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GDCh-Fachgruppe Lebensmittelchemie und gerichtliche Chemie Arbeitskreis Sudwestdeutschland ant 15. und 16. Oktober 1959 in Mannheini Aus den Vortragen: J. EI SENBRAND, Saarbruclcen: FltioriJJletrische .Jfessiin- gel? im Spczlfprodtikien erms LsbensJiiilleTfnrbsloffes. Aus Azorubin [ Lehensmittelfarbstoff Nr. 5 der Liste der UFG) entstehen bei Giraiisatzen niit Buttermilch I-Amino-naphthalin- 4-suIfoits~ure (I) und l-Hyclroxy-2-amiiio-na~~ht~ialin-4-Su~fon- siure (11) als Spaltprodukte. Auf die tiefblaue, hei PH > 6 bestan- dige Fluoreszenz des Natriom-Salzes von I stiitzt sich eine Be- stimmungsmethode, die such sehr kleine Spaltungsgrade des Azo- farbstoffes zu ermitteln erlaubt. Das Natriumsalz vou I1 besitzt eine heller blaue Flnoreszenz, tlie bri > 6 tiicht bestiindig ist. Methode: 1 in1 des CaCI,-Serums (10 ml Giransatz wcrden mit 0,l ml gesiitt. C:aCl,-Lnsung versetzt, im Wasserhad 5 min erhitzt und nach den1 E:rkalt,en vom Niederaclilag getrenut) wird init 0,01 m Natriumpliosphat-Losuiig ( p ~ = 7,s) auf 50 ml verdunnt, nach 5 min filtriert und die Fluoreszenzintensitat mit der Fluores- zenzmefivorrichtung des Spepho PMQ I1 (Zeiss) gemessen. Man arbeitet mit monoehromat,ischem Licht der Hg-Linie bei 313 m!L, da die Empfindlichkeit ltier wesentlich grooer ist als bei 366 mp. Die Eichung wird mit bekannten Losnngen von I (Konzentra- tionen von bis g/ml) vorgenommen. Da Spaltungsgrade YOU unter 0,l 7; hestimmt, werden konnen, liWt sich Lebeusmitteln zugesetztes Azorubin leicht auffinden und der Farbstoff als enipfindlicher Fluoreszenz-Redoxindikator verweuden. E. PIE TSCHMANIV, Niirnberg: Picpierehromatogrnp,hisclis Melhode Z(IJ~ Nnchweis klsiirrr Ne)cgen Fremdfeft der liokosfefl- gruppe in Scholcoliide uiid deren Zubereituirgen. Der Nachweis von Kokosfett beruht auf der papierchromato- :raphiselten Abtrennung von LanriusHure (C14), aus der Kokos- fett zn etwa 50 : A besteht,. Laurinsaure unterscheidet sich durch einen hiilieren Rf-Wert (0,4S) voii Stearinsaure (0,24) und Pal- mitin- und Olsaure (0.30), wenn die Saure nach Verseifen des Fet- tes in aufsteigender Mcthode mit dem Laufmitt,el Essigsaureathyl- ester : Tetrahydrofuran : Wasscr = 1: 8: 8 auf Papier Nr. 202/35/100 oder 202/15/100 der Firma 3. C. Binzcr. Hatzfeld (Eder) chroma- tographiert und nacli ciner Laufzeit von 3 bis 4 h rnit Eisen(II1)- chlorid-L8sung (3 FeCI, in ithanol: n-Butanol= 1:4) bespruht wird. Auch das Laufmittcl Chloroform : Methanol : Wasser = 1: 2: 1 hat sich bewahrt'). E. BEN li, Reu t linyn: Verfiilsehle Orangeiidiclisiifte. Die zur Erreichung genuzcnder Haltbarkeit auf das sechsfache konzentricrten Dicksifte zeigtcn vielfach nicht (lie sechsfache Afengc aller Bcstandteile tlcs Orangensafts. Die Extrakt-, Zucker- und Siurcwerte lionimen zwar cinwandfrei seclisfach konzentriertpn Jjicksiften fileieli. tlie Mineralstoffe, Eiweifistoffe und Chloramin- Wertc cntsprrchen jetloch olt nur einer drei- bis vierfachen und Phosphatc nnd Fnrmol-Werte nur einer zwei- bis dreifachen Kon- zentration. I hc Unstimniigkeiten lassen vermuten, dafi einerseits weniger stark ringcengte Safte niit Zucker und Citronensinre nor- inaleii Diclcsiftcn angeglichen werdeu und dall andererseits ga- rend? C)raiigenriftc (Sinlien dcr Formol-Werte) durch Kliren mit Bcotonit oiler Kohle oder Extraktion mit Alkohol, verbunden mit einem Ruckgang ider Eiweilistoffe uritl Mincralstoffe, wieder qennfi- fahig geimcht wcrden. Dic Nachprufuiigrii haben weiterhin erge- beu. daC auch Aroina- und Bittcrstoffe eiithalt,ende Sehalenex- t.rakte zii den Orangrusiftcn zugeaetzt werden. Konzentrate der iiulieren und inneren wertlosen Scliale zeigen, verglichen rnit nor- nialen Diclcsiftcn, stark abweiclicndc Gehalte an Extrakt, Zucker, Asche, fhosphat.eu, Gesantlsiiure usw., ihnliehe Gclialte an zucker-fraierii Extralit, EiwciWstoff e n und Pektincn. Sc.hlielllich i8t man dazu libergrsaugen, soqcnannte C;anz[ruclitkonzPntrate (lurch Auspressen tlcr ganzen Fruchte (Schalen und Fruchtfleischj 11. U. linter Wasserzuwtz herznstellen und einzuengcn. Entspreahend den deutschen Qualitittsnnrmen unci Delilarationsvorachrifteu fur Sufi- niontc sollten Orangcu~iSmoste nur aus dem FruelitAei+cit fri- scher, nicht sngcgorener, reifer Oranqen ausgeprefit sein. Oranqeu- dicksiiftc sollten arialot: liierzu nnr tlurcli Einengen tiieser Orangen- saftr gewonncn tverilrn. L)ic von ilrr Norm abweiehenden Zusam- inensetzungen iier nicksifte zcigten jetioch, dxI.3 vielfach dureh die angrfiihrten unzul%ssiqcn Behandlungen verf2lschtc DieksLft.e an- gebotcn werdcn. Die niit verliikchten Dicksaften hergcstellten Ge- traiilcc sind ebenfalls als vetfslseht anzusehen. Airs der Airssprache: E. Bmk, Reutlingen: Orangensafte in Dosen weisen zuweilen einen grapefruit-artigen Geschniack auf; dies kann bedingt sein durch in USA erlaubten Verschnitt mil Grapefruit-Saft oder durch Verarbeitung von Friichten aus Kreuzungen zwischen Vgl. E. Piefsehrnunn, Fette, Seifen, Anstrichmittel G7, 682 119591. Orangen rind Grapefruit. Analytisch ist der Zusatz von Grapefruit- Saft schwer nachzuweisen. ~ W. Diernair, Frankfurt/Main: Die Zah- lenwerte des ,,Handbuch der Lebensmittelchemie" von A. Borner, J. Tillmans und A. Juckenack sind im Hinblick auf die Schwankun- gen der Zusammensetzung durch moderne Sortenauswahl und An- pflanzungsbedingungen, Kalteeinbruche und Verarbeitung gefrore- ner Fruchte grundsatzlich zu revidieren. Der Formol-Stickstoff, d. h. die Aminosauren werden gerade durch die Herstellungsverfahren auch im Konzentrat geandert. Auch die Mineralstoffe sind durch die -geanderten Diingungsverhaltnisse verschoben worden. Gefalschte Safte sind somit schwer zii beurteilen. W. BAESE R, Freiburg/Brsg.: Herkunflund liontrolle oonHonig. Honig enthilt Bliitenstaub der jeweiligen Trachtpflanzen; die fur diese Pflanzen typischen Pollen lassen sich mikroskopisch er- kennen (Pollenanalyse) und danach die pflanzliche und geogra- phische Herlruuft des Honigs ermitteln (z. B. Blutenhonig aus Chile, Waldlionig aus Jugoslavien, Akazienhonig aus Ungarn oder Schwarzwilder Taunenlionig). Wirkliche Sortenhonige sind aller- dings zumindest im mittelenropaischen Raum selten. Bei Honigtau- honigen sind bestimmte Algen und Pilze weitere Herkunftskrite- rien. Bei der chemischen Untersuchung ist neben der Prufung auf Beimischung anderer Zuckerarten oder von Kunsthonig die Kon- trolle des Enzymgehaltes, bcsonders der leicht nachzuweisenden Invertase neben der therinisch weniger enipfindlichen Diastase, wesentlich, da damit eine Uberhitzung des Honig iiher 40 "C nach- gewiesen werden lcann. Der durch Uberhitzung leicht zu scha- digende Enzym-Gehalt kann als Indikator der medizinischen Wirk- satnkrit betrachtet werden. F. R UF, Ludwigshafen: Phrrr,rlnkologie 1a11d Toxikologie ~OJI- densierfer Phosphate. Bei der Lebetismittel-IIerstelliiligwerden nur lcoiidensierte Phos- phate mit hearer Struktur, d. 11. Polyphosphate, verarbeitet. In Form von Orthophosphorsiiure wie auch als organisch gebundene Polyphosphorsaure ist Phosphorsanre im lebendeii Organismus vorhsnden. Polpphosphate findcn sich in Hefen, Pyrophosphate im 8augetier-Organismus; die Verbindungen sind somit nicht le- beus- oder nahruugsfremd. Vom natiirlichen Orthopbosphzt bis zu hochmoleknlarem Grnham-Salz bestehen in der physiologischen Wirkung praktisch lieine Unterschiede. Weder pareiiterale noch pcrorxle Applikation von Polyphosphaten hatten cancerogeue oder cocancerogene Wirkungen; auch trat lreine Beeinflussung des Mi- neralhaushaltes noch sonstiqen Stoffwechsels auf. - Eine Bela- stung des Pliospliat-Haushaltes ist lediglich (lurch den hydrolyti- schrn, enzymatisclien oder durch Darmhakterien bewirktcn Abbau der Polyphosphate zu resorbierbareni Ortholihosphat gegeben. Es ist jedocli auch bei einer uberschreitung der wunschenswerten tag- lichen Orthophosphat-Znfuhr (2 g P) bis zu 20 04 jede gesund- h ei t s s c h itllic 11 e Wirkung auscpsehlosseu. [VB 2651 Chemische Gesellschaft zu Heidelberg ant 3. Yoreruber 1959 F. WE I'GAND, Muueheti: Peplid-Sgitihesen, ii7sbesoiidere ~)iif S- Trif~uurlicel~/-ilmilrosii iireii I). N-TFA-Dipeptidester koiineti gaschrornatograllliiscli Zetrennt werdeti'). Durch anschliefiende Massens~ektronietrie~) der gas- chroinatographisch getrcnnten und isolierten N-TFA-1)ipeptid- ester otler durch Papierchroiiistoerapllie dcr daraus mit Laugrn erhalteiien Uipeptide ergcben sieh weitere IdeiitifizieruiigsniiiS.]ich- keiten. Die Bedeutun: der GaschroniatoSrapliie tlcr N-TFA-Dipep- tidester fiir die S e que ti z an 3 1 ys e von Peptiden liegt auf drr Hand. Pcptid-Syntheseii kiinnen mit den aktivirrten Eatern von Aryl- aminosiiuren niid Ainiiiosinren zwnr in Phenol, 1)imethylforni- amid otler Dinietliylsulfoxyd aus:efulrrt werden. Hicrhei findet Racemisicrung der akt.ivierten Ester-Komponente statt. In Eis- essig ist dies aber im xllgein~inen nirht tlrr Fall. Die Kondcnsa- tionen werden bei etwa SO "C his 130 "C vorge~ioiiiitirn'~~!. Die Ausbeuten sind nieist hervorra~enil, insbes. wenn die aktiviertc Ester-Koirt[~on~iite ini Uherschul; aiigcwandt wird. Uer nic.ht ver- brauchte Teil ati akt.ivi@rtemEster kann lciclit zuruckgcwonnen iverden. Die Kondensationen sind z. II. mit. N-TFA-, carbobenz- oxy- odrr phthaIplaminosinre-~Irtivierten Esterri oder anch rnit den entspr. Pcpt.iden auf der einen Seite iind Aminosanren otler Pep titleti auf der :tndercn Seitc nioqlich. Die Peptid-Synthese in Eiscssig vcrssgt. niit. Glutamin otier Asp,zragin; cs rnt.;tehen Acylaniinosaure- amid?; die Halhrstcr von (;lot.aininsiurc oiler Aspara,rrinsaiire lie- fern jeiloch die crurarteten ttcyl-peiJtid-halhestrr. [VB 2671 I) Erstmals vorgetragen in Goteborg, Stockholm und Uppsala am 2, Mit H. Kolb. A . Prox 11. M. A. Tilak. Wir danken auch Frau 12., 15. und 16. Oktober 1959. ' Prof. S. Sfd//berg-Sfenhagen, Gdteborg, fur Gaschromatogramme. 3, E. Sfenhogen, G. 0. Anderson u. R. Ryhnge, Gdteborg, unver- offentl. I) D BP. angemeldet. 5, Demnachst in den Chem. Ber. (mit W. Steglich, A. Prox LI. J. Kae- licke). 50 Anyew. Chem. 172. Jahrg. 196# / Sr. 1

GDCh-Fachgruppe Lebensmittelchemie und gerichtliche Chemie Arbeitskreis Südwestdeutschland

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Page 1: GDCh-Fachgruppe Lebensmittelchemie und gerichtliche Chemie Arbeitskreis Südwestdeutschland

GDCh-Fachgruppe Lebensmittelchemie und gerichtliche Chemie

Arbeitskreis Sudwestdeutschland ant 15. und 16. Oktober 1959 in Mannheini

A u s d e n V o r t r a g e n : J . E I S E N B R A N D , Saarbruclcen: FltioriJJletrische .Jfessiin-

gel? i m Spczlfprodtikien e r m s LsbensJiiilleTfnrbsloffes. Aus Azorubin [ Lehensmittelfarbstoff Nr. 5 der Liste der U F G )

entstehen bei Giraiisatzen niit Buttermilch I-Amino-naphthalin- 4-suIfoits~ure ( I ) u n d l-Hyclroxy-2-amiiio-na~~ht~ialin-4-Su~fon- s iu re (11) als Spaltprodukte. Auf die tiefblaue, hei PH > 6 bestan- dige Fluoreszenz des Natriom-Salzes von I stiitzt sich eine Be- stimmungsmethode, die s u c h sehr kleine Spaltungsgrade des Azo- farbstoffes zu ermitteln erlaubt. Das Natriumsalz vou I1 besitzt eine heller blaue Flnoreszenz, tlie bri > 6 tiicht bestiindig ist.

Methode: 1 in1 des CaCI,-Serums (10 ml Giransatz wcrden mit 0 , l ml gesiitt. C:aCl,-Lnsung versetzt, im Wasserhad 5 min erhitzt und nach den1 E:rkalt,en vom Niederaclilag getrenut) wird init 0,01 m Natriumpliosphat-Losuiig ( p ~ = 7,s) auf 50 ml verdunnt , nach 5 min filtriert und die Fluoreszenzintensitat mit der Fluores- zenzmefivorrichtung des Spepho PMQ I1 (Zeiss) gemessen. Man arbeitet mit monoehromat,ischem Licht der Hg-Linie bei 313 m!L, da die Empfindlichkeit ltier wesentlich grooer ist als bei 366 mp. Die Eichung wird mi t bekannten Losnngen von I (Konzentra- tionen von bis g/ml) vorgenommen. Da Spaltungsgrade YOU unter 0,l 7; hestimmt, werden konnen, liWt sich Lebeusmitteln zugesetztes Azorubin leicht auffinden und der Farbstoff als enipfindlicher Fluoreszenz-Redoxindikator verweuden.

E. P I E T S C H M A N I V , Niirnberg: Picpierehromatogrnp,hisclis Melhode Z ( I J ~ Nnchweis klsi irrr N e ) c g e n Fremdfef t der liokosfefl- g r u p p e in Scholcoliide u i id deren Zuberei tuirgen.

Der Nachweis von Kokosfett beruht auf der papierchromato- :raphiselten Abtrennung von LanriusHure (C14), aus der Kokos- f e t t z n etwa 50 :A besteht,. Laurinsaure unterscheidet sich durch einen hiilieren Rf-Wert ( 0 , 4 S ) voii Stearinsaure (0,24) und Pal- mitin- und Olsaure (0.30), wenn die Saure nach Verseifen des Fet- tes in aufsteigender Mcthode mit dem Laufmitt,el Essigsaureathyl- ester : Tetrahydrofuran : Wasscr = 1 : 8: 8 auf Papier Nr. 202/35/100 oder 202/15/100 der Firma 3 . C . Binzcr. Hatzfeld ( E d e r ) chroma- tographiert und nacli ciner Laufzeit von 3 bis 4 h rnit Eisen(II1)- chlorid-L8sung (3 FeCI, in i t h a n o l : n -Bu tano l= 1:4) bespruht wird. Auch das Laufmittcl Chloroform : Methanol : Wasser = 1: 2: 1 ha t sich bewahrt ').

E. B E N li, Reu t l i n y n : Verfiilsehle Orangei idicl is i i f te . Die z u r Erreichung genuzcnder Hal tbarkei t auf das sechsfache

konzentricrten Dicksifte zeigtcn vielfach nicht (lie sechsfache Afengc aller Bcstandteile tlcs Orangensafts. Die Extrakt- , Zucker- und Siurcwerte lionimen zwar cinwandfrei seclisfach konzentriertpn Jjicksiften fileieli. tlie Mineralstoffe, Eiweifistoffe und Chloramin- Wertc cntsprrchen jetloch o l t nur einer drei- bis vierfachen und Phosphatc nnd Fnrmol-Werte nur einer zwei- bis dreifachen Kon- zentration. I h c Unstimniigkeiten lassen vermuten, dafi einerseits weniger s tark ringcengte Safte niit Zucker und Citronensinre nor- inaleii Diclcsiftcn angeglichen werdeu und dall andererseits ga- r e n d ? C)raiigenriftc (Sinlien dcr Formol-Werte) durch Kl i r en mit Bcotonit oiler Kohle oder Extrakt ion mi t Alkohol, verbunden mit einem Ruckgang ider Eiweilistoffe uritl Mincralstoffe, wieder qennfi- fahig ge imch t wcrden. Dic Nachprufuiigrii haben weiterhin erge- beu. daC auch Aroina- und Bittcrstoffe eiithalt,ende Sehalenex- t.rakte zii den Orangrusiftcn zugeaetzt werden. Konzentrate der iiulieren und inneren wertlosen Scliale zeigen, verglichen rnit nor- nialen Diclcsiftcn, s t a rk abweiclicndc Gehalte a n Extrakt , Zucker, Asche, fhosphat.eu, Gesantlsiiure usw., ihnl iehe Gclialte an zucker-fraierii Extralit, EiwciWstoff en und Pektincn. Sc.hlielllich i 8 t man dazu libergrsaugen, soqcnannte C;anz[ruclitkonzPntrate (lurch Auspressen tlcr ganzen Fruchte (Schalen und Fruchtfleischj 11. U. linter Wasserzuwtz herznstellen und einzuengcn. Entspreahend den deutschen Qualitittsnnrmen unci Delilarationsvorachrifteu fur Sufi- niontc sollten Orangcu~ iSmos te nur aus dem FruelitAei+cit fri- scher, nicht sngcgorener, reifer Oranqen ausgeprefit sein. Oranqeu- dicksiiftc sollten arialot: liierzu nnr tlurcli Einengen tiieser Orangen- saf t r gewonncn tverilrn. L)ic von ilrr N o r m abweiehenden Zusam- inensetzungen iier n i cks i f t e zcigten jetioch, dxI.3 vielfach dureh die angrfiihrten unzul%ssiqcn Behandlungen verf2lschtc DieksLft.e an- gebotcn werdcn. Die niit verliikchten Dicksaften hergcstellten Ge- traiilcc sind ebenfalls als vetfslseht anzusehen.

Airs der Airssprache: E. B m k , Reutlingen: Orangensafte in Dosen weisen zuweilen einen grapefruit-artigen Geschniack auf; dies kann bedingt sein durch in USA erlaubten Verschnitt mil Grapefruit-Saft oder durch Verarbeitung von Friichten aus Kreuzungen zwischen

Vgl. E. Piefsehrnunn, Fette, Seifen, Anstrichmittel G7, 682 119591.

Orangen rind Grapefruit. Analytisch ist der Zusatz von Grapefruit- Saft schwer nachzuweisen. ~ W. Diernair, Frankfurt/Main: Die Zah- lenwerte des ,,Handbuch der Lebensmittelchemie" von A . Borner, J . Tillmans und A. Juckenack sind im Hinblick auf die Schwankun- gen der Zusammensetzung durch moderne Sortenauswahl und An- pflanzungsbedingungen, Kalteeinbruche und Verarbeitung gefrore- ner Fruchte grundsatzlich zu revidieren. Der Formol-Stickstoff, d. h. die Aminosauren werden gerade durch die Herstellungsverfahren auch im Konzentrat geandert. Auch die Mineralstoffe sind durch die

-geanderten Diingungsverhaltnisse verschoben worden. Gefalschte Safte sind somit schwer zii beurteilen.

W. B A E S E R , Freiburg/Brsg.: Herkunf lund liontrolle o o n H o n i g . Honig e n t h i l t Bliitenstaub der jeweiligen Trachtpflanzen; die

fur diese Pflanzen typischen Pollen lassen sich mikroskopisch er- kennen (Pollenanalyse) und danach die pflanzliche und geogra- phische Herlruuft des Honigs ermitteln (z . B. Blutenhonig aus Chile, Waldlionig aus Jugoslavien, Akazienhonig aus Ungarn oder Schwarzwilder Taunenlionig). Wirkliche Sortenhonige sind aller- dings zumindest im mittelenropaischen Raum selten. Bei Honigtau- honigen sind best immte Algen und Pilze weitere Herkunftskrite- rien. Bei der chemischen Untersuchung ist neben der Prufung auf Beimischung anderer Zuckerarten oder von Kunsthonig die Kon- trolle des Enzymgehaltes, bcsonders der leicht nachzuweisenden Invertase neben der therinisch weniger enipfindlichen Diastase, wesentlich, da dami t eine Uberhitzung des Honig iiher 40 "C nach- gewiesen werden lcann. Der durch Uberhitzung leicht zu scha- digende Enzym-Gehalt kann als Indikator der medizinischen Wirk- satnkri t betrachtet werden.

F. R U F , Ludwigshafen: Phrrr,rlnkologie 1a11d Toxikologie ~ O J I -

densierfer Phosphate. Bei der Lebetismittel-IIerstelliilig werden nu r lcoiidensierte Phos-

phate mit h e a r e r Struktur , d. 11. Polyphosphate, verarbeitet. I n Form von Orthophosphorsiiure wie auch als organisch gebundene Polyphosphorsaure is t Phosphorsanre im lebendeii Organismus vorhsnden. Polpphosphate findcn sich in Hefen, Pyrophosphate im 8augetier-Organismus; die Verbindungen sind somit nicht le- beus- oder nahruugsfremd. Vom natiirlichen Orthopbosphzt bis zu hochmoleknlarem Grnham-Salz bestehen in der physiologischen Wirkung praktisch lieine Unterschiede. Weder pareiiterale noch pcrorxle Applikation von Polyphosphaten hat ten cancerogeue oder cocancerogene Wirkungen; auch t r a t lreine Beeinflussung des Mi- neralhaushaltes noch sonstiqen Stoffwechsels auf. - Eine Bela- s tung des Pliospliat-Haushaltes is t lediglich (lurch den hydrolyti- schrn, enzymatisclien oder durch Darmhakterien bewirktcn Abbau der Polyphosphate zu resorbierbareni Ortholihosphat gegeben. E s is t jedocli auch bei einer uberschreitung der wunschenswerten tag- lichen Orthophosphat-Znfuhr (2 g P) bis zu 20 04 jede g e s u n d - h e i t s s c h i t l l i c 11 e Wirkung auscpsehlosseu. [VB 2651

Chemische Gesellschaft zu Heidelberg ant 3. Yoreruber 1959

F . W E I'GAND, Muueheti: Peplid-Sgitihesen, ii7sbesoiidere ~ ) i i f S- T r i f ~ u u r l i c e l ~ / - i l m i l r o s i i i i re i i I ) .

N-TFA-Dipeptidester koiineti gaschrornatograllliiscli Zetrennt werdeti ' ) . Durch anschliefiende Massens~ek t ron ie t r i e~ ) der gas- chroinatographisch getrcnnten u n d isolierten N-TFA-1)ipeptid- ester otler du rch Papierchroiiistoerapllie dcr daraus mi t Laugrn erhalteiien Uipeptide ergcben sieh weitere IdeiitifizieruiigsniiiS.]ich- keiten. Die Bedeutun: der GaschroniatoSrapliie tlcr N-TFA-Dipep- tidester fiir die S e q u e t i z an 3 1 y s e von Peptiden liegt auf d r r Hand .

Pcptid-Syntheseii kiinnen mit den akt ivirr ten Eatern von Aryl- aminosiiuren niid Ainiiiosinren zwnr in Phenol, 1)imethylforni- amid otler Dinietliylsulfoxyd aus:efulrrt werden. Hicrhei findet Racemisicrung der akt.ivierten Ester-Komponente s ta t t . I n Eis- essig ist dies abe r im xl lgein~inen nirht tlrr Fall. Die Kondcnsa- tionen werden bei e twa SO "C his 130 "C vorge~ioiiiitirn'~~!. Die A u s b e u t e n sind nieist he rvor ra~en i l , insbes. w e n n die aktiviertc Es t e r -Ko i r t [~on~ i i t e ini Uherschul ; aiigcwandt wird. Uer nic.ht ver- brauchte Teil ati akt.ivi@rtem Ester kann lciclit zuruckgcwonnen iverden. Die Kondensationen sind z. II. mit. N-TFA-, carbobenz- oxy- od r r phthaIplaminosinre-~Ir t ivier ten Esterri oder anch rnit den entspr. Pcpt.iden auf der einen Seite i ind Aminosanren otler P e p titleti auf der :tndercn Seitc nioqlich. Die Peptid-Synthese in Eiscssig vcrssgt. niit. Glutamin otier Asp,zragin; cs rnt.;tehen Acylaniinosaure- amid?; die Halhrstcr von (;lot.aininsiurc oiler Aspara,rrinsaiire lie- fern jeiloch d ie crurarteten ttcyl-peiJtid-halhestrr. [VB 2671

I ) Erstmals vorgetragen in Goteborg, Stockholm und Uppsala a m

2, Mit H. Kolb. A . Prox 11. M . A. Tilak. Wir danken auch Frau 12., 15. und 16. Oktober 1959.

' Prof. S. Sfd//berg-Sfenhagen, Gdteborg, f u r Gaschromatogramme. 3, E. Sfenhogen, G. 0. Anderson u. R. Ryhnge, Gdteborg, unver-

offentl. I) D BP. angemeldet. 5 , Demnachst in den Chem. Ber. (mit W . S t e g l i c h , A . P r o x LI. J . Kae-

licke).

5 0 Anyew. Chem. 172 . Jahrg. 196# / Sr. 1