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FEUERWEHR BREMEN JAHRESBERICHT 2018

FEUERWEHR BREMEN Jahresbericht 2017 · ABTEILUNG 6 58 Rettungsdienst 59 Technische Neuerungen 60 Personelle Neuerungen 60 Organisatorische Neuerungen 61 Besondere Veranstaltungen

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FEUERWEHR BREMENJAHRESBERICHT 2018

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Herausgeber:FEUERWEHR BREMENAm Wandrahm 2428195 BremenTel: 0421 3030 0

Redaktion:Michael RichartzAndreas DesczkaHeiko Warnke

Verwendung der Inhalte, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der FEUERWEHR BREMEN.

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INHALTSVERZEICHNIS

JAHRESRÜCKBLICK 04

ALLGEMEINES 14Allgemeine Informationen 15Mitarbeiter der FEUERWEHR BREMEN 16Organisationsschema 17

ALLGEMEINES 18Standortkarte Feuerwehr und Rettungsdienst 19

STAB DES AMTSLEITERS 20Organisation des Einsatzdienstes 21Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 21Personal der FEUERWEHR BREMEN 22Das Einsatznachsorgeteam 26Vereidigung neuer Kollegen 28Ein spannender Tag bei der Feuerwehr 29

ABTEILUNG 1 30Allgemeine Verwaltung 31Einnahmen/Ausgaben 2018 32

ABTEILUNG 2 34Vorbeugender Brandschutz 36Objektbezogene Einsatzplanung 37Umweltschutz, Strahlenschutz 37

ABTEILUNG 3 38IuK-Technik, Feuerwehr- und Rettungsleitstelle 39Kommunikationstechnik 40Datenverarbeitung 43Feuerwehr- und Rettungsleitstelle 43So rettet man Leben per Telefon 43

ABTEILUNG 4 46Technik und Arbeitsschutz 47Fahrzeug- und Gerätewesen 48Neues Tanklöschfahrzeug 49Atemschutz- und Tauchwesen 50Arbeitsschutz, Persönliche Schutzausrüstung 51

ABTEILUNG 5 52Feuerwehrschule 53Freiwillige Feuerwehren, Werkfeuerwehren, Katastrophenschutz 54Gelöbnisfeier, Ernennungen und Ehrungen von Jubilaren im Bremer Rathaus 55Alarmierungen Tabelle 56Standorte 57

ABTEILUNG 6 58Rettungsdienst 59Technische Neuerungen 60Personelle Neuerungen 60Organisatorische Neuerungen 61Besondere Veranstaltungen 61

EINSÄTZE 62Großeinsatz auf einem Recyclinghof 63Explosion eines Reihenendhauses 63Hohes Einsatzaufkommen 64Explosion auf einem Sportboot 66Feuer in einem Schwimmdock 67Moorbrand im Emsland 70

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JAHRESRÜCKBLICK

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Den personalintensivsten Einsatz der letzten 70 Jahre musste die FEUERWEHR BREMEN im September 2018 bewältigen, als eine im Bau befindliche Luxus-Jacht in einem Schwimmdock der Lürssen-Werft in Brand geriet. Insgesamt waren über 900 Einsatzkräfte aus Bremen, den umliegenden Landkreisen, von den speziell für die Schiffsbrandbekämpfung ausgebildeten Einheiten an der Nordseeküste und vom Technischen Hilfswerk im Einsatz. Erst nach 33 Stunden intensivster Brandbekämp-fung war das Feuer in der Gewalt, erst nach 65 Stunden konnte „Feuer aus“ gemeldet und die Einsatzstelle einer Brandwache übergeben werden. Ursächlich für die Schwierigkeiten bei der Brandbekämpfung war die Bauweise des Schiffes: Aus wär-meleitendem Stahl mit einer Vielzahl kleiner Räumlichkeiten, in denen sich teilweise hohe Brandlasten befanden. Die Zahl von mehr als 800 verwendeten Atemluftflaschen macht deut-lich, in welchem Umfang hier angegriffen werden musste, aber auch welche Logistik begleitend aufzubauen und zu betreiben war. Es ist rückblickend ein großes Glück, aber auch ein Zeichen des guten Ausbildungsstandes, dass bei diesem Einsatz nur vier Dienstunfälle mit geringen Verletzungen passiert sind. Die Auswertung dieses Einsatzes ist noch nicht abgeschlossen, hier werden gewiss wichtige Erkenntnisse für Technik und Taktik zu gewinnen sein. Auf jeden Fall gebührt aber bereits jetzt allen Einsatzkräften höchste Anerkennung für ihre Leistung!

Ein weiterer Einsatz mit hohem Gefahrenpotential ereignete sich im Februar, als bei Bauarbeiten im Klinikum Bremen-Mit-te ein Kabelbrand in einem Kriechkeller entstanden war. Zum einen mussten die vorgehenden Trupps unter räumlich engs-

ten Bedingungen arbeiten, vor allem aber musste eine 10.000 Volt Stromleitung abgeschaltet werden, sodass größere Teile der Klinik ohne Stromversorgung waren. Die Einsatzleitungen von Klinik und Feuerwehr bereiteten daher die Evakuierung von rund 100 Patienten und deren kurzfristige Unterbringung in anderen Kliniken vor. Glücklicherweise konnten die Techni-ker des Krankenhauses die Stromversorgung nach Löschen des Brandes wieder soweit reparieren, dass die Evakuierung nicht mehr durchgeführt werden musste.

Es gab aber auch eine Reihe von tragischen Einsätzen, bei de-nen Menschen ihr Leben verloren. Insbesondere die Zahl der beim Baden ertrunkenen Menschen erreichte im Sommer 2018 einen erschreckend hohen Wert. Zwar konnten die Ein-satztaucher der FEUERWEHR BREMEN und die Helfer der DLRG die meisten Ertrunkenen nach kurzer Zeit finden und ans Ufer bringen, die rettungsdienstlichen Maßnahmen führten aber nicht mehr zum Erfolg. Hier wurde dramatisch deutlich, dass eine fundierte Schwimmausbildung der Bevölkerung unver-zichtbar ist.Besonders tragisch verlief ein Einsatz im Juni in Huchting, wo die Einsatzkräfte auf ein nach Explosion brennendes Reihen-haus trafen und in den Trümmern drei Tote, darunter ein sie-benjähriges Kind, fanden. In einem Umkreis von rund 100 Me-tern gab es Folgebrände und Schäden an Gebäuden, wie durch ein Wunder wurden aber keine weiteren Menschen verletzt.Bei der Explosion eines Sportbootes im Hemelinger Hafen wur-de ein Mann über Bord geschleudert. Auch hier verlief die Su-che der Feuerwehr-Einsatztaucher erfolgreich, der Notarzt an Land konnte aber leider nur noch den Tod feststellen.

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Ein großer Kräfte- und Materialansatz war zweimal erforder-lich, als große Haufen Müll in Brand geraten waren. In beiden Fällen wurden hinterher mit den Betreibern Maßnahmen zur Verbesserung des Vorbeugenden Brandschutzes, insbesondere zur Löschwasserversorgung, abgestimmt.Von gewaltiger Dimension war im September ein wochenlan-ger Flächen- und Moorbrand auf einem Bundeswehrgelände im Emsland. Hier war die FF Bremen-Lehesterdeich eine Woche lang mit dem Wasserfördersystem unterstützend im Einsatz. An mehreren Tagen kam es sogar in Bremen zu erheblichen Geruchsbelästigungen durch den 100 km entfernten Brand.Schwere Verkehrsunfälle mit Lkw traten immer wieder im Bau-stellenbereich auf der BAB 1 auf. Hier mussten mehrfach ein-geklemmte Personen unter Einsatz von schwerem Rüstgerät gerettet werden.Und im Februar gab es zwei Großeinsätze wegen Kohlenmo-noxid-Vergiftungen, hier hat sich wieder einmal die standard-mäßige Ausstattung aller Einsatzkräfte im Rettungsdienst mit CO-Warnern bewährt.Deutlich zurückgegangen gegenüber 2017 ist die Zahl der Un-wettereinsätze durch Sturm oder Starkregen. Lediglich im Au-gust waren nach einem Unwetter rund 70 Einsätze zu bewäl-tigen. Problematisch war allerdings der monatelang nahezu völlig ausbleibende Regen bei ungewöhnlich hohen Tempera-turen. Zum Erhalt der Straßenbäume leisteten die Freiwilligen

Feuerwehren in Amtshilfe für den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und zur Unterstützung des Bürgerparks Großes: Von Juli bis September wurden in rund 600 Einsätzen mehr als 1,5 Mio. Liter Wasser ausgebracht und Gewässer belüftet. Mit ei-nem gelungenen Kohlessen hat sich Innensenator Mäurer hier-für bei den Kameradinnen und Kameraden bedankt.Ein besonders dramatisches Geschehen ereignete sich im No-vember auf der Feuerwache 4, als ein junger Mann auf den Schlauchturm kletterte und von dort sofort in die Tiefe sprang und sein Leben verlor. Den Einsatzkräften, die dies unmittelbar miterleben mussten, wurde noch auf der Wache qualifizierte Betreuung angeboten. Dieses Beispiel hat gezeigt, wie wichtig und richtig die Neuaufstellung des Anti-Stress-Teams (AST) als

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Einsatz-Nachsorge-Team (ENT) und dessen Weiterentwicklung ist. Den ehemaligen und nunmehr hier mitwirkenden Kollegin-nen und Kollegen gebührt Anerkennung und Dank.Die Zahl der von der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle (FRLSt) insgesamt disponierten Einsätze ist gegenüber 2017 um 2,6% gestiegen und liegt bei mehr als 86.500. Während der Anstieg im Rettungsdienst wie im Vorjahr auf hohem Niveau bei 2,5% lag, stiegen die Einsatzzahlen in der Brandbekämpfung um 7,4%, ein Effekt der primär auf die Rauchwarnmelder zurück-zuführen ist.

Die 19 Freiwilligen Feuerwehren waren insgesamt mehr als 1.100-mal im Einsatz, noch vor 10 Jahren lag diese Zahl unter 500. Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, welches Engage-ment hier ehrenamtlich geleistet wird.Die Novellierung der Bremischen Landesbauordnung wurde abgeschlossen, sodass sich die wichtigste rechtliche Grundlage des Vorbeugenden Brandschutzes zum Teil deutlich verändert hat. Mit einer neuen Verwaltungsvorschrift für das „Alt-Bremer -Haus“ sollen Sanierungsmaßnahmen mit vertretbarem Auf-wand möglich werden, indem eine geänderte Zuordnung der Gebäudeklasse trotz der Gebäudehöhe erfolgen kann. Wei-terhin sollen mehrere spezielle Regelwerke durch bestehende Mustervorschriften ersetzt und das Baurecht an einheitliche Standards angepasst werden.Insgesamt ist festzustellen, dass die Bautätigkeit in Bremen zu-nimmt und darunter auch zahlreiche komplexe Vorhaben sind, die vom Vorbeugenden Brandschutz begleitet werden müssen. Der Neubau im Klinikum Bremen-Mitte steht kurz vor dem Ab-schluss, noch vor dem Sommer soll dort der Betrieb aufgenom-men werden. Im Bremer Osten sollen auf 10 Hektar zahlreiche

Gebäude in offener Holzbauweise errichtet werden. Darunter befindet sich ein 8-geschossiges Studentenwohnheim, das aus Sicht des Brandschutzes eine Herausforderung für alle Beteilig-ten darstellt. Weitere anspruchsvolle Bautätigkeiten sind insbe-sondere die Erweiterungen der Kliniken Bremen-Ost und Links der Weser, die Umgestaltung des ehemaligen Kellogg´s-Gelän-des sowie Industriebauten im Güterverkehrszentrum und im Gewerbegebiet Hemelingen.Bedingt durch personelle Ausfälle ist es leider bei der Bear-beitung von Bauakten zu deutlich spürbaren Verzögerungen gekommen. Mit zahlreichen Maßnahmen, die auch noch nicht abgeschlossen sind, muss hier gegengesteuert werden. Unter anderem soll mit einer externen Ausschreibung versucht wer-den, neue Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter zu gewinnen.Im kommenden Jahr sollen Regelungen verabschiedet werden, um in Bremen eine regelmäßige Brandverhütungsschau einzu-führen. Abhängig von den Vorgaben zur Art der Objekte und deren Überprüfungszyklen werden hierfür zahlreiche zusätzli-che Mitarbeiterinnen /Mitarbeiter in der Abteilung 2 benötigt, die auf der Feuerwache 1 nicht mehr untergebracht werden können.Eine Anmietung zusätzlicher Büroflächen erscheint hier zwin-gend und hätte darüber hinaus den großen Vorteil, dass damit im 2. Obergeschoss Erweiterungsflächen frei werden, um für die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle drei dringend benötigte zusätzliche Arbeitsplätze einzurichten. Dies kann aber nur eine Lösung sein, die für eine Übergangszeit etwas Luft verschafft,

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denn das gestiegene Einsatzaufkommen und zahlreiche neue Maßnahmen erfordern langfristig einen vollständigen Neubau, der nach derzeitiger Planung gemeinsam mit der Einsatzzentra-le der Polizei Bremen errichtet werden soll. Dieses Projekt wird uns in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen.Auf der Feuerwache 1 konnten die baulichen, technischen und organisatorischen Maßnahmen zur Schwarz-Weiß-Trennung und damit zur Verbesserung der Hygiene abgeschlossen wer-den.

Auch der Trageversuch mit neuer Schutzkleidung konnte be-endet werden. Eindrucksvoll haben sich – gerade unter dem Aspekt verbesserter Hygiene – die Vorteile gezeigt. Es ist nun-mehr beabsichtigt, parallel die haushaltsrechtlichen Vorausset-zungen für eine Umstellung in den Jahren 2020/2021 zu schaf-fen und die Erkenntnisse des Trageversuches für die Erstellung eines detaillierten Pflichtenhefts für ein noch 2019 durchzufüh-rendes Vergabeverfahren zu nutzen.Wie wirksam schon kleinere Maßnahmen sein können, haben die neuen Flammschutzhauben mit eingearbeiteter Membran gezeigt, auf die im kommenden Jahr umgestellt werden soll. Diese Hauben werden nicht mehr personenbezogen ausgege-ben, sondern den Maskenbehältern zugepackt Teil der Atem-schutzausrüstung sein. Zurzeit wird geprüft, ob dieser Weg auch bei der Schutzkleidung insgesamt gegangen werden soll.Der aktuelle Brandschutzbedarfsplan sieht zur Einhaltung der Hilfsfrist im Bremer Nordosten den Neubau einer siebten Feu-erwache vor. Hierfür konnte ein Standort am Hochschulring

vor dem alten Campingplatz festgeschrieben werden. Dieser Standort gewährleistet die Einhaltung der vorgegebenen Fahr-zeit bis Borgfeld, ohne die auf der neuen Feuerwache stati-onierten Kräfte zu weit von den Einsatzschwerpunkten der Innenstadt abzuziehen. Die Rüsteinheit wird dort nicht nur optimale Stellplätze, sondern auch zwei Autobahnauffahrten und eine Einfallstraße in die Innenstadt vorfinden. Mittlerweile liegen Entwürfe für den Neubau bis hin zum Raum- und Nut-zungskonzept detailliert vor.Basierend auf inzwischen zurückgestellten Planungen, auf der Feuerwache 2 einen weiteren durch den Malteser Hilfsdienst besetzten Rettungswagen in Dienst zu nehmen, wurden dort umfangreiche Baumaßnahmen begonnen, die im Frühjahr 2019 beendet sein sollen. Im Zuge dieser Maßnahmen konnten der Arbeitsbereich der Einsatztaucher baulich abgeschlossen und eine Verlegung des Sportraums vom Keller ins Erdgeschoss vollzogen werden.An dieser Stelle danke ich allen Angehörigen der FEUERWEHR BREMEN dafür, dass sie mit pfleglichem Umgang und viel Eigeninitiative und Engagement bei kleinen und größeren Bau- und Reparaturmaßnahmen unsere Liegenschaften in einem gu-ten Zustand gehalten haben.Beim Neubau des Feuerwehrhauses für die FF Bremen-Farge kam es leider immer wieder zu Verzögerungen, aktuell gibt es Widerstände gegen die notwendige Fällung von Bäumen, die aber bis Ende Februar 2019 zwingend abgeschlossen sein müs-sen. Die Wehr selber hat sich in ihrem Ortsteil bereits so orga-nisiert, dass sie während der Abriss- und Neubauphase einsatz-bereit bleiben kann.

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Das nächste größere Bauvorhaben gemäß dem fortgeschriebe-nen Strukturkonzept für die Freiwilligen Feuerwehren ist der Anbau einer Fahrzeughalle an das Feuerwehrhaus der FF Bre-men-Blockland. Dann wird es endlich möglich sein, auch dort ein Löschfahrzeug in Standardausführung zu stationieren und die derzeit völlig unzureichenden Sanitär- und Hygienemaß-nahmen zu verbessern.Dafür konnten aber die Aufträge erteilt werden, alle Feuer-wehrhäuser an das Datennetz der FEUERWEHR BREMEN anzu-schließen und mit Basis-Hardware auszurüsten. In diesem Zuge wird 2019 sowohl in den Feuerwehrhäusern als auch auf den Feuerwachen ein dienstlich wie privat nutzbares WLAN einge-richtet werden.Mit diesem WLAN wird es dann möglich, ein neues Informati-onssystem für Einsatzpläne, Löschwasserversorgung und ande-re wichtige Daten einzuführen und aktuell zu halten. Hierbei soll keine Eigenentwicklung, sondern ein bewährtes System, das auf unseren Einsatzleitrechner aufsetzt, verwendet wer-den. Erste Praxistests sollen noch in der ersten Hälfte des Jah-res 2019 begonnen werden.Im Rettungsdienst sollen im kommenden Jahr mobile Geräte zur Erfassung persönlicher und medizinischer Daten von Pa-tienten eingeführt werden, um das Berichtswesen zu verbes-sern.An der Feuerwehrschule konnten zwei Laufbahnlehrgänge abgeschlossen werden, sodass 25 Brandmeisterinnen/Brand-meister neu auf die Wachabteilungen gekommen sind. Aller-dings stehen diese in den kommenden Jahren dem Lösch- und Hilfeleistungsdienst nur eingeschränkt zur Verfügung, weil sie zunächst ihre Qualifikation zum Notfall-Sanitäter erreichen müssen. In zwei neuen Grundlehrgängen sind insgesamt 14 Brandmeisterinnen/Brandmeister-Anwärter neu in den Dienst der FEUERWEHR BREMEN getreten.Bis auf weiteres wird in Bremen kein eigener Laufbahn-Lehr-gang für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst (LG 2.1) durchgeführt werden, aber der zunehmend an Bedeutung gewinnende Praxis-Aufstieg erfordert die Etablierung eines ge-zielt qualifizierenden Lehrgangs bereits im kommenden Jahr.In zahlreichen Qualifikations- und Fortbildungsmaßnahmen wurden Verbandsführer, Wachabteilungsleiter-Vertreter und Drehleiter-Maschinisten geschult. Die Ausbildung von Boots-

maschinisten und Bootsführern konnte in einem solchen Um-fang abgeschlossen werden, dass das Einsatzboot „Bremen 1“ gesichert von der Feuerwehr eingesetzt werden kann. Aktuell gehe ich davon aus, dass im Laufe des kommenden Jahres der Liegeplatz wieder auf die linke Weserseite verlegt werden kann.34 Einsatzkräfte haben die Fahrerlaubnis der Klasse CE erwor-ben und der neue Fahrsimulator konnte in Betrieb genommen werden und in sechs Lehrgängen wurde das defensive Verhal-ten auf Einsatzfahrten geschult und geübt.

Gewalt gegen Einsatzkräfte ist ein Thema das zunehmend an Bedeutung gewinnt. An der Feuerwehrschule wurde hierfür in enger Abstimmung mit dem Institut für Rechtspsychologie der Universität Bremen und der Justizvollzugsanstalt Bremen ein Schulungskonzept entwickelt, dessen Schwerpunkte das frühzeitige Erkennen von drohender Gewalt und das Prinzip des Rückzugs sind, wenn Deeskalation nicht mehr möglich ist. Keinesfalls ist eine passive oder aktive Aufrüstung der Einsatz-kräfte beabsichtigt.Für die Freiwilligen Feuerwehren gab es erstmals einen Jah-res-Lehrgangsplan, der sich gezielt am festgestellten Bedarf orientiert und die Basis einer verlässlichen Planung auch für die Teilnehmerinnen/Teilnehmer war. Neben der Lehrgangspalette der Feuerwehr-Dienstvorschrift 2 fanden Lehrgänge für Was-ser- und Eisrettung sowie für den Einsatz von Motorsägen und Fortbildungen für Zugführer und Wehrführer statt. Aus- und Fortbildung in Erster-Hilfe wurden für die Jugendfeuerwehren und die „Ersthelfer vor Ort“ durchgeführt.In Kooperation mit der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) wurden Lehrgänge „Techni-sche Hilfeleistung“ für niedersächsische Freiwillige Feuerweh-

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ren angeboten und im Gegenzug von Bremer Einsatzkräften Lehrgänge an den Standorten Celle und Loy besucht.Die Ausbildung des gehobenen Dienstes der Bundeswehr-Feu-erwehr konnte mit je einem Lehrgang „Verbandsführer“ und „Einführung in die Stabsarbeit“ unterstützt werden.Allerdings gestaltete sich die Personalsituation an der Feuer-wehrschule in der zweiten Jahreshälfte zunehmend schwierig, weil die im Geschäftsverteilungsplan ausgewiesenen Stellen nicht ausreichend sind, um den Aus- und Fortbildungsbedarf geordnet abdecken zu können. Es wird zurzeit geprüft, wie eine schnelle und verlässliche personelle Verstärkung organisiert werden kann.Die Zahl der Einsatzkräfte in den Freiwilligen Feuerwehren ist weiter gestiegen und hat mit über 650 einen neuen Höchst-stand erreicht. Am feierlichen Gelöbnis in der oberen Rathaus-halle nahmen 38 Kameradinnen und Kameraden, die ihre Pro-bezeit erfolgreich abgeschlossen hatten, teil und 30 Kameraden konnten für bis zu 70-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Diese erfreuliche, gegen den bundesweiten Trend verlaufende Entwicklung ist das langfristige Ergebnis guter Nachwuchsar-beit in den Kinder- und Jugendfeuerwehren, die mit mehr als 300 Angehörigen ebenfalls viele neue Mitglieder gewinnen konnten. Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich allen, die sich hier in der Nachwuchsarbeit engagieren.Dass sich Bürger für die Feuerwehr interessieren und im Ide-alfall ehrenamtlich oder hauptberuflich „mitmachen“, ist auch das Ergebnis guter Öffentlichkeitsarbeit. Hier möchte ich ne-ben zahlreichen kleineren lokalen Aktionen vor allem den „Tag der Sicherheit“ am Klinikum Links der Weser nennen, wo zahl-

reiche Besucher mit einem bunten Mix von Unterhaltung und Information erreicht wurden.Und die Umstellung unserer Pressemitteilungen auf die neue Server-Technik erlaubt eine quantitative Auswertung der Zu-griffe: An der Spitze steht erwartungsgemäß der Brand auf der Lürssen-Werft mit mehr als 26.000 Zugriffen, aber die meisten Berichte wurden von 2.000 bis 3.000 Menschen gelesen.Die 2017 begonnene Ausrüstung von Fahrzeugen der Freiwilli-gen Feuerwehren mit Navigationsgeräten, auf die über den Di-gitalfunk Einsatzorte übertragen werden können, konnte dank einer Zuwendung der Öffentlichen Versicherung Bremen (ÖVB) abgeschlossen werden. Gerade für Flächenlagen, bei denen häufig Anschlusseinsätze zu disponieren sind, ergibt sich damit die Möglichkeit einer deutlichen Entlastung des Sprechfunks.Die Wettkämpfe um den Bremer Senatspokal konnte in die-sem Jahr die ausrichtende FF Bremen-Lehesterdeich für sich entscheiden, auf den Plätzen zwei und drei folgten die Weh-ren aus Seehausen und Schönebeck, herzlichen Glückwunsch den Gewinnerinnen/Gewinnern und allen Teilnehmerinnen/Teilnehmern! Leider zeichnet sich ab, dass die Tradition des Hanseatenpokals, also des Wettkampfes mit den Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs, dort keine Resonanz mehr findet und voraussichtlich 2019 nicht stattfinden wird.

Die FEUERWEHR BREMEN war mit einem Beamten bei den internationalen Feuerwehr-Wettkämpfen im Tischtennis in Großbritannien vertreten und konnte damit zu einem guten

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sportlichen Erfolg beitragen. Bei der Landesmeisterschaft der Polizei im Volleyball erkämpfte unsere Mannschaft den ersten Platz in der Gästewertung und den Gesamtturniersieg – ein hervorragendes Ergebnis, zu dem ich ganz herzlich gratuliere!

Innensenator Ulrich Mäurer konnte 2018 insgesamt fünf Löschfahrzeuge, zwei neue Löschfahrzeuge-FF und drei ehema-lige Hilfeleistungs-Löschfahrzeuge der Berufsfeuerwehr, an die Freiwilligen Feuerwehren übergeben. Weitere Löschfahrzeuge und Mannschaftstransportfahrzeuge stehen vor der Ausliefe-rung im kommenden Frühjahr.

Für die Berufsfeuerwehr und den Rettungsdienst konnten drei Hilfeleistungs-Löschfahrzeuge, vier Kommandowagen, ein Tanklöschfahrzeug, vier Notarzteinsatzfahrzeuge, zwei Ret-tungswagen und ein Intensivtransportwagen in Dienst gestellt werden. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Investitionsstau bei den Einsatzfahrzeugen auch im letzten Jahr weiter zugenommen hat und sich mittlerweile im Bereich von 10 Mio. EUR bewegt. In erster Linie wirkt dieser sich bei den Freiwilligen Feuerwehren aus, wo immer noch Löschfahr-zeuge mit Baujahr 1985 im Dienst sind, bei denen nicht nur der Einsatzwert , sondern vor allem ihre Verlässlichkeit problema-tisch ist. Außerdem sind hier kaum noch Ersatzteile erhältlich.Das europaweit eingeführte Notrufsystem „eCall“ wurde in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle vollständig eingeführt und abgenommen. Durch ein Simulationsgerät kann die Schulung der Disponenten realitätsnah erfolgen. Die geänderte Anschal-tung des Digitalfunks funktioniert dahingegen auch nach zwei Monaten noch nicht vollkommen störungsfrei.

Das Konzept zur Vorhaltung ex-geschützter Handfunkgeräte im Lösch- und Hilfeleistungsdienst konnte mit der Beschaffung weiterer Funkgeräte und Zubehör abgeschlossen werden.Leider kommt es immer wieder vor, dass Feuerwachen und Feuerwehrhäuser selber ein Opfer der Flammen werden. Da hier nur ein schnelles Erkennen größte Schäden verhindern kann, wurde auf den Feuerwachen 3, 5 und 6 sowie im Feu-erwehrhaus der FF Bremen-Mahndorf Brandmeldetechnik verbaut. Dies soll in den kommenden Jahren fortgeführt wer-den, bis alle Liegenschaften der FEUERWEHR BREMEN entspre-chend ausgestattet sind.Nachdem der Digitalfunk flächendeckend funktioniert, werden nunmehr die funkversorgten Objekte vom analogen 2m-Band in den Digitalfunk überführt. Bis alle hierfür erforderlichen Ar-beiten abgeschlossen sind, wird aber noch einige Zeit verge-hen.

Die Technik der Wachalarmierung konnte auf den Feuerwa-chen in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgetauscht werden. Spätestens bei Inbetriebnahme der neuen Feuerwa-che 7 muss aber auch die Ansteuerungstechnik ersetzt werden, weil diese aus dem Jahr 2004 stammt, inzwischen störanfällig ist und Ersatzteile nicht mehr erhältlich sind.

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Funk ist nicht nur ein Kommunikations-, sondern vor allem auch ein Führungsmittel. Eine Arbeitsgruppe hat Ende diesen Jahres ein Konzept vorgelegt, welches die technischen Möglichkeiten des Digitalfunks in deutlich stärkerem Maße als bisher nutzt, um diese auf die Führungsorganisation abzubilden. Hierbei wird es sowohl räumlich als auch bezüglich der Führungsebe-nen zu weitgehenden Veränderungen in der Kommunikations-struktur kommen, sodass die Umsetzung dieser Maßnahme im Jahr 2019 von intensiven Schulungen begleitet werden muss.

Die diesjährige Großübung am Flughafen Bremen stand für unsere Einsatzkräfte unter einer anderen Vorgabe als in den vergangenen Jahren: Angenommen wurde diesmal die Kol-lision eines Flughafenbusses mit einer Linienmaschine auf dem Vorfeld, sodass es Verletzte sowohl im Bus als auch im Flugzeug gab. Die strategischen Konzepte für die Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten (MANV) sind seit einigen Jahren in einem deutlichen Wandel weg von einem zentra-len Behandlungsplatz mit Sichtung ausschließlich durch den Leitenden Notarzt hin zu mehreren dezentralen Versorgungs-punkten unter Nutzung der Sichtungskompetenz auch des nichtärztlichen Personals. Wichtiges Ziel dieser Veränderung ist es, Patientinnen/Patienten mit lebensbedrohlichen inne-ren wie äußeren Blutungen so schnell wie möglich zu identi-fizieren und an den einzigen Ort zu bringen, an denen ihr Le-ben gerettet werden kann: In den OP eines Krankenhauses.

Die Fortschreibung der „Bremer Fibel“, die Schulung eines geordneten Vorsichtungssystems, die Ergänzung des etablier-ten „Interdisziplinären Versorgungsnachweises (IVENA)“ mit einem MANV-Modul, die Ausstattung der Rettungsmittel mit Material für den Blutungsstopp und die systematische Statio-nierung von Springer-RTW zur Spitzenabdeckung auf fast allen Feuerwachen dienen ebenso diesem Ziel wie die in Kürze er-scheinende Dienstanweisung für Einsatzlagen mit den polizeili-chen Schwerpunkten vom gewaltbereiten Täter bis zum Terro-ranschlag. Zum einen geht es hier selbstverständlich um eine größtmögliche Sicherheit unserer Einsatzkräfte, zum anderen ist bei derartigen Lagen von genau diesen Verletzungsmustern auszugehen.„In der Krise Köpfe kennen“ – der Vorteil ist offensichtlich, daher wurden neben den regulären Lehrgängen am Fortbil-dungsinstitut für den stadtbremischen Rettungsdienst auch ge-meinsame Fortbildungen und teambildende Maßnahmen der Leitenden Notärzte und der Organisatorischen Leiter Rettungs-dienst durchgeführt.

Die 2017 neu gegründete Abteilung 6 Rettungsdienst wurde personell verstärkt und mit einer neuer Gliederung auf zu-künftige Herausforderungen ausgerichtet. Die enge Zusam-menarbeit mit dem ärztlichen Personal wurde intensiviert und im Januar 2019 wird die Zuständigkeit für die Ausbildung im Rettungsdienst von der Feuerwehrschule dorthin verlagert. Für die Zukunft gilt es noch ein System für die Qualitätssicherung und das Beschwerdemanagement aufzubauen.

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In der Leitung der FEUERWEHR BREMEN gab es bedingt durch das Ausscheiden des Abteilungsleiters 4 und die Einrichtung der neuen Abteilung Rett ungsdienst einige Wechsel. Die Funk-ti on des stellvertretenden Amtsleiters musste neu besetzt wer-den, der neue Abteilungsleiter 6 ist seit April 2018 im Dienst und im April 2019 wird der mitt lerweile ausgewählte neue Ab-teilungsleiter 5 seinen Dienst antreten, sodass dann alle Funk-ti onen wieder besetzt sein werden.Im Frühjahr 2018 war die Neuwahl des Personalrates notwen-dig, im Ergebnis wurde der bisherige Vorstand in seinem Amt deutlich bestäti gt.Auf Initi ati ve der Frauenbeauft ragten hat sich die FEUERWEHR BREMEN erfolgreich um die Zerti fi zierung „Ausgezeichnet Fa-milienfreundlich“ beworben. Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewinnen zunehmend an Bedeutung und wir gehören mit diesem Zerti fi kat in den Kreis zahlreicher großer wie kleiner Betriebe und Behörden in Bremen.

Für die Etablierung der sogenannten Jahresgespräche wurden die organisatorischen Grundlagen gelegt, nach Abschluss der Schulungen kann es Anfang 2019 losgehen.Innensenator Ulrich Mäurer hat einem Konzept zugesti mmt, mit dem die Stellenstruktur bei der FEUERWEHR BREMEN deutlich und spürbar verbessert werden soll. In den kommen-den fünf Jahren sollen in allen Laufb ahngruppen insgesamt 139 Stellen gehoben werden. Am sichtbarsten wird dies im Schicht-dienst vollzogen, wo die Wachabteilungsleiter und die Fachbe-rater GSG Zug um Zug nach A11 und deren Stellvertreter nach A10 besoldet werden sollen. Durch einen Teil dieser Hebungen und die regulären Wiederbesetzungen freier Stellen konnten mit Wirkung vom 1. Januar 2019 insgesamt 49 verdiente Beför-derungen ausgesprochen werden.Die Bewerberlage bei unserem Nachwuchs ist noch ausrei-

chend, aber es ist – wie bei allen Berufsfeuerwehren – ein rückläufi ger Trend erkennbar. So war es möglich, für April 2019 insgesamt 15 neue Brandmeister-Anwärter auszuwählen, für den im Oktober 2019 beginnenden Laufb ahnlehrgang werden wir aber ein erneutes Auswahlverfahren durchführen müssen. Mitt elfristi g muss meines Erachtens, nicht nur als Reakti on hie-rauf, die Einrichtung einer Notf all-Sanitäter-Schule vorbereitet werden, um den Kreis der Schulabgänger direkt für die Berufs-feuerwehr zu erschließen.

Im vergangenen Jahr wurden sieben Beamte in den Ruhestand versetzt, sieben Beamte wurden zu anderen Dienststellen ver-setzt und zwei Beamte wurden entlassen. Der Kollege Ulrich Hechtenberg verstarb während seines Urlaubs viel zu jung. Die Kolleginnen und Kollegen haben ihm auf dem Riensberger Friedhof zahlreich und eindrucksvoll die letzte Ehre erwiesen. Er wird uns fehlen! Wir gedenken aller im vergangenen Jahr verstorbenen Angehörigen von Berufs- und Freiwilligen Feuer-wehren.Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und allen ehrenamt-lichen Kameradinnen und Kameraden danke ich dafür, dass sie die Schwierigkeiten und Herausforderungen des vergangenen Jahres engagiert und kompetent gemeistert haben. Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich für das bevorstehende Jahr al-les Gute!

K n o r r

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STRUKTURBESCHREIBUNG DES STADTGEBIETES

Gebietsgröße 326,18 km²

max. Längenausdehnung 38 km

max. Breitenausdehnung 16 km

Einwohner 557.464

Einwohner je km2 1.713

Gebäude- und Freiflächen 115,25 km²

Betriebsflächen 7,6 km²

Verkehrsflächen 38,5 km²

Wasserflächen 25,6 km²

Landwirtschaftliche und sonstige Flächen 99,4 km²

FEUERWEHR BREMEN

Berichtsjahr 2018Leiter der Feuerwehr LtdBD Karl-Heinz KnorrPostanschrift Am Wandrahm 24, 28195 BremenTelefon 0421 3030 0Fax 0421 3030 11 560E-Mail [email protected] www.feuerwehr-bremen.org

VERKEHRSINFRASTRUKTUR

Bundesautobahnen 52,13 km

Schienenstrecke DB Netz AG 106,4 km

Schienenstrecke Farge-Vegesacker-Eisenbahn GmbH 10,4 km

Schienenstrecke Bremer Straßenbahn AG 168,4 km

See- und Binnenschifffahrtsstraßen 50,3 km

Seegüterumschlag in den Häfen Bremen 11,4 Mio. t

Flugbewegungen Airport Bremen 31.088

Passagieraufkommen Airport Bremen 32.561.535

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

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MITARBEITER DER FEUERWEHR BREMEN

IN ÜBERREGIONALEN GREMIEN UND ARBEITSKREISENSTAND: 31.12.2018

LTDBD KARL-HEINZ KNORR � Ausschuss Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophen-

schutz und zivile Verteidigung (AFKzV) des Arbeitskreises V der Innenministerkonferenz

� Präsidium des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) als Vizepräsident

� Beirat für Katastrophenschutz, Brandschutz und Rettungs-wesen des Deutschen Städtetages

� Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufs-feuerwehren Deutschlands (AGBF-Bund) als stellvertre-tender Vorsitzender

� Arbeitskreis „Grundsatzfragen“ der AGBF-Bund � Mitglied im Lenkungsausschuss des DIN-Normenausschus-

ses Feuerwehrwesen (FNFW)

BD OLIVER IDEN � Arbeitskreis „Rettungsdienst“ der AGBF-Bund

OBR FRANK MÖLLER � Arbeitskreis „Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz“

der AGBF-Bund � Arbeitsgruppe „Brandmeldeanlagen“ im Arbeitskreis „Vor-

beugender Brand- und Gefahrenschutz“ der AGBF-Bund � Normenausschuss 031-02-01-07 „Feuerwehr-Peripherie-

geräte“ im DIN � Arbeitskreis „Großveranstaltungen“ des Bundesamtes für

Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) � Projektgruppe BASIGO (Bausteine für die Sicherheit von

Großveranstaltungen) � Projektgruppe Objektfunkanlagen der Fachkommission

Bauaufsicht

BR MARLON KONERTZ � DFV-Fachbereichs Gesundheitswesen und Rettungsdienst � Arbeitsgemeinschaft Feuerwehr im Rettungsdienst (Fredi)

der AGBF

BOAR RAINER FRERICHS � Referat 8 „Persönliche Schutzausrüstung“ der Vereinigung

zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) � Normausschuss 031-04-03 „Persönliche Schutzausrüstung

für die Feuerwehr“ im DIN � Normausschuss 075-05-08 „Handschutz“ im DIN � Projektgruppe 3 „EN 659 Handschuhe für die Brandbe-

kämpfung“ im CEN TC 162 � Arbeitsgruppe „Kreissicherheitsbeauftragte“ der Feuer-

wehr-Unfallkasse Niedersachsen

BOAR STEFAN WARNKEN � Normausschuss 031-03-01 „Feuerlöschmittel“ im DIN � Arbeitsgruppe der Abnahmebeauftragten der Länder � Arbeitskreis „Hauptuntersuchung“ der Eigenüberwacher

Bund

BAR JÖRN HAGEDORN � Referat 8 „Persönliche Schutzausrüstung“ der Vereinigung

zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) – Arbeitskreis Tauchen

BAR HARALD SCHULENBERG � Ausschuss Informations- und Kommunikationstechnik

(AIuK) des Arbeitskreises V der Innenministerkonferenz

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ORGANISATIONSSCHEMA

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ALLGEMEINES

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STANDORTKARTE BREMEN FEUERWEHR UND RETTUNGSDIENST

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STAB DES AMTSLEITERS

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STABSBEREICH 1ORGANISATION DES EINSATZDIENSTES

Dem Stabsbereich 1 obliegt die Federführung bei allen Perso-nalangelegenheiten bei der Berufsfeuerwehr Bremen. Dazu gehört insbesondere die Organisation und die Über-wachung der Personal- und Funktionsbesetzungen der Feu-erwachen und Wachabteilungen. Hier werden Dienstpläne sowie Personalverteilungspläne erstellt und fortgeschrieben, arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen veranlasst und überwacht usw. Weiterhin werden im Stabsbereich 1 auch alle Vorgänge im Zusammenhang mit Bewerbungen, Auswahlprü-fungen, Einstellungen, Beförderungen und Ruhestandsverset-zungen bearbeitet.

STABSBEREICH 2PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Hier werden Pressemitteilungen verfasst, Presseanfragen be-antwortet und Interviews koordiniert und durchgeführt. Zum Aufgabengebiet gehören neben der Betreuung von TV- und Hörfunk-Reportagen, der Durchführung von Pressekonfe-renzen, der Presseunterstützung vor Ort auch die Planung und Durchführung öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen (Wachbesichtigungen, Messen, Tage der offenen Türen usw.) Auch die Erstellung von Publikationen wie z.B. dem Jahresbe-richt der FEUERWEHR BREMEN fallen in den Bereich des Stabs-bereiches 2 .

STAB DES AMTSLEITERS

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LAUFBAHNGRUPPE 2.2BEAMTE

Leitender Branddirektor als Leiter der Feuerwehr 1 1

Leitender Branddirektor 0 0

Branddirektor 1 1

Oberbrandrat 3 2

Brandrat 0 1

Gesamt 5 5

SOLL IST

LAUFBAHNGRUPPE 2.1BEAMTE

Brandoberamtsrat mit Amtszulage 1 1

Brandoberamtsrat 4 3

Brandamtsrat 14 12

Brandamtmann 17 14

Oberbrandinspektor 25 23

Gesamt 61 53

SOLL IST

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PERSONAL DER FEUERWEHR BREMEN

LAUFBAHNGRUPPE 1.2BEAMTE

Hauptbrandmeister/-innen mit Amtszulage 54 52

Hauptbrandmeister/-innen 165 142

Oberbrandmeister/-innen 161 165

Brandmeister/-innen 161 145

Gesamt 541 504

SOLL IST

IN DER AUSBILDUNG

Oberbrandinspektor-Anwärter 1 1

Brandmeister/-innen -Anwärter 55 35

Gesamt 56 36

SOLL IST

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VERWALTUNG 2018BEAMTE

Oberamtsrätin 1 1

Verwaltungsamtsfrau 1 0

Verwaltungsoberinspektorin 1 0

Verwaltungsinspektorin 0 2

Amtsinspektor 1 1

Verwaltungsobersekretärin 1 1

Gesamt 5 5

SOLL IST

VERWALTUNG 2018ARBEITNEHMER

Verwaltungsangestellte /Verwaltungsangestellter 10 12

Sekretärin 1 1

Technischer Angestellte/Angestellter 4 4

Desinfektoren 3 3

Handwerker und Raumpflege 6 6

Gesamt 24 26

SOLL IST

PERSONAL GESAMT

Feuerwehrbeamte/-innen 607 562

Verwaltungsbeamte/-innen 4 4

Arbeitnehmer/-innen 26 28

Gesamt

SOLL IST

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PERSONAL DER FEUERWEHR BREMEN

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DAS EINSATZNACHSORGETEAM

Feuerwehr-Einsatzkräfte sind im Rahmen ihres Arbeitsalltages häufig mit belastenden Ereignissen konfrontiert. Jede Einsatz-kraft kann dabei sehr unterschiedliche Situationen als beson-ders belastend wahrnehmen.Im Verlauf des Berufslebens können immer wieder unter-schiedliche Reaktionen auftreten die normal sind und meist nach wenigen Tagen nachlassen.

Dazu gehören: � Schlafstörungen � Angespanntheit � Gefühl von Hilflosigkeit � Angst � Niedergeschlagenheit � Schuldgefühle � Heftige Stimmungsschwankungen � etc.

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EINSATZNACHSORGETEAM

Es kann jedoch vorkommen, dass Ereignisse so stark belasten, dass die Reaktionen darauf mit den eigenen Ressourcen nicht zu bewältigen sind. Genau dann kann professionelle Unterstüt-zung ratsam sein:Das ENT - EinsatzNachsorgeTeam - bietet Beratung/Unterstüt-zung von Kolleginnen/Kollegen für Kolleginnen und Kollegen über eine Rufbereitschaft an.Wer sich mit dem ENT in Verbindung setzt, trifft auf Kollegin-nen/Kollegen mit langjähriger Einsatzdiensterfahrung und Zusatzqualifikationen in Gesprächsführung und der Beratung bzgl. akuter Traumafolgen. Das Team wird dabei von einer psy-chosozialen Fachkraft unterstützt.

Erreichbarkeit:Innerhalb der Geschäftszeiten der FEUERWEHR BREMEN ist das ENT direkt über ein Diensthandy erreichbar:Die Rufbereitschaft außerhalb der Geschäftszeiten erfolgt bei wichtigen Anliegen über die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle

Das ENT kann von jeder Einsatzkraft, den Wachabteilungslei-tern oder Einsatzleitern kontaktiert werdenDas Wichtigste von Allem: alle Gespräche werden vertraulich behandelt, denn das ENT unterliegt der Schweigepflicht.

Das Angebot umfasst: � Gesprächsangebote für Einzelpersonen und Teams mit

dem Ziel der Entlastung � Enttabuisierung akuter Belastungsreaktionen und Post-

traumatischer Belastungsstörungen, sodass sie als Folge der Einsatztätigkeit Anerkennung finden

� Unterstützung bei der Suche nach weiterführenden Hilfsangeboten

� Prävention von Langzeit-Belastungsfolgen � etc.

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VEREIDIGUNG NEUER KOLLEGINNEN/KOLLEGEN DER FEUERWEHR BREMEN

Innensenator lud zur Vereidigung in das Bremer Rathaus ein.

Der Senator für Inneres, Ulrich Mäurer, begrüßte am Mittwoch, 16. Mai 2018 den beruflichen Nachwuchs der FEUERWEHR BREMEN. Das historische Ambiente des Bremer Rathauses bil-det den Rahmen für die feierliche Vereidigung der Brandmeis-teranwärterinnen/Brandmeisteranwärter.Der Leiter der FEUERWEHR BREMEN, Leitender Branddirektor Karl-Heinz Knorr, hat die Feuerwehrbeamten im Anschluss an eine Ansprache des Innensenators Ulrich Mäurer vereidigt.

VEREIDIGUNG NEUER KOLLEGINNEN/KOLLEGEN DER FEUERWEHR BREMEN

Innensenator Mäurer lud zum zweiten Mal in diesem Jahr zur Vereidigung in das Bremer Rathaus ein.Ein weiteres Mal in diesem Jahr wurde der berufliche Nach-wuchs der FEUERWEHR BREMEN im Bremer Rathhaus verei-digt.Acht Beamte sowie eine Beamtin leisteten den Eid gegenüber dem Leitenden Branddirektor Karl-Heinz Knorr auf das Grund-gesetz der Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung des Landes Bremen. Bevor es in den Einsatzdienst der FEUERWEHR BREMEN geht, werden die jungen Beamtinnen/Beamten 24 Monate an der Feuerwehrschule ausgebildet.

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STAB DES AMTSLEITERS

EIN SPANNENDER TAG BEI DER FEUERWEHR BREMEN

Am 26 April 2019 wechselten 38 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des bundesweiten „Zukunftstages“ für einen Tag die Schulbank mit dem Arbeitsplatz einer/eines Feuerwehrfrau/Feuerwehrmannes bei der FEUERWEHR BREMEN.Im Rahmen dieses Zukunftstages bekamen Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 vor Ort die Möglichkeit, sich über die Vielfältigkeit der Berufswelt zu informieren. Um den Arbeitsalltag bei der FEUERWEHR BREMEN möglichst umfassend darzustellen, standen beim Zukunftstag Aktionen auf zwei verschiedenen Feuer- und Rettungswachen auf dem Programm. Für den Transfer der Schülerinnen und Schüler zwi-schen den Feuerwachen wurde der Großraumrettungswagen

der FEUERWEHR BREMEN eingesetzt. Auf den Feuer- und Re-tungswachen wurden den Schülerinnen und Schülern verschie-dene Einsatzmittel, wie das Hilfeleistungslöschfahrzeug, die Drehleiter und der Rettungswagen vorgestellt. Einen näheren Einblick gab es auch in die Tätigkeiten der auf der Feuerwa-che 2 stationierten Rettungstaucher. Für die Schülerinnen und Schüler bestand die Möglichkeit, Tätigkeiten aus dem Alltag der Einsatzkräfte einmal selbst auszuprobieren. Wie schwer ist ei-gentlich ein Atemschutzgerät oder eine hydraulische Rettungs-schere? Wie und mit welcher Ausrüstung geht eine Einsatzkraft in eine brennende Wohnung um dort Personen zu retten und die Brandbekämpfung durchzuführen? Die Schülerinnen und Schüler machten an diesem Tag bei der FEUERWEHR BREMEN viele spannende Erfahrungen. Ein gemeinsames Mittagessen auf der Feuerwache 5 rundete den Tag ab.

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ABTEILUNG 1

ALLGEMEINE VERWALTUNG30

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ABTEILUNG 1ALLGEMEINE VERWALTUNG

Die Abteilung 1 - Allgemeine Verwaltung - arbeitet eng mit al-len anderen Abteilungen der FEUERWEHR BREMEN zusammen und bildet eine wichtige Schnittstelle zu den Behörden Senator für Inneres sowie der Senatorin für Finanzen. Sie ist zuständig für Haushalts- und Finanzplanungen sowie die Durchführung der Haushalte einschließlich des Controllings für den Pro-duktgruppenhaushalt und den Rettungsdienst.

Sämtliche Vorgänge des Haushalts-, Kassen- und Rechnungswe-sens sowie der Personalverwaltung und der klassischen Verwal-tungsaufgaben laufen in den Referaten 10 und 11 zusammen. Im Referat 12 -Liegenschaften- erfolgt die Planung und Koordination von Neubauten, Sanierungen und Um-bauten bzw. Instandsetzungen und Modernisierungen. Die Einnahmen und Ausgaben der FEUERWEHR BREMEN wer-den entsprechend der Fachbereiche Feuerwehr, Rettungs-dienst und Katastrophenschutz getrennt.

ALLGEMEINE VERWALTUNG

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EINNAHMEN 2018 BF/FF RettD KatS gesamt

aus Einsätzen 686.874 26.211.259 0 26.898.133

Dienstleistungen 0 00 0 0

Vorbeugender Brandschutz 24.252 0 0 24.252

Zuwendungen 27.000 0 0 27.000

sonstige Einnahmen 3.054.360 33.350 21.608 30.058.703

Summe 3.792.486 26.244.609 21.608 30.058.703

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EINNAHMEN/AUSGABEN 2018 (ANGABEN IN €)

AUSGABEN 2018 BF/FF RettD KatS gesamt

Personal 22.952.595 5.690.822 0 28.643.417

Betriebskosten Fahrzeuge und Geräte 4.559.125 4.559.125 0 8.8.78.749

Gebäudeunterhaltung 128.337 27.273 0 155.610

Investitionen Fahrzeuge und Geräte 2.182.350 1.977.993 0 4.160.343

Investitionen Baumaßnahmen 103.318 13.586 0 116.904

Summe 29.925.725 12.029.298 0 41.955.023

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ABTEILUNG 2

VORBEUGENDER BRAND- UND GEFAHRENSCHUTZ

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VORBEUGENDER BRAND- UND GEFAHRENSCHUTZ

Bremen brannte in den Jahren zwischen 913 und 1754 elf Mal ab. Damals waren keine bzw. nur unzureichende Schutzmaß-nahmen gegen Brände bekannt. Mit der Zeit wurde deutlich, dass diese durch vorbeugende Maßnahmen vermieden wer-den können. 1902 wurde in Bremen mit der Einrichtung von Brandabschnitten in Gebäuden und der Verwendung von mög-lichst nicht brennbaren Baustoffen begonnen. Die Löschwas-serversorgung wurde erheblich ausgebaut.

Heute verstehen wir unter vorbeugendem Brandschutz alle in einem Objekt getroffenen baulichen, technischen und be-trieblichen Maßnahmen, die geeignet sind den Ausbruch eines Brandes zu verhindern, bzw. den Brandschaden so gering wie möglich zu halten und auch die Maßnahmen, die eine Men-schenrettung und eine wirksame Brandbekämpfung ermögli-chen. Dafür ist bei der FEUERWEHR BREMEN die Abteilung 2 mit seinen drei Referaten zuständig.

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REFERAT 20 VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ

Die Beratung der Bauaufsichtsbehörde in den verschiedenen Baugenehmigungsverfahren sowie die Planung und die Betreu-ung von sämtlichen Veranstaltungen, die in Bremen durchge-führt werden obliegen dem Referat 20. Nach den gesetzlichen Grundlagen, unter anderem der Lan-desbauordnung, sind bauliche Anlagen so anzuordnen, zu er-richten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vor-gebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.Die FEUERWEHR BREMEN führt dabei die Beratung der Bauäm-ter und Architekten bei brandschutztechnischen Fragen durch und verfasst entsprechende Stellungnahmen.Dabei werden Grundsatzanforderungen und Einzelanforderun-

gen gleichermaßen geprüft. Die öffentliche Ordnung und Si-cherheit, die Entstehungs- und die Ausbreitungsmöglichkeiten eines Brandes, die Rettung von Menschen und Tieren sowie die wirksame Durchführbarkeit von Löschmaßnahmen stehen so-mit bei jedem Objekt auf dem Prüfstand. Im Einzelnen sind da-bei jeweils die Lage eines Objektes und dessen Erreichbarkeit durch die FEUERWEHR BREMEN zu prüfen. Des Weiteren muss eine ausreichende Löschwasserversorgung bestehen oder ge-schaffen werden. Ein wichtiges Augenmerk liegt immer bei der Sicherstellung der Rettungswege.Um viele der vorgenannten Punkte beurteilen zu können, be-darf es der Kenntnisse zum Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen und der Ausgestaltung von Bauten durch ihre Größe in Bezug auf Brandabschnitte und Rettungswege. Das der Bau-ordnung zu Grunde liegende Sicherheitskonzept heißt Abschot-tungsprinzip. Damit soll sichergestellt sein, dass ein Brand auf einen kleinen Bereich beschränkt bleibt.

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REFERAT 21 OBJEKTBEZOGENE EINSATZPLANUNG

Die gesamte Stadtentwicklung wird im Sinne des vorbeugen- den Brandschutzes im Rahmen der Bauleitplanung durch Mit-arbeiter des Referats 21 geprüft. Straßenbaumaßnahmen und die Löschwasserversorgung sowie die Betreuung der Ausbau-planung und die Verwaltung der 17.165 Hydranten in der Stadt-gemeinde Bremen erfolgen dort. Neben der Verwaltung der Hydranten ist das Referat auch für die Löschwasser entnahme aus Löschwasserteichen, Löschwasserbehältern (Zisternen) und Löschbrunnen zuständig. Dabei gilt es nicht mehr benötig-te Zisternen und Brunnen nach dem Kriegsfolgegesetz abzuwi-ckeln und durch Hydranten zu ersetzen.Werden im Baugenehmigungsverfahren Brandmeldeanlagen für die Brandfrüherkennung bzw. als technische Kompensation für die Abweichung von Bauvorschriften genehmigt, werden diese Anlagen im Referat 21 mit geplant und abgenommen.Eine Brandmeldeanlage (BMA) ist eine Gefahrenmeldeanlage aus dem Bereich des anlagetechnischen vorbeugenden Brand-schutzes, die Ereignisse von verschiedenen Brandmeldern emp-fängt. Sie reagiert auf die eintreffenden Signale von Sprinkler-anlagen, automatischen und nicht automatischen Meldern (Handfeuermeldern) und löst weitere programmierte Schritte aus. Dies sind u.a. die Alarmierung der Feuerwehr sowie die Auslösung von Brandfallsteuerungen. Diese übernehmen bei-spielsweise die automatischen Auslösungen von Löscheinrich-tungen, Türschließungen und Öffnungen von Rauch- und Wär-meabzugsanlagen.Damit der abwehrende Brandschutz auf entsprechende Hin-weise zu Brandmeldeanlagen bereits auf der Anfahrt und schließlich auch vor Ort zugreifen kann, werden im Referat 21 die notwendigen Einsatzpläne zu den Objekten gefertigt und ständig aktualisiert.

REFERAT 22 UMWELTSCHUTZ, STRAHLENSCHUTZ

Umweltrelevante Themen wie u. a. die Mitwirkung bei ein-satzvorbereitenden Maßnahmen zum Freiwerden von Umwelt und Menschen gefährdenden Stoffen (Gefahrstoffen) sowie die konsequente Erweiterung und Aktualisierung der Ausrüstung für Gefahrguteinsätze werden im Referat 22 bearbeitet.Zu den Aufgaben gehört das Erstellen von Stellungnahmen bei Genehmigungsverfahren, die Beratung von Behörden und Betrieben sowie die Mitwirkung bei der Auswahl und Beschaffung von Ausrüstungsteilen und Verbrauchsmateri-alien für den Umwelt- und Strahlenschutz, Aufsicht über die Strahlenschutzausrüstung einschließlich der Messgeräte, Er-stellung von Strahlenschutzeinsatzplänen sowie die Erfassung und Pflege von Daten aus dem Bereich Umweltschutz und Strahlenschutz.Das Gewerbeaufsichtsamt wird beraten, wenn es um die Er-teilung von Umgangsgenehmigungen für radioaktive Stoffe an Betrieben geht. Des Weiteren werden in Zusammenarbeit mit dem Hansestadt Bremischen Hafenamt (HBH) Ausnahmege-nehmigungen von der Hafenordnung erstellt.Drei Mitarbeiter des Referates werden auf der Feuer- und Rettungswache 5 in der Funktion des Fachberaters Gefahrgut im 24h Einsatzdienst eingesetzt. Zu ihren Aufgaben gehören die Mitarbeit im Referat 22, die Beratung von Einsatzleitern bei Gefahrguteinsätzen sowie die Überwachung feuergefährlicher Arbeiten auf Schiffen und im Hafen in Verbindung mit den Be-satzungen der Gerätewagen-Umweltschutz.

VORBEUGENDER BRAND- UND GEFAHRENSCHUTZ

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ABTEILUNG 3

IUK TECHNIK, FEUERWEHR- UND RETTUNGSLEITSTELLE

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IUK-TECHNIK, FEUERWEHR- UND RETTUNGSLEITSTELLE

Der zusammenfassende Begriff der Informations- und Kommu-nikationstechnik (IuK) entstand Anfang der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts, als begonnen wurde die Fernsprechnetze zu digitalisieren und sowohl in den digitalen Endgeräten der Net-ze, als auch in den lokalen und öffentlichen Übertragungsnet-zen selbst Informationstechnik zum Einsatz kam. Er vereinigt die personellen (Qualifikation), organisatorischen (Aufbau- und Ablauforganisation) und technischen (Hardware, Software) Komponenten zum Zwecke der Informationsversorgung von verschiedensten Akteuren. Die Kombination dieser Kompo-nenten bestimmt bei der FEUERWEHR BREMEN die Struktur von Informations- und Kommunikationssystemen (Netzwerk, Telefonie, Funk usw.). So ist bei der FEUERWEHR BREMEN das Referat 30 -Kommunikationstechnik- zuständig für die Fachbe-reiche Funk-, Alarmierungs-, Telefon- und Netzwerktechnik. Das Fachreferat steht den Endanwendern der Berufsfeuer-wehr, der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Rettungsdiens-

tes als Dienstleister zur Verfügung. Des Weiteren gehört die technische Betreuung der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle zu den Aufgaben des Referates. Dazu gehören u.a. die Daten- und Systempflege der Funk- und Notrufabfrageanlage sowie der Alarmierungstechnik. Das Referat 31 -Datenverarbeitung- ist verantwortlich für die Bereitstellung und Aufrechterhal-tung der für den Dienstbetrieb bei der FEUERWEHR BREMEN notwendigen IT-Infrastruktur (Hardware und Software). Die Arbeitsfähigkeit der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle ist eng verknüpft mit einer funktionsfähigen IuK-Technik. Aus diesem Grund sind die Referate 30 und 31 mit dem Referat 32 -Feu-erwehr- und Rettungsleitstelle- in der Abteilung 3 zusammen-gefasst. Die integrierte Leitstelle ist mit allen zur Lenkung und Koordination der Einsätze zur Gefahrenabwehr notwendigen Führungs-, Fernmelde-, Notruf-, Alarmierungs- und Dokumen-tationseinrichtungen ausgestattet.

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REFERAT 30KOMMUNIKATIONSTECHNIK

Das Referat 30 ist zuständig für die Fachbereiche Funk-, Telefon- und Netzwerktechnik. Das Sachgebiet steht den Endanwen-dern der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes zu den Tagesdienstzeiten als Dienstleister für Austausch und Reparatur von Funkgeräten zur Verfügung. Außerdem gehört die technische Betreuung der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle zu den Aufgaben des Sachgebietes. Dazu gehören u.a. die Daten- und Systempflege der Funk- und Not-rufabfrageanlage.Die Kommunikationstechnik unterliegt einem enormen Wan-del. Die technisch gestützte Kommunikation wird zunehmend komplexer und stellt das Sachgebiet 30 vor neue Herausforde-rungen.

Das europaweit eingeführte Notrufsystem eCall wurde in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle der FEUERWEHR BREMEN implementiert. Durch das Update der Frequentis Notrufanla-ge (FNA) auf die Version 2.8 wurde der eCall in die Funk- und Notrufanlage der FEUERWEHR BREMEN integriert. Die Daten-übergabe an das Einsatzleitsystem wurde bis zum Jahresende umgesetzt.Durch die Beschaffung eines eCall Testgerätes, ist die FEUER-WEHR BREMEN selber in der Lage einen eCall zu simulieren und Schulungen der Disponenten durchzuführen. Durch das Update der FNA am 25.10.2018 wurde neben dem

eCall auch die grundlegende Anschaltung des Digitalfunks ver-ändert, sodass die Digitalfunkressourcen effektiver genutzt werden können. Leider sind die Störungen des Systems auch nach 2 Monaten nach dem Update nicht beseitigt worden. Um das Update der FNA überhaupt durchführen zu können, musste die Nottelefonanlage, die sich aus wesentlichen Teilen des ELW 63/12-1 zusammensetzt, auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden und die Anzahl der Plätze für den Notbetrieb auf 6 Arbeitsplätze ergänzt werden. Dies war erfor-derlich, da die Anzahl der Einsätze seit dem letzten Notbetrieb deutlich gestiegen sind. Zusätzlich wurde das Update entgegen der vorgesehenen Planung in die Nachtstunden verlegt.

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IUK-TECHNIK, FEUERWEHR- UND RETTUNGSLEITSTELLE

gestellt und sollen entsprechend eingeführt werden. Die Be-schaffung von Endgeräten und das Anlegen von entsprechen-den Digitalfunkgruppen ist in Arbeit.Nach der Ausrüstung der ersten Standorte mit einer Brand-meldeanlage wurden an den Standorten Feuerwache 5, Feu-erwache 3, Feuerwache 6 und der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Mahndorf ein Wählgerät zur Alarmierung der FRLSt installiert. Obwohl sich viele Objekte zur Zeit in der Ausrüstung mit einer Objektfunkanlage befinden, konnten die Objekte Waterfront, Flughafen Bremen und das Krankenhaus Bremen-Mitte neben noch weiteren kleineren Objekten in diesem Jahr nicht abge-nommen werden. Der Hemelinger Tunnel wurde, nachdem eine vorläufige Betriebserlaubnis vom 04.11.2016 erteilt wur-de, am 06.09.2018 von der FEUERWEHR BREMEN abgenom-men. Da sich in der Waterfront die letzte noch verbleibende Objektfunkanlage im Zweimeterband befindet, müssen diese Endgeräte leider noch weiter betrieben werden. Um die Hallen auf dem Werksgelände der Daimler AG Mercedes Benz zukünf-tig versorgen zu können, ist es notwendig auf dem Gelände eine eigene BOS Basisstation zu installieren. Neben den 5 vor-handenen abgenommenen Objektfunkanlagen befinden sich 6

Im Februar wurden ATEX Funkgeräte und Zubehör für die Aus-baustufe 1b und 2 in den Fahrzeugen installiert und das Kon-zept in den Wirkbetrieb überführt.Durch die flächendeckende Einführung von Navigationsgeräten bei der Freiwilligen Feuerwehr vom Typ COLUMBUS, die durch die jährliche Zuwendung der ÖVB möglich wurde, ist die FR-LSt jetzt in der Lage bei Flächenlagen effektiver die Fahrzeuge zu disponieren. Die Einführung von standardisierten Rückmel-dungen ist jetzt möglich und sollte dort Anwendung finden, um den Sprechfunkverkehr weiter zu entlasten.

Da sich im Gebäude der Feuerwehrschule wieder eine militäri-sche Nutzung ergeben hat, war es notwendig die gemeinsame Nutzung eines Datenschrankes wieder aufzutrennen und sepa-rat zu führen.Für die Programmierung der Digitalfunkgeräte der nichtpolizei-lichen BOS der Stadt Bremen wurde der Server für den Radio-manager neu eingerichtet und auf die aktuelle Softwareversion gebracht.Bereits Ende 2015 wurde eine Arbeitsgruppe „Taktischer Digi-talfunk“ eingerichtet, die Ergebnisse der Abteilungen 3 und 5 wurden auf der großen Dienstbesprechung am 07.11.2018 vor-

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Anlagen im Aufbau. Bei ca. 18 Objekten wird die Erforderlich-keit einer Installation zurzeit geprüft.

Nachdem 2017 die dezentralen Switche der Feuerwache 1 aus-getauscht wurden, wurden die beiden zentralen redundanten Hauptswitche im Technikraum der Feuerwache 1 im Januar ohne größere Betriebsunterbrechungen getauscht. Nachdem die drei Schwerpunktfeuerwehren bereits mit dem Behördennetzwerk der FEUERWEHR BREMEN verbunden sind, werden auch die verbleibenden 16 Freiwilligen Feuer-wehren verbunden und zusätzlich mit WLAN für die dienstliche und private Nutzung ausgerüstet. Um diese Maßnahme durch-führen zu können, musste auch ein Großteil der dezentralen Firewalls, unter anderem auch die redundante Hauptfirewall im laufenden Betrieb getauscht werden. Durch diese Maß-nahme sind auch die Rahmenbedingungen für die Installation von Access-Points für die dienstliche als auch private Nutzung von WLAN auf den Berufsfeuerwehrwachen und Rettungs-dienststandorten geschaffen worden. Die BREKOM GmbH hat mit diesem Auftrag die Betreuung der gesamten Firewalls mit dem Produkt „Managed Firewalls“ der FEUERWEHR BREMEN übernommen. Ein entsprechender Wartungsvertrag ist auch im Bereich der Netzwerkswitche, die gesamt in 2017/2018 ge-tauscht wurden, vorgesehen.

Durch Immobilien Bremen wurden auf der Feuerwache 3 und der Feuerwache 1 die ELA-Anlagen ausgetauscht, sodass ledig-lich die Feuerwache 2 noch über eine ältere Anlage verfügt. Die langfristig geplante Maßnahme von Immobilien Bremen zum Austausch der ELA-Anlagen ist somit abgeschlossen, da die weitere Nutzung der Feuerwache 2 unklar ist. Die Anschaltung der ELA-Anlage von der FRLSt über die ETK3000 Module aus dem Jahr 2004 hat bei mehreren Standorten zu Ausfällen und Störungseinsätzen vom Referat 30 geführt. Ein Austausch der ETK3000 Technik in 2019 ist zwingend erforderlich, da diese Technik nicht mehr gebaut wird und spätestens zur Inbetrieb-nahme der Feuerwache 7 eine Lösung zur Verfügung stehen muss. Im Januar wurde festgestellt, dass die Topantenne der Feuerwa-che 1, die für die digitale Alarmierung der digitalen Meldeemp-fänger eingesetzt wird, gestört ist. Durch den Einsatz eines

Teleskopmastes der Werkfeuerwehr Daimler konnte mit der Firma AMV die Funkantenne im Mai getauscht werden. Für die Alarmierung wurde zwischenzeitlich die Antenne 2 verwendet.Zu Testzwecken wurden der Rettungs- und der Direktionsdienst mit mehreren Einsatzhandys vom Typ Sonim XP 7 ausgerüs-tet, das sich neben dem Übergang vom normalen Handy zum

Smartphone durch seine Robustheit und lange Akkulaufzeit be-sonders für den Feuerwehreinsatz auszeichnet. Der Direktions-dienst, die NEF Ost, Mitte, und Süd sowie der ITW sind damit ausgerüstet worden. Langfristig ist die Einführung der Geräte bei Fahrzeugbeschaffungen für die gesamte Flotte vorgesehen.

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IUK-TECHNIK, FEUERWEHR- UND RETTUNGSLEITSTELLE

DAS REFERAT 31DATENVERARBEITUNG

Das Referat 31 ist verantwortlich für die Bereitstellung und Auf-rechterhaltung der für den Dienstbetrieb bei der FEUERWEHR BREMEN notwendigen Computer-Infrastruktur (Hardware und Software). Die Referate 30 und 31 arbeiten eng mit der Feuer-wehr- und Rettungsleitstelle zusammen und bilden eine zent-rale Stelle für die Funktionsfähigkeit der technischen Abläufe in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle.

DAS REFERAT 32FEUERWEHR- UND RETTUNGSLEITSTELLE

Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Bremen ist zuständig für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in der Stadtgemeinde Bremen. Sie ist Katstrophenschutz-Meldekopf des Landes Bre-men. Außerhalb der Bürozeiten der Autorisierten Stelle Bre-men übernimmt sie zusätzlich deren Aufgaben.Auf den Feuerwachen 1 und 6 werden die erforderlichen tech-nischen Ressourcen vorgehalten. In der Regel ist nur der Leit-stellenbetriebsraum auf der FW 1 mit seinen bis zu acht Ein-satzsachbearbeiter-Arbeitsplätzen durch Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter der FEUERWEHR BREMEN und des DRK Bremen besetzt. Die FW 6 verfügt über drei weitere Notrufabfrageplät-ze, welche bei Flächenlagen (z.B. Sturm) oder einer Großscha-denlage besetzt werden könnten.Als Einsatzleitsystem steht den Einsatzsachbearbeitern derzeit das Programm „Celios 7“ der Fa. CKS zur Verfügung, die Kom-munikation wird über die Arbeitsoberfläche des Funk- und Not-rufabfragesystems ICCS 3020 der Fa. Frequentis geführt. Diver-se Subsysteme stehen den Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben zur Verfügung.

SO RETTET MAN LEBEN PER TELEFON Ein Artikel des „Weser Kurier“Der Anrufer ist panisch. „Meine Tochter ist ertrunken. Sie müs-sen sofort kommen, einen Rettungswagen schicken. Was soll ich bloß machen?“ Der Vater ruft immer wieder den Namen seiner einjährigen Tochter. Der Mitarbeiter in der Leitstelle der Bremer Feuerwehr kann den verzweifelten Vater kaum verste-hen, er versucht, ihn zu beruhigen. „Was ist passiert?“, fragt er. Der Vater erzählt, dass er seine Tochter kopfüber in einem Pflanzenkübel gefunden hat, das Gefäß war mit Wasser gefüllt. Wie lange das Kind darin lag, kann er nicht sagen. „Sie bewegt sich nicht mehr, sie atmet nicht, sie ist bestimmt tot“, schreit er ins Telefon.

In der Leitstelle der Bremer Feuerwehr und des Rettungsdiens-tes landen alle 112-Notrufe aus der Stadt. Die Disponenten wissen, wie sich Panik und blankes Entsetzen anhören. Um zu erfahren, welche Art von Notfall vorliegt, stellen sie zwei

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entscheidende Fragen: „Reagiert die Person, wenn Sie sie an-sprechen und rütteln?“ und „Atmet sie noch normal?“. Ist die Antwort auf beide Fragen „Nein“, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Herzstillstand. Dann geht es um Leben und Tod, und jede Sekunde für lebensrettende Maßnah-men zählt.

“Es muss sofort mit der Wiederbelebung begonnen werden. Sofort meint, der Anrufer oder ein anderer Mensch, der vor Ort ist, muss das übernehmen“, sagt Michael Richartz, Leit-stellen-Leiter und Sprecher der Bremer Feuerwehr. Parallel zu dem Anruf werden Rettungs- und Notarztwagen alarmiert, al-lerdings kann es bis zu zehn Minuten dauern, bis die professio-nellen Lebensretter am Einsatzort sind. Ab drei Minuten nach einem Herzstillstand drohten Schäden am Gehirn, so Richartz. Jede weitere Sekunde ohne Wiederbelebung sei potenziell töd-lich.Die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter in der Leitstelle sind dafür speziell geschult: Sie leiten die Anrufer Schritt für Schritt mit klaren und standardisierten Anweisungen durch Herzdruck-massage und Beatmung. „Der Notarzt ist zu Ihnen unterwegs. Sie helfen Ihrem Kind am besten, wenn Sie das machen, was ich Ihnen erkläre“, sagt der Disponent mit lauter und fester Stimme dem Vater. „Stellen Sie das Telefon auf laut. Jetzt legen Sie das Kind mit dem Rücken auf den Boden. Stellen Sie sich

seitlich neben das Kind. Legen Sie den Kopf des Kindes gerade hin, danach überstrecken Sie den Kopf leicht. Umschließen Sie Mund und Nase des Kindes. Beatmen Sie das Kind jetzt gleich-mäßig mit kurzen Atemstößen. Wiederholen Sie die Beatmung fünf Mal hintereinander.“Der Vater folgt den Anweisungen und beatmet seine leblose Tochter. Nach dem letzten Atemstoß gibt der Disponent die Anweisungen zur Herzdruckmassage: 30 Mal soll der Vater mit den auf der Mitte des Brustkorbs übereinandergelegten Hän-den drücken: „Zählen Sie dabei laut mit. Dann beatmen Sie das Kind zwei Mal. Ich bleibe bei Ihnen am Telefon.“ So geht es wei-ter, Herzdruckmassage und Beatmung im Wechsel, bis Notarzt und Rettungswagen da sind. Als die Profi-Retter übernehmen, sagt der Vater ganz leise: „Da ist sie wieder.“ Das Kind hat über-lebt. Die Tochter ist gesund, trotz des Sauerstoffmangels hat sie keine Schäden davongetragen, wie die Retter später erfah-ren. Das Protokoll zeigt: 90 Sekunden hat es bis zum Beginn der Reanimation gedauert, der Rettungswagen war nach acht Minuten und der Notarzt nach neun Minuten am Einsatzort.

„Trotz professioneller Distanz ist man immer nah dran“

„Wir haben im Jahr etwa 250 solcher Telefon-Reanimationen“, sagt Richartz. „Jeder Disponent muss jederzeit damit rechnen, dass der nächste Anruf ein solcher Fall ist.“ 140.000 Notrufe über die 112 gehen im Jahr in der Bremer Leitstelle ein. Bereits seit 2008 gibt es einen Algorithmus, nach dem solche Reanima-tionen am Telefon geführt werden. Algorithmus heißt: ein fes-ter Ablauf mit standardisierten Fragen und Anweisungen, nach denen die Disponenten durch die Reanimation leiten.An Ablauf und Formulierungen wird immer wieder gefeilt. Denn: Die Anrufer befinden sich in einem emotionalen Aus-nahmezustand, die wenigsten reagieren rational. „Vor allem wenn ein Angehöriger betroffen ist, erleben die meisten ihren persönlichen Weltuntergang“, sagt Richartz. Deshalb müssen Anweisungen und Fragen klar, kurz und präzise sein – damit es nicht zu Missverständnissen kommt, die wertvolle Zeit kosten.Früher fragten die Leitstellen-Mitarbeiter beispielsweise, ob der Patient atmet. „Die Antwort war meistens Ja, auch wenn nur nach Luft gejapst wurde. Diese Schnappatmung kann aber eindeutiges Zeichen für einen Herzstillstand sein, der mit der

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früheren Formulierung übersehen worden wäre“, erklärt Richartz. Deshalb wird heute ausdrücklich gefragt: „Atmet der Patient noch normal?“. Auch Fachbegriffe wie Thorax kommen in der Anleitung nicht vor, stattdessen heißt es: „Legen Sie die Hände auf den Brustkorb.“Den Ablauf für die Telefon-Reanimation können die Disponen-ten per Mausklick aufrufen. Auch für andere Notfälle gibt es Leitfäden: für Verbrennungen, Verbrühungen, lebensbedrohli-che Blutungen, Insektenstiche im Mund oder für eine einset-zende Geburt. Aber auch für Rauchentwicklung oder Wasser-eintritt ins Haus.Auch wenn die Telefon-Reanimationen für die Leitstellen-Mit-arbeiterinnen/Mitarbeiter zum Alltag gehören, sind sie den-noch besondere und je nach Verlauf belastende Situationen, betont Richartz. Vor allem dann, wenn verzweifelte Eltern

durch die Reanimation ihres Kindes geleitet werden. Es kommt auch vor, dass in der Panik Gespräche zunächst abbrechen. Das sind dramatische Momente. „Trotz aller professioneller Distanz ist man immer sehr nah dran“, sagt Richartz. Für die Mitarbei-ter bleibt nach den Telefonaten nicht viel Zeit durchzuatmen. Die Telefone klingeln ständig. Psychologische Angebote gebe es, aber aus personellen Gründen sei es nicht möglich, jeden Mitarbeiter nach einer Telefon-Reanimation etwa nach Hause zur Familie zu schicken.Umso wichtiger sind Erfolgsgeschichten – wie die des Mäd-chens. Nachdem das Kind aus der Klinik entlassen wurde, ha-ben die Eltern einen Dankesbrief an die Leitstelle geschrieben. „Ohne Sie hätten wir unser Leben so nicht mehr weiterführen können“, steht dort.

Mit freundlicher Genehmigung: Weser Kurier, Sabine Doll

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ABTEILUNG 4

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Für erfolgreiche Einsätze genügen nicht nur die guten Fach-kenntnisse der Einsatzkräfte, zwingend erforderlich ist auch eine gute, zeitgerechte und einwandfreie Technik und Ausstat-tung. Alle bei der FEUERWEHR BREMEN im Einsatz befindlichen Fahrzeuge und Geräte müssen den einschlägigen Regeln der

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Technik und sicherheitstechnischen Vorschriften entsprechen. Nur so ist gewährleistet, dass sie zum einen dem Anwender ein Maximum an Sicherheit bieten und zum anderen auch in extremen Einsatzsituationen zuverlässig funktionieren.

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REFERAT 40FAHRZEUG- UND GERÄTEWESEN

Das Referat 40 erarbeitet die Fahrzeugkonzeptionen der Fahr-zeuge und Geräte der FEUERWEHR BREMEN einschließlich

derer Beladung und führt die Beschaffungen durch.Im Bereich der feuerwehrtechnischen Geräte, der Verbrauchs-materialien und der Löschmittel wird die Bedarfsermittlung, Beschaffung, Ersatzbeschaffung, Wartung und in den Werkstät-ten ggf. die Reparatur durchgeführt.

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NEUES TANKLÖSCHFAHRZEUG BEI DER FEUER-WEHR BREMEN

Seit Anfang April 2018 ist ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF) auf der Feuerwache 5 der FEUERWEHR BREMEN in Dienst gestellt. Das auf einem Fahrgestell Scania P400 aufgebaute

TLF verfügt über einen 4500l Wassertank sowie einen 500l Schaummitteltank. Das 400PS starke Fahrzeug mit einem Leer-gewicht von 11,5 Tonnen und einem Maximalgewicht von 18 Tonnen hat die beachtlichen Maße von 8,35m Länge, 2,5m Breite und 3,24m Höhe. Besetzt wird das TLF 4000 von zwei Feuerwehrfrauen/-männern.

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REFERAT 41ATEMSCHUTZ- UND TAUCHWESEN

Im Referat 41 erfolgen die Beschaffung, Reparatur und War-tung von Atemschutz- und Taucherausrüstung und Schutzaus-rüstung für Gefahrguteinsätze. Des Weiteren werden von dem Referat die jährlich durchzuführenden Atemschutzübungen in der Atemschutzübungsanlage koordiniert und durchgeführt.

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TECHNIK UND ARBEITSSCHUTZ

Das Referat 42 -Arbeitsschutz, Persönliche Schutzausrüstung- achtet auf die Einhaltung dieser Vorschriften. Des Weiteren obliegt dem Referat 42 die Erarbeitung von Dienstbekleidungs-konzepten einschließlich der persönlichen Schutzausrüstung sowie deren Beschaffung.

Deutsche und europäische Gesetze, die ergänzt werden durch Richtlinien und Sicherheitsregeln der Berufsgenossenschaften oder Unfallversicherungen, sollen den Schutz der Arbeitneh-mer gewähren. Dies sind alle technischen und organisatori-schen Maßnahmen, die zur Verhütung von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen beitragen.

REFERAT 42ARBEITSSCHUTZ, PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG

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ABTEILUNG 5

EINSATZ UND AUSBILDUNG

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REFERAT 50FEUERWEHRSCHULE, AUS- UND FORTBILDUNG

Die Feuerwehrschule Bremen im Stadtteil Bremen-Huckelrie-de ist die zentrale Aus- und Fortbildungsstätte für den Brand-schutz und die Technische Hilfeleistung für die Bediensteten der Berufsfeuerwehr Bremen und die Mitglieder in den Frei-willigen Feuerwehren in der Stadtgemeinde Bremen. Sie koor-diniert und führt auch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im Bereich der feuerwehrspezifischen Rettungsdienstausbildung

durch. Mit Schließung der Landesfeuerwehrschule Bremen mit Standort in Bremerhaven und einer vorübergehenden Zwi-schenlösung am Standort der Feuerwache 4, befindet sich die Feuerwehrschule Bremen seit dem Jahr 2013 auf dem Gelän-de der Scharnhorst-Kaserne der Bundeswehr. Organisatorisch ist die Feuerwehrschule Bremen dem Referat 50 angegliedert. Das Referat 50, zuständig für die zentrale feuerwehrtechnische und feuerwehrspezifische rettungsdienstliche Aus- und Fort-bildung, ist Bestandteil der Abteilung 5 innerhalb der FEUER-WEHR BREMEN.

EINSATZ UND AUSBILDUNG

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REFERAT 51FREIWILLIGE FEUERWEHREN,WERKFEUERWEHREN,KATASTROPHENSCHUTZ

Die Freiwilligen Feuerwehren der Stadtgemeinde Bremen sind Bestandteil der FEUERWEHR BREMEN und werden vom Referat 51 der Berufsfeuerwehr verwaltet. Die ältesten Weh-ren sind die FF Bremen-Vegesack (gegründet 1897) und die FF Bremen-Farge (1902). 1972 wurden nach Auflösung des Luft-schutz- Hilfsdienstes (LSHD), die Fachdienste Brandschutz und ABC-Dienst im Katastrophenschutz der FEUERWEHR BREMEN übertragen. Heute wird die gesamte Aufgabenstellung von 19 Freiwilligen Feuerwehren wahrgenommen. Sie sind nach dem Strukturkonzept von 2011 in drei Größenordnungen eingeteilt. Zu Ihren Aufgaben zählen im Wesentlichen die Unterstützung der Berufsfeuerwehr bei Großeinsätzen sowie auch eigenstän-dige Einsätze, bspw. bei Flächenlagen (Unwettereinsätze etc.). In den Einsatzbereichen Massenanfall von Verletzten, Wasser-rettung (Ausstattung mit RTB 1), ABC-Schutz, schwere Techni-sche Hilfeleistungen (AB-Bau/Technik) und Wasserförderung (mit HFS 5000) leisten bestimmte Freiwillige Feuerwehren umfangreiche personelle und materielle Unterstützung zu den Ressourcen der Berufsfeuerwehr. Des Weiteren werden diver-se Sonderaufgaben von ihnen übernommen:

� Einsatzkräfteverpflegung � Ersthelfer vor Ort � Fernmeldedienst � Hochwasserschutz

Für überörtliche Groß- oder Katastrophenschutzeinsätze lassen sich aus den Feuerwehren Fachbereitschaften zusammenstel-len, die je nach Aufgabenbedarf eingesetzt werden können:

� ABC-Schutz/Dekon-P � Hochwasserschutz � Schaummittel/Industriebrand � Technische Hilfeleistung � Waldbrandbekämpfung � Wasserförderung

Eine Fachbereitschaft setzt sich immer aus einer Führungsstaf-fel, zwei Einsatzzügen, einer Fachgruppe und einem Logistikzug zusammen. Die personelle Stärke bewegt sich damit jeweils bei etwa 90 Einsatzkräften. Das Referat 51 ist verantwortlich für die Personalsachbearbeitung der derzeit 638 Helfer in den 19 Freiwilligen Feuerwehren. Die Verwaltungsaufgaben umfassen die Einstellung und Entlassung, die organisatorische Planung

der Ausbildung, Beförderungen und Jubiläen bis hin zur Verab-schiedung der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren. Wei-terhin gilt es die 295 jugendlichen Mitglieder in den 13 Jugend-feuerwehren sowie einer Kinderfeuerwehr mit 20 Kindern zu organisieren. Die umfassende Unterstützung der Wehrführer bei der Leitung der Freiwilligen Feuerwehren, der Verwaltung des Fahrzeugparkes, der feuerwehrtechnischen Ausrüstung und der Feuerwehrhäuser gehören ebenfalls zu den Aufgaben des Referates.

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GELÖBNISFEIER, ERNENNUNGEN & EHRUNGEN VON JUBILAREN IM BREMER RATHAUS.

Zu einer feierlichen Veranstaltung der FEUERWEHR BREMEN wurden in der oberen Rathaushalle von Innensenator Mäurer und dem Leitenden Branddirektor Karl- Heinz Knorr 230 Gäste begrüßt. Anlass war das Gelöbnis von 41 Anwärterinnen und Anwärtern sowie die Ehrung von 27 Jubilaren der Freiwilligen Feuerwehr Bremen.

Innensenator Mäurer richtete seine Grußworte an die anwe-senden Feuerwehrangehörigen und Gäste und betonte die Notwendigkeit des Ehrenamtes mit seinen vielfältigen Beson-derheiten. Im Anschluss daran führte der Leiter der Feuerwehr Bremen das Gelöbnis der Anwärterinnen und Anwärter der Freiwilligen Feuerwehr Bremen durch.

Das Gelöbnis stellt ein wichtiges Versprechen an die Behörde und die Gemeinschaft dar. Darin gelobten die Anwärterinnen/Anwärter ihre Pflichten in der Freiwilligen Feuerwehr Bremen jederzeit zu erfüllen und gute Kameradschaft zu halten. Dies unterstreicht den Teamgeist und die absolut erforderliche Be-reitschaft zur positiven Zusammenarbeit mit allen Kameraden. Davon lebt die Feuerwehr!

Die hohe Anzahl von Anwärterinnen und Anwärtern ist beson-ders erfreulich für die Sicherstellung dieses wichtigen Ehren-amtes. Die jungen Einsatzkräfte unterstützen ab sofort ihre jeweiligen Einsatzabteilungen in den 19 Freiwilligen Feuerweh-ren Bremens. Sie befinden sich zur Zeit in der Grundausbildung als Feuerwehrfrau und -mann. Ihnen stehen viele Wege offen persönliches Engagement auszuleben. Vom Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann bis zum Bereichsführerin/Bereichsführer (oberster Freiwilliger Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann) steht die gesamte Bandbreite grundsätzlich zur Verfügung.

Insgesamt 27 Feuerwehrangehörige wurden von Amtsleiter Knorr zusätzlich an diesem Abend für die Dauer ihrer Zugehö-rigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr und die damit verbundene Leistung geehrt. Es erhielten dabei 17 Jubilare für 25 Jahre so-wie sechs Jubilare für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ihre

Urkunde und das jeweilige Anerkennungszeichen.In Abwesenheit wurden zusätzlich zwei Jubilare für 50 Jahre sowie ein Jubilar für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Bremen ausgezeichnet.

Besonders geehrt wurde der Kamerad Wilhelm Hilke für seine Mitgliedschaft von 70 Jahren in verschiedenen Funktionen im Dienste der FEUERWEHR BREMEN. Hierfür wurde ihm vom Amtsleiter Karl-Heinz Knorr das Anerkennungszeichen der fünf-ten Stufe für 70 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feu-erwehr im Land Bremen verliehen. Wilhelm Hilke war neben seiner langjährigen Tätigkeit als Wehrführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Bremen Schönebeck auch als Vorstandsmitglied im Landesverband Bremen tätig.

Die hohe Zahl an Ehrungen und vor allem die langen Zugehö-rigkeiten zeigen, wie sehr sich Mitglieder der Freiwilligen Feu-erwehren im Laufe ihres Lebens mit der Feuerwehr verbunden fühlen.

Mitglied in der Freiwillige Feuerwehr Bremen ist eben ein ganz besonderes Ehrenamt!

EINSATZ UND AUSBILDUNG

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ALARMIERUNGEN TECHNISCHE HILFELEISTUNGEN 2018

ALARMIERUNGEN BRANDEINSÄTZE 2018

ALARMIERUNGEN RETTUNGSDIENST 2018

ENTWICKLUNG DER EINSATZZAHLEN

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EINSATZ UND AUSBILDUNG

PERSONALSTÄRKE FREIWILLIGE FEUERWEHREN & WERKFEUERWEHREN

Freiwillige Feuerwehren 638

Jugendfeuerwehren 245

ArcelorMittal Bremen 45

Airbus Deutschland GmbH, Bremen 38

Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Bremen 42

Airport Bremen 46

ANZAHL DER FEUER- UND RETTUNGSWACHEN FW DRK ASB MHD ADAC DRF

NEF-Standorte 5

ITW Standorte 1

Notfallrettung / Notfalltransport X X X X

Besetzung der NEF X

Organisatorischer Leiter RettD (OrgL) X

Rettungshubschrauber „Christoph 6“ X

Rettungshubschrauber „Christoph Weser“ X

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ABTEILUNG 6

RETTUNGSDIENST58

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Die FEUERWEHR BREMEN ist einer von vier Leistungserbringern im Stadtbremischen Rettungsdienst. Träger des Rettungsdiens-tes ist die Stadtgemeinde Bremen. Neben der Besetzung von Rettungswagen auf den Feuer- und Rettungswachen entspre-chend der Vorhalteplanung, werden insgesamt fünf an bremi-schen Krankenhäusern stationierte Notarzteinsatzfahrzeuge und ein Intensivtransportwagen von Personal der FEUERWEHR

RETTUNGSDIENST

BREMEN besetzt. Weitere Aufgaben im Rettungsdienst, wie z.B. die Spitzenabdeckung, die Durchführung von Sondertrans-porten mit besonderen Anforderungen und die Gestellung des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL) werden eben-falls von der FEUERWEHR BREMEN durchgeführt und rund um die Uhr sichergestellt.

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TECHNISCHE NEUERUNGEN

Im Jahr 2018 wurden zwei neue Rettungswagen, ein neuer In-tensivtransportwagen sowie vier neue Notarzteinsatzfahrzeu-ge beschafft. Die Notarzteinsatzfahrzeuge verfügen nun über Video-Laryngoskope, welche das Management des schwierigen Atemweges für den Notarzt erleichtern. Im Zusammenhang mit der Schulung und Implementierung des Vorsichtungsalgo-rithmus sind alle Einsatzmittel mit speziellen MANV-Taschen bestückt worden. Diese beinhalten u. a. Material für den Blutungsstopp, auch im Kontext von möglichen Bedrohungs-szenarien. Das Fortbildungsinstitut für den stadtbremischen Rettungsdienst verfügt seit 2018 über ein modernes Simula-tionssystem zum Darstellen des vollständigen Patientenmo-nitorings in der Ausbildung. Für den Personal- und Patienten-schonenden Transport durch Treppenräume sind seit 2018 alle Rettungswagen der FEUERWEHR BREMEN mit Raupentrans-portstühlen, welche die Patientenbeförderung mit geringem Kraftaufwand ermöglichen, bestückt. Zur Optimierung der Re-animationsqualität kommen seit 2018 Feedbacksensoren zum Einsatz. Diese geben dem Anwender während der Reanimation eine Rückmeldung über die Effektivität der Herzdruckmassage.

PERSONELLE NEUERUNGEN

Die in 2017 gegründete Abteilung 6 wird seit dem 1.4.2018 durch einen neuen Abteilungsleiter (Marlon Konertz) geleitet. Seit dem 1.11.2018 wird das Fortbil-dungsinstitut für den stadtbremischen Rettungsdienst von einer Medizinpädagogin als Referatsleiterin geführt (Katharina da Ponte Martins Calado). Somit sind alle rechtli-chen Voraussetzungen für den Betrieb einer Notfallsanitäter-schule erfüllt.

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RETTUNGSDIENST

ORGANISATORISCHE NEUERUNGEN

Mit Inkrafttreten der aktualisierten Alarm- und Ausrückeord-nung zum 1.3.2018 wird zu jeder Reanimation neben einem RTW und einem Notarzt zusätzlich ein HLF zur Unterstützung alarmiert. Das somit verfügbare Personal ermöglicht eine kon-sequente Umsetzung aller medizinischen Maßnahmen, wel-che in den aktuellen Reanimationsleitlinien gefordert werden. Durch die Fortschreibung der Bremer Fibel für den Rettungs-dienst werden weitere Maßnahmen algorithmenbasiert für das Rettungsdienstpersonal geregelt. Der Implementierung von durch den Pyramidenprozess beschriebenen Kompetenzen für Notfallsanitäter wird damit vollumfänglich Rechnung getragen. Zur besseren Bewältigung von Einsätzen mit einem Massen-anfall von Verletzen wird im stadtbremischen Rettungsdienst seit dem Jahr 2018 ein Vorsichtungssystem geschult. Dieses er-möglicht es allen am Rettungsdienst beteiligten Einsatzkräften schnell und sicher kritische Patientinnen und Patienten zu iden-tifizieren. Der Prozess beinhaltet ferner eine Kennzeichnung der Patientinnen und Patienten sowie lebensrettende Hand-griffe. Zur Optimierung der Patientenzuweisung bei Einsätzen mit einem Massenanfall von Verletzten kann seit April 2018 auf ein spezielles Modul des bereits im Alltag etablierten Systems IVENA (interdisziplinärer Versorgungsnachweis) zurückgegrif-fen werden.

BESONDERE VERANSTALTUNGEN

Das Tätigkeitsfeld des Rettungsdienstes wurde durch Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der FEUERWEHR BREMEN an-lässlich des Tages der Sicherheit am 17.06.2018 auf dem Ge-lände des Klinikum Links der Weser sowie bei den Bremer Herztagen am 18. und 19.10.2018 dargestellt. Neben den re-gulären rettungsdienstlichen Fortbildungen am Fortbildungs-institut für den stadtbremischen Rettungsdienst wurde eine Notarztfortbildung und eine IVENA MANV-Schulung auf dem Gelände der Feuerwache 1 durchgeführt. Ferner fand eine teambildende Maßnahme der Leitenden Notärzte gemein-sam mit den organisatorischen Leitern Rettungsdienst statt. Am 9.11.2018 führte der Airport Bremen eine Vollübung unter Beteiligung der FEUERWEHR BREMEN, des stadtbre-mischen Rettungsdienstes und aller im medizinischen Kata-strophenschutz eingebundenen Hilfsorganisationen durch.

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FEUERWEHR BREMEN

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GROSSEINSATZ AUF RECYCLINGHOF

Am 26.5.2018, um 13.27 Uhr, wurde der Feuerwehr- und Ret-tungsleitstelle ein Feuer in einem Recyclingbetrieb am Fahr-wiesendamm nahe der Blocklanddeponie gemeldet. Aufgrund der Meldungen wurden insgesamt ca. 50 Einsatzfahrzeuge mit annähernd 150 Kräften zur Einsatzstelle alarmiert. Der Amtslei-ter, der Direktionsdienst, der Einsatzleitdienst, Pressesprecher, Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie nahezu sämtliche Freiwilli-gen Wehren der Stadtgemeinde und der Rettungsdienst waren im Einsatz. Beim Eintreffen brannten ca. 1.000 m³ Sperrmüll, Holz und Schreddergut auf einer Freifläche mit den Ausmaßen 100m x 20m. Das Feuer wurde mit mehreren Monitoren, B- und C-Rohren, teilweise unter Atemschutz, bekämpft. Die Was-serversorgung wurde aus dem „Waller Fleet“ sichergestellt. Das Feuer im Recyclingbetrieb war bereits um 16.23 Uhr in der Gewalt. Direkt neben der Einsatzstelle kam es allerdings zu ei-nem Folgebrand. Durch die trockenen Witterungsverhältnisse hatte das Feuer leichtes Spiel und griff auf die Vegetation über. Beide Brände haben die Einsatzkräfte noch über das gesamte Wochenende hinaus beschäftigt. Zur Schadenhöhe wurde kei-ne Angabe gemacht, die Kripo hat die Brandursachenermitt-lung aufgenommen.

EXPLOSION EINES REIHENENDHAUSES DREI TOTE

Am 28.06.2018 wurde der FEUERWEHR BREMEN um 4:35 Uhr über eine Vielzahl von Notrufen ein Wohnhausbrand nach ei-ner Explosion in Bremen-Huchting gemeldet. Aufgrund der Meldung wurde daraufhin ein Großaufgebot an Einsatzkräf-ten zur Einsatzstelle alarmiert. Die anrückenden Einsatzkräfte meldeten bereits auf der Anfahrt eine große Rauchsäule über Huchting. An der Einsatzstelle eingetroffen, fanden die Einsatz-kräfte zwei brennende Reihenhäuser vor, bei denen ein Rei-henendhaus durch eine Explosion vollständig und das daran anschließende Reihenhaus teilzerstört worden ist. Im näheren Umfeld sind noch eine Garage sowie ein PKW in Brand gera-ten. In einem Umkreis von 100m sind durch umherfliegende Trümmerteile erhebliche Sachschäden an Fahrzeugen und Ge-bäuden entstanden. Im Zuge der Löscharbeiten wurden in dem Reihenendhaus eine 41 Jahre alte Frau und ihr siebenjähriger Sohn tot aufgefunden. Im angrenzenden Reihenhaus wurde eine 70 Jahre alte Frau tot aufgefunden. Im Einsatzverlauf ka-men 120 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr zum Einsatz. Eine Anwohnerin wurde mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation in eine Klinik transportiert. Die Ursache der Explosion war zunächst ungeklärt. Die Kriminalpolizei hatte die Ermittlungen aufgenommen und untersuchte den Tatort. Die Einsatzmaßnahmen der FEUERWEHR BREMEN waren ge-gen 13:00 Uhr beendet.

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men - Maritime Rescue Coordination Centre) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einen Hava-risten auf der Weser in Höhe des U-Boot-Bunkers Valentin in Bremen-Nord. Ein mit drei Personen besetztes Sportmotor-boot sollte leckgeschlagen sein und drohte zu sinken. Die sofort alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwache 6, die nach 10 Mi-nuten an der Einsatzstelle eintrafen, konnten im Rahmen der Erkundung allerdings keinen Havaristen ausfindig machen. Was war geschehen? Nach Auskunft der DGzRS war ein anderes pri-vates Sportboot zur Hilfe geeilt. Ein offensichtlich fachkundiges Besatzungsmitglied konnte das Leck provisorisch abdichten. Der Havarist wurde dann sogleich in Schlepp genommen und nach Farge gebracht. Für die FEUERWEHR BREMEN war in die-sem Fall nichts mehr zu tun.Um 17:43 Uhr wurde der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle ein Vegetationsbrand beim Grambker Sportparksee gemel-det. Aufgrund der weithin sichtbaren Rauchwolke wurde ein

HOHES EINSATZAUFKOMMEN 26-JÄHRIGER ERTRINKT IM WERDESEE

In den frühen Abendstunden des 7. August 2018 musste die FEUERWEHR BREMEN zu fünf größeren Einsätzen ausrücken. Um 17:16 Uhr meldeten mehrere Anrufer der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle über den Notruf 112 einen Badeunfall im Werdersee in der Nähe der Carl-Carstens-Brücke. Nach Aussa-ge der Anrufer war eine Person in Ufernähe nicht wieder aufge-taucht. Die alarmierten Rettungstaucher der FEUERWEHR BRE-MEN konnten die leblose Person bereits nach drei Minuten in ca. 2 Meter Wassertiefe finden und an die Oberfläche bringen. Die Rettungsteams zweier Rettungswagen und der Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 6 versuchten vor Ort den 26-jährigen Mann zu reanimieren. Doch vergeblich, der Ertrunkene konnte nicht wiederbelebt werden.Um 17:18 Uhr meldete die Seenotleitung Bremen (MRCC Bre-

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Großaufgebot an Einsatzkräften zur Einsatzstelle alarmiert. Der Vegetationsbrand, der sich auf eine Fläche von ca. 15.000 Qua-dratmetern ausgebreitet hatte, wurde von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren Bremen-Neustadt, -Grambkermoor, -Burgdamm sowie Einsatzkräften der Feuerwache 5 mit insge-samt 9 C-Rohren bekämpft. Um 18:22 Uhr konnte „Feuer in der Gewalt“ gemeldet werden. „Feuer aus“ wurde dann um 19:08 Uhr gemeldet. Personen wurden nicht verletzt.Um 18:16 Uhr brannten in einem Kleingartengebiet im Veil-chenweg in Bremen-Walle zwei Parzellen in voller Ausdehnung. Der Brand griff auch auf die Umgebungsvegetation über. Im Einsatzverlauf musste aufgrund des Brandes und der damit ein-hergehenden starken Rauchentwicklung die Bahnstrecke Bre-men - Bremerhaven gesperrt werden. Die Brandbekämpfung mit 5 C-Rohren wurde von Einsatzkräften der Freiwilligen Feu-erwehren Bremen-Huchting und -Neustadt sowie Einsatzkräf-ten der Feuerwachen 1 und 4 durchgeführt. Der Einsatzleiter

konnte um 19:30 Uhr „Feuer aus“ melden. Personen wurden nicht verletzt. Und um 20:02 Uhr wurde der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle über eine automatische Brandmeldeanlage im Buntentorsteinweg ein weiter Brand gemeldet. Im ersten Obergeschoss eines viergeschossigen Wohngebäudes ist es aus noch ungeklärter Ursache zu einem Küchenbrand gekommen. Im Einsatzverlauf wurden zwei männliche Personen gerettet (17 und 30 Jahre). Beide Personen hatten sich eine Rauchgasin-toxikation zugezogen. Der 30-jährige Bewohner hatte zusätz-lich Verbrennungen an den Händen. Zur Menschenrettung und Brandbekämpfung kamen insgesamt vier Trupps unter Atem-schutz mit drei C-Rohren zum Einsatz. Eingesetzt wurden Ein-satzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Neustadt sowie der Feuerwachen 2 und 4. „Feuer aus“ konnte um 20:23 Uhr gemeldet werden. Der Sachschaden wurde vom Einsatzleiter auf 50.000 EUR geschätzt. Die Kriminalpolizei hatte die Ermitt-lungen zur Brandursache aufgenommen.

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EXPLOSION AUF EINEM SPORTBOOT IM HEMELINGER HAFEN

Am 25.8.2018, um 10:49 Uhr, wurde der Feuerwehr- und Ret-tungsleitstelle ein explodiertes Boot im Sportboothafen des Wassersportverein Hemelingen in der Straße Zum Sporthafen Hemelingen gemeldet. Aufgrund der Meldungen wurden der Einsatzleitdienst, die Feuerwachen 1, 2 und 3, die Feuerwehr-taucher, das Löschboot, ein Notarzteinsatzfahrzeug, ein Ret-tungshubschrauber und zwei Rettungswagen zur Einsatzstelle alarmiert. Insgesamt waren 14 Fahrzeuge mit 34 Einsatzkräf-ten vor Ort. Beim Eintreffen wurde von den ersten Einsatz-kräften die gemeldete Lage bestätigt. Auf einem im Wasser liegenden Boot hatte es eine Explosion gegeben. Zum Unfall-zeitpunkt befanden sich eine Frau und ein Mann an Bord. Die

schwer verletzte Frau wurde an Land vorgefunden, vom Ret-tungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus transportiert. Der Mann wurde an Bord vermisst. An der Einsatzstelle kamen die Feuerwehrtaucher zum Einsatz. Auf dem Boot sowie im Hafen-becken wurde eine Personensuche eingeleitet. Der vermisste Mann wurde von den Feuerwehrtauchern aus dem Wasser ge-rettet und an den Rettungsdienst übergeben. An Land konnte jedoch vom Notarzt nur noch der Tod festgestellt werden. Der Havarist wurde von Einsatzkräften der Feuerwehr im weite-ren Verlauf des Einsatzes zu einem im Hafen befindlichen Kran geschleppt und dort gesichert, da es auf Grund einer Leckage zu sinken drohte. Von den Feuerwehrtauchern wurden im An-schluss noch weitere Trümmerteile aus dem Wasser geborgen. Die Einsatzstelle wurde zur Ermittlung des Unfallherganges an die Polizei übergeben.

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FEUER IN EINEM SCHWIMMDOCK DER LÜRSSEN-WERFT

Am Freitag den 14.9.18 kam es auf der Lürssen-Werft in Bremen-Aumund gegen 2:00 Uhr zu einem Brand in einem Schwimmdock und der darin liegenden Yacht. Unverzüglich wurde die Notfallkette in Gang gesetzt, in deren Verlauf die im Dock arbeitenden Personen umgehend evakuiert und auf eine mögliche Rauchvergiftung untersucht. Feuerwehren und Hilfs-kräfte wurden alarmiert. Das gesamte Gelände wurde evaku-iert und Personen aus der Gefahrenzone verbracht.

Nach dem ersten Kenntnisstand kam es zu keinen Personenschä-den. In dieser ersten Phase waren rund 160 Einsatzkräfte - auch von der Meyer-Werft,Papenburg - zur Schadensbekämpfung im Einsatz. Weitere Gebäude oder Schiffe waren nicht betroffen.

Die Feuerwehren waren auch im weiterem Verlauf mit einem Großaufgebot an der Einsatzstelle tätig. Die Einsatzmaßnah-men zeigten Wirkung und wurden mit einem hohen Perso-nal- und Materialaufwand vorangetrieben. Mit Spezialgerät der Feuerwehr Brunsbüttel konnte in weitere, bisher unzu-gängliche Bereiche, vorgedrungen werden. Weiterhin wurden Einsatzkräfte aus Bremerhaven, Cuxhaven und aus dem Kreis Weser-Ems für die Schiffsbrandbekämpfung angefordert. Ein-satzkräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) zur Ausleuchtung der Einsatzstelle angefordert.

Bei dem angeforderten Brunsbütteler Spezialgerät handelt es sich um das „COBRA-Löschsystem“. Mit Hilfe dieses Geräts kön-nen durch einen Hochdruck-Wasserstrahl (250bar) Löcher in die Stahlwand des Schiffes geschnitten werden. Anschließend ist über diese Löcher die Brandbekämpfung erfolgt.

Die Einsatzdauer war zu diesem Zeitpunkt jedoch ungewiss. Hitze und Rauch erschwerten die Löscharbeiten erheblich. Im weiterem Einsatzverlauf waren dann bis zu 200 Einsatzkräfte zeitgleich vor Ort.

Durch die lange Einsatzdauer und die kräftezehrende Arbeit un-ter Atemschutz im Schiffsinneren wurden in den notwendigen

Abständen Ablösungen der Einsatzkräfte organisiert. Dadurch waren zahlreiche Einsatzkräfte von diesem Großeinsatz der FEUERWEHR BREMEN betroffen. Es handelte sich hier um Ein-satzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr aus Bremen, aus den Landkreisen Wesermarsch, Brake und Weser-Ems, den Feuerwehren aus Brunsbüttel, Bremerhaven und Cuxhaven so-wie von der Werkfeuerwehr der Meyer-Werft aus Papenburg.

Der Einsatz erforderte eine umfangreiche Logistik. Diese umfasste alle Bereiche des Einsatzes, insbesondere die Ver-sorgung mit Atemschutzgeräten und Personal. Um die Un-fallgefahr für die Einsatzkräfte zu vermindern leuchtete das Technische Hilfswerk die Einsatzstelle umfangreich aus.

Über den gesamten Einsatzzeitraum wurden kontinuierlich Kontrollen der Umgebungsluft auf Schadstoffe durchgeführt. Diese erwiesen sich jedoch für die Bevölkerung stets als un-bedenklich. Im Umkreis der Einsatzstelle war allerdings eine deutliche Geruchsbelästigung wahrnehmbar. Die am Morgen ausgegebene Warnung vor Brandrauch für die Bevölkerung konnten am Vormittag wieder zurückgenommen werden.

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Trotz des erheblichen Kräfteaufgebots der vielen Feuerwehren war der übrige Brandschutz für die Stadt Bremen jederzeit ge-sichert. Durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle wurde da-für gesorgt, das auf allen Feuer- und Rettungswachen der Stadt Bremen weitere einsatzbereite Kräfte für andere Einsätze im Stadtgebiet verfügbar waren.

Lage am Samstagmorgen:Die aktuelle Lage hatte sich entspannt. Die Brandbekämpfungs-maßnahmen in der Nacht und am Morgen waren vorangekom-

men. Um 10:15 Uhr gab die Einsatzleitung das Kommando „Feuer in der Gewalt“. Dies bedeutete, dass es auf der Werft zu keiner weiteren Ausbreitung des Feuers kommen kann. Es gab aber noch vereinzelt kleinere Brandstellen im Schiff. Die Einsatzleitung war hoffnungsvoll einen Großteil der verblei-benden Brandstellen bis zum Abend bekämpft zu haben. Nach ersten Einschätzungen sollte die Feuerwehr mindestens bis zum Sonntag vor Ort bleiben, voraussichtlich allerdings dann mit einem etwas verringerten Kräfteaufgebot.Bis zum Samstagabend gab es an der Einsatzstelle vier leicht verletzte Einsatzkräfte. Bei den Verletzungen handelte es sich um eine leichte Rauchgasintoxikation, eine Kreislaufschwäche, einen umgeknickten Fuß sowie eine Schnittverletzung. Drei der Einsatzkräfte wurden zur Behandlung in Krankenhäuser trans-portiert.

Die Einsatzkräfte der Nacht wurden am Morgen durch frische-Einsatzkräfte abgelöst. Am Sonntag waren an der Einsatzstelle Kräfte der Feuerwehren aus Bremen, Bremerhaven, Brunsbüt-tel, Hamburg, Wilhelmshaven sowie aus dem Landkreis Oster-holz vor Ort. Insgesamt rund 180 Einsatzkräfte. Die äußerst umfangreiche Logistik, insbesondere für Personal und Atem-schutzgeräte war weiterhin Schwerpunkt der Einsatzorganisa-tion.

Das THW unterstützte bei der umfangreichen Ausleuchtung der Einsatzstelle mit Ortsverbänden aus Bremen, Hude und Jever. Mit dem am Sonntag bereitstehenden Kräftekontingent erhöhte sich die Gesamtzahl der am Einsatz betroffener Ein-satzkräfte auf rund 750 Personen.

Lage am Sonntagmorgen:Nach der um 12:00 Uhr erfolgten Lagebesprechung gab die Feuerwehr bekannt, dass nur noch „Nachlöscharbeiten“ er-folgten. Die Feuerwehr erzielte im Einsatzverlauf seit dem Vor-tag große Erfolge bei der Brandbekämpfung. Nachdem bereits am Samstag um 10:15 Uhr das „Feuer in der Gewalt“ gemel-det wurde, konnten alle Brandherde im Laufe der Nacht und des Sonntagvormittags gelöscht werden. Es lief weiterhin die dauerhafte Kontrolle im Schiff und die Beseitigung von letzten kleinen Glutnestern.

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Die rund 180 Einsatzkräfte vom Samstagabend wurden wäh-rend der Nacht sukzessive durch frische Einsatzkräfte abgelöst und kontinuierlich verringert. Am Sonntagvormittag waren nur noch etwa 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr Bremen vor Ort. Um die Mittagszeit wurde mit den Aufräumarbeiten außerhalb der Einsatzstelle begonnen. Dies führte dazu, dass das Kräftekon-tingent wieder leicht anwuchs. Damit sollte erreicht werden, dass die Nachlösch- und Aufräumarbeiten bis zum Einbruch der Dunkelheit weitestgehend abgeschlossen werden konnten.

Die Feuerwehr beließ über die Nacht zum Montag hinweg eine Brandwache in der Einsatzstelle. Am Montagmorgen wurde eine erneute Lagebesprechung der Feuerwehr vor Ort durch-geführt in der die weitere Vorgehensweise geklärt wurde.Das Schwimmdock wurde bereits am Abend wieder mit Strom versorgt, die Beleuchtung wieder zugeschaltet und auch die kontinuierliche Überprüfung der „Schwimm-Sta-bilität“ des Docks von manuell auf automatisch geschaltet.

Insgesamt waren in etwa 900 Einsatzkräfte an dem Einsatz be-teiligt. Die Ermittlung der exakten Anzahl der Gesamteinsatz-kräfte sollte voraussichtlich erst im Nachgang zum Einsatz er-mittelt werden können. Alle externen Einsatzkräfte konnten bis spätestens zum Montag Mittag aus der Einsatzstelle ausgelöst werden. Glücklicherweise kam es zu keinen weiteren verletz-ten Einsatzkräften.

„Feuer aus!“ Nachdem am Sonntagnachmittag bereits die mit den Lö-schmaßnahmen beschäftigen Einsatzkräfte reduziert werden konnten, wurden nun auch die Nachlöscharbeiten beendet und das Feuer als gelöscht erklärt. Wie geplant waren auf dem Gelände am Nachmittag etwa 60 Einsatzkräfte mit Lösch- und vor allem Aufräumarbeiten beschäftigt. Das Vorhaben, alle Einsatzmaßnahmen noch bei Tageslicht abzuschließen, konnte erfüllt werden.

Die FEUERWEHR BREMEN hat der Einsatz mit der Reinigung und Instandsetzung von Materialien und Geräten allerdings noch mehrere Tage beschäftigt.Die Sicherung der Einsatzstelle wurde von der Polizei übernom-

men. Die Kriminalpolizei nahm schnellstmöglich die Brandursa-chenermittlung vor Ort auf.

Der Einsatz stelle den „personell umfangreichsten Einsatz der Nachkriegszeit“ dar, berichtete der Amtsleiter der FEUERWEHR BREMEN, Karl-Heinz Knorr während der gemeinsamen Presse-konferenz mit dem Innensenator Ulrich Mäurer. Der personelle Aufwand mit insgesamt rund 900 Einsatzkräften forderte die FEUERWEHR BREMEN im besonderen Maße und konnte nur mit der großartigen Unterstützung der auswärtigen Feuerweh-ren abgearbeitet werden. So mussten die Einsatzkräfte in ihrer bis zu 30 Kilogramm schweren Schutzausrüstung rund 60 Mi-nuten am Stück bei Temperaturen bis zu 400 Grad körperliche Schwerstarbeit leisten. Auch die Koordination von Hunderten von Helferinnen und Helfern sowie ihre Versorgung forderte der Einsatzleitung viel ab. „Was dort im Zusammenspiel so vie-ler Kräfte geleistet wurde, gebührt meiner Hochachtung“, so Mäurer.

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AUCH DIE FEUERWEHR BREMEN UNTERSTÜTZT BEIM MOORBRAND IM EMSLAND

Am 22. September um 02:32 Uhr ist beim Katastrophenschutz-meldekopf bei der FEUERWEHR BREMEN der Antrag auf Un-terstützung mit Personal und Material zur Bekämpfung des Großbrandes auf dem Schießgelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTD 91) am Standort Meppen eingegangen. Konkret wurde das bei der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Le-hesterdeich stationierte Wasserfördersystem mit Bedienper-sonal angefordert. Das Wasserfördersystem, bestehend aus einem Abrollbehälter mit einem Schlauchcontainer und einem separat absetzbaren hydraulisch angetriebenen Pumpenaggre-gat, ist in der Lage Wassermengen bis zu 8000 l/min zu fördern. Aufgesattelt ist der Abrollbehälter auf einem dreiachsigen

Wechselladerfahrzeug. Die Planungen für diesen Einsatz sind unmittelbar nach Meldungseingang angelaufen. Bereits um 09:00 Uhr stand der Verband, bestehend aus 15 Einsatzkräften, einem Löschgruppenfahrzeug, dem Wasserfördersystem auf einem Wechselladerfahrzeug und einem Mannschaftstrans-portfahrzeug, abmarschfertig auf dem Hof der Freiwilligen Feu-erwehr Bremen-Lehesterdeich. Dort wurden die Einsatzkräfte vom Leiter der FEUERWEHR BREMEN, Karl-Heinz Knorr, und dem stellvertretenden Bereichsführer der Freiwilligen Feuer-wehr Bremen, Reiner Berlips, in die Lage eingewiesen und in den Einsatz verabschiedet. Der Verband war bereits um 11:16 Uhr im Einsatzgebiet eingetroffen. Ein Vorauskommando mit einem Führungsdienst der Berufsfeuerwehr Bremen befand sich seit 08:45 Uhr im Einsatzgebiet.

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