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Februar 1941, Heft 2 Fette und Seifen 91 mu6 allerdings eine sorgfiiltige Abtrennung des eigentlichen Carotins erfolgen, das, wie bereits erwiihnt, die Ranziditiit fordert. Zur Stabilisierung technischer ole und Fette ist dagegen Hydrochinon, fur LeinBl Naphthol und Diphenyl- amin geeignet. Technische Ole, die im allgemeinen immer auch noch Leinolglyceride enthalten, miillten also durch Hydrochinon zusammen mit Naphthol oder Diphenylamin stabilisiert werden. Die Stabilisierung der Seifen kann in erster Linie durch Zusatz antioxydativer Riechstoffe erfolgen. Als solche wir- ken Thymol, Eugenol, Iso-Eugenol, Cis-Isosafro-Eugenol und Safrol, jedoch besitzt Safrol anfiinglich eine oxydations- beschleunigende Wirkung, erst nach einiger Zeit lritt der stabilisierendi? EinfluB hervor. Im allgemeinen scheinen Seifen durch Aminosiiuren, Glycerin, Diphenylamin, Naphthol und Hydrochinon sowie durch Hydrochinonderivate stabili- siert zu werden. Geschiitzt wurde die Stabilisierung der Scife durcli mehrwertige Alkohole zusammen mit Trinatrium- phosphat (DRP 682329). Nach diesem Verfahren werden qolchen Seifen, die im Fettansatz fliissige, fette Ole mit einrr Jodzahl von 70 an aufwarts oder deren Fettsauren in sol- clien Mengen enthalten, daR ein Verdcrben der fertigeii Sei- fen beim Lagern herbeigefiihrt wiirde, in noch fluSSigeni Zu- stand Glycerin oder entaprechende andere mehrwertige Alko- hole zusammen mit Trinatriumphosphat in geringen Mengen zugesetzt. Fur die Haltbarkeit der Seifen ist weiterhin ihr Gehall an freiem Alkali won gro6ek Bedeutung. Da die letzten Reste der Fette nur schwer verseift werden, enthalten die meisten Seifen kleine Reste unverseifter Fette. Fettsiiure- glyceride oxydieren bekanntlich leichter als fettsaure Alkali- salze, freie Fettsiiuren, die sich aus den unverseiften Fetten beim Lagern leicht bilden kiinnen, wieder leichler als Frtt- siiurrglyceride. Airs diesem Grunde sollten die Seifen eine kleine Menge an freiem Alkali enthalten, um ein dcrartiges Sauerwerden zu verhindern. Es wurde bereits eingangs angedeutet, daB auch eine in- direktr Stabilisierung moglich ist, und zwar durch Hem- niung bzw. Inaktivierung der prooxydativen Katalysatoren. Eine Heinmung der Schwermetallkatalyse kann durch kapillar- aklive Stoffe verursacht werden, die zu Schwermetallver- hindungen eine starkere Adhiisionsfiihigkeit besitzen als das Substrat. Hierher gehoren Alkohole, Ketone und Urethane. weiterliin Silikate, Eiweiherbindungen und EiweiO-palt- produkte mit schutzkolloiden Eigenschaften. Von den nicht kapillaraktiven Stoffen, die mit Schwermetallkatalysatoren unwirksame Verbindungen eingeh?n, sind vor alleni Schwcfel- wasserstoff und iiberbupt alle fluchtigen Schwefelverbin- dungen zu nennen, die eine ausgesprochene Giftwirkung aus- iiben. So verhindern gt?ringe Zusatze von Natriumtliiosulfat oder Natriumhydrosulfit, die vor allem fur Seiferi in Fragc kommen, den schadlichen Einllu6 der Schwerme1allverbir~- dungen. Erwiihnt sei in diesem Zusammenliang die Wirkuiig von Ammoniumrhodanid, das mit Kupfervcrbiiidungen un- Iosliches Kupferrhodanid bildet, das keirie kalalytischeii Eigenschaften mehr besitzt. Eine besonderc Rolle spielt der sensibilisierende EinfluB von Titandioxyd in pigmentierten Leinolfilmen. Die holir Lichtempfindlichkeit aller Substanzen, die Titandioxyd ent- halten, ist seit langem bekannt. Abhilfe schafft hirr ent- weder ein direkter Zusatz von Bichroniat odcr Chromfluorid, oder man behandelt Titandioxyd zuvor mit wasscrlBsliclien oder wasserunliislichen Chromverbindungen. Zu diesem Zweck konnen Alkalibichromat, Chromsiiure oder Chrom- fluorid verwendet werden. Man liiBt die Chromvrrbindung etwa eine Stunde lang bei Temperaturen von 85-9.5O C auf Titandioxyd einwirken. Ebenso kann dem Titandioxyd auch frisch gefiilltes Cliromhydroxyd zugesetzt werden. AuBcr Chrom wirken in dieser Beziehung auch noch andrrc Scliwer- metalle stabilisierend. Wir haben es hier mil einem der sel- tenen Fiille zu tun, daB Schwermetallverbindungen einr photochemische oder katalvlische Reaktion nicht aktivicrcn. sondern hemmen. Die Wirkung der Schwermetalle auf Titandioxyd diirfte auf einer Blockierung der aktiven Stellen beruhen, und zwar darf der Zusatz eine gewisse Menge nicht iibersteigen, um nicht auf der' anderen Seitc wiedrr rine Br- schleunigung der Autoxydation der ole herbeizufiiliren. Die Beschleunigung der Lichteinwirkung durcli Chloro- phyll in pflanzlichen Olen und durch hiimoglohinartige Pig- mente in tierischen Fetten kann durch Katalase gehrniml werden. Das Enzym Katalase kommt vor alleni im Hafer, in Weizenkeimlingen und in der Hefe vor. Die Wirkung der Katalase beruht auf einer vorzeitigen ZCrSetZUng des unter Lichteinfliissen gebildeten Wasserstoffperoxydes, bcvor die- ses eine schiidigende Wirkung auf das 01 ausiibcn kann. Die optimale Wasserstoffionenkonzentration der Katalase liegt hei p y 7. Sie zersetzt nur Wasserstoffperoxyd, auf Pcroxyde iibt sie keine Wirkung aus. H.-J. H e n k, Berlin Fortschritte ad dem Gebiet der Kosmetik und Parfiimerie V Zor FoBptlege Trotz der starken Beanspruchung der FiiBe und der Hauflgkeit der durch nichtpassende oder ungeeignele modische FuBbekleidung shervorgerufenen Beschwerden so- wie der immer hiiuflger werdenden Infektionen wird im allgemeinen eine eigentliche FuBpflege niclit betrieben. So- lange noch Schuhe mehr nach modischen als nach hygieni- schen Gesichtspunkten getragen und die elementarsten hygienischen MaBnahmen verabsiiumt werden, wird eine starke Nachfrage nach Kriiftigungs- und Heilmitteln fur schwache oder kranke FiiBe bestehen. Die am hiiuflgsten auftretenden neuzeitlichen FuBkrank- heiten sind die FuRpilzerkrankuftgen, die E p i d e r m o - p h y t i en. Die Pilzstiimme befallen namentlicli die FuB- sohlen im Bereich der FuBwolhung sowie die FuBrlnder. Die Epidermophylie bildet als Primiirefflorescenzen sleck- nadelkopf-linsengrooe Bliischen, die in der Hornschicht liegen und zum Teil von blaBroten Hofen umgeben sind. Splter tritt meistens eine eiterige Triibung des Blascn- inhalts ein, der dann mit der Zeit eintrocknet. Die an den Interdigitalfalten der Zehen vorkommenden Herde ver- ursachen hiiuflg eine intensive Maceration der Haut und durch weitgehende AbstoBung der Hornschicht rotniissende Fliiclicn. Es kann auch zu akuter vereiternder Ulasen- bi1dUng kommen, wobei alle Zehen und benachbarten FuB- sohlentcile stark anschwellen und mit Blasen bedeckt werden. Das hiuflge Vorkommen der Epidermopliytie hiingt rnit der gegenuber friiher vermehrten Badegelegenheit ZU- sammen. Die diese Hauterkrankung erzeugenden Myceten entwickeln sich niimlich besonders in feuchtwarmen Ritu- men, wo Personen barfuR zusammenkommen, also auf FuBbiiden der Hallenschwimmanstalten, der Brausebiider, auf den Riindern der Schwimmbecken, auf den Mitten der Seebadeanstalten, ferner auf Rollhandtuchern, Badezeug usw. Ihr Vorhandensein in Bade- und Slrandschuhen ist hPufig die Ursache einer Neuinfektion. Eine ubertragung von Mensch zu Mensch findet jedoch nicht statt. Das gewohnlichste und subjektiv am meisten empfun- dene Symptom ist ein Juckreiz, der zeitweise gering, dann auch wieder sehr stark sein, gelegentlich aber iilierraschen- derweise auch verschwinden kann. Eine ungewiihnlich starke Transpiration des FuBes ist eine hiiuflqe Begleit- erscbeinung. Die Gefahr der an sich leichten FuRerkraii- kung besteht darin, da6 sie leicht zur Lymphangitis (Lymph- gefiilentziindung) und Adenitis (Driisenentzundung) fuhreri kann. Zur Vorbeugung bzw. Behandlung dieses Ubels sind neben einer groBen Sauberkeit besondere hygienische MsB- nahmen erforderlich. Vorbedingung ist, daB man nach dem Baden die Fii6e auch zwischen den Zehen gut trocknet und mil Talkum leicht pudert, um die letzten Spuren von Feuch- tigkeit zu absorbieren. Ein geeigneter, prophylaktischer Puder I) ist folgendcr: Na-Thiosallal (gepulverl) 20 Teile Bors6ure (gepulverl) 50 ,. Talkum (stenl) 30 ,, I) Drug Cosmetic Ind. 46, Nr. 2, 165 [l940).

Fortschritte auf dem Gebiet der Kosmetik und Parfümerie V

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Februar 1941, Heft 2 Fette und Seifen 91

mu6 allerdings eine sorgfiiltige Abtrennung des eigentlichen Carotins erfolgen, das, wie bereits erwiihnt, die Ranziditiit fordert. Zur Stabilisierung technischer ole und Fette ist dagegen Hydrochinon, fur LeinBl Naphthol und Diphenyl- amin geeignet. Technische Ole, die im allgemeinen immer auch noch Leinolglyceride enthalten, miillten also durch Hydrochinon zusammen mit Naphthol oder Diphenylamin stabilisiert werden.

Die Stabilisierung der Seifen kann in erster Linie durch Zusatz antioxydativer Riechstoffe erfolgen. Als solche wir- ken Thymol, Eugenol, Iso-Eugenol, Cis-Isosafro-Eugenol und Safrol, jedoch besitzt Safrol anfiinglich eine oxydations- beschleunigende Wirkung, erst nach einiger Zeit lritt der stabilisierendi? EinfluB hervor. Im allgemeinen scheinen Seifen durch Aminosiiuren, Glycerin, Diphenylamin, Naphthol und Hydrochinon sowie durch Hydrochinonderivate stabili- siert zu werden. Geschiitzt wurde die Stabilisierung der Scife durcli mehrwertige Alkohole zusammen mit Trinatrium- phosphat (DRP 682329). Nach diesem Verfahren werden qolchen Seifen, die im Fettansatz fliissige, fette Ole mit einrr Jodzahl von 70 an aufwarts oder deren Fettsauren in sol- clien Mengen enthalten, daR ein Verdcrben der fertigeii Sei- fen beim Lagern herbeigefiihrt wiirde, in noch fluSSigeni Zu- stand Glycerin oder entaprechende andere mehrwertige Alko- hole zusammen mit Trinatriumphosphat in geringen Mengen zugesetzt. Fur die Haltbarkeit der Seifen ist weiterhin ihr Gehall an freiem Alkali won gro6ek Bedeutung. Da die letzten Reste der Fette nur schwer verseift werden, enthalten die meisten Seifen kleine Reste unverseifter Fette. Fettsiiure- glyceride oxydieren bekanntlich leichter als fettsaure Alkali- salze, freie Fettsiiuren, die sich aus den unverseiften Fetten beim Lagern leicht bilden kiinnen, wieder leichler als Frtt- siiurrglyceride. Airs diesem Grunde sollten die Seifen eine kleine Menge an freiem Alkali enthalten, um ein dcrartiges Sauerwerden zu verhindern.

Es wurde bereits eingangs angedeutet, daB auch eine in- direktr Stabilisierung moglich ist, und zwar durch Hem- niung bzw. Inaktivierung der prooxydativen Katalysatoren. Eine Heinmung der Schwermetallkatalyse kann durch kapillar- aklive Stoffe verursacht werden, die zu Schwermetallver- hindungen eine starkere Adhiisionsfiihigkeit besitzen als das Substrat. Hierher gehoren Alkohole, Ketone und Urethane. weiterliin Silikate, Eiweiherbindungen und EiweiO-palt- produkte mit schutzkolloiden Eigenschaften. Von den nicht

kapillaraktiven Stoffen, die mit Schwermetallkatalysatoren unwirksame Verbindungen eingeh?n, sind vor alleni Schwcfel- wasserstoff und i iberbupt alle fluchtigen Schwefelverbin- dungen zu nennen, die eine ausgesprochene Giftwirkung aus- iiben. So verhindern gt?ringe Zusatze von Natriumtliiosulfat oder Natriumhydrosulfit, die vor allem fur Seiferi in Fragc kommen, den schadlichen Einllu6 der Schwerme1allverbir~- dungen. Erwiihnt sei in diesem Zusammenliang die Wirkuiig von Ammoniumrhodanid, das mit Kupfervcrbiiidungen un- Iosliches Kupferrhodanid bildet, das keirie kalalytischeii Eigenschaften mehr besitzt.

Eine besonderc Rolle spielt der sensibilisierende EinfluB von Titandioxyd in pigmentierten Leinolfilmen. Die holir Lichtempfindlichkeit aller Substanzen, die Titandioxyd ent- halten, ist seit langem bekannt. Abhilfe schafft hirr ent- weder ein direkter Zusatz von Bichroniat odcr Chromfluorid, oder man behandelt Titandioxyd zuvor mit wasscrlBsliclien oder wasserunliislichen Chromverbindungen. Zu diesem Zweck konnen Alkalibichromat, Chromsiiure oder Chrom- fluorid verwendet werden. Man liiBt die Chromvrrbindung etwa eine Stunde lang bei Temperaturen von 85-9.5O C auf Titandioxyd einwirken. Ebenso kann dem Titandioxyd auch frisch gefiilltes Cliromhydroxyd zugesetzt werden. AuBcr Chrom wirken in dieser Beziehung auch noch andrrc Scliwer- metalle stabilisierend. Wir haben es hier mil einem der sel- tenen Fiille zu tun, daB Schwermetallverbindungen einr photochemische oder katalvlische Reaktion nicht aktivicrcn. sondern hemmen. Die Wirkung der Schwermetalle auf Titandioxyd diirfte auf einer Blockierung der aktiven Stellen beruhen, und zwar darf der Zusatz eine gewisse Menge nicht iibersteigen, um nicht auf der' anderen Seitc wiedrr rine Br- schleunigung der Autoxydation der ole herbeizufiiliren.

Die Beschleunigung der Lichteinwirkung durcli Chloro- phyll in pflanzlichen Olen und durch hiimoglohinartige Pig- mente in tierischen Fetten kann durch Katalase gehrniml werden. Das Enzym Katalase kommt vor alleni im Hafer, in Weizenkeimlingen und in der Hefe vor. Die Wirkung der Katalase beruht auf einer vorzeitigen ZCrSetZUng des unter Lichteinfliissen gebildeten Wasserstoffperoxydes, bcvor die- ses eine schiidigende Wirkung auf das 01 ausiibcn kann. Die optimale Wasserstoffionenkonzentration der Katalase liegt hei p y 7. Sie zersetzt nur Wasserstoffperoxyd, auf Pcroxyde iibt sie keine Wirkung aus.

H.-J. H e n k , Berlin

Fortschritte a d dem Gebiet der Kosmetik und Parfiimerie V Zor FoBptlege

Trotz der starken Beanspruchung der FiiBe und der Hauflgkeit der durch nichtpassende oder ungeeignele modische FuBbekleidung shervorgerufenen Beschwerden so- wie der immer hiiuflger werdenden Infektionen wird im allgemeinen eine eigentliche FuBpflege niclit betrieben. So- lange noch Schuhe mehr nach modischen als nach hygieni- schen Gesichtspunkten getragen und die elementarsten hygienischen MaBnahmen verabsiiumt werden, wird eine starke Nachfrage nach Kriiftigungs- und Heilmitteln fur schwache oder kranke FiiBe bestehen.

Die am hiiuflgsten auftretenden neuzeitlichen FuBkrank- heiten sind die FuRpilzerkrankuftgen, die E p i d e r m o - p h y t i en. Die Pilzstiimme befallen namentlicli die FuB- sohlen im Bereich der FuBwolhung sowie die FuBrlnder. Die Epidermophylie bildet als Primiirefflorescenzen sleck- nadelkopf-linsengrooe Bliischen, die in der Hornschicht liegen und zum Teil von blaBroten Hofen umgeben sind. Splter tritt meistens eine eiterige Triibung des Blascn- inhalts ein, der dann mit der Zeit eintrocknet. Die an den Interdigitalfalten der Zehen vorkommenden Herde ver- ursachen hiiuflg eine intensive Maceration der Haut und durch weitgehende AbstoBung der Hornschicht rotniissende Fliiclicn. Es kann auch zu akuter vereiternder Ulasen- bi1dUng kommen, wobei alle Zehen und benachbarten FuB- sohlentcile stark anschwellen und mit Blasen bedeckt werden.

Das hiuflge Vorkommen der Epidermopliytie hiingt rnit der gegenuber friiher vermehrten Badegelegenheit ZU- sammen. Die diese Hauterkrankung erzeugenden Myceten

entwickeln sich niimlich besonders in feuchtwarmen Ritu- men, wo Personen barfuR zusammenkommen, also auf FuBbiiden der Hallenschwimmanstalten, der Brausebiider, auf den Riindern der Schwimmbecken, auf den Mitten der Seebadeanstalten, ferner auf Rollhandtuchern, Badezeug usw. Ihr Vorhandensein in Bade- und Slrandschuhen ist hPufig die Ursache einer Neuinfektion. Eine ubertragung von Mensch zu Mensch findet jedoch nicht statt.

Das gewohnlichste und subjektiv am meisten empfun- dene Symptom ist ein Juckreiz, der zeitweise gering, dann auch wieder sehr stark sein, gelegentlich aber iilierraschen- derweise auch verschwinden kann. Eine ungewiihnlich starke Transpiration des FuBes ist eine hiiuflqe Begleit- erscbeinung. Die Gefahr der an sich leichten FuRerkraii- kung besteht darin, da6 sie leicht zur Lymphangitis (Lymph- gefiilentziindung) und Adenitis (Driisenentzundung) fuhreri kann.

Zur Vorbeugung bzw. Behandlung dieses Ubels sind neben einer groBen Sauberkeit besondere hygienische MsB- nahmen erforderlich. Vorbedingung ist, daB man nach dem Baden die Fii6e auch zwischen den Zehen gut trocknet und mil Talkum leicht pudert, um die letzten Spuren von Feuch- tigkeit zu absorbieren. Ein geeigneter, prophylaktischer Puder I) ist folgendcr:

Na-Thiosallal (gepulverl) 20 Teile Bors6ure (gepulverl) 50 ,. Talkum (stenl) 30 ,,

I) Drug Cosmetic Ind. 46, Nr. 2, 165 [l940).

Page 2: Fortschritte auf dem Gebiet der Kosmetik und Parfümerie V

92 Fefte uiid Seifen 48. Jahrgang

Der Erfolg der individuell ergriffenen vorbeugenden MaB- nahmen wird gefiihrdet, wenn nicht in iiffentlichen Bade- riiumen, Turnhallen u. dgl.' gewisse VorsichtsmaBregelli gc- troffen werden. Vielfach wurden Liisungen von 0.5-1 "10 Na-Hypochlorit als Zerstiiubungsmittel fur FuBbodeii, FuR- badewannen usw. mit gutem Erfolg angewandt. Losungeii von Natriumthiosulfat, Zinkchlorid, Zinksulfat und Kaliuni. permanganat fanden ebenfalls mit Erfolg Vemendutig. Neuerdings werden meist hutylierte Kresole oder Hexyl- resorcin angewandt.

Infolge verschiedener Umstiinde kcinnen die vorbeugiw- den Maanahmen ihr Ziel jedoch verfehlen. Nach B I e 11 d r sind Faktoren dieser Art:. Verringerung der Wirksamkeil der Liisungen durch ihre Beriihrung mil Luft und Fruch- tigkeit, Verdannung der Lcisungen durch tropfende FuUc uqd Kiirze der tatsiichlichen Beruhrungszeit. Es ist dahrr der Gebrauch mechanischer Spender, flacher Becken untl Schalen, die an den in Frage kommenden Eingiingcn s o anzubringen sind, daB ein Umgehen unin6glich wird. zii empfehlen. Als geeignete Losung hat sich eine Fliissigkril, die 3.5 @/o Salicylsiiure, 3 O/o Thynioljodid. 5.5 O/o Werinulnl und @Naphthol als Triiger cnthiilt, erwiesen. IXr olwn- genannten Bestandteile werdrn mit 01 vermischt, um eiii Zer- stiiuben zu ermoglichen. Die Losung iibt eine kuhleiitle untl prickelnde Wirkung aus und ist ein ausgezeichneles pro- phylaktisches Mittel, das in leichteren Fiillen auch heilciicl wirkt. Meistens ist aber die Anwendung eines eigentliclirii Heilmittels erforderlich. Viele der bislang auf drn hfarkl gebrachten Produkte sind nur wenig . wirksam. Ilntrr dcw bereits erprobten Heilmitteln nnden sich folgeiide lypisclie Priiparate:

1. Jod 1.2 Tcilc SalicylsP ure 3.6 .. Benzoesiture 3.6 ,, Alkohol (Whig) aul 120 ..

2. SalirslsPure B.0 Teilr Resorcin 3.6 .. .Alkohol (!M/oig) aul 1211 ..

Das nach dem Am. Pat. 2 105 197 hergestelllr Priiparul c i i l - hilt als hauptsiichlich wirksame Bestaiidteilr Qurcksilber- salicylat, SalicylsHure und Chlorbutanol. Nicht zii tleii SaI- ben, aber wegen seiner Viskositiit auch iiiclit zii den fliis- sigen Priiparaten gehorend, ist eine Liisung voii ?Onlo wasserfreien Kupfersulfats in Glycerin. Dies Praparal, das sorgfiiltig vor Feuchtigkeit geschiitzt werden miin, ergab i i i

50 Fiillen vollstlndige Heiliiiig, wenii die rrkraiiklrii I%Ue tiiglich 15 Minuten lang damit eingerieben wurdeii. Das Gemisch wird insbesondere fur hartnackige Fill6 enip- fohlen. F u 6 p u 1 v e r werden zur Behandlung voii krankcn

Fiiaen den fliissigen und salbenfarmigen Mitteln vorgezogen, da sie sauherer und sparsamer im Gebrauch sintl und auBerdem fiir die Anwendung weniger Zeit beaiispruchen. P r e h n *) hat auf Grund umfangreicher Behandluiigeii voii Epidermophytie bei Seeleuten folgende Priiparate sowohl fur die prophylaklische als auch lhcrapeutische Behand- lung hergestellt:

Salirvlslurc 5 Teilc Menthol 2 I,

Kampfer 8 I .

RorsHure 15 ,, StHrke 35 .. Thymol 1.2 ,. BorsPure 20 ,, Zinkoxyd ?n ., Talkurn 20 .. Zinkstearat 2n .,

Spezielle Priiparate, z. B. Silbernitrat oder Jodlosungeii, sollten nur auf frztliche Verordnung hin gehrauclit werden.

Nach der Heilung muB vor allen Dingen eine Neuinfek- tion verhindert werden. Die vorbeugenden MaBnahmeii sollen insbesondere wiihrend der warmen Monate gelroffeii werden. Uberdies miissen die Bekleidungsstucke vor dem Gebrauch sterilisiert werden. Formaldehyddiimpfe oder Abwaschen der Schuhc mit Formol haben sich als gut ge- eignet erwiesen, doch is1 darauf zu achten, da6 das Schuh- zeug vor Gebrauch vollkommen trocken ist, um einc Formaldehyd-Dermatitis zu vermeiden. Socken und Striimpfe sollen mindestens 20 Minuten lang ausgekocht und hiiufig gewechselt werden.

Neben den Epidermophytien sind auch die H y p e r - k e r a t o s e n weit verbreitet. Nach M o n c o r p s ') unter- scheidet man verschiedene Grade.

1. Eine niiiBige Hyperkeratose von eigeiitiimlichem gel- bem, transparentem Farbton mit Erhalterisein des Papillarleistenmusters.

2. Derselbe Zustand, jedocli niit Unterbrechung der glal- ten Oberfliiche durch mehr oder weiiigor zahlreichc Griibchen oder Einlagerungen vnn Hornperlen.

3. Starkc Hyperkeratose, durchzogen von zalilreicheli, iiicht nur an die natiirlichen Beugefalten gebundenen Rissen und Rillen bei erhaltener oder verwischter Papillarlinienzeichnuiig.

1. Sehr . starke Hyperkeratose mil zahlreichen Basall- wiirfel-iihnlichen Exkrescenzen hei fehlendem Papillar-

Oie Therapie besteht vor alleni in dcr Prophylaxc, d. 11. i i i

einer den aiialomischen Verhiiltnissen des Fuses entspre- chenden Beschuhung. Als Heilmitlel haben sich 10-30%igy Salicylseifenpflaster, 10 O/o Salicylkollodium und das von IJ n n a empfohlene Resorcin-(iuttapercha-Pflaster bewiihrl. In allen Mitteln stehen die liornlcisenden Bestandteile im Vordergrund. Auch Schniierseifenbiider, Schmierseifenver- hiinde, wobei die gesunden Stellen durch Heftpflaster sorg- r'altig gescliutzl werden miissen, haben sich bewiihrt. Durch die Keratolytika (Salicylsaure, Sapo viridis . . .) werdeii (lie Horninassen erweichl, zur Peptisation und Kolliquatioii Kebrachl, worauf cine Entfernung derselben mittels scliar- I'en Loffels, Messers oder Bimssteins zu erfolgen hat.

Untcr Klavus versteht ni:in ausschlieSlich an deli FiiUen sitzencle Schwielen mit einrm zentralen hellrn Punkt i i h r Knocherivorspruiige~i sitsen? und durch den kontinuivr- lichen Oruck des Schuliwerks entstrhend. Die 'I'hcrupic iiiiterscheidet sich nicht wesentlich von den bei clen Kcra- losrn aiigewandten MaBiiahnieii.

Uber Ekzeme der FuBsohlen und die verschiedeiieii IHastnmykosen sol1 ail dieser Stelle nicht hericlitet werden.

Ein weitverbreitetes cl)c4 ist eine iibrrniiiBige T r a n - s p i r a t i o 11 der ,FiiBe. Der charakleristische und unaiigtn- iic!Iiiiic. (irruch voii SchweiBfiiBen wird durch Mikroorganis- iiieii vcriirsacht uiid kaiin durch Antiseplika, wie Kalium- pcrintliigaiiat cider Fornialdehyd unterbundeii wertlen. Auch l'riiparatc ii i i t Aluiiiiiiiuniclilorid, Oxycliiliolinsulfat, Chlor- aniin, I'arafonnaldehyd odcr Hexamcthylentetramin haben sicli gut hcwahrt. Es ist eigentlich verwundcrlich, da6 (:hinosol oder Chloraniin sich iroch iiicht in Puderforni viiigebiirgert habcn, wenii inan die geringe Menge Iwdenkt, die cigciitlicli rrforderlicli ist. Ilas zuzusetzendc Parfiiiii sol1 zugleich auch leicht antiseptisch wirken. Fur diese Zwecke sind Thymol, Eukalyptus, Pfefferminz, Menthol oder Methylsalicylat besonders gut -geeignet. Der Puder selbst wirkt als Absorbens und kann aus Stiirke, Kaolinen 11. dgl. bestehen. Bei Bronihidrosis, c h i eigentlichen FuO- schweiW, einpfiehlt E i c h I i o f f s) folgeliden Streupder:

' linienmuster.

SalicslsBurr 5.U Teile Bors5urc 10.11 .. Weinsteiiis8 II I'P 1o.n .. Ziiikoxyd .10.0 ., Talkurn 40.0 .,

Die verschiedenen Sauren wirken hier neutralisierend und dadurch desodorisierend und desinfizierend.

Eine Salbe, die Hyperhidrosis (leichter FuOschweiS) verhindert, wird folgendermaaen hergestellt:

SalicylsPure 20 Teile Borslure 4 *, Lanolin 15 ,. Vaseline 15 v )

H. A 11 d e r s o n 6) hat festgestellt, daB Cremes gegeri Fun- schweiB besonders wirksam sind, wenn sie Natriumbicar- boiiat enthalten. E r fiihrt folgendes Beispiel an:

Natriumbicarbonat 15.0 Teile Wasserlreies WollIctt 5.0 .. Oliven6l 5.0 ,, FlILssigc Seile 10.0 ,. Gepulv. med. Seife 20.0 ,,

Mittel zur K r i i f t i g u n g e r m i i d e t e r F u s e sind leicht herstellbar. Im iibrigen ist ein Massieren und ein

*) Northwest Med. S8, 255 [1934]. a) J. Amer. Med. Assoc. 111, 685 [1938]. ') Vgl. auch J o d a s s o h n , Handbuch der Haut- u. Ge-

schlechtskrankheiten, Bd. XIV, Verlag J. Springer, Berlin 1930.

3, F. W i n t e r , Handbuch der gesamten Parfumerie u. Kosmetik, S. 969, Verlag J. Springer, Wien 1932. Apotheker-Ztg. 64, 461 [1939].

Page 3: Fortschritte auf dem Gebiet der Kosmetik und Parfümerie V

Februar 1941, Heft 2 Fette und Seifen 93

Ausruhen oft ausreichend, um die Blutzirkulation anzu- regen uiid die eriniideten Muskeln zu entspannen. Ein heiSes ~~agnesiumsulfat-FuDbad sol1 von hervorragender Wirkung sein. Auch folgendes Badesalz ist praktisch erprobt:

Borax 10 Teile Nalriumbirarbonat 20 I,

Calciumcarbonat 50 ,. Die Zugabe eines Riechstoffes, wie Eukalyptus oder Fichten- nadelol, wird die Nachfrage nach diesen Priiparaten stei- gern. Sauerstoffreiche FuDpulver enthalten wesentliche Mengen von Natriumperborat neben anderen Standard- hestandleilen:

Nalriumperborat 180 Teile Borsaure (gepulvert) 60 .. Nalriumliicarbonat 200 7 ,

RicchslolIc 10-20 ,, Aus solchen Gemischen konnen Tabletten geformt uiid Por- lionen von 10-20 g pro Bad abgewogen werden. Die Zu- gabe voii Brausepulver zu einem FuDbad, obwohl voii keineni wirkliclien Wert, gibt dem Benutzer das Gefiihl erhohten Wohl1)eliagens. Zwei Vorschriflen. wrlclie eine adstringierende und desodorisierende Wirkung in Verbin- dung rnit Brausepulver ergeben, laulen:

Borax 10 Teilc Nalriumbicarboiiat 20 ., Wasserfreie Soda 30 ,. WeinsleinsHure 20 9 ,

Tannin (technisch) 25 ., Fich lennadelal

Natriumcarbonat (slccat.) 25.0 Teilc Keliunicarbonat 15.0 .. Boras 35.0 ,. Sapon (pulv.) 25.0 ,.

Die Mischung wird mit 0.5 Kiefernnadel6l parfiimiert oder mit 0.5 eines Cemisches aus 20.0 Bergamottol, 30.0 Laven- de181, 20.0 GeraniumGI und 5.0 Cariophvl1617).

Calc. Soda 360 Teile Nalriumbicarbonal 100 I.

Borax 100 9.

Natriumlhiosulfat 70 ,, Natriumperborat 250 9 ,

werdrn gleichmiiaig gemischt und mit einer LBsung von 10 Teilen Thymol in Weingeist uberspriiht. Nach ober- fliichlichem Abdunsten des Weingeistes vermischt man das Pulver nochmals, siebt es einmal durch und fiillt es in dichtverschliel3bare Behiilter ab.

Zum ScliluD seien norh einige bewiihrte I: u I3 c r e m e s angegeben. l l lcylsaure 1 Teil Zinkoxyd 10 I .

wollrett 20 ',* Glycerin, Formalin an 5 ,. Mrlhylsalicylal 3 *. WeizcnsIHrke 20 Teile Lanolin (mil 20%

Erdnullt3l) 60 9 ,

Glycerin, Formalin a s 10 ,, Thymol 2 Teile Ceresin 10 ,, Formaldehydlhsung 10 ,. Xlrd. Scile 25 .I

Wolllelt 45 ,, Salicyltalg 200 .. OlivenM auf 400 .. An Slelle der weirticn Salbe kann slchendes Gcmisch verwenden:

Traganlh Gummi arabicum Wcillcr Leim (ilvccrin

Weines Wachs 20 Teile Formaldehydl6sung 5 ,. Dest. Wasscr 20 I .

Celbe Vaseline auf I00 (1

Menthol 0.5 Gramni Perubalsam 1.0 ,, Tannin 2.0 ,. Weiche Salbe 20 ,. Perubslsam 15 Gramni Gerbsaure 30 *. Wciche Salbe aul IOW .. Formatdehydl6sung

Melhylsalicylat 1.0 ., Wciche S a l k 100.0 ,.

(40 O/r) 20.0 Gramni

man als fettfreie Grundlage nach-

6.6 Cramm 1.8 .. 7.2 ..

15.0 ._ \Vasser -aur 380.0 .,

Eine glcichmiiDige Bindung dieser Creme mil deni Peru- 1)alsuni crreicht man, wenn letzterer zunilchst mil nenig wricher Salbe angerieben wird.

'1 Apotheker-Ztg. 54, 462 [1939]. R~ Apotheker-Ztg. 64, 461. 621 [1939].

Haarll.ateurc *)

Die Haarfixateure umfassen t l i c (iruppc. tliissiger odrr fester Brillantinen (einschlieUlirli I'omaclrnl, Haurrremc-s und andere Mittel, die die Frisur halten, drin Haar einen schone!i Clanz geben uiid ilim ganz nllgemein ein gepaegtes Aussehen verleihen. Zuweilen wird ein Tonikuin zugesetzt. Den sow. Bandolines, die aus einer wiisserigrii (;unimiliisung. gewahnlich Algrnat-Traganth, hrstelien, ilinelii cliv Dauer- wellenwiisser, doch sind sic dickfliissiger.

Die B r i 1 I a 11 t i n e 11 sind entweder homogene Fliissig keiten, Schiittelbrillantinen oder feste oder Kristallbrillaiitinfn. Die Wahl des 01s richtet sicli nach seiner Fiiliigkeit, den1 Haar Glanz zu verleihen und trockene Kopfiiaut giinstig zu beeinflussen. Im allgemeinen werden cine fettige Kopf- haul untl fettigcs Haar keinerlei Zusatz bendtigt~li, um das Haar gliinzend und die Frisur haltbar zu machcn. Mineralijl von geringer oder niiltlerer Viskositiit, cmtsprechend gc- fiirbt und parfiimiert, ist fur die Verwendung in Brillan- linen besonders gut geeignet. Pflanzliche ole, die konser- viert werden miissen, werden jedoch leichtrr voii der Kopf- haul absorbiert und daher von nachhaltigerer Wirkung auf lrockene Kopfhaut win. Besondercs Interessc beansprlichen zwei neuere Stoffe, und zwar desodorisiertes Petroleum (Kerosen) , das sich besonders zur Verringerung der Viskosi- tiit der fur gewiihnlicli angewandten Ole eignet und somit ein leichteres hiischen ermoglicht, uiid ferner Fettsiiure- ester, wie z. B. Butylstearat. Die letztgenanntc Verbindung ist farb- und geruchlos, wird leicht von der Haul ahsorbierl, ohne einen klehrigen Ruckstand zu hinterlassen.

Mineral61 30.0 Oliveniil 15.0 I3ittermandrli)I 1n.o IY.O Ricinus6l 1n.n 6.n Mineral6t I!l.O A8.0 Desodorisicrlrs Kcrosrn 20.0 OlivenBl 31.11 lrrdnunht .Q.0 Desodorisierles Kerosen 85.0 RicinusBl 15.0

Alkoliolzusiitze vermindern die Viskositiit und bewirken eine gleichmiiDigere Verteilung des 01s. Nach Verdunstung des hlkohols verbleibt auf deni Haar eine diinne Deckschicht.

%. 4 4.0

.AIknhol 34.0 8U.U Olsiurr HicinusBl 16.0 2O.U Mincraliil 50.11 Olivrn6l 10.11 Scsainhl :32.11 .Alkohol 58.0 Alkohol 57.5 Riciniis6l . 2 5 b i t tcrmandclid 10.11 Yincrnliil 80.0 28.0 50.0 (Jlivcn81 2R.Q I~irinnshl 2.6 Alkohol 1R.U 44.0 18.0 Wasser 32.0

Unter den flussigen nrillantinen gibt es ein nicht olhal- liges Priiparat, das .im wesentlichen aus Alkohol, Glycerin uiid Wassrr bcsteht und iiur den Zweck hat, die Frisur zu Iiallcn, nirht aher dem Hai r aul3crdeni noch einen beson- drren Glanz zu geben. An Stellv von Glycerin kann Diathylen- glykoliithyliither angewandt wrrden.

Glycerin 40 Alkohol 10 Wasser 20

Feste Brillantinen oder Pomaden werden zu dem gleichen Zwecke wie die flussigen Produktc hergestelll. Hiiufig wird Walrat als verfestigendc Snbstaiiz ZUgefugt, uni dem Priipa- rut eine gut ausseliende kristallinc Struktur zu verleihcn. Gewolinlich ist die Zusainmensetzung gleich der eincr flussigen Reinigungscrenir B U S Miiic.ralo1, Vnsrline untl Parnffih oder Ceresin.

Vaseline .-fi.o Ceresin 8.0 Mineral61 42.0 Walrat 10.0 22JI Bicnenwachs 1.0 2 . 0 Mneralhl 86.11 3 . 0 Ririnus6l 44.0 67.0 Hiltcrinandrliil .u.n 22.12 Walrat 12.0 11.0

*) Vgl. hierzu: J. K a 1 i s h , Cosmetic Manual, Drug Cos- metic hid. 47, Nr. 4, 398 [1940]; beziiglich Dauer- ~~c~lleiillussigkeiteri sei auf den Beitrag' in dieser Zeit- srhrift 47, 538 [ 19401 hingewiesen.

Page 4: Fortschritte auf dem Gebiet der Kosmetik und Parfümerie V

48. Jahrgang 94 Fette und Seifen

Walrat 18.0 30.0 28.0 Riciiius0l 41.0 15.0 Oliveiidl 53.0 72.0 Alkohol 41.0 Mineral01 70.0 50.0 Walrat 5.0 10.0 Parallin 15.0 Bi llermandellil 30.0 Slearins6ure 10.0 10.0 Walrat Myristinsiiure

15.0 5.0

55.0 25.0

Walrat 32.0 Bienenwachr 8.0 20.0 Ricinusdl 12.0 80.0 Bit Lermandeldl 48.0

Walrat 32.0 Bienenwachr 8.0 20.0 Ricinusdl 12.0 80.0 Bit Lermandeldl 48.0 Cercsin Lanolin fiokosnufl0l blineralol OlivcnBl Palmdl Walrat Walrat Vasrline RicinusSI

11.0 25.0 22.0

67.0 75.0

76.0 8.0

16.0 12.0 14.0 4.1.0

Zur P a r f u m i e r u 11 g von Brillantine gibt W i n t e r 1)

folgende Vorschriften an:

Resinoid Ladanum 8 g Jasmin. liq. 1 g

Ceillblall. kiinsll. 2 g RosenBI, kiinstl. 3 g Jasmin. kiinsll. 1.5 g 11, iro\\cilrouellal 12 g RosenBl. tiulg. 1.5 g Melhyljonon 3 g Moschusliuklur 5 g Muguct. comp. 3 g

Amylsalicylal 0.8 g Solution Iris 0.8 g

A m b r e R o y a l C y c l a m e u d e s A l p e b

Vanillin 2 g Rose. liq. 0.5 g

V i o l e t t e d c P a r m e

Heliotropin Vanillin Cumarin Anisaldehyd

Rose, liq. Orangenbliile, liq. Jasinin, liq. Am ylsalicylat Ocillet, comp.

H e l i o t r o p e B l a n c Jasmin. kllnstl. 1.5 g Solution Bittermandel

3 g (50 g : 1 Liter) 4 g 1.5 g

A m e r i c a n P o p p y 2 g 0.2 g YlangYlang61

0.5 g Rosenbl, bulg. 1 g 4 a 0.3 g Eichcnmooslinklur

17 g Vanillin 1 k l 1.5 g

H a a r c r e m e s bilden die letzte Gruppe der Haarflta- teure. Die Herstellungs\,orschriflen iihneln den Standard- Typen von Cold- und Reinigungscremes, doch ohne Ricinusijl. Sie werden daher wie diese unler Verwendung der neuer- dings verwandten Ernulgiermittel hergestelll.

Bienenwachs 6.7 hlineraldl 83.3 Wasser 9.3 Borax 0.7 Triii lhanolaminsteara I Walrat Mueral0l Wasser G l ycerinmonostearat hfineral8l E rd ti u fl01 Wasser GI yccrinmorioskarat Bienenwachs hlincral0l Ricinusfil Wasser Glykolsleara! Ricinuscil hiinera161 Bi I lermandeldl Wasser

7.0 3.0

25.0 65.0 6.0

30.0

64.0 11.3

3.4 22.6 5.6

57.1 7.2

21.0

71.8

8.0 ~~

20.0 2.0

70.0

8.3 16.6

16.6 58.5

Violclte, comp. hluguet, kunstl. Cassie, kiuisll.

6 g Melhyljonon g F. W i n t e r , Handbuch der gesamten Parfumerie- 1 g Verl de violetlr 0.15 g 1 I und Kosmetik, S. 578, Verlag J. Springer. Wien 1932.

Reinigungsmi t tel DRP 681 Y70, Klasse 22 g, Gruppe 14, Hans Heinrich H li t t e G. m. b. H., Frankfurt, Main

Die Erfindung betrifft Reinigungsmittel, die Alkaliphos- phate enihalten oder solche bei der Behandlung mit Wasser bilden. ErfindungsgemiiR werden die in an sich bekannler Weise durch alkalischen AufschluD eines Aluminiumphospat enlhaltenden Sloffes, z. B. eines Mineralphosphats, erhalt- lichen Erzeugnisse, die Tonerde in mehr oder weniger rinlijslicher, Alkaliphosphat in adsorptiv oder hydrolylisch abspaltbar leichter Bindung enthalten, als Reinigungslnitte~ verwendel.

Reiniguligsinittel der beschriebenen Art konnen such durch AufscliluR des Aluminiumphosphat entlialtenden Aus- gangsstoffes mil zugcmischtcn festen Alknlicarbonaten bei Gliilitemperaturen von z. B. 900 big 1000 erhalten sein. U e i s p i e l

,,ills Ausgangsrnaterial fur die Herstellung eines nach der Erfindung als Reinigungsmittel zu verwcndenden Erzcugnis- ses wird ein liauplsiichlich Aluminiumphosphat enthaltender Rucksland verwendet, der erhalten worden is1 durch Er- hitzen von Amblygonit mil einer Schwefelsiiuremenge, welche die dem im Amblygonit enthaltenen Alkali und Erd- alkali iiquivalenle Siiuremenge Wen@ ubersleigt, auf eine Temperalur elwa zwischen dunkler Rotglut und 850° C und durch Auslaugen des AufschluRerzeugnisses mil Wasser. LOO Teile dieses Erzeugnisses enthalten 77 O/o Trockensub- stanz von der folgenden Zusammensetzung:

P.05 (unlBslich) clwa 42.0 * lo, ,, 32.0 O h , ,, 14.8 Ole. Ale03

SO4 CaO ,, 4.9 O h , Na20 ,, 2.0%. Sloe ,. 4.0 O/o.

650 kg dcs ungclrncknelcn Riickslandcs werden mil 560 kg enl- wasserlcr Soda. 336 kg geniahlenem Saud und 40 kg Iioks (Pur Re- duklion dcr Sullatanlcile) im Drchrohr bei elwa 900 bis 1OOOOC. gc- glihl . Es wcrdcn erhalten ctwa 1175 kg Cliihgut mil etwa 18.0e/o Gesainl-PrOr und elwa 15.6 O/o wasserlosliches P205, enlsprechend ctwa

Die liillle des Gliihgules wird in einer Kugelmiihle so laiiye ge- mahlcn. bis rs (lurch ein Sieb mil 2500 hlaschen pro Quadralzcnli- meter rcsllos hiiidurchgehl. Das Mahlgut ist ein sehr wirkrnmes

96.1 010 ~ a s b 0 4 .

Schcuermiltel, z. B. fiir Kochherde, Fullbliden aus Steinplatten oder f ir andere, wenig ernplindliche Crgenslhnde.

Die restlichen 587 kg des uiiyemahlenen Gliihgules werden mil elwa 2000 I eincr Xlullerlauge yon dcr Trinalriumphnspllalkristalli- sation eincr vorhergegangencn Bcsrhirkung, die im Liter etwa 30.8 g 1’205, clwa 8.80 g Ale03 und elwa G.80 g nicht an Phosphat gebun- dcncs NaOH en!h3lt, bei elwas unlerhalb lOOOC unler krillligem Riihrcn behandelt. In einer Fillerpresse wird von dcm Unl8slirhcn getrennt, wobci c l a a 1600 I eincr I.aiige gewonnen werden, die im Liter ctwa 61.8 g 1’206, enlsprerhend elwa 149.2 g nasserlreicm Trinntriumphosphat. neben elwas Nalriumsulfat und ziemlirh vie1 Nalriurnalutninal enIhPl1. Es werden also etwa 4l“ %‘o des lbslichen I’hosphals ails dein Glhhgul ausgelaugt. Der in der Yillerpresse vcr- I~lirbcne Icuchle fiuchcn wiegl elwa 1000 kg und enlhall die restlichen clwa 50 kg IBslirhen PpO.. enlsprechend elwa 115 kg h’arPO4 bzw. rlwa 268 kg NaeHl’O4 .12 k 0. und zwar grBOlenleils slark adsorpliv oder hydrolylisch leicht spaflbar an Tonerde gcbunden. Der Kuchen wird bei elwa 105OC gelrocknet, wiegt dann clwa 620 kg und cnlhiill in1 gclrorknclen Zuslancl elwa 8.1 O/o IGsliches PpOs. enlsprecheni clwa M1/z % Nasl’Oa bzw. 43.2 O h Na3P04. 12 €120. I:r wird narh dcm Trocknen gcmahlen. bis e r resllos ditrch ein Sieb von 6400 Mosclicn pro Quadratzcnlirnc!cr hindurchgcht und stelll dann ein z. B. fiir hlessinllgegeiislinde. emaillierle Radcwanncn im angefeuchlelcn Zu- slande s r h r wirksames I’ulz- und I’oliermillel dar.

Die etwa lG00 I abgepreole Phospliatlauge werden aul etwa 1020 1 eingedampll. enlsprechcnd eincr Iionzenlralion von e1M-a 100 g 16s- lichem P205 im Liter, wobei sehr vie1 Tonrrde in voluminkcr. ge- IalinGser und slark adsorbierender Form ausIi111. In der Fillerpresse abgelrennl erhi l l man e l a a 120 kg eincs Phosphal enlhallenden Ton- erdeschlammes mil elwa 78 O/o Trockcnsubstanz, die elwa 19.4 OIo PzOs, rnlsprechend ctwa 45 OIo NalP04 enthalt.

60 kg dieses Toncrde-Nalriumphosphat-Schlammes werden mit ctwa 3 kg einer Wasserglasldsung gut durchgeknclel. zu Seilensttkken Ahnlirlien Formlingen geprenl untl bei elwa 50 bis 600 gelrocknet. Die so erhaltencn Waschmillclsliic‘ke sind bei sehwachem Rcleuchicn mil Wasscr zur Rcinigung der Hhnde, z. B. wenn diese durrh Srhreih- maschincnlinle verunreinigl sind, gut geeignet. Sie kfinnen vorteil- haft z. 13. aueh zur Reinigung von schmulzigen Fenslern benu!zl wer- dcn. indcm man mil den schwach angeleuchlelen und dadurch oher- flichlirh weich gewordeneii Sliicken iiber die schniulzigen Stellen de r Srheiben streichl und mil nassen Tiichcrn nachreibt.

Die restlirlien GO kg dcs Tonerde-Natriuniphosphal-Schlammes wcr- den bci 1050 C gelrocknet, wobei nian elwa 47 kg eines elwa 25 O l e P20J, entsprechend etwa 57 ‘lo ,Nasl’O,. enlhallenden Erzeugnisses er- hil l . das nach hlahlung aul cine Feinheil. die einem Sieb von 6400 hfaschen pro 1 qcm entsprirht, beim Cebraueh schwach angeleuchlel oder zu einem Brei mil Wasscr angcriebcn ausgezeichnet als Pulr- und Poliermillel Iilr Cegenstiinde aus weiehcren Metallen. wle bei- spielsweise S i l l w oder Zinn, verwcndbar ist.