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www.a3kultur.de NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND #01 | Januar 2018 monatlich/gratis KULTURTERMINE für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land 01.01. – 31.01. Anzeige: Das Mozartfeschtle geht in die zweite Runde. Am 27./28. Januar lockt die Mozartstadt Augsburg mit bunten und musikalisch vielfältigen Akti- onen und Konzerten ins Domviertel. Am Vorabend geben die Bayerische Kammerphilharmonie und ihr Artist in Residence, der Pianist Alexander Schimpf, ein Konzert zu Mozarts Ge- burtstag im Kleinen Goldenen Saal. Weiter auf Seite 9. Mit der Operettenrevue »Roxy u nd ihr W underteam« und dem Schau- spiel »Martin Luther & Thomas Mün- zer oder Die Einführung der Buchhal- tung« (Foto: Jan-Pieter Fuhr) präsentierte das Theater Augsburg zum Jahresen- de zwei Premieren, die unterschied- licher nicht sein könnten. Lesen Sie unsere Kritiken zu den Inszenie- rungen auf Seite 11. Weitere Tipps für die ersten Wochen des Theaterjahres 2018 finden Sie auf Seite 12. 2018 Was bringt das neue Jahr? Die a3kultur-Redaktion hat 16 Kulturmacher*innen für diese Ausgabe um einen Gastbeitrag zu ihren Projekten 2018 gebeten. Unser Titelmotiv zeigt eine Tappiserie mit dem Titel »Gibraltar«. Die Arbeit stammt von Beate Passow und ist seit dem 12. Dezember in ih- rer Ausstellung »Monkey Business« im tim zu sehen. Unser Museumsporträt finden Sie auf Seite 3. Außerdem beschäftigen wir uns mit den The- men Brecht und die Solidarität, der Wahl zum Kulturbeirat und der Museumslandschaft in Augsburg – auf Seite 2.

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N A C H R I C H T E N , T E R M I N E U N D P O S I T I O N E N

F E U I L L E T O N F Ü R A U G S B U R G S T A D T / L A N D U N D W I T T E L S B A C H E R L A N D

#01 | Januar 2018 monatlich/gratis

KULTURTERMINEfür Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land

01.01. – 31.01.

Anzeige:

Das Mozartfeschtle geht in die zweite Runde. Am 27./28. Januar lockt die Mozartstadt Augsburg mit bunten und musikalisch vielfältigen Akti-onen und Konzerten ins Domviertel. Am Vorabend geben die Bayerische Kammerphilharmonie und ihr Artist in Residence, der Pianist Alexander Schimpf, ein Konzert zu Mozarts Ge-burtstag im Kleinen Goldenen Saal. Weiter auf Seite 9.

Mit der Operettenrevue »Roxy u nd ihr W underteam« und dem Schau-spiel »Martin Luther & Thomas Mün-zer oder Die Einführung der Buchhal-tung« (Foto: Jan-Pieter Fuhr) präsentierte das Theater Augsburg zum Jahresen-de zwei Premieren, die unterschied-licher nicht sein könnten. Lesen Sie unsere Kritiken zu den Inszenie-rungen auf Seite 11. Weitere Tipps für die ersten Wochen des Theaterjahres 2018 finden Sie auf Seite 12.

2018Was bringt das neue Jahr? Die a3kultur-Redaktion hat 16 Kulturmacher*innen für diese Ausgabe um einen Gastbeitrag zu ihren Projekten 2018 gebeten.

Unser Titelmotiv zeigt eine Tappiserie mit dem Titel »Gibraltar«. Die Arbeit stammt von Beate Passow und ist seit dem 12. Dezember in ih-rer Ausstellung »Monkey Business« im tim zu sehen. Unser Museumsporträt finden Sie auf Seite 3.

Außerdem beschäftigen wir uns mit den The-men Brecht und die Solidarität, der Wahl zum Kulturbeirat und der Museumslandschaft in Augsburg – auf Seite 2.

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1. bis 31. Januar 2018POLITIK & GESELLSCHAFT

Das Brechtfestival 2018 vom 23. Februar bis zum 4. März trägt das Motto »Egoismus versus Solidarität«. Daraus lässt sich doch etwas machen. Festivalleiter Patrick Wengenroth geht das Thema mit viel Theater an und machte selbst den Anfang mit einer bühnenreifen Soloprogramm-Präsentation kurz vor Weihnachten in der Brecht-bühne.

Mehr als die Hälfte des Programms ist dem Theater und dem performativen Akt vorbehalten

Dem von ihm ins Spiel gebrachten Kalauer »Mit Wengenroth die Länge« wurde er natürlich nicht gerecht. Weitgehend frei und form-schön gesprochen wuselte er sich durch das Unvermeidliche bei solchen Veranstaltungen und auch durch die Programmvorschau, deren Punkte ab dem 23. Februar zehn Tage lang den großen Sohn der Stadt feiern werden. Einzusehen, und zwar ab sofort, ist das Programm auf www.brechtfestival.de, der neuen Festivalhome-page, deren Funktionalität den Festivalleiter mit großem Stolz erfüllt. Mit gleicher Leidenschaft lobt er auch das Grafikdesign sei-nes ICH vs. WIR, also »Egoismus versus Solidarität«-Programms.

»Ich glaub nicht, was ich denk« – die andere plakativ gemachte Losung des Festivals

Dieser kritischen Gegenüberstellung möchte er bei seinem Festival nachgehen. Das Brecht-Fragment »Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer« vom Theater Augsburg macht den Anfang. Fast zeit-gleich feiert das Alexander-Eisenach-Stück »Der kalte Hauch des Geldes« im Sensemble Premiere. Der Theatermann Wengenroth setzt 2018 stark auf seine Kolleg*innen. Mehr als die Hälfte des Pro-gramms ist dem Theater und dem performativen Akt vorbehalten. So wird das Maxim Gorki Theater mit zwei Inszenierungen nach Augsburg reisen und das Theater Bremen gibt das Gastspiel »Der gute Mensch von Sezuan«. Die lokalen Gruppen von Faks und Theter stehen mit »Fisch Fasch« für Kinder ab acht Jahren bzw. mit »Fatzer-nation« für Volljährige im Programm. Letztere nehmen demnach das Thema vom Theater Augsburg auf. Auch hier ein ICH vs. WIR.

Das große Wort Solidarität trägt nur ein Programmpunkt im Titel. Dieser verspricht jedoch gleich das ganze ABC der Solidarität. In Anlehnung an ein Format des vorvorherigen Brechtfestivalleiters Albert Ostermaier trifft an einem Sonntagmittag BR-Mann Knut Cordsen im Rahmen eines »Literarischen Podiums« auf Stefanie Sargnagel, Bazon Brock und Kathrin Röggla. Darüber spannt ein Banner mit der Erkenntnis »Ich glaub nicht, was ich denk« – die andere plakativ gemachte Losung des Festivals.

Da möchte man doch am liebsten heute schon wissen, was die Vertreter der Regionalpolitik zu diesem Satz zu sagen haben. Und zum Thema Solidarität. Leider erscheint die Programmzeitung des Festivals mit den Grußwortinterviews der Mandatsträger erst Anfang Januar. Vorausgesetzt, eine rasche Zensurverfügung durch das OB-Referat, wie beim Hohen Friedensfest geschehen, verzögert nicht den Druck. Spannend auch, ob und von welcher Seite Patrick Wengenroth in diesem Fall Solidarität erfahren würde. Interessant auch, welche der geladenen Künstler*innen bei dem Festivalmotto »Egoismus vs. Solidarität« auch andere Angebote machen könnten als kritisch-schöngeistige, doch durch und durch theoretische. (Jürgen Kannler)

Was passiert beim Brechtfestival 2018? Wer vorab einen persönlichen Eindruck vom Programm bekommen möchte, ist am 29. Januar um 19:30 Uhr in Brecht’s Bistro eingeladen. Patrick Wengenroth stellt dort das Thema des Festivals und die Veranstaltungen vor und gibt interessante Hintergrundinfos.

www.brechtfestival.de

2018 steht in Augsburg kulturpolitisch das Thema Museums-landschaft ganz weit oben auf der Tagesordnung. Im Rahmen des KEK (Kulturentwicklungskonzept, Teil von STEK = Stadtent-wicklungskonzept) geht die Stadt der Frage nach, wie sich Poli-tik, Verwaltung und Bürgerschaft diese Landschaft vorstellen und wie diese Vorstellungen in »langfristig angelegte, visionäre und gleichzeitig verbindliche Entwicklungsstrategien« eingear-beitet werden können.

Den Etat belastende Kulturöden werden in absehbarer Zeit wegbrechen, wie die Zweigstelle der Pinakothek der Moderne im Glaspalast

Nun wollen Kulturmacher*innen oft mehr, als die Politik zulassen kann oder will. Vertreter*innen der hiesigen Museumslandschaft wünschen sich zum Beispiel neue Häuser zu den Themen alte Römer, neue Stadtgeschichte, sehr alte Archäologie oder einfach nur ein zeitgemäßes Museumsdepot für ihre Sammlungen. Sie unterfüttern diese Forderungen stimmig, aber ohne wirklichen Nachdruck. Als Kulturarbeiter*in, oft im städtischen Dienst, hat man wohl einiges zu verlieren, wenn man der Politik Widerworte gibt. Die Stadt will derzeit keine neuen Museen und könnte sich diese wohl auch nicht leisten.

Auf der anderen Seite werden den Etat belastende Kulturöden in absehbarer Zeit wegbrechen, wie die Zweigstelle der Pinakothek der Moderne im Augsburger Glaspalast. Wie aus München zu hören ist, soll das Vertragsverhältnis bis 2019 aufgekündigt wer-den, obwohl die erst seit drei Jahren laufende Ausstellung »Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei ab 1960« laut Homepage der Pina-kotheken noch bis Ende 2020 gezeigt werden soll. Handlungsspiel-raum hätte man also.

Museumsmacher*innen fordern neue Häuser zu den Themen alte Römer, neue Stadtgeschichte, sehr alte Archäologie und ein Museumsdepot

Um zu klären, wie es in dem Bereich weiter gehen könnte, kommt 2018 also das KEK Museumslandschaft. Organisiert und moderiert von Matthias Henkel (Embassy of Culture, Berlin) und Jochen Ram-ming (FranKonzept, Würzburg). Beide Agenturen können mit Referenzprojekten punkten und wurden von einer Lenkungskom-mission berufen, zu der auch Vertreter des alten Kulturbeirats gehörten. Doch ihre Rechnungen werden von der Stadt bezahlt und sie können aus wirtschaftlichen Gründen vielleicht nicht wirklich unabhängig von den Wünschen ihrer Auftraggeber agieren. Erste Vorstellungsrunden vor städtischen Kulturarbeiter*innen fanden bereits statt. Geladene bescheinigen dem Moderatorenteam einen guten Auftritt. In einigen Wochen wollen sie einen ersten Fahrplan für den rund 18 Monate dauernden Prozess vorstellen.

Vielleicht klärt sich bis dahin auch in welcher Form Galerien, nicht-städtische Museen und Sammlungen, Kunstverbände und Institutionen sowie Kurator*innen und andere Akteure dieser Szene in das Zukunftsprojekt Museumslandschaft mit einbezogen werden. (Jürgen Kannler)

Zum Jahresende wurde auch die neue Zusammenstellung des Kulturbeirats geregelt. Nachdem die vom Kulturreferat gesetzten Beiratsmitglieder schon länger feststanden – es handelt sich um André Bücker für das Theater Augsburg, Anna Miessl für den Stadtjugendring, Karl Borromäus Murr für die Museumsland-schaft, Heribert Harter vom Runden Tisch der Religionen sowie Martin Kaufold und Carolin Jörg für die Hochschulen –, wurden Anfang Dezember auch die fünf frei zu wählenden Mitglieder ermittelt.

Das Wahlprozedere erinnerte einmal mehr an ein Kasperlethea-ter mit Norbert Stamm als oberstem Spielleiter und sollte drin-gend überarbeitet werden. Nur wer am Wahlabend Zeit und Gelegenheit hatte, ins Rathaus zu kommen, durfte wählen und konnte gewählt werden. Das erinnert eher an ein vorzeitliches Stammestreffen, bei dem Häuptlinge ernannt werden, als an echte Partizipation und schließt zu viele Kulturmacher*innen und Interessierte aus. Briefwahl, Online-Abstimmung oder auch nur die Möglichkeit, sich frühzeitig ein Bild von den Kandidat*innen machen zu können, gibt es bei dieser Wahl nicht. Demokratie geht anders. Anderen städtischen Beiräten würde man solch ein Prozedere wohl kaum zumuten, sie würden es sich aber wohl auch nicht gefallen lassen. Hier verkaufen sich die Kulturmacher*innen deutlich unter Wert.

Acht Frauen und sieben Männer wurden schließlich aus mehre-ren vor Ort gebildeten Kleingruppen heraus zur Wahl vorgeschla-gen. Dass manche dieser Gruppen keine echten oder ein Tandem oder mehr als die zwei zugelassenen Kandidat*innen präsen-tierten, war ein Resultat dieser kuriosen Veranstaltung. Es erscheint unseriös, wenn mitten im Nominierungsprozess plötz-lich neue Regeln geschaffen und diese dann nicht einmal recht-zeitig kommuniziert werden. Auch die Tatsache, dass mindestens eine Vorschlagsgruppe englisch verhandelte, sorgte bei über-raschten Anwesenden für Sprachlosigkeit. Immerhin ist die Amts-sprache im Augsburger Rathaus Deutsch und der Kulturbeirat ein Gremium der Stadt. Dieser Vorgang könnte die gesamte Wahl ungültig machen, wie erfahrene Rathauspolitiker*innen nicht ausschließen wollen. Laut Wahlleiterin Elke Seidel von Kulturamt wurden schließlich 107 gültige Stimmzettel mit maximal 5 Votierungen abgegeben. Susi Weber und Rana Youssef vom Grandhotel Cosmopolis erhielten als Tandem die meisten Stimmen. Wobei an dieser Stelle bemerkt werden sollte, dass Rana Youssef erst seit zwei Jahren in Deutschland lebt und der Sprache nicht wirklich mächtig ist. Ob ihr die Stadt eine Dolmetscherin zur Seite stellen wird, damit sie ihrer Verantwortung im Rat gerecht werden kann, ist offen.

Auf das Spitzenduo folgen Korbinian Grabmeier (Theter Ensemble mit zwei Jahren Kulturbeirat-Erfahrung), Rebecca Lindner (Pop- office im Kulturpark West), Poetry-Slammer und Kulturmanager Alexander Ratschinskij und Clara Diepold (Verein Raumpflege-kultur). Die Amtszeit der Kulturbeirät*innen wurde von zwei auf drei Jahre verlängert.

Mit 4,5 zu 5,5 hat sich die Frauenquote erfreulich verbessert. Das Wahlverfahren scheint Vorteile für Kandidatinnen ohne Migrati-onshintergrund unter 30 Jahren zu bringen. Eine gewisse Medien-kompetenz scheint auch bei diesem Wahlkampf von Vorteil. (Jürgen Kannler)

IMPRESSUM – a3kulturChefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.), Kontakt: [email protected]: Beate PassowGrafik & Satz: Andreas Holzmann Redaktionsleitung: Patrick Bellgardt (pab)Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Bettina Kohlen (bek), Janina Kölbl (jak), Dieter Ferdinand (dfe), Julian Stech (jst)Schlussredaktion: Christiane Kühn

Redaktionsschluss #2/2018: Montag, 15. Januar

Verlag: studio a UG, Austraße 27, 86153 Augsburg,Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37Druck: Megadruck.de

studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendi-gerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheber-rechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.

KINDERKULTURFREIER EINTRITTOPEN AIRINTERKULTURAUSFLUGPREMIERE

SolidaritätPatrick Wengenroth setzt beim Brechtfestival

2018 auf seine Kolleg*innen vom Theater

MuseumslandschaftKulturmacher*innen wollen oft mehr, als

die Politik zulassen kann oder will

KasperletheaterDas Wahlverfahren zum Kulturbeirat

beschädigt dieses Gremium

kulturverteiler.indoorplakatierung.

postart.

.kulturmarketing

.a3kultur

kultur.verlag.marketing

WWW.KLOSTERSTUEBLE-OBERSCHOENENFELD.DE

RÖSTIWOCHEN Illustrationen Gastbeiträge: Aitor de Miguel (FOS Gestaltung)

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1. bis 31. Januar 2018 TITEL

Wo komme ich her, wo bin ich, wohin will ich?

Karl Borromäus Murr hat mit der Eröffnung des tim im Jahr 2010 das Textilviertel auf den Stadtplan zurückgeholt. Er entwickelt

dort einen Kunststandort, der den Spagat zwischen der textilen Vergangenheit und globaler Verantwortung schafft.

Sein Schwerpunkt Vielfalt in Augsburg stellt drei ebenso einfache wie wichtige Fragen:

Seit dem 12. Dezember läuft im tim, dem Staatli-chen Textil- und Industriemuseum in Augsburg, die Ausstellung »Monkey Business«. Beate Passow, eine in München lebende Künstlerin, erkundet hier die Gründe und Abgründe des gegenwärtigen Europa. »Ein Kontinent, der in seinen Fundamen-ten erschüttert und aus den Fugen geraten erscheint«, wie es in der Schau heißt.

Die titelgebenden Motive, großformatige Tapisse-rien basierend auf Fotomontagen der Künstlerin, wurden in der Maschinenhalle des Museums gewebt. Die Arbeit mit dem Titel »Gibraltar« ist das Covermotiv dieser Ausgabe. Ein Berberaffe sitzt auf einem Kanonenrohr. Er wendet den Blick vom Betrachter. Unter ihm Europa, das er zu bewachen scheint. Er, der vor Jahrhunderten selbst den Sprung von Afrika nach Europa wagte, ist Passows Grenzwächter. Ein absurdes Gedan-kenspiel mit gefährlicher Wirkung im Realen, das Beate Passow hier aufnimmt, und obendrein stark in der Wirkung.

Das tim ist ein Kulturort, der in seinen Räumen den Austausch von Positionen fördert

Diesen in Schwarz-Weiß gehaltenen Webarbeiten stellt die Künstlerin eine Serie von bunt bestickten Steckbriefen gegenüber. Zu sehen sind Terroristen und Revolutionäre. Wer welcher Kategorie zuzu-ordnen ist, entscheidet letztendlich auch die Geschichte, wie bei Mosche Dajan. Von den Englän-dern in den 1940er-Jahren als Terrorist der Hagana-Bewegung in Haft genommen, war er 30 Jahre später als israelischer Außenminister maßgeblich am Camp-David-Abkommen beteiligt. Und wie ver-hält es sich bei Ulrike Meinhof? Als Mitbe- gründerin der RAF wurde die Journalistin über Fahndungsplakate in der BRD der 1970er-Jahre hundertausendfach zur Popikone. Die von Passow bei diesen Arbeiten verwendete Sticktechnik gibt den Steckbriefen eine Gemütlichkeit, die nicht zu ihren Inhalten passen will. Genau diesen Zwiespalt sucht und bedient sie mit ihren zur Fahndung ausgeschriebenen Zwitterwesen sehr gekonnt. »Passow weiß um den doppelten Boden bei ihrem Spiel mit der Banalität des Bösen«, sagt Karl Bor-romäus Murr, der als Leiter des tim die Arbeiten nach Augsburg geholt hat.

So viel ist klar: Die Künstlerin bezieht mit ihrem Werk Stellung. Und das tim ist ein Kulturort, der in seinen Räumen den Austausch von Positionen för-dert und die Statements der hier Wirkenden eben nicht nur aushält, sondern in bester kuratorischer Verantwortung pflegt.

Seitdem das Haus im Jahr 2010 das Textilviertel auf den Stadtplan von Augsburg zurückgeholt hat, entwickelt sich dort ein Kunststandort, der in seinem komplexen Programmaufbau den Spa-gat zwischen der textilen Vergangenheit der Stadt und globaler Verantwortung im weitesten Kontext der hauseigenen Themen schafft. Eine Leistung, die international Beachtung findet und vor Ort ihr Publikum hat. Rund 100.000 Besu-cher, Jahr für Jahr. Und das in einem Teil der Stadt, in dem erwachsene Menschen auf dem Weg ins Theater immer noch verloren gehen kön-nen, weil es an der banalsten Beschilderung im Viertel fehlt, allen mobilen Navigationsinstru-menten zum Trotz.

Murr erklärte das tim anlässlich des 5. Geburtstags zum Labor der Moderne

Auch in ihrem achten Jahr weist die Dauerausstel-lung im tim keine größeren Abnutzungserschei-nungen auf. Sie stellt das praktische Erlebnis in den Mittelpunkt. Historische und moderne Textilma-schinen, bedient von Zeitzeugen, die als Maschinen-führer im Museum weit mehr sind als technische Hilfskräfte. Sie sind mit ihrem Förderverein das Rückgrat des Hauses und legitime Erben der hier veranschaulichten Textilgeschichte. In vielen Fällen weit mehr als alle Begünstigten, Stiftungen und Verwertungsgesellschaften der einstigen Besitzer- familien dieser Textilimperien zusammen.

Mit diesem Schatz als Basis – der Legitimation und zugleich Verpflichtung ist, die Kernthemen des Hauses umfassend zu verhandeln – setzte Karl B. Murr von Beginn an mit einer starken Serie von Sonderausstellungen Zeichen. Folgerichtig erklär-te er das tim anlässlich des 5. Geburtstags zum Labor der Moderne. In diesem Zusammenhang hat er es sich auch zur Aufgabe gemacht, Traditi-onen infrage zu stellen und neu zu interpretieren. Untermauert und vorangetrieben wird dieser Anspruch mit einem Ausstellungsprogramm, das auf technischem Gebiet ebenso von sich reden macht wie im künstlerischen Parcours oder auf historischer Ebene.

Ein weiteres aktuelles Beispiel. Vor Kurzem wurde »Kahn & Arnold«, die Ausstellung über den Aufstieg, die Verfolgung und Emigration zweier Augsburger Unternehmerfamilien im 20. Jahrhundert, bis Ende 2018 verlängert. Begleitet wird diese Entscheidung von einem starken Rahmenprogramm im Kontext Erinne-rungskultur, bei dem das tim aufzeigt, wie gute Vernetzungsarbeit funktionieren kann. Die sen-sible Art, wie sich das Haus des Themas annahm, hat seine Reputation nicht nur in Fachkreisen gemehrt. Insbesondere auch Mitglieder von Opferfamilien sprachen Dank und Achtung für die von Murr gewählten Worte der Entschuldi-gung für das in unserer Stadt an ihnen verübte Unrecht aus. Eine Geste, die weder die neuen Eigner der Textilwerke Kahn & Arnold nach »Arisierung«, Naziherrschaft und Weltkriegsen-de noch die Politik unserer Tage zu Werke brachten.Auch wenn »Kahn & Arnold« thema-tisch im hauseigenen Kontext Textil- und Indus-triekultur verankert ist, legt diese Schau den Fokus auf einen weiteren Schwerpunkt des tim: das Thema Vielfalt.

In Kooperation mit unterschiedlichsten Instituti-onen hat das Museum die Vielfalt unserer Stadt zu seinem Thema gemacht und sich damit nach-drücklich als Plattform für die Partizipation vor Ort empfohlen. Jedoch gab es im bisherigen Arbeitsverlauf einen Paradigmenwechsel. Wollte man vor einigen Jahren Vielfalt in Augsburg noch

anhand vorwiegend türkischer Arbeitsmigranten nacherzählend in die Gegenwart führen, entschied man sich – auch angesichts der immer schwieriger werdenden politischen Verhältnisse in der Türkei – letztendlich für einen Stellungswechsel. »Nun steht die Frage nach der Zukunft im Vordergrund, genauer gesagt: Wir gehen der Frage nach, wie sich die Augsburger und Augsburgerinnen ihre Stadt im Jahr 2040 vorstellen. Dabei wird es um städte-bauliche Visionen ebenso gehen wie um die Frage, in welcher Gesellschaft wir überhaupt leben wol-len. Immer auch vor dem Hintergrund, aus der vertrackten Lage herauszufinden, in der wie ste-cken«, so Murr. In einem zweiten Schritt wird man sich der Gegenwart widmen und als letzten Schritt in die Vergangenheit wagen. Ein größeres Ausstel-lungsprojekt hierzu ist für 2019 in Planung.

Das Museum hat die Vielfalt unsererStadt zu seinem Thema gemacht

Im kommenden Frühjahr wird zu diesem Themen-feld schon einmal das Projekt »#selfi« in Kooperati-on mit dem SJR angeboten. Barbara Kolb, im tim für die Museumspädagogik verantwortlich, entwi-ckelte dieses Projekt für und mit Jugendlichen anhand der Fragestellung »Wo komme ich her – wo bin ich – wohin will ich«. Unterstützt wird sie dabei von Thomas Sing, einem Fotografen, der die Jugendlichen bei der Projektarbeit zu »#selfi« begleitet und porträtiert hat.

Unter dem Titel »Phönix« bringt das tim nach den Osterfeiertagen die Arbeit des Berliner Modekünstlers Stephan Hann dem Publikum näher. Hann wurde durch seine aufsehenerre-genden Modeobjekte aus Recyclingmaterialien berühmt. Seine Handwerkskunst hat er unter anderem in seiner Pariser Zeit in den 20000er-Jahren bei Swarovski und Loulou de la Falaise verfeinert – durchaus ein Kontrastprogramm zu den aktuellen, ebenso zeitkritischen wie fantas-tischen Objekten aus Tablettenblistern oder anderen Spuren unserer Wegwerfkultur. Das tim präsentiert »Phönix« ab dem 6. April bis in den Sommer.

Einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Bedeutung als Kulturort zieht das timaus seiner Vernetzungsarbeit

Eine weitere Schau, die im Bereich Gegenwarts-kunst mit textilen Materialien angesiedelt ist, wird Koho Mori-Newtons »No Intension«. In Japan geboren, lebt der Künstler heute in Stutt-gart. Mit Stoffbahnen von oft imposanten Maßen schafft er warme, strukturale Orte und begehbare Labyrinthe, geformt aus Kopien von Kopien von Kopien – Echos aus Stoff, wenn man so will. Einen Begriff aus der Akustik zu bemü-hen ist bei Mori-Newton angebracht. Schließlich ist der leidenschaftliche Jazzmusiker mit der Sängerin Lauren Newton verheiratet und im Rahmen seiner Augsburger Schau wird es zu einigen bemerkenswerten Konzerten kommen, auch unter seiner Mitwirkung. »No Intension« läuft vom 29. August bis 28. Oktober im tim.

Einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Bedeu-tung als Kulturort zieht das tim aus seiner Ver-netzungsarbeit. Diese ist für das regionale Kulturleben von besonderer Bedeutung. Sie ver-bindet lokale Kulturarbeiter*innen, Programme und Initiativen erfolgreich mit internationalen Formaten, Künstler*innen und Institutionen. So ist das tim parallel zu seinem eigenen Pro-gramm immer wieder Gastgeber für Konzerte und Theaterprojekte oder öffnet seine Hallen für Stars wie die Antilopen Gang oder Algier im Rahmen des nächsten Brechtfestes.

Auch der Artist in Residence 2018 des Projekts »Welcome in der Friedensstadt« wurde von Karl B. Murr kuratiert. Der slowenische Künstler Miha Štrukelj wird auf Einladung des Vereins Hoher Weg im Sommer 2018 einige Wochen in Augs-burg verbringen und in dieser Zeit eine Ausstel-lung zum Thema Utopie des Friedens erarbeiten, die im Rahmen des Hohen Friedensfestes im tim zu sehen sein wird.

Ende November zieht der legendäre Textilmarkt im tim für ein Wochenende wieder Tausende Besucher*innen in das Museum. Kurz vorher wird jedoch unser Verlag studio a mit dem art3kultur salon im tim einen zweitägigen Kon-gress samt Ausstellung für Macher*innen im Kontext Kunst der Gegenwart organisieren.

Der Platz für diesen Beitrag reicht nicht, um wirklich alle Termine, die im Programm des Tex-til- und Industriemuseums für 2018 gelistet oder heute schon fixiert sind, zu berücksichtigen. Dennoch vermitteln die gegenwärtig bekannten Themen einen Eindruck davon, wie wichtig die-ser Kulturort für Augsburg und die ganze Region ist. Kein Wunder also, dass der Leiter des Hauses Karl B. Murr die gesamte Museumslandschaft der Stadt ab sofort im Kulturbeirat der Stadt Augs-burg vertreten wird. Berufen wurde er in dieses bedeutende Ehrenamt von Thomas Weitzel, dem Kulturreferenten der Stadt.

Drei Jahre lang wird Murr in dieser Funktion voraussichtlich tätig sein. Drei wichtige Jahre für die Museumslandschaft der Stadt. 2018 startet das Kulturreferat im Rahmen des allgemeinen Stadtentwicklungskonzepts (STEK) das Panel, in dem es im Schwerpunkt um Museen, Galerien und Ausstellungsorte gehen soll. Ein Kulturbe-reich, in dem nicht zuletzt vonseiten der Vertre-ter städtischer Einrichtungen in den letzten Jahren beachtliches Unbehagen gegenüber der Politik angewachsen ist. Das ist es nicht unerheb-lich, wer diese Gruppe als Vertreter im Kulturbei-rat in den Steuerungsgruppen vertritt. Murr um diese Vertretung zu bitten, zeugt von geschickter Diplomatie. Er ist in diesem Kulturbereich nicht nur erstklassig vernetzt, sondern genießt auch den nötigen Respekt unter den Kolleg*innen. Und nicht zuletzt können ihn die Untiefen städtischer Kulturpolitik als Leiter eines staatlichen Muse-ums wenig anhaben.

www.timbayern.de

Ein Kulturortporträt von Jürgen Kannler

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1. bis 31. Januar 2018

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AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE

Künstlerpaar verknotetDie Galerie Noah im Glaspalast zeigt vom 22. Dezem- ber bis 4. Februar Werke von Gudrun Brüne und Bern-hard Heisig. Zu sehen sind Ölge-mälde und Misch-techniken aus den letzten 20 Jahren. Die Vernissage zur Ausstellung »Ver-knotet« findet am 21. Dezember um 19 Uhr statt. Ebenfalls eröffnet wird an diesem Abend die neue Schau von Brigitte Stenzel, die im Stu-dio der Galerie präsentiert wird. www.galerie-noah.com

Innere BilderDie nächste Ausstellung der Reihe »Der Land-kreis Augsburg zu Gast in der Schwäbischen Galerie« zeigt ungegenständliche Gemälde des Malers Hannes Goullon aus Stadtbergen. Diese »Inneren Bilder« leben von ungewöhnlichen Farbzusammenstellungen sowie vom Experi-mentieren mit verschiedenen Techniken. Zu sehen vom 21. Januar bis 4. März. www.schwaebisches-volkskundemuseum.de

Von Römern, Rittern und der Renaissance über Mozart und Motoren bis hin zu Wasser und Wirt-schaft – die Museumslandschaft unserer Region hat die vielfältigsten Themen zu bieten. Ein neues, im Augsburger Context Verlag erschie-nenes Taschenbuch präsentiert nun erstmals einen Gesamtüberblick. Über 80 Locations ver-sammelt das von Martin Kluger verfasste, rund 170-seitige Werk »Museen & Ausstellungen – Führer für Augsburg und die Region«. Ermöglicht wurde die Neuerscheinung und deren kostenlose Verteilung durch die finanzielle Unterstützung der Regio Augsburg Tourismus GmbH. Eine Teilauflage wurde zudem für den bundesweiten Buchhandel hergestellt (Preis: 9,80 Euro).

Mit der Buchvorstellung Anfang Dezember ging auch ein einzigartiges neues Ausstellungspro-jekt an den Start – das Internetmuseum OMFA-LA (»Online Museum für Archäologie Landkreis Augsburg«). Das virtuelle Haus hat es sich zum Ziel gesetzt, archäologische Funde »von teils europäischem Rang« einer breiteren Öffentlich-keit sichtbar machen. Erstellt wurde OMFALA vom Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte im Heimatverein für den Landkreis Augsburg e.V., der seit über 50 Jahren ehrenamtlich archä-ologische Spuren erforscht. Die Exponate wer-den online unter www.omfala.de mit Fotos, Videos, 3D-Visualisierungen und Texten präsen-tiert. Auf einer Zeitleiste können alle Epochen und Kulturen von der Altsteinzeit bis in die Moderne durchlaufen werden. (pab)www.context-mv.dewww.augsburg-tourismus.de

AUFSTIEG, VERFOLGUNG UND

EMIGRATION

ZWEI AUGSBURGER

UNTERNEHMER�FAMILIEN

IM 20. JAHRHUNDERT

AUSSTELLUNG IM TIM AUGSBURGVERLÄNGERT BIS ENDE 2018

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Das Schwäbische Volkskundemuseum Oberschö-nenfeld befindet sich derzeit in der »zweiten Runde« des Museumsausbauplans des Bezirks Schwaben. Als Erstes konnte im Juni 2013 das »Besucherzentrum« im ehemaligen Schafstall der Abtei Oberschönenfeld seiner Bestimmung über-geben werden. Temperiert und mit besucher-freundlichem Empfang und Infrastruktur ausgestattet, bietet es seitdem eine kleine Einfüh-rung zu Oberschönenfeld, den Stauden, dem Bezirk Schwaben sowie zu den Aufgaben des Museums.

Nun steht das Gebäude »Volkskundemuseum« an: Das Foyer wird barrierefrei umgestaltet, die Beleuchtung optimiert und die in die Jahre gekommenen Dauerausstellungen werden ersetzt. Das neue Ausstellungskonzept berück-sichtigt moderne Anforderungen an die Barriere-freiheit bis hin zur Inklusion ebenso wie neue Sehgewohnheiten der Besucher. An den Inhalten arbeitet das Museumsteam bereits seit geraumer Zeit, und wir freuen uns sehr, dass wir ab August 2018 viel Vertrautes, aber auch viel Neues präsen-tieren dürfen. So macht im Obergeschoss ein Rundgang durch Stube, Küche, Kammer und Stall die Lebenswelt im ländlichen Schwaben ab 1900 erfahrbar. Gleichzeitig wird aber auch der rasante Wandel vor Augen geführt, wie ihn die Menschen ab den 1960er-Jahren hier erlebten. Erstmals wird auch ein Bereich geschaffen, der sich der 800-jäh-rigen Geschichte der Abtei Oberschönenfeld wid-met: Hier können Besucher bei einem Rundgang durch Kapitelsaal, Zelle, Schatzkammer und »Arbeitsraum« dem Alltag der Nonnen in Vergan-genheit und Gegenwart nachspüren.

Im Dachgeschoss erzählen Geschichten aus Schwa-ben aus dessen wechselvoller Vergangenheit von 1800 bis in die Gegenwart. Beleuchtet werden der Wandel der Arbeits- und Freizeitkultur ebenso wie die schwierigen Kriegsjahre, die auch im Alltag der Menschen in Schwaben viele Spuren hinterlie-

ßen. Zum Abschluss fragen wir nach Heimatbil-dern, die die Region prägten und prägen.

Durch die gesamte neue Dauerausstellung des Volkskundemuseums ziehen sich, wie ein roter Faden, exemplarische Biografien von Menschen,

Die Realisierung hat begonnenDas Schwäbische Volkskundemuseum Oberschönenfeld wird umgestaltet

Spuren vergangener WeltenEine fotografische Reise nach

Lemberg und Czernowitz

Buch- und MuseumspremiereNeuer Ausstellungsguide,

einzigartiges Internetmuseum

Unternehmen und Objekten, die die Vielfalt und den Facettenreichtum des Lebens in Schwaben vor Augen führen. Interaktive und partizipative Stati-onen sowie ein abwechslungsreicher Kinderrund-gang mit Museumsmaskottchen Kater Bernhard machen den Museumsbesuch zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

Für mich als Museumsleiterin ist die Konzipie-rung der neuen Dauerausstellung eine einmalige und ganz besondere Aufgabe: Welche Objekte transportieren spannende Geschichten und wie können wir diese kleinen und großen Besuchern vermitteln? Welche Informationen interessieren Einzelbesucher und Familien und was kann auf der Ebene persönlicher Führungen vertieft wer-den? Wie wird der Besuch der Ausstellung zu einem kommunikativen und angenehmen (Sitz-möglichkeiten!) Erlebnis, das vielleicht sogar zur Wiederholung einlädt?

Das Gebäude ist nun leer übergeben worden, die Objekte sind sicher in den Depots verstaut. Jetzt geht es auch um die Umsetzung der gestalte-rischen Ideen zur Präsentation der Objekte und Inhalte. In enger Abstimmung mit dem Augsbur-ger Büro Thöner von Wolffersdorff GbR ist die neue Ausstellung »auf dem Papier« schon fertig und die Phase der Realisierung hat begonnen.

Besonders freut es mich, dass der Bezirk Schwaben darüber hinaus Planungen zur Ertüchtigung unserer Depots genehmigt hat und somit deut-liche Weichen für die Zukunftssicherung der Sammlung – dem Speicher ausgewählter kulturel-ler Zeugnisse schwäbischer Alltagsgeschichte stellt.www.schwaebisches-volkskundemuseum.de

Eine neue Ausstellung der Fotografin Luisa Hagen lädt auf eine visuelle Reise in den vielseitigen Kos-mos von Lemberg/Lviv und Czernowitz/Tschernivt-si ein. Die Arbeiten zeigen die Spuren vergangener Welten jüdischen Lebens, gelebter Multikulturali-tät, wechselnder Regimes – und der zeitgenös-sischen Ukraine. Die Fotos sind im Herbst 2017 auf einer interdisziplinären Exkursionsreise der Fächer Geschichte (Transnationale Wechselbezie-hungen: Deutschland und das östliche Europa) und Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Uni Augsburg unter der Leitung von Prof. Dr. Maren Röger und Prof. Dr. Günther Kronenbitter entstanden. Unter www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/volkskunde/exkursionen/ gibt es hierzu einen empfehlenswerten Reisebericht.

Die Vernissage zur Ausstellung »Lemberg und Czernowitz – zwei ukrainische Städte im eins- tigen multikulturellen Jiddish Land« findet am 18. Januar, 19 Uhr, im Bukowina Institut, Alter Postweg 97A, statt. Musikalisch umrahmt wird der Abend vom Augsburger Klezmer-Ensemble Fey- gele. Die Schau ist daraufhin bis zum 15. Juni zu sehen: Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, Freitag von 9 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.www.luisapossi.de www.bukowina-institut.de

zeitsicht-Kunstpreis für Nès JoësselFür die Verleihung des 13. zeitsicht-Kunstpreises konnte Daniel Knorr als Laudator gewonnen wer-den, unter anderem bekannt durch seine raum-greifenden Installationen bei der documenta 14 in Athen und Kassel. Als Preisträgerin wählte Knorr die in Berlin arbeitende französische Künst-lerin Nès Joëssel aus, deren textil- und farbdurch-drungenen Werke erstmals in Deutschland zu sehen sind. Verliehen wurde der Award bereits am 2. Dezember im Höhmannhaus. Die dazuge-hörige Schau läuft noch bis zum 28. Januar. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de

Ländliche SzenenHinterglasmalerei aus dem ehemaligen Jugos- lawien ist vom 19. Januar bis 1. Februar im Rah-men einer Benefizausstellung im Floh - marktladen collage, Heilig-Kreuz-Straße 19, zu sehen. Zur Vernissage am 18. Januar, 19 Uhr, erklingen Balkanlieder mit dem Quartett der »Lechkorallen«. www.skm-augsburg.de

Dr. Beate Spiegel studierte deutsche und ver-gleichende Volkskunde, Kunstgeschichte und klassische Archäologie an der LMU München. Nach der Arbeit in mehreren bayerischen Museen, an der Landesstelle für die nichtstaat-lichen Museen in Bayern sowie als wissen-schaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Volkskunde, LMU München, ist sie seit 2004 Leiterin des Schwäbischen Volkskundemuse-ums Oberschönenfeld.

Das Schiffshaus in Czernowitz. (Foto: Luisa Hagen)

Für mich ist die Konzipierung der neuen Dauerausstellung

eine einmalige und ganz besondere Aufgabe

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1. bis 31. Januar 2018

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AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE

Es braucht schon einen langen Atem, über Jahr-zehnte hinweg so eine Schau auf die Beine zu stellen. Alljährlich und ohne thematische Vorga-ben ruft der Berufsverband Bildender Künstler zur Beteiligung auf. In diesem Jahr wählte die Jury aus den Einreichungen 80 Arbeiten und drei Konzepte von 37 Künstlerinnen und 31 Künstlern für die Räume im Schaezlerpalais und im H2 aus.

Ebenso wie die Ausstellung hat die Vergabe eines Kunstpreises lange Tradition. 2017 geht er an die Augsburger Künstlerin Claudia Geßner für ihr großes Reliefbild »aus Idyll: du siehst mich nicht«. Was auf den ersten Blick hübsch und zart scheint, erweist sich bald als trügerisch. Geßner setzt sich mit den Geschlechterrollen auseinander, indem sie mit leichter Hand Elemente in der spielerisch-pastelligen Ästhetik der Wirtschaftswunderjahre herausgreift und collagiert – ihre daraus entwi-ckelten Geschichten erzählen jedoch drastisch von Missachtung und Gewalt. Bereits 2011 hat Geßner in der »Großen Schwäbischen« eine bemerkenswerte Arbeit gezeigt, die große Wand- installation der 366 Tagebretter.

Zwischen erwartungsgemäß viel Malerei fallen diesmal Fotografie und Videokunst auf. Monika Schultes, die im Vorjahr mit der Installation »Bro-ken Home« vertreten war, einer Auseinanderset-zung mit dem Abriss ihres Elternhauses, ist in dem Video in diesem Haus in einem Kleid ihrer Mutter zu sehen. Sie robbt vorsichtig auf einen Tisch, der Tisch kippt, eine Kanne rutscht herun-ter und zerbricht – Zufall – nicht. Dann wird alles zurückgespult bis zur Ausgangssituation. Gerald Bauer blickt von oben auf zwei Augsburger Plät-ze, wir sehen aus der Vogelschau von Autos blo-ckierte Kreuzungen. Durch die ungewohnte Perspektive und die schwarz-weiß-Fotografie wandelt sich das bekannte, von unten als Chaos empfundene Geschehen, es wird abstrahiert und zum ästhetischen und grafisch beruhigten Bild. Moritz Vodermeier zeigt zwei fotografische Por-träts eines Mannes und einer Frau, er arbeitet jedoch mit einer frühen fotographischen Tech-nik, der Ambrotypie. Diese fordert von den por-trätierten Menschen, einige Sekunden still zu verharren. Das bewusste Innehalten ist einerseits ein Statement zur heutigen Nebenbei-Schnellig-keit, beeinflusst aber auch Haltung und Aus-druck der so geschaffenen Porträts. Allerdings zeigt Vodermeier nicht die Ambrotypie selbst, ein direkt belichtetes Glasplatten-Unikat, sondern Digitaldrucke.

Im Kabinettkubus des H2 im Textilviertel haben drei Installationen ihren Platz gefunden. Auch

hier gibt es eine Videoarbeit: Emmeran Achters »Repl(a)y« zeigt Jugendliche, die Bewegungen und Gesten aus Computerspielen nachspielen. Doch in der Projektion auf die Kabinettwände wird jeglicher Kontext ausgespart, alles wird auf die reine Körperlichkeit reduziert. Daniela Kam-merers vitales Projekt »Haut um’s Hirn« grup-piert eine Vielzahl expressiver starkfarbiger Porträts unterschiedlicher Menschen, entstan-den in verschiedenen Ländern und Orten, ent-lang der Wände um ein zentrales zeichenhaft- zartes Drahtgestirn. Darunter liegt ein akusti-scher Teppich aus menschlichen Stimmen, Gesang und Geräuschen. Anja Güthoff inszeniert ein bildmächtiges Schauspiel, in dem ein Gruppe von Menschen in kleinen schwarzen Booten aus Wachs gerade eine gewaltige »Stromschnelle« aus grauen Styroporfelsen überwindet. Eingefasst wird die Szenerie von einem auf Papier getusch-ten wilden Strom mit großen Fischen entlang der Wände. Güthoff spielt in ihrer theatralen Instal-lation mit mythologischen Aspekten der abend-ländischen Kultur, denen sie eine barocke Bühne bereitet.

Die Große Schwäbische Kunstausstellung bietet einen ordentlichen Querschnitt des Kunstgesche-hens in der Region, doch die Welt wird hier nicht aus den Angeln gehoben. Einige Arbeiten, wie die hier vorgestellten, ragen heraus, doch viele der Künstler waren in den Jahren oder Jahrzehnten zuvor auch vertreten und bleiben ihrem Thema und Ductus treu. Das hat Wiedererkennungs-wert, ist aber nicht wirklich aufregend. Man muss nicht drumherum reden: Das Interesse junger Künstler hält sich in Grenzen, das Durch-schnittsalter der Beteiligten liegt deutlich über 50. Diese Schwierigkeit, jüngere Kunstschaffende zu aktivieren, hat nicht nur der BBK, auch Orga-nisationen wie die Künstlervereinigung Ecke erreichen den Nachwuchs nur schwer. So gerät diese Überblicksschau im Gesamten zur sicheren Bank ohne riskante Positionen. Also dann: Hinge-hen, einen Querschnitt der Arbeit von Künstlern unserer Region erleben, außerdem die Räume des Schaezlerpalais und des H2 genießen. Und nicht vergessen: man kann die Kunst dort auch kaufen … (Bettina Kohlen)

Zur Ausstellung erscheint ein Kunstkalender mit Abbil-dungen aller Arbeiten (15 Euro). Die Große Schwäbische Kunstausstellung ist bis zum 14. Januar im Schaezler-palais und im H2 zu sehen.

www.kunstsammlungen-museen.augsburg.dewww.kunst-aus-schwaben.de

Alle Jahre wiederZum 69. Mal versammelt die »Große Schwäbische Kunstausstellung«

aktuelle Arbeiten von Kunstschaffenden, die in Schwaben leben oder dort geboren wurden

2018 wird die Große Schwäbische Kunstausstel-lung in Augsburg zum 70. Mal veranstaltet wer-den. 1949 war sie ein wichtiges Signal des Aufbruchs nach Zeiten von »entarteter« Kunst und Berufsverbot. Seither findet sie regelmäßig statt und ist eine demokratischen Prinzipien ver-pflichtete Schau zeitgenössischer Kunst, unter anderem weil sich alle Künstler*innen Schwa-bens bewerben können. Die eingereichten Arbei-ten werden von einer unabhängigen Fachjury, die nach transparenten Prinzipien eingeladen wird, ausgewählt. Bis 1985 zur Eröffnung der Brechtgalerie war die Große Schwäbische Kunst-ausstellung die einzige Ausstellung, die vom BBK organisiert wurde. Aufgrund des großen Zuspruchs und vieler Ankäufe durch das kunstin-teressierte Publikum und die öffentliche Hand war die Teilnahme »Pflicht« bei allen aktiven Künstlern Schwabens, was zur Attraktivität die-ser Schau beitrug.

War die »GS« in den ersten Jahren im Schaezler-palais zu sehen, ist sie dort seit 2013 wieder ver-ortet, nachdem sie in den Jahren dazwischen durch verschiedene Ausstellungsorte im Herzen Augsburgs wanderte, wie 1963 in das Rathaus und ab 1980 in das Zeughaus. Die Lage der Aus-stellungsorte verdeutlicht den Stellenwert bil-dender Kunst für die Stadtgesellschaft. Es ist zu begrüßen, dass diese Ausstellung zentral, inner-städtisch stattfindet und so kommerzielle Ange-bote ergänzt und kontrastiert.

Zur 70. Wiederkehr planen wir den besonderen Aspekt »Bildende Kunst als Teil städtischer Kul-tur« zu akzentuieren und entwickeln Ideen, wie eine Plakataktion, eine Diskussion, eine »Kunst-Stadt-Karte« mit Kunstparcours, einen Film, meh-rere Führungen und weiteres. Diese Aktionen werden die 70. Große Schwäbische Kunstausstel-lung begleiten und ergänzen. Dazu hofft der BBK auf die Unterstützung von Sponsoren, auch der öffentlichen Hand, damit diese Jubiläumsausstel-lung zu einem besonderen Ereignis wird.

Passend dazu wird in der BBK-Galerie im April 2018 die Schau »Urbane Landschaft« stattfinden.

Sie kann im Vorfeld diesen Themenkreis inhalt-lich vorbereiten, sie kann vielleicht auch Ressour-ce für die besondere Ausgestaltung der 71. »GS« sein. In einem weiteren Projekt werden wir uns der Skulptur mit Farbe widmen, das Zitat: »Ich sehe, träume und denke Tag und Nacht über eine Skulptur nach:…Aber ich fand Farbe ein witziges Zubehör…« (Georg Baselitz) ist Anregung für Objekte, Skulpturen, Keramiken, die in ihrer Konzeption oder Ausführung die Auseinanderset-zung mit Farbe thematisieren.

Ein großes Anliegen, besonders in 2018, wird die Förderung und Einbeziehung junger Künstler sein. Zum einen suchen wir wieder Debütanten, die wir für die Katalogförderung des Freistaats vorschlagen und betreuen möchten, aber auch unser jährliches Drucksymposion ist hierfür ein hervorragendes Instrument. Wir freuen uns, wenn wir mit jungen Künstlern im Juni wieder eine Woche mit allen denkbaren Druckverfahren nicht nur die Exponate für eine Ausstellung erar-beiten, sondern jungen Talenten dabei auch konkrete Einblicke in die Arbeit in der Druck-werkstatt geben können.

»Beste Kunst – Mitglieder zeigen ihre besten Kunstwerke« hat sich zu unserem meistbesuchten Ausstellungsformat neben der Großen Schwä-bischen entwickelt und wird natürlich auch 2018 im Dezember durchgeführt werden. Wir freuen uns auf großes Interesse an unseren Veranstal-tungen, sowohl beim Kunstpublikum als auch bei Kunstschaffenden.

www.kunst-aus-schwaben.de

Ein Signal des AufbruchsDer BBK Schwaben-Nord und Augsburg e.V. feiert 2018 ein besonderes Jubiläum

Norbert Kiening arbeitet als freischaffender Künstler in Augsburg. Seit 2005 ist er Vorstand im Präsidium des Berufsverbands Bilden-der Künstler Schwaben-Nord und Augsburg und wirkt im Landesvorstand des BBK Bayern mit.

Foto: Bettina Kohlen

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1. bis 31. Januar 2018AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE

ABRAXAS – SCHAUlust / ab 25.01. // Robin Storey & Mystified: Grasslands Dream of Electric Sheep (Klanginstallation) / bis 25.07. // Svenja Reithner: Re-duktion / ab 12.01. // Wolfgang Ohnmeiß: Vater und Sohn: Aquarelle, Comparelle und Graphiken / bis 07.01. | BUKoWINA INStItUt – Lemberg und Czernowitz: zwei ukrainische Städte im einstigen multikulturellen Jiddish Land / ab 18.01. | DIöze-SANMUSeUM St. AFRA – Zeichen des Aufbruchs: Kir-chenbau und Liturgiereform im Bistum Augsburg seit 1960 / bis 11.03. | eCKe GALeRIe – Das kleine Format / bis 06.01. | eHeM. SyNAGoGe KRIeGSHABeR – Eine Erinnerung ist eine Erinnerung ist eine Erinne-rung? / ab 30.01. | FLoHMARKtLADeN CoLLAGe – Ländliche Szenen: Hinterglasmalerei aus dem ehemaligen Jugoslawien / ab 19.01. | FINStRAL FRIeDBeRG – Soft Architecture / bis 01.04. | GALeRIe CLAUDIA WeIL RINNeNtHAL – New Optics: Edgar Diehl, John Aslanidis, Gilbert Hsiao u.a. / bis 12.02. | GALeRIe CLAUDIA WeIL BeRGStRASSe – New Op-tics: Edgar Diehl Soloshow / bis 11.02. | GALeRIe NoAH – Lieben und lieben lassen / bis 12.01. // Gudrun Brüne & Bernhard Heisig: Verknotet / bis 04.02. | GALeRIe SüSSKIND – Ilona Herreiner: Quasiwelten / bis 27.01.

| GRAFISCHeS KABINett – Der Pressezeichner Emil Stumpp: Pazifist, Antifaschist, Chronist seiner Zeit / bis 11.02. | H2 – bilder fragen: Zeitgenössische Kunst zum Reformationsjubiläum / bis 18.02. // 69. Große Schwäbische Kunstausstellung / bis 14.01. | HeSSINGpARK-CLINIC – Olli Marschall: zärtliche Gewaltspuren & Hira-nya Müller: Spurensuche / bis 08.01. | HöHMANNHAUS – Zeitsicht Kunstpreis 2017 / bis 08.01. | JüDISCHeS KULtURMUSeUM – Chanukka: Das jüdische Lich-terfest / bis 18.02. | KAFFeeHAUS DICHtL – Karin Bauer: im grünen Bereich / bis 02.02. | KUNStHALLe WeISHAUpt ULM – Best of 10 Jahre / bis 28.01. | KUNSt-HAUS KAUFBeUReN – Crossing Cultures: Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900 bis 1950 / bis 22.04. | KüNStLeRHAUS MARKtoBeRDoRF – 39. Ostallgäuer Kunstausstellung / bis 07.01. | MAXGALeRIe – petits fours: Vielfältige, kleine Besonderheiten der bildenden Kunst und Künstlerschmuck / bis 05.01. | MAXIMILIANMUSeUM – Kleine Welten: Spielzeug in alten Zeiten / bis 04.02. | MeWo KUNStHALLe MeMMINGeN – Burried in the mix / bis 14.01. // Josef Madleners Weihnachtsbilder / bis 07.01. | MUSeUM KULtURLAND RIeS – PuppenStubenWelten: Sammlung Diethild Graß, Harburg / bis 04.02. | RAtHAUS GeRStHoFeN – Luftwurzeln: Inge Lemmerz, Renate Kutke, Ulrich Sobeck / bis 12.01. | SCHAezLeRpALAIS – Homestories 4: Geerbt. Geschenkt. Gekauft. Ein Blick ins Wohnzim-mer von Sybille Schiller / bis 25.02. // 69. Große Schwäbische Kunstausstellung / bis 14.01. | SISI SCHLoSS UNteRWItteLSBACH – Kunstverein Aichach: Mitglieder-Jahresausstellung / bis 07.01. | StADtMUSeUM AICHACH – Augenspiele / bis 13.02. | StADtMUSeUM KAUFBeUReN – Bekenntnisse aus Glas: Protestantische Hinter-glasbilder aus Kaufbeuren / bis 04.02. | tIM – Monkey Business: Textile Arbeiten von Beate Passow / bis 01.04. // Kahn & Arnold / bis Ende 2018 | VHS AUGSBURG – Farbe, Pinsel, Luft / bis 10.02. | VoLKSKUNDeMUSeUM oBeRSCHöNeNFeLD – Vorsicht Baustelle! Eine interaktive Ausstellung // Schnee und klirrende Kälte. Winterbilder aus der Sammlung / bis 14.01. // Der Landkreis Augsburg zu Gast in der Schwäbischen Galerie: Hannes Goullon. Malerei / ab 21.01. | WeRKStAttGAL-eRIe SCHIeLe AICHACH – Bilder, Schmuck, Skulpturen: Jutta Körner, Konrad Hunger, Carin E. Stoller, Masa Kawase und Viktor Scheck / bis 27.01.

AuSSTELLuNGEN & KuNSTPROJEKTE IM JANuAR

Friedberg kann 2018 einen Meilenstein in sein Geschichtsbuch setzen. Das Wittelsbacher Schloss, die Wiege der Herzogstadt, wurde die vergangenen Jahre rundum saniert und erneu-ert. Mit rund 21 Millionen Euro wird der Kosten-rahmen wohl eingehalten werden, knapp neun Millionen fließen über Zuschüsse und Spenden an die Stadt Friedberg zurück. Die feierliche Eröffnung des auf der Lechrainhöhe thronenden Wahrzeichens steht bevor. Es hat gute Vorausset-zungen, gesellschaftlicher und kultureller Mit-telpunkt Friedbergs als Bürgerschloss zu werden und künftig zahlreiche Gäste aus nah und fern zu begrüßen.

Einen ersten Ritterschlag haben Friedberg und sein Schloss schon vor der Eröffnung erhalten. Die Bayerische Landesausstellung wird 2020 in Friedberg präsentiert. Dann geht es im Schloss freilich nicht um mittelalterliche Ritter, son-dern um die Wittelsbacher als Städtegründer.

Die Burganlage, noch vor der Stadtgründung 1257 als Grenzfeste erbaut, diente im 16. Jahr-hundert Christina von Lothringen als Witwen-sitz. Sie feierte dort ausgelassen mit ihren Gästen. Sogar Orlando di Lasso soll dabei gewe-sen sein. Und schon seit über 130 Jahren zeugt das Museum, zunächst als Heimatmuseum, von einer bewegten Geschichte im Schloss.

Diese beiden Säulen, ein Museums- sowie ein Veranstaltungs- und Tagungsbetrieb sind in moderner und ausgebauter Form auch in Zukunft die Betriebsstützen. Besucher können künftig in den Gewölben des Rittersaals und der Remise ihren Geburtstag zelebrieren, im Renais-sancehof unterm Sternenhimmel der Musik lauschen, auf der Schlossterrasse einen Cappuc-cino, und vom Schlossturm die Aussicht Rich-tung Alpen und dem Lechfeld genießen. Für Firmenevents und Tagungen stehen Veranstal-tungsräume verschiedener Größe zur Auswahl: vom Herzog-Ludwig-Zimmer für 15 Personen bis zum Großen Saal mit 350 Personen.

Aus architektonischer Sicht ist der Große Saal das Herzstück der Veranstaltungsräume. Ihm ist die Fürstengalerie als Foyer vorgelagert. Er ent-faltet mit 20 Metern Länge, einer Breite von 15 Metern und einer Höhe von 13 Metern eine Dimension, die in diesem Gebäudeabschnitt so zuletzt nicht erlebbar war, da er zuletzt über

Die Kunstsammlungen und Museen Augsburg haben spätestens seit 2006 – mit den Wieder- und Neueröffnungen von Schaezlerpalais, Maximili-anmuseum, Mozarthaus und H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast – maßgeblich zum Aufstieg Augsburgs zur überregional wirk-samen Kulturstadt beigetragen. Die Mischung von Ausstellungen, die sich unterschiedlichen Augs-burger Themen ebenso widmen wie solchen, die sich inhaltlich am internationalen Niveau orien-tieren (oft bilden beide zudem deutliche Schnitt-mengen), wird sowohl beim heimischen als auch beim touristisch orientierten Publikum außeror-dentlich gut angenommen. Und so werden wir selbstverständlich auch 2018 in unseren Häusern weiterhin ein sehr ambitioniertes Programm bie-ten, das die Stadtbevölkerung ebenso begeistern wird, wie die Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt!

Den Auftakt bildet eine Retrospektive zum Werk des in Augsburg lebenden Malers Max Kaminski im H2 im Glaspalast, der im Mai seinen 80. Geburtstag feiern wird. Er gilt als einer der Hauptvertreter der Malergeneration Lüpertz, Baselitz & Co. und hat in seinen Gemälden immer auch seinen jeweiligen Lebensmittel-punkt verarbeitet. Im Zusammenhang mit der Bewerbung Augsburgs als UNESCO Welterbestät-te steht hingegen die große Sonderpräsentation »Wasser Kunst Augsburg«. Sie zeigt die Reichs-stadt in ihrem Element, denn obwohl sie weder am Meer noch an einem wirklich großen Fluss liegt, verdankt sich ihr Wohlstand von der Römer-zeit bis heute der Kraft des Wassers. Dem nieder-ländischen Stecher Hendrik Goltzius (1558–1617), einem der bedeutendsten Grafiker des Frühba-rock – einer Zeit, in der auch Augsburg eine künstlerische Blüte erlebte – widmet sich die Ausstellung »Mythos, Macht und Menschlichkeit« im Schaezlerpalais. Goltzius gilt aufgrund seiner technischen Brillanz und Virtuosität in der Hand-habung des Kupferstichs als der bedeutendste Druckgrafiker seiner Zeit und wurde auch von Augsburger Künstlern rezipiert.

Und auch im letzten Quartal des Jahres steht das Zeitalter des Barock im Fokus: In unmittelbarer Nähe zu den Werken der Deutschen Barockgale-rie präsentieren wir herausragende Beispiele von Florentiner Meistern und zeigen so in der Stadt des »Augsburger Geschmacks«, wie sich die Kunst aus Deutschland und Italien gegenseitig beein-flusste. Ganzjährig lohnt sich übrigens ein Besuch in unserem Römerlager im Zeughaus. Im mittler-weile leider zum »Dauerinterim« gewordenen Ausweichraum unseres Römischen Museums bie-ten wir neben kleineren Themenpräsentationen auch immer wieder Informationen zu den neues-ten Funden der Stadtarchäologie. Die Kunstsamm-

drei Ebenen verfügte. Der Saal, der über die sta-tisch notwendigen Tragsäulen verfügt, erhält einen stilvollen Eichendielenboden und wird mit moderner Technik für vielfältige Veranstal-tungsformate von Hochzeiten, Musikdarbie-tungen, Kabarett bis hin zu Preisverleihungen und Galaveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Das Museum – es zählt zu den frühen Grün-dungen Bayerns – zieht innerhalb des Burgge-mäuers in den Südflügel um. Topmodern wird es sich mit Mitmachangeboten, Medien- und Hörstationen präsentieren. Erwachsene und Kinder sind eingeladen, Dinge selbst auszupro-bieren und in die Hand zu nehmen. Die bau-liche und gestalterische Herausforderung mit vielen kleinen Räumen wurde gut gemeistert, rund 900 Objekte werden platziert und erstmals kann das Museum in einem Rundgang besucht werden.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Prä-sentation der international bedeutsamen Uhren, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert von Friedberg als ein Zentrum der Uhrmacherei in das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, nach Ungarn, Venedig und das Osmanische Reich geliefert wurden. Daneben entwickelte sich im 18. Jahrhundert ein weiterer Wirt-schaftszweig: Kurfürst Maximilian III. Joseph von Bayern ließ im Wittelsbacher Schloss einige Jahre Fayencen produzieren, die heute wieder an Ort und Stelle zu bestaunen sind.

Im Fokus stehen im Museum auch die Archäolo-gie-Abteilung, die Themen Wallfahrten (Herr-gottsruh und Sankt Afra im Felde) und sakrale Kunst sowie bedeutende Friedberger Künstler des 20. Jahrhunderts. Zu sehen und lesen sind Buchillustrationen zur schwarzen Romantik und Phantastik von Fritz Schwimbeck. Auch Reinhart Heinsdorff ist ein Kabinett gewidmet. Von ihm besitzt europaweit fast jedermann ein Werk in seinem Portemonnaie. Er entwarf die 2-DM-Münzen mit dem Porträt Konrad Adenau-ers sowie die deutschen Cent-Stücke des Euro mit dem Brandenburger Tor.

www.friedberg.de

lungen und Museen Augsburg bilden mit ihren acht Häusern und Institutionen den hochattrak-tiven kunst- und kulturgeschichtlichen Nucleus der Stadt Augsburg. Damit dieser Kern seinen Bogen wieder zur Gänze auszuspannen vermag, ist die Neukonzeption und Wiederöffnung des Römischen Museums eine substantielle Notwen-digkeit, der sich alle bewusst sein sollten. Augs-burg ist eben nicht nur Stadt der Fugger, der Renaissance, Stadt des Wassers, Stadt Mozarts, Brechts und Diesels, sondern sie ist eben auch die bedeutendste Römerstadt Bayerns!

www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de

Ein MeilensteinDas Wittelsbacher Schloss in Friedberg steht vor der Wiedereröffnung

Ein Glanzlicht leuchtet selten alleinKaminski, Wasser, Barockmalerei – die Kunstsammlungen und Museen 2018

Der Kunsthistoriker Dr. Christof trepesch ist seit 2004 Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg. Seit 2016 ist er zudem Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Museen in Bayern (AMB).

Frank Büschel ist bei der Stadt Friedberg als Abteilungsleiter für die Öffentlichkeitsarbeit und für Kultur zuständig. Er ist Vorstandsmit-glied im bayerischen Netzwerk Stadtkultur. Unter seiner Federführung findet alle drei Jahre das Altstadtfest »Friedberger Zeit« statt. Büschel ist verantwortlich für den Aufbau der Betriebsstrukturen im Museum und im Ver-anstaltungsbereich des Wittelsbacher Schlos-ses, das 2018 sein Tor nach der Umbauphase wieder öffnet.

Ausstellungen 2018 – Eine Auswahl

H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast: Max Kaminski zum 80. Ge-burtstag, 14.04.–02.09.Maximilianmuseum: Wasser Kunst Augs-burg, 15.06.– 30.09.Schaezlerpalais: Mythos, Macht und Menschlichkeit. Die Bildbotschaften von Hendrik Goltzius 20.07.–23.09. // Barockma-lerei aus Florenz. The Haukohl Family Coll-ection, 20.10.–20.01.19

BIS SONNTAG 11. FEBRUARGALeRIe CLAUDIA WeIL – In der Ausstellung »New optics« versammelt die Galerie in Friedberg-Rinnenthal Arbeiten von John Aslanidis, Edgar Diehl, Gilbert Hsiao, Rob de Oude, Vesna Kovacic, Antonio Marra und Oliver Raszewski. An diese Schau anknüpfend, präsentiert Claudia Weil in ihrer Zweigstelle in der Augsburger Bergstraße Reliefs des Künstlers Edgar Diehl. Vom 23. Dezember bis 4. Januar bleiben die Galerien geschlossen. Weitere Infos unter: www.galerie-claudiaweil.de

Aus architektonischer Sicht ist der Große Saal das Herzstück

der Veranstaltungsräume

Das Museum zieht innerhalb des Burggemäuers in den

Südflügel um. Topmodern wird es sich präsentieren

Das Schloss hat gute Voraus-setzungen, gesellschaftlicher

und kultureller Mittelpunkt Friedbergs zu werden

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:

s Stadtsparkasse Augsburg

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1. bis 31. Januar 2018 AUSSTELLUNGEN/GLAUBE

Mo 01.01. oshogatsu: Japanisches Neujahr, Feste, Besuche der Shinto-Schreine und der buddhistischen Tempel FR 05.01. Geburt von Guru Gobind Singh: Geburt des letzten der historischen Gurus der Sikh SA 06.01. Heilige Drei Könige: Fest im Gedenken an die Weisen, orthodoxe Kirche: Offenbarung Jesu als Sohn Gottes bei seiner Taufe (FR 19.01.) So 07.01. orthodoxes Weihnachtsfest: Hochfest der Ge-burt Jesu // Dreikönigssonntag: Katholisches Fest der Anbetung der Heiligen Drei Könige So 14.01. Makar Sankranti: Hindu-Feier zur Winter-Sonnenwende Mo 22.01. Vasanta panchami: Fest der Sa-rasvati, Göttin der Gelehrsamkeit und der Künste

RELIGIöSE FEIERTAGE IM JANuAR

Die Arbeit des Jüdischen Kulturmuseums Augs-burg-Schwaben (JKM) war im vergangenen Jahr bestimmt von dem Jubiläum des 100-jährigen Bestehen der Augsburger Synagoge, in deren Westtrakt das Museum 1985 als erstes selbststän-diges Jüdisches Museum in der Bundesrepublik untergebracht wurde. Vom historischen Einwei-hungsdatum im April bis zum Festakt in Anwe-senheit des Bundespräsidenten Ende Juni organisierten wir ein vielfältiges Jubiläumspro-gramm. Dessen Höhepunkt war ein Treffen von 99 Jüdinnen und Juden, deren Vorfahren von den Nationalsozialisten aus Augsburg vertrieben oder ermordet worden waren. Sie kamen zu dieser ersten »Augsburg Reunion« aus allen fünf Konti-nenten, teils in großen Familienverbänden. Bei Workshops, Stadtführungen, Empfängen, einer Tagesexkursion zu einigen jüdischen Orten im Umland und vielen, vielen Gesprächen begaben sie sich fünf Tage lang mit uns auf Spurensuche in der Stadt ihrer Vorfahren.

Mit der Arbeit mit den Nachfahren haben wir ein neues Kapitel in der Erinnerungsarbeit aufge-schlagen, die das Museum seit 16 Jahren mit dem Zeitzeugenprojekt »Lebenslinien« intensiv be - treibt. Damit ist das JKM ein Wegbereiter der erinnerungskulturellen Arbeit in der Stadt, was die Erforschung und Vermittlung der NS-Vergan-genheit, insbesondere der Schoa betrifft. Gerade weil Augsburg (noch) kein zeithistorisches Stadt-museum hat, nimmt das JKM in der historisch-politischen Bildung eine wichtige Rolle ein. Das zeigt die große Zahl von Schulklassen, die vor-mittags ins Museum strömen. Zunehmend wird es auch als Forum wie als Auskunftgeber wahrge-nommen. Die intensive Beschäftigung mit der Erinnerung hat nicht zuletzt auch zum Engage-ment für die Erinnerungsbänder gemeinsam mit der ErinnerungsWerkstatt Augsburg geführt. Gleichwohl ist es mir ein Anliegen, dass jüdisches Leben nicht auf die 12 Jahre der NS-Zeit redu-ziert, sondern in seiner Vielfalt in Vergangenheit und Gegenwart sichtbar und verstehbar wird. Deswegen haben wir in den vergangenen Jahren eine Ausstellungsreihe über jüdisches Leben in Augsburg nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur heutigen Zuwanderergemeinde erarbeitet, als bislang einziges Jüdisches Museum, und haben damit tatsächlich lokalhistorisches Neuland betreten. Neben der historisch-politischen Bil-dung steht die interreligiöse Bildung im Fokus. Die im Kalenderrhythmus wechselnden Installa-tionen zu den jüdischen Feiertagen, die wir mit Grund- und Mittelschulklassen eröffnen, sowie die Lehrhaus-Veranstaltungen gemeinsam mit dem Rabbiner machen mit der jüdischen Kultur vertraut.

Herzstück eines jeden Museums ist seine Samm-lung. Wir haben eine hervorragende Sammlung und mit der ehemaligen Synagoge in Kriegshaber neben der Großen Synagoge in der Innenstadt zwei authentische Orte jüdischer Geschichte und Kultur. Allerdings schränkt das Fehlen eines sach-

gerechten Wechselausstellungsraums die Mög-lichkeiten schmerzlich ein. Zielgerichtete Forschung kann ein Museum heute aber in der Regel nur im Kontext von Ausstellungen und Publikationen betreiben.

Seit langem gibt es Pläne, die Arbeiten, die Augs-burger Silberschmiede für jüdische Auftraggeber schufen, im Rahmen einer großen Ausstellung vergleichend zu präsentieren. Als einen ersten Schritt dazu kann man unsere neue Ausstellung »Eine Erinnerung ist eine Erinnerung ist eine Erinnerung? Judaica aus dem Umfeld der Synago-ge Kriegshaber« sehen, an der ich seit Monaten intensiv mit der freien Wiener Kuratorin Felicitas Heimann-Jelinek arbeite. Mit dieser kleinen, ambitionierten Ausstellung, die unter der Schirm-herrschaft von Dr. Josef Schuster steht, beschlie-ßen wir das Jubiläumsjahr. Denn 1917 war nicht nur das Jahr der Einweihung der Synagoge in der Halderstraße, sondern zugleich auch das Jahr des Zusammenschlusses der jüdischen Gemeinde Kriegshaber mit derjenigen in der Innenstadt. Insgesamt 23 Objekte aus dem Beziehungsraum Augsburg-Kriegshaber, die in vielfacher Weise Träger von Erinnerungen sind und während des Nationalsozialismus in die ganze Welt verstreut wurden, holen wir für einige Monate zurück an den Ort ihrer Herkunft oder Bestimmung. Als stumme Zeugen verschiedener Vergangenheiten können das kostbare Tora-Silber, die wertvollen Textilien, seltene Manuskripte und andere Judai-ca wie Gebrauchsgegenstände auf Brüche wie Kontinuitäten der Geschichte verweisen, wenn man ihre vielfältigen Dimensionen aufdeckt. Sie erinnern an die religiöse, kulturelle und wirt-schaftliche Bedeutung der einstigen Vorstadtge-meinde Kriegshaber, die weit über die einer landjüdischen Gemeinde hinausging. Sie verwei-sen aber auch auf die individuellen Erinnerungen ihrer Stifter, Benutzer und früheren Besitzer und sie stellen Fragen nach einem heute adäquaten Umgang mit diesen Erinnerungen.

Die Erinnerung an historische Ereignisse wird auch das Programm 2018 prägen. Neben Vorträ-gen, Lesungen und Konzerten werden wir uns in beiden Häusern intensiv mit dem 80. Jahrestag des Novemberpogroms 1938, dem 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel 1948 sowie dem 100-jährigen Ende des Ersten Weltkriegs in ver-schiedenen Formaten auseinandersetzen.

www.jkmas.de

Augsburg ReunionErinnerung, Forschung, Vermittlung – das Jüdische Kulturmuseum 2018

2019 feiert mit der Kirche St. Moritz ein Augsbur-ger Wahrzeichen im Herzen der Innenstadt sein1000-jähriges Bestehen. Wenn das kein Anlass für etwas Besonderes ist! Ein ganzes Jahr lang lädt die Moritzkirche ein, gemeinsam mitten in der Stadt dieses Jubiläum zu feiern – beginnend mit dem Patroziniumsfest des hl. Moritz am 22. Sep-tember 2018 bis in den September 2019.

In St. Moritz bündeln sich 1000 Jahre Augsburger Kulturgeschichte: 1019 als Kollegiatsstift von Bischof Brun (1006–1029) zu Ehren des Ritterpa-trons St. Mauritius gegründet, ist sie eine der ältesten Kirchen der Stadt; das achteckige Ober-geschoss (1534) des frei stehenden Turmes ist eines der ersten Zeugnisse der Renaissance in Augsburg. 1510 richtete Jakob Fugger der Reiche eine Prädikaturstiftung für St. Moritz ein. Dies war der Beginn einer engen Beziehung zur Fami-lie der Fugger, die bis heute besteht. In der Kirche befinden sich unter anderem Skulpturen von Georg Petel, dem »deutschen Michelangelo«. Der beim Bombenangriff 1944 fast völlig zerstörte barocke Innenraum wurde 2010 bis 2013 unter der Leitung des international renommierten Lon-doner Designers John Pawson saniert und mit einem bis ins letzte Detail durchdachten Konzept neu gestaltet. Vor allem das international ausge-zeichnete Lichtdesign gilt in dieser Form als ein-zigartig und richtungsweisend. Diese Ver gang- enheit wirkt fort: Bis heute ist die Moritzkirche Ort für zeitgenössische Kunst, Konzerte und Installationen.

St. Moritz ist aber kein Denkmal, sondern ein Ort, an dem sich Geistiges und Sinnliches, Kultur und Spiritualität, Kreativität und Seelsorge durchdringen und gegenseitig fördern. Die Begeisterung dafür zeigen die Personalgemeinde, die weit über das Pfarrgebiet hinausreicht, sowie die große Zahl der Ehrenamtlichen, die sich hier engagieren. Zudem ist St. Moritz auch der Sitz der Cityseelsorge der Diözese Augsburg. Der moritzpunkt ist dabei Anlaufpunkt für Men-schen, die Beratung und Hilfe suchen oder sich austauschen möchten. Kunst und Seelsorge gehen in der Moritzkirche Hand in Hand: In bei-den Fällen geht es darum, zu sich zu kommen,

still zu werden, offen zu sein für das, was nicht in unser alltägliches Deutungs- und Wahrneh-mungsschema passt und was auf uns zukommen mag.

All dies zusammen macht St. Moritz aus – seit 1000 Jahren. Das wollen wir feiern, so wie wir es gewohnt sind: offen, kreativ, innovativ – mit allen zusammen. Dazu werden wir ein Jahr lang gemeinsam mit unseren Unterstützern und Part-nern ein abwechslungsreiches Kulturprogramm zusammenstellen, neben unserem selbstver-ständlichen spirituellen Angebot. Für Details ist es jetzt noch zu früh, aber wenn sich unsere Pläne realisieren lassen, wird sich ein Span-nungsbogen ergeben aus internationalen und regionalen Künstlern und einer kreativen Platt-form für uns alle.

Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen aus Augsburg und darüber hinaus zusammenzuho-len, um auf der Basis einer 1000-jährigen Geschichte Gegenwart zu verhandeln und Impulse für unsere Zukunft zu setzen – nicht zuletzt um für Kirche zu begeistern: lebendig, innovativ und mittendrin.

www.moritzkirche.de

St. Moritz ist kein DenkmalEin Jahrtausend: 1000 Jahre Moritzkirche Augsburg

Ausstellung im tim Augsburg13.12.2017 bis 1.4.2018

www.timbayern.de

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Dr. Benigna Schönhagen studierte Geschich-te, Germanistik, Geografie, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Mainz und Tübingen. 1988 promovierte sie an den Universitäten Tübingen und Stuttgart über »Tübingen – eine Universitätsstadt in der Zeit des Nationalsozialismus«. Für das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, das sie seit 2001 leitet, hat sie 2006 die neue Dauer-ausstellung und seither viele Wechselausstel-lungen erarbeitet und kuratiert.

eine erinnerung ist eine erinnerung ist eine erinnerung? Unter diesem Titel zeigt das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben ab dem 30. Januar Judaica aus dem Umfeld der Synagoge Kriegshaber. In der NS-Zeit in alle Welt verstreut, kehren kostbares Tora-Silber, wertvolle Textilien, sel-tene Manuskripte und andere Gegenstände für einige Wochen in ihre Heimat zurück. Die von Souzana Hazan, Felicitas Heimann-Jelinek und Benigna Schönhagen kuratierte Ausstellung in der Museumsdependance Ehemalige Synagoge Kriegshaber, Ulmer Straße 228, ist bis zum 17. Juni zu sehen. Zur Schau wird ein Begleitkatalog im Berliner Verlag Hentrich & Hentrich erscheinen.

Michael Grau kam als Kirchenmalerge-selle ans Theater in den Malersaal, als Sozialpädagoge in die Jugend erbandsarbeit. Dazwischen einige Se mester Philosophie, Theologie und Kunst-pädagogik, Grün dung

der DJK Theaterfabrik Uhrwerk, Aufbau der Kulturfabrik. Seit 2002 künstlerischer Leiter und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in der Moritzkirche.

Gerade weil Augsburg (noch) kein zeithistorisches Stadtmu-seum hat, nimmt das JKM in der historisch-politischen Bil-dung eine wichtige Rolle ein

Bis heute ist die Moritzkirche Ort für zeitgenössische Kunst,

Konzerte und Installationen

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www . a 3 k u l t u r . d e

1. bis 31. Januar 2018BILDUNG & GESELLSCHAFT

Die Fugger und Welser als Finanzdienstleisterprof. Dr. Mark Häberlein, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte an der Universität Bamberg, ist am 30. Januar im Fugger und Welser erlebnis-museum zu Gast. Um 18:30 Uhr spricht er zum Thema: »Geld und Glaube im Zeitalter der Reforma-tion: Die Fugger und Welser als Finanzdienstleister der Kirche 1500–1560«. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe »Stadtgeschichte(n): Geld, Glaube und Kommunikation« des Jakob-Fugger-zentrums der Universität Augsburg statt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten. Weitere Infos: www.jfz.uni-augsburg.de

Museumsreif? Komponisten und Musik ausstellenDie vom Forum Musealisierung an der Universität Augsburg veranstaltete Vortragsreihe »Museums-reif?« wird auch im neuen Jahr fortgesetzt. peter Kraut (Hochschule der Künste Bern) beleuchtet am 10. Januar, 18:15 Uhr, Stationen und Werke, Fragestellungen und Lösungsansätze, die im Zusammen-hang mit einem »Museum der Klänge« wichtig sind. »Hands on oder Knöpfchen drücken?« fragt Dr. András Varsányi (Münchner Stadtmuseum) am 24. Januar, 18:15. Er erzählt von Erfahrungen mit Interventionen in einer weltumfassenden Musikinstrumentenausstellung. Beide Veranstaltungen fin-den in der Universität Augsburg, Gebäude C, Hörsaal III, statt. Am 31. Januar, 18 Uhr, lädt LMZ-Pro-fessor Christoph Hammer zu einem Gesprächskonzert mit Kompositionen von Leopold Mozart und Zeitgenossen auf verschiedenen, unter anderem historischen Tasteninstrumenten – ein Sondertermin der Vortragsreihe im Schaezlerpalais. www.uni-augsburg.de/forschung/gruppen/musealisierung

Jetzt ist sie also fertig, die insgesamt 700 Seiten dicke Schrift, mit der sich die Stadt Augsburg bei der UNESCO um den Titel »Welterbe« bewirbt. Detailreich und höchst anspruchsvoll wird darin aufgezeigt, warum Augsburg schon immer eine Wasserstadt war und ist, welche bedeutende Rolle Wasserbau, Wasserkraft, Trinkwasser und Brun-nenkunst seit vielen Jahrhunderten in unserer Stadt spielen und warum das Augsburger Wasser-system weltweit einmalig ist.

Ende letzten Jahres war die Bewerbung samt Managementplan schon zu einer formalen Vorprü-fung bei der UNESCO in Paris. Nachdem diese erste Hürde problemlos gemeistert wurde, erfolgt nun zum 1. Februar 2018 die offizielle Einreichung beim UNESCO-Welterbe-Zentrum in Paris. Dort wird die Bewerbung von einer internationalen Expertengruppe eingehend unter die Lupe genom-men. Dazu gehören natürlich entsprechende Besuche vor Ort in Augsburg, offiziell und durch-aus auch inkognito. Diese Experten erstellen dann ein Gutachten, das dem Welterbe-Komitee der UNESCO vorgelegt wird, das schließlich weiter darüber befindet. Mit einer definitiven Entschei-dung, ob Augsburg Welterbe wird, ist voraussicht-lich Mitte 2019 zu rechnen.

Um in Sachen »Wasser« im Gespräch zu bleiben, stehen dieses Jahr wieder viele öffentlichkeitswirk-same Aktionen an, die teilweise bewährte Projekte wie auch neue beinhalten. So ist eine der wich-tigsten Aufgaben die Verwirklichung eines »Wasser-ladens« für die Öffentlichkeit, um über die Schwerpunkte der Bewerbung zu informieren. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren, Ende 2018 soll der Showroom dann in den Räumlich-keiten der ehemaligen Stadtsparkasse mitten im Herzen der Stadt am Rathausplatz eröffnet werden.

Höhepunkt des Jahres ist eine große Ausstellung zum Thema »Wasser« im Maximilianmuseum. »Was-ser Kunst Augsburg – die Reichsstadt in ihrem Ele-ment« wird am 15. Juni 2018 eröffnet und beleuchtet die Geschichte der Augsburger Wasserwirtschaft von den Anfängen der Stadtgeschichte an bis 1806. Neu entdeckte Archivalien, prächtige Karten und Planzeichnungen sowie hochrangige Kunstwerke von Leihgebern aus ganz Europa bieten einen groß-artigen Überblick über die Augsburger Wasserhisto-rie. Glanzpunkt der Ausstellung wird der einzigartige Bestand an hydrotechnischen Modellen aus Augs-burgs historischer Modellkammer sein.

Seit nun gut zweieinhalb Jahren liegt die Verant-wortung des ersten soziokulturellen Zentrums Augsburgs, dem Kulturhaus Kresslesmühle, beim Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, die ein Wechsel von freien in städtische Strukturen auto-matisch mit sich bringt, ist nun wieder Leben in die Mühle eingezogen. 2017 brachte vier wesent-liche Neuerungen:

Erstens: Unter dem Motto »Bunte Bühne – gelebte Vielfalt« haben wir das Kulturprogramm breiter aufgestellt. Neben den klassischen Kabarettveran-staltungen stehen nun gleichberechtigt Kon-zerte, Podiumsdiskussionen, Kleinkunst, Le - sungen, Theater, Tanzveranstaltungen und Slams nebeneinander. Die Mühle ist wieder Anlauf-punkt für große Kabarettnamen und gleichzeitig auch attraktiv für die Augsburger Kulturszene geworden.

Zweitens: Großes haben wir im ersten Stock der Mühle vor. Im Rahmen des Bundesprogramms »Soziale Integration im Quartier« haben wir uns mit unserem »Bildungs-, Beratungs- und Begeg-nungshaus Kresslesmühle« um einen großzügigen staatlichen Zuschuss beworben und diesen auch bekommen. Im Spätfrühjahr 2018 werden die Bau-arbeiten beginnen. Ein Aufzug wird dann alle Stockwerke miteinander verbinden und das Haus bekommt barrierefreien Toiletten. Im ehemaligen Kindergarten Kolibri wird das Bildungsbüro der Stadt Augsburg mit den Bildungskoordinatorinnen für neu Zugewanderte einziehen. Gleichzeitig wer-den Berufseinstiegs- und Bildungsberatung sowie eine »roulierende Beratung« neu Zugewanderten ein breites Beratungsangebot anbieten. Die Idee dahinter ist, dass Beratungsstellen aus ganz Augs-burg jeweils zwei Stunden in der Woche eine Ein-stiegsberatung anbieten.

Abends und am Wochenende werden die neu gestalteten Räume auch weiterhin Organisati-onen, Vereinen, Initiativen gegen ein geringes Entgelt zur Verfügung stehen. Im großen Saal im Erdgeschoss wird es erst einmal keine Verände-rungen geben.

Drittens: Mit der Eröffnung der neuen Gastrono-mie Dreizehn ist die Mühle wieder ein Anlauf-

Am Abend des 16. Juni 2018 verwandelt sich die Augsburger Innenstadt bei der »Langen Nacht des Wassers« in eine Kulturmeile für Nachtschwärmer. Mit Orchesterkonzerten, Theaterszenen, Kammer-musik, Lesungen, Ballett, Führungen und Ausstel-lungen bietet die Kunstnacht musikalische Wasserwelten und fließende Kunsträume.

Auch die »Augsburger Wassertage« stehen in die-sem Jahr wieder auf dem Programm. Von Mai bis Oktober können jeweils am ersten Sonntag im Monat das historische Wasserwerk am Roten Tor und weitere beeindruckende Denkmäler der Was-serwirtschaft sowie Museen besichtigt werden. (Erster Termin: Sonntag, 6. Mai 2018). Weitere Mög-lichkeiten, diese spannenden Einblicke zu erleben, gibt es außerdem am 25. März und am 10. Septem-ber, dem Tag des offenen Denkmals.

Natürlich wird auch in diesem Jahr die städtische Vortragsreihe mit Experten zur UNESCO-Welterbe-Bewerbung fortgesetzt. Start ist am 22. März 2018, exakt am »Welttag des Wassers«. Genauere und stets aktuelle Informationen gibt es unter:www.augsburg.de/welterbe

punkt auch außerhalb der Kulturveranstaltungen. Das vegane Speiseangebot der Dreizehn ent-spricht ganz dem Mühle-Spirit und belebt das Haus vom Frühstück bis zur Mitternachtssuppe.

Viertens: Wir haben für die Kresslesmühle ein neues Design entwickelt, unsere Öffentlichkeits-arbeit professionalisiert und die Mühle hat ein frisches Erscheinungsbild erhalten. Unsere Web-site unter www.kresslesmuehle.de ist im neuen Design wieder erreichbar und gibt Infor-mationen zu allen Veranstaltungen. Tickets kann man ab jetzt online bestellen oder in der Drei-zehn und vielen anderen VVK-Stellen erwerben.

In 2018 werden wir diese vier Eckpfeiler weiter ausbauen. Eine Neuigkeit im Bühnenprogramm ist die Auflösung der Blöcke von Kabarettherbst und -frühling. Ab Januar gibt es jeden Monat Kaba-rett und Comedy in der Mühle. 2018 geben sich Größen wie Michi Altinger, Maxi Schafroth, Senay Duzcu, oder Stefan Zinner die Klinke in die Hand.

Neben den fest etablierten Formaten wie dem »Zugvogelslam«, »Fastfood« oder der »Open Stage« haben wir neue monatliche Formate wie »Los Molineros«, ein Jazzformat um Jan Kiesewetter, oder »Impro à la Turka« für die Mühle verpflich-tet. Weitere Highlights 2018: Django 3000, baye-risch-jiddischer Tanzabend, Theter Theater, Yoéd Sorek, Hanna Sikasa und viele mehr. Im Dezem-ber wird die Mühle zur Spielstätte für das Theater Augsburg. Näheres wird folgen.

Die Mühle ist auf dem guten Weg, eine neue Iden-tität zu bekommen. Das Haus in der Barfüßerstra-ße 4 ist wieder zur Adresse für Kultur, gutes Essen, Bildung, Vernetzung und Freiraum geworden. Dies gilt es jetzt fest zu etablieren – immer unter dem Motto »Bunte Bühne – gelebte Vielfalt«.

Dr. Margret Spohn ist Leiterin des Büros für Migration, Interkultur und Vielfalt der Stadt Augsburg und der Kresslesmühle. Michael Hegele und Anke Häusler zeichnen für das Pro-gramm des Kulturhauses verantwortlich.

Augsburg – eine WasserstadtWas in Sachen uNESCO-Welterbe-Bewerbung 2018 alles geboten ist

Bunte Bühne – gelebte VielfaltVier Eckpfeiler für das Kulturhaus Kresslesmühle

MI 03.01. – SA 06.01. BALLett- UND tANzzeNtRUM oteVReL & zABoJ – Augsburger Wintertanzwork-shops 9:30Do 04.01. / FR 05.01. KUNStHAUS KAUFBeUReN – Zweitägiger Kreativworkshop (ab 10 J) 14:00 SA 06.01. St. MoRItz – Führung durch die Moritz-kirche 12:00 So 07.01. LeCHMUSeUM BAyeRN / WASSeRKRAFt-WeRK LANGWeID – Sonntagöffnung Lechmuseum Bayern 10:00 | SCHWäBISCHeS VoLKSKUNDe-MUSeUM oBeRSCHöNeNFeLD – Vorsicht Baustelle! Was tut sich im Museum 15:00DI 09.01. SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltrai-ning für Kinder & Jugendliche 17:30MI 10.01. UNI AUGSBURG/pHILoLoGISCH-HISto-RISCHe FAKULtät – Ringvorlesung: Queer durch alle Disziplinen 11:45 | UNI AUGSBURG/HöRSAAL III – Museumsreif? Peter Kraut: Museum der Klänge 18:15 | VHS AUGSBURG – Wenn der Stress ins Auge geht 19:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltrai-ning in Kooperation mit VHS Augsburg 19:30Do 11.01. HoCHSCHULe AUGSBURG – Projekt-Prä-sentationen Master Leichtbau- und Faserverbund-technologie 9:30 | zeUGHAUS – Studium generale Kontroversen: Geschichte. Die Leidenschaft des Par-lamentes 17:00 | SINGoLDHALLe BoBINGeN – Do-nau: Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer 19:30SA 13.01. DIözeSANMUSeUM St. AFRA – Zeichen des Aufbruchs 14:30 | KReSSLeSMüHLe – Bernd Beigl: Mit dem Fahrrad von Kairo nach Kapstadt 19:30So 14.01. SCHWäBISCHeS VoLKSKUNDeMUSeUM oBeRSCHöNeNFeLD – Schnee und klirrende Kälte 11:00/15:00 | KUNStHAUS KAUFBeUReN – Cros-sing Cultures 11:00 DI 16.01. SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltrai-ning für Kinder & Jugendliche 17:30MI 17.01. VHS AUGSBURG – In God We Trust: Zur un-terschiedlichen Rolle der Religionen in Europa und den USA 19:00 // Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses: Die Ureinwohner Nordamerikas 20:00 |

SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining in Ko-operation mit VHS Augsburg 19:30Do 18.01. BüCHeR pUStet – Buchvorstellung mit Dagmar Härle 19:00 | VHS AUGSBURG – Physik und Chemie in der Küche 20:00SA 20.01. St. MoRItz – Führung durch die Moritz-kirche 12:00 So 21.01. SCHWäBISCHeS VoLKSKUNDeMUSeUM oBeRSCHöNeNFeLD – Vom Schafstall zum Besu-cherzentrum 11:00 // Vom Schafstall zum Besucher-zentrum 15:00 | tIM – Handlettering 14:00 DI 23.01. SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining für Kinder & Jugendliche 17:30 | VHS AUGSBURG – Der Wiener Kongress 1815 und seine Folgen 20:00MI 24.01. UNI AUGSBURG/HöRSAAL III – Museums-reif? András Varsányi: Hands on oder Knöpfchen drücken? 18:15 | VHS AUGSBURG – Frankreich und Habsburg: Erbfeindschaft in Kerneuropa 19:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining in Ko-operation mit VHS Augsburg 19:30Do 25.01. zeUGHAUS – Studium generale Kontro-versen: Philosophie. Moralische Konflikte 17:00 | SWA-VoRtRAGSSAAL – Integration durch Fußball: Cacau und Andreas Luthe 19:30 | VHS AUGSBURG – Zwei Kaiser aus dem Hause Habsburg: Kaiser Karl V. 20:00SA 27.01. tIM – Offene Nähwerkstatt 10:00So 28.01. DIVeRSe LoCAtIoNS/AUGSBURG – Mo-zartfeschtle 2018: Mozart zum Anfassen und Mitma-chen 9:30 | tIM – Offene Nähwerkstatt 10:00 | RAtHAUS AUGSBURG – Berichte aus der Augsbur-ger ErinnerungsWerkstatt 18:00 DI 30.01. SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltrai-ning für Kinder & Jugendliche 17:30 | FUGGeR UND WeLSeR eRLeBNISMUSeUM – Die Fugger und Wel-ser als Finanzdienstleister der Kirche 18:30MI 31.01. SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltrai-ning in Kooperation mit VHS Augsburg 19:30 | VHS AUGSBURG – Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor Frankl 20:00

FüHRuNGEN, WORKSHOPS, VORTRäGE

Ulrich Müllegger war fast zwei Jahrzehnte bei der Stadt Augsburg als Pressesprecher beschäf-tigt sowie sieben Jahre lang als persönlicher Referent von Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl. Seit 2016 ist er Gesamtverantwortlicher der Kommunikation und Koordinator der UNESCO-Welterbe-Bewerbung.

Ein Ball, ein Spiel, ein Team?Wie kann Fußball zur gelingenden Integration beitragen? Wo gibt es Dis-kriminierung und wie kann man Rassismus im Fußball erfolgreich begeg-nen? Wie kann der Profi-Fußball Verantwortung für eine vielfältige und fried-liche Gesellschaft wahr-nehmen? Über diese Fragen diskutieren der ehemalige Nationalspieler Cacau, der heute als Integrationsbe-auftragter für den DFB tätig ist, und FCA-Torhüter Andreas Luthe, Initiator des Bildungsprojekts »In safe hands«, am 25. Januar, 19:30 Uhr, im Vortragssaal der Stadtwerke Augsburg. Die Moderation des Abends übernimmt der BR-Radiomoderator Achim Bogdahn. »ein Ball. ein Spiel. ein team. Inte-gration durch Fußball« ist eine Veranstaltung des Friedensbüros der Stadt Augsburg im Rahmen der Reihe »Augsburger Reden«. www.friedensstadt-augsburg.de

Mit einer Entscheidung, ob Augs-burg Welterbe wird, ist voraus-sichtlich Mitte 2019 zu rechnen

Die Mühle ist auf dem guten Weg, eine neue

Identität zu bekommen

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KLASSIK IM JANuARLive-Übertragung aus dem Royal Opera House: Rigoletto 20:15 | CINepLeX KöNIGSBRUNN – Live-Übertragung aus dem Royal Opera House: Rigoletto 20:15Do 18.01. KoNGReSS AM pARK – Die Nacht der 5 Tenöre 20:00SA 20.01. eUKIteA DIeDoRF – Elin meets Bach 20:00So 21.01. RAtHAUS FRIeDBeRG – Kammerorches-ter Friedberg: So schön ist Kammermusik 11:00 | pARKtHeAteR – Zauber der Operette 15:30DI 23.01. pARKtHeAteR – Gräfin Mariza 19:30FR 26.01. MozARtHAUS AUGSBURG – Papierthea-ter mit Multum in Parvo: Die Zauberflöte 19:30SA 27.01. MozARtHAUS AUGSBURG – Papierthea-ter Multum in Parvo: Die Zauberflöte 14:00 | CIN-DeReLLA MeItINGeN – Tosca Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera in New York 19:00 | CINepLeX AICHACH – Tosca Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera in New York 19:00 | KLeINeR GoLDeNeR SAAL – Bayerische Kammer-philharmonie: un-er-hört. Jeunehomme 20:00So 28.01. DIVeRSe LoCAtIoNS/AUGSBURG – Mo-zartfeschtle 2018: Mozart zum Anfassen und Mit-machen 9:30 | MozARtHAUS AUGSBURG – Pa-piertheater Multum in Parvo: Die Zauberflöte

»Weltklasse für alle« – diesen Untertitel haben wir dem Mozartfest verpasst. Dahinter steckt die Überzeugung, dass herausragende Musikerleb-nisse nicht der »High Society« oder dem Kultur-bürgertum vorbehalten sein sollten. Das Mozartfest will kein Glamourereignis der Rei-

chen und Schönen sein und ich glaube auch nicht, dass Augsburg nach einem solchen

Kulturangebot lechzt. Wir wollen unsere Konzerte für alle zugänglich machen und überall die Lust auf Mozart schüren, quer

durch alle Alters- und Sozialschichten. Dabei gilt aber der unbedingte Qualitätsan-

spruch. Dieser hat aber nichts damit zu tun, wie oft jemand auf den Titelseiten der Hoch-glanzmagazine erscheint. Mir geht es bei »mei-

nen« Künstlern darum, ob jemand für eine zeitgemäße Art zu musizieren steht. Dafür,

technische Perfektion mit dem notwendigen Risiko und enormer Spielfreude zu verbinden,

um die Distanz zwischen Bühne und Publikum einzureißen. Nur so entsteht ein einmaliges Musikerlebnis, und nicht durch äußeren Schein. Ebenso ist es mir wichtig, einen spannenden inhaltlichen Faden zu spinnen und keine bloße Aneinanderreihung von Konzerten. Ich möchte

Geschichten erzählen und das »Wunder Mozart« für alle verständlich machen. Dazu gehört, dass man die Musik Mozarts in immer neue Bezie-hungen setzt, um dadurch die Welt, in der Mozart lebte, dem Publikum näherzubringen.

Das Mozartfest ist ein Musikfestival moderner Prägung, das etwas zu sagen hat. Und diesem Anspruch möchten wir auch 2018 – dem Jahr vor dem großen Leopold-Jubiläum – gerecht werden.

Zu Beginn steht das Augsburger »Mozartfeschtle«. Nach der erfolgreichen Premiere im vergange-nen Jahr wird die zweite Ausgabe noch etwas kreativer, wilder und grenzenloser. Augsburg hat Lust auf Mozart zum Anfassen und Mitmachen, und daher bieten wir am 27. und 28. Januar ein buntes Programm mit einem Wirtshaus-Jam, Mozart on Ice, einer Komponisten-Kochshow, Yoga und Schwimmen mit Mozart, einem Jazz-Licht-Konzert mit Tim Allhoff und vielem mehr. Augsburg soll sich ein Wochenende lang so rich-tig als Mozartstadt fühlen.

Das Deutsche Mozartfest im Mai (mit »Vorspiel« am 24. Februar) richtet mit dem Thema »Macht-spiele« den Blick auf Mozarts Lebensrealität, denn Musik wurde damals für die Mächtigen der Zeit geschrieben. Das bürgerliche Musizieren, so wie wir es heute kennen, gab es noch nicht. Mozart selbst hat es allerdings nie zu einer hohen Stellung an einem Fürstenhof gebracht. Das Mozartfest stellt auch die Fragen: Wie haben sich die Beziehungen zwischen Macht und Musik durch die Jahrhunderte gewandelt? Wie wurde Musik missbraucht? Welche ganz eigene Macht bekam Musik? Welche Macht hat Musik über uns? Auf dieser facettenreichen Reise begleitet uns die Weltklasse: die Cappella Gabetta, »Toni Erdmann«-Schauspieler Peter Simonischek, Doro-thee Oberlinger, das Belcea Quartet und zum krönenden Abschluss der Chor des Bayerischen Rundfunks mit Mozarts c-Moll-Messe.

»Wir wollen den schönen Titel ›Mozartstadt‹ mit Leben füllen und mit dem Mozartfeschtle ein vielfältiges und genussvolles Programm anbie-ten, bei dem für jeden was dabei ist«, erklärt die Organisatorin des Aktionstags, Carmen Groll, das Konzept. Dabei setzt das Mozartbüro der Stadt Augsburg neben bewährten Programmpunkten aus dem vergangenen Jahr, wie die Mozartschnit-zeljagd für Kinder und Kammermusik in der Straßenbahn, auf zahlreiche neue Events: Der Tag beginnt mit einer musikalischen Yogastunde im Kleinen Goldenen Saal – mit Mantras auf Kla-vier und Cello. Im Anschluss geht es zum gemüt-lichen Brunch mit Marimbaklängen ins Akti:f Café, das als offizieller »Feschtle«-Treffpunkt ganztägig zum Verweilen einlädt.

Blechbläsersounds verwandeln das Curt-Fren-zel-Stadion zur Heimspielstätte von »Mozart on Ice«. Zu Klängen von Leopold Brass kann das Publikum hier seine Runden drehen. In der Maximilians-Klause wird eine Komponisten-Kochshow mit anschließendem Mittagsmenü geboten. Naschkatzen kommen nachmittags im Grandhotel Cosmopolis mit Mozarts Lieblings-Mehlspeisen auf ihre Kosten. Gemeinsam mit dem Liliom zeigt das Mozart-feschtle die preisgekrönte Serie »Mozart in the Jungle« – sechs span-nende Folgen sind exklusiv im Kino zu sehen. Der Tag endet mit einem einmaligen Erleb-nis: Der Jazzpianist Tim Allhoff inszeniert eine Improvisation aus Tönen und Licht im Kleinen Goldenen Saal.

Am Vorabend des Feschtles, 27. Januar, 20 Uhr, gibt die Bayerische Kammerphilharmonie ein Konzert zu Mozarts Geburtstag. Unter dem Titel »un-er-hört: Jeunehomme« präsentieren das Orchester, der Artist in Residence Alexander Schimpf (Kla-vier) und der 1. Gastdirigent Reinhard Goebel Werke von Mozart und Haydn im Kleinen Goldenen Saal. Nach dem Konzert sind alle Musizierlus- tigen in die Maximilians-Klause zum »Wirtshausjam« eingeladen. Mitspieler

Natürlich haben bei uns auch die Mächtigen von morgen ihren Platz, im Anschluss an das »große« Mozartfest gibt es wieder die Ausgabe für Kinder, wenn es heißt: »Kling Klang Gloria!« – wie immer kreativ und liebevoll gestaltet von Ute Legner und MEHR MUSIK!.

Ab dem Sommer gilt unsere ganze Aufmerksam-keit dann den Vorbereitungen für den 300. Geburtstag Leopold Mozarts in 2019. Im Zentrum der Feierlichkeiten soll dabei Leopold Mozart als Universalgeist seiner Zeit stehen: Vater und Päda-goge, Musiker und Komponist, Netzwerker und Manager – und insbesondere als aufgeklärter Europäer. Es bleibt spannend!

www.mozartstadt.de

werden wie anno dazumal mit Brotzeit und Bier belohnt.

Für das Mozartfeschtle zahlen Erwachsene 10 Euro, Schüler ab 6 Jahren und Stu-denten 5 Euro (ohne Essen und Getränke). Für einige Veranstaltungen wie für das Konzert der Bayerischen Kammerphilharmonie werden Zusatztickets benötigt. Das komplette Programm im Detail und Infos zum Kartenvorverkauf finden Sie unter: www.mozartstadt.de

Es bleibt spannend!Das Wunder Mozart für alle – die Mozartstadt Augsburg 2018

Das wird ein FeschtDie Mozartstadt Augsburg lädt am 27./28. Januar zum zweiten »Mozartfeschtle«

Sex, Drugs & Classical Music ist das Motto der preisge-krönten Serie »Mozart in the Jungle« mit Hauptdarsteller Gael García Bernal. Sechs Folgen sind im Rahmen des Mozartfeschtles im Liliom zu sehen.

Überzeugung, dass herausragende Musikerlebnisse nicht der »High Society« oder dem Kulturbürgertum vorbehalten sein sollten. Das Mozartfest will kein Glamourereignis der Rei

chen und Schönen sein und ich glaube auch

Dabei gilt aber der unbedingte Qualitätsanspruch. Dieser hat aber nichts damit zu tun, wie oft jemand auf den Titelseiten der Hochglanzmagazine erscheint. Mir geht es bei »mei

nen« Künstlern darum, ob jemand für eine zeitgemäße Art zu musizieren steht. Dafür,

technische Perfektion mit dem notwendigen Risiko und enormer Spielfreude zu verbinden,

um die Distanz zwischen Bühne und Publikum einzureißen. Nur so entsteht ein einmaliges Musikerlebnis, und nicht durch äußeren Schein. Ebenso ist es mir wichtig, einen spannenden inhaltlichen Faden zu spinnen und keine bloße Aneinanderreihung von Konzerten. Ich möchte

Geschichten erzählen und das »Wunder Mozart« für alle verständlich machen. Dazu gehört, dass man die Musik Mozarts in immer neue Beziehungen setzt, um dadurch die Welt, in der Mozart lebte, dem Publikum näherzubringen.

Das Mozartfest ist ein Musikfestival moderner Prägung, das etwas zu sagen hat. Und diesem Anspruch möchten wir auch 2018 – dem Jahr vor dem großen Leopold-Jubiläum – gerecht werden.

Zu Beginn steht das Augsburger »Mozartfeschtle«. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr wird die zweite Ausgabe noch etwas kreativer, wilder und grenzenloser. Augsburg hat Lust auf Mozart zum Anfassen und Mitmachen, und daher bieten wir am 27. und 28. Januar ein buntes Programm mit einem Wirtshaus-Jam, Mozart on Ice, einer Komponisten-Kochshow, Yoga und Schwimmen mit Mozart, einem Jazz-Licht-Konzert mit Tim Allhoff und vielem mehr.

vielfältiges und genussvolles Programm anbieten, bei dem für jeden was dabei ist«, erklärt die Organisatorin des Aktionstags, Carmen Groll, das Konzept. Dabei setzt das Mozartbüro der Stadt Augsburg neben bewährten Programmpunkten aus dem vergangenen Jahr, wie die Mozartschnit-aus dem vergangenen Jahr, wie die Mozartschnit-aus dem vergangenen Jahr, wie die Mozartschnitzeljagd für Kinder und Kammermusik in der Straßenbahn, auf zahlreiche neue Events: Der Tag beginnt mit einer musikalischen Yogastunde im Kleinen Goldenen Saal – mit Mantras auf Kla-vier und Cello. Im Anschluss geht es zum gemüt-vier und Cello. Im Anschluss geht es zum gemüt-vier und Cello. Im Anschluss geht es zum gemütlichen Brunch mit Marimbaklängen ins Akti:f Café, das als offizieller »Feschtle«-Treffpunkt ganztägig zum Verweilen einlädt.

Blechbläsersounds verwandeln das Curt-Fren-zel-Stadion zur Heimspielstätte von »Mozart on Ice«. Zu Klängen von Leopold Brass kann das Publikum hier seine Runden drehen. In der Maximilians-Klause wird eine Komponisten-Kochshow mit anschließendem Mittagsmenü geboten. Naschkatzen kommen nachmittags im Grandhotel Cosmopolis mit Mozarts Lieblings-Mehlspeisen auf ihre Kosten. Gemeinsam mit dem Liliom zeigt das Mozart-feschtle die preisgekrönte Serie »Mozart in the Jungle« – sechs span-nende Folgen sind exklusiv im Kino zu sehen. Der Tag endet mit einem einmaligen Erleb-nis: Der Jazzpianist Tim Allhoff inszeniert eine

Am Vorabend des Feschtles, 27. Januar, 20 Uhr, gibt die Bayerische Kammerphilharmonie ein Konzert zu Mozarts Geburtstag. Unter dem Titel »un-er-hört: Jeunehomme« präsentieren das Orchester, der Artist in Residence Alexander Schimpf (Kla-vier) und der 1. Gastdirigent Reinhard Goebel Werke von Mozart und Haydn

Für das Mozartfeschtle zahlen Erwachsene 10 Euro, Schüler ab 6 Jahren und Stu-denten 5 Euro (ohne Essen und Getränke). Für einige Veranstaltungen wie für das Konzert der Bayerischen Kammerphilharmonie werden Zusatztickets benötigt. Das komplette Programm im Detail und Infos zum Kartenvorverkauf finden Sie unter:www.mozartstadt.de

Simon pickel ist seit 2015 Leiter des Mozartbü-ros der Stadt Augsburg und damit unter ande-rem für die künstlerische Leitung des Deutschen Mozartfests Augsburg zuständig.

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11:00 | MozARtHAUS AUGSBURG – Papierthea-ter mit Multum in Parvo: Die Zauberflöte 14:00 | pARKtHeAteR – LechWertach-Orchester: Or-chesterfest im Musentempel 19:30MI 31.01. SCHAezLeRpALAIS – Gesprächskonzert mit Christoph Hammer 18:00

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EINTRITT FREI!

Emil Stumpp

Pazifist & Chronist

seiner ZeitDer Pressezeichner

MO/DI 15./16.01. 20:00

KoNGReSS AM pARK – Mit »Spiel und Ernst« bestreiten die Augsburger philharmoniker ihr 4. Sinfoniekonzert in dieser Spielzeit. Auf dem Programm: Paul Dukas mit »Der Zauber-lehrling, Béla Bartóks »Der wunderbare Man-darin« und die Uraufführung von Enjott Schneiders »Machine Worlds«.

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:

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Foto: Nik Schölzel

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1. bis 31. Januar 2018

LITERATuR IM JANuARDI 09.01. HoFFMANNKeLLeR – Das Benno-Oh-nesorg-Theater 20:00MI 10.01. BUCHHANDLUNG SCHMID SCHWAB-MüNCHeN – Franz Josef Strohmeier: Der Kontrabass von Patrick Süskind 20:00FR 19.01. BReCHtHAUS – Text will Töne: Überall ist Wunderland 20:00SA 20.01. SpARKASSeN-pLANetARIUM – Aeneas: Auf der Suche nach einer neuen Heimat 21:00So 21.01. ABRAXAS – Poesiebrunch 10:00 So 21.01. BReCHtBüHNe – Grand Slam 20:30So 28.01. ABRAXAS – Lilly Said No: Text, Klang, Film und Gesang über das kurze Leben der Sophie Scholl 18:30 MI 31.01. BüCHeRINSeL pFeRSee – Bessermann & nach dem nachkrieg: Lesung mit Adrian Kasnitz & Gerald Fiebig 19:30

Ist das Kunst oder kann das weg?‚Hands on‘ oder Knöpfchen drücken?Erfahrungen mit Interventionen in einer welt- umfassenden MusikinstrumentenausstellungDr. András Varsányi, Münchner Stadtmuseum

24.01.2018, 18.30 Uhr Universität Augsburg, Gebäude C, Hörsaal III

Geräuschkulisse, Klangerlebnis und KonzertgenussDie vielen Facetten der Musik im MuseumDr. Gabriele Ramsauer, Mozart-Museen an der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg

07.02.2018, 18.30 UhrMaximilianmuseum Augsburg, Fuggerplatz 1

300 Jahre Leopold Mozart. Komponisten und Musik ausstellen

Vortragsreihe Museumsreif? der Universität Augsburg

Die im Jahre 1537 gegründete Staats- und Stadtbi-bliothek Augsburg gehört zu den frühesten noch existenten öffentlichen Bibliotheken Deutsch-lands. Seit 2012 verstaatlicht, ist sie Regionalbi-bliothek für Augsburg und Bayerisch-Schwaben und Forschungsbibliothek für die Wissensge-schichte der Frühen Neuzeit. Sie sammelt Litera-tur zu diesen Themengebieten für die Bürger und die Wissenschaft. Seit Januar 2017 wird die Bibli-othek von Dr. Karl-Georg Pfändtner geleitet.

Wir suchen enge Zusammenarbeit mit den ande-ren Kulturinstitutionen der Stadt, mit Museen, Archiven und der Universität Augsburg, aber auch, gemäß der Bedeutung unseres Hauses, über-regional und international. Ein Best-of der interna-tionalen Schätze der Bibliothek konnten wir letztes Jahr zum 480-jährigen Jubiläum mit unserer Ausstellung »Gold und Bücher lieb ich sehr …« zeigen und ernteten großes, ja weltweites Medieninteresse. Diese Ausstellung war die erfolg-reichste der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg der letzten Jahre. 2018 unterstützen wir mit unseren reichhaltigen Beständen als Leihgeber die große Ausstellung des Maximilianmuseums »Was-ser – Kunst – Augsburg. Die Reichsstadt in ihrem Element«, die einen Beitrag zur Welterbe-Bewer-bung Augsburgs bildet. Einige wichtige Stücke der Bibliothek werden in dieser Ausstellung frisch restauriert präsentiert. Zur Europawoche der Stadt, gleichzeitig zu seinem 350-jährigen Geburts-tag, werden wir Grafik von Joseph Friedrich Leo-pold (1668–1727) und seinem Sohn Johann Christian zeigen, beide Augsburger Kupferstich-, Musik-, Karten- und Brokatpapierverleger, die vor allem für ihre europäischen Stadtansichten berühmt sind. Zusammen mit dem Schwäbischen Tagungs- und Bildungszentrum und Bildungs-werk Irsee planen wir eine historische Ausstellung zu den reichen Buchbeständen dieses ehemaligen Benediktinerklosters, die im Stadtmuseum Kauf-beuren zu sehen sein wird.

Höhepunkt in unserem Haus wird am Jahresende die Ausstellung zum weltbekannten Weihnachts-lied »Ihr Kinderlein kommet« werden. Wir besit-zen die eigenhändige Handschrift des Textes von Christoph von Schmid (später Domherr in Augs-burg), die für die Drucklegung seiner Sammlung »Blüthen, dem blühenden Alter gewidmet« ver-wendet wurde. Die uns bekannte und weltweit gesungene Melodie war nicht die ursprüngliche; erst im Jahre 1832 unterlegte der evangelische

Seit der Zeit der Renaissance war der Instrumen-tenbau in Augsburg beheimatet, wovon einige höchst kunstvolle Kleinorgeln im Kunsthisto-rischen Museum in Wien zeugen. Neben diesen vorzüglich gearbeiteten Kostbarkeiten besaß Ray-mund Fugger d. J. (1528–1569) eine der größten Instrumentensammlungen weltweit, sowie eine umfangreiche Musikbibliothek. Bedeutende Instrumente wurden von Orgelbauern wie Euse-bius Amerbach (Dom und Klosterkirche St. Ulrich und Afra) oder Marx Günzer geschaffen. Nach den bedeutenden Meistern aus den Familien Bidermann, Weidner und Leu wirkte ab 1750 Johann Andreas Stein (1728–1792) in Augsburg. Nach Vollendung seiner großen Orgel für die Barfüßerkirche widmete Stein sich überwiegend dem Bau besaiteter Tasteninstrumente und Erfin-dungen zu deren Verbesserung. Die von ihm seit 1770 entwickelte Klaviermechanik mit der so genannten Auslösung (von W.A. Mozart anläss-lich seines Besuches im Herbst 1777 gerühmt) verschaffte dem Hammerklavier den Durchbruch in der Musikgeschichte, da dem Spieler mit ihr erstmals eine perfekte und hochsensible Kontrol-le über den Anschlag gegeben war. Steins Erfin-dung fand nicht zuletzt über seine zahlreichen Schüler rasche Verbreitung und verschaffte den Augsburger Klavieren internationalen Ruf: tat-sächlich waren diese zu Mozarts Zeit das Non-plusultra des Instrumentenbaus. Mit dem Umzug der Firma nach Wien durch Nanette und Johann Andreas Streicher etablierte sich die Steinsche Erfindung schließlich als »Wiener Mechanik« und behauptete sich in seiner genialischen Kon-struktion als Grundlage für den Wiener Klavier-bau bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gegenüber vielfältigen anderen Patenten.

2019 wird Augsburg den 300. Geburtstag von Leopold Mozart begehen – doch neben dem bekannten Pädagogen und Komponisten bedeu-tet ebenso auch der Name Johann Andreas Stein einen buchstäblichen Meilenstein im Musikle-ben des 18. Jahrhunderts. Über die Freundschaft der Familien Mozart und Stein – ergänzt durch die bedeutenden Musikverlage Lotter und Gom-bart – bildet damals Augsburg einen Fokus der musikalischen Avantgarde nach der Mitte des 18. Jahrhunderts. Man kann Augsburg also mit Fug und Recht als Geburtsstadt des modernen Klaviers bezeichnen. Und eben diese Tradition soll nicht nur eine geschichtliche Randbemer-kung in dieser an Geschichte so reichen Stadt bleiben, sondern wieder zu lebendigen Klängen finden am Leopold-Mozart-Zentrum der Univer-sität Augsburg.

Seit kurzem ist hier eine Professur für historische Tasteninstrumente verortet, die jungen Stu-denten ebenso wie einer breiten Öffentlichkeit die spannende Vielfalt der Tastenwelt in ihrer Geschichte näherbringen will – im Idealfall im besten Geiste eines Leopold Mozarts als glück-liche Verbindung von pädagogischer Lehre und kreativem künstlerischen Entdeckergeist, als Inspiration aus der Geschichte für unsere heu-

Volksschullehrer Friedrich Heinrich Eickhoff (1807–1886) den Text mit der heute populären Melodie des Hofkapellmeisters am dänischen Königshof, Johann Abraham Peter Schulz (1747–1800), die dieser 1794 für ein Frühlingslied kompo-niert hatte. So gedruckt von Carl Bertelsmann, dem Schwiegervater Eickhoffs, in der Sammlung »Sechzig deutsche Lieder für dreißig Pfennig«, wurde das Lied schlagartig bekannt. Zur Ausstel-lung werden wir auch die älteren Melodiefas-sungen zur Aufführung bringen.

Ein großer Einschnitt wird der geplante Ausbau und die Sanierung des Altbaus der Bibliothek ab 2019. Die Planungen laufen bereits auf Hochtou-ren. Der vom renommierten Büro Max Dudler stammende Entwurf verspricht ein weiterer Höhe-punkt in der reichen Architekturlandschaft Augs-burgs zu werden.

www.sustb-augsburg.de

tige Welt. In diesem Sinne will das Leopold-Mozart-Zentrum auch allgemein die Musik der Mozartzeit in enger Verbindung mit moderner Musik als profilbildenden Schwerpunkt stärken. Und vielleicht gelingt es ja, in der Mozartstadt Augsburg in naher Zukunft eine angebotene ein-zigartige Sammlung von historischen Tastenin-strumenten zu positionieren, die für Augsburg eine erhebliche Profilierung auch in diesem Aspekt seiner Geschichte bedeuten könnte. Das Leopold-Mozart-Zentrum wird 2018 neben vielfäl-tigen Konzerten auch eine Tagung über den Kla-vierbau in Augsburg veranstalten. Lassen Sie sich überraschen!

www.philso.uni-augsburg.de/lmz/

Für Bürger und WissenschaftDie Staats- und Stadtbibliothek ist heute die älteste noch

bestehende Kulturinstitution Augsburgs

Klavierstadt Augsburg – eine Wiederentdeckung

Das Leopold-Mozart-Zentrum der universität Augsburg unterhält seit kurzem eine Professur für historische Tasteninstrumente

Christoph Hammer zählt international zu den profiliertesten und vielseitigsten Musikern im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Seit 2013 lehrt er am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg als Professor für histo-rische Tasteninstrumente und Kammermusik. Er leitet das LMZ gemeinsam mit Prof. Andrea Friedhofen und Prof. Dominik Wortig.

25. November 2017 bis 4. Februar 2018

kleineweltenSPIELZEUG IN ALTEN ZEITEN

25. November 2017 bis 4. Februar 2018

max imilianmuseum

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MITTWOCH 31.01. 19:30

BüCHeRINSeL pFeRSee – Gerald Fiebig (Gedichtband: »nach dem nachkrieg«, Foto rechts) und Adrian Kasnitz (Roman: »Besser-mann«) stellen ihre aktuellen Bücher in einer gemeinsamen Lesung vor.

Man kann Augsburg mit Fug und Recht als Geburtsstadt des modernen Klaviers bezeichnen

Dr. Karl-Georg pfändtner

Als gebürtiger Bam-berger mit famili-ären Wurzeln auch in Augsburg führte mich mein Weg nach dem Studium über die Städtischen Sammlungen Bam-bergs an die Öster-reichische Na tional- bibliothek und die

Österreichische Akademie der Wissenschaften in Wien; hier war ich auch Partner eines Joint-Projects der British Academy zur Untersu-chung italienischer Handschriften in Europa, zusammen mit Kollegen aus der Pierpont Morgan Library in New York und der Universi-tät Glasgow. Gleichzeitig bin ich seit 2000 frei-er Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Jahre 2006 wechselte ich an die Bayerische Staatsbibliothek München, wo ich bei verschiedenen Erschließungsprojekten, Handschriftenkatalogen, Digitalisierungs- und Ausstellungsprojekten mitwirkte. Als Ausstel-lungsmacher war ich international tätig. Zur-zeit kann noch bis zum 18. Februar 2018 die von mir kuratierte Schau »Christmas illumina-ted« im Museum of the Bibel in Washington gesehen werden, die ich für die Bayerische Staatsbibliothek zusammengestellt habe.

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:

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KLASSIK/LITERATUR

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1. bis 31. Januar 2018 THEATER

Augsburg ist für mich neu und ich entdecke auf meinen Wegen zwischen Theater, martini-Park und meiner Wohnung täglich neue Dinge. In der Stadt sowie im Theater, wo ich seit September als leitende Dramaturgin für das Musiktheater tätig bin, lerne ich ständig neue Menschen kennen und bin gespannt, wer mir noch alles im Laufe des Jahres 2018 begegnen wird. So freue ich mich sehr auf den Moment, wenn wir vom Musikthea-ter mit unseren Büros in die Räumlichkeiten des martini-Parks umziehen. Denn dann sind wir wieder ganz nah am künstlerischen Geschehen und gleichzeitig haben wir die Chance, zum Bei-spiel in der dortigen Kantine, den Mitarbeitern aus den anderen auf dem martini-Park-Gelände ansässigen Betrieben zu begegnen. Mal sehen, welche Synergien dadurch entstehen.

Künstlerisch geht für mich die Reise im Theater in der ersten Hälfte von 2018 gleich in drei ganz unterschiedliche Welten: Zunächst arbeite ich gemeinsam mit André Bücker an Giuseppe Verdis »La forza del destino« (Premiere: 24. März). Diese fulminante Oper erzählt von der zerstörerischen Kraft von Rache, Macht und Krieg, die das Glück zweier Menschen gänzlich verhindert. Es folgt in dem Ballettabend »Dimensions of Dance« (Premi-ere: 21. April) die Auseinandersetzung mit drei Choreografen, die Einblicke in die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes eröffnen. Auf die erneu-te Zusammenarbeit mit Ballettchef und Chefcho-reograf Ricardo Fernando freue ich mich ebenso wie auf die Begegnung mit Choreografiegrößen wie Mauro Bigonzetti und Young Soon Hue. Im Mai schließlich wende ich den Blick in die Sterne. Die deutsche Erstaufführung von Dai Fujikuras »Solaris« (Premiere: 18. Mai) ist mir eine besonde-re Herzensangelegenheit. Stanisław Lem schuf 1962 mit seinem Roman »Solaris« ein Meister-werk der Science-Fiction-Literatur – eine Parabel auf die menschliche Unfähigkeit, mit einem ihm gänzlich fremden Geschöpf zu kommunizieren oder es gar zu verstehen. Lem zeigt auf, dass der Mensch stets auf sich selbst zurückgeworfen wird. Der junge Regisseur Dirk Schmeding will Fujikuras so treffende atmosphärische Komposi-tion aufgreifen und uns als Publikum im marti-ni-Park in diese fremde Welt des Planeten Solaris entführen.

Neben diesen Inszenierungen, die ich selbst dra-maturgisch betreue, bin ich ebenso neugierig auf die Welten, die uns die deutsche Erstaufführung von Rufus Wainwrights Erstlingsoper »Prima Donna« (Premiere: 3. Februar), Martin Zells Kin-deroper »Die große Wörterfabrik« (Premiere: 21. April) nach dem entzückenden Bilderbuch von Agnès de Lestrade sowie die Uraufführung des Musicals »Herz aus Gold« (Premiere: 30. Juni) eröffnen werden. Stephan Kanyar und Andreas Hillger laden in ihrem Musical für die Freilicht-bühne am Roten Tor die Zuschauer 2018 zu einer Zeitreise in das Augsburg von Jakob Fugger ein.

Diese Vielfältigkeit liebe ich: Stets aufs Neue geht es auf in fremde Welten, die einem ebenso schnell ans Herz wachsen wie viele der Men-schen, die einem auf diesen Reisen begegnen und begleiten. Und der nächste Ort, den es zu entde-cken gilt, wartet ja bereits auf uns: das Gaswerk.

www.theater-augsburg.de

Auf in fremde WeltenVielfältiges Musiktheater im martini-Park

»Einer demokratischen Gesell-schaft steht es schlecht zu Gesicht,

wenn sie auch heute noch in aufständischen Bauern nichts anderes als meuternde Rotten sieht«, so Bundespräsident Gustav Heinemann 1970. Ein Jahr später wurde Fortes Stück in Basel uraufgeführt.

Die Vorgeschichte des Bauernkrieges hat Maik Priebe als teils satirisches Theater auf dem Thea-ter inszeniert: wenige Requisiten, im Mittelpunkt ein aufklappbarer Wagen. Um ihn lärmendes, tanzendes Volk, vor ihm und in ihm geistliche

und weltliche Herren, die ihre Fäden ziehen. Auf dem Wagendach steht Jakob Fugger, dem Zahlen wichtiger sind als Menschen. Der von ihm organi-sierte Ablasshandel greift die Höllenangst auf und bringt Geld ein. 1519 finanziert Fugger durch Bestechung der kurfürstlichen Wahlmän-ner die Wahl Karls V. zum deutschen Kaiser.

Martin Luther hat Thesen gegen den Ablass ver-fasst. Friedrich von Sachsen fordert ihn auf, sie zu veröffentlichen. Seine Absicht, ihn sich gefü-gig zu machen, schlägt fehl, weil dieser seinen eigenen Kopf und Glauben hat. Luthers (Flug-)Schriften werden im Volk bekannt und entfal-ten ihre eigene Dynamik. Sein Gegenspieler Thomas Münzer betont die politische und sozi-ale Dimension des Evangeliums. Er ruft zu Reformen, später zum bewaffneten Kampf auf. Luther hetzt gegen ihn.

Nach der Pause summen Gestalten in Schlafklei-dung Trauerlieder auf die Opfer des Massakers an den Bauern. Fugger dagegen hat trotz Chaos rie-sige Gewinne gemacht. Die folgenden Zitate sind ohne Vorwissen schwer zuzuordnen, weil sie von wechselnden Darsteller*innen gesprochen wer-den. Sie stammen vor allem von Münzer und Luther. Dieser hetzt gegen die Juden bis hin zum Gewaltaufruf. Er sagt auch: »Ich habe alle Bauern erschlagen, ihr Blut klebt an meinem Hals.« Über Münzers Enthauptung wird berichtet. Am Ende das Lied »Ein feste Burg ist unser Gott«. Im Text-buch steht vor dem Lied die Anbetung des Kapi-tals durch Fugger und seinen Buchhalter Matthäus Schwarz. Sie war gestrichen worden.

Lob dem Ensemble, begeistert gespendeter Applaus. (Dieter Ferdinand)

Weitere Termine: 23., 26. und 29. Dezember, 5., 19., 24., 27. und 28. Januar sowie 4. Februar.www.theater-augsburg.de

Wie bringt man Fußball auf die Bühne? Man lässt die Akteure nicht

kicken, sondern steppen und singen. Das tun sie ausführlich in der neuesten Produktion des Thea-ters Augsburg. Paul Abrahams »Roxy und ihr Wun-derteam« wurde 1936 in Budapest uraufgeführt, erlebte zahlreiche Vorstellungen in Wien und wurde schließlich noch verfilmt. Dann war es vorbei: Der jüdische Komponist emigrierte, das Stück verschwand. Erst 2014 wurde im Theater Dortmund eine rekonstruierte Fassung der sati-rischen Operette gezeigt. Für die Augsburger Inszenierung ließ Martin G. Berger jedoch nur das Grundgerüst übrig, er schrieb neue Texte für die in die Gegenwart verlegte Handlung um die deut-sche Fußballnationalmannschaft, er veränderte und ergänzte die Gesangsnummern. Dass ur - sprünglich eine Wasserballmannschaft im Zen-trum des Geschehens stand, wird nur in einer in Busby-Berkeley-Manier gefilmten Videosequenz zitiert. Ausgehend von einer Rahmenhandlung, einer DFB-Gala mit Preisverleihung, wird in Rück-blenden erzählt, wie es zum WM-Sieg der deut-schen Fußballer kam.

Rosi aka Roxy flüchtet vor ihrem Freund, der sie heiraten möchte, sie ihn aber nicht, ins Quartier der Fußballnationalmannschaft. Dort trifft sie auf Philipp Gjurka, einen jungen Spieler des FCA. Natürlich ergibt sich da eine Liebesgeschichte mit Verwicklungen – wir sind in einer Operette – doch auch Korruption, Erpressung, Homosexualität und schließlich eine heimlich eingewechselte Roxy im Endspiel werden zum Thema. Komödienadäquat wird alles durcheinander gewirbelt, am Ende wird manches gut, doch eines der drei neuen Paare kann seine Liebe nicht öffentlich leben – ein schwuler Fussballer geht immer noch nicht …

Regisseur Berger packt ins Bühnengeschehen alles

Profit und Macht als TriebfederIn der Brechtbühne führt das Theater Augsburg Dieter Fortes Stück »Martin

Luther & Thomas Münzer oder die Einführung der Buchhaltung« auf

Da ist Musik drin …»Roxy und ihr Wunderteam« bringen im Martini-Park das Runde ins Eckige:

Paul Abrahams Operette dreht sich um Fußball, Liebe, Korruption …

Sebastian Müller-Stahl als Kardinal Cajetan, der Lu-ther in Augsburg verhörte (links), Andrej Kaminsky als Jakob Fugger (Mitte) und Kai Windhövel als Friedrich von Sachsen (rechts). (Foto: Jan-Pieter Fuhr)

rein, was im Fußball ungute Realität ist, aber per-manent unter den Teppich gekehrt wird. Doch in der Summe überfrachtet das die Sache und kommt ein wenig beliebig und platt daher. Da wäre weni-ger mehr gewesen. Bis der Zweiakter Fahrt auf-nimmt, braucht es eine Weile, erst nach der Pause geht es richtig zur Sache. Das komödiantische Durcheinander kulminiert schließlich in einem allgemeinen Dusch-Happening, das Highlight der Inszenierung, ein perfektes Miteinander von Gesang, Tanz, Komik und Setting.

Das mit musicalerprobten Gästen verstärkte Ensemble meistert die Sache: Es tanzt, singt und baut auch die Bühne um. Marie-Cristin Zeissets Choreografie macht den Kickern Beine und trägt wesentlich zum Gelingen des Unternehmens bei. Uli Scherbel agiert präsent und viril als Christiano Hatschek, Katja Berg gibt die schlaue Roxy. Ger-hard Werlitz zieht als Trainer Pepe Tactico sämt-liche komödiantischen und modischen Register. Der im Vorfeld gehypte Jimmy Hartwig zeigt sich als DFB-Präsident aber lediglich in einer dekora-tiven Nebenrolle. Bemerkenswert wandelt Bariton Wiard Witholt sich vom Jammerlappen bis zum Outing als Schockverliebter. Doch allen voran läuft Thaisen Rusch, seit dieser Spielzeit in Augs-burg, als charakterfester Philipp Gjurka in jeder Beziehung zu überzeugender Form auf. Richtig rund machen die fabelhaft aufgelegen Augsbur-ger Philharmoniker (Leitung: Lancelot Fuhry) die Sache, die diesmal (meistens unsichtbar) auf der Hinterbühne agieren. »Roxy und ihr Wunder-team« garantieren einen kritisch-amüsanten Abend in der Fußballwelt mit der zündenden Musik von Paul Abraham. (Bettina Kohlen)

Nächste Vorstellungen: 21., 22. und 31. Dezember sowie 7. und 19. Januar.www.theater-augsburg.de

Die freien Theater Augsburgs präsentieren sich auf einer eigenen Website mit ihren Spielplänen und Portraits der Theater:

theater-in-augsburg.de

Medienpartner Unterstützt vonGefördert durch das Kulturamt der Stadt Augsburg

Sophie Walz, geboren in Ulm, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Bayerischen Theaterakademie August Ever-ding Musiktheaterdramaturgie. Nach Abschluss ihres Studiums 2009 arbeitete sie bei den Schwetzinger Festspielen und beim Festival Rossini in Wildbad. Ab 2010 war sie Dramatur-gin für Musiktheater und Ballett am Anhal-tischen Theater Dessau. 2014 wechselte sie als Leitende Dramaturgin für Musiktheater, Ballett und Konzert ans Theater Plauen-Zwickau. Zur Spielzeit 2017/18 übernahm Sophie Walz die Position der Leitenden Dramaturgin Musik- theater am Theater Augsburg.

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Foto: Jan-Pieter Fuhr

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1. bis 31. Januar 2018THEATER & BALLETT

SA 06.01. eUKIteA DIeDoRF – Der Froschkönig 16:00 | BReCHtBüHNe – paradies fluten (verirrte sinfonie) 18:00 | MäRCHeNzeLt – Raunachtsmär-chen mit Ivan Hajeks Akkordeonzauber 19:00 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | KoNGReSS AM pARK – Dance Masters (Irish Dance) 20:00 | StADtHALLe GeRS tHoFeN – Traumfabrik 20:30So 07.01. StADtHALLe GeRStHoFeN – Traumfab-rik 14:00 | ABRAXAS – Theater Fritz und Freunde: Schneewittchen (ab 4 J) 15:00 | MARtINI-pARK – Roxy und ihr Wunderteam 15:00 | eUKIteA DIe-DoRF – Der Froschkönig 16:00 | MäRCHeNzeLt – Der vierbeinige Vogel (ab 4 J) 16:00 | StADtHAL-Le GeRS tHoFeN – Traumfabrik 18:00 | GASWeRK AUGSBURG – Tatort Augsburg Folge 2: Als die Bilder tanzen lernten 20:00DI 09.01. MARtINI-pARK – Momo 9:00 | MARtI-NI-pARK – Momo 11:15 | SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining für Kinder & Jugendliche 17:30 | HoFFMANNKeLLeR – Das Benno-Ohnesorg-Theater 20:00

MI 10.01. MARtINI-pARK – Momo 9:00 | MäRCH-eNzeLt – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | MARtINI-pARK – Momo 11:15 | SeN-SeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining – in Koope-ration mit VHS Augsburg 19:30Do 11.01. MARtINI-pARK – Momo 9:00 | MäRCH-eNzeLt – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | FUGGeR UND WeLSeR eRLeBNISMUSe-UM – Jakob Fugger Consulting 19:30 | StADtHALLe GeRStHoFeN – Die große Andrew Lloyd Webber Gala 19:30 | MARtINI-pARK – Peer Gynt 19:30 | HoFFMANNKeLLeR – Herculine 20:30FR 12.01. SCHLoSS BLUMeNtHAL – Krimi-Dinner: Mord in Schloss Blumenthal 18:00 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | pARKtHeAteR – Ball des Gymnasiums Maria Stern 19:30 | MäRCHeNzeLt – Die Schneekönigin mit Glühweinprobe und Hang-Musik 20:00 | KReSSLeSMüHLe – Deutsch-Türki-sches Improvisationstheater 20:00 | SeNSeMBLe

THEATER & BALLETT IM JANuARtHeAteR – Oskar & Die Dame in Rosa 20:30 | HoFFMANNKeLLeR – Herculine 20:30SA 13.01. KoNGReSS AM pARK – Dschungelbuch: das Musical (ab 4 J) 11:00 | pUppeNKISte – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 15:00 | KoNGReSS AM pARK – Dschungelbuch: das Musical (ab 4 J) 15:00 | StADtHALLe GeRStHoFeN – Landeier: Bauern suchen Frauen. Komödie mit dem Ohnsorg Theater 19:30 | BReCHtBüHNe – Das Kind träumt 19:30 | MARtINI-pARK – Internationale Ballett- und Tanz-gala 19:30 | SeNSeMBLe tHeAteR – Oskar & Die Dame in Rosa 20:30So 14.01. pUppeNKISte – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 14:00 | ABRAXAS – Faks Theater: Jollys Schnee (ab 3 J) 15:00 | eUKIteA DIeDoRF – Der Frosch-könig 16:00 | MäRCHeNzeLt – Schneefarbe und Eiszapfenfee (ab 3 J) 16:00 | MARtINI-pARK – In-ternationale Ballett- und Tanzgala 19:00 | pUppeN-KISte – Kabarett 2018 19:30 | GASWeRK AUGS-BURG – Tatort Augsburg Folge 2: Als die Bilder tanzen lernten 20:00DI 16.01. SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltrai-ning für Kinder & Jugendliche 17:30MI 17.01. MARtINI-pARK – Momo 9:00 | MäRCH-eNzeLt – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | MARtINI-pARK – Momo 11:15 | SeN-SeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining – in Koope-ration mit VHS Augsburg 19:30 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | BReCHtBüHNe – Das Kind träumt 19:30Do 18.01. MARtINI-pARK – Momo 9:00 | MäRCH-eNzeLt – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | MARtINI-pARK – Momo 11:15 | CIty CLUB – Gute Witze schlecht erzählt – Spielzeiteröff-nung 1718 20:00 | HoFFMANNKeLLeR – Lenz 20:30FR 19.01. pUppeNKISte – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 16:00 | StADtHALLe GeRStHoFeN – Komö-dienstadel // Göttinnen weißblau 19:30 | pUppeN-KISte – Kabarett 2018 19:30 | StADtHALLe GeR-StHoFeN – Komödienstadl 19:30 | BReCHtBüHNe – Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einfüh-rung der Buchhaltung 19:30 | MARtINI-pARK – Roxy und ihr Wunderteam 19:30 | SeNSeMBLe tHeAteR – Oskar & Die Dame in Rosa 20:30SA 20.01. MäRCHeNzeLt – Wintermärchen aus al-ler Welt (ab 5 J) 14:00 | pUppeNKISte – Das klei-ne Gespenst (ab 3 J) 15:00 | StADtHALLe GeR-StHoFeN – TAP Factory // Die Rhythm-Energy- Comedy 19:30 | MäRCHeNzeLt – Russischer Schnee und japanische Kälte 19:30 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | StADtHALLe GeRStHoFeN – Tap Factory 19:30 | MARtINI-pARK – Schwanensee 19:30 | BReCHtBüHNe – paradies fluten (verirrte sinfonie) 19:30 | StADtHALLe GeRStHoFeN – TAP Factory // Die Rhythm-Energy-Comedy 19:30 | SeN-SeMBLe tHeAteR – Oskar & Die Dame in Rosa 20:30 | HoFFMANNKeLLeR – Du bist meine Mutter 20:30 // Dann tanz doch! Clubnacht im hoffmann-keller 22:00 | BReCHtBüHNe – Dischronia 21:30So 21.01. MARtINI-pARK – Schwanensee für Kinder 11:00 | ABRAXAS – Moussong Theater mit Figuren: Das hässliche Entlein (ab 5 J) 15:00 | StADtHAL-Le GeRStHoFeN – Das magische Baumhaus (ab 5 J) 15:00 | JUNGeS tHeAteR AUGSBURG – Die et-was anderen Augsburger Stadtmusikanten (ab 9 J) 16:00 | pUppeNKISte – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 16:00 | ABRAXAS – Moussong Theater mit Fi-guren: Das hässliche Entlein (ab 5 J) 17:00 |

SCHLoSS BLUMeNtHAL – Krimidinner: Das Testa-ment 18:00 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | GASWeRK AUGSBURG – Tatort Augsburg Folge 2: Als die Bilder tanzen lernten 20:00 | BReCHtBüH-Ne – Grand Slam 20:30DI 23.01. JUNGeS tHeAteR AUGSBURG – Die etwas anderen Augsburger Stadtmusikanten (ab 9 J) 10:00

| SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining - für Kinder & Jugendliche 17:30 | MäRCHeNzeLt – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 MI 24.01. SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltrai-ning in Kooperation mit VHS Augsburg 19:30 | pUp-peNKISte – Kabarett 2018 19:30 | BReCHtBüHNe – Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einfüh-rung der Buchhaltung 19:30 | SeNSeMBLe tHe-AteR – linner & trescher Improvisationstheater 20:30Do 25.01. MäRCHeNzeLt – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | JUNGeS tHeAteR AUGSBURG – Junges Theater Augsburg: Das Traum-fresserchen (ab 4 J) 10:00 | pARKtHeAteR – Az-zurro: Das Italo Pop Musical 19:30 | BReCHtBüHNe – Das Kind träumt 19:30 | KReSSLeSMüHLe – fast-food theater: Best of Life 20:00FR 26.01. pUppeNKISte – Aladin und die Wunder-lampe (ab 5 J) 15:00 | MozARtHAUS AUGSBURG – Papiertheater mit Multum in Parvo: Die Zauber-flöte 19:30 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | BReCHtBüHNe – Das Kind träumt 19:30 | MäRCHeNzeLt – Die Schneekönigin mit Glüh-weinprobe und Hang-Musik 20:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – Lost In Transit 20:30SA 27.01. StADtHALLe NeUSäSS – Bella Figura. Drama von Yasmina Reza 12:30 | MozARtHAUS

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:

s Stadtsparkasse Augsburg

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:

s Stadtsparkasse Augsburg

Den Verein Bluespots Productions gibt es bereits seit fünf Jahren. Alles begann im Jahr 2011 mit dem multimedialen Theaterstück »Auxtsch«. Die künstlerische Leiterin Leonie Pichler kam kurz zuvor aus den USA zurück, wo sie ihrem Master-Studium in Philosophie und Literatur nachging und dort bei einer Co-Produktion für »Faust« ihre unbändige Leidenschaft für Regie-Arbeit ent-deckte. In Augsburg angekommen, weckten ihre eigenwillige Art zu inszenieren und ihre neuen Herangehensweisen an Theater bei vielen Men-schen großes Interesse. Schauspiel von einem auf-gezwungenen Spielort befreien war die Devise. Aus der hohen Auftragslage (u.a. Diakonie, Frie-densfest) heraus wurde mit Freunden und Gleich-gesinnten Bluespots Productions gegründet. Wenn man dieses Ensemble mit einem Satz beschreiben müsste, dann damit, dass für sie wohl kein Ort zu abwegig erscheint, um dort Theater zu spielen.

In diesen Tagen kann der Verein auf ein überaus erfolgreiches halbes Jahrzehnt mit einer Vielzahl an Produktionen zurückblicken. Das mittlerweile fünfköpfige Headquarter (Leonie Pichler, Lisa Büh-ler, Kristina Beck, Tibor Schrag und Anton Lim-mer) koordiniert jedes Projekt individuell und kann dabei auf einen Pool aus über 50 Ensemble-mitgliedern zurückgreifen. »Die letzten fünf Jahre waren für uns viel Enthusiasmus, Kampf und Lei-denschaft. Wir haben alles gegeben, um ein Stan-ding in der Stadt zu haben, uns ein Publikum zu erspielen, eine städtische Förderung zu bekom-men, die Presse auf uns aufmerksam zu machen, uns auf Preise beworben und vieles mehr. Wir

Spielort? Wo du willst!Freie Theater im Porträt: Bluespots Productions

haben sehr viel erreicht und sind momentan ein-fach glücklich darüber, dass wir bestehen und weiter in der Stadt und darüber hinaus wirken dürfen«, erklärt Produktionsleiterin Lisa Bühler. Raus aus dem Theater, neue Orte schaffen, eine neue Öffnung im Publikum erzeugen: Der letzte Streich von Bluespots Productions übertraf alle Erwartungen, nachdem das Stück »Leck mich Faust« (Spielort ist der Augsburger Tabledance-Club Apollo) innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. Wegen der hohen Nachfrage findet eine Wie-deraufnahme Ende April statt.

Ein zufriedenes Ensemble schafft die Basis für eine spannende Zukunft. Manche Projekte für 2018 wie zum Beispiel eine eigene Publikation sollen noch ein wenig unter Verschluss bleiben. Was aber gesagt werden darf, ist, dass Schillers Klassiker »Kabale und Liebe« im kommenden Spielplan auf-geführt sein wird und dass die Teilnahme am »Tandem Europe« und das Flüchtlingsprojekt »Flucht in die Kunst« Erwartungen hochschrau-ben und die Gemüter vieler Menschen bewegen wird. Was außerdem mit den »Svendborger Gedichten« als deutsche-dänische Kooperation begonnen hat, wird im Februar beim dänischen Brechtfestival mit der Inszenierung »Dage med Brecht« fortgeführt. Schauspiel funktioniert nicht nur im Großen Haus, sondern auch auf der Stra-ße, in einem Zug oder in einem Stripclub. Bluespots funktioniert nicht nur in Augsburg, sondern auch darüber hinaus. (Julian Stech)

www.bluespotsproductions.de

FREITAG 26.01. 20:30

SeNSeMBLe – Eine Frau und ein Mann befin-den sich in der Transitzone eines Flughafens. Vorfreude und Zweifel im Gepäck – und natür-lich auch ihren Pass. Doch was passiert, wenn dieser Pass – »der edelste Teil von einem Men-schen« (Brecht) – plötzlich verloren geht? Wenn die Reise ins Stocken gerät? Wenn Gepäck, Geldbeutel und Handy geklaut sind? Wenn Po-lizisten einen verhören? Wenn alles in Frage steht? Mit der Uraufführung von Sebastian Sei-dels »Lost in transit« feiert das Sensemble The-ater die Eröffnung seiner neuen Studiobühne.

AUGSBURG – Papiertheater Multum in Parvo: Die Zauberflöte 14:00 | pUppeNKISte – Aladin und die Wunderlampe (ab 5 J) 15:00 // Kabarett 2018 19:30 | BReCHtBüHNe – Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einführung der Buchhaltung 19:30 | KoNGReSS AM pARK – Das Phantom der Oper 20:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – Lost In Tran-sit 20:30So 28.01. MozARtHAUS AUGSBURG – Papierthea-ter Multum in Parvo: Die Zauberflöte 11:00 | MozARt HAUS AUGSBURG – Papiertheater mit Mul-tum in Parvo: Die Zauberflöte 14:00 | JUNGeS tHe-AteR AUGSBURG – Das Traumfresserchen (ab 4 J) 15:00 | ABRAXAS – Klexs Theater: Der Glitzer-schuppenfisch (ab 3 J) 15:00 | BReCHtBüHNe – Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einfüh-rung der Buchhaltung 15:00 | SINGoLDHALLe BoBINGeN – Das geheime Olchi-Experiment 15:30

| MäRCHeNzeLt – Schneetochter und Feuer-sohn (ab 4 J) 16:00 | MARtINI-pARK – Schwanen-see 18:00 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | KoNGReSS AM pARK – Rock The Circus: Musik für die Augen 19:30Mo 29.01. ABRAXAS – Klexs Theater: Der Glitzer-schuppenfisch (ab 3 J) 10:30 DI 30.01. JUNGeS tHeAteR AUGSBURG – Das Traumfresserchen (ab 4 J) 10:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining für Kinder & Ju-gendliche 17:30 | HoFFMANNKeLLeR – Du bist meine Mutter 18:00 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30MI 31.01. MäRCHeNzeLt – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – Schauspieltraining in Kooperation mit VHS Augs-burg 19:30 | pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | SpeCtRUM – Fischer & Jungs Ladies Night: Ganz oder gar nicht 20:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – I Am Schur 20:30 | HoFFMANNKeLLeR – Lenz 20:30

SONNTAG 28.01. 15:00

JUNGeS tHeAteR AUGSBURG – »Das traumfresserchen« ist zurück! Das Stück nach dem Kinderbuchklassiker von Michael Ende sorgt ab Januar wieder für friedlichen Schlaf bei jungen und älteren Zuschauer*innen ab 4 Jahren. Die Geschichte spielt im Schlummer-land – einem ganz besonderen Land. Das Wich-tigste hier ist das Schlafen, denn nur wer gut schläft, der kann auch ein freundlicher Mensch sein, davon sind die Schlummerländer überzeugt.

Foto: Frauke Wichmann

SA/SO 06./07/14.01. 16:00

eUKIteA – Das Eukitea-Ensemble inszeniert den »Froschkönig«, eines der wohl bekanntes-ten Märchen der Brüder Grimm mit Puppen, Tanz und Livemusik. Das Stück ist geeignet für Kinder ab vier Jahren. Vor der Aufführung ent-führt die Ausstellung »Von singenden Tassen und sprechenden Broten« in die Welt der Mär-chen und im Theatercafé wartet ein Märchen-quiz auf kniffelfreudige Familien.

Foto: Veronika Marie

Page 13: FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND …a3kultur.de/sites/default/files/pdf_ausgaben/a3kultur_ausgabe_2018_01… · NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN FEUILLETON FÜR AUGSBURG

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1. bis 31. Januar 2018 THEATER

Im Mai 1998 wurde das Junge Theater Augsburg gegründet. Der Nordflügel des abraxas’, das damals gerade von einem Offizierskasino in ein Kulturhaus umgewandelt worden war, wurde als »eigenes Haus« mit eigener Studiobühne von der Stadt gemietet. Hervorgegangen ist das JTA aus dem Theater Spielküche mit Sitz im Alten Haupt-krankenhaus in der Henisiusstraße. Das Theater Spielküche war das erste professionelle Kinder- und Jugendtheater, das von der Stadt Augsburg gefördert wurde. Legendär war neben den vielen Kinder- und Jugendtheaterstücken im Keller des alten Krankenhauses auch der Blaue Salon, gegründet mit a3kultur-Herausgeber Jürgen Kannler als Motor. Die Kombination aus moder-neren Abendstücken für junge und jung geblie-bene Erwachsene, Lesungen, Konzerten und Partys war ein voller Erfolg. Ein neuer Ort für eine eigene Kultur abseits des Mainstreams wurde damals geboren und treibt bis heute das Junge Theater an! Wir machen Theater für und mit allen Menschen dieser Stadtgesellschaft, besonders für alle Kinder und Jugendlichen und ihre Familien. In unseren Bürgerbühnenstücken lösen wir die Abgrenzungen von Altersunter-schieden auf. Unsere besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt gilt all denjenigen, die sonst nicht im Scheinwerferlicht stehen – und der Stadt

Augs burg mit ihrer interessanten Vergangenheit und vielfältigen Gegenwart, die es in unseren selbst entwickelten Stücken zu beleuchten gilt!

Leider stehen keine Fördermittel mehr aus dem »Schule plus«-Topf des Augsburger Bildungsrefe-rats für die Aufführung unserer Präventions-stücke an Schulen in Augsburg zur Verfügung. Wir bedauern diese Entscheidung sehr und hof-fen auf neue Lösungsansätze in der nahen Zukunft! Wir unterstützen die Forderung der internationalen Vereinigung für Kinder- und Jugendtheater ASSITEJ nach zwei Theaterauffüh-rungen für jede*n Schüler*in pro Schuljahr! Es muss mehr möglich sein als nur der Besuch des sogenannten Weihnachtsmärchens und es muss möglich sein, die Karten für besondere Theaterer-eignisse besonders kostengünstig anzubieten!

Ebenso hoffen wir auf konstruktive Lösungen für den Wegfall unserer Probenräume des TPZ nach Abriss des Kulturparks Wests! An über 180 Pro-jektterminen führen wir dort Teilhabeprojekte mit Schüler*innen durch. Wo sollen wir das zukünftig machen?

Wir freuen uns über die wert- und verständnis-volle Unterstützung durch das Kulturreferat und das Kulturamt, über die neuen Vereinbarungen mit der Stadt Augsburg und dem Land Bayern! Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit den anderen freien Theatern in Augsburg und unsere neue gemeinsame Homepage www.theater-in-augsburg.de!

Wir freuen uns über die wachsende Anzahl von wundervollen Mitarbeiter*innen in allen Bereichen und die große Vernetzung mit diversen Augsburger Akteur*innen!

Wir freuen uns über die vielen Komplimente, dass unsere Stücke für die kleinen wie für die großen Zuschauer*innen immer ein Vergnügen sind!

Wir freuen uns auf das Jubiläumsjahr und auf Sie/Dich im Publikum!

www.jt-augsburg.de

20 Jahre jungDas Junge Theater Augsburg freut sich auf das Jubiläumsjahr 2018 KONZERTE

KONGRESSE EVENTSKONGRESS AM PARK AUGSBURG

MITTWOCH

SAMSTAG / SONNTAG

DIENSTAG

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WIENER JOHANN STRAUSS KONZERT-GALA SEID UMSCHLUNGEN MILL IONEN…Eine Auslese an populären Schmankerln und begehrten Raritäten in erstklassigen Interpretationen der K&K Philharmoniker und des Österreichischen K&K Balletts.

TRAUMFABRIK TRAUMFABRIK TRAUMFABRIK DAS PHANTASTISCHE SHOWTHEATEREine traumhafte Mischung aus Akrobatik, Tanz, Theater, Comedy, Musik und Mitmach- Aktionen voller Phantasie und Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Träumen.

MICHL MÜLLER »SCHLUSS! AUS! FERTIG!« – DER JAHRESRÜCKBLICKEin Pointen-Marathon durch sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen und Ereignisse des Jahres mit Vollgas durch 365 Tage Nachrichten aus Politik, Sport und Gesellschaft.

GREGORIAN MASTERS OF EPIC CHANTSSie sind mystisch, magisch, bewegend und ihre Konzerte ein Gänsehautgarant. Die zwölf Sänger aus England verneigen sich vor den größten Filmmusiken.

ERLESENE ORTE – LITERATURREIHE STANISLAW LEM UND HL. FRANZ VON ASSISIEin Fest der Literatur mit Stefan Schön als Leser: ungewöhnliche Texte an außerge-wöhnlichen Orten – das Stuhllager, das Dach oder der Heizungskeller werden aufgesucht.

INFO@KONGRESS–AUGSBURG.DEWWW.KONGRESS–AUGSBURG.DE

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SAMStAg

FREItAg

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WIENER JOHANN StRAUSSKONZERT–GALA

AUgSbURgER PHILHARMONIKER4. SINFONIEKONZERT »SPIEL UND ERNST«

FASHION-FLOHMARKtDA GEHE ICH HIN!

DSCHUNgELbUCHDAS MUSICAL

MONtAg/DIENStAg

SAMStAg

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DONNERStAg 11

gÜNtER gRÜNWALDDEPPENMAGNET

Susanne Reng kam 2003 als Schauspielerin, Musikerin und Regisseurin an das Junge Thea-ter Augsburg. Seit 2014 ist sie künstlerische Leiterin, seit 2016 auch Geschäftsführerin.

Das Programm im Jubiläumsjahr 2018

So. 14.01. Fachtreffen zum Thema »The-aterarbeit mit Geflüchteten«, mit Pouya Raufyan

Fr. 02.03. Premiere »Samia läuft«, Ju-gendtheater über die somalische Läuferin Samia Yusuf Omar, besonders geeignet ab der 8. Jahrgangsstufe

Zum ersten Mal produzieren wir Sommer-Freilichttheater für Kinder und Familien und leisten damit unseren Beitrag zur UNESCO-Welterbe-Bewerbung der Stadt Augsburg zum Thema »Wasser«:

Sa. 05.05. Premiere »Der widerspenstige Brunnen«, Koproduktion mit PasParTout, für Kinder ab 10 und Familien, auf dem Holbeinplatz, besonders geeignet für die 4.–6. Jahrgangsstufe

So. 01.07. Premiere »Der kleine Wasser-drache« nach den Büchern von Nicolas Lie-big, für Kinder ab 6 Jahren und Familien, im Siebentischpark, besonders geeignet für die 1.–3. Jahrgangsstufe

Juni/Juli Premieren unserer drei Kinder- und Jugendspielclubs

Wochenende 21. oder 22.09.: Große Geburtstagsparty 20 Jahre JTA!

Im Herbst starten die Vorbereitungen zu unserem neuen Bürgerbühnenstück über die Zeit der US-Armee im abraxas, die 1998 endete – vor 20 Jahren, als die Geschichte des JTA eben dort begann. Wir suchen Fami-lien mit amerikanisch-deutschem Hinter-grund. Eine Koproduktion mit dem abraxas und Mehr Musik!

So. 21.10. Premiere Kristo Šagor: »Pa-tricks Trick«, ein Stück für alle ab 9 Jahren zum Thema Inklusion

Sa. 24.11. Premiere Doris Dörrie: »Lotte! Monster oder Prinzessin?« für alle ab 5 Jahren

Weiter im Repertoire bleiben in der Studiobühne »Das Traumfresserchen«, »Die Augsburger Stadtmusikanten«, und im Ad-vent fliegt selbstverständlich wieder »Das kleine Engele« vom Augsburger Wißner-Verlag durch das JTA und das abraxas.

Die Stücke »Rotkäppchen auf der Flucht«, »Mobb-Stopp« und »KRASS! Hauptsache ra-dikal« sind weiterhin mobil für Schulen buchbar. Die Schüler*innen-Workshops im Anschluss an das Impulstheaterstück »KRASS!« zum Thema Radikalisierung wer-den auch in 2018 vom Bayerischen Staats-ministerium für Arbeit und Soziales, Fami-lie und Integration bayernweit gefördert.

Buchbare Angebote des TheaterpädagogischenZentrums (TPZ) für Schulen

Neu: Januar bis Dezember 2018 Umweltbildungsprojekt für Grund- und Mittelschulen im Landkreis Augsburg zu-sammen mit der Umweltstation Augsburg

Neu: ab April 2018 Präventionspro-jekt zum Thema Essen, geeignet für Kin-der/Jugendliche ab der 6. Jahrgangsstufe. Ein Vormittag rund um das Thema Essen, Ernährung und Essstörung

Neben individuellen Schulprojekten sind weiterhin buchbar: die PIT-Workshops (Prävention im Team) zu den Themen-schwerpunkten »Gewalt/Respekt«, »Sucht/Suchtverhalten« und »Liebe/Sexualität«.

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1. bis 31. Januar 2018LIVEMUSIK & CLUBEVENTS

DI 02.01. StADtHALLe GeRStHoFeN – Neu-jahrskonzert der Augsburger Philharmoniker – I got Rhythm 19:30 | KoNGReSS AM pARK – Elvis: Das Musical 20:00 | ABRAXAS/ReeSeGARDeN – JazzBreak: Swing, Oldstyle, Jazz, Latin, Pop & More 20:30 Do 04.01. KANtINe – Miami Heat 21:00FR 05.01. BüRGeRSAAL StADtBeRGeN – Cash-N-Go: Neujahrskonzert 19:00 | BUCHHANDLUNG SCHMID SCHWABMüNCHeN – Club Flor de Maio (Afro/Brazil/Jazz) 20:00 | SpeCtRUM – Helter Skelter (Classic Rock) 20:00 | KANtINe – Brklyn: The Grand HipHop Event 22:00SA 06.01. BüRGeRSAAL StADtBeRGeN – Cash-N-Go: Neujahrskonzert 19:00 | RoCK CAFe – Skile (Rock-Cover) 21:00 | KeSSeLHAUS – 90er vs. 2000er Party 22:00 | RoCKFABRIK – Remember the legendary Rofa Donnerstag 22:00 | KANtINe – Trippin Out: Captain Hook & The YellowHeads 22:00 | BUNGALoW – Slave to the Rhythm #03 23:00 | MAHAGoNI BAR – Rock im Raum 23:45So 07.01. BüRGeRSAAL StADtBeRGeN – Cash-N-Go: Neujahrskonzert 18:00 | ABRAXAS/ReeSe-GARDeN – Karl Poesl: The Amazing Jukebox 20:00 DI 09.01. ABRAXAS/ ReeSeGARDeN – Jason Seri-ous: Folk, Country und Trad-Jazz auf Indie-Art 20:30 Do 11.01. StADtHALLe GeRStHoFeN – Die große Andrew Lloyd Webber Gala 19:30FR 12.01. MäRCHeNzeLt – Die Schneekönigin mit Glühweinprobe und Hang-Musik 20:00 | BALLoNFABRIK – Punkrock mit Soß: Die Siffer, Sick of Society & Wärters Schlechte 21:00 | KeS-SeLHAUS – #mitsingen 23:00 | KANtINe – Tors-ten Kanzler & 24 Jahre Hirnschraube 23:00 | BUNGALoW – Patrick Chardronnet, David Kochs & Artjom Schmidt 23:00SA 13.01. pFARRzeNtRUM St. MICHAeL AICHACH – Quadro Nuevo 19:30 | MAtRIX KöNIGSBRUNN

– Sweeping Death, Running Death & Betrayal (Metal) 20:00 | RoCK CAFe – Liquid Voltage (Rock-Cover) 21:00 | BALLoNFABRIK – Deca Dance Vol. 39 21:30 | RoCKFABRIK – Kathedrale, die Mittelalterliche Festnacht 22:00 | BUNGA-LoW – Pink Bungalow 23:00 | KANtINe – Tech-house & MNML 23:00Mo 15.01. KeSSeLHAUS – 90er Party 22:00DI 16.01. pARKtHeAteR – The Original USA Gos-pel Singers & Band 19:30 | SoHo StAGe – Lilly among Clouds (Pop/Indie) 20:00 | ABRAXAS/Re-eSeGARDeN – The Moonband: Country & Folk mit Banjo und Mandoline 20:30 Do 18.01. pARKtHeAteR – Voice 4 U: Welthits bei Kerzenschein 19:30 | SpeCtRUM – Wally Warning & Ami Warning (Reggae/Soul) 20:00FR 19.01. StADtHALLe NeUSäSS – Rock ’n’ Roll

Konzertshow 20:00 | KANtINe – Techno Classics 23:00 // Alles 90er Show 23:00SA 20.01. SoHo StAGe – Boppin’ B (Rock ’n’ Roll) 20:00 | pARKtHeAteR – Saturday-Night-Disco 20:30 | JAzzCLUB AUGSBURG – Caro Josée & Band 20:30 | RoCK CAFe – Phönix (Rock-Cover) 21:00 | CIty CLUB – Club for reality: Sofus Forsberg (Techno) 23:00 | KeSSeLHAUS – 2000er Party 23:00 | BUNGALoW – Tropic Affairs #7 23:00So 21.01. ABRAXAS/ReeSeGARDeN – Irische Ses-sion 19:00 | StADtHALLe NeUSäSS – Hannes Ringlstetter & Band: Paris, New York, Alteisel-fing 19:00DI 23.01. SpeCtRUM – Hans Söllner (Liederma-cher) 20:00 | ABRAXAS/ReeSeGARDeN – Simon Wahl: One-Man-Gitarrenband 20:30 MI 24.01. SoHo StAGe – Cr7z (Hip-Hop) 19:00 | pARKtHeAteR – Frontm3n 19:30Do 25.01. pARKtHeAteR – Azzurro: Das Italo Pop Musical 19:30 | SpARKASSeN-pLANetARIUM – Mandara: Voyage in Waves 20:00 | SeNSeMBLe tHeAteR – Baldosa Floja (Tango) 20:30 | BAL-LoNFABRIK – Dizzy Birds (Jazz/Swing) 20:30FR 26.01. MäRCHeNzeLt – Die Schneekönigin mit Glühweinprobe und Hang-Musik 20:00 | MoHReNKöNIG – Family & Friends 20:00 | KReSSLeSMüHLe – Tom & Flo: Album Release 20:00 | JAzzCLUB AUGSBURG – Harrycane Or-chestra 20:30 | MAHAGoNI BAR – Family Thing X-Party 22:30 | KANtINe – Pappenheimer & Resi-dents Club 23:00SA 27.01. pARKtHeAteR – The Pasadena Roof Or-chestra 19:30 | KReSSLeSMüHLe – Yoed Sorek: Jiddische Lieder 20:00 | MAtRIX KöNIGSBRUNN – David Blair (Singer/Songwriter) 20:00 | FRAU HUBeR – Acoustic Blues Club 20:30 | BALLoN-FABRIK – Gedrängel, Blinker Links & Notstand (Punk) 21:00 | RoCKFABRIK – Schwarzer Szene Treff 22:00 | KANtINe – Depeche Mode & 80ies

LIVEMuSIK & CLuBEVENTS IM JANuAR

Augsburg mitten im Winter, mittenmang im Januar. Und wie heißen die drei heili-gen Könige? Ihre lauteren Namen lauten Hans Söllner, tim Allhoff und Lilly Among Clouds. Damit gibt es im Januar einen Al-penrebell im Spectrum, eine Jazz-Lichtins-tallation im kleinen Goldenen Saal und eine himmlische Stimme auf der Soho Stage. Lesen Sie mehr:

Melancholie und PopDie »traurige Elfe aus dem Hügelland« hat sie der Bayerische Rundfunk genannt, der Kolum-nist nennt sie Lana Del Rey mit ein, zwei ordent-lichen Energydrinks mehr. Die Rede ist von Lilly Among Clouds. Im Augsburger Schnuckelclub Soho spielt die junge Würzburgerin am Diens-tag, 16. Januar (Nachholtermin von Oktober), ihre von melancholischem Licht durchfluteten, engelsgleichen Popsongs. Natürlich ist der Ver-gleich mit Lana Del Rey (auch wenn er bei der aktuellen Single »The Only One« gut greift) ein wohlfeiler Schnellgriff, die Referenz-Cloud von Lilly Among Clouds ist ein weites Pop-Koordina-tennetz aus melancholischen Stimmen wie Lon-don Grammar (also Hanna Reid), Tori Amos oder A Fine Frenzy.

Was die feenhaft jung aussehende Endzwanzige-rin mit bürgerlichem Namen Elisabeth Brücher als Songwriterin am Piano als zarte Songs schreibt, transferiert Produzent Udo Rinklin (Philipp Poisel, Laith Al-Deen) in herrlich große Produktion und große Geste. Trotzdem: Melan-cholie – in Pop gegossen. Radioformat mit Kloß im Hals, warme Nähe mit spürbar kühler Trau-rigkeit. Da passt, dass Lilly Among Clouds (die früher unter dem Namen »Lilly Among Thorns« operierte) ihren ersten Live-Gig in Finnland in einer Eishockeyhalle gab.

Jazzperiment in LichtIn einem Brief an seinen Vater schrieb Wolfgang Amadeus Mozart einst, dass es ihn so sehr reue, wie er Haare auf dem Kopf habe, dass er nach Augsburg gegangen sei. Die Fuggerstadt schenkt den Mozarts dafür nicht nur ein Festjahr in 2019, sondern jetzt im Januar auch das Mozart-feschtle. Dieses gerät auf den Kolumnenradar, weil es mit dem coolen »Piano Visuals« aufzu-trumpfen vermag. Im Kleinen Goldenen Saal treffen hier Jazzimprovisation und Kunstinstal-lation zusammen. Und das wird noch span-nender, wenn nun der Name des renommierten Jazz-Pianisten W.A. Mozart tim Allhoff fällt: Der Jazz-Star inszeniert gemeinsam mit den Künst-lern Victor Kosebach und Julien Kneuse Le Ray (von den »Bunten«) diese Klang-Licht-Installati-on, bei der Allhoff die Visuals mit improvisier-ten Jazzklängen begleiten wird. Sollten Sie sich anhören beziehungsweise anschauen, sonst reut es sie vielleicht nachher so sehr, wie Sie

Großer Popentwurf zwischen London Grammar und Lana Del Rey: Lilly Among Clouds am Dienstag, 16. Januar, in der Soho Stage. (Foto: Katja Ruge)

Haare auf dem Kopf haben. Termin: Sonntag, 28. Januar, 18 bis 19 Uhr (Tageskasse am Veranstal-tungsort). www.mozartstadt.de

Wütend und freiWem das bis jetzt alles zu zart, zu tastend oder zu feinsinnig war, der wende seinen Kopf Richtung Augsburgs Stadttore: Dort begehrt, direkt aus der Walhalla bayerischer Liedermacher wie ein Wil-der herbeireitend, der Alpenrebell Hans Söllner Einlass. Die Tore stehen weit offen, sag ich und

sagen viele, und so ist die Legende am Dienstag, 23. Januar, im Spectrum Club zu Gast – solo. Und zwar noch einmal, denn sein vorangegangenes Gastspiel ebendort im Oktober 2017 war ratze-putz ausverkauft. Der im Kern natürlich sensible Söllner ist in seiner Freiheitssuche und seinem Kampf für Gerechtigkeit durchaus für seine Direktheit, manchmal auch Grobheit bekannt. Wut und Zärtlichkeit geben sich die Hand: Die Legende jault, flüstert, schimpft und lacht und ist somit fast schon für Augsburg gemacht.

+++ text, Klang, Film und Gesang zu Sophie Scholl: Zum am selben Wochenende stattfin-denden Tag des Gedenkens an die Opfer des Na-tionalsozialismus präsentiert das Kulturhaus abraxas am Sonntag, 28. Januar, das Programm »Ja, aber du auch ...« der Gruppe Lilly Said No (Foto). Rainer Braune (Gitarre und andere Instru-

mente) und Sabine Simonis (Gesang, Instrumente) haben mit Filmemacher Alex Höss gemeinsam eine Collage aus Text, Klang, Film und Gesang er-schaffen, welche die Widerstandskämpferin So-phie Scholl würdigen will. Das Programm findet statt im Ballettsaal, Beginn 18:30 Uhr. +++ erste Bandwelle fürs Modular: Die ersten Bands für das Modular 2018 (Donnerstag, 31. Mai, bis Samstag, 2. Juni) sind bestätigt: Für das Festival, das heuer weiterhin im Kongress am Park und im Wittelsba-cher Park stattfinden kann, haben sich Namen angekündigt wie olli Schulz, eRRdeKa, FIVA x JRRB, Shacke one, Leoniden, theAngelcy, ätNA, LUNIR, polaroyds, troy of persia oder Ala Cya. Insgesamt werden über 70 Bands spielen. Der Vorverkauf ist bereits gestartet. +++ 34. Friday Jazz Jam: Family & Friends, kurz F&F, beehren am Freitag, 26. Januar, den Freitagsjazzjam im Moh-renkönig. Zusammen kommen sechs Musiker aus München und Augsburg, die sonst in unterschied-lichen Kontexten aktiv sind: Theodor Krön (Trom-pete), Peter Möltgen (Posaune), Fridolin Krön (Gi-tarre), Elisabeth Krön (Piano), Hans Färber (Kontrabass) und Hubert Malik (Schlagzeug). Nach dem ersten Set sind Einsteiger auf der Bühne will-kommen. Beginn 20 Uhr, Eintritt frei, Spenden erbeten, Tischreservierungen unter 0821–575842. +++ Nena, Hans & die Bande – Ausblick 2018: Die ersten Vorankündigungen für 2018 flattern auf den Redaktionstisch der Musikredaktion: Nena kommt am Dienstag, 22. Mai, in den Kongress am park, für den »Kult(ur)Sommer« auf Schloss Scherneck sind LaBrassBanda (Samstag, 21. Juli) bestätigt und auch für Sommer am Kiez stehen die ersten Namen fest: am Freitag, 27. Juli, Hans Söllner & Bayaman’ Sissdem (siehe auch unsere aktuelle Mischpult-Kolumne) und zum Eröff-nungskonzert am Freitag, 13. Juli, the Seer. Für alle Konzerte hat der Vorverkauf bereits begon-nen. +++ (msc)

DONNERSTAG 25.01. 20:30

BALLoNFABRIK – Begonnen haben die Dizzy Birds mit Straßenmusik und Underground-Partys, womit sich die Band schnell einen Na-men in der Berliner Swingtanz- und Clubszene gemacht hat. Der Sound der Formation lässt den frühen Jazz wieder aufleben, inspiriert von Jelly Roll Morton, King Oliver, Louis Armstrong’s Hot Five und Sidney Bechet.

DONNERSTAG 18.01. 20:00

SpeCtRUM – Wally und Ami Warning, Vater und Tochter, beschenken sich gegenseitig mit Ideen und Melodien, mit Instrumenten und Stimmen. Auf ihrer gemeinsamen Tour »groove and soul« präsentieren sie eine Mi-schung aus Soul, Pop, Reggae und einem Hauch Gospel.

More zart, Mozart, more artDas neue Jahr 2018? Positioniert sich zunächst mal mit

Melancho-Engelpop, Piano Visuals und Rebellgebell

Clubbing 22:00 | KeSSeLHAUS – We call it Geiles meets Whos your Daddy 23:00 | SoHo StAGe – Noemi Black (Techno) 23:00So 28.01. ABRAXAS – Lilly Said No: Text, Klang, Film und Gesang über das kurze Leben der So-phie Scholl 18:30 | KLeINeR GoLDeNeR SAAL – Tim Allhoff 18:00 | KoNGReSS AM pARK – Rock The Circus: Musik für die Augen 19:30DI 30.01. ABRAXAS/ ReeSeGARDeN – Stefan Mön-kemeyer: Fingerstyle-Gitarrenmusik 20:30

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:

s Stadtsparkasse Augsburg

Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:

s Stadtsparkasse Augsburg

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1. bis 31. Januar 2018

DI 02.01. pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30Do 04.01. pARKtHeAteR – Django Asül: Rückspie-gel 19:30So 07.01. pUppeNKISte – Kabarett 2018 19:30 | SpeCtRUM – Medizynisches Kabarett: Doc Tressel 20:00DI 09.01. KoNGReSS AM pARK – Monika Gruber: Wahnsinn (ausverkauft) 20:00MI 10.01. pARKtHeAteR – Andreas Thiel: Der Hu-mor 19:30 | KoNGReSS AM pARK – Monika Gru-ber: Wahnsinn (ausverkauft) 20:00Do 11.01. KoNGReSS AM pARK – Günter Grün-wald: Deppenmagnet 20:00SA 13.01. pARKtHeAteR – Maxi Schafroth: Faszi-nation Bayern 19:30So 14.01. KReSSLeSMüHLe – Michael Altinger: Hell 18:00 | pARKtHeAteR – Dr. Mark Benecke: Serienmord 19:30MI 17.01. pARKtHeAteR – Fischer & Jung: Paa-rungszeiten 19:30Do 18.01. StADtHALLe GeRStHoFeN – 1. Gerst-hofer Lachnacht 19:30FR 19.01. pARKtHeAteR – Christoph Reuter: Alle sind musikalisch (außer manche) 19:30SA 20.01. KoNGReSS AM pARK – Sebastian Reich & Amanda: Glückskeks 20:00 | KReSSLeSMüHLe – Bumillo: Die Rutsche rauf 20:00So 21.01. KReSSLeSMüHLe – Stephan Lucas: Der Anwalt. Garantiert nicht strafbar 18:00 | StADtHALLe NeUSäSS – Hannes Ringlstetter & Band: Paris, New York, Alteiselfing 19:00

KABARETT IM JANuAR

GESELLSCHAFT/KABARETT

Von der Zwischennutzung zum Raumunternehmen

Der Kulturpark West geht 2018 mit neuen Projektideen an den Start

Wo bleibt die Vielfalt?Die Verhinderung von freier Kultur auf der Freilichtbühne ist ein Jammer

Die Aneignung von Stadtraum als intervenie-rende urbane Partizipationstaktik, »bottom-up« organisiert, gemeinnützig und nicht kommerzi-ell orientiert, ist ein Phänomen, das seit über zehn Jahren deutschlandweit von Stadtplaner-*innen, Architekt*innen und den zahlreichen Initiativen der »Recht auf Stadt«-Bewegung dis-kutiert und praktisch ausprobiert wird. Am Beispiel des Augsburger Raumpioniers Kultur-park West wird ein solcher Aneignungsprozess ganz praktisch: der nicht immer schnurgerade Weg von einem ehemaligen Militärgelände im Augsburger Stadtteil Kriegshaber über ein gemeinnützig organisiertes, nutzerbasiertes Zwischennutzungsprojekt zu einer langfristig den Großraum Augsburg »bespiel enden« Krea- tivunternehmung.

Mit Veröffentlichung der Studie »Raumunter-nehmen. Wie Nutzer selbst Räume entwickeln« (Buttenberg/Overmeyer/Spars) richtet sich 2014 das Augenmerk auf einen neuen Typ von Stadt-produzenten, das »Raumunternehmen«, wo mit Geschick, Anpassungsfähigkeit und Intuition (zur rechten Zeit am rechten Ort) Chancen zur Aneignung offener Räume zur Realisierung von Nutzungsideen und Nutzungsvisionen genutzt werden. Durch quasiunternehmerisches Han-deln, Vernetzung und Verankerung vor Ort gelingt ein längerfristiger Zugriff auf die ange-eigneten Räume und Flächen, eine Verwand-lung, bei der sich der Zwischennutzer zum Eigentümer, Pächter, Verwalter und Betreiber emanzipiert. Der Weg vom Macher immer neuer DIY/DIT-Experimente und Katalysator von ergebnisoffener Stadtentwicklung zu Trägern einer koproduktiven, nutzergetragenen Stadt- und Projektentwicklung, die durch ihre lokal-räumliche Verankerung ihre Stadt und ihr Quartier langfristig bereichern und somit sozi-alen, kulturellen und ökonomischen Mehrwert produzieren.

Genau diesen Weg hat die gemeinnützige Kul-turpark West GmbH beschritten und parallel zur temporären, demnächst auslaufenden Zwi-schennutzung der alten Kasernenflächen einen weiteren Schritt getan, um auf Dauer der selbst-organisierten, nicht kommerziellen und von

Hello Concerts ist eine Tourneeagentur, die seit 1986 in Augsburg ansässig ist. Mit rund zwei Pro-zent unserer Veranstaltungen sind wir in der Stadt als örtlicher Veranstalter vertreten. Der Blick über den Tellerrand durch die restlichen 98 Prozent unserer Arbeit zeigt uns, wie nicht subventio-nierte Kultur in anderen Gemeinden behandelt wird – viel besser. Dennoch liegt uns Augsburg und vor allem die Freilichtbühne am Herzen.

Die Freilichtbühne ist sowohl für die Augsburger- innen und Augsburger als auch für die Bevölke-rung aus der Region eine identitätsstiftende Einrichtung, die ausgezeichnet angenommen wird und die für kulturelle Qualität steht. Seit 1999 wird sie nicht nur durch die Produktionen des Theaters bespielt, auch Hello Concerts prä-sentierte dort unter anderem Haindling (bereits sieben Mal vor ausverkauftem Haus) und Hubert von Goisern. Die Konzerte erfreuten sich außer-ordentlich großer Beliebtheit bei den Besuchern, die aus der gesamten Region kamen. Der Baye-rische Rundfunk übertrug den Auftritt von Hand-ling 2015 live auf Bayern 2.

Die Nutzung der Freilichtbühne durch »freie« Veranstalter hat also durchaus Tradition. Eine maßvolle, qualitativ hochwertige und professio-nelle Bespielung dieser einzigartigen Location wäre nur die logische Konsequenz für eine Groß-stadt wie Augsburg sie sein möchte. Doch das Gegenteil ist der Fall: Der Rat der Stadt Augsburg hat sich gegen eine über das Theater hinausge-hende Nutzung der Freilichtbühne am Roten Tor ausgesprochen. Grundlage der Entscheidung ist ein sehr teures, eigens in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten. Nun bilden Gutachten nur eine, wenn auch fachlich begründete, Meinung ab. Allerdings muss man hier erneut festhalten, dass die Stadt Augsburg hier das alte Spiel »was wäre wenn?« betreibt – und das ohne Not. Es gab

öffentlicher Förderung unabhängigen Krea-tivszene eine funktionierende, finanziell trag-bare und dem DIY-Gedanken verpflichtete Basis zu legen. Da von vornherein feststand, dass die Zwischen-nutzung des Reese-Areals endlich ist und im Stadtraum keine annähernd so große, realis-tisch betreibbare und niederschwellig umnutz-bare Brache in Aussicht stand, setzte die gGmbH auf Angebote privater Immobilienbesitzer, die mit der Idee einer gemeinnützigen Umnutzung zu Kreativzwecken etwas anfangen konnten. So gelang die Entwicklung der Industriebrache »Ballonfabrik« im Sinne der Kulturpark-Philoso-phie, was 2011 mit der Herstellung von 1.500 qm Kreativraum und einer Pachtlaufdauer bis 2030 erfolgreich geschehen ist. Vor diesem Hin-tergrund hat die Kulturpark gGmbH dann im Sommer 2013 ebenfalls von einem privaten Immobilienbesitzer den von »Ars Dilettanti« zuerst bespielten Leerstand »Direktionsgebäude Austraße « übernommen und einer dauerhaften, auf mindestens zehn Jahre angelegten Zwi-schennutzung als »Atelierhaus« mit mittlerwei-le 20 Kreativmieter*innen auf 500 qm zugeführt. Der Besitzer plant derzeit eine Erweiterung des Gesamtgeländes in Kooperation mit der gGmbH zu einem kleinen »Kreativquartier« in Nachbar-schaft zum sich entwickelnden Gaswerkareal.

Angesichts der politisch zurzeit nicht erwünsch-ten partizipativen Bottom-up-Aneignung und der für 2019 beschlossenen definitiven Beendi-gung der Zwischennutzung auf der Konversi-onsfläche mit dem Ziel einer Zerschlagung des Raumunternehmens Kulturpark West gGmbH, bei gleichzeitigem Fehlen einer vergleichbar großen, aneignungsfähigen Brachfläche im Stadtgebiet sowie der städtischen Direktive, das ursprünglich vorgesehene Gaswerkareal nur »top-down« unter kommunaler Hoheit zu betrei-ben, muss das Unternehmen auf die Schaffung von weiteren Filialen setzen, will es sich nicht selbst abschaffen und seine Nutzer*innen desa-vouieren.

Wenn es also keine große »Zentrale« mehr geben kann, dann eben mehrere Satelliten mit möglichst vielen Synergieeffekten. Aus dieser Überlegung entstand das kurz vor der Umset-zung stehende Projekt »Kreativzentrum Fried-berg« mit Umnutzung eines ehemaligen, in Privatpacht befindlichen Kegelzentrums, von der Stadt Friedberg sehr positiv aufgenommen und unterstützt. Bis zum endgültigen Auszug aus der ehemaligen Reese-Kaserne im Sommer 2019 wird diese kleine Filiale in Betrieb gehen können. Gespräche über Konzepte im Rahmen der aktuellen Stadtentwicklungsmaßnahmen in der Nachbarstadt Gersthofen mit Zielrich-tung »Haus der Vereine und Initiativen« sowie Bandübungsräume und Kreativstudios finden in aufgeschlossener und zielführender Atmo-sphäre statt. Auf der Suche nach interessanten Kreativraum-angeboten im Augsburger Stadtraum ist als nächstes Projekt die im Jahr 2018 zum Abschluss kommende Entwicklung von über 2.000 qm Atelier- und Probenraumfläche im Augsburger Osten zu verzeichnen. Eine Kooperation mit einem privaten Immobilienteam, das auf die Kulturpark-Philosophie und seine Protagonisten vertraut und damit dafür sorgt, dass der nach wie vor hohe Nachfragedruck nach günstigem Kreativräumen auch jenseits möglicher Ange-bote auf dem Gaswerkareal befriedigt werden kann. Ein vergleichbares Projekt im Augsburger Westen ist im konkreten Planungsstadium.

Es tut sich also etwas – alles unter der Prämisse einer selbstverwalteten, nutzerbasierten, nie-derschwelligen Nutzungsidee mit der Zur-Verfü-gung-Stellung von preisgünstigem Raum für die Kreativszene im Großraum Augsburg. Aneig-nung von Kreativraum für popkulturelle, sub-kulturelle und soziokulturelle Praxis im DIY-Verfahren, so unabhängig und frei und erschwinglich wie nur möglich.

www.kulturparkwest.de

noch nie eine Klage von einem Anwohner in all den Jahren. Im Gegenteil: Altstadtverein und Anwohner sprechen sich für eine Veranstaltungs-vielfalt aus.

Die Verhinderung von freier Kultur durch Rechts-gutachten, gleichzeitig aber die exklusive Stellung und nummerische Ausweitung der leidlich profi-tablen Musical-Shows auf der Freilichtbühne, um den tief defizitären Theaterbetrieb zu finanzieren, ist ein Jammer. Eigentlich wäre es an der Zeit, dass sich auch die Bürgerinnen und Bürger für eine Vielfalt einsetzen und ihre Meinung kund tun.

www.helloconcerts.de

SONNTAG 14.01. 18:00

KReSSLeSMüHLe – »Hell«, das ist der erste Teil der Kabarett-Trilogie des BR-Schlachthof-Gastgebers Michael Altinger. Mit einer Mi-schung aus Kabarett, Schauspiel und Musik widmet sich Altinger dem Ausbruch aus der Monotonie des Lebens mit der fortwährend gleichen Abfolge aus Arbeit, Alkohol, verpass-tem Sport und monotonem Eheleben.

Lothar Schlessmann ist gemeinsam mit Wal-ter Czermak Geschäftsführer von Hello Con-certs. Das in Augsburg ansässige Konzert- und Tourneebüro ist mit seinen Künstlern europa-weit unterwegs.

peter Bommas ist zusammen mit Thomas Lindner Geschäftsführer der gemeinnützigen Kulturpark West GmbH.

homestories 4Geerbt – Geschenkt – Gekauft. Ein Blick ins Wohnzimmer von Sybille Schiller

SchaEzlErpalaiSliEBErtzimmEr & muSEumScaféverlängert bis 11.03.2018, Eintritt frei

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DONNERSTAG 18.01. 19:30

StADtHALLe GeRStHoFeN – Eine bunte Mischung aus Kabarett und Comedy präsentiert die 1. Gersthofer Lachnacht. Die Moderation übernimmt Ole Lehmann, der sich fragt: In was für einer Welt leben wir eigentlich? Zu Gast sind: Hennes Bender mit seinem verflixten siebten Programm »Luft nach oben«, Florian Simbeck (»Erkan & Stefan«), Frederic Hormuth und El Mago Masin (Foto).

Do 25.01. SpeCtRUM – Karsten Kaie: Caveman 20:00FR 26.01. SpeCtRUM – Karsten Kaie: Ne Million ist so schnell weg 19:00DI 30.01. pARKtHeAteR – Gerhard Polt 19:00MI 31.01. pARKtHeAteR – Gerhard Polt 19:00

Wenn es keine große »Zentrale« mehr geben kann, dann eben

mehrere Satelliten mit möglichst vielen Synergieeffekten

Foto: Martina Bogdahn

Foto: Tomas Rodriguez

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1. bis 31. Januar 2018FILM

Klein, aber nicht oho

Paul (Matt Damon) und Audrey (Kristen Wiig) lassen sich vom Konzept des »Downsizing« (18. Januar, CinemaxX) begeistern.

»Hättest du mich mal ein bisschen früher geküsst, dann wäre AIDS jetzt besiegt und die 90ies nicht zurück«, singen Kraftklub in »Songs für Liam«. AIDS besiegen, klar, das wäre geil. Aber die 90er nicht wieder aufleben lassen? Die haben immerhin ei-nige geniale Dinge hervorgebracht: die Wiedervereinigung, Nirvana oder mich zum Beispiel. ob es aber so gut ist, die Schrumpffantasien der 90er-Jahre-Hit-Se-rie »Liebling, ich habe die Kinder ge-schrumpft« filmisch wieder aufleben zu lassen, erfahren Sie hier:

»Hilfe, ich habe meine eltern geschrumpft« (18. Januar, CinemaxX) ist die Fortsetzung von »Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft«. Ein Schalk, wer bei dieser Namenswahl über Kreativi-tät und Originalität ins Nachdenken gerät.

Es spukt wieder in der Schule von Felix (Oskar Keymer). Diesmal treibt aber nicht der wohl-wollende Schulgründer Otto Leonhard (Otto Waalkes) sein Unwesen, sondern die verhasste und vor langer Zeit verstorbene Direktorin Hulda Stechbarth (Andrea Sawatzki). Ein Zufall lässt den seinerzeit geschrumpften und skelet-tierten Schülerschreck wieder auferstehen. Derweil ist Felix genervt von seinen Eltern (Axel Stein, Julia Hartmann). Denn kaum läuft es für ihn am Otto-Leonhard-Gymnasium unter der Leitung von Schuldirektorin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) so richtig gut, wollen seine Eltern mit ihm nach Dubai umziehen, weil sein Vater dort einen neuen Job annehmen möchte. Felix ist dagegen und wünscht sich,

dass seine Eltern auch mal gezwungen sein sollten, das zu tun, was er will. Dieser Wunsch geht schneller in Erfüllung, als Felix es erwar-tet hat, denn nach einem unfreiwilligen Auf-einandertreffen mit Hulda werden seine Eltern geschrumpft. Mitten in der Nacht stehen sie plötzlich völlig erschöpft und hilfesuchend neben seinem Bett, nachdem sie sich auf aben-teuerliche Weise nach Hause gekämpft haben. Auf einmal ist Felix derjenige, der sich um seine Eltern kümmern muss, was gar nicht so einfach ist. Gemeinsam mit seinen Freunden schmiedet er einen Plan, wie er seine Eltern wieder groß machen und die Schule vor Hulda retten kann, die »Schmitti« gefangen hält und versucht, die Macht an sich zu reißen.

Vorlage für diesen Film ist abermals ein Kinder-buch von Sabine Ludwig. Allerdings weist die-ser Film, wie auch sein Vorgänger, nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit der Vorlage auf. Lediglich die grundlegende Idee und einige Fi-guren sind erhalten geblieben. Weiterhin fällt negativ auf, dass Regisseur Tim Trageser, vor-wiegend bekannt für Kriminalfilme, starke Probleme mit dem Timing der zahlreichen ko-mödiantischen Szenen hat. Auch plätschert der Film erzählerisch lange Zeit vor sich hin und nimmt erst im letzten Drittel richtig Fahrt auf. Da können auch die wenig gelungenen Gags und die recht liebevoll gestalteten Anima-tionen leider nicht für Abhilfe sorgen. Otto übrigens auch nicht.

Alexander Paynes Schrumpfungsdramödie »Downsizing« (18. Januar, CinemaxX) wählt da einen erfrischend philosophischen Ansatz. In naher Zukunft: Durch den exzessiven Ressour-cenverbrauch der Menschheit sind die Reser-ven des Planeten beinahe erschöpft. Da finden norwegische Wissenschaftler einen Weg, Per-

eine Kolumne von thomas Ferstl

FILMEVENTSDo 04.01. CINeMAXX – Die Dschungelhelden: Das große Abenteuer | CINeMAXX, KINoDReIeCK – The Greatest Showman | KINoDReIeCK – Das Leuchten der Erinnerung // SCORE: Eine Geschich-te der FilmmusikDo 11.01. CINeMAXX – Your Name | The Commu-ter | KINoDReIeCK – Die dunkelste Stunde // Juli-an Schnabel // Wonder WheelDo 18.01. CINeMAXX – Hot DogDo 25.01. CINeMAXX – Wer ist Daddy? // Three Bill-boards Outside Ebbing, Missouri

Kinoevents im Januar:So 07.01. CINeMAXX – »Asphyxia: Kafegi« im irani-schen OriginalDI 16.01. CINeMAXX, CINepLeX – Verdis »Rigolet-to« inszeniert von David McVicar aus dem Royal Opera House London 20:15Do 18.01. KINoDReIeCK – Cinema Italiano: La mia classe 18:30SA 27.01. CINeMAXX, CINepLeX – Puccinis »Tosca« live aus der Metropolitan Opera New York 19:00

FILMFIGUR DeS MoNAtS: otto WAALKeS

Geboren am: 22. Juli 1948 in EmdenEltern: Karl und Adele, streng gläubige BaptistenAusbildung: Kunstpädagogikstudium ander HFBK HamburgBerufe: Schauspieler, Komiker, Zeichner, Musiker, Regisseur, SynchronsprecherWirkte in 15 Filmen als Darsteller und in15 weiteren als Synchronsprecher1985: Bambi für »Otto – Der Film«2005, 2007: Deutscher Comedypreis für die beiden »7 Zwerge«-Filme

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studio a vermarktet die Verteilung von lokaler und überregionaler Kulturwerbung. Zu unseren Marken gehören CityCards, Indoorplakatierung und emotion-screens.

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sonen auf eine Körpergröße von zwölf Zentime-tern schrumpfen zu lassen. Die Idee dahinter ist simpel: Ein Mensch, der nur noch einen Bruchteil seiner eigentlichen Maße groß ist, verbraucht auch deutlich weniger Wasser, Luft, Nahrung und Platz und produziert weniger Abfall. Da es um ihr Leben nicht besonders gut bestellt ist und in der Miniaturwelt »Leisure-land« selbst Durchschnittsbürgern wie ihnen ein luxuriöses Leben winkt, beschließen auch Paul Safranek (Matt Damon) und seine Frau Audrey (Kristen Wiig), sich verkleinern zu las-sen. Doch als Paul nach der Prozedur aus der Narkose erwacht, muss er feststellen, dass Audrey kalte Füße bekommen hat. So muss er ganz allein sein Leben in Leisureland auf die Reihe bekommen, wo er schon bald neue Freund wie seine Nachbarn Dusan (Christoph Waltz) und Konrad (Udo Kier) oder die aus Viet-nam geflohene Ngoc Lan (Hong Chau) trifft.

Weniger erfrischend ist jedoch, dass auch die-ser Film mit einigen Schwächen zu kämpfen hat. Sobald der Film von der großen in die kleine Welt wechselt, scheint es, als ob Payne die Kontrolle über die vielen Nebenhandlungen verloren hätte. Auch der Hauptplot wirkt eher gut gemeint als gut gemacht. In der realen Welt angesiedelt, wäre die Sozialromanze zwi-schen Paul und seiner Putzfrau Ngoc eine er-zählerische Katastrophe. Vor dem Hintergrund der Miniaturwelt ist der erzählerische Haupt-strang aber noch erträglich. Rein von der Idee, Besetzung und den Effekten her ist der Film be-dingt sehenswert, erzählerisch darf man jedoch nichts, gar nichts erwarten. Meine Empfehlung für diesen Monat: Gucken Sie sich einen der nebenstehenden Filme an, den ich Ihnen nicht vorgestellt habe, und hoffen Sie mit mir auf einen umso grandioseren Februar.