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Fortschritte auf dem Gebiete der Kosmetik und Parfümerie VII

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Page 1: Fortschritte auf dem Gebiete der Kosmetik und Parfümerie VII

632 Fette und Seifen 48. Jahrgang

Chemisch -Technische Rundschau

Fortschritte auf dem Gebiete der Kosmetik und Parfiimerie VII Adstringierende Mittel ')

Adslringiercnde Mittel bewirken cine Kontraktion der Hant, wobci sic zuineist hartend, also keratoplastisch wirken. Sic werdcn weitgehend verwandt zur Bckampfung iibcr- nilnigrr SchwciUabsondcruiig (Hyperliidrosis) , gegell Frost- bculen und als blutstillendes Mittel (Hlniostatica) *) sow:e such in der Kosmetik. Adstringierend nirken fast alle Metallsalze in entsprechend verdunnter Losung, verdunnte Sauren (Rorslure, Zitronenslure und Weinsaure), Jod- und Jodsalze in verdunnter Losung, Borax, schwache Teer- losungen, vcrdunnte Formalin~iisungen sowie alle kerato- plastisclien Mittel. Eine besonders wichtige Rolle spielen liier die Aluiiiiniumsalze (Alaun und Essigsaure Tonerde) , das Tannin lnw. die gerbslurehaltigen L)rOgeIi.

Durch die adstringierende Wirkung werden die Albumin- 1)estandtcile der Haut zeitweise koaguliert. Einc leichte Sch\vcllung tritt ein, die das Gefuhl der Straffheit gibt und zur tcilweisen SclilieBung der Porenoffnungen fuhrt. Diese Wirkung ist naturlicli nur zeitbegrenzt und hat keinerlei nachteiligc Folgen.

Eine weitverbreitetc Grundlage fur die Herstellung bildvt Hamamaelis-Extrakt. Die adstringierende Wirkung hangt in dirsem Falle von dem Tanningehalt ab. Oberhaupt schc.int ein Grund vorzuliegen zu der Annahme, daB Destillate aromatischer Ole wirksame Adstringenzien sind. Vielfach an- gcwandt werden dreifach destilliertes Rosenwasser, O r a n g e n - bliitcn- und Holunderbluteiiwasser. Ein Alkoholzusatz ist aus vrrschiedenen Griinden wertvoll. Alkohol ist ein .id- stringens, das zudem antiseptische Eigenschaften besitzl. AuBerdriu wird seine Verdunstung die erwunsclite kuhlende Wirkurig hervorrufen, und seine Verwendung erlcichtert, die Liislichkeit von in Wasser nicht leiclitliislichen Bestand- teilen.

Glycerin giht der Lotion cine ge\\.iSSC Geschmeidigkeit. Die Zusalzmcnge filngt von der gewunscliten Wirkung ab. Ein kleiner Zusatz von Menthol (l/loo/o oder weniger) wird oft wcgeri seiner cheniischen Wirkung gegeben. Kampfer sollte wegen seiner Reizwirkung den Lotionen nur mit Vor- siclit zugesctzt werden; in ganz geringen Konzentrationen jedocli cwlfaltet er cine angenehnie Wirkung. Aluminium- und Zinkvrrbindungen werden in kleinen h.l~igt?ii ebenfalls oft vemandt. Die CCgCIl~irt von Borsaure ist fur die Stabilisierung der Liisungen zweckmaDig.

Die Hcrskllung ist cinfach. Die wasserliislichen Bestand- t e i k werden in Wasser, die alkoholloslichen in Alkohol ge1oSt wid I)cidr Lijsungen vennisclit. Da die Losungen ganz klar und durchschcinend sein niussen, muB auf das Fillrieren Iwsondere Sorgfalt gelegt werden. Zweckniiifiig kiililt man die Losungen vor drm Filtriercn ab, um cine Trubung der gekllrten Liisung zu vermeiden. Talkum und Silica leisten lbei dcni Filtrirrrn gule Hilfe. Im allgemeinen wird man c-inc etwas saure 1,iisung wegen ihrer besseren Hautvertrag- liclikeit vorziehcn. Es bestehen aber auch Losungell auf alkalischer Grundlage mit Borax, organischen Alkalien USW., die cine stiirkere Rcinigungswirkung haben. Nach- stellend siiid einige Vorschriften fu r aromatischc Lotionen mit alkalischer Reaktion ge1,racht.

Triillianolamin 0.5 0.6 Triithanolamin 1.0 0.8 Xlenthol 0.1 lianipfer -

Clycrrin 4.5 2.6 Wasser 83.9 Alkohol 33.0 35.0 IVasscr 62.0 GLO Rorax 2.5

Alkohol 10.0

Plhcr .y,.n

L)ihlhylrnglykol-

Glycerin 5.0 Alkohol 20.0 Wasser 72.5

Adstriiigiereride Mittel niit saurer Reaktion bzw. neutralcr Reaktion: Alkohol 25.0 Glycerin 3.0 I 3 o r s i ure 2.0 Xlenthol 0.1 Wasser

Alkohol Glycerin Xlilclisiure Wasser

69.5

30.0 5.0 2.0

63.0

Alkohol 3o.n

Wasser G1.0

Men tho1 0.6 Xtliylainiiiobeiizoat 0.6 I'arachlornieta-

Glycerin 5.0 Essigsiure 1 .n

kresol 0.6 Glycerin 5.0 Alkohol 10.0 Wasser 53.2

\'orschriftcn unter Verwendung nietallischc~r Adstringenzicn:

I3orsiure 3.0 2.0 2.0 Alaun 1.3 1.0 1.11 liampler 0.1 0.2 Jlcnlliol 0.1 0.1 I:orma!in 0.2 0.1 Glycerin 5.0 6.0 Xlh ylenglgkol 4.0 Alkohol 10.0 1o.n 12.0

hlilchsiurc 5.0 2.0 1.0 Alaun 3.0 1.0 1.0 Glycerin 12.0 5.0 6.0 1:ormalin 0.1 Alkohol 10.0 15.0 16.0 Wasser 70.0 76.9 56.0

Wasser 80.5 62.7 78.7

i5.n 1o.o 711.8 79.1

Aluminiumsullat 1.0 4.5 Glycerin

Triilhanolamin 0.5

Wasser 64.0

Borax 0.1 Zinksalz der Sullo-

n . 5 I<amplcr 0.6 Alkohc!l 3u.o Glycerui 3.0

Alkohol 30.0

Wasscr 65.8

lissigsi ure 2. I) Zinksalz dcr Sullo- ;\la Ill1 1.1) 0.8 o.siiurc 1.1) 0.8 0.1 Zinksulfat 0.1 0.1 Alaun 4.11 3.3 3.5 Glgrcrin 9.0 10.0 Glycerin 2.11 2.5 2.0 .\lcnthol 0.1 Alkohol 16.0 i ~ i 13enziii.Iinktnr 2.0 \Yassrr 77.0 811.ll !11.1

Von den viclen niiiglichen Konipositionen aroniatischer Wasser niit und ohne nietallische Adstringenzicn umf:~WI die nachstc Gruppe diejenigen ohne metallisclie Adstringenzien: Rorsiurr 1.5 1.0 1.0 AIIIUII 1.2 GI) wrin 2.8 11).0 Ziiiksiilfat 11.2 Menthol 0.1 Essigsiure 0.5 Alkohol 25.5 10.0 Diilhslcnalvkol- Orangcnblillen- i lhcr - . 3.0

wasser 59.0 hlenlhol 0.1 Hamamaelis 30.0 15.0 25.0 Alkoliol 15.0 Hosenwasscr 40.0 15.0 74.0 Hamamaelis 80.0

A l a u ~ i I-au de Colognr Orangenblilten-

Alaun I3orax Glycerin Alkohol Rosenwasser Oraiigciihliltcn-

Wasser

wasser

wusser

n..; 1.0 Xlenlhol 0.1 0.3

Kampter 0.1 0.3 Alkohol io.0 1o.o

80.0 40.0 Zinksalz der Sulfo-

19.,5 59.0 carl)olsiure 0.6 0.8

3:n 4.0 Hamamaelis 8 9 2 88.6

4.0 3.0 Zinksalz der Sulfo- 20.0 carllolsiiure 2.0

50.0 40.0 IIamaniaelis 98.0

3.0 3.0

30.0 40.0

Adstringcnzien aus aronialisclicn WLssern und nietallischen Adstringenzien: Henzo@linklur 1.3 Oranaenblilten- Rorslure 0.5 Glycerin 8.3 Alkohol 40.0 Ilaniainaclis 10.0

wasser 39.9

13enzoi.linklnr 1.5

Rosenwasser m.5 Tolotinklur 2.0

l ) J . K a 1 i s h , Drug and Cosmetic 47, Nr. 1, 31 [1940]. ?) F. W i n t e r , Ilandbucli der geSalntel1 Parfunieric

und Kosmetik, S. 898, Verlag J. Springer, Wien 1932.

Page 2: Fortschritte auf dem Gebiete der Kosmetik und Parfümerie VII

Oktober 1941, Heft 10 Fette und Seifen 633

Borsi u re 2.0 Orangenbliilen- Schlielllich noch einige Vorschriften fur blutstillende Alkohol 4.0 wasser 52.0 Benzoi ti 11 k t iir 2.0 Eau de Cologrie 17.0 Glycerin 6.0 Trillhanolamin 0.5 Tannin 5.0 Dest. Wasscr 100.0 llamamaelis 32.0 S~iiritiiskntnpfcr 1.8 Dest. Wasser 120.11 \‘erdi~nnte Wasser 51.0 Glycerin 8 . i Wcingeist 10.0 Schwelelslure 1.0

Mittel:

Iiorsiiurc 1.0 Zlainarnaelis 15.0 Alkoliol 10.0 I’lellermiaz-

wasser 24.0 Rosenwasser 50.0

Menlhol 0.1 Glycerin 5.0

no rsi ure 2.0 Barrurn 15.0 Wasser 72.0

Alkohol 5.0

Alaun 3.0 Tannin 1.5 Dest. Wasser 100.0

Aluminiurnsullat 10.0 Eisen-11-Chlorid 10.0

Ben tonit *)

Gewisse Tone bilden infolge ihres kolloidalen Charakters und ihrer Flhigkeit, Wasser zu absorbieren, bei der Ver- teilung in Wasser Gele. Diese Tone finden zur Stabilisierung von Emulsionen sowie bci der Herstellung von Reinigungs- cremes usw. mannigfache Verweiidung. Einer der bekann- testen Tone ist Bentonit, ein wasserhaltiges Al-Mg-Ca-Silica1 von der allgcmeinen Formel (Mg Ca) 0 - A1,0, - 5 SiOl - (H,O) 11. Spuren von Eisen sind gewohnlich vorhanden. Bei Beriihrung mit Wasser quillt Bentonit unter Bildung einer gelatinUsen Massc auf und ergibt in sclinacher Konzentra- lion cine bestandige kolloidale Losung, die sich gegenuber Lackmus alkalisch vcrhllt. Da sich die Eigenschaften des Bentonits bis zu einer Teniperatur von 400° C nicht andern, kann es durch Hitze sterilisierl werden. Giftige Bestandteile sind nicht vorhanden. Zur Herstellung einer wiisserigen Bentonitlosung wird Bentonit auf die Oberflache des Was- sers gesireut und nach einiger Zeit die ubrigen Stofle, wie etwa Arzneistoffe, heigeniischt. Man kann auch die ent- sprechenden Stoffe mit Bentonit in einem Morser verreiben und das Wasser nach und nach zugeben. Bei geeigneten Mcilgerl cntslehen so Pasten, die sich rnit einem biegsamen Spate1 leicht von den Wandungen des Mijrsers abheben lassen.

A B Bentonit 2 g 5 6 Wasser 30 g 20 6

Die unter A und B angegebenen Gele sind stark unterschied- lich. A hat die Konsistenz von Glycerin, B die des Woll- fetts. Es kann leicht auf der Haut verrieben werden, wo es schnell trocknet und eine dunne, kaum merkliche Ton- schicht bildet, die durch einfaches Waschen mil Wasser entfernt werden kann.

Die fettigen Anteile von Quecksilber- und gelben Queck- silberoxydsalben konnen durch Bentonit ersetzt werden:

Gelbes Quecksilberoxyd 0.30 Bentonit 2.50 Dcst. Wasser 15.00

Zunlchst wird das Gel aus Bentonit und Wasser hergestellt und dann das gelbe Quecksilberoxyd nach und nach unter Riihren zugegeben, oder aber man zerreibt zunlchst in einem Morser Bentonit und Quecksilberoxyd und gibt dann das desi. Wasser zu.

Quecksilber 2 Bentonit 2 Dest. Wasser 10

Diese Quecksilbersalbe gleicht in ihrem Aussehen vollig den Quecksilbersalben auf Fetlbasis und eiithiilt, wie G r i f - f o w mikroskopisch feststellte, das Quecksilber in ebenso feiner Verteilung. Das Quecksilber wird rnit Bentonit ver- riebcn und dann nach etwa 1 Std. das Wasser nach und nach zugesetzt.

In der Derniatologie wird des ofteren einc Paste aus Zinkoxyd, Calciumcarbonat, Glycerin und Wasser beschrie- ben. Ihre Herstellung wird dadurch erschwert, dal3 die ge- pulverten Substanzen leicht auf den Boden sinken und eine mehr oder weniger harte Masse bilden, die durch Schiitteln nur schwer suspeiidiert werden kann. Eine Zugabe von 5 O/o

Bentonit verhindert die Bildung des Niederschlags, und die Paste bleibt auch nach der Homogenisierung dauernd stabil.

Kuplersullat 12.5 Alaun 12.5 Dest. Wasser 100.0 ~ ~. Verdiinnte

Schwelelsiure 1.0

Je nach den verwandten Mengen von Bentonit und Wasser erhllt man Pasten von verschiedener Konsistenz. Die fol- gcnde Vorschrift ergibt eine weiSe gelatinose, vollkommcn homogene, stabile Paste:

Zin koxyd 10.00 Glycerin 10.00 Bentonit 1.25 nest. Wasscr 100.00

G. F a n t u s und H. A. D y n i e w i c z erwlhnen, daB einc Zugabe von 2.5 O/o Bentonit zu sog. Calamin-Lotions eine stabile Suspension gewlhrleisten. I O/o Bentonit-Zusatze er- geben dunnflussige, kolloidale Suspensionen. Die maximalc Zugabe fur Lotions betragt 2.5O/o. Pasten rnit 1Oo/o Brn- tonit haben einen pH-Wert von 7.445. Die Absorptions- fahigkeit von Bentonit ist verhiiltnismiiBig grol: 1 g Ben- tonit vermag 0.35 g Methylenblau zu absorbieren, dagegen Eosin kaum.

V o r s c h r i f t f u r C a l a m i n - L o t i o n s Hautfarbencr Puder 15 Bentonit 2.5 Rosenwasser 100.0

Man stellt zunachst die kolloidale Losung aus Bentonit und Rosenwasser her, IlDt mehrere Stunden oder uber Nacht stehen, damit sich die Sandteilchen absetzen und dekantiert dann. Zu dem irn Morser verriebenen Farbpuder gibt man partienweise die Bentonitl6sung. indem man nach jeder Zugabe gut verreibt, und fullt dann bis zit dem gewunschten Volumen auf. In der genannten Vorschrift sol1 man an Stelle von Rosenwasser kein Zitronenwasser nehmen; dieses verlangt wegen der Alkalitiit der Liisung einen Zusatz von 5 % Bentonit.

Bentonit ist nur verwendbar fur Suspensionen alkali- unloslicher Suhstanzen, wie Zinkoxyd und Kreide. Saure Lotionen mit Blei oder Opium, die einen pH-Wert von ctwa 6.0 haben, verbieten den Zusatz von Bentonit.

Die Vorschrift fur Lotionen kann fur cine Paste abge- iindert werden, die auf der Haut als wasserloslicher, haut- farbener Film haftet:

Phenol 0.5 Hautfarbener Puder 15.0

Rosenwasser 75.0

Man niischt Bentonit rnit Rosenwasser, das das Phenol ent- halt und l l6t bis zur Bildung eines Gels stehen, gibt dieses zu dem hautfarbenen Puder in einen Morser und verreibt, bis eine Paste entsteht. Der liautfarbene Puder kann ent- weder Zinkoxyd oder Titandioxyd enthal ta :

Rotes Eisenoxyd 3.0 6.0

Zinkoxyd 93.0 Titandioxyd 86.0

Das gelbe Eisenoxyd hat dieselbe chemische Zusamrnen- sctzung wie das rote, ersteres wird auf kaltem Wege, das zweite in der Hitze erhalten.

Bentonit (gesiebt) 10.0

Gelbes Eisenoxyd 4.0 8.5

*) Nach Drug and Cosmetic 46, Nr. 2, 221-23 tl9401.

Page 3: Fortschritte auf dem Gebiete der Kosmetik und Parfümerie VII

48. Jahrgang 634 Fette und Seifen

Desodorantien *)

Besonders wirksani desodorisierend erweiscn sich die Oxydationsmittel, wie Permanganate, Wasserstoflperoxyd, die Persalze und Kaliumchlorat. Auch Reduktionsmittcl, wie z. B. Kohle, konnen desodorisiereiid wirken, gegebencii- falls auch antiseptische und antiparasitare Mittel sowie Ad- stringentien, wenn sie als neutralisierende Mittel, die den unangenehmen Geruch zerstoren (z. B. Neutralisation des ammoniakalisch zersetzten FuOschweiUes) verwandt werden. Auch ChloFentwicklung nirkt kriftig geruchszerstorcnd, so z. B. Aluminiumehlorid bei UbermiBiger SehweiUabson- derung. Alaune werden gelegentlieh ebenfalls gebraucht, Aluminiumacettartrat is1 milder und WClliger wirksani. Eisensalze sind unerwiinscht, da sic auf der Kleidung Rost- flecke verursaehen konnen. Bei Verwendung von Aluminiuni- chlorid sind in Handelspriiparaten Mengeii voii 5-1 7.5 O/o

gefunden worden: Am geeignetsten erscheinen Losungen mil l6V0 wasserfreien Aluminiumchlorids, die etwa 28 O/O

des krist. Salzes entsprechen. Desodorisierende P u d e r verhindern nur selten die

SchweiBbildung selbst; es werdeii nur die den unangeneh- men SchweiBgeruch verursachenden Stoffe voii deni Puder absorbiert. In diesem Falle kann Aluminiumelilorid, da es stark hygroskopiscli ist, nicht Verwendung finden. Einc zweckmHBige Zusanimeiisetzung ist folgende:

Talkuni 91 Zinkslearat 4 Zinksalz der Siilfocarbolsiurc 5

Ziiikstearat erhiiht die Haftfesligkeit des Puders und kann ganz odcr teilweisd durch Magnesium oder Aluminium- stearat ersetzt werden. Borsaure, Salicylsiure, Chloramiii usw. konnen ebenfalls als wirksame Bestandteile Verwen- dung finden. Parfiim sollte nicht benutzt werden, dagegen ist eine leichte Farbung des Priiparates erwiinseht.

P a s t e n f 6 r m i g e 1)esodorantien enthalten gewiihnlich Fiillstoffe, um sie weniger schmierend, dafiir aber steifer und das Auftragen Weliiger SChWierig zu machen. 7enzoesBure 2- 4 Glycerin 30 Linkox yd 12-20 SlBrke 12 Lanolin 4-16 Vaseline 33.75

0.20 Vaseline 82-66 I’erubalsam Zinkstearal 4 Cassia61 0.05 Zinkoxyd 20 Cassia wird von der Haul einiger Menscheii iiicht vertragen; an seiner Stelle kann Teebauniol, ein unschadliches Anti- septikuni, verwandt werden.

Fur einfache Reinigungscrenies miissen SIureii und leiclit liydrolysierende Salze verniieden werden, da diese leiclit die Seifenemulsionen zerstoren. Wirksame Bestandteile sind Formaldehyd, Perubalsam oder Cassia. Auch Zinksulfat wid das Zinksalz der Sulfocarbolsaure konnen in Starke- Glycerinpasten verwandt werden; Traganth und Zinkstearat werden ebenfalls des iifteren zugefiigt.

*) Vgl. Drug and Cosnietik 42, Nr. 2, 237 119381 und Fr. W i n t e r , Handbuch der gesamten Parfiiinerie und Kosmetik, S. 900, Vrrlag .J. bpriligcr, Wicn 1932.

Haarlacke *)

Haarlacke sind infolge der zur Zeit herrschenden Modc- richtung unentbehrlieh; sie dienen in der Hauptsache dam, die ungleichen, daher scliwer zu ordnenden Haarspitzen ordentlich aufgerollt zu lialten und dein Haar ein geordiictrs und glattes Aussehen zu geben. Der Lack wird niittels br- sonderer Zerstiuber auf die ferlige Frisur gebracht. Nach- folgende Vorschriften haben sich als gut und praktiseh er- wiesen:

Schwerer Hncrrlnck

Sandarak-Harz 10.0

Porfcim 5.0

Guniiiii untl Harz werden gepulvert und in den erhitztrn Alkohol eiligeruhrt, bis eine klare Losung rntstanden ist. Dann wird das Parfiini liinzugefiigt und das ganze filtrierl. Das Prlpavat ist wegen der Verwendung voii Benzo6harz ziemlich kostspielig, hilt aber die Frisur.

Harz (Colophonium! 15.0

Benzoeharz 20.0 Alkohol (96 O/o) 50.0

Leichter Haarlnck Wasserl6slichcs Harz 25.0 Desr. Wnsser 15.0 Alkoliol (70 %) 55.0 I’arIOm 5.0

I)as wasserloslielie Harz wird mil deni Wasser erliilzt, das Parfiini hinzugesetzt und dann mil dem Alkohol vermischt. Dieser Lack is1 leiclit herstellbar, weniger kostspielig, ver- stopft nicht den Lackzerstiuber und llBt das Haar weicher. Iso-.4lkohole konnen in dieser Vorschrift ebeiifalls Verwen-

dung finden, sic miissen aber wegen ihres Geruchs einen Yonat vor Gebrauch rnit einem desodorisierenden Parfum vrrniiseht werden.

Nr. 1 liar;!\ a 4.0 ParIOni 1 .n Farbr 11.1 lionscrvicriin~smillel n. 1 Glycerin 1 .n

Ilieses Haarfixativ ist eine schliipferigc Fliissigkeit, laat das Haar aeich und glanzend und trocknet schnell.

Nr. 2 liaraya .i.n Horas (qrpulvrrt) 0.5 Tragaiit (grpiilvrrl) 2.0 Farlie 0.1 lionscrrieriiii~:alriillcl (1.1 S U M . OIivciiCil 0.1 (ilyccrin 0.5 1);IrriiIil 1.n

Dcst. \\’;isscr !O.R

I k l S l . \v:IFsc.r 91.7

Dieses Ondulationsmittel trocknet langsamcr als Nr. 1. Durch Eiiifiihrung voii mehr Glycerin wird die Troeknungs- zeit weiter verlangsamt, durch Zusatz von Alkohol be- schleunigt. Brillantinen, Ole uiid Glycerin maehen das Haar weicher und verdecken die feinen Sehiippchen, die beim Kanimeii sichtbar werdeli.

*) J. P. S a r e n s e 1 1 , Drug and Cosmetic hid. 44, Nr. 2, 157 [1939].

Die r einigenden und chemisch-physikalischen Eigenschaften von Tergima, verglichen mit den Eigenschaften der Seifen *I

Die zur Erreichung der Autarkic notwendigen Ma& nahmen hatten bereits friihzeitig die Fettversorgung Zuni Gegenstand. Die faschistische Regierung hat die Landwirt- schaft zu einem starkereii Anbau von Olpflanzen veranlaDt, die Industrie angeregt, sich einheimischer Produkte zu he- clieneii, auf veniachlissigte Fettquellen (Traubenkeriic, Tabaksanien und Maiskeime) aufmerksam geliiaCht und die Chemiker auf die Herstellung von Feltsluren aus Braun-

kohlen hingewiesen l ) . Trotz dieser Mafinahmen fiilirte Italien noch eine heachtliche Menge von Fetten ein, voii der

*) Wiinschen aus den1 Leserkreise folgend, briiyen wir nachstehend einen kleineren Beitrag iiber Terginn. 111 Deutscliland l iqen unseres Wissens iiber die Vcrwen- dung voii Terginn bislang keinerlri Erfahrungen vor.

I ) N. P a r r a v a n 0 , Gli sviluppi dell’ Industria chiniica. Italiana. Chimica e Industria 6, 343 [1937].