Fritz Walter Im Zweiten Weltkrieg Dr Markwart Herzog

Embed Size (px)

Citation preview

  • 392

    Dass Fritz Walter, einer der bedeutendsten Fuballspieler Deutschlands, nicht erst nach 1945 mit dem 1. FC Kaiserslautern (1. FCK) und in der Nationalmannschaft berragende Leistungen erzielte, sondern bereits in den Kriegsjahren zu beacht-lichen Erfolgen kam, ist mittlerweile bekannt.1 Die auerordentliche sportliche Begabung des jungen Spielers fiel jedem auf, der ihn das runde Leder ber den Rasen treiben sah: Fuballanhngern und -funktionren, Militrs und NS-Politikern. Verschiedene Behrden, Institutionen und Persnlichkeiten aus Sport, Militr und Politik versuchten deshalb, Walter fr ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Ihre Interessen kollidierten dabei teilweise, teilweise waren sie deckungsgleich. Die Biografie des jungen pflzischen Fuballstars und spteren Ehrenspielfhrers der deutschen Fuballnationalmannschaft, die fr die Zeit vor 1945 immer noch er-hebliche Lcken aufweist, wird auf der Grundlage von bisher nicht ausgewerteten Quellen um einige neue Erkenntnisse bereichert.

    1 Stammverein und andere Vereine

    Walter war seit seinem achten Lebensjahr Mitglied des 1. FCK. Er durchlief alle Stationen der Fuballabteilung, von der Schlerelf ber die Jugendmannschaften bis zur ersten Mannschaft, in der er von 1938 an spielte. Nach seiner aktiven Zeit bei den Vertragsspielern, ab 1959, folgten etliche Jahre in der FCK-Traditionsabtei-lung, bei den Alten Herren. In der Nationalmannschaft absolvierte Walter von 1940 bis 1958 insgesamt 61 Spiele.

    Als 20-Jhriger am 5. Dezember 1940 zur Wehrmacht eingezogen, war Walter zunchst in Kaiserslautern in der 23er-Kaserne stationiert, die ihren Namen dem Kniglich Bayerischen Infanterie-Regiment Nr. 23 verdankt. Er gehrte bis Mitte 1943 dem Stab des Infanterie- bzw. Grenadier-Ersatzbataillons 698 an (Standorte Kaiserslautern, Conflans-en-Jarnisy, Commercy und Thionville), sodann dem am 12. Juni 1943 aus Marscheinheiten als Heerestruppe aufgestellten Festungs-Ba-taillon 902 (Einsatzraum Italien: Sardinien und Elba sowie Korsika) und vom 1. Dezember 1943 bis Kriegsende den Luftwaffenjagdgeschwadern 11 und 52 (Abb. 1).2

    1 Vgl. HERZOG (2006, S. 112122, 137207 u. pass.).2 Vgl. HERZOG (2006, S. 174 f., 190206).

    Dr. Markwart HerzogSchwabenakademie Irsee

    Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg: Zankapfel zwischen Militr, Nationalelf, Vereinen und Gaupolitik

    SpW 38. Jg., 2008, Nr. 4

  • Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg 393

    Walter wurde vom Deutschen Fuball-Bund (DFB) und der Sport-presse immer wieder als ein Muster-beispiel fr untadeliges sportliches Verhalten, die Unter ordnung unter die Interessen der Nationalmann-schaft und insbesondere fr uner-schtterliche Vereinstreue hervorge-hoben. Die Abwerbung von Spielern wurde durch das Reglement des DFB ohnehin erheblich erschwert, das Ziehen von Spielern fr Geld oder geldwerte Vorteile als Verge-hen gegen das Amateurstatut3 ver-bandsjuristisch verfolgt und rigoros geahndet.

    In den Kriegsjahren indes wurde den Spielern der Vereinswechsel er-leichtert, wenn sie als Soldaten ver-setzt wurden. Sie konnten dann ohne Weiteres in militrischen Standort-mannschaften aktiv werden oder wa-ren, wenn bestimmte Formalitten eingehalten wurden, relativ schnell spielberechtigt fr Vereine in der Nhe des jeweiligen Militrstandorts; sie galten dann als Gastspieler. Das Gastspielerstatut4 sah vor, dass die Soldatenfuballspieler Mitglieder ihres Stammvereins blieben; sie konnten als Gste fr einen neuen Verein sowie als Urlauber fr ihren Stammverein spie-len. Gleichwohl belegen zahlreiche Klagen und Beschwerden in der Sportfach-presse, dass mit dem Gastspielerstatus viel Missbrauch getrieben, illegale Vereins-wechsel initiiert wurden. Ein derartiger Vorgang ist in der Biografie Walters nach-zuweisen und aufs Engste mit einem leidenschaftlichen Konflikt verbunden, den Reichstrainer Sepp Herberger mit einem bayerischen NS-Sportpolitiker ausgetra-gen hat.

    Dabei muss vorausgeschickt werden, dass die viel beschriebene Affenliebe5, die Herberger an den 1. FCK und dessen Spieler band, bereits ab 1939 nachzuwei-sen ist. In allen Fllen, in denen Fuballvereine sich in der Abwerbung Walters von dessen Stammverein versuchten auch dann, wenn dies nur auf Pressegerchten beruhte , schritt Herberger ein und setzte alles daran, um Walter dem 1. FCK zu erhalten. Jedenfalls enthlt der Herberger-Nachlass diesbezgliche Korrespon-

    3 Vgl. HAVEMANN (2005, S. 5062, 98101 u. pass.).4 Vgl. NS-REICHSBUND FR LEIBESBUNGEN (Jg. 2, Nr. 2, 14. 1. 1940, S. 2; Jg. 2, Nr. 40, 6. 10. 1940,

    S. 2); HERZOG (2006, S. 138 f., 164171 u. pass.).5 WALTER (2000, S. 121).

    Abb 1: Fritz Walter als Luftwaffenhauptgefreiter, Foto 1944 (Privatbesitz)..

  • 394 Markwart Herzog

    denz mit Kaiserslauterer Lokalpolitikern und Fuballfunktionren sowie mit der Reichssportfhrung.

    Bereits im Januar 1939 galt es, eine Abwerbung durch den FSV Frankfurt abzu-wehren, und im Mai 1941 vergewisserte sich Herberger, dass es sich bei Presse-nachrichten ber eine Versetzung des Soldaten Walter in die Reichshauptstadt und dessen Einsatz als Gastspieler bei Tennis Borussia Berlin um ein Gercht handelte. Auch nach Kriegsende wurde Herberger um Hilfe gerufen, als Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart bereits im Herbst 1945! Walter vom Betzenberg weg in lukrative Spielervertrge locken wollten.6 Selbst von den finanziellen Verspre-chungen auslndischer Vereine lie sich Walter in den 1950er Jahren nicht aus Kaiserslautern abwerben.

    2 Lothringische Vereine im Gau Westmark

    Ernster zu nehmen war ein Versuch der nationalsozialistischen Sportpolitik, Walter fr die Ziele des Gauleiters Josef Brckel einzuspannen. Brckel hatte nach dem Frankreichfeldzug das von deutschen Truppen besetzte Lothringen seinem Partei-gau einverleibt, den bisherigen Gau Saarpfalz zum Gau Westmark ausgebaut und als Verwaltungseinheit integriert. Ebenso wurde der bisherige Sportgau Sdwest 1940/41 um die lothringischen Vereine erweitert und den regionalen Strukturen des Parteigaus Westmark angepasst. Durch die Abstellung von lothringischen Leh-rern in der Pfalz oder von pflzischen und saarlndischen Beamten in der Verwal-tung Lothringens und hnliche Manahmen sollte eine homogene westmrkische Identitt, ein neues landsmannschaftliches Regionalbewusstsein7 hergestellt, die kulturellen Unterschiede der drei Volksgruppen nivelliert werden.8

    Dieselbe Strategie wurde im Sport verfolgt: So sollten beispielsweise lothrin-gische, pflzische und saarlndische Schiedsrichter in den jeweils anderen Regi-onen zum Einsatz kommen. Vor diesem Hintergrund ist der im August 1941 initi-ierte Versuch der Gauleitung zu verstehen, den Infanteristen Walter von Conflans nach Metz kommandieren zu lassen und beim dortigen FV als Gastspieler einzu-setzen. Brckel hatte sich in seinem ausgeprgten Hang zur mterhufung damals auch zum Gau- bzw. Bereichssportfhrer kren lassen. Einen Mitstreiter fand er im bayerischen Bereichssportfhrer Karl Oberhuber, einem Erzfeind Herbergers. Oberhuber hatte in der kurzen Zeit seiner Amtsfhrung (1941/42) alles daran gesetzt, um Herberger auf den verschiedensten Ebenen zu schaden und bei der Reichssportfhrung beispielsweise eine vom WM-System abweichende offensive re Taktik des Fuballspiels durchzusetzen. Eine Versetzung Walters nach Metz wre eine weitere willkommene Gelegenheit gewesen, um Herberger zu dpieren.

    Gleichwohl scheiterte der Transfer. Er htte nmlich die bizarre Konsequenz gehabt, dass Walter in derselben Gauliga als Urlauber beim 1. FCK und als Gastspieler beim Regionalkonkurrenten FV Metz htte spielen knnen. Somit hatte

    6 Dazu und zum Vorherigen: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 584,2; Nr. 68,1; vgl. HERZOG (2006, S. 82, 121 f.).

    7 Vgl. BRCKEL (1941).8 Dazu und zum Vorherigen vgl. HERZOG (2006, S. 129138).

  • Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg 395

    der Stammverein Walters gute Argumente, um die Realisierung dieses Plans zu verhindern. Dabei wurde der 1. FCK publizistisch von der Fachzeitschrift Der Ki-cker untersttzt, die sich am 12. August 1941 in einem kritischen Kommentar ge-gen diese Walter betreffende Transferpolitik wandte.9 Whrend Oberhuber mit geradezu missionarischem Eifer genuin sportpolitische Ziele verfolgte, standen bei Brckel neben purem Populismus volkstums- und regionalpolitische Gesichts-punkte im Vordergrund.10 Fr den Gau Westmark selbst, was keineswegs unge-whnlich war, kam Walter schlielich als Spieler der Gauauswahl, in der pflzische, saarlndische und lothringische Spieler aufgeboten wurden, mehrfach zum Ein-satz. Nur auf dieser Ebene wurde Walter zum Reprsentanten der nach dem Willen des Gauleiters neu zu etablierenden regional-kulturellen Identitt.

    Weniger problematisch war die Stationierung des Infanteristen Walter im lo-thringischen Diedenhofen (Thionville) von Dezember 1942 bis Mitte 1943. Walter strmte zwar einige Monate bei der dortigen TSG, die eine Klasse unter der Gau-liga spielte und somit dem 1. FCK nicht ins Gehege kommen konnte. Gleichwohl wre der TSG Diedenhofen der Aufstieg in die Gauliga beinah geglckt, und damit wre dem 1. FCK ein neuer Regionalrivale mit dem Spieler Walter zugewachsen. Hinter dieser Versetzung nach Thionville standen keine politischen Motive; denn das ganze Grenadier-Ersatzbataillon 698, in dem Walter damals stationiert war, wurde nach Thionville verlegt. Im Anschluss an die Diedenhofener Monate spielte Walter im Juni 1943, bevor er nach Italien versetzt wurde, in einigen Freund-schaftsspielen fr die Elf der TSG Saargemnd (Sarreguemines).

    3 Nationalmannschaft versus Stammverein

    Herberger war seit der Einberufung Walters im Dezember 1940 darum bemht, den Spieler fr die Nationalmannschaft verfgbar zu halten. Der 1. FCK indessen wollte Walter in Kaiserslautern stationiert sehen. Auch die meisten anderen Sportvereine verfolgten damals mit der Hilfe ihnen wohlgesinnter Militrs das Ziel einer heimat-nahen Stationierung ihrer Spitzenkrfte, um diese fr die Verbandsspiele und die finanziell lukrativen Privatspiele leichter einsetzen zu knnen.11 Herberger und der 1. FCK waren gemeinsam darauf aus, dass Walter der Fronteinsatz erspart blieb.

    Gleichwohl waren die Interessen Herbergers und die Wnsche des 1. FCK nicht immer deckungsgleich, wie beispielsweise folgende Notiz im Herberger-Nachlass belegt: Walter ist auf mein Anraten mit seinem Truppenteil nach Frankreich und nicht wie es der 1. F.C.K. wollte zu einem anderen Truppenteile bergetreten, um in K[aiserslautern] zu bleiben.12 Somit stand Walter, vom Sommer 1941 bis Dezember 1942 in Conflans und Commercy (Lothringen) stationiert, seinem 1. FCK nicht mehr so unproblematisch wie bisher zur Verfgung, sondern nur noch, wenn er beurlaubt war. Ob Walter bei seinem Stammverein spielen konnte

    9 Vgl. MENZEL (1941, S. 2).10 Dazu und zum Vorherigen vgl. HERZOG (2006, S. 138151).11 Vgl. GOCH & SILBERBACH (2005, S. 151155); HERZOG (2006, S. 175182, 190197; 2008,

    S. 73, 87, 109 f.); THOMA (2007, S. 157159).12 HERBERGER, undatierte Notiz: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 584,2 (Hervorhebungen nicht im

    Original).

  • 396 Markwart Herzog

    oder nicht, war von nun an vor fast jedem Spieltag der Gauliga bzw. Bereichsklas-se Westmark ein viel diskutiertes Thema der Sport- und Regionalpresse.

    Obendrein war der 1. FCK darber verstimmt, dass Walter sich insgesamt mehr an den Wnschen von Reichstrainer Herberger orientierte als an den Bedrfnis-sen des Fuballclubs. Bezglich der Abstellungen zur Nationalmannschaft be-schwerte sich der damalige FCK-Geschftsfhrer Friedrich Stumpf im September 1941 bei Bereichsfachwart Karl Zimmer, dass Walter nur noch auf Herrn Herber-ger hrt.13 Und als ruchbar wurde, Walter knnte fr den Kinofilm Das groe Spiel, an dem Herberger als Fachberater mitwirkte, zu weiteren Dreharbeiten in Prag bentigt werden, beklagte sich Stumpf direkt bei Herberger: Bereits whrend der vierwchigen Dreharbeiten in Berlin sei schlechter Einfluss auf Walter ausge-bt worden; er habe in gewissen Lokalen verkehrt und sei in der Grostadt ein ganz anderer Mensch geworden.14

    Dass Herberger sich 1941, gegen die Interessen des 1. FCK, fr die Stationierung Walters in Lothringen stark gemacht hatte, hing vermutlich damit zusammen, dass dort mit Oberfeldwebel Walter Nimmler ein Verbndeter Herbergers der Dienst-vorgesetzte Walters war. Herberger und Nimmler zogen nmlich an einem Strang, wenn es darum ging, Walter vor militrischen Kampfeinstzen zu verschonen.15 Im Fall Walters stellte Nimmler die Interessen des Sports ber die des Militrs. Nimmler war es denn auch, der Herberger dabei untersttzte, Walters Einsatz als Spieler bei der Pariser Soldatenelf zu hintertreiben.

    4 Truppenbetreuung: Pariser Soldatenelf

    Die Pariser Soldatenelf bietet ein bemerkenswertes Beispiel fr die Instrumentali-sierung des Fuballsports im Militr.16 Vom Dezember 1940 bis Dezember 1943 trug sie insgesamt 39 Fuballspiele aus. Diese Spiele standen im Dienst einerseits der Truppenbetreuung in Paris und anderen Stdten des besetzten Frankreich, andererseits der Unterhaltung der Heimatfront in verschiedenen Stdten des Reichsgebiets.17 Ihre Gegner waren groenteils Soldatenfuballmannschaften, aber auch zivile Vereine, Gauauswahl- und Stdtemannschaften. Ihr Grnder, der Leichtathlet und Handballspieler Richard Herrmann, war darauf versessen, diese aus in Paris stationierten Soldaten gebildete Elf mit Stars aus dem Reich zu verstr-ken, um Attraktivitt und Zuschauerzahlen der Matches, die von bis zu 40 000 Zu-schauern besucht wurden, zu erhhen (Abb. 2). So kamen zahlreiche Internationa-le seit der Zeit des Nationalsozialismus Nationalspieler genannt zu Kurzein-stzen nach Paris: Insgesamt waren es 25 Internationale, die in der Paris-Auswahl strmten und verteidigten.18

    13 STUMPF, Schreiben an Zimmer, 6. 5. 1941: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 584,2.14 STUMPF, Schreiben an Herberger, 23. 9. 1941: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 584,2.15 Vgl. HERZOG (2006, S. 175).16 Vgl. HERZOG (2008, S. 88111).17 Zu den Funktionen der Unterhaltung und Truppenbetreuung des Fuballs als Zuschau-

    erspiel in den Kriegsjahren des Nationalsozialismus vgl. BUDRASS (2007, S. 6267).18 HERRMANN (1984).

  • Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg 397

    Diese Engagements waren bei den Kickern sehr begehrt, weil sie vom blichen Soldatenleben freige-stellt werden mussten und ihnen in dieser Zeit die Annehmlichkeiten der Kulturmetropole an der Seine offenstanden. Sie konnten die gro-stdtischen Freizeitvergngen genie-en und Luxusgter zu den aus-beuterischen Konditionen der deut-schen Besatzer erwerben.19 Teilwei-se bestanden die Spiee und Vorge-setzten darauf, ihre Soldaten, die als Spieler abgestellt waren, nach Paris zu begleiten. Sie wollten ebenfalls an den Vorzgen des Grostadtlebens teilhaben. Oder sie machten ihren Untergebenen zur Auflage, bestimm-te Besorgungen in Paris zu erledi-gen. Herrmann erinnert sich, dass der Internationale Jakob Streitle vom FC Bayern Mnchen einmal von seiner Einheit nur unter der Bedin-gung nach Paris freigegeben wurde, dass er zwanzig Liter Flugbenzin mitbringe.

    Walter sollte bereits am 31. Au-gust 1941 fr die Pariser gegen eine Dresdner Soldatenelf strmen, was jedoch mangels Freistellung gescheitert ist. Zum ersten Mal stand Walter am 28. September 1941 in den Reihen der Soldatenelf, und zwar bei deren erstem Gastspiel im Reich. In diesem vom Kriegswinterhilfs-werk organisierten Match siegte Paris gegen eine Frankfurter Stadtauswahl 6:3. Fr Sonntag, den 19. Oktober 1941, wurde Walter nach Paris zum Spiel der Soldatenelf gegen Schalke 04 kommandiert, in dem die Gelsenkirchener Knappen mit 3:1 die Oberhand behielten. Dieses Paris-Engagement war hchst umstritten, Walter wur-de zum Zankapfel verschiedener Interessengruppen, die den Sachverhalt dement-sprechend unterschiedlich darstellen.

    Herrmann erinnert sich, Walters Einheit habe dem Spiel schriftlich zugestimmt. Walter sei in den bereits gedruckten Spielprogrammen angekndigt gewesen, sollte am Samstagvormittag in Paris ankommen und mittags im Hotel Dinard ein-treffen. Walter sa am 18. Oktober jedoch bereits in einem Zug, um ein Punktspiel des 1. FCK zu erreichen. Als Walter nicht verabredungsgem in Paris eintraf, habe Herrmann bei Walters Einheit angerufen, und Walter wurde nach Paris umgeleitet, wo er erst spt in der Nacht ankam. Er habe keine Fuballstiefel dabei gehabt und in Herrmanns Stiefeln (Schuhgre 41) spielen mssen. Herrmann zufolge soll

    19 Vgl. ALY (2005, S. 114158).

    Abb 2: Karikatur ber Richard Herrmann, der als Sportoffizier der Pariser Soldatenelf mit den Fu-ball- und Leichtathletikstars Walter Dzur, Rudolf Harbig und Karl Sesta wie mit Spielfiguren han-tiert (Privatbesitz).

  • 398 Markwart Herzog

    sich Walter ber diese und die spteren Fahrten nach Paris gefreut haben: Der hat gesagt, i fahr gerner nach Paris wie nach Kaiserslautern.20 Tatschlich erinnerte sich Walter noch Jahrzehnte spter sehr gern an die Freizeit- und Konsummglich-keiten, die Annehmlichkeiten und Erlebnisse, die mit diesen Paris-Aufenthalten verbunden waren.21 Gleichwohl hatte die Pariser Soldatenelf keine groe Freude am Schalke-Spiel des vllig bermdeten Pflzers.

    Zwei Tage nach diesem Spiel, am 21. Oktober 1941, klagte der damals in Lud-wigshafen stationierte Leutnant Heinz von Steynitz bei Herberger ber die Frustra-tion von Walters Vereinskameraden. Denn der 1. FCK war, seines Sturmfhrers beraubt, am 19. Oktober im Auswrtsspiel gegen Tura 1882 Ludwigshafen 1:4 un-terlegen. Von Steynitz, der das Spiel besucht hatte, bat Herberger, sich nach wie vor schtzend vor den jungen Walter zu stellen, damit er auch mal seinem Verein zur Verfgung steht. Er hngt doch nun mal und das ist doch selbstverstndlich mit Leib und Seele an seinem Verein und ist dort mit seinen Brdern [Ludwig und Ottmar] mehr oder weniger unersetzlich. Im brigen werden Sie ja auch in der Presse gelesen haben, da Walter einen bermdeten Eindruck gemacht hat, nachdem er die ganze Nacht vorher auf der Bahn rumgegondelt ist.22

    Und einen Tag spter gab Walters Dienstvorgesetzter Nimmler, der in dieser Sache selbst nach Paris gereist war, Herberger eine andere Darstellung als Herr-mann. Demzufolge habe das Oberkommando des Heeres den Paris-Einsatz Wal-ters verboten, doch Herrmann sei es gelungen, eine Rcknahme des Verbots zu erwirken. Nimmler musste auf Befehl des Herrn Militrbefehlshaber Frank-reich Walter aus dem Urlaub, Kaiserslautern, wohin der ber Sonntag beurlaubt war, mit Fernschreiben zurckrufen. Nimmler berichtete Herberger darber hin-aus von seiner Sorge um die sittliche Verfassung Walters. Allerdings konnte er Fritz nur das beste Zeugnis ausstellen. Er war usserst solide, wie immer. Von der Weltstadt hat er nichts gesehen. Darber hinaus wolle er, Nimmler, alles daran setzen, dass Walter nicht noch einmal zur Pariser Soldatenmannschaft komman-diert werde.

    Zu Herrmann bemerkte Nimmler: Nun hat dieser Mannschaftsleiter [Herr-mann] ziemlich viel Schwierigkeiten bei allen militrischen Dienststellen, wenn er jeweils die Mannschaft zusammen stellt. Aus diesem Grunde soll[en] auch ber Winter keinerlei Veranstaltungen mehr stattfinden. Bis zum Frhjahr werden Sie sicherlich Schritte unternommen haben, dass diesem belstand ganz abgeholfen ist. Es gibt hierfr ja sehr viele Grnde. Keinerlei Probleme indes hatte Nimmler mit der Abstellung Walters zu Lnderspielen, hier zu der unmittelbar anstehenden Begegnung gegen Dnemark am 16. November: Zu Ihrem Schreiben vom 15. 10. 41 darf ich Ihnen mitteilen, dass Walter selbstverstndlich zu ihrer Verfgung steht. Die Beantragung des Urlaubes wollen sie bitte ber das O.K.H. rechtzeitig in die Wege leiten.23

    20 HERRMANN (2007).21 Vgl. HERZOG (2006, S. 177).22 HEINZ VON STEYNITZ (2. Kompanie Panzerjger-Ersatz-Abteilung 33), Schreiben an Herber-

    ger, 21. 10. 1941: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 262.23 Alle vorherigen Zitate: NIMMLER (Stab Infanterie-Ersatzbataillon 698), Schreiben an Her-

    berger, 22. 10. 1941: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 262.

  • Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg 399

    Herberger antwortete Nimmler in einem Dankesschreiben: Von einer Freigabe Walters fr dieses [Schalke-]Spiel von seiten des Fachamtes [Fuball im National-sozialistischen Reichsbund fr Leibesbungen (NSRL)] kann keine Rede sein. Ich habe von mir aus bereits Schritte unternommen, um zu erreichen, dass Walter in Zukunft nicht mehr nach Paris berufen wird. Ob ich Erfolg haben werde, muss abgewartet werden. Walter ist in Frankreich stationiert und nach den bestehenden Bestimmungen auch fr seinen bisherigen Verein, den 1. F.C. Kaiserslautern, nicht mehr spielberechtigt. Wenn er nun von einer hheren militrischen Dienststelle Marschorder nach Paris bekommt, lsst sich sehr schwer etwas dagegen machen. Auf jeden Fall bleibt von mir aus nichts unversucht, dass Walter sonntags wieder in seinem Verein spielen kann; ich tue das allein schon darum, weil ich weiss, wie Fritz Walter an seinem Verein und seiner Mannschaft hngt.24

    Und an Walter schrieb Herberger: Schon am 23. Oktober habe ich Schritte unternommen, die verhindern sollen, dass Sie in Zukunft ohne Rcksicht auf die berechtigten eigenen und Vereinsinteressen einfach zum Antreten in der Pariser Mannschaft kommandiert werden knnen. Als der Brief von Oberfeldwebel Nimm-ler eintraf, war die ganze Angelegenheit bereits in unserem Sinne entschieden. Dr. [Georg] Xandry [Geschftsfhrer des NSRL-Fachamts Fuball] wird inzwischen auch schon Ihrem Verein von dieser Entwicklung Kenntnis gegeben haben.25

    Tatschlich wurde Herrmann nach dem Schalke-Match fr mehrere Monate nach Deauville-Trouville kommandiert, die Spiele der Pariser Soldatenelf wurden, wie Nimmler vorhergesehen hatte, vorbergehend eingestellt. Doch als Herrmann nach Paris zurckgekehrt war, lebten diese Matches sogleich wieder auf, und dem Sportoffizier gelang es, Walter sogar fr das erste Spiel nach der achtmonatigen Pause zu engagieren: Am 14. Juni 1942 besiegte die Pariser Soldatenelf eine Aus-wahl des Militrbefehlshabers Belgien/Nordfrankreich mit 5:2. Die Sportpresse, die Pariser Zeitung und andere Printmedien der deutschen Besatzer feierten den dieses Mal ausgeruhten Fritz Walter als Fuballwunder, Fuballrastelli und Ballartisten.

    In Vorberichten zur Begegnung gegen eine Soldatenelf aus Rennes, die am 2. August 1942 in Paris stattfand, wurde Walter zwar als Spieler angekndigt; er war jedoch, einige Tage zuvor von einem Lnderspiel aus Sofia zurckgekehrt, nicht in der Aufstellung vertreten. Bereits fr die Zeit vor diesem Lnderspiel gegen Bulga-rien am 19. Juli 1942 hatten Herberger und das Oberkommando des Heeres Walter ausdrcklich untersagt, in der Pariser Soldatenelf zu spielen.26

    Sein letztes Spiel absolvierte Walter in Paris am 6. Dezember 1942 in einem denkwrdigen Match der Wehrmachtelf Frankreich (Pariser Soldatenelf und Burgstern Noris27 kombiniert) gegen eine Standortmannschaft Mnchen (mit Spielern von TSV 1860 Mnchen und Wacker Mnchen). Dieses Spiel es endete 4:4, wobei Walter zwei Tore gelangen war ein Politikum, bei dem die Interessen Herbergers und Herrmanns einerseits sowie die der Reichssportfhrung und des

    24 HERBERGER, Schreiben an von Steynitz, 23. 10. 1941: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 262.25 HERBERGER, Schreiben an Walter (Stab Infanterie-Ersatzbataillon 698), 29. 10. 1941: DFBA,

    SH-N, Sa-B, Nr. 262.26 Vgl. HERZOG (2008, S. 107).27 Zur Soldatenelf Burgstern Noris vgl. HERZOG (2008, S. 6987).

  • 400 Markwart Herzog

    Oberkommandos der Wehrmacht andererseits kollidierten. Denn der internatio-nale Fuballspielverkehr war nach dem Freundschaftsspiel der Reichself in Bratis-lava gegen die Slowakei (5:2 am 22. November 1942) eingestellt worden. Die Reichssportfhrung setzte nun alles daran, um den Verdacht zu zerstreuen, dass sich Nationalspieler durch Sportveranstaltungen dem Fronteinsatz entziehen und der Drckebergerei beschuldigt werden knnten. Deshalb sollte Walter, auf Anra-ten Herbergers, unter einem Pseudonym spielen. Er wurde jedoch von der Fach-zeitschrift Der Kicker enttarnt.28 Der Reichssportfhrer soll darber sehr erzrnt gewesen sein.

    Nachdem keine Lnderspiele und zeitintensiven Trainingslager der National-mannschaft mehr mglich waren, nderte Herberger seine Strategie. Whrend er 1941 bei den Militr- und Sportbehrden Walters Engagement in der Pariser Solda-tenelf verhindern wollte, setzte er sich ab Ende 1942 mehrfach fr Walters Statio-nierung in Paris ein und wandte sich mit dieser Bitte sogar direkt an Herrmann.29

    Von 1939 bis 1941 hatte Herberger das Ziel verfolgt, Walter an den 1. FCK zu binden und mit Hilfe seiner Kontakte zum Militr heimatnah stationieren zu las-sen. Dabei zog er auch den Plan in Betracht, Nationalspieler in Kaiserslautern zu-sammenzuziehen.30 Umgekehrt bremste er alle Versuche, den Spieler von dessen Stammverein abzuwerben, aus. Auch als Walter bereits zur Wehrmacht eingezogen worden war, hielt Herberger an diesem Vorgehen fest. Von Mitte 1941 an lockerte Herberger diese Strategie, indem er, gegen den Willen des 1. FCK, Walters Statio-nierung in Lothringen befrwortete, weil er seinen Spieler dort unter Nimmlers Obhut wusste. Erst unter den Bedingungen des totalen Kriegs whlte der Reichs-trainer andere Wege, um Walter dem Fronteinsatz zu entziehen und bei weniger risikoreichen Truppenteilen unterbringen zu lassen. Nachdem die Stationierung in Paris gescheitert war, gelang es Herberger mit der Hilfe des Luftwaffenoffiziers Hermann Graf, Walter aus Italien abziehen und im Stab der Jagdgeschwader 11 und 52 stationieren zu lassen. Nach dem Krieg reaktivierte der nunmehrige Bun-destrainer die ursprngliche Strategie, Walter zum Bleiben in Kaiserslautern zu motivieren und ihm lukrative Abwerbungsofferten madig zu machen.

    5 Schluss und Ausblick

    Um den Fuballnationalspieler Fritz Walter konkurrierten in den Kriegsjahren verschiedene Interessengruppen: Zunchst wollte der 1. FCK als Stammverein an seinem Spieler festhalten und ihn nach Mglichkeit nicht fr die Nationalmann-schaft oder andere Zwecke abstellen. Verschiedene Vereine versuchten, Walter vom 1. FCK abzuwerben, teilweise auf dem Umweg ber das Gastspielerstatut. Die Regionalpolitik des Gauleiters Brckel stand hinter dem letztlich gescheiterten Versuch, Walter zum FV Metz zu transferieren. Und Herberger als Trainer der Nati-

    28 Ausgabe Nr. 50, 15.12.1942, S. 9.29 HERBERGER, Schreiben an Herrmann (3. Kompanie Luftnachrichten-Regiment Legion

    Condor Nr. 3 = Stabs-Luftnachrichten-Kompanie), 29. 1. 1943: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 22,1; vgl. HERBERGER, Ersatzlager Breslau!: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 23,1.

    30 HERBERGER, Schreiben an Walter, 23. 12. 1941: DFBA, SH-N, Sa-B, Nr. 584,2.

  • Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg 401

    onalmannschaft erzrnte den 1. FCK immer wieder, wenn er auf Walter fr Lnder-spiele und ausgedehnte Trainigslager Anspruch erhob. Dass es Herberger auf diesem Weg gelang, Walter vor dem Fronteinsatz zu bewahren und damit langfris-tig auch fr den 1. FCK zu erhalten, blieb der in kurzfristigen Zeiteinheiten vereins-egoistisch operierenden FCK-Geschftsfhrung verborgen.31

    Herberger gelang es, nicht nur Walter, sondern auch etliche andere Spieler aus der Nationalmannschaft und deren Umfeld vor Kampfeinstzen zu bewahren, von der Front zurckzurufen oder zeitweise in Ersatztruppenteilen stationieren zu lassen.32 Dabei kooperierte er einerseits mit zahlreichen sportfreudigen Offizie-ren; andererseits riskierte er Konflikte mit der Reichssportfhrung und dem Ober-kommando der Wehrmacht, die nach der Devise des Reichssportfhrers Hans von Tschammer und Osten handelten: Meine besten Sportler sollen auch meine bes-ten Soldaten sein.33

    Ganz eigene Ziele hatte der rhrige Luftnachrichtenoffizier Herrmann im Visier, der seinen Unterhaltungsveranstaltungen wie einem professionell und kommer-ziell aufgezogenen privaten Hobby nachging. Dabei verfolgte er nur teilweise die Interessen des Militrs, indem er Aufgaben der Truppenbetreuung erfllte, zu-gleich aber nicht ganz ohne Grund in dem Verdacht stand, die in Paris einge-setzten Spieler der Front zu entziehen. Eben deshalb wurde Herrmann nach Ein-stellung der Lnderspiele fr Herberger interessant, der 1942/43 versuchte, wenn auch vergebens, Walter in Paris unterzubringen. Der pflzische Ausnahmespieler berlebte den von Goebbels ausgerufenen totalen Krieg schlielich als Luftwaf-fensoldat in den Jagdgeschwadern Hermann Grafs und in dessen Militrfuball-mannschaft Rote Jger (Abb. 3). Graf hatte 1938/39 als Torhter zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft gehrt. Hitler verlieh ihm 1942 das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, und Goebbels bezeichnete ihn als einen bernazi, wie er im Buche steht, den man sich gut als Sturmfhrer der SA vorstellen knne.34 ber Graf und die sportlichen Aspekte seiner Zeit bei der Luftwaffe berichtete Walter ausfhrlich in einer eigenen Buch-verffentlichung.35

    Walter ist der einzige Internationale aus der Zeit des Nationalsozialismus, der 1954 bei der V. FIFA-Weltmeisterschaft am Wunder von Bern beteiligt war.36 Inso-fern ist seine Biografie von besonderem Interesse fr die Zeitgeschichte des Fu-ballsports.

    Quellen und Literatur

    ALY, G. (2005). Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus (4. Aufl.). Frankfurt a. M.: S. Fischer.

    31 Vgl. HERZOG (2006, S. 178).32 Vgl. LEINEMANN (1998, S. 201249).33 NS-REICHSBUND FR LEIBESBUNGEN (Jg. 2, Nr. 35, 1. 9. 1940, S. 1; Jg. 6, Nr. 3, 30. 1. 1944, S. 4).34 GOEBBELS (1993, S. 116).35 Vgl. WALTER (1959).36 Vgl. BRGGEMEIER (2005).

  • 402 Markwart Herzog

    BRGGEMEIER, F.-J. (2004). Zurck auf dem Platz. Deutschland und die Fuball-Welt-meisterschaft 1954. Mnchen: Deutsche Verlags-Anstalt.

    BRCKEL, J. (1941). Gau Westmark Eckpfeiler des Reiches. Die groe Rede des Gau-leiters im Wartburgsaal zu Saarbrcken. Die Westmark. Monatsschrift fr deutsche Kultur, 8, 189199.

    BUDRASS, L. (2007). Helmut Schn Kv. Der Fuball im nationalsozialistischen Deutsch-land. In J. MITTAG & J.-U. NIELAND (Hrsg.), Das Spiel mit dem Fuball. Interessen, Projektionen und Vereinnahmungen (S. 5168). Essen: Klartext.

    DFBA, SH-N, Sa/B: Deutscher Fuball-Bund, Frankfurt a. M., Archiv: Sepp Herberger-Nachlass, Sachakten / Briefe.

    GOCH, S. & SILBERBACH, N. (2005). Zwischen Blau und Wei liegt Grau. Der FC Schalke 04 im Nationalsozialismus. Essen: Klartext.

    GOEBBELS, J. (1993). Die Tagebcher von Joseph Goebbels. Hrsg. von ELKE FRHLICH. Teil II: Diktate 19411945, Bd. 7: JanuarMrz 1943. Saur: Mnchen u.a.

    HAVEMANN, N. (2005). Fuball unterm Hakenkreuz. Der DFB zwischen Sport, Politik und Kommerz. Frankfurt & New York: Campus.

    HERRMANN, R. (1984). Interview. Stuttgarter Zeitung (Lokalteil Kornwestheim und Nach-barschaft), 9.6.1984.

    HERRMANN, R. (2007). Zeitzeugengesprch, 17. Mai 2007.HERZOG, M. (2006). Der Betze unterm Hakenkreuz. Der 1. FC Kaiserslautern in der

    Zeit des Nationalsozialismus. Gttingen: Die Werkstatt.HERZOG, M. (2008). Sportliche Soldatenkmpfer im groen Kriege 19391945. Fuball

    im Militr Kameradschaftsentwrfe reprsentativer Mnnlichkeit. In DERS. (Hrsg.), Fuball zur Zeit des Nationalsozialismus. Alltag Medien Knste Stars (Irseer Dia-loge: Kultur und Wissenschaft interdisziplinr, 13, S. 67148). Stuttgart: Kohlhammer.

    LEINEMANN, J. (1998). Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende. Reinbek: rororo.

    Abb 3: Luftwaffensoldatenfuballmannschaft Rote Jger beim Hitlergru (von links): Bruno Klaffke, Fritz Walter, Friedel Klagges, Walter Bammes, NN, Hermann Eppenhoff, Albrecht Friedel, Hermann Koch, Alfons Moog, NN, Franz Hanreiter, Foto 1944 (Privatbesitz).

  • Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg 403

    Menzels, E. (1941). Sddeutsche Reise. Der Kicker. Die deutsche Fuballillustrierte, 21 (32), 2 (Regionalausgabe Sdwest und Hessen).

    ns-Reichsbund fR leibesbungen (Hrsg.). (1940; 1944). NS-Sport. Berlin: Deutscher Verlag.

    ThoMa, M. (2007). Wir waren die Juddebube. Eintracht Frankfurt in der NS-Zeit. Gttingen: Die Werkstatt.

    WalTeR, F. (2000). 3:2. Die Spiele zur Weltmeisterschaft (Jubilumsedition zum 80. Ge-burtstag von Fritz Walter). Mnchen: Stiebner.

    WalTeR, F. (1959). 11 rote Jger. Nationalspieler im Kriege (3. Aufl.). Mnchen: Copress.

    Neuerscheinungen

    Steinwasenstr. 68 73614 Schorndorf Tel. (0 71 81) 402-125 Fax 402-111Internet: www.hofmann-verlag.de E-Mail: [email protected]

    Prof. Dr. Hajo Bernett, berarbeitet und erweitert von Prof. Dr. Hans-Joachim Teichler und Berno Bahro

    Nationalsozialistische LeibeserziehungEine Dokumentation ihrer Theorie und Organisation

    2., berarbeitete Auflage 2008

    Mit dem 1966 erschienenen Band 1 der Reihe Theorie der Leibes-erziehung: Texte Quellen Dokumente durchbrach Hajo Bernett den Mantel des Schweigens, der sich ber die Geschichte der Lei-besbungen im Nationalsozialismus gelegt hatte. Damit regte er mageblich eine Erforschung der Geschichte des Schulsports im nationalsozialistischen Deutschland an. Da diese Basislektre seit Jahren vergriffen ist, legen Hans Joachim Teichler und Berno Bahro auf der Basis einer umfangreichen Dokumentensammlung von Bernett eine zweite, erweiterte und aktualisierte Auflage vor.

    DIN A5, 344 Seiten ISBN 978-3-7780-6012-4 Bestell-Nr. 6012 E 29.90

    Prof. Dr. Helmut Digel

    QuergedachtEssays zum Sport

    Aus der wichtigsten Nebensache ist lngst ein kulturell, wirtschaft-lich und sozial bedeutsames Phnomen geworden. Der Sport kann in den vergangenen Jahren auf ein Wachstum verweisen, wie dies fr keinen anderen gesellschaftlichen Bereich in vergleichbarer Wei-se der Fall ist. Diese Entwicklung verweist zum einen auf die beson-dere Qualitt des Sports und auf seine vielfltigen Funktionen, die er zu erfllen bemht ist. Sie verweist zum anderen aber auch auf eine zunehmende Inanspruchnahme und Beeinflussung. In diesem Buch werden die Probleme und Herausforderungen beschrieben, mit denen die Organisation des Sports heute konfrontiert ist, es werden aber auch Chancen und Mglichkeiten aufgezeigt.

    17 x 21 cm, 288 Seiten ISBN 978-3-7780-8530-1Bestell-Nr. 8530 E 24.90