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medianet.at financenet Small Caps Nebenwerte entwickeln sich besser als die „großen“ Firmen 51 Investment-Idee Bullige Zeiten für Teddybären- Sammler 52 2016? Aufschwung zyklisch, Wachstum schwach, keine Panik 54 Praxistipp Wie Working Capital Management sinnvoll funktioniert 55 Gütesiegel Die Branche kommt ohne Standards nicht mehr zurecht 55 Freitag, 18. Dezember 2015 COVER 49 Großes Marktpotenzial … … sehen die Vorstände der Raiffeisen Factor Bank AG (RFB), Andreas Bene (li.) und Gerhard Prenner (re.). © Raiffeisen Factor Bank/David Sailer 50 © WKO ATX (Schluss 16.12.) 2.388,90 0,65% DAX (Schluss 16.12.) 10.516,72 -0,72% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Wolford 10,26% Buwog 3,87% Zumtobel 3,70% OMV 3,11% CA Immo 2,90% Rosenbauer Int. -4,27% Uniqa Insurance Group -3,93% Cross Industries -3,92% Semperit -3,81% Warimpex -3,08% 10,26% Wolford -4,27% Rosenbauer I. Top 5 DAX Flop 5 DAX Volkswagen 1,74% Deutsche Post 0,20% Deutsche Lufthansa -0,07% Beiersdorf -0,26% HeidelbergCement -0,44% Deutsche Börse -4,73% Deutsche Bank -4,64% Henkel -3,60% Vonovia -3,40% Linde -3,39% 1,74% Volkswagen -4,73% Dt. Börse ATX 9.–16. Dezember 2015 DAX 9.–16. Dezember 2015

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Small Caps Nebenwerte entwickeln sich besser als die „großen“ Firmen 51

Investment-Idee Bullige Zeiten für Teddybären-Sammler 52

2016? Aufschwung zyklisch, Wachstum schwach, keine Panik 54

Praxistipp Wie Working Capital Management sinnvoll funktioniert 55

Gütesiegel Die Branche kommt ohne Standards nicht mehr zurecht 55

Freitag, 18. Dezember 2015 Cover 49

Großes Marktpotenzial …… sehen die Vorstände der Raiffeisen Factor Bank AG (RFB), Andreas Bene (li.) und Gerhard Prenner (re.).

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ATX (Schluss 16.12.) 2.388,90 0,65%

DAX (Schluss 16.12.) 10.516,72 -0,72%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Wolford 10,26%

▲ Buwog 3,87%

▲ Zumtobel 3,70%

▲ oMv 3,11%

▲ CA Immo 2,90%

▼ rosenbauer Int. -4,27%

▼ Uniqa Insurance Group -3,93%

▼ Cross Industries -3,92%

▼ Semperit -3,81%

▼ Warimpex -3,08%

10,26%Wolford

-4,27%rosenbauer I.

Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ volkswagen 1,74%

▲ Deutsche Post 0,20%

▲ Deutsche Lufthansa -0,07%

▲ Beiersdorf -0,26%

▲ HeidelbergCement -0,44%

▼ Deutsche Börse -4,73%

▼ Deutsche Bank -4,64%

▼ Henkel -3,60%

▼ vonovia -3,40%

▼ Linde -3,39%

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Raiffeisen Factor Bank AG (RFB)ist das jüngste der relevanten Factoring-Institute in Österreich. Ge-gründet 2008 als Start-up des Raiff-eisen Banken-Sektors, erreichte die RFB zügig mit 28% Marktanteil heuer den zweiten Platz im heimi-schen Factoring-Umsatzranking.Tendenz: weiter stark wachsend.

de Liquidität am Firmenkonto vor-finden, bestätigt die Attraktivität dieser Finanzierungsform.

Alle wollen FactoringDas überproportionale Markt-wachstum der letzten Monate war vor allem durch den Zustrom großer, solventer Unternehmen zu Factoring-Dienstleistern möglich geworden, „aber auch die Nachfra-ge nach Factoring seitens der KMU ist weiterhin ungebrochen hoch“, so Gerhard Prenner. „Bei vielen unserer Veranstaltungen geht es den Interessenten kaum mehr um die Frage, ob sie Factoring machen wollen, sondern meist nur mehr mit wem“, ergänzt Andreas Bene.

Neben der raschen Liquidität ist Factoring auch ein Jungbrun-nen für jede Unternehmensbilanz. Durch den Verkauf der Forderun-gen werden Bilanzen verkürzt, die seit Basel II und Basel III immer wichtigeren Bilanzkennzahlen merkbar verbessert, was wieder-um zu einem besseren Kreditrating und zu höherer Bonität führt.

••• Von Chris Radda

WIEN. Das Wachstum der alterna-tiven Finanzierungsform Factoring (Verkauf von Kundenforderungen an Banken) ist auch in Österreich nicht zu bremsen. Nach rund 20% jährlichem Durchschnittswachs-tum in den vergangenen zehn Jah-ren wird das Marktvolumen heuer voraussichtlich wieder zweistellig wachsen.

Rasant wachsender MarktEin überproportional großes Stück von diesem Kuchen holte sich auch heuer wieder die erst im Jahr 2008 gegründete Raiffeisen Factor Bank AG (RFB). „Wir sind zum Halbjahr zur Nummer zwei am Markt auf-gestiegen“, freuen sich die beiden RFB-Vorstände Andreas Bene und Gerhard Prenner und berichten im medianet-Gespräch von rund zwei Millionen angekaufter Rechnungen von Kunden.

Marktführer FactorBank (BA) liegt zum ersten Halbjahr 2015 mit rund 43% an der Spitze, gefolgt von RFB mit etwa 28% sowie der Intermarket Bank (Erste, rd. 22%) und der gerade vom Volksbankensektor verkauften VB-Factoring mit etwa 7%.

Das Erfreuliche sei, so Andre-as Bene weiter, „dass trotz dieses Volumenswachstums die Mitar-beiterzahl kaum erhöht werden musste“. „Automatisierung und Qualitätsmanagement sind unsere größten Herausforderungen“, so Gerhard Prenner, „und da befinden wir uns auf einem guten Weg.“ „Es geht uns darum, ein Produkt zu 100% onlinefähig zu machen und unseren Kunden eine einzigartig simpel zu bedienende und faszinie-rend schnelle Dienstleistung anzu-bieten“, so Bene.

Und die immer größer werdende Zahl an heimischen Unternehmen, die am Vormittag ihre Kundenfor-derungen elektronisch aus dem Buchhaltungssystem ans Facto-ring-Institut überspielen und am Nachmittag die daraus resultieren-

Eine Win-Win-Situation auch für Banken: Millionen angekaufter Forderungen an die guten Kunden ihrer Kunden stellen eine bessere Risikosituation dar als der her-kömmliche Zessionskredit. Gerhard Prenner: „Auch die Statistiken zur Zahlungsmoral der heimischen Unternehmen dokumentieren eine deutliche, kontinuierliche Verbes-serung des Zahlungsverhaltens, was für uns eine schöne Verbes-serung unseres Risikoprofils nach sich zieht – mit der schönen Konse-quenz, dass in den letzten Jahren kaum Schadensfälle zu beobachten waren.“

„Ich glaube, dass unsere heimi-schen Betriebe viel flexibler gewor-den sind, Unheimliches leisten und durch die Krise noch stärker ge-worden sind“, meint Andreas Bene beobachtet zu haben.

Und dies trotz sehr verhaltenen Wirtschaftswachstums in Öster-reich in den letzten Jahren, wenn-gleich in manchen Branche wieder steigende Bestandsumsätze zu be-obachten sind. Prenner: „Bei Stahl,

Elektronik, Computer- und auch Automotive-Zulieferindustrie mer-ken wir ein Anziehen der Umsätze, wobei der in den vergangenen Jahr-zehnten erfolgsverwöhnte Lebens-mittelsektor und der Einzelhandel im Moment eher stagnieren.“

Dementsprechend positiv fällt für die RFB-Vorstände auch der Ausblick für 2016 aus: „Die relativ niedrige Marktdurchdringung von Factoring in Österreich von rund 5% des BIP im Vergleich zu einem EU-Schnitt von 10% lässt einen weiter intakten Aufholprozess mit einer erwarteten Verdoppelung des Volumens in den nächsten Jahren vermuten“, so Bene.

„Gerade für ein Exportweltmeis-terland wie Österreich sollte Fac-toring die derzeit modernste al-ternative Unternehmens-Finanzie-rungsform darstellen“, so Gerhard Prenner. „Denn vor allem wenn neue Märkte erschlossen werden und lange Zahlungsziele vereinbart sind, sichert Factoring die Liquidi-tät der exportierenden Unterneh-men.“

RFB weiter auf WachstumskursDie Raiffeisen Factor Bank setzt ihre Er-folgsgeschichte fort und entwickelte sich zu Österreichs zweit-größtem Factoring-Institut.

Boomjahre Die Raiffeisen Factor Bank-Vor-stände Andreas Bene (links) und Gerhard Prenner (rechts) berichten von steigen-der Nachfrage nach Factoring-lösungen. Die alternative Unternehmens- Finanz-Dienstleis-tung Factoring hat weltweit Rücken-wind. Hauptgrund: Der seltene Fall, dass sowohl Unternehmen als auch Banken die Gewinner sind.

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50 CoveRstoRy Freitag, 18. Dezember 2015

Umsatzvolumen nach Ländern

eU-staaten Umsatz vJ Wachstum

Österreich 8,492 8,36%

Belgien 29,295 9,31%

Tschechien 2,693 –6,66%

Frankreich 117,728 8,48%

Deutschland 100,506 11,64%

Griechenland 6,636 11,16%

Irland 12,734 6,74%

Italien 91.230 6,12%

Niederlande 30,617 8,78%

Polen 14,826 5,40%

Portugal 10,440 –3,03%

Spanien 54,263 –0,18%

Schweden 13,222 –10,97%

Großbritannien 189,683 1,88%

Gesamt 682,365 5,25%

Andere EU-Staaten 28,471 –

eU total 710,836 5,25%Factoring-Umsätze in Milliarden Euro, Quelle: EUF Members

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medianet.at Freitag, 18. Dezember 2015 FINANCE:RENDITEN 51

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Während der Standard werte-Index MSCI Europe auf eine Ge-samtrendite von 2,1% kam, brachte es sein Nebenwerte-Pendant MSCI Europe Small Cap auf 11,2%. Noch besser schlug sich der AXA World Fund Framlington Europe Small Cap mit einem Plus von 26,5%.

Trotz dieser Outperformance sind die Aussichten für Small Caps auch 2016 gut, meint AXA-Fonds-managerin Isabelle de Gavoty. „Small Caps sind nach wie vor günstig bewertet – sogar etwas günstiger als Standardwerte, wenn man das Verhältnis von Kursen und operativem Gewinn (EBIT-DA) zugrundelegt. Angesichts der Tatsache, dass Small Caps häufig Wachstumsunternehmen sind und deshalb eher höher bewertet sein sollten, ist dies günstig.“

Strukturell höhere RenditenDarüber hinaus können Anleger mit Nebenwerten auch in einem anderen Zusammenhang von Ver-änderungen profitieren, sagt de Gavoty: „Längerfristig gesehen bin ich davon überzeugt, dass gerade Small Caps das Herz der Trans-formation unserer Wirtschaft bil-den und deshalb von spezifischen Wachstumstreibern profitieren werden, etwa weil sie auf disrupti-ve Geschäftsmodelle setzen.“

Als Beispiel für diese Art von Unternehmen nennt sie Autotrader, einen britischen Online-Marktplatz für Gebrauchtwagen, dessen Aktie sie aktuell für besonders attraktiv hält: „Der Titel ist nicht billig, aber das Unternehmen profitiert von starken Wachstumstreibern, so-dass seine Wachstumsaussichten sehr klar sind.“

De Gavoty sieht Nebenwerte als Anlageklasse, die strukturell höhe-re Renditen ermöglichen kann als Standardwerte.

Small Caps hätten sich in jedem Jahr außer 2008 besser entwickelt als Large Caps – selbst wenn man die Renditen aus dem vorigen Kon-

junkturzyklus miteinbeziehe. Dass Small Caps langfristig höhere Ren-diten bieten als Large Caps, sei durch historische Daten eindeutig belegt. „Investoren sollten deshalb gerade im gegenwärtigen Niedrig-zinsumfeld nicht leichtfertig auf die Anlageklasse verzichten.“

Das Zauberwort heißt Small CapsEuropäische Nebenwerte haben sich heuer deutlich besser entwickelt als die Aktien größerer Unternehmen. Und es gibt weiteres Aufwärtspotenzial …

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Internationale Experten empfehlen Small Caps, also in Österreich z.B. Rosenbauer.

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* Quelle: wien.arbeiterkammer.at/konsument, Jänner 2015. Getestet wurden 42 Produkte von 19 Banken in Wien.

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HIDDEN CHAMPIONS

Fokus auf deutsche NebenwerteFRANKFURT. „Nebenwerte haben in der Vergangenheit Large Caps kontinuierlich übertroffen“, sagt auch Oliver Maslowski, Fondsma-nager des JB German Value Stock Fund. So haben sich Mid Caps – gemessen am MDax – seit der Finanzkrise besser als der DAX entwickelt und die Benchmark mit 160 Prozentpunkten übertroffen.

Der Value-Investor investiert be-vorzugt in die Hidden Champions, kleinere börsenotierte Unterneh-men, die in ihren Branchen Markt-führer sind oder weltweit zu den Top Drei-Anbietern zählen.

Bei der Aktienauswahl fokus-siert sich Maslowski auf jene Unternehmen, für die es eine positive Gewinnrevision gab. Ak-tuell übergewichtet er in seinem Portfolio den Reisekonzern TUI, den Versandhändler Takkt und den Versicherer Talanx. (pj)

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Ich interessiere mich nur für mich selbst und mein Spiegelbild.

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Karl Lagerfeld2008 präsentierte Steiff ein bäriges Look-alike des Edel-Designers aus weißem Alpaca mit Klei-dung und Sonnenbrille aus KLs Modelinien. Limitierte Auflage: 2.500 Stück à 1.000 €.

52 INVEST:FEUILLETON Freitag, 18. Dezember 2015

Bullige Zeiten für Bären-SammlerKinderkram? Von wegen! In den letzten 30 Jahren haben sich vor allem historische Teddybären zu lukrativen Investments entwickelt.

••• Von Marie-Thérèse Hartig

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zu produzieren.“ Und dann sei da noch die Frage des Ausbleichens, die bei einem gefärbten Fell viel wahrscheinlicher und auffälliger sei als bei natürlichen Blond- und Brauntönen.

All das lässt bunte Bären in Top-Zustand zu begehrten Sammler-Objekten werden, selbst wenn sie nicht aus dem Hause Steiff stam-men. McDonald nennt ein Beispiel: „Ein Schuco-Teddy mit rosa Mo-hair-Fell aus den 1920ern in fast perfektem Zustand erzielte 2008 bei uns 1.800 Pfund (2.120 Euro). Mit klassisch-blondem Fell wäre dieser Typ höchstens 100 bis 150 Pfund wert.“

Aber auch moderne Teddybären können stolze Preise erzielen, sei es wegen ihres Bezugs zu einer Luxusmarke – man denke eben an den Louis-Vuitton-Bären oder an den pelzigen Mini-Lagerfeld, der 2008 in einer limitierten Auflage von 2.500 Stück produziert wurde – oder schlicht aufgrund der ver-wendeten Materialien. So hat Steiff beispielsweise zum 125-jährigen Firmenjubiläum vor zehn Jahren den „125-Karat-Bären“ heraus-gebracht. Dieses Pelztier der Su-perlative besteht nur aus feinsten Materialien wie Seidenmohair mit eingeknüpften Goldfäden; Nase und Mund sind ebenso gülden, und die Saphir-Cabochon-Pupillen um-geben jeweils 20 Brillanten.

So außergewöhnlich die Mate-rialien, so außergewöhnlich auch die streng limitierte Auflage: Wer-den normalerweise 1.500 Stück als „limitierte Edition“ bezeichnet, so kommen vom Jubiläums-Bären nur 125 Exemplare auf den Markt – je-weils um wohlfeile 29.000 €.

Deutsches Know-howInsgesamt wurden bis heute welt-weit schätzungsweise fünf Milliar-den Teddys produziert. Marktfüh-rer ist die Firma Steiff, die jährlich rund eineinhalb Millionen Exem-plare von Hand anfertigt. Auf den Plätzen folgen Bing, Farnell, Schu-co, Ideal und Cramer.

Markenübergreifend attestieren Experten dem Teddybären-Markt nach den Höhenflügen Anfang des Jahrtausends und einer Schwäche-phase in Folge der Wirtschaftskrise „eine Konsolidierung auf durchaus hohem Niveau“, schildert Joanne McDonald die Einschätzung von Vectis. „Außerdem sehen wir einen deutlichen Trend zu Charakter-Bä-ren, also solchen mit interessanter Provenienz. Selbst wenn der Teddy selbst nicht besonders wertvoll ist, kann eine gute Background-Story Hunderte, wenn nicht Tausende Euro Preissteigerung bewirken.“

An der Börse sym-bolisieren Bären zwar s inkende Kurse, in den gro-ßen Auktionshäu-sern steht Meister Petz hingegen für

gute Gewinne: Ausgerechnet alte Teddies erzielen seit den Achtziger-jahren international so hohe Prei-se, dass das weltgrößte Spielzeug-Auktionshauses Vectis – über das auch Sotheby’s seit vielen Jahren seine einschlägigen Auktionen ab-wickelt – Sammlerspielzeug inzwi-schen gezielt als Anlageinstrument anbietet. Natürlich dürfen solche Investment-Teddies keine Kuschel-tiere (mehr) sein, denn je weniger „bespielt“ ein Stück ist, desto grö-ßer sein Wiederverkaufswert. Aus-nahmen von dieser Regel bilden nur besonders alte oder besonders rare Bären.

Der Top-Teddy in beiden Kate-gorien ist oder vielmehr wäre der „PB 55“, der 1902 im deutschen Giengen an der Brenz das Licht der Welt erblickte: Margarete Steiff, die Gründerin einer Filzspielwarenfab-rik, entwarf den knuddeligen Spiel-gefährten für Kinder, wobei das P für Plüsch, das B für beweglich und 55 für die Zentimeter-Sitzhöhe des Bären stehen. Zum Leidwesen aller Bärenfreunde ist kein Original-PB 55 aus dem Entstehungsjahr mehr erhalten – sein heutiger Wert wä-re astronomisch, wie das Beispiel seines „kleinen Bruders“ PB 28 zeigt: Im Katalog von 1905 war er noch mit fünf Mark gelistet, im Jahr 2000 erzielte der blonde, mit Holzwolle gestopfte Teddy bei einer Auktion 125.532 €.

Wer nun meint, damit müsse der PB 28 den Auktionsbären rekord halten, der irrt: Der bislang teu-erste Brummer aller Zeiten ist der Teddybär „Louis Vuitton“, der ebenfalls anno 2000 in Monaco um unglaubliche 213.720 € an einen koreanischen Arktophilen (so die wissenschaftliche Bezeichnung für Bärensammler, von „arktos“ = grie-chisch für Bär, „philie“ = Liebe, Lei-denschaft) verkauft wurde.

Teddy-OldiesIm Vergleich dazu nehmen sich die 156.240 €, die im Juni 2002 für den Teddy „Happy“ gezahlt wurden, ge-radezu bescheiden aus. Auch er, der bislang teuerste historische Teddy-bär der Welt, stammt von Steiff. Er wurde nur in den Jahren 1926/27 und in sehr kleiner Stückzahl pro-duziert, und das angebotene Ex-emplar bestach durch die unge-wöhnliche Tatsache, dass es völlig unbespielt war und sogar noch den Original-Steiff-Knopf im linken Ohr trug. Übrigens: „Als „histo-risch“ gelten Teddybären, wenn sie aus der Zeit vor 1970 stammen.

Doch wie lässt sich das Alter ei-nes Teddybären überhaupt bestim-men? Der Knopf, die Fahne und der Steiff-Schriftzug, die sich alle im Lauf der Zeit verändert haben, las-sen – insbesondere in ihrer Kombi-nation – ziemlich genaue Datierun-gen zu. Sind diese Markenzeichen verloren gegangen, was besonders bei sehr alten Bären vorkommt, dann orientieren sich Experten an anderen Markmalen, etwa den Au-gen, dem Gewicht oder der Position der Nähte.

„Auch die Körperform gibt Hin-weise auf das genaue Alter des Bä-ren, ebenso die Art der Holzwolle-Stopfung und der Mohair-Plüsch“,

Freitag, 18. Dezember 2015 INVEST:FEUILLETON 53

Die teuersten Teddies in Auktionen

Modell Baujahr Verkauf Preis

Teddybär „Louis Vuitton“ 2000 2000 213.720

Teddybär „Happy“ 1926/27 2002 156.240

Trauerbär („Mourning Bear“) 1912 2000 154.337

„Teddy Girl“ 1905 2000 138.049

PB 28 1904 2000 125.532

Teddybär „Peace“ 1925 1997 97.002

Teddybär „Harlekin“ 1925 1999 91.296

Kapelle „Die Bärenhochzeit“ 1925/26 2003 89.280

Teddybär „Happy” 1926 1989 85.897

Teddybär „Elliot“ (blau) 1908 1993 64.690Quelle: Steiff, Auktionshäuser, Preisangaben in Euro

Wertsteigerung 1905 kostete der PB 28 fünf Mark Listenpreis, was umgerechnet laut Kaufkrafttabelle heute 23 € ent-spricht. Tatsäch-lich erzielte ein blondes Exemplar vor 15 Jahren 125.532 €.

125-Karat-BärZum 125-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2005 schuf Steiff 125 Edel-Teddys aus Seidenmohair mit Goldfäden und Augen aus Saphiren und Brillanten. Preis: 29.000 €.

Kindern Teddybären schenkt. Nach Hendersons Tod im Jahr 1990 kam sein „Teddy Girl“ unter den Ham-mer und übersiedelte 1994 für ei-nen Kaufpreis von 138.049 € in ein Teddybären-Museum nach Izu (Japan).

Wie wichtig Provenienz und Geschichte(n) eines Teddys für dessen Wert sind, belegen auch zwei weitere Exemplare aus der Top Ten-Tabelle: Der dreifarbige „Harlekin“ (35 cm groß) ist der far-bigste aller Steiff-Bären, ging aber nie in Serie und war bis zu seiner Versteigerung 1999 im Besitz einer ehemaligen Mitarbeiterin der Fir-ma Steiff. „Elliot“ (32 cm groß) war der einzige blaue Bär in einer Serie von 24 erstmals bekleideten Bären,

die das Londoner Kaufhaus Har-rods 1908 bei Steiff bestellte. Aus dieser Serie ist außer ihm nur der rote „Alfonzo“ wieder aufgetaucht, der einst Prinzessin Xenia von Russland gehörte. Auch ein grünes Modell aus dieser Serie soll noch irgendwo existieren.

Faktor FarbeDoch warum spielen Farben bei der Preisfindung eine so große Rolle? Joanne McDonald vom Auktions-haus Vectis erklärt das so: „Schon bei der Herstellung historischer Bären war es wesentlich teurer, ge-färbtes Mohair zu verwenden, was sich auch im Verkaufspreis nie-derschlug. Vor allem aber wurden von farbigen Modellen, die ja mo-dischen Trends unterliegen, immer nur vergleichsweise wenige Stück hergestellt, um keine Ladenhüter

verrät Gundi Pacher-Groh vom Wiener Dorotheum. „Relevant ist überdies die Anscheibung durch Bindfaden oder Metallaufhän-gung.“ Die Merkmale der wert-vollsten, alten Steiff-Teddys sind laut Pacher-Groh „blanker Knopf oder Elefantenknopf im linken Ohr, große Füße, lange Arme, spitze Na-se, Höcker und Schuhknopf-Augen, die später von Glasaugen abgelöst wurden“. Die Expertin rät aber, vor jedem (teuren) Kauf tunlichst Fach-leute zu Rate zu ziehen, damit sich ein vermeintlicher Top-Teddy nicht als G’scherter im Pelz entpuppt.

Bärühmte BärsönlichkeitenZurück zu den Superlativ-Bären. Platz drei in der Weltrangliste

nimmt der Trauerbär („The Mour-ning Teddy“) ein, den S teiff 1912 zur Erinnerung an den Untergang der „Titanic“ aus schwarzem Mo-hair fertigte: 154.337 € brachte ein

solches Exemplar im Jahr 2000 in Amerika, ein anderes 1997 im Dorotheum den österreichischen Rekord von immerhin 259.600 öS (rund 18.900 €).

Ein Original-Steiff-Teddy „über-lebte“ übrigens – im Gegensatz zu seinem Besitzer Gaspare Gatti – den Untergang der Titanic.

Eine ebenso einzigartige Ge-schichte ist mit dem „Teddy Girl“ verbunden, das im Ranking der teuersten Brummer Platz vier be-legt: Die Steiff-Bärin wurde 1904 am Tage ihrer Geburt für Bob Hen-derson gekauft und begleitete den nachmaligen Piloten in seiner Uni-formbrusttasche bei der Invasion der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Colonel Hendersons Liebe zu sei-

ner pelzigen Freundin ging so weit, dass er 1962 den „Teddy Bear Club“ und später die Charity-Organisati-on „Good Bears of the World“ grün-dete, die kranken und einsamen

Chad Valley-BärAus den 1930ern stammt der rosa-lila Teddy, dessen seltene Farbe seinen Schätz-wert (800–1.200 £) bei Vectis verdoppelte. Ein ähnliches Modell wird im Februar bei Vectis für geschätzte 600–800 £ angeboten.

PB 55Das allererste Steiff-Modell zählt zu den gesuchtesten Raritäten. Aus dem Entstehungsjahr 1902 ist kein Exemplar mehr erhalten.

Ted – ein echtes Schnäppchen Sein Hersteller ist fraglich, sein Zustand „bespielt“, seine Vita seit 1907 aber spannend und gut do-kumentiert. Ende Jänner kommt Ted bei Vectis zur Auktion, Schätzwert: 200–300 £.

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medianet.at54 Fonds:Park Freitag, 18. Dezember 2015

WIEN. Die Erste Asset Manage-ment (EAM) wurde für mehrere ih-rer nachhaltigen Publikumsfonds mit dem FNG-Siegel ausgezeichnet.

Das FNG-Siegel ist der Qualitäts-standard für Nachhaltige Geldan-lagen im deutschsprachigen Raum und wurde vom Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG) entwickelt.

SpitzenbewertungenAusgezeichnet wurden der Erste WWF Environment mit drei Ster-nen, während weitere vier Fonds – Erste Responsible Stock Global, Erste Responsible Stock Europe, Erste Responsible Bond, Erste Re-sponsible Bond Euro Corporate – mit jeweils zwei Sternen ausge-zeichnet wurden. Der Erste WWF Environment, dem die Jury eine Spitzenbewertung von drei Ster-

nen verlieh, basiert auf einer rein hausinternen Recherche, bei dem die Erste Asset Management kom-plett auf ihr eigenes Know-how und Expertise vertraut, so das Un-ternehmen. Potenziell interessante Unternehmen werden identifiziert, gemäß der Fondsrichtlinien analy-siert und vom Kooperationspartner WWF Österreich erneut überprüft.

Der WWF-Umweltbeirat ent-scheidet im letzten Schritt über Aufnahme oder Ablehnung.

QualitätsstandardDas FNG-Siegel normiert einen Qualitätsstandard für nachhalti-ge Publikumsfonds. Die Mindest-anforderungen des Siegels setzen sich aus Transparenz- und Prozess-kriterien, dem Ausschluss von Waf-fen und Kernkraft zusammen so-

wie der Berücksichtigung der vier Bereiche des UN Global Compact: Menschen- und Arbeitsrechte, Um-weltschutz sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung.

Positiver MehrwertGerold Permoser, CIO und Leiter des Nachhaltigkeits-Teams, zeigt sich über die Auszeichnungen na-turgemäß erfreut: „Die überdurch-schnittlich guten Bewertungen un-serer Fonds belegen, dass wir mit dem Engagement im Nachhaltig-keitsbereich auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen zeigen, dass man mit Investments in nachhaltige Un-ternehmen nicht nur einen positi-ven Mehrwert für die Gesellschaft schaffen kann, sondern dass auch der Kunde langfristig profitieren kann.“ (rk)

einem strukturellen Wirtschafts-aufschwung abgelöst, was die Eu-rozone widerstandsfähiger gegen-über Schocks macht, als sie es in der Vergangenheit war.“

Der aktuelle Aufschwung bietet allen Volkswirtschaften eine wich-tige, aber begrenzte Chance, sich ihren strukturellen Problemen zu

MAILAND/LONDON. Pioneer In-vestments prognostiziert für das kommende Jahr ein schwieriges Umfeld mit schleppendem Wirt-schaftswachstum, Sorgen über geo-politische Risiken und politische Fehlern. Viele Volkswirtschaften werden mit Umbrüchen und knap-per Liquidität – sprich Geldnot – zu kämpfen haben.

„Trotz dieses nicht besonders erfreulichen Szenarios sehen wir 2016 mit Optimismus entgegen“, erklärte Giordano Lombardo, CEO und Group CIO von Pioneer Invest-ments. „Sowohl in den entwickelten Ländern als auch in den aufstre-benden Märkten finden tiefgreifen-de Strukturveränderungen statt. Während wir nur geringes Wachs-tum und eine gedämpfte Inflation erwarten, sollte der globalen Wirt-schaft eine Stagnation weitgehend erspart bleiben, solange große Volkswirtschaften ihre Struktur-reformen weiter vorantreiben – was wir als das wahrscheinlichste Szenario betrachten.“

Normalisierung In den USA sollte sich die Inflation beschleunigen, da eine bessere Be-schäftigungslage und ein kräftiges Wachstum der Konsumausgaben letztlich zu einem moderaten Lohn- und Preisdruck führen werden, meint der Pioneer-Experte.

In der Geldpolitik der USA er-wartet Pioneer eine fortschreitende Normalisierung, die schrittweise verlaufen und darauf ausgerichtet sein wird, die Inflation in der Nähe des Ziels von 2% zu halten.

Für Europa ist der Ausblick po-sitiv, sagt Lombardo, wenngleich auch hier potenziell Risiken – spe-ziell externer Art – bestehen: „Dank der Reformbemühungen wird in vielen Ländern der zyklische von

stellen und auf ein ausgewogene-res und nachhaltigeres Wachstum hinzuarbeiten. Für die Schwel-lenländermärkte bleibt das Bild höchst durchwachsen: Dank einer Belebung der entwickelten Märkte und einer gewissen Stabilisierung in Ländern, die 2015 starke Ein-brüche hinnehmen mussten, wird

ein leicht stärkeres Wachstum er-wartet. Bedeutende Risiken bleiben aber bestehen, wie etwa die kom-mende Zinswende der US-Zentral-bank (auch wenn die Lage nun ro-buster als in der Vergangenheit ist), anhaltend schwache Rohstoffprei-se und der Druck zum Schuldenab-bau, meint der Pioneer-Experte.

Soft Landing „Und was schließlich China be-trifft, rechnen wir dort nicht mit einer harten Landung. Die chine-sische Wirtschaft zeigt Anzeichen einer weiteren Stabilisierung, wo-bei Schwachstellen vor allem im staatlichen Sektor und bei den Ex-porten konzentriert auftreten“, sagt Lombardo.

Die nach Sektoren unterschiedli-che Entwicklung scheint auf einen tiefgreifenden Strukturwandel mit scharfen Einschnitten bei über-schüssigen Industriekapazitäten hinzuweisen, während die Privat-wirtschaft, die Dienstleistungen und der Konsum Stärke zeigen.

Allerdings könnten verschiedene Faktoren diesen positiven Struk-turwandel und die bescheidenen Wachstumsprognosen noch aus der Bahn werfen. „Geopolitische Risi-ken, welche die Stimmung negativ beeinflussen und das potenzielle Wirtschaftswachstum in zahlrei-chen Regionen reduzieren könnten, geben Anlass zu ernster Sorge“, warnt Lombardo. (rk)

aufschwung zyklisch, Wachstum schwach2016 wird kein leichtes Jahr, meint Giordano Lombardo von Pioneer Investments. Grund zur Panik gibt es aber nicht.

Erste holt sich FnG-siegelDie Erste Asset Management (EAM) wurde für mehrere ihrer nachhaltigen Publikumsfonds mit dem FNG-Siegel ausgezeichnet.

Wachstum?„Moderat positive Bewertung riskanter Anlagen, insbesondere Aktien – aber das Risiko von Extremereignissen steigt.“

Expert ViewGiordano Lom-bardo, CEO und Group CIO von Pioneer Invest-ments, erwartet ein schwieriges Jahr 2016.

Gerold Permoser, CIO Erste Asset Management und Leiter des Nachhaltigkeits-Teams.

Invest-riesePioneer Invest-ments, gegründet 1928, ist ein global tätiges Investmentun-ternehmen mit Niederlassungen in 28 Ländern, 2.000 Mitarbeitern und einem verwal-teten Vermögen von circa. 225 Mrd. €. Es ist eine 100%ige Tochter von UniCredit S.p.A.

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medianet.at Freitag, 18. Dezember 2015 FINANZDIENSTLEISTER/MARKET:WATCH 55

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Strukturierte Programme zum Working Capital Manage-ment können dazu beitragen, den Arbeitskapital-Einsatz zu optimie-ren“, verspricht Philipp Mall, Seni-or Project Manager bei der Inver-to AG. „Es handelt sich dabei um ein hervorragendes Werkzeug zur Steigerung der Finanzkraft eines Unternehmens.“ Beginnen sollte man laut Mall mit der Untersu-chung des Bestandsmanagements. „Der kürzeste Weg zur Optimierung führt dabei über die Schaffung ent-

sprechender Kennzahlensysteme. Wenn Transparenz über die Liefer-kette besteht, können Führungs-kräfte und Fachbereichsmitarbei-ter Ziele, Kennzahlen und Verant-wortlichkeiten festlegen.“

Verbindlichkeiten hinauf …Um Zahlungsziele erfolgreich zu harmonisieren und steuern zu kön-nen, brauchen Unternehmen einen Arbeitsablauf mit klaren Spielre-geln. „Diesen zu entwickeln, er-fordert dedizierte Ressourcen, die über ausreichend Zeit und Know-how für die nötigen Arbeitsschritte

verfügen“, sagt Mall. Dazu gehören umfassende Auswertung der Kre-ditoren-Historie, Herleitung von Ziel- und Zahlungsbedingungen, Umsetzung der erforderlichen Ver-handlungen.

„Die Verantwortlichen sollten bei der Ausarbeitung der Rahmenbe-dingungen die Gesamt-Warengrup-pen- bzw. Lieferantenstrategie im Blick behalten und regionale recht-liche Besonderheiten berücksichti-gen“, rät Mall. „Empfehlenswert ist außerdem, schriftliche Leitfäden für die Verhandlungen mit Liefe-ranten zu erstellen.“

… Forderungen hinunter …Einer der wirkungsvollsten Hebel für Working Capital Management ist die Reduzierung von Forderun-gen. „Die Verbindung von langen Zahlungszielen für Kunden mit kurzen von Lieferanten ist gerade bei kleineren und mittleren Un-ternehmen ein Grund für unnötig hohen Kapitaleinsatz“, weiß Mall. „Besonders Firmen, die als „Tier-1“- oder „Tier-2-Lieferant“ arbeiten und Rohmaterialien einsetzen, entstehen hierdurch unnötig hohe Kapitalabflüsse.

„Für die Optimierung dieses Ver-hältnisses gelten ähnliche Aspek-te wie für das Management von Verbindlichkeiten“, sagt Mall: „Die verantwortlichen Führungskräf-te sollten zunächst kalkulatorisch einheitliche Rahmenbedingungen schaffen und diese anschließend vor allem den Vertriebsmitarbei-tern einschärfen. So bleibt gewähr-leistet, dass die neuen Ziele Ge-genstand sämtlicher anstehender Verkaufsgespräche und Vertrags-verhandlungen werden.“

… bringt mehr Geld in die KassaEine weitere wichtige Erfolgs-voraussetzung ist die Liquiditäts-steuerung bzw. das Cash Manage-ment.

Dabei erschließt der Ansatz fast immer zusätzliche Reserven, meint Mall: „Maßnahmen wie unterneh-mensweit einheitliche Vorgaben zu Geldentnahmen, Geldanlagen oder Finanzierungsmitteln erhöhen auch in bereits gut organisierten Unternehmen die Bargeldbestän-de; dasselbe gilt für klare Regeln für kaufmännische Berechnungen etwa zur Investitionsrechnung.“

Verbindlichkeiten gezielt erhöhenBeim Working Capital Management geht es darum, die Art und Weise zu optimieren, wie ein Unternehmen Kapital in Umlaufvermögen bindet.

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„Gezieltes Working Capital Management hilft dabei, aktuelle Vorteile langfristig zu sichern“, sagt Inverto-Experte Philipp Mall.

FNG-SIEGEL

Nachhaltige GeldanlagenWIEN. Anleger und Finanz-berater können Publikums-fonds mit einer belastbaren Nachhaltigkeitsstrategie ab sofort leichter erkennen. An 34 Publikumsfonds (u.a. von C-Quadrat, Erste-Sparinvest und Raiffeisen) haben das Forum Nachhaltige Geldanlagen und die neu gegründete Gesell-schaft für Qualitätssicherung Nachhaltiger Geldanlagen (GNG) am 8.12. erstmals das FNG-Siegel für einen Mindest-standard in Bezug auf Nach-haltigkeit und Transparenz vergeben. www.forum-ng.org

PARTNER BÖRSE LONDON

Mehr Wachstum für unsere KMUWIEN. Die UniCredit hat eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach sie bevorzugter Bank-partner der London Stock Ex-change im Rahmen des ELITE-Programms zur Unterstützung kleiner und mittlerer Unter-nehmen in Zentral- und Ost-europa (CEE) wird. ELITE ist eine innovative Plattform der Londoner Börse, die ambitio-nierten privaten Unternehmen in Europa ein beschleunigtes Wachstum ermöglichen soll.

NEUES PRODUKT

Donau versichert gegen KrebsWIEN. Ab Jänner kann bei der Donau Versicherung eine neu-artige Krebsversicherung (über 25.000, 50.000 oder 100.000 €) abgeschlossen werden. Sie bie-tet eine sofortige Leistung bei der Diagnose einer bösartigen Krebserkrankung.

Es wird nur eine vereinfach-te Gesundheitsprüfung (zwei Fragen) verlangt. Kinder der versicherten Person von 3 bis 18 sind bis zu einem Drittel der Versicherungssumme bzw. bis maximal 11.000 € prämien-frei mitversichert. Abschließ-bar ist die Krebsversicherung ab 18 bis höchstens 60 Jahre.

VERBRAUCHERKREDITE

Aufholbedarf bei FinanzbildungWIEN. Bei der Finanzbildung besteht hierzulande noch eine Menge Aufholbedarf. Unterstri-chen wird diese Einschätzung durch eine von der EU durch-geführte Studie, die belegt, dass nur 11% der Österreicher über ihre Rechte im Zusam-menhang mit der Aufnahme von Krediten ausführlich Be-scheid wissen, sich nur 18% über die Bedingungen ihres Kreditvertrags gut informiert fühlen und sich nur rund 50% in Hinblick auf die Verbrau-cherkreditrechte gut geschützt fühlen. Zur besseren Aufklä-rung hat die EU-Kommission eine Infokampagne mit dem Ti-tel „Sie haben Rechte“ rund um das Thema Verbraucherkredite in Österreich initiiert, die noch bis Februar 2016 läuft. (pj)

Projektziele Vor allem Gene-rierung von Cash und Erhöhung der Verbindlich-keiten sowie Verbesserung der Zahlungsbe-dingungen. Klare Richtlinien für die Berechnung und Umsetzung des Working Capitals hatten bei Con-stantia Flexibles zuvor gefehlt.

ErgebnisDas gesetzte Pro- jektziel wurde von Inverto vollständig erreicht. Durch Skonto-Effekte wurde Cash gene- riert. Die Verlän- gerung der Zah-lungsziele führte zur Erhöhung der Verbindlichkeiten und verbesserte die Liquidität von Constantia Fle- xibles deutlich.

Beispiel Constantia Flexibles

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Im Rahmen einer Veran-staltung des Fachverbands Finanz-dienstleister wurden die ersten Ur-kunden für jene heimischen Pfand-leihunternehmen, die sich zu den Standesregeln bekennen, verliehen.

„Pfandleihunternehmen dürfen das Gütesiegel des Fachverbands Finanzdienstleister führen, wenn sie sich zur Einhaltung der freiwil-ligen Standes- und Ausübungsre-geln für Pfandleiher verpflichten“, erklärt Karin Meier-Martetschläger, Vorsitzende des Fachausschusses Versteigerer und Pfandleiher im Fachverband Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer. „Diese Standards sind ein Qualitätsmerk-mal für die Kunden und als Zeichen für Transparenz zu sehen.“

Leicht vergleichbare KonditionenDie Standesregeln erfordern ins-besondere, dass die Geschäfts- und Gebührenordnung auf der Home-page des jeweiligen Pfandhauses veröffentlicht sein muss und dass telefonische Auskünfte über das jeweilige Service- und Dienstleis-tungsangebot erteilt werden.

Dadurch sind die Konditionen der einzelnen Anbieter leichter ver-gleichbar.

Auf einen BlickEine Liste jener Pfandleihun-ternehmen, die berechtigt sind, das Gütesiegel zu führen, ist jetzt neu auf www.wko.at/ pro-kunden, der Kundenseite des Fachverbands Finanzdienstleister, ver öffentlicht:

http://tinyurl.com/jdl55hl

Zusätzliche Informationen bietet die Checkliste zur Pfandleihe, die ebenfalls auf wko.at/pro-kunden kostenlos zum Download verfüg-bar ist. Dort wird insbesondere der Ablauf von Pfandgeschäften erklärt und es gibt Tipps, worauf beson-ders geachtet werden sollte:

http://tinyurl.com/onsjkdd

Neben der Checkliste zum The-ma Pfandleihe hat der Fachver-band Finanzdienstleister noch zu den Themen „Selbstauskunft über Datenbanken“, österreichische Crowd investing-Plattformen, Pen-sionsvorsorge, Fremdwährungs-kredit, Kreditaufnahme, Krisen-absicherung, Anlageprodukte und Goldkauf hilfreiche Checklisten für Kon sumenten erstellt und ver-öffentlicht.

Pfandleiher mit GütesiegelDer Fachverband Finanzdienstleister bemüht sich weiter um Transparenz und Servicequalität.

Karin Meier-Martetschläger, Spezialberufs-gruppenvertreterin bei Finanzdienstleistern.

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Raiffeisen wünscht eine schöne Weihnachtszeit

und ein erfolgreiches neues Jahr.

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Politdebatte Die Immobilien-wirtschaft wünscht sich u.a. einen marktaffinen Mietzins 58

Benediktinerhof Historisches Gebäude in Gumpoldskirchen wird revitalisiert & erneuert 58

Wertsteigerungen Für die Gewerbeimmobilien in Europa geht’s weiter bergauf 62

Grunderwerbssteuer Noch rund zehn Tage Zeit, um sehr viel Geld zu sparen! 63

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Jetzt fährt man wieder, Gott sei Dank!Sechs Jahre Bautätigkeit um rund eine Milliarde Euro hat es gebraucht, bis der Wiener Hauptbahnhof wirklich fertig geworden ist.

Praterstern Bald Baustart für Öster-reichs größtes Studentenwohnheim.

Promenaden Galerien Exklusiver, neuer Business-Komplex in Linz.

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Vermittlung VerwaltungBewertung Baumanagement

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Wir leben

Immobilien.

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IATX (Schluss 16.12.) 234,81 0,85%

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Immofinanz -2,69%

Warimpex -3,08%

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▲ Morgan Stanley US Prop. I USD 2,49%

▲ Nordea 1 Gl.real estate BI USD 2,27%

▲ Dt. Invest I Gl.r.est.Sec.USD Fc

2,14%

▲ Henders. H.Gl.Pr.eq.Fd.I2 Acc H 1,77%

▲ NB US real est.Sec. USD I Dis 1,68%

▼ Parvest r.est.Secur.W.c eUr -4,69%

▼ cS (Lux) europ.Prop.equ.Fd.B -4,31%

▼ eSPA Stock eur.-Prop. vT cZK -4,17%

▼ SSgA eur. ex UK Ind.re.est. I -3,69%

▼ Parvest r.est.Sec.eur.N eUr -3,63%

3,87%Buwog

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cerX (Schluss 16.12.) 403,67 -0,73

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medianet.at58 IMMO:MÄRKTE Freitag, 18. Dezember 2015

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Angesichts steigender Bo-denpreise ist die Verfügbarkeit von Bauland von besonderer Bedeutung für den Wohnbau, bedenkt man, dass allein in Wien eine Neubau-leistung von 10.000 zusätzlichen Wohnungen pro Jahr erforderlich ist und nur ausreichendes Angebot Leistbarkeit schaffen kann.

„Die Vergabe von Baurechten wä-re ein probates Mittel für öffent-liche oder private Eigentümer, die ihr Grundstück zwar für Bebauung zur Verfügung stellen möchten, aber nicht verkaufen wollen“, ist Sandra Bauernfeind – Maklerspre-cherin des Österreichischen Ver-bands der Immobilienwirtschaft (ÖVI) – überzeugt.

Baurecht statt SuperädifikatSeit Jahren gibt es einen Entwurf zu einer Gesetzesnovelle, der von einer Expertengruppe mit Beteili-gung des ÖVI im Justizministerium auf Initiative der Notare erarbeitet wurde, um dieses Rechtsinstru-ment zeitgemäßer zu machen. Kon-kret soll das Superädifikat auf den ursprünglich vorgesehenen Anwen-dungsbereich, nämlich auf „labile“ Bauwerke, zurückgedrängt werden.

Auch als Belehnungsobjekt soll das sichere Baurecht dem unsi-cheren Superädifikat vorgezogen werden. Durch Eintragung jeder Änderung des Baurechtsvertrags im Grundbuch würde zudem die Rechtssicherheit erhöht.

Zu beachten wären jedoch die gebührenrechtlichen Aspekte des Baurechts, die bislang eher das Superädifikat bevorzugt haben. „Der Fiskus wäre gut beraten, hier mangels Gegenleistung auf seine Gebühren zu verzichten, am bes-

Immobilien bleiben ein PolitikumDie österreichische Immobilienwirtschaft wünscht sich knapp vor Weihnachten u.a. die Mobilisierung von Bauland und die Einführung eines marktaffinen Mietzinsbildungssystems.

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Wohnen im BenediktinerhofMehr als ein Dutzend Wohneinheiten im Altbau- und mehr als 30 Wohneinheiten im Neubauteil stehen zur Wahl.

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Sandra Bauernfeind, ÖVI-Vorstand und Makler-sprecherin.

Finanzdetails Offeriert werden von der 2-Zimmer-Wohnung mit ca. 50 m² bis hin zur 5-Zimmer-Wohnung mit ca. 120 m² sowie Terrassen und Gartenanteile. Die Kaufpreise liegen zwischen 235.000 und 685.400 €, die Wohnungen sind provisionsfrei.

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Job-BörseDie Auf- und

Umsteiger des Monats im Kurzportrait

Hannes HorvathStart-Up Hannes Horvath (44) hat sich selbstständig gemacht und da-für die HAND GmbH gegründet. Der ehemalige GF der Durst-Bau GmbH will mit der neuen Marke Immobilien-produkte entwickeln, die konkret auf die Bedürfnisse der Zielgruppen zu-geschnitten sind und Innovation mit Investorensicherheit verbinden.

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Gerhard LottesVorsorge Gerhard J. Lottes (47) wur-de zum Geschäftsführer der „Die Vor-sorgewohnungserrichtungs GmbH“, dem neuen Tochterunternehmen der Sans Souci Group & 6B47 Real Estate Investors, ernannt. Zuvor war Lottes u.a. als Bereichsleiter Immobi-lien-Consulting für die Raiffeisen Lan-desbank NÖ-Wien tätig.

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Camila GasserCBRE Camila Gasser (26) ist neuer Junior Consultant beim Gewerbeim-mo-Spezialisten CBRE. Während des Studiums der Transkulturellen Kom-munikation sammelte Gasser erste Berufserfahrungen u.a. bei ÖBB, Sta-tistik Austria, UNODC United Nations Office on Drugs and Crime sowie bei der Clinica los Andes in Kolumbien.

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Thomas MarxLagerhäuser Thomas Marx (48) hat bei der Raiffeisen Ware Austria die Verantwortung für das Franchising mit den Lagerhäusern für Baustoffe sowie Haus- & Garten übernommen. Der nunmehrige GF der RWA-Tochter AFS Franchise-Systeme GmbH war zuletzt Vorsitzender der Geschäfts-führung von bauMax Österreich.

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Freiflächen mit Blick in die Natur und großzügigen Fensterfronten.

Es gibt unterschiedliche Grö-ßen von der Zweizimmerwohnung mit ca. 50 m² bis zur Fünfzimmer-wohnung mit rund 120 m² sowie Terrassen und Gartenanteilen; Pkw-Stellplätze in der hauseigenen Tiefgarage stehen ebenfalls zum Verkauf.

Argumente für GumpoldskirchenBeim Wohnen im Benediktinerhof trifft urbane Nähe zur Großstadt auf lebenswertes Wohnen im Grü-nen, denn durch die angrenzenden Weinberge und den Wienerwald ist Gumpoldskirchen auch ein Wohl-fühlort für Naturliebhaber.

Die Schnellbahn ist mit 700 m Fußweg erreichbar, die Fahrtzeit nach Mödling beträgt fünf und jene nach Wien je nach Station ca. 25 Minuten. Auch mit dem Auto ist man über die B17 und die Südauto-bahn mit einer Fahrtzeit von 25 Mi-nuten rasch in Wien. Die wichtigen Geschäfte des täglichen Bedarfs sind in der näheren Umgebung zu finden, und für den großen Einkauf ist die SCS nur rund zehn Minuten entfernt ...

ten in einem Aufwaschen mit der schon seit Jahren angekündigten Abschaffung der Mietvertragsver-gebührung“, fordert Bauernfeind. „Aus politischem Abtauschkalkül wird der Entwurf aber derzeit in der Schublade gehalten.“

Forderungen an die WohnpolitikAnfang des Jahres hatte der ÖVI die unabhängige Volksökonomin Agnes Streissler-Führer mit der Erstellung einer Studie zu „Leist-barem Mieten – Leistbarem Leben“ beauftragt, um eine wissenschaft-lich fundierte Grundlage für die dringend notwendige Versachli-chung der Diskussion zu schaffen.

Diese Untersuchung beurteilt das Leben in Österreich als ins-gesamt durchaus leistbar, zeigt aber gleichzeitig die Schwächen der österreichischen Wohnpolitik sowie problematische Tendenzen auf: Gerade für „ärmere“ Haushal-te (mit einem Einkommen von we-niger als 60% des medianen Äqui-valenzeinkommens) ist der Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Einkommen mit über 40% deutlich über dem Durchschnitt.

Hier wirft sich die Frage auf, wie-so dieser Wert trotz eines 60%igen Anteils an sozialem Wohnbau in Österreich überhaupt möglich ist.

Dringender Reformbedarf„Diese Faktenlage macht die man-gelnde Treffsicherheit und Reform-bedürftigkeit des österreichischen sozialen Wohnbaus wohl mehr als deutlich evident“, fordert ÖVI-Prä-sident Georg Flödl die Bundeslän-der – allen voran die Hauptstadt Wien – auf, ihre kommunalen Woh-nungsvergabe- und Wohnbauför-derungssysteme einer Evaluierung zu unterziehen und entsprechende Maßnahmen zu setzen.

„Im Sinne der sozialen Gerechtig-keit bedarf es einer regelmäßigen Überprüfung der Förderwürdigkeit. Ist diese nicht mehr gegeben, soll eine Anhebung des Mietzinses auch im sozialen Wohnbau möglich sein, um die soziale Durchmischung aufrechtzuerhalten. Die dadurch entstandenen Mehreinnahmen sollen zweckgebunden für Wohn-bauoffensiven verwendet werden“, verlangt Georg Flödl zum wieder-holten Mal auch ein marktaffines Mietzinsbildungssystem, das leicht anwend- und nachvollziehbar sein müsse.

••• Von Paul Christian Jezek

GUMPOLDSKIRCHEN. Die maleri-sche Gemeinde liegt angrenzend an Mödling und Wien und ist einer der beliebtesten Weinorte an der nie-derösterreichischen Thermenlinie.

Im Ortskern von Gumpoldskir-chen befindet sich der Benedikti-nerhof. Das Gebäude in der Kir-chengasse 3 hat eine Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurück-reicht – es wird nun revitalisiert und erweitert.

Stilelemente aus dem 16. Jhdt.Im historischen Trakt des Gebäu-des befinden sich 14 Wohneinhei-ten und ein Geschäftslokal mit Stilelementen aus dem 16. Jahr-hundert. Im Neubauteil gibt es 33 Wohneinheiten mit attraktiven

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medianet.at Freitag, 18. Dezember 2015 IMMO:OBERÖSTERREICH 59

••• Von Paul Christian Jezek

LINZ. Beim Architekturwettbewerb für die Promenaden Galerien 2011 haben sich 2011 insgesamt 21 Teil­nehmer beworben. Das Salzburger Architekturbüro Halle1 konnte sich durchsetzen und prägt seither die Entwicklung und Neugestaltung des inneren Platzes zwischen Pro­menade, Herrenstraße, Steingasse und Waltherstraße.

Der multifunktionale Gebäu­dekomplex wird Büros und Woh­nungen, im Erdgeschoß auch Ge­schäfte, ein Restaurant und Café, einen Veranstaltungssaal und Se­minarräume beherbergen. Darüber hinaus wird das der Steingasse zugewandte, denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Berufs­schule zu einem Hotel mit 128 Zim­mern ausgebaut. In der Tiefgarage mit drei Untergeschossen stehen dann 505 Parkplätze zur Verfügung.

Das Medienhaus Wimmer öffnet mit diesem Vorhaben die bisher eigengenutzte Grundstücksfläche von 11.900 m2 und offeriert viel­fältige Nutzungsmöglichkeiten des Standorts.

Das Medienhaus wird im Zuge des Umbaus neue, hochmoderne Büroräumlichkeiten beziehen. Be­sonders der 1.200 m2 große News­room erlaubt der Redaktion am Firmensitz der OÖNachrichten ei­ne optimierte Kommunikation di­verser Ressorts und auch Medien­gattungen.

Moderne, neue Büros„Neben der Schaffung eines neuen innerstädtischen Areals und er­gänzender Belebung der schönen Linzer Promenade geht es auch um die Realisierung der eigenen Büroräumlichkeiten, die man noch Jahrzehnte und über Generationen nutzen wird“, erklärt Projektleiter Paolo Cuturi. Darum möchte man die Gebäude in der Planung aus vielschichtigsten Blickwinkeln analysieren.

Das Medienhaus wird im Zuge des Neubaus bisher eigens genutz­te Räumlichkeiten im historischen Stammhaus an der Promenade im Erdgeschoß für Geschäfte und in den oberen Stockwerken für Büro­mieter freigeben. Einzigartig für die Linzer Innenstadt sind dabei großzügige, auch teilbare Flächen im Alt­ und Neubau von 600 bis 800 m2, die auf einer Ebene nutz­bar werden.

Urbaner Lebens- und Arbeitsstil„Durch die Errichtung der ‚Prome­naden Galerien‘ bekommt der ge­samte Stadtteil eine Aufwertung, und die Umgebung entwickelt sich mit“, postuliert Architekt Gerhard Sailer vom Architekturbüro Halle1.

Die moderne, klar strukturierte Architektur öffnet das Areal über den Zugang der Promenade. Die großzügige Raumhöhe von 5 m im Erdgeschoß unterstreicht die Posi­tionierung, die in allen Nutzerbe­reichen einen zeitgemäßen, urba­nen Lebens­ und Arbeitsstil sowie Wohnanspruch im gehobenen Be­

reich findet. Denn die Promenaden Galerien werden auch zur exklu­siven Wohnadresse: Es entstehen 26 teils barrierefreie, teils zweige­schossige Maisonette­Wohnungen mit Dachterrasse und Blick z.B. auf den Freinberg, den Pöstlingberg oder auf den Neuen Dom.

Es sind noch wenige Mietwoh­nungen mit Wohnflächen zwischen 60 und 115 m2 frei; die Wohneinhei­ten werden in hellen Farben sowie mit Echtholzböden in den Wohnbe­reichen und hochwertiger Badaus­stattung gestaltet.

www.promenaden-galerien.at

Mehr Platz für Business in LinzAm Areal der ehemaligen Druckerei hinter dem Stammhaus der OÖNachrichten entsteht mit den Promenaden Galerien ein exklusiver Business-Komplex in Zentrumlage.

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medianet.at60 IMMO:DOSSIER Freitag, 18. Dezember 2015

Drehscheibe Vor wenigen Tagen wurden die Gleisanlagen an der Ostseite des Hauptbahnhofs fertiggebaut.

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Genau genommen waren es ja deut-lich mehr als die im Vorspann er-wähnten sechs Jahre, denn das „Projekt Haupt-

bahnhof Wien“ wurde bereits 2003 erstmals einigermaßen konkret.

Mit dem Beginn der Einreichpla-nung 2006 begann für mehr als 30 externe Büros eine intensive Ar-beitsphase: Sie überprüften sämt-liche Umweltauswirkungen und erstellten die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfungen.

Mit Fahrplanwechsel 2009/10 wurde der Südbahnhof endgültig gesperrt und in den darauffolgen-den Wochen abgerissen.

Im Jänner 2010 begann die ei-gentliche Bauphase, die bis zum Dezember dieses Jahres dauerte.

Die letzten ArbeitenIn diesen letzten Tagen 2015 wur-de der letzte Abschnitt des Projekts (zwischen der Gudrunstraße und dem Hauptbahnhof) finalisiert.

Die endgültige Anbindung und damit die Herstellung der vollen Kapazitäten erfolgte intensiv und ganz zuletzt, um die Beeinträch-tigungen im Bahnverkehr zu kurz wie möglich zu halten.

Die provisorischen Weichen- und Gleisverbindungen wurden ent-fernt und es wurde für die einzel-nen Gleise der Lückenschluss mit

den weiterführenden Streckenglei-sen hergestellt. Dabei konnte nur ein Gleis nach dem anderen bear-beitet werden, um den Bahnver-kehr auch während der Bauzeit aufrechtzuerhalten, weshalb die Arbeiten in Tag- und Nachtschich-ten erfolgten.

Dabei wurde auch ein ca 1,5 km langer Tunnelabschnitt entlang der Arsenalstraße in Betrieb genom-men, der den Richtungsbetrieb am Hauptbahnhof ermöglicht.

Damit kann ein kurzes Umstei-gen direkt am Bahnsteig angebo-ten werden, da zwei Züge aus einer Richtung auf einem Bahnsteig zeit-gleich einfahren können.

Endgültiges Ende der MonarchieAb nun werden die ÖBB ihren ge-samten Fernverkehr ab/bis Wien über das Bahnhofsystem Wien Hauptbahnhof/Wien Meidling füh-ren. Die beiden Bahnhöfe arbeiten betrieblich als zusammenhängende Einheit, die Züge halten an beiden Stationen. Durch die gute Anbin-dung an den öffentlichen Schnell-verkehr sind damit alle Haltestel-len der U-Bahn und Schnellbahn in Wien in weniger als einer halben Stunde erreichbar.

Mit diesem Schritt überwinden die ÖBB ein Erbe der Monarchie, hatten doch die drei Kopfbahn-höfe in Wien einen zeitgemäßen, modernen Bahnbetrieb im Herzen Europas erschwert. Wien Haupt-bahnhof ist als moderner Durch-gangsbahnhof konzipiert, der die Verkehrs wege bündelt und eine leistungsstarke Drehscheibe mit neuen Verbindungen darstellt.

Mit der Vollinbetriebnahme hat der Hauptbahnhof zusätzlich die Funktion als Taktknoten übernom-men: Fernverkehrszüge werden zur vollen und halben Stunde mit Anschlüssen zwischen den Ach-sen West-Ost und Nord-Süd sowie zum/vom Flughafen Wien fahren.

••• Von Paul Christian Jezek

Großer Bahnhof für den HauptbahnhofNach sechs Jahren und einer „verbauten“ Milliarde Euro ist der Wiener Hauptbahnhof voll in Betrieb genommen worden.

Zeitersparnis Durch das neue Fahrplankonzept mit vielen neuen Verbindungen verkürzt der Wie-ner Hauptbahn-hof die Wege der Menschen in der Ostregion pro Jahr um mehr als drei Millionen Fahrgaststunden.(Quelle: ÖIR-Studie „Verkehrsmodell Wien – Ostregion“)

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Nationen, alle österreichischen Landeshauptstädte und den Star-Alliance-Hub am Flughafen Wien.

Seit Sonntag erreicht man damit z.B. mit dem Railjet, aus Salzburg kommend, Wien um bis zu sieben Minuten schneller als bisher.

Generell kommen damit Bahn-fahrer auf vielen Strecken schnel-ler ans Ziel als Autofahrer, sagt Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG: „Mit der Vollinbetriebnahme haben wir den Schlüssel im Schloss gedreht – völ-lig neue Mobilität entsteht.“

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Verbindung Der Railjet vom Wiener Flughafen über den Hauptbahnhof (Bild) in Richtung Westen verbindet sechs Landeshauptstädte mit Wien Schwechat.

Projektleiterin Judith Engel, Vorstandsdirektor Franz Bauer und Verkehrsminister Alois Stöger drehen an den letzten Schrauben.

Mehr Züge, mehr MenschenAuch für die ÖBB selbst hat der Wiener Hauptbahnhof positive Effekte: Die bisherigen drei Wie-ner Kopfbahnhöfe Westbahnhof, Südbahnhof und Südbahnhof Ost hatten das Mobilitätsbedürfnis der Menschen nur teilweise abgedeckt.

Das Verkehrsmittel Bahn konn-te viele Wege nicht kundengerecht

– oder nur mit überlangen Fahr-zeiten – anbieten. Durch die räum-liche Trennung mussten im Raum Wien drei vollwertige Produktions- und Technikstandorte betrieben werden – in Zukunft werden diese Arbeiten von den Technischen Ser-vices der ÖBB am Matzleinsdorfer Platz erledigt. Größere Arbeiten werden nach wie vor im Werk in

Wien–Simmering erledigt, das vom Hauptbahnhof aus schnell erreich-bar ist. Lange Überstellfahrten für den Fernverkehr wie etwa von Wien Westbahnhof durch das gesamte Stadtgebiet entfallen nun, denn Wien Hauptbahnhof ist der leis-tungsfähigste Bahnhof Österreichs: Aufgrund seiner Konzeption als Durchgangsbahnhof werden auf

weniger Gleisen als am ehemaligen Südbahnhof viel mehr Züge fahren und deutlich mehr Menschen un-terwegs sein.

Das StadtentwicklungsgebietVom Produktivitätszuwachs, der mit der Gesamtanlage Wien Haupt-bahnhof erzielt wird, profitiert die gesamte Stadt: Statt früher 109 ha zu belegen, benötigt die neue Bahn-verkehrsfläche nur noch rund 50 ha, also weniger als 50% der ursprüng-lichen Fläche.

Die anderen 59 ha kommen der Stadt und den Menschen, die in ihr wohnen, zugute: Auf dem Areal wer-den 550.000 m² Bürofläche, 20.000 Arbeitsplätze sowie 5.000 Wohn-einheiten für rund 13.000 Men- schen errichtet. Dazu gibt es auch den Bildungscampus Sonnwend-viertel, und in die Wohnungen ent-lang der Sonnwendgasse sind be-reits die ersten Mieter eingezogen.

Der neue FahrplanAm 13.12. ist der neue ÖBB-Fahr-plan in Kraft getreten, womit „offi-ziell“ Vollbetrieb am größten Bahn-hof Österreichs herrscht.

Alle ÖBB-Fernverkehrszüge fah-ren nun über Wien Meidling zum Wiener Hauptbahnhof und durch die Verknüpfung der West-, Süd-, Ost- und Nordstrecke in Wien Hauptbahnhof und Wien Meidling entsteht eine Verkehrsdrehscheibe mit direkter Anbindung an neun

Durch den Über-gang zum Takt-fahrplan laufen noch mehr Züge zusammen und machen den Hauptbahnhof zum Knoten-punkt, der er sein soll.Alois Stöger Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

Der Hauptbahn-hof weckt das volle Potenzial der bisherigen Ausbaumaßnah-men entlang der Weststrecke.Franz Bauer Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur AG

2006–2009 2006: Beginn der Ein-reichplanung, strategi-sche Umweltprüfung2008: Start Umweltver-träglichkeitsprüfung für das Straßenprojekt, UVP-Bescheiderteilung für Bahn-Infrastruktur 2009: UVP-Bescheid- erteilung für Städtebau, Straßenbau, Sperre des Süd- und Ostbahnhofs

2010–2012 2010: Baubeginn des Bahn-Infrastrukturprojekts2011: Adaptierung Gürtel2012: Baubeginn erste Wohnungen und Bürogebäude Dezember 2012: Teilinbetriebnahme Hauptbahnhof 2013: Fertigstellung erste Wohnungen

2014/15 2014: Fertigstellung Bildungscampus und Fertigstellung ÖBB Konzernzentrale Dezember 2014:Eröffnung Wien Haupt-bahnhof-GebäudeDezember 2015: Fertigstellung des gesamten Gleisprojekts, Vollbetrieb

Bauhistorie im Überblick

Wir haben den Bahnhof im vorgesehenen Zeitrahmen und ohne Kosten-überschreitung gebaut.Judith Engel Projektleiterin Hbf. ÖBB-Infrastruktur AG

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medianet.at62 IMMO:NEUE PROJEKTE Freitag, 18. Dezember 2015

Gegend rund um den Praterstern besonders attraktiv.

Mit der Anbindung an zwei we-sentliche U-Bahnlinien – die U1 und die „Universitätslinie“ U2 – ist der Standort mit den namhaften Bildungseinrichtungen der Stadt unmittelbar verbunden.

Die Hauptuniversität am Schot-tentor und die TU sind damit wie die direkten Nachbarn im Bezirk – die neue WU, die Webster Univer-sity Vienna, die Sigmund Freud Pri-vatuniversität und die FH des BFI Wien rasch und einfach erreichbar.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Das private Projektentwick-lungsunternehmen S+B und die deutsche Investa Immobilienun-ternehmen haben die Liegenschaft Nordbahnstraße 3 direkt am Ver-kehrsknotenpunkt Praterstern für sich entdeckt. Demnächst soll dort mit dem Bau von Österreichs größtem Studentenwohnheim mit einem Projekt volumen von rund 90 Mio. € begonnen werden.

Die Bauarbeiten starten mit dem Aushub Anfang 2016. Mit dem Bau wird voraussichtlich im Sommer begonnen, die Fertigstellung ist für Ende 2017/Anfang 2018 geplant.

Top-Uni-Stadt mitten in Europa„Kaum eine andere Metropole ge-nießt so sehr den Ruf einer grünen und schönen Stadtoase wie unse-re Hauptstadt – immerhin wurde Wien heuer zum sechsten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt“, sagt dazu Wolf-dieter Jarisch, Vorstand der S+B Gruppe AG. Das sind Lebensum-stände, die vor allem junge Hoch-schüler in die Hauptstadt ziehen – Wien gilt als die größte deutsch-sprachige Studentenstadt der Welt und ist mit fast 200.000 Studieren-den die größte Universitätsstadt Zentraleuropas.

Allein im zweiten Bezirk gibt es aktuell rund 30.000 Studenten, davon sind rund 25% internationa-ler Herkunft.

Rund um den PratersternUnd: Das Gebiet rund um den Pra-ter und die Messe wurde nicht „nur“ durch die Neuansiedelung der Wirtschaftsuniversität in den vergangenen Jahren zu einem be-liebten Bildungszentrum; die Nähe zur Innenstadt, die perfekte öffent-liche Verkehrsanbindung und die starke Infrastruktur machen die

Wichtiges EntwicklungsarealDie Liegenschaft an der Nordbahn-straße ist Teil eines der größten in-nerstädtischen Entwicklungsgebie-te – im neuen Stadtteil werden in den kommenden Jahren Wohnun-gen und Arbeitsplätze für mehrere Tausend Menschen geschaffen.

Die Symbiose aus Studenten-heim und Wohnraum soll zukünf-tig an diesem Standort den Über-gang vom studentischen Leben zur Arbeitswelt schaffen. „Gerade das Gebiet rund um den Prater liegt durch die zahlreichen Universitä-ten und die moderne Infrastruktur mit Lokalen, Erholungsgebieten sowie Fitnessanbietern bei jungen Leuten sehr hoch im Kurs“, sagt Jarisch. „Daher sind wir sehr stolz, das größte Studentenwohnheim Österreichs bauen zu dürfen – bald können wir mehr als 700 Studie-renden in einer aufstrebenden Um-gebung ein neues Zuhause bieten.“

BackgroundDie S+B Gruppe AG realisiert in Wien weiters u.a. Danube Flats, Lainzer Straße 147, Pater-Schwartz-Gasse 4, Brünner Straße 106, Inno-Center am Wienerberg sowie Vien-na Biocenter 4 und agiert als inter-nationaler Projektentwickler auch in Prag, Warschau und Budapest.

Das Team um Bauunternehmer Reinhard Schertler und General-planer Alfred Michael Beck ist auf Entwicklung, Planung, Bauführung und Vermarktung hochwertiger Bauprojekte spezialisiert. Bei einem Investitionsvolumen von mehr als 3 Mrd. € wurden bereits Immobilien mit 1 Mio. m2 Nutzfläche realisiert.

Die Investa Holding GmbH als 50%-Partner beim Studentenwohn-heim verbindet laut Investa-Gesell-schafter Klaus Laminet „seit vielen Jahren ein partnerschaftliches Ver-hältnis – auch bei der Realisierung anderer Bauvorhaben“.

Das 90-Mio.-€-Projekt Die S+B Gruppe AG und die Investa Immobiliengruppe bauen Österreichs größtes Mikro- und Serviceapartementhaus für Studierende.

Visionär für S+B-Vorstand Wolfdieter Jarisch ist es „sehr erfreu-lich, dass wir uns diesen idealen Studentenstandort sichern konnten“.

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Basteln am Gleinalmtunnel

LEOBEN. Die Bauarbeiten für den Neubau der zweiten Röhre des 8,3 km langen Gleinalmtunnels laufen bereits seit November 2013 auf Hochtou-ren. Jetzt erfolgte der Zuschlag für die elektro-technische Ausstattung des Tunnels an die Dürr Austria GmbH in Gleisdorf mit einem Auftrags-wert von rund 30 Mio. €. Der Auftrag umfasst u.a. Lüftung, Beleuchtung, Videoanlage und Notruf-systeme.

Die Arbeiten der elektrotechnischen Ausrüs-tung in der Neubauröhre beginnen im September 2016, die Verkehrsfreigabe im Gegenverkehr in der Neubauröhre ist für Sommer 2017 vorgesehen. An-schließend startet die bauliche Generalsanierung der Bestandsröhre. Bis zum Frühjahr 2019 werden beide Tunnelröhren sowohl baulich als auch hin-sichtlich der gesamten elektrotechnischen Aus-stattung sowie der Sicherheitseinrichtungen an den modernsten Stand der Technik angepasst.

Der Neubau der zweiten Röhre und die General-sanierung der Bestandsröhre beinhalten auch die Errichtung von 34 neuen Querschlägen (acht be-fahrbare und 26 begehbare Fluchtwege) sowie die Installierung des neuen Tunnelsicherheitssystems AKUT, das sogenannte akustische Tunnelmonito-ring. Die Gesamtkosten des Neubaus der zweiten Röhre und der Generalsanierung der Bestands-röhre betragen rund 250 Mio. €.

EUROPÄISCHE GEWERBEIMMOBILIEN

Die Preise steigen weiter

WIEN. Die Kapitalwerte gewerblich genutzter Im-mobilien sind im Q3 europaweit um 1,8% gestie-gen. Zu diesem Ergebnis kommt der Report „Euro-pean Valuation Monitor Q3 2015“ von CBRE.

Über das gesamte Q3 hinweg waren vor al-lem Deutschland mit 2,4 sowie Frankreich und Großbritannien mit je 2,1% die Länder mit den höchsten Anstiegen. Auch die Kapitalwerte in Süd-europa und Irland haben um 1,5% zugelegt, was insbesondere auf die positiven Entwicklungen im Bürosegment zurückzuführen ist.

Der Industriesektor war mit einem Wertanstieg von 2,6% erneut das Segment mit dem höchsten Wachstum im Vergleich zum Q2 2015: Seit Jahres-beginn hat sich der Wert in dieser Nutzungsart um insgesamt 16,8% erhöht. Dahinter folgen die Sektoren Büro und Einzelhandel mit einem An-stieg von 2,3% beziehungsweise 0,8% im Q3 2015.

„Wir gehen davon aus, dass Investoren in Eu-ropa ihre Investitionen noch stärker an der Risi-kokurve ausrichten werden, um entsprechende Erträge zu erzielen“, erklärt Christian Aplienz (im Bild oben), Head of Valuation bei CBRE Österreich.

„Da für internationale Investoren die europäi-schen Immobilienmärkte auch zukünftig im Fokus ihrer Anlagestrategien stehen, werden die Kapital-werte auch in der nächsten Zeit weiter steigen.“

Direkt am Verkehrsknotenpunkt Praterstern soll bis Anfang 2018 in der Nordbahnstraße 3 das größte Studentenwohnheim Österreichs realisiert werden.

Wir wollen an der Nord-bahnstraße neue Maßstäbe für studentischen Wohn-raum in Wien setzen.

Page 15: finance 1812

medianet.at Freitag, 18. Dezember 2015 IMMO:BIG DEALS 63

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die Neuregelung des Grund-erwerbsteuergesetzes in der Fas-sung StRefG 2015/2016 tritt per 1.1.2016 in Kraft.

Dieses neue Gesetz führt im Be-reich der Immobilientransaktionen in vielen Fällen zu einer höheren Steuerbelastung.

Deshalb ist Steuerberater Werner Braun (Moore Stephens City Treu-hand) ein entschiedener Vertreter der Idee, etwaigen Handlungsbe-darf noch bis 31.12. abzuarbeiten.

„Ich rate meinen Klienten un-bedingt noch heuer für 2016 und später vorgesehene, unentgeltliche Übergaben wie z.B. eine Schenkung gezielt zu planen.“

Echte Gründe sind gefragtDie Übergabe der Immobilie muss mittels Vertrag festgelegt werden. Wesentlich in diesem Fall ist es je-doch, dass eine aufschiebende Be-dingung für 2015 festgelegt wird.

D.h. wenn 2016 oder später ein noch im Jahr 2015 vereinbartes Ereignis eintritt, wird die Schen-kung rechtskräftig und man kann sich entscheiden, ob man das alte oder neue System nutzen möchte. „Damit die aufschiebende Bedin-gung von der Finanz jedoch nicht als Missbrauch ausgelegt wird, ist es ratsam, einen nicht steuerli-chen Grund als Bedingung für die Schenkung anzuführen“, hat Braun einen konkreter Fall aus der Praxis zur Hand. „Ein Großvater hat mit

seiner Enkelin im November 2015 vereinbart, dass sie sein Zinshaus geschenkt bekommt, wenn sie 25. Geburtstag hat und einen zehn-stündigen Kurs über Immobilien-verwaltung besucht hat.“

Die alte Rechtslage führt zu ei-ner Steuerbelastung von 12.000 €, laut neuer Rechtslage müsste die Enkelin 88.250 € bezahlen. Braun: „Ich habe meinem Mandanten klar die Option in die alte Rechtslage empfohlen, denn damit beträgt die Steuerersparnis 76.250 €.“

Die RechtsgrundlageDie Neuregelung des Grunderwerb-steuergesetzes ist auf Erwerbsvor-gänge anzuwenden, die nach dem 31.12.2015 verwirklicht werden oder wenn der Erblasser nach dem 31.12.2015 verstirbt. Als Anknüp-fungspunkt für die Anwendung der Neuregelung wird somit auf die Verwirklichung des Erwerbsvor-gangs abgestellt.

Abgehend von dieser General-norm besteht die Möglichkeit, frei-willig in die neue Rechtslage zu optieren. Dies kommt für Übertra-gungen in Betracht, bei denen der Erwerbsvorgang vor dem 1.1.2016 verwirklicht wird oder der Erblas-ser vor dem 1.1.2016 verstirbt und die Steuerschuld beispielsweise in-folge einer aufschiebenden Bedin-gung oder abhängig von einer be-hördlichen Genehmigung nach dem 31.12.2015 entsteht. Im Fall der Selbstberechnung der GrESt ist die Option bis zur Selbstberechnung, ansonsten bis zur Rechtskraft des GrESt-Bescheids, auszuüben.

Noch ca. 10 Tage Zeit zum SparenDie Neuregelung des Grunderwerbsteuergesetzes bietet noch bis zum Jahresende eine Wahlmöglichkeit bei der Schenkung von Grundstücken.

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Bei Immobilientransaktionen kann noch eine kurze Zeit lang eine Mehrbelastung aufgrund der Steuerreform reduziert werden.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Julie & Ferdy ist derzeit noch ein fünfstöckiges Gründer-zeit-Zinshaus (von Donat Woita aus dem Jahr 1862), das in der Umbau- und Entwicklungsphase durch ein neues, zweistöckiges Dachgeschoss aufgewertet wird.

In diesem Dachgeschoss entste-hen sechs exklusive Maisonette-Penthousewohnungen mit 51 bis 153 m² Wohnfläche und 18 bis 70 m² großen Terrassen sowie zusätz-lichen, jeweils in der obersten Eta-ge befindlichen Dachterrassen.

Wohnen in InnenstadtlageDazu decken 24 Cityapartments mit Wohnflächen von 35 bis 170 m² die komplette Bandbreite von Singlewohnungen bis Luxusapart-

ments ab und werden durch Bal-kone oder Terrassen mit Flächen von 4 bis 50 m² ergänzt.

Insgesamt verfügt das Objekt über 1.887 m² Wohnnutzfläche und rund 600 m² baubewilligten Dach-

boden zuzüglich 300 m² Terrassen. Die 30 Citydomizile sind bereits zum Kauf angeboten und ab De-zember 2016 bezugsfertig.

Exquisites Architekturkonzept„Gemeinsam mit dem Wiener Ar-chitekturbüro Malek Herbst schaf-fen wir hier zeitlos-ästhetischen Wohnraum für Menschen, die ei-ne inspirierende und attraktive Wohnumgebung im Stadtzentrum zu schätzen wissen“, sagt Florian Dietz, Co-Founder und Managing Partner des Projektentwicklers Vestwerk Property Partners GmbH. „Das neue Dach bringt die histo-risch gewachsene Textur der Stadt stärker zum Ausdruck.“

Vestwerk legt den Schwerpunkt generell auf wertsichere Objekte in guten Innenstadtlagen. Managing Partner Maximilian Kneussl: „Wir sehen uns nicht nur als Immobili-enentwickler, die Renditen verdie-nen wollen, sondern wir möchten Architektur auf höchstem Niveau umsetzen. Dabei spielen Einzig-artigkeit und Ästhetik eine große Rolle, und der zukünftige Bewoh-ner soll das Gefühl haben, dass er in einem besonderen Objekt lebt.“

Das Projekt Julie & FerdyIn einem Gründerzeit-Zinshaus in der Leopoldstadt realisiert Vestwerk 30 luxuriöse Citydomizile.

Julie & Ferdy in der Ferdinandstraße 17 in Wien-Leopoldsdorf.

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REKORD-DEAL

„The Mall“: Es ist vollbrachtWIEN. Der größte Immobili-endeal, der in der Hauptstadt jemals realisiert wurde, ist abgeschlossen. Die UniCredit Bank hat das Einkaufszentrum „The Mall“ an ein Konsortium unter der Führung von Morgan Stanley Real Estate Investing (MSREI) verkauft

Der Vertrag war bereits am 22.10. unterzeichnet worden, am 15.12. erfolgte nach Bewil-ligung der Kartellbehörde das Closing der Transaktion.

MULTI TENANT-OBJEKT

KGAL verkauft Pier 50 an FLEWIEN. Die deutsche KGAL-Gruppe hat das Büroobjekt Pier 50 an der Brigittenauer Lände 50-54 im zwanzigsten Wiener Gemeindebezirk an die zur französischen Private-Equity-Gruppe LFPI zählende FLE GmbH verkauft. Den Ver-marktungsprozess strukturiert und FLE als Käufer vermittelt hat EHL Immobilien.

Das „Multi tenant-Objekt“ verfügt über rund 22.300 m² Nutzfläche sowie 466 Stellplät-ze in der hauseigenen Tiefgara-ge und ist nahezu vollständig an renommierte Unternehmen wie das AMS, Hofer, Umwelt-bundesamt, ÖVW Bauträger und SOS Kinderdorf vermietet.

S IMMO

Wieder Erfolge auch in UngarnBUDAPEST. Nach sehr heraus-fordernden Jahren am Büro-Immobilienmarkt in der unga-rischen Hauptstadt spürte die börsenotierte S Immo zuletzt zunehmend positive Signale:

Der größte Mieter im frisch renovierten River Estates er-weiterte seine bestehenden Flächen um mehr als 1.200 m².

Außerdem konnte mit Dano-ne Magyarország ein renom-mierter internationaler Mieter für weitere 1.100 m² gewonnen werden – und die staatliche Studenteneinrichtung Educa-tio hat ihren Mietvertrag über 4.500 m² in einem weiteren Ge-bäude der S Immo verlängert.

HIGHGATE HOTELS

Besitzerwechsel bei zehn HotelsWIEN. Das war sicher einer der bedeutendsten Hotel-Deals in Österreich seit Langem:

Die internationale Sozietät Taylor Wessing hat die Gesell-schafter der Salzburger K+K Hotelgruppe beim Verkauf an ein Joint Venture aus der In-vestmentbank Goldman Sachs und dem US-Hotelbetreiber Highgate Hotels beraten. Ins-gesamt 10 Hotels der Vier- und Vier-Sterne Superior-Kategorie in Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Rumä-nien, Spanien, Tschechien und Ungarn wechseln den Eigentü-mer. Die Genehmigung der Kar-tellbehörde ist bereits erfolgt, das Closing fand am 1.12. statt.

Werner Braun ist u.a. auch Vizepräsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder.

System neu lt. Grunder-werbssteuer-gesetz 1987, Novelle StRefG 2015/2016)Bemessungs-grundlage: Grundstückswert = 2.800.000 €Steuersatz bei unentgeltlichem Erwerb:a.) für die ersten 250.000 € = 0,5%b) für die nächs-ten 150.000 € = 2%c) für alle weiteren Beträge = 3,5%

System alt(lt. Grunderwerbs-steuergesetz 1987)Bemessungs-grundlage: 3-facher Einheits-wert = 600.000 €Steuersatz = 2%Steuerlast = 12.000 €

Der Unterschied Steuerlast nach dem neuen System: 88.250 € Steuerersparnis bei Option in die alte Rechtslage: 76.250 €

Berechnungs- beispiel im Detail

Page 16: finance 1812

Pure-Immo-Player„UBM ist kein Real Estate Invest-ment Trust“, sagt der CEO. „Wir werden uns in Zukunft mehr als bisher als Pure-Player auf die Ent-wicklung von Immobilien konzen-trieren. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette von Wid-mung, Baugenehmigung über Pla-nung, Marketing und Bauabwick-lung bis zum Verkauf abgedeckt. Der Fokus liegt wie bisher auf den Märkten Österreich, Deutschland und Polen sowie auf den Asset-klassen Wohnen, Hotel und Bü-ro. Immobilienentwicklungen in Tschechien, den Niederlanden und Frank reich tragen zur Risikovertei-lung bei.“

Neue Projekte, minimiertes RisikoParallel zur strukturierten Port-folioreduktion will Bier die Ent-wicklungstätigkeit hochfahren. Mit dem frischen Geld aus der Kapital-erhöhung und der im November erfolgten Anleihemission sollen verstärkt neue Projekte realisiert werden. Der Zeitpunkt, die Leis-tung zu erhöhen, ist günstig, denn die Nachfrage nach Immobilienin-vestments ist dem CEO zufolge hoch wie nie zuvor. Aufgrund des enormen Veranlagungsdrucks ge-lingt es immer öfter, Immobilienent-wicklungen noch vor Fertigstellung zu veräußern. „Derzeit machen wir sehr gute Verkäufe schon während der Bauzeit, manchmal sogar noch vor Baubeginn – und das ohne Abschlag“, freut sich Bier. Für die UBM bedeute das eine größere Ab-wicklungssicherheit: „Wir haben kein Risiko mehr bei der Entwick-lung der Immobilie.“ Sein erfreu-liches Fazit: „Der Verkauf geht oft so schnell, dass wir nur mehr eine Zwischenfinanzierung brauchen.“

Aktuelle PRojekte

Ein Blick auf die Projekt-PipelineDie Projekt-Pipeline von UBM Development AG beläuft sich aktuell auf rund 1,5 Mrd. €. Heimmärkte sind Österreich, Deutschland und Polen. Immo-bilienentwicklungen in Frank-reich, den Niederlanden und Tschechien tragen zur Diversi-fikation bei.

Holiday Inn express Berlin Alexanderplatz

Hotel Holiday Inn Frankfurt Gateway Gardens

Hotel Holiday Inn Warschau – City Centre

eigentumswohnungen Rosenhügel, Wien

Quartier Belvedere Central (QBC), Wien

Zalando-Campus, Berlin

WIEN. „Die Fusion war ausschließ-lich auf Wachstum gerichtet, es gab nirgends eine Rationalisie-rung“, bringt es Karl Bier, Chef des Immobilienentwicklers, auf den Punkt.

Erst im Februar des heurigen Jahres wurde die zuvor von PORR abgespaltene PIAG durch einen Downstream-Merger in die bereits seit mehr als 140 Jahren bestehen-de UBM hineinfusioniert; wenig später wurde das Unternehmen durch eine Kapitalerhöhung finan-ziell aufgerüstet. Die entstandenen Synergien konnten innerhalb kur-zer Zeit genutzt werden. „Ohne den Merger hätte sich diese Situ-ation nicht so schnell realisieren lassen“, betont Bier. UBM sei da-durch noch mit „Altkonditionen“ zu neuen Projekten, wie dem QBC am Wiener Hauptbahnhof oder den ehemaligen Rosenhügelstu-dios im 13. Wiener Gemeindebe-zirk, gekommen. „Dank dieser Pro-jekte sind wir in der Lage, in Öster-reich schnell schalten zu können“, erklärt der UBM-Chef. „Es hätte auch viel länger gedauert, neue Mitarbeiter aufzubauen. So sind wir sehr rasch zu einem bedeu-tenden Player gewachsen.“

Starker teamgeist Ganz wichtig war es für Bier, die Mitarbeiter vom Merger zu über-zeugen. Bereits nach rund sechs Wochen, Anfang April, waren al-le Mitarbeiter, die zuvor für PORR oder Strauss & Partner gearbeitet hatten, voll integriert. Bier ist sicht-lich stolz darauf, dass es gelungen ist, die Teams von Anfang an zu durchmischen.

Auch in Deutschland wurde Strauss & Partner sehr schnell in die seit 1999 bestehende UBM-Tochter Münchner Grund inte-griert. Zugute gekommen ist der UBM dabei, dass kein komplett fremdes Unternehmen eingekauft wurde: Die Mitarbeiter kennen ei-nander schon lang. Und noch et-was war wichtig: Es gab keinen Personalabbau, was sich nicht zu-letzt positiv auf die Stimmung im vergrößerten Konzern ausgewirkt hat. Die bei der Zusammenführung von Unternehmen sonst üblichen Reibungsverluste blieben aus. Die Mitarbeiter sind voll motiviert und – besonders wichtig! – glauben an das Businessmodell.

Fakt ist: Auch nach dem Mer-ger bleibt der langjährig positive Track-Record der USP von UBM. Kaum ein Unternehmen kann auf eine so umfangreiche Historie zu-

rückblicken, schon gar nicht in der Immobranche. Die Gesellschaft no-tiert seit ihrer Gründung im Jahre 1873 an der Wiener Börse. Nach 142 Jahren im Auktionsmarkt wur-de UBM im April 2015 in den Stan-dard Market Continuous der Wie-ner Börse aufgenommen; mittelfri-stig strebt das Unternehmen sogar eine Notiz im Prime Market an.

Rekordergebnis in Reichweite„Die Synergien aus der Übernah-me der PIAG und eine im April er-folgte Kapitalerhöhung haben sich überraschend schnell bemerkbar gemacht“, sagt UBM-CFO Heribert Smolé. Schon in den ersten neun Monaten stieg die Gesamtleistung (die Kennzahl umfasst analog zum Geschäftsmodell die Erlöse aus Im-mobilienverkäufen, Mieteinnahmen oder Einnahmen aus Hotelbetrieb sowie noch nicht abgerechnete Bauleistungen, Lieferungen oder Leistungen an Dritte) um 38,3% von 257,4 Mio. € auf 356,1 Mio. €. Der Vorsteuergewinn (EBT) hat sich bis September mit 24,2 Mio. € im Ver-gleich zum Vorjahr mit 11,3 Mio. € sogar mehr als verdoppelt.

Für das Gesamtjahr zeichnen sich daher neue Rekordzahlen ab, auch bei der Dividende. Zurückzu-führen sei diese markante Ergeb-nisverbesserung aber nicht nur auf den Merger, sondern natürlich auch auf den forcierten Abbau der in den letzten Jahren thesaurierten Immo-bilien, so Smolé. Bis Ende 2015 wird der Nettozufluss rund 100 Mio. € erreichen. Grundsätzlich will UBM die Behaltedauer der selbst ent-wickelten Immobilien wesentlich verkürzen. Der Trend, Immobilien-investitionen rascher zu drehen und dadurch die Gewinne früher zu realisieren, wird sich fortsetzen.

Sehr stark aufgestellt: uBM zündet den turbo

Weiter auf kursFrische Syner-gien, motivierte Mitarbeiter und starke Perfor-mancezuwächse dank angekur-belten Immover-kaufs: UBM-CEO Karl Bier und Finanzvorstand Heribert Smolé können opti-mistisch in die Zukunft schauen.

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Knapp zehn Monate nach dem Merger von PIAG samt der in Österreich und Deutschland tätigen Strauss & Partner hat UBM Development AG die Integration erfolgreich abgeschlossen. Nun fokussiert sich der Immobilienentwickler, der in kurzer Zeit zum wichtigen Player am Markt und zum Hot-Pick an der Börse geworden ist, auf neue Projekte.

UBM wird sich in Zukunft mehr

als bisher als Pure-Player auf die

Entwicklung von Immobilien

konzentrieren.

karl Bier UBM-CEO

www.ubm.at