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Ausgenutzt Du bist dran! www.gras.at Arbeiten als Luxus? Bei zwei Drittel der StudentInnen und selbst der AbsolventInnen müssen zusätzlich die Eltern als Ersatzeinkommensquelle einsprin- gen. Daher können Praktika überhaupt nur von einer privilegierten Gruppe gemacht werden, viele können sich diesen „Luxus“ nicht leisten. Versuchen sie es doch, ergibt sich oft eine Parallele zu „working poor“: Ar- mut trotz Arbeit und Ausbildung. Daher fordern wir für alle Praktika: • Mindesteinkommen 800€/Monat • Maximaldauer 5 Monate • Soziale & arbeitsrechtliche Mindeststandards • Einbindung in den Kollektivvertrag • PraktikantInnenausbildungs- gesetz • Stipendiensystem für Praktika im NGO-Bereich • Qualitätsstandards: Ansprechper- son, Einschulung, Feedback • Praktikum = Ausbildung ≠ Billigar- beit Faires Praktikum! www.gras.at GRAS – Grüne & Alternative StudentInnen GRAS Uni Wien – wien@gras.at GRAS Juridicum Wien – jus@gras.at GRAS WU Wien – wu-info@gras.at GRAS TU Wien – tu-wien@gras.at Kunstrasen Musikuni Wien – kunstrasen@gras.at bagru*GRAS*boku BoKu – bagru.boku@gras.at GRAS Linz – info@gras-linz.at PUFL-GRAS Innsbruck – pufl @gras.at GRAS Med Innsbruck – med-ibk@gras.at GRAS KF Uni Graz – gras.graz@gmx.at BLATT-GRAS TU Graz – blatt@gras.at GRAS Med Graz – gras.meduni-graz@gmx.at GRAS Salzburg – salzburg@gras.at GRAS Klagenfurt – klagenfurt@gras.at GRAS Bund – aktiv@gras.at MHV: GRAS - Grüne und Alternative StudentInnen, Lindengasse 40, 1070 Wien

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Ausgenutzt

Du bist dran!

www.gras.at

Arbeiten als Luxus?

Bei zwei Drittel der StudentInnen und selbst der AbsolventInnen müssen zusätzlich die Eltern als Ersatzeinkommensquelle einsprin-gen. Daher können Praktika überhaupt nur von einer privilegierten Gruppe gemacht werden, viele können sich diesen „Luxus“ nicht leisten. Versuchen sie es doch, ergibt sich oft eine Parallele zu „working poor“: Ar-mut trotz Arbeit und Ausbildung.

Daher fordern wir für alle Praktika:

• Mindesteinkommen 800€/Monat• Maximaldauer 5 Monate • Soziale & arbeitsrechtliche

Mindeststandards• Einbindung in den

Kollektivvertrag• PraktikantInnenausbildungs-

gesetz• Stipendiensystem für Praktika im

NGO-Bereich• Qualitätsstandards: Ansprechper-

son, Einschulung, Feedback• Praktikum = Ausbildung ≠ Billigar-

beit

Faires Praktikum!

www.gras.atGRAS – Grüne & Alternative StudentInnen

GRAS Uni Wien – [email protected] Juridicum Wien – [email protected] WU Wien – [email protected] TU Wien – [email protected] Musikuni Wien – [email protected]*GRAS*boku BoKu – [email protected] Linz – [email protected] Innsbruck – pufl @gras.atGRAS Med Innsbruck – [email protected] KF Uni Graz – [email protected] TU Graz – [email protected] Med Graz – [email protected] Salzburg – [email protected] Klagenfurt – [email protected] Bund – [email protected]

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Wir zahlen uns die Arbeit nicht selbst!

StudentInnen, die Praktika absolvieren, arbeiten prekär (= in unsicheren Arbeitsverhältnissen), unterbezahlt und unversichert.

Kein Gehalt, keine Versicherung, um 6 Uhr auf-gestanden – und dann doch nur Café gekocht? Wenn so auch deine „Ferien“ ausgesehen haben, bist du kein Einzelfall: JedeR von uns absolviert durchschnittlich drei Praktika; mindestens eines davon unbezahlt. Häufig ohne Vertrag, arbeiten wir bis zu 40 Wochenstunden, jedeR Siebente macht sogar Überstunden während des Prakti-kums – und der uns eigentlich zustehende Ur-laub wird nicht einmal erwähnt. Obwohl Praktika unserer Ausbildung dienen sollen, wird oft auf unsere Qualifikationen keine Rücksicht genom-men. Ist das Praktikum dann vorbei, bekommen wir oft nicht einmal Feedback oder ein Arbeits-zeugnis. Ganz zu schweigen von einem guten Job: Nur bei 20 % führt dieses prekäre Ausbeu-tungsverhältnis auch zu einer Anstellung.

Zwei Teufelskreise

Wenn wir unbezahlte Praktika in den Ferien oder neben der Uni absolvieren, müssen die meis-ten von uns daneben bzw. davor noch jobben – um die Lebenserhaltungskosten während des Praktikums bestreiten zu können. Darunter lei-det mangels Zeit das Studium. Im schlimmsten Fall verlieren wir unsere Beihilfen und müssen dank ÖVP wieder Studiengebühren zahlen. Au-ßerdem: Je mehr wir gratis oder unterbezahlt arbeiten müssen, umso weniger reguläre Stellen werden angeboten.

Seilschaften, soziale Selek-tion und Diskriminierung

Überstunden, Wochenendarbeit, Zeitdruck, Un-terbezahlung, fehlende soziale Absicherung und mangelnde Mitbestimmung im Betrieb sind die Faktoren, die in Summe das Prekariat bilden. Zahlreichen Studien zu Folge sind Frauen von prekären Praktika deutlich stärker als Männer betroffen: Sie absolvieren wesentlich häufiger Praktika – nach dem Studium sind es sogar fast nur Frauen, die auch ein zweites Praktikum ab-leisten – und werden für diese geringer oder gar nicht bezahlt. Darüber hinaus sind für gute Prak-tikumsplätze oft Verbindungen, Netzwerke und Seilschaften notwendig, was einmal mehr zu so-zialer Selektion und nicht selten zu struktureller Diskriminierung von Frauen führt, sowie Perso-nen aus bildungsfernem Umfeld von passenden Arbeitsplätzen fernhält.

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