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Wer wagt gewinnt. Mit dem Dualen Gymnasium in eine starke Zukunft. Christoph Plocher, Schüler am Evangelischen Firstwald-Gymnasium Mössingen Dualer Gymnasiast, angehender Maler- und Lackierer, Sportler Heinrich Schmid Evangelisches Firstwald-Gymnasium S. 3 S. 4 Optimierte Meisterausbildung April 2017 Jahrgang 31 Gespür für Beton SCHWERPUNKT MEISTER In diesem HS-Report berichtet Hans Schühle im Interview, dass ein Handwerker früher minde- stens fünf Gesellenjahre benö- tigte, bevor er seine Meisteraus- bildung beginnen durfte. Warum gilt das heute nicht mehr? „Weil man damit diejenigen ausbrem- sen würde, die hungrig sind und schnellstmöglich Führungsver- antwortung übernehmen wollen. Wenn du denen sagst: Für euch geht es frühestens in fünf Jahren weiter, dann demotivierst du sie oder verlierst sie sogar“, sagt Geschäftsbereichsleiter Ralf Pöndl. Wie stellt Heinrich Schmid sicher, dass infolge schneller Kar- riereschritte die Praxiserfahrung nicht auf der Strecke bleibt? „Indem wir dafür sorgen, dass unsere Führungskräfte stets den engen Kontakt zur Baustelle behalten“, sagt Pöndl. So beinhal- ten die Kurse zum Vorarbeiter und Arbeitsgruppenleiter techni- sche Inhalte, außerdem soll jede angehende Führungskraft eine Meisterausbildung absolvieren, die es inzwischen auch für die Bereiche Trockenbau sowie Bauten- und Korrosionsschutz gibt. Als weitere Maßnahmen nennt Ralf Pöndl die enge Begleitung durch die Trainer der Führungs-Akademie sowie die Zukunfts- Werkstatt (siehe Beitrag „Fit auf der Baustelle, fit für die Zu- kunft“). „Dort trainieren unsere Führungskräfte gemeinsam mit ihren Mitarbeitern und halten sich damit auch selber technisch fit.“ Außerdem absolvieren sie regelmäßig Intensivkurse, zum Beispiel im Brandschutz, und nehmen an gewerkespezifischen Veranstaltungen teil, wie dem Bodenlegertag im März, der ein Seminar zum Prüfen von Untergründen beinhaltete. Die Führungskräfte mögen heute im Schnitt jünger sein als in früheren Zeiten, eine Voraussetzung gelte aber unverändert, so Pöndl: „Wer bei HS in eine Führungsrolle wachsen will, muss sich zunächst auf der Baustelle bewiesen und dort Erfahrungen gesammelt haben. Ohne reichlich Praxiswissen kann man weder beim Kunden noch vor dem eigenen Team überzeugen.“ Mehr Informationen: Ralf Pöndl [email protected] @ @ Die Praxis zählt Die praktische Aus- und Weiterbildung von gewerb- lichen Mitarbeitern ist eine wichtige Aufgabe. Das hat man bei Heinrich Schmid schon lange erkannt. Bei- spielsweise ist das Baustel- lencamp von Joachim Schabel in Grub am Forst bei HS eine feste Institu- tion. Unzählige Azubis und Gesellen haben dort schon gelernt, schneller und effi- zienter zu arbeiten – ohne dass die Qualität darunter leidet, selbstverständlich. Die guten Erfahrungen mit dem Baustellencamp flos- sen in das neue Konzept der Zukunfts-Werkstatt ein. Das Prinzip: Gewerbliche Mitarbeiter können sich permanent weiterbilden – und zwar dann, wenn der Bedarf da ist. In enger Abstimmung mit den Se- niorpartnern stimmen die Trainer die Trainingsinhalte ab. Wissen nicht auf Vorrat produzieren, sondern be- darfsgerecht, das ist die Devise. Einen großen Anteil am Erfolg der Baustellenaus- bildung haben die Trainer der Führungs-Akademie, Mario Schlegel (GB Süd), Frank Borchardt (GB Südwest), Hans Schühle (GB Württemberg), Willi Epp (Maschinentechnik) und Susanne Kiesewetter (Lehrlingsausbildung). Neu hinzugestoßen ist Fabian Epp. Er soll künftig den Geschäftsbereich Württem- berg mit betreuen. „Fabian ist sehr kommuni- kativ. Er ist sozial engagiert, hat viel Erfahrung als Ju- gendbetreuer. Das merkt man und das kommt gut an“, lobt Trainer Frank Borchardt seinen Kolle- gen. „Bei Heinrich Schmid hat sich Fabian als Trainer für den Soll-Ist-Vortrieb einen Namen gemacht. Wir haben viel positives Feed- back von den Standorten bekommen. Als gelernter Malermeister ist er auch fachlich fit.“ Trotz dieser guten Voraus- setzungen bereitet sich Fabian Epp akribisch auf seine neuen Aufgaben vor. Betreut wird er dabei von Hans Schühle (siehe Inter- view auf Seite 2). Das gar- antiert einen schrittweisen, geordneten Übergang. „Fit auf der Baustelle, fit für die Zukunft“ – was für die ge- werblichen Mitarbeiter gilt, gilt auch für die Trainer. Die praktische Ausbil- dung der Dualen Gym- nasiasten am evange- lischen Firstwald Gym- nasium in Kusterdin- gen schreitet voran. Ende Januar fand in der HS-Werkstatt in Reutlingen ein Tape- zierkurs statt (Bild Mitte, Bericht folgt im Mai). Außerdem durfte einer der Schüler spon- tan für eine Zeitungs- anzeige Modell stehen – oder besser gesagt springen (Bild rechts). Derweil setzt sich der Siegeszug der Idee fort: Zu einer Infoveranstaltung am Friedrich-Schiller-Gym- nasium in Marbach am Neckar (FSG) hatte Schulleiter OStD Christof Martin geladen (Bild links). Es kamen rund 120 interessierte Schüler, Eltern, Lehrer sowie Lokal- und Landespolitiker. Im Sommer wird dort das Modell Abitur + Gesellenbrief in Kooperation mit dem HS-Standort Ludwigs- burg starten. Das FSG ist das größte staatliche Gymnasium Baden-Württembergs. Gewerbliche Mitarbeiter weiterbilden und qualifi- zieren – das ist die Aufgabe der Trainer der Füh- rungs-Akademie. Sie selbst bereiten sich ebenfalls professionell auf ihren Job vor. Im Baustellencamp der Führungs-Akademie: Dass sein Trainer Fabian Epp (r.) 10 Jahre jünger ist, sei für den 36-jährigen Vorarbeiter Georg Nadj (l.) kein Problem, sagt der: „Was wir nicht wissen, bringt er uns noch bei – und wenn wir durch unsere längere Berufserfahrung etwas beitragen können, nimmt Fabian Epp es gerne an.“ Maler Ausbauer Dienstleister Fit auf der Baustelle, fit für die Zukunft Abitur + Gesellenbrief = alles andere als langweilig

Fit auf der Baustelle, Die Praxis zählt fit für die Zukunft · auf der Baustelle, fit für die Zukunft“ – was für die ge-werblichen Mitarbeiter gilt, gilt auch für die Trainer

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Page 1: Fit auf der Baustelle, Die Praxis zählt fit für die Zukunft · auf der Baustelle, fit für die Zukunft“ – was für die ge-werblichen Mitarbeiter gilt, gilt auch für die Trainer

Wer wagt gewinnt.Mit dem Dualen Gymnasiumin eine starke Zukunft.

Christoph Plocher, Schüler amEvangelischen Firstwald-Gymnasium MössingenDualer Gymnasiast, angehender Maler- und Lackierer,Sportler

Heinrich SchmidEvangelischesFirstwald-Gymnasium

S. 3

S. 4OptimierteMeisterausbildung

A p r i l 2 0 1 7 J a h r g a n g 3 1

Gespür für Beton

SCHW ER PU NKT ME IST ER

In diesem HS-Report berichtetHans Schühle im Interview, dassein Handwerker früher minde-stens fünf Gesellenjahre benö-tigte, bevor er seine Meister aus -bildung beginnen durfte. Warumgilt das heute nicht mehr? „Weilman damit diejenigen ausbrem-sen würde, die hungrig sind undschnellstmöglich Führungsver -ant wortung übernehmen wollen.Wenn du denen sagst: Für euch

geht es frühestens in fünf Jahren weiter, dann demotivierst dusie oder verlierst sie sogar“, sagt Geschäftsbereichsleiter RalfPöndl.Wie stellt Heinrich Schmid sicher, dass infolge schneller Kar -riere schritte die Praxiserfahrung nicht auf der Strecke bleibt?„Indem wir dafür sorgen, dass unsere Führungskräfte stets denengen Kontakt zur Baustelle behalten“, sagt Pöndl. So beinhal-ten die Kurse zum Vorarbeiter und Arbeitsgruppenleiter techni-sche Inhalte, außerdem soll jede angehende Führungskraft eineMeisterausbildung absolvieren, die es inzwischen auch für dieBereiche Trockenbau sowie Bauten- und Korrosionsschutz gibt.Als weitere Maßnahmen nennt Ralf Pöndl die enge Begleitungdurch die Trainer der Führungs-Akademie sowie die Zukunfts-Werkstatt (siehe Beitrag „Fit auf der Baustelle, fit für die Zu -kunft“). „Dort trainieren unsere Führungskräfte gemeinsam mitihren Mitarbeitern und halten sich damit auch selber technischfit.“ Außerdem absolvieren sie regelmäßig Intensivkurse, zumBeispiel im Brandschutz, und nehmen an gewerkespezifischenVeranstaltungen teil, wie dem Bodenlegertag im März, der einSeminar zum Prüfen von Untergründen beinhaltete.Die Führungskräfte mögen heute im Schnitt jünger sein als infrüheren Zeiten, eine Voraussetzung gelte aber unverändert, soPöndl: „Wer bei HS in eine Führungsrolle wachsen will, musssich zunächst auf der Baustelle bewiesen und dort Erfahrungengesammelt haben. Ohne reichlich Praxiswissen kann manweder beim Kunden noch vor dem eigenen Team überzeugen.“

Mehr Informationen: Ralf Pöndl [email protected]@@@

Die Praxis zählt

Die praktische Aus- undWeiterbildung von gewerb-lichen Mitarbeitern ist einewichtige Aufgabe. Das hatman bei Heinrich Schmidschon lange erkannt. Bei -spiels weise ist das Bau ste l - len camp von Joachim

Schabel in Grub am Forstbei HS eine feste Insti tu -tion. Unzählige Azubis undGe sellen haben dort schongelernt, schneller und effi-zienter zu arbeiten – ohnedass die Qualität darunterleidet, selbstverständlich.

Die guten Erfahrungen mitdem Baustellencamp flos-sen in das neue Konzeptder Zukunfts-Werkstatt ein.Das Prinzip: GewerblicheMit ar beiter können sichpermanent weiterbilden –und zwar dann, wenn derBedarf da ist. In engerAbstimmung mit den Se -nior partnern stimmen dieTrainer die Trainings inhalteab. Wissen nicht auf Vorratproduzieren, sondern be -

darfs gerecht, das ist dieDevise.Einen großen Anteil amErfolg der Baustellenaus -bildung haben die Trainerder Füh rungs-Akademie,Mario Schlegel (GB Süd),Frank Borchardt (GBSüdwest), Hans Schühle(GB Würt tem berg), WilliEpp (Maschinen technik)und Susanne Kiese wetter(Lehrlings aus bildung). Neuhinzugestoßen ist Fabian

Epp. Er soll künftig denGeschäftsbereich Württem -berg mit betreuen.„Fabian ist sehr kommuni-kativ. Er ist sozial engagiert,hat viel Erfahrung als Ju -gendbe treuer. Das merktman und das kommt gutan“, lobt Trainer FrankBorchardt seinen Kolle -gen. „Bei Heinrich Schmidhat sich Fabian als Trainerfür den Soll-Ist-Vor triebeinen Namen gemacht. Wir

haben viel positives Feed -back von den Stand ortenbekommen. Als gelernterMalermeister ist er auchfachlich fit.“Trotz dieser guten Voraus -setzungen bereitet sichFabian Epp akribisch aufseine neuen Aufgaben vor.

Betreut wird er dabei vonHans Schühle (siehe Inter -view auf Seite 2). Das gar-antiert einen schrittweisen,geordneten Über gang. „Fitauf der Bau stelle, fit für dieZukunft“ – was für die ge -werblichen Mitarbeiter gilt,gilt auch für die Trainer.

Die praktische Ausbil -dung der Dualen Gym -nasiasten am evange-lischen Firstwald Gym -nasium in Kuster din -gen schreitet voran.Ende Januar fand inder HS-Werkstatt inReutlingen ein Tape -zier kurs statt (BildMitte, Bericht folgt imMai). Außerdem durfteeiner der Schüler spon -tan für eine Zei tungs -anzeige Modell stehen– oder besser gesagtspringen (Bild rechts).Derweil setzt sich derSiegeszug der Ideefort: Zu einer Infoveranstaltung am Friedrich-Schiller-Gym -nasium in Marbach am Neckar (FSG) hatte Schulleiter OStDChristof Martin geladen (Bild links). Es kamen rund120 interessierte Schüler, Eltern, Lehrer sowie Lokal- undLan des politiker. Im Sommer wird dort das Modell Abitur +Gesel len brief in Kooperation mit dem HS-Standort Ludwigs -burg starten. Das FSG ist das größte staatliche GymnasiumBaden-Württembergs.

Gewerbliche Mitarbeiter weiterbilden und qualifi-zieren – das ist die Aufgabe der Trainer der Füh -rungs-Akademie. Sie selbst bereiten sich ebenfallsprofessionell auf ihren Job vor.

Im Baustellencamp der Führungs-Akademie: Dass sein Trainer Fabian Epp (r.) 10 Jahre jünger ist,sei für den 36-jährigen Vorarbeiter Georg Nadj (l.)kein Problem, sagt der: „Was wir nicht wissen,bringt er uns noch bei – und wenn wir durch unserelängere Berufserfahrung etwas beitragen können,nimmt Fabian Epp es gerne an.“

Maler Ausbauer Dienstleister

Fit auf der Baustelle,fit für die Zukunft

Abitur + Gesellenbrief = alles andere als langweilig

HS-Report April 2017-3.qxp_HS-Report Januar 2006 15.03.17 15:07 Seite 2

Page 2: Fit auf der Baustelle, Die Praxis zählt fit für die Zukunft · auf der Baustelle, fit für die Zukunft“ – was für die ge-werblichen Mitarbeiter gilt, gilt auch für die Trainer

Nur 13 Prozent der 20- bis 34-jährigen Berufstätigen inDeutschland wollen am Arbeitsplatz Führungsverantwortungübernehmen, heißt es in einer neuen Studie der ManpowerGroup. In vielen Unternehmen fehle ein sicherer Rahmen, indem sich aufstrebende Mitarbeiter ausprobieren und Fehlermachen dürften, lautet einer der ermittelten Gründe für dasErgebnis der Studie.HS-Report meint: Mehr Vertrauen für die Chefs von morgen.

Dr. Carl-Heiner Schmid

Es ist doch nur ein Buchstabe

Menschen

Herausgeber:Heinrich SchmidSystemhaus GmbH & Co. KGGeschäftsbereich KommunikationReutlingenVerantwortlich für die Gesamtausgabe:Josef SchneiderTelefon:0711 65 54 00 01E-Mail:[email protected]

Anschrift der Redaktion:redaktion24 GmbHJosef SchneiderNobelstraße 1570569 StuttgartDruck:LFC print+medien GmbH, Reutlingen Tel.: 07121 30189-12Fax: 07121 30189-19Nachdruck nur mit Zustimmung der Redaktion unter Quellenangabe. Beiträge ohne Verfasser -angabe sind redaktionell. Alle Rechte vorbehalten.

Seite 1: HS; Lea Schneider (Fit…)Seite 2: HS; Lea Schneider (Auf Augenhöhe; Maschinenschulung), Fotolia (Pfiffe)Seite 3: HS; Josef Schneider (Gespür; 1000 Grad)Seite 4: HS; Josef Schneider (Meisterausbildung)

Bildnachweise: Redaktion: David Krenz, Josef Schneider, Lea Schneider

Pfiffe:

Applaus:

Ein verfallenes Schloss oder ein zerfallenes Schloss. Wo ist der Unterschied? Für einen vernagten oder zernagten Schuh gilt das Gleiche. V oder z, im Alltag ist dieserkleine Buchstabentausch meist bedeutungslos. Die Tankstellen-Kette OMV, liefert gerade ein sympathisches Beispiel für diesen kleinen Unterschied. Sie entbietet allenihren Kunden auf innerstädtischen Großplakaten ein herzliches Tankeschön. Frage also: Ist es immer so, oder könnte es Lebenssituationen geben, wo der Wechsel eines einzigen Buchstabens im sonst gleichen Wort zu völlig anderen Ergebnissen führt?Das Thema Mitarbeiter sei angeboten. Ein Thema, das uns alle berührt. Was für einMitarbeiter will ich sein, ein befragter Mitarbeiter oder ein gefragter Mitarbeiter? Die Antwort ist ebenso einfach wie klar. Ein gefragter Mitarbeiter will ich sein und keinbefragter, denn befragt wirst du nur, wenn deine Antwort niemand interessiert.Noch einmal heftiger kann’s werden, wenn es um meinen Kunden geht. Wie sehe ichihn? Als Behinderten oder als Gehinderten? Zur Behindertensicht werde ich neigen,wenn ich mich als Handwerker hinter meinem technisch höheren Wissen verstecke. Der Mensch im Kunden wird mich aber dann rechts überholen, denn der tatsächlicheBehinderte, das bin ich.Wie also anders? Wenn ich auf Augenhöhe und mit Respekt unterwegs bin und demAnderen dienen will – Dienen kommt vor dem Verdienen – räume ich für meinen Kundendie Brocken aus dem Weg, die ihn bis jetzt am Handeln gehindert, ihn also zumGehinderten gemacht haben. Hindernisse, so unser aller Erfahrung, lassen sich gemeinsam meist schnell und besser beseitigen. Die Moral von dieser Buchstabengeschichte? Beim Behindertenauftritt – Wer ist derBehinderte, der Kunde oder ich? – wird der ersehnte Auftrag recht schnell am Horizontverschwunden sein. Beim Gehindertenauftritt wird Arbeit winken, weil mein Gegenüberspürt, dass ich ihm helfen will. [email protected]

Seite 2 HS-Report April 2017

In der Tübinger Zukunfts-Werkstatt finden auch Ma -schinenschulungen für Aus zu -bildende statt. MichaelRommel, Konstantin Bort,Maurice Schmitt, Ermir Ziba(unten), Liviu Hotea undMoritz Oetinger (v. l.) werdenvon Trainerin Regina Barth undTrainer Willi Epp in die richtigeHandhabung der Airless-Ma -schinen eingeführt.

Maschinenschulung für Azubis

„Neu war für uns zum einen der Aufbau der Maschinen, aber auch deren richtige Reinigung“, erzählt Konstantin Bortaus Altbach.

Trainer Willi Epp (hinten) beobachtet die Ausführung vonErmir Ziba ganz genau. „Und ab in die Hocke“ ist einer der Sprüche, die vermutlich jeder der Schulungsteilnehmer einmal gehört hat.

HS-Report: Herr Schühle,Sie haben 1966 Ihren Meistergemacht – vor über 50 Jah -ren. Was bedeutete der Titeldamals?Hans Schühle: In meinemOrt haben gerade mal zweistudiert, der Sohn des Leh -rers und der des Bürger -meisters. Mir fehlte das Geldzum Studieren, also sagte ich,dann lernst du eben denBeruf deines Vaters undGroß vaters – Maler. DasHand werk allgemein war jafrüher viel angesehener. Undein Maler, der einen Meister -brief in den Händen hielt, des-

sen Achtung stieg nochmalsdeutlich.Früher war eine bestimmteAnzahl an Gesellenjahren nö -tig, um den Meister zumachen.Schühle: Du hattest dreiJahre Lehre und dann nochmal fünf Jahre Baustelle.Kurzum: Damals hieß esnoch, dass du dir den Meistererst erarbeiten musst. Mit

21 Jahren war ich mit Ab standder Jüngste, die anderenwaren eher in ihren Vierzigern.Heute kann man gleich nachder Lehre den Meistermachen. Herr Epp, was wür-den Sie einem jungen Ge -sellen bei HS empfehlen, dermit dem Gedanken spielt, sei-nen Meister zu machen?Fabian Epp: Ich würde ihmraten, nach dem Gesellenbrief

erst den Vorarbeiterkurs zubesuchen. Dort beschaffst dudir wichtiges Hintergrund -wissen: Wie funktioniert einAufmaß und wie gehe ich mitKunden um? Im Anschlusslässt sich die Meister aus -bildung draufsetzen und mankann sich schrittweise zumArbeitsgruppenleiter hochar-beiten. Der Weg dauert viel-leicht ein paar Jahre länger,aber du erlangst viel mehrSicherheit im eigenen Han -deln.Herr Epp wird momentan alsTrainer der Führungs-Aka de -mie eingearbeitet. Wie kön-nen wir uns das vorstellen?Schühle: Fabian bringt guteVoraussetzungen mit. DasHandwerkliche, das hat erdrauf. Das hat er unter ande-rem von seinem Vater (WilliEpp, technischer Ausbilder inder Führungs-Akademie/An -merkung der Redaktion). Derkann das am besten vermit-teln. Ansonsten erarbeiten wirmit ihm Schritt für Schritt dasnotwendige Wissen. Dumusst nicht alle Dinge selbstgemacht haben, aber dumusst einfach wissen, worumes geht. Das ist unser Pro -gramm der nächsten zwei bisdrei Jahre.Epp: Mit Herrn Schühle hatteich jetzt schon einige ge -meinsame Termine auf Bau -stellen und in den Stand -orten. Ich höre ihm aufmerk-sam zu, profitiere von seinemunglaublichen Erfahrungs -schatz. Er findet immer Din -ge, die man optimieren kann.Ich erarbeite mir das Wissenmit der Hilfe von HerrnSchühle, meinem Vater undweiteren Kollegen.Schühle: Wenn ich in unse-

ren Kursen vor den Vor ar bei -tern und Arbeitsgruppen -leitern stehe, sage ich: „Ichhabe genauso angefangenwie ihr, musste auf der Bau -stelle über Jahre Leis tungzei gen, um mir meine Sporenzu verdienen.“ Das motiviertdie Teilnehmer und durchdie ses Begegnen auf Au -genhöhe verschwindet auchdieses Denken: „Wir auf derBaustelle und die im Büro“.

Ein Gespräch mit HansSchühle (72) und Fabian Epp(26) – beide Malermeister –,die sich an der Führungs-Akademie um die Quali fi zie -rung der gewerblichen HS-Mitarbeiter kümmern.

Auf Augenhöhe

Generationswechsel: In einigen Jahren soll Fabian Epp die gewerbliche Weiterbildung von Hans Schühle(links) übernehmen, die Einarbeitung läuft bereits. Epp profitiert dabei stark vom Wissen und der Erfahrungseines 46 Jahre älteren Kollegen, ständig tauschen sich die beiden aus.

Das Prinzip der Zukunfts-Werkstatt: Gewerbliche Mitarbeiter könnensich kontinuierlich weiterbilden.

Um vorbildliche Partnerbetriebe im Bereich Arbeitsschutzaus zuzeichnen, hat der Industriekonzern Evonik den „PartnerAward“ ins Leben gerufen. Abteilungsleiter Andreas Wolfund seine Mitarbeiter (Bild, gemeinsam mit StandortleiterArnold Imberi und Verantwortlichen der Evonik) vom baden-württembergischen HS-Standort Grenzach-Wyhlen wurdenim Februar mit dem 1. Platz ausgezeichnet, „für eine vorbild-liche Sicherheits leis tung“, wie es in der Urkunde heißt. Wolfund sein Team sind bereits seit 1996 für „Evonik Technology& Infrastructure“ in Rheinfelden tätig, vor allem in den Ar -beits bereichen Korro sions- und Betonschutz, Maler arbeitenund Boden beschich tungen.HS-Report meint: Tolle Würdigung einer sicheren Partner -schaft!

HS-Report April 2017-3.qxp_HS-Report Januar 2006 15.03.17 15:07 Seite 3

Page 3: Fit auf der Baustelle, Die Praxis zählt fit für die Zukunft · auf der Baustelle, fit für die Zukunft“ – was für die ge-werblichen Mitarbeiter gilt, gilt auch für die Trainer

Guido Zickgraf ist ein erfah-render Architekt. Seit 1985 ister als solcher in Kaisers lau -tern tätig, hatte an der dorti-gen Universität von 2006 bis2012 einen Lehrauftrag. Mitseinem Architekturbüro plantund baut er Kindergärten,Sport hallen und Wohnge bäu -de aller Art. Auch öffentlichePlätze hat er schon gestaltet;in Haßloch und in Bad Berg -zabern. In Kaub am Rheinwirkte er an der Stadtsa nie -rung mit.Die Sanierung eines Wohnge -bäudes mit über 220 Eigen -tumswohnungen lag bei ihmalso in guten Händen. Ge -mein sam mit der Eigentümer -ge meinschaft legte er denUmfang der Arbeiten fest.„Aufzüge, Fluchttreppen häu -ser, Balkone und Fassadensollten saniert werden.“ An -fangs lief alles glatt. Eineböse Überraschung gab esjedoch beim zweiten Bau -abschnitt – aber erst nach-dem das Gerüst stand. „ImBetonbereich ka men Schä -den zum Vor schein, die manvorher vollumfänglich nichthat erkennen können.“Beim Prüfen des Untergrundshatte HS-Vorarbeiter ArturBobowski die Schäden be -merkt. „Ich bin sensibilisiert,da ich momentan die Aus -bildung zum Bauten- und Kor -rosionsschutzmeister mache.“Bobowski informierte seinenTeamleiter Dominik Schubertund den Architek ten. „Ichfragte auch meinen Dozentenan der Online-Meis ter schule,Heinrich Schmid, um Rat.“Der Bauingenieur und Nie der -lassungsleiter des HS-Stand -orts in Linkenheim gilt alsausgewiesener Experte inSachen Betonsanierung.Schmids Dia gnose: „DerBodenbelag der Balkone warundicht. Eindringende Feuch -tigkeit hatte die Beweh rungs -eisen an gegriffen. Dadurchwar so gar die Statik beein-trächtigt.“

Architekt Zickgraf zögertekeine Sekunde. „Sicherheitgeht vor.“ Gemeinsam mitHeinrich Schmid undDomi nik Schubert ermittelteer den Schadensumfang undlegte die Sanierungsmaß nah -men fest. Diese konnteDominik Schubert aus einerHand anbieten – sehr zurFreude von Guido Zickgraf.„Das breite Leistungsspek -trum ist ein großer Vorteil vonHeinrich Schmid.“Am Ende arbeiteten dreiStandorte an dem Objektzusammen: Helmut Rotheraus Freiburg bereitete mit demHöchstdruck-Strahl ge rät denUntergrund fachmännisch vor.Die Abteilung von ThomasSchuble, ebenfalls aus Frei -burg, beschichtete die Flucht - treppenhäuser. Hein rich Schmid und seineLinken heimerMitarbeiterfüh r ten dieBeton- undBal kon sa nie -rung durch, beider sie von denKarlsruher Mit -ar bei tern unter-stützt wurden.Diese erledig-ten an schlie -ßend auch die

Anstrich arbeiten. ArchitektGuido Zickgraf zeigte sichvon dem Zusammenspielbegeistert. „Das Ineinander -greifen der Leistungen klapp-te hervorragend.“

Mehr Informationen: Dominik Schubert [email protected] [email protected]

Eine solide Meisterausbildung zahlt sich immer aus – vorallem auch für die Kunden. So wie letztes Jahr bei den Fas - sa denarbeiten an einem Wohngebäude in Kaisers lau tern.Weil der Vorabeiter und angehende Malermeister ArturBobowski vom Standort Karlsruhe aufpasste, konnteSchlimmeres verhindert werden.

Flankiert von zwei Mitarbeiter des Prüf- und Technikzentrums Erndtebrück: Brandschutzexperte Christian Benz (cbconsultant), JürgenStauffer (Geschäftsfeldleitung Kuhn Systeme), sowie Stefan Linke, Rijad Nailovic, Daniel Theilig, Stefan Peterkord, Jan Tressl, FabianSchaper, Ines Gleixner, Janina Krüger, Thomas Lange, Rafael Wallinger, Uwe Tybussek, Olaf Liebl, Peter Sassen, Sebastian Vogt, DieterLohner und Marc Fey (alle Heinrich Schmid bzw. Führungs-Akademie).

Gespür für BetonSeite 3 HS-Report April 2017

Im wahrsten Sinne desWortes „eine heiße Sache“war die Trockenbau werk -statt Anfang März. Die fandbei der Rolf Kuhn GmbHund im Prüf- und Tech nik -zentrum Erndtebrück statt.Dort konnten die Teil neh -mer an einem Brandversuchteilnehmen. Wie reagierenBrandschutzschottsbei einer Belastungvon 1000 Grad? DieTeil neh mer waren be -eindruckt, wie inten-siv Brand schutz sy -ste me ge testet wer-den.Neben der prakti-schen Vorführungging es bei demTreffen der Pro jekt -gruppe um die strate-gische Aus rich tungdes Trockenbaus beiHS. Dabei stecktendie Teilneh mer dieThemen für den

nächsten Trocken bau tagim September ab: Brand -schutz-Dokumen ta t ion,Aus- und Weiterbil dung, In -terne Kom munika tion, Soll-Ist-Ver gleich, … Die Weichenfür die Zukunft sind gestellt.Eines der Ziele: Deutsch -lands bester Brandschutz -be trieb zu werden.

Die Online Meisterschule GmbH bereitet auf dieMeisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerkmit Schwerpunkt Bauten- und Korrosionsschutz vor.Neben den Online-Sitzungen gibt es praktische Un -terrichts ein heiten. Der Kurs findet in Kooperation mitder Heinrich Schmid Führungs-Akademie statt. Un -ab hängig davon ist die Teilnahme für jeden interes-sierten Maler- und Lackierergesellen möglich. Dernächste Kurs beginnt am 24. November 2017.

Online Meisterschule GmbH78476 AllensbachTelefon: (07533) [email protected]

Wohngebäude mit 223 Wohnungen/AppartementsWilhelm-Raabe-Straße 26, KaiserslauternLeistungsumfang:• 150 m² Betonsanierung

mit Höchstdruckstrahlen bis 2.000 bar lose Betonteile entfernt. Korrosionsschutzbeschichtung und Spritzbeton aufgebracht. Oberfläche an vorhandene Flächen angeglichen.

• 250 m² Bodenbeschichtung FluchttreppenhausEntfernen der alten Bodenbeschichtung durch Höchstdruckstrahlen. Neuaufbau der Bodenbeschichtung.

• 365 m² BalkonbödenDemontage von schadhaftem Fliesenbelag und Estrich. Sanierung der Betondecken. Neuaufbau des Bodenbelags mit Schnellzementestrich und Spezialbeschichtung

• 535 m² Seitenverkleidung der BalkoneAsbesthaltige Verkleidungen demontiert und fachgerecht entsorgt. Wärmedämm-Verbundsystem aufgebracht.

• 5.300 m² Fassadenfläche gereinigt, Grund-, Zwischen- und Schlussanstrich mit Fassadenfarbe

• 2.200 lfm PU-Fugen hergestellt

Architekturbüro:Guido ZickgrafDipl.-Ing. Freier Architekt dwbMedicusstraße 3367655 KaiserslauternTel.: 0631 – 14796www.architekturbuero-zickgraf.deinfo@architekturbuero-zickgraf.de

Beteiligte Standorte/Abteilungen• Auftragnehmer/Bauleitung/Ausführung aller Malerarbeiten:

HS Karlsruhe, Dominik Schubert• Betonsanierung: HS Linkenheim, Heinrich Schmid• Strahlarbeiten: HS Freiburg, Helmut Rother• Bodenbeschichtung: HS Freiburg, Thomas Schuble

Meisterausbildung

1000 Grad Celsius

HS-internAktuelle SchulungenTechnik

05.07 + 06.07.2017 Nachhaltiges Bauen (Stufe 3), Reutlingen

13.09. bis 28.10.2017 Brandschutzfachkraft (EIPOS) (Stufe 3)

Reutlingen, Pforzheim, Ettlingen

06.11.2017 bis 06.0 6 .2018 Fachbauleiter Brandschutz (EIPOS) (Stufe 4)

Dresden

07.11. + 08.11.2017 Akustik und Schall Beratungswissen (Stufe 3)

Jena

Meister

12.05.2017 Teil IV = AEVO

Allensbach, Erfurt, Online

12.05.2017 Teil III = Fachkraft für kaufmännische

Betriebsführung

Allensbach, Erfurt, Online

13.05.2017 Duale Meisterausbildung Akustik- und Trockenbau

Allensbach, Erfurt

20.10.2017 Duale Meisterausbildung Maler- und Lackierer

Reutlingen, Erfurt

24.11.2017 Duale Meisterausbildung Bauten- und Korrosionsschutz

Reutlingen, Geradstetten

Teil I + II

Mehr Informationen: Michael [email protected]@@@

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Aufmerksam dokumentiertChristian Benz den Verlauf des Brandschutzversuchs. Bei HS sorgt er gemeinsam mit der Führungs-Akademiefür die qualifizierte Aus bildungim vorbeugenden Brandschutz.

Sven Bastian trägt auf den durchHöchstdruckstrahlen freigelegtenBewehrungseisen den Korrosions -schutz auf.

Architekt Guido Zickgraf legt gemeinsam mit Heinrich Schmid undDominik Schubert den Umfang der Sanierungsarbeiten fest (v. l.).

Dank Meisterausbildung sensibili-siert: Artur Bobowski hatte beider Untergrundprüfung dieumfangreichen Betonschädenfestgestellt und den ArchitektenGuido Zickgraf informiert (v. l.).

Fassade des ersten Bauabschnitts nachFertigstellung.

Nüchtern berichte-te die HS-Fir men zei -tung, die damalsnoch HS aktuellhieß, in ihrer April-Ausgabe 1987 übersteigende Um satz -zahlen: 1986 haben1.060 Mit arbeiteran 25 Standorten inder damaligen BRDrund 100 Millio nenDM Umsatz erwirt-schaftet. Außerdemgab es – wie auch inder vorliegenden Aus -gabe – ein In ter viewmit Hans Schühle.Unter dem Titel„Chip-Chip-Hurra“ berichtete der damals 42-Jährige über dieEinführung der neuen Software MAPRO (Malerprogramm).Dazu die Stimme von Verena Berger, NL Freiburg, nach einerSchulung: „Das Programm ist auf jeden Fall durchführbar. Ichfand es gut, daß unsere Männer dabei waren. Es ist aber nurmöglich, wenn die Männer uns auch entsprechend unterstüt-zen.“ Also, Männer, unterstützt „Eure Frauen“ – dann klappt’sauch mit der Software.

Vor 30 Jahren

Guido Zickgraf: „Das breite Leistungs spek trumist ein großer Vorteil von Heinrich Schmid.“

HS-Report April 2017-3.qxp_HS-Report Januar 2006 15.03.17 15:08 Seite 4

Page 4: Fit auf der Baustelle, Die Praxis zählt fit für die Zukunft · auf der Baustelle, fit für die Zukunft“ – was für die ge-werblichen Mitarbeiter gilt, gilt auch für die Trainer

HS-JubilareApril

Seite 4 HS-Report April 2017

Ihre Bewerbung schicken Sie bitte an: Heinrich Schmid Systemhaus GmbH & Co. KGGeschäftsbereich Personalwesen, Edeltraud Nagel, Siemensstraße 20 72766 Reutlingen, Telefon: 07121 326-187, E-Mail: [email protected]

Heinrich Schmid –ein Lebensentwurf für Aufsteiger®

Offene Stellen, Ausbildungs- und duale Studienplätze,Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Karrierechancenfinden Sie im Internet unter www.heinrich-schmid.de

HS-JOBSOptimierte Meisterausbildung

Herzlichen Glückwunsch!Diese Mitarbeiter haben den nächsten Karriereschritt geschafft:

AUFSTEIGERVORARBEITER/IN:Rudolf Schur, Eugen Steiger, Grenzach-Wyhlen Nuno Ricardo Do Nascimento, Ludwigsburg Reneè Hartmann, Naumburg Jochen Digel, Bernd Losch, Pfullingen Christian Ugrenovic, Reutlingen

ARBEITSGRUPPENLEITER/ IN:Andreas Filgertshofer, Eschbach Peter Köhler, Naumburg Sebastian Bauer, Adem Ercan, Ulm

Seit 2007 gibt es als alternative Meisterausbildung bei Heinrich Schmid die„Duale Meisterausbildung Maler und Lackierer“. Dabei erarbeiten sich dieAbsolventen die theoretischen Kenntnisse in Online-Sitzungen. Die prakti-sche Ausbildung erhalten sie unter anderem während einer zehnwöchigenUnterrichtsphase an der Meisterschule der Handwerkskammer in Erfurt. Dortvermitteln erfahrene Ausbilder das, was man als angehender Maler- undLackierermeister in Sachen Fachtheorie, Technik und Gestaltung wissen undkönnen muss.„In den letzten zehn Jahren haben wir überwiegend positive Erfahrungengemacht“, resümiert Michael Pfeffer von der Führungs-Akademie. Dochnach dem Motto, „das Bessere ist der Feind des Guten“ wurde die Aus bil -dung jetzt optimiert. „Wir ersetzen den langen Praxisblock durch mehrerekürzere Praxismodule in Erfurt, Nürtingen und Reutlingen. Das hat den gro-ßen Vorteil, dass die Meisterschüler nicht mehr zehn Wochen am Stück imBetrieb fehlen.“

Meisterschülerin Sandra Heinemann aus Freiburg ist vom Konzept begei-stert. „Für mich ist diese Art der Ausbildung ideal. Ich wollte nicht raus ausder Arbeit, meinen Kundenstamm und meine Mitarbeiter nicht alleine lassen.Beide kann ich nun weiterbetreuen.“ Für Eva Lehnert aus Bretten ist derGrundgedanke des Modells eine tolle Sache. „Hier kann ich weiterarbeitenund Geld verdienen. Ohne diese Möglichkeit hätte ich den Meister nichtmachen können.“Michael Pfeffer freut sich über solche positiven Rückmeldungen. Doch dasSystem allein garantiere noch keinen Erfolg. „Ohne unsere engagiertenAusbilder würde das Konzept nicht aufgehen. Sie setzen sich unermüdlichdafür ein, ihr Wissen und ihr Know-how an die Meisterschüler weiterzuge-ben.“ Sandra Heinemann bestätigt das. „Beraten, erklären, zeigen – wirhaben eine Super-Betreuung. Unsere Ausbilder sind immer ansprechbarund für uns da.“

Mehr Informationen: Michael Pfeffer, [email protected]

Info

Meisterschüler berichten

Reutlingen • Einer der größten Vorteile der „Dualen Meister aus -bildung Maler und Lackierer“ bei Heinrich Schmid: man ist nichtraus aus dem Job. Bisher stimmte das jedoch nicht ganz. Immer -hin waren die Absolventen zehn Wochen am Stück in der Praxis -ausbildung. Hier haben die Verantwortlichen jetzt nachgebessert.

Auch wenn auf dem Foto das HS-Logo dominiert: Die „Duale Meisterausbildung Maler undLackierer“ steht grundsätzlich jedem offen. In Nürtingen trafen sich Ende Februar dieAbsolventen zur Praxiswoche. Manuel Weihermüller, Josef Seel, Jochen Richter, Eva Lehnert,Jan Frielingsdorf, Timi Urban, Tobias Bieging, Tamos Pados, Waldemar Klapper, SandraHeinemann und Marcel Bich (v. l.).

Eva Lehnert bei der Ausarbeitung ihresEntwurfs. Während der Praxiswochemussten die Meisterschüler einen (fikti-ven) Kundenauftrag bearbeiten. ZweiFarbentwürfe waren im Vorfeld zuerstellen. Der Zeitablauf musste festge-legt und der Materialbedarf sowie dieeinzelnen Arbeitsschritte ermittelt wer-den. Mit einer PowerPoint-Präsentationmusste zudem der Kunde von den eige-nen Gestaltungsideen überzeugt wer-den. In Nürtingen ging es dann schließ-lich um die praktische Umsetzung.

Wichtig ist der Erfahrungsaustausch: Meisterschülerin Sandra Heinemann im Gespräch mitihren Mitschülern Eva Lehnert und Marcel Bich (v. l.).

Jan Frielingsdorf bei einer Naturstein-Imitation. Im Praxis-Workshop übten die Meisterschüler unter fachkundigerAnleitung auch verschiedene Kreativi -täts techniken.

50 Jahre Hans Schühle, Reutlingen40 Jahre Angelika Frick-Krüger, Eschbach;Wolfgang Lepold, Ludwigsburg35 Jahre Maria Fetsch, München30 Jahre Monika Nielsen, Altbach25 Jahre Nico Rejda, Basel; Mike Goldbach,Frank Bastian, Chemnitz; Remy Strub,Geispolsheim; Ufuk Paust, Köln; Heiko Neumann,Limbach; Elke Riehle-Mack, Ludwigsburg;Manuela Roser, Offenburg; Recep Haslama,Reutlingen20 Jahre Gerda Deutschenbaur, Gersthofen;Ralf Lichtenberger, Reutlingen; Rene Oesterreich,Chemnitz; Manfred Weitkamp, Matthias Liar,Stammheim15 Jahre Wilhelm Sasku, Altbach; WladimirVaintraub, Essen; Daniel Peters, Freiburg;Susanne Kiesewetter, Reutlingen; Marco Kloppe,Hans-Peter Wolf, Stuttgart10 Jahre Salvatore Scamardo, Basel; Josef Seel, Eschbach; Orhan Kanik, Göppingen;Heiko Knopf, Heidelberg; Andreas Liebert,Mannheim; Jochen Ganster, Martin Löbbert,Reutlingen; Carola Rogge, Sindelfingen; Michael Völlger, Suhl; Antonio Madonna, Ulm;Alexandra Pettkus, Weimar

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Sandra Heinemann, HS Freiburg: „Ich habe zuhause gelernt. Danach bin ich 16 Jahre lang von Betrieb zu Betrieb gezogen – freiwillig – den Horizont erweitern, andere Techniken kennenlernen. Zu Heinrich Schmid stieß ich in Berlin, wo ich vier Jahre arbeitete. Seit drei Jahren bin ich bei HS in Freiburg. Für mich war jetzt der Zeitpunkt gekommen, den Meister zu machen, mich weiter zu qualifizieren. MeinNiederlassungsleiter Dirk Detert hat mich darin bestärkt. Für die duale Meisterausbildung habeich mich entschieden, weil wir die Möglichkeit haben, viele Techniken anzuwenden. Außerdemkann ich hier die Zusatzausbildung zum Fachwirt für Baumanagement machen.“

Tobias Bieging, HS Bochum: „Ich arbeite seit vier Jahren als Geselle beiHeinrich Schmid. Den Meister mache ich, ummich beruflich weiterzubilden. Außerdemmöchte ich auf der HS-Karrieretreppe auf-steigen. Mein Ziel ist es, eine eigeneArbeitsgruppe mit eigenen Mitarbeitern zubetreuen. Den Vorarbeiterkurs habe ichbereits absolviert, der Arbeitsgruppe n leiter -kurs steht an. Für den Online-Meisterkursbenötigt man viel Eigeninitiative und Selbst -disziplin. Abends nach der Arbeit bleibt derFernseher aus. Stattdessen werfe ich dasLaptop an und lerne.“

Eva Lehnert, HS Bretten: „Ich bin seit sechs Jahren bei Heinrich Schmid.Nach dem Abitur habe ich bei HS eine Lehregemacht und danach in Stuttgart an der DualenHochschule BWL studiert. Seit Oktober mache ichjetzt den Online-Meister. Hier kann ich weiterarbei-ten und Geld verdienen. Ohne diese Möglichkeithätte ich den Meister nicht machen können. Undraus aus dem Job wollte ich auch nicht.“

Die „Duale MeisterausbildungMaler und Lackierer“Von Oktober bis Dezember 2016 fanden die Vor be rei -tungen für die Fächer Auftragsabwicklung, Betriebs füh -rung und Organisation statt. Die Prüfung erfolgte imJanuar 2017. Von Januar bis Mai bereiten sich die Absol -venten nun in acht Praxismodulen auf die Meister prü -fungs teile I und II vor. Die Prüfung erfolgt im Früh sommer2017.www.online-meisterschule.de

Die Ausbilder derBildungspartnerHWK, Erfurt: Timo Kirchberg, Silvio Lindemann

Online Meisterschule GmbH, Allensbach:Uwe Freund, Thomas Pröger, Bernd Schweizer,Christina Sommer, Karl Weinhuber

Führungs-Akademie, Reutlingen: SusanneKiesewetter

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