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Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

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Page 1: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Forschungsmethoden der Psychologie 2

Tutorium 10

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Wiederholung

• Blitzabfrage zu allen Themen

Page 3: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Wissensideale

deduktiv-nomologisch

Induktiv-statistisch

aristotelisch galileisch

Überblick über die verschiedenen Wissensideale

intentional narrativ

Naturwissenschaftliche Orientierung

geisteswissenschaftlicheOrientierung

Fundament der Erfahrungswissenschaften

Erfahrungswissenschaften

Page 4: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Wahrheit

Überblick über die verschiedenen Wahrheitsbegriffe

analytisch synthetisch

sachlogisch

analytischi.E.S.

(formal) logisch

synthetisch i.E.S.

empirisch

A posterioriA priori

z.B Modus Ponens

Junggesellen sind

unverheiratetWebersches

Gesetz

Page 5: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Sicherstellung der Modellgeltung

AnalytischLogik + Terminologie

Synthetisch…+ konstruktive Regeln

Empirisch…+…+ Beobachtung

Page 6: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Sicherstellung der Modellgeltung

AnalytischLogik + Terminologie

Klassische Testtheorie

Der Kalkül (Gulliksen)Ein Modell (Novick)

Synthetisch…+ konstruktive Regeln

Wahrscheinlichkeitstheorie

Der Kalkül (Kolmogoroff)Ein Modell (Lorenzen)

Empirisch…+…+ Beobachtung

Rasch-Modell

Der KalkülModellgeltungstests

Page 7: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Objektseitig + subjektseitig definierte Sachverhalte

Subjektseitig definiert

Objektseitig definiert

Theoriesprachlich beschrieben (enthält Deutung)

Beobachtungssprachlich beschrieben

Page 8: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Objektseitig + subjektseitig definierte Sachverhalte

Individuelle Sinngehalte

Je eigene Wahrnehmungen + Gefühle

Subjektseitig definiert

Funktionales Verhalten

bloßes Verhalten

Funktional gedeutete Stimuli (Semantik)

Physikalische Stimulusqualitäten (materielle Eigenschaften)

Objektseitig definiert

Theoriesprachlich beschrieben (enthält Deutung)

Beobachtungssprachlich beschrieben

Page 9: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Biologie Physik

Strukturelle Reduktion Materielle Reduktion

Bedeutung der Stimuli

Funktionalität

Materialqualität

Messbare Eigenschaft

Konstruktionsprinzip

Materielle und Strukturelle Reduktion

Page 10: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

N beabsichtigt Z herbeizuführen

N meint, dass H ein geeignetes Mittel ist

Also macht N sich daran, H auszuführen

Intentionales Erklärungsmodell

Page 11: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Vergleich der beiden Modelle: d-n & int.

N beabsichtigt Z herbeizuführen

N meint, dass H (in der gegebenen Konstellation) das geeignete Mittel ist

Also macht N sich daran, H auszuführen

x

A (N) Randbedingung

A(x) B(x) Gesetzesaussage

B(N) Explanandum

Struktureller Zusammenhang(sicher behauptbar)

Subjektseitig definierte Prämissen, stets hypothetisch

Stets hypothetisch

Objektseitig definierte Prämisse

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Scheitern intentionaler Erklärungen an der Erfahrung

• Genetische Argumentation• Empirische Reduktion• Pragmatische Evaluation

Page 13: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Situation1

Umweltbe-dingungen 1

Konstellation 1

Externe Einflüsse

Umweltbe-dingungen 2

Intendierte Wirkungen

Nebenfolgen

VerhaltenIntentionen

Mittelein-schätzung

HANDLUNG

Situation 2

usw.

= objektseitig definiert

= subjektseitig definiert

Handlungsabläufe

Page 14: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Narratives Erklärungsmodell

Schema:

(1) x F in t1

(2) H ereignet sich mit x in t2

(3) x G in t3

Sinnstiftende Verbindung zwischen t1 und t3

(1) Anfang(2) Mittelteil(3) Schluss

Explanandum

Explanans

Dis

krep

anz

Page 15: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Vergleich der Modelle

Deduktiv-nomologisch

Induktiv-statistisch

intentional

Modell Wir erklären

Ursache-Wirkung

Wahrscheinlichkeit für

Wirkung

Ziele-Mittel

narrativ Transformation(Veränderung)

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Handlungsorientierungen

1. Afinale – Ausführen einer Handlung, die als Mittel zur

Herstellung eines Sachverhaltes dient.

2. Finale – a) Aufgaben/Zwecke, die sich auf Folgen einer Handlung beziehen

b) Regeln/Vorsätze, die sich auf das Ergebnis der Handlung beziehen.

3. Non-finale – a) quasi-finale (Interessen i.e.S: Wahrheit, Zufälligkeit)

b) non-finale (Interessen i.w.S.: Gerechtigkeit, Fairness)

Page 17: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Das System

• Selbstreferentialität• Die drei Wirklichkeiten• Autonomer Prozess• Prozessauflösung

• System: Handeln einer Person wird im Bezug zu den Interaktionspartnern betrachtet, das folgt eigenen Regeln: Verhalten im System führt zu Rückkopplungen auf das System selbst (=Selbstreferentialität)

• Es gibt Autonome Prozesse im System (wie Interaktion zw. Ehepartnern), die Eigendynamik entwicklen können und allein die (nicht intendierte) Nebenfolgen können das Verhalten antreiben /motivieren.

• Prozessauflösung wird durch bewusstmachen und suchen anderer Handlungsstrategien gemacht.

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Informationsverarbeitungsmodelle

Behaviorismus Neobehaviorismus z.B. SET oder Siegler

S R

nicht unmittelbar Beobachtbar; z.B. Pawlow, Skinner

S R O S R

V1V2V...

Intervenierende Variablen, die durch Beobachtbare Referenzoperationen operationalisierbar sind.

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SET: Struktureller Theoriekern

Fünf Axiome1. Jedes Wort hat einen Bekanntheitsgrad

2. Bekanntheitsgrade der präsentierten Wörter sind normalverteilt

3. Lernen einer Wörterliste erhöht den Bekanntheitsgrad dieser Wörter um d‘

4. Wörter werden als bekannt bezeichnet, wenn Bekanntheitsgrad den Wert ß übersteigt

5. Kriteriumswert ß ist inter- u. intraindividuell verschieden – Entscheidungsstrategie der Vpn

Page 20: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Mit Intentionalem Erklärungsmodell erklärt:

Das System verfolgt das Ziel, auf eingehende Informationen (input) angemessen zu reagieren (output)

Als Mittel dienen dazu bestimmte Info-Verarbeitungsstrategien

Also produziert System jenen output, der aus den Strategien resultiert

SET: Struktureller Theoriekern

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Sieglers Entwicklungstheorie:

Struktureller Theoriekern:• Jede Entwicklungsstufe baut auf der

vorhergehenden auf

Empirischer Anteil:

• Wechsel von einer Stufe zur nächsten ist erfahrungsbedingt(kann man im Experiment testen)

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Methoden der Prüfung der Theorie von Siegler

• Empirische Reduktion

• Pragmatische Evaluation

• Genetische Rekonstruktion

• Empirische Reduktion = Schluss von Theorie auf Verhalten

• Pragmatische Evaluation = Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Förderung der Entw. Der Kids /Lernen fördern

• Genetische Rekonstruktion = jede Stufe baut auf der vorhergehenden auf

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Gesetz des Effekts• Thorndike (1913)

• Postman (1947)

• Hull (1943)

• Skinner (1953)

• Meehl (1950)

• Für alle Verknüpfungen gilt, dass sie verstärkt werden (B(N)), falls sie von einem befriedigenden Gesamtzustand (A(N)) gefolgt werden, bzw. dass ihre Stärke abnimmt, falls sie von einem unbefriedigendem Gesamtzustand gefolgt werden.

• Termini „befriedigender“ bzw. „unbefriedigender“ Gesamtzustand nicht unabhängig von positiver bzw. negativer Verstärkung der Verknüpfung von Situation und Reaktion definiert.

• Formulierung: statt „satisfying state of affairs“ „Triebreduktion“ zu verwenden. Es scheitert, da Triebreduktion nicht beobachtungssprachlich definierbar, weil die Triebreduktion müsste durch physiologische Messnormen operationalisierbar sein.

• Staat von satisfying state of affairs spricht Skinner von Belohnung and Bestrafung. Die Stärke einer S-R-Verbindung ersetzt Skinner durch die Auftrittswahrscheinlichkeit der Reaktion. Das Gesetz des Effektes wird somit zum Gesetz des operanten Konditionierens.

• Schwache Gesetz des Effektes: jede Stimulusveränderung, die für eine Reaktion ein Verstärker ist, auch all anderen (lernbaren) Reaktionen verstärkt, d.h. dass alle Verstärker transsituational sind.Adobe Acrobat

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Handlungstheoretische Prozessanalyse

Theorie Empirie

Eskalationslogik Analyse konkreter Konflikte

Modell der Konflikteskalation

Struktur, Sachlogik

Abstraktion

Dynamik der Konflikteskalation

Page 25: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

Qualitative SozialforschungMethodologische Prinzipien

Interpretativität

1. Prinzip der Kommunikation

2. Prinzip der Fremdheit

3. Prinzip der Offenheit

4. Prinzip der Reflexion

1. Um die Bedeutung zu erfassen müssen wir mit anderen kommunizieren (am besten in der Sprache, die ihnen vertraut ist).

2. Die subjektive Welt des anderen sollte in ihrer Fremdheit, Andersartigkeit betrachtet werden – nicht versuchen eigene Begrifflichkeiten daraus zu machen. Denken: „es kann auch ganz anders sein“

3. Man muss für die Thematisierungen des anderen offen sein

4. Wer offen sein will, muss die eigenen Vorannahmen ständig reflektieren / in Frage stellen

Page 26: Forschungsmethoden der Psychologie 2 Tutorium 10

D1

D2

D3

D4

Konflikt: Aufeinandertreffen von unvereinbaren Handlungstendenzen

- Kooperationssituation (win-win)- Konkurrenzsituation (win-lose)

Frustration: Ereignis, das Ausführung oder Erfolg einer eigenen Handlung vereitelt

Aggression: Durchsetzungsverhalten gegen den (vermeintlichen oder tatsächlichen) Willen eines anderen

Gewalt: Verletzung der körperlichen oder seelischen Unversehrtheit eines anderen

Frustrations-Aggressions-Hypothese

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Frustrations-Aggressions-Hypothese Subjektseitige Prämissen

Subjektseitige Prämissen= empirische Voraussetzungen für strukturelle Gesetze:

• Frustration führt zu Aggression (G1, G2),(= der Kern der ursprünglichen F-A-Hypothese!)– wenn Frustration als intendiert gedeutet wird und– wenn an den Handlungszielen festgehalten wird

• Aggression als Verteidigung gegen Aggression eines anderen (G4, G5),– wenn der andere für Frustration verantwortlich gemacht wird,– und wenn ihm dabei böse Absicht unterstellt wird

• Bedrohung wird mit Aggression beantwortet (G6),– wenn Akteur eine Situation als Konkurrenzsituation empfindet