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Forum: Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik und Internet Berlin, 27. November 2001

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Forum: Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik und Internet

Berlin, 27. November 2001

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Forum:Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik

und Internet

Berlin, 27. November 2001

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Bildnachweis:Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Berlin

Herausgeber:

Auswärtiges AmtWerderscher Markt 110117 BerlinTel.: 01888 / 17-0Internet: http.//www.auswaertiges-amt.deE-Mail: [email protected]

Gesamtherstellung:Media-Print, Paderborn

Satz und Korrektorat:mediaService, Siegen

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Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis

Rede des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Herrn Jürgen Chrobog,zur Eröffnung des Forums .................................................................................................. 5

Programm des Forums....................................................................................................... 9

Beitrag Monika Griefahn, MdB.......................................................................................... 11

Dr. Manfred Stegger: Das Internet in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik ............................................ 13

Hans-Jochen Lückefett: Thesen zur Podiumsdiskussion .................................................. 17

Kai Thäsler: Kultur im Netz: Denkanstöße für die Konzeption einer Website..................... 19

Dr. Karl Wilhelm Neubauer: Präsentation zum Thema „Veröffentlichen/Bibliothek/Archivieren/Kulturgüter im Netzzeitalter“ ......................................................... 21

Prof. Dr. Helmut Hoyer: Präsentation zum Thema „Fernbildung“ ..................................... 29

Axel Dammler: 8 Thesen zum Einsatz des Internet bei der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik............................................................... 35

Schriftbeitrag Dr. Kurt-Jürgen Maaß: „Deutschland im Netz. Das Informations-angebot der Neuen Medien“ ............................................................................................. 39

Schriftbeitrag: Die Internet-Aktivitäten des Goethe-Instituts Inter Nationes...................... 45

Schriftbeitrag: Der Internetauftritt der Alexander von Humboldt-Stiftung ......................... 47

Schriftbeitrag: Der Internetauftritt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ...... 49

Teilnehmer........................................................................................................................ 51

Thesenpapier des Auswärtigen Amts................................................................................ 55

Thesenpapier – englische Fassung ................................................................................... 57

Wichtige Adressen............................................................................................................ 59

Publikationen des Auswärtigen Amts................................................................................ 61

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Rede Staatssekretär Jürgen Chrobog

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Rede des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Herrn Jürgen Chrobog, zur Eröffnung des Forums

Seien Sie herzlich willkommen zu diesemForum, das die Wechselwirkungen von Inter-net und Auswärtiger Kultur- und Bildungspoli-tik zum Thema hat. Ich freue mich, dass soviele ausgewiesene Experten aus den Medienund dem akademischen Bereich heute dabeisind. Ich bin sicher: Wir werden von IhrenErkenntnissen über den tagtäglichen Umgangmit dem Internet profitieren.

Im Juli letzten Jahres hat BundesministerFischer auf dem „Forum Zukunft der Auswär-tigen Kulturpolitik“ die „Konzeption 2000“vorgestellt. Sie definiert die Rolle der Auswär-tigen Kultur- und Bildungspolitik in einemsich radikal ändernden internationalen Umfeldund angesichts einer veränderten RolleDeutschlands in der Welt. Viele Grundliniender Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitikgelten freilich seit den Siebzigerjahren heuteunverändert fort, etwa das Prinzip des dialogi-schen Austauschs anstelle von einseitigemKulturexport, der erweiterte Kulturbegriff, der

auch die Alltagskultur der Gesellschaft ein-schließt, sowie der enge Zusammenhang zwi-schen Kulturarbeit, der Durchsetzung der Men-schenrechte und der Friedenspolitik.

Der Dialog zwischen den Kulturen ist einSchwerpunkt der Auswärtigen Kultur- und Bil-dungspolitik; er war es auch schon vor dem 11.September. In den letzten Jahren wurde immerdeutlicher, dass kulturelle Aspekte eine ganzwesentliche Rolle bei der Gestaltung der Glo-balisierung spielen. Kriegerischen Auseinan-dersetzungen in verschiedenen Regionen derWelt liegen Identitätskonflikte zugrunde, diehäufig kulturelle Wurzeln haben. Nicht zuletztaus dieser Einsicht heraus haben die VereintenNationen 2001 zum Jahr des Dialoges zwi-schen den Kulturen ausgerufen.

Mit den Anschlägen in New York undWashington wurde in dramatischer Weise deut-lich, wie verletzlich unsere offene Gesellschaftist, eine Gesellschaft, die auf Pluralismus undindividuellen Freiheitsrechten gründet. Dergemeinsame Kampf gegen den Terrorismusberuht auch auf dem unstrittigen Konsens allerKulturen, dass sich Terrorismus unter keinenUmständen rechtfertigen lässt.

Für einen umfassenden „Dialog der Kulturenund Religionen“ brauchen wir eine intellektu-ell redliche Auseinandersetzung über dieGrundwerte, die alle Kulturen miteinander ver-binden. Zweifellos ist der Respekt vor dengewachsenen Traditionen und Unterschiedenebenso wie die hohe Wertschätzung für die rei-che kulturelle Vielfalt selbstverständlich undnotwendig, aber der Dialog setzt vor allem dieExistenz gemeinsamer Werte voraus, und dassind an erster Stelle die Menschenrechte! –Dies muss klar sein: Menschenrechte sind uni-verselle, nicht lediglich westliche Werte. Jeder

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Rede Staatssekretär Jürgen Chrobog

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Dialog muss daher auf dieser Universalität derMenschenrechte basieren. Wir sollten selbstbe-wusst genug sein, für die Modernisierung undihre für uns unverzichtbaren Bestandteile wiewirtschaftlich-soziale Gerechtigkeit, die Herr-schaft des Rechts sowie die politische Demo-kratie offen einzutreten. BundesaußenministerFischer hat es einmal deutlich ausgesprochen:„Modernisierung braucht Demokratisierung“.Und vor zwei Wochen hat er in New York inder Generalversammlung der Vereinten Natio-nen erklärt, dass wir eine Politik entwerfenmüssen, die auf eine Weltordnung zielt, „dieallen Völkern eine volle und gerechte Teilhabeermöglicht“. Der Minister fuhr fort: „Dazugehört auch, die ökonomische Globalisierungfür mehr Menschen sozial gerechter zu gestal-ten und durch eine dringend notwendige politi-sche Globalisierung zu ergänzen.“

Es bestehen allerdings gravierende Kommuni-kationsprobleme zwischen Gesellschaften undKulturen, die sich auch auf die Globalisierungauswirken. Das Problem des global agieren-den, grenzüberschreitenden Terrorismus wirdsich langfristig nur dann bewältigen lassen,wenn wir uns auch mit dem politisch-kulturel-len Umfeld auseinander setzen, in dem gewalt-bereite Extremisten agieren.

Unsere Auswärtige Kultur- und Bildungspolitiksetzt sich in besonderer Weise für die För-derung dieses Dialoges ein. Um einem mögli-chen Missverständnis vorzubeugen: Man kannvon ihr nicht erwarten, dass sie überzeugteTäter von ihren Plänen abbringt. Die Dialog-angebote richten sich an das gesellschaftlicheUmfeld, das die Extremisten zum „Kampf derKulturen“ instrumentalisieren wollen. Bundes-minister Fischer wird sich in zwei Wochen mitden Mittlerorganisationen hier in Berlin treffen,um die Möglichkeiten eines vertieften Dialogesmit islamischen Ländern auszuloten. Das Aus-wärtige Amt ist dabei, ein entsprechendes Son-derprogramm der Auswärtigen Kultur- und Bil-dungspolitik auf die Beine zu stellen. ImRahmen dieses Programms wollen wir beste-

hende Kontakte und Netzwerke stärker nutzenund ausbauen. Größere Breitenwirkung wollenwir etwa durch eine stärkere Medienzusam-menarbeit im jeweiligen Gastland erreichen.Dabei wollen wir auch über die offene, tole-rante Gesellschaft in Deutschland und in derEuropäischen Union informieren, wo Millionenvon Muslimen friedlich und in religiöser Frei-heit und Toleranz leben. Unsere Programmesollen nicht nur Multiplikatoren, sondern auchdie jüngere Generation erreichen. Deshalb wer-den wir Stipendienprogramme, Auslandsschu-len und Jugendbegegnungsprogramme verstär-ken. Der Dialog soll länderspezifisch geführtwerden. Und natürlich sollen sich unsere bilate-ralen Sonderprogramme mit multilateralen Pro-grammen gleicher Zielrichtung ergänzen.

Die deutsche Auswärtige Kultur- und Bil-dungspolitik befindet sich in einem tief grei-fenden Umstrukturierungsprozess – nicht nurwegen der Notwendigkeit, sich in veränderterWeltlage neu zu positionieren, sondern auchunter dem Druck des Sparzwangs der öffentli-chen Haushalte. Mit der Anfang dieses Jahresvollzogenen Fusion von Goethe-Institut undInter Nationes wurde ein wichtiger Schrittgemacht. Deutsche Kulturinstitute und deut-sche Auslandsschulen sind gezwungen, sichschlankere und flexiblere Strukturen zu schaf-fen. Dadurch konnten bislang jedenfallswesentliche Einschnitte in unser Leistungsan-gebot verhindert und in vielen Fällen die Effi-zienz unserer Arbeit gesteigert werden. So ver-bessert sich insbesondere das Verhältniszwischen Programm- und Strukturkosten.

Der Kulturetat des Auswärtigen Amts hat in die-sem Jahr ein fast identisches Volumen wie 1991.Dies bedeutet angesichts der Tarif- und Preis-steigerungen jedoch einen Rückgang um real25%. Die Reformmaßnahmen der letzten Jahrehaben dazu geführt, dass dieser Rückgang nichtüberall nach außen sichtbar wurde. Dadurchentstand der falsche Eindruck, dass Kürzungenohne ernsthafte Konsequenzen möglich seien.

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Rede Staatssekretär Jürgen Chrobog

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Dies ist natürlich nicht der Fall. Die Schließungeines Kulturinstituts ist ein schmerzhafter Ein-griff in gewachsene Beziehungen. Es kann auchnicht auf Knopfdruck wieder reaktiviert werden,geschweige denn am früheren Niveau nahtlosanknüpfen. Seit 1991 wurden 48 Goethe-Insti-tute im Ausland geschlossen. Allein in Pakistan,sicherlich ein Schwerpunktland des Dialogesmit dem Islam, zählen hierzu die ehemaligenStandorte in Islamabad und Lahore. Wenn wires ernst meinen mit dem Kulturdialog als einzentrales Instrument der Krisenprävention, dannmüssen wir dafür auch die notwendigen zusätz-lichen Ressourcen langfristig zur Verfügungstellen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtungist die für das kommende Jahr geplante Erhö-hung der Mittel für den Dialog mit dem Islam.

In den Überlegungen global agierender Infor-mationsanbieter hinsichtlich schlanker Struktu-ren spielt das Internet eine überragende Rolle.Zunächst fasziniert natürlich, dass ein wach-sender Abnehmerkreis im Netz nicht die gleichhohen Kosten verursacht wie bei Produktionund Verteilung traditioneller Druckmedien.

Einsparmöglichkeiten sind jedoch nicht der ent-scheidende Punkt für den Einsatz des Internet.Ausschlaggebend ist die Möglichkeit, zumin-dest theoretisch ein weltweites Publikum imSinne des Wortes zu erreichen, und das mit einerbeispiellosen Geschwindigkeit. Mit der raschsteigenden Zahl der Nutzer weltweit haben sichaber auch problematische Aspekte ergeben, dieheute klarer erkennbar sind als noch vorwenigen Jahren. Förderer und Gegner derGlobalisierung – auch der internationale Ter-rorismus – benutzen das Internet für ihrejeweiligen Zwecke. Die technisch gegebeneUbiquität von Information via Internet darfnicht darüber hinwegtäuschen, dass aufabsehbare Zeit nur ein kleinerer Teil derMenschheit Zugang zu dem neuen Mediumhat. Die digitale Kluft zwischen Nord undSüd, eine zum Teil nicht beherrschbareEigendynamik des Netzes und vielfach feh-lende rechtliche Grundlagen für Ein-

griffsmöglichkeiten geben Anlass zu ernsterSorge. Mit dem Thema „Globalisierung undKommunikation“ hat sich erst in der vorletztenWoche das „Forum Globale Fragen“ im Aus-wärtigen Amt näher beschäftigt.

Im Bereich des internationalen Kulturaustau-sches bietet das Internet faszinierende Möglich-keiten. Besonders beeindruckend erscheint z.B.der Umstand, dass auf die Einschaltung einervermittelnden, organisierenden Ebene häufigverzichtet werden kann. Ein Anbieter kann seinProdukt unmittelbar ins Netz stellen, und jederAbnehmer irgendwo auf dem Globus kann esdirekt abfragen. Wir haben versucht, in unseremThesenpapier die wichtigsten Fragen aus deraußenkulturpolitischen Sicht an das Medium zusammeln. Mag sein, dass unsere Fragen fürExperten etwas naiv klingen. Wir sind aber erstam Anfang der Auslotung des Mediums Inter-net; wir wissen, dass wir auf Expertenrat ange-wiesen sind, und sind Ihnen dankbar dafür.

Die Mittlerorganisationen der Auswärtigen Kul-tur- und Bildungspolitik haben in den vergange-nen Jahren ihre Internet-Präsenz erheblich aus-gebaut. Damit ermöglichen sie einen – durchDienstzeiten oder unterschiedliche Zeitzonen –nicht beschränkten Zugriff auf Informationenihrer Institution, häufig auch in großer Fremd-sprachenauswahl. Dabei muss uns jedoch klarsein, dass die Nutzung des Mediums nicht vor-aussetzungslos geschieht. Einzelne erfolgreicheAnwendungen sind nicht beliebig übertragbar.

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Rede Staatssekretär Jürgen Chrobog

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Das sprichwörtlich gewordene „transatlantischeKlassenzimmer“ funktioniert zwar schon gutzwischen Europa und den USA. Um diesesModell jedoch mit anderen Weltregionen ebensoerfolgreich zu praktizieren, bedürfte es wohlvielfacher Voraussetzungen, die über die Frageeines Internet-Anschlusses weit hinausgehen.

Auch die Frage, welche Dienstleistungen,Inhalte und Themen überhaupt mit Gewinnonline vermittelt werden können, bedarf derKlärung – nicht alles eignet sich in gleicherWeise! – Manche Dienstleistungen und Pro-dukte bedürfen neben dem Online-Vertriebeiner vermittelnden Präsenz vor Ort.

Im Übrigen dürfen wir nicht der Vorstellungerliegen, elektronische Kommunikation könneden direkten Kontakt zwischen Menschen ganzersetzen. Alle Erfahrungen unserer Auslands-kulturarbeit lehren, dass der Dialog zwischenden Kulturen nur in der persönlichen Begeg-nung zwischen Menschen gelingt. Im Internetkommunizieren Individuen aus unterschied-lichen Kontinenten, wobei ihr gesellschaftli-cher und kultureller Hintergrund weitgehendausgeblendet bleibt. Die Verwendung des Eng-lischen als „lingua franca“ der elektronischenKommunikation verstärkt den Effekt der „vir-tuellen Vertrautheit“, der aber die Probe an derWirklichkeit oft nicht besteht.

Andererseits sind direkte Begegnungen zwi-schen Menschen, zwischen den Kulturen heuteohne digitale Vor- und Nachbereitung kaumnoch denkbar. Das Internet bietet derKommunikation unendliche Möglichkeiten derIndividualisierung, der Spezialisierung und derNachhaltigkeit auch über die räumliche Dis-tanz hinweg. Deshalb ist das Internet auch fürden Erhalt und die Entfaltung der kulturellenVielfalt weltweit heute ein unerlässlicher Ver-bündeter. Nivellierende und differenzierendeTendenzen des „World Wide Web“ stehen alsooffensichtlich im Widerstreit.

Ich hoffe, dass unser Forum heute Gelegenheitzur Diskussion und vielleicht sogar zu man-cher Klärung gibt. Wir sollten auch die künfti-gen technischen Anwendungsmöglichkeitenbzw. - erfordernisse für die Auswärtige Kultur-und Bildungspolitik im Zusammenhang mitdem Internet erörtern.

Diese Veranstaltung soll im Hinblick auf dasInternet auch das Bewusstsein für die wesent-lichen Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bil-dungspolitik schärfen. Mit der Einrichtung vonInformations-Plattformen im Internet kann esnicht sein Bewenden haben. Die Nutzung desInternet durch die Auswärtige Kultur- und Bil-dungspolitik hat in der heutigen Form eine vor-wiegend zentrifugale Richtung, von innen nachaußen. Für den Erfolg der Auslandskulturarbeitist jedoch das Dialog-Prinzip von grundlegenderBedeutung. Wir sprechen in diesem Zusammen-hang gerne von der „Zweibahnstrasse“ unsererAuswärtigen Kultur- und Bildungspolitik.

Aus historischen Gründen mag im Internetnoch eine Tendenz zur Verbreitung undZementierung einer westlich dominierten Glo-balkultur bestehen. Für die Auswärtige Kultur-und Bildungspolitik wäre demgegenüber dieIntensivierung des Dialoges wünschbar. Damitwürde die zentripetale Richtung gestärkt, alsodie von außen nach innen verlaufende Wir-kung. Dies ist für uns die Voraussetzung dafür,dass kulturelle Vielfalt und Globalisierung sichnicht gegenseitig ausschließen.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche der Veranstaltung viel Erfolg.

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Programm des Forums

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Programm des Forums

ab 08.30 Uhr Einlass, Einschreibung der Teilnehmer

10.00 Uhr Eröffnung und Einführung durch Staatssekretär Jürgen Chrobog: „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Zeitalter des Internet“

anschl. Podiumsdiskussion zum Leitthema "Internet in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik – ein neues Instrument oder ein neues Zeitalter?"

Teilnehmer:

Monika Griefahn, MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags

Dr. Manfred Stegger, Gründer u. Vorst.vorsitzender von "allesklar.com"

Hans-Jochen Lückefett, Hewlett Packard Deutschland; "Initiative D 21"

Kai Thäsler, Chefredakteur n-tv, Leiter Neue Medien

Moderation: MD Dr. Albert Spiegel, Leiter der Kultur- und Bildungsabteilungdes Auswärtigen Amts

13.00 Uhr Mittagessen auf Einladung von Staatssekretär Jürgen Chrobog

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Programm des Forums

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14.30 Uhr Kurzpräsentationen zum Leitthema "Das Internet in der Anwendung"

Themenbereich "Veröffentlichen/Bibliothek/Archivieren/Kulturgüter im Netz-zeitalter" – Dr. Karl Wilhelm Neubauer, Direktor der Universitätsbibliothek Bielefeld

Themenbereich "Fernbildung" – Prof. Dr. Helmut Hoyer, Rektor der Fernuni Hagen

"Erfahrungen des Auslands" –Simon Waldman, Director Digital Publishing, Guar-dian Newspapers Ltd, Vereinigtes Königreich

Themenbereich "Zielgruppen" – Axel Dammler, Geschäftsführer "IconKids &Youth", München

"Das Auswärtige Amt im Internet" – VLR I Michael Zenner, Leiter des Referats Öffentlichkeitsarbeit

16.00 Uhr Schlussfolgerungen

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Beitrag Monika Griefahn

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Monika Griefahn, MdB

Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages

Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik(AKBP) wird durch das Internet und seine kul-turpolitisch relevanten Inhalte ergänzt. Sohaben wir ein neues Deutschlandportal, in demGoethe-Institut Inter Nationes, DAAD, BPAund die anderen Mittlerorganisationen dieZugänge zu Deutschland koordinieren undbündeln. Daneben gibt es Deutschkurse imInternet von Goethe-Institut Inter Nationes, diebesonders in den USA angenommen werden.Die Beschaffung von Informationen, die früherdurch Kurse etc. vermittelt werden mussten,kann sich heute jeder selber beschaffen (Lan-deskunde, politische Daten etc.). Langfristigwird das dazu führen, dass an DeutschlandInteressierte ein Vorwissen über Deutschlandhaben, an das angeknüpft werden kann. DieProgramme und Inhalte der AKBP müssensich diesem Trend anpassen und sich daraufeinstellen. Insbesondere die Zielgruppe derEliten in den Ländern sind mit diesen Medienzu erreichen.

Der Einsatz der Neuen Medien in der AKBPbietet auch neue Möglichkeiten der Darstel-lung Deutschlands. Nicht nur, dass sich dieReichweiten ändern, sondern auch die Tatsa-che, dass schon allein die Gestaltung entspre-chender Internetangebote Einfluss auf die Nut-zung haben wird, erfordert neues Nachdenkenüber die (multi-) mediale Repräsentanz (Inter-net, CD-Rom, DVD) der deutschen AKBP. Fürdiese Herausforderungen brauchen wir Fortbil-dung der Mitarbeiter, zusätzliche Investitionenund Koordination in den anderen Ministerienals auch im Auswärtigen Amt.

Es wird also eine eigene Konzeption zur aus-wärtigen Medienpolitik nötig sein, die über dietraditionelle Mediennutzung der AKBP (DW,arte, 3sat etc.) hinausgeht. Dazu gehört auchdie Auseinandersetzung mit der künstleri-schen Nutzung der Neuen Medien und derenTransport in die Welt.

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Beitrag Monika Griefahn

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Politisch muss daher eine Gesamtkonzeptionder AKBP inklusive der Nutzung der NeuenMedien erarbeitet werden. Es geht dabei umdie Frage, wie die Neuen Medien z.B.konfliktpräventiv und damit friedenspolitischgenutzt werden können. Ist es beispielsweisedenkbar, dass auf entsprechenden Websitesvom Auswärtigen Amt moderierte Chatroomseingerichtet werden, in denen sich die Nutzerzu solchen Fragen äußern können? Das wärekulturpolitischer Dialog auf einer neuenEbene. Das AA hätte damit auch eine Chance,sich direkt Eindrücke von dem zu verschaffen,was die Menschen bewegt, und politischeSchlussfolgerungen daraus zu ziehen.

Das Internet kann die programmatische Arbeitder Mittlerorganisationen nicht ersetzen. DerKontakt von Mensch zu Mensch – „warmbodies“, wie in Polynesien gesagt wird – istimmer noch der wichtigste. Die technischenMöglichkeiten der Neuen Medien sind abergleichzeitig die größte Herausforderung füreine gewisse Neuorientierung der AKBP inihrer Medienpolitik. Dabei geht es um einesinnvolle und angemessene Nutzung der Mög-lichkeiten der Neuen Medien für die Außen-darstellung Deutschlands und um die außen-kulturpolitischen Potenziale der Wissens- undInformationsgesellschaft. Diese sind nochnicht erfasst und hier besteht deshalb dergrößte Diskussions- und Handlungsbedarf.

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Beitrag Dr. Manfred Stegger

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Dr. Manfred Stegger, Vorstandsvorsitzender der „allesklar.com“ AG

Das Internet in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik

Wenn es vor einigen Jahren um das Thema„Internet“ ging, waren die Skeptiker in der brei-ten Mehrheit. Das ist mittlerweile ganz anders.Jeder, der heutzutage an verantwortlicher Stellein Medien, Bildung oder Politik steht, weiß umdie große Bedeutung, die das neue Mediumauch für sein spezielles Aufgabengebiet jetztschon besitzt oder jedenfalls in naher Zukunfthaben wird. Und er wird sich – gewollt oderungewollt – damit auseinander setzen.

Das Internet wird alle Bereiche unseres Lebensdurchdringen – vielleicht langsamer, als man-cher erwartet, aber letzen Endes nachhaltiger,als wir uns jetzt vorstellen können.

Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik(AKBP) macht da keine Ausnahme.Organisationen, die auf Kontakte zu Partnern,Abnehmern, Interessenten oder Kunden ange-wiesen sind, müssen das neue Medium für sichzu nutzen wissen – oder sie werden von denanderen abgehängt werden und Marktanteileverlieren. Besonders deutlich ist dieser Effekt,wenn die Adressaten räumlich dispers verteiltsind und weit entfernt wohnen – wie typischer-weise bei der AKBP.

Ich möchte hier eine These wagen, die manchevielleicht erschreckt: In fünf Jahren wird dasInternet in der Vermittlung der AKBP etwa dengleichen Stellenwert haben wie die Verbreitungvon Nachrichten über Deutschland per Radiodurch die Deutsche Welle. Ich lasse dahinge-stellt, ob dann der Internet-Etat für die AKBPdem der Deutschen Welle nahe kommen wird.Aber schon jetzt ist klar: Billig wird das nicht.

Die Gestaltung und der Betrieb von erfolgrei-chen Internetangeboten ist ziemlich teuer. Zwarkostet der reine Datentransport sehr wenig, undes ist fast egal, ob eine Homepage von 10 odervon 10.000 Menschen am Tag besucht wird.

Auch beim Rundfunk sind die Kosten desInformationstransports gering. Jeder Schülerkann sich für ein paar Mark einen Sender bauenund damit seine Heimatstadt versorgen. Aberwird er Erfolg haben, wenn er über seine kos-tengünstige Radiostation die Tageszeitung vor-liest? Natürlich nicht!

Gleiches gilt für ein erfolgreiches Internet-Angebot: Es darf sich nicht in einer Eins-zu-Eins-Übertragung von Inhalten aus dem übri-gen Programm erschöpfen. So wie es im Rund-funk spezialisierte Rundfunkredakteure, Pro-grammplaner und Toningenieure gibt, benötigtdas Internet Onlineredakteure, Navigationsspe-zialisten und Webdesigner. Die mediengerechteAufbereitung von Inhalten kostet Geld. DenVerantwortlichen sollte das klar sein.

Es gibt sicher auch Einsparungsmöglichkeitendurch das Internet (z.B. den Broschüren-download, der Versandkosten spart). Ich möchteaber davor warnen, den Einsatz des Internethauptsächlich unter dem Gesichtspunkt Ratio-nalisierung und Kosteneinsparung zu disku-tieren. Es täuscht sonst leicht darüber hinweg,dass in den nächsten Jahren ganz gravierendeUmschichtungen in den Haushalten notwendigsein werden, um mit den Herausforderungen desneuen Mediums wirklich Schritt zu halten.

Statt über Kosteneinsparungen sollte man überChancen und Risiken sprechen. Und darüber,ob man es sich leisten kann, nicht dabei zu sein.

Ich habe selber bei einem Zuwendungsempfän-ger die ersten Schritte ins Internet mitgestaltetund in den letzten Jahren in der Privatwirtschaftdie aktuellen Trends mit einer eigenen Firmamiterlebt. Bei der Interneteinführung in Organi-sationen, die vorher nichts mit dem Medium zutun hatten, möchte ich drei typische Phasenunterscheiden.

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Beitrag Dr. Manfred Stegger

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Erste Phase

Einige „Pioniere“, technisch interessiert undhoch motiviert, erstellen aus vorhandenenInhalten ein erstes Internet-Angebot der Institu-tion. In der Praxis entstehen dabei stark nachFachabteilungen gegliederte Webauftritte mitgroßen Lücken (dort, wo jemand nicht soeuphorisch mitspielte). Die Digitalisierung dervorhandenen Inhalte nimmt einen breiten Raumein. Z.B. werden Bibliothekskataloge onlinegestellt und es gibt die Möglichkeit, Broschü-ren online zu bestellen oder sogar herunterzu-laden.

Diese Phase wird häufig durch einzelne enga-gierte Einzelkämpfer in den Institutionen getra-gen. Typisch ist die starke Fixierung auf dasMedium an sich. Das Ziel lautet: „Wir sinddrin.“ Naturgemäß bleibt wenig Aufmerksam-keit für eine mediengerechte Aufbereitung derInhalte und eine nutzerfreundliche Navigation.Die positiven Effekte sollen auch erwähnt wer-den: die Hürden werden geringer, die interneTransparenz im Hause steigt und die Digitali-sierung verschiedener Basisinhalte (z.B. Biblio-thekskataloge, Broschüren ...) bildet eine guteBasis für die nächsten Schritte.

In der zweiten Phase

... entstehen kleine Online-Redaktionen mitbescheidenen Haushalten. Die Mittel sindnatürlich aus der Sicht der Beteiligten nichtausreichend, aber man hat etwas mehrBewegungsfreiheit. Lücken in der Darstellungkönnen jetzt – auch ohne einzelne mauerndeAbteilungsleiter – geschlossen werden. Manbemüht sich, die eigenen Produkte und Dienstemehr aus einer Nutzersicht darzustellen. Diebisher abteilungsbezogene Gliederung wirddurch eine Darstellung nach Produkten undDiensten abgelöst, manchmal sogar schoninstitutionenübergreifend. Ein gutes Beispielfür derartige Ansätze der zweiten Phase sind imRahmen der AKBP die Portale „Deutsche-Kul-tur-International“ oder „Campus-Germany/

Gateway-to-Germany/ studieren-in-deutsch-land“. Eine Darstellung nach Sachthemen (z.B.Deutsche Sprache oder Jugendaustausch) bietetaus Nutzersicht deutliche Vorteile.

Jetzt muss die dritte Phase kommen.

Sie ist gekennzeichnet durch eine sehr starkeProfessionalisierung des Internet-Auftritts. Esgibt leistungsfähige, hoch angesiedelte und vonden Fachabteilungen weitgehend unabhängigeRedaktionen, ein professionelles, internetgemä-ßes Marketing, eine konsequente Orientierungan den Interessen und Sichtweisen der Nutzer,über die man möglichst viel wissen will.

Ich möchte hier beispielhaft vier Aspekteherausgreifen, die aus meiner Sicht für einennachhaltigen Erfolg einer Internetpräsenzwesentlich sind, und jeweils mit wenigen kon-kreten Empfehlungen verbinden. Bitte betrach-ten Sie dies nicht als eine vollständige Liste, ichmöchte hier nur die Richtung aufzeigen, in diemeiner Meinung nach der Weg gehen muss.

1. Den Nutzer in den Mittelpunkt stellen

und auf seine Bedürfnisse antworten

Der ziellose „Surfer“ der ersten Generation isteine aussterbende Art im Internet. Die Men-schen nutzen heute das Internet, weil sie prakti-sche Dinge erledigen wollen: etwas kaufen oderverkaufen, sich informieren, mit anderen inKontakt treten... Sie nehmen dazu das Netz,weil sie es bequemer oder billiger finden, sienicht an Öffnungszeiten gebunden sind usw. ImVordergrund steht der konkrete, praktische Nut-zen. Sie möchten auch nicht endlos auf Seitenherumklicken, sondern möglichst sofort dasfinden, was sie suchen – oder sie sind schnellwieder weg.

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Beitrag Dr. Manfred Stegger

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Empfehlungen

• Achten Sie auf die Nützlichkeit der vonIhnen angebotenen Inhalte und eine großeKlarheit in Gliederung und Navigation. Dazugehört unbedingt eine übergreifende Sucheüber das gesamte Angebot einer Mittlerorga-nisation hinweg (und eigentlich auch überdie Angebote der anderen Mittler). Sieermöglicht einen direkten und schnellenZugang zu allen Einzel-Angeboten.

• Die Nutzer müssen „abgeholt“ werden. DieAngebote müssen von ihren Interessen, Vor-kenntnissen, sprachlichen Fähigkeiten etc.ausgehen. Mindestens sollte es von denwichtigen Mittlern landestypische Ein-stiegsseiten in den jeweiligen Heimatspra-chen geben, wie sie bereits beim Goethe-Institut vorhanden sind.

• Schnüren Sie mittlerübergreifende Informa-tionspakete, die auf typische Informations-bedürfnisse der ausländischen „Kunden“zugeschnitten sind. Wenn sich jemand fürStipendien interessiert (= DAAD), benötigter mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Infoszu Sprachkursen (=Goethe) oder möchtedas Auslandsschulwesen kennen lernen.Und allgemeinen Landesinformationen überDeutschland gegenüber, wie sie z.B. von derDZT [Deutsche Zentrale für Tourismuse.V.] geboten werden, wird er auch nichtabgeneigt sein.

2. Im Netz einen Platz besetzen/

Markenbildung

Die Zahl der Internet-Angebote geht in die Mil-lionen. Die meisten Internet-Nutzer kennen undbesuchen andererseits nur wenige verschiedeneWeb-Adressen. Die durchschnittliche Book-markliste, das zeigen Untersuchungen, hat z.B.nur etwa ein Dutzend Einträge. Auch fürAnbieter von gut gemachten und anspruchsvol-len Websites ist deshalb die Frage, wie sie imNetz überhaupt gefunden werden, eines derHauptprobleme.

Empfehlungen

• Vermeiden Sie, dass sich die knappe Auf-merksamkeit des Publikums auf zu vielekleine Teilangebote der AKBP verteilt.Konzentrieren Sie sich auf wenige, starke„Marken“ (Portale) mit hohem Wiederer-kennungswert und einprägsamen, in (mög-lichst) allen Sprachen auszusprechendenNamen. Die gehaltvollen einzelnen Teil-Angebote können dann unter dem Dach desgroßen Portals angesiedelt werden.

• Gegenseitige Verlinkungen der Mittlerange-bote untereinander sollten selbstverständ-lich sein. Dabei ist es nicht mit einem einzi-gen Link an versteckter Stelle getan. Sehrhilfreich ist auch die bereits erwähnte gegen-seitige Integration in die Suche und dieNavigation des Partners. Von einem Verlin-kungsnetzwerk profitieren alle Teilnehmer!

3. Rückkoppelungsmöglichkeiten nutzen

Im Internet kann man fast alles messen. Z.B.sind „Pageviews“, also aufgerufene ganzeWebseiten (in etwa mit „Klicks“ gleichzuset-zen), und „Visits“ (in sich abgeschlosseneBesuchsvorgänge, die meist aus mehreren„Pageviews“ bestehen), anerkannte Maßstäbe,die in Deutschland zum Beispiel von denMedien, die in der IVW [Informationsgemein-schaft zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgern e.V.] zusammengeschlossensind, verwendet werden. Daneben lässt sichnoch feststellen, woher der jeweilige Besucherkommt (Antwort auf die wichtige Frage: wel-che andere Internetsite hat ihn geschickt?),welche Seiten in einem Angebot besondershäufig angeklickt werden usw. Durch den Ein-satz von sog. Cookies kann man noch viel wei-tergehende, auf den einzelnen Nutzer bezogeneVerhaltensinformationen bekommen.

Eine wichtige Informationsquelle sind auchdirekte Meinungsäußerungen der Nutzer durchMails, die Teilnahme an Umfragen etc...

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Beitrag Dr. Manfred Stegger

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Empfehlungen

• Nutzen Sie die quantitativen Analysemög-lichkeiten aktiv zur Verbesserung IhrerWebseiten. Sie haben damit ein ziemlichehrliches und effizientes Instrument zurErfolgsmessung.

• Werten Sie die Mails (die natürlich beant-wortet werden müssen) aus und regen sieaktiv zu Nutzermeinungen an. Verbesse-rungsvorschläge sollten willkommen sein.Animieren Sie z.B. durch kleine Prämienzur Meinungsäußerung.

• Überlassen Sie die Feststellung, ob IhrInternet-Angebot erfolgreich ist, nicht alleinden verantwortlichen Redakteuren. MachenSie die regelmäßige Analyse der Zugriffs-zahlen und des Nutzerverhaltens zur Chef-sache.

4. Betriebswirtschaftliche Aspekte

Eine gehaltvolle, erfolgreiche Internetpräsenzist, wie schon erwähnt, teuer. Zum Schlussmöchte ich einige Möglichkeiten erwähnen,wie die Kosten dennoch in Grenzen gehaltenwerden können.

Empfehlungen

• Durch Module, fertige Inhaltsbausteine (z.B.ein Führer durch deutsche Universitäts-städte), die an unterschiedlichen Stellen ein-gebunden werden, können Entwicklungs-und Wartungskosten gespart werden. Modulekönnen durchaus auch von mehreren Mitt-lern gleichzeitig genutzt werden.

• Inhaltsreiche Module können Sie auch für„Vertriebspartnerschaften“ mit anderen (auchkommerziellen) Anbietern nutzen. Sie könn-ten ihnen die (kostenlose?) Nutzung solcherModule im Co-Branding ermöglichen. Fürdie anderen kann das attraktiv sein, wenn derInhalt zu den eigenen Angeboten passt. FürSie ist die Einbindung in verkehrsstarke Por-tale ein zusätzlicher „Point of Presence“, derdie Aufmerksamkeit für Ihre Angebote undInhalte vervielfachen kann. Warum sollte esnicht, um ein sehr weitgehendes Beispiel zunennen, ein Modul zur deutschen AKBP imChannel „Education“ bei Yahoo oder imChannel „Learning“ bei MSN [MicrosoftNetwork Online Service] geben?

• Zum Schluss die vielleicht härteste Empfeh-lung, die Sie einem alten Veteranen derZuwendungswirtschaft vielleicht nachsehenwerden. Ich meine die wirkliche Bündelungvon Kräften. Die Erstellung und der laufendeBetrieb von anspruchsvollen Websites sind

eine hoch spezialisierteTätigkeit. Sie verlangt eineneigenen professionellenFokus. Weiterhin liegen dieinhaltlichen Synergien derAngebote der einzelnen Mitt-lerorganisationen aus Nutzer-sicht auf der Hand. Mein Ratgeht dahin, zu überlegen, obdie professionelle Web-präsenz für alle Mittler nichtnach dem Vorbild der Deut-schen Welle von einer zentra-len Stelle aus gestaltet wer-den soll.

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Beitrag Hans-Jochen Lueckefett

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Hans-Jochen Lueckefett, Mitglied der Geschäftsführung, Hewlett-Packard GmbH

Thesen zur Podiumsdiskussion über Auswärtige Kulturpolitik

1. Das Internet ist auf den ersten Blick ein her-vorragendes Informationsmedium. Bei ent-sprechender Gestaltung des Auftritts wer-den u.a. Printmedien zum Teil durch dieseselektronische Medium verdrängt werden.Dies gilt sicherlich auch für das Informa-tionsangebot der Auswärtigen Kulturpolitik.

2. So verstanden bietet das Internet dieChance, Bibliotheken und andere deutscheKulturgüter auch für Menschen im Auslandzu erschließen, die nicht reisen können oderwollen.

3. Das Internet ist jedoch mehr als nur einzusätzliches Informationsmedium für dieauswärtige Kulturpolitik. Es bietet dieChance,

– neue Kreise, vor allem die jüngere Gene-ration, für die Auswärtige KulturpolitikDeutschlands zu interessieren,

– wenn die Inhalte attraktiv sind und

– nach dem Geschmack des Adressaten-kreises angeboten werden (Entertain-ment, interaktiv, Chatroom versus Ballettund Dichterlesung).

4. Die Chancen einer solchen Erweiterung derAuswärtigen Kulturpolitik zu nutzen, setztvoraus, vor jedem Technikeinsatz zubestimmen,

– Welchen Adressatenkreis das AuswärtigeAmt erreichen und

– welche Ziele die Auswärtige Kulturpoli-tik für diesen Adressatenkreis verfolgenwill.

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Beitrag Hans-Jochen Lueckefett

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5. So verstanden bietet das Internet vor allemin der Anfangsphase kein Einsparpotenzial.Notwendig ist vielmehr ein verstärktesInvestment in folgenden Bereichen:

– Internetauftritt (Informationsvermittlung),

– Konzeptionelle Vorbereitung für dieAnsprache neuer Adressatenkreise überdas Internet (wen, mit welchem Ziel undin welcher Weise)

– Aufbau eines geeigneten Teams für dieGestaltung des Internetauftritts und vorallem zur fortlaufenden Betreuung desinteraktiven deutschen Kulturprogrammsfür die jungen Deutschlandfans(?).

6. Zu prüfen wäre in diesem Kontext dieZusammenarbeit mit Organisationen wiedem Deutsch-Französischen Jugendwerkund anderen (Adressatenkreis und inhaltli-che Gestaltung des Internetauftritts).

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Beitrag Kai Thäsler

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Kai Thäsler, Leiter Neue Medien und Chefredakteur, n-tv

Kultur im Netz: Denkanstöße für die Konzeption einer Website

Kommunikation über das Internet unterliegtdenselben Gesetzmäßigkeiten wie die klas-sischen Medien: Im Zentrum steht der Kunde,also der Zuschauer, Nutzer oder Leser. Dahermuss sich der Inhalte-Anbieter zunächst vorallem fragen, was er eigentlich kommunizierenwill, wen er damit erreichen will und warum erdie Kommunikation über das World Wide Webwählt.

Ziel muss hier sein, eine klare Kernkompetenzherauszuarbeiten und die Zielgruppe dabeiimmer vor Augen zu haben.

Aus dieser strategischen Frage folgt die nachder inhaltlichen Gestaltung und der formalenAufbereitung des Angebots. „Der User mussdort abgeholt werden, wo er steht“, sagen Jour-nalisten und meinen damit bei seinem Rezepti-onsverhalten, seiner Erfahrungswirklichkeitund seinem Bildungshintergrund.

Darauf ergeben sich Struktur und Gestaltungdes Angebots: „Keep it simple“, heißt hier dieBinsenweisheit. Das bedeutet insbesondere,dass die angepeilte Zielgruppe spezifisch ange-sprochen werden muss. Das Internet ist gna-denlos: was nicht ankommt, wird weggeklickt.Initiale Nutzungsvorgänge dauern oft nur einenWimpernschlag lang. Wer es nicht versteht, dieNutzer für seine Website zu interessieren, wereine Website mit zu langen Ladezeiten hat, hatverloren.

Nutzwert heißt das Zauberwort. Was biete ichdem, der meine Website nutzt, wie oft verän-dere ich die Inhalte, damit er einen Anreiz hat,wiederzukommen? Gelingt es mir, ihn mit inte-ressanten Inhalten dauerhaft an mein Angebotzu binden? Das sind die Fragen, die sich derOnline-Redakteur täglich stellen muss. EineWebsite, die nicht gepflegt wird, wird nach

einem initialen Nutzungsvorgang nicht wiederangesurft.

Daher ist es wichtig, Events zu schaffen, diezum Lesen, zum Schauen, zum Staunen einla-den. Das heißt auch, die mediale Aufbereitungder Inhalte nicht zu vernachlässigen. Andersals im Fernsehen konkurrieren die Online-Inhalte der Websites mit weltweiten Informa-tionen. Jeder, der eine Site betreiben will, diekein Dasein als Mauerblümchen führen soll,sollte alle Möglichkeiten des Mediums in dieKonzeption eines Angebots miteinbeziehen:

• Eine Community, in der regelmäßig aktuelleThemen diskutiert werden, Politiker, Künst-ler und Wirtschaftskapitäne Rede und Ant-wort stehen,

• Newsletter, mit denen die Nutzer per E-Mailregelmäßig mit wichtigen Informationenversorgt werden,

• Bewegtbild in Form von Streams, mit deneninteressante Veranstaltungen im Internetlive übertragen werden. Dieser letzteAspekt ist besonders wichtig, weil sich dasInternet von der starken Schriftlichkeit derAnfangsjahre dank der steigenden Band-breite der Leitungen peu à peu zu einemBewegtbildmedium entwickelt.

n-tv.de hat beispielsweise über 1 MillionAbrufe monatlich allein bei den Nachrichten-Videos. In den Tagen nach dem 11. Septemberlagen die Bewegtbild-Abrufe auf Platz eins derHitliste der einzelnen Beiträge. Video-Strea-ming im Internet ist für den Nutzer dannattraktiv, wenn er parallel Hintergrundinforma-tionen als Text, Animation oder Grafik ange-boten bekommt, denn hier zeigt sich die Stärkedes Mediums: das Zusammenführen verschie-dener Darstellungsformen, wie Text, Bild, Ani-mation und Bewegtbild zu einer synästheti-

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Beitrag Kai Thäsler

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schen Einheit, in der sich der Rezipient seinenNutzungsvorgang aus den einzelnen Teilen sei-nen Vorlieben entsprechend zusammenstellenkann und bei dem er mit dem Anbieter aktivund inhaltstiftend in Kontakt treten kann.Gerade das ist es, wasdas Internet für Politi-ker, Journalisten, aberauch Unternehmen undKulturschaffende soattraktiv macht. DasInternet ist ein Kanaldirekter Kommunika-tion zwischen Machernund Nutzern. Es machtZuschauer zu Mit-Machern.

Was heißt all das füreine Website, die aus-wärtige Kultur kommu-nizieren soll? Das heißtzunächst, dass sich dieMacher darüber bewusstwerden müssen, dass siemit dem Internet die ganze (vernetzte) Welterreichen können. Einsprachigkeit verbietetsich damit von selbst; das Eingehen auf kultu-relle Spezifika verschiedener Kulturkreise undderen Rezeptionsverhalten ist Pflicht.

Die Zielgruppe ist ungleich größer als dieje-nige, die mit dem Auslandsfernsehen erreichtwerden kann, die Inhalte, die angeboten wer-den können, vielfältiger, die Aufbereitungkomplexer. Der Service-Gedanke für den Nut-zer muss im Vordergrund stehen. Feedback istin Sekundenschnelle möglich. Daher darf dasAngebot nicht nur abbilden, was DeutschlandsKultur zu bieten hat, sondern muss darauf ein-gehen, was die Nutzer wirklich wissen wollen.

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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Dr. Karl Wilhelm Neubauer, Direktor der Bibliothek der Universität Bielefeld

Veröffentlichen, Bibliothek, Archivieren, Kulturgüter im Netzzeitalter

Elektronische Publikationen und

Veröffentlichen im Internet

Wachstum und Ver-fügbarkeit der wissen-schaftlichen Informa-tion haben sich fürgedrucktes und elek-tronisches Materialnoch nicht grundlie-gend geändert. Es gel-ten nach wie vor diealten Kurven (Grafik1). Das Informations-volumen verdoppeltsich ungefähr alle 10 Jahre. Das Verhältnis voninsgesamt produzierter Information zu regulärveröffentlichter Information bleibt ungefährgleich. Ein sehr hoher Anteil der entstehendenInformation wird auch veröffentlicht. Vorallem bei der kommerziell vertriebenen Infor-mation sinkt allerdings der Anteil der verfüg-baren, d.h. der wirklich verkauften Informationbeträchtlich, vor allem durch Inflation undBudgetkürzungen. Dadurch geht die Scherevon der insgesamt produzierten Informationzur verfügbaren kommerziellen Informationimmer weiter auseinander.

Diese Entwicklung kann auch anhand des Bei-spiels wissenschaftlicher Fachzeitschriftendeutlich gemacht werden. Von 1960 bis 2001hat sich die Zahl der laufend veröffentlichtenwissenschaftlichen Fachzeitschriften ungefährverdoppelt und liegt nunmehr bei weit über100.000. Immerhin 15.000 dieser Zeitschriftenwerden entweder nur elektronisch oder parallelauf Papier und elektronisch veröffentlicht.

Vor der Zeit des Internets wurden seit Anfangder 90er-Jahre die elektronischen Publikatio-nen zum großen Teil nur auf CD-ROM veröf-fentlicht. Obwohl seit Mitte der 90er-Jahre das

Internet einen großen Teil des Kommunka-tions- und Informations- sowie desVeröffentlichungsgeschäfts auf sich gezogenhat, ist doch die Zahl der auf CD-ROM undMultimedia-CD veröffentlichten Publikationenparallel zum Internet erst in der 2. Hälfte der90er-Jahre massiv angestiegen, auf 1999 fast40.000 neue Titel (Grafik 2). Durch die nachwie vor gegebenen, wenn auch langsam sichverbessernden Beschränkungen des Internetbeim Transport großer Datenmengen bleibt derVertrieb elektronischer Publikationen aufDatenträgern bedeutend, vor allem wenn essich um Publikationen mit großen Datenmen-gen wie z.B. Multimedia handelt.

Üblicherweise wird das Publizieren im Internetals sehr viel einfacher und billiger betrachtet alsdas Publizieren von Print-Produkten. Es trifftzu, dass Verteilung und Vertrieb von Publi-kationen über das Internet sehr viel kostengüns-tiger und schneller zu handhaben sind als beigedruckten Publikationen. Wenn es sich um ein-fache Texte handelt, ist auch die Herstellungnicht viel aufwändiger als bei einem Brief. Beiqualitativ hochwertigen Publikationen, die aufDauer im Internet angeboten werden sollen,stellen sich allerdings erhebliche Zusatzforde-rungen für die Aufbereitung und Verfügbarhal-tung im Internet. Elektronische Publikationenbieten vor allem im Hinblick auf Multimediasehr viel mehr technische und inhaltliche Mög-lichkeiten als Print-Publikationen. Die Herstel-lung von Multimedia-Publikationen ist aber sehrteuer. Hinzu kommt die Möglichkeit, mit ande-ren Publikationen und Informationen durchLinks zu verbinden. Im Idealfall erfolgt die Ver-knüpfung von Zitaten im Text direkt zu denjeweils zitierten Publikationen durch sog. CrossReferences usw. Diese Verknüpfungen gehenaber zum großen Teil nicht automatisch. Hinzukommt das Authentifizieren, das bei Internetsehr viel schwieriger ist als beim Druck. Das

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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Internet ist hervorragend geeignet für schnelleund flüchtige Publikation. Wenn aber auf Dauerdie änderungssichere Fassung eines Dokumentsgewährleistet bleiben soll, dann müssen auf-wändige Authentifizierungsmechanismen inGang gesetzt werden. Ein Buch stellt man insRegal, ein elektronisches Dokument in den Ser-ver. Während das Buch im Regal stehen bleibt,erfordert das Dokument im Server kontinuierli-che Betreuung zur Erhaltung der Internet-adresse, der dauernden Verfügbarkeit usw. DasInternet eignet sich natürlich hervorragend, umein Dokument auffindbar zu machen und zu hal-ten. Aber auch dafür müssen bestimmte Quali-tätsstandards für Metadaten eingehalten werden.Schließlich gibt es noch das Archivierungsprob-lem, das bei Papier über die Jahrtausende hinausbereits gelöst ist. Wenn ein Dokument nur mittechnischen Hilfsmitteln aufbewahrt und gele-sen werden kann, entsteht für die Archivierungein kontinuierlicher technischer Aufwand.

Leichte Zugänglichkeit und Handhabbarkeitmachen das Internet zu einem idealenTransportmittel für die Popularisierung vonLiteratur und Publikationen. Einmal speichernund weltweit zugreifen ist der Hintergrund fürdas Schlagwort der „Ein-Buch-Gesellschaft“.Allerdings hat die Entstehung der Datenverar-beitung und erst recht die Nutzung des Internetzu einer steilen Steigungskurve für den Papier-verbrauch geführt. Es ist noch nie so viel aufPapier (aus-)gedruckt worden wie jetzt. DieKombination des klassischen Buches mit demInternetbuch wird in Kürze Realität sein. Sieverbindet die Vorzüge des Internet mit denVorzügen des gedruckten Buchs. Der Verlagstellt ein Buch in seinen Server ein, und essteht weltweit zum Abruf bereit. Der physischePapiertransport entfällt. Das Buch wird an demOrt, wo es gebraucht wird, aufgerufen undüber flexible Buch- und Bindestationen je nachBedarf für den Kunden ausgedruckt und ver-kauft. Die längst existierenden Herstellungs-straßen erlauben es, das Buch in unterschiedli-chen Farben, Bindearten und Typen nachWunsch des Kunden vor Ort herzustellen.

Es gab bereits den Großversuch eines weltbe-kannten Autors zur Publikation eines reinenInternetbuchs, das der Kunde dann zuhauseherunterladen kann. Jeder Download kostete 2Dollar. Es handelt sich um „The Plant“ vonStephen King. Der Teil 1 wurde 155.000-malausgedruckt, 77% dieser Ausdrucke wurdenbezahlt. Von den vorgesehenen 8 Teilen wur-den aber nur 5 auf diese Weise angeboten, dadie Zahlungsmoral beim Ausdrucken so weitzurück ging, dass eine kommerzielle Verwer-tung dieser Art nicht mehr lohnte. Die weiterenTeile wurden daher nicht mehr im Internet ver-öffentlicht.

Erschließen der Internetinformationen,

Suchmaschinen und Bibliotheken

Es war immer schon schwierig, an die benö-tigte Literatur heranzukommen. Zunächst wares mühsam herauszufinden, welche Literatur inFrage kommt, und dann noch viel schwieriger,die Bücher auch wirklich zu erhalten. Theore-tisch ist dies im Internet sehr einfach. AlleDokumente, die in das Internet eingestellt sind,können rein technisch über Leitungen vonüberallher erreicht werden. Die Praxis siehtaber völlig anders aus.

Die schnell wachsende Zahl von Dokumentenim Internet, ihre Vielfalt von der informellenE-Mail bis zur Qualitätspublikation und die imInternet wahrhaft weltweite Publikationstätig-keit machen es besonders schwer, qualifizierteInformationen für die Bearbeitung vonbestimmten Fragestellungen zu finden.

Das derzeitig probate Arbeitsmittel dafür sinddie großen Suchmaschinen und die dazugehö-rigen Suchdienste. Der erfolgreichste Vertreterseit einem Jahr ist Google. Seit der Entstehungder ersten Suchmaschinen vor 5 Jahren wieLycos, Yahoo usw. gibt es bereits eine fastunübersehbare Zahl weiterer Suchmaschinen.Allein die Auswahl der richtigen Suchma-schine ist schon verwirrend. Die in Grafik 3enthaltenen Schätzungen sind bereits durch die

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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Realität überholt. Allein Google behauptetinzwischen 3,2 Milliarden www-Seiten zuerfassen und zu erschließen.

Das Hauptproblem der Suchmaschinen ist dieriesige Menge von Daten im Internet. Manch-mal schaffen die Suchmaschinen erstaunlichgute Ergebnisse, meistens aber muss sich derMensch schon mit wenig zufrieden geben.Treffsicherheit, Selektion und Relevanz derInformation sind oft dürftig. Vor allem wirdder Suchende mit riesigen Massen von Daten-müll zugeschüttet, unter dem er dann, wenn erGlück hat, zutreffende Information selbstherausfiltern kann.

Die Suchmaschinen verleiten zu einer neuenRecherche- und Informationskultur, die dieInformationskompetenz deutlich herabsetzt.Die Suchmaschinen gaukeln vor, die riesigeimmer weiter wachsende Masse der Informa-tion aus dem Internet zu erschließen. In Wahr-heit werden sie mit der Masse der Informationnicht wirklich fertig, verändern aber gleich-wohl das Informationsverhalten der Menschen.Studenten in den ersten Semestern z.B. neh-men kaum mehr wissenschaftliche Literaturund Informationen zur Kenntnis, die sie nichtüber Suchmaschinen gefunden haben. Bei dengenannten Problemen mit der Ergebnisqualitätder Suchmaschinen führt dies zu einer erhebli-chen Verschlechterung der Informationsquali-tät. Die Konkurrenz der Suchmaschinen unter-einander fördert einen ohnehin schon imMenschen angelegten Hang zur Faulheit. Siewetteifern miteinander, die Ein-Wort-Sucheanzubieten, möglichst alles mit einem Klickusw. Die Organisation der Informationen imInternet und auch die heutige Technologieerlaubt eine einigermaßen kontinuierliche Qua-lität bei den Suchergebnissen nur durch diffe-renzierte und in die Tiefe gehende Recherche.Die Suchmaschinen verleiten geradezu zumGegenteil. Gerade die jungen Menschen unddie nächsten Generationen werden damitimmer mehr von Informationen abgeschnitten,wenn nicht mit neuen Technologien und Förde-

rung der Informationskompetenz dieser Trenddurchbrochen werden kann. Auch wenn eindurchschlagender Erfolg bisher noch nicht auf-getreten ist, gibt es vielfältige Bemühungendiese Situation zu verbessern.

Der erste bereits seit Jahren begonnene Ansatzbezieht sich auf die Verbesserung der sog. Meta-daten. Jedes in das Internet eingestellte Doku-ment soll von Anfang an mit Metadaten ausge-stattet werden, die nach einem Standard dasDokument identifizieren und inhaltlich erschlie-ßen, sodass es qualifiziert von Suchmaschinengefunden werden kann. Die Entwicklung undDurchsetzung eines solchen Standards ist aller-dings sehr schwierig, denn um die Recherche-qualität nachdrücklich zu verbessern, muss die-ser Standard weltweit eingehalten werden. Dadie Entwicklung des Standards sich schon langehinzieht, sind wir von dessen weltweiter Beach-tung noch weit entfernt.

Der zweite Ansatz versucht die Informations-qualität durch Suchmaschinen dadurch zuerhöhen, dass ihre Aktivitäten auf bestimmteBereiche eingegrenzt werden. Große Firmenund Organisationen schaffen sich auf dieseWeise sog. Intranetsuchsysteme, bei denen dieSuchmaschinen nur innerhalb eines geschlos-senen Netzes der Firma oder der Organisationauf Server zugreifen, in denen Informationenund Dokumente so aufbereitet sind, dass sie zueinem guten Suchergebnis führen. Ähnlicheswird auch für wissenschaftliche Informationversucht, z.B. für einzelne Fachgebiete durchFachgesellschaften, Verlage usw. Die Projektewerden z.T. von der Deutschen Forschungsge-meinschaft und dem Bundesministerium fürWissenschaft und Forschung gefördert.

Der dritte Ansatz nutzt die seit langem, längstvor der Zeit des Internet bestehenden und immerweiter ausgebauten klassischen bibliographi-schen Online-Datenbanken, die von der Infor-mationsindustrie und von zahlreichen staatli-chen Einrichtungen in der Welt produziertwerden. Zum Teil werden diese immer noch für

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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die lokale Installation auf CD-ROM ausge-liefert, zum großen Teil aber über das Internetdurch Hosts vertrieben. Diese Online-Daten-banken enthalten weitgehend manuell aufberei-tete und inhaltlich gute Erschließungsdaten, vorallem für Aufsätze in ausgewählten wissen-schaftlichen Zeitschriften. Intellektuelle, z.T.durch automatisierte Verfahren unterstützteErschließung von Inhalten ist immer noch diebeste Voraussetzung für eine qualifizierte Infor-mationsversorgung. Diese zunächst nurerschließenden Datenbanken werden zuneh-mend mit den ebenfalls erschlossenen Volltex-ten über Intranet oder Internet verbunden.

Weitere, möglicherweise doch vollautomati-sierte Ansätze für eine qualitativ hochwertigeErschließung der Internetinformation mögennoch kommen. Dafür sind aber neue Techno-logien erforderlich, die abzuwarten sind.

Vorerst wird man noch auf Lösungen zurück-greifen müssen, die in Fortführung der traditio-nellen Bibliotheksarbeit, natürlich verbundenmit technologischer Neustrukturierung, entste-hen. Auch ist nur damit sicherzustellen, dassdie Verknüpfung von elektronischer und nachwie vor auf gedrucktem Papier zur Verfügunggestellter Informationsversorgung erfolgenkann. Die guten alten Bibliotheken, auf moder-nen technologischen Stand gebracht, sind es,die die unterschiedlichen Verfahren zusam-menbringen können. Sie integrieren die unter-schiedlichen elektronischen Informationsange-bote der Dienstleistungsunternehmen und derVerlage. Sie stellen die Verfahren und Techno-logien zur Verfügung, die es erlauben, für denRechercheerfolg die Defizite der großen Such-maschinen auszugleichen – soweit es derzeitmöglich ist. Sie sorgen mit Dokumentliefer-diensten dafür, dass auch gedruckte Literatur,vor allem Aufsätze von gedruckten Vorlagen,gescannt und auf Anforderung über das Inter-net zur Verfügung gestellt werden.

Bei der Ausbildung in Hochschulen und Schu-len kommen die neuen Formen der Internet-

lehre hinzu. Vor allem in den Hochschulen ent-steht damit eine neue Art vonInformationsversorgungsproblem. Im Zeitalterder gedruckten Literatur waren Studentengewohnt, sich von Zitat zu Zitat zu bewegenund die zitierte Literatur systematisch aufzuar-beiten. Bei Internetkursen werden nur noch dieDokumente zur Kenntnis genommen, die inden Kurs selbst eingestellt sind. Eigene ernst-hafte Bemühungen, weitere Literatur aus demInternet oder gar aus gedruckten Dokumentenzu erhalten, finden kaum mehr oder nur nochin geringem Umfang statt. Hier schlägt dieoben zitierte Suchmaschinenkultur zu. BeiInternetkursen wird von den Lernenden auchdie Suchmaschine kaum noch in Gang gesetzt.Das Kursmaterial genügt. Das führt zu einererheblichen Einengung der Informationsnut-zung und reduziert die Auseinandersetzung mitder weltweiten wissenschaftlichen Diskussion.Auch hier müssen die Bibliotheken dafür sor-gen, dass durch geeignete erschließende Ver-fahren und technische Infrastruktur die Inter-netlehre mit angemessener elektronischerInformationsversorgung kombiniert wird.

Eine wesentliche Rolle in der gegenwärtigenAuseinandersetzung mit den Problemen desInternet spielt die Frage von „IT for all“. Damitist nicht nur die technische Versorgung derBürger mit Netzanschlüssen und Computerngemeint, sondern auch der Zugang zur Infor-mation über diese Netze. Das Hauptproblemliegt hier bei der Versorgung mit kommerziel-ler, d.h. lizenzierter Information. Wie obenbeschrieben, steigen die Kosten zur Produktionvon gut aufbereiteten elektronischen Publika-tionen im Zeitalter von Multimedia und Netzenganz erheblich. Die Integration der Vielfalt imInternet und die Erschließung erhöhen dieKosten weiter. Wer wird diese Kosten bezah-len? Das soziale System des Informationszu-gangs gewinnt eine zunehmende Bedeutung,wenn Information als Rohstoff für dieWissensgesellschaft eine entscheidende Rollespielen wird und damit über Wohlstand undberufliche Entwicklung der Menschen

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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bestimmt. „IT for all“ wird kaum zu gewähr-leisten sein, ohne dass in erheblichem Maßeöffentliche Subventionierung erfolgt. Hier istdie traditionelle soziale Rolle der Bibliothekenin einer gänzlich neuen Umgebung gefordert.

Archivieren elektronischer Dokumente

Die traditionellen Datenträger seit Erfindungder Schrift haben in der Regel keine großenArchivierungsprobleme verursacht. Manmusste nur geeignete Räume zur Aufbewah-rung gewährleisten. Tontafeln, Papyrus, Perga-ment und später das Papier sind bei angemes-sener Lagerung fast unbegrenzt haltbar. Daranhat beim Papier nur die Herstellungstechnolo-gie des 20. Jahrhunderts etwas geändert, da ineinigen Jahrzehnten bestimmte Herstellungs-verfahren zu schnellem Verfall des Papiersführten. In der Regel werden diese aber jetztnicht mehr angewendet.

Der Einsatz neuer Datenträger im 20. Jahrhun-dert mit dem Aufkommen neuer Technologienhat aber völlig neue, vorher kaum bekannteProbleme mit der Archivierung erst geschaf-fen. Das neue Archivierungsproblem begannmit der Schallplatte, setzte sich mit denVideobändern fort und ist nunmehr bei Fest-platten, CDs usw. angelangt. Die digitale Welthat eine neue Flüchtigkeit von Informationgeschaffen, die es in der Welt des Papiers sonicht gab. Alle diese neuen Probleme gehendarauf zurück, dass Daten auf Datenträgern nurnoch mit Hilfe von Maschinen gelesen undgenutzt werden können. Die Technologie derLesemaschinen ändert sich laufend, und beijeder neuen Technikgeneration sind alte Daten-träger nicht mehr lesbar.

Bis heute gibt es keine zuverlässige technischeLösung für die Dauerarchivierung digitalerDaten. Bereits die Erfahrungen mit den analo-gen Videobändern zeigt den Weg der Problem-lösung. Die Videobänder müssen alle 5 Jahreneu kopiert werden, wobei durchaus beimKopieren ein Informationsverlust entstehen

kann. Auch bei den Trägern digitaler Datenwird ein Kopieren der Daten von Datenträgerzu Datenträger entsprechend der technischenEntwicklung unvermeidbar sein. Wichtig ist,dass Verfahren gefunden werden, mit denendieses zumindest ohne Informationsverlustmöglich ist. Selbst wenn es Datenträger fürdigitale Daten gäbe, die eine ähnlich langeLebensdauer haben wie gutes Papier, würdedas Kopieren nicht entfallen, da die techni-schen Geräte zur Nutzung dieser Datenträgernach kurzer Zeit nur noch musealen Werthaben werden. Von daher wird es eine natio-nale und globale Zusammenarbeit geben müs-sen, das Aufbewahren und Kopieren digitalerDatenträger für die jeweilige Systemgenerationarbeitsteilig zu gewährleisten. Es scheint sicheine Zuständigkeitsverteilung nach nationalenund regionalen Gesichtspunkten für diese Ver-antwortlichkeit abzuzeichnen.

Vernetzung von Kulturgütern

Das Internet hat die entscheidenden Vorausset-zungen für die Vernetzung von Kulturgüterngebracht. Allerdings hat die online-Übertra-gung von Dokumenten mit großen Datenmen-gen, wie Videoaufzeichnungen, Ton usw. inden letzten Jahren durch die Begrenzung derÜbertragungsgeschwindigkeit des Internetnoch deutliche Grenzen gezeigt. Auch heute istdie Direktübertragung derartiger Dokumenteüber das Internet in der Regel nicht möglich.Aber Internettauschbörsen wie Napster habengezeigt, dass auch unter den gegenwärtigenBegrenzungen der Austausch derartiger Doku-mente, in diesem Fall von Tondokumenten, imInternet massive Dimensionen annimmt. Eszeichnet sich ab, dass in den nächsten Jahrendiese Begrenzungen für die Übertragungsge-schwindigkeit entfallen werden, sodass auchdiese Dokumente online genutzt werden kön-nen.

Wenn auch nicht alle Kulturgegenstände sichvon der physischen in eine virtuelle Existenzverwandeln lassen und damit architektonische

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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Denkmäler niemals über Internet transportiertwerden können, so hat die Digitalisierung allerArten von Texten, Bildern, Videos, Ton usw.zu einem großen Schub für die Vernetzung vonKulturgütern geführt. In den letzten 10 Jahrenhat es mehrere Generationen von Digitalisie-rung gegeben. Die gerade erst beginnendeMultimedia-Welle wird noch zu vielen neuenMöglichkeiten der digitalen Repräsentanz vonKulturgütern führen. Kulturgüter sind damitzumindest in ihrer digitalen Darstellung ineiner Weise global zugänglich, wie dies nochvor kurzer Zeit undenkbar erschienen ist. Kul-turgüter erreichen die entferntesten Gegendender Welt und können auch aus den entferntes-ten Gegenden der Welt übertragen werden.Dies kann in Echtzeit oder auf Speicher erfol-gen.

Zwar ein Produkt der 4. Generation, aberlängst nicht der letzte Schrei, soll diese Ent-wicklung an einem Produkt des Macmillan-Verlages in London erläutert werden. Das Bei-spiel ist das altbekannte Printwerk „Grove Dic-tionary of Art“. Es handelt sich dabei um einProdukt, das einerseits aus einem traditionellenNachschlagewerk in digitalisierter Form, zumanderen aus einer über das Internet verknüpf-ten Vernetzung von Kulturgütern besteht(www.groveart. com). Durch Verlinken der tra-ditionellen Wörterbuchartikel mit den Informa-tionen in Servern, die einschlägige Daten fürdie jeweiligen Sachverhalte enthalten, entstehteine ganz neuartige Vernetzung von Kulturgü-tern aus dem Bereich der Kunst. Die im Lexi-kon gespeicherten Informationen über Maler,Bilder usw. können gleich mit der Betrachtungder Bilder am Bildschirm aus den Servernunterschiedlichster Museen der Welt verbun-den werden.

Aspekte für die deutsche Kulturarbeit im

Ausland über das Internet

Einerseits ist das Internet das Medium, überdas potenziell die meisten Menschen auch inden entlegensten Gegenden der Welt erreicht

werden können. Andererseits schafft das Inter-net auch eine Informationsüberflutung, in derdie Menschen sich schwer orientieren können,häufig ohne sich ihrer Orientierungsproblemebewusst zu sein. Zum Dritten ist es nicht sehrsinnvoll, Geld für Systeme auszugeben, die,nur rudimentär aufbereitet, sich im Internetkeine Beachtung verschaffen können. Daherdarf hier nicht an der falschen Stelle gespartwerden. Die Qualität einer dem Internet adä-quaten Präsentationsform kann wichtiger seinals die Inhaltsfülle. Weniger gut aufbereitetund im Internet gut durchsetzbar ist wichtigerals sehr viel Inhalt, der nicht beachtet wird.

Die vorherrschende „Ein-Klick-Philosophie“wird sich immer mehr durchsetzen. Es kommtdaher maßgeblich darauf an, das Material soaufzubereiten, dass damit optimale Such-erfolge erzielt werden können.

Es sollte ein deutsches Kulturportal eingerich-tet werden, das die oben genannten Grundsätzebeachtet und den einfachen Zugang zu denwichtigsten deutschen Kulturservern, aberauch zu Servern außerhalb Deutschlands, diewichtige Informationen und Referenzen zuDeutschland enthalten, eröffnet. Die Servermüssen aber gut aufbereitetes Material vonhoher Qualität enthalten, ihre Information sta-bil halten und kontinuierlich die Internet-Adressen pflegen. Auch hier gilt der Grund-satz: weniger ist mehr.

Ideal wäre ein Verlinkungssystem nach demkurz erläuterten Beispiel des „Grove Dictio-nary of Art“. Eine Art hoch qualifiziertes Lexi-kon über Deutschland als Grundlage könntemit einem Netz von Servern in Deutschlandund der Welt mit unterschiedlichen Informatio-nen verknüpft werden. Das Lexikon ist derEinstieg, liegt dem Portal zugrunde und eröff-net inhaltlich den Weg zu ergänzenden Infor-mationen und differenzierten Betrachtungswei-sen aus aller Welt.

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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Grafik 1: Informationskluft

Grafik 2: Zahl der verfügbaren CD-ROMs und Multimedia-CDs

(Quelle: TFPL Publishing – The CD-ROMDirectory)

0%

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300%

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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

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information that is produced

information that is published

information that is lost by inflation

information that can be purchased

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Anzahl der Titel

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Beitrag Dr. Karl Wilhelm Neubauer

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Graphik 3: Grenzen der Suchmaschinen

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Präsentation Prof. Dr. Helmut Hoyer

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Prof. Dr. Helmut Hoyer, Rektor der Fernuniversität Hagen

Präsentation: Das Internet in der Anwendung: Themenbereich Fernbildung

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Präsentation Prof. Dr. Helmut Hoyer

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Präsentation Prof. Dr. Helmut Hoyer

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Präsentation Prof. Dr. Helmut Hoyer

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Präsentation Prof. Dr. Helmut Hoyer

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Präsentation Prof. Dr. Helmut Hoyer

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Beitrag Axel Dammler

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Axel Dammler, Geschäftsführer „IconKids&Youth“

8 Thesen zum Einsatz des Internet bei der Auswärtigen Kultur- und

Bildungspolitik

1. Das Internet ist ein „Zweit-Kontakt-

Medium“

Wer eine Site besucht, interessiert sich bereitsfür das Thema und hat – über welche Quellenauch immer – von dieser Site erfahren. Dieshat zweierlei Konsequenzen: Zum einen bringtdie beste Site nichts, wenn nicht bereits Inter-esse geweckt wurde: Wer sich nicht fürDeutschland interessiert, wird nicht kommen.Dieses Interesse kann im Internet nichterzeugt, sondern nur verstärkt werden!

Zum anderen muss die Site dann natürlich zufinden sein, d.h. es bedarf einer Kommunikationder Adresse und des Nutzens der Site („Dortgibt es das“), der Einträge in Suchmaschinen,einer Verlinkung mit thematisch verwandtenSeiten und natürlich deutlicher Hinweise inanderen Medien des gleichen Absenders.

2. Das Internet hat klare Kernkompetenzen

und sollte dementsprechend eingesetzt

werden.

Kein Medium erfüllt für den Nutzer alle Funk-tionen. TV ist z.B. das reizstärkste Mediumund daher am besten geeignet, Emotionen zuwecken, Radio ist das ideale „Nebenher-Medium“ und Zeitschriften werden gelesen,um spezifische Informationsbedürfnisse zubefriedigen. Das Internet hat im Vergleich zuanderen Medien zwei wesentliche Kernfunk-tionen: Kommunikation (E-Mail, Chat, News-groups etc.) und Informationsbeschaffung

(Recherche, Download etc.). Hier kann esseine Stärken, nämlich Geschwindigkeit und1-zu-1-Interaktivität voll ausspielen, wogegendas Internet andere Funktionen (z.B. Unterhal-tung, Emotion) auf absehbare Zeit rein tech-nisch nicht erfüllen kann.

Die notwendige Kon-sequenz ist eine klareFokussierung vonInternet-Angebotenauf Information undKommunikation beiallen Themenberei-chen, auch interkulturell: Nur so kann esgegenüber anderen Medien einen Vorsprunggewinnen und diese Medien substituieren (z.B.Telefon, Daten-CD oder Print).

3. Das Internet kann seine volle Wirkung

nur entfalten, wenn es in eine Gesamt-

strategie mit integrierter Kommunikation

eingebunden wird

Das Internet kann nur bestimmte Kommunika-tionsziele erreichen: Es ist ideal als Kommuni-kationsplattform zur schnellen Übermittlungmaßgeschneiderter Information sowie zumdirekten Kontakt mit der Zielgruppe. Über dasInternet kann man in einen Dialog mit der Ziel-gruppe kommen, es kann eine Beziehunggebaut werden. Das Internet kann aber kaumAufmerksamkeit oder Bekanntheit erzeugen,und es kann vor allem auch keine Emotionenwecken oder steuern (z.B. im Sinne einesImages). Hierzu bedarf es zwingend anderer,vorgeschalteter Medien, auf die das Internetdann aufbauen kann.

Wichtig ist dabei, dass alle Kanäle in die glei-che Richtung arbeiten und sozusagen auf dasgleiche Konto einzahlen: Dazu zählt eine ver-gleichbare Tonalität in der Argumentation,wiedererkennbare Gestaltungselemente (Farb-codes, Key Visuals), und natürlich ein durch-gängig aufgegriffener Nutzen für die Ziel-gruppe.

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Beitrag Axel Dammler

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4. Das Internet ist ein globales Medium,

seine Inhalte sind es nicht

Auf Websites kann zwar aus der ganzen Weltzugegriffen werden (was auch passiert), in derPraxis zeigt sich aber ähnlich wie bei anderenMedien eine klare Präferenz für nationaleInhalte. Für den Nutzer ist die persönlicheRelevanz und der direkte Nutzen von Websitesentscheidend für die Zuwendung zu einer Site,und hier sind nationale Angebote in der Regelklar im Vorteil.

Die Konsequenz hieraus kann nur lauten,Angebote für einzelne Länder so national wiemöglich zu gestalten. Maßgebend ist hier dasjeweilige Wettbewerberumfeld: Gibt es für denNutzer kaum nationale Alternativen, ist weni-ger Vorsicht geboten als in Märkten mit sehrausgeprägter nationaler Konkurrenz.

5. Unterschiedliche Zielgruppen haben

unterschiedliche Anforderungen

Nutzer gehen mit extrem unterschiedlicheninhaltlichen und formalen Anforderungen aufAngebote zu, sei es im Internet oder anderswo.

Inhaltlich unterschiedlich deswegen, weilabhängig vom Alter und von der eigenen Posi-tion im Lebenszyklus andere Themen relevantsind und deswegen auch komplett andereInformationen oder Kommunikationspartnergewünscht werden. Immer wird gefragt „Wasbringt mir das?“ – und diese Frage mussjeweils mit anderen Inhalten beantwortet wer-den.

Formal anders sind die Anforderungen, weilman die Stimmigkeit von Angebote zur eige-nen Bedürfnislage eben auch stark von derGestaltung ableitet: Eine eher nüchtern gestal-tete Tageszeitung spricht rein formal eineandere Zielgruppe an als die BILD Zeitung.

Gerade am Beispiel der Kinder und Jugendli-chen lässt sich dies sehr anschaulich zeigen:

Grob verallgemeinert kann man sagen, dassmit wachsendem Alter die Interessen immerspezifischer werden und sich zudem von eineregozentrischen, fast autistischen Perspektive(Persönlichkeitsentwicklung während derPubertät) hin zu einer „anwendungsorientier-ten“ Perspektive verschieben (für ein externesProblem wird eine Lösung gesucht).

Andere relevante Einflussfaktoren, die dieInformationssuche beeinflussen, sind z.B.Schule, Beruf oder Studium; aber in diesemkonkreten Fall natürlich auch nationale Variab-len wie Wertehierarchien, soziale Umfelderusw.

Aus diesem Grund machen zielgruppenspezifi-sche Angebote oder sogar Portale auch Sinn –wenn sie gefunden werden und mit inhaltli-chem Nutzen gefüllt werden. Aber: DieseAngebote müssen wiederum in eine Gesamt-strategie eingebunden werden und dürfen keinkomplettes Eigenleben entwickeln!

6. Bei Websites schlägt der Inhalt auf Dauer

immer die Form

Die Erfahrung aus zahlreichen Website-Testszeigt, dass die beste Gestaltung einer Sitenichts nützt, wenn der Inhalt dem Nutzer kei-nen echten Nutzen bringt. Bunte Animationenallein bringen auf Dauer nichts, deswegen wirdkein Nutzer wiederkommen. Ebenso wichtigist die Benutzerfreundlichkeit: Der Nutzermuss sich auf der Seite intuitiv orientierenkönnen und schnell zu den relevanten Inhaltengelangen. Kryptische Menüs sind ebenso zuvermeiden wie technisch zu aufwändige Kon-struktionen, die die PCs und Netzzugänge vie-ler Nutzer überfordern werden.

7. Das Internet ist teuer – der angestrebte

Erfolg sollte deswegen definiert und

kontrolliert werden

Eine Website bedarf kontinuierlicher Aufwen-dungen für die Pflege und Aktualisierung der

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Beitrag Axel Dammler

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Inhalte, aber auch für die Kommunikation derSite außerhalb des Internets. Ein Internet-Auf-tritt ist deswegen sicherlich nicht billiger alsKommunikation über andere Kanäle, undgerade deswegen sollten vor dem Auftritt Zieledefiniert werden (z.B. angestrebte Nutzer-Zah-len, Downloads etc.). Diese Ziele können undmüssen kontrolliert werden, denn man solltesich immer die Chance geben, aus eigenenFehlern oder auch guten Entscheidungen zulernen.

8. Next Steps

Aus unserer Sicht sollte als Erstes definiertwerden, welche Kommunikationsziele dieGesamtstrategie des Auswärtigen Amts errei-chen soll. Es geht hierbei darum, auch festzu-halten, welche „Benefits“ und welche Tonalitätdiese Gesamtstrategie in welcher gestalteri-schen Form transportieren soll. Im nächstenSchritt muss dann das Internet in diesen Rah-men eingepasst werden und im Hinblick aufdie anvisierten Zielgruppen feinjustiert wer-den. Eine isolierte Betrachtung des Internetmacht aus unserer Sicht keinen Sinn.

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Beitrag Axel Dammler

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Beitrag Dr. Kurt-Jürgen Maass

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Dr. Kurt-Jürgen Maass, Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa)

Schriftbeitrag: Deutschland im Netz – Das Informationsangebot der Neuen Medien

Einleitung: die Ziele der Auswärtigen

Kulturpolitik

Seit mehr als 100 Jahren ist die Kultur Teil derdeutschen Außenpolitik, zunächst über diedeutschen wissenschaftlichen Institute und dievon Auswanderern gegründeten deutschenAuslandsschulen, seit 1920 von Seiten derReichsregierung unterstützt durch eine beson-dere Abteilung des Außenministeriums. IhrAufgabenbereich umfasste die Verbreitung dereigenen Sprache und Kultur im engeren Sinne,den Studenten- und Wissenschaftleraustauschund die Medienarbeit ins Ausland. Instrumentewaren neben den Instituten und Schulen imAusland Vortragsreisen, Stipendien, Ausstel-lungen, Lesungen, Gastspiele mit Musik, Tanzund Theater, Kooperationsprojekte, materielleUnterstützungen (vor allem für Auslandsdeut-sche) sowie Bücher, Zeitungen und Zeitschrif-ten und der Auslandsrundfunk ab 1929 inForm des deutschen „Weltrundfunksenders“.Umgesetzt wurde die auswärtige Kulturarbeitdurch privatrechtlich organisierte, aber staat-lich finanzierte Institutionen wie das DeutscheAuslandsinstitut in Stuttgart (seit 1917), dieDeutsche Akademie, der Akademische Aus-landsdienst und die Alexander von Humboldt-Stiftung (alle drei seit 1925, Letztere in derTradition der ersten Stiftung von 1860). DieFinanzierung kam zunächst ganz überwiegendvom Auswärtigen Amt.

Die Struktur wurde nach 1950 fortgeführt: Ins-titut für Auslandsbeziehungen und Goethe-Ins-titut ab 1951, DAAD ab 1952, Humboldt-Stif-tung und Deutsche Welle ab 1953.

Die Ziele der deutschen Außenkulturpolitikhaben sich im Laufe der Zeit gewandelt. In derZeit der Weimarer Republik, besonders während

der Amtszeit von Außenminister Stresemann(1923 - 1929), ging es vor allem um die Wieder-aufnahme Deutschlands in die internationaleVölkergemeinschaft, die Gewinnung von neuenFreunden und Partnern, um Unterstützung fürdeutsche Sichtweisen und Positionen, von Anse-hen, Vertrauen und Sympathie, darüber hinausum die Ausstrahlung deutscher Kultur und Geis-testradition und die Legitimation Deutschlandsals Kulturstaat. Unterstützt werden sollte außer-dem ein positives Deuschlandbild.

Während der Herrschaft der Nationalsozialistenwurde die Kulturpolitik für Zwecke der Propa-ganda und des Kulturimperialismus miss-braucht, um die deutsche Expansion und dieangestrebte machtpolitische Weltgeltung zuunterstützen und die „Überlegenheit“ der deut-schen Kultur und Sprache – vor allem in vonDeutschland besetzten Gebieten – zu vermitteln.

Die Ziele der Außenkulturpolitik nach dem 2.Weltkrieg waren zunächst vergleichbar mitdenen der Weimarer Zeit. Der Neuanfang waraber nach dem Jahrhundertverbrechen an deneuropäischen Juden ungleich schwieriger. Sorückte die Vermittlung eines realistischen, offe-nen und zukunftsgerichteten Bildes von derneuen deutschen Demokratie und ihremUmgang mit der eigenen schwierigen Vergan-genheit für mehrere Jahrzehnte in den Mittel-punkt der auswärtigen Kulturarbeit. In den 70er-Jahren kam der Gegenseitigkeitsgedanke hinzu:der Kulturaustausch auf einer Zweibahnstrasse– nicht zuletzt aus der Erkenntnis heraus, dassdie eigene Glaubwürdigkeit beim Verbreitenvon Kultur aus Deutschland im Ausland nurdann gegeben ist, wenn Deutschland selbst Inte-resse an der Kultur anderer Nationen hat undoffen und sensibel – auch im eigenen Lande –damit umzugehen in der Lage ist.

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Beitrag Dr. Kurt-Jürgen Maass

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Natürlich hat die Auswärtige Kulturpolitikimmer auch eine Verbindung zu Außenwirt-schaftspolitik gehabt, indem sie dazu beitrug,die Akzeptanz für deutsche Produkte, Investi-tionen und Dienstleistungen zu erhöhen, undindem die kulturelle, ordnungspolitische,demokratisch-wertorientierte AusstrahlungDeutschlands im günstigsten Fall auch dieWettbewerbsfähigkeit verbesserte. Gerade die„Greencard-Debatte“ der jüngsten Zeit hatdiese wirtschaftliche Denkweise in die Diskus-sion zurückgeholt: Deutschland möchte seinewirtschaftliche Position durch eine vermehrteAusschöpfung des weltweiten Begabungspo-tenzials sichern. Gleichzeitig soll der eigeneFührungsnachwuchs durch Auslandsaufent-halte weltoffen qualifiziert werden und inter-kulturelle Kompetenz – eine der Schlüsselqua-lifikationen des 21. Jahrhunderts – erwerben.

Ein weiteres Ziel der Auswärtigen Kulturpoli-tik hat sich besonders nach dem Fall des Eiser-nen Vorhangs herausgebildet und ist in jüngsterZeit akzentuiert worden. Unterstützt durch dieAußenkulturpolitik wird danach auch die euro-päische Wertegemeinschaft, die Vermittlungvon Werten, Normen und Prinzipien, derTransformationsprozess ehemals sozialisti-scher Staaten in Richtung auf Demokratienund soziale Marktwirtschaften. Seit 1999 gehtdiese Zielrichtung über die aktuellen Entwick-lungen in Mittel- und Osteuropa hinaus auchauf die Bearbeitung von Konflikten, indem dieEntstehung von rechtsstaatlichen Strukturen,die Schaffung partizipatorischer Entschei-dungsprozesse, die Institutionenbildung undallgemein die Kanalisierung der Austragungvon möglichen Konflikten unterstützt wird.

Zur Rolle der Medien in der Auswärtigen

Kulturpolitik

Bei allem gewinnt die auswärtige Medienpolitikimmer mehr an Bedeutung. Sie verfolgt dieZiele der Außenkulturpolitik zunehmend mitHilfe der audiovisuellen und der neuen Medien.In der „Konzeption 2000“ des deutschen

Außenministers wird als Hauptaufgabe dieserMedienarbeit die „Mithilfe beim Aufbau globa-ler Netzwerke und die Mitgestaltung vonDeutschlandbildern im Ausland, die Interesseund Sympathie für unser Land bewirken und zuDialog, Austausch und Zusammenarbeit einla-den, darüber hinaus aber auch Konfliktpräven-tion, Förderung von Demokratie und Pressefrei-heit und die Vermittlung dieser Themen nachinnen“ definiert. Wichtigste Instrumente sind(neben den Printmedien) Radio und Fernsehen,Film und Video sowie die neuen Medien wieInternet, CD-ROM, DVD. Dabei kann festge-stellt werden, dass die Printmedien zunehmendan Bedeutung verlieren, Auslandsfernsehen undInternet an Bedeutung gewinnen.

Vorreiter dieser Trends ist die Deutsche Welle.1953 erstmalig als Auslandsrundfunk unter demDach des NWDR (später NDR und WDR) aufSendung gegangen, wurde die Deutsche Wellemit In-Kraft-Treten des Bundesrundfunkgeset-zes von 1960 eine Anstalt des öffentlichenRechts und Rundfunkanstalt des Bundes fürHörfunk und Fernsehen. Die Sendungen derDeutschen Welle sollten, so wurde damals defi-niert, im Ausland ein umfassendes Bild despolitischen, kulturellen und wirtschaftlichenLebens in Deutschland vermitteln und die deut-schen Auffassungen zu wichtigen Fragen dar-stellen und erläutern. Inzwischen definiert dieDeutsche Welle ihren Auftrag in dreifacherRichtung: als „Stimme in der Welt“ für einumfassendes Bild über Deutschland, als„Stimme der Freiheit“ und Krisenradio in Län-dern ohne bzw. mit eingeschränkter Informa-tionsfreiheit und als „globales Klassenzimmer“mit deutschen Sprachkursen. 1994 wurde dieInternet-Plattform „DW-World“ gegründet, umdie neuen Möglichkeiten über das Internet mitin die Arbeit einbeziehen zu können. Heute bie-tet die Deutsche Welle Radioprogramme in 29Sprachen, ein Fernsehangebot in 3 Sprachenund einen Internet-Auftritt in 31 Sprachen an.Ergänzt werden soll dies in Kürze durch einendeutschen Auslandssender, dessen Programm inKooperation mit ARD und ZDF entstehen soll.

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Beitrag Dr. Kurt-Jürgen Maass

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Neben der Deutschen Welle haben auch derSender 3SAT und der deutsch-französischeKultursender ARTE einen Auslandsauftrag.

Hauptakteure der auswärtigen Medienpolitik inBezug auf das Internet sind neben der Deut-schen Welle Goethe-Institut Inter Nationes, dasInstitut für Auslandsbeziehungen und derDAAD, daneben auch die Bundesregierungselbst, vor allem das Auswärtige Amt und dasBundespresseamt.

Die Selbstdarstellung Deutschlands und dieVermittlung von Informationen über Deutsch-land im Internet gewinnen angesichts des welt-weiten freien Zugangs und seinen Möglich-keiten für dialogische Strukturen immergrößere Bedeutung. Viele politische, wirt-schaftliche und kulturelle Informationsanbieternutzen inzwischen das Internet. Nach der Zahlder in einer Sprache verfassten Seiten stehtzwar nach wie vor Englisch mit Abstand an derSpitze der Internet-Sprachen, Deutsch aber anzweiter (nach anderen Auswertungen nachJapanisch an dritter) Stelle. Das World-Wide-Web wächst weiter exponentiell, es wird damitals Informationsquelle über Deutschland undfür an Deutschland interessierte Nutzer immerbedeutsamer. Mit der Größe wachsen aberauch die Probleme der Nutzung. Immer dring-licher wird deshalb eine Strukturierung und –damit eng verbunden – eine Navigationshilfe,die für den interessierten Nutzer eine qualita-tive Auswahl trifft und einen Pfad zum Auffin-den relevanter Grundinformationen mit derMöglichkeit der Verzweigung zu mehr Details,sofern dies gewünscht wird, schafft. Sie kannauch durch verfeinerte und leistungsfähigereSuchmaschinen nicht ersetzt werden, weil überdiese nur zufällige, unsystematische und allzuhäufig für den Suchenden völlig irrelevanteLink-Listen erstellt werden und sie überdiesbisher in keiner Weise in der Lage sind, diegefundenen Quellen nach deren Qualität zugewichten.

Lösungsansätze für solche Navigationshilfengibt es bis jetzt erst ansatzweise und nur fürTeilbereiche. Zunächst sind einige Adressen zunennen, die keine Navigationshilfe für grund-sätzliche Informationen über Deutschland sind,sondern die Arbeit der Bundesregierungerschließen, vor allem über Pressemitteilun-gen, Berichte usw. Dazu gehören die vomBundesinnenministerium unterhaltene Adressewww.bund.de und der Auftritt www.bundesre-

gierung.de.

Nicht recht weiterhelfend aus der Sicht einesausländischen Nutzers ist auch dieNavigationshilfe, die der Beauftragte des Bun-deskanzlers für Kultur und Medien unter derAdresse www.Kulturportal-Deutschland.de

anbietet. Es ist eine reine Link-Sammlung, diedarüber hinaus noch nicht einmal mit einerkurzen Kommentierung hilft, also das ist, wasin der Internet-Diskussion als „Link-Friedhof“bezeichnet wird.

Das Auswärtige Amt bietet auf seiner Websitewww.auswaertiges-amt.de naturgemäß eherInformationen zur eigenen Arbeit an, allerdingsauch das Stichwort „Tatsachen über Deutsch-land“, nämlich einen Link zu einer Veröffentli-chung des Bundespresseamtes, die in Buchformeine sehr grundsätzliche und gut gemachteGesamtinformation über Deutschland anbietet.Was bisher im Netz zu sehen war, hat aber nochnicht recht überzeugt, was wohl mit ein Grundist, dass es zwar von vielen Stellen aus Links aufdiese „Facts about Germany“ gibt, sie jedochzurzeit alle ins Leere laufen.

Inzwischen gibt es 65 weitere nach örtlichenGegebenheiten angepasste Internet-Auftrittedeutscher Botschaften im Ausland. EineBesonderheit ist die Internet-Information desGerman Information Center in New York(www.germany-info.org), die sich in Form undInhalt speziell an die USA richtet. Sie gibt inknapper Form (z.B. in kurzen Fragen und Ant-worten) Informationen über Deutschland, poli-tische Entwicklungen, das Wirtschaftssystem,

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Beitrag Dr. Kurt-Jürgen Maass

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das Gesundheits- und Sozialsystem, das Bil-dungswesen, Umweltfragen, Religion und Kul-turleben. Sie bietet ferner regelmäßige aktuelleInformationen aus Deutschland, ein reichesZahlenwerk und den direkten Zugriff auf dieAuftritte deutscher Zeitungen, Zeitschriften,Massenmedien und Presseauswertungssys-teme im Internet.

Die Deutsche Welle hat ihren Internet-Auftrittwww.DW-World.de völlig neu gestaltet, er sollMitte November 2001 ans Netz gehen, undzwar in 31 Sprachen. Angeboten werden Nach-richten, aktuelle Informationen, Analysen,Hintergrundberichte und Dokumentationen,auch als Multimedia-Angebote. InteraktiveTeile sowie ein Sprachkurs in fast allen ange-botenen Sprachen ergänzen den Auftritt. In derAnkündigung – und mehr war bisher nicht zusehen – macht dies alles einen soliden und flot-ten Eindruck, es wird mit Sicherheit dasDeutschlandbild im Ausland beeinflussen.Eine Navigationshilfe ist es allerdings nicht.

Echte Navigationshilfen für den ausländischenInternet-Nutzer, der Informationen überDeutschland und deutsche Themen sucht, bie-ten eigentlich nur drei Organisationen an: DasGoethe-Institut, der DAAD und das Institut fürAuslandsbeziehungen.

Das Goethe-Institut bietet schon seit längererZeit auf seiner Internet-Seite „Deutschland imInternet“ (http://www.goethe.de/r/dservlis.htm)zu acht großen Themenbereichen ausgewählteund kommentierte Links an. Dies sind:

• Bibliotheken und Information, Auskunfts-dienste, das deutsche Bibliotheks- undInformationswesen

• Bildung und Wissenschaft mit den ThemenStudium, Aus- und Fortbildung sowie Wis-senschaft und Forschung

• Deutsch lernen mit Online-Materialien undOnline-Didaktik für den Deutschunterrichtsowie Links zu Institutionen

• Kunst und Kultur mit Link-Angeboten zuden Themen Architektur und Design,bildende Kunst, Film, Fotografie, Literatur,Medienkunst, Musik, Tanz und Theater

• Nachrichten und Medien mit Links zu allendeutschen Nachrichtenagenturen, Zeitungenund Zeitschriften, Radio- und Fernsehstatio-nen, Buchhandel und Verlagen, Nach-schlagewerken sowie Such- und Metasuch-maschinen im Internet

• Politik und Gesellschaft mit den ThemenPolitik, Geschichte, Europa, Umwelt,Gesellschaft und Sport

• Reisen und Tourismus mit Informationenüber deutsche Städte und Reisemöglichkei-ten

• Wirtschaft und Recht mit den StichwortenHandel und Industrie, Messen undKongresse, Finanzen, Arbeitsmarkt, Recht

Diese Navigationshilfe soll künftig weiter aus-gebaut werden. Neu wird dabei sein, dass dieLink-Listen durch einen Magazinteil ergänztwerden, der zusätzliche Hntergrundinformatio-nen in Form von redaktionell verfassten Maga-zinen enthält. Sie sollen der objektivenDarstellung von Tendenzen sowie längerfristigaktuellen Entwicklungen und Debatten inDeutschland dienen und auch Raum für vertie-fende Dossiers und Dokumente anbieten. DieMagazine werden jeweils durch E-Mail-gestützte Rechercheangebote und eventuellauch moderierte Foren ergänzt. Über dieMagazine soll es möglich werden, aktuelleInformationen zu vermitteln, die ausländischenInteressenten den Zugang zu deutschen The-men erleichtern können, u. U. auch neugierigauf vertiefende Texte machen. VorgeseheneSprachen für Menüs, Magazine und Links sindDeutsch und Englisch, geplant ist die Erweite-rung auf Französisch und Spanisch.

Das Projekt ist viel versprechend und deckt eindringendes Desiderat in der SelbstdarstellungDeutschlands im Internet. Es ist allerdings

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Beitrag Dr. Kurt-Jürgen Maass

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auch aufwändig. Es wird erforderlich sein,dass das Goethe-Institut Inter Nationes seinenderzeitigen Internet-Arbeitsstab deutlich auf-stockt. Außerdem sollte dringend die Synergiemit DW-World gesucht werden. Doppelungenund parallele Informationen sollten unbedingtvermieden werden.

Eine Navigationshilfe für Studenten und Wis-senschaftler bietet der DAAD unterwww.daad.de/bookmarks unter dem Titel „Sur-fin‘ Germany“. Die hier gegebenen Hinweisemit besonders ausführlichen Kommentarenumfassen die Themen allgemeine Informatio-nen zu Deutschland, Studium, Forschung,Hochschulen, Online-Bibliotheken, Spracheund Landeskunde, Fördereinrichtungen/Stif-tungen, Jobs/Karriere/Praktika sowie Trans-port/ Reise/ Kommunikation.

Der DAAD hat seine Grundsatzinformationenselbst kürzlich ergänzt durch ein Koopera-tionsvorhaben mit der Deutschen Welle unterder Adresse www.Campus-Germany.de. Die-ser neue Auftritt enthält im Stil eines MagazinsÜbersichtsartikel und Themenbeiträge aus denBereichen Studieren, Forschen, Berufsausbil-dung und Leben in Deutschland. Er sollzugleich eine Lebens- und Überlebenshilfe fürausländische Besucher und Gäste in Deutsch-land sein, deshalb enthält der Auftritt auchInformationen über Kinderbetreuung undSchulen, Arbeitsmöglichkeiten für Ehepartner,Steuer- und Visafragen, Wohnungsmarkt, Ver-sicherungen und vieles mehr. Alle Magazinbei-träge werden ergänzt durch kommentierteLinks auf weitere Fundstellen im Internet. DerAuftritt wird auf Deutsch, Englisch, Spanisch,Chinesisch und Russisch angeboten.

Schon vor dem neuen Gemeinschaftsauftrittvon DAAD und Deutscher Welle hatte dasInstitut für Auslandsbeziehungen in Zusam-menarbeit mit dem Stifterverband für die Deut-sche Wissenschaft, den deutschen Wissen-schaftsstiftungen sowie den großenWissenschafts- und Austauschorganisationen

einen gemeinsamen Netzauftritt unter derAdresse www.Research-in-Germany.de inDeutsch, Englisch und Spanisch verwirklicht.Das Angebot richtet sich speziell an Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler aus demAusland, die an einem Forschungsaufenthalt inDeutschland interessiert sind. Der Web-Auf-tritt gibt zunächst Informationen über diewichtigsten Gastgeber (Hochschulen, außer-universitäre Forschungseinrichtungen) undüber die Möglichkeiten, als Gastwissenschaft-ler nach Deutschland zu kommen und hier mitFamilie zu leben und zu arbeiten. Der Web-Auftritt führt die Benutzer dann zu den ver-schiedenen Austauschorganisationen undinformiert über die deutschen Fördermög-lichkeiten mittels Stipendien, Preisen, Gastpro-fessuren u.Ä.

Zahlreiche kommentierte Links führen zuexemplarischen Internet-Auftritten einzelnerdeutscher Institute, Datenbanken der For-schungseinrichtungen und anderen Websitesvon möglichem Interesse für ausländischeWissenschaftler. Der Web-Auftritt soll inKürze zusammengeführt werden mit einer vonder Universität Hannover entwickelten eigenenSuchmaschine für alle deutschen Forschungs-institute, innerhalb und außerhalb der Hoch-schulen, sodass vom Ausland her nur ein Fach-gebiet eingegeben werden muss und dieDatenbank alle in Frage kommenden deut-schen Institute nennt.

Das Institut für Auslandsbeziehungen koordi-niert unter der Adresse www.Deutsche-Kultur-

International.de ein Gemeinschaftsprojekt dergroßen deutschen Kultur, Entwicklungshilfe-und Austauschorganisationen, das kurzgefasste Angaben über Projekte und Pro-gramme für den internationalen Austauschanbietet (mit den Stichworten Auslandsschu-len, Aus- und Fortbildung, Bibliotheken, deut-sche Sprache, Jugendaustausch, Kunst,Medien, Studium und Wissenschaft) und 90 ander deutschen Auswärtigen Kulturpolitik betei-ligte Organisationen, Institutionen und Stiftun-

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Beitrag Dr. Kurt-Jürgen Maass

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gen nach Aufgabengebieten geordnet vorstellt(diese Liste soll in Kürze um weitere 60 Ein-richtungen erweitert werden). Ergänzt wirddies durch Informationen über aktuelle Ent-wicklungen und Daten, Fakten und Hinter-grundberichte. Die Seiten führen Nutzer direktzu Ansprechpartnern, die bei individuellenAnfragen weiterhelfen können. Der Web-auftritt wird in Deutsch und Englisch angebo-ten.

Fazit

Das Bild, das Deutschland von sich im Internetgibt, ist zurzeit noch verwirrend und unüber-sichtlich. Es wird in den nächsten Monatenklarer und eindeutiger werden. Es wird zeigen,dass Deutschland im weltweiten Hightech-Wettbewerb mithalten kann und sich als einmoderner, weltoffener und zukunftsfähigerStaat darstellt. Besser als zuvor kann jeder, dersich für Deutschland interessiert, die Informa-tionen finden, die er sucht und benötigt. EineInformation solchen Aus-maßes und solcher Vielfaltist weder über Print- nochüber audiovisuelle Medienmöglich. Das ist ein Fort-schritt.

Allerdings sollte man sichdavor hüten zu meinen,mit dem Internet einenGroßteil der traditionellenAuswärtigen Kulturpolitik„ersetzen“ zu können.Freunde und Partnergewinnt und hält man nichtdurch Internet-Auftritte,Ansehen und Vertrauennicht durch das World-Wide-Web. Ob das Inter-net die kulturelle und wertorientierte Ausstrah-lung Deutschlands erhöhen und sichern kann,ob damit Investitionen im Ausland oder derVerkauf von Produkten und Dienstleistungenerleichtert wird, ist eine offene Frage. Kon-

flikte vermeidet oder löst man auf keinen Falldurch das Internet. Dafür braucht es das Wort,den Dialog, den Diskurs von Angesicht zuAngesicht, von Person zu Person. Ohne denAustausch und die Begegnung von Menschenlassen sich die Ziele der Auswärtigen Kultur-politik nicht erreichen. Kein Internet-Auftrittkann die Intensität einer Begegnung mit Gün-ther Grass, Klaus Peymann, Wim Wenders,Pina Bausch oder Gerhard Richter ersetzen,kein Surfen im Netz die unmittelbare undintensive langfristige Begegnung von Studen-ten und Wissenschaftlern, von Künstlern undJournalisten mit Deutschland und in Deutsch-land. So bietet das Internet eine wichtige, effi-ziente und breitenwirksame Ergänzung desDeutschlandbildes im Ausland, aber es wirdniemals die Begegnung von Menschen überdie Grenzen hinweg (und damit einen beson-ders kostenintensiven Teil der deutschen Aus-wärtigen Kulturpolitik) ersetzen können.

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Goethe-Institut Inter Nationes

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Schriftbeitrag: Internet-Aktivitäten des Goethe-Instituts Inter Nationes

Das Internet entwickelt sich mit exponentiellerGeschwindigkeit zum primären Informations-und Kommunikationsmedium weltweit. Darausergeben sich erhebliche Chancen für die Aus-wärtige Kultur- und Bildungspolitik, vor allemin Bezug auf die Erhöhung der Reichweite unddie Verbesserung der Servicequalität.

Das Goethe-Institut hat das Potenzial des Inter-net frühzeitig erkannt; es betreibt schon seit 1995einen eigenen Web-Server und gehört damit zuden Internet-Pionieren in der deutschen Mittler-Szene. Das Angebot unter der Adresse'www.goethe.de' umfasst heute mehr als 50.000Web-Seiten in 30 Sprachen, von der Online-Aus-stellung über Angebote zum Deutsch Lernenund -Lehren bis zur landeskundlichen Informa-tion. Die Inhalte werden von Mitarbeitern inDeutschland sowie an den Instituten in 76 Län-dern erstellt und auf einem zentralen Serverzusammengeführt. Die Zahl der abgerufenenSeiten pro Monat erreicht rund vier Millionen.

Schon seit den ersten Gesprächen über dieFusion zwischen Goethe-Institut und InterNationes war klar, dass ein erheblicher Teil derFusionsrendite in die verstärkte Nutzung desInternet fließen sollte. Das Internet liefert einenentscheidenden Beitrag zur strategischen Neu-ausrichtung des fusionierten Instituts durch

• schnelle und kostengünstige Versorgungweltweiter Zielgruppen

• Erschließung neuer Kunden über den kon-ventionellen Einzugsbereich hinaus

• Stärkung der Kundenbindung und Förde-rung der Nachhaltigkeit

• Erzielung von Eigenerlösen durch E-Com-merce

• Rationalisierung von Verwaltungsabläufen(Intranet)

Folgende Maßnahmen wurden inzwischen ein-geleitet:

• Einrichtung eines zentralen Internet-Stabs-bereichs

• Einrichtung einer Online-Redaktion fürDeutschland-Informationen

• Erhöhung der Projektmittel für die Entwick-lung von Internet-Produkten

• Relaunch des gesamten GI-Webauftritts inneuem Layout

Eine wichtige Aufgabe der AKBP besteht künf-tig in der Erschließung und inhaltlichenKomplettierung des deutschen WWW-Ange-bots für ausländische Zielgruppen:

• Die bestehenden WWW-Informationsange-bote sind von sehr unterschiedlicher Quali-tät. Es ist – zumal für Ausländer – sehrschwierig, die Spreu vom Weizen zu tren-nen. Benötigt wird eine Navigationshilfe,die die Informationsflut auf den kleinenBruchteil relevanter, qualitativ hochwertigerAngebote reduziert.

• Die meisten Web-Angebote spiegeln diespezifische Interessenlage des jeweiligenAnbieters wider und gehen sehr ins Detail.Was fehlt, ist ein kompetenter, unabhängi-ger und aktueller Überblick über die betref-fende Szene (z.B. zu den Themen Film oderLiteratur in Deutschland).

Wesentlicher Teil der neuen GI-Homepage sinddaher eigene redaktionelle Beiträge und anno-tierte Links zu rund 30 Themenfeldern in Kulturund Gesellschaft, von Architektur bis Zeitge-schichte. Den Einstieg in jedes Thema bildet einleicht verständlicher Szene-Überblick, hinzukommen Dossiers zu mittel- und langfristigenTrends sowie annotierte Links auf hoch qualita-tive Quellen. Das Angebot erscheint zunächstauf Deutsch und Englisch, später auch auf Fran-

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Goethe-Institut Inter Nationes

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zösisch und Spanisch sowie bei bilateralen The-men in der jeweiligen Landessprache.

Den künftigen Schwerpunkt der Internet-Ent-wicklung im Bereich der AKBP sehen wir ineiner weiteren Professionalisierung sowie ineiner verstärkten Koordination der Anbieter,damit die erheblichen Chancen, die das Internetuns eröffnet, effizient und nachhaltig genutztwerden.

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Alexander von Humboldt-Stiftung

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Der Internetauftritt der Alexander von Humboldt-Stiftung

Die Humboldt-Stiftung benutzt das Internet alseines ihrer wichtigsten Kommunikations-medien zur Unterstützung ihrer täglichenArbeit. Der Internetauftritt der Humboldt-Stif-tung bietet eine Orientierung für potenzielleBewerberinnen und Bewerber um Stipendien-programme und für andere an der Arbeit derHumboldt-Stiftung Interessierte. Er umfasstmehr als 600 Seiten und wächst ständig.

Was ist dargestellt?

Unter der Rubrik „Die Stiftung“ stellt sich dieHumboldt-Stiftung in ihrer Struktur dar. DerBesucher dieser Seiten erfährt über dieGeschichte der Stiftung, ihren Aufbau und ihreLeitprinzipien.

Unter „Stipendien und Preise“ können potenzi-elle Bewerber sich über geeignete Stipen-dienprogramm orientieren und nach „Stipen-dien für Ausländer“, „Stipendien fürDeutsche“ und „Preisprogramme“ suchen. DieSeite führt zu Beschreibungen der einzelnenProgramme und den Bewerbungsmodalitäten.Bewerber können sich ausführliche Merkblät-ter sowie Bewerbungsunterlagen herunterladenund finden die Ansprechpartner für weiterfüh-rende Fragen.

Unter „Aktuelles“ finden sich die Online-Ver-sion der Ehemaligen-Zeitschrift Humboldt Kos-

mos sowie aktuelle Pressemitteilungen, Porträtsausgewählter Humboldtianer und eine Biblio-graphie mit den Werken von Humboldtianern.

Beteiligung an Plattformen/Verlinkung

Der Internetauftritt der Humboldt-Stiftung ver-deutlicht die enge und kooperative Zusam-menarbeit der AvH mit anderen forschungsför-dernden Organisationen. In diesem Sinneexistiert auf der Homepage der AvH eineLinkliste, die zu anderen forschungsförderndenOrganisationen führt. Damit können Interes-

sierte, die nicht für die Programme der Hum-boldt-Stiftung in Frage kommen, mit Partner-organisationen der AvH in Kontakt treten undggf. über diese eine geeignete Förderung ihresVorhabens finden.

Darüber hinaus beteiligt sich die AvH an Inter-net-Plattformen, die interessierte Bewerberin-nen und Bewerber aus dem Ausland auf For-schungsmöglichkeiten in Deutschlandaufmerksam machen. Dazu gehört der Internet-auftritt der Deutschen Welle sowie des ifa, bei-des Plattformen, die eine Vielzahl von Infor-mationen für den Wissenschaftler aus demAusland bereitstellen. Die Humboldt-Stiftungträgt damit der Tatsache Rechnung, dass dieForschungsförderorganisationen in Deutsch-land nach außen hin gebündelt auftreten müs-sen, um für ausländische Bewerberinnen undBewerber auffindbar und transparent zu sein.

Welche Ziele verfolgt die Humboldt-

Stiftung langfristig mit dem Internet?

Die Humboldt-Stiftung möchte ihren Internet-auftritt immer mehr zu einem Forum ausbauen,das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftleraus dem Ausland und aus Deutschland besu-chen, um sich über Forschungsförderung nichtnur zu informieren, sondern auch aktiv auszu-tauschen. In Planung sind in diesem Zusam-menhang einige interaktive Seiten. Kurz vordem Abschluss steht das „Humboldt NetzwerkOnline“, eine Datenbank, über die Humboldti-aner andere Humboldtianer nach Land, Fach-gebiet und anderen Kriterien suchen können.Die Humboldtianer sollen somit einfach unddirekt miteinander in Kontakt treten können.

In Planung ist auch eine „Stipendiatenbörse“.Potenzielle Bewerberinnen und Bewerber ausdem Ausland sollen hierüber die Möglichkeiterhalten, mit potenziellen Gastgeberinnen undGastgebern in Deutschland in Verbindung zutreten. Durch eine somit erleichterte Kontakt-

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Alexander von Humboldt-Stiftung

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aufnahme sollen auch internationale For-schungskooperationen erleichtert werden.

Darüber hinaus möchte die Stiftung über dasInternet auch zunehmend für eine allgemeineinteressierte Öffentlichkeit – insbesondere diePresse – einen interessanten Einstieg bieten. Indiesem Zusammenhang baut sie ihre pressebe-zogenen Seiten verstärkt aus.

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Deutscher Akademischer Austauschdienst

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Der Internet-Auftritt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)

Anbieter: Der Deutsche Akademische Aus-

tauschdienst e.V. (DAAD) ist eine Vereinigungder Hochschulen und Studierendenschaften inder Bundesrepublik Deutschland; eine Ein-richtung zur Förderung des internationalenakademischen Austausches; eine Mittlerorga-nisation der Auswärtigen Kultur- und Wissen-schaftspolitik sowie der Bildungszusammen-arbeit mit Ländern der Dritten Welt; „nationaleAgentur“ im SOKRATES/ERASMUS Pro-gramm der EU, Beratungsstelle für LEO-NARDO DA VINCI und TEMPUS; nationalesSekretariat der IAESTE für den Praktikanten-austausch.

Beschreibung: Seit 1997 ist der DAAD miteinem Informationsangebot, zum Teilmehrsprachig, im Internet präsent. Das Ange-bot wird gut angenommen, wie Zugriffszahlenbelegen (ca. 90.000 pro Tag im Jahre 2001).Der Internetauftritt umfasst Informationsberei-che zu Studium und Forschung im Auslandbzw. Deutschland sowie Lehre im Ausland undden EU-Bildungsprogrammen. Die beidenletzten Bereiche sind jeweils über eigeneAdressen (http://lehre.daad.de und http://

eu.daad.de) im Internet erreichbar, ebenso wieder Russland-Fonds der deutschen Wirtschaft,ein Stipendienprogramm für russischeFührungsnachwuchskräfte (http://russland-

fonds.daad.de), dessen organisatorischeDurchführung beim DAAD angesiedelt ist.

Das Jahr 2002 steht im Zeichen von Neuerun-gen: Nachdem das Informationsangebot fürAusländer bereits seit Oktober 2001 neu struk-turiert in einem modernen nutzerfreundlichenLayout vorliegt, werden 2002 auch die restli-chen Informationsbereiche in die neue Formüberführt.

Wir über uns informiert über den DAAD undseine Arbeit mit allen wichtigen Informationenzu Aufgaben, Programmarbeit, Organen,Geschichte, der Stiftung und den DAAD alsServicepartner der Wirtschaft.

Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch

Studieren und Forschen im Ausland bietetInformationen für deutsche Studierende undWissenschaftler über Fördermöglichkeiten desDAAD, Tipps zur Vorbereitung einesAuslandsstudiums, einen virtuellen Länderstu-dienführer, eine Datenbank über internationalausgerichtete Studienangebote im In- und Aus-land, FAQs, Stipendienformulare und anderesmehr.

In diesem Bereich befinden sich auch die spe-ziellen Informationen zur Förderung der deut-schen Sprache und Germanistik im Auslandfür Lektoren und Gastdozenten, die auch überhttp://lehre.daad.de zu erreichen sind.

In seiner Eigenschaft als nationale Agentur füreine Reihe wichtiger Bildungsprogramme derEU leistet der DAAD Beratungs- und Informa-tionsarbeit für Hochschulen und Studierendemit einem eigens eingerichteten Informations-angebot, zu erreichen nicht nur über die Home-page, sondern auch über http://eu.daad.de.

Sprache: Deutsch

Studieren und Forschen in Deutschland

beinhaltet Informationen über das deutscheHochschulsystem und das Studium in Deutsch-land, insbesondere auch zu den neuen Interna-tional Degree Programmes, Zulassung zumStudium in Deutschland, Fördermöglichkeitendes DAAD (Suchmaschine), Sprachprüfungen,Sommerkursen und das Leben in Deutschland.Im Servicebereich erhalten Sie nicht nur

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Deutscher Akademischer Austauschdienst

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Bewerbungsformulare in Deutsch, Englisch,Französisch und Spanisch sowie das Formular„Antrag auf Zulassung zum Studium“ als PDF-Dateien, sondern auch FAQs, Literaturtipps,weitere Links und mehr.

Der Service „DAAD weltweit“ bietet Adres-sen, Homepages und Öffnungszeiten derDAAD-Büros im In- und Ausland.

Sprachen: Deutsch, Englisch und Spanisch

Alumni richtet sich, wie der Name schon sagt,an die ehemaligen Stipendiaten des DAAD.Hier erfahren die Ehemaligen Wissenswertesüber die Alumni-Arbeit des DAAD, haben dieMöglichkeit, in einem Forum Kontakte unter-einander zu knüpfen, und können online in denZeitschriften „Letter“ und „Postskript“(gekürzte Fassungen der Printausgaben)schmökern.

Sprache: Deutsch

Das Aktuelle Magazin lädt ebenfalls zumSchmökern ein, mit vielen tagesaktuellenNachrichten und Wissenswertem aus derArbeit des DAAD.

URL-Adresse: http://www.daad.de

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Teilnehmer

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Teilnehmer

Dr. Ulrike Albrecht Alexander von Humboldt-Stiftung Uffe Andreasen Botschaft DänemarkAndrea Atori Auswärtiges AmtWolfgang Assmann Herbert Quandt-StiftungFrank Baasner Deutsch-Französisches InstitutDr. Backsmann Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur

und MedienDr. Michael Baer Stiftung der Deutschen WirtschaftGuido Baumhauer Deutsche WelleDr. Ute Bechdolf Deutsch Amerikanisches InstitutAlexander Beckmann Auswärtiges AmtBianca Bäumler Auswärtiges AmtBirker Berno Botschaft Saudi-ArabienDirk Beusch Büro MdB GriefahnProf. Manfred Bierwisch Goethe-Institut Inter NationesKlaus Bodemer Ibero-Amerikanisches InstitutAnke Bösel Stiftung Deutsche WirtschaftDr. Kristian Bosselmann-Cyran Europa-Universität Viadrina Klaus Brehm Goethe-Institut Inter NationesDr. Zsuzsa Breier Botschaft UngarnConrad Aloyse Marie Bruch Botschaft LuxemburgDr. Heinz Bühler Deutsche Stiftung für Internationale Entwicklung (DSE)Jean-Paul Chalancon Französische BotschaftAxel Dammler Marktforschungsinstitut "IconKids&Youth"Monika Danner Initiative D 21Joergen Dettbarn Auswärtiges AmtAlgimantas Divevicius Botschaft LitauenDr. Peter Eckardt Mitglied des Deutschen BundestagesDr. Yvonne Eisenkolb TEL-A-VisionBernd Erbel Auswärtiges AmtGuy Féaux de la Croix Auswärtiges AmtMihaela Feher Botschaft RumänienDr. Irene Fellmann Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der

Länder in der Bundesrepublik DeutschlandMaria Dergida Fernandes Botschaft PortugalProf. Dr. Heinrich Fink Mitglied des Deutschen BundestagesProf. Dr. Hans Fix-Bonner Nordisches Institut der Universität GreifswaldMonika Fleischmann Fraunhofer Institut für MedienkommunikationStefan Gallon Auswärtiges AmtNagiba El Ghamany Botschaft Ägypten

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Teilnehmer

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Prof. Dr. Helmut Glück Universität BambergAdrian Greenwood Internationaler Arbeitskreis SonnenbergMonika Griefahn Mitglied des Deutschen BundestagesDr. Gabriele von Halem Auswärtiges AmtMichael Hasper Auswärtiges AmtBettina Heinrich Deutscher StädtetagAndrea Hermann Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Län-

der in der Bundesrepublik DeutschlandMartin Herold Deutsche AuslandsgesellschaftCornelia Hildebrandt Rosa-Luxemburg-StiftungMarkus Hipp Robert Bosch Stiftung GmbHUlrike Hofmann-Steinmetz Goethe-Institut Inter NationesLydie Holinova Botschaft Tschechische RepublikMarion Holtkamp Finnland-InstitutHans-Henning Horstmann Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Prof. Dr. Helmut Hoyer Fern-Universität HagenDr. Eleftherios Ikonomou Griechische KulturstiftungChiaki Ikuta Japanisches Deutsches ZentrumJura Jesko Botschaft Slowakische Republik Dr. Eva-Maria Kabisch Bund-Länder-Ausschuss für Schulische Angelegenheiten im

AuslandAndrzej Kaluza Deutsches Polen InstitutChristiane Keilig The British CouncilGeorg Kemper Nationales Olympisches KomiteeLarysa Khorolets Botschaft UkraineJoanna Kiliszek Polnisches InstitutAndreas Klaßen Auswärtiges AmtDr. Ulf-Dieter Klemm Auswärtiges AmtWerner Koep-Kerstin Presse- und Informationsamt der BundesregierungJakob Köllhofer Deutsch - Amerikanisches InstitutSebastian Körber Institut für AuslandsbeziehungenSabine-Roswitha Kraus Auswärtiges AmtAngela Krill de Capello Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Län-

der in der Bundesrepublik DeutschlandUrsula Langermann Presse- und Informationsamt der BundesregierungJörg Lau Die ZeitJoachim Lauer BVA - Zentralstelle für AuslandsschulwesenHans-Jochen Lückefett Hewlett Packard Deutschland GmbH Dr. Kurt-Jürgen Maaß Institut für AuslandsbeziehungenDr. Günther Maihold Ibero-Amerikanisches InstitutJudith Maiworm Auswärtiges AmtReinhardt Maiworm Goethe-Institut Inter NationesProf. Dr. Masat Ungarisches Kultur-Institut

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Teilnehmer

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Michael Metto Deutsches UNESCO-KomiteeDr. Verena Metze-Mangold Deutsches UNESCO-KomiteeSeadeta Midzic Botschaft KroatienRainer Mühlig Auswärtiges AmtAnneros Müller Arbeitsring AuslandDr. Karl-Ulrich Müller Auswärtiges AmtDr. Karl Wilhelm Neubauer Universität BielefeldGünter Neuhaus Gewerkschaft Erziehung und WissenschaftJiro Nishimura Botschaft JapanSeán O' Riain Botschaft IrlandJana Orlowski Auswärtiges AmtDr. Hans Ottomeyer Deutsches Historisches MuseumProf. Ugo Perone Italienisches Kultur-InstitutThomas Pfanne Auswärtiges AmtProf. Dr. Dietger Pforte Stiftung KulturfondsDr. Wolfgang Piecha Auswärtiges AmtUlrich Podewils Deutscher Akademischer AustauschdienstAnastasia Poulakida Botschaft Griechenland Dr. Holger Rapior Auswärtiges AmtJürgen Regge Thyssen-StiftungHermann von Richthofen Deutsch-Englische GesellschaftWolfgang Roehrig Deutsches Historisches MuseumRafat Rogulski-Pytlak Botschaft PolenRainer Rohr Fulbright-Kommission Chantal Roques Botschaft FrankreichMaren Ruhfus Börsenverein des Deutschen BuchhandelsCarl Salicath Botschaft Norwegen Rosemarie Schädlich Auswärtiges AmtDr. Frank Schilling Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten

der Kultur und MedienDr. Annemarie Schlemper-Kubista Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten

der Kultur und MedienDr. Klaus Schmidt Presse- und Informationsamt der BundesregierungDr. Richard Schmierer Botschaft Vereinigte Staaten von AmerikaGeorg Schnetzer Botschaft ÖsterreichProf. Dr. Jürgen Schriewer Humboldt-UniversitätGisela Schröter Mitglied des Deutschen BundestagesHannah Schubert Botschaft IsraelMartin Schumacher Goethe-Institut Inter NationesDr. Reinhard Schwarzer Presse- und Informationsamt der BundesregierungProf. Dr. Olaf Schwencke Deutsches Komitee für Kulturelle ZusammenarbeitInes Seglina Botschaft LettlandPedro José Sanz Serrano Botschaft Spanien

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Teilnehmer

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Mitsuko Shino Botschaft JapanDr. Ing. Boedi Darma Sidi Botschaft IndonesienWinfried Smaczny Ministerium für Wissenschaft, Forschung und KulturDr. Pierc Sommers Botschaft Vereinigte Staaten von AmerikaPeter Sötje Goethe-Institut Inter NationesDr. Albert Spiegel Auswärtiges AmtSusanne Sporrer Haus der Kulturen der WeltKlaus Stahl Goethe-Institut Inter NationesDr. Manfred Stegger Allesklar.com AGSabine Stekel Deutsch Polnische GesellschaftEva Stein Haus der Kulturen der WeltDr. Stefan Stupp Bundesministerium für Bildung und ForschungChristian Tauch HochschulrektorenkonferenzKai Thäsler n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KGProf. Dr. Erich Thies Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der

Bundesrepublik DeutschlandHeike Thiele Auswärtiges AmtMichael Thoss Haus der Kulturen der WeltDr. Levin von Trott Körber-StiftungDieter Uesseler Zentralstelle für das AuslandsschulwesenSonja Vandenrath Kulturpolitische Gesellschaft Dr. Britta Kaiser-Schuster Kulturstiftung der LänderSimon Waldmann Guardian Newspapers Ltd.Dr. Heinz Walker-Nederkoorn Botschaft SchweizJörg-Ingo Weber Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forsch u. Kultur, BerlinProf Dr. Nikolaus Werz Universität RostockProf. Dr. Andreas Wiesand Europäisches Institut für vergleichende KulturforschungDr. Bruno Wiest Botschaft KanadaDr. Heinz Wirth Auswärtiges AmtHelga Wilderotter-Ikonomov Goethe-Institut Inter NationesHans-Heinrich Wrede Auswärtiges AmtDr. Thomas Wohlfahrt Literatur - WerkstattTomoaki Yotsuya Botschaft JapanMichael Zenner Auswärtiges AmtChristiane Zieseke Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Olaf Zimmermann Deutscher Kulturrat

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Thesen

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Forum: Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik und Internet

Thesen

- food for thought-

1. Internet allgemein

• Das Internet ist zugleich Bestandteil undwesentliches Instrument der Globalisierung.Als schnelles Informationsmedium ist es fürglobale Bildungseliten bereits fest etabliert.Die Zahl der Teilnehmer am Internet steigtexponentiell. Der Nutzerkreis ist grundsätz-lich unbegrenzt. Stark wachsende Nutzer-zahlen verursachen nur geringfügig stei-gende Kosten. Aktuelle Meldungen könnenleicht mit Hintergrundinformation ver-knüpft werden. Das Internet erleichtert denZugang zu Information und beeinflusst denMeinungsbildungsprozess auf breiter Basis.

• Unternehmen und Institutionen kommenheute nicht mehr ohne eigenen Internet-Auftritt aus. Der Kampf um Aufmerksam-keit steht unter hohem Konkurrenzdruck.Wer erfolgreich sein will, ist auf die Präsenzim Netz angewiesen. Ansehen und Erfolgbemessen sich häufig nach der Anzahl der“hits”, der Zugriffe auf die eingestelltenInformationen. Das Internet ist das Schlüs-selmedium für "lean management" undschlanken Staat, ein wesentlicher Faktorauch im Bemühen um Senkung von Kosten.

2. Grundsätzliche Fragen

• Hat das Internet bereits strukturbildendeMerkmale hervorgebracht und ggf. welche?

• Steht Globalisierung via Internet in derGefahr, Ähnlichkeiten vorzugaukeln, wo essie tatsächlich nicht gibt? Suggeriert derMausklick eine trügerische Nähe im globa-len Weltdorf, obwohl die Lebenswelten derMenschen oft Lichtjahre voneinander ent-fernt sind?

• Führt das Internet zwangsläufig zur Etablie-rung einer monolithischen Leitkultur oderkann es dazu beitragen, Globalisierung undkulturelle Vielfalt gleichermaßen zu för-dern?

• Verfestigt das Internet den europäischenAnsatz einer Lesekultur, die andere Formendes dialogischen Austausches verdrängt? Oder eröffnet die mögliche Interaktivität imNetz neue Horizonte einer vertieften Kom-munikation?

• Wie hat sich das Internet auf die Arbeit undOrganisationsstruktur der Akteure ausge-wirkt (Medien, Verlage, Bibliotheken etc.)? Hat das neue Medium Einsparmöglichkei-ten gebracht oder eher zu neuen Investitio-nen geführt? Verdrängen Online-Angebote traditionelleBereiche oder hat sich beides stabil paralleletabliert?

• Hat das Internet weltweit das Rezeptions-verhalten in Bezug auf Information verän-dert?Welche Altersgruppen nutzen das Internetbesonders intensiv und wie müssen sieangesprochen werden? Ist eine Verflachung der Informationstiefezu beobachten oder eher das Gegenteil?

• Wie stellt sich die Nutzung der Angeboteaus dem Ausland dar?

3. Konkrete Folgen für Auswärtige Kultur-

und Bildungspolitik (AKBP)

• Für das Anbieten von Information hat dasInternet eine positive Funktion: Inhaltemüssen nicht mehr gedruckt und mit enor-men Kosten weltweit verteilt werden.

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Thesen

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• Im Kampf um Aufmerksamkeit sind Mar-kenbildung und Orientierung auf den Mehr-wert für den Kunden Erfolg versprechendeStrategien.

• Das Thema Internet erschöpft sich nicht miteigener "domain" und Auftritt im Netz. Muss sich die AKBP von der Orientierungauf Multiplikatoren zu einer interaktivenAnsprache von "Endverbrauchern" im Netzumorientieren? Müssen Internet-Angebote mit Präsenzpha-sen, Personenaustauschprogrammen, Work-shops, Preiswettbewerben usw. verknüpftwerden?

• Das Internet wird neben den herkömmli-chen Kanälen (Auslandsinstitute,Auslandspersonal, herkömmliche Medienusw.) künftig ein Hauptkanal für die Ange-bote der AKBP sein. Dafür erscheint erfor-derlich:

– eine Mehrkanalstrategie für verschiedeneZielgruppen,

– die Einrichtung leistungsfähiger Redakti-ons- und Dialogteams,

– die Erstellung fremdsprachlicher Sprach-fassungen deutscher Seiten von aktuellerkultureller Relevanz. FremdsprachigeNutzer dürfen nicht nach wenigen Klicksin die Tiefe an der Sprachbarriere schei-tern.

• Welche Stellung hat die deutsche Sprache imInternet? Fördert das Internet einseitig dieWeltsprache Englisch oder stärkt es imGegenteil die internationale Kommunikationin Deutsch? Während 1995 noch ca. 85%aller Websites in Englisch verfasst waren(deutschsprachige Websites mit 4,5% aufPlatz zwei), hat sich diese Relation bereits1999 auf 62% englisch- und 13% deutsch-sprachige Internet-Auftritte verschoben.

• Ein Land, das sich nicht in moderner undinteraktiver Form im Internet präsentiert,wird bei den nachwachsenden Generationenkaum zur Kenntnis genommen. Aus einerUmfrage des British Council in 30 Länderngeht hervor, dass das Internet eine vorran-gige Informationsquelle über andere Ländergeworden ist. Während 1999 lediglich 4%der befragten 25 bis 35-jährigen in 13 Län-dern (darunter Deutschland) das Internet alsQuelle ihrer Informationen über Großbritan-nien angaben, stieg diese Zahl ein Jahr spä-ter bei der gleichen Befragung in 17 weite-ren Ländern dramatisch auf 21% an.

• Wie wirkt sich das Internet auf das Fernstu-dium aus und welche Folgen hat das für dieAKBP?

• Welche Folgen ergeben sich für Bibliothe-ken der Kulturinstitute im Ausland? Nachder Umfrage des British Council in 30 Län-dern ist der Anteil des Buches alsErkenntnisquelle über ein anderes Landzwischen 1999 und 2000 von 27% auf 25%zurückgegangen. Dennoch werden Bücherauch in einer Internet-geprägten Welt einewichtige Rolle spielen. Daher dürfte esnicht ausreichen, vorhandene Bibliotheks-räume in Medienzentren oder Internet-Cafésumzuwidmen. Wichtig sind zentrale undregionale Redaktionen, die weltweit elek-tronisch abrufbare Inhalte erarbeiten, sowieDialogpersonal.

• Welche Chancen bietet das Internet für dieNachbetreuung von Stipendiaten undAlumni?

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Food for thought

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Forum on Cultural Relations and Education Policy and the Internet

Food for thought

1. The Internet in general

• The Internet is both a part and a key instru-ment of globalization. It is already firmlyestablished among the educated élite world-wide as a means of obtaining informationquickly. The number of people using theInternet is rocketing. It is, in principle, avai-lable to an unlimited number of users. Arapid rise in users results in only slightlyincreasing costs. News can be easily combi-ned with background information. TheInternet makes it easier to gain access toinformation and can influence public opi-nion on a broad basis.

• Companies and institutions can no longerdo without their own website nowadays.There is stiff competition for attention.Anyone who wants to be successful must beon the Internet. Standing and success areoften measured in terms of the number of"hits". The Internet is the key medium forlean management and a lean state, as well asan important factor in the efforts to reducecosts.

2. Fundamental questions

• Does the Internet already have structuralfeatures and, if so, which?

• Is there a danger that globalization via theInternet will lead us to believe there aresimilarities where none actually exist? Doesthe mouse click suggest a deceptive clo-seness in the global village although peo-ple's worlds are often light years removedfrom one another?

• Does the Internet inevitably lead to the esta-blishment of a monolithic dominant cultureor can it help to foster globalization and cul-tural diversity in equal measure?

• Is the Internet reinforcing the European ten-dency towards a reading culture which isdisplacing other forms of communication? Or does the possibility of interactivity in theInternet open up new horizons for moreintensive communication?

• What effect has the Internet had on the workand organizational structure of players(media, publishing companies, libraries,etc.)?Has the new medium made it possible tosave resources or, rather, led to new invest-ments?Are online services displacing traditionalareas or have both been firmly establishedalongside each other?

• Has the Internet altered the way in whichinformation is received worldwide?Which age groups use the Internet particu-larly intensively and how should they beaddressed?Is the information provided becoming evermore superficial or is the opposite happe-ning?

• How are services from abroad used?

3. Concrete consequences for cultural

relations and education policy

• The Internet has a positive function in thesupply of information: information need nolonger be printed and distributed worldwideat an enormous cost.

• In the fight for attention, creating a brandname and focusing on providing customerswith greater service are promising strate-gies.

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Food for thought

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• This issue is about more than having one'sown domain and presence on the Internet.Should cultural relations and educationpolicy focus less on multipliers and more oninteractivity with "end users" in the Internet?Should Internet services include interactivephases where the editorial staff or a well-known figure chat with members of thepublic, personnel exchange programmes,workshops, competitions, etc.?

• In future, the Internet will be a main channelfor the services of cultural relations andeducation policy alongside the traditionalchannels (institutes abroad, personnelabroad, traditional media, etc.). This wouldseem to require:

– a multi-channel strategy for different tar-get groups,

– the establishment of efficient editorialand dialogue teams,

– the elaboration of foreign-language ver-sions of German pages of topical culturalrelevance. Foreign-language usersshould not founder at the language bar-rier after only a few clicks.

• What status does the German language haveon the Internet? Does the Internet solelyfoster the world language English or, quitethe reverse, does it promote internationalcommunication in German? While approxi-mately 85% of all websites were still inEnglish in 1995 (German-language websiteswere in second place with 4.5%), the figureswere 62% English and 13% German-langu-age Internet websites by 1999.

• A country which does not present itself in amodern and interactive form, will scarcelybe noticed by future generations. A surveycarried out by the British Council in 30countries revealed that the Internet hasbecome a prime source of information aboutother countries. While in 1999 a mere 4% of25-35 year olds questioned in 13 countries(including Germany) named the Internet asa source of their information about Britain,this figure rose dramatically one year laterin the same survey in 17 more countries to21%.

• What effect does the Internet have on dis-tance learning and what consequences doesthat have for cultural relations and educa-tion policy?

• What consequences does this have for thelibraries of cultural institutes abroad?According to the survey carried out by theBritish Council in 30 countries, the percen-tage of people who named the book as asource of information about another countryfell between 1999 and 2000 from 27 % to25%. Nevertheless, books will also play animportant role in an Internet-dominatedworld. Therefore it would probably not suf-fice to convert existing library premises intomedia centres or Internet cafés. What mat-ters are central and regional editorial staffwho can draw up texts that can be retrievedelectronically all over the world, as well asdialogue personnel.

• What opportunities does the Internet offerfor follow-up assistance for scholarship-hol-ders and alumni?

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Wichtige Adressen

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Wichtige Adressen

Hinweis: Kurzcharakteristiken von Akteurender Auslandskulturarbeit finden sich auch im

Internet unter: www.deutsche-kultur-internati-

onal.de/o/doindex.htm

Alexander von Humboldt-StiftungJean-Paul-Str. 12, 53173 Bonn Präsident: Prof. Dr. Wolfgang FrühwaldTel.: 0228-833-0 Generalsekretär: Dr. Manfred OstenFax: 0228-833-199e-mail: [email protected], Internet: www.humboldt-foundation.de

Auswärtiges AmtWerderscher Markt 1, 10117 Berlin Ref. 600, Grundsatzfragen Auswärtige Tel.: 01888-17-2634 Kultur- und BildungspolitikFax: 01888-17-4787e-mail: [email protected]: www.auswaertiges-amt.de ("Außenpolitik" --> "Auswärtige Kulturpolitik")

Bundesverwaltungsamt - Zentralstelle für das AuslandsschulwesenBarbarastr. 1, 50728 Köln Abt. Präsident: Lt. RegSchulDirektor -Joachim LauerTel.: 01888-358-0Fax: 01888-358-2854e-mail: [email protected], Internet: www.auslandsschulen.de

Deutsche UNESCO-KommissionColmantstr. 15, 53115 Bonn Präsident:Dr. Klaus HüfnerTel.: 0228-60497-0 Generalsekretär: Dr. Traugott SchöfthalerFax: 0228-60497-30e-mail: [email protected], Internet: www.unesco.de

Deutsche WelleRaderberggürtel 50, 50968 Köln Intendant: Erik BettermannTel.: 0221-389-0Fax: 0221-389-2510e-mail: [email protected], Internet: http://dw-world.de

Deutscher Akademischer AustauschdienstKennedyallee 50, 53175 Bonn Präsident: Prof. Dr. Theodor BerchemTel.: 0228-882-0 Generalsekretär: Dr. Christian BodeFax: 0228-882-444e-mail: [email protected], Internet: www.daad.de

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Wichtige Adressen

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Deutscher Bundestag - Ausschuß für Kultur und MedienPlatz der Republik 1, 11011 Berlin Vorsitzende: Monika Griefahn, MdBTel.: 030-227 34 006Fax: 030-618-36502email: [email protected], Internet: www.bundestag.de

Deutscher Musikrat e.V. - Verbindungsstelle für internationale BeziehungenWeberstr. 59, 53113 Bonn Leiter: Prof. Dr. Richard JakobyTel.: 0228-2091-130 Geschäftsführer: Dr. Volker MettigFax: 0228-2091-230mail: [email protected], Internet: www.deutscher-musikrat.de/vst/index.html

Fulbright-KommissionOranienburger Str. 13/1410178 Berlin

Vorsitzende: Dr. Georg Schütte, Gesandter Dr. Richard J. Schmierer

Tel.: 030-28443-0 Geschäftsführender Direktor: Reiner RohrFax: 030-28443-42e-mail: [email protected], Internet: www.fulbright.de

Goethe-Institut Inter Nationes e.V.Helene-Weber-Allee 180637 München

Präsidentin: Prof. Dr. Jutta LimbachGeneralsekretär: Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard

Tel.: 089-15921-0Fax: 089-15921-450e-mail: [email protected] bzw.: [email protected], Internet: www.goethe.deStandort Bonn: Kennedyallee 91 - 103, 53175 Bonn, Tel.: 0228-880-0, Fax: 0228-880-457

Haus der Kulturen der WeltJohn-Foster-Dulles-Allee 1010557 Berlin

Generalsekretär: Dr. Hans-Georg Knopp

Tel.: 030-39787-0Fax: 030-3948679e-mail: [email protected], Internet: www.hkw.de

Institut für AuslandsbeziehungenCharlottenplatz 17, 70173 Stuttgart Präsident: Alois Graf von Waldburg-ZeilTel.: 0711-2225-0 Generalsekretär: Dr. Kurt-Jürgen MaaßFax: 0711-2264346mail: [email protected], Internet: www.ifa.de

Ständige Konferenz der Kultusminister der LänderLennéstr. 6, 53113 Bonn Präsidentin: Prof. Dr. Dagmar SchipanskiTel.: 0228-501-0 Generalsekretär: Prof. Dr. Erich ThiesFax: 0228-501-777e-mail: [email protected] bzw.: [email protected], Internet: www.kmk.orgBüro Berlin: Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin, Tel.: 030-254 18 424, Fax: 030-254 18 450

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Publikationen des Auswärtigen Amts

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Publikationen des Auswärtigen Amts

Das Auswärtige Amt• Das Auswärtige Amt stellt sich vor:

Dienst am Bürger. Weltweit.

• Das Auswärtige Amt im Wandel

• Info 2002: Adressen von Botschaften, Goethe-Instituten, Auslandshandelskammern usw.

• Das Haus am Werderschen Markt, Von der Reichsbank zum Auswärtigen Amt (dreisprachige Broschüre: Deutsch, englisch und französisch) (Schutzgebühr € 2,50 bitte Verrechnungsscheck beifügen). Versand erfolgt unfrei

• Deutsche als Ausländer – Leben gemeinsam gestalten. Überall! (Ausstellungskatalog)

Vereinte Nationen• ABC der Vereinten Nationen

Europa• Die Europäische Union-Fragen zur Erweite-

rung

Menschenrechte• Kinderrechte sind Menschenrechte

Außenpolitik• Deutsche Außenpolitik 2001

• Deutsche Außenpolitik 2000

• Viertes Forum Globale Fragen: Die UNO stär-ken – neue Impulse nach dem Millenniums-Gipfel, Berlin, 24.- 25. Oktober 2000

• Fünftes Forum Globale Fragen: Neue Globale Partnerschaften, Berlin, 25.-26. Juni 2001

• Sechstes Forum Globale Fragen: Globalisie-rung und Kommunikation, Berlin 15.-16.November 2001

• Außenwirtschaftsförderung der Bundesregie-rung (Faltblatt)

Kulturpolitik• Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik heute

• Forum: Zukunft der Auswärtigen Kulturpolitik

• Forum: Auswärtige Kultur- und Bildungspoli-tik und Internet

• Auswärtige Kulturpolitik 1993-1996

Hilfe im Ausland• Unser Konsulardienst – Hilfe und Service für

den Bürger. Weltweit.

Diese Publikationen können angefordert werden bei:

Auswärtiges Amt

Broschürenstelle des Referats für Öffentlichkeitsarbeit11013 BerlinTel.: 01888/174990 oder 17-4195Fax: 01888/1754990 oder 1754195

Mit der Bestellung erklären Sie sich damit einverstanden, dass bei Versand von mehr als

insgesamt drei Broschüren und bei Publikationen, die mit „unfrei“ gekennzeichnet sind, die Portokosten von Ihnen getragen werden.

Hinweis für Bestellungen aus Ländern der Europäischen Union: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass aus posttechnischen Gründen maximal drei Broschüren bis zu einem Gesamtgewicht von einem Kilogramm versandt werden können.

Weitere Informationen zum Thema Außenpolitik finden Sie auf der Website des Auswärtigen Amts unter folgender Adresse: http://www.auswaertiges-amt.de

Beim Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Dorotheenstraße 84; 10117 Berlin, Postanschrift: 11044 Berlin; können Sie ebenfalls Informationsmaterial zu außenpolitischen Fragen erhalten. Tel.: 01888/ 272-0

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