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Gehirn-Bewusstseins- Gehirn-Bewusstseins- Problem Problem John C. Eccles: John C. Eccles: Wie das Selbst sein Gehirn Wie das Selbst sein Gehirn steuert“ steuert“ von Thomas Smettan und Philipp Neumann

Gehirn-Bewusstseins-Problem John C. Eccles: Wie das Selbst sein Gehirn steuert von Thomas Smettan und Philipp Neumann

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Page 1: Gehirn-Bewusstseins-Problem John C. Eccles: Wie das Selbst sein Gehirn steuert von Thomas Smettan und Philipp Neumann

Gehirn-Bewusstseins-ProblemGehirn-Bewusstseins-Problem

John C. Eccles: John C. Eccles:

„„Wie das Selbst sein Gehirn steuert“Wie das Selbst sein Gehirn steuert“

von Thomas Smettan und Philipp Neumann

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Das Leib-Seele-ProblemDas Leib-Seele-Problem Das Leib-Seele-Problem ist der Kern der Philosophie des Geistes.Das Leib-Seele-Problem ist der Kern der Philosophie des Geistes.

Es ist die Frage danach, wie sich die mentalen Zustände zu den Es ist die Frage danach, wie sich die mentalen Zustände zu den physischen Zuständen verhalten.physischen Zuständen verhalten.

Das Nachdenken über den Zusammenhang zwischen Körper und Das Nachdenken über den Zusammenhang zwischen Körper und Geist geht bis in die Antike zurück.Geist geht bis in die Antike zurück.

Platon: Platon: Die Seele ist das Wesen des Menschen, nicht-körperlich und Die Seele ist das Wesen des Menschen, nicht-körperlich und unsterblich.unsterblich.Sie ist das Lebensprinzip gewisser Lebewesen. Sie ist das Lebensprinzip gewisser Lebewesen. Die Seele belebt alles, das sie berührt und muss deshalb Die Seele belebt alles, das sie berührt und muss deshalb notwendigerweise selbst Leben sein.notwendigerweise selbst Leben sein.

Aristoteles: Aristoteles:

Er unterscheidet zwischen drei Seelen: vegetativ, animalisch und Er unterscheidet zwischen drei Seelen: vegetativ, animalisch und vernünftig. vernünftig.

Der Mensch kann nur aufgrund seiner Seele denken. Ohne Seele Der Mensch kann nur aufgrund seiner Seele denken. Ohne Seele wäre er kein Mensch, sie kann also nicht ohne Körper sein.wäre er kein Mensch, sie kann also nicht ohne Körper sein.

Descartes: Descartes:

Alle Lebensphänomene sind mechanisch erklärbar Alle Lebensphänomene sind mechanisch erklärbar

Ausnahme: das DenkenAusnahme: das Denken

Körper: res extensa Körper: res extensa Seele: res cogitansSeele: res cogitans

Mensch kann sich nur denkend denkenMensch kann sich nur denkend denken

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Das Leib-Seele-ProblemDas Leib-Seele-Problem

Ich forschte nun, Ich forschte nun, WerWer ich sei. Ich fand, dass ich mir einbilden ich sei. Ich fand, dass ich mir einbilden konnte, keinen Körper zu haben, und dass es keine Welt und konnte, keinen Körper zu haben, und dass es keine Welt und keinen Ort gäbe, wo ich wäre; aber nicht, dass ich selbst nicht keinen Ort gäbe, wo ich wäre; aber nicht, dass ich selbst nicht bestände; vielmehr ergab sich selbst aus meinen Zweifeln an den bestände; vielmehr ergab sich selbst aus meinen Zweifeln an den anderen Dingen offenbar, dass ich selbst sein müsste; während, anderen Dingen offenbar, dass ich selbst sein müsste; während, wenn ich aufgehört hätte zu denken, alles Andere, was ich sonst wenn ich aufgehört hätte zu denken, alles Andere, was ich sonst für wahr gehalten hatte, mir keinen Grund für die Annahme für wahr gehalten hatte, mir keinen Grund für die Annahme meines Daseins abgab. Hieraus erkannte ich, dass ich eine meines Daseins abgab. Hieraus erkannte ich, dass ich eine Substanz war, deren ganze Natur oder Wesen nur im Denken Substanz war, deren ganze Natur oder Wesen nur im Denken besteht, und die zu ihrem Bestand weder eines Ortes noch einer besteht, und die zu ihrem Bestand weder eines Ortes noch einer körperlichen Sache bedarf; in der Weise, dass dieses körperlichen Sache bedarf; in der Weise, dass dieses IchIch, d.h. die , d.h. die Seele, durch die ich das bin, was ich bin, vom Körper ganz Seele, durch die ich das bin, was ich bin, vom Körper ganz verschieden und selbst leichter als dieser zu erkennen ist; ja selbst verschieden und selbst leichter als dieser zu erkennen ist; ja selbst wenn dieser nicht wäre, würde die Seele nicht aufhören, das zu wenn dieser nicht wäre, würde die Seele nicht aufhören, das zu sein, was sie ist.sein, was sie ist.

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Das Leib-Seele-ProblemDas Leib-Seele-Problem Das Das Leib-Seele-ProblemLeib-Seele-Problem wird auch als wird auch als Körper-Geist-ProblemKörper-Geist-Problem

bezeichnet, da das Wort bezeichnet, da das Wort SeeleSeele schon religiös angehaucht ist. schon religiös angehaucht ist.

Da weitgehend Einigkeit darüber besteht, dass der Geist (wenn es Da weitgehend Einigkeit darüber besteht, dass der Geist (wenn es ihn gibt, und er irgendwie in Kontakt mit dem Körper steht) nicht ihn gibt, und er irgendwie in Kontakt mit dem Körper steht) nicht mit dem ganzen Körper in Kontakt steht, sondern nur mit dem mit dem ganzen Körper in Kontakt steht, sondern nur mit dem Gehirn, spricht man auch vom Gehirn, spricht man auch vom Gehirn-Geist-ProblemGehirn-Geist-Problem..

Da es sehr verschiedene Meinungen darüber gibt, was man sich Da es sehr verschiedene Meinungen darüber gibt, was man sich unter dem Wort unter dem Wort GeistGeist vorzustellen hat (manche sogar bezweifeln, vorzustellen hat (manche sogar bezweifeln, dass es ihn gibt) ist es wohl sinnvoll vom Gehirn-Bewusstseins-dass es ihn gibt) ist es wohl sinnvoll vom Gehirn-Bewusstseins-Problem zu sprechen.Problem zu sprechen.

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Das Leib-Seele-ProblemDas Leib-Seele-Problem Jedoch läuft man bei dieser Formulierung Gefahr, den Geist auf Jedoch läuft man bei dieser Formulierung Gefahr, den Geist auf

das Bewusstsein zu beschränken, obwohl er vielleicht vielmehr ist das Bewusstsein zu beschränken, obwohl er vielleicht vielmehr ist als nur Bewusstsein.als nur Bewusstsein.

John Eccles spricht vom Selbst.John Eccles spricht vom Selbst.

Selbst = erfahrene Einheit, die sich aus einer Verbindung von Selbst = erfahrene Einheit, die sich aus einer Verbindung von Erinnerungen an bewusste Zustände herleitet, die zu sehr Erinnerungen an bewusste Zustände herleitet, die zu sehr unterschiedlichen Zeiten über das ganze Leben verteilt erfahren unterschiedlichen Zeiten über das ganze Leben verteilt erfahren werdenwerden

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"Ich habe sehr viele Leichen seziert, "Ich habe sehr viele Leichen seziert,

aber eine Seele habe ich nicht aber eine Seele habe ich nicht

gefunden." gefunden."

(Rudolph Virchow)(Rudolph Virchow)

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Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)

Geist-Gehirn-Substanzdualismus: K + SGeist-Gehirn-Substanzdualismus: K + S

• Interaktionistischer Substanzdualismus:Interaktionistischer Substanzdualismus:

K K K K K K S S S S K S K S S S

• Parallelistischer Substanzdualismus:Parallelistischer Substanzdualismus:

K K K S K S S S

• Epiphänomenalistischer Substanzdualismus: Epiphänomenalistischer Substanzdualismus:

K K K K K K S S

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Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)

Materialistischer Monismus: KMaterialistischer Monismus: K

• Eliminativer Materialismus:Eliminativer Materialismus:

es gibt keine geistigen Zuständees gibt keine geistigen Zustände

• Reduktiver Materialismus:Reduktiver Materialismus:

geistige Zustände lassen sich auf körperliche Zustände geistige Zustände lassen sich auf körperliche Zustände reduzierenreduzieren

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Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)

Idealistischer Monismus: GIdealistischer Monismus: G

• Eliminativer Idealismus:Eliminativer Idealismus:

es gibt keine körperlichen Zuständees gibt keine körperlichen Zustände

• Reduktiver Idealismus:Reduktiver Idealismus:

körperliche Zustände lassen sich auf geistige Zustände körperliche Zustände lassen sich auf geistige Zustände reduzierenreduzieren

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Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)

Panpsychismus = Geist-Materie-MonismusPanpsychismus = Geist-Materie-Monismus

• Das Geistige ist kein bloß subjektives Phänomen.Das Geistige ist kein bloß subjektives Phänomen.

• Geistiges lässt sich nicht auf Physisches reduzieren, Physisches Geistiges lässt sich nicht auf Physisches reduzieren, Physisches nicht auf Geistiges.nicht auf Geistiges.

• Geistiges und Physisches sind immer eine einzige Substanz Geistiges und Physisches sind immer eine einzige Substanz („Geistmaterie“).(„Geistmaterie“).

• Eine geistmaterielle Substanz hat körperliche und geistige Eine geistmaterielle Substanz hat körperliche und geistige Eigenschaften.Eigenschaften.

• Eine geistmaterielle Substanz einer gewissen Komplexität ist Eine geistmaterielle Substanz einer gewissen Komplexität ist ein Subjekt.ein Subjekt.

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Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)Geist-Gehirn-Theorien (Auswahl)

Substanzmonistischer EigenschaftsdualismusSubstanzmonistischer Eigenschaftsdualismus

• Materialistischer Eigenschaftsdualismus:Materialistischer Eigenschaftsdualismus: Geistige Zustände lassen sich nicht auf physische Zustände Geistige Zustände lassen sich nicht auf physische Zustände

reduzieren.reduzieren. Geistige Zustände sind nicht mit physischen Zuständen identisch.Geistige Zustände sind nicht mit physischen Zuständen identisch. Geistige Zustände haben keinen substanziellen geistigen Träger.Geistige Zustände haben keinen substanziellen geistigen Träger. Geistiges und Physisches sind Eigenschaften materieller Geistiges und Physisches sind Eigenschaften materieller

Substanzen.Substanzen. Geistige Eigenschaften emergieren aus komplexen materiellen Geistige Eigenschaften emergieren aus komplexen materiellen

Substanzen.Substanzen. Es gibt psychophysische Gesetze.Es gibt psychophysische Gesetze.

• Idealistischer EigenschaftsdualismusIdealistischer Eigenschaftsdualismus

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Kritik an materialistischen TheorienKritik an materialistischen Theorien

Materialistische Theorien können (noch) nicht erklären, wie sich Materialistische Theorien können (noch) nicht erklären, wie sich aus toter Materie Bewusstsein entwickelt.aus toter Materie Bewusstsein entwickelt.

Materialistische Theorien, die die Interaktion zwischen Geist und Materialistische Theorien, die die Interaktion zwischen Geist und Gehirn leugnen, können nicht erklären, worin der Gehirn leugnen, können nicht erklären, worin der Überlebensvorteil liegt, wenn Geistiges nicht auf Körperliches Überlebensvorteil liegt, wenn Geistiges nicht auf Körperliches einwirkt. (Evolutionäres Argument)einwirkt. (Evolutionäres Argument)

Die Beweislast liegt wahrscheinlich bei der Theorie, die den Die Beweislast liegt wahrscheinlich bei der Theorie, die den Interaktionismus (oder mentale Zustände überhaupt) bestreitet, Interaktionismus (oder mentale Zustände überhaupt) bestreitet, da der Mensch durch alltägliche Erfahrung / Alltagsverständnis da der Mensch durch alltägliche Erfahrung / Alltagsverständnis glaubt, dass er einen Geist hat.glaubt, dass er einen Geist hat.

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Kritik am interaktionistischen Kritik am interaktionistischen DualismusDualismus

Kann nicht erklären, wie (und wo) diese Interaktion zwischen Geist Kann nicht erklären, wie (und wo) diese Interaktion zwischen Geist und Körper stattfinden soll.und Körper stattfinden soll.

Wenn mentale Zustände physische Zustände beeinflussen Wenn mentale Zustände physische Zustände beeinflussen könnten, dann widerspräche dies dem Energieerhaltungssatz.könnten, dann widerspräche dies dem Energieerhaltungssatz.

Diese Einwände will Eccles beseitigen!Diese Einwände will Eccles beseitigen!

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3-Welten-Theorie3-Welten-Theorie

Alles Seiende

Welt 1:

Physikalische Objekte und Zustände

Welt 2:

Zustände des Bewusstseins

Welt 3:

Wissen im Objektiven Sinn

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1984 erschien das Buch „Das Wunder der Existenz“ von dem 1984 erschien das Buch „Das Wunder der Existenz“ von dem Physiker Henry Margenau.Physiker Henry Margenau.

„„Sehr komplexe physikalische Systeme [...] deren Grundbausteine Sehr komplexe physikalische Systeme [...] deren Grundbausteine klein genug sind, um probabilistischen, quantenmechanischen klein genug sind, um probabilistischen, quantenmechanischen Gesetzen zu unterliegen, sind stets einer Vielzahl möglicher Gesetzen zu unterliegen, sind stets einer Vielzahl möglicher physikalischer Veränderungen ausgesetzt, von denen jede eine physikalischer Veränderungen ausgesetzt, von denen jede eine eindeutige Wahrscheinlichkeit aufweist. Findet eine Veränderung eindeutige Wahrscheinlichkeit aufweist. Findet eine Veränderung statt, die Energie oder mehr oder weniger Energie als eine andere statt, die Energie oder mehr oder weniger Energie als eine andere erfordert, gleicht der komplexe Organismus die Differenz erfordert, gleicht der komplexe Organismus die Differenz automatisch aus. Deshalb braucht der Geist selbst dann, wenn er automatisch aus. Deshalb braucht der Geist selbst dann, wenn er etwas mit der Veränderung zu tun hat – d.h. selbst im Fall einer etwas mit der Veränderung zu tun hat – d.h. selbst im Fall einer Wechselbeziehung zwischen Geist und Körper –, keine Energie Wechselbeziehung zwischen Geist und Körper –, keine Energie beizutragen.“ beizutragen.“

„„Man kann den Geist im anerkannten Sinn des Wortes als ein Feld Man kann den Geist im anerkannten Sinn des Wortes als ein Feld betrachten, aber er ist ein nicht-materielles Feld. Vielleicht kommt betrachten, aber er ist ein nicht-materielles Feld. Vielleicht kommt ihm ein Wahrscheinlichkeitsfeld noch am nächsten [...] es muss ihm ein Wahrscheinlichkeitsfeld noch am nächsten [...] es muss auch keine Energie enthalten, um für all die bekannten auch keine Energie enthalten, um für all die bekannten Phänomene verantwortlich zu sein, in denen der Geist mit dem Phänomene verantwortlich zu sein, in denen der Geist mit dem Gehirn in Wechselbeziehung tritt.“ Gehirn in Wechselbeziehung tritt.“

In Feldern quantenmechanischer Größenordnung ist es möglich, In Feldern quantenmechanischer Größenordnung ist es möglich, Wahrscheinlichkeitsverschiebungen zu verursachen, ohne das Wahrscheinlichkeitsverschiebungen zu verursachen, ohne das Energieerhaltungsgesetz zu verletzen.Energieerhaltungsgesetz zu verletzen.

Hypothese: Hypothese:

Mentale Ereignisse ändern über ein quantenmechanisches Mentale Ereignisse ändern über ein quantenmechanisches Wahrscheinlichkeitsfeld die Wahrscheinlichkeit der Emission von Wahrscheinlichkeitsfeld die Wahrscheinlichkeit der Emission von Vesikeln aus präsynaptischen Vesikelgittern.Vesikeln aus präsynaptischen Vesikelgittern.

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Aufbau einer NervenzelleAufbau einer Nervenzelle Bouton = Bouton =

synaptisches synaptisches Endknöpfchen am Endknöpfchen am Ende einer Ende einer Verzweigung eines Verzweigung eines Axons Axons

Synapse = Synapse = Zusammenschluss Zusammenschluss eines Boutons mit eines Boutons mit einer nachfolgenden einer nachfolgenden Zelle Zelle

ein synaptischer ein synaptischer Spalt trennt Bouton Spalt trennt Bouton von nachfolgender von nachfolgender ZelleZelle

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Bouton (synapt. Endknöpfchen)Bouton (synapt. Endknöpfchen)

enthält ca. 2000 Vesikel, die enthält ca. 2000 Vesikel, die jeweils 5000 – 10000 Moleküle jeweils 5000 – 10000 Moleküle der Transmittersubstanz der Transmittersubstanz enthalten enthalten

30 bis 50 Vesikel befinden sich 30 bis 50 Vesikel befinden sich im präsynaptischen im präsynaptischen VesikelgitterVesikelgitter

Nervenimpuls Nervenimpuls Influx von Influx von CaCa2+2+-Ionen -Ionen

4 Ca4 Ca2+2+-Ionen aktivieren mittels -Ionen aktivieren mittels Calmodulin (= Calcium-Calmodulin (= Calcium-bindendes Protein) ein Vesikel bindendes Protein) ein Vesikel und können es veranlassen, und können es veranlassen, einen Kanal durch die einen Kanal durch die synaptische Membran zu öffnen synaptische Membran zu öffnen

Freisetzung der Freisetzung der TransmittermoleküleTransmittermoleküle

Exozytose Exozytose P(P( ) < 0,5) < 0,5

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Exozytose Exozytose

kurzfristigen Mini-EPSPkurzfristigen Mini-EPSP(EPSP = exzitatorisches postsynaptisches Potential (EPSP = exzitatorisches postsynaptisches Potential

= Änderung des Membranpotentials [= elektrische Spannung zw. = Änderung des Membranpotentials [= elektrische Spannung zw. Innen- u. Außenseite einer Biomembran]) Innen- u. Außenseite einer Biomembran])

Weiterleitung entlang dem Dendriten Weiterleitung entlang dem Dendriten Summierung vieler Mini-EPSPsSummierung vieler Mini-EPSPs

entstehendes EPSP am Ende der Dendriten entstehendes EPSP am Ende der Dendriten ist groß genug (10 bis 20 mV), ist groß genug (10 bis 20 mV),

um zur Impulsentladung entlang um zur Impulsentladung entlang des Axons der Pyramidenzelle zu führen des Axons der Pyramidenzelle zu führen

Impuls führt zur effektiven Erregung an den Impuls führt zur effektiven Erregung an den vielen Synapsen der Pyramidenzellevielen Synapsen der Pyramidenzelle

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IPSP (= Inhibitorische Postsynaptische Potential)IPSP (= Inhibitorische Postsynaptische Potential)

EPSP > IPSP EPSP > IPSP Abfeuern eines Signals Abfeuern eines Signals

inhibitorische Synapsen (von ihnen ausgehende Signale inhibitorische Synapsen (von ihnen ausgehende Signale verstärken das IPSP eines Neurons) verstärken das IPSP eines Neurons)

An tausenden von Dornsynapsen muss eine An tausenden von Dornsynapsen muss eine Wahrscheinlichkeitssteigerung erfolgen!Wahrscheinlichkeitssteigerung erfolgen!

Vesikelgitter geben jeweils ein synaptisches Vesikel Vesikelgitter geben jeweils ein synaptisches Vesikel zur Exozytose freizur Exozytose frei

„„Sperrfeuer“ auf das ihnen angeschlossene NeuronSperrfeuer“ auf das ihnen angeschlossene Neuron

EPSP wird erhöht EPSP wird erhöht Weitergabe eines Impulses Weitergabe eines Impulses

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Verstärkung durch DendronVerstärkung durch Dendron

Bündelung der Dendriten der Pyramidenzellen zu Dendronen Bündelung der Dendriten der Pyramidenzellen zu Dendronen ermöglicht eine Verstärkung des Effektsermöglicht eine Verstärkung des Effekts

Der Geist ist in der Lage, die Exozytosewahrscheinlichkeit in Der Geist ist in der Lage, die Exozytosewahrscheinlichkeit in einem ganzen Dendron zu erhöhen. einem ganzen Dendron zu erhöhen.

hat Zugriff auf zehntausende präsynaptischen Vesikelgitter hat Zugriff auf zehntausende präsynaptischen Vesikelgitter

Wirkung ist verstärktWirkung ist verstärkt

Dendronen bündeln sich wiederum zu funktionalen Einheiten, den Dendronen bündeln sich wiederum zu funktionalen Einheiten, den Modulen.Modulen.

Der Ausdruck Der Ausdruck ModulModul beschreibt die abstrakte Einheit. beschreibt die abstrakte Einheit.

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Interface = Liaison-GehirnInterface = Liaison-Gehirn Liaison-Gehirn ist im Präfrontallappen zu verortenLiaison-Gehirn ist im Präfrontallappen zu verorten

auf Seite des Gehirns postuliert Eccles hierzu Mikroarealeauf Seite des Gehirns postuliert Eccles hierzu Mikroareale

• dies sind wahrscheinlich die präsynaptischen Vesikelgitterdies sind wahrscheinlich die präsynaptischen Vesikelgitter

• Grundeinheit für die Interaktion ist in den Dendronen zu Grundeinheit für die Interaktion ist in den Dendronen zu vermuten, da sie die kleinsten neurologischen Einheiten sind, vermuten, da sie die kleinsten neurologischen Einheiten sind, der eine effiziente Wirkung nachgewiesen werden kann der eine effiziente Wirkung nachgewiesen werden kann

• Dendron-Psychon-HypotheseDendron-Psychon-Hypothese

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Dendron-Psychon-HypotheseDendron-Psychon-Hypothese

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Eccles HypotheseEccles Hypothese

Hypothese: Hypothese:

Geist ist aktiv mit dem Auslesen aus der Vielzahl aktiver Zentren Geist ist aktiv mit dem Auslesen aus der Vielzahl aktiver Zentren in den Moduln der Liaison-Zentren befasst. Er selektiert aus diesen in den Moduln der Liaison-Zentren befasst. Er selektiert aus diesen Zentren in Übereinstimmung mit seiner Aufmerksamkeit und Zentren in Übereinstimmung mit seiner Aufmerksamkeit und seinen Interessen und integriert seine Wahl, um von Augenblick zu seinen Interessen und integriert seine Wahl, um von Augenblick zu Augenblick die Einheit bewusster Erfahrung zu vermitteln. Er wirkt Augenblick die Einheit bewusster Erfahrung zu vermitteln. Er wirkt auch zurück auf die neuronalen Zentren.auch zurück auf die neuronalen Zentren.

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Eccles HypotheseEccles Hypothese

Hypothese:Hypothese:

• Alle mentalen Ereignisse und Erfahrungen sind eine Alle mentalen Ereignisse und Erfahrungen sind eine Zusammensetzung elementarer oder eindeutiger mentaler Zusammensetzung elementarer oder eindeutiger mentaler Ereignisse Ereignisse Psychonen Psychonen

• Jedes dieser Psychone ist auf eindeutige Weise reziprok mit Jedes dieser Psychone ist auf eindeutige Weise reziprok mit seinem Dendron verbunden. Die Psychonen stellen keine seinem Dendron verbunden. Die Psychonen stellen keine Wahrnehmungswege zu den Erfahrungen von Welt 2 dar, Wahrnehmungswege zu den Erfahrungen von Welt 2 dar, sondern sie sind selbst die Erfahrungen in ihrer ganzen Vielfalt sondern sie sind selbst die Erfahrungen in ihrer ganzen Vielfalt und Eindeutigkeit.und Eindeutigkeit.

• Die Psychonen können auf die ihnen zugeordneten Dendronen Die Psychonen können auf die ihnen zugeordneten Dendronen einwirken, indem sie in jedem der Vesikelgitter der einwirken, indem sie in jedem der Vesikelgitter der synaptischen Boutons die quantale Wahrscheinlichkeit der synaptischen Boutons die quantale Wahrscheinlichkeit der Exozytose verändern.Exozytose verändern.

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Intentionsgesteuerte Zunahme von PIntentionsgesteuerte Zunahme von P

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Lösung des Leib-Seele-Problems?Lösung des Leib-Seele-Problems?

1992 Lösung:1992 Lösung:

Eine mentale Absicht des Selbst wird neuronal wirksam, indem sie Eine mentale Absicht des Selbst wird neuronal wirksam, indem sie vorübergehend die Wahrscheinlichkeiten für Exozytosen in einem vorübergehend die Wahrscheinlichkeiten für Exozytosen in einem ganzen Dendron erhöht und auf diese Weise die große Zahl von ganzen Dendron erhöht und auf diese Weise die große Zahl von Wahrscheinlichkeitsamplituden koppelt, um eine kohärente Wahrscheinlichkeitsamplituden koppelt, um eine kohärente Wirkung zu erzielen.Wirkung zu erzielen.

Es gibt nur noch keine Experimente, die beweisen, dass mentale Es gibt nur noch keine Experimente, die beweisen, dass mentale Ereignisse die Wahrscheinlichkeit einer Exozytose erhöhen.Ereignisse die Wahrscheinlichkeit einer Exozytose erhöhen.

Hauptproblem ist aber gelöst, da kein Widerspruch zu den Hauptproblem ist aber gelöst, da kein Widerspruch zu den Erhaltungssätzen der Physik vorliegt.Erhaltungssätzen der Physik vorliegt.

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