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Farbesloffc, Kranlcheiten etc. der Wcke. 299 der rothen Losung eine Iirystallmasse ab, woraus das Cyanotoluidin = C' €Ig N' oder Cy, C I H9 N miltelst Salz- saure ausgezogen wcrden kann. Aus dieser Losung fallt Kali ein wcisses Pulver, welchcs durch Auflosen in Alko- hol in kleinen schillernden Plattchen erhalten werden kann; die Substanz wiirde ubrigens nicht analysirt. Das Cyanocumidin = C"3H13 N2 odcr Cy,Ct*H'3N kann erhalten werdcn, wcnn man die alkoholische Losung von Cumidin mit Cyan sattigt, wo nach kurzer Zeit die Ausscheidung tler Vcrhindung in langen Nadeln crfolgt, welche durch Unikrystallisiren aus Weingeist gereinigt werdcn kiinnen. In dcr kaltcn alkoholischen Liisung giebt Wassw einen starken h'iederschlag. Obgleich das Kicotin und Leuculin in mancher Be- ziehung dem Anilin iihnlich sind, so gaben sie bei Behand- mit Cyan und andern Korpcrn doch keine solchen Iun% Ver indungen, die denen des Anilins entsprechen. (Quart. Journ. of the Chem. SOC. of London. 1818. - Pharm. Centrbl. 1848. No. 37J B. ._ -- Farbes t offe, IC rank lieiten und Verbesserungsm i ttel der Weine. Schrift von B at i 11 i a t entnommen : Farbestoffe des Weins, die Rosile und Pur rile. in dern dcr alten. Die Ro4te ist rosenfarbig, in Wasser und Weingeist loslich, nicht aber in Aether. Sic lasst sich schwer ein- aschern und gicbt eine kalihaltige Asche. Sic lost sich, ohne zersetzt zii werden, in einer Schwefelsaure von 1,775 spec. Gew. leicht auf. Die wasserige Solution der- Man gswinnt sie durch Digestion des genannteii A %elru satzes t. selbcn wird wcder durch Gallerte, noch Eiweiss mit Weingeisl von 85 Proc., Abrauchen dcr Nussigkeit bis zur Trockne und Aufweichen des Ruckstandcs mit Wasser, woraus sich die Rosile absetzt. Die Purprite (Pourprite), aus welcher fast dcr ganze Absatz alter Weine besteht, hat eine schwarzlich Fothe Farbe, einen herben, zusammcnziehenden Gcschrnack, ist unloslich in Wasser, lijslich in Wcinoeist., von 0,865 spec. Gew., weniger in wasserlcerem Alkogol, und gar nicht in Aether loslich. SchwefelsPure VOII 4,775 spec. Gew. lost sie, und Wasser fiillt sie wieder. Sie verbindet sich mit Die nachfolgenden Angaben sind einer besondern Farhesloffe. - Man unterscheidct in Frankreich zwei Ersterer befindet sich in dem Absatze der jungen J;r eine, letzterer

Farbestoffe, Krankheiten und Verbesserungsmittel der Weine

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Farbesloffc, Kranlcheiten etc. der Wcke. 299

der rothen Losung eine Iirystallmasse ab, woraus das Cyanotoluidin = C' €Ig N' oder Cy, C I H 9 N miltelst Salz- saure ausgezogen wcrden kann. Aus dieser Losung fallt Kali ein wcisses Pulver, welchcs durch Auflosen in Alko- hol in kleinen schillernden Plattchen erhalten werden kann; die Substanz wiirde ubrigens nicht analysirt.

Das Cyanocumidin = C " 3 H 1 3 N 2 odcr C y , C t * H ' 3 N kann erhalten werdcn, wcnn man die alkoholische Losung von Cumidin mit Cyan sattigt, wo nach kurzer Zeit die Ausscheidung tler Vcrhindung in langen Nadeln crfolgt, welche durch Unikrystallisiren aus Weingeist gereinigt werdcn kiinnen. In dcr kaltcn alkoholischen Liisung giebt Wassw einen starken h'iederschlag.

Obgleich das Kicotin und Leuculin in mancher Be- ziehung dem Anilin iihnlich sind, so gaben sie bei Behand-

mit Cyan und andern Korpcrn doch keine solchen I u n % Ver indungen, die denen des Anilins entsprechen. (Quart. Journ. of the Chem. SOC. of London. 1818. - Pharm. Centrbl. 1848. N o . 37J B.

._ --

Farbes t offe, IC rank liei ten und Verbesserungsm i ttel der Weine.

Schrift von B a t i 11 i a t entnommen :

Farbestoffe des Weins, die Rosile und Pur rile.

in dern dcr alten. Die Ro4te i s t rosenfarbig, in Wasser und Weingeist

loslich, nicht aber in Aether. Sic lasst sich schwer ein- aschern und gicbt eine kalihaltige Asche. Sic lost sich, ohne zersetzt zii werden, in einer Schwefelsaure von 1,775 spec. Gew. leicht auf. Die wasserige Solution der-

Man gswinnt sie durch Digestion des genannteii A %elru satzes t. selbcn wird wcder durch Gallerte, noch Eiweiss

mit Weingeisl von 85 Proc., Abrauchen dcr Nussigkeit bis zur Trockne und Aufweichen des Ruckstandcs mit Wasser, woraus sich die Rosile absetzt.

Die Purprite (Pourprite), aus welcher fast dcr ganze Absatz alter Weine besteht, hat eine schwarzlich Fothe Farbe, einen herben, zusammcnziehenden Gcschrnack, ist unloslich in Wasser, lijslich in Wcinoeist., von 0,865 spec. Gew., weniger in wasserlcerem Alkogol, und gar nicht in Aether loslich. SchwefelsPure VOII 4,775 spec. Gew. lost sie, und Wasser fiillt sie wieder. Sie verbindet sich mit

Die nachfolgenden Angaben sind einer besondern

Farhesloffe. - Man unterscheidct in Frankreich zwei Ersterer

befindet sich in dem Absatze der jungen J;r eine, letzterer

300 Farbestoffe, Kraalchezten etc. der Weine.

Gallerte zu einem zahen 1Viederschlae. Die Ascho der Purprite enthalt Kalk, Eisen und Kali. (Obgleich obige Beschreibung die Rosite und Purpritc gehiirig unterschei- det. so ist sie doch nicht genugend, um diesc fur unmit- telbarc Bestandtheile halten zu diirfen, wogegm auch ihre Aschen spechen.)

Krankheitcn dcs Weins. - Z u den Krankliciten des Weins gehoren vornehmlich die Ijlume, die Laus (PouJ, das Bitterwerden. - U i e B I urn e. Man versteht daruntw eine dunne wcissliche Efflorescenz an der Obcrflachc des Weins. Sic entsteht, wenn die Luft nicht sorgfd~ig genag von demselben abgehalten ist, oder die Weingefisse nichl rein gehallen sind. - Die L a u s ist eine weit schlimmere Krankheit, als die obiga, und die Crsache des sogenannten Drehens des Weins. Sie darf nicht niit dem Sauerwerden der Weine, dem sic ahnlich ist, verwechselt werden. In den sauern Weinen wird der Alkoholgehalt im Verhalt- niss der erzeugten Essigsaure geringer; in den gedrehten Weinen bleibt jener zwar, abcr die Parbe des Weins wird fahl, der Wein triibt sich, nimmt einen schalen, unangenehmcn, dem Nachgeschmack des fauli en Wassers

entliisst Gas und riecht als in Zersetzung (im Faulen) be- rilfene organische Kiirper. n a t i I I i n t schreibt diese

k r sche inunp der Entmischung der Purprite zu und giebt um dieses zu beweisen, an, dass die Gallcrte dieselbc nicht mehr antrcffe, kein Niederschlag crfolge. Er glaubt, dass sich hier unter gcdachten Umstiinden die Weinsawe in Aepfelsaure verwnndeln konne; iibrigens sei ein etwas angefochtener Wein nicht selten durch den Zusatz ersterer Saure wieder brauchbar zu machen, er behahe sein rosen- farbiges Arsehen und es scheide sich Weinstein t h i n ab. D a s B i t t e r w e r d e n . Der Litterc Geschmack, den die Weine nach einer gewissen Zeit annehmen kiinnen, Iasst sich ebenl'alls durch Weinsaure verbesscrn.

Am schatzbarsten tritt die Weinsaure auf durch die schone Eigenschaft, den Burgunder -Wcin zur Ertragung weiter Reisen und selbst hoherer Temperaturen, ohnc dass er sich veranderte, fahig zu machen und dadurch ihren wohl verdienten Ruf mehr auszubreiten, einen Ruf, den sich die Bordeauxweine durch ihre Haltbarkcit unter allen Umstiinden und von allen Zeiten her erworben haben.

Das Verhaltniss des Weinsiiurezusatzes zum (Burgun- der-) Wein ist 100 Grm. fur jeden Hectoliter. Ein Wein Yon Maion, mit jener Menge der Saure beladen, hatte

ahnlichen Geschmack an; spiiter wird der fv ein trube,

Die Oraeugung. 301

mehrnlals die Linie passirt, ohne irsend eine Veranderung zu erleiden; ein anderer war 5 blonate lang auf der See gewesen und sich vollkommen glcich geblieben.

Anwendung des Riickslandes nach der Destillation des Weingeists.

13 a t i I 1 i a t bemerkl, dass der Ruckstand im Gefasse nach beendigter Destillation des Wcingeists einen be- trachtliclien Gewinn abwerfen konnte, wenn man den- selben auf Weinsaure und Potlasehe benutze. Er zieht jedoch die Bearbeitung des besagen Riickstandes zu Dunger vor und glaubt, dass ein geschicliter Oeconom denselben unter gehorigcr Behandlung salpeterhaltig wer- den lassen kiinnte.

Die den Weinsloclc uerheerenden Inselden. Die Weinstocksraupe, Pvralis, wolche zur Gattung der

Wickler und zur Ordnung *der Lichlmotten (Alucilaj ge- hort, woriiber auch schon vie1 geschrieben ist, schadet dem Weinstocke zu verschiedenen Zeiten so sehr, dass die durch sie gcschehenen Verheerungen den Winzer zur VerzweiOung bringen konnen. [)as einzige Mittel, dieses schiidliclie Insckt zu vertilgen, besteht darin, dass man die angefochtenen Weinstockstamme mit heisaem Wasser ubergiesst, indem diescs nicht so tief in die Rinde eindrincgt, dass es dcr Pflilnze scl~aden konnte, wohl aber hinreichendist, u m die in cine gemcinschaftliche Wolle ge- hiillten kleinen Ilaupen zu todren. - Die Cochylis, welche ebenfalls zur Gattung der Wickler gehort und in der Bourgogne unter ilem %amen 2’er rouge (Rothwurm) bekannt ist, sonst auch Weinmotte genannt wird, ist dem Wein- stocke nicht weniger schiidlich, afs ersteres Insekt. (Journ. de Pharm. et de Chim. Aozil 1848.) d u M6nil.

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Die Urzeugung (Generatio aequivoca). Dr. H e r m a n n K a r s t e n sucht nachzuweisen, dass

die friiheren Beobachtungen, dass unabhangig von irgend einer organisirten Grundlage a h Folge chemischer Wir- kungen aus Pflanzensaften (filtrirten) und thierischem Ei- weisse Zellen, dem sogenannten Hefenpilze ahnlich, ent- stehen, auf einein Irrthum beruhen. Selbst nach dreimaligem Filtriren von frisch ge resstem Wein- oder Stachelbeer- safie durch dop elte Lagen schwedisches Filtrirpa ier,

das Filtrat, i n dern Augenb l i ck d e s D u r c h t r o p f e l n s das vorher mit festillirtem Wasser genasst war, ent 1 ielt