) und Griechenland (-8).

In neun Ländern nehmen die Anteile an Befragten zu, die erklären, die Mitgliedschaft

biete Vorteile: Dies gilt für Litauen und Luxemburg, hier verzeichnen wir einen Anstieg

von 6 Punkten, Schweden (+3), Lettland (+3), Bulgarien (+3), Österreich (+2), Polen

(+1), Deutschland (+1) und Ungarn(+1). In der Slowakei bleiben diese Anteile gleich.

Die Frühjahrs-Umfrage 2010 hat gezeigt, dass die Bürger in Deutschland von den

Vorteilen der Mitgliedschaft wenig überzeugt waren. Diese Entwicklung ist nunmehr

gestoppt: Der Anteil an Befragten in Deutschland, die davon überzeugt sind, dass ihr

Land Vorteile aus der Mitgliedschaft in der EU zieht, steigt um einen Punkt auf 49% an,

während der Anteil an Befragten, die diese Vorteile nicht sehen, um zwei Punkte auf 41%

sinkt.

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2. BERÜCKSICHTIGUNG DER PERSÖNLICHEN,

NATIONALEN UND EUROPÄISCHEN INTERESSEN

Eine knappe Mehrheit der europäischen Bürger ist davon überzeugt, dass die

Mitgliedschaft ihres Landes einen Zuwachs an Sicherheit bedeutet. Gleichzeitig wird

allerdings die Ansicht vertreten, dass die persönlichen und nationalen Interessen durch

die Funktionsweise der EU nicht ausreichend berücksichtigt werden33

Für die europäischen Bürger ist die EU ein einflussreicher internationaler Akteur und

schafft Sicherheit. Die öffentliche europäische Meinung ist demzufolge in hohen Anteilen

davon überzeugt, dass die Stimme der EU in der Welt zählt. 65% der Bürger sind mit

dieser Aussage einverstanden, 25% sind nicht einverstanden und 10% äußern hierzu

keine Meinung. Über diese Mehrheitsmeinung herrscht in allen Mitgliedstaaten der EU

Konsens.

Die EU wird darüber hinaus von einer relativen Mehrheit der europäischen Bürger als

Sicherheitsgarant empfunden. 49% der EU-Bürger geben an, sich sicherer zu fühlen, weil

das eigene Land ein Mitglied der EU ist, 42% sind mit dieser Aussage nicht einverstanden

und 9% äußern sich hierzu nicht. Das Meinungsverhältnis gleicht dem, das wir anlässlich

der letzten Eurobarometer-Umfrage (EB73) festgestellt haben.

Zu der Frage, wie die Bürger die Berücksichtigung nationaler und persönlicher Interessen

innerhalb der EU wahrnehmen, können wir keine wesentlichen Veränderungen

feststellen.

                                                        33 QA24a.2-6 Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen. Die Interessen (UNSER LAND) werden in der EU gut berücksichtigt; Ich fühle mich sicherer, weil (UNSER LAND) ein Mitglied der EU ist; Meine Stimme zählt in der EU; Meine Stimme zählt in (UNSER LAND); Die Stimme der EU zählt in der Welt

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

46% der europäischen Bürger (keine Veränderung im Vergleich zum Frühjahr 2010) sind

davon überzeugt, dass in der Union die Interessen ihres Landes nicht ausreichend

berücksichtigt werden, während 40% (keine Veränderung) eine gegensätzliche Meinung

vertreten und 14% keine Meinung äußern (keine Veränderung). Für diese Frage bleiben

die Werte stabil.

Die Zugehörigkeit zur Eurozone ist eine wichtige Variable bei der Strukturierung der

Meinungen hinsichtlich der Frage, ob die nationalen Interessen von der Union

berücksichtigt werden. 43% der Befragten, die aus den Ländern der Eurozone kommen,

vertreten die Ansicht, dass die EU die nationalen Interessen wahrnimmt, während dies

nur für 35% der Befragten aus jenen Mitgliedstaaten gilt, die nicht der Eurozone

angehören.

In Lettland (74%), Griechenland (71%), Finnland (69%) und der Tschechischen Republik

(64%) sind die Anteile der Befragten, die die Ansicht vertreten, dass die EU die

nationalen Interessen nicht ausreichend berücksichtigt, am höchsten. Auch im

Vereinigten Königreich, auf Zypern, in Slowenien, Österreich, Rumänien, Portugal,

Ungarn, den Niederlanden, Schweden, auf Malta, in Italien, Bulgarien, der Slowakei und

in Litauen unterstützt eine Mehrheit der befragten Personen diese Auffassung.

Demgegenüber wird in Luxemburg (59%) und Belgien (55%) mit hoher

Wahrscheinlichkeit die Meinung vertreten, dass die nationalen Interessen von der EU

ausreichend berücksichtigt werden. Die Mehrheit der befragten Personen in Irland, Polen,

Spanien, Deutschland, Dänemark, Frankreich und Estland sind ebenfalls mehrheitlich

davon überzeugt, dass die Interessen des eigenen Landes innerhalb der Europäischen

Union ausreichen berücksichtigt werden.

57% der europäischen Bürger vertreten die Meinung, dass «die eigene Stimme in der EU

nicht zählt», 33% sind gegenteiliger Ansicht und 10% äußern sich nicht. Der Anteil

europäischer Bürger, die erklären, ihre Stimme in der EU zähle nicht, steigt im Vergleich

zum Frühjahr 2010 (EB73) um 2 Punkte an. Die befragten Personen in Dänemark (55%

gegenüber 40%) und Luxemburg (49% gegenüber 44%) sind jedoch mehrheitlich der

Meinung, dass ihre Stimme in der Union zählt.

Wie wir schon in den bisherigen Umfragen feststellen konnten, sind die europäischen

Bürger insbesondere von ihrem Einfluss auf nationalem Niveau überzeugt: 52% sind

davon überzeugt, dass ihre Stimme in ihrem eigenen Land zählt, während 43% die

gegensätzliche Meinung vertreten. Zu dieser Frage können wir keine besonderen

Entwicklungen feststellen. In Dänemark (93%), Schweden (91%) und den Niederlanden

(81%) sind die Bürger mit der höchsten Wahrscheinlichkeit davon überzeugt, dass ihrer

Meinung in den Entscheidungen ihres Landes Rechnung getragen wird.

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3. DIE EUROPÄISCHEN INSTITUTIONEN 3.1 Bekanntheitsgrad der europäischen Institutionen und das Vertrauen, das

die Bürger in sie setzen

Der Bekanntheitsgrad der wichtigsten europäischen Institutionen steigt im Vergleich zum

letzten Eurobarometer (EB73) geringfügig an. Mindestens acht von 10 europäischen

Bürgern geben mittlerweile an, dass sie das Europäische Parlament, die Europäische

Kommission und die Europäische Zentralbank kennen34.

Mit einem Bekanntheitsgrad von 91% (+1 Punkt) bleibt das Europäische Parlament

die den europäischen Bürgern bekannteste Institution. Der Bekanntheitsgrad der

Europäischen Kommission steigt um zwei Punkte und erreicht 83%, jener der

Europäischen Zentralbank nimmt ebenfalls um einen Punkt zu und erreicht 79%. Nach

einem in der letzten Umfrage festgestellten Rückgang um drei Punkte ist der

Bekanntheitsgrad des Rates der Europäischen Union schließlich um fünf Punkte auf 68%

angestiegen.

Im Vereinigten Königreich (72%) und in Italien (76%) verzeichnen wir für den

Bekanntheitsgrad der Europäischen Kommission die niedrigsten Werte. Der

Bekanntheitsgrad des Rates der Europäischen Union liegt in nur einem einzigen

Mitgliedstaat niedriger bzw. gleich 50%, und zwar im Vereinigten Königreich (44%).

Für das Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73) stellten wir eine Verschlechterung des

Verhältnisses der Vertrauens-/Misstrauensraten in die europäischen Institutionen fest. In

der vorliegenden Umfrage bestätigt sich diese Tendenz nicht; hier beobachten wir

vielmehr die allgemeine Tendenz stabiler Meinungen. Für Griechenland und Spanien

stellen wir allerdings in Bezug auf die Vertrauenswerte fest, dass sich die Meinungen hier

auf nationaler Ebene erheblich verschlechtern35.

                                                        34 QA16.1+2+3+4 Haben Sie schon einmal etwas über folgende Einrichtungen gehört oder gelesen? Das Europäische Parlament; Die Europäische Kommission; Den Rat der Europäischen Union; Die Europäische Zentralbank. 35 QA17.1+2+3+4 Sagen Sie mir bitte für jede dieser europäischen Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Das Europäische Parlament; Die Europäische Kommission; Den Rat der Europäischen Union; Die Europäische Zentralbank.

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

 Das Europäische Parlament

Das Verhältnis zwischen den Anteilen an Befragten, die dem Europäischen Parlament

Vertrauen bzw. denjenigen, die ihm kein Vertrauen schenken, bleibt seit dem

Frühjahrsbericht 2010 (EB73) unverändert. 48% der EU-Bürger geben an, dem

Europäischen Parlament eher zu vertrauen, 37% vertrauen ihm eher nicht und 15%

geben hierzu keine Meinung ab.

In 24 Mitgliedstaaten der EU überwiegt das Vertrauen in das Europäische Parlament; die

höchsten Werte hierfür beobachten wir in der Slowakei (76%). In zwei Mitgliedstaaten

erklärt eine Mehrheit der Befragten kein Vertrauen zu haben: Im Vereinigten Königreich

(61%) und in Griechenland (58%). In Österreich (47% gegenüber 47%) halten sich die

beiden Meinungen die Waage.

Die deutlichsten Entwicklungen für zunehmendes Vertrauen können wir in den

Niederlanden (63%, +6 Punkte) und der Slowakei (76%, +5 Punkte) feststellen. In

Griechenland (38%, -10 Punkte) und Spanien (39%, -8 Punkte) allerdings gehen die

Vertrauenswerte besonders deutlich zurück. Die starke Verschlechterungstendenz, die

sich seit zwei Umfragen in Griechenland hinsichtlich des Vertrauens in die EU bemerkbar

macht, hält somit weiterhin an.

Die Variablen Alter, Sozialposition sowie finanzielle Situation der Befragten spielen eine

wichtige Rolle bei der Strukturierung der Befragtenanteile, die gegenüber den großen

europäischen Institutionen Vertrauen bzw. kein Vertrauen haben.

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Wie dies auch für das Vertrauen in die EU im allgemeinen gilt, erklären die jüngeren,

besser ausgebildeten und finanziell besonders gut gestellten Kategorien mit der höchsten

Wahrscheinlichkeit, dass sie Vertrauen in das Europäische Parlament haben. Diese

soziodemografischen Unterschiede machen sich für alle europäischen Institutionen

bemerkbar.

Die Europäische Kommission

44% der europäischen Bürger geben an, dass sie der Europäischen Kommission (-1

Punkt) eher vertrauen, während 36% die Ansicht vertreten, dass sie dieser Institution

eher kein Vertrauen schenken (unverändert) und 20% hierzu keine Meinung haben (+1).

In 22 Mitgliedstaaten überwiegt bei den Bürgern das Vertrauen und erreicht die höchsten

Werte in der Slowakei (66%), Ungarn (64%), Belgien (64%) und Luxemburg (64%).

Demgegenüber hat in Griechenland (64%), dem Vereinigten Königreich (56%) und

Österreich (50%) eine Mehrheit der befragten Bürger kein Vertrauen in die Europäische

Kommission, während in Deutschland (39% haben Vertrauen gegenüber 41%, die kein

Vertrauen haben) und in Spanien (37% gegenüber 39%) die Unterschiede sehr knapp

ausfallen.

Die sich hierzu ergebenden Entwicklungen ähneln denjenigen, die wir auch für das

Europäische Parlament feststellen: In Griechenland (-11 Punkte) und Spanien (-8

Punkte) gehen die Vertrauenswerte gegenüber der Europäischen Kommission erheblich

zurück. Die stärksten Zuwächse beobachten wir in den Niederlanden (+6 Punkte) und in

Luxemburg (+6 Punkte).

Die Europäische Zentralbank

Das Verhältnis zwischen den Anteilen der Bürger, die Vertrauen bzw. denjenigen, die kein

Vertrauen in die Europäische Zentralbank haben, verbessert sich geringfügig. Der Anteil

an Befragten, die Vertrauen haben, ist um zwei Punkte auf 43% gestiegen, während der

Anteil an Befragten, die kein Vertrauen haben, um zwei Punkte auf 37% zurückgeht. Der

Anteil, der hierzu keine Meinung äußert, bleibt unverändert bei 20%.

In 22 Mitgliedstaaten drückt eine Mehrheit der Bevölkerung ihr Vertrauen gegenüber der

Europäischen Zentralbank (50%, +7 Punkte) aus; darunter mittlerweile auch wieder

Deutschland. Wie schon in der vorherigen Umfrage stellen wir die höchsten

Vertrauenswerte gegenüber der Europäischen Zentralbank in der Slowakei (68%),

Dänemark (66%) und Finnland (63%) fest.

Eine Mehrheit in fünf Mitgliedstaaten erklärt kein Vertrauen zu haben. Diese Situation

ergibt sich wie schon bisher in Griechenland (65% gegenüber 29%, die ihr vertrauen), im

Vereinigten Königreich (52% gegenüber 22%), in Frankreich (40% gegenüber 35%) und

Lettland (39% gegenüber 38%). Nach einem Einbruch der Vertrauenswerte um fünf

Punkte, überwiegt diese Meinung mittlerweile auch in Spanien (42% gegenüber 37%).

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Die Entwicklungen unterscheiden sich erheblich von Land zu Land. Wie auch für die

anderen Institutionen, gehen die Vertrauenswerte für die Zentralbank in Griechenland

(-10 Punkte) und Spanien (-5 Punkte) erheblich zurück. Im Gegensatz hierzu nehmen sie

auf Zypern (+8 Punkte) und – wie schon festgestellt – in Deutschland (+7 Punkte)

deutlich zu.

Der Rat der Europäischen Union

Hinsichtlich des Verhältnisses der Anteile an Befragten, die dem Rat der Europäischen

Union vertrauen bzw. nicht vertrauen, stellen wir vor allem fest, dass die Werte stabil

bleiben. 40% der europäischen Bürger vertrauen dem Rat; dies entspricht einer

Zunahme von einem Punkt im Vergleich zum Frühjahr 2010. Demgegenüber äußern sich

34% misstrauisch: Dieser Anteil hat sich im Vergleich zur vorigen Umfrage nicht

verändert. 26% (-1) äußern sich nicht zu dieser Frage.

Die deutlichsten Zuwächse ergeben sich in Portugal (+7 Punkte) und den Niederlanden

(+6 Punkte), die deutlichsten Rückgänge in Griechenland (-9 Punkte) und Spanien (-7

Punkte).

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3.2 Vertrauen in die Europäische Union

In der Frühjahrs-Umfrage 2010 (EB73) wurde zum ersten Mal in der Geschichte des

Eurobarometers festgestellt, dass die Zahl der Bürger, die kein Vertrauen in die

Europäische Union haben, die Zahl derjenigen, die ihr vertrauen, übersteigt. Sechs

Monate später ist die Situation unverändert, auch wenn die absteigende Tendenz

mittlerweile gestoppt ist.

43% der EU-Bürger geben an, der Union «eher zu vertrauen»: Dieser Anteil ist im

Vergleich zur Frühjahrs-Umfrage 2010 (EB73) um einen Punkt angestiegen, im Vergleich

zur Herbstumfrage 2009 (EB72) allerdings um fünf Punkte gesunken. Im Gegenteil hierzu

erklären 45% der Befragten, dass sie der Union «eher nicht vertrauen», ein Anteil, der

um zwei Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010 gesunken, aber seit Herbst 2009 um

fünf Punkte angestiegen ist. 12% (+1 Punkt) geben hierzu keine Meinung ab36.

In 19 Mitgliedstaaten überwiegt das Vertrauen. Die drei höchsten Werte hierfür

beobachten wir in der Slowakei (71%), Bulgarien (65%) und Estland (64%); in Litauen,

Ungarn, Polen, auf Malta, in Rumänien, Belgien, Dänemark, den Niederlanden,

Luxemburg, Portugal, Italien, Lettland, der Tschechischen Republik, Finnland, Slowenien

und Schweden gibt die Mehrheit der befragten Personen ebenfalls an, Vertrauen in die

Europäische Union zu haben.

                                                        36 QA12b.6 Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …? Der Europäischen Union .

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In sechs Mitgliedstaaten überwiegt bei den Bürgern das Gefühl kein Vertrauen in die

Union zu haben: Dies gilt, wie schon in der vorherigen Eurobarometer-Umfrage, für das

Vereinigte Königreich (64% gegenüber 20%, die ihr Vertrauen), Griechenland (60%

gegenüber 37%), Österreich (55% gegenüber 39%), Deutschland (51% gegenüber 36%)

und Frankreich (50% gegenüber 39%). Mittlerweile gilt dies auch für Irland (43%

gegenüber 39%). In Spanien und auf Zypern sind die Meinungen in zwei exakt gleich

große Lager geteilt.

 

Im Vergleich zum Frühjahr 2010 sind die Vertrauenswerte in Griechenland (-5 Punkte)

und Irland (-5) erheblich gesunken. Demgegenüber legen sie in Lettland (+10), Litauen

(+7), Ungarn (+7), Polen (+6) und der Slowakei (+6) deutlich zu.  

Die Frage, ob die Bürger Vertrauen in die Europäische Union haben, hängt in hohem

Maße von den soziodemografischen Variablen ab. Wir stellen bei den Meinungen der

Bürger strukturelle Differenzen bezüglich der europäischen Integration fest. Dies äußert

sich in einer starken Zäsur zwischen den oberen und den einfacheren

Bevölkerungskategorien sowie zwischen den jüngeren und älteren Generationen.

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3.3 Vertrauen in die Vereinten Nationen (UNO)

50% der EU-Bürger geben an, Vertrauen in die UNO zu haben. Dieser Anteil steigt im

Vergleich zum Frühjahr 2010 um einen Punkt an37. Demgegenüber erklären 34%, dass

sie dieser internationalen Institution Misstrauen entgegenbringen, wobei dieser Anteil um

zwei Punkte gesunken ist. 16% (+1 Punkt) äußern sich hierzu nicht.

Die Vertrauenswerte, die wir für die UNO feststellen, sind in den nördlichen

Mitgliedstaaten am höchsten (77% in Dänemark, 75% in Schweden und Finnland). In

Griechenland (23%) und auf Zypern (31%) ist dieser Anteil am niedrigsten.

3.4 Das Bild der Europäischen Union

3.4.1 Das allgemeine Bild der EU

Nachdem wir im Frühjahrs-Eurobarometer 2010 (EB73) zu dieser Frage einen Rückgang

der Werte festgestellt haben, erklären mittlerweile 38% der europäischen Bürger, ein

positives Bild von der Union zu haben (-4 Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010, aber

-10 Punkte im Vergleich zum EB72 vom Herbst 2009).

20% (+1) der Befragten erklären, ein negatives Bild von der Union zu haben und 40%

(+3) geben an, dass ihr Bild von der Union neutral ist. Bei diesem Indikator, der

Aufschluss über das Bild gibt, das die Bürgern von der Union haben, übersteigt die Zahl

die «neutralen» Stimmen innerhalb der europäischen öffentlichen Meinung zum ersten

Mal die der «positiven» Meinungen38.

                                                        37 QA12b.7 Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …? Den Vereinten Nationen. 38 QA13 Ganz allgemein gesprochen, ruft die Europäische Union bei Ihnen ein sehr positives, ziemlich positives, weder positives noch negatives, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild hervor?

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

In 12 Mitgliedstaaten der Union überwiegen die positiven Sichtweisen. Vier dieser 12

Länder unterscheiden sich von den anderen dadurch, dass hier eine absolute Mehrheit

der Befragten ein gutes Bild der Europäischen Union hat: Bulgarien (57%), Polen (56%),

Italien (53%) und die Slowakei (52%). Auch in Irland, Rumänien, Luxemburg, auf Malta,

in Belgien, Litauen, Portugal und in Slowenien hat eine Mehrheit der befragten Personen

ein positives Bild der EU.

In den Niederlanden (40% gegenüber 40%) halten sich die Anteile der Bürger, die ein

positives und diejenigen, die ein neutrales Bild der EU haben, genau die Waage.

Vom Vereinigten Königreich einmal abgesehen (39% haben eine negatives, 38% ein

neutrales und 19% ein positives Bild der EU), ist der Anteil an Befragten, die ein

«neutrales» Bild der EU haben, in allen sonstigen Mitgliedstaaten der EU größer als der

Anteil an Befragten, die ein negatives Bild haben. In zwei Mitgliedstaaten ist

festzustellen, dass der Anteil befragter Personen, die ein negatives Bild haben, weit über

dem europäischen Durchschnitt liegt: Dies gilt für Österreich – hier haben 35% ein

negatives, 37% ein neutrales und 28% ein positives Bild - und Griechenland (32%

negativer, 39% neutraler und 29% positiver Einschätzungen).

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Bezüglich der Entwicklungen stellen wir in 22 der 27 Mitgliedstaaten eine

Verschlechterung des Bildes der EU fest, wobei die größten Rückgänge in Spanien (-15

Punkte für die positiven Sichtweisen), Griechenland (-9) und in Irland (-7) anzutreffen

sind. Seit eineinhalb Jahren beobachten wir in den Eurobarometer-Umfragen eine

bedrückende Tendenz: Das Bild der Europäischen Union verschlechtert sich am

deutlichsten in denjenigen Mitgliedstaaten, die am meisten von der Staatsschuldenkrise

betroffen sind.  Bei dieser Frage machen sich wieder die wichtigsten, im bisherigen Text beschriebenen

soziodemografischen Gegensätze bemerkbar. Eine positive Sichtweise der EU bleibt ein

Vorrecht der jungen und oberen Bevölkerungsschichten, die sozial und wirtschaftlich gut

gestellt sind.

3.4.2 Das Bild der EU im Detail

Um besser zu verstehen, auf welcher Grundlage das Bild der Union aufbaut und welche

aktuellen Entwicklungen es gibt, hat das vorliegende Eurobarometer die europäischen

Bürger zu einer Reihe von Eigenschaften befragt, um herauszufinden, ob diese auf die

Union zutreffen oder nicht. Eine ähnliche Frage wurde schon im Herbst 2008 (EB70)

gestellt; d.h. die Entwicklungen können im Vergleich mit den in der damals

durchgeführten Umfrage festgestellten Ergebnissen interpretiert werden39.

Auch wenn die Union weiterhin als modern,

beschützend und demokratisch

eingeschätzt wird, ist die Verschlechterung

des Bildes der EU allgemein spürbar. Wir

stellen fest, dass alle Nennungen, die wir

für positive Attribute registrieren, im

Vergleich zum Herbst 2008 an Anteilen

verlieren, während die Anteile für alle

negativen Eigenschaften weiter ansteigen.

Die Wahrnehmung einer

«technokratischen» und «ineffizienten» EU

verstärkt sich innerhalb der europäischen

öffentlichen Meinung. Innerhalb von zwei

Jahren ist der Anteil der Bürger, die die

Union als ineffizient bezeichnen, erheblich

angestiegen (+7 Punkte) und bietet zweifellos eine Erklärung für die allgemeine

Verschlechterung ihres Ansehens.

                                                        39 QA15 Bitte sagen Sie mir für jedes der folgenden Worte, ob es Ihre Vorstellung von der Europäischen Union sehr gut, ziemlich gut, ziemlich schlecht oder sehr schlecht beschreibt. Modern; Demokratisch; Beschützend; Ineffizient; Technokratisch

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Positive Eigenschaften

Von einer absoluten Mehrheit der europäischen Bürger wird die Europäische Union als

«demokratisch», «modern» und «beschützend» wahrgenommen. Im Vergleich zum

Herbst 2008 sinken die Anteile der Bürger allerdings, die diese Wahrnehmung

unterstützen.

Von 68% der Bürger wird die EU vor allem als «demokratisch» bezeichnet. Dieser Anteil

geht im Vergleich zum Herbst 2008 um zwei Punkte zurück. 24% (+5) sind

demgegenüber der Ansicht, dass die Bezeichnung demokratisch die EU schlecht

beschreibt.

Der demokratische Charakter der EU wird in allen Mitgliedstaaten von einer absoluten

Mehrheit der Bevölkerung wahrgenommen. Einzige Ausnahme ist das Vereinigte

Königreich (45%). Die höchsten Anteile an Befragten, die diese Ansicht vertreten, finden

wir in der Slowakei (83%) und in Bulgarien (83%). Was die Entwicklungen anbelangt,

können wir feststellen, dass diese Meinung in 10 Mitgliedstaaten Zuwächse verzeichnet,

und zwar insbesondere in Luxemburg (78%, +11), Italien (76%, +8), und Ungarn (78%,

+6).

64% der europäischen Bürger sind der Ansicht, dass die Bezeichnung «modern» ihre

Vorstellung von der EU gut beschreibt. Dieser Anteil ist um vier Punkte im Vergleich zum

Herbst 2008 zurückgegangen. 27% (+7) vertreten eine gegensätzliche Ansicht. Die

Befragten in der Slowakei (84%) und in Polen (82%) erklären am häufigsten, dass die

Union modern sei, wobei diese Meinung in allen Mitgliedstaaten von einer Mehrheit

vertreten wird. Die Bürger des Vereinigten Königreichs (48%) und die Befragten in

Österreich (52%) treffen diese Feststellung am seltensten. Schließlich stellen wir eine

klare Tendenz dahingehend fest, dass die Bürger in Griechenland (-16), Österreich (-13),

Deutschland (-12), der Tschechischen Republik (-11), dem Vereinigten Königreich (-9),

Slowenien (-9) und Spanien (-9) die Europäischen Union immer seltener als modern

wahrnehmen.

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

54% der EU-Bürger erklären schließlich, dass die Bezeichnung «beschützend» ihre

Vorstellung von der EU gut beschreibt. Dieser Anteil geht um drei Punkte im Vergleich

zum Herbst 2008 zurück. Wie schon bei der Frage nach der Modernität der EU, steigt der

Anteil der Befragten, die angeben, dass diese Bezeichnung die EU schlecht beschreibt,

erheblich an, und zwar um sechs Punkte auf 35%. In 25 Mitgliedstaaten wird der

beschützende Charakter der Union von einer Mehrheit der Bevölkerung wahrgenommen.

Die höchsten diesbezüglichen Anteile finden wir in der Slowakei (76%) und in Estland

(71%). Demgegenüber heben sich zwei nationale Meinungsbilder radikal von der

Durchschnittstendenz ab: Eine Mehrheit der Befragten in Griechenland (58% gegenüber

39%) und in Österreich (49% gegenüber 45%) vertreten die Ansicht, dass die Union

nicht beschützend ist. In Griechenland (-17 Punkte), auf Zypern (-15 Punkte), in

Deutschland (-12 Punkte), Rumänien (-11 Punkte) Slowenien (-10 Punkte) und Spanien

(-9 Punkte) verliert die Vorstellung einer Europäischen Union, die Schutz bietet, erheblich

an Unterstützung. Demgegenüber steigen diese Anteile in Luxemburg (+15 Punkte),

Italien (+9 Punkte) und in Polen (+7 Punkte) deutlich an.

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Negative Eigenschaften

Symmetrisch zur den Rückgängen, die wir für die positiven Sichtweisen der EU

feststellen, gibt es einen Zuwachs bei den Anteilen an Befragten, die eine negative

Vorstellung von der EU haben.

Zuerst einmal geben 47% der europäischen Bürger an, die Union sei «technokratisch»

(+4 Punkte im Vergleich zum Herbst 2008). 24% (-1) vertreten im Gegensatz hierzu die

Meinung, dass diese Beschreibung die Union schlecht beschreibt, 29% (-3) äußern sich

hierzu nicht. 50% der Bewohner der Eurozone bezeichnen die Union als technokratisch,

während dies für 41% derjenigen gilt, die aus Ländern kommen, die nicht Teil der

Eurozone sind.

Die Verschlechterung, die wir für das Bild der EU feststellen, wird noch deutlicher, wenn

es um die Bezeichnung der EU als ineffizient geht. 42% der europäischen Bürger sind der

Ansicht, dass die Bezeichnung «ineffizient» die EU mittlerweile gut beschreibt. Dieser

Anteil ist seit Herbst 2008 um 7 Punkte angestiegen. Demgegenüber erklärt ein Anteil

von 43% der Bürger, dass sie mit dieser Aussage nicht einverstanden sind. Dieser Wert

ist um vier Punkte gesunken. 15% (-3) äußern sich hierzu nicht.

Hinter diesen auf europäischer Ebene geteilten Auffassungen, überwiegt in einer Mehrheit

der Mitgliedstaaten das Bild einer effizienten Union: Dies gilt für 18 Länder der EU, wobei

die höchsten Anteile in der Slowakei (66%), Litauen (65%) und Italien (60%)

anzutreffen sind. Die Vorstellung einer ineffizienten EU überzeugt dagegen in neun

Mitgliedstaaten eine Mehrheit der Bürger. Die höchsten Anteile hierfür stellen wir in

Schweden (67%), den Niederlanden (61%), dem Vereinigten Königreich (60%), Finnland

(58%) und Griechenland (57%) fest.

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

4. DIE FUNKTIONSWEISE DER EUROPÄISCHEN UNION

4.1 Kenntnisse über die Funktionsweise der Europäischen Union

Auf die Fragen, welche Kenntnisse die Bürger von der Funktionsweise der EU haben,

verzeichnen wir im Vergleich zum Frühjahr 2010 gleichbleibende Antworten. 47% der

europäischen Bürger (+1 Punkt) erklären mittlerweile, dass sie verstehen, wie die EU

funktioniert, während 46% (-1) angeben, deren Funktionsweise eher nicht zu verstehen.

Ein unveränderter Anteil von 7% äußert sich nicht zu dieser Frage40.

In 18 Mitgliedstaaten gibt eine Mehrheit der Bürger an, gut zu verstehen, wie die EU

funktioniert. Die höchsten Anteile hierfür beobachten wir in Polen (63%), Luxemburg

(62%) und Estland (59%). In neun Mitgliedstaaten der Union räumt eine absolute

Mehrheit der Befragten ein, dass sie die Funktionsweise der EU nicht versteht: Dies gilt

für Frankreich (58%), dem Vereinigten Königreich (56%), Finnland (56%), Portugal

(54%), Malta und der Tschechischen Republik (jeweils 53%) sowie Italien (52%). Bei

diesem Indikator möchten wir auf zwei Entwicklungen hinweisen: In Finnland (-9) sowie

in Irland (-8) gehen die Anteile an Befragten, die überzeugt sind gut zu verstehen, wie

die EU funktioniert, erheblich zurück.

Das Verständnis der Funktionsweise der EU korreliert stark mit dem Ausbildungsniveau

und der sozialen Zugehörigkeit der Individuen. Hierzu lassen sich erhebliche

Unterschiede zwischen den gut situierten und gut ausgebildeten Kategorien und den

einfacheren und weniger gut ausgebildeten Kategorien feststellen.

                                                        40 QA24a.1 Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen. Ich verstehe, wie die EU funktioniert.

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4.2 Objektive Kenntnisse über die Europäische Union

Den Befragten wurden drei Aussagen über die Europäische Union vorgelegt und sie

sollten beurteilen, ob diese richtig oder falsch sind41:

- Die EU besteht zurzeit aus 27 Mitgliedstaaten;

- Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt von den Bürgern jedes

Mitgliedstaates gewählt;

- Die Schweiz ist Mitglied der EU.

Derselbe Test wurde schon einmal im Rahmen der Eurobarometer-Umfrage vom Frühjahr

2010 durchgeführt. Seitdem haben sich nur geringfügige Veränderungen ergeben. Eine

absolute Mehrheit der europäischen Bürger ist in der Lage, zu jeder der Fragen die

richtige Antwort zu geben.

Es muss allerdings festgestellt werden, dass ein Anteil von 42% der EU-Bürger - bei

einem insgesamt recht einfachen Test – zumindest auf eine der drei Fragen eine falsche

Antwort gibt. Dies bedeutet, dass die Kenntnisse der europäischen Bevölkerung von den

Gegebenheiten der Union nach wie vor fragil und lückenhaft sind.

Die Anteile an Befragter, die eine korrekte

Antwort auf die gestellte Frage geben,

variieren zwischen 57% für die

Wahlmethode des Europäischen

Parlaments und 69% für die Mitgliedschaft

der Schweiz in der Union.

Wenn wir den Durchschnittsanteil

Befragter ermitteln, die eine korrekte

Antwort auf die verschiedenen Fragen zur

Ermittlung der Kenntnisse über die EU

geben, erhalten wir 63%. Der

Durchschnittsanteil Befragter, die falsche

Antworten geben, liegt bei 18% und

derjenigen, die keine Antwort geben, bei

19%.

Mit einem Durchschnitt von 70% und mehr, haben die Bürger in Griechenland (80%),

Luxemburg (78%), Slowenien (77%), der Slowakei (77%), Österreich (73%), Dänemark

(71%), Malta (71%) und Zypern (71%) die besten Kenntnisse von den europäischen

Gegebenheiten. Demgegenüber liegt der Anteil richtiger Antworten im Vereinigten

Königreich (52%) und in Spanien (56%) deutlich unterhalb des europäischen

Durchschnitts.

                                                        41 QA18 Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen über die Europäische Union, ob diese Ihrer Meinung nach richtig oder falsch ist. Die EU besteht zurzeit aus 27 Mitgliedstaaten; Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt von den Bürgern jedes Mitgliedstaates gewählt; Die Schweiz ist Mitglied der EU.

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Dass die Schweiz kein Mitglied der EU ist, stellt die den EU-Bürgern am besten bekannte

europäische Gegebenheit dar (69%). In den 27 Mitgliedstaaten der Union geben hierzu

mittlerweile mindestens 50% der Befragten die richtige Antwort

63% der europäischen Bürger wissen gegenwärtig, dass die Union aus 27 Mitgliedstaaten

besteht, wobei dieser Anteil im Vergleich zum Frühjahr 2010 um einen Punkt angestiegen

ist. 12% (-2 Punkte) geben die falsche Antwort und 25% (+1 Punkt) äußern sich hierzu

nicht. Ein Drittel der Bevölkerung weiß demzufolge nicht, aus wie vielen Mitgliedstaaten

die Union genau besteht.

Schließlich sehen sich 57% der europäischen Bürger in der Lage darüber Auskunft zu

geben, dass die Aussage «die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt

von den Bürgern jedes Mitgliedstaates gewählt» richtig ist. Hierzu stellen wir einen

Rückgang des Anteils um zwei Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2010 (EB73) fest. 26%

(+3) geben hierzu die falsche Antwort und 17% (-1) äußern sich nicht. Für alle

Mitgliedstaaten gilt, dass eine Mehrheit der befragten Personen die korrekte Antwort

weiß. Drei Länder unterscheiden sich allerdings diesbezüglich durch Anteile korrekter

Antworten, die unter 50% liegen: Frankreich (45%), die Tschechische Republik (49%)

und Deutschland (49%). Der Anteil an Bürgern, die wissen, wie das Europäische

Parlament gewählt wird, sinkt im Vergleich zum Frühjahr 2010 in 17 Mitgliedstaaten der

Union, zweifellos da mittlerweile die Erinnerung an die Europawahlen im Jahr 2009 schon

verblasst ist.

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III. DIE EUROPÄISCHE UNION HEUTE UND IN DER

ZUKUNFT

1. DIE KOMPETENZEN DER EUROPÄISCHEN UNION:

DIE BEWERTUNG DER BESTEN ENTSCHEIDUNGSEBENE

- In den meisten Bereichen bevorzugen die Bürger nach wie vor gemeinsame

Entscheidungen innerhalb der Europäischen Union -

Auf die Frage, welche Entscheidungsebene in zwanzig Bereichen ihrer Ansicht nach die

Beste ist, entscheiden sich die EU-Bürger in den meisten dieser Bereiche weiterhin für die

europäische Ebene (14 gegenüber 6 Bereichen, in denen sich die Bürger für eine

Entscheidung durch ihre nationale Regierung aussprechen)42. In der Umfrage vom

Frühjahr 2010 (EB73) haben wir noch eine wachsende Tendenz für Entscheidungen auf

nationaler Ebene beobachtet. Diese Entwicklung scheint sich in der vorliegenden Umfrage

ins Gegenteil zu verkehren, wenn auch in sehr überschaubarem Maße (zwischen einem

und drei Punkten).

                                                        42 QA22 & QA23 Sagen Sie mir bitte für jeden der folgenden Bereiche, ob er Ihrer Meinung nach von der (NATIONALITÄT) Regierung oder gemeinsam innerhalb der Europäischen Union entschieden werden sollte.

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Zwei Drittel und mehr der EU-Bürgern sprechen sich mittlerweile noch deutlicher als im

Frühjahr 2010 für gemeinsame Entscheidungen in folgenden Bereichen aus: Kampf

gegen Terrorismus (81%, +2), wissenschaftliche und technologische Forschung (73%,

+1), Umweltschutz (72%, +3), Verteidigung und Außenpolitik (67%, +2) und

Energie(66%, +1).

Nach wie vor wird von einer Mehrheit der befragten Personen eine Entscheidung auf

europäischer Ebene in wirtschaftlichen Fragen gewünscht: Unterstützung von Regionen

mit wirtschaftlichen Problemen (61%, +2), Reform und Kontrolle des Finanzsektors

(59%, neue Frageoption), Wirtschaftswachstum (57%, neue Frageoption) und die

Bekämpfung der Inflation (56%, unverändert). Einwanderung (62%, +2) und

Kriminalität (62%, +1) sind ebenfalls Bereiche, in denen nach Ansicht der Bürger eine

europäische Entscheidungsebene sinnvoll ist.

In den Bereichen Verbraucherschutz (52%, unverändert), Landwirtschaft und Fischerei

(51%, unverändert) sowie Verkehrswesen (51%, -1) beobachten wir gegensätzlichere

Meinungen.

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Die sechs Bereiche, in denen die Bürger die Ansicht vertreten, dass die nationale

Regierung die beste Entscheidungsebene ist, beziehen sich im Wesentlichen auf soziale

Fragen: Renten (71% bevorzugen die nationale Regierung, unverändert), Steuern (68%,

-1), das Bildungssystem (64%, +1), Gesundheit (60%, -2), aber auch der Kampf gegen

Arbeitslosigkeit (56%, -1). Die Bewältigung der Staatsverschuldung ist in dieser Hinsicht

eine Ausnahme (54%, neue Frageoption).

Die Antworten, die wir auf einige Fragen mit wirtschaftlichem Hintergrund feststellen,

unterscheiden sich erheblich zwischen den Befragten aus den Ländern der Eurozone und

den nicht-teilnehmenden Mitgliedstaaten. Für die erste Gruppe ist die europäische

Entscheidungsebene in Fragen der Inflationsbekämpfung (63% gegenüber 43% der

Befragten aus Ländern, die nicht zur Eurozone gehören), des Wirtschaftswachstums

(62% gegenüber 48%) sowie der Reform und Kontrolle des Finanzsektors (67%,

gegenüber 46%) von großer Wichtigkeit.

Bei eingehender Untersuchung der im Anhang aufgeführten kompletten Daten, stellen wir

auf nationaler Ebene verschiedene Tendenzen fest:

- Das Vereinigte Königreich und Finnland gehören nahezu grundsätzlich zu der

Gruppe jener Mitgliedstaaten, in denen die Befragten Entscheidungen auf

nationaler Ebene, unabhängig vom jeweiligen Bereich, bevorzugen;

- Demgegenüber sind die Bürger auf Zypern und in Lettland am häufigsten der

Ansicht, dass Entscheidungen auf europäischer Ebene am sinnvollsten sind;

- In Irland und Portugal, den beiden Länder, in denen die Bevölkerung aufgrund der

wirtschaftlichen Lage starke Befürchtungen hat, setzen die Befragten ihre

Hoffnung vor allem in den Bereichen Wirtschaftswachstums, Bewältigung der

Staatsverschuldung und Reform und Kontrolle des Finanzsektors in die

Europäische Union. In Portugal tendieren die Befragten überdies dazu, eine

europäische Entscheidung auch in den sozialen Bereichen zu befürworten.

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Im Vergleich zum Frühjahr 2010 (EB73) weisen wir auf einige bemerkenswerte

Entwicklungen hin:

- Die generell der europäischen Entscheidungsebene sehr positiv

gegenüberstehenden befragten Personen in Portugal sprechen sich in folgenden

Bereichen noch deutlicher für Entscheidungen auf europäischer Ebene aus:

Steuern (52%, +11), aber auch Einwanderung (69%, +7) sowie Renten (53%,

+8);

- Die Befragten in Frankreich zeigen ebenfalls die Tendenz, die europäische

Entscheidungsebene in vielen Bereichen als sinnvoller einzuschätzen:

Unterstützung von Regionen mit wirtschaftlichen Problemen (54%, +8),

Einwanderung (72%, +6), Kriminalität (60%, +10) sowie Gesundheit (42%, +8);

- Der Wunsch, im Bereich der Umwelt gemeinsame Entscheidung innerhalb der

Europäischen Union zu treffen, nimmt in mehreren Mitgliedstaaten deutlich zu:

Dies gilt für Luxemburg (83%, +12), Dänemark (83%, +9), Lettland (70%, +13)

und Bulgarien (67%, +10). In Bezug auf den Bereich Energie gilt dies für

Luxemburg (85%, +10), Bulgarien (67%, +8) und Schweden (65%, +7);

- Demgegenüber nehmen die Anteile an Befragten zu, die sich auf Malta (58%, +9)

und in Dänemark (39%, +8) im Bereich Landwirtschaft und Fischerei und in

Österreich (73%, +8) für das Bildungssystem eine Entscheidung auf nationaler

Ebene wünschen.

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2. UNTERSTÜTZUNG DER EUROPÄISCHEN POLITIK

- Die Unterstützung für die europäische Politik nimmt zu -

Während die Frühjahrs-Umfrage 2010 einen Rückgang hinsichtlich der

Unterstützungswerte der europäischen Politik in verschiedenen Bereichen verzeichnete,

steigen diese Werte im Herbst 2010 wieder an. Auch wenn die Rückgänge noch nicht

generell wieder ausgeglichen sind, stellen wir folgendes fest:

- Der Anteil europäischer Bürger, die für «eine europäische Wirtschafts- und

Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich dem Euro» eintreten,

nimmt um zwei Punkte zu (58% gegenüber 35%, -2);

- «Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder

aufzunehmen» wird zwar nach wie vor nur von einer Minderheit unterstützt, steigt

aber um drei Punkte (43% gegenüber 45%, -3);

- Der Anteil an Befragten, die «eine gemeinsame Außenpolitik der 27

Mitgliedstaaten der EU» befürworten, nimmt um drei Punkte zu (65% gegenüber

25%, unverändert). «Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der

EU-Mitgliedstaaten» wird ebenfalls von einer Mehrheit unterstützt und bleibt im

Vergleich zur letzten Messung anlässlich des EB70/Herbst 2008 (75% gegenüber

17%, +1) gleich43.

                                                        43 QA19 Wie ist Ihre Meinung zu den folgenden Vorschlägen? Bitte sagen Sie mir für jeden Vorschlag, ob Sie dafür oder dagegen sind. Eine europäische Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich dem Euro; Eine gemeinsame Außenpolitik der 27 Mitgliedstaaten der EU; Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder aufzunehmen; Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU-Mitgliedstaaten.

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Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU-Mitgliedstaaten

wird in allen Mitgliedstaaten von einer Mehrheit unterstützt. Allerdings zeigen sich die

Befragten in Finnland (58%, -7 Punkte im Vergleich zur Herbstumfrage 2008), Schweden

(56%, -3), Irland (51%, +3) sowie im Vereinigten Königreich (48%, -9) diesbezüglich

weitaus weniger überzeugt als der Durchschnitt.

In 23 Mitgliedstaaten sprechen sich die Befragten auch für eine gemeinsame

Außenpolitik der 27 Mitgliedstaaten der EU aus. In Irland (63%, +12 im Vergleich

zum EB73 des Frühjahrs 2010), Bulgarien (78%, +8), Lettland (74%, +8), Luxemburg

(73%, +8) und Portugal (66%, +8) nehmen die Anteile an Befragten, die diesen

Vorschlag unterstützen, deutlich zu.

Mehrheitliche Gegenstimmen zu einer gemeinsamen Außenpolitik stellen wir in den drei

nördlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union fest – in Dänemark (49% dagegen),

Finnland (50%) und Schweden (54%) – sowie im Vereinigten Königreich (50%).

In 23 Mitgliedstaaten stellen wir eine mehrheitliche Unterstützung der europäischen

Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich

dem Euro, fest. Besonders deutlich wird diese Unterstützung in den Ländern formuliert,

die Mitglieder der Eurozone sind (68%, +3), während sich die Bürger der Mitgliedstaaten,

die nicht zur Eurozone gehören, mehrheitlich dagegen aussprechen (52% dagegen,

unverändert). Die Slowakei (89%) und Slowenien (83%), zwei Länder, die erst vor

kurzem der Eurozone beigetreten sind, sowie Luxemburg (86%) und Irland (80%)

unterstützen diesen Vorschlag am deutlichsten. In Luxemburg (86%, +7), auf Zypern

(63%, +6) und in Estland (63%, +6) hat dieser Anteil zugenommen44.

In vier Mitgliedstaaten erklärt eine Mehrheit der Befragten, mit diesem Vorschlag nicht

einverstanden zu sein, wobei alle vier außerhalb der Eurozone liegen: Die Tschechische

Republik (55% dagegen, -3), Dänemark (53%, -2), aber vor allem Schweden (61%, -1)

und das Vereinigte Königreich (75%, +2).

Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder

aufzunehmen wird in 17 Mitgliedstaaten von einer Mehrheit unterstützt. In einigen

dieser Länder nehmen die Anteile hierfür erheblich zu, insbesondere in Bulgarien (66%,

+12), Slowenien (66%, +11) sowie der Tschechischen Republik (57%, +11). Generell

stellen wir fest, dass die Unterstützungswerte in zahlreichen Mitgliedstaaten ansteigen,

wobei sie in den NMS12 (67%, +5) deutlich höher liegen als in der EU15 (37%, +3).

In 10 Mitgliedstaaten spricht sich eine Mehrheit der Befragten gegen eine zusätzliche

Erweiterung aus. Dies obwohl die Anteile an Befragten, die gegen eine Erweiterung sind,

zum Teil erheblich zurückgegangen sind, wie wir insbesondere im Fall von Österreich

(67% dagegen, -4), Deutschland (65%, -6) Finnland (59%, -5) und Frankreich (57%, -9)

sehen können. Zu dieser Gruppe gehört allerdings auch das Vereinigte Königreich, dem

einzigen Land, in dem der Anteil an Befragten, die gegen eine Erweiterung sind, zunimmt

(59%, +5).

                                                        44 Wir weisen darauf hin, dass Estland zum Zeitpunkt der Durchführung der Umfrage wenige Wochen vor dem Übergang zum Euro stand (am 1.1.2011)

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Die öffentliche Meinung in den Kandidatenländern stellt sich zu diesen Fragen

folgendermaßen dar:

- In der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien spricht sich eine Mehrheit

der Bevölkerung deutlich für alle Vorschläge aus (die Zustimmungswerte liegen

zwischen 75% und 85%). Gleiches gilt für Kroatien, wobei hier die

Zustimmungswerte etwas niedriger liegen (zwischen 62% und 77%);

- Auch in Island bewegen sich die positiven Meinungen im Mehrheitsbereich, dies

vor allem aufgrund erheblicher Zuwächse in einigen Bereichen (66%, +15 für den

Euro und 50%, +8 für die Erweiterung);

- In der Türkei sind die Meinungen sehr viel gegensätzlicher, bzw. deutlich

negativer. Die Anteile an Bürgern, die die Vorschläge einer gemeinsamen

Außenpolitik (39%, +4) und einer Erweiterung (35%, +4) nicht unterstützen,

nehmen zu. Demgegenüber stellen wir eine leichte Entspannung in Bezug auf den

Euro fest (die Anteile der Bürger, die diesen Vorschlag unterstützen, steigen um 7

Punkte; die bleibt mit 36% allerdings eine Minderheitenmeinung).

Wenn wir einen Querschnitt aller Vorschläge bilden, stellen wir fest, dass die europäische

Politik eher unterstützt wird von: -Männern im Vergleich zu Frauen; -Bürgern im Alter

zwischen 18 und 24 Jahren im Vergleich zu Bürgern, die 55 Jahre und darüber sind; -

Bürgern, die ihre Ausbildung auch nach dem Alter von 19 Jahren fortgeführt haben im

Vergleich zu denjenigen, die sie vor dem Alter von 16 Jahren abgeschlossen haben; -

Bürgern, die nahezu niemals Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer Rechnungen haben im

Vergleich zu denjenigen, die diese Probleme häufig haben; -Bürgern, die eine hohes

politisches Interesse haben im Vergleich zu Bürgern, deren diesbezügliches Interesse

schwach ist.

Tatsächlich definiert sich das Verhältnis zu Europa generell anhand dieser Kriterien und

die Unterstützung für die oben genannte europäische Politik fällt umso deutlicher aus je

positiver das Bild ist, das die Bürger von der Europäischen Union haben und je positiver

sie die Zugehörigkeit des eigenen Landes zur Union beurteilen.

Zuletzt weisen wir darauf hin, dass die politischen Gegensätze (links/rechts) keinen

Einfluss darauf haben, in welchem Maße die Bürger die unterschiedlichen europäischen

Politikvorschläge unterstützen.

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3. ZUSÄTZLICHE ERWEITERUNGEN DER EUROPÄISCHEN UNION

Wenn wir bezüglich künftiger Erweiterungen der Europäischen Union konkretere Fragen

stellen, äußern sich die europäischen Bürger im Falle von vier der vorgeschlagenen 12

Länder positiv. Es handelt sich hierbei um dieselben Länder, die auch schon im

Frühjahrs-Eurobarometer 2008 (EB69) gewählt wurden: Die Schweiz (75%), Norwegen

(74%), Island (60%) und - in geringerem Umfang - Kroatien (47%).45

Bezüglich der Ukraine (37%),

Montenegro (36%), der ehemaligen

jugoslawischen Republik Mazedonien

(35%), Bosnien und Herzegowina

(35%) und Serbien (34%) entsprechen

die positiven Antworten einer

Minderheit, die etwas über einem

Drittel der befragten Personen

ausmacht. Wenn es um die Türkei

(30%), Albanien (29%) und den

Kosovo (29%) geht, äußern sich die

Befragten noch zurückhaltender.

Im Vergleich zum Frühjahrsbericht

2008 sinken die Anteile befragter

Bürger, die eine Erweiterung der EU

um die untersuchten 12 Länder

unterstützen (die Anteile der Bürger,

die dafür sind, gehen je nach

betroffenem Land zwischen einem und

11 Punkten zurück, gleichzeitig steigen

die Anteile derer, die dagegen sind um

drei bis 12 Punkte). Davon abgesehen

sind die Unterstützungswerte für eine

künftige Erweiterung der EU um

weitere Länder im Vergleich zum

letzten Halbjahr zwar angestiegen, im

Vergleich zum Frühjahrsbericht 2008

(EB69) allerdings gesunken (43%, -4

und für die negativen Aussagen

verzeichnen wir einen Zuwachs von 6 Punkten auf 45%). Die deutlichsten Zunahmen

negativer Einstellungen gegenüber ihrem Eintritt in die EU stellen wir in Bezug auf Island

(28%, +12) und die Ukraine (51%, +9) fest.                                                         45 QA20 Sagen Sie mir bitte für jedes der folgenden Länder, ob Sie dafür oder dagegen wären, dass es Teil der Europäischen Union wird. Bosnien-Herzegowina; Serbien; Montenegro; Kosovo; Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien; Kroatien; Albanien; Türkei; Ukraine; Schweiz; Norwegen; Island.

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Bei letzterem Land verzeichnen wir sogar eine Umkehr der Mehrheitsmeinung.

Von den Kandidatenländern kann Island mit 60% die meisten positiven Einschätzungen

der europäischen Bürger auf sich verbuchen. Insbesondere die Befragten in Dänemark

(88%) und Schweden (84%) tun sich hierbei hervor. Im Vergleich zum Frühjahr 2008

hingegen sind die Anteile der Bürger, die sich dafür aussprechen, erheblich

zurückgegangen (-11 Punkte). Dies macht sich besonders in Griechenland (56%, -30),

den Niederlanden (65%, -22), Deutschland (54%, -19) und Irland (44%, -17)

bemerkbar.

Ein Beitritt Kroatiens zur EU wird ebenfalls von einer Mehrheit der europäischen Bürger

befürwortet, allerdings fallen die Werte etwas niedriger aus (47%, -5 Punkte ). In

Kroatien selber steht jedenfalls eine deutliche Mehrheit der befragten Personen einem

Beitritt positiv gegenüber (69%, -2). Die positivsten Ergebnisse stellen wir hierfür in

Ungarn (81%) und der Slowakei (78%) fest.

Die Bewohner der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien unterstützen

sehr deutlich einen Beitritt ihres Landes zur EU (90%, -4). Die befragten Personen in

Bulgarien (67%), Schweden (67%) und Slowenien (66%) äußern sich besonders positiv

hierüber. In 17 der 27 Mitgliedstaaten sind die befragten Personen allerdings nicht damit

einverstanden, dies gilt insbesondere für Österreich (78%), Griechenland (72%), und

Deutschland (64%).

Trotz eines geringfügigen Einbruchs der Werte spricht sich nach wie vor eine Mehrheit

der befragten Personen in der Türkei für einen Beitritt ihres Landes zur EU aus (59%,

-2). In fünf Mitgliedstaaten äußert sich eine Mehrheit der Befragten ebenfalls positiv: In

Rumänien (61%), und - weniger deutlich – in Ungarn (52%), Schweden (52%),

Slowenien (48%) und Litauen (41%). Die Befragten in den übrigen Mitgliedstaaten sind

mehrheitlich gegen einen Beitritt der Türkei.

Länderübergreifend betrachtet, wird deutlich, dass sich vor allem in den Ländern, die

besonders hart von der Krise getroffen wurden – wie Irland oder Griechenland – bzw. in

denjenigen, in denen sich die Bürger stark bedroht fühlen - wie Portugal oder Spanien,

die öffentliche Meinung in Bezug auf mögliche künftige Erweiterungen der Europäischen

Union "verhärtet" hat. Im Durchschnitt sind in der Tat die Zustimmungswerte zu einer

Erweiterung der Europäischen Union um die verschiedenen, in der Umfrage getesteten

Länder, seit Frühjahr 2008 in den folgenden vier Mitgliedstaaten extrem gefallen: -14

Punkte in Griechenland, -13 Punkte in Irland , -11 Punkte in Spanien und -9 Punkte in

Portugal.

Allerdings ist die wirtschaftliche Lage nicht die einzige Erklärung für einen Rückgang der

Zustimmung zu künftigen Erweiterungen: Auch in anderen Ländern, die a priori von der

Wirtschaftskrise mehr verschont worden sind, gehen die Werte zurück: Dies gilt z. B. für

Finnland (-11 Punkte), und Dänemark (-9).

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4. PRIORITÄTEN FÜR EINE KÜNFTIGE STÄRKUNG DER EU

 Wenn wir die Bürger bitten,

die Bereiche auszuwählen, die

durch die europäischen

Institutionen in den nächsten

Jahren verstärkt beachtet

werden sollten, um die

Europäische Union in Zukunft

zu stärken,46 dann

entscheiden sich die Europäer

nach wie vor in erster Linie

für die Wirtschafts- und

Währungspolitik (37%).

Dieser Anteil bleibt im

Vergleich zum Frühjahr 2010

stabil. Dies ist ein Zeichen

dafür, dass sich die Bürger

nach wie vor große Sorgen

wegen der Krise machen.

Die Bekämpfung der

Kriminalität bleibt auf dem

zweiten Platz (34%, +2).

Mittlerweile entscheiden sich

auch sehr viele EU-Bürger für

die Einwanderungspolitik

(33%, +5), die auf den

dritten Platz der vorrangigen

Bereiche noch vor der Gesundheitspolitik (30%, -2) gewählt wird. Bildungspolitik,

Umwelt- und Energiepolitik sowie Sozialpolitik werden von nahezu einem Viertel der

Europäer genannt. Die Grundrechte der Bürger der Europäischen Union scheinen

mittlerweile häufiger als wichtiges Thema für die Zukunft angesehen zu werden (23%,

+3). Dies gilt allerdings auch für die Verteidigungspolitik, die ebenfalls häufiger genannt

wird als im letzten Halbjahr (18%, +5).

                                                        46 QA21 Die europäische Integration hat sich in den letzten Jahren auf verschiedene Bereiche konzentriert. Welche Belange sollten Ihrer Meinung nach durch die europäischen Institutionen in den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden, um die Europäische Union in Zukunft zu stärken? Der Binnenmarkt; Kulturpolitik; Außenpolitik; Verteidigungspolitik; Einwanderungspolitik; Bildungspolitik; Umweltpolitik; Energiepolitik; Regionale Entwicklungspolitik; Wissenschaftspolitik; Gesundheitspolitik; Sozialpolitik; Die Bekämpfung der Kriminalität; Der Kampf gegen den Klimawandel; Verkehrspolitik; Verbraucherschutz; Grundrechte der Bürger der Europäischen Union; Wirtschafts- und Währungspolitik; Sonstiges (SPONTAN); Nichts davon (SPONTAN); Weiß nicht / Keine Angabe.

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Während die Befragten aus den Ländern der Eurozone die Wirtschafts- und

Währungspolitik (41%) noch vor der Einwanderungspolitik (36%) und der Bekämpfung

der Kriminalität (35%) an die Spitze der Bereiche wählen, die durch die europäischen

Institutionen in den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden sollten, setzen die

Befragten aus Ländern, die nicht zur Eurozone gehören, ihre Erwartungen besonders auf

die Gesundheitspolitik (33%), die noch öfter gewählt wird als die Bekämpfung der

Kriminalität (32%) oder die Wirtschafts- und Währungspolitik (29%).

Die Wirtschafts- und Währungspolitik wird insbesondere von den Befragten in

Finnland (59%), Ungarn (58%), Estland (54%) und Griechenland (52%) als wichtiger

Bereich für die Europäischen Institutionen gesehen. Diesbezüglich stellen wir für Irland

(35%, +13) sehr deutliche Veränderungen bezüglich dieser Werte fest: Irland wurde zum

Zeitpunkt der Durchführung dieser Umfrage hart von der Finanzkrise getroffen.

In Irland wird die Bekämpfung der Kriminalität seltener als wichtiges europäisches

Thema genannt (31%, -9), zweifellos da sich dieses Land in einer schwierigen Zeit

befindet und vor allem mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. In Deutschland

(42%, +7) hingegen, nehmen die Anteile hierfür zu.

Die Tatsache, dass die Einwanderungspolitik im europäischen Durchschnitt Zuwächse

bei den Nennungen verzeichnet, kann teilweise darauf zurückgeführt werden, dass

Deutschland (44%, +14) mittlerweile eines der Länder ist, in dem diesem Bereich viel

Bedeutung beigemessen wird. Gleiches gilt für Österreich (52%), Belgien (45%) und dem

Vereinigten Königreich (44%). Eine deutliche Zunahme der Anteile verzeichnen wir

außerdem in Frankreich (33%, +9) und der Slowakei (20%, +9).

Die Grundrechte der Bürger der Europäischen Union werden vor allem von den

befragten Personen in Schweden (40%, +8) und auf Zypern (39%, +3) als wichtiges

Thema für die Europäischen Institutionen angegeben. In Dänemark (37%, +13) gilt dies

ebenfalls; außerdem ist der Anteil hierfür seit Frühjahr 2010 stark angestiegen.

Die Sozialpolitik wird zwar nur von 23% der europäischen Bürger im Durchschnitt

gewählt, belegt aber in Bulgarien (47%), der Tschechischen Republik (44%), der

Slowakei (44%), Lettland (41%) und Slowenien (40%) einen zentralen Platz unter den

wichtigsten Themen, die nach Ansicht der Bürger von den europäischen Institutionen in

den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden sollten.

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Die europäischen Bürger, die angeben, ein starkes Interesse an Politik zu haben, nennen

häufiger als im Durchschnitt die Wirtschafts- und Währungspolitik (43%). Auf den

zweiten Platz der Themen, die durch die europäischen Institutionen in den nächsten

Jahren verstärkt beachtet werden sollten, um die Europäische Union in Zukunft zu

stärken, wird die Einwanderungspolitik (36%) gewählt. Befragte, die angeben, sich

überhaupt nicht für Politik zu interessieren, entscheiden sich vor allem für die

Bekämpfung der Kriminalität (33%) und die Gesundheitspolitik (32%). Die EU-Bürger,

die erklären, kein Vertrauen in die Europäische Union zu haben, wählen vorrangig die

Einwanderungspolitik (37%) und die Bekämpfung der Kriminalität (36%), dies noch vor

der Wirtschafts- und Währungspolitik (34%, von den Bürgern hingegen, die Vertrauen in

die Union haben, wird sie zum wichtigsten Bereich gekürt 42%).

74

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

5. DIE ZUKUNFT DER EUROPÄISCHEN UNION

Die Bürger sehen die Zukunft der Europäischen Union wieder optimistischer:

59% äußern sich in diesem Sinne, das entspricht einer Zunahme um zwei Punkte im

Vergleich zum Frühjahr 2010 (EB73)47. Diese positive Entwicklung folgt allerdings auf

einen gewaltigen Einbruch der Optimismuswerte zwischen dem Herbst 2009 (EB72) und

dem Frühjahr 2010 (damals sanken die Werte von 66% auf 57%). Der ermittelte Wert

liegt damit weiterhin deutlich unter dem Durchschnittswert, der zwischen dem Frühjahr

2007 und dem Herbst 2009 (zwischen 63% und 69%) gemessen wurde. Ein Anteil von

34% (-3) der Bürger erklären, die Zukunft pessimistisch zu sehen.

Zwischen den einzelnen Ländern machen sich sehr große Unterschiede in der

Wahrnehmung bemerkbar. Mit mehr als 70% Optimisten, zeigen besonders die befragten

Personen in Dänemark (76%), Polen (74%), der Slowakei (73%), den Niederlanden

(72%) und Litauen (70%) eine positive Einstellung.

Was die pessimistische Einstellung anbelangt, ist diese Sichtweise besonders häufig in

Griechenland (54%) – hier ist sie Mehrheitsmeinung – sowie in Österreich (48%),

Portugal (48%), dem Vereinigten Königreich (46%), der Tschechischen Republik (43%)

und Frankreich (43%) anzutreffen.

Nachdem wir im Frühjahr 2010 in mehreren Mitgliedstaaten deutliche

Verschlechterungen beobachtet hatten, gibt es in der vorliegenden Umfrage nur wenige

bemerkenswerte Entwicklungen aufzuzeigen. In einer Mehrheit der Mitgliedstaaten

steigen die Optimismuswerte um einige Punkte an, wobei dies in erster Linie für

Rumänien (+7 auf 68%), die Slowakei (+6 auf 73%) und Luxemburg (+6 auf 68%) gilt.

In einigen Mitgliedstaaten steigen die Anteile der Befragten an, die eine pessimistische

Einstellung haben. Dies gilt vor allem für Irland (+7 Punkte auf 28%), auch wenn diese

Einstellung hier deutlich in der Minderheit bleibt (63% äußern sich optimistisch, -8).

                                                        47 QA25 Würden Sie sagen, dass Sie die Zukunft der Europäischen Union sehr optimistisch, ziemlich optimistisch, ziemlich pessimistisch oder sehr pessimistisch sehen?

75

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STANDARD EUROBAROMETER 74 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION – HERBST 2010

Die europäischen Bürger, die ein hohes politisches Interesse aufweisen, legen eine

besonders optimistische Einstellung gegenüber der Zukunft der Europäischen Union an

den Tag (64%, gegenüber 49% derjenigen, die ein schwaches Interesse haben). Wie

allerdings zu erwarten ist, verstärkt sich die Begeisterung vor allem bei den Europäern,

die ein gutes Bild von der EU haben (87% in der Gruppe derjenigen, die ein schlechtes

Bild der EU haben, im Vergleich zu 19% Optimisten).

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ANLAGEN

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TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN

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STANDARD-EUROBAROMETER 74 Die öffentliche meinung in der Europäischen Union

TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN

Zwischen dem 11. November und 1. Dezember, hat TNS Opinion & Social, ein Konsortium aus TNS plc und TNS opinion, im Auftrag der EUROPÄISCHEN KOMMISSION, Generaldirektion Kommunikation, Referat „Forschung und Verfassen von Reden“, die EUROBAROMETER-Umfragewelle 74.2 durchgeführt. Die STANDARD-EUROBAROMETER 74 ist Teil der Umfragewelle 74.2 und deckt die Gruppe der mindestens 15 jährigen Personen ab, die über die Nationalität eines EU-Mitgliedsstaates verfügen und in einem der Mitgliedstaaten der Europäischen Union ihren Wohnsitz haben. Die STANDARD-EUROBAROMETER 74 wurde außerdem in den vier Bewerberländern (Kroatien, Türkei, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Island) sowie in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft durchgeführt. In diesen Ländern wurden die einheimische Bevölkerung und die Bürger aller EU-Mitgliedsländer befragt, die ihren Wohnsitz in diesen Ländern haben und eine der Landessprachen ausreichend beherrschen, um den Fragebogen beantworten zu können. In den einzelnen Ländern wurden jeweils mit einer zur Bevölkerungszahl (um jeweils das gesamte Land abzudecken) und Bevölkerungsdichte proportionalen Wahrscheinlichkeit mehrere Erhebungspunkte durch Ziehung ermittelt. Zu diesem Zweck wurden aus den "regionalen Verwaltungseinheiten" nach einer Schichtung pro Einzeleinheit und nach Regionstypen, diese Erhebungspunkte systematisch durch Ziehung ermittelt. Sie repräsentieren so das Gesamtgebiet des an der Studie teilnehmenden Landes, nach EUROSTAT-NUTS II (oder entsprechendem) und nach der Verteilung der nationalen Wohnbevölkerung in Bezug auf großstädtische Ballungszentren sowie städtische und ländliche Gebiete. Für jeden der Erhebungspunkte wurde nach dem Zufallsprinzip eine Ausgangsadresse gezogen. Die weiteren Adressen (jede n-te Adresse) wurden daraufhin ausgehend von der Ausgangsadresse nach einem Random-Route-Verfahren ausgewählt. In jedem Haushalt wurde dann der Befragte nach einem Zufallsprinzip bestimmt (nach der Regel des „zeitlich am nächsten liegenden Geburtstags"). Alle Interviews wurden von Angesicht zu Angesicht mit dem Befragten und in der jeweiligen Landessprache durchgeführt. Was die Technik der Datensammlung betrifft, wurde in allen Ländern, in denen dies möglich war, das CAPI-System (Computer Assisted Personal Interview) eingesetzt.

81

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ABKÜRZUNG LÄNDER INSTITUT ZAHL DER

INTERVIEWS FELDZEIT BEVÖLKERUNG

15+ BE Belgien TNS Dimarso 1.003 11/11/2010 01/12/2010 8.866.411 BG Bulgarien TNS BBSS 1.000 12/11/2010 22/11/2010 6.584.957 CZ Tschech.Rep. TNS Aisa 1.024 12/11/2010 25/11/2010 8.987.535 DK Dänemark TNS Gallup DK 1.049 11/11/2010 27/11/2010 4.533.420 DE Deutschland TNS Infratest 1.609 12/11/2010 28/11/2010 64.545.601 EE Estland Emor 1.000 12/11/2010 29/11/2010 916.000 IE Irland Ipsos MRBI 1.007 11/11/2010 25/11/2010 3.375.399 EL Griechenland TNS ICAP 1.000 11/11/2010 25/11/2010 8.693.566 ES Spanien TNS Demoscopia 1.001 15/11/2010 28/11/2010 39.035.867 FR Frankreich TNS Sofres 1.036 12/11/2010 29/11/2010 47.620.942 IT Italien TNS Infratest 1.019 12/11/2010 24/11/2010 51.252.247 CY Zypern Synovate 504 11/11/2010 28/11/2010 651.400 LV Lettland TNS Latvia 1.003 12/11/2010 28/11/2010 1.448.719 LT Litauen TNS Gallup Lithuania 1.005 12/11/2010 28/11/2010 2.849.359 LU Luxemburg TNS ILReS 513 11/11/2010 27/11/2010 404.907 HU Ungarn TNS Hungary 1.031 12/11/2010 28/11/2010 8.320.614 MT Malta MISCO 500 12/11/2010 27/11/2010 335.476 NL Niederlande TNS NIPO 1.040 12/11/2010 27/11/2010 13.288.200 AT Österreich Österreichisches Gallup-Institut 1.000 11/11/2010 28/11/2010 6.973.277 PL Polen TNS OBOP 1.000 12/11/2010 28/11/2010 32.306.436 PT Portugal TNS EUROTESTE 1.018 19/11/2010 29/11/2010 8.080.915 RO Rumänien TNS CSOP 1.001 12/11/2010 25/11/2010 18.246.731 SI Slowenien RM PLUS 1.004 11/11/2010 28/11/2010 1.748.308 SK Slowakei TNS Slovakia 1.031 12/11/2010 28/11/2010 4.549.954 FI Finnland TNS Gallup Oy 1.005 11/11/2010 29/11/2010 4.412.321 SE Schweden TNS GALLUP 1.020 12/11/2010 30/11/2010 7.723.931 UK Vereinigtes Königreich TNS UK 1.300 12/11/2010 30/11/2010 51.081.866

TOTAL UE27 26.723 11/11/2010 01/12/2010 406.834.359 IS Island Capacent 501 12/11/2010 29/11/2010 252.277

CY(tcc) Türkisch-zyprische Gem. Kadem 500 12/11/2010 28/11/2010 143.226 HR Kroatien Puls 1.000 12/11/2010 28/11/2010 3.749.400 TR Türkei TNS PIAR 1.000 11/11/2010 29/11/2010 52.728.513

MK Ehemalige jugoslawische Rep. Mazedonien

TNS Brima 1.056 13/11/2010 21/11/2010 1.678.404

TOTAL 30.780 11/11/2010 01/12/2010 465.386.179

82

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In jedem Land wurde ein Vergleich der Stichprobe mit der Grundgesamtheit durchgeführt. Die Beschreibung der Grundgesamtheit basiert auf den Bevölkerungsdaten von EUROSTAT bzw. den von den nationalen Statistik-Instituten stammenden Daten. Für alle von der Studie abgedeckten Länder wurde auf der Basis dieser Beschreibung der Grundgesamtheit ein Verfahren zur nationalen Gewichtung ausgearbeitet (unter Einbeziehung von Marginal- und Kreuzgewichtungen). In allen Ländern wurden das Geschlecht, das Alter, die Regionen und die Siedlungsgröße in das Iterationsverfahren einbezogen. Für die internationale Gewichtung (z.B. EU-Mittelwerte) hat TNS Opinion & Social auf die offiziellen, von EUROSTAT oder den nationalen Statistik-Instituten herausgegebenen Zahlen zurückgegriffen. Die vollständigen Bevölkerungszahlen, die in dieses Verfahren der nachträglichen Gewichtung eingeflossen sind, sind oben angegeben. Der Leser sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den Ergebnissen einer Umfrage stets um Schätzungen handelt, deren Genauigkeit – bei sonst gleichen Voraussetzungen – von der Stichprobengröße und dem Stichprobenanteil abhängig ist. Für eine Stichprobengröße von ungefähr 1.000 Interviews, schwanken die wahren Werte innerhalb der folgenden Konfidenzintervalle:

Stichprobenanteil 10% oder 90% 20% oder 80% 30% oder 70% 40% oder 60% 50%

Konfidenzgrenzen ± 1,9 Punkte ± 2,5 Punkte ± 2,7 Punkte ± 3,0 Punkte ± 3,1 Punkte

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FRAGEBOGEN

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86

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Q1

(138-171)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26,27,33,34,

QA1

(172)12345

EB73.5 QA1

Überhaupt nicht zufriedenWN

Ziemlich zufrieden Nicht sehr zufrieden

Sehr zufrieden

Sind Sie insgesamt gesehen mit dem Leben, das Sie führen …?

WN

EB74.1 Q1 TREND MODIFIED

Andere Länder

BulgarienRumänien

SlowakeiSlowenien

MaltaPolen

LettlandLitauen

EstlandUngarn

Zypern (Südzypern)Tschechische Republik

SchwedenFinnland

Großbritannien (inkl. Nordirland)Österreich

NiederlandePortugal

ItalienLuxemburg

FrankreichIrland

GriechenlandSpanien

DänemarkDeutschland

(MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Belgien

Welche Staatsangehörigkeit besitzen Sie? Nennen Sie mir bitte das Land bzw. die Länder, deren Staatsangehörigkeit Sie besitzen.

87

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QA2

(173) 1

(174)2

(175) 3

QA3

(176)12345WN

EB73.4 QA3

SeltenNiemals

HäufigVon Zeit zu Zeit

Kommt es vor, dass Sie Ihre Freunde, Ihre Verwandten oder Ihre Arbeitskollegen von einer Meinung überzeugen, auf die Sie selbst großen Wert legen? Geschieht dies …?

EB73.4 QA2

Lokale politische Angelegenheiten 1 2 3 4

4Europäische politische Angelegenheiten 1 2 33 4Die (NATIONALE) Politik 1 2

Gelegentlich

Niemals WNHäufig

Wenn Sie mit Freunden oder Verwandten zusammen sind, würden Sie sagen, Sie diskutieren häufig, gelegentlich oder niemals über …?

88

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QA4a

(177)1

(178)2

(179)3

(180)4

(181)5

(182)

6

QA4b

(183)

1

(184)2

(185)3

(186)4

(187)5

(188)

6 1 2 3 4 5

EB73.4 QA4b TREND MODIFIED

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft

3 4 5Die finanzielle Situation Ihres Haushalts

1 2

5Ihre persönliche berufliche Situation

1 2 3 4

1 2 3 4 5Die Lage der Weltwirtschaft

3 4 5Die Lage der europäischen Wirtschaft

1 2

5Die wirtschaftliche Lage in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft

1 2 3 4

Sehr gut Ziemlich gut

Ziemlich schlecht

Sehr schlecht

WN

Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste?

1 2 3 4 5

EB73.5 QA2 (1+4-6) + EB73.4 QA4a (2-3) TREND MODIFIED

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSEREM LAND)

3 4 5Die finanzielle Situation Ihres Haushalts

1 2

5Ihre persönliche berufliche Situation

1 2 3 4

1 2 3 4 5Die Lage der Weltwirtschaft

3 4 5Die Lage der europäischen Wirtschaft

1 2

5Die Lage der (NATIONALEN) Wirtschaft

1 2 3 4

Sehr gut Ziemlich gut

Ziemlich schlecht

Sehr schlecht

WN

Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste?

89

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QA5a

(189) 1

(190)2

(191)3

(192)4

(193) 5(194) 6(195) 7

QA5b

(196) 1

(197)2

(198)3

(199)4

(200) 5(201) 6(202) 7 2 3 4

EB73.4 QA6b TREND MODIFIED

Die Lage der Weltwirtschaft 1Die wirtschaftliche Lage in der EU 1 2 3 4

4Ihre persönliche berufliche Situation 1 2 3

3 4Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft

1 2

2 3 4Die finanzielle Situation Ihres Haushaltes

1

Die wirtschaftliche Lage in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft

1 2 3 44Ihr Leben im Allgemeinen 1 2 3

Gleich WNBesser Schlechter

Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht?

EB73.5 QA3 (1-5) + EB73.4 QA6a (6-7) TREND MODIFIED

Die Lage der Weltwirtschaft 1 2 3 44Die wirtschaftliche Lage in der EU 1 2 3

3 4Ihre persönliche berufliche Situation 1 2

2 3 4Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in (UNSEREM LAND)

1

Die finanzielle Situation Ihres Haushaltes

1 2 3 4

4Die wirtschaftliche Lage in (UNSEREM LAND)

1 2 33 4Ihr Leben im Allgemeinen 1 2

Schlechter Gleich WNBesser

Welche Erwartungen haben Sie an die nächsten 12 Monate? Werden die nächsten 12 Monate besser, schlechter oder gleich sein, wenn es um Folgendes geht?

90

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QA6a1

(203-219)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,WN

EB73.4 QA7a TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)

Sonstiges (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)

UmweltEnergie

BildungssystemRenten

Einwanderung Gesundheitssystem

Verteidigung / Außenpolitik Wohnungsbau

ArbeitslosigkeitTerrorismus

Steigende Preise / Inflation Steuern

KriminalitätWirtschaftliche Lage

Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen (UNSER LAND) derzeit gegenübersteht?

(MAX. 2 NENNUNGEN)

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QA7a1

(220-236)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,

EB73.4 QA8a TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)

Nichts davon (SPONTAN)WN

EnergieSonstige (SPONTAN)

Renten Umwelt

Gesundheitssystem Bildungssystem

Wohnungsbau / WohnungsbeschaffungEinwanderung

Terrorismus Verteidigung / Außenpolitik

SteuernArbeitslosigkeit

Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation

(MAX. 2 NENNUNGEN)

Kriminalität

Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?

92

Page 93: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QA6a2

(237-254)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN

NEW

Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)

EnergieversorgungKlimawandel

RentenUmwelt

Gesundheitswesen Bildungssystem

StaatsschuldenEinwanderung

Terrorismus Einfluss (UNSERES LANDES) nach außen

SteuernArbeitslosigkeit

Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation

(MAX. 2 NENNUNGEN)

Kriminalität

Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen (UNSER LAND) derzeit gegenübersteht?

93

Page 94: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QA7a2

(255-272)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN

NEW

Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)

EnergiekostenKlimawandel

RentenUmwelt

Gesundheitswesen Bildungssystem

Private SchuldenEinwanderung

Terrorismus Einfluss (UNSERES LANDES) nach außen

SteuernArbeitslosigkeit

Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation

(MAX. 2 NENNUNGEN)

Kriminalität

Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?

94

Page 95: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QA6b1

(273-289)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,WN

EB73.4 QA7b TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)

Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)

UmweltEnergie

BildungssystemRenten

EinwanderungGesundheitssystem

ZypernfrageWohnungsbau / Wohnungsbeschaffung

ArbeitslosigkeitTerrorismus

Steigende Preise / InflationSteuern

KriminalitätWirtschaftliche Lage

Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen unsere Gemeinschaft derzeit gegenübersteht?

(MAX. 2 NENNUNGEN)

95

Page 96: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QA7b1

(290-306)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,

EB73.4 QA8b TREND MODIFIED (SPLIT ADDED)

Nichts davon (SPONTAN)WN

EnergieAndere (SPONTAN)

RentenUmwelt

GesundheitssystemBildungssystem

Wohnungsbau / WohnungsbeschaffungEinwanderung

TerrorismusZypernfrage

SteuernArbeitslosigkeit

Wirtschaftliche LageSteigende Preise / Inflation

(MAX. 2 NENNUNGEN)

Kriminalität

Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?

96

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QA6b2

(307-324)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN

NEW

Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)

EnergieversorgungKlimawandel

RentenUmwelt

Gesundheitswesen Bildungssystem

Schulden unserer GemeinschaftEinwanderung

Terrorismus Einfluss unserer Gemeinschaft nach außen

SteuernArbeitslosigkeit

Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation

(MAX. 2 NENNUNGEN)

Kriminalität

Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen unsere Gemeinschaft derzeit gegenübersteht?

97

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QA7b2

(325-342)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,18,WN

NEW

Andere (SPONTAN)Nichts davon (SPONTAN)

EnergiekostenKlimawandel

RentenUmwelt

Gesundheitswesen Bildungssystem

Private SchuldenEinwanderung

Terrorismus Einfluss unserer Gemeinschaft nach außen

SteuernArbeitslosigkeit

Wirtschaftliche Lage Steigende Preise / Inflation

(MAX. 2 NENNUNGEN)

Kriminalität

Und von welchen zwei der folgenden Themen sind Sie persönlich momentan am meisten betroffen?

98

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QA8

(343-360)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,18,

QA9a

(361)1234

QA10a

(362)123WN

EB73.4 QA10b

Hätte VorteileWäre nicht der Fall

EB73.4 QA9b

Hätte Ihrer Meinung nach (UNSER LAND) insgesamt gesehen durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile, oder wäre das nicht der Fall?

Weder gut noch schlechtWN

Eine gute SacheEine schlechte Sache

Wäre die Mitgliedschaft (UNSERES LANDES) in der Europäischen Union Ihrer Meinung nach -

NEW

Nichts davon (SPONTAN)WN

KlimawandelAndere (SPONTAN)

UmweltEnergieversorgung

BildungssystemRenten

Einwanderung Gesundheitswesen

Einfluss der EU in der WeltDie Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten

ArbeitslosigkeitTerrorismus

Steigende Preise / Inflation Steuern

KriminalitätWirtschaftliche Lage

Was sind Ihrer Meinung nach die beiden wichtigsten Probleme, denen die Europäische Union derzeit gegenübersteht?

(MAX. 2 NENNUNGEN)

99

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QA9b

(363)1234

QA10b

(364)123

QA10c

(365)123

QA11a

(366) 1(367) 2

EB73.4 QA13a TREND MODIFIED

Der Europäischen Union 1 2 3 44(UNSEREM LAND) 1 2 3

Weder noch

(SPONTAN)

WNDinge entwickeln sich in die

richtige Richtung

Dinge entwickeln sich in die

falsche Richtung

Würden Sie sagen, dass sich die Dinge in … derzeit ganz allgemein in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung entwickeln?

EB73.4 QA10a

Ist nicht der Fall WN

Hat Ihrer Meinung nach (UNSER LAND) insgesamt gesehen durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile, oder ist das nicht der Fall?

Vorteile

EB73.4 QA10c

Wäre nicht der FallWN

Hätte Ihrer Ansicht nach die türkisch-zyprische Gemeinschaft durch die vollständige Anwendung des EU-Rechts Vorteile, oder wäre dies nicht der Fall?

Hätte Vorteile

WN

EB73.4 QA9c

Eine schlechte SacheWeder gut noch schlecht

Eine gute Sache

Wäre die vollständige Anwendung des EU-Rechts für die türkisch-zyprische Gemeinschaft Ihrer Meinung nach -

100

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QA11b

(368) 1(369) 2

QA12a

(370) 1(371) 2(372) 3(373) 4(374) 5(375) 6(376) 7(377) 8 1 2 3

EB72.4 QA10 (items 1-5, 7) + EB69.2 QA12 (item 6) + EB68.1 QA8 (item 8) TREND MODIFIED

3Den religiösen InstitutionenDer Armee 1 2Der Polizei 1 2 3

1 2 33

Der Justiz, dem (NATIONALEN) Rechtssystem dem Internet 1 2Dem Fernsehen 1 2 3

1 2 33

Dem Rundfunk Der Presse 1 2

Eher vertrauen

Eher nicht vertrauen

WN

Ich möchte nun gerne von Ihnen wissen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Institutionen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Institutionen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …?

EB73.4 QA13b TREND MODIFIED

Der Europäischen Union 1 2 3 44Unserer Gemeinschaft 1 2 3

Weder noch

(SPONTAN)

WNDinge entwickeln sich in die

richtige Richtung

Dinge entwicklen sich in die

falsche Richtung

Würden Sie sagen, dass sich die Dinge in ... derzeit ganz allgemein in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung entwickeln?

101

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QA12b

(378) 1(379) 2(380) 3(381) 4(382) 5(383) 6(384) 7(385) 8

QA13

(386)123456WN

EB73.4 QA15

Ziemlich negativSehr negativ

Ziemlich positivWeder positiv noch negativ

Sehr positiv

Ganz allgemein gesprochen, ruft die Europäische Union bei Ihnen ein sehr positives, ziemlich positives, weder positives noch negatives, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild hervor?

1 2 3

EB73.4 QA14 (items 3-7) + EB68.1 QA8 (item 1) + EB64.2 QA7 (item 2) TREND MODIFIED

3Kleinunternehmen / MittelstandsunternehmenDen Vereinten Nationen 1 2Der Europäischen Union 1 2 3

1 2 33

Dem (NATIONALEN) Parlament Der (NATIONALEN) Regierung 1 2Den politischen Parteien 1 2 3

1 2 33

Großen Unternehmen Den Gewerkschaften 1 2

Eher vertrauen

Eher nicht vertrauen

WN

Und wie ist es mit den folgenden Institutionen? Bitte sagen Sie mir, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. Wie ist es mit …?

102

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QA14

(387-402)1,2,3,4,

5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,

QA15

(403) 1(404) 2(405) 3(406) 4(407) 5

EB70.1 QD15 TREND MODIFIED

Technokratisch 1 2 3 4 5Ineffizient 1 2 3 4 5Beschützend 1 2 3 4 5Demokratisch 1 2 3 4 5Modern 1 2 3 4 5

Beschreibt sehr gut

Beschreibt ziemlich

gut

Beschreibt ziemlich schlecht

Beschreibt sehr

schlecht

WN

Bitte sagen Sie mir für jedes der folgenden Worte, ob es Ihre Vorstellung von der Europäischen Union sehr gut, ziemlich gut, ziemlich schlecht oder sehr schlecht beschreibt.

WN

EB73.4 QA16

Nicht genug Kontrollen an den AußengrenzenAndere (SPONTAN)

Der Verlust unserer kulturellen Identität Mehr Kriminalität

BürokratieGeldverschwendung

Der Euro Arbeitslosigkeit

Kulturelle Vielfalt Mehr Mitsprache in der Welt

Soziale Absicherung Die Freiheit, überall innerhalb der EU reisen, studieren und arbeiten zu können

Wirtschaftlicher Wohlstand Demokratie

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Frieden

Was bedeutet die Europäische Union für Sie persönlich?

103

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QA16

(408) 1(409) 2(410) 3(411) 4

QA17

(412) 1(413) 2(414) 3(415) 4

QA18

(416) 1

(417)

2

(418) 3

EB73.4 QA19 TREND MODIFIED

Die Schweiz ist Mitglied der EU 1 2 3

Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes werden direkt von den Bürgern jedes Mitgliedstaates gewählt

1 2 3Die EU besteht zurzeit aus 27 Mitgliedsstaaten. 1 2 3

(ROTIEREN) Richtig Falsch WN

Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen über die Europäische Union, ob diese Ihrer Meinung nach richtig oder falsch ist.

3

EB73.4 QA18 TREND MODIFIED

Der Europäischen Zentralbank 1 2Dem Rat der Europäischen Union 1 2 3

1 2 33

Der Europäischen KommissionDem Europäischen Parlament 1 2

Eher vertrauen

Eher nicht vertrauen

WN

EB73.4 QA17 TREND MODIFIED

Sagen Sie mir bitte für jede dieser europäischen Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen.

Die Europäische Zentralbank 1 2 3Den Rat der Europäischen Union 1 2 3Die Europäische Kommission 1 2 3Das Europäische Parlament 1 2 3

Ja Nein WN

Haben Sie schon einmal etwas über folgende Einrichtungen gehört oder gelesen?

104

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QA19

(419)

1

(420)2

(421)3

(422)4

QA20

(423) 1(424) 2(425) 3(426) 4

(427)5

(428) 6(429) 7(430) 8(431) 9(432) 10(433) 11(434) 12 Island 1 2 3

EB69.2 QA44

1 2 33

NorwegenSchweiz 1 2Ukraine 1 2 3

1 2 33

TürkeiAlbanien 1 2Kroatien 1 2 3

1 2 33

Die ehemalige jugoslawische Republik MazedonienKosovo 1 2Montenegro 1 2 3

1 2 33

SerbienBosnien-Herzegowina 1 2

(ROTIEREN) Dafür Dagegen WN

EB73.4 QA20 (items 1-3 ) + EB70.1 QA27 (item 4) TREND MODIFIED

Sagen Sie mir bitte für jedes der folgenden Länder, ob Sie dafür oder dagegen wären, dass es Teil der Europäischen Union wird.

Eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU-Mitgliedsstaaten

1 2 3

Eine zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder aufzunehmen

1 2 3

Eine gemeinsame Außenpolitik der 27 Mitgliedsstaaten der EU

1 2 3

Eine Europäische Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung, nämlich dem Euro.

1 2 3

(ROTIEREN) Dafür Dagegen WN

Wie ist Ihre Meinung zu den folgenden Vorschlägen? Bitte sagen Sie mir für jeden Vorschlag, ob Sie dafür oder dagegen sind.

105

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QA21

(435-455)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,

EB73.4 QA21 TREND MODIFIED

Nichts davon (SPONTAN)WN

Wirtschafts- und WährungspolitikSonstiges (SPONTAN)

VerbraucherschutzGrundrechte der Bürger der Europäischen Union

Der Kampf gegen den KlimawandelVerkehrspolitik

SozialpolitikDie Bekämpfung der Kriminalität

WissenschaftspolitikGesundheitspolitik

EnergiepolitikRegionale Entwicklungspolitik

BildungspolitikUmweltpolitik

VerteidigungspolitikEinwanderungspolitik

KulturpolitikAußenpolitik

(ROTIEREN - MAX. 5 NENNUNGEN)

Der Binnenmarkt

Die europäische Integration hat sich in den letzten Jahren auf verschiedene Bereiche konzentriert. Welche Belange sollten Ihrer Meinung nach durch die europäischen Institutionen in den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden, um die Europäische Union in Zukunft zu stärken?

106

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QA22

(456) 1(457) 2(458) 3(459) 4(460) 5(461) 6(462) 7(463) 8(464) 9 Umweltschutz 1 2 3

EB73.4 QA22

1 2 33

RentenDas Bildungssystem 1 2Einwanderung 1 2 3

1 2 33

Verteidigung und AußenpolitikKampf gegen Terrorismus 1 2Kampf gegen Arbeitslosigkeit 1 2 3

1 2 33

SteuernKampf gegen Kriminalität 1 2

(ROTIEREN) Von der (NATIONA

LEN) Regierung

Gemeinsam

innerhalb der EU

WN

Sagen Sie mir bitte für jeden der folgenden Bereiche, ob er Ihrer Meinung nach von der (NATIONALEN) Regierung oder gemeinsam innerhalb der Europäischen Union entschieden werden sollte.

107

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QA23

(465) 1(466) 2(467) 3

(468)4

(469)5

(470) 6(471) 7(472) 8(473) 9(474) 10(475) 11

QA24a

(476) 1

(477)2

(478)3

(479) 4(480) 5(481) 6 Die Stimme der EU zählt in der Welt 1 2 3

EB73.4 QA25 (items 1-2) + EB71.3 QA12a (items 4-5) + EB69.2 QA15a (item 3) TREND MODIFIED

1 2 33

Meine Stimme zählt in (UNSEREM LAND)Meine Stimme zählt in der EU 1 2

Ich fühle mich sicherer, weil (UNSER LAND) ein Mitglied der EU ist

1 2 3

1 2 33

Die Interessen (UNSERES LANDES) werden in der EU gut berücksichtigt

Ich verstehe, wie die EU funktioniert 1 2

Stimme eher zu

Lehne eher ab

WN

Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen.

1 2 3

EB73.4 QA23 TREND MODIFIED

3Reform und Kontrolle des FinanzsektorsBewältigung der Staatsverschuldung 1 2Wirtschaftswachstum 1 2 3

1 2 33

Bekämpfung der InflationVerkehrswesen 1 2Energie 1 2 3

1 2 3

3

Unterstützung von Regionen mit wirtschaftlichen Problemen

Wissenschaftliche und technologische Forschung 1 2Verbraucherschutz 1 2 3

1 2 33

Landwirtschaft und FischereiGesundheit 1 2

(ROTIEREN) Von der (NATIONA

LEN) Regierung

Gemeinsam

innerhalb der EU

WN

Und sagen Sie mir bitte für jeden der folgenden Bereiche, ob er Ihrer Meinung nach von der (NATIONALEN) Regierung oder gemeinsam innerhalb der Europäischen Union entschieden werden sollte.

108

Page 109: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QA24b

(482) 1(483) 2(484) 3

(485)4

QA25

(486)12345

EB73.4 QA26

Sehr pessimistischWN

Ziemlich optimistischZiemlich pessimistisch

Sehr optimistisch

Würden Sie sagen, dass Sie die Zukunft der Europäischen Union sehr optimistisch, ziemlich optimistisch, ziemlich pessimistisch oder sehr pessimistisch sehen?

3

EB73.4 QA25 (item 1) + EB71.3 QA12b (items 2-4) TREND MODIFIED

Die Stimme unserer Gemeinschaft zählt in der EU 1 2Meine Stimme zählt in unserer Gemeinschaft 1 2 3

1 2 33

Meine Stimme zählt in der EUIch verstehe, wie die EU funktioniert. 1 2

Stimme eher zu

Lehne eher ab

WN

Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie ihr eher zustimmen oder sie eher ablehnen.

109

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QA26

(487-500)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,

QA27

(501-514)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,13,14,WN

EB72.4 QD8

Respekt gegenüber anderen KulturenNichts davon (SPONTAN)

ReligionSelbstverwirklichung

Solidarität, Unterstützung andererToleranz

Frieden Gleichheit

Freiheit des EinzelnenDemokratie

Respekt gegenüber menschlichem LebenMenschenrechte

(MAX. 3 NENNUNGEN)

Rechtstaatlichkeit

Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union?

WN

EB72.4 QD7

Respekt gegenüber anderen KulturenNichts davon (SPONTAN)

ReligionSelbstverwirklichung

Solidarität, Unterstützung andererToleranz

Frieden Gleichheit

Freiheit des EinzelnenDemokratie

Respekt gegenüber menschlichem LebenMenschenrechte

(MAX. 3 NENNUNGEN)

Rechtstaatlichkeit

Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten?

110

Page 111: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QB1

(535)

1

(536)

2

(537)

3

(538)

4

(539)5

(540)

6

(541)

7

(542)

8 2 3 4

EB73.4 QC2 TREND MODIFIED

Die Zahl der Europäer, die unterhalb der Armutsgrenze leben, sollte bis 2020 um ein Viertel gesenkt werden

1

Mindestens 40% der jüngeren Generation sollten ein Diplom oder einen Hochschulabschluss haben

1 2 3 4

4Der Anteil junger Leute, die die Schule ohne Abschluss verlassen, sollte auf 10% zurückgehen

1 2 3

3 4Die Erhöhung der Energieeffizienz in der EU um 20% bis 2020

1 2

2 3 4Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der EU um 20% bis 2020

1

Die Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen in der EU um mindestens 20% bis 2020 gegenüber dem Stand von 1990

1 2 3 4

4Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollten jährlich 3% des in der EU erwirtschafteten Vermögens betragen

1 2 3

3 4Drei Viertel aller Männer und Frauen zwischen 20 und 64 Jahren sollten einen Job haben

1 2

Ungefähr angemess

en

Zu bescheide

n

WNZu ehrgeizig

Bitte sagen Sie mir für jedes der nachfolgend genannten Ziele, die bis zum Jahr 2020 in der Europäischen Union erreicht werden sollen, ob es Ihrer Meinung nach zu ehrgeizig, ungefähr angemessen oder zu bescheiden ist.

EUROPA 2020

111

Page 112: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QB2a

(543)

1234

QB2b

(544-547)

1,2,3,4,

QB3a

(548)1234WN

NEW

Die allgemeine Bildungsqualität auf allen Bildungsstufen erhöhenMehr junge Menschen in Beschäftigung bringen

(ROTIEREN)

Studenten ermutigen, in einem anderen EU-Land zu studieren

Wenn Sie an junge Menschen denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?

WN

NEW

Förderung der Zusammenarbeit zwischen ForschernDie Forschung finanziell stärker unterstützen

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Die Forschung erneut auf neue Herausforderungen, wie z.B. den Klimawandel, Energie- und Ressourceneffizienz konzentrieren

Und dann?

WN

NEW

Förderung der Zusammenarbeit zwischen ForschernDie Forschung finanziell stärker unterstützen

(ROTIEREN)

Die Forschung erneut auf neue Herausforderungen, wie z.B. den Klimawandel, Energie- und Ressourceneffizienz konzentrieren

Wenn Sie nun einmal an das Thema Innovation denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?

112

Page 113: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QB3b

(549-552)1,2,3,4,

QB4a

(553)

1

234

QB4b

(554-557)

1,

2,3,4,WN

NEW

Stärkung des Vertrauens der Verbraucher in elektronischen Handel (Kauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet)Ausbau des Breitbandzugangs für alle europäischen Bürger

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Entwicklung weiterer Internetdienste für die Bürger (z.B. E-Government, E-Gesundheit)

Und dann?

WN

NEW

Stärkung des Vertrauens der Verbraucher in elektronischen Handel (Kauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet)Ausbau des Breitbandzugangs für alle europäischen Bürger

(ROTIEREN)

Entwicklung weiterer Internetdienste für die Bürger (z.B. E-Government, E-Gesundheit)

Wenn Sie an das Thema Internet denken, was sollte da Ihrer Meinung nach für die EU Vorrang haben? Erstens?

WN

NEW

Die allgemeine Bildungsqualität auf allen Bildungsstufen erhöhenMehr junge Menschen in Beschäftigung bringen

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Studenten ermutigen, in einem anderen EU-Land zu studieren

Und dann?

113

Page 114: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QB5a

(558)1

234

QB5b

(559-562)1,

2,3,4,

QB6a

(563)

1

2

34WN

NEW

Die Industriezweige, die sich in Schwierigkeiten befinden, umstrukturieren

Das Beste aus den Möglichkeiten der grünen Wirtschaft herausholen (d.h. Umwelttechnologien, Recycling, erneuerbare Energie)

(ROTIEREN)

Die Bestimmungen ändern, um die Gründung und Führung eines Unternehmens zu erleichtern, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen

Wenn Sie an das Thema Industrie denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?

WN

NEW

Finanzielle Unterstützung für Kleinunternehmen und Haushalte bereitstellen, um deren Energieverbrauch effizienter zu machenErneuerbare Energiequellen fördern

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Den CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich reduzieren

Und dann?

WN

NEW

Finanzielle Unterstützung für Kleinunternehmen und Haushalte bereitstellen, um deren Energieverbrauch effizienter zu machenErneuerbare Energiequellen fördern

(ROTIEREN)

Den CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich reduzieren

Wenn Sie an das Thema Energie denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?

114

Page 115: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QB6b

(564-567)

1,

2,

3,4,

QB7a

(568)

1

2

34

QB7b

(569-572)

1,

2,

3,4,WN

NEW

Das Recht der Menschen gewährleisten, in einem anderen EU-Land zu leben und zu arbeitenBildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für alle Menschen im erwerbsfähigen Alter fördern ("lebenslanges Lernen")

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Menschen bei der Anpassung an neue Arbeitsbedingungen und mögliche berufliche Veränderungen unterstützen

Und dann?

WN

NEW

Das Recht der Menschen gewährleisten, in einem anderen EU-Land zu leben und zu arbeitenBildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für alle Menschen im erwerbsfähigen Alter fördern ("lebenslanges Lernen")

(ROTIEREN)

Menschen bei der Anpassung an neue Arbeitsbedingungen und mögliche berufliche Veränderungen unterstützen

Wenn Sie an die Themen Arbeitsplätze und Qualifikationen denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?

WN

NEW

Die Industriezweige, die sich in Schwierigkeiten befinden, umstrukturieren

Das Beste aus den Möglichkeiten der grünen Wirtschaft herausholen (d.h. Umwelttechnologien, Recycling, erneuerbare Energie)

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Die Bestimmungen ändern, um die Gründung und Führung eines Unternehmens zu erleichtern, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen

Und dann?

115

Page 116: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QB8a

(573)

1

2

34

QB8b

(574-577)

1,

2,

3,4,

QB9

(578)1234WN

NEW

In die falsche RichtungWeder in die eine noch in die andere Richtung (SPONTAN)

In die richtige Richtung

Nachdem Sie nun die Prioritäten der EU kennen, sind Sie da der Meinung, dass sich die Europäische Union in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung bewegt, um die Krise zu überwinden und um den neuen globalen Herausforderungen zu begegnen?

WN

NEW

Die Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungs- und Rentensysteme und verbesserten Zugang zu Gesundheitssystemen gewährleistenDiskriminierung bekämpfen und den Risikogruppen helfen (wie alleinerziehende Eltern, ältere Frauen, Minderheiten, Roma, Menschen mit Behinderung und Obdachlose)

(ROTIEREN - MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Innovative Bildungs-, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für diejenigen bereitstellen, die am stärksten gefährdet sind

Und dann?

WN

NEW

Die Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungs- und Rentensysteme und verbesserten Zugang zu Gesundheitssystemen gewährleistenDiskriminierung bekämpfen und den Risikogruppen helfen (wie alleinerziehende Eltern, ältere Frauen, Minderheiten, Roma, Menschen mit Behinderung und Obdachlose)

(ROTIEREN)

Innovative Bildungs-, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für diejenigen bereitstellen, die am stärksten gefährdet sind

Wenn Sie an das Thema Armut denken, was sollte da Ihrer Meinung nach Vorrang für die EU haben? Erstens?

116

Page 117: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QC1

(599)

123

QC2

(600)

12

345WN

EB73.4 QB2

Sie haben eine langfristige Vorstellung davon, wie Ihr Haushalt in den nächsten 1 bis 2 Jahren aussehen wirdSonstiges (SPONTAN)

Ihre derzeitige Situation erlaubt es Ihnen nicht, Pläne für die Zukunft zu machen. Sie leben von Tag zu TagSie wissen, was Sie in den nächsten sechs Monaten tun werden

Welche der folgenden Aussagen beschreibt Ihre derzeitige Haushaltssituation am besten?

EB73.4 QB1

Das Schlimmste steht noch bevorWN

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt haben ihren Höhepunkt schon erreicht

Einige Fachleute sagen, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt haben ihren Höhepunkt schon erreicht und die Situation wird sich langsam wieder bessern; andere hingegen sind der Ansicht, dass das Schlimmste noch bevorsteht. Welche dieser Meinungen kommt Ihrer Ansicht am nächsten?

DIE EUROPÄER UND DIE KRISE

117

Page 118: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QC3

(601)12345678

QC4

(602)12345

EB73.4 QB5 TREND MODIFIED

Stimme überhaupt nicht zuWN

Stimme eher zuStimme eher nicht zu

Stimme voll und ganz zu

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussage voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen: Alles in allem hat der Euro die Auswirkungen der Wirtschaftskrise abgedämpft.

WN

EB73.4 QB3a TREND MODIFIED (SPLIT DELETED)

Sonstige (SPONTAN)Keiner davon (SPONTAN)

Die G20Der internationale Währungsfonds (IWF)

Die Europäische UnionDie Vereinigten Staaten (USA)

(ROTIEREN)

Die (NATIONALE) Regierung

Welcher der folgenden Akteure ist Ihrer Meinung nach am besten in der Lage, wirksame Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu ergreifen?

118

Page 119: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QC5

(603-615)1,2,3,4,5,6,

7,

8,9,

10,11,12,13,WN

NEW (BASED ON EB73.4 QB6)

Die Regulierung der Finanzmärkte verstärkenAndere (SPONTAN)

Anhebung des RentenaltersVerringerung der öffentlichen Defizite und der Staatsverschuldung

Investitionen im Verkehrsbereich vornehmen (Autobahnen, Eisenbahnen etc.)Investitionen in umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen vornehmen

Die Gründung von Unternehmen erleichternEnergie effizienter nutzen

In Forschung und Entwicklung investierenUnternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern

Die Zahl der Arbeitsstunden erhöhenBildung und berufliche Weiterbildung verbessern

Welche drei Initiativen könnten am meisten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der europäischen Wirtschaft beitragen?

(MAX. 3 NENNUNGEN)

119

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QC6

(616)

1

(617)

2

(618)

3

(619)

4

(620)

5

(621)

6

(622)

7 5

EB73.4 QB8 (items 1-6) + EB73.4 QB9 (item 7) TREND MODIFIED

Die Wirtschaftskrise bedeutet, dass wir zur Schaffung von Arbeitsplätzen das öffentliche Defizit erhöhen sollten

1 2 3 4

1 2 3 4 5Maßnahmen zur Verringerung des öffentlichen Defizits und der Verschuldung in (UNSEREM LAND) haben derzeit keinen Vorrang

3 4 5Maßnahmen zur Verringerung des öffentlichen Defizits und der Verschuldung in (UNSEREM LAND) dulden keinen Aufschub

1 2

5Sie wären bereit, Ihren jetzigen Lebensstandard zu senken, um den Lebensstandard nachfolgender Generationen zu sichern

1 2 3 4

1 2 3 4 5Die EU-Mitgliedstaaten sollten bei der Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise stärker zusammenarbeiten

3 4 5(UNSER LAND) braucht Reformen, um für die Zukunft gerüstet zu sein

1 2

5Wir müssen Reformen durchführen, um die künftigen Generationen zu begünstigen, selbst wenn dies derzeit mit einigen Opfern verbunden ist

1 2 3 4

Stimme voll und ganz zu

Stimme eher zu

Stimme eher nicht

zu

Stimme überhaupt nicht zu

WN

Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen, ob Sie dieser voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.

120

Page 121: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QC7

(623)

1

(624)

2

(625)

3

(626)

4

(627)

5

EB73.4 QB10 TREND MODIFIED

Eine stärkere Abstimmung der Wirtschafts- und Finanzpolitik zwischen den Ländern der Eurozone

1 2 3 4 5

Eine strengere Kontrolle durch die EU, wenn öffentliche Gelder zur Rettung von Banken und Finanzinstituten eingesetzt werden

1 2 3 4 5

Eine stärkere Abstimmung der Wirtschaftspolitik zwischen allen EU Mitgliedstaaten

1 2 3 4 5

Eine strengere Kontrolle der Aktivitäten großer Finanzkonzerne / der wichtigsten internationalen Finanzkonzerne durch die EU

1 2 3 4 5

Eine wichtigere Rolle für die EU bei der Regulierung von Finanzdienstleistungen

1 2 3 4 5

(ROTIEREN) Sehr wirksam

Ziemlich wirksam

Nicht sehr wirksam

Überhaupt nicht

wirksam

WN

Innerhalb der europäischen Institutionen wird derzeit eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise diskutiert. Bitte sagen Sie mir für jede dieser Maßnahmen, ob Sie sie für wirksam halten oder nicht.

121

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QC8

(628)

1

(629)

2

(630)3

(631)

4

(632)5

(633)6

QC9

(634)12345678

NEW

Nichts davon (SPONTAN)WN

Der internationale Währungsfonds (IWF)Andere (SPONTAN)

Die Vereinigten Staaten (USA)Die G20

Die (NATIONALE) RegierungDie Europäische Union

Welcher der folgenden Akteure ist Ihrer Meinung nach am besten geeignet, um den globalen Finanzmarkt zu regulieren und zu reformieren?

(ROTIEREN)

NEW

Erhöhung der Transparenz der Finanzmärkte

1 2 3 4 5

Stärkere Überwachung sogenannter "Hedgefonds"

1 2 3 4 5

Regulierung der Gehälter im Finanzsektor (d.h. Bonuszahlungen an Händler)

1 2 3 4 5

Einführung einer Steuer auf Finanztransaktionen

1 2 3 4 5

Einführung einer Steuer auf die Gewinne, die von Banken erzielt werden

1 2 3 4 5

Schärfere Regeln gegen Steuerumgehung und Steueroasen

1 2 3 4 5

(ROTIEREN) Voll und ganz dafür

Eher dafür Eher dagegen

Voll und ganz

dagegen

WN

Bitte sagen Sie mir in Bezug auf die Reform der weltweiten Finanzmärkte, ob Sie dafür oder dagegen sind, dass die EU die folgenden Maßnahmen ergreift.

122

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QC10

(635)

1

(636)

2

(637)

3

QC11

(638) 1

(639)2

(640) 3

NEW

Die USA 1 2 3 4 5

Die (NATIONALE) Regierung

1 2 3 4 5Die Europäische Union 1 2 3 4 5

(ROTIEREN) Ja, sehr erfolgreich

Ja, ziemlich

erfolgreich

Nein, nicht sehr

erfolgreich

Nein, überhaupt

nicht erfolgreich

WN

Würden Sie sagen, dass die folgenden Akteure seit Beginn der Wirtschaftskrise bis heute erfolgreich bei deren Bekämpfung gehandelt haben oder nicht?

EB71.1 QA18 TREND MODIFIED

Die EU hat genügend Macht und Mittel, um die wirtschaftlichen Interessen Europas in der Weltwirtschaft zu verteidigen

1 2 3 4 5

Die EU sollte weniger stark an der Entwicklung neuer Regeln für die weltweiten Finanzmärkte beteiligt sein

1 2 3 4 5

Die EU sollte bei der Entwicklung neuer Regeln für die weltweiten Finanzmärkte eine wichtigere Rolle übernehmen

1 2 3 4 5

Stimme voll und ganz zu

Stimme eher zu

Stimme eher nicht

zu

Stimme überhaupt nicht zu

WN

Bitte sagen Sie mir für jede der folgenden Aussagen zur Rolle der Europäischen Union in Wirtschaftsfragen, ob Sie ihr zustimmen oder nicht zustimmen.

123

Page 124: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QD1

(661)12345

QD2

(662)12345

NEW (BASED ON EB67.2 QA22b)

Überhaupt nicht informiertWN

Ziemlich gut informiertNicht sehr gut informiert

Sehr gut informiert

Und inwieweit sind Sie persönlich Ihrer Meinung nach insgesamt gesehen gut oder nicht gut über europäische Angelegenheiten informiert?

WN

NEW (BASED ON EB68.1 QA19)

Nicht sehr gut informiertÜberhaupt nicht informiert

Sehr gut informiertZiemlich gut informiert

Inwieweit sind Ihrer Meinung nach die Menschen in (UNSEREM LAND) insgesamt gesehen gut oder nicht gut über europäische Angelegenheiten informiert?

INFORMATIONEN ÜBER EUROPÄISCHE POLITISCHE ANGELEGENHEITEN

124

Page 125: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QD3

Täglich

oder fast täglich

2 bis 3

mal in

der Woche

Ungefäh

r einm

al die

Woche

2 oder

3 mal pro Mon

at

Seltener

Niemals

Informationsquelle

ist nicht verfügbar (SPONTAN)

WN

(663) 1 1 2 3 4 5 6 7 8(664) 2 1 2 3 4 5 6 7 8(665) 3 1 2 3 4 5 6 7 8(666) 4 1 2 3 4 5 6 7 8(667) 5 1 2 3 4 5 6 7 8

QD4a

(668)12345

67WN

NEW

Andere (SPONTAN)Sie suchen nicht nach Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten (SPONTAN)

RadioInternet

FernsehenPresse

Woher erhalten Sie die meisten Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten? Erstens?

NEW

Das Internet nutzenSoziale Netzwerke im Internet nutzen

Radio hörenGedruckte Presseerzeugnisse lesen

Fernsehen

Bitte sagen Sie mir, wie häufig Sie …

125

Page 126: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QD4b

(669-675)1,2,3,4,5,

6,7,

QD5

(676-687)1,2,3,4,5,6,7,8,9,

10,11,12,

EB67.2 QA25

Suche nie nach solchen Informationen, kein Interesse (SPONTAN) WN

Telefon (Info-Telefon, Europa Direkt etc.)Sonstiges (SPONTAN)

InternetBücher, Broschüren, Informationsblätter

Fernsehen Radio

Tageszeitungen Wochenzeitungen, Zeitschriften

An Konferenzen teilnehmen, Treffen, Veranstaltungen Gespräche mit Verwandten, Freunden, Kollegen

Wenn Sie nach Informationen über die Europäische Union, ihre Politik und ihre Institutionen suchen, welche der folgenden Informationsquellen nutzen Sie dann?

(MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

NEW

Sie suchen nicht nach Nachrichten zu europäischen politischen Angelegenheiten (SPONTAN)WN

Internet Andere (SPONTAN)

PresseRadio

(MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)

Fernsehen

Und dann?

126

Page 127: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QD6

(688) 1(689) 2(690) 3(691) 4

QD7

(692) 1(693) 2(694) 3(695) 4 3 4

EB68.1 QC2

Internetseiten 1 22 3 4Zeitungen und Zeitschriften 1

Radio 1 2 3 44Fernsehen 1 2 3

Zu negativ WNZu positiv Objektiv

Und sind Sie der Meinung, dass die Europäische Union im (NATIONALEN) Fernsehen zu positiv, objektiv oder zu negativ dargestellt wird? Und im Radio? Und in Zeitungen und Zeitschriften? Und auf Internetseiten?

2 3 4

EB68.1 QC1

Internetseiten 1Zeitungen und Zeitschriften 1 2 3 4

4Radio 1 2 33 4Fernsehen 1 2

Genug Zu wenig WNZu viel

Ganz allgemein gesprochen: Finden Sie, dass im (NATIONALEN) Fernsehen zu viel, genug oder zu wenig über die Europäische Union berichtet wird? Und im Radio? Und in Zeitungen und Zeitschriften? Und auf Internetseiten?

127

Page 128: EUROBAROMETER 74 HERBST 2010ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/archives/eb/...Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage wurde zwischen Mitte November und Anfang Dezember 2010 in

QD8

(696)

1

(697)

2

(698)

3

(699)

4

NEW

Soziale Netzwerke im Internet bieten eine gute Möglichkeit, bei politischen Themen mitreden zu können

1 2 3 4 5

Soziale Netzwerke im Internet können bei Menschen das Interesse für politische Angelegenheiten wecken

1 2 3 4 5

Die Informationen zu politischen Angelegenheiten von sozialen Netzwerken im Internet sind nicht vertrauenswürdig

1 2 3 4 5

Soziale Netzwerke im Internet bieten eine moderne Möglichkeit, um bei politischen Angelegenheiten auf dem neuesten Stand zu bleiben

1 2 3 4 5

(ROTIEREN) Stimme voll und ganz zu

Stimme eher zu

Stimme eher nicht

zu

Stimme überhaupt nicht zu

WN

Bitte sagen Sie mir, ob Sie den folgenden Aussagen zu sozialen Netzwerken im Internet (Internetseiten sozialer Netzwerke, Videoportale und Blogs) voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.

128