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Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. 135 ~lie Farbe einige min lang unver~ndert, so ist die Reduktion beendet, der H 2- Strom wird verlangsamt und der S~uretiberschuB naeh Zusatz yon 1--2 Tropfen BromkresolpurpurlSsung mit einer 0,02 n Boraxl6sung bis zum Farbumschlag nach schmutzigbraun zurticktitriert. Die Lauge und das Natriumchlorid sind in einem Blindversuch auf Ammoniaksalz und Nitrat zu priifen und n6tigenfalls .stickstoffrei zu machen. Der Blindwert des Katalysators ist in Abzug zu bringen. -- Das Verfahren gibt im Mittel um etw a 0,5% zu niedrige Werte. Phosphat, Ca, K, Cu, Fe stSren nicht wesentlich, dagegen verursaehen Cd, Pb und wahrsehein- lich auch andere Metalle zu niedrige Werte. Durch besondere Versuche iiberzeugte sich E. VAN DALE~ 1 davon, dab das Ammoniak bei der vorstehenden Arbeitsweise auch bei Anwendung eines schnellen Wasserstoffstromes praktisch verlustlos in der Vorlage zuriickgehalten wird: A. HERRMANI~. Fiir die ma~analytisehe Bestimmung des roten Phosphors kann nach G. S. DESHMUKH U~'ldB. R. ~ANT 2 die. Oxydation mit Bromat an Stelle der yon Tm F. BUEHRERund O. E. SCHUPP 3 verwendeten Oxydation mit Jodat dienen. Die L5sung Moll bei der Bromatr~aktion' eine etwa 0,5 n Schwefels~ure entspreehende Acidit~t besitzen. -- Man versetzt die eingewogene Probe in einem mit Rfickflu6kiihler ver- ~ehenen KJ~LDAHL-Kolbenmit einer gemessenen iiberschiissigen Menge Standard- KBrO~-LSsung, verdfinnt mit Wasser auf I00 ml und fiigt 5--10 ml Kohlenstoff- ~etraehlorid oder Chloroform sowie 10 ml 4 n Schwefels~ure zu. Hierauf erhitzt man auf dem Wasserbade bis zum Versehwinden der roten Pho~phorteilchen (e~wa 1 Std lang). Naeh Abnehmen des Kiihlers hiilt man unter I)urchleiten eines schwa- ~hen Luftstromes im Sieden, .his das frei gewordene Brom und dds, organisehe L5sungsmittel vollstRndig vertrieben sind. Dann wird gekfihlt und der Bromat- iiberschuB jodometriseh bestimmt. Naeh der Gleiehung: Br03- ~ P ~- I-I + -~ I-IsO 1/sBrs-~ ttsPO ~ entspricht 1 Mol verbrauchtes Bromat einem Gramm-Atom Phosphor. Bei Anwendung yon 0,03--0,1 g Phosphor betragen die yon den Autoren mitgeteilten maximalen Abweichungen der Analysenresultate yore Sollwert etwa 0,9/o. W. GOTTWALD. ~. o/ Nach G. S. D~.SHMUKH 4 kann der rote Phosphor aueh mit Cer(IV)-sul]atl~sung ,bestimmt werden. Die Oxydation ~erfolgt n~ch der Gleichung: P ~ 5 Ce ~+ @ 4 H20 : P04~- ~ 5 Ce3+'~ 8 H +. -- Man erhitzt die Probe in einem KJELD~L-Kolben ~m Riickflul3 mit einem OberschuB schwefelsaurer Cer(IV)-sulfatlSsung bekannten Gehaltes, bis sich der rote Phosphor vSllig gelSst hat. Nach dem Erkalten wird ~ler Cer(IV)-UbersehuB mit Eisen(II)-ammonsulfatlSsung unter Verwendung yon ~-Phenanthrolin als Indicator zuriicktitriert. -- Die An~lysenergebnisse stimmen im Rahmen der experimentell erreichbaren Genauigkeit mit der Theorie iiberein. WeiBer (bzw. gelber) Phosphor l~tBtsich so nicht bestimmen. W. D~,W~D. Die Titrationsmethode der Phosphors[iure mit Bismu~ylperchloratlSsung nach W. RXT~J~ ~ wurde yon W. P. Tm~STLE~WA~T]~ V iiberprfift und unter gewissen Bedin- gungen als gut brauchbar befunden. Die yon RXT~J~ verwendete 0,5 m BiOCIO~-LS- .sung wird durch 0,05 m L5sung ersetzt, l~ach Zusatz yon Kaliumjodid als Indicator Anal. chim. Acta (Amsterd.) 5, 563 (1951), Analyt. Chemistry 24, 901 (1952). Benares Hindu Univ., Benares (Indien). J. Amer. chem. Soc: 49, 9 (1927); vgl. diese Z. 77, 67 (1929): Analyst (Lond.) 76, 604 (1951). Benares Hindu Univ., Benares, ~ndien. ROS~.~STE~, L., J. Amer. chem. Soc. 49, 883 (1920). Angew. Chem. 51, 256 (1938); vgl. diese Z. 116, 6 (1939); 117, 420 (1939). Analyst (Lond.) 77, 48 0952) : College of Technology, Bristol

Für die maßanalytische Bestimmung des roten Phosphors

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Page 1: Für die maßanalytische Bestimmung des roten Phosphors

Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. 135

~lie Farbe einige min lang unver~ndert, so ist die Reduktion beendet, der H 2- Strom wird verlangsamt und der S~uretiberschuB naeh Zusatz yon 1--2 Tropfen BromkresolpurpurlSsung mit einer 0,02 n Boraxl6sung bis zum Farbumschlag nach schmutzigbraun zurticktitriert. Die Lauge und das Natriumchlorid sind in einem Blindversuch auf Ammoniaksalz und Nitrat zu priifen und n6tigenfalls .stickstoffrei zu machen. Der Blindwert des Katalysators ist in Abzug zu bringen. - - Das Verfahren gibt im Mittel um etw a 0,5% zu niedrige Werte. Phosphat, Ca, K, Cu, Fe stSren nicht wesentlich, dagegen verursaehen Cd, Pb und wahrsehein- lich auch andere Metalle zu niedrige Werte.

Durch besondere Versuche iiberzeugte sich E. VAN DALE~ 1 davon, dab das Ammoniak bei der vorstehenden Arbeitsweise auch bei Anwendung eines schnellen Wasserstoffstromes praktisch verlustlos in der Vorlage zuriickgehalten wird:

A. HERRMANI~.

Fiir die ma~analytisehe Bestimmung des roten Phosphors kann nach G. S. DESHMUKH U~'ld B. R. ~ANT 2 die. Oxydation mit Bromat an Stelle der yon Tm F. BUEHRER und O. E. SCHUPP 3 verwendeten Oxydation mit Jodat dienen. Die L5sung Moll bei der Bromatr~aktion' eine etwa 0,5 n Schwefels~ure entspreehende Acidit~t besitzen. - - Man versetzt die eingewogene Probe in einem mit Rfickflu6kiihler ver- ~ehenen KJ~LDAHL-Kolben mit einer gemessenen iiberschiissigen Menge Standard- KBrO~-LSsung, verdfinnt mit Wasser auf I00 ml und fiigt 5--10 ml Kohlenstoff- ~etraehlorid oder Chloroform sowie 10 ml 4 n Schwefels~ure zu. Hierauf erhitzt man auf dem Wasserbade bis zum Versehwinden der roten Pho~phorteilchen (e~wa 1 Std lang). Naeh Abnehmen des Kiihlers hiilt man unter I)urchleiten eines schwa- ~hen Luftstromes im Sieden, .his das frei gewordene Brom und dds, organisehe L5sungsmittel vollstRndig vertrieben sind. Dann wird gekfihlt und der Bromat- iiberschuB jodometriseh bestimmt. Naeh der Gleiehung: Br03- ~ P ~- I-I + -~ I-IsO

1/sBrs-~ ttsPO ~ entspricht 1 Mol verbrauchtes Bromat einem Gramm-Atom Phosphor. Bei Anwendung yon 0,03--0,1 g Phosphor betragen die yon den Autoren mitgeteilten maximalen Abweichungen der Analysenresultate yore Sollwert etwa

0,9/o. W. GOTTWALD. ~. o/

Nach G. S. D~.SHMUKH 4 kann der rote Phosphor aueh mit Cer(IV)-sul]atl~sung ,bestimmt werden. Die Oxydation ~ erfolgt n~ch der Gleichung: P ~ 5 Ce ~+ @ 4 H20 : P04 ~- ~ 5 Ce3+'~ 8 H +. - - Man erhitzt die Probe in einem KJELD~L-Kolben

~m Riickflul3 mit einem OberschuB schwefelsaurer Cer(IV)-sulfatlSsung bekannten Gehaltes, bis sich der rote Phosphor vSllig gelSst hat. Nach dem Erkalten wird ~ler Cer(IV)-UbersehuB mit Eisen(II)-ammonsulfatlSsung unter Verwendung yon ~-Phenanthrolin als Indicator zuriicktitriert. - - Die An~lysenergebnisse stimmen im Rahmen der experimentell erreichbaren Genauigkeit mit der Theorie iiberein. WeiBer (bzw. gelber) Phosphor l~tBt sich so nicht bestimmen. W. D~,W~D.

Die Titrationsmethode der Phosphors[iure mit Bismu~ylperchloratlSsung nach W. RXT~J~ ~ wurde yon W. P. Tm~STLE~WA~T]~ V iiberprfift und unter gewissen Bedin- gungen als gut brauchbar befunden. Die yon RXT~J~ verwendete 0,5 m BiOCIO~-LS- .sung wird durch 0,05 m L5sung ersetzt, l~ach Zusatz yon Kaliumjodid als Indicator

Anal. chim. Acta (Amsterd.) 5, 563 (1951), Analyt. Chemistry 24, 901 (1952). Benares Hindu Univ., Benares (Indien). J. Amer. chem. Soc: 49, 9 (1927); vgl. diese Z. 77, 67 (1929): Analyst (Lond.) 76, 604 (1951). Benares Hindu Univ., Benares, ~ndien. ROS~.~STE~, L., J. Amer. chem. Soc. 49, 883 (1920). Angew. Chem. 51, 256 (1938); vgl. diese Z. 116, 6 (1939); 117, 420 (1939). Analyst (Lond.) 77, 48 0952) : College of Technology, Bristol