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Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA Direktion für europäische Angelegenheiten DEA April 2018 Personenfreizügigkeit Schweiz–EU

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April 2018Personenfreizügigkeit Schweiz–EU

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Personenfreizügigkeit, April 2018© Direktion für europäische Angelegenheiten DEA 2

Inhalt 1. Das Wichtigste in Kürze1.1 Karte der Personenfreizügigkeit1.2 Abstimmungen mit FZA-Bezug1.3 Guillotine-Klausel2. Was regelt das FZA?3. Bedeutung des FZA4. Umsetzung von Art. 121a BV

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1. Das Wichtigste in Kürze• Inhalt des Freizügigkeitsabkommens (FZA):Die Arbeitsmärkte werden gegenseitig und schrittweise geöffnet.• Unterzeichnung: 21. Juni 1999 (im Rahmen der Bilateralen I)• Inkrafttreten: 1. Juni 2002• Bedeutung: Zentraler Pfeiler der Wirtschaftsbeziehungen CH–EU

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EWR1.1 Karte der Personenfreizügigkeit

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1.2 Abstimmungen mit FZA-Bezug (1)Bilaterale I (2000)Ja: 67,2%, Beteiligung: 48,3%FZA-Ausdehnung auf EU-10 (2005)Ja: 56,0%, Beteiligung: 53,8%FZA-Weiterführung undAusdehnung auf BG/RO (2009)Ja: 59,6%, Beteiligung: 50,9% Quelle: BFS

JaNein

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1.2 Abstimmungen mit FZA-Bezug (2) JaNeinQuelle: BFS

Initiative «Gegen Masseneinwanderung» (2014)Ja: 50,3%, Beteiligung: 56,6%«Ecopop»-Initiative (2014)Nein: 74,1%, Beteiligung: 49,4%

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1.3 Guillotine-Klausel• Parallelismus: Das FZA ist Teil der Bilateralen I – sieben Abkommen, die parallel verhandelt, unterzeichnet und in Kraft gesetzt wurden• Bilaterale I: FZA, technische Handelshemmnisse, öffentliches Beschaffungswesen, Landwirtschaft, Landverkehr, Luftverkehr, Forschung• Die Abkommen wurden rechtlich mit einer «Guillotine-Klausel» verknüpft, wonach die sieben Abkommen ausser Kraft gesetzt werden, sofern eines der Abkommen gekündigt wird• Fazit: Bei einer Kündigung des FZA würden auch alle anderen Abkommen der Bilateralen I innerhalb von sechs Monaten hinfällig

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Inhalt 1. Das Wichtigste in Kürze2. Was regelt das FZA?2.1 Wahl Arbeitsplatz/Aufenthalt2.2 Koordinierung der Sozialversicherungssysteme2.3 Diplomanerkennung2.4 Dienstleistungserbringung2.5 Übergangsregelungen2.6 Flankierende Massnahmen (FlaM)3. Bedeutung des FZA4. Umsetzung von Art. 121a BV

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2.1 Wahl Arbeitsplatz/AufenthaltRecht auf freie Wahl des• Arbeitsplatzes: Schweizer können in der EU einfacher arbeiten. Dasselbe gilt für EU-Bürger in der Schweiz• Aufenthaltsorts: Schweizer können in der EU einfacher Wohnsitz nehmen. Dasselbe gilt für EU-Bürger in der SchweizBedingungen für Aufenthaltsbewilligung• Gültiger Arbeitsvertrag oder Arbeitsbestätigung des Arbeitgebers• oder selbstständiger Erwerb• oder genügend finanzielle Mittel und umfassende Krankenversicherung9

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2.2 Koordinierung der Sozialversicherungssysteme• Nationale Sozialversicherungssysteme nicht vereinheitlicht oder harmonisiert, sondern koordiniert• Jedes Land kann frei entscheiden, wer nach seinen nationalen Rechtsvor-schriften versichert werden soll und welche Leistungen zu welchen Bedingungen gewährt werden• Sicherstellung, dass niemand Versicherungsansprüche verliert, wenn er in einem anderen Staat arbeitet• Fünf Grundregeln→ Festlegung massgeblicher Rechtsvorschriften und Zahlung von Beiträgen→ Gleichbehandlungsgebot→ Leistungsexport→ Anrechnung von ausländischen Versicherungszeiten→ Grundsatz der Kooperation 10

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2.3 DiplomanerkennungInhalt• Teilnahme am europäischen System der Diplomanerkennung• Auch Personen aus Drittstaaten können ihr Diplom in der Schweiz anerkennen lassenGeltungsbereich• Reglementierte Berufe, die aufgrund von Rechts- und Verwaltungs-vorschriften nur mit einer bestimmten Berufsqualifikation im Aufnahmestaat ausgeübt werden dürfen11

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2.4 Dienstleistungserbringung• Grenzüberschreitende Dienstleistungserbringung für Selbständigerwerbende und Arbeitnehmende für maximal90 Tage pro Kalenderjahr• Arbeitnehmende bleiben dem Arbeitsvertrag im Herkunftsland unterstellt• Aber: In der Schweiz geltende Lohn- und Arbeitsbedingungen müssen eingehalten werden (Entsendegesetz im Rahmen der Flankierenden Massnahmen)Ziel: Schutz vor Missbräuchen!12

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2.5 Übergangsregelungen13

Personenfreizügigkeit mit BeschränkungenVolle Personenfreizügigkeit, aber Ventilklausel möglich2015 2016 202520242023202220212020201920182017EU-17

Anrufung der Ventilklausel für Aufenthaltsbewilligungen B2013 2014EU-8 2026 2027

BG/ROKROVolle Personenfreizügigkeit

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2.5.1 Personenfreizügigkeit mit BeschränkungenAnwendbares Recht während der Übergangsperiode• Kontingente• Inländervorrang• Vorgängige Kontrollen der Lohn- und ArbeitsbedingungenGeltungsbereich dieser Übergangsperiode• Kroatien: Anwendung bis maximal 31.12.202314

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2.5.2 Volle Personenfreizügigkeit, aber Ventilklausel möglichAnwendbares Recht während der Übergangsperiode• Sind die quantitativen Bedingungen erfüllt, hat die Schweiz die Möglichkeit, für eine befristete Zeit wieder Kontingente einzuführenGeltungsbereich der Ventilklausel• Bulgarien/Rumänien: Anrufung der Ventilklausel seit 1.6.2017 während eines JahresErneute Anwendung bis 31.5.2019 möglichBis am 31.5.2018 sind die neu zu vergebenden Aufenthaltsbewilligungen B für Erwerbstätige kontingentiert• Kroatien: Mögliche Anwendung nach Ablauf der Übergangsphase mit Beschränkungen bis maximal 31.12.2026 15

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2.6 Flankierende Massnahmen (FlaM)Inhalt• Schutz vor missbräuchlicher Unterschreitung der Lohn- und Arbeits-bedingungen in der SchweizFlaM umfassen• U. a. Voranmeldepflicht, erleichterte Allgemeinverbindlicherklärung von Gesamtarbeitsverträgen (GAV), Normalarbeitsverträge mit zwingenden Mindestlöhnen, Sanktionsmöglichkeit bei VerstössenUmsetzung• Kontrolle der Lohn- und Arbeitsbedingungen bei rund 42’000 Unternehmungen und 164’000 Personen (2016) durch tripartite und paritätische Kommissionen 16

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2.6.1 Chronologie• 1. Juni 2004: Inkrafttreten• 1. April 2006: Verbesserung der Wirksamkeit und des Vollzugs von FlaMsowie des Arbeitnehmerschutzes (FZA-Ausdehnung auf EU-10)• 1. Juni 2010: Verbesserung des Vollzugs von FlaM (FZA-Ausdehnung auf Bulgarien/Rumänien)• 1. Januar 2013: Verbesserung der Bekämpfung der Scheinselbständigkeit, Sanktionierung von Verstössen gegen minimale Lohn-/Arbeitsbedingungen• 1. April 2017: Anhebung der Obergrenze der Sanktionen von 5000 CHF auf 30’000 CHF, befristete Verlängerung von Normalarbeitsverträgen mit zwingenden Mindestlöhnen 17

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2.6.2 Etappen der Arbeitsmarkteröffnung und Stärkung der FlaM18

Inkrafttreten FZA(EU15) Inkrafttreten Protokoll I(EU8, Zypern und Malta) Inkrafttreten Protokoll II(EU2) Inkrafttreten Protokoll III(Kroatien)FlaM I FlaM II FlaM III FlaM IV20092004 2006 2013

Nettozuwanderung EU/EFTA2014

MEI2002 FlaM V• Massnahmen gegen Scheinselbständigkeit • Solidarhaftung • Verschärfung Sanktionen• Regelung zur Verlängerung NAV• Mehr Inspektoren• Verschärfung Sanktionen• Kautionssystem• Mehr Inspektoren• Verschärfung Sanktionen• Entsendegesetz• Möglichkeit zur Einführung von NAV mit zwingenden Mindestlöhnen• Erleichterte AVE von GAVNAV = Normalarbeitsvertrag GAV = Gesamtarbeitsvertrag AVE = AllgemeinverbindlicherklärungLegende:

2016 2017Quelle: SEM (ZEMIS)

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Inhalt 1. Das Wichtigste in Kürze2. Was regelt das FZA?3. Bedeutung des FZA3.1 Zuwanderung3.2 Schweizer Arbeitsmarkt3.3 Schweizer Wirtschaft3.4 Wohnungsmarkt3.5 Infrastruktur3.6 Sozialversicherungen und Sozialhilfe4. Umsetzung von Art. 121a BV

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3.1. Zuwanderung20Quelle: SEM (ZEMIS)

-200204060801001991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016PERSONENFREIZÜGIGKEIT

Wanderungssaldo totalEU-28/EFTADrittstaatenWanderungssaldo 1991–2016 nach Staatsangehörigkeit, ständige und nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung, in Tausend

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3.1.1 Migration & Bevölkerungswachstum21

Relative Bedeutung der Komponenten des Bevölkerungs-wachstums, 1972-2016, Wert für 2016 provisorischQuelle: BFS (ESPOP, STATPOP)-1.00%-0.50%0.00%0.50%1.00%1.50%2.00%

1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016

GeburtenüberschussWanderungssaldoBevölkerungswachstum

2002: 7.3 Mio 2016: 8.4 Mio1972: 6.3 Mio BevölkerungsstandStändige Wohnbevölkerung, jeweils per Ende Jahr2002

Inkrafttreten FZA

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3.1.2 Herkunftsregionen22Quelle: SEM (ZEMIS)010203040506070

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Inkrafttreten Protokoll IEU8, Zypern & Malta Inkrafttreten Protokoll IIEU22016200920062002

Inkrafttreten FZAEU15

Übergangsphase EU22007 2011Übergangsphase EU8Übergangsphase EU17/EFTA

SüdeuropaNord-/WesteuropaEU8EU2EU-Nettomigration nach Staatsangehörigkeit, ständige und nicht ständige Wohnbevölkerung, 2002 –2016

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3.1.3 Herkunftsländer23

Wanderungssaldo nach Staatsangehörigkeit, ständige und nicht ständige ausländische WohnbevölkerungRestl. Nord-/Westeuropa: 3,6

0.010.020.030.040.050.060.0

2016

Drittstaaten: 21’300

Nord-/Westeuropa:Südeuropa:Osteuropa:übrige Länder EU-Nord/West: 1’800

TOTAL: 56’300EU2: 3’400EU8: 6’600Italien: 9’500übrige Länder EU-Süd: 4’400Frankreich: 5’700Deutschland: 3’500

EU/EFTA: 35’00031%40%29%

Quelle: SEM (ZEMIS)

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3.2. Wirtschafts- und Arbeitsmarktent-wicklung im internationalen VergleichQuelle: Eurostat

2.3% 1.8% 2.2% 1.6% 1.3% 0.8%-1.0%0.0%1.0%2.0%3.0% 1.2% 0.5% 0.6% 0.6% 1.0% -0.8%-1.0%0.0%1.0%2.0%3.0%1.2% 0.9% 1.1% 0.4% 0.6% 1.1%-0.5%0.5%1.5% 1.4% 0.0% 0.8% 0.8% 0.2% -0.3%-0.5%0.5%1.5%

Bruttoinlandprodukt, real, durchschnittliches jährliches WachstumErwerbstätigkeit, durchschnittliches jährliches Wachstum

2002-2008 2009-20162002-2008 2009-2016

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3.2.1 Erwerbsbeteiligung25Quelle: SAKE

55-64 Jährige40-54 Jährige25-39 Jährige15-24 Jährige

Schweizer/innenAusländer/innenTotal Altersklasse50.055.060.065.070.075.080.085.090.095.0100.02010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 50.055.060.065.070.075.080.085.090.095.0100.02010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 50.055.060.065.070.075.080.085.090.095.0100.0

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 50.055.060.065.070.075.080.085.090.095.0100.0

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Erwerbsquote nach Altersgruppe und Nationalität,2010–2016, Jahresdurchschnittswerte

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3.2.2 Erwerbslosigkeit26Quelle: SAKE

55-64 Jährige40-54 Jährige25-39 Jährige15-24 Jährige0%2%4%6%8%10%12%14%16%

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016Schweizer/innenAusländer/innenTotal Altersklasse

Erwerbslosenquote ILO nach Altersgruppe und Nationalität,2010–2016, Jahresdurchschnittswerte

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3.2.3 Qualifikationsstruktur von Zuwan-derern vor und nach Inkrafttreten des FZA27

Qualifikationsstruktur nach Staatsangehörigkeit und Zuwanderungszeitpunkt, erwerbstätige ausländische Bevölkerung, im 2. Quartal 2016

Quelle: BFS/SAKE43% 16% 42% 27%30% 27% 42% 31%27% 57% 16% 42%

0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%100%vor Juni 2002 ab Juni 2002 vor Juni 2002 ab Juni 2002EU27/EFTA Drittstaaten 10%50%40%

0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%100% Schweizer/innenTertiärstufeSekundarstufe ISekundarstufe II

Zum Vergleich: Qualifikations-struktur Schweizer/innen, Erwerbstätige im 2. Quartal 2016

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3.2.4 Lohnentwicklung28Quelle: BFS (Schweizerischer Lohnindex)

0.3%1.2%1.4% 0.9%

0.0%0.2%0.4%0.6%0.8%1.0%1.2%1.4%

2002-2008 2009-2016

ReallöhneNominallöhne Universitäre Hochschule (UNI, ETH) 0.50%**Fachhochschule (FH), PH 0.50%Abgeschlossene Berufsausbildung 0.90%Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 1.10%Langfristige Lohnentwicklung, nominal und real Durchschn. jährliches Wachstum des Median-lohnes* nach Ausbildungsniveau, 2002-2014

*) Der Medianlohn bezeichnet das mittlere Einkommen, wovon die Anzahl Haushalte mit tieferem bzw. höherem Einkommen gleich gross ist.**) Ein Lohnwachstum von 0.5% bedeutet eine Steigerung von 200 CHF bei einem durchschnittlichen Einkommen von40‘000 CHF pro Jahr.

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3.3 Schweizer Wirtschaft29

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3.3.1 Schweizer Wirtschaft• Europäischer Arbeitsmarkt bietet breites Qualifikationsangebot und Vorteil kultureller und geografischer Nähe• Beschäftigung von Schweizer Personal und Personalrekrutierung in EU-Staaten• Mittel- bis langfristige Bedeutungszunahme ausländischer Arbeitskräfte (Demografie)• Überdurchschnittliches Wachstum der Schweizer Wirtschaft (Vergleich Industrieländer) seit FZA-Einführung• Positive Effekte auf Binnenwirtschaft: Schweiz kam besser durch Krise30Quelle: BR-Bericht über Personenfreizügigkeit und Zuwanderung in die Schweiz 2012

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3.4 WohnungsmarktSituation• Steigende Nachfrage nach Wohnraum wegen Bevölkerungswachstum (infolge Zuwanderung), Abnahme der Haushaltsgrössen bei steigendem Flächenverbrauch, günstige wirtschaftliche Entwicklung, Vorliebe für Wohnen im urbanen Umfeld• Höhere Bautätigkeit wegen steigender Nachfrage• Personenfreizügigkeit ist nur einer von vielen Gründen für gestiegene Nachfrage nach WohnraumMassnahmen• Revision des Mietrechts und Raumplanungsgesetz, Transparenz bei Mieterwechsel• Änderung der Wohnraumförderungsverordnung (z.B. zugunsten des gemeinnützigen Wohnens) 31Quelle: BR-Bericht über Personenfreizügigkeit und Zuwanderung in die Schweiz 2012

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3.5 InfrastrukturSituation• Zunahme der Verkehrsbelastung und Kapazitätsengpässe bei Schienen-und Strassenverkehr durch gestiegene Nachfrage• Erwartete Zunahme des Schienen- und Strassenverkehrs in den nächsten Jahren. Einflussfaktoren: Bevölkerungswachstum und Zuwanderung, allg. Mobilitätsverhalten, RaumpolitikMassnahmen• Strategisches Entwicklungsprogramm (STEP), Finanzierung und Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI)• Fonds für den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehr (NAF), Planung zur Engpassbeseitigung (PEB)32Quelle: BR-Bericht über Personenfreizügigkeit und Zuwanderung in die Schweiz 2012

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Personenfreizügigkeit, April 2018© Direktion für europäische Angelegenheiten DEA• Die 1. Säule profitiert von der Zuwanderung von Arbeitskräften aus den EU/EFTA-Mitgliedstaaten• Ohne Zuwanderung wäre das Umlageergebnis der AHV (mehr Leistungsbezüge als Beiträge) bereits 2009 negativ geworden (in Mio. CHF) 33

3.6 Sozialversicherungen und SozialhilfeQuelle: BSV, Wanderungssaldo BFS

-4000-3000-2000-100001000200030002002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Umlageergebnis der AHV mit und ohne Beiträge der EU/EFTA-Staatsangehörigen, in Millionen Franken Umlageergebnis effektivUmlageergebnis ohne EU/EFTA ab 2002

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3.6.1 Beiträge und Bezüge der 1. SäuleQuelle: BSVAuswertung aufgrund der aktuellsten verfügbaren Daten [AHV-Einkommen 2014 (alle beitragspflichtigen Einkommen), EO 2015, EL 2016, Eingliederungsmassnahmen IV 2016, AHV und IV Renten 2016].

15.1%14.1%10.0% 14.5%15.8% 25.3%

Sozialleistungen TotalEOELIV Renten+EMRenten AHVBeitragspflichtige AHV/IV-Einkommen (Beiträge)

Anteil der EU/EFTA-Staatsangehörigen in Bezug auf Beiträge und Hauptleistungen der 1. Säule

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3.6.2 Arbeitslosenversicherung• ALV: Leistungsbezüge durch EU/EFTA-Staatsangehörige in saisonalen Branchen nahmen wegen FZA-Anspruchsregelungen zuAnteile an Einnahmen der ALV und Ausgaben für ALE nach Nationalitätengruppen, inkl. Retrozessionen und Rückerstattungen, 2015Schweiz EU/EFTA DrittstaatenALV-Einzahlungen 70.4% 24.0% 5.6%ALV-Leistungsbezüge 54.9% 30.1% 14.9%Verhältnis Einzahlungen/Bezüge 1.28 0.80 0.37Anmerkung: Die Retrozessionszahlungen für Kurzaufenthalter wurden nicht berücksichtigt. Insgesamt beliefen sich dieEinnahmen der ALV aus Lohnbeiträgen gemäss AHV-Statistik auf 6.6 Mia Franken. Für ALE wurden 4.5 Mrd. CHF ausgegeben.

Quelle: BSV (Individuelle Konten der AHV), SECO

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Personenfreizügigkeit, April 2018© Direktion für europäische Angelegenheiten DEA 36

Inhalt 1. Das Wichtigste in Kürze2. Was regelt das FZA?3. Bedeutung des FZA4. Umsetzung von Art.121a BV4.1 Initiative «Gegen Masseneinwanderung»4.2. Etappen zur Umsetzung der MEI4.3 Gesetzesänderungen zur Umsetzung von Art. 121a BV

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• Annahme der Masseneinwanderungsinitiative (MEI) am 9.2.2014 mit 50,3% Ja-Stimmen und Mehrheit der Stände• Kernelemente gemäss dem neuen Art. 121a BV:1. Schweiz steuert Zuwanderung eigenständig2. a) Begrenzung der Anzahl Aufenthaltsbewilligungen durch jährliche Höchstzahlen und Kontingente b) Anspruch auf dauerhaften Aufenthalt, Familiennachzug und Sozialleistungen kann beschränkt werden3. a) Jährliche Höchstzahlen und Kontingente auf gesamtwirtschaftliche Interessen der Schweiz ausrichten b) Berücksichtigung Inländervorrang4. Keine völkerrechtlichen Verträge, die gegen den Artikel verstossen5. Gesetz regelt Einzelheiten

4.1 Initiative «Gegen Masseneinwanderung»

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Personenfreizügigkeit, April 2018© Direktion für europäische Angelegenheiten DEA

1. Annahme Volksinitiative «Gegen Masseneinwanderung»2. Verabschiedung der Revision des AuG zur Umsetzung vonArt. 121a BV durch das Parlament3. Verabschiedung der Verordnungsanpassungen durch den Bundesrat4. Inkrafttreten der Gesetzesänderungen und Verordnungsanpassungen4.2 Etappen zur Umsetzung der MEI

389.2.20141 48.12.20172 1.7.2018516.12.2016

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• Gesetzesänderungen zur Umsetzung von Art. 121a BV sind konform mit dem Personenfreizügigkeitsabkommen Schweiz–EU (FZA)• Die Verordnungsanpassungen treten zusammen mit den am 16. Dezember 2016 beschlossenen Gesetzesänderungen am 1. Juli 2018 in Kraft► Stellenmeldepflicht• Stellenmeldepflicht für Berufsarten, in denen die gesamtschweizerische Arbeitslosenquote mind. 8% (ab 1.7.2018) bzw. 5% (ab 1.1.2020) beträgt• Die Informationen über die gemeldeten Stellen sollen während fünf Arbeitstagen nur bei der öffentlichen Arbeitsvermittlung (öAV) gemeldeten Stellensuchenden zugänglich sein• öAV übermittelt innert drei Arbeitstagen passende Dossiers an die Arbeitgebenden; Einladung der Stellensuchenden zu einem Bewerbungsgespräch oder Eignungsabklärung

4.3 Gesetzesänderungen zur Umsetzung von Art. 121a BV39

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Weitere Informationen• Personenfreizügigkeit www.personenfreizuegigkeit.admin.ch• Schweizerische Europapolitik www.eda.admin.ch/europa• Publikationenwww.eda.admin.ch/europa/publikationen