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00 MÄR.12 INTERIOR DESIGN MESSENSPECIAL » WOHNEN & INTERIEUR » IMM » DOMOTEX » CASA

Forum InStyle 01/12

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Forum, InStyle,

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00MÄR.12

interior

designmessenspecial » Wohnen & InterIeur » IMM » DoMotex » Casa

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Baddesign neu definiert.

Geberit Monolith

Realisieren Sie Ihre Ideen vom neuen Bad mit wenig Aufwand. Die Geberit Monolith Sanitär-module verbinden zeitloses Design mit einer einfachen Installation. Kombinierbar mit vielen Keramiken und Armaturen und in verschiedenen Glasfarben erhältlich, bieten Monolith Sanitärmodule mehr Freiraum für Ihre Gestaltungswünsche. Erfahren Sie mehr auf → www.geberit.at

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DesignKlassiKeR | Vipp | MÄR.12

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Der legendäre Vipp-Treteimer wurde im Jahre 1913 vom dänischen Handwerker Holger Nielsen entworfen. Ursprünglich als Einzelstück für den Friseursalon seiner Frau Marie entwickelt, mau-serte er sich im Laufe der Zeit zu einem vielfach kopierten Designklassiker. Die Geschichte des Mülleimers mit dem prak-tischen Tritt-Trick beginnt an einem Früh-lingssonntag im Jahre 1931, als der 17-jährige Holger Nielsen bei einer Lotterie im örtlichen Fußballstadion ein Auto gewinnt. Nielsen liebt zwar Autos, hat aber keinen Führerschein. Daher entschließt er sich, das Auto zu verkaufen und den Erlös stattdessen in eine Metalldrehbank zu investieren. Dies ist der Startschuss für Nielsens Metallwarenfabrik, in der er wenige Jahre später ein Produkt herstellen wird, das ihn weltbe-rühmt machen wird: den Treteimer Vipp. Wir schreiben das Jahr 1939. Holger Nielsen und Marie Axelsen haben gerade geheiratet. Marie ist gelernte Friseurin und will ihren eigenen Salon eröffnen. Viel Geld hat sie nicht und bittet daher ihren Mann um Unterstützung bei der Einrichtung des Salons. Unter anderem wünscht sie sich einen praktischen Abfalleimer. Nach zahlreichen Tagen in der Werkstatt präsentiert Nielsen seiner Frau den Treteimer Vipp – und sie ist begeistert. Der Vipp-Treteimer ist ursprünglich nur für Marie gedacht. Doch einige der Arzt- und Zahn-arztfrauen der Stadt sind Maries Kundinnen und finden ebenfalls Gefallen an dem schmucken Eimer. Sie sind überzeugt, dass er perfekt in die Praxen ihrer Männer passen würde, weil er nicht nur sehr robust, sondern auch praktisch und hygienisch ist. Und so gehört der Eimer mit dem Tretpedal bald zum fixen Inventar von Arztpra-xen in ganz Dänemark. „Gutes Design wird nie unmodern“, war Nielsen überzeugt. Und die Zeit gab ihm recht! Der Vipp-Treteimer ist, seitdem er 1939 das Licht der Welt erblickte, beinahe unverändert geblieben. Heute gilt er als internationaler Designklassiker. Im November 2009 wurde er in die Architektur- und Designsammlung des Museum of Modern Art in New York (MoMA) aufgenommen.

VIPPSnorresgade 22, DK-2300 Kopenhagen www.vipp.com

Designscout VeronIka JanÝroVá Foto VIpp

Der trICkMIt DeM trItt

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MÄR.12 | Wohnen + inteRieuR

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04

ALLes Messe Liebe Leserinnen und Leser,

mit der vorliegenden Ausgabe halten sie die nullnummer unseres neuen Magazins „ForUM in style“ in der Hand. der neue titel tritt die nachfolge der supplementserie „Contract“ im „Architektur und Bau ForUM“ an. eng gekoppelt an die österreichischen Wohn-messen Wohnen & interieur sowie Wohndesign residenz salzburg beziehungsweise die Wohndesign Hofburg Wien bietet „ForUM in style“ einen repräsentativen Querschnitt über nationales und internationales design.

„ForUM in style“ stellt ein Crossover der beiden artverwandten disziplinen Architektur und design dar und spannt dabei den Bogen von den Klassikern wie dem Vipp-treteimer über die aktuellsten trends und entwicklungen im nationalen und internationalen inte-rior design bis hin zu den jungen szenenewcomern wie Bergnerde-sign aus dem niederösterreichischen Mostviertel (siehe seite 50).

den duft der großen weiten designwelt haben wir für sie auf der iMM, der internationalen Möbel Messe in Köln, eingefangen. Unsere designexpertin Barbara Jahn hat sich einen Weg durch die mehr als 100.000 ausgestellten Möbelstücke der knapp 1.200 Aussteller gebahnt und versucht die Wohn trends 2012 einzufangen. Lesen sie ihr Fazit auf den seiten zwölf bis 17. in puncto trendscouting nicht weniger ergiebig waren die domotex, die weltweit wichtigste Messe für teppiche und Bodenbeläge in Hannover, sowie die Casa, die Fachmesse für kreatives Wohnen, einrichten und Lifestyle in salz-burg. Auch hierzu haben wir ein buntes Potpourri an gestaltungs- und einrichtungsideen für sie arrangiert. Mehr dazu ab seite 18.

Wie man internationale Messeplattformen als sprungbrett in die riege der anerkannten Jungdesigner nutzt, berichtet Martin steininger im interview mit „ForUM in style“. Mit ihrem unkon-ventionellen Auftritt auf dem salone del Mobile in Mailand hat die Mühlviertler designschmiede steininger designers Aufsehen erregt: eine Küche ganz aus Beton hat die einrichtungsbranche bis dato nicht gesehen. dieses auf den ersten Blick grobschlächtige Material wohntechnisch in szene zu setzen erwies sich als schlauer schachzug auf dem Weg zum erfolg.

Last, but not least zeigen wir ihnen mit unserem Ausblick auf die Wohnen & interieur, die von 10. bis 18. März auf dem Wiener Mes-segelände stattfindet, was Österreichs größte Messe für Wohn(t)räume, design, Accessoires, Home-entertainment und gartenge-staltung alles zu bieten hat.

eine spannende Lektüre wünscht ihnen

Tom Cervinka

impreSSum

Medieninhaber (Verleger) und herausgeber:Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124 t (01) 546 64-0 i www.wirtschaftsverlag.at cheF reDakteur Dipl.-ing. Tom Cervinka t (01) 546 64-342 e [email protected] reDaktion Dominique platz, Bakk. phil. e [email protected] Simon Jappel e [email protected] anzeigenberatung renate Geist t (01) 546 64-242 e [email protected] anzeigenservice Andrea Fischer t (01) 546 64-441 e [email protected] auFlage 25.000 Stück herstellung SAmSON Druck GmBH, A-5581 St. margarethen 171, www.samsondruck.at

erSCHeiNT AlS BeilAGe iN ArCHiTeKTur & BAu FOrum.

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06

12

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Messevorschau

Wohnen im Trend der ZeiTWohnen & Interieur 2012

Messenachbericht

Luxus, biTTe!IMM Cologne

Messenachbericht

ein KaLeidosKopan innovaTionenDomotex + Casa

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inhalt | MÄR.12

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4834

exit

appeTiTanregendeinsZenierungBergnerdesign

trend

Zum einZeLsTücKaufgemöbeLT!Ikea-Hackers

interview

die KüchenmacherSteininger Designers

Luxury Living

purer Luxus miT Liebe Zum deTaiLSpätauf Möbel & Design

objekt

das Zeug Zur adria-perLeHotel Lone

books

LiTeraTur-empfehLungenHighlights

objekt

irgendWo imregenWaLdYoo Pune

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MÄR.12 | MesseVoRsChau | Wohnen & inteRieuR

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auf einer ausstellungsfläche von rund 55.000 Quadratmetern präsentiert die Wohnen & interieur, Österreichs größte Messe für Wohn(t)räume, Design, accessoires, home-entertainment und garten, von 10. bis 18. März in der Messe Wien alles, was zur Verwirklichung des ganz persönlichen Wohntraums nötig ist.

text VeronIka JanÝroVá Fotos reeD exhIbItIons Messe

Wohnen IM trenD Der ZeIt

Die Angebotsauswahl der rund 500 Ausstel-ler reicht vom Küchenstuhl über die neuesten Trends bei energieeffizienten Küchengeräten, beim traditionellen Tischlerhandwerk und von innovativen Kreationen des heimischen Kunst-handwerks bis hin zu zeitgenössischem Design in höchster Verarbeitungsqualität. Von den bekannten großen Möbelhäusern mit ihrem breiten Angebot bis hin zu den Spezialisten mit Nischenprodukten laden die Messestände zum Gustieren und Entdecken ein.

Auch heuer befinden sich in der Halle A die Küchenhersteller, -ausstatter und klassische Möbel. Zusätzlich präsentieren sich hier die kreativen Kunsthandwerker in der beliebten UnikateWelt. Das Angebot in Halle B reicht von Polstermöbeln für das behagliche Wohnzimmer bis zum richtigen Schlafen und Entspannen in der Wellnessoase Bad. Österreichisches Tisch-lerhandwerk, Gartendesign und eine breite Auswahl an Stiegen, Türen und Böden wird in

der Halle C geboten ebenso wie ein neuer und ei-gener Bereich mit Entwürfen junger heimischer Designer. Erstmals präsentiert werden auch die Möbelideen von Künstlern. Wer einmal so richtig im Wohnluxus schwelgen möchte, findet im De signbereich der Hallen C und D alles zur Verwirklichung seiner Träume: Designmöbel in höchster gestalterischer und handwerklicher Qualität, innovative Gestaltungslösungen im Wohn- und Gartenbereich und Vorschläge für ein stilvolles Wohnambiente.

EinzElstückE im Vormarsch „Wir entwickeln uns immer mehr zu Individualisten. Einzelstücke statt Massenware lautet das Credo heute“, erklärt DI Matthias Limbeck, der the-menzuständige Geschäftsführer des Veranstal-ters Reed Exhibitions Messe Wien. „Die Wohnen & Interieur reagiert mit ihrem Angebot exakt auf den vorherrschenden Trend zur individu-ellen Beratung und individuellen Gestaltung des

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ganz persönlichen Lebens-, Wohn-, Freizeit- und Arbeitsraums. Ein gutes Beispiel dafür ist die einzigartige UnikateWelt in Halle A, die verschie-dene und sehr kreativ gestaltete Einzelstücke zeigt.“

Gleichgültig ob Künstler, Restaurator, Handwerker oder Designer, in der UnikateWelt versammeln sich kreative Köpfe, die sich der Produktion von Objekten und Gegenständen verschrieben haben, die in ihrer Art außerge-wöhnlich sind. Zum bereits siebenten Mal sind die UnikateWelt und ihre Aussteller zu Gast bei der Wohnen & Interieur und laden Messebesu-cher dazu ein, sich auf das Abenteuer Material einzulassen oder bloß zu staunen.

abEntEuEr matErial Der „Motorsäger“ Axel Kramer lässt sich bei den Entwürfen seiner Skulpturen und Möbeln von gewachsenem und verwachsenem Holz inspirieren. Als Restaurator kopiert er historische Schnitzformen, als Lehrer

gibt er Kurse im Schnitzen mit der Kettensäge und klassischer Schnitztechnik. Die niederöster-reichische Werkstatt Halbartschlager erweckt ihre Wildholzunikate nach dem Motto „die Natur formt das Holz, in der Werkstatt wächst das Möbelstück“ zum Leben.

Dass Wasser nicht nur zum Trinken da ist, stellt Gerhard Zsambok auf sehr fantasievolle Weise unter Beweis. Seine Wasserwelt verzau-bert Kinder und Erwachsene gleichermaßen: mit dem „Aquabryll“, einem mechanischen Geschöpf zur Lauterzeugung, dem „Aquatist“, bei dem ein Wasserstrahl einen Ball zum Schweben bringt, dem „Wasserkino“, bei dem sich Bewegungen des Wassers durch Licht und Schatten auf einer Fläche abbilden und die räumliche Illusion eines Films erzeugen, oder dem „Aqua Mystica“, dem lautlosen Wasserstrahl, ein Phänomen, das in der Natur nicht vorkommt. Der kreative Nieder-österreicher findet immer neue Wege, Wasser zu einem Kunststück zu animieren.

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Seit 30 Jahren fertigt der Salzburger Künstler Herbert Gahr mit seinen Söhnen Stefan und Robert Außergewöhnliches aus Metall. Herbert Gahr gilt als Pionier der Anwendung verschie-dener Schweißtechniken in der Kunst. In allen Arbeiten – wie z. B. Licht-, Wasser- und Möbelob-jekten, Skulpturen und Wandbildern für Innen- und Äußenräume im privaten, sakralen und öffentlichen Bereich – ist die Schweißnaht das zentrale Gestaltungselement.

Bei Margit Wimmer-Fröhlich können Falten richtig gut aussehen. Fäden ziehen, Falten legen, filzen, Patchwork, Stoffe färben – und schon entsteht ein textiles Kunststück. Die vielfältige Palette reicht von der klassischen Bekleidung bis zur Raumdekoration. „Kleider des Lichts“ nennt die Oberösterreicherin ihre innovativen Objekte aus stoffstrukturierten Hüllen, die in verschie-denen Farben und Formen jedem feierlichen An-

lass ein angenehmes, stil- und geschmackvolles Ambiente geben.

Der steirische Newcomer Josef Liebmann-Holzmann kreiert in seinem Designatelier futuristische Objekte. Sein Wellnessbett „Co-coon“ bringt den Körper durch schwereloses Lie-gen, beruhigenden Sound und therapeutisches Licht zur maximalen Entspannung. Eine schein-bar schwebende Theke oder der „Spaceterminal“ überzeugen durch die perfekte Symbiose von Design und Technik.

Der Kärntner Steinmetz, Bildhauer und Land-schaftsplaner Thomas J. Györi ist der Erfinder der begeh- und bewohnbaren Liegeskulptur „Ovodarium“, die pure Entspannung bietet. Seinen Namen hat dieses faszinierende ganzheit-liche Kunstwerk vom lateinischen „Ovum“ (zu Deutsch: Ei) und vom „Tepidarium“ mit seiner heilsamen Wärmewirkung. Das Ovodarium ist

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ein repräsentatives Natursteinkunstwerk und eine individuelle Wohlfühlkleintherme.

tischlEr punktEn mit WissEn, kön-nEn und FantasiE Seit seinem Bestehen hat das Tischlerhandwerk immer wieder seine Lern-fähigkeit und Wandlungsfähigkeit im Umgang mit neuen Technologien und innovativen Ferti-gungstechniken bewiesen. Die Maschinisierung der Arbeit führte zur grundlegenden Umwälzung im Arbeitsprozess, und Teile des Handwerks ent-wickelten sich zur Industrie. Die CNC-Technik leitete eine neue Runde in der Auseinanderset-zung zwischen Möbelindustrie und Handwerk ein. Die Tischler reagieren mit unterschiedlichen Strategien auf die neuen Herausforderungen, um den individuellen Gestaltungsvorstellungen ih-rer Kunden gerecht zu werden: kompetente und persönliche Beratung, Anfertigungen nach Maß,

Umbauten, Wohnraumanpassungen, manuelle Fertigung in Kombination mit neuen Technolo-gien und vieles mehr. 2012 stellen insgesamt 40 Tischler, davon 13 aus der Steiermark und zehn in der niederösterreichischen Gemeinschafts-ausstellung, ihr Wissen und Können auf der Wohnen & Interieur in Halle C vor. „Die Präsen-tation der Tischler beweist, wie innovativ, krea-tiv und fantasievoll österreichische Tischler bei der Realisierung des individuellen Wohntraums und des persönlichen Wohlbefindens sind“, sagt dazu Messechef DI Matthias Limbeck.

Wohnen & InterIeurSamstag, 10. märz bis Samstag 17. märz,von 10:00 bis 18:00 uhrund Sonntag, 18. märz, von 10:00 bis 17:00 uhrwww.wohnen-interieur.at

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Neue IdeeN braucht das badrenovieren leicht gemacht: der Wohlfühlfaktor in den

eigenen vier Wänden steigt. und gerade beim reno-

vieren tritt der gedanke, dass einrichtung nur rein den

Zweck erfüllen sollte, in den hintergrund.

Vor allem im badezimmer möchte man sich einen Ort

der ruhe und der entspannung schaffen: zum beispiel

mit dampfduschen inklusive lichttherapie oder mit

einer infrarotkabine. Perfektioniert wird die private

Wellnessoase dank der neuen Form der Körperpflege

mit geberit aquaClean, dem WC mit integrierter dusch-

funktion.

geberit aquaClean reinigt auf Knopfdruck mit einem

warmen und weichen Wasserstrahl und sorgt für ein

frisches und gepflegtes gefühl und somit für mehr

Wohlbefinden am stillen Örtchen und danach. sowohl

WC-aufsätze zur nachrüstung bestehender Toiletten,

als auch WC-Komplettanlagen sind erhältlich, von

einfach bis luxuriös. die meisten Modelle eignen sich

auch für den nachträglichen einbau.

geberit Monolith ist die elegante alternative zum klas-

sischen aufputzspülkasten. der geberit Monolith lässt

sich ohne bauliche anpassungen und eingriffe in die

bausubstanz an bestehende Wasser- und abwasser-

anschlüsse anschließen. das zeitlose schwarze als auch

das weiße Modell lassen sich mit geberit aquaClean

kombinieren.

Wohnen & Interieur

halle B | Stand B0523

geberit

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argentinier straße 29

1040 Wien

T (01) 577 11 77

i www.i-love-water.at

schlafeN wIe dIe schwedeNdie suche nach dem perfekten schlaf hat schon viele

umgetrieben. lang und ungestört soll er sein, das bett

dabei angenehm frisch, kühl und trocken – geborgen-

heit pur. in schweden, wo die natur einen wichtigen Teil

des lebens ausmacht, baut man betten aus Kiefernholz

und Pferdeschweifhaar. bei bettenhersteller hästens

arbeitet man von jeher mit naturmaterialien und hand-

werk. so entstehen schlafstätten, von denen auch der

gestresste rest der Welt nur träumt. Vor mehr als 150

Jahren beginnt das unternehmen – ursprünglich eine

sattlerei – mit der herstellung von rosshaarmatratzen.

schnell spricht sich herum, wie gut man darauf schläft,

und der kleine Familienbetrieb verlegt sein geschäft auf

die Matratzenproduktion. noch heute erinnern Firmen-

name und -logo an diese Zeit: denn „hästens“ bedeutet

„vom Pferd“. dank rosshaar, baumwolle, Wolle und

leinen atmet ein hästens-bett, wobei das rosshaar

wie eine Klimaanlage arbeitet: Jedes haar ist ein rohr,

das die über nacht ausgeschiedene Feuchtigkeit

vom Körper wegleitet und frische luft zuführt. Wolle

und baumwolle lassen die luft zirkulieren und halten

das Klima im bett angenehm frisch und kühl. leinen

schließlich ist robust und flexibel. seine Oberfläche

macht das bett hautfreundlich und schmutzabstoßend.

das aushängeschild von hästens ist Vividus – das wohl

teuerste und hochwertigste bett der Welt. hier wird

sogar der endlosfederkern von hand geknüpft, und es

vergehen 170 stunden, bis ein Vividus fertiggebaut ist.

ebenfalls eine wichtige rolle spielen die jeweiligen Ma-

terialmischungen. ein doppelter, patentierter Federkern

unterstützt den Körper und lässt seine schwerpunkte

weich und tief ins bett sinken – eine Wohltat für nacken

und rücken.

Wohnen & Interieur

halle D | Stand D0314

hästens

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heinrichsgasse 4

1010 Wien

T (01) 533 23 62 17

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asIatIsch aufgemöbeltasian-design-Furniture-inhaber udo gangl zeigt erst-

malig verschiedene asiatische designgrößen mit ihren

Möbelkollektionen in Österreich und teilweise auch

in europa. Wie zum beispiel Kenneth Cobonpue von

den Philippinen, der international bereits mit Preisen

überhäuft wurde und eine spannende Mischung aus

traditionellen Materialien und Verarbeitungstechniken

in zeitgemäßem gewand zeigt. daneben findet sich

auch die eigene linie mit einbaumtischen, deren einzig-

artiges Merkmal die Fertigung aus einem stück holz ist.

Wohnen & Interieur

halle D | Stand D0417

asian design Furniture

udo gangl

leonhardstraße 12

8010 graz

e [email protected]

i www.udogangl.com

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Messehighlights | Wohnen + inteRieuR | MÄR.12

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wärmeNdes desIgNeinzigartiges design, hochwertige Materialien und

die Wärme des Feuers – alle Feuerstellen aus dem

hause safretti sind aufgrund der hochwertigen Qualität

sowohl für drinnen als auch für draußen geeignet. auch

ohne Feuer wirken sie wie skulpturen oder Objekte,

die überall platziert werden können, ein rauchfang ist

ohnehin nicht erforderlich. denn die Kamine werden mit

bioalkohol betrieben, der rauch- und rußfrei verbrennt.

etliche bekannte designer arbeiten für safretti, darunter

roderick Voss, der u. a. für alessi, driade oder MdF

italia arbeitet und für safretti den gaya geschaffen

hat. der Kamin wurde mit dem good design award

Chicago sowie dem designpreis deutschland in silber

ausgezeichnet. auch Prometheus, entwickelt von

Frans schrofer, konnte bereits unmittelbar nach der

erstpräsentation den niederländischen designpreis

north sea Pearls für sich verbuchen. aus dem schrofer

studio stammen zudem der double Vision – Kamin und

Fernseher in einem – und OlympiQ, der den Kamin gar

mit meinem grill wie einem Wok vereint. außerdem für

safretti am Werk: designer Jan des bouvrie, gewinner

etlicher Preise und auszeichnungen und designer der

edelstahlkamin-serie Cubico – des safretti-Klassikers

schlechthin, wie es vonseiten des unternehmens heißt.

neu aus der Feder von des bouvrie: apollo und Cube.

Wohnen & Interieur

halle D | Stand D0108

saFretti Österreich

Paniglgasse 18–20

1040 Wien

T (01) 913 05 79

e [email protected]

i www.safretti.at

lIeblINgsmöbel für jede lebeNslageein bisschen ist es, als sei Cordia immer schon da ge-

wesen, so selbstverständlich wirkt der drehbare sessel

– und das in fast jedem ambiente. seine armlehnen

laden ein, sich zu setzen, und wer das getan hat, bleibt

gern und lange. im Cordia-sessel sitzt man bequem

und aufrecht, sodass er nicht nur für Mußestunden

taugt, sondern auch für gespräche, in denen man sich

seinem gegenüber bewusst zuwenden will. Für noch

mehr Komfort gibt es ihn auch mit hohem rücken und

optional mit einer Kippmechanik.

design: Jehs + laub

Wohnen & Interieur

halle D | Stand D0306

cor sitzMÖbeL

heLMut Lübke gMbh & co. kg

nonenstraße 12, d-33378 rheda-Wiedenbrück

T (00 49 52 42) 41 02-0

F (00 49 52 42) 41 02-134

e [email protected], i www.cor.de

freude am lIcht(sPIel)Formvollendet, innovativ, charismatisch: die neue

io-3d-leuchtenfamilie von Occhio. sie besticht mit

einer Fülle individueller style-Optionen und bietet mit

ihrer faszinierenden dreidimensionalen beweglichkeit,

neuester led-Technologie und einzigartigen detaillö-

sungen ein nie dagewesenes erlebnis im umgang mit

licht.

der markante Kopf geht mit dem flachen, angewin-

kelten arm eine unsichtbare Verbindung ein und schafft

damit die grundlage für die einzigartige beweglich-

keit der io 3d. die charakteristischen grip-Pads sind

zugleich Funktions- und gestaltungselement: als wär-

meentkoppelte grifffläche erlauben sie das bewegen

des Kopfes, durch ihre Wechselbarkeit lässt sich der

auftritt der leuchte jederzeit verändern. geschaltet und

gedimmt wird das licht mit der hand – berührungslos

und intuitiv.

design: axel Meise, Christoph Kügler

Wohnen & Interieur

halle D | Stand D0112

occhio gMbh

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T (00 49 89) 447 786-30

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i www.occhio.de

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Konnex von müller möbelwerkstätten

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iMM Cologne | MÄR.12

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Konsequenzen ziehen ja, aber bitte die richtigen. Die iMM Cologne hat dies zum Jahresstart gleich einmal gemacht und präsentierte sich frisch und fröhlich wie schon lange nicht mehr. Das gesehene kann man unter dem Wort luxus ruhig zusammenfassen, selbst wenn jener gemeint ist, der sich mit genuss, glück und geborgenheit am besten beschreiben lässt.

text barbara Jahn Fotos hersteller

luxus, bItte!

Trunk von e15

empire von quodes

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MÄR.12 | iMM Cologne

014

Irgendwo zwischen Goldbarren und Honigtopf könnte man die Wohntrends 2012 einreihen, wenn man so durch die wieder gut ausgebuch-ten Hallen der Internationalen Möbelmesse in Köln schlenderte. Neben vielen alten Bekannten, die der Messe auch in schwierigen Zeiten die Treue hielten, und jenen, die schon vergangenes Jahr einen neuen Versuch starteten, dem Bran-chentreff zu Jahresbeginn positiv zu begegnen, konnte man auch wieder mehr Italien verspü-ren, das – ganz gegen seine Gewohnheiten – auch schon jetzt die eine oder andere Neuheit zeigte. Deutschland ist – wahrscheinlich nicht nur für die Einrichtungsbranche – zum begehr-testen Markt Europas geworden. Um der Wahr-heit die Ehre zu geben: Er ist der Einzige, der wächst, und das nicht gerade zimperlich. Umso mehr ein Grund, dem Szenario mit freundlichen

Farben und leuchtenden Akzenten zu begegnen – vielleicht auch, dass der Funke überspringt.

FrischE kochrEzEptE Kurz also auf den Punkt gebracht: Süß und goldig wird 2012, so ist zumindest die Botschaft der Möbelindustrie. Ein erfreulicher Aspekt auch für den beobacht-enden Besucher, hingen einem doch schon die Grau-Anthrazit- und Dunkel-Lila-Töne zum Hals heraus. Aber anstatt in ein karnevalähn-liches Festival zu kippen, schafft man dieses Jahr sanfte Übergänge zwischen zwei heraus-stechenden Trends, die besser nicht mit einan-der harmonieren könnten. Zum einen widmet man sich intensiv der Farbe Gelb, wobei dieser Begriff nur sinnbildlich zu verstehen ist. In sämtlichen Schattierungen und Nuancen begeg-net man dieser sonnigen Couleur, die ab und an

minuto von Neue Wiener Werkstätte

Somnia von Vitamin Design

Shrimp von COr

mariposa von Werther

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iMM Cologne | MÄR.12

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auch einmal in ein kräftiges Paprika-Rot oder in ein sattes Senfgelb hin übergleitet. Dabei wird tief in den Gewürztopf gegriffen, denn auch Safran, Curry, Chili, Honig, Cognac und Wasabi spielen mit hinein, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Meist handelt es sich nur um Farbtup-fer, aber oft wird gleich das ganze Möbelstück in ein leuchtendes Farbenkleid gehüllt.

kEin holz WEg So ergibt es sich, dass der zweite erkennbare Trend hervorragend dazu-passt – Holz. Und das auch in allen Variationen, die man sich nur vorstellen kann. Alles ist hier erlaubt, solange es ökologisch vertretbar ist. Und eines darf es gar nicht sein: langweilig. Wobei hier auch dazukommt, dass eine perfekte Anmutung, die das Holz schon allein optisch für tot erklärt, nicht mehr gefragt ist. Qualität

ja, sehr gerne, und auch immer auf allerhöch-stem Niveau, jedoch in Verbindung mit der natürlichen Äderung des Lebens, die die Hi-storie eines Baumes begleitet genauso wie die Kuhhaut, die sich schließlich über das cognac-farbene Sofa spannt. Grund dafür ist die sich ändernde Denkweise der Konsumenten, die nach wie vor das Besondere suchen, es aber nur noch so finden können – Spezialmaße hin, Sonderan-fertigungen her. Es geht darum – auch wenn das nun schon sehr abgedroschen klingen mag –, seine Persönlichkeit auf der eigenen Wohn-fläche zu verwirklichen und darzustellen, und diese Stimmung vielleicht ein bisschen dadurch zu erzeugen, dass die Gegenstände wie selbst-gefundene Sammlerstücke wirken, wovon jedes einzelne eine eigene Geschichte zu erzählen hat. Selbstverständlich steckt in dem einen oder an-

Zarina von Adele C

Vintage Collection von Bauwerk parkett

Bao von Walter Knoll

High roller Sun lounger von punkalive

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MÄR.12 | iMM Cologne

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deren davon ein bisschen ein Self-made-Charak-ter oder der Touch von „Used Materials“. Aber individuelle Ansprüche können allein durch Maßanfertigung nicht mehr befriedigt werden.

schmunzElFaktor Eigentlich fast kon-trär dazu macht sich auch eine gewisse Ver-spieltheit breit, die das Thema Wohnen zwar ernst, aber nicht zu ernst nimmt. So schlängeln sich Schreibtische die Wände empor, Outdoor-stühle werden mit Tennisnetzen bespannt, oder es versuchen sich Regale als eigene Skulptur, die trotz kunstvoller Verschachtelung immer noch genügend und vor allem intelligenten Stauraum bieten. Dazu gibt es Neuauflagen mit entsprechendem Update oder Betten, die eine kleine Wiese integriert haben sowie ein Hirsch-geweih als Rückenlehne, oder ein Schulstuhl, der Anleihe am Bewährten nimmt, ohne jedoch

eine Kopie zu sein. Mit dabei sind aber auch Fußböden, die mit Textfragmenten versehen sind, oder Teppiche, die aus alten Saris gefer-tigt sind, zusammengefasst unter dem Begriff „Shabby Chic“, der jenen des „Used Look“ end-gültig ablöst.

gutEs gEWissEn Allein darin besteht ein neues Luxusempfinden, das langsam die Designszene zu durchwachsen scheint. Seit man auf den Nachhaltigkeitszug aufgesprungen ist, fährt man konsequent auf dieser Schiene – wir erinnern uns an das Jahr 2009, wo endlich alles in Bewegung kam, um gemeinsam an den neuen ressourcenschonenden Zielen zu arbeiten, und an 2011, wo genau dieser Motor schon wieder ins Stottern geriet, weil die Ideen fehlten, aber das erklärte Ziel immer noch vorhanden war. Sich den Wiederverwertungsstempel ständig

Aye von Team 7

Antler von Cappellini

Cupcake von Bretz

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selbst aufzudrücken ist also nicht sinnvoll, denn die Konsumenten werten das schließ-lich als Werbemasche, die schnell an Wirkung verliert, wenn sie jeglicher sichtbarer und fühlbarer Substanz entbehrt. Umso begrüßens-werter ist die intensive Nutzung von Holz sowie auch der Trend, sich lieber einen Klassiker – sei es ein richtiger, erprobter oder einer, der einfach das Zeug dazu hat – zuzulegen als in schrille Eintagsfliegen zu investieren. Auch das ist nach-haltig. Fast könnte man schon das Persertep-pichsyndrom hier vermuten, bei dem man ans Vererben denkt. Aber warum auch nicht?

VErEhrtE WErtE Dieser Trend aber darf zu guter Letzt nicht übersehen werden: Erben ist in und zwar in ganz großem Stil. Mit im Gepäck sind dabei Möbelstücke, die nicht nur hochqua-litativ gearbeitet sind – in diesem Punkt gibt es

grundsätzlich keine Kompromisse mehr –, son-dern auch ihre eigene Geschichte erzählen. Eine gute Periode also für den Schaukelstuhl, der in allen Varianten wieder verstärkt seinen Auftritt probt, oder zum Beispiel für den Sekretär, der schon Mamas und später auch Omas Geheim-nisse mit sich herumträgt. Da darf es dann eben auch gern ein Perser dazu sein. Hier schließt sich der Reigen der emotionsgeladenen Trends, die gerade die Möbelwelt ordentlich umkrem-peln. Schön wäre es, wenn dieser ein wenig anhielte, um das zeigen zu können, was wirklich in ihm steckt.

Fa zit Das Stimmungsbarometer in der De-signarena steht auf „Hoch“. Und die sogenannte Krise nach der Krise kann schön dort bleiben, wo sie ist – jedenfalls nicht in den Köpfen der Gestaltungszampanos.

leaves von Draenert

Foerster von KFF

S 64 von Thonet

elysee von ligne roset

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Das diesjährige Frühjahr bietet in sachen Raumgestaltung eine Fülle von Messen und Veranstaltungen, teils spektakulär und groß, teils klein und familiär. „FoRuM in style“ war auf der Domotex in hannover und auf der Casa in salzburg, um die neuesten trends und entwicklungen in puncto innenraumdesign für sie aufzuspüren.

text barbara Jahn & DoMInIque platZ Fotos hersteller

eIn kaleIDoskop an InnoVatIonen

Ganz dem allgemeinen Trend zur Individuali-sierung folgend, präsentierte sich die Domotex 2012 in Hannover in einer großen Fülle und Bandbreite rund um den Fußboden. Ein Gutteil des Who’s who der Branche ist Mitte Jänner 2012 angetreten, um den Besuchern zu zeigen, was man derzeit „unter den Füßen“ trägt. Zu sehen waren die neuesten Designtrends bei Tep-pichen, Textilen und elastischen Bodenbelägen sowie Parkett und Laminat. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG, zeigte sich zufrieden mit der Aussteller- und Besucherfrequenz und wies noch einmal auf die Botschaft der diesjährigen Ausgabe der Domo-tex hin: „Der Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung überträgt sich unmittel-bar auf die Einrichtung der eigenen vier Wände. Das zentrale Thema der Domotex 2012 lautete daher ‚Customized Living’.“ Mit diesem Gedan-ken im Hinterkopf konnte man sozusagen aus dem Vollen schöpfen, denn gerade Teppich und Co bieten einem anspruchsvollen Kunden ein schier unendliches Spektrum an Möglichkeiten, den persönlichen Wunsch nach Farbe, Form, Material und Format zu verwirklichen.

Was Es nEuEs gibt Auf der einen Seite überrascht der gute alte Perserteppich immer wieder aufs Neue, sei es durch die mannigfal-tigen Muster und Designs oder auch durch die

kaum noch begreifbare Dichte an Knoten, die diese potenziellen Erbstücke erst so richtig wertvoll machen. Verhallt sind die Unkenrufe, die gerade diese Gattung immer wieder totge-sagt haben – der geschlossene Auftritt der Her-steller bewies geradezu das Gegenteil. Auf der anderen Seite versuchte man auf dem textilen Sektor der Einrichtung dem Nachhaltigkeitsge-danken nachzukommen. So sind beispielsweise Teppiche aus Hanf oder Bast, aber auch aus au-ßergewöhnlichem Kakteengarn, ein echter Ren-ner. Während die tibetanische Hochlandwolle immer beliebter wird, macht sich allmählich der Eindruck breit, dass die früher so viel gelobte Neuseelandwolle im Gegensatz dazu ein wenig auf der Strecke bleibt. Mag sein, dass man als interessierter Kunde per Code den kompletten Werdegang vom Weidegang und der Schur des Schafes bis zur Auslieferung des Teppichs mit-verfolgen kann, doch das ändert nichts daran, dass das Qualitätsbewusstsein der Händler und nicht zuletzt der Endkunden gestiegen ist, und zwar in eine Richtung, die weniger auf trendige Masse, sondern viel mehr auf langlebige Indivi-dualität setzt.

Als große Neuheit wurde die Zweitverwer-tung von indischen Saris präsentiert, bei der Kontingente dieser edlen und nach Gebrauch entsorgten Kleider aufgekauft, zerlegt, nach Farben sortiert, neu versponnen und schließ-

Vintage Style 8 multicolor von Bauwerk parkett, entworfen von Virginia maissen.

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lich frisch geknüpft werden. Es ist so eine Art Reinkarnation der seidenen Wunderwerke, die von den Frauen abgelegt und als Teppich wie-dergeboren werden. Das Verblüffendste daran ist die atemberaubende Leuchtkraft der Farben, die – egal nach welchen Mustern und De signs sie verarbeitet worden sind – einfach nur staunen lassen. Hinzu kommen weitere starke Farbtrends wie Pink, Schwefelgelb, Kobaltblau, Grasgrün, Türkis, Petrol oder Rostrot in Uni sowie unkonventionelle Muster und überfärbte Orientteppiche und Patchworkarbeiten.

hart auF hart Bei den harten Bodenbe-lägen ticken die Uhren auch im Sinne der Besonnenheit und der Nachhaltigkeit. Die Natur bricht unaufdringlich, jedoch sichtbar und spürbar in den Dielen und Bahnen hervor und bringt das Unperfekte zum Vorschein, nach dem die perfektionsverdrossene Menschheit so dürstet. Eines der großen Themen ist eine neuentdeckte Dreidimensionalität des Bodens, bei der eine fühlbare Tiefe die sonst planen Flächen erobert. Aber auch ein bisher eher im Hintergrund gebliebenes Naturmaterial, das nur ab und zu zum Einsatz kam, ist – neben Bam-bus – nun das absolute Highlight und in aller Munde: Kork – in allen Facetten, Varianten und Formen. War die Optik dieser Böden bisher ein wenig gewöhnungsbedürftig, so gelingt es mit

neuen Technologien, die Oberfläche des Kork-bodens ähnlich kundengerecht mit Dekoren zu versehen, wie es bisher nur bei Laminaten und Parkettböden der Fall war. Zusätzlich zeichnet sich Kork gegenüber den anderen Materialien über zahlreiche weitere Qualitäten aus, ist dieser doch wärmedämmend, stoßdämpfend, schallabsorbierend und besonders nachhaltig. Auf Exotik wird insgesamt nur noch selten gesetzt – und wenn doch, dann bedient man sich einfallsreich aus der technischen Trickkiste und lässt heimisches Holz optisch in die gewünschte „Holzart“ verwandeln. Wichtig ist auch hier, den Kunden den persönlichen Favoriten anbieten zu können, damit dieser seine individuelle und maßgeschneiderte Wohnvision verwirklichen kann.

Im Zentrum der Hartbodenbelagszone stand jedoch der erste „Wood Flooring Summit“, der als eine Art Gipfeltreffen der Branche bezeich-net werden kann. Hier traf sich die Elite der Parkett- und Laminathersteller sowie Produ-zenten holzbasierter Bodenbeläge, hier waren die besten und innovativsten Produkte zu sehen. Diese wurden von einem unabhängigen Ex-pertengremium aus Vertretern von Handwerk, Architektur, Verbänden, Forschungseinrich-tungen sowie der Fach- und Einrichtungspresse ausgewählt und gekürt. Die wichtigsten Ent-scheidungskriterien waren dabei das Design,

Die Ausstellung Souk Deluxe – Selected Carpet Design war eines der besonderen Highlights der Domotex.

Die Stoffe der neuen Backhausen-Kollek tion Garden holen die Natur in den raum.

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die Technik und die Oberfläche. Begleitet wurde die Veranstaltung von zahlreichen Vorträgen, die sich inhaltlich mit der Anwendung, der Nach-haltigkeit und dem Know-how beschäftigten. Schon im Vorfeld zeichnete sich der große Erfolg dieser neuen Veranstaltung im Rahmen der Domotex ab. Susanne Klaproth, Projektleiterin Domotex bei der Deutschen Messe AG: „Die Unternehmen nutzten den Summit als Plattform, um ihre Kräfte zu bündeln und auf internationa-ler Ebene für die Produktvielfalt und Attraktivi-tät von holzbasierten Bodenbelägen zu werben.“ Denn klar war jedem sofort eines: Holz wird auch beim Boden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

ortsWEchsEl Rund 800 Kilometer südlich von Hannover, zehn Tage später: Die Casa (Tex-Bo) in Salzburg – kurz Casa – zeigte sich heuer im neuen Kleid. Im zweijährigen Turnus stattfin-dend, präsentierte sich die nationale Leitmesse rund um die Themen kreatives Wohnen, Einrich-ten und Lifestyle heuer als der heimische Bran-chentreff für das raumausstattende Gewerbe. Bereits in Halle 1 wurde deutlich, in welche Richtung es künftig geht: Luftigkeit, Transpa-renz, das Produkt in Szene zu setzen, nicht den Messestand, da war man sich – zumindest bei den Textilherstellern – einig. Im Vorfeld einigten sich der Hersteller auf Messestände mit nahezu

gleichem Look, die die Produkte inszenierten. Und tatsächlich, bereits beim Betreten umgab den Besucher eine Grundstimmung der Leich-tigkeit. Von Konkurrenz war kaum etwas zu spüren, vielmehr als ein Ganzes verstehen sich die Protagonisten der neugestalteten Halle 1. „Die heimische Textilindustrie ist ja ein Stück weit wie eine große Familie. Hier hast du Englisch-Dekor, dort drüben Böhm und nebenan Backhausen“, so Englisch-Geschäftsführer Erich Fleischmann. „Von der vielzitierten Krise ist hier nicht wirklich etwas zu spüren“, sagte etwa Bruder Heinz Fleischmann.

indiViduEllEr raum Und auch Reinhard Backhausen, Präsident des Fachverbands der Österreichischen Textilindustrie, sprach von ei-ner frischen Zeit, die angebrochen sei; einer Zeit, in der der Wohlfühlfaktor bei der Gestaltung des Eigenheims so wichtig geworden sei wie in kaum einer Epoche zuvor. Dieser Trend wird derzeit häufig mit dem Schlagwort Cocooning umschrieben und meint das Schaffen eines per-sönlichen Raums der Ruhe, der Behaglichkeit. Frisch zur Messe stellte das Traditionsunter-nehmen Backhausen daher gleich vier Trendstu-dien vor. „Jazz“ etwa hat sich vom Lebensgefühl einer ganzen Musikergeneration inspirieren lassen. Wie die durchdringenden Klänge be-kannter Jazzsolisten versprühe die Kollektion

Borneo von Christian Fisch bacher besticht durch Geradlinigkeit.

Die Kollektion moments von englisch Dekor, das sind möbelstoffe mit Allover, Streif und Karos in hochwertigen Qualitäten.

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mit ihren energiegeladenen Farben Freiheit und Lebensfreude, so Backhausen. Aber auch „Gar-den“, ein Spiel mit hellen, fröhlichen, satten und sonnigen Farben wie gleichermaßen gedeckten, erdig warmen Kombinationen, entspricht dem Zeitgeist. Die anmutige und gleichsam liebrei-zende Kollektion „Charme“ wird etwa durch die aufregende Haptik der leuchtenden Farbwelten von „Modern Texture“ kontrastiert. Jazz über-zeugt zudem auf der funktionalen Ebene – durch den Einsatz der Diolen-Safe-Polyester-Garne. „Die Stoffe aus Diolen Safe erfüllen alle interna-tional vorgeschriebenen Brandnormen und sind, zur Firmenphilosophie von Backhausen pas-send, Oeko-Tex-Standard-100-zertifiziert“, sagte Geschäftsführer Backhausen.

Auch das Klosterneuburger Unternehmen Böhm Stoffe wartet 2012 mit einer Fülle an neuen Kollektionen auf – ob klassisch, rustikal, ländlich, charmant oder romantisch, ob ver-spielt für die Kleinen, ob ausgefallen für die Jungen oder extravagant für die Großen. Sechs Kollektionen warten auf den Raumausstatter, sechs Kollektionen, die beliebig frei kombinier-bar sind, Kollektionen, die im Objektbereich wie im Eigenheim zum Einsatz kommen können. Beim Schweizer Textilienhersteller Christian Fischbacher hat man ebenso erkannt, dass es in unserer schnelllebigen Welt ein wahrer Luxus ist, sich eine ganz persönliche Oase der Ruhe

zu schaffen. Die neue Frühlingskollektion mit rund 40 Artikeln eröffnet – zusammengefasst in vier Kollektionen – eine Vielzahl an Möglich-keiten, individuelle Interieurs mit einer persön-lichen Note zu versehen. „Gemeinsamer Nenner dieser textilen Neuheiten ist die Kostbarkeit der Materialien, die handwerkliche Finesse und die schönen Gewebebindungen mit vielfältigen Strukturen“, heißt es vonseiten der Schweizer.

allzEit bErEit Während Halle 1 besonders im Fokus freier Inszenierungen stand, ging es in Halle 2/6 eher traditionell zu. Großanbieter wie Inku oder Sonnhaus präsentierten sich im klassischen Messekleid und setzten ihre Produkte in Form von attraktiven Ausstellungs-flächen – Kojenelemente wechselten sich mit großen Freiflächen ab, Kommunikationsinseln mit Präsentationsflächen – auf mitunter Hun-derten von Quadratmetern in Szene. Gemäß der Maxime „Wohnen wie Götter“ setzt Sonnhaus auf ganzheitliche Marketingkonzepte, die man dem Raumausstatter in die Hand gibt. Günstig im Preis, erhält der Kunde eine große Bandbrei-te an vorzeigbarem Material, das er wiederum zur Veranschaulichung bei seiner Klientel nut-zen kann – allein die für 2012 ins Sortiment von Sonnhaus gehobenen Produkte umfassen vier neue Parkett- und ebenso viele Laminatkollekti-onen sowie eine große Vielfalt an Textilien und

Tagged von Jan Kath, der dafür den Carpet Design Award 2012 in der Kategorie Best innovation erhielt.

„Vollkommenheit erleben“ ist das motto der aktuellen Bodenbelagskollektionen von inku und Joka, das von den neuen Designbelägen besonders gelungen dargestellt wird.

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Teppichen, die bereits ab kürzesten Bestelllän-gen individuell angefertigt werden können. Auf satten 800 Quadratmetern präsentierten sich die Komplettanbieter Inku und Joka. „Außer dem Logo ist bei Inku alles neu – sogar der Ge-schäftsführer“, so Jörg Jordan, Geschäftsleiter der W. & L. Jordan GmbH, starker Partner an Inkus Seite. Mit einer variantenreichen Aus-wahl an aktuellen, hochwertigen Bodenbelägen, Stoffen und Tapeten, breiter Präsenz an sieben Standorten – aufs ganze Land verteilt – verdeut-licht Inku den eigenen Anspruch, getreu dem Motto „Vollkommenheit erleben“.

dEm EigEnEn anspruch gErEcht WErdEn Eine vollkommene Bandbreite im Bereich Klebstoffe bietet auch Hersteller Mure-xin aus Wiener Neustadt an, wo man gleich auf mehrere Innovationen – nicht nur im Bereich des Parkettklebers – setzt. Eine Reihe von Produkten, die den verheißungsvollen Namen Maximo trägt, nutzt die Vorteile kleinster, sechs-eckiger Teilchen in Nivelliermasse, Klebstoff, Mörtel und Spachtel, die viel versprechen und alles halten. Hinzu kommt ein ausgeklügeltes Verpackungssystem mit sogenanntem „Easy Open“, einem Henkel für maximalen Trage-komfort und insgesamt ein Produkt mit wenig Staub aufkommen. Weniger funktionell, dafür umso anmutiger präsentieren sich die Decken-,

Wand- und Fußleisten aus dem Hause NMC, die nahezu jeden Raum in ein edles Ambiente tauchen. NMC ist Teil des Dachunternehmens Mapaplast, an dessen Stand auch Unternehmen wie 3M oder Repac ausstellten und das sich als service- sowie kundenorientiertes Unternehmen versteht, wie Geschäftsführer Johann Ploberger erläuterte.

Nicht nur die Domotex in Hannover, auch und vor allem für heimische Bodenleger ist die Casa in Salzburg Branchentreffpunkt Nummer eins, wie Georg Mayrhofer, Bundesinnungsmei-ster der Bodenleger verdeutlichte: „Gerade in Zeiten der sich immer verändernden Marktbe-dingungen ist nicht nur die gezielte Information über neue Produkte und Verarbeitungsmethoden von größter Wichtigkeit, sondern auch der Aus-tausch zwischen den Kollegen und Fachleuten.“ „Die Bundesinnung bekennt sich zum zweijäh-rigen Rhythmus“, so Mayrhofer weiter, der den allgemeinen Tenor auf den Punkt brachte. „Wir sind alle sehr froh, dass die Messe nun – al-ternierend mit der Bau in München – alle zwei Jahre stattfindet. Das tut der Messe und der Branche gut“, lautete auch das positive Fazit von Meyer-Parkett-Gebietsleiterin Alice Moh-renberger. Außerdem: Auch für den Bodenle-gernachwuchs ist die Casa ein wichtiges Event, denn alle zwei Jahre ist sie Schauplatz des Bundeslehrlingswettbewerbs.

Domotexwww.bauwerk-parkett.comwww.egger.atwww.haro.dewww.jankath.dewww.kaindl.comwww.listonegiordano.comwww.parador.dewww.powerdekor.de

CaSawww.englisch.atwww.fischbacher.comwww.boehm-stoffe.atwww.backhausen.atwww.sonnhaus.atwww.inku.atwww.joka.dewww.murexin.atwww.meyer.atwww.mapa.atwww.3m.com/atwww.repac.de

Haro präsentierte die Holzfliese Celenio für die Verlegung an der

Wand.

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» ICh möChte, DaSS Der KüChenBloCK von SteInInger DeSIgnerS zum KultoBjeKt WIrD. «

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aus internationaler sicht ist Österreich weit davon entfernt als Design-nation ersten Ranges wahrgenommen zu werden. Doch die heimische szene ist in aufbruchstimmung: Zahlreiche kleinere labels drängen auf den Markt und präsentieren sich mit durchwegs eigenständigen Kreationen. nicht nur im Fashion- und lifestylebereich, sondern auch was das Möbel- und interieurdesign betrifft, gibt die Kreativbranche deutliche lebenszeichen von sich. steininger Designers ist eines jener jungen, aufstrebenden unternehmen, die sich bereits seit einigen Jahren höchst erfolgreich auf dem Markt behaupten. Mit ihren unkonventionellen Küchenvariationen sind Martin steininger und sein team drauf und dran den sprung vom kleinen Mühlviertler tischlereibetrieb zur international gefragten Designermarke zu schaffen.

interview toM CerVInka IM GespräCh MIt MartIn steInInGer Fotos sIMon Jappel | steInInGer DesIGners

DIe küChe nMaCher

Steininger Designers fertigt Küchen mit höchstem Anspruch an Design und Qualität. Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, den elterlichen Tischlereibetrieb bzw. die Marke Steininger Designers als „Apple“ unter den Küchenher-stellern zu etablieren – ein höchst ehrgeiziges Ziel.

Das stimmt, wenn man aber als kleine Mühlviertler Tischlerei auf dem internationalen Designparkett bestehen will, muss man sich hohe Ziele setzen. Mit ein bisschen Design hat man in diesem Marktsegment keine Chance. Die Idee, individuelles maßgeschneidertes Design mit höchster handwerklicher Qualität und Prä-zision zu verbinden, ist einerseits ein ziemlicher Spagat, auf der anderen Seite aber auch unser wesentlicher Vorteil gegenüber der industriel-len Fertigung – unser USP, wenn man so will. Bis dato war es immer die Industrie, die Trends und Designs vorgegeben hat, weil diese viel eher über die finanziellen Ressourcen verfügt um in Design zu investieren und dieses auch entspre-chend vermarkten kann. Diese Monopolstellung aufseiten der großen Hersteller wollten wir auf-brechen und haben uns deshalb kompromisslos diesem hohen Designanspruch verschrieben und versucht uns mit einem kleinen Produktsorti-ment zu etablieren.

Was ist das wesentliche Unterscheidungs-merkmal, das Sie von der industriellen Ferti-gung abhebt?

Wir verstehen uns als Designmanufaktur und suchen für unser spezielles Design die ent-sprechenden Kunden. Das ist einer der Gründe, warum wir sehr aktiv auf Messen gehen und versuchen direkt mit unseren Kunden in Kon-

takt zu treten. In erster Linie wollen wir nicht nur beraten, sondern vor allem begeistern. Im Vier-Augen-Gespräch können wir gezielt auf die Wünsche und Anforderungen unseres Gegenübers eingehen und bestmöglich dessen Bedarf ermitteln. Dabei stehen wir für eine bestimmte Designlinie, die aber jedes Mal neu und ganz individuell an die jeweiligen Bedürf-nisse angepasst wird. Damit ist man aber auch sehr schnell ganz weit weg von der industri-ellen Fertigung. Die gesamte Küchenindustrie hat sich deshalb die „Krücke“ zurecht gebastelt mit Systemkorpussen zu arbeiten, womit sich die Küche als Ganzes industriell oder zumin-dest halbindustriell fertigen lässt. Das ist weit weniger beratungsintensiv und lässt sich somit auch wesentlich leichter über den Handel ver-treiben.

Das heißt, Ihre Vermarktungsstrategie ist vor allem die unmittelbare Nähe zum Kunden?

Nicht ausschließlich. Wir trennen sehr strikt zwischen Produkt und Projekt. Dort, wo es nicht nur um einen stylischen Küchenblock geht, sondern um das gesamte Interieurdesign braucht es diesen engen Kontakt zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, anders wird keiner von beiden mit dem Ergebnis zufrieden sein. Gleichzeitig wollen wir aber auch wachsen und uns insgesamt breiter aufstellen. Deshalb versuchen wir uns gerade zum ersten Mal auch tatsächlich im Industriedesign. Das heißt konkret, dass wir unseren Küchenblock auch als Modulküche anbieten werden und zwar in den Materialien Beton, Keramik und Stein. Das sind die Materialien, die die Industrie nicht zur Verfügung stellt. In ganz einfacher Form wird es

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026 vier unterschiedliche Module von einem Meter mal einem Meter im Grundriss geben, die wir dem Handel anbieten werden.

Gibt es auch schon einen Namen für die neue Modulküche?

Die Küche wird M3 heißen, in Anlehnung an den Kubikmeter.

Ihre Küchenkreationen zeichnen sich ja nicht nur durch ihr puristisches Design, sondern vor allem auch durch den Einsatz von höchst un-konventionellen Materialien aus. Wie kommt man beispielsweise auf die Idee einen Küchen-block „zu betonieren“?

Das liegt zum einen sicherlich an meiner ganz persönlichen Vorliebe mit Materialien zu experimentieren, zum anderen aber auch daran, dass wir uns ganz gezielt von unserem Mitbewerb abheben wollten. Angefangen haben wir mit der Aluminiumküche und haben damit gleich vom Start weg Aufsehen erregt und auch ein überaus positives mediales Echo erhalten. Also sind wir einen Schritt weiter gegangen und haben begonnen eine Küche aus Natur- und Kunststein zu entwickeln und schließlich sind wir auch bei Beton gelandet. Mit ein Grund für die ungewöhnliche Materialwahl ist aber auch unser Fokus auf den Export und unser Bestre-ben auch auf dem internationalen Designmär-kten zu reüssieren. Unsere Küchen sind keine Stangenware, wie bewegen wir uns in einem gehobenen Preissegment. Wir sind überzeugt, dass es dafür in jedem Land auch die passende Zielgruppe gibt, diese ist aber naturgemäß

relativ klein. Somit müssen wir uns auch den internationalen Markt erschießen und der beste Weg dorthin führt meiner Meinung nach über internationale Messen, wie beispielsweise die Eurocucina im Rahmen des Salone del Mobi-le in Mailand. Und Mailand ist international betrachtet sicher die wichtigste und bekann-teste Messe für den gesamten Möbelbereich, mit Besuchern aus aller Welt. Dort muss man allerdings auch mit 350 anderen Küchenanbie-tern aus aller Welt konkurrieren und das geht in unserem Fall nur über die Differenzierung. Wir haben nicht dieselben finanziellen Mög-lichkeiten wie große Hersteller und können uns einen 800 Quadratmeter großen Stand schlicht-

weg nicht leisten. Also haben wir beschlossen uns mit einem sehr kleinen Messestand zu prä-sentieren, dafür aber mit einem Produkt, das auffällt und nachhaltig in Erinnerung bleibt – so ist die Betonküche entstanden. Der Werkstoff Beton war insofern naheliegend, weil es nichts vergleichbares auf dem Markt gibt, weil wir schon davor sehr lange mit Beton als Material für den Möbelbau herumexperimentiert haben und weil Beton einfach ein verdammt cooles Material ist.

Ihr bisheriger Erfolg scheint Ihrer kompro-misslosen Designstrategie recht zu geben: Im vergangenen Jahr wurden Sie mit der Beton-küche zum Staatspreis Design nominiert, ha-ben auf dem Salone del Mobile in Mailand ge-hörig für Aufsehen gesorgt und in bester Lage am Wiener Parkring einen Showroom eröffnet. Was kommt als nächstes?

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Wir haben uns auch für heuer wieder einiges vorgenommen und werden weiter expandieren und vor allem international bekannter wer-den. Unser Fokus liegt dabei eindeutig auf den deutsch- und englischsprachigen Ländern. Bei-spielsweise wollen wir parallel mit der Design Week im September mitten auf der Küchenmeile der Londoner City unseren ersten Showroom außerhalb von Österreich eröffnen. London ist das erste und wichtigste Etappenziel auf unserem Expansionskurs. Aber auch im Inland werden wir nicht ganz untätig sein und auf der Wohnen & Interieur die Messeprämiere unserer Betonküche feiern. Kurz danach geht es auch heuer wieder auf die Eurocucina und den Salone

del Mobile, wo wir das erste Mal unsere neue Modulküche in Beton präsentieren werden.

Ein durchwegs aktives Jahr mit zahlreichen Marketingaktivitäten also?

Das kann man wohl sagen. Zum Teil tun wir nichts anderes als das Geld, das wir verdienen, wieder in die Weiterentwicklung unserer Pro-dukte und die Vermarktung zu investieren. An-dere Tischlereibetriebe investieren in der Regel lieber in eine neue CNS-Fräse, eine modernere Säge für den Zuschnitt und dergleichen oder den Ausbau der Produktionsanlagen. Diese müssen

dann allerdings auch ausgelastet werden. Im Bezug auf unsere Maschinen sind wir gut auf-gestellt und eine Erweiterung der Produktion ist im Moment auch nicht zwingend notwendig. Wir beschränken uns darauf, die Elemente und Einzelteile unserer Küchen selbst zu produ-zieren, für die ein hohes Maß an Knowhow erforderlich ist, den Rest lagern wir an einen Kooperationspartner aus. Wir investieren also nicht unser gesamtes Budget in die Produktion, sondern versuchen Schritt für Schritt ein Pro-dukt zu entwickeln und dieses dann auch gezielt zu vermarkten. Das, was wir machen, grenzt sicherlich an Idealismus und hat auch ein wenig mit Selbstdarstellung zu tun, weil wir uns bis

zu einem gewissen Grad auch beweisen wollen, das man als kleines Unternehmen Designs ent-wickeln und verkaufen kann. Und im Bezug auf die Materialien – was kann man sich diesbezüglich noch von Steininger Designers erwarten?

Es gibt tatsächlich schon wieder Materialien, mit denen wir experimentieren. Hightech-Ma-terialien, die im Möbelbau bislang nicht einge-setzt wurden. Aber um daraus ein marktreifes Produkt zu machen brauchen wir sicher noch ein bis zwei Jahre Entwicklungsarbeit. Deshalb will ich diese Katze noch nicht aus dem Sack lassen.

» In erSter lInIe Wollen WIr nICht nur Beraten, SonDern vor allem BegeIStern. «

Außergewöhnliches Design kombiniert mit handwerk-licher Qualität – Steininger Küchen in Aluminium, Stein und Beton.

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Zwar dauert es nicht mehr lange, bis sich auch Kroatien der europäischen union anschließen wird, doch was architektur und Design betreffen, ist dieses land an der adria schon längst im europa der superlative angekommen.

text barbara Jahn Fotos MaIstra / hotel lone

Das ZeuG Zur aDrIa-perle

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Nicht nur, dass es eine äußerst lebendige krea-tive Szene in Kroatien gibt, so hat sich auch eine Hotelgruppe vorgewagt und ein spektakuläres Projekt realisiert: Das Hotel Lone in Rovinj an der Küste Istriens ist das erste Mitglied Kroati-ens in der Kollektion Design Hotels, ein Fünf-Sterne-Haus, das zur Maistra-Gruppe gehört. Das Besondere daran ist, dass das Projekt in seiner Gesamtheit so überzeugend war, dass es bereits vor der Bauphase in die Elite der Design Hotels aufgenommen wurde. Eine Entscheidung, die wohl nicht alle Tage fällt.

ankommEn Und das zu Recht. Das Gebäude mit seinen 236 Zimmern und zwölf Suiten glänzt in der südlichen Sonne in vielerlei Hinsicht: Mitten in einem Naturschutzgebiet gelegen und gleichzeitig interessant in der Landschaft posi-tioniert, stellt die schnörkellose Architektur mit glatten, aber weichen Linien und einer Fassade mit hohem Glasanteil einen selbstbewussten Kontrapunkt zur natürlichen Umgebung da. Kein Fehler, wie sich herausstellt, denn auch wenn sich in diesem Fall die Architektur nicht versteckt, ergibt sich dennoch eine gewisse Harmonie an diesem sanften Hang, von dem aus man die ganze Bucht mit vor Anker liegenden Schiffen und den Naturpark überblicken kann.

Wer das Außergewöhnliche sucht, findet es im kroati-schen rovinj: Das Hotel lone wurde als erstes Hotel in den elitären Zirkel der Design Hotels aufgenommen.

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Apropos Schiff: Dieses Zitat wurde von den Architekten wörtlich aufgenommen. Sie haben das Hotel formal in eine Hülle gekleidet, die wie ein großes Schiff anmutet, das gerade angelegt hat. Ankommen heißt die Devise der Entwurfs-strategie, die einladend und spannend zugleich wirkt. Das Architektenteam, das tatsächlich dahinter steckt, heißt 3LHD und ist natürlich kroatisch. Federführend bei Lone war Architekt Silvije Novak, der mit futuristischem Ansatz konsequent einen sehr funktionalen Stil und schlichte Eleganz verfolgte. Das Hotel befindet sich lediglich 150 Meter vom Meer entfernt und folgt im Grundriss der Form eines Ypsilons, um möglichst vielen Gästen die großartige Aussicht zuteil werden zu lassen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein lichtdurchflutetes Atrium, um das sich eine spektakuläre Spirale windet. Sie ist mit ihren Terrassen gleichzeitig der Zu-

gang zu den oberen Stockwerken und damit zu den Zimmern und Suiten. In der untersten Ebene des Luftraums befindet sich die Lobby, gestal-tet aus hellem Holz und Kalkstein, gepaart mit kunstvoll arrangierten Grünpflanzen in dekora-tiven Wandelementen, wo der Empfangsbereich und attraktive Sitz- und Ruheoasen platziert sind. Eine wandhohe Installation aus Design-elementen und Pflanzen von Silvijo Vujicic bringt natürliches Flair in die Lobby. Absoluter Eyecatcher ist aber sicherlich die dominierende Glaskuppel mit einer filigranen, raumgreifenden Lichtinstallation von Ivana Franke. Die kroa-tische Künstlerin sagt selbst über ihr Werk: „Mit dem Eingangsbereich schuf 3LHD ein außer-gewöhnlich dynamisches Interieur mit vielen Verbindungen und fließenden Übergangen im Raum. Die Installation betont den fließenden Raum. Ihr Standort ist der Blickpunkt des flie-

Die Fassade mutet wie ein in den Hafen eingelaufenes Schiff mit seinen passagier-decks an.

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ßenden Raums und macht ihn so erst sichtbar. Als ich an der Installation arbeitete, achtete ich mehr auf ihre Integration in den Raum als auf die wirkliche Sichtbarkeit der Installation als Objekt. Trotz großen Volumens ist ihre Natur fragil, und ich würde nicht sagen, dass sie ag-gressiv den Raum dominiert, sie lässt ihn durch sich hindurchfließen.“

EinziEhEn Dasselbe helle Wohngefühl, das die langen Fensterfronten im Inneren des Gebäudes erzeugen, findet sich auch auf den Zimmern mit ihren hohen Fensterfronten wie-der. Naturbelassenes helles Holz und sanfte Creme-Töne, kombiniert mit kräftigem Violett und Blau, bestimmen den Ausdruck der Räume, zusätzlich verstärken Verspiegelungen an den Zimmerwänden den Lichteinfall und holen die umgebende Natur raffiniert nach innen. Für

die Innengestaltung zeichnet das Designbüro Numen / For Use mit Sitz in Zagreb und Wien verantwortlich. Für Nikola Radeljkovic, Mit-glied der kroatischen Gesellschaft für Design, ging mit dem Auftrag ein Traum in Erfüllung. Neben dem vorrangigen Ziel, die Natur mit dem jeweiligen Zimmer zu verknüpfen, versuchte der Designer die oft kühle Atmosphäre modernen Designs zu entschärfen, indem er ausschließlich hochwertige Stoffe und warme Hölzer verwen-dete. „Uns war es wichtig, viele lokale Rohstoffe zu nutzen. So haben wir viel Holz, vor allem ausgesuchtes Eichenholz aus dem kroatischen Slawonien, verarbeitet“, sagt Nikola Radeljkovic. Viele Einrichtungsgegenstände wurden eigens für das Lone entworfen, zum Beispiel die Lie-gestühle mit integriertem Sonnenschutz für die Hotel terrasse. Einige Möbelstücke, die sowohl in den allgemein zugänglichen als auch in den

Viel licht, elegante Schlicht-heit, sanfte Farben und der Dialog mit der umliegenden Natur durch die großzügigen Fensteröffnungen bestimmen das interieur-Konzept von Numen / For use.

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privaten Zonen zum Einsatz kommen, stammen ebenfalls aus der Feder von Numen / For Use wie etwa das Polstermöbel Transform für Moro-so oder Stuhl Satyr für Classicon.

gEniEssEn Doch all das kann noch gesteigert werden. Damit ist aber nicht nur die Präsiden-tensuite mit ihren großzügigen 129 Quadrat-metern und dem genialen Blick auf die Bucht, drei Balkonen, zwei Schlafzimmern mit Bad, einer zusätzlichen Toilette sowie einem Ess- und einem Wohnzimmer gemeint, sondern insgesamt 16 sogenannte „Jazz“-Zimmer, die das gewisse Extra bieten, nämlich eine Terrasse mit einer Jacuzzi, die vom Infinity-Wasserbereich vor dem Balkon mit Wasser gespeist wird. Insgesamt gibt es fünf Kategorien von Zimmern, wobei das Superior mit 33 Quadratmetern und das Grand mit stolzen 37 Quadratmetern zum einen und die Gallery Suiten mit bis zu 57 Quadrat-metern mit separatem Wohnzimmer und einer zusätzlichen Toilette zum anderen die jeweilige Zwischenstufe darstellen. Letztere lassen sich mit einem weiteren Zimmer zu einer geräumigen

Suite mit zwei Schlafzimmern kombinieren. Wer es ganz besonders großzügig haben möchte, ist mit einer der 65 bis 72 Quadratmeter großen Bay-Suiten gut beraten, denn diese bieten eine zusätzliche Schlafmöglichkeit im geräumigen Wohnzimmer. Neben vielen Möglichkeiten, sich kulinarisch und stilgerecht verwöhnen zu lassen, hat man schließlich noch die Option, in den 1.700 Quadratmeter großen Wellnessbereich abzutauchen. Hier wird der Paradiesgedanke in einem Ambiente aus Pastellfarben und Silber im Kontrast zu dunklen Tönen und klaren Linien sichtbar, die das puristische Innendesign prä-gen. Luftige weiße Stoffe und das filigrane Spiel mit verschiedenfarbiger Beleuchtung sorgen für ein Wohlfühlambiente der besonderen Art.

Fa zit Das komplette Hoteldesign basiert auf Gegensätzen. Starke Farbkontraste als Akzent und als verbindendes Element Textilien in Lobby, Restaurant und Zimmern. Durch diese fügt sich jedes Detail im Hotel zu einem großen, harmonischen Ganzen zusammen. Hier wurde eben nichts dem Zufall überlassen.

Für Tagträumer: Jedes Zim-mer bietet einen großartigen Ausblick auf die Bucht oder den Naturpark (oben).

Für Nachtschwärmer: Auch für stilsicheres entertainment im hauseigenen Nightclub ist gesorgt (unten).

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z WEi FragEnan dEn architEktEnsilVijE noVak:

was macht die architektur des hotel lone aus?

„Wir wollten das traditionelle Design der Hotels aus den 1970er-Jahren mit heute modernen elementen versöhnen. Das heißt, terrassierte, mit großen lobbys ausgestattete Anlagen mit einfachen, aber starken linien zu verbinden. mit der jetzigen Ypsilon-Form haben wir es geschafft. Herz des Hauses ist die zentrale lobby, die senkrecht durch alle sechs Stockwerke reicht. So konnten wir den Hotelraum als Ganzes auch optisch nahezu perfekt nutzen.“

welches resümee ziehen sie aus der Zusammenarbeit von architektur, Innen- und Objektdesign?

„Die einzigartige Atmosphäre des lone entsteht durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Künstler. Jeder für sich hatte ein Vision, wie das Hotel aussehen sollte. Durch unsere gemeinsame Tradition und Kultur aber fügen sich diese ein-zelteile zu einem harmonischen Ganzen, in dem sich der Gast rundum wohl fühlen kann. Außerdem ist es natürlich für jeden einzelnen von uns interessant, ein projekt auch mal mit den Augen anderer Kreativschaffender zu betrachten.“

Herzstück des Hauses ist die lichtdurchflutete lobby mit edler einrichtung, unter anderem mit dem Sitzmöbel Transform von moroso und dem Freischwinger Satyr von Classicon, die beide aus der Feder von Numen / For use stammen.

hotel loneluje Adamovica 31Hr-52210 rovinj, KroatienT (00 385) 52 632 000F (00 385) 52 632 001e [email protected] www.lonehotel.com

www.3lhd.comwww.foruse.euwww.classicon.comwww.moroso.it

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IrGenDWo IMreGenWalD

edel, elegant, extravagant: philippe Starcks yoo-Wohnkonzepte verzaubern die Bewohner auch in den indischen regenwald.

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es muss nicht immer weniger sein, es darf auch manchmal mehr sein. Wo und wie – das fragt man am besten einen, der es wirklich wissen muss: Monsieur philippe starck.

text barbara Jahn Fotos DuraVIt / yoo

Von Philippe Starck ist man ja einiges gewohnt, deshalb darf dieses Abenteuer keineswegs über-raschen. In Magarpatta, der ersten Ortschaft In-diens, die für ihr Umweltbewusstsein zertifiziert wurde und nur wenige Kilometer vom Zentrum der Distrikthauptstadt Pune im Bundesstaat Maharashtra entfernt liegt, setzt sich der fran-zösische Sonnenkönig des Designs ein weiteres Denkmal seiner kreativen Genialität. Was aber auf den ersten Blick dekadent und rücksichtslos klingen mag, ist es nicht. Das Projekt hat Hand und Fuß, besonders was den Respekt gegenüber der sensiblen Landschaft betrifft. Abseits der sich gegenseitig übertrumpfenden, gläsernen Hochhäuser in den indischen Metropolen, die auf der Welle des Aufschwungs durch die IT- und Hightech-Branche dahinschwimmen, sollen sich jene Familien, die sich einen nachhaltigen Luxus leisten wollen, ein Wohnparadies ein-richten können, zu dem Philippe Starck nun die gestalterische Basis schafft. Unter dem Titel „yoopune“ entsteht genau dort, wo es niemand

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Auch das entree lässt an ausladender Opulenz nichts vermissen.

Bis ins Schlafzimmer ist die eigenwillige Handschrift des französischen Topdesigners spürbar.

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vermuten würde, „gutes Leben mit gutem Design“, das vor allem eines ist: „inspired by Starck“.

luxus pur Die neue wohlhabende Ober-schicht, die die Vorzüge eines Standortes, der sich in der Nähe zur Stadt, aber komplett im Grünen befindet, genießen will, kann aus dem Vollen schöpfen: Concierge und ein Business-center, eine Bücherei und ein Kino, mehrere Spielareale und ein eigener Pool, Tennis- und Basketballplätze, Restaurant, Tee-Lounge und Café. Nicht zu vergessen das Six Sense Spa. Der Weg zur angesehenen Pune University ist auch nicht weit. In diesem Umfeld, gestaltet vom internationalen Landschaftsarchitekten Bill Bensley, der die Natur so unberührt wie möglich ließ, entstehen insgesamt 228 Wohneinheiten, die alle Annehmlichkeiten bieten. Einkalkuliert ist dabei natürlich, dass in Indien die Familien-strukturen anders sind: Die Familien sind grö-ßer und bleiben auch länger zusammen. Auch Dienstboten gehören zum alltäglichen Bild, was sich direkt auf die Gestaltung der Wohnungen auswirkt. Dementsprechend sind die Wohnein-heiten auch für europäische Verhältnisse riesig. Auf sagenhaften 470 bis 640 Quadratmetern findet alles seinen angemessenen Platz – ein

sogenannter Master Bedroom und weitere drei Schlafräume, jeder in Verbindung mit einem eigenen Ankleideraum sowie einem Bad. Auch für das Dienstmädchen ist ein eigenes Zimmer vorgesehen. Herzstück und Kommunikations-zentrum jeder Wohnung bleibt jedoch das zen-tral angeordnete Wohnzimmer, um das herum sich die übrigen Bereiche ansiedeln. Ein großer Stellenwert wird natürlich auch dem Essbereich beigemessen, der – der Vielfalt und kulturellen Stellung der indischen Küche entsprechend – viel Raum braucht.

Für jEdEn Et Was Für das Interieur bewegt sich Philippe Starck, der selbst über einen rie-sigen Fundus eigener Designs verfügt, zwischen vier Einrichtungsstilen. Zum einen beschreitet er einen sehr zeitlosen und eleganten Weg, den er als „Classic“ definiert. Dieser ist geprägt von dunklen Holzböden und dunklen Tönen und folgt den Spuren traditioneller indischer Gestaltungsprinzipien. Zum anderen setzt er mit „Natural“ auf die Verzahnung mit der umgebenden tropischen Natur und arbeitet mit hellen Holzböden und viel natürlichem Licht. Weiters gibt es auch noch die beiden Rich-tungen „Arts“ mit künstlerischer Ausrichtung und „Minimal“ für erklärte Puristen. Weitere

Selbst im Kinderzimmer macht Starck in Sachen Designklassiker keine Ausnahme.

Offenes Wohnen und räumliche Großzügigkeit sind im gesamten Haus spürbar.

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Yo o

Besser leben durch gutes Design. unter diesem motto gründeten der Designer philippe Starck und der internationale immobilienunternehmer John Hitchcox 1999 die Designfirma yoo. yoo steht für außergewöhnliche projekte mit hochwer-tigem Design. unter Starck als Creative Director, der Ge-samtkonzept und innenarchitektur bestimmt, entstanden und entstehen immer noch die projekte „yoo inspired by Starck“. parallel dazu entwickelte sich das yoo Design Studio unter leitung von mark Davison. im laufe der Jahre stießen weitere Designer wie Jade Jagger, Anouska Hempel und zuletzt mar-cel Wanders zu yoo. mittlerweile gibt es 33 yoo-projekte in 27 ländern. Wer in Deutschland nach diesen Stilunikaten sucht, wird in der Hamburger Hafencity fündig oder wartet, bis die projekte in Berlin und münchen fertiggestellt sind.

im elterlichen Schlafzimmer findet Vitras lCW von ray und Charles eames seinen besonderen platz.

Viel marmor, dazu Design von Duravit – die Badezimmer glänzen in puristischem luxus.

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Zutaten für das Erfolgsrezept sind heller, ita-lienischer Marmor, der als edle, aber neutrale Kulisse fungiert und jedes einzelne sorgfältig ausgewählte Einzelstück in Szene setzt. Und davon gibt es genug – angefangen bei den fellbezogenen Louis-XV.-Stühlen im Esszim-mer oder die verschiedenen Designersessel im Wohnzimmer bis hin zum legendären Eames Rocker von Vitra. Selbst im Kinderzimmer sorgen bewusst gesetzte Farbtupfer als Möbel oder Tapete für die spielerische Atmosphäre. Auch im elterlichen Schlafzimmer schafft der Mix aus Farbakzenten, Helligkeit und Holz die wohnliche Geborgenheit.

bis in diE lEtz tE EckE Das Prinzip, zurückhaltend edle Oberflächen mit bewusst gesetzten Einzelstücken zu kombinieren, setzt sich nahtlos auch in den Badezimmern fort. Hier hat Philippe Starck alles in hellen italienischen Marmor gekleidet – den Boden, die Wände und die Decken. Sogar die Badewanne ist in einen marmornen Block eingelassen und breitet sich vor einem großzügigen Fenster mit Blick ins tropische Grüne aus. Hier macht sich auch die langjährige Zusammenarbeit des Designers mit dem Schwarzwälder Keramikhersteller Duravit stark bemerkbar: Auf einem Tisch mit marmor-

ner Platte präsentiert sich die Waschschüssel aus der Reihe Starck 1, die in ihren Formen klar auf die historischen Vorgänger des Badezim-mers wie Zuber und Eimer verweist, aber auch Wanne und WCs entstammen der Designfeder, die Philippe Starck für verschiedene Duravit-Serien führte.

Bis alles ganz fertig ist, muss man sich noch ein wenig gedulden: Der exklusive Wohnpark, der auf einem Areal von 6,8 Hektar und in Zusammenarbeit mit dem indischen Projektent-wickler Panchshils Realty entsteht, soll 2014 eröffnet werden. Die Wartezeit wird sicherlich mit einem neuen Lebensgefühl entschädigt – nicht zuletzt durch den traumhaften Blick über einen historischen Regenwald, dessen Bäume bis zu 100 Jahre alt sind. Der erfolgsverwöhnte Designer ist selbst sehr stolz auf sein erstes indisches Projekt, dem einige andere interna-tionale Projekte, die unter dem Firmennamen yoo bereits entstanden sind, vorausgingen. „Das Konzept ist sehr einfach: Es bietet Raum für vier verschiedene einzigartige Stile, die dabei helfen herauszufinden, was am besten zur eige-nen Persönlichkeit passt“, sagt Philippe Starck und fügt nicht ganz unbescheiden hinzu: „yoo ist die Haute Couture der Architektur und der Dekoration.“ Passt aber ganz zu ihm.

Familienleben steht an erster Stelle – dementsprechend sind auch Küche und essplatz dimensioniert (oben links).

Aufwachsen mit rAr von Vitra und la marie von Kartell – indiens gehobene mittelschicht kann ihren Kindern dieses schöne Detail bieten (oben).

www.duravit.dewww.kartell.itwww.starck.comwww.vitra.comwww.yoo.com

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ZuMeInZelstüCkaufGeMöbelt!handwerkliche tätigkeiten im eigenheim haben eine neue Dimension erreicht. Mit viel geschick und Kreativität machen sich die sogenannten „ikea-hackers“ an ikea-Möbeln zu schaffen – dabei gilt: je individueller, desto besser!

text hanna GeIssWInkler Fotos IkeahaCkers.net

Dem erfinderischen Hand- wie Heimwerker von heute reicht es schon lange nicht mehr aus, stupid Einzelteile zusammenzuschrauben. Die neue Sparte der Do-it-yourself-Generation modifiziert bereits vervollständigte Einrich-tungsgegenstände und drückt ihnen dabei einen sehr individuellen Stempel auf. Die Tragwei-te dieser Modifikation steigert sich sogar bis zur Zweckentfremdung der Objekte in ihrer ursprünglichen Verwendung – so wird mit ein paar gekonnten Handgriffen die Käsereibe zum Lampenschirm, die Blumenvase zum Raumtren-ner, der alte Teppich zum pfiffigen Tischläufer und Teile eines Sitzmöbels zum Kleiderständer. Gefragt sind dabei Kreativität und Fingerfertig-keit sowie das gewisse Extra an Vorstellungs-kraft.

Vorreiter dieses Phänomens sind die soge-nannten „Ikea Hackers“. Ein vom Unternehmen Ikea unabhängiges internationales Netzwerk, das die Produktpalette des schwedischen Ein-richtungshauses individuell „aufmöbelt“. Der Grund, warum „Ikea Hacking“ global funktio-nieren kann, ist naheliegend: Ikea ist auf drei

Kontinenten in insgesamt 41 Ländern angesie-delt. Die Ware des Konzerns ist leistbar, spricht alle Altersgruppen an und deckt durch eine breitgefächerte Auswahl viele Geschmäcker ab. Außerdem sind Ikea-Hacks unabhängig vom Sortiment der jeweiligen Filiale nachzubauen, da die Produkte überall zu haben sind. Eigent-lich paradox, dass der Begriff „to hack some-thing“ aus dem Englischen übersetzt „etwas kleinhacken“ bedeutet. Ursprünglich wird das Wort im Computer-Jargon verwendet und kann die geschickte Lösung eines Problems bezeich-nen. Im Falle der Ikea-Hackers ist das „Problem“ im eigentlichen Sinne nur das letzte Bisschen Unzufriedenheit, das die Tüftler vorantreibt, für den letzten Schliff ihre persönliche Ausgefal-lenheit einfließen zu lassen. Es geht dabei also nicht darum, das Ikea-Produkt zu verbessern, sondern es einzigartig zu machen.

Die Idee, Ikea-Hacks aus aller Welt zu sam-meln und Interessierten zur Nachahmung mit Anleitung und Fotos zur Verfügung zu stellen, stammt von der Malaysierin May-May Yap. Selbst ein Fan der „Ikea-Individualisten“, grün-

mithilfe von Klebeband und Farbe wird der Teppich zum einzelstück.

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dete sie 2006 unter dem Pseudonym „Jules“, freilich nach dem Ikea Stuhl „Jules“ benannt, die Webseite www.ikeahackers.net. Heute bein-haltet der Internetblog weit mehr als 1.000 Ein-träge. Die Plattform ist nach Kategorien aufge-baut und hält zahlreiche Anregungen für jeden Wohnraum bereit. Abgesehen davon wird jedes Jahr „the best hack of the year“ ausgezeich-net. Die Spielregeln sind einfach. Produkte aus dem Sortiment des Einrichtungshauses können durch Ergänzen, Zusammenfügen oder Separie-ren abgeändert werden. Ob der Eingriff nur das Hinzufügen einer Verzierung ist oder eine ganze Reihe von handwerklichem Einfallsreichtum erfordert, spielt dabei keine Rolle. Einzig gilt: Der Eintrag muss mindestens ein modifiziertes Ikea-Produkt beinhalten.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Dabei können bereits kleine Veränderungen Großes bewirken. Zum Beispiel erhält die einfärbige „Hemnes“-Kommode durch das Aufkleben abwechslungsreicher Ikea-Textilien originelle Schubladenfronten. Der zuvor weiße

Teppich „Erslev“ wird durch Einfärben in einer bestimmten Musterung zum kreativen Farbklecks. Oder die Rollgardine „Tupplur“ wandelt sich durch Ausmalen einer Schablone zum nächtlichen Schattenspiel. Zu den Inter-ventionen, die weitreichender und aufwändiger sind, gehört beispielsweise eine aus Sicher-heitsgurten hergestellte Sitzfläche, die über das Ikea-„Emmabo“-Gestell gespannt wurde. Zur Gattung „vollkommen zweckentfremdet“ zählt jene gelungene Wanddekoration aus zwei auseinandergesägten „Bertil“-Stühlen, die als Kleiderständer und dekoratives Element um-genutzt wurden. Weitere originelle Beispiele sind die Salatschüssel „Blandana Blank“, die als Waschbecken ihren Einsatz fand, oder die Wanduhr „Bravur“, die zur Tischplatte eines alten Beistelltisches verändert wurde. Bei dieser Fülle an Hacks trennt sich nach der Devise „fresh, new and inspiring“ die Spreu vom Weizen – schließlich können es nicht alle Hacks in den Blog schaffen. In diesem Sinne: Heraus-forderung angenommen!

Schablonen wandeln eine rollgardine zur spannenden Kulisse in schlaflosen Nächten.

Sicherheitsgurte und das „emmabo-Gestell“ ergeben ein innovatives möbelstück.

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Wenn die Säge zum einsatz kommt, werden Stühle zur Wanddekoration.

licht spenden statt Käse reiben.

Simpel und dennoch mit großer Wirkung: Schablonenfronten mit Textilien beklebt.

Die Salatschüssel „Blandana Blank“ eignet sich auch als Waschbecken.

in diesem Fall stehen nicht die Blumen im mittelpunkt – hier ziehen „rektangel“-Blumenvasen als raumtrenner die Blicke auf sich!

eine Wanduhr, die mehr kann, als nur die Zeit anzuzeigen.

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purer luxus MIt lIebe ZuM DetaIl

luxury living – der name ist programm. seit sommer des vergangenen Jahres ist die Wiener innenstadt um einen extravaganten Flagshipstore der sonderklasse reicher. im 98-ten Jahr ihres bestehens ist es der steirischen traditionstischlerei spätauf gelungen mit Fendi Casa und Kenzo Maison zwei der weltweit wohl exklusivsten Möbelhersteller nach Österreich zu holen.

text toM CerVInka Fotos alexanDer haIDen/spätauf

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Nur 300 Quadratmeter groß ist der neue Flagshipstore „Luxury Living“ in bester inner-städtischer Lage am Wiener Franz-Josefs-Kai 45 im ersten Bezirk. 300 Quadratmeter, die es in sich haben: Exklusiv stimmungsvolle Atmo-sphäre, außergewöhnliche Luxusmöbel stilvoll zu einem ansprechenden Wohnraumambiente arrangiert, kein noch so kleines Detail blieb da-bei dem Zufall überlassen. „Edelste Materialien, höchste handwerkliche Verarbeitungsqualität gepaart mit international führendem Design – dafür stehen die Desing-Linien der Weltmar-ken Fendi Casa und Kenzo Maison. In unserem Flagshipstore wollen wir die Verbindung von klassisch-traditionsreichem Luxusinterieur und den neuesten Trends der internationalen Mö-belszene zeigen“, umreißt Marianne Fasching-Spätauf das Shopkonzept. Mit den beiden italie-nischen Luxusmarken betritt Spätauf absolutes Neuland in Österreich und präsentiert einen Stil der für heimische Kunden zwar sicherlich überraschend und ungewohnt ist aber ebenso unverwechselbar in Erinnerung bleiben wird. Die Planungs- und Beratungskompetenz des Spätauf-Teams ist dabei eine der Schlüssel-faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg der beiden Marken in Österreich. Denn neben der reinen Verkaufsberatung bietet Spätauf im neuen Flagshipstore auch die gesamte Planung des Interieurs an – ausgerichtet auf ein hei-

misches sowie internationales Klientel. Dabei ist Spätauf im positivsten Sinne des Wortes ein Wiederholungstäter, denn Luxury Living ist nicht das erste internationale Möbellabel, das die Steirer nach Österreich geholt haben. So wurden neben den Spätauf-Einrichtungsstudios in Graz und Halbenrein sowie dem Ligne Roset Haus in Graz in den vergangenen 15 Jahren noch zwei weitere Flagshipstores der italie-nischen Spitzenmarken Poliform.Varenna und Minotti in Wien eröffnet.

Betten, Sofas, Tische, Stühle, Schränke, Texti-lien, Teppiche, Beleuchtung und für jeden Raum und jedes Interieur die passenden Accessoires reihen sich im neuen Store am Franz-Josefs-Kai dicht an dicht. „Die ausgestellten Kollek-tionen sind den aktuellen Neuentwicklungen der beiden Hersteller entnommen. Wir haben die einzelnen Objekte sorgfältig für ein stim-mungsvolles wie aussagekräftiges Design ausgewählt und zusammengestellt“, berichtet Harald Spätauf. Unterstützung gab es von den hausinternen Shop-Stylisten von Fendi und Kenzo. Nichts wurde dem Zufall überlassen, jedes noch so kleine Detail ist gekonnt arran-giert, ohne dabei aufdringlich oder deplatziert zu wirken. Ausladende Sofas, riesige Tische, High-tech-Schränke mit integrierten Flatscreens sowie kristallene, handgearbeitete Leuchter aus mundgeblasenem Muranoglas erzeugen ein

Fendi Casa ist berühmt für die exklusivität der verwendeten materialien und die hochwertige Verarbeitung. Die exklusivität zeigt sich auch in den Textilien und den außergewöhnlichen ledervariationen.

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opulentes Raumambiente, das Seinesgleichen sucht. Außergewöhnlich sind aber nicht nur die Dimensionen, sondern auch die Material-qualitäten und Oberflächen: Weiche, kostbare Vollledervarianten zeugen von höchster hand-werklicher Gerberkunst – und zwar nicht nur auf den Sofas, sondern ebenso auf Tischen und Schränken. Viele der edlen Stücke sind mit hochwertigem Leder bezogen und perfekten Prägungen von Krokodil, Leguan oder Rochen versehen. Daneben präsentieren sich Lackmö-bel in Hochglanzoptik, teilweise mit kristalli-nen Oberflächen oder mit Swarovski-Steinen besetzten Griffen. Die stilsichere Kombination von Farben und Mustern unterstreicht die luxuriöse Opulenz des Raumarrangements. Feinstes Leder in Champagnerfarbe, Elfenbein oder sanften Grautönen verbinden sich mit den satten Tönen edler Hölzer wie „Ebony Macassar“ oder „Carballo“. Schattierungen von Ebenholz und Nachtblau oder das tiefschwarze Murano-glas, des raumdominierenden Lusters verstär-ken die Spannung im Store. Dabei kombiniert die Auswahl des Mobiliars Designklassiker in neuen, unkonventionellen Materialien mit den Innovationen der jüngsten Möbelmessen. Nichts für Kunden mit einem engen Budget fürs neue Interieur, aber einen Besuch mit garantiertem Stauneffekt ist der neue Flagshipstore in jedem Fall wert.

spätauF möbEl & dEsign harald spätauFmariannE Fasching-spätauFmarliEs Fasching-spätauF

firmengeschichte

1913 Grundsteinlegung für das unternehmen Spätauf durch Tischlermeister Friedrich Spätauf in Tieschen

1955 Übernahme der Tischlerei durch den Sohn, Friedrich Spätauf jun.

1960 Bau des ersten möbelhauses in St. Anna am Aigen1970/71 Bau eines weiteren möbelhauses in Halbenrein 141979 Tod von Friedrich Spätauf jun., Übernahme durch

die Kinder marianne Fasching-Spätauf und Harald Spätauf

1993 Bau und Fertigstellung der Tischlereiwerkstätte mit lager nach modernster Technik

1994 Bau und eröffnung des einrichtungsstudios Spätauf, Graz

1996/97 Neubau und eröffnung des Flagshipstores lignet roset, Graz

2006 eröffnung: Flagshipstore minotti Wien2006 eröffnung: Flagshipstore poliform Varenna im k472007 eintritt: marlies Fasching-Spätauf in Wien 2008 umgründung in die Spätauf GmbH mit

Nachfolgeregelung 2010 Wiedereröffnung: einrichtungsstudio Spätauf,

Halbenrein2011 eröffnung: Flagshipstore luxury living mit Fendi

casa, Kenzo maison, Wien

www.spaetauf.at

Kenzo maison folgt auch im möbeldesign die philosophie der modemarke, die verschiedenen Stile und muster – gleich einer reise durch Kontinente – inneinander fließend kombiniert.

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Jonathan adler

happy chic. der neue wohnstiLCallwey Verlag, München 2011

132 seiten mit zahlreichen farbigen abb.,

deutsch, gebunden

isbn 978-3-7667-1907-2

20,60 euro

ein fröhlich-frischer Wohnwegweiser vom neuen star

am designerhimmel. accessoires + Jonathan adler

= happy Chic! nach dieser Formel entwickelt der in

den usa bereits sehr populäre designer einen neuen

Wohnstil: witzig, frech, inspirierend, und dabei stets

stilvoll und elegant. Jonathan adler ist für mehr Farbe in

den eigenen vier Wänden, für mehr ausgewählte Muster

und mehr individuelle accessoires. dabei ist sein

wichtigstes Ziel, jeder Wohnung die handschrift der

besitzer zu verleihen. er plädiert für mehr Persönlichkeit

in den räumen – und dieses buch zeigt, wie dieser

neue, einzigartige Wohnstil in jedes Zuhause einziehen

kann. es ist nicht einfach ein Wohnbuch, sondern ein

ständiger, unterhaltsamer begleiter auf dem Weg zum

ganz eigenen „happy Chic“!

design austria (hrsg.)

staatspreis design 2011. projekte der preisträgerinnen zuM staatspreis design & sonderpreis „design concepts“Müry salzmann Verlag, Wien 2011

96 seiten mit zahlreichen farbigen abb.,

deutsch/englisch, gebunden

isbn 978-3-99014-050-5

24,90 euro

Mit insgesamt 176 einreichungen übertraf der Zulauf

zum Wettbewerb angesichts der nachwirkungen der

weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise die erwar-

tungen. die ausgewählten Produkte und Projekte, ob

sie sich bereits auf dem Markt befinden oder noch einer

umsetzung harren, veranschaulichen das von der Jury

in den Vordergrund gestellte Kriterium der gesellschaft-

lichen relevanz, wobei deutlich wird, dass anwen-

dungsbereiche oft stark ineinandergreifen, die grenzen

zwischen Wohn- und arbeitswelt verschwimmen oder

benutzer bisher separiert behandelter Zielgruppen

angesprochen werden. sport und Freizeit haben

mit sicherheit, aber auch mit integration zu tun, die

wiederum in der räumlichen gestaltung Thema ist. dort

eröffnen sich unter anderem durch den gedanken der

Mobilität erlebniswelten, die sich von einzelnen, aber

auch vom Tourismus nützen lassen. lösungen im be-

reich Verkehr betreffen nicht nur mit schutz und Über-

wachung, sondern auch die landschaftsgestaltung.

gesundheit und ein bewusster umgang mit ressourcen

sind weitere große Fragen, die allgegenwärtig sind.

design austria ist die 1927 gegründete berufs- und

interessenvertretung österreichischer designer und

engagiert sich als informations- und Wissenszentrum

für Österreich als designnation.

annie sloan

wohnen Mit den richtigen Farbenbassermann Verlag / Verlagsgruppe random house,

München 2012

160 seiten durchgehend farbig bebildert,

gebunden, deutsch

isbn 978-3-8094-2865-7

10,30 euro

Ob sie ihrem Wohnzimmer ein ländliches Flair verleihen

möchten, das schlafzimmer orientalisch anmuten soll

oder die Küche sachlich-klar à la bauhaus gestaltet

wird: die entscheidende rolle spielt die Farbgebung.

auf mehr als 300 Farbkombinationstafeln und in 50 ein-

richtungsbeispielen stellt annie sloan mehr als 3.000

Farbkombinationen vor und gibt konkrete hinweise,

durch welche Maltechniken und Kombinationen von

stoffen, accessoires und Möbeln sie diese Wirkungen

erzielen können. das buch ist der perfekte ideengeber

für begeistert Wohnende und hobbyheimwerker.

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Judith Wilson

wohLFühLen. wie wir entspannt und gLückLich wohnenCallwey Verlag, München 2011

160 seiten mit zahlreichen farbigen abb.,

deutsch/englisch, gebunden mit schutzumschlag

isbn 3-7667-1897-5

25,70 euro

Praktische ideen und inspirationen für die schnelle und

einfache Ordnung in den eigenen vier Wänden. schön,

wenn man nach hause kommt und sich sofort wohl-

fühlt; wenn alles seinen Platz hat und ohne viel aufwand

eine natürliche Ordnung herrscht. dieses buch zeigt,

wie einfach das geht. es steckt voller inspirierender

ideen und großartiger anregungen, wie die eigene

Wohnung im handumdrehen stilsicher aufgeräumt

ist. es beweist außerdem, dass dafür weder viel geld

noch eine komplett neue einrichtung nötig ist. Oft sind

es die kleinen dinge, die das Wohlbefinden steigern,

und meist genügen schon ein paar handgriffe, um die

alltägliche unordnung in grenzen zu halten. dieses

buch steht mit hilfreichen und vor allem leicht umzuset-

zenden ideen zur seite und zeigt, dass entspanntes und

glückliches Wohnen viel einfacher ist, als man denkt.

sally und Mark bailey

wohnen Mit unikaten. seLbstgeMacht, erstÖbert, ersteigert, veredeLtdVa Verlag, München 2012

160 seiten durchgehend farbig bebildert,

deutsch, gebunden

isbn 978-3-421-03883-8

30,90 euro

aus alt mach Wau! die Kreativität und die dinge: Mit

sally und Mark baileys ideen und Tipps kann jeder,

der sich gerne zu hause aufhält, seinen individuellen

stil finden. dem mag er nachgehen als begabter

handarbeiter oder als findiger stöberer im eigenen und

fremden Fundus – stets wird das einzigartige Objekt

ausgangspunkt der persönlichen gestaltung sein. und

wenn die eigene geschicklichkeit der Fantasie nicht

hinterherkommt, springen beispielsweise schneiderin

oder Tischler ein. so mancher stoffrest, so manches

beiseitegelegte Kissen, schön geformte stück holz

oder Keramik kann so den anstoß zu einer neu- oder

umgestaltung von räumen geben. Mark und sally

bailey führen es vor.

» unvergleichbar einrichten mit unikaten

» Von eigener oder fremder hand – stets selbst erdacht

und arrangiert

» ideen, beispiele und Tipps von den spezialisten für

den individuellen stil

» das richtige buch für alle Flohmarkt- und Vintage-

Fans

Kelly hoppen

ideen Für individueLLe interiorsdVa Verlag, München 2012

224 seiten mit 409 farbigen abb.

14 Planzeichnungen,

deutsch, gebunden mit schutzumschlag

isbn 978-3-421-03853-1

41,20 euro

elegant und gekonnt: Mit professioneller hand und

reichlich erfahrung führt die bekannte interior designe-

rin Kelly hoppen durch den spannenden Prozess der

gestaltung exklusiver Wohnräume. begleitet von ein-

drucksvollen interieurfotos aus ihrem eigenen londoner

stadthaus sowie aus einigen ihrer aktuellen Projekte,

erklärt Kelly schritt für schritt ihre Vorgehensweise

und zeigt kreative designansätze: von der beurteilung

der räumlichen gegebenheiten über die Planung der

beleuchtung, die auswahl von Möbeln und die Kombi-

nation von Texturen bis zur Präsentation individueller

dekorationen, die einen raum perfekt abrunden. alle,

die neu bauen oder ihre räume umgestalten möchten,

finden hier eine Fülle von ideen und anregungen, um

ein attraktives Zuhause zu schaffen, das den eigenen

stil ausdrückt und perfekt auf die alltäglichen bedürf-

nisse und ästhetischen Vorlieben zugeschnitten ist. Kel-

ly hoppen zeigt moderne designideen für alle räume,

inklusive faszinierende einblicke in ihr eigenes Zuhause.

ein Muss für alle Fans der stilikone Kelly hoppen – und

für alle, die gern stylish wohnen. im anhang befindet

sich ein Verzeichnis mit Webadressen von herstellern

und designern.

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MÄR.12 | exit | neues Design

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Designscout VeronIka JanÝroVá Foto stuDIo ManfreD lanG

appetItanreGenDeInsZenIerunG

Georg Bergner und Doris Zichtl haben gemeinsam mit der niederösterreichischen Großbäckerei Haubi‘s die Gebäckpräsentation auf dem Tisch neu durchdacht. Der Wunsch, den gestalterischen Bogen zwischen Tratition und Moderne zu spannen, führte zu dem vorliegenden unkonventionellen Entwurf.

Grundelement ist ein textiler Beutel, der den hohen Anforderungen der Gastronomie entspricht. Zwei Trägerkonstruktionen halten und formen die Basis einheit. Eine Stoffflappe hält die Backwaren frisch.

Entwurf + RealisierungGeorg Bergner, Doris Zichtl

bergNerdesIgNröhrapoint 7, A-3380 pöchlarnwww.bergnerdesign.com

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www.bauforum.at

Große Formateverändern die Perspektive

Fachzeitschrift für Baukultur

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Architektur & Bau FORUMjetzt auch als E-Paper!Alternierend mit der Printausgabe erscheint Österreichs führendes Fachmagazin für Baukultur „Architektur & Bau FORUM“ ab Februar 2012 auch als E-Paper.

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