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GDCh-Ortsverband Ruhr Emn, 4. November 1964 R. S U H R M A N N , Braunschweig: Adsorption und elektroni- sche Wechseltcirlcung an metallischen Katalysatoren. Vortr. berichtete iiber Untersuchungen in seinem Institut, nach denen die Chemosorption je nach der Art des Katalysators und der adsorbierten Molekel von einer Ele k t r on en-V ersc hie bung von der Katalysator-Oberflirche zur Molekel oder umgekehrt be- gleitet ist. Aus der Art der Verschiebung ergibt sich die Akti- vierung der Molekel. AuBer den bereits verbffentlichtenl) Ergebnissen iiber die Wecheelwirkung zwischen Pt und Ni-Oberflachen einerseits und O,, H,, N,O, CO, Benzol und Naphthalin andererseits wurden neue Ergebnissc iiber das Verhalten von NI gegeniiber Pt- und Ni-OberflLchen mitgeteilt'). Wegen der gro9en Dissoziations- energie der N,-Molekel und dem hohen Elektronen-Austrittepoten- tin1 des Platins beobachtet man an diesem bei niedrigen Tempera- turen keine Wechselwirkung, dagegen findet eine kraftige Elek- tronen-Verschiebung in Richtung adsorbierter N-Ato me statt. Auch an einer Nickel-OberflLche ist bei Raumtemperatur keine Wechselwirkung und keine Adsorption festzustellen. Kiihlt man jedoch einen durchsichtigen Nickel-Film auf 90 OK ab, so wird der Stickstoff zuerst (p - Torr) irreversibel adsorbiert; dies ist ver- bundcn mit einer irreversiblen Zunahme des elektrischen Wider- standes des Films. Bei p - lo-' bis 10-' Torr wird der Stickstoff reversibel adsorbiert, bei ebenfalls reversibler Widerstandszunahme, d. h. beim Abpumpen dieses Stickstoffs geht der Widerstand um den gleiohen Betrag zuriick, nm den er bei der Zugabe des Gases anstieg (AR - 1,6%). Bei der anfanglichen irreversiblen Ad- sorption werden wahrecheinlich die Ni-Kristallite kleinsten Aus- trittspotentials besetzt, bei der reversiblen die Kristallite grbSeren Austrittepotentials; wegen der Art des Elektronentiberganges (vom Metall zur Molekel) haften an den letzteren die adsorbier- ten N,-Molekeln weniger fest. Die abpumpbare N,-Adsorption entspricht ciner Besetzung von ungefahr einer N,-Molckol pro Oberflichen-Ni-Atom. Das Ergebnis der neuen N,-Versuche steht in Einklang mit der Beobachtung von B. M. W. TrapnelP), nach der NI an Nickel bei 90" K bereits bei kleinen Drncken adsorbiert, aber bei Raumtem- peratur wieder abgegeben wird. Bemerkenswert an den neuen Befundcn ist, daO bei dcr Adsorption des N, bei 90 OK bereits einc kriiftige Wechselwirkung mit dom Metallelektronengas statt- lindet, die offenbar bei Raumtemperatur wegen der thermischen l) R. Suhrmann Z. Elektrochem. 56 351 [1952]. R. Suhrmann u. W. Sachtler >roc. internat. S mbosium on ihc Reactivity of Solids CiotGenburg [I9521 S. dl. R. Suhrmann, Arbeitstagung Festkerperphysik Dresde; [1952]: S. 74; R. Suhrmann u. W. Sachffer 2. Naturforsch. 90, 14 [1954J. R. Suhrmann u. K. SchuLz, '2. physlk. Chem., Neue Folge' 7, 69 [1954]; Journ. Colloid Science Supplement 7, 50 [1954]. *) Nach Versuchen von K. Schulz H. Hermann u. 0. Goldmann. *) Proc. Roy. SOC. [London], Ser. A 278, 566 [1953]. Rundschau Ijewegung der adsorbierten Molekeln nicht zustande kommen kann. Anscheineud erleidet die N,-Molekel bei der Tieftempera- tur-Adsorption infolge der Wechselwirkung eine Art Pradissozia- tion, da eine Elektronen-Verschiebung von der Katalysator-Ober- flfiche zut Molekel eintritt. [VB 6321 GDCh-Ortsverband und Chemisches Kolloquium Brauncchweig 16. November 1954 A. S I M O N , Dresden: Unfersuchungen iiber den ferroinagiteti- schen TriEger beim Magnelophon. Nach einleitenden Bemerkungen iiber dcn Aufbau des Magnct- tonbandes, seine Herstellung, die dam nbtigen Yasebioen und seine Funktion als Schallspeicher wird das Wirkungsprinzip kiirz besprochen. Beim Abspielen des gleichen Musikstiickcs von einer Schallplatte und einem Magnettonband wird die Verschiedenheit der Grundgeriuache skustisoh demonstriert. An einem wahrend dcs Vortrages gesprochenen Sate wird gezeigt, daB sein Sinn durch euttern in das Gegenteil verwandelt werden kann. Empfindlich- keit, Dynamik, Freqqenzgang und Kopiereffekt werden definiert und einige Anwendungen dieser Begriffe besprochen. Vortr. beschreibt dann eine ReiBapparatur zur Bestimmung der Remanenz an ferromagnetischem Triigermaterial. Versehic- dene Oxydationsmittel und ihre Wirkung werden untersucht. Dcr Fallungs-Oxydationsvorgang des Ferrosulfats fiihrt zu der Auf- fassung, da9 zwei Reaktionen miteinander konkurrieren und daB man je nach Menge des vorhandenen Oxydationsmittels und seines Oxydationspotentials zu Magnetiten oder zu a-Oxyden gelangt. Die Unwirksamkeit des Lejorlschen Magnetits beruht darauf, da9 er vie1 amorphe Substanz enthiilt und ein enorm gestbrtes Gitter hat. Vortr. bringt eine Erklarung fiir den Zusammenhang zwi- sohen Remanenz und Fe,O,-Gehalt des Magnetits sowie zwischen elektroakustischen und magnetischen Werten und Falltempera- tur. Die Empfindlichkeit eines Bandes hangt von der Gitter- stbrung ab. Mit steigender Falltemperatur steigen Dichte und TeilchengrbOe, die Gitteret6rungen gehen zurilck und dement- sprechend verhalten sich die elektroakustischen Werte. Gitter- stbrungen und Remanenz gehen symbat. Der Kopiereffekt fiillt rnit steigender Temperatnr. Es wird gezeigt, da9 die Empfind- lichkeit, in Abhangigkeit von der TeilchengrbBe aufgetragen, ein Maximum bei einer TeilchengrWe von 500 A hat. l i t der Teil- chengroae geht die Dynamik symbat. Der Kopiereffekt sinkt rnit wachsendcr TeilchengrbBe schneller ah als die Empfindliohkeit. Bei gleicher TeilchengrbBe kanu der Kopiereffekt durch Aus- heilung von Gitterstbrungen weitgehend unterdriickt werden, ohne daB die Empfindlichkeit wesentlich zuriiokgeht. Es werden die Faktoren fur die Herstellung eines optimalen Bandes ange- geben. Vortr. geht noch knrz anf die hartmagnetiaohen Blinder ein und gibt an, daB iiber y-Hydrat und a-Hydrat nach Reduk- tion und Wiederoxydation hartmagnetische Bander hergestellt werden k6nnen. [VB 6351 Dos Vorkommen deq hieher unhekannten e8Te-h30tnpe in der NRtnr konnte W. Herr sehr wahreeheinlich niaohen. Da das Tc in seitien analytischen Renktionen dem Re sehr ahnlich irt, lag es nahc, in Rhenium-haltigeii Mneralien danach zu suchen. Aus MolybdPnrninerslien verschiedencr Herkunft rnit dem au5ergc- wahnlich hohen Re-Gehalt von 0,314, wurde daa Re und beslei- tendes Tc abgcsrhieden. Durch wiedprholte Destillationen aus HCIO, und H,B-FBllungen wurde daun das Re wcitgehend von den Tc-Spurcn abgetrennt. Der. der Tc-Cbemie gehurehmde. praktisch gcwichtslose Anteil wurde mit 1 mg Cn niedergeschlagen und drs Prapnrat einem intensivsn Neutronenbombardement nus- gesetzt. Nach erneuter radiochemiReher Reinigung konnte in dem Praparrt eine Aktivitat von 6 h Halbwertszeit nachgewiesen werden, die dem eeTcm zugeordnet wird. Es ist anxunchmen, daU diese Tc-Aktivitat durch Einfang einen Neutrons nus einem in sehr geringer Menge im Mineral gegenwiirtigen B8To entstanden ist. OeTc diirfte @--instabil sein und sich in ein atabilcs 08Ru umwandeln. Alle analytischen Sohritte surden an Hand der Strahlung eines zugegebenen, kiinstlichen Tc-Isotops kontrolliert. (Z. Natur- forschg. 9a, 907 [1954]). --Sf. (Rd 382) Znr Errengong elektrlsoher Energle durch reverRible Mischung von reinem Wasser IFlullwasser) mit Elektrolyt-haltigem Wasser (Seewseser)hat R. E. Pa& eine Anordnung entworfen. Nine An- zahl Hationen- und Anionen-austauschendcr Membranen werden in Reihe abweohselnd aufgebaut. Die ZwischenrHume zwischen je zwei Membranen werdcn abwechselnd mit reinem und Salz-halti- gem Wasrer nngefiillt. -4n jeder Yemhran stellt sich cin Potential Angew. Chem. 67. Jahrg. 1955 1 Nr. 3 ein, das der h'masischen Formel gchorcht; die Potentiale aller Membranen addieren sich. Die Anordnung von 47 Anionen- und 47 Kationen-austruschenden Membranen (0 8 cm) mit einem Membranabstand von 1 mm liefert 3,l V, die maximale Energie- abgabe ist 15 mW (Innenwiderstand 250 Ohm), wenn 0,5 n NaCI- Lbaung und Leitungswasser zwischen die Membranen gehracht werden. Die bei der reversihlen Durchmischung eines Voluniens FluSwasser rnit Seemasser erhilltlicbe Energie, die an den Flu& miindungen gewinnhar ware, ist so groll wie die Energie, die beim freien Fall do6 gleichen Volumens in einem Wasserfall von ctwa 3-00 m Hbhe gewonnen werden kann. (Nature [London] 174, G60 119541). -Sf. (Rd 391) Die milrroblelle Synthese des Hietldins aw Histidlnol konnte jctztim E nzy mversuch von B. Adams bewiesen werden, nachdem Datrisl) bereits vor 3 Jahren durch Mutanten-Analyse Histidinol als Vorstufe des Histidins in B. coli erkannt hatte. Dae Enzym- system laBt sich aus Histidinol-adaptatierten Bodenbakterien, an8 €3. coli (Wildstammen und Histidinol-verwertenden Mutanten) und nus Trockenhefe in zellfreien Extrakten gewinnen. Da es in Histidin-Mutanten. die Histidinol nioht verwerten kbnnen, nicht vorkommt, besteht der genetiiahe Block in solchen Mutanten offenbar in der Unfiihigkeit, dieses Enzym zu eynthetisieren. Fur die Wirksamkeit des Ferments ist Cozymase (DPN) ah Coferment. erforderlich : I-Hlstidlnol + 2[DPN]+ -f I-Histidln + 2[DPN]H -I- 2 H+ I) Diese Ztschr. 63, 580 [1951]. 113

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GDCh-Ortsverband Ruhr Emn, 4. November 1964

R. S U H R M A N N , Braunschweig: Adsorption und elektroni- sche Wechseltcirlcung an metallischen Katalysatoren.

Vortr. berichtete iiber Untersuchungen in seinem Institut, nach denen die Chemosorption je nach der Art des Katalysators und der adsorbierten Molekel von einer E le k t r on en-V ersc h ie b u n g von der Katalysator-Oberflirche zur Molekel oder umgekehrt be- gleitet ist. Aus der Art der Verschiebung ergibt sich die Akti- vierung der Molekel.

AuBer den bereits verbffentlichtenl) Ergebnissen iiber die Wecheelwirkung zwischen P t und Ni-Oberflachen einerseits und O,, H,, N,O, CO, Benzol und Naphthalin andererseits wurden neue Ergebnissc iiber das Verhalten von NI gegeniiber Pt- und Ni-OberflLchen mitgeteilt'). Wegen der gro9en Dissoziations- energie der N,-Molekel und dem hohen Elektronen-Austrittepoten- tin1 des Platins beobachtet man an diesem bei niedrigen Tempera- turen keine Wechselwirkung, dagegen findet eine kraftige Elek- tronen-Verschiebung in Richtung adsorbierter N-Ato me statt. Auch an einer Nickel-OberflLche ist bei Raumtemperatur keine Wechselwirkung und keine Adsorption festzustellen. Kiihlt man jedoch einen durchsichtigen Nickel-Film auf 90 OK ab, so wird der Stickstoff zuerst (p - Torr) irreversibel adsorbiert; dies ist ver- bundcn mit einer irreversiblen Zunahme des elektrischen Wider- standes des Films. Bei p - lo-' bis 10-' Torr wird der Stickstoff reversibel adsorbiert, bei ebenfalls reversibler Widerstandszunahme, d. h. beim Abpumpen dieses Stickstoffs geht der Widerstand um den gleiohen Betrag zuriick, nm den er bei der Zugabe des Gases anstieg (AR - 1,6%). Bei der anfanglichen irreversiblen Ad- sorption werden wahrecheinlich die Ni-Kristallite kleinsten Aus- trittspotentials besetzt, bei der reversiblen die Kristallite grbSeren Austrittepotentials; wegen der Art des Elektronentiberganges (vom Metall zur Molekel) haften an den letzteren die adsorbier- ten N,-Molekeln weniger fest. Die abpumpbare N,-Adsorption entspricht ciner Besetzung von ungefahr einer N,-Molckol pro Oberflichen-Ni-Atom.

Das Ergebnis der neuen N,-Versuche steht in Einklang mit der Beobachtung von B. M. W. TrapnelP), nach der NI an Nickel bei 90" K bereits bei kleinen Drncken adsorbiert, aber bei Raumtem- peratur wieder abgegeben wird. Bemerkenswert an den neuen Befundcn ist, daO bei dcr Adsorption des N, bei 90 OK bereits einc kriiftige Wechselwirkung mit dom Metallelektronengas statt- lindet, die offenbar bei Raumtemperatur wegen der thermischen

l) R. Suhrmann Z . Elektrochem. 56 351 [1952]. R. Suhrmann u. W . Sachtler >roc. internat. S mbosium on ihc Reactivity of Solids CiotGenburg [I9521 S . dl. R. Suhrmann, Arbeitstagung Festkerperphysik Dresde; [1952]: S . 74; R. Suhrmann u. W . Sachffer 2. Naturforsch. 90, 14 [1954J. R. Suhrmann u. K. SchuLz, '2. physlk. Chem., Neue Folge' 7, 69 [1954]; Journ. Colloid Science Supplement 7, 50 [1954].

*) Nach Versuchen von K . Schulz H . Hermann u. 0. Goldmann. *) Proc. Roy. SOC. [London], Ser. A 278, 566 [1953].

Rundschau

Ijewegung der adsorbierten Molekeln nicht zustande kommen kann. Anscheineud erleidet die N,-Molekel bei der Tieftempera- tur-Adsorption infolge der Wechselwirkung eine Art Pradissozia- tion, da eine Elektronen-Verschiebung von der Katalysator-Ober- flfiche zut Molekel eintritt. [VB 6321

GDCh-Ortsverband und Chemisches Kolloquium Brauncchweig

16. November 1954 A. S I M O N , Dresden: Unfersuchungen iiber den ferroinagiteti-

schen TriEger beim Magnelophon. Nach einleitenden Bemerkungen iiber dcn Aufbau des Magnct-

tonbandes, seine Herstellung, die dam nbtigen Yasebioen und seine Funktion als Schallspeicher wird das Wirkungsprinzip kiirz besprochen. Beim Abspielen des gleichen Musikstiickcs von einer Schallplatte und einem Magnettonband wird die Verschiedenheit der Grundgeriuache skustisoh demonstriert. An einem wahrend dcs Vortrages gesprochenen Sate wird gezeigt, daB sein Sinn durch euttern in das Gegenteil verwandelt werden kann. Empfindlich- keit, Dynamik, Freqqenzgang und Kopiereffekt werden definiert und einige Anwendungen dieser Begriffe besprochen.

Vortr. beschreibt dann eine ReiBapparatur zur Bestimmung der Remanenz an ferromagnetischem Triigermaterial. Versehic- dene Oxydationsmittel und ihre Wirkung werden untersucht. Dcr Fallungs-Oxydationsvorgang des Ferrosulfats fiihrt zu der Auf- fassung, da9 zwei Reaktionen miteinander konkurrieren und daB man je nach Menge des vorhandenen Oxydationsmittels und seines Oxydationspotentials zu Magnetiten oder zu a-Oxyden gelangt. Die Unwirksamkeit des Lejorlschen Magnetits beruht darauf, da9 er vie1 amorphe Substanz enthiilt und ein enorm gestbrtes Gitter hat. Vortr. bringt eine Erklarung fiir den Zusammenhang zwi- sohen Remanenz und Fe,O,-Gehalt des Magnetits sowie zwischen elektroakustischen und magnetischen Werten und Falltempera- tur. Die Empfindlichkeit eines Bandes hangt von der Gitter- stbrung ab. M i t steigender Falltemperatur steigen Dichte und TeilchengrbOe, die Gitteret6rungen gehen zurilck und dement- sprechend verhalten sich die elektroakustischen Werte. Gitter- stbrungen und Remanenz gehen symbat. Der Kopiereffekt fiillt rnit steigender Temperatnr. Es wird gezeigt, da9 die Empfind- lichkeit, in Abhangigkeit von der TeilchengrbBe aufgetragen, ein Maximum bei einer TeilchengrWe von 500 A hat. l i t der Teil- chengroae geht die Dynamik symbat. Der Kopiereffekt sinkt rnit wachsendcr TeilchengrbBe schneller ah als die Empfindliohkeit. Bei g le icher TeilchengrbBe kanu der Kopiereffekt durch Aus- heilung von Gitterstbrungen weitgehend unterdriickt werden, ohne daB die Empfindlichkeit wesentlich zuriiokgeht. Es werden die Faktoren fur die Herstellung eines optimalen Bandes ange- geben. Vortr. geht noch knrz anf die hartmagnetiaohen Blinder ein und gibt an, daB iiber y-Hydrat und a-Hydrat nach Reduk- tion und Wiederoxydation hartmagnetische Bander hergestellt werden k6nnen. [VB 6351

Dos Vorkommen deq hieher unhekannten e8Te-h30tnpe in der NRtnr konnte W. Herr sehr wahreeheinlich niaohen. Da das Tc in seitien analytischen Renktionen dem Re sehr ahnlich irt, lag es nahc, in Rhenium-haltigeii Mneralien danach zu suchen. Aus MolybdPnrninerslien verschiedencr Herkunft rnit dem au5ergc- wahnlich hohen Re-Gehalt von 0,314, wurde daa Re und beslei- tendes Tc abgcsrhieden. Durch wiedprholte Destillationen aus HCIO, und H,B-FBllungen wurde daun das Re wcitgehend von den Tc-Spurcn abgetrennt. Der. der Tc-Cbemie gehurehmde. praktisch gcwichtslose Anteil wurde mit 1 mg Cn niedergeschlagen und drs Prapnrat einem intensivsn Neutronenbombardement nus- gesetzt. Nach erneuter radiochemiReher Reinigung konnte in dem Praparrt eine Aktivitat von 6 h Halbwertszeit nachgewiesen werden, die dem eeTcm zugeordnet wird. Es ist anxunchmen, daU diese Tc-Aktivitat durch Einfang einen Neutrons nus einem in sehr geringer Menge im Mineral gegenwiirtigen B8To entstanden ist. OeTc diirfte @--instabil sein und sich in ein atabilcs 08Ru umwandeln. Alle analytischen Sohritte surden an Hand der Strahlung eines zugegebenen, kiinstlichen Tc-Isotops kontrolliert. (Z. Natur- forschg. 9a, 907 [1954]). --Sf. (Rd 382)

Znr Errengong elektrlsoher Energle durch reverRible Mischung von reinem Wasser IFlullwasser) mit Elektrolyt-haltigem Wasser (Seewseser) hat R. E. Pa& eine Anordnung entworfen. Nine An- zahl Hationen- und Anionen-austauschendcr Membranen werden in Reihe abweohselnd aufgebaut. Die ZwischenrHume zwischen je zwei Membranen werdcn abwechselnd mit reinem und Salz-halti- gem Wasrer nngefiillt. -4n jeder Yemhran stellt sich cin Potential

Angew. Chem. 67. Jahrg. 1955 1 Nr. 3

ein, das der h'masischen Formel gchorcht; die Potentiale aller Membranen addieren sich. Die Anordnung von 47 Anionen- und 47 Kationen-austruschenden Membranen (0 8 cm) mit einem Membranabstand von 1 mm liefert 3,l V, die maximale Energie- abgabe ist 15 mW (Innenwiderstand 250 Ohm), wenn 0,5 n NaCI- Lbaung und Leitungswasser zwischen die Membranen gehracht werden. Die bei der reversihlen Durchmischung eines Voluniens FluSwasser rnit Seemasser erhilltlicbe Energie, die an den Flu& miindungen gewinnhar ware, ist so groll wie die Energie, die beim freien Fall do6 gleichen Volumens in einem Wasserfall von ctwa 3-00 m Hbhe gewonnen werden kann. (Nature [London] 174, G60 119541). -Sf. (Rd 391)

Die milrroblelle Synthese des Hietldins aw Histidlnol konnte jctztim E nzy mversuch von B. Adams bewiesen werden, nachdem Datrisl) bereits vor 3 Jahren durch Mutanten-Analyse Histidinol als Vorstufe des Histidins in B. coli erkannt hatte. Dae Enzym- system laBt sich aus Histidinol-adaptatierten Bodenbakterien, an8 €3. coli (Wildstammen und Histidinol-verwertenden Mutanten) und nus Trockenhefe in zellfreien Extrakten gewinnen. Da es in Histidin-Mutanten. die Histidinol nioht verwerten kbnnen, nicht vorkommt, besteht der genetiiahe Block in solchen Mutanten offenbar in der Unfiihigkeit, dieses Enzym zu eynthetisieren. Fur die Wirksamkeit des Ferments ist Cozymase (DPN) ah Coferment. erforderlich :

I-Hlstidlnol + 2[DPN]+ -f I-Histidln + 2[DPN]H -I- 2 H+

I) Diese Ztschr. 63, 580 [1951].

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