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seit 1888 Heft 6 · Nov./Dez. 2004 Zeitschrift des Eifelvereins Jahrgang 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.eifelverein.de in der Eifel vom 12.–17. 7. 2006 G 2523 Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr Eifeljahrbuch 2005 siehe Rückseite Umschlag

Frohe Weihnachten und ein glückliches - Eifelverein · Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr h 2005 kseite g. Zum Jahreswechsel Liebe Eifelfreunde, In dieser letzen Zeitschriftenausgabe

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seit 1888

Heft 6 · Nov./Dez. 2004 Zeitschrift des Eifelvereins Jahrgang 99E-Mail: [email protected] Internet: www.eifelverein.de

in der Eifelvom 12.–17. 7. 2006

G 2523

Frohe Weihnachtenund ein glückliches

neues Jahr

Frohe Weihnachtenund ein glückliches

neues Jahr

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Umschlag

Zum Jahreswechsel

Liebe Eifelfreunde,

In dieser letzen Zeitschriftenausgabe des Jahres 2004 ergreife ichgerne die Gelegenheit, Ihnen allen Dank zu sagen für IhrEngagement zum Wohle unserer schönen Eifel und für Ihre Solidaritätmit dem Eifelverein. Unser Verein lebt und fällt mit Ihrer Mitgliedschaftund Ihren Aktivitäten, zu denen ich nicht nur das Wandern zähle,sondern auch die Jugendarbeit, den Naturschutz, die Kulturpflege, dieMedienarbeit und das Wegewesen.

Wenn es uns weiterhin gelingt, diese vielfältigen und damit attraktiven Angebote im Eifelvereinauch zukünftig aufrecht zu erhalten, dann brauchen wir uns um unseren Mitgliederbestandkeine Sorgen zu machen.

Sehr wohl besorgt mich die in letzter Zeit zu beobachtende Entwicklung, dass einigeOrtsgruppen Probleme haben, den Posten des – meistens aus Altersgründen –ausscheidenden Vorsitzendens bzw. frei gewordene Vorstandsämter neu zu besetzen. DieHauptursache liegt – und das zeigen meine vielen Gespräche mit den Betroffenen – darin, dassimmer weniger ehrenamtlich Tätige bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dies ist keintypisches Eifelvereins-internes Problem, sondern ein gesellschaftliches. Diese Erkenntnis darfuns nicht dazu verleiten, sich damit abzufinden. Nein, meine lieben Eifelfreunde, wir müssendem entgegen treten, wenn wir nicht ganze Ortsgruppen ob unbesetzt gebliebenerVorstandsämter verlieren wollen. Jedes einzelne Mitglied möge sich prüfen, ob es bereit sei,eine Funktion in unserem Eifelverein zu übernehmen.

Aus eigener Erfahrung als langjähriger Vorsitzender der OG Breinig kann ich Ihnen nur sagen,dass eine solche Aufgabe viel Freude und – insbesondere für die frisch aus dem Berufslebenausgeschiedenen Mitglieder – eine große Genugtuung und damit Zufriedenheit imfortgeschrittenen Lebensabschnitt bereitet.

So habe ich auf meinem diesjährigen Wunschzettel für unseren Eifelverein nur den einenWunsch, dass mein Appell an Sie, mehr Verantwortung im Eifelverein zu übernehmen, auffruchtbaren Boden fällt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine besinnliche Adventszeit,ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr.

„Frisch auf“

Ihr

(Dr.-Ing. Hans Klein)– Hauptvorsitzender –

Titelbild: © Robert Willms, Stolberg-Werth

1AUF DEN SPUREN DER KAROLINGER

Kaiser Lothar und die Eifel Aachen, Sinzig und Prüm vor 1.150 Jahren

Von Dieter Schewe

Sinzig. Am 16. Januar 855 schenkte Kaiser Lo-thar I. die St.Peters-Kapelle in Sinzig dem damali-gen Marien- und heutigen Domstift in Aachen; sieblieb bei diesem 950 Jahre, bis 1804. Die Schen-kungsurkunde ist für Aachen nicht nur wegen desGeschenks, sondern deswegen besonders be-deutsam, weil es die älteste Kaiserurkunde Aa-chens ist1 und eine fehlende Gründungsurkundefür den Aachener Dom ersetzt; denn in ihr wird be-stätigt, dass schon Lothars Vorfahren, die KaiserKarl der Große und Ludwig der Fromme, nichtbloß eine lockere Klerikergemeinschaft, sondernein Stift als feste Körperschaft in Aachen einge-richtet hatten.Schon 12 Tage später, am 28. Januar 855, machtLothar auch dem karolingischen HausklosterPrüm wegen der Vorsorge für sein Seelenheil eineSchenkung in den Orten Borler und Hoffeld im Ei-felgau und zur Vorbereitung seines Eintritts in die-ses Kloster am 19. September 855 eine weitere.Am 23. September 855 trat Kaiser Lothar zusam-men mit seinem Berater Hilduin, dem früherenErzkaplan und jetzigen Archidiakon und Abt desBonner Cassius-Stifts, als Mönch in Prüm ein. Erstarb am 29. September in Prüm und wurde dortbestattet. So galt Kaiser Lothars Sorge im letztenLebensjahr 855 den Orten Aachen, Sinzig undPrüm an und in der Eifel.

König Pippin und seine beiden Pfalzen inDeutschland 762/765 Diese drei Orte standen schon fast 100 Jahre frü-her in einem historisch-geographisch-geometri-schen Zusammenhang: Kaiser Lothars Urgroßva-ter, König Pippin, errichtete 762 im Zuge derSicherung seiner Königsherrschaft eine Reihe vonPfalzen, in Deutschland zuerst 762 die in Sinzig,

danach 765 die in Aachen und gründete am 13.August 762 sein Hauptkloster in Prüm. Am 10. Juli762 hatte er diesem schon im Vorgriff die „cella“(Mönchsniederlassung) in Kesseling, unterhalbder Hohen Acht gelegen, geschenkt.Zwischen Sinzig und Aachen ließ er unter Verwen-dung von spätrömischen Teilstücken die Sinzig-Aachener Heerstraße herstellen, die danach fürdie Krönungszüge von Frankfurt nach Aachen undvon Pilgern noch länger als 1.000 Jahre benutztwurde. Sie führte in gerader Linie über Sinzenichbei Zülpich, das genau in der Mitte zwischen Sin-zig und Aachen liegt. Damit durchschnitt sie dasVorgebirge der Eifel und trennte es landkartenmä-

Sinzig. Die erste authentische Abbildung eines karolin-gischen Herrschers zeigt Kaiser Lothar mit seiner Thron-wache. Lotharevangelium um 865

© Nationalbibliothek Paris

1 Belege für die Angaben in Dieter Schewe, GeschichteSinzigs und seiner Königspfalzen – Angelpunkte derRömer, Karolinger und Staufer zwischen Ober- undNiederrhein, 40-1227. Geschichtsforschungen Rhein-lande, Sinzig (Zehnthof) 2004; für die Prümer Urkun-den: Reiner Nolden, Das Goldene Buch von Prüm,Geschichtsverein Prümer Land, 1997.

KAISER LOTHAR UND DIE EIFEL2

ßig von der Hohen Eifel. Die Straße führte späterüber Düren am Rand der Kölner Bucht entlang.Eigenartigerweise sind Sinzig und Aachen in di-rekter Linie gleichweit von Prüm entfernt, nämlich

68 Kilometer, und die Verbindungslinien beider bil-den bei Prüm einen fast rechten Winkel. Zusam-men entstand so ein gleichschenkliges Dreieck,das den Nordteil der Eifel umschloss – man könn-te nach Kaiser Lothars Schenkungen 855 sagen:Die karolingische Hälfte der Eifel!

Pfalz Sinzig 842:Die Kausalkette zur Reichsteilung

Kaiser Lothar, schon 817 zum Mitherrscher KaiserLudwigs des Frommen erhoben, hat die Sinzig-Aachener Straße auf seinen Reisen zu seinen Re-gierungssitzen in Regensburg (ab 817) und Italienund (ab 830) als Straße für seine Heerzüge gegenseinen Vater Ludwig vielfach benutzt. SeineSchenkung der Sinziger Pfalz 855 an das Aache-ner Marienstift fand den Anlass allerdings in derErinnerung an seine Flucht 842 von Sinzig aus aufdieser Straße nach Aachen. Lothar hatte nachdem Tod Kaiser Ludwigs des Frommen den größ-ten Teil des Karolingerreichs und die Vorherrschaftvor seinen Brüdern Ludwig dem Deutschen (Ost-franken) und Karl dem Kahlen (Westfranken) mitRecht beansprucht, hatte aber 841 die Schlacht inFontenoy (Mittelfrankreich) verloren. Die beidenBrüder verschworen sich 842 in Straßburg gegenLothar, ihre Heere trafen in Koblenz zusammenund ein Heerbann fuhr den Rhein hinab zur PfalzSinzig, wo sich Lothar aufhielt. Nachdem seinebeiden Brüder den Übergang über die Mosel er-zwungen hatten und Lothar einzukesseln drohten,

Grab Kaiser Lothars I. in der St. Salvator-Basilika in Prüm© Prümer Impressionen, Eifelverein Prüm 1972

Sinzig. Heute Zehnthof,damals Pfalz Sinzig© R. Giraud, Sinzig

KAISER LOTHAR UND DIE EIFEL 3

floh dieser am 19. März 842 nach Aachen, verteil-te dort seine Schätze und die des Marienstifts andie ihm verbliebenen Anhänger und floh weiternach Châlons. Im Frieden von Verdun 843 wurdedas Reich Karls des Großen dreigeteilt, den mitt-leren Teil behielt Kaiser Lothar.

Man hat sich daran gewöhnt, als Termin für denZusammenbruch des Karolingerreichs den Tagder Straßburger Eide der beiden Brüder Ludwigund Karl in fränkisch-deutscher und altfranzösi-scher Sprache anzusehen, aber erst als KaiserLothar seine Flucht in Sinzig begann, gab er dieHoffnung auf, seine Nachfolge als Alleinherrschernach den Kaisern Ludwig der Fromme und Karlder Große auf Dauer durchsetzen zu können.

Schenkungsmotive Kaiser Lothars 855

Dem Kaiser Lothar ist die Schenkung der PfalzSinzig an Aachen sicherlich durch die Geistlichkeitdes Aachener Marienstifts nahegelegt worden, siewird ihn an die Verteilung auch ihrer Schätze 842erinnert haben, es handelte sich um eine Wieder-gutmachung, wurde das Stift doch daraufhin 950Jahre lang mit Sinziger Wein versorgt. Sicherlichhat aber auch Lothars Erinnerung an seine dama-lige Flucht eine Rolle gespielt, die er sozusagendadurch übertünchen wollte, dass er sie mit derErinnerung an die anschließenden zwölf friedvol-len Jahre seiner Herrschaft in den Hintergrunddrängte. Von größerer Bedeutung als solche per-sönlichen Motive werden allerdings geographisch-geopolitische Überlegungen gewesen sein, be-sonders die darüber, wie er die Präsentation der

königlichen Macht am Rhein auf Dauer sicherstel-len könne, ohne sie an Vasallen aus der Hand zugeben. Hierzu setzte Lothar eben das AachenerReichsstift ein.Sowohl bei der Errichtung der Pfalz Sinzig 762 wiebei ihrer Schenkung 855 spielt die Lage Sinzigsam Rhein und am Ostrand der Eifel eine entschei-dende Rolle. Von Süden den Rhein hinab kom-mend bietet die Gestalt der Landschaft erst hierdie Möglichkeit, die Eifel zu „umrunden“, ohnedurch große Höhen und tiefe Bachtäler gehindertzu werden; erst hier bieten sich zwei Wege, nachAachen oder nach Köln, an. Umgekehrt musstejeder, der von Norden oder Nordwesten kam,durch die „Sinziger Pforte“, um nach Mainz oderFrankfurt zu gelangen. Alle späteren Karolingerhaben diese geographische Lage in ihre Planun-

Der Kaiserstuhl im Aachener Dom© Theo Broere, Bad Münstereifel

Sinzig. Zehnthof (Pfalz)Sinzig: Villa mit Saal

© D. Schewe

gen einkalkuliert, auch Kaiser Lothar hat dies zurSchaffung der engen Verbindung zwischen Aa-chen und Sinzig veranlasst.

Wirkungen der Schenkung Sinzigs

Nach dem Frieden der drei karolingischen Brüdervon Verdun 843 hat Kaiser Lothar auf verschiede-ne Weise versucht, den Zusammenhalt des Karo-lingerreichs zu stärken, natürlich unter seinerFührung, so durch übergreifende kirchliche Ver-bindungen, z. B. Synoden, durch „Frankentage“,durch grenzüberschreitende Güterverwaltungenu. ä., allerdings ohne wesentliche Erfolge. Dazugehörte auch die Festigung des karolingischenHerrschaftssitzes in Aachen als gemeinsamesZentrum und die Schenkung der Pfalz in Sinzig855. Sie diente auch dem Zweck, dem AachenerReichsstift einen festen Halt am Rhein zu geben.Lothars Hoffnung darauf hat sich in den nächsten600 Jahren erfüllt und bewährt, solange, wie diedeutschen Könige in Aachen gekrönt wurden (bis1531), am deutlichsten in der Zeit der Staufer, alsKaiser Friedrich I. und seine Söhne Sinzig alsPfalz erneuern ließen. In unserem Zusammen-hang erscheint es ebenso wichtig, dass durch dieBenutzung und den königlichen Schutz der Aa-chen-Sinziger Heerstraße die nördliche Eifel indiesen 600 Jahren und länger im Zentrum derReichspolitik blieb.

In der Sicht der Nationalgeschichte Deutschlandsund Frankreichs erschienen Zeit und Wirken Kai-ser Lothars und der folgenden Karolinger nur alsein Übergang vom Einheitsreich zum National-

staat, aber für das Land zwischen Rhein undMaas und besonders für die Eifel war es eine Zeit,in der der politische Schwerpunkt eben hier lag.Die beiden Pfalzorte Sinzig und Aachen sind nichtzufällig gleich weit vom karolingischen Hausklos-ter Prüm entfernt, sondern fassten die nördlicheEifel als Zentralraum zusammen.Kaiser Lothar I. schenkte 855 nicht nur Sinzig anAachen, sondern bedachte im gleichen Jahr auchdas Prümer Kloster. Dies sollte die Zusammenge-hörigkeit der drei Orte unter der karolingischenHerrschaft bestätigen, wie diese sein UrgroßvaterKönig Pippin mit der Schenkung der KlosterzelleKesseling aus dem Fiskus Sinzig an Prüm 762 be-gründet hatte. Aus dieser räumlichen Verbindungder drei Orte erklärt sich Lothars Fürsorge in denMonaten vor seinem Eintritt in das Kloster Prüm.

Schenkungen an Prüm Die Schenkungen Kaiser Lothars in seinen letzten12 Jahren (843-855) an das Kloster Prüm verfolg-ten unmittelbar das Ziel, es wirtschaftlich zu stär-ken, und mittelbar, es auf Dauer in die Lage zuversetzen, ihm und der kaiserlichen Familie dortein dauerndes Gedenken und ein ewiges Gebetzu garantieren. Zahl und Größe seiner Schenkun-gen an Prüm sind, wie die folgende Aufstellungzeigt, eindrucksvoll, aber zeitlich unterschiedlich.Aus der Aufstellung der Urkunden lässt sich er-kennen, dass Kaiser Lothar in den Jahren 841 bis845 dem Kloster Prüm Freiheiten, Bestätigungenund Genehmigungen zukommen ließ und erst-mals 846 Höfe (in Gilsdorf bei Münstereifel) ver-

KAISER LOTHAR UND DIE EIFEL4

Im Inneren der Prümer Basilika© Verkehrsamt Prüm

KAISER LOTHAR UND DIE EIFEL 5

Datum Ausstellungsort Geschenk in/für den Ort

17.02.841 Aachen Immunität etc. Prüm

02.841 – Abgabenfreiheit Prüm

12.11.842 Diedenhofen Bestätigung eines Geschenks Villance/Ardennen

25.05.844 Thommen Zollfreiheit Prüm

04.11.844 Prüm Genehmigung eines Bitgau, östl. Bitburg und Gütertausches Klüsserath

01.01.845 Aachen Tausch-Genehmigung Duppach bei Kalenborn-Gerolstein

06.12.846 Vlatten Mansen (Hof) Gilsdorf westlich Münstereifel

20.05.851 Aachen Bestätigung Borcido im Condroz/Ardennen

25.02.854 Lüttich Mansen (Hof) Wallersheim östl.Prüm

10.07.854 Manderfeld Villa Awans im Haspengau

28.01.855 Aachen Mansen Borler und Hoffeld bei Kelberg

19.09.855 Schüller Villa (Ober-)Elvenich östl. Zülpich

Kaiser Lothars Schenkungen an das Kloster Prüm

schenkte. Nach einer Pause von weiteren siebenJahren verschenkte er dann 854/855 in der EifelHöfe in Wallersheim östlich von Prüm, in Borlerbei Kelberg, in Hoffeld an der oberen Ahr und dasDorf Oberelvenich bei Zülpich. Man muss dieSchenkungen dieser Höfe und Orte im Zu-sammenhang mit denen sehen, die schon KönigPippin 100 Jahre zuvor dem gleichen Kloster ge-macht hatte, nämlich von Rommersheim beiPrüm, Gerolstein (villa Sarabodis), Rheinbach undnahebei Peppenhoven. Zu ihnen war 844 das Fili-alkloster Münstereifel getreten2.

854/55 füllte Kaiser Lothar offensichtlich regionaleLücken, um die Besitzungen des Klosters Prüm inder Eifel miteinander zu verbinden. Nur der Über-gang über den Ahbach bei Dreis, den ein Vorläuferder heutigen Burg deckte3, blieb ausgenommen.

2 Dort 844 ein Fernwunder in Sinzig.3 Dazu Dieter Schewe, Burg Dreis in der Mitte der Eifel

– 700 Jahre Wacht an Weiher und Ahbach, Ge-schichtsforschungen Rheinlande, Sinzig (Zehnthof)2004.

Sinzig. Zehnthof (Pfalz) Sinzig: Dachterrasse

© D. Schewe

Mit der Schenkung von Oberelvenich erweiterteLothar sogar den Besitz Rheinbach des KlostersPrüm an der Sinzig-Aachener Heerstraße. So ver-stärkten Lothars Schenkungen nicht nur die Wirt-schaftskraft des Klosters Prüm, wie es das Prü-mer Urbar von 893 zeigt, vielmehr verfolgten dieSchenkungen auch das Ziel, den durch das Klos-ter vermittelten Königsbesitz zusammenzuhalten.

Die Eifel-Pfalzen Kaiser Lothars Aus den Ausstellungsorten der Urkunden lassensich auch Erkenntnisse geographisch-geopoliti-scher Art ziehen, es wird nämlich ein Dreieck, mitPrüm ein Geviert von neuen Pfalzen der KaiserLothar und Ludwig des Frommen, seines Vaters,erkennbar. In ihnen stellte Lothar fast die Hälfteseiner angeführten Urkunden aus, nämlich in Vlat-ten, Schüller, Manderfeld, Thommen, und eben inPrüm.Vlatten, als Flatana schon 836 z. Zt. Ludwigs desFrommen genannt, liegt nahe der direkten Stra-ßenlinie Sinzig–Aachen zwischen Sinzenich undHeimbach.

Schüller bei Jünkerath liegt genau südlich vonVlatten, 34 Kilometer entfernt; Lothar hat dort 855auf dem Zug von Aachen nach Prüm kurz vor sei-nem Tod Station gemacht. Manderfeld findet sichrecht genau westlich von Schüller, kurz hinter derheutigen belgischen Grenze. Thommen, ebenfallsin Belgien südlich von St. Vith, liegt 24 Kilometerwestlich von Prüm.Aus den neun Ausstellungsorten (also mit Aa-chen, Prüm, Lüttich, Diedenhofen) und derenLage in der und um die Eifel ist zu schließen, dassKaiser Lothar die Eifel gut gekannt hat, er wirdauch in einigen der verschenkten Orte gewesensein, und die Reisen zu sieben Pfalzen und Prümhaben ihn zu verschiedenen Jahreszeiten durchdie Landschaften der Eifel geführt.Die vier Pfalzen darf man sich nicht nur als Aufent-halte ausschließlich für Jagden in den Eifelwäl-dern vorstellen; denn sie sind zu unterschied-lichen Jahreszeiten als Tagungsorte verwendetworden. Sie zeugen von Lothars Vorstellung, dassdie Eifel die Mitte seines Mittelreichs und Aus-gangspunkt in alle Richtungen ist.Zusammen mit der Ausweitung der BesitzungenPrüms zur Sinzig-Aachener Heerstraße schlossdas Geviert der neuen Pfalzen die Eifel auf undgab ihr eine innere Struktur.

Kaiser Lothars Nachwirken Die Ausdehnung Prüms, das Geviert der neuenPfalzen und die Schenkung der Sinziger Kapellean das Aachener Marienstift hatten letztlich dasgemeinsame politische Ziel, mittels der Ausstrah-lung von Stift und Kloster das zu erreichen, wasLothar kriegerisch nicht erreicht hatte, nämlich dieAusdehnung seiner Macht über den Rhein und dieMaas hinweg nach Osten und Westen. Auch wenndies weder ihm noch seinen Nachfolgern gelang,vielmehr die langfristigen Entwicklungen ent-gegengerichtet verliefen, ist nicht zu übersehen,dass seit 855 Sinzig für alle Könige bis 1531 derAngelpunkt am Rhein für den Weg nach Aachenblieb.Kaiser Lothar, Karolinger der 5. Generation, istderjenige Herrscher, der der Eifel zu einer neuenStruktur verhalf und damit – nach König Pippin –mehr als andere Könige neue Wege zu und in ihröffnete. Sein Wirken für die und in der Eifel in denletzten 12 Jahren seiner Regierung sollte nach1.150 Jahren der Vergessenheit entrissen werden.

Dieter Schewe, Im Ellig 8,53424 Remagen-Oberwinter

KAISER LOTHAR UND DIE EIFEL6

Sinzig. Zehnthof (Pfalz) Sinzig: Innenhof © D. Schewe

HERBSTTAGUNG 7

Unser Eifeltag in TrierKaiser Konstantin und die Natur-/Kulturpreisträger waren Hauptpersonen

Von Helga Giesen (Hauptmedienwartin)

OG Trier. Viele Eifelfreunde trafen sich AnfangOktober zur traditionellen Herbsttagung des Eifel-vereins, dem „Eifeltag“, in der Kaiserstadt Trier.Gleichzeitig fand der 51. Kongress der Europäi-schen Vereinigung für Eifel und Ardennen (EVEA)statt, den die deutsche Landesgruppe zum11. Mal ausrichtete. Tagungsort war das idyllischüber den Dächern der Stadt gelegene Robert-Schuman-Haus, das nach einem großen Euro-päer benannt ist. Als französischer Außenministerwar er 1950 der Initiator der Europäischen Ge-meinschaft für Kohle und Stahl, die den europäi-schen Integrationsprozess in Gang setzte.

Das Motto der gemeinsamen Veranstaltung„Römer, Reben, Relaxen“ sollte die Bedeutungder Kultur auch für den Tourismus hervorheben.Diesen Schwerpunkt setzte die OG Trier auch imVormittagsprogramm des Eifeltages, denn nebendrei Wanderungen wurden zwei Stadtführungenangeboten. Zum einen konnte unter kundiger Füh-rung das römische und mittelalterliche Trier ent-deckt werden, zum anderen galt ein ausführlicherBesuch der romanischen Abtei St. Matthias, die

auch heute noch das Ziel zahlreicher Wallfahrerist. Nach den Nord-Süd-Pilgerwegen zum Grabdes Apostels ist auch der 225 km lange HHW 6des Eifelvereins von Aachen nach Trier benannt.Das Thema setzte sich fort im Festvortrag vonObermuseumsrat Lothar Schwinden, der nebender Verleihung des „Konrad-Schubach Natur- undKulturpreises“ im Mittelpunkt der Festversamm-lung am Nachmittag stand.

In lebendiger und anschaulicher Weise beschriebSchwinden Kaiser Konstantins Hofhaltung in derBasilika und die Blütezeit der Stadt und ihres Um-landes, von der viele römische Funde und Bautenzeugen. Er verwies auf die Vorbereitung zur gro-ßen Konstantin-Ausstellung im Jahr 2007, die vonTrier zusammen mit den Städten Luxemburg,Metz und Saarbrücken ausgerichtet wird.

In seinem Grußwort zur Eröffnung der Festver-sammlung wies der Hauptvorsitzende Dr. HansKlein auf die besondere Beziehung von Trier zumEifelverein hin. Stammt doch der Gründer Dr.Adolf Dronke aus dieser Stadt. Zeitgleich mit demHauptverein entstand unter seiner Leitung auchdie Ortsgruppe Trier. Auch an seine Vorgänger imAmt erinnerte Dr. Klein. Gerhard Schwetje und Eh-

OG Trier. Gut besucht wardie Aula im Robert-Schu-

man-Haus, wo die Festver-sammlung stattfand.

© H. Giesen

UNSER EIFELTAG IN TRIER8

renvorsitzender Konrad Schubach waren Regie-rungspräsidenten in Trier. 1979 war die StadtGastgeber des Deutschen Wandertages.

EVEA-Ehrenpräsident Albert Gehlen, der die Ver-einigung mehr als ein Vierteljahrhundert lang ge-prägt hat, stellte der Versammlung seinen am Vor-mittag ernannten Nachfolger Franz Bittner vor.„Ein vereintes Europa ist ‚der’ Auftrag für unsereGeneration“, betonte er, wo könne man die Handbesser dazu ausstrecken als in diesem von derArdennen-Offensive geprägten Raum. Dass Trierin dieser über Jahrhunderte von Kriegen gepräg-ten Region keine Grenzstadt mehr ist, sonderneine Stadt im Herzen Europas, unterstrich auch

die Bezirks- und Ortsgruppenvorsitzende AnitaKruppert. Triers Oberbürgermeister HelmutSchröer hieß die Eifelvereins-Familie ebenfallswillkommen.Zwischendurch konnten sich die Teilnehmer vonder Anstrengung des Zuhörens durch eigenesSingen von Wander- und Herbstliedern erholen,animiert und am Flügel begleitet vom Schatzmeis-ter des Hauptvereins, Josef Hüttemann, der ei-gens noch die Noten für das ihm vorher unbe-kannte Mosellied eingeübt hatte.Zum Schwerpunkt Kulturpflege des diesjährigenEifeltages passte es auch, dass die OrtsgruppeSchmidt als erstplatzierter Preisträger des „Kon-

OG Trier. Alle Preisträger –wie hier die OG Schmidt –präsentierten ihre ausge-zeichneten Leistungen aufeiner Stellwand.© H. Giesen

OG Trier. Die Vertreter derprämierten Ortsgruppen mitdem HauptvorsitzendenDr. Hans Klein (li.).© H. Giesen

UNSER EIFELTAG IN TRIER 9

rad-Schubach-Natur- und Kulturpreises“ die mit1.200 € dotierte Auszeichnung für ihre kulturellenAktivitäten im Ortsleben erhielt. Der mit 655 € be-wertete zweite Platz wurde der Ortsgruppe Dah-lem zugesprochen, Platz drei teilen sich die Orts-gruppen Konzen und Mettendorf/Sinspelt, die fürihre natur- und kulturpflegerischen Maßnahmen je350 € erhielten.Die Vertreter der Ortsgruppen nahmen ihre Ur-kunden aus der Hand von Dr. Hans Klein entge-gen. Ebenso mit einer Urkunde gedankt wurdeAnita Kruppert, die gemeinsam mit ihrem Team,

hier insbesondere Therese Zilligen, den Eifeltagvorzüglich organisiert hatte.

Musikalisch umrahmt wurde die Festversammlungvom Saxophon-Trio der Stadtkapelle Schweich.Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt derWinzertanzgruppe Mehring. Die jungen Leutewaren kürzlich zum dritten Mal Rheinland-Pfalz-Meister geworden und setzten mit einigen Kost-proben ihres Könnens einen begeisterndenSchlusspunkt des Eifeltages.

Helga Giesen, Im Rummel 46, 52159 Roetgen

OG Trier. Als Dankeschönfür die gute Organisation

erhält Anita Kruppert, Vorsit-zende der OG Trier, aus der

Hand von Dr. Hans Klein Urkunde und Scheck.

© H. Giesen

StellenausschreibungWir, die Kinder und Jugendlichen des Eifelvereins, wir die Jugendwartinnen und Jugendwarte im Eifelverein suchenzum 5. März 2005

einen/eineHauptjugendwart/Hauptjugendwartin

Sie interessieren sich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auch für die Arbeit mit Eltern sind Sie offen. Da-neben haben Sie vielfältige Aufgaben innerhalb des Eifelvereins wahrzunehmen.Sie vertreten die Interessen der Deutschen Wanderjugend im Eifelverein und damit des Eifelvereins bei der DeutschenWanderjugend – Landesverband Nordrhein-Westfalen – und haben Freude an Tagungen und Vorstandssitzungen.Auch im Landesverband Rheinland-Pfalz der Deutschen Wanderjugend sind Sie aktiv. Die Bereitschaft zu Reisen –auch im ganzen Bundesgebiet – setzen wir voraus. Sie haben den Anspruch, die Interessen von Kindern, Jugendlichenund Familien im Vorstand des Eifelverein zu vertreten.Sie sind kontaktfreudig und nehmen jegliche Kritik immer dankbar entgegen. Wohlwollen und Unterstützung sindIhnen dafür gewiss.Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann kommen Sie doch einfach zur Jugendwartetagung am 5. März 2005 nachDaun. Wir könnten Sie dann wählen.Ihre Jugendwarte im Eifelverein e.V.

Führungswechsel in der EVEAFranz Bittner übernimmt den internationalen Vorsitz

EUROPÄISCHE VEREINIGUNG FÜR EIFEL UND ARDENNEN10

Von Peter Thomas

Trier. Auf ihrem 51. Kongress in Trier hat die Euro-päische Vereinigung für Eifel und Ardennen(EVEA) sich mit dem aus Neuerburg stammendenStudiendirektor Franz Bittner einen neuen interna-tionalen Vorsitzenden gegeben. Bittner tritt dieNachfolge des Belgiers Albert Gehlen an, der dieGeschicke der Vereinigung 26 Jahre lang geleitethat.

Vor der Vollversammlung der Europäischen Verei-nigung für Eifel und Ardennen, die parallel zum Ei-feltag des Eifelvereins im Robert-Schuman-Hausin Trier stattfand, zog Albert Gehlen eine Bilanzseiner Tätigkeit in der Vereinigung. Sie hat – soGehlen – im vergangenen Vierteljahrhundert imEifel-Ardennen-Raum in Deutschland, Luxem-burg, Frankreich und Belgien als „Bürgerinitiativefür Europa“ gearbeitet. Dies belegte der scheiden-de Präsident anhand mehrerer Feststellungen.

Seit ihrer Gründung in den fünfziger Jahren undinsbesondere im letzten Vierteljahrhundert hat dieEVEA einen Beitrag zum europäischen Eini-gungsprozess geleistet, so Gehlen. Während dieEuropapolitik gerade vor der jüngsten Erweiterungder Union eine institutionelle Vertiefung forderte,hat die Vereinigung sich in ihrem Wirkungsbereichfür die Vertiefung der europäischen Gesinnung bei

den Bürgern eingesetzt. Die Tätigkeit der Aus-schüsse (Jugend, Kultur, Sport, Tourismus, Natur-schutz) und die Jahreskongresse dienten derKnüpfung vielfältiger grenzübergreifender Kon-takte. Die Vereinigung hat die Begegnung derMenschen gefördert, so Gehlen, und damit dieNeuordnung der Beziehungen im Eifel-Ardennen-Raum in echten Freundschaften verankert.

Dass dies nicht nur im engeren Kreis der Vereini-gung, sondern auch mit Breitenwirkung geschah,belegen drei große Veranstaltungen am Europa-Mahnmal in Ouren (Dreiländereck Belgien-Lu-xemburg-Deutschland). Dort trafen sich mehreretausend Menschen aus Eifel und Ardennen zum10., 20. und 25. Jahrestag der Errichtung desMahnmals in den Jahren 1987, 1997 und 2002,um – zusammen mit Politikern aus der Region undder europäischen Kommission – ein deutlichesBekenntnis zu Europa abzulegen.

Unter Gehlens Präsidentschaft hat die Vereini-gung in ihrer Ausschussarbeit und in den Jahres-kongressen eine Fülle von brennenden Fragengrenzübergreifend thematisiert, etwa das Wald-sterben, die Entwicklung der Landwirtschaft oderder dörflichen Gemeinden, die Pflege der länd-lichen Architektur oder die gemeinsame Werbungfür den Fremdenverkehr in Eifel und Ardennen.Besonders hervorzuheben ist in diesem Zu-

Trier. Der scheidende Präsi-dent Albert Gehlen (Mitte),sein Nachfolger Franz Bitt-ner (2.v.r.) sowie die Präsi-denten der nationalen Sek-tionen Léon Hallet/Belgien,Roby Lenertz/Luxemburgund Dr. Hans Klein/Deutschland (v. l. n. r.)© David Bittner, Neuerburg

FÜHRUNGSWECHSEL IN DER EVEA 11

sammenhang die Herausgabe einer Karte desEifel-Ardennen-Raums mit einem Verzeichnis derSehenswürdigkeiten.Der 64-jährige Albert Gehlen, der zunächst Gym-nasiallehrer in Sankt Vith (Belgien) war, hat in denvergangenen Jahrzehnten hohe politische Ämterbekleidet. So war er von 1981 bis 1999 Abgeord-

neter im belgischen Parlament; er hatte den Vor-sitz der Christlich-Sozialen Partei inne, war Präsi-dent des Parlaments der deutschsprachigen Bel-gier in Eupen und Bürgermeister von Sankt Vith.1978 hatte er beim EVEA-Kongress in Euskirchenden Vorsitz der Vereinigung von seinem luxembur-gischen Vorgänger Georges Wagner übernom-men.Beim 51. Kongress in Trier gab Gehlen den EVEA-Vorsitz an den 55-jährigen Franz Bittner ab. Bitt-ner, der bisher mit großem Engagement und Er-folg den Jugendausschuss der Vereinigunggeleitet hat, ist mehrsprachig und durch seine viel-fältigen Kontakte nach Frankreich, Belgien undLuxemburg bestens auf die neue Aufgabe vorbe-reitet. Am Sankt-Josef-Gymnasium in Biesdorf ister zuständig für europäische Projekte. Über einJahrzehnt war er Mitglied in der deutsch-französi-schen Schulbuchkommission. Außerdem ist erBerater für das europäische Comenius-Pro-gramm. Bittner ist seit 1975 aktives Mitglied derEVEA.

Peter Thomas, Informationsbüro Brüsseldes Europäischen Parlaments

Trier. Franz Bittner (links) übernimmt den Vorsitz von Al-bert Gehlen. © David Bittner, Neuerburg

Schützenswerte Tiere und PflanzenDie proklamierten Naturobjekte 2004

NATURBEOBACHTUNGEN14

Von Peter Göbel (Ehrenmitglied)

In einer gelungenen und insgesamt sehr positivaufgenommenen Präsentation haben die zustän-digen Fachverbände auch für das Jahr 2004 derbreiten Öffentlichkeit die gefährdeten Naturobjekteauserkoren und vorgestellt. Wir sollten sie kennenlernen, um beim großen Anschauungsunterricht inder freien Natur über diese proklamierten Natur-objekte nachzudenken

Insekt des JahresHain-Schwebfliege (Episyrphus balteatus)Sie ist ein nützliches Insekt. Unmengen von Blatt-läusen, die auf Blättern sitzen, werden von ihrenLarven ausgesogen und vertilgt. Ihr Hinterleib ist

gelb-schwarz gestreift. Diese 1,0–1,5 cm großeSchwebfliege ist gelb-schwarz. Oft wird sie durchihre Färbung mit einer Wespe verwechselt. DieHain-Schwebfliege ist aber völlig ungefährlich. Siekann nicht stechen und hat nur ein Paar häutigeFlügel, welche durch schnell schwingendenSchlag auffallen. Minutenlang steht sie scheinbarbewegungslos in der Luft. Ihr fehlen die Hinterflü-gel, die zu so genannten Schwingkölbchen umge-bildet sind.

Vogel des JahresDer Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)Zur Familie der Fliegenschnäpper gehört dieserkleine, lebhafte Standvogel mit gebändertem,

braunem Federkleid und gedrungener Gestalt mitmeist steil getragenem Schwanz. Unterseits istder häufige Brutvogel deutlich heller gefärbt. Mitseiner Gesamtlänge von 9,5 cm, einer Spannwei-te von 15 cm und 9 gr Gewicht sind nur die Gold-hähnchen noch kleiner.Dieser Vogelzwerg und Kletterkünstler kommt anvielen dicht bewachsenen Orten, wie Wälder, Gär-ten und Hecken im ganzen Eifelgebiet vor und hierhält er sich häufig am Boden auf. Sein munteresGezwitscher, ein lautes und reissendes „zerr-zerr“lässt er das ganze Jahr hindurch erklingen. SeineNahrung, die er am Boden, in Rindenspalten oderFelsen sucht, besteht aus den Larven und Eiernkleiner Kerbtiere sowie aus Spinnen. Auf derSuche nach Nahrung helfen die Naturgaben.Trotzdem gibt es in strengen Wintern beachtlicheAusfälle.Interessant ist, wie das Männchen mehrere kunst-volle, kugelige Nester, auch Schlaf- und Spielnes-ter, aus Halmen, Würzelchen, Flechten und Moo-sen, meist mit seitlichem Eingang baut. An- undAbflugloch in einem oberseits geschlossenemNest kommen öfters vor. Nur eines dieser Kunstge-bilde in Fels- und Mauerlöchern, Holzstapeln undniedrigen Sträuchern, wird für den Brutvorgangausgepolstert. Darin legt das Weibchen 5–8 weiße,12 x 16 mm große Eier mit rotbraunen Pünktchen.Im Jahr werden oft zwei Bruten großgezogen.

Hain-Schwebfliege (Episyrphus balteatus)

Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) © NABU/M. Delpho

TIERE UND PFLANZEN DES JAHRES 2004 15

Fisch des JahresDer Maifisch (Alosa alosa L.)Dieser Fisch gilt in vielen Flüssen unseres Landesals ausgestorben und unbekannt. Genau wieLachs und Stör gehört er zu den Wanderarten, diezum Laichen vom Meer zu den Flüssen aufstei-gen. Um 1880 wanderte er noch in Schwärmenbis in den Hochrhein hinauf. Damals war er sehrhäufig, erreichte eine Körperlänge bis 70 cm undwurde etwa 3 kg schwer. Er galt nicht als delikaterSpeisefisch. Nach der Zeitschrift „Fisch und Fang“soll der letzte Maifisch 1930 von einem Berufs-fischer im Rhein bei Basel gefangen worden sein.Sein Körper ist seitlich zusammengedrückt. DieSeiten und der Bauch sind weiß mit einem silbri-gen Schimmer sowie leichtem Messingglanzüberzogen. Auffallend ist ein großer schwarzerFleck der sich oberhalb der Kiemenspalte befin-det.

Nach der Geschlechtsreife wandert er im Frühjahrmit großen Schwärmen aus dem Meer zum Lai-chen in die erreichbaren Flüsse. Hier werden dieEier auf kiesigem Grund abgelegt und schon nachvier bis acht Tagen schlüpfen die Jungfische, dieim Herbst die Reise in ferne Meere antreten.Zu den erfolgreichen Wanderungen gehört einweitgehend störungsfreies Erreichen der Lebens-räume. Die Anbindung der Altarme und Auenge-wässer wird von den Fischereiverbänden gefor-dert.

Wildtier des JahresDer Siebenschläfer (Glis Glis)Mit in die Wahl einbezogen wurden auch alle an-deren Bilche, Schlafmäuse, wie Haselmaus,Baumschläfer oder Gartenschläfer. Der Sieben-schläfer ist ein sehr aktives Nagetier, welches inunseren trockenen Buchen- und Eichenwäldern,Obstgärten und Parks noch öfters anzutreffen ist,während er im norddeutschen Raum als vom Aus-sterben bedroht in den Roten Listen erscheint.

Seine Heimat sind Süd-, Ost-, und Mitteleuropa.Bei uns nistet sich der geschickte, schnelle Klette-rer und Springer mit nächtlicher Lebensweise ineinzelstehende, waldnahe Häuser ein. Hier machtsich das bis 30 cm lange Nachttier auch als Unter-mieter bemerkbar. Seine üblichen Behausungensind nicht selbst gebaute Höhlen, Nistkästen, alteVogelnester und Laubhaufen, wo er sich mit Laub,Gras und Moos sein kunstvolles Kugelnest her-richtet.Seinen Namen verdankt er seinem ununterbro-chenen Winterschlaf, der von Oktober bis Aprildauert. Vor dieser Zeit nimmt er durch intensiveFutteraufnahme, besonders von Bucheckern, Ei-cheln oder Kastanien, bis zum doppelten Körper-gewicht zu und sein Fell mit grauer Ober- und wei-ßer Unterseite glänzt. Auffallend ist der bis 13 cmlange, buschige Schwanz, der in seiner FormÄhnlichkeit mit dem des Eichhörnchens hat unddie großen, runden schwarzen Augen. Außer derumfangreichen pflanzlichen Nahrung nimmt er alsAllesfresser auch Kerbtiere, Schnecken, jungeVögel und Eier auf.Einmal im Jahr, selten zweimal, werden vomWeibchen nach einer Tragezeit von 30 Tagen dann3–7 zunächst blinde Jungtiere geboren, die etwa 3Wochen lang gesäugt werden.

Blume des JahresDas Alpenglöckchen (Soldanella alpina)Diese zierliche, kahle Alpenpflanze aus der Fami-lie der Primelgewächse wird auch Blaues Schnee-glöckchen oder Troddelblume genannt. Sie wächstin Höhenlagen zwischen 600 bis 3.000 m in denoberen Regionen des Böhmerwaldes und denAlpen. Im Mitteleuropäischen Gebirge kommt sievon den Pyrenäen bis zu den Karpaten vor.

Maifisch (Alosa alosa L.)© Verband Deutscher Sportfischer

Siebenschläfer (Glis Glis)

Die mehrjährige Staude wird 15 bis 18 cm hochund hat nierenförmige, dunkelgrüne, ledrige Blät-ter. Während der Schneeschmelze erscheinen die1 cm großen blau-violetten, hängenden Blüten.Als Blütezeit gelten die Monate April bis Juli. Dieunterirdischen Teile gelten als Abführmittel. Mitder diesjährigen Proklamation des Alpenglöck-chens wird besonders zum Schutz der alpinenRasen- und Wiesenlandschaften aufgerufen.

Orchidee des JahresDie Hohlzunge (Coeloglossum viride)

Wenig auffällig ist der Blütenstand der 10 bis30 cm hoch werdenden Hohlzunge, die sich auseiner handförmig geteilten Knolle entwickelt. Amkantigen Stängel sind drei bis sechs Blätter ver-teilt, die unteren sind oval und bis 9 cm lang; dieoberen tragblattähnlich, lanzettlich. Der Blüten-stand wird bis 15 cm lang. In den Achseln der lan-gen, krautigen Tragblätter sitzen die gelbgrünenBlüten.

Markant ist die grünliche, etwa 8 mm große, drei-zipfelige, längliche, manchmal gelbgrün bis röt-

TIERE UND PFLANZEN DES JAHRES 200416

Alpenglöckchen (Soldanella alpina)© Johannes Martens

Hohlzunge (Coelo-glossum viride)

© Hermann Bothe,OG Erftstadt

lichbraun überlaufene, am Ende gezähnte Lippe.Der Fruchtknoten ist gedreht. Diese Pflanze liebtals Standort trockene und grasige Bergwiesen,auch auf kalkarmen Böden. Ihr Sporn ist kurz,sackförmig und stumpf. Die Blütezeit liegt in denMonaten Juni und Juli.Die Entwicklung aus dem Samen bis zur erstenBlüte mit honigartigem Duft dauert oft viele Jahre.Da die Hohlzunge auf bunte Farben verzichtet undmeist auf Flächen mit extensiver Wiesennutzungzwischen kurzrasigen und lückigen Gräsern steht,wird sie oft übersehen. Nachweislich gab es schonum 1880 im Eifelraum einige bekannte Vorkom-men. Besonders durch Düngung wurden ihre Be-stände reduziert. In der Südeifel und in der Prü-mer-Schönecker Kalkmulde kommt die Hohlzungeheute noch vor. In Rheinland-Pfalz wird die Pflan-ze als stark gefährdet eingestuft. Das Problem istdie Erhaltung und Pflege der Bergwiesen und derBergwiesenflora.

Baum des JahresDie Weiß-Tanne (Abies alba)Wenn wir mit offenen Augen den Wald durchwan-dern, gleich zu welcher Jahres- und Tageszeit,dann treten dem Unkundigen beim Anblick einerTanne 2004 immer wieder Rätsel auf. Beeindu-ckend ist die Höhe bis etwa 45 m auf den optima-len Standorten. Den Waldboden unter dem immer-grünen Baum bedeckt ein Nadelkissen. In einemZeitraum von 7–11 Jahren erfolgt die Erneuerungdes Blattgrüns und die Altnadeln fallen ab. Die ein-zelne Nadel ist mit einem „Saugnäpfchen“ amZweig befestigt. Sie ist oberseits dunkelgrün, wirkt

TIERE UND PFLANZEN DES JAHRES 2004 17

flach, gedrungen, die Spitze ist eingekerbt und hatunterseits zwei längslaufende, weiße Wachsstrei-fen. Im Trieb sind die oberen Nadeln kürzer als dieunteren. Weißtannennadeln, wenn man sie zer-reibt, duften nach Terpentin-Balsam. Die bis 16 cmgroß werdenden, reifen Zapfen fallen nicht imGanzen ab wie die Zapfen der Fichte. Sie zerfal-len, wobei die Spindeln senkrecht, oft noch lange,auf den Zweigen stehen bleiben.

Für ihre Namensgebung steht die weiß-graueRinde. Diese wird im Alter, das bis 500 Jahre rei-chen kann, schuppig und ist mit zahlreichen Harz-blasen übersät. Ideale Wuchsgebiete sind, mitihrem herzförmigen Wurzelsystem und ihrerSchattenverträglichkeit, die Plenterwälder, eineBetriebsform des Hochwaldes, die über die ganzeFläche ungleichaltrig und ungleichstufig sind,Dazu gehören mindestens 600 mm Niederschlagund ein kleinräumiger Wechsel von verschiedenenBaumarten.Besonders in ihren jungen Jahren ist sie eine pfle-gebedürftige Holzart, die anfällig und empfindlich

Weiß-Tanne (Abies alba) © Kuratorium Baum des Jahres Grüne Huschspinne (Mikrommata virescens)

gegenüber Trockenheit, Klimaveränderung (Spät-fröste), Luftschadstoffe, hoher Wilddichte (Wild-verbiss) und plötzlicher Freistellung ist.

Obwohl die Weiß-Tanne in den Höhenlagen derEifel vermutlich schon lange vertreten war, reichtihr Holzartenanteil in unseren Wäldern nicht an2 % heran. Damit hat sie als Wirtschaftsbaumartnur geringe Bedeutung.

Spinne des Jahres

Die Grüne Huschspinne (Mikrommata virescens)

Dieses harmlose, gut getarnte Lebewesen gehörtzu den Riesenkrabbenspinnen und ist in Deutsch-land eine Seltenheit. Das Weibchen wird nur15 mm groß und das Männchen ist sogar nochkleiner. Der Biss ist ungefährlich. Größere Gefah-ren für die Spinne sind das Abflämmen und diePflanzenbehandlungsmittel.

Um auf die Spinnen als nützliche Tiergruppe undals wichtiger Bestandteil unserer Umwelt aufmerk-sam zu machen, wurde die Grüne Huschspinneals Spinne des Jahres 2004 ausgewählt.

Proklamiert wurden die Naturobjekte von:• Kuratorium „Insekt des Jahres“• NABU (vormals Bund für Vogelschutz)• Verband Deutscher Sportfischer• Stiftung Naturschutz Hamburg• Arbeitskreis heimischer Orchideen• Kuratorium Baum des Jahres• Arachnologische Gesellschaft Mainz• Deutsche Gesellschaft für Mykologie

Peter Göbel, Bitburger Str. 14,54668 Echternacherbrück

Der Eifelmaler Ernst IndenEin Meister der Pastell-Kreide

KÜNSTLER-PORTRAIT20

Von Dieter Schröder

Ernst Inden wurde am 21. Oktober 1879 in Düs-seldorf geboren. Er wäre also jetzt 125 Jahre altgeworden. Dieser runde Geburtstag soll nach denVorstellungen des Förderverein Maler der Eifele.V. selbstverständlich gefeiert werden. Zu diesengeplanten Feierlichkeiten gehören einerseits typi-sche Kunstwerke von Ernst Inden in ausreichen-der Anzahl (für eine Ausstellung) und selbstver-ständlich möglichst umfangreiche biografischeInformationen (für eine Dokumentation).Die Frage, ob der Künstler auch zu den zu erwäh-nenden Eifelmalern gehört, kann der Fördervereinschnell und überzeugt mit einem klaren „Ja“ be-

antworten. So wird Ernst Inden im „Lexikon derDüsseldorfer Malerschule“, Band 2, herausgege-ben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhofund von der Galerie Paffrath, Düsseldorf, ebensoerwähnt wie von Dr. Conrad-Peter Joist in dessenBuch „Landschaftsmaler der Eifel im 20. Jahrhun-dert“, 1997. Allerdings wurden bisher, neben die-sen beiden herausragenden Veröffentlichungen,nur wenige weitere Informationen über den Künst-ler bekannt.

Schwierige NachforschungenDer Förderverein Maler der Eifel e.V. hatte durchseine früheren Recherchen über den Künstler Al-bert Larres (geboren am 8. Dezember 1900 in

Totenmaar (33 x 26 cm, Pastell)© Dieter Schröder

DER EIFELMALER ERNST INDEN 21

Obergolbach bei Kallund am 7. Dezember1987 in Köln-Hohenlindverstorben) für die Aus-stellung in der Raiffei-senbank Schleiden(vom 8. Dezember bis21. Dezember 2000) zudessen 100. Geburts-tag; über den MalerWilhelm Degode (ge-boren am 6. Februar1862 in Oldenburg undam 26. November 1931

in Düsseldorf-Kaiserswerth verstorben) für dieAusstellung in Heimbach (1. Oktober bis 14. Ok-tober 2001) sowie für die Gedächtnisausstellung(vom 24. Januar bis 2. Februar 2003) über den da-mals bereits fast vergessenen Eifelmaler JosefDederichs (geboren am 21. Januar 1873 in Blei-buir, heute Stadt Mechernich und am 7. Februar1958 in Köln-Bayenthal verstorben) zu dessen130. Geburtstag, Kenntnis über eine größere An-zahl von Kunstwerken des Ernst Inden in vielenprivaten Haushalten. Damit war eine wichtige Vo-raussetzung für eine angemessene Ausstellungerfüllt. Zumal wir davon ausgehen konnten, dasszu diesem bereits bekannten Kunstbesitz weitereHinweise aus der Bevölkerung eingehen würden.Die deutlich schwierigere Aufgabe stellte sich da-rin, die Lebensdaten des Ernst Inden zu recher-chieren. Ernst Inden hatte einen Bruder, Rudolf,genannt Rudi, dieser verstarb 1951 in Rosenheimund hinterließ keine Nachkommen, die uns mehrals 50 Jahre nach seinem Ableben Informationenoder Hinweise hätten geben können. Die einzigeSchwester der beiden Inden-Brüder Maria (Jahr-gang 1883) hatte eine Tochter, Trudi Heymer, ge-boren 1914. Diese konnte uns im EvangelischenAltenheim in Gemünd allerdings nur wenige Infor-mationen über die Künstler Ernst und Rudi geben.Wir erfuhren jedoch von Trudi Heymer, dass essich bei der Familie Inden um eine alte und ehrba-re Familie handelt, die einem Aachener Patrizier-geschlecht entstammt. Das Familienwappen„Inden“ von 1263 war noch in ihrem Besitz. Bei un-seren weiteren Recherchen konnten wir also nurauf Ernst Inden’s Nachkommen und seine un-mittelbare Verwandtschaft und Bekanntschaft hof-fen. Dieser Weg sollte sich dann auch tatsächlichals einigermaßen erfolgreich herausstellen.Die Eltern von Ernst und Rudolf Inden, WilhelmInden und Gertrud geb. Wolff stammten beide aus

Olef, heute Stadt Schleiden, und waren Industriel-le. Sie besaßen in Kall-Neuwerk, heute Kall-Urft,die Fitting-Werke. Wie viele andere Eifeler auch,verließen die Eheleute Inden Mitte des 19. Jahr-hunderts die Eifel, um in das damals aufstrebendeRuhrgebiet umzusiedeln. Die Inden’s waren ver-mögend, verloren aber 1928/1929 an der Börseihr ganzes Geld. In Gemünd an der Kirche behiel-ten die Eltern ein Ferienhaus.

Inden’s BiographieErnst Inden wurde am 21. Oktober 1879 in Düs-seldorf geboren. Nach dem Besuch der Volks-schule und des Gymnasiums in Düsseldorf be-suchte er die Kunstgewerbeschule Düsseldorf undschrieb sich am 20. Juli 1899 an der Königlich-Preußischen Kunstakademie zu Düsseldorf ein.Dort brachte er es bis zur Meisterklasse. Er stu-dierte bis ins Jahr 1912 und war Meisterschülerunter Professor Karl Franz Eduard von Gebhardt(geboren am 1. oder 13. Juni 1838 in St. Johannis,Estland und seit 1874 Lehrer an der Akademie inDüsseldorf). Am 28. November 1919 heirateteErnst Inden auf dem Standesamt in Düsseldorf-Rath seine Frau Sibylla Katharina (genannt Käthe)

Manderscheid, Niederburg(15 x 15 cm, Öl auf Holz)

© Dieter Schröder

An der jungen Olef (34 x 26 cm, Pastell)© Dieter Schröder

geborene Nüßer, geboren am 11. November 1896in Rath, heute Düsseldorf-Rath. Zur gleichen Zeitfassten die jungen Eheleute den Entschluss, nachGemünd in der Eifel umzusiedeln. Katharina Indenverstarb am 7. August 1967 im Kreiskrankenhausin Mechernich. Sie war zuletzt wohnhaft in Ge-münd, Tränkelbachstraße.Aus der Ehe von Ernst und Katharina Inden gingdie Tochter Marielore Inden hervor. Sie wurde am26. November 1922 in Düsseldorf-Ost geboren.Marielore Inden war zweimal verheiratet. Am17. März 1944 heiratete Marielore Inden den ausBerlin stammenden Offizier Hans-Joachim Krau-se. Diesen Eheleuten wurde am 16. November1944 der Sohn Hans-Dieter Krause, heute wohn-haft in Köln, geboren. Die verwitwete Marieloreheiratete am 10. Dezember 1954 in Köln ihrenzweiten Ehemann Kirchner. Marielore Kirchner,geb. Inden verstarb am 27. Mai 1998 in Schleiden.Ernst Inden verstarb am 19. Mai 1946 um 15 Uhr15 in Gemünd. Er verstarb nach langer, schwererKrankheit auf der Rückreise aus der Evakuierungin seine Eifeler Heimat im Alter von 66 Jahren.

Zeitzeugen erinnern sichHeute, 58 Jahre nach seinem Ableben, wurdenunsere Recherchen sehr mühsam, weil wir deneinzigen noch Lebenden aus dem Hause ErnstInden nicht ausfindig machen konnten. Aber den-noch konnten sich mehrere unserer älteren Eifel-bewohner noch an Ernst Inden und dessen Zeit inder Eifel erinnern. Besondere Erinnerungen anErnst Inden und seine Malerfreunde hat nochunser Vereinsmitglied Hubert De la Motte aus Kall.Herrn De la Motte, Jahrgang 1912, fielen nochviele interessante Episoden aus dieser Zeit ein.Ernst Inden besuchte häufig das Gasthaus Gül-

den in Untergolbachbei Kall (es besteht seitein paar Jahren nichtmehr). Dort verkehrteauch der EifelmalerHubert Schlemmer(geboren am 30. Au-gust 1862 in Kall-Heis-tert und verstorben am4. Januar 1945 im Lan-deskrankenhaus inBonn). Beide Malerentdeckten ihreFreundschaft zu einan-der und trafen sich fort-an regelmäßig bei Gülden in Untergolbach. Dortkehrte aber auch regelmäßig Herr Kastert, Direk-tor der Fittingwerke in Kall-Neuwerk, ein. HerrKastert fuhr eine prächtige Kutsche mit zweischwarzen Pferden. Mit dieser Kutsche fuhrendann auch Hubert Schlemmer nach Kall und ErnstInden nach Gemünd.Von den jungen Burschen imRaum Kall wurde das Gespann immer sehr be-wundert. Direktor Kastert förderte beide Künstler.In Kall an der Trierer Straße stand das GasthausGräfen, es fiel vor Jahren der neuen Umgehungs-straße nach Sötenich zum Opfer. Peter Gräfen,der Gastwirt, war auch Metzger. So gab es in sei-nem Gasthaus immer ein gutes Essen. Dort ver-kehrten deshalb auch die Malerfreunde Inden undSchlemmer mit Direktor Kastert. Und es kam nichtselten vor, dass in dem Gasthaus von Peter Grä-fen auch das eine oder andere Kunstwerk verkauftwurde. Hubert De la Motte war zu dieser Zeit einjunger Buchbindermeister und betrieb in Kall einGeschäft für Bilderrahmungen. Und so wurde eröfter mit einer Auswahl Bilderrahmen ins Gast-haus Gräfen bestellt, um die soeben verkauftenKunstwerke von Hubert Schlemmer und ErnstInden an Ort und Stelle passend zu rahmen.Ernst Inden war ein großer Meister der Pastell-Malerei. So ist er auch für sein „Inden-Blau“ be-kannt. Da die Pastell-Kreide, bei unvorsichtigemUmgang, leicht verwischt, mussten die Konturenmanchmal nachgezogen werden. Den Besitzereines solchen verwischten Kunstwerkes schickteErnst Inden dann zu Hubert De la Motte. Diesenhatte Inden vorher intensiv in diese Aufgabe ein-gewiesen und mit den notwendigen Pastell-Stiftenausgestattet. War jedoch einmal ein Gemälde zustark verwischt, so schickte Hubert De la Motteden Gemäldebesitzer zum Meister Inden und derKünstler musste es selber überarbeiten.

DER EIFELMALER ERNST INDEN22

Alte Brücke im Sommer (15 x 15 cm, Öl auf Holz)

© Dieter Schröder

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DER EIFELMALER ERNST INDEN 23

Wohlhabendes ElternhausAufgrund der guten wirtschaftlichen Verhältnisseder Eltern konnten sich die Brüder Ernst und Ru-dolf Inden (geboren am 9. August 1897 in Ge-münd und am 2. Juli 1951 im Krankenhaus inRosenheim verstorben) ganz um die Kunst küm-mern. So hatten sie auch häufig andere Maler zuGast, die auch in die Eifel kamen, um deren Na-turschönheiten und Sehenswürdigkeiten als Motivauszuwählen und zeitweise bei den Inden’s gut zuleben. Zu diesen Malerfreunden gehörten auch,neben Hubert Schlemmer, der aus einer berühm-ten und angesehenen Malerfamilie stammendeFritz von Wille (geboren am 21. April 1860 in Wei-mar und verstorben am 16. Februar 1941 in sei-nem Atelier in Kerpen bei Hillesheim/Eifel), Cle-mens Prüssen (geboren am 18. Juni 1888 in Kölnund am 23. Oktober 1966 in Köln verstorben), CarlNonn (geboren am 29. April 1876 in Bonn und ver-storben in Bonn am 25. Juni 1949) sowie derjunge Albert Larres (geboren am 8. Dezember1900 in Untergolbach und am 7. Dezember 1987in Köln verstorben).Bis zum, für die Eltern von Ernst und Rudi, ver-hängnisvollen Börsen-Crash 1928/1929 kamendie günstigen wirtschaftlichen Verhältnisse derInden-Brüder auch den anderen Künstlern zugute.Durch diese plötzliche Verschlechterung der Le-bensverhältnisse im Hause Inden änderten sichdie Lebensumstände auch für Ernst und RudolfInden. Rudolf Inden hatte am 9. Juni 1926 in Gra-venhage/Holland die Holländerin Maria Inden,geb. Klinkenberg geheiratet. Er verzog mit ihr dannzunächst bis 1939 nach Neuss und anschließendbis zu seinem Tod in die Künstlerkolonie Gstadt

bei Prien am Chiemsee. Die Ehe von Rudolf undMaria Inden blieb kinderlos. Rudolf Inden warAutodidakt. Er lernte das Malen, indem er denKünstlerfreunden bei ihrer Arbeit über die Schul-tern schaute und so ebenfalls zu einem geschätz-ten und gesammelten Eifelmaler wurde.

Das Geld wird knappFür Ernst Inden wurden die Zeiten schwierig. DieUmstellung, von einem finanziell gesicherten All-tag auf die neue Zeit mit wenig Geld, gelang nursehr schlecht. Ehefrau und Tochter lebten bisdahin in großzügigen Verhältnissen mit entspre-chenden Ansprüchen. Die plötzliche, aber not-wendige Umstellung bei Konsum und Vergnügenfiel insbesondere den beiden Frauen sehr schwer.In dieser Zeit wurden viele Kunstwerke von ErnstInden gefertigt, um im Gasthaus oder beim Bäckerdie offenen Rechnungen zu begleichen. Nicht we-nige Kaufleute und Handwerker der damaligenZeit kamen so über die Jahre zu einer kleinenoder größeren Sammlung von Gemälden desErnst Inden. In dieser Zeit wurde Ernst Inden auchzu einem fleißigen Künstler – wenn er dann Lustzum Malen hatte. War es früher die Freude amMalen, so war es jetzt der finanzielle Druck, fürden Lebensunterhalt sorgen zu müssen.

Dabei profitierte er allerdings von dem regen Kur-betrieb, der in den 1930er Jahren in Gemündherrschte. Viele Kurgäste kamen nach Gemünd,um die herrliche und gesunde Eifel zu genießen.Wanderungen und Kutschfahrten führten die Kur-gäste durch das enge und romantische Urfttal biszur Urfttalsperre. Auch Ernst Inden benutzte die-sen Weg oft, mit Staffelei, Farbe, Pinsel, Rucksackund Klappstuhl bepackt, um Motive für seine Bil-der zu finden. Am Fischerhaus legte er dann einePause ein, wenn er dort den Aufseher der Urfttal-sperre traf. Fischereimeister Esch beschäftigtesich auf der Wiese vor dem Haus damit, die zwi-schen den Pfählen ausgespannten, langen Fisch-netze zu flicken. Bei dieser Gelegenheit fand sichimmer Zeit für ein Gespräch über den Fischerei-betrieb des Urftsees oder die Neuigkeiten ausdem Tal der Urft. Manchmal benutzte Ernst Indenaber auch die Kutsche des Wilhelm Knott, der da-mals Pendelfahrten zum Urftsee durchführte.

Inden’s EifelmotiveDie meisten von uns bisher entdeckten Kunstwer-ke von Ernst Inden sind Pastell-Gemälde. Jedochfanden wir auch verschiedene Ölgemälde. Die vonKartoffelernte (24 x 31 cm, Pastell) © Dieter Schröder

ihm bevorzugten Motive sind die typischen Eifel-landschaftsbilder, überwiegend aus dem Groß-raum Gemünd – Schleiden – Kall, aber auch darü-ber hinaus, wie zum Beispiel das Weinfelder Maar(genannt: Totenmaar) bei Daun. Seine Gemäldeentstanden überwiegend vor der Natur. Zu seinenweiteren Motiven zählen diverse Sehenswürdig-keiten der Eifel. Dazu zählen besonders die Bur-gen Reifferscheid, Kronenburg und Wildenburg,sowie Schloss Schleiden. Wie fast jeder Eifelmalerhat auch Ernst Inden das „Eifelgold“ – den im Maiund Juni goldgelb blühenden Ginster wiederholtgemalt.

Die Informationen zu diesem Bericht über ErnstInden stammen überwiegend aus persönlichenGesprächen mit Zeitzeugen. Diesen Damen undHerren gilt unser herzlicher Dank. Hier seien be-sonders erwähnt: Frau Kersting, Frau Monschau,Frau Schreier, Frau Waberzeck, Herr De la Motteund Herr Rosen. Über weitere Informationen undHinweise zu Ernst und Rudolf Inden würden wiruns sehr freuen. Gerne möchten wir das Themaweiter abrunden.

Durch unsere Recherchen konnten wir mehrereFehler in anderen Veröffentlichungen über ErnstInden korrigieren: Ernst Inden ist nicht in Düssel-dorf, sondern in Gemünd verstorben; er wurdenicht in Gemünd, sondern am 25. Mai 1946 um 10Uhr in Düsseldorf-Unterrath beigesetzt; ein sehrschönes Ölgemälde von ihm „Kirchberg an derJagst“ ist in Wirklichkeit sein Gemälde „SchloßSchleiden“.

Der Förderverein Maler der Eifel e.V. hat zum125. Geburtstag von Ernst Inden am 16. Novem-ber 2004 im Haus der VR-Bank Nordeifel eG inGemünd eine Gedächtnisausstellung eröffnet.Diese Ausstellung dauert bis zum 10. Dezember2004. Sie ist geöffnet in der Zeit von Montag bisFreitag von 8 Uhr 30 bis 12 Uhr 30 und von 14 Uhrbis 16 Uhr, am Donnerstag sind die Öffnungszei-ten von 8 Uhr 30 bis 12 Uhr 30 und von 14 Uhr bis18 Uhr. Eine Ausstellungsbroschüre wird durchdie Ausstellung führen.

Dieter Schröder,Heinenpesch 8, 53937 Schleiden

DER EIFELMALER ERNST INDEN24

Obstblüte am Rhein (70 x 110 cm, Öl auf Leinwand) © Dieter Schröder

MIT JUNGEN FAMILIEN UNTERWEGS 25

Ferienspiele

DWJ Schmidt. Zu Beginn wanderten 54 muntereKinder mit dem Jugendteam des Eifelvereins vomDorfplatz in Richtung Kalltal. Zunächst überra-schend wie gut die Kinder bereits über das Ver-halten im Wald informiert waren und dement-sprechend die Fragen des begleitendenNationalparkführers beantworten konnten. Eben-so überraschend die hohe Aufmerksamkeit beiden kindgerechten und anschaulichen Erklärun-gen unterwegs im Wald zu Borkenkäfer, Kröten,Laub- und Nadelwald, Leben auf dem Waldbodenusw.

Höhepunkte des Tages waren natürlich die an-schließenden Aktivitäten im Bach; der Bau vonStaudämmen aus Steinen und Matsch, eine Lieb-lingsbeschäftigung. Sehr gut angenommen wur-den auch die vielfältigen Spielmöglichkeiten aufden angrenzenden Wiesen. Beliebt waren auchwieder die althergebrachten Spielgeräte wie z.B.Pfeil und Bogen, Stelzen und besonders die Weih-rauchdosen.

Selbstverständlich hatte die Ortsgruppe wieimmer auch für die Verpflegung in Form von Spag-hetti Bolognese, Eis und gekühlten Getränken vorOrt gesorgt. Auf dem größten Teil des steilenRückweges transportierte man die hundemüdenKinder mit dem „Blauen Enzian“, einem vom Tre-cker gezogenen Kastenwagen.

Uschi Müller

RUND UMS WANDERN

Auf über 4.000 m

OG Adenau. Mit 23 Personen machte sich der Ei-felverein Adenau zu seiner im zweijährigen Rhyth-mus stattfindenden Wanderwoche in der Hoch-schweiz auf. Ziel war das Saastal im oberenWallis, wo die höchsten Berge der Schweiz behei-matet sind. Da bestes Wanderwetter vorausge-sagt war, planten die Organisatoren Werner Schä-fer und Alfred Esch für den ersten Wandertag eineTour vom Mattmarktstausee zum 2.858 m hochgelegenen Monte Moro Pass. Der Pass wurde be-reits von den Römern und später von Schmugg-lern zum Überschreiten der Alpen benutzt.

Hoch oben in Gottes freier Natur, umgeben voneiner grandiosen Bergwelt, hielt der mitgereistePastor Ludwig Krag einen Gottesdienst für dieWanderer ab. Am zweiten Tag hatten wir vomGsponer Höhenweg ständig das gesamte Alpen-panorama der Viertausender der Mischabbelgrup-pe vor Augen. Am nächsten Tag nahmen sich dieWanderer den 2.900 m hohen Langflüh vor. Hier-bei mussten fast 1.300 Höhenmeter überwundenwerden. Waren an den Vortagen die Spitzen derViertausender noch durch kleinere Wolkenfelderverdeckt, so war diesmal der Blick auf den Dom,mit 4.545 m, der höchste „echte“ Schweizer Berg,ohne jeglichen Wolkenschweif möglich. Kurzer-hand wurde für den nächsten Tag ein Bergführer

DWJ Schmidt. „Es klappertdie Mühle am rauschenden

Bach...“, hier sind es dieWasserräder der Schmidter

Kinder.© Diana Hardes

für eine Gletscherwanderung auf dem Allalinglet-scher arrangiert. Einen besonderen Spaß bereitetedann am Abend das Anprobieren der für die Glet-scherwanderung vorgeschriebenen Hosengurte.Jeder hatte eine andere Vorstellung zum Anlegendes Gurtes. Nach ca. einer Stunde waren danndoch alle Wanderer vorschriftsmäßig ausgestattet.Der Alpin-Express brachte die Wanderer bis zumFelskinn in 3.000 m Höhe. Die Gipfelstürmer desAllalinhorn stiegen nochmals um und fuhren mitder Metro bis auf 3.500 m hoch. Ausgerüstet mitSeil und Steigeisen erklommen die Eifelvereins-freunde das 4.027 m hohe Allalinhorn. Die Glet-scherwanderer marschierten zunächst im Gänse-marsch bis zur Brittaniahütte. Nach kurzer Rasthieß es dann angurten zur ca. 3 km Wanderungüber den Allalingletscher. Am Abend, in der ge-mütlichen Gaststube des Hotels Bodmen, hattenwir uns dann allerlei Erfolgserlebnisse zu erzäh-len. Den vorletzten Wandertag verbrachten wir amFuße des Matterhorns, dem wohl meist fotogra-fierten Berg der Welt.Vom Schwarzsee wanderten wir zur 3.260 m hochgelegenen Hörnli-Hütte, die Ausgangspunkt fürdie Besteigung des Matterhorns ist. Alfred Esch,der das Matterhorn selbst vor einigen Jahren be-

stiegen hatte, erklärte den Wanderern an derHütte die Route zum Gipfel.Zum Ausklang der Wanderwoche entschieden wiruns am letzten Tag nochmals für eine Höhenwan-derung über Amageller Alm zum Kreuzboden.Ganz Mutige nahmen einen kurzen Umweg undüberquerten dabei eine ca. 80 m lange und ca.50 m hohe Hängebrücke. Werner Schäfer

Lydia-Turm wieder geöffnetOG Brohltal. Nach mehrmonatiger Sanierungsar-beit kann nun der Lydia-Turm am Laacher Seewieder gefahrlos bestiegen werden. Wie bereits inunserer Zeitschrift Nr. 5/2003 berichtet, waren um-fangreiche Instandsetzungsmaßnahmen an demAussichtsturm aus Gründen der Verkehrssiche-rungspflicht erforderlich, ansonsten hätte der Turmgeschlossen werden müssen.Der im Jahre 1927 von der OG Brohltal errichteteund ursprünglich 16 m hohe Turm aus Lavagesteinauf der Gemarkung Wassenach erhielt 1986 eine

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OG Adenau. Die unvergessliche Bergmesse mit PastorLudwig Krag in 2.700 m Höhe am Monte-Moro Pass.

© Werner Schäfer

OG Brohltal. Erst nach der Einrüstung konnte man dastatsächliche Ausmaß der Schäden am Gemäuer erken-nen. © H. Wellershaus

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Aufstockung in Form eines Holzaufbaus auf insg.23 m. Grund: Die umstehenden Bäume verdecktenbis dato durch ihren Wuchs allmählich die herrlicheRundumsicht auf den Laacher See und die Pel-lenz. Die Jahre vergingen und der Zahn der Zeitnagte am Gemäuer und der Holzkonstruktion. Sowurden um das Jahr 2000 immer mehr Stimmen inder OG Brohltal laut, die eine Sanierung des Lydia-Turms forderten. Schnell war man sich bewusst,dass eine solche Maßnahme die Kasse der Orts-gruppe überfordern und man ausschließlich aufSpenden angewiesen sein würde. Eine erste Kos-tenschätzung für die komplette Sanierung beliefsich auf 48.000,– €. Mit Hilfe des Hauptvereins inDüren startete die OG Brohltal eine öffentlicheKampagne zur Rettung des Lydia-Turms und batum Spenden und öffentliche Zuschüsse. Trotzzahlreicher Geldeingänge gelang es nicht, diekomplette Sanierung zu finanzieren. Darauf hin be-schlossen Vorstand und Mitgliederversammlungder OG Brohltal, die Instandsetzungsarbeiten ineinem ersten Bauabschnitt auf die dringlichstenArbeiten zu beschränken, um den Bestand desTurms und dessen Verkehrssicherheit zu gewähr-leisten. Damit stünde der von Wanderern und Aus-flüglern sehr beliebte Aussichtsturm weiterhin un-eingeschränkt zur Verfügung.Die Sanierung konnte durch zahlreiche Spendenund Zuschüsse erreicht werden. Wir können andieser Stelle nur einige wichtige Geldgeber auf-führen, ohne die Vielzahl der aufopferungswilligenBeiträge zu vergessen. Allen sei von Herzen ge-dankt, dass sie sich in heutiger Zeit für diesesideelle Ziel eingesetzt haben. Beispielhaft führenwird folgende Spender an:• Landkreis Ahrweiler• Verbandsgemeinde Brohltal

• Kreissparkasse Ahrweiler• Volksbank RheinAhrEifel (Burgbrohl)• Provinzial Rheinland Versicherung• Haupt-Eifelverein (Düren)• verschiedene Ortsgruppen des Eifelvereins, vor

allem die OG Bonn und die OG Neuss• befreundete und mit uns verbundene Unterneh-

men und Vereine, insbesondere die bauleiten-den und -ausführenden Unternehmen, das Ingenieurbüro Gerhard Saxler (Alflen) und dasBauunternehmen Claessen GmbH & Co (Alken/Mosel). Die Zusammenarbeit mit diesen Firmenwar hervorragend!

Die Teilfertigstellung der Sanierung macht unsfroh und stolz, sie ist aber nur eine Etappe. Des-halb werden wir unser Spendenkonto „Lydia-Turm“, Kto.-Nr.: 18 18 bei der KSK Ahrweiler (BLZ577 513 10) weiterführen, um der Daueraufgabeder Instandhaltung gerecht zu werden. Die nächs-ten Aufgaben betreffen den Holzschutz der Turm-aufstockung, die Anbringung von Wellgittern anden Fenstern, den Rostschutz tragender Bauteileim Turminneren sowie dort notwendiger Ausbes-serungsarbeiten. Unsere Ortsgruppe wird bemühtsein, einige dieser Arbeiten aus eigener Kraft aus-zuführen, wir sind aber auch zukünftig auf Fremd-leistungen angewiesen, zu deren Finanzierung wirSie um weitere Spenden bitten.

H. Wellershaus, Projektleiter

Im Naturpark FrankenhöheOG Brühl. Vom 14.–20. Juli 2004 wanderten 19Mitglieder der Ortsgruppe Brühl durch den herr-lichen Naturpark Frankenhöhe. Die Wanderungenführten durch schattige Wälder und liebliche, weit-geschwungene Täler, vorbei am Karpfenteichenund versteckten Weihern, wo wieder Biber leben.Geprägt war die Woche auch von kulturellen Er-lebnissen. Angefangen mit der Unterkunft im fast500 Jahre alten Hotel Wildbad, über den Besuchdes Fränkischen Freilandmuseums in Bad Winds-heim, der alten Reichsstadt Rothenburg o.T. bis zuden zahlreichen Landgasthöfen, in denen die alteFränkische Wirtshauskultur noch gepflegt wird.

Herbert Emundts

Auf dem Luis TrenkersteigOG Gerolstein. Mit der Firma Hens als Veranstal-ter und den Wanderführern Marlene und JoachimZahnd erlebten die Teilnehmer der Ortsgruppevom 3.–10. Juli im Pitztal/Tirol herrliche Bergwan-

OG Brohltal. Mit Hilfe von Zugankern wurde die Mauer-krone stabilisiert. © H. Wellershaus

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derungen im Hochgebirge, kleinere Berg- und Tal-wanderungen sowie Ausflugsfahrten in der Umge-bung. Untergebracht waren die Teilnehmer imVier-Sterne-Hotel St. Hubertus.

Am ersten Tag war für alle eine Talwanderung ent-lang der Pitze von 8 bzw. 18 km als Einlauftour bisMittelberg (1.734 m) durchgeführt. Danach teiltensich die zwei Gruppen. Eine Busfahrt nach Imstmit Wanderung durch die Rosengartenschluchtnach Hochimst und nach Abstieg Stadtbesichti-gung begeisterten die Wanderer ebenso wie amnächsten Tag die Wanderung um den Riffelsee(2.232 m).

Eine Busrundfahrt zum ZisterzienserklosterStams und ins Sellraintal/Kühtai stand am viertenTag auf dem Programm. Den darauf folgenden Tagfuhren alle Teilnehmer ins Ötztal und Ventertal, umnach Besichtigung des Ötzi-Museums zu den Ro-fenhöfen (2.014 m) zu wandern.

Den letzten Tag fuhren ebenfalls alle Teilnehmerwitterungsbedingt nach Arzl und wanderten aufdem Luis Trenkersteig. Die Hochgebirgswanderererwanderten bei guter Fernsicht und zum Teil ge-fährlichen Abstiegen den Sechszeiger, den Hoch-zeiger (2.582 m), den Weg zum Tachachshaus(2.434 m) und Auffahrt mit der Venetbahn zumKrahberg, den Venetgipfel (2.513 m). Der Abstiegüber das Kreuzjoch und Larcheralm nach Wennsbetrug insgesamt 1.530 Meter. Am Freitagabendhieß es dann für alle „Kofferpacken“. Die Rückfahrtnach Gerolstein stand am nächsten Morgen an.

Herzlichen Dank von allen Teilnehmern galt demEhepaar Zahnd, die mit viel Mühe und Zeitauf-wand das Hotel ausgesucht und alle Wanderun-gen vorgewandert und bis ins Detail geplant hat-ten. Dank galt auch dem Busfahrer Günter Baum,der die Wandergruppe jeden Tag chauffierte undsicher wieder nach Hause zurück brachte.

Erwin Schöning

Rundumerneuerung

OG Kreuzau. Der Ortsteil Kreuzau verfügt sowohlim Ort selbst auch an markanten Aussichtspunk-ten im Umfeld über mehr als 30 Ruhebänke. Auf-gestellt wurden sie im Laufe von vielen Jahren so-wohl durch die Gemeinde als auch durch denEifelverein Kreuzau. In den vergangenen Jahrenwurden sie auch wiederholt angestrichen. Jetztwurde aber eine „Runderneuerung“ der Bänkedringend notwendig.

Diese Aufgabe hat sich der Eifelverein Kreuzaugestellt und damit nach der Erneuerung des „Frie-denskreuzes“ auf dem Lohberg im letzten Jahr einweiteres Projekt zur „Heimatpflege“ und damitletztlich auch zur „Verschönerung des OrtsteilesKreuzau“ in Angriff genommen. Damit das Ge-samtbild nicht beeinträchtigt wird, wurden alle 30Bänke in gleicher Weise restauriert. Nicht uner-heblich war hierbei der finanzielle Beitrag für dieerforderliche grundlegende Reparatur von zehnBänken, den der Verein aufgebracht hat. Die Re-paraturen wurden durch einen ortsansässigenSchreinermeister durchgeführt. Abgeschliffen undneu angestrichen wurden aber alle Bänke in frei-williger Leistung durch die Mitglieder Fred Müllerund Josef (Büb) Zens, die auch die örtliche Jäger-schaft vertreten. Farbe und Arbeitszubehör wur-den hierbei durch die Gemeinde Kreuzau zur Ver-fügung gestellt.

Die beiden Mitglieder des Eifelvereins Kreuzauschneiden auch in regelmäßigen Abständen undsoweit der Bauhof der Gemeinde es nicht schafft,diese Bänke von Gras und sonstigem Bewuchs frei.

Dafür möchte sich der Vorstand des EifelvereinsKreuzau bei den Beiden sowie bei allen anderenfreiwilligen Helfern, die damit ohne viel Aufhebensnicht unerheblich zur Dorfverschönerung beigetra-gen haben, ganz herzlich bedanken.

Erich Großmann

Der Eifelverein „geht fremd“

OG Lutzerath. Auch in der Nachbarschaft derEifel gibt es herrliche Wandergebiete und interes-sante Sehenswürdigkeiten. Zu diesem Schlusskamen etwa 40 Wanderer der OG Lutzerath,nachdem sie im Rahmen einer Dreitagestour diePfalz im Umfeld des Ortes Annweiler am Trifels er-kundet hatten. Die Gruppe wurde im Fremdenver-kehrsbüro mit Umtrunk und Einweisungsvortragbegrüßt. Anschließend besichtigte man die Stadtmit ihren gut erhaltenen mittelalterlichen Häusernund den vom Flüsschen „Queich“ angetriebenenMühlen. Danach wurde die Burg Trifels erklom-men, die mit ihrer imposanten Erscheinung dieUmgebung prägt.

Am zweiten Tag erkundeten die Wanderfreundeunter ortskundiger Führung die waldreiche Berg-landschaft des Pfälzer Waldes, genossen die wun-derbare Weitsicht von erhabenen Burgruinen underreichten gegen Abend nach etwa 20 km Wande-rung das Ziel, die Drachenfelshütte am Busen-

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berg. Dort traf man sich mit der Gruppe der „Nicht-wanderer“, die tagsüber etliche Sehenswürdig-keiten der Umgebung bis hinüber nach Frankreichmit dem Bus erkundet hatten: beispielsweise dasKakteenland in Steinfeld, das „deutsche Weintor“,das Töpferdorf Soufflenheim bei Haguenau undschließlich die Altstadt von Wissembourg mit denzahlreichen malerischen Fachwerkhäusern.Der „Rückzug“ am dritten Tag erfolgte über Hau-enstein, wo man das deutsche Schuhmuseum be-sichtigte. Etliche Besucher der Verkaufsräumewaren nur unter Androhung von Gewalt zurWeiterfahrt zu bewegen! Eine weitere Attraktionwar der „Teufelstisch“ bei Hinterweidenthal, einebeeindruckende Felsformation, die wie ein überdi-mensionaler Pilz aus Stein aussieht.Fazit: Auch die Pfalz ist eine Reise wert, für Wan-derer und Nichtwanderer gleichermaßen! (...undgar nicht so weit entfernt von der Eifel!).

Bernhard Piechota

Der alte Übergang war baufälligOG Reifferscheid. Obwohl sie erst 1988 errichtetwurde, drohte die Holzbrücke am Gelände desehemaligen Liebfrauenhofes im Frühjahr zu-

sammenzubrechen. Der baufällige Übergangwurde daher zunächst gesperrt und dann abgeris-sen. Auf Initiative des Eifelvereins wurde eineneue Brücke geplant und kürzlich an der altenStelle wieder errichtet. Um die Planung und Be-schaffung des Materials kümmerten sich vor-nehmlich der Natur- und Wegewart des Eifelver-eins, Franz Krahe, sowie die Mitglieder HelmuthMurk und Udo Hanf. Dazu stellten die hiesigen Fir-men Holzbau Hupp und das Transportunterneh-men Karl-Heinz Hupp Räumlichkeiten, Maschinenund Fahrzeuge zur Verfügung, um die vorbereiten-den Arbeiten und die notwendigen Fahrten zu er-möglichen.Zum Unterbau verwendeten die „Brückenbauer“diesmal zwei Doppel-T-Träger von je 10 MeterLänge. Im Gegensatz zur alten Brücke, die als tra-genden Unterbau imprägnierte Holzmaste hatte,die jedoch im Laufe der Jahre morsch wurden. Derfußläufige Bereich sowie die seitlichen Geländerbestehen jetzt aus bearbeiteten stabilen Eichen-holzbohlen, die Wind und Wetter wohl auf langeZeit trotzen werden. Da der Bau der Brücke undalle vorbereitenden Arbeiten im Hand- und Spann-dienst, wenn auch mit erheblichem zeitlichemOG Lutzerath. Hoffentlich hält die Platte des „Teufels-

tischs“! © Bernhard Piechota

OG Reifferscheid. Unser Bild zeigt die Mitglieder desEifelvereins beim Aufbau der Brücke. Die Materialien,insbesondere die schweren T-Träger, wurden mit einemSpezialtransporter sowie mit einem Kran an Ort undStelle gefahren und platziert. © M. Hamacher

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Aufwand erfolgten und sich die genannten Unter-nehmen stark engagierten, blieben die Kosten,weitgehend getragen vom Eifel- und dem Dorfver-schönerungsverein, in einem vertretbaren Rah-men. Michael Hamacher

Geradelt nach Santiago

OG Rheinbach. Das war die nach Strecke undDauer bedeutendste Unternehmung des Eifel-und Heimatvereins Rheinbach im Jahr 2004: Vom7. bis 27. 7. waren nach gründlicher Vorbereitungdurch den Vorsitzenden Heinz Kessel zwei Frauenund sechs Männer auf Pilgerfahrt von Vezelaynach Santiago. Zwischen der Anfahrt nach Frank-reich und der Rückfahrt aus Spanien im Begleit-fahrzeug mit Radanhänger lagen 1.200 km aufdem Fahrrad – über Berg und Tal, durch großeStädte und kleine Dörfer, über Tief- und Hochebe-nen, durch Felder und Wälder bei Trockenheit undRegen und an einigen Tagen auch bei großerHitze. Manchmal war allerdings auch ein wärmen-der Anorak vonnöten, so auf den Höhen des Iba-neta-Passes (1.057 m) in den Pyrenäen und desRabanal-Passes (1.500 m) sowie des Cebreiro-Passes (1.109 m) im Kantabrischen Gebirge.

Vier große Pilgerwege führen durch Frankreichnach Spanien; die Rheinbacher folgten der „ViaLemovicensis“ von Vezelay über Nevers, Limogesund Perigueux nach St.Jean-Pied-de-Port am Fußder Pyrenäen. Von Puente-la-Reina bis zum ZielSantiago radelte man in Spanien dem Hauptpil-

gerweg, dem Camino. Der Chronist der Pilger-fahrt, Dr. Heinrich Degen, schreibt: „Wie geplanttrafen die Radpilger am Nachmittag des 23. Juli2004 auf dem großen Platz vor der Kathedralevon Compostela ein – einem Bauwerk von überra-gender Schönheit.“ So konnte die Gruppe an allenFestveranstaltungen aus Anlass des Heiligen Jah-res teilnehmen, fiel doch das Jakobusfest am25. Juli in diesem Jahr wieder auf einen Sonntag.

Gesund, erschöpft und voll unvergesslicher Ein-drücke und Erlebnisse kehrten die acht Fahrrad-pilger nach Rheinbach zurück.

Hermann Austermann

Neuer Steg im Vichtbachtal

OG Rott. Der so genannte „Nordwanderweg“ ver-bindet innerhalb der Gemeinde Roetgen die OrteSchwerzfeld, Roetgen, Rott und Mulartshütte mit-einander und verläuft dabei durch das Vichtbach-tal. Am Zeltplatz Rotterdell ist im Jahre 2000 aufInitiative und mit Unterstützung des Heimat- undEifelvereins Rott und des Eifelvereins Roetgenvon der Gemeinde Roetgen die Fußgängerbrücke„Uelenfurt“ errichtet worden, die neben der Verbin-dung im Vichtbachtal auch die Möglichkeit eröff-net, ohne Benutzung der Königsberger Straße vonRott in den Münsterwald in Richtung Schmitthofund Walheim zu wandern.

Zeitgleich hatte der Heimat- und Eifelverein Rottim Bereich der Brücke „Uelenfurt“ zwei Blaustein-

OG Rheinbach. 1.200 km in 20 Tagen geradelt, das istSpitze!© H. Austermann

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stelen aufgestellt, die den Wanderern des „Nord-wanderweges“ auf den Abzweig nach Rott bzw.Walheim aufmerksam machen.In diesem Sommer nun hat der Heimat- und Eifel-verein Rott den Wanderweg nach Rott optimiert,indem der Verein einen Fußgängersteg über einenSiefen und in einer unwegsamen Steilstrecke einGeländer gebaut hat. Rainer Hülsheger

Frauen-PowerOG Schlich. Vom 28. 6. – 2. 7. 2004 wandertenwir, sechs Frauen der OG Schlich, auf dem Rhein-höhenweg von Bonn bis Weißenthurm. Die Anrei-se erfolgte mit der Bahn und nun ging es über diePoppelsdorfer Allee hinaus zum bekannten Ve-

nusberg bis zur Godesburg. Der folgende Tagführte uns hinauf zum Heinrichsblick mit Aussichtauf das Siebengebirge bis hin zur Kölner Bucht.Der Rolandsbogen mit dem imposanten Blick aufdie Insel Nonnenwerth war ein weiterer Höhe-punkt unserer Wanderung. Nach 21 Tageskilome-tern kam wir zur Apollinaris-Wallfahrtskirche inRemagen, unserem zweiten Etappenziel.

Dritter Tag: Unser Weg führte uns zu dem be-schaulichen Bad Bodendorf bis nach Bad Breisig.Am kommenden Tag stand zunächst Burg Rhein-eck auf unserem Programm und weiter ging’s zurReuterslei, wieder mit herrlichem Ausblick aufden Rhein und dann nach Brohl. Von hier ausstiegen wir über die steilen Steinstufen des Esel-treppchens auf ein Hochplateau, wo wir uns aufdem Alkerhof stärkten. Nach einem wunderschö-nen Wandertag erreichten wir nach 17 km Ander-nach.

Unser letzter Tag führte uns durch Andernach bisnach Weißenthurm. Ein deftiges Mittagsmahl inder Schultheiß-Brauerei erwartete uns und ließunser Abenteuer gebührend ausklingen.

Herzlich danken möchten wir unseren Wanderfüh-rerinnen Renate Rosenzweig und Irmgard Koe-nen für die gute Organisation dieser erlebnisrei-chen fünf Wandertage auf dem Rheinhöhenweg.Schließlich traten wir die Heimreise an und mit derBahn ging’s wieder zurück nach Düren, wo wir vonunseren Männern mit Sekt und Rosen herzlichempfangen wurden.

OG Rott. Der neue Fußgängersteg © OG Rott

OG Schlich. Auch ohneMänner lässt’s sich gut

wandern!© OG Schlich

NATURSCHUTZ40

7. Schmidter Wanderwoche

OG Schmidt. Auch in diesem Jahr konnten sichEifelverein und Verkehrsverein über zahlreicheTeilnehmer bei der gemeinsam ausgerichtetenWanderwoche vom 11.–17. 9. freuen. Angereistwaren etliche „Stammgäste“, aber auch neueWanderer aus den nahen Nachbarländern, rheini-schen Großstädten sowie aus der unmittelbarenUmgebung. Gefreut hat man sich auch über diezahlreichen einheimischen Wanderer.Angeboten wurden sechs attraktive Touren imSchmidter Einzugsbereich in Richtung Hürtgen-wald, Rursee, Kalltal, Nideggen und Mariawald mitverschiedenen Schwierigkeitsgraden bzw. mit Ab-kürzungsmöglichkeiten, z. B. mit der Rurseeschiff-fahrt. Erklärungen zu den Ausblicken, Sehenswür-digkeiten und Besonderheiten am Wegesrandinsbesondere zum Kampfgeschehen im Hürtgen-wald vor 60 Jahren und zu den künftigen Bedin-gungen und Konstellationen zum NationalparkEifel wurden von den Gästen sehr interessiert auf-genommen.Besonders hervorzuheben: Der eindrucksvolleDiaabend mit Bezirkskulturwart Franz-Josef Bran-denburg und die Wanderung zu den Westwallbun-kern mit 79 Teilnehmern geführt von EngelbertDonnay. Gelungener Abschluss wie immer der ge-sellige Abend an der Grillhütte der Ortsgruppe.

Wolfgang Müller

NATURSCHUTZ

Wasser in der Eifel

Heimbach. Zu diesem Thema konnte Hauptnatur-schutzwart Nord, Robert Jansen, 56 Naturschutz-warte zur diesjährigen Herbsttagung in Heimbachbegrüßen. Wie in den Vorjahren war ein Tagungs-thema ausgesucht worden, das den TeilnehmernAnregungen für die eigene Arbeit in den Ortsgrup-pen mitgeben sollte. Als Tagungsort für den Vor-mittag hatte man sich im Wasser-Info-Zentrum-Eifel, kurz W.I.Z.E. genannt, getroffen.Durch den langjährigen Bürgermeister von Heim-bach, Hans Günther Pütz, in Historie und aktuelleEntwicklungen der Stadt profund eingewiesen undvon der stellvertretenden Vorsitzenden der OGHeimbach, Helmi Breuer, aufs Herzlichste be-grüßt, nahm der fachliche Teil im Hause seinenLauf. Unter Ausnutzung neuester Technik, aberauch einfacher Modelle wurden zwei Gruppen zu

den Themen „Wasser in Natur und Umwelt“ sowie„Wassertechnik in der Eifel“ durch die Ausstel-lungsräume des W.I.Z.E., der ehemaligen AltenSchule Heimbachs, geführt. Den beiden Führern,Erich Schmidt, Leiter des W.I.Z.E. und ausgebilde-ter Dipl.-Geograph, und Dirk Küsters, pensionier-ter Polizeibeamter und heute selbstständiger Gäs-teführer, gelang es in anschaulicher, spannenderArt, die Teilnehmer mit ihren Informationen zu er-reichen und die Bedeutung des Wasser allgemeinund in der Eifel im Besonderen darzustellen. Eswurde deutlich, dass neben der Trinkwasserver-sorgung die Anlage der Talsperren in der Nordeifelinsbesondere auch wegen des Hochwasserschut-zes des im Einzugsbereich der Rur gelegenen,nachgelagerten Dürener Landes gebaut wurden.Das W.I.Z.E., dessen Eigentümerin die StadtHeimbach ist, erhält aus Mitteln der Karl H. Kri-scher-Stiftung finanzielle Unterstützung für denBetrieb und wurde von der Europäischen Unionkofinanziert. Es will nicht nur Ort der Dokumenta-tion sein, sondern auch Informationsstelle für allediejenigen, die sich als Hausbesitzer über die ak-tuellen Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten vonWasser informieren möchten. Einhellige Meinungaller Tagungsteilnehmer: eine hervorragende Ein-richtung, die es lohnt von Alt und Jung besucht zuwerden.Gestärkt durch die vielen bekannte MariawälderErbsensuppe und begrüßt durch den zwischen-zeitlich zur Tagung hinzugestoßenen Vorsitzendender Bezirksgruppe Düren-Jülich, Josef Hütte-mann, schloss sich ein kultureller Teil an, denfreundlicherweise Helmut Breuer von der OGHeimbach zunächst in Form eines vertonten Dia-vortrages über die Stadt Heimbach gestern undheute sowie ihre Umgebung beisteuerte. An-schließend begleitete er die Gruppe zur altenPfarrkirche St. Clemens und der neueren Wall-fahrtskirche. An beiden Orten gab er Erläuterun-gen zur Geschichte der Gebäude. Mit besonde-rem Interesse wurde der historische Weg derheute im Zentrum des Wandaltars befindlichen„Schmerzhaften Mutter“ verfolgt, die Anlass fürviele Pilger ist, jährlich zu dieser Pieta nach Heim-bach zu wallfahrten.Am Fuße der Heimbacher Burg vorbei führte dannzum Abschluss des Tages ein halbstündiger Fuß-marsch die Teilnehmer zum Jugendstil-Wasser-kraftwerk Heimbach, als praktisches Beispieldafür, dass Wasser auch eine Möglichkeit umwelt-freundlicher Energieerzeugung ist und dies andieser Stelle bereits vor 100 Jahren erkannt

NATURSCHUTZ 41

wurde. Über einen durch den Kermeter in denJahren 1903/04 getriebenen unterirdischen Stol-len gelangt Wasser des Urftsees zum HeimbacherKraftwerk. Hier fällt es 100 m tief durch zwei riesi-ge Fallrohre und betrieb früher acht Turbinen, diewiederum diese Energie an Generatoren zurStromerzeugung weiterleiteten; die Stadt Aachenerhielt zu damaligen Zeit ihren Strom hierher.Heute sind die alten Einheiten durch zwei neuwer-tige Turbinen ersetzt, die zur Spitzenlastabde-ckung dem Stromnetz Energie zuführen. Nebendem interessanten, von außen eher sakral anmu-tenden Jugendstilgebäude mit marmorgefasstenSteuerungsarmaturen, beeindruckte die Tagungs-teilnehmer vor allem die bereits 1904 mit den da-maligen Möglichkeiten erstellte Technik.

Der Wasserkraftwerksbesuch rundete eine äu-ßerst interessante Tagung ab, zu deren erfolgrei-chem Gelingen neben den bereits erwähnten Mit-arbeitern des Wasser-Info-Zentrums-Eifel ganzbesonders die Helfer der Ortsgruppe Heimbachbeigetragen haben, wofür an dieser Stelle noch-mals gedankt sei.

Robert Jansen, (Hauptnaturschutzwart Nord)

KULTURPFLEGE

Vorbildliche Kulturwanderung

BG Monschauer Land. Die vom Hauptvorstandangeregte Besinnung des Eifelvereins auf seinekulturellen Aufgaben führte bereits im vorigenJahr zu einer Informationsveranstaltung der Kul-turwarte innerhalb der Bezirksgruppe Monschau-er Land. Aber der absolute Höhepunkt war am5. Oktober die von der OG Kalterherberg über-nommene erste Kulturwanderung, an der über100 Mitglieder teilnahmen. Der Weg führte zu be-deutenden kulturellen Anlagen im weitestenSinne: Von der Vennbahn zum Weiler Ruitzhof,von der Richelsley mit dem Kreuz im Venn zumKloster Reichenstein, über die Norbertuskapellezum Eifeldom. Der Weg, beginnend am Wander-parkplatz Rosengasse ist hervorragend markiertdurch in Holz geschnittene Hinweise bzw. deutlichangebrachte Wegführungen. Er wird sicherlich inZukunft auch von Gästen gerne angenommenwerden, zumal er in der nächsten Ausgabe derWanderkarte eingetragen wird. Eine Beschrei-

Heimbach. Gruppenfoto der Naturschutzwarte vor dem Jugendstil-Wasserkraftwerk Heimbach. © Robert Jansen

KULTURPFLEGE42

bung sendet die Vorsitzende Elfriede Conrads,Kalterherberg, Görgesstr. 41, 52156 Monschau,zu.Am Eröffnungstag verging die Zeit im Fluge, be-sonders die historischen Erläuterungen zumehem. Kloster Reichenstein erlaubten einen Blickin vergangene Jahrhunderte. Dank gebührt vorallem der OG-Vorsitzenden Elfriede Conrads,ihrem Stellvertreter Karl Herff und den vielen Frei-willigen, die bei der Einrichtung des Weges halfen.

Pejo Weiß

Alles zur Ehre GottesOG Bad Münstereifel. Ein „gewaltiges Werk“, soBürgermeister Achim Bädorf, habe der EifelvereinBad Münstereifel mit der Restaurierung des Sta-tionsweges „Sieben Schmerzen Mariens“, vonBad Münstereifel nach Eicherscheid, erfolgreichabschließen können. Bei der Jahreshauptver-sammlung 2002 beschlossen die Mitglieder mitgroßer Mehrheit nach einem Bericht des Heimat-und Kulturwartes Joseph M. Ohlert über den rui-nösen Zustand des Stationsweges, die Restaurie-rung in Angriff zu nehmen.Die aus massiven Sandsteinquadern gehauenenStationen wurden 1731 von dem Walker und Tuch-scherer Arnold Zinken für 100 Reichstaler je Sta-tion und 8 Reichstaler je Gittertürchen gestiftet.Über die Figurennischen ließ der Stifter neben derJahreszahl 1731 den Wahlspruch der Jesuiten„Omnia ad maiorem Dei gloriam – Alles zur Ehre

Gottes“ einmeißeln. 1904 hat der Verschöne-rungsverein, der sich dem Eifelverein angeschlos-sen hatte, die Stationen restaurieren lassen und inKyllburg neue Kalksandsteinreliefs erstellen las-sen, da die ursprünglichen Holzreliefs verfaultwaren. Um die Restaurierung finanzieren zu kön-nen, musste schon damals tüchtig gesammeltwerden. Nicht anders war es auch jetzt für dieOrtsgruppe, denn schon bald nach Beginn derRestaurierung stand fest, dass der ursprünglichveranschlagte Betrag nicht ausreichen würde.

Nach Abschluss der Arbeiten betrugen die Kostenüber 37.000 €. Erfreulich groß war die Zahl der pri-vaten Spender, die 29 % der Kosten zusammen-trugen. 21 % kamen durch Spenden von Firmen,Banken, kirchl. Gemeinschaften, dem Hauptvereindes Eifelvereins, dem Förderkreis für Denkmal-pflege und Parteien zusammen. Die restlichenKosten trägt z.Zt. die Ortsgruppe. Etwas ent-täuscht war der Vorstand, dass von großen, öffent-lichen Institutionen, die sich dem Denkmalschutzverschrieben haben, keine oder abschlägige Ant-worten auf die Spendenanfragen erteilt wurden.

Die unter Denkmalschutz stehenden Stationensind nach Ansicht des Landesamtes für Denkmal-schutz von „erheblicher kultureller und kunsthisto-rischer Bedeutung“. Dies sah BürgermeisterAchim Bädorf genau so und bedankte sich beimVorsitzenden Wilfried Schmitz und seinen Mitar-beitern mit einem großen Lob für das besondereEngagement. Am Festtag der „Sieben Schmerzen

OG Bad Münstereifel.Einen vorbildlichen gemein-nützigen Beitrag zur Kultur-pflege leisteten die Eifel-freunde aus Bad Münster-eifel mit der Restaurierungdes Stationenweges.© OG Bad Münstereifel

INTERNATIONALES 43

Mariens“, dem 15. September, wurden die Statio-nen feierlich von Oberpfarrer Scherer eingeweihtund eine große Zahl von Gläubigen nahm an derEinweihungsprozession teil. MSch.

INTERNATIONALES

Wahre FreundschaftOG Neuss. Die „Les Amis de la Nature“ hattenden Neusser Eifelverein zum Foire de Châlons(große Messe) eingeladen. Mit einem Aufenthalt inBouillon mit der über dem Ort thronenden Burg er-reichten die Neusser die blumengeschmücktePartnerstadt der Stadt Neuss und das „Lokal“ derNaturfreunde. Dort begrüßte der Vorsitzende Karl-heinz Steinbeck den neuen Präsidenten PascalLebland. Nach der Verteilung der Quartiere in denGastfamilien fanden sich alle wieder im „Lokal“(Vereinsraum) ein, um ein von den Naturfreundengezaubertes kaltes Büffet mit köstlichem Weineinzunehmen.Am folgenden Ausflugstag brachte der Bus dieChâloneusser in die Haute Marne, wo man dasZentrum der ehemaligen Hugenottenstadt mit Kir-che und Museum in Wassy besuchte. Am Ufer desSees Leschères stärkten sich die Gruppen bei

einem reichhaltigen Picknick, ehe man in Domm-artin-le-Franc einen Hochofen von 1834 besuchte.Ein reizvoller Programmpunkt war schließlichnoch der Besuch des malerisch gelegenenSchlosses Cirey oberhalb der Blaise, in dem Vol-taire zehn Jahre lang bei seiner hochgebildetenFreundin Madame du Chàtelet wohnte.

Am Sonntag waren die Neusser in den Familien.Eine Delegation besuchte das Grab vom Präsi-denten Maurice Rejain, mit dem die Freundschaft1980 begonnen hatte. Karlheinz Steinbeck legteeine Erinnerungstafel auf das Grab von „Momo“,wie er liebevoll genannt wurde, und würdigte denFreund in einer Ansprache.

Am Nachmittag konnte die „Jahresmesse“ (Foire)besucht werden. Im großen Bayernzelt bei zünfti-ger Musik und Tänzen ließen die Châlonneusserbei „choucroute“/Sauerkraut und Bier und ande-ren Spezialitäten den Abend ausklingen.

Am Reisetag konnten die Neusser und Franzosenin kleinen Booten eine Fahrt auf den Flüssen Mauund Nau in Châlons genießen, ehe man im schö-nen Rathaus einen herzlichen Empfang bei Mada-me Prieto hatte. Sie ist zuständig für internationa-le Beziehungen und hatte die Aufgabe, denBürgermeister zu vertreten. Sigrid Steinbeck

OG Neuss. Die Freundesgruppen aus Châlon-en-Champagne und Neuss vor dem Rathaus in Châlons. © OG Neuss

AUS DEM HAUPTVEREIN44

Deutscher Wandertag 2004

Kühlungsborn. Rund 20.000 Wanderfreunde ausganz Deutschland gaben sich Mitte Septemberbeim 104. Deutschen Wandertag in Bad Küh-lungsborn ein Stelldichein. Unter dem Motto„Wandern am Strand und im Mecklenburger Land“präsentierten sich das Ostseebad und sein Hinter-land als ein vorzügliches Wandergebiet, das derNorddeutsche Wanderbund als Gastgeber miteinem umfangreichen Angebot ins rechte Licht zurücken wusste.Trotz der recht weiten Anfahrt nutz-ten auch wieder zahlreiche Eifelvereins-Ortsgrup-pen die Möglichkeit, eine reizvolle Landschaft derneuen Bundesländer kennenzulernen.

Hauptvorstand und Geschäftsführung waren indiesem Jahr mit einer größeren Delegation vertre-ten, galt es doch, Erfahrungen zu sammeln fürden Deutschen Wandertag 2006 in Prüm. Organi-sationsleiter Walter Densborn und Stephan Kohlervom Kooperationspartner Eifel-Tourismus GmbHnahmen alles genau unter die Lupe und analysier-ten Stärken und Schwächen der Veranstaltung,um daraus ihre Schlüsse zu ziehen.

Am Infostand des Eifelvereins im Zelt der Touris-musbörse wurden die zahlreichen Besucherschon auf den Wandertag 2006 eingestimmt. Dieschon sehr weit gediehenen Vorbereitungen wur-den mit Erstaunen und Anerkennung quittiert.

Kühlungsborn. Viel Betriebherrschte am Info-Stand desEifelvereins.© Stefan Oerder, Köln

Kühlungsborn. Mit demneuen T-Shirt des Deut-schen Wandertages 2006präsentierten sich Mitgliederdes Hauptvereins an derSpitze des Festzuges.© Stefan Oerder, Köln

AUS DEM HAUPTVEREIN 45

Pünktlich zum Wandertag lag ein ansprechendaufgemachtes Heft mit Portraits der Wanderzen-tren und Vorinformationen zum Programm vor.Das war nur möglich dank einer hervorragendenUnterstützung aus den Ortsgruppen. Das vorläufi-ge Programmheft und weiteres Informations-material über die Eifel und den Eifelverein fandenreißenden Absatz. Die hochwertige Wandertags-plakette aus Schiefer am „Eifel“-VIP-Band wurdeals ansprechend und originell gelobt, und schonjetzt, zwei Jahre vor dem Ereignis, deckten sichviele Wanderfreunde damit ein. Ebenfalls schonangeboten wurden die Wandertags-T-Shirts, dieauf schmuckem Dunkelblau das Wandertagslogoin Gelb zeigen.

Ina Waigand von der Eifel-Touristik wurde bei derBetreuung des Infostandes von den Vorstandsmit-gliedern unterstützt. Daneben wurden die Tagungder Vereinsvorsitzenden (Dr. Hans Klein) sowiedie Tagungen der Fachwarte für Wandern (WilliHermes), Wege (Rudolf Beglau), Naturschutz(Klaus Frommer), Kultur (Bernhard Wimmer) undMedien (Helga Giesen) besucht. Fünf Delegiertedes Hauptvereins (u.a. GF Manfred Rippinger)nahmen an der Mitgliederversammlung des Deut-schen Verbandes teil. Hier wurde unter anderemder Deutsche Wandertag 2007 an den Saarwald-Verein vergeben. Austragungsort ist Saarlouis.

Höhepunkt des Wandertages war einmal mehr derFestzug durch Bad Kühlungsborn. Im stattlichenFestzug mit rund 10.000 Teilnehmern – wohlebenso viele Zuschauer säumten die Straßen –stellte der Eifelverein unter den 56 Mitgliedsverei-

nen des Deutschen Wanderverbandes eine derstärksten Abordnungen. Hinter den Hauptvor-standsmitgliedern, die sich einheitlich in denneuen Wandertags-T-Shirts präsentierten, hattensich ca. 350 Mitglieder eingereiht. Im Wanderwett-bewerb belegte der Eifelverein mit sieben ange-meldeten Wandergruppen den zweiten Platz.

Helga Giesen, Hauptmedienwartin

Programm, Plaketten und T-Shirts

Prüm. Die Vorbereitungen für den 106. DeutschenWandertag in der Eifel vom 12.–17. 7. 2006 laufenauf Hochtouren. Mitte September präsentierte Wal-ter Densborn, Organisationsleiter des Eifelvereins,gemeinsam mit der Eifel Tourismus GmbH die offi-zielle Wanderplakette und das T-Shirt zum Großer-eignis in 2006.

Die aus echtem Eifel-Schiefer in der Größe von 10 x 5 cm mit dem Motto „Natur und Kultur im Her-zen Europas – Feuer und Wasser“ angefertigtenWandertagsplaketten, die übrigens von der Maye-ner Fa. Rathscheck gesponsert worden sind, unddie modischen dunkelblauen T-Shirts gehen be-reits jetzt auf Wanderschaft und können zum Preisvon 4,– € bzw. 14,90 € u.a. bei der Hauptge-schäftsstelle des Eifelvereins erworben werden.

Zahlreiche Reservierungen seien bereits einge-gangen, erläuterte Stephan Kohler von der EifelTourismus GmbH, denn Prüm sei ausgebucht undman sei zuversichtlich aus Kühlungsborn weitereReservierungsanfragen mitzubringen.

Prüm. Stolz präsentierenVertreter des Eifelvereins,

der Eifel-Tourismus GmbHund der VG Prüm das Vor-programm des Deutschen

Wandertages 2006 mit T-Shirt und Wandertags-

plakette.© Boßmann, Prüm

AUS DEM HAUPTVEREIN46

Großes Interesse verzeichnete man bei dem Auf-tritt der Eifel und des 106. Deutschen Wanderta-ges auf der TourNatur in Düsseldorf Anfang Sep-tember 2004. Input-Medien Boßmann

Wegezeichen geschütztDüren. Aus gegebenem Anlass hatte der Haupt-vorstand vor einem Jahr beschlossen, die Markie-rungszeichen für seine Hauptwanderwege mar-kenrechtlich beim Patentamt in Münchenschützen zu lassen. Dieses langwierige Verfahrenist nun abgeschlossen, so dass ab sofort die Mar-kierungszeichen der Hauptwanderwege des Eifel-vereins gesetzlich geschützt sind.Wir werden diese Informationen auch allen Kom-munen in der Eifel sowie den betreffenden karto-graphischen Verlagen zukommen lassen, um klar-zustellen, dass eine kommerzielle Verwendungunserer Markierungszeichen in deren Publikatio-nen (wie Wanderkarten, Bücher etc.) ohne die Ge-nehmigung des Hauptvereins Schadensersatzan-sprüche nach sich ziehen wird.Wir bitten um Beachtung!

Manfred Rippinger, Geschäftsführer

GPS für WandererKassel. Was ist GPS, wie plane ich eine Wande-rung mit Hilfe von GPS und TOP 50? Was leistenunterschiedliche GPS-Geräte? Wie setze ich GPSbei der Markierung und Qualitätserfassung vonWanderwegen ein?

Diese Fragen beantworte-ten kürzlich auf einem Se-minar des DeutschenWanderverbandes ver-schiedene Referenten,u.a. unser Hauptwege-wart Rudolf Beglau.Beglau überzeugte dieWegewarte mit seinembundesweit führendenSystem zur Erfassungvon Wanderweg-Quali-tätskriterien mit Hilfe vonNotebook und GPS.

Interessenten mögen sich bitte direkt an RudiBeglau wenden: Mail: [email protected];Fax. 0 26 54/96 49 55, Tel. 0 26 54/96 49 43

AUS DEM VEREINSLEBEN

Zum SchiessentümpelOG Echternacherbrück. Mitte des 19. Jahrhun-derts wurde die romantische Bogenbrücke überdie schwarze Ernz von dem Maurermeister Prom-menschenkel aus dem nahe gelegenen Christ-nach gebaut und ist seither ein beliebtes Wander-ziel und ein häufig fotografiertes Motiv in derkleinen Luxembourger Schweiz.Von dem kleinen Ort Müllerthal sind wir zumSchiessentümpel gewandert und dann durch Bu-

Kassel. Der elektroni-sche Wegweiser im Ge-lände: GPS

© Eric Neumeyer

OG E`brück. Ein impo-santes Naturschauspielim lux. Müllerthal: derSchiessentümpel© Werner Ruland

AUS DEM VEREINSLEBEN 47

chenwald entlang der markanten Felsenkette mitEulenhorst und Goldfralay Richtung Consdorf wei-ter gegangen. Die Consdorfer Mühle, ehemalsGetreide- und Ölmühle, Sägewerk und Brennerei,mit den hübschen Teichen konnten wir leider nurvon außen bewundern. Diese sehr attraktive Anla-ge, Bannmühle des Klosters St. Irminen Oeren inTrier aus dem 16. Jahrhundert, ist zurzeit nicht be-wirtschaftet. Das Wetter hat ausgehalten. Ein klei-ner Teil der Wegstrecke war sehr matschig wegender vorangegangenen Regentage. Wir hattenGlück mit dem Wetter, zum Abend hin sogar einenweißblauen Himmel. Nach knapp drei Stundenstiegen alle zufrieden in die Autos. Es war einesportliche, abwechslungsreiche Wanderung inherrlicher Natur. Die Tour wurde von Inge undWerner Ruhland ausgearbeitet und geführt.

Werner Ruhland

Radwanderung um GochOG Eicherscheid. Organisiert hatte diese Rad-wanderung unser ehemaliger Vorsitzender HelmutToepfer, der nach einigen Jahren in Eicherscheid,in seine alte Heimatstadt Goch zurückgegangenwar. Seine guten Ortskenntnisse waren die bestenVoraussetzungen für unsere Wanderung.Am Samstag starteten wir vom Hotel Kastell zur65 km langen 1. Tour durch die typische nieder-rheinische Landschaft. Der durch Regen etwasverspätete Start führte uns zunächst nach Petrus-heim, eine große, beeindruckende Anlage für Ob-dachlose, vorbei an den für die Region typischen

Spargelfeldern zum alten Grenzübergang „Wel-sche Hut“ zu den Niederlanden. Auffällig für dieRegion beiderseits der Grenze sind die vielenSeen, die durch Auskiesungen entstanden sind.Wir fuhren kurz am „Reinders Meer“ entlang, nah-men dann Kurs auf den schönen Ort Well direkt ander Maas. Interessant, wie sich der Ort durchSperranlagen vor Hochwasser schützen kann.Vonder Maas weg führte uns die Route über Nieuw-Bergen vorbei an der Ruine Bleijenbeek überHommersum (Deutschland) ins Spargeldorf Kes-sel, weiter entlang der Nier nach Goch zurück.

Das Wetter wurde am Sonntag besser und wir tra-ten erneut in die Pedale. Durch den UedemerBruch erreichten wir Xanten. Ein kurzer Blick in dieStadt, dann eine beeindruckende Führung im Ar-chäologischen Park. Tempel, Thermen, Amphithe-ater und vieles mehr. Entlang der Xantener Süd-und Nordsee, ein Paradies für Wassersportler, er-reichten wir am Strand der „Nordsee“ das WardterLandhaus zum Mittagessen.

Über Luisendorf und Pfalzdorf, vorbei an vielenschönen sehr fantasiereich gestalteten Blumen-gärten, kamen wir nach 70 km Fahrt in Goch an.

Die 11 Teilnehmer bedanken sich bei dem gutenWanderführer Helmut Toepfer für die bestens or-ganisierte Wanderung. Unser Busfahrer ManfredScheidt brachte uns wieder sicher nach Eicher-scheid zurück. Toepfer/Schreiber

OG Eicherscheid. Aufbruchnach Goch am Niederrhein

© OG Eicherscheid

AUS DEM VEREINSLEBEN48

Auf zum SaubrennenOG Heimbach. Am letzten Augustsonntag findetjährlich das mittlerweile traditionelle Saubrennenin der Heidehütte bei Wirtzfeld (Belgien) statt. DieVeranstaltung wird vom Musikverein „KöniglicheHarmonie Wirtzfeld“ veranstaltet und lockt schonzum 27-sten mal Gäste aus Ostbelgien, aber auchaus der Eifel zu dieser rustikalen Veranstaltung.Von der anfänglich kleinen Gruppierung der Heim-bacher Eifelfreunde bis zu der jetzigen 45 Perso-nen-Unternehmung mit den Wanderfreunden ausSchmidt liegen ca. 20 Jahre. Diesmal starteten wirmit einem heimischen Busunternehmen zu Fahrtüber Schmidt, Monschau zum Wanderstartpunktbei Höfen.

Hier begann die Wanderung durch das großeWaldgebiet des Höfener und Elsenborner Forstes,die nach drei Stunden am Zielpunkt der „Heide-hütte“ endete. Bei geselligem Zusammensein beimusikalischer Unterhaltung schmeckten die ange-botenen Schweineportionen noch mal so gut.Schnell vergingen ein paar Stunden und der Busbrachte uns wieder sicher nach Haus. In diesemZusammenhang nochmals Dank an die „Schmid-ter“ für die Teilnahme an diesem gemeinsamenUnternehmen. Bernd Hermanns

In einer Welt der FarbenOG Hillesheim. Bei Sonnenschein und passen-den Temperaturen fand am 15. 8. 2004 eine natur-kundliche Wanderung durch den HillesheimerWald und auf Teilen des GEO-Pfades mit den Wan-derführern Berthold Becker und Karl Schulz zurCrumps Mühle bei Birgel statt. Die ansehnlicheSchar fand bei ihrer Ankunft am Mühlenbach unter

einem schattigen Kastanienbaum eine Kaffeetafelmit gespendeten Kuchen und Getränken vor.Nach dieser Stärkung erklärte Besitzer Fritz Thieldie ehemals hauptsächlich als Lohmühle genutzteAnlage und auf Bitten aller noch sein Maler-Ate-lier. Das Hineintauchen in eine andere Welt, derWelt voller Farben, versehen mit Naturmaterialien,fand großes Interesse. Seine über Jahrzehnte ge-wachsene Liebe zur Eifel zeigt sich nicht nur inseinen Werken, auch bei der liebevollen Restau-rierung der Mühle und besonders die von seinerFrau in bäuerlicher Tradition gepflegten Blumen-pracht. Bei der Verabschiedung war man sicheinig, dass die sorgsam gepflegte Geselligkeit mitähnlichen Angeboten im Eifelverein auch weiter-hin einen guten Stellenwert hat. Felicitas Schulz

Oase der Ruhe

OG Kalterherberg. Zwischen Namur und Dinant,dort wo das Maastal am schönsten ist, führte eineBusreise des Eifelvereins Kalterherberg hin. 50Wanderfreunde, deren Hauptwandergebiete dieherb-wilde Landschaft des Hohen Venns und derRureifel sind, wollten an diesem Tage etwas völliganderes sehen und erleben.Erste Station war die alte wallonische MetropoleNamur, am Zusammelfluss von Maas und Sam-bre, trutzig überragt von der Zitadelle, die aus demMittelalter stammt und als eine der größten Fes-tungsanlagen in Europa gilt. Durch eine großflä-chige Parklandschaft ging die Fahrt auf die Höheder Zitadelle mit herrlichem Ausblick auf Maasund Stadt.Als nächstes stand eine Bootsfahrt auf Maas undSambre auf dem Programm. Nach dem Mittag-essen gab es einen Stadtrundgang mit Besuchder Kathedrale.Danach ging es nach Annevoie, dem eigentlichenZiel unseres Tagesausfluges. In einem Seitentalder Maas liegt dieses Kleinod gärtnerischer Ge-staltungskunst. Die im Jahre 1758 angelegtenGärten gehören zum anerkannten Kulturgut derWallonie. Die Besonderheit dieser Wassergärtenbesteht darin, dass drei hochgelegene Quellenalle Kaskaden und Fontänen des Gartens überein Röhrensystem speisen, also völlig ohne diesonst üblichen Pumpen.Nach Stunden der Ruhe und Beschaulichkeit führ-te die Rückfahrt das Maastal aufwärts über Dinantbis zur Lessemündung, dann über die Höhen derArdennen nach Hause. Karl Herff

OG Heimbach. Jede Menge Gebratenes lockte die Wan-derer in die Heidehütte bei Wirtzfeld. © OG Heimbach

AUS DEM VEREINSLEBEN 49

20 Jahre jung

OG Mützenich. Das diesjährige Grillfest war zu-gleich Geburtstagsfest der Ortsgruppe. Als am22. 2. 1984 die Ortsgruppe gegründet wurde, tra-ten spontan 63 Mitglieder ein. Heute zählt siemehr als doppelt so viel.

Der damalige Hauptinitiator und Vorsitzende Hel-mut Gombert verstarb leider schon im folgendenJahr. Man gedachte seiner sowie vieler Mitwande-rer, die leider nicht mehr dabei sein konnten. ImZelt waren Erinnerungsfotos von ihnen aufge-hängt worden sowie die 85 Wanderwimpel, die inall den 20 Jahren erwandert wurden.

Bei herrlichem Sommerwetter hatten sich rund100 Mitglieder an der Grillhütte eingefunden. Vor-sitzender Artur Steffens konnte als Gäste Bürger-meiser Theo Steinröx und Ortsvorsteher HansPeter Dörr begrüßen, sowie als älteste Teilnehme-rin Hanni Wessener, die nahezu 96 Jahre alt ist.

Bezirksvorsitzender Dieter Sembdner überraschtedann noch die Mitglieder Renate Daniel, HeinzJentges und Willi Küpper mit der Überreichung derGrünen Verdienstnadel.

Dank der großzügigen Spenden der Mitgliederkonnte man dem örtlichen Kindergarten in der fol-genden Woche mit dem Betrag von 551,50 Euroeine große Freude bereiten. Renate Daniel

OG Kalterherberg. DieWassergärten von Annevoie

© K. Herff

OG Mützenich. Gefeiert,geehrt und gesammelt

wurde auf dem 20-sten Ge-burtstag der Ortsgruppe.

© OG Mützenich

AUS DEM VEREINSLEBEN50

„Vulkan-Express“-Tour

OG Rech. In Brohl/Rhein wartete auf die RecherReisegruppe der „Vulkan-Express“, in dem derOG-Vorstand einen ganzen Waggon gecharterthatte. In gemütlichem „Tempo“ ging’s das urtümli-che Brohltal hoch hinauf zur Endstation Engeln,wo man sich beim vorbereiteten reichhaltigen Bü-fett für das weitere Geschehen stärkte.

Durch das waldreiche und immer wieder interes-sante Nettetal führte der weiteren Weg wieder perBus zur idyllisch gelegenen Burg und SchlossBürresheim. Nach sehr instruktiver Führung durchdie mittelalterlichen Gemäuer präsentierte auf derWeiterfahrt eine sonnenüberstrahlte Eifelland-schaft ihre beeindruckende Schonheit.

In Monreal, wo die Türme und Ruinen der beidenehemaligen Trutzburgen ins Auge fielen, bliebdann ausreichend Zeit zur Erforschung der engenGässchen mit den alten, blumengeschmücktenFachwerkhäusern. Nach stiller Einkehr in der 1460erbauten Pfarrkirche und anschließender „Kaffee-pause“ wurde der letzte „Tour“-Abschnitt über Nür-burgring und Kesselinger Tal zurück zum Aus-gangsort in Angriff genommen. Hier klang derbestens organisierte und erlebnisreiche Ausflugs-tag mit rustikaler Winzermahlzeit und exzellentenRecher Weinen bei Mitglied Markus Bitzen (Jagd-haus Rech) in seinem „Weinhaus Sebastian“ stim-mungsvoll aus. Den Organisatoren gebührt herz-licher Dank! Hubert Göb

Auf dem Meraner HöhenwegOG Schlich. Vom 26. 6.–3. 7. 2004 wanderten beisonnigem Wetter zehn Männer der OrtsgruppeSchlich mit Rucksack auf dem Meraner Höhen-weg. Am ersten Tag ging es von Algund mit demSessellift bzw. Tonnenseilbahn zur Leiter Alm auf

OG Rech. Der Familienaus-flug des Recher Eifelvereinswar wieder einmal Spitze!© H. Göb

OG Schlich. Gute Kondition brauchten die Männer aufdem Meraner Höhenweg. © K. Reinartz

AUS DEM VEREINSLEBEN 51

1.522 m. Nach einem Verweilen an der Gedenkta-fel für unseren dort vor neun Jahren verstorbenenWanderfreund Christian Braun begann die Wan-derung in nordöstlicher Richtung. In drei Tagesab-schnitten mit Übernachtungen im Gasthof Waldeoberhalb von Riffian und Valtele Hof oberhalb vonSt. Martin erreichten wir Pfelders. Im GasthausZeppichl erfuhren wir, dass der Übergang zumPfossental über das 2.895 hohe Eisjöchel wegenEis und Schnee unmöglich war.Für den 4. Tag wurde deshalb ein Großtaxi be-stellt, was die mächtige Texelgruppe umfuhr unduns ins Pfossental bis zum Vorderkaser brachte.Von dort gingen wir 400 m bergauf zum Eishof,unser nächstes Quartier in 2.079 m Höhe. Danachwanderten wir am 5. bis 7. Tag nach Katharinen-berg ins Hotel am Fels, zum Gasthof Giggelbergoberhalb von Rabland und bis zur Leiter Alm, un-serm Ausgangspunkt der Wanderung. Mit der Ton-nenseilbahn ging es dann nach Vellau, wo wir imGasthof Gasteiger übernachteten.Ein Bus brachte uns am 3. Juli zur abschließen-den Wanderung zum Marlinger Walweg. Den Ab-schluss bildete eine Besichtigung von Bozen. Miteinem Dank an die Wanderführer Peter und LotharFrauenrath für die gute Organisation endeten an-strengende, aber erlebnisreiche Wandertage ineiner herrlichen Bergwelt. Kaspar Reinartz

166.000 SchritteOG Trier. Nach dem großen Anklang im vergan-genen Jahr unternahm im Juli erneut eine Gruppevon Bergbegeisterten eine Wanderwoche im Gro-ßen Walsertal, wieder unter der bewährten Füh-rung von Herbert Zienterra. Ausgangsort war nocheinmal Sonntag-Buchboden (910 m) am Eingangzum Biosphärenpark in Vorarlberg.Sechs neue Bergtouren bei strahlendem Sonnen-schein standen auf dem Programm, die stetswechselnde Ausblicke mit überwältigenden Land-schaften boten, durch schattigen Wald und bewei-dete Almen, Felsenpfade und Hangwege führtenund sommerliche Blumenpracht boten. Fast 900 mAuf- und Abstieg forderten die Wanderungen überdie Ischkarnei-Alp auf den alpinen WanderwegE 4 und anderntags über die Rinderer-Alpe zurWangspitze. Manchmal fuhr uns der Bus eine Teil-strecke, zum Beispiel zur Bärenalp, von wo auswir den Blasenka in etwa 2.000 m Höhe erstiegen,dafür aber den ganzen Abstieg über den idyllischgelegenen Seewaldsee nach Buchboden mach-ten.

Die stärkste alpine Tour war die Wanderung umdie Rote Wand zwischen 1.600 und 2.000 mHöhe, ausgehend von der Laguz-Alp mit derMittagsrast am Formarinsee und dem anschlie-ßenden Freiburger Höhenweg, der große Trittsi-cherheit erforderte. Zwei wunderschöne Pano-ramatouren mit einer Fülle von Alpenblumenunternahmen wir von Damüls aus Richtung Fonta-nella und von der Seilbahnstation Sonntag-Steinaus über Partnom nach Buchboden.

Da Längenkilometer im Berg wenig aussagen,verkündete uns ein Teilnehmer jeden Abend diegemessene Schrittzahl, die sich zwischen 25.000und 29.500 bewegten und eine Gesamtsummevon rund 166.000 Schritten ergaben. UnserStandquartier war wieder das Hotel Kreuz mit sei-nem abendlichen Vier-Gang-Menü, das Wander-gruppen empfohlen werden kann.

Therese Zilligen

TERMINE

Wandern zwischen den Feiertagen

OG Speicher. Die rührige Ortsgruppe Speicherlädt vom 27.–30. Dez. 2004 zum 28. „Wandernzwischen den Feiertagen“ in den schmucken Töp-ferort an der Kyll ein. Speicher hat ca. 3.500 Ein-wohner und ist weit über die Grenzen durch seineTon- und Steinguterzeugnisse bekannt. Der Ort istentsprechend durch seine kunstkeramischenWerkstätten und die Steinzeugindustrie geprägtund beherbergt ein Töpferei- und ein Heimatmu-seum. Römische und mittelalterliche Ziegelöfenim Speicherer Wald bezeugen, dass schon in alterZeit hier lebhaftes Tongewerbe betrieben wurde.Die erste urkundliche Erwähnung Speichers geht

Willkommen im Urlaub!Die Rhön: Wanderwelt Nr. 1

Infomappe speziell fürWandergruppen

Verkehrsamt FladungenBahnhofstraße · 97650 FladungenTel.: 0 97 78/91 23 25 · Fax: 91 23 26

[email protected] 01

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TERMINE52

auf das Jahr 834 zurück, wo es unter dem Namen„Madabodi Spicarium“ genannt wird, was aufKornspeicher hindeutet.

Die Wanderführer des Eifelvereins Speicher sindbestens ausgebildet, so dass sich alle Wander-freunde auf interessante Wandertage zwischenden Jahren an der Kyll freuen können, die fürjeden ein abwechslungsreiches Programm bein-halten. Der Vorsitzende Klaus Thiel, sein Wander-führer-Team und Hauptwanderwart Willi Hermesaus Neuerburg laden nach Speicher herzlich ein.

Montag, 27. Dez. 2004Durch den Speicherer Wald nach Herforst und zu-rück

Schönfelder Weg – Bildchenschneise – DickeBuche – L 46 überqueren – Langmauer – Herforst

Mittagessen im Gemeindehaus Herforst; Rück-weg: Röm. Töpferöfchen – Learmesbrück – Schul-zentrum;

Wanderstrecke: 14 km – ohne nennenswerte Stei-gung

Dienstag, 28. Dez. 2004Von der Speicherer Höhe ins Kylltal und zurück

Schönfelder Weg – Biotop der OG Speicher desEifelvereins – Fischerweiher Preist – GrillhüttePreist – Hosten – Auw a. d. Kyll

Mittagessen im Gemeindehaus Auw; Auf Haupt-wanderweg 4 (teilweise Kylltalradweg) nach Spei-cher/Schulzentrum

Wanderstrecke: 14 km – mäßige Steigung vomKylltalradweg bis Speicher

Mittwoch, 29. Dez. 2004Von Speicher nach Spangdahlem und Dudeldorf

Laypfad – Commeshof – Kallenbach – alter Kam-merforster Weg – Spangdahlem

Mittagessen in der Schapp (Vereinshaus der OGSpangdahlem) – weiter nach Dudeldorf (örtlicheFührung: Dr. Lutsch) – mit dem Bus nach Speicher

Wanderstrecke: 14 km – ohne nennenswerte Stei-gung

Donnerstag, 30. Dez. 2004Speicher näher kennenlernen

Speichermühle – Philippsheim – Laypfad – Schul-zentrum (8 km)

Mittagessen im Gasthaus „Unter den Kastanien“in Speicher

Kurzwanderung zur Kreuzkapelle – abschließendFührung durch das Töpfermuseum der FirmaPlewa und Vorführung an der Töpferscheibe.

Treffpunkt zu allen Wanderungen jeweils um 9.30Uhr am Schulzentrum (Parkmöglichkeit).

Zimmerbestellung: Verkehrsamt Speicher, Bahn-hofstr. 36, 54662 Speicher, Tel. 0 65 62/64-0, Fax64-49, E-Mail: [email protected]

Tourist-Information Bitburger Land, Am Graben 2,54634 Bitburg, Tel. 0 65 61/94 34-0, Fax 94 34 20,E-Mail: [email protected]

Vorsitzender: Klaus ThielHauptwanderwart: Willi Hermes

Krippenausstellung

OG Rech. Die Gebrüder Niethen präsentierenauch in diesem Jahr ihre internationale Krippen-ausstellung in der Bäckerei Niethen, Rotweinstr.18, in Rech (Tel. 0 26 43/70 53) vom 28. 11. 2004 –Februar 2005, jeweils sonntags von 14.00–17.00Uhr.

Gezeigt werden über 150 verschiedene Krippenaus zahlreichen Ländern. Der Eintritt ist frei,Spenden für soziale Zwecke sind willkommen.

Weihnachtsmarkt im Burgbering

OG Reifferscheid. Klein, aber fein und sehr ro-mantisch. Und mit wachsender Beliebtheit. Somuss man wohl treffend den Weihnachtsmarktbezeichnen, der von der hiesigen Ortsgruppe desEifelvereins nunmehr seit sieben Jahren auf derBurg Reifferscheid durchgeführt. Das belegen dieständig steigenden Besucherzahlen – im vergan-genen Jahr waren es zwischen 2.000 und 2.500 –und die Zahl der Aussteller. Überraschend ist dasnicht; schließlich bilden das Burggelände und dieGassen im historischen Teil des Ortes einen kaumzu überbietenden malerischen und anheimelndenRahmen. Der Weihnachtsmarkt – er findet jedesJahr am ersten Adventswochenende statt – be-ginnt am Samstag, 27. November, um 14.00 Uhrund endet gegen 21.00 Uhr. Am Sonntag, 28. No-vember, öffnet der Markt bereits um 11.00 Uhr dieTore, um gegen 18.00 Uhr zu enden.

Auskünfte über den Weihnachtsmarkt erteiltErnst-Josef Bissels, Tel. 0 24 82/29 95.

Michael Hamacher

TERMINE 53

Veranstaltungen des Eifelvereins 2005Überregional07.05. Frühjahrstagung in Mayen21.-25.07. 105. Deutscher Wandertag in Bad Blankenburg, Rudolstadt, Saalfeld (Thüringen)08.10. Eifeltag in ??? (noch offen)

Hauptverein05.03. Jugendwartetagung der DWJ in Daun unter Leitung von Hauptjugendwartin Brigitte Palm11.-13.03. 163. Wanderführerlehrgang in Müllenborn unter Leitung von Hauptwanderwart Willi Hermes09.04. Tagung der Medienwarte unter Leitung von Hauptmedienwartin Helga Giesen in Neuss15.-17.04. 164. Wanderführerlehrgang in Müllenborn unter Leitung von Hauptwanderwart Willi Hermes22.-24.04. Tagung der Kulturwarte in Prüm unter Leitung von Hauptkulturwart Bernhard Wimmer04.06. Tagung der Naturschutzwarte in Ulmen unter Leitung von Hauptnaturschutzwart (S) Klaus Frommer24.09. Tagung der Naturschutzwarte im Nationalpark Eifel unter Leitung von Hauptnaturschutzwart (N)

Robert Jansen14.-16.10. 165. Wanderführerlehrgang im Nationalpark Eifel unter Leitung von Hauptwanderwart

Willi Hermes18.-20.11. 166. Wanderführerlehrgang in Müllenborn unter Leitung von Hauptwanderwart Willi Hermes27.-30.12. Zum 29. Mal: Wandern zwischen den Freiertagen, diesmal mit der OG Ferschweiler und dem

Hauptwanderwart Willi Hermes

Bezirksgruppen30.01. Bezirkswandertag der BG Ahrweiler in Antweiler29.05. Bezirkswandertag der BG Köln-Mittelrhein in Wachtberg29.05. Bezirkswandertag der BG Aachen in Aachen 19.06. Bezirkswandertag der BG Mayen-Koblenz in Koblenz31.07. Bezirkswandertag der BG Euskirchen in Zingsheim11.09. Bezirkswandertag der BG Niederrhein in Ratingen18.09. Bezirkswandertag der BG Bitburg-Prüm in Spangdahlem18.09. Bezirkswandertag der BG Monschauer Land in Konzen18.09. Bezirkswandertag der BG Düren-Jülich in Winden (voraussichtl.)25.09. Bezirkswandertag der BG Cochem-Zell in Düngenheim

Ferienwanderungen25.04.-04.05. 10-tägige Erlebnis- und Wanderreise mit Alternativprogramm für Nichtwanderer zur Halbinsel

Chalkidiki/Nordgriechenland; OG Stolberg, H. u. M. Schwartz, Fuchsweg 36, 52222 Stolberg,Tel./Fax 0 24 02/2 84 13

26.05.-29.05. Fahrt nach Fredeburg im Sauerland; OG Kaisersesch, Otto Nick, Poststr. 4, 56754 Kaisersesch,Tel.: 0 26 53/35 96

29.05.-03.06. Teuflische Schluchten und schroffe Felsen im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark;WF Willi Hermes, Manderscheider Weg 6, 54673 Neuerburg, Tel.: 0 6564/24 32

09.07.-17.07. 19. Gemünder Wanderwoche; OG Gemünd, Josefine Knipper, Tränkelbachstr. 29, 53937 Gemünd,Tel./Fax: 0 24 44/21 71

16.07.-26.07. Fahrt zum 105. Deutschen Wandertag nach Thüringen; OG Schlich, Peter Frauenrath, Grabenstr. 5,52379 Langerwehe, Tel. 0 24 23/27 18

10.08.-17.08. Genusswandern im Oberengadin, St. Moritz, 1. Teil; OG Berlin, Harald Schmidt, Flurende 57,13589 Berlin, Tel.: 0 30/3 74 89-1 13 (Fax-124)

17.08.-24.08. Genusswandern im Oberengadin, St. Moritz, 2. Teil; OG Berlin, Harald Schmidt, Flurende 57,13589 Berlin, Tel.: 0 30/3 74 89-1 13 (Fax-1 24)

03.09.-10.09. Wanderung im Nahetal zwischen Bad Münster am Stein-Ebernburg und Idar Oberstein;OG Kempenich, Ernst Engel, Burgstr., 56746 Kempenich, Tel.: 0 26 55/31 10; Manfred Becker, Beunstr. 1, 56746 Kempenich, Tel.: 0 26 55/28 27

03.10.-11.10. Buswanderreise zu den Schönheiten Italiens; OG Schlich, Peter Frauenrath, Grabenstr. 5, 52379 Langerwehe, Tel. 0 24 23/27 18

Anmerk.: Aus Platzgründen können die gemeldeten Wanderungen unserer Ortsgruppen hier leider nicht veröffentlicht werden.Diese sind allen OG-Vorsitzenden mit Rundschreiben Nr. VI/04 vom 26.10.2004 zugegangen.

BEZIRKSGRUPPEN 59

BEZIRKSGRUPPEN

Zum Wohle der HeimatBG Bitburg-Prüm. Zur diesjährigen Bezirksver-sammlung hatte der Vorsitzende der Bezirskgrup-pe Bitburg-Prüm, Landrat Roger Graef, nachBitburg ins Europäische Berufsbildungswerk ein-geladen. Neben den Berichten und der Entlastungdes Vorstands standen auch Ehrungen und wich-tige Projekte des kommenden Jahres, so die Planung des Bezirkswandertages 2005, auf derTagesordnung. Zum neuen Bezirksfachwart fürWegewesen Bezirk 1 wurde Ulrich Fromm ausPrüm gewählt. An der Versammlung nahmen auchder Hauptvorsitzende des Eifelvereins, Dr. HansKlein, und Bitburgs Stadtbürgermeister Dr. Joa-chim Streit teil.Im Bericht des Vorsitzenden spielten vor allem dievon den Ortsgruppen durchgeführten Wanderun-gen, die vielfältigen Aktivitäten im Naturschutzund die Jugendarbeit eine Rolle. Landrat Graefdankte den aktiven Mitgliedern des Eifelvereinssowie allen ehrenamtlichen Helfern für ihr unver-zichtbares Engagement. Den Kassenbericht trugBezirksgeschäftsführer Hilarius Esch vor. Die Ent-lastung des Vorstands erfolgte einstimmig. Dernächste Bezirkswandertag soll am 18. Sept. 2005in Spangdahlem stattfinden.In diesem Jahr richtete die Ortsgruppe Bitburgden Bezirkswandertag aus. Das Festprogrammam 12.9.2004 enthielt unter anderem eine Besich-tigung des Europäischen Berufsbildungswerks inBitburg mit einem gemeinsamen Mittagstischsowie musikalische Beiträge und einen Auftritt der„Eefler Kirmesdänzer“. Rund 150 aktive Wander-freunde begaben sich auf die Strecke. An die teil-nehmenden Ortsgruppen wurden Wimpelbänderausgegeben. Hilarius Esch

Wandern im Vulkanpark BG Mayen-Koblenz. Mit Bussen und Pkw’s tref-fen rd. 150 Wanderfreundinnen und Wanderfreun-de der Ortsgruppen Andernach, Ettringen, Kob-lenz, Münstermaifeld, Polch und Untermosel anden Roder Höfen bei Bell ein. Wanderführer derOG Andernach mit ihrem Vorsitzenden Horst He-cker setzen sich an die Spitze der vier Gruppen.Erkundet werden zunächst auf dem 14 km langenFußmarsch der Tuffabbau Roder Höfe und die Vul-kanlandschaft vor dem Gänsehals mit einer fan-tastischen Aussicht auf den Laacher See, der sich

an diesem Morgen mit den weißen Segeln vielerBoote geschmückt hat. Munteres Geplauder aufden Wanderstrecken wechselt sich ab mit densachkundigen Erläuterungen der Führer der Deut-schen Vulkanologischen Gesellschaft (DVG),Mendig.Wer wandert bekommt auch Hunger. Die Organi-satoren von der DVG mit ihrem Geschäftsführerund Vorstandsmitglied Heinz Lempertz, Mendig,haben deshalb am Campingplatz „Siesta“ eine le-ckere Erbsensuppe mit Würstchen, zünftig ser-viert aus der Feldküche, für die Mittagspause be-stellt. Jeder Teilnehmer erhält an den besuchtenStationen, zu denen im Laufe des Tages noch dieweltweit bekannte Wingertsbergwand und die Mu-seumslay in Mendig hinzukommen, neben demmündlichen Vortrag ein ausführliches Informa-tionsblatt.Zum Abschluss dieser Vulkanparkwanderung desEifelvereins erwartet die Wanderer im Haus derVulkane in der Brauerstraße in Mendig Kaffee undKuchen und, selbstverständlich, eine kühle Fla-sche Vulkanbräu. Landrat Albert Berg-Winters,Vorsitzender der BG Mayen-Koblenz, wandert mitseiner Ehefrau Christa ein Stück mit und begrüßtalle Teilnehmer sehr herzlich.Bürgermeister Jörg Lempertz überreicht demjüngsten Wanderer zur Erinnerung an diesen er-lebnisreichen Tag die Nachbildung eines Mühl-steins aus Basalt. Mit Musik klingt der Tag aus.

Manfred Betker

ORTSGRUPPEN

Herrliches WiedtalOG Alsdorf. Der Alsdorfer Eifelverein unternahmzum 14. Mal in Folge eine Wanderwoche. AlsStandquartier wurde das Hotel „Zur Mühle“ inRoßbach an der Wied (Westerwald) ausfindig ge-macht. Wie schon in den Vorjahren lag die Organi-sation und Wanderführung in den Händen vonKarl Schaffrath, der von Wanderführer GeorgRoschkowski hervorragend unterstützt wurde.Die herrlich gelegenen Orte im mittleren Wiedtalboten sich für schöne Wanderungen an, zudemsich das Wetter von seiner besten Seite zeigte. Un-vergessen bleiben der Panoramaausblick vomMalberg ins weite Land, die anschließende Ein-kehr in Hausen und der Besuch des St. Josefhau-ses. Der schweißtreibende Aufstieg von Nieder-breitbach zum St. Marienhaus wurde belohnt mit

ORTSGRUPPEN60

der schönen Einkehr und einem herrlichen Aus-blick ins Wiedtal. Aber auch die romantischenNebentäler der Wied wurden von den 20 Wande-rern nicht ausgelassen. Dabei blieb Helga Schmidtimmer in Verbindung mit der Wandergruppe, ummüde Wanderer in ihrem Auto aufzunehmen.

Der Abschiedsabend zeichnete sich durch ge-meinschaftlichen Gesang, gekonnte Vorträge undkleine Darbietungen einiger Teilnehmer aus.

Karl Schaffrath

Wiedersehen alter Wanderfreunde

OG Berlin. Wieder einmal hatten wir zum jähr-lichen Busausflug eingeladen. Über 60 Wandererfolgten diesem Ruf. Eine besondere Freude wares, viele nicht mehr aktive Mitglieder begrüßen zukönnen.

Unser Ziel war der denkmalgeschützte Ort Glas-hütte/Baruth. Auf dem ehemaligen Gelände derGlashütte besichtigten wir das Museum und dieSchauglasbläserei. Zur allgemeinen Freude er-hielt dort jeder ein kleines Glastier als Souvenir. Inalten Lagerschuppen, die frisch hergerichtet wor-den sind, lockten Schnickschnack-Verkäufer mitihrem Sortiment. Die ehemaligen Arbeiterhäuserder Glashütte sind heute beneidenswert schöneWohnhäuser. Alle Anwohner des kleinen Orteshaben sich auf Touristen eingestellt. So gibt eseine Töpferei, Filzerei und eine Kräutergärtnerei.

Um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, er-wanderten wir am frühen Nachmittag den Lehr-

pfad rund um den Ort und trafen uns am Bus wie-der. Dieser brachte uns an den Mellensee. Dortgab es Kaffee und Kuchen und eine Seerundfahrtin einem echten Amsterdamer-Grachtenboot. DerLeiter unserer Sing- und Spielgruppe animierteuns, einige Lieder zu singen. Erst dann konnte derSchiffsführer seine lustigen Sprüche und wissens-werte Einzelheiten über die Fischerei an denMann bringen.Guter Stimmung, mit viel Freude an der Märki-schen Landschaft, fuhren wir wieder in die Groß-stadt zurück. Jutta Dietrich

Im „Südlichen Schwarzwald“OG Daun. Ein hervorragendes Programm erwar-teten die 84 Teilnehmer des diesjährigen Herbst-ausfluges in den „Südlichen Schwarzwald“. Vorbe-reitet und geleitet wurde die Woche von Ernst undMarlies Kamp und den beiden WanderführernKlaus und Irmgard Kiefert. Ausgangspunkt derzahlreichen Wanderungen und Ausflugsfahrtenwar die Stadt Freiburg im Breisgau. Aber bereitsauf der Hinfahrt wurde in Straßburg Halt gemacht.Straßburg ist die größte Stadt im Elsass. Nach derBesichtigung des um 1015 erbauten Münsters,konnte man die Stadt bei einer herrlichen Rund-fahrt auf der Ill besichtigen.Nun fuhren wir durch bis nach Freiburg. Am nächs-ten Tag ging es zum Kaiserstuhl und damit in diewärmste Gegend Deutschlands. Die Wandergrup-pe marschierte von Endringen über den 492 mhohen Katharinenberg, vorbei an vielen Wein- undObstgärten, über Vogelsang, Totenkopf (557 m) bisnach Ihringen. Die Busgruppe besichtigte in dieserZeit die Stadt Breisach. Am darauffolgenden Tagunternahmen wir eine Elsass-Rundfahrt mit Be-sichtigung der Städte Colmar und Riquewihr. AmMittwoch Morgen blieb ein Teil der Gruppe in Frei-burg, um bei einer Führung die Stadt kennen zulernen. Die Wandergruppe fuhr bereits früh zurWutachschlucht, um hier durch die herrlicheSchlucht zu wandern. Da die Wanderer aber nochimmer nicht genug hatten, ging es am Donnerstagzum Hausberg von Freiburg, dem 1.284 m hohenSchauinsland. Dabei wurden sie von wolkenbruch-artigen Regengüssen überrascht, so dass sie dieTour abbrechen mussten. Die Busgruppe dagegenbesichtigte bei strahlendem Sonnenschein dieStadt Basel in der Schweiz.Am letzten Tag wanderte die Wandergruppe einTeil auf dem Feldberg, während die Busgruppeeine Schwarzwaldrundfahrt mit Besichtigung des

Hauptgeschäftsstelle zwischenden Feiertagen geschlossen

Die Hauptgeschäftsstelle des Eifelvereins istwegen Ableistung von angefallenen Überstun-den im Rahmen des Weihnachtsgeschäfteswie folgt geschlossen:• Mo., 20. 12. 04: ab 12.00 Uhr;• Di., 21. 12. 04: ab 12.00 Uhr;• Mi., 22. – Fr., 24. 12. 04.: ganztägig• Mo., 27. 12. 04: ab 12.00 Uhr;• Di., 28. 12. 04: ab 12.00 Uhr;• Mi., 29. – Fr., 31. 12. 04.: ganztägigBestellungen, Anfragen und dergl. können indieser Zeit nur vom Anrufbeantworter entge-gen genommen werden. Wir bitten um Beach-tung.

ORTSGRUPPEN 61

Freilichtmuseums Vogtsbauernhof unternahm. Miteinem festlichen Abendessen wurde auch in die-sem Jahr der Abschiedsabend gefeiert. EtlicheTeilnehmer trugen mit ihren Beiträgen, genau wieKurt Brand mit dem Akkordeon, zum guten Gelin-gen des Abends bei. Früh am nächsten Tag wurdedie Heimreise angetreten. Ernst Kamp

So schön ist der NordenOG Düren. Davon konnten sich 32 Wanderfreun-de der OG Düren überzeugen, die an der Wander-woche vom 3. bis 10. Juli 2004 in Ostholstein teil-nahmen. Erste reizvolle Eindrücke vermitteltedabei bereits die für den Bus bewusst gewählteAnreiseroute über Lüneburg und Lauenburg, diefür einen Besuch der historischen Altstädte dieserbeiden Hansestädte genutzt werden konnte.Als Standort erwies sich erneut das hübsche Ost-seeheilbad Kellenhusen als sehr gut geeignet, wodie Gruppe im Hotel Erholung zugleich eine injeder Hinsicht vorzügliche Unterbringung fand.Unsere ersten beiden Wandertage führten uns zu-nächst in die hügelige, seen- und waldreiche Hol-steinische Schweiz, in der wir auch die dort zen-tral gelegenen Hauptorte Plön und Eutinbesichtigten. Um uns einen Einblick in die Lebens-art des holsteinischen Adels zu vermitteln, erwan-derten wir am 3.Tag über einen Steilküstenweg abHowacht das Gut Weissenhaus, das sich seit eini-gen Jahren für Besucher geöffnet hat.Der 4. Tag war einem Besuch der Hansestadt Lü-beck gewidmet. Stadtführung und Hafen- undStadtrundfahrt mit der Senatsbarkasse erschlos-sen uns ausgiebig die schöne historische Altstadt,die zurecht von der UNESCO zum Weltkulturerbeerklärt wurde. Am Abend dieses Tages erlebtenwir auf der Freilichtbühne im Schlosspark der Ro-senstadt Eutin eine Aufführung der Oper Carmen.Der 5. Tag führte über die Vogelfluglinie auf dieInsel Fehmarn. Mit einer Hin- und Rückfahrt aufder Linie Puttgarden-Rödby mit zwei unterschied-lichen Hochseefähren genossen wir auf dem Son-nendeck dieses schöne maritime Erlebnis. Ein Ab-stecher auf der Insel Fehmarn brachte uns nochzum Wasservogelreservat Wallnau, wo der NABUeine bemerkenswerte Stätte für artgerechtesLeben der Wasservögel geschaffen hat. An unse-rem letzten Tag hatte für uns gerade rechtzeitigdie Sandskulpturenausstellung Sandworld in Tra-vemünde eröffnet. Unter dem diesjährigen MottoOlympia zählten wir deshalb zu den begeistertenErstbesuchern. Norbert Pietzka

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ORTSGRUPPEN62

An der Mittelmosel

OG Gerolstein. Die diesjährige Herbstfahrt derSenioren der Ortsgruppe Gerolstein führte an dieMittelmosel zwischen Traben-Trarbach und Co-chem. Über Wittlich, vorbei an blühenden Tabak-felder, erreichte die Gruppe bei Zeltingen dieMosel. Von hier ging es flussabwärts bis nach Tra-ben-Trarbach, wo nach Überquerung der Moselauf der Hunsrückseite das Höhendorf Starken-burg angesteuert wurde, dessen einstige Burg derStammsitz der Grafen von Sponheim war.Hier erinnerte Ehrenvorsitzender Karl Thormannan die Gräfin Loretta von Sponheim, die mit demKurfürst Balduin von Trier im Streit um die Birken-felder Besitzungen lag. Zur Durchsetzung ihrerAnsprüche griff Loretta damals zu einer List undnahm den Kurfürsten Balduin während einerSchiffsreise nach Koblenz mit seinem Gefolge ge-fangen. Im Jahre 1328 erfolgte die Beurkundungdes Sühnevertrages zwischen Loretta und Baldu-in. Balduin verzichtete auf die neu erbaute BurgBirkenstein und zahlte Loretta von Sponheim15.000 Pfund Heller Lösegeld, wovon Loretta alsWitwensitz die Frauenburg an der Nahe erbaute.Heute ist die Stadthalle in Traben-Trarbach nachder Gräfin benannt.In Starkenburg, 250 Meter über der Mosel, hieltendie Senioren im Restaurant „Schöne Aussicht“ beiherrlichem Sonnenschein ihre Kaffee-Rast und ge-nossen dabei den Ausblick in eine der schönstenRebenlandschaften an der Mosel. Gegenüber aufder Eifelseite über Traben sah man das Plateau mitResten der Festungsanlage „Mont Royal“ aus derZeit Ludwig XIV. Sie diente Ende des 17. Jahrhun-derts der Sicherung und Versorgung der französi-schen Truppen links des Rheins. Von Starkenburgging es dann die Mosel abwärts nach Cochem, wodie Senioren ausgiebig Gelegenheit zum abend-lichen Bummel durch die Altstadt und entlang derMoselpromenade hatten. Erwin Schöning

Sandsteinzauber

OG Jülich. Zum achten Mal folgten 31 Teilnehmerdes Eifelvereins Jülich Wanderführer Werner Be-cker und seiner Frau Therese in den Deutsch-Lu-xemburgischen Naturpark. Ferschweiler auf demgleichnamigen Plateau erwies sich als idealerAusgangspunkt für die geplanten Unternehmun-gen.Bei der Anreise wurde zunächst die Prümer Burgangesteuert, um von dort aus die Prümer Wasser-

fälle zu erwandern. Am nächsten Morgen ging esvom Hotel „Eifeler Hof“ in Ferschweiler auf Schus-ters Rappen vorbei an zahlreichen Felsen mit klin-genden Namen wie Schlösserley, Türkenkopf undFalkenley zur Kuckucksley. Hier bot sich der Grup-pe von der durch den Eifelverein wieder errichtetenLiboriuskapelle ein einmalig schöner Blick auf dasluxemburgische Land und die Stadt Echternachmit der Basilika des Hl. Willibrord. Durch die Teu-felsschlucht ging es dem Tagesziel Ernzen entge-gen. Ausgangspunkt des dritten Tages war Grund-hof. Über Waldpfade und durch Bachtäler führteder Weg zur Burgruine Beaufort. Die aufwändigrestaurierte Ritterburg nahm die Wanderer eineZeitlang in ihren Bann, dann ging es durch dasHaupeschtal und vorbei an künstlerisch gestalte-ten Felsgebilden zurück zum Ausgangspunkt.

Der vierte Tag begann bei Schloss Weilerbachnahe der Sauer. Letztere war auf der Alfred-Töp-fer-Brücke leicht zu überwinden. Durch das herrli-che Aesbachtal und vorbei an der merkwürdigenHouley, einer riesigen Höhle mit Amphitheater, ge-langten die Jülicher Wanderfreunde ins Müllerthalund damit in die „Luxemburgische Schweiz“.Durch riesige Felswände, Höhlen und Schluchtensowie über Aussichtsfelsen mit bezeichnendenNamen wie Predigtstuhl oder Adlerhorst erreich-ten alle wohl behalten, aber erschöpft vom vielenAuf- und Absteigen wieder Schloss Weilerbach.Ein zünftiger Grillabend ließ die Lebensgeisterbald wieder erwachen.

Ziel des letzten Wandertages war „Die Schank-weiler Klause“, eine mitten in tiefer Waldeinsam-keit gelegene Wallfahrtskirche. Ihre kunstvolle Ba-rockausstattung beeindruckte ebenso wie die amWanderweg liegenden gallorömischen Brandgrab-stätten der sog. Kiesgräber und die vielen Natur-schönheiten der Felsenlandschaft aus Sandstein.Reicher Dank und viel Anerkennung für die ge-lungene Unternehmung galt den Organisatorenbeim Abschiedskaffee. Werner Becker

In Bad Neustadt a.d. Saale

OG Köln. Eine Gruppe von 25 Personen der OGKöln machte sich unter der Leitung von LieselotteDrumm (Vorsitzende) auf nach Bad Neustadt a.d.Saale/Bayr. Rhön. Bad Neustadt hat einen mittel-alterlichen Stadtkern mit zahlreichen Fachwerk-häusern, großem Marktplatz mit Kirche und einerbarocken Karmeliterkirche. Alles ist von einemdoppelten Mauerring umschlossen.

ORTSGRUPPEN 63

Nicht weit vom alten Stadtkern lag unser Hotel mitschönen Zimmern und gutem Essen. Der Besuchdes nahen Hallenbades wurde gern und oft be-sucht. Unsere Wanderungen führten uns um BadNeustadt herum zur Salzburg und zu dem großenKlinikkomplex, nach Kloster Maria Bildhausen, woheute behinderte Menschen in neuen Häusernversorgt werden, durch das Tal des Brendbacheszur Kaffeetafel in Querbachs-Hof, zu dem sehens-werten Städtchen Münnerstadt mit zwei großenStadttoren, Riemenschneideraltar und der Stadt-kirche und wunderschöner Rokokokirche.Natürlich besuchten wir die beiden höchsten Bergeder Rhön, die Wasserkuppe und den Kreuzberg.Kulturelle Schönheiten der weiteren Umgebung er-lebten wir auf Busfahrten, so Schloss Banz imMaintal und auf der anderen Talseite die KircheVierzehnheiligen, dazu Bamberg. Die BischofsstadtFulda wurde besucht und Bad Kissingen mit seinenGartenanlagen und seinen restaurierten Kuranla-gen im Stil Ende des 19. Jahrhunderts.Es war eine gelungene Reise, auch das Wettermeinte es gut, Schirme konnten im Zimmer blei-ben, aber warme Jacken brauchten wir doch.

Luise Mertens

Wandertreff für InaktiveOG Langerwehe. In einem funktionierenden Ver-einsleben sollten, neben den aktiven Mitgliedern,auch die Inaktiven in das Vereinsleben eingebun-den werden. So hatte der Vorstand der OG Lan-gerwehe alle Mitglieder, die nicht mehr am aktivenVereinsleben teilnehmen können, zu einem Wan-dertreff in das Gemeindezentrum der Evangeli-schen Kirche in Langerwehe eingeladen. 30 früheraktive Wanderfreunde konnte Vorsitzender H. Sko-bel zu seiner großen Freude begrüßen. Mit dieserEinladung wolle der Vorstand, so Skobel, doku-mentieren, dass unsere inaktiven Eifelfreundenicht nur „willkommene Beitragszahler“, sondernals echte Heimatfreunde ein unverzichtbarer Teilunserer Ortsgruppe sind. „Auf Eure Erfahrungenhat sich die heutige Wandergeneration aufge-baut“, so Skobel weiter.Im Anschluss an eine Diaschau wurde zum Kaffee-trinken eingeladen. Von der gut bestückten Kaffee-tafel, Spenden unserer aktiven Eifelfreunde, warenunsere Gäste sehr angetan. Den Rest des Nach-mittages nützten die Eifelfreunde zu Gesprächenund schwelgten in Erinnerungen. Wanderfreund H.Weinberger griff kräftig in die Orgeltasten und trugmit Volks- und Wanderliedern ebenfalls zur guten

Stimmung des „inaktiven Wandertreffs“ bei. Daseindeutige Fazit der Eingeladenen: Es war ein wun-derschöner Nachmittag, hoffentlich nicht der Letztedieser Art. H. Weinberger

Radtour an die MoselOG Marmagen. Unsere diesjährige Mehrtages-tour gestalteten wir auf vielfachen Wunsch derMitglieder einmal per Rad. Los ging es am 13. 8.ab Eiffelplatz Marmagen nach Nettersheim. Vondort aus fuhren wir mit dem Zug bis nach Gerol-stein. Zum Eingewöhnen radelten wir an diesemTag bis Daun.Auf dem Ernstberg gab es zur Überraschung allereine Brotzeit. Gut gestärkt und durchnässt kamenwir in Daun an. Am Samstag radelten wir dann deralten Bahnstrasse entlang nach Bernkastel-Kues.Ein Wein- und Straßenfest rundete auch diesenTag zur Zufriedenheit aller ab. Am Sonntag fuhrenwir bei herrlichem Sonnenschein unserem ZielTrier entgegen. Mit dem Zug kehrten wir dann wie-der nach Nettersheim zurück. Wer da noch aufdem Rad sitzen konnte, ließ es sich nicht nehmennoch bis nach Marmagen zu radeln.

Waltrau Renn

Mecklenburgische SeenplatteOG Mönchengladbach. Vom 9.–13. 8. 2004unternahmen 26 Wanderfreunde des EifelvereinsMönchengladbach eine Kulturfahrt nach Neustre-litz. Das Parkhotel mitten in grüner Natur warunser Quartier. Neustrelitz, 1733 als Residenz derHerzöge zu Mecklenburg-Strelitz gegründet, liegtin mitten des Müritznationalparks. Sanfte Hügel,weite Felder, ausgedehnte Wälder, sowie maleri-sche Orte und dazwischen große und kleine Seen– das ist die Mecklenburger Seenplatte. Die Land-schaft wird durch drei Naturparke und einen Na-tionalpark geschützt. Für zwei Tage begleitete unsder kompetente Reiseleiter Peter. Wir fuhren überdie schönen Alleestraßen zum Müritzsee mitSchiffstour nach Waren und hatten anschließendeine Führung durch die malerische Altstadt.Nächster Tag: Fahrt zur Insel Usedom zur Seebrü-cke Ahlbeck mit Strandwanderung nach Herings-dorf. Hier ließen wir uns die leckeren Fischbröt-chen schmecken. Eine kurze Führung schlosssich an. Über Koserow mit den alten SalzhüttenRückfahrt zum Hotel.Der freie Tag wurde auf vielfältige Art genutzt: zurBesichtigung des Schlossgarten und Schlosskir-

NEUES AUF DEM BÜCHERMARKT64

che, eine Wanderung durch den Urwald von Neu-strelitz, Slawendorf, eine Schifffahrt auf demZirker See oder ein Ausflug nach Schloss Hohen-zieritz, der Gedenkstätte der Königin Luise vonPreußen. Irmgard Gerads

Traditionelle Seniorenfahrt

OG Schmidt. 105 Schmidter Senioren und Be-treuer, finanziell unterstützt durch einen Zuschussder Stadt Nideggen, brachen im August zur tradi-tionellen Seniorenfahrt der Ortsgruppe auf. Unterdem Motto: Der „Weg gehört zum Ziel“ hatte manfür die Busfahrt verschlungene Routen überNebenstraßen und durch Orte ausgewählt, dievon den meisten Teilnehmern nur selten, noch nieoder seit langer Zeit nicht mehr angesteuert wur-den. Wieder sehr gut angekommen: Die Hinweiseauf die Besonderheiten und Sehenswürdigkeitenam Wege sowie anschauliche Erklärungen gehör-ten zum Service während der Fahrt.Einen Zwischenstop legte man u. a. im ehemali-gen Kloster Rolduc bei Kerkrade ein. Beeindru-ckend hier vor allen Dingen die gut erhaltene Klos-terkirche. Von hier ging es zum Hauptziel demThemenpark Mondo Verde, in dem Landschaften,Gebäude sowie Fauna und Flora verschiedenerErdteile und Länder bewundert werden konnten.Mindestens ebenso wichtig: Ausgiebige Kommuni-kationsmöglichkeiten, die viele der Senioren imAlltag ansonsten nur selten haben. So konnte manz. B. in den Restaurants oder auf Bänken unterschattigen Bäumen manche Anekdote aus ver-gangener Zeit vernehmen. Die gemütliche Einkehrzum Abendessen und gemeinsamen Gesang mitdem Chor der Ortsgruppe rundete den gelunge-nen Tag ab. Uschi Müller

NEUES AUF DEM BÜCHERMARKT

Euregio Carolus Magnus

Die Euregio Maas-Rhein blickt auf eine lange Ge-schichte zurück. Eine Tatsache, die eigentlich Ga-rant sein sollte für eine gewachsene Gemein-schaft und ein informiertes Miteinander. Eigentlich– denn was die im niederländischen Vlissingengeborene Johanna Kamermans nach 40 JahrenAuslandsaufenthalt (zuletzt in Berlin) bei ihrerRückkehr in die Wahlheimat Maastricht feststellte,entsprach fast ausschließlich dem Gegenteil. Die„Grenzen in den Köpfen“ waren keineswegs ein-gerissen, Vorurteile und Vorbehalte gingen ge-

paart mit Desinteresse für und Ignoranz über denNachbarn „um die Ecke, über die Grenze“ – esgalt deshalb Abhilfe zu schaffenMit ihrem im Aachener Verlag Mainz erschienenenBuch „Euregio Carolus Magnus – Grenzen inFluss“ (rund um das Städtedreieck Maastricht –Aachen – Lüttich) hat die Autorin ein hochinteres-santes Panorama der Euregio Maas-Rhein ent-worfen, das nicht nur informiert sondern nicht zu-letzt auch unterhält – neben einer ausführlichenhistorischen Einordnung der Regionen bestichtdas Buch vor allem mit dem zweiten Teil „Wegwei-ser durch die Besonderheiten der Euregio“. Eswerden kuriose Begebenheiten beschrieben, wiesie nur in einer so vielschichtigen Grenzregionvorkommen und Limburger, Maastrichter, Wallo-nen, Flamen und Rheinländer bekommen gleich-ermassen ihr Fett weg. Mit ironischen Spitzen undliebevollem Humor bedient die 66-jährige Autorindie Neugier nach der Geschichte, der Gegenwartund den Besonderheiten der direkten Nachbarn,wobei auch milde Kritik manchmal nicht unterblei-ben konnte.„Euregio Carolus Magnus – Grenzen in Fluss“,ISBN 3-86130-391-4, 330 S., 25 Euro, im regio-nalen Buchhandel, www.verlag-mainz.de, sieheauch www.maastricht-europe.com (NL-Version)

Zeitschrift „DIE EIFEL“ ISSN 0176-8255Herausgeber und Verlag: Eifelverein, Stürtzstraße 2-6,52349 Düren, Telefon 0 24 21/1 31 21, Telefax 0 24 21/1 37 64, E-Mail: [email protected]; Internet: www.eifel-verein.de

Redaktion: Manfred Rippinger, Hauptgeschäftsführer Ei-felverein

Anzeigenverwaltung: Medien Marketing Meckenheim(MMM), Sigrid Busse, Eichelnkampstraße 2, 53340 Me-ckenheim, Tel. 0 22 25/88 93-9 91, Fax 0 22 25/88 93-9 90,E-Mail: [email protected]

Die Januar/Februar-Ausgabe (Heft 1/2005) erscheint Ende Januar 2005

Redaktions- und Anzeigenschluss:10. Dez. 2004

Diese Publikation wurde gefördert mit freundlicherUnterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland.