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Geschäftsbericht 2015 Das Jahr im Überblick

Geschäftsbericht 2015 - Luzerner Psychiatrie · Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015 Schwerpunktthemen 2015 Der Spitalrat hat sich im Jahr 2015 an sieben ordentli-chen Sitzungen

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Geschäftsbericht 2015Das Jahr im Überblick

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Inhaltsübersicht Regierungsrat 4

Spitalrat 6

Direktion 6

Ambulante Dienste 12

Stationäre Dienste 18

Kinder- und Jugendpsychiatrie 24

Personalmanagement und Kommunikation 30

Betriebswirtschaft und Infrastruktur 36

Kloster und Kultur 42

Corporate Governance 48

lups auf einen Blick 54

Organe und Personen 2015 54

Adressen 56

Jahresrechnung 2015 58

Kommentar zur Jahresrechnung 59

Bilanz 60

Erfolgsrechnung 61

Geldflussrechnung 62

Bericht der Revisionsstelle 63

Unsere Standorte 64

ImpressumHerausgeberin Luzerner Psychiatrie, www.lups.ch

Konzept und Redaktion Kommunikation lups

Silvia González (Redaktionsleitung), Andrea Kunz, Jennifer Fringeli

Fotografie FFF Fotograf Fabian Feigenblatt

Realisation Minz, Agentur für visuelle Kommunikation, www.minz.ch

Druck zt SuterKeller Druck AG, www.suterkeller.ch

Auflage 2300 Exemplare

Erscheinung 26. April 2016

Die ausführliche Jahresrechnung lups nach Swiss GAAP FER steht als

PDF-Download zur Verfügung unter www.lups.ch

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4 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Regierungsrat

Schwerpunktthemen 2015Die Luzerner Psychiatrie wurde vor rund 10 Jahren

durch den Zusammenschluss der beiden Psychiatrie-

zentren Luzerner Landschaft und Luzern Stadt sowie

des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes ge-

gründet. Seither wurden die Strukturen gefestigt und

stets weiterentwickelt. Die Einführung der neuen

Spitalfinanzierung wurde planmässig umgesetzt, die

lups ist ein gesundes Unternehmen. Das Leistungs-

angebot für die Luzerner Bevölkerung ist umfang-

reich, flächendeckend und qualitativ gut – sowohl

im stationären wie auch im ambulanten Bereich. Ei-

nige Angebote wurden konzentriert, andere sind

hinzugekommen. So konnte im vergangenen Ge-

schäftsjahr mit der Eröffnung der Memory Clinic

Zentralschweiz in Partnerschaft mit dem Luzerner

Kantonsspital eine wichtige Angebotslücke geschlos-

sen werden. Im neuen Geschäftsjahr ist vor allem

der Neubau des Hauses C mit neuen Angeboten

eine grosse Herausforderung. Indem sich die lups

immer wieder den neuen Bedürfnissen anpasst, ist

sie gut gerüstet, um kommende Herausforderungen

zu meistern.

Vorbildliche interkantonale Zusam-menarbeitEine noch intensivere Zusammenarbeit – auch über

die Kantonsgrenzen hinaus – ist im Gesundheitswe-

sen in Zukunft unumgänglich, um dem zunehmen-

dem Kostendruck sowie dem Fachkräftemangel zu

begegnen. Die lups hat diese Zeichen der Zeit früh

erkannt und arbeitet bereits mit vielen Institutionen

eng und gut zusammen. Mit der geplanten Zusam-

menarbeit mit der Psychiatrie Obwalden / Nidwalden

Die lups bietet der Luzerner Bevölkerung eine umfangreiche, qualitativ hochste-hende und innovative psychiatrische Ver sorgung. Bereits mit der Einführung der Gemeindeintegrierten Akutbehand-lung (GiA) hat die lups schweizweit grosse Beachtung erlangt. Mit dem Pro-jekt «lups-ON» setzt sie gemeinsam mit den Kantonen Ob- und Nidwalden wiederum neue Massstäbe in der inter-kantonalen Zusammenarbeit.

Regierungsrat

Gut unterwegs zu neuen Herausforderungen

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unter dem Projektnamen «lups-ON» setzt sie neue

Massstäbe. Eine solche Kooperation über drei Kanto-

ne wäre schweizweit einmalig. Sie ist nur möglich,

weil alle Beteiligten engagiert, kompetent, aber auch

pragmatisch und unkompliziert zusammenarbeiten.

Zukunft entscheidet über Finanzie-rung Die stationäre Versorgung der lups ist im gesamt-

schweizerischen Vergleich sehr kostengünstig. Das ist

das Verdienst des Spitalrats, der Direktion / Geschäfts-

leitung und der Mitarbeitenden mit ihrer langjährigen

guten Arbeit. Leider wird diese hohe Wirtschaftlich-

keit von den Krankenversicherungen nicht belohnt,

sondern im Gegenteil mit tieferen Tarifen bestraft. Es

bleibt zu hoffen, dass im Rahmen der geplanten Ein-

führung von Fallpauschalen in der Psychiatrie (Tarpsy)

solche Ungerechtigkeiten behoben werden und wie

in der Somatik gleiche Leistungen auch überall gleich

abgegolten werden.

Der Bedarf an psychiatrischen Leistungen wird so-

wohl schweizweit wie auch im Kanton Luzern weiter

zunehmen. Dabei wird die künftige Versorgung im-

mer mehr gemeindenah, ambulant, mobil und ver-

netzt sein. Darauf ist die lups bereits heute bestens

ausgerichtet. Die ambulante Versorgung ist sehr gut

ausgebaut, und die GiA ist sogar zum Vorbild für

viele andere Psychiatrien geworden. Damit entspricht

die lups vollumfänglich dem Grundsatz «ambulant vor

stationär». Um dieses Angebot langfristig aufrechtzu-

erhalten, muss die strukturelle Unterdeckung der am-

bulanten Leistungen im Tarifsystem Tarmed angegan-

gen werden, das heisst die Angebote müssen in der

Regierungsrat Guido Graf

(Vorsteher des Gesund-

heits- und Sozialde parte-

ments des Kantons

Luzern), Hans Schärli

(Spitalratspräsident)

Tarifstruktur besser abgebildet werden. Es ist für die

Entwicklung der Psychiatrie zentral, dass rasch ad-

äquate Finanzierungssysteme entwickelt und einge-

führt werden. Nur so kann der Grundsatz «ambulant

vor stationär», der insbesondere auch einem grossen

Bedürfnis der Bevölkerung entspricht, finanzierbar

bleiben. Darum gilt es auch hier, gemeinsam mit Bund

und Kantonen bessere Lösungen zu erarbeiten.

Herzlichen Dank Als Gesundheits- und Sozialdirektor freue ich mich

sehr, dass der Kanton Luzern seiner Bevölkerung

eine so umfangreiche, qualitativ hochstehende und

innovative psychiatrische Versorgung anbieten kann.

Das ist insbesondere das Verdienst der lups. Für die

gute, wirtschaftliche und moderne strategische Un-

ternehmensführung danke ich herzlich den Mitglie-

dern des Spitalrats unter dem Präsidenten Hans

Schärli. Ich schätze die konstruktive Zusammenar-

beit mit dem Spitalrat sehr. Ein besonderer Dank für

seinen langjährigen Einsatz gebührt Herrn Dr. Martin

Andermatt, der per Ende 2015 als Spitalrat zurück-

getreten ist.

Für das grosse Engagement und die wertvolle Arbeit

danke ich ebenfalls herzlich Direktor / CEO Peter

Schwegler, den Mitgliedern der Geschäftsleitung,

dem Kader und nicht zuletzt natürlich allen Mitarbei-

tenden. Sie sind es, die den Leistungsauftrag des

Kantons bestmöglich umsetzen und dabei stets den

Menschen ins Zentrum stellen.

Guido Graf

Regierungsrat

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6 SpitalratLuzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015

Schwerpunktthemen 2015Der Spitalrat hat sich im Jahr 2015 an sieben ordentli-

chen Sitzungen und einer 2-tägigen Klausurtagung

der strategischen Unternehmensführung gewidmet,

sich Richtlinien für die zukünftige Zusammenarbeit

innerhalb des Spitalrates gesetzt und den Umgang

mit dem Eigner neu definiert. Vertrauen und Transpa-

renz stehen dabei im Zentrum.

Die Zusammenlegung von drei ambulanten Standor-

ten in Sursee zu einem interdisziplinären ambulanten

Kompetenzzentrum ist ebenso ein Meilenstein in der

Umsetzung der Unternehmensstrategie der lups wie

die Eröffnung der Memory Clinic Zentralschweiz in

Partnerschaft mit dem Luzerner Kantonsspital. Beide

Angebote tragen dem Grundsatz «ambulant vor sta-

tionär» voll und ganz Rechnung.

Aus dem Architekturwettbewerb wurde das Sieger-

projekt für den «Neubau Haus C» in St. Urban von

einer fachkompetenten Jury gekürt. Der Spitalrat hat

dieses nach eingehender Prüfung zur Realisierung

freigegeben.

Seit Bestehen führt die lups das Wohnheim Sonne-

garte, welches 48 Menschen mit einer geistigen oder

mehrfachen Behinderung eine optimale Wohn- und

Betreuungsform bietet. Die Räumlichkeiten genügen

den Anforderungen an die Betreuung nicht mehr. Die-

se Situation und der Nachfrageüberhang für Be treu-

ungsplätze verlangen eine neue Lösung. Der Spitalrat

hat dafür eine Arbeitsgruppe eingesetzt und erste

Entscheide für die weitere Planung gefällt.

Was uns in naher Zukunft erwartetDer neue Planungsbericht der Luzerner Regierung zur

Gesundheitsversorgung des Kantons durchläuft aktu-

ell die politischen Prozesse. Der Planungsbericht zeigt

auf, dass die lups mit einer wachsenden Nachfrage

konfrontiert sein wird. Dies aufgrund der höheren Le-

benserwartung der Bevölkerung und der Tatsache,

dass die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter

kommen. Das heisst der Bedarf an psychiatrischen

Am 1. Januar 2015 übernahm ich das Amt des Spitalratspräsidenten der Luzerner Psychiatrie von meinem Vorgänger Walter Bachmann. Er hat mich kompetent und umfassend in meine neue Aufgabe ein ge- führt. In meinem ersten Jahr als Spital-ratspräsident habe ich mich vertieft mit den komplexen Prozessen im Gesund-heitswesen und den Schnittstellen zur Politik und zu Partnerorganisationen auseinandergesetzt. Mit Freude konnte ich feststellen, dass die lups ein gut vernetztes und professionell geführtes Unternehmen ist. Der Spitalrat und die Geschäftsleitung haben mich in meinen Bemühungen aktiv unterstützt.

Spitalrat

Ein Jahr im Amt

«Die lups ist ein gut vernetztes und professionell geführtes Unternehmen, das für kommende Herausforderungen gerüstet ist.»

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Leistungen wird weiter zunehmen (mehr Fälle, höhere

Behandlungsintensität).

Die Zukunft liegt in einer integrierten Versorgung und

in Behandlungssettings, welche auf die Bedürfnisse

psychisch kranker Menschen zugeschnitten sind. Die

Grenzen zwischen ambulant, teilstationär und statio-

när werden durchlässiger.

Diesen Veränderungen trägt die lups unter anderem

auch mit dem geplanten Neubau in St. Urban Rech-

nung. Mit modernen und bedürfnisgerechten Gebäu-

lichkeiten in einer einladenden Umgebung will die

lups die Alterspsychiatrie ausbauen, um der steigen-

den Nachfrage in diesem Bereich gerecht zu werden,

und eine neue Psychotherapiestation eröffnen.

Die psychiatrische Versorgung wird immer mehr zur

Netzwerkaufgabe. Die lups organisiert für September

2016 ein Partnerforum, an dem unter anderem die

Möglichkeiten in der Zusammenarbeit und die ambu-

lanten Angebote transparent aufgezeigt werden.

Die zunehmende Nachfrage im stationären wie auch

im ambulanten Bereich der Kinder- und Jugendpsy -

chiatrie soll kurz- bis mittelfristig mit einem Ausbau in

Kriens abgedeckt werden.

Das Projekt «lups-ON», welches eine Zusammenfüh-

rung der Psychiatrie Obwalden / Nidwalden mit der

Luzerner Psychiatrie prüft, soll im Verlauf des Jahres

2016 so weit abgeschlossen werden, dass die not-

wendigen politischen und unternehmerischen Ent-

scheide gefällt werden können.

Spitalrat, von links:

Hans Schärli (Präsident),

Ruth Fuchs-Scheuber

(Vize-Präsidentin), Urs-Peter

Müller, Dr. Markus Wili,

Dr. Martin Andermatt,

Dr. Dominik Schönborn

Qualität und EffizienzDie lups lancierte Ende 2015 ein Programm zur lang-

fristigen Ertragssicherung über die Prozessoptimie-

rung und Effizienzsteigerung. Der Fokus richtet sich

auf die Arbeit an der Patientin, dem Patienten. Über

den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP, Kai-

zen, Lean Hospital Management) wird die Strategie

lups2020 auf den Prüfstand gestellt und wo notwen-

dig angepasst. Sämtliche Standorte und Mitarbeiten-

de sind in das Projekt involviert. Alle Mitarbeitenden

sind aufgefordert, Verbesserungsvorschläge einzu-

bringen und darzustellen, wie und wo sie ihre Kennt-

nisse und Arbeitszeit optimal einsetzen können. Mit

diesen Massnahmen will die lups einen aktiven Bei-

trag zu einer eigenverantwortlichen Unternehmens-

führung und gleichzeitig an das Sparprogramm der

Luzerner Regierung leisten.

DankDer Spitalrat pflegt einen regelmässigen Austausch

mit der Geschäftsleitung und ist überzeugt, dass die

Führungskräfte und Mitarbeitenden der lups sehr en-

gagiert und zielgerichtet arbeiten. Dafür dankt der

Spitalrat sehr herzlich und freut sich auf die weitere

Zusammenarbeit. Ein spezieller Dank geht auch an

den Gesundheitsdirektor, Regierungsrat Guido Graf,

und an seine Mitarbeitenden im Gesundheits- und

Sozialdepartement sowie an alle Partnerorganisatio-

nen, mit denen die lups eine erfolgreiche Zusammen-

arbeit pflegt.

Hans Schärli

Spitalratspräsident

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8 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Direktion

Erneut kann die Luzerner Psychiatrie auf ein erfolgreiches und bewegtes Jahr zurückblicken. Wichtige, zukunftsweisen-de Projekte aus der Unternehmensstra-tegie lups2020 konnten vorangetrieben oder umgesetzt werden und der Bezie-hungspflege zu unseren Netzwerkpartnern wurde hohe Beachtung geschenkt. Die Patientinnen und Patienten profitierten dabei von neuen Angeboten und Infra-strukturen. Damit die lups ihren Auftrag erfüllen und ihre unternehmerischen Ziele erreichen konnte, war vom Personal viel Flexibilität gefragt.

Direktion

Die Patientin, der Patient im Fokus

Hohe Nachfrage – grosse SchwankungenDie durchschnittliche Bettenbelegung in der stationä-

ren Erwachsenenpsychiatrie betrug in den Jahren

2012 bis 2014 jeweils mindestens 100 %. Auch zu Be-

ginn des Berichtsjahres konnte eine konstant hohe

Bettenbelegung ausgewiesen werden, bis es ab Mitte

Jahr zu einer viermonatigen Unterbelegung kam. Mit

gezielten Massnahmen und dank der hohen Flexibili-

tät unserer Mitarbeitenden konnte die schwierige

Phase gut gemeistert werden. Auf Ende Jahr konnte

eine durchschnittliche Bettenbelegung von 99.6 %

verzeichnet werden. Bei den übrigen lups-Angeboten

wurde mehrheitlich eine Auslastung über dem Vor-

jahresniveau erzielt.

Kompetenzzentrum SurseeMit einem neuen, gemeinsamen Standort im Enter-

prise-Gebäude in Sursee wurde im März 2015 für die

ambulanten kinder-, jugend-, erwachsenen- und al-

terspsychiatrischen Angebote ein wichtiger Schritt in

Richtung systemisch-familienorientierte Behandlung

getan.

Memory Clinic ZentralschweizDie steigende Nachfrage nach Demenzabklärungen

hat die Luzerner Psychiatrie und das Luzerner Kan-

tonsspital zum Gemeinschaftsprojekt «Memory Clinic

Zentralschweiz» bewogen. Im November 2015 konn-

te diese in Betrieb genommen werden. Mit der Erwei-

terung am Standort Luzern wird die Alterspsychiatrie

im Kanton Luzern weiter gestärkt und damit ein wich-

tiger Beitrag zur Umsetzung der nationalen und kan-

tonalen Demenzstrategie geleistet.

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Laufende ProjekteDie Luzerner Psychiatrie steht vor einem weiteren

wichtigen Meilenstein in der Umsetzung ihrer Strategie

lups2020. Das Bauprojekt «Neubau Haus C» nimmt

konkrete Formen an. Nach Abschluss der Detailpla-

nungsphase, der Sicherstellung der Finanzierung und

des eingeleiteten Baubewilligungsverfahrens ist das

Bauvorhaben der Luzerner Psychiatrie auf einem gu-

ten Weg. Mit dem Neubau wird der Luzerner Bevöl-

kerung eine bedarfsgerechte und zeitgemäs se Infra-

struktur für die Gesundheitsversorgung zur Verfügung

gestellt.

Das Wohnheim Sonnegarte betreut heute 48 Bewoh-

nerinnen und Bewohner an drei Standorten in St. Ur-

ban. Dies soll sich ändern. Im Jahr 2015 wurde eine

Projektgruppe mit einer Machbarkeitsstudie für einen

Gesamtneubau beauftragt. Dieser soll Platz für 64

Bewohnerinnen und Bewohner bieten und östlich

vom Haus A zu stehen kommen. Der Antrag für die

notwendige Umzonung der Parzelle wurde bei der

Gemeinde Pfaffnau eingereicht.

Mit dem Fokus auf eine gemeinsame Psychiatrieversor-

gung am Standort Sarnen wurde das Projekt «lups-

ON» – Psychiatrieregion Luzern, Ob- und Nidwalden –

lanciert. Im Rahmen des Hauptprojekts wurde 2015

geprüft, ob in Zukunft die institutionelle Psychiatriever-

sorgung von Ob- und Nidwalden und Luzern in einer

Organisation unter der Leitung der Luzerner Psychiat-

rie zusammengefasst werden soll. In Arbeitsgruppen

wurden dabei politische, rechtliche, betriebswirtschaft-

liche und personelle Aspekte behandelt sowie die zu-

künftigen Angebote inklusive Infrastruktur diskutiert.

Die Projektarbeiten sind bald abgeschlossen, sodass

2016 die politischen und unternehmensstrategischen

Entscheide getroffen werden können.

Mit dem Projekt «Einführung Arbeitsgesetz» wur-

den die Grundlagen für dessen Umsetzung in der

Luzerner Psychiatrie geschaffen. Die Anpassung der

Arbeits- und Anstellungsbedingungen erfolgt per

1. Januar 2016.

Beziehung im MittelpunktDie lups hat ein grosses Interesse an einem starken

und gut funktionierenden Versorgungsnetzwerk und

räumt ihrem Leistungsversprechen «Beziehung im

Mittelpunkt» einen hohen Stellenwert ein. Zuweisen-

de und Vertretende des Kinder- und Jugendpsychiat-

rischen Dienstes widmeten sich an der Schnittstellen-

konferenz vom Juni 2015 dem Thema «Optimierung

Geschäftsleitung von links: Dr. Karel Kraan, Dr. Thomas Heinimann, Peter Schwegler (Direktor / CEO), Dr. Julius Kurmann, Stefan Kuhn,

Thomas Lemp, Hanspeter Häfliger

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10 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Direktion

in der Zusammenarbeit». Auf politischer Ebene fand

zusammen mit dem Luzerner Kantonsspital im Au-

gust ein Informationsanlass mit Kantonsrätinnen und

-räten statt. Im November führte die lups für die Lu-

zerner Bevölkerung Fachvorträge und ein Filmpodi-

um durch und engagierte sich im Aus- und Weiterbil-

dungssektor an der Zentralschweizer Bildungsmesse

(ZEBI) und dem Laufbahnkongress Medifuture für

junge Ärztinnen und Ärzte.

Führungs- und PersonalentwicklungAls verantwortungsbewusste Arbeitgeberin ist es der

lups ein grosses Anliegen ihre Mitarbeitenden zu

fördern und zu fordern. Die lups bietet fortschrittli-

che interne wie auch externe Weiterbildungsmög-

lichkeiten. Erstmalig wurden im Jahr 2015 neben den

Führungslehrgängen auch Basisseminare für neue

Führungskräfte angeboten.

Besondere AufgabenNeben den Kernaufgaben boten sich verschiedene

weitere Herausforderungen. Einige Beispiele: Die lups

durfte bei zahlreichen Vernehmlassungen aktiv mit-

wirken und erhielt dabei auch die Chance zur Mitge-

staltung, u. a. bei der Demenzstrategie, dem Sucht-

bericht oder dem Planungsbericht Gesundheitsver-

sorgung.

Ende Juni gelangte der Kanton mit dem Anliegen zur

Unterbringung von Asylsuchenden an die lups. An-

fangs August wurde auf dem Klinikareal St. Urban ein

temporäres Zentrum für 70 Asylsuchende eröffnet,

das seitdem erfolgreich betrieben wird.

Im Rahmen des Projekts «Mental Health» der Direkti-

on für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) be-

suchte im Oktober erstmals eine Delegation moldawi-

scher Psychiatriefachkräfte die Luzerner Psychiatrie.

Während einer Woche konnte die Delegation einen

umfassenden Einblick in die schweizerische Psychiat-

rieversorgung gewinnen.

Im Bereich «Kunst und Kultur» fanden im Kloster

St. Urban viele Anlässe statt. Geprägt wurde das Ver-

anstaltungsjahr vor allem durch die 300-Jahr-Feier

der Klosterkirche, verschiedene Jubiläumsanlässe,

Führungen und Konzertveranstaltungen.

Positiver JahresabschlussDie Luzerner Psychiatrie erzielte 2015 in einem äus-

serst anspruchsvollen Umfeld einen Unternehmens-

gewinn nach Swiss GAAP FER von CHF 3.496 Mio.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und

Mieten (EBITDAR) beträgt CHF 10.185 Mio. Die EBIT-

DAR-Marge liegt bei 9.2 %.

DankEin grosser Dank gebührt allen Mitarbeitenden, dem

Kader und der Geschäftsleitung für ihren grossen Ein-

satz und ihre Flexibilität bei der täglichen Arbeit. Ihr

Engagement in den Projekten und ihre Unterstützung

bei der Weiterentwicklung unserer Prozesse haben viel

zum Gesamterfolg der lups beigetragen. Besonders

danken möchten wir unseren Zuweisenden für das

entgegengebrachte Vertrauen. Unseren Partnern, den

Behörden, allen voran Herrn Regierungsrat Guido

Graf, und den Mitarbeitenden des Gesundheits- und

Sozialdepartements danke ich für die gute Zusammen-

arbeit. Dem Spitalrat, welcher 2015 erstmals unter der

Leitung von Spitalratspräsident Hans Schärli stand, be-

danke ich mich für die kompetente und weitsichtige

Unterstützung und Zusammenarbeit.

Peter Schwegler

Direktor / CEO

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nicht bestimmen,

Weisheit der Wikinger

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12 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Ambulante Dienste

Unsere Spezialange bote werden über die Kantonsgrenze hinaus genutzt.

Ambulante Dienste

Weiterentwicklung auf allen Ebenen

Ambulantes Kompetenzzentrum in SurseeSeit dem März 2015 befinden sich die ambulanten

kinder-, jugend- und erwachsenenpsychiatrischen

Angebote in Sursee unter einem Dach. Bei den Pati-

entinnen und Patienten und den lups-Mitarbeiten-

den hat sich der neue Standort gut bewährt. Die

Zusammenarbeit der verschiedenen Dienste wurde

gestärkt und Schnittstellen können besser gepflegt

werden. Eine Arbeitsgruppe setzt sich zudem mit

weiteren Optimierungsmöglichkeiten in den Abläu-

fen auseinander.

Neues Team im Forensischen Dienst Im Berichtsjahr hat sich das neue Team des Forensi-

schen Dienstes konstituiert. Damit bot sich die Ge-

legenheit, die bisherigen Aufgaben und Abläufe zu

überprüfen. Eine Neuausrichtung steht zwar nicht im

Vordergrund, dennoch erhoffen wir uns, künftig den

forensischen Therapiebereich mehr stärken und unse-

re Angebote weiterentwickeln zu können. Bis anhin

lag der Fokus primär auf dem Bereich der forensi-

schen Gutachten. Besonders die Vorabgutachten, bei

denen die Gefährlichkeit von Patientinnen und Pati-

enten kurzfristig abgeklärt werden muss, erforderten

von den Mitarbeitenden des Forensischen Dienstes

hohe Flexibilität und Einsatzbereitschaft.

Memory Clinic ZentralschweizEin weiterer Meilenstein konnte mit der Eröffnung

der Memory Clinic Zentralschweiz gelegt werden. Das

Team, welches aus Fachpersonen der lups und des Lu-

zerner Kantonsspitals (LUKS) besteht, hat seine Arbeit

am 1. November 2015 aufgenommen. Mit dem zusätz-

lichen Standort der Memory Clinic in Luzern steht den

Patientinnen und Patienten der Zentralschweiz eine

Die Ambulanten Dienste blicken auf ein vielfältiges und arbeitsintensives Jahr zurück. Mit der Eröffnung des ambulan-ten Kompetenzzentrums in Sursee und dem Start der Memory Clinic Zentral-schweiz konnten zwei wichtige Projekte umgesetzt werden.

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Abklärungsstelle in der Nähe zur Verfügung, in der

auch seltene Demenzformen abgeklärt und behan-

delt werden können. Aufgrund der Partnerschaft mit

dem LUKS ergibt sich die Möglichkeit, auf unkompli-

zierte Weise spezialisierte Fachpersonen bei bestimm-

ten Fragestellungen hinzuzuziehen. Dadurch kann

nebst der Grund- auch ein Teil der Spezialversorgung

abgedeckt werden. Im Bereich der Forschung haben

wir mit dem LUKS eine ambitionierte Partnerin an un-

serer Seite, welche in der Zentralschweiz eine führen-

de Rolle im Bereich der Neurologie, Neurorehabilitati-

on und Verhaltensneurologie anstrebt.

Nachfrage kontinuierlich gestiegenIm vergangenen Jahr konnte der Spezialbereich «Adi-

positas und Essstörungen» geschaffen werden. Die

Nachfrage in diesem Bereich ist in den letzten Jahren

kontinuierlich gestiegen. Mit dem Angebot kann die

lups diesem Umstand Rechnung tragen. Nebst der

Abklärung und Behandlung stellt auch die Beratung

der Allgemeinambulatorien ein Aufgabenbereich dar.

Entwicklungen können auch im Drop-in verzeichnet

werden. Im Drop-in wurde per Juni die Software «Su-

Pro» implementiert, welche in der Abgabe der Substi-

tutionsmittel das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet.

Darüber hinaus bieten wir für den Kanton Nidwalden

neu Behandlungsplätze in der heroingestützten Be-

handlung an. Damit werden unsere Spezialangebote

auch über die Kantonsgrenze hinaus genutzt. Die Ta-

geskliniken Luzern und Sursee können eine gute Aus-

lastung vorweisen. Gesamthaft stehen 27 Plätze zur

Verfügung.

Dr. med. Karel Kraan

Chefarzt Ambulante Dienste

unter 20 Jahren

20 – 50 Jahre

51 – 70 Jahre

über 70 Jahre

Altersstruktur Frauen und Männer

Einige Kennzahlen 2015 2014

Anzahl Fälle Ambulatorien

Männer 2 502 2 787

Frauen 2 278 2 440

Total 4 780 5 227

Anzahl Fälle Tageskliniken

Männer 160 175

Frauen 165 151

Total 325 326

Anzahl Fälle Memory Clinic

Männer 158 197

Frauen 154 169

Total 312 366

Anzahl Fälle alle Bereiche

Total 5 417 5 919

Anmeldemodalitäten Ambulatorien

Selbstanmeldung 739 863

Hausärztinnen / Hausärzte 2 044 2 082

Spital / Klinik 431 522

Andere 1 566 1 760

Total 4 780 5 227

69.7 %22.9 %

3.1 % 4.3 %

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14 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Ambulante Dienste

PRÄSENZlups

zeigtwichtig,

engagiert.

und

sich

Ich

finde

es

dass die

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Frau Reichert, Sie haben im Berichtsjahr zwei neue Arbeitsplätze bezogen und pendeln nun zwischen Sursee und Luzern. Sie erleben den lups-Wert «beweglich» hautnah. Ja. Dass wir in Sursee jetzt fünf Dienststellen an ei-

nem Standort haben, ist etwas Besonderes. Wir kön-

nen für Kinder bis ganz alte Menschen alles anbieten,

was es an ambulanten Behandlungen und Abklärun-

gen gibt. Und mit der Memory Clinic Zentralschweiz,

die wir in Partnerschaft mit dem Luzerner Kantonsspi-

tal betreiben, haben wir ein Angebot, das weit über

das bisherige hinausgeht. Wir haben alle Experten

und Untersuchungsmöglichkeiten vor Ort, um auch

komplexe Demenzerkrankungen abklären zu können.

Damit sind wir in eine andere Liga aufgestiegen.

Ein solches Zentrum ist ganz im Sinne der Nationalen Demenzstrategie.Ja, die Demenzstrategie hat uns sicherlich Schwung

ge geben und geholfen, das Projekt Memory Clinic

Zentralschweiz gemeinsam mit dem Luzerner Kantons-

spital zu realisieren. Vieles, was in der Strategie gefor-

dert wird, setzt die lups jedoch schon lange um: Wir

haben eine ambulante Abklärungsstelle, arbeiten sehr

eng mit Angehörigen zusammen oder sind im Kontakt

mit Partnern wie der Alzheimervereinigung oder der

Pro Senectute. Es ist natürlich schön, wenn dem auch

politisch mehr Bedeutung beigemessen wird.

Sie sprechen von den Angehörigen. Was belastet diese am meisten?Zum einen ist es der Verlust der Partnerin oder des

Partners oder eines Lebenskonzepts. Wir alle haben

eine Vorstellung von unserem Leben nach der Pension:

Wir wollen reisen, Zeit für die Enkel haben etc. Und

plötzlich bricht unser Traum vom

schönen Lebensabend zusammen.

Die Partnerin, der Partner verän-

dert sich, verliert an Eigenständig-

keit und Einfluss; der intellektuelle

Austausch und das gegenseitige

Verstehen geraten aus dem Gleich-

gewicht. Zum andern ist die Über-

nahme von Verantwortung eine

gros se Belastung. Plötzlich müssen die Angehörigen

für einen anderen erwachsenen Menschen Entschei-

dungen treffen und zusätzlich zur 24-Stunden-Betreu-

ung neue Aufgaben übernehmen.

Ambulante Dienste

Die Alterspsychiatrie in Bewegung

Die Alterung der Bevölkerung stellt unsere Gesellschaft vor vielerlei Herausforderungen. Wie die Luzerner Psychiatrie Verantwortung übernimmt und ältere Menschen unterstützt, erklärt Marion Reichert, Leitende Ärztin der Ambulanten Alterspsychiatrie. Von zerbrochenen Träumen, selbstbewussten Patientinnen und Patienten und dem Auf- stieg in eine andere Liga.

Dank der Partnerschaft mit

dem LUKS haben wir alle

Expertinnen und Expreten

und Untersuchungsmög-

lichkeiten vor Ort. Dadurch

können auch komplexe

Demenzerkrankungen ab-

geklärt werden.

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16 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Ambulante Dienste

fallen auf. Ältere Menschen aber leben häufig zu-

rückgezogener und konsumieren heimlich. Wer von

uns fragt nach, wenn sein älterer Nachbar eine Wo-

che nicht vor die Tür geht? Bei älteren Menschen ver-

lagert sich das Suchtverhalten auch ein wenig. Medi-

kamentenabhängigkeit zum Beispiel ist etwas sehr

häufiges, woran wir Ärzte nicht immer ganz unschul-

dig sind. Der Alkoholkonsum hingegen geht sogar

etwas zurück. Vor allem, weil ältere Menschen den

Alkohol nicht mehr gut vertragen. Gerade bei De-

menz kann aber schon der tägliche Konsum von ei-

nem Glas Wein Folgen haben. Das ist den meisten

nicht bewusst.

Sie haben ein bewegtes Jahr hinter sich. Was machen Sie als Ausgleich zur Arbeit?Ein wichtiges Hobby ist mein Garten. Es gefällt mir,

direkt die Erfolge meiner Arbeit zu sehen; zu sehen,

ob etwas wächst oder nicht. In der Psychiatrie tun wir

zwar viel Wichtiges für die Betroffenen, sehen aber

nicht immer einen direkten Effekt. Ich gehe auch ger-

ne ins Kabarett oder an Konzerte. Das ist eine andere

Art den Geist anzuregen und man nimmt vieles an

Ideen mit – auch an lustigen. Das finde ich sehr wich-

tig, zumal wir gerade in der Alterspsychiatrie mit vie-

len schwierigen Schicksalen und Themen wie Alter

und Tod konfrontiert werden. —

Marion Reichert Hutzli, Leitende Ärztin, Ambulante Alters-

psychi atrie

Alt werden per se ist

heute noch kein Problem,

und wenn Probleme da

sind, nimmt man Hilfe in

Anspruch.

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Gleich-zeitig sind ältere Menschen heute oft aktiv und gesund. Wie wirkt sich diese Entwick-lung auf Ihre Arbeit aus?Es hat sich sehr viel getan in der Alterspsychiatrie,

aber nicht nur da. Die Psychiatrie hat, zum Glück, ins-

gesamt an Schrecken verloren. Unsere Patientinnen

und Patienten werden selbstbewusster und trauen

sich eher, zu uns zu kommen. Auch in der Memory

Clinic melden sie sich jetzt teilweise schon, wenn sie

noch am Anfang einer Erkrankung stehen. Das Altern

wird immer mehr als etwas Positives gesehen und die

Betroffenen sagen sich: «Es ist nicht normal, dass ich

vieles vergesse.» Das ist eine schöne Entwicklung.

Auch die Angehörigen setzen sich inzwischen mehr

ein und verlangen wenn nötig weitere Abklärungen.

Das heisst: Alt werden per se ist heute noch kein Pro-

blem und wenn Probleme da sind, nimmt man Hilfe in

Anspruch.

Wann und weshalb haben Sie sich für die Fachrichtung Alterspsychiatrie entschieden?Zum Beginn meiner Tätigkeit als Psychiaterin habe

ich in der Gerontopsychiatrie gearbeitet. Das war ein

sehr schöner Einstieg. Ältere Menschen sind sehr zu-

gewandt und dankbar für Unterstützung. Danach

war ich lange in der Erwachsenenpsychiatrie und der

Weg zurück hat sich einfach so ergeben. Es war ein

Glücksfall: Ich mag die Arbeit sehr und unterstütze

die Leute gerne darin, sich im Alter gut einzurichten.

Zudem können sich ältere Men-

schen, speziell Demenzerkrankte,

nicht mehr gut selbst vertreten.

Also braucht es andere, die Positi-

on beziehen. Ich beteilige mich an

sehr vielen Veranstaltungen für die

Öffentlichkeit oder internen Weiterbildungen anderer

Institutionen. Ich finde es wichtig, dass die lups Prä-

senz zeigt und sich engagiert.

Sie arbeiten in einer kantonalen Projektgrup-pe zum Thema Sucht im Alter. Warum spricht man so wenig über dieses Thema?Das ist eine gute Frage. Jüngere Menschen, die alko-

holkrank sind und nicht mehr zur Arbeit kommen,

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LebenJahren

Tatengezählt und nach

wird nach

Das

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Laotse

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18 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Stationäre Dienste

Stationäre Dienste

Qualität und Ethik in der Psychiatrie

Optimierte Nachtwache Bislang führte die Nachtwache alle zwei Stunden

Kontrollgänge in den Patientenzimmern durch. Dies

dient der Patientensicherheit, führt aber oft zu Rekla-

mationen, da sich Patientinnen, Patienten im Schlaf

gestört fühlen. Würden individuell angepasste Kont-

rollgänge dem Patientenbedürfnis entgegenkommen

und die Sicherheit gewährleisten? Im Rahmen eines

Projekts wurden Interviews mit Mitarbeitenden und

Patientinnen und Patienten sowie Praxisbeobachtun-

gen und Literaturrecherchen zum Thema durchge-

führt. Die Auswertung zeigte keine Evidenz für eine

«2-Stunden- Regel». Es wurden einheitliche Kriterien

für die Einschätzung der Situation, Ablaufprozedere

und Dokumentationsbogen entwickelt. Die Nachtwa-

che dokumentierte ihre Einschätzungen, begründete

Abmachungen mit Patientinnen und Patienten sowie

Kontrollrhythmen. Nach einem erfolgreichen Pilotver-

such wurde der neue Ablauf auf allen Stationen in

beiden Kliniken umgesetzt.

Ethik in der Psychiatrie Die lups setzte sich vertieft mit dem Thema Ethik in

der Psychiatrie und Psychotherapie auseinander. Bei-

nahe täglich sehen sich Fachleute mit ethischen Dilem-

mata konfrontiert. Soll eine Patientin oder ein Patien

zwangsernährt werden, die aus wahnhafter Überzeu-

gung jegliches Essen und Trinken verweigert? Sollen

nicht kooperative, selbst- oder fremdaggressive Pati-

entinnen und Patienten gegen ihren Willen behandelt

werden? Schnelle Entscheide sind nicht möglich. Viel-

mehr muss im Behandlungsteam vertieft diskutiert

und eine gemeinsame Haltung entwickelt werden. Die

Stationären Dienste orientieren sich dabei an der

Gute Fachausbildungen, optimierte Ab- läufe und eine kritische Reflexion des Handelns nach ethischen Grundprinzipi-en stärken die Behandlungsqualität und kommen den Patientenbedürfnissen nach. Von angehenden Facharztanwär-terinnen und -anwärtern erhält die Weiterbildungsstätte Stationäre Dienste gute Noten. Trotzdem sind Anstreng-ungen in der Rekrutierung und Werbung für das Fachgebiet wichtig.

«Wir legen grossen Wert auf die Weiterbildungsqualität unserer Facharztanwärterinnen und -anwärter. Die erfreulichen Re sul-tate aus der Umfrage «Beurtei-lung der Weiterbildungsstätte» bestärken uns in unserer Arbeit.»

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19

Werthaltung der lups. Der Mensch mit seinen Bedürf-

nissen steht im Mittelpunkt. Eine moderne, nach ethi-

schen Grundprinzipien handelnde Psychiatrie muss

auf Folgendes hinarbeiten: Reduktion von Zwangs-

massnahmen sowie Reduktion von Restriktionen oder

freiheitsbeschränkenden Massnahmen wie Türschlie-

ssung oder Isolation.

Dialog mit Angehörigen und der Be-völkerung In Psychiatrien entstehen immer wieder Situationen, in

denen auch Angehörige, Besucherinnen und Besucher

oder Anwohnerinnen und Anwohner involviert sind.

Ausserordentliche Situationen können nicht nach

Schema X bewältigt werden und fordern alle Betei-

ligten. Es kann zu Missverständnissen, misslungenen

Begegnungen oder Grenzsituationen führen. Die lups

leitete konkrete Massnahmen ein, um solchen Situati-

onen vorbeugen zu können. Das entwickelte Grundla-

genpapier «Umgang mit Angehörigen» fördert die

Reflexion in den Behandlungsteams und es kann ge-

zielter auf Bedürfnisse eingegangen werden. Für An-

wohnerinnen und Anwohner der Klinik St. Urban wur-

de ein Informationsanlass durchgeführt. Thematisiert

wurden die Besonderheiten einer Psychiatrie. Für Fra-

gen und Rückmeldungen aus der Bevölkerung steht

eine zentrale Telefonnummer zur Verfügung und die

lups setzt eine Begleitgruppe ein.

Fachrichtung Psychiatrie Psychiatrie und Psychotherapie ist eines der span-

nendsten Fachgebiete der Medizin. Psychiaterinnen

und Psychiater sind nahe am Menschen, denken und

handeln ganzheitlich. Am diesjährigen Laufbahnkon-

gress Medifuture brachten eine Assistenzärztin und

zwei -ärzte das Fachgebiet und die Weiterbildungs-

stätte lups angehenden Medizinerinnen und Medizi-

nern näher. Der lups-Stand war gut besucht und es

wurden interessante Gespräche geführt.

Stefan Kuhn, Leiter Pflegedienst

Dr. Julius Kurmann, Chefarzt Stationäre Dienste

Einige Kennzahlen

Kliniken St. Urban / Luzern 2015 2014

Total behandelte Patientinnen und Patienten 2 658 2 706

Eintritte 2 391 2 451

Austritte 2 392 2 439

Patientenbestand am 31.12. 266 267

Bettenbestand am 31.12. 273 273

Bettenbelegung in % 99.9 % 100.6 %

Total Pflegetage (ohne Urlaubstage) 99 571 100 203

Patientenbestand (ohne Urlauber) 272.8 274.5

Eintritte Männer Frauen

Eintritte in absoluten Zahlen 1 301 1 090

Eintritte in % 54.4 % 45.6 %

Anzahl Fälle Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle 2015 2014

Frauen / Mädchen 65 69

Männer / Knaben 112 120

Auslastung Pflegetage

Betten-belegung

Akutpsychiatrie 46 355 105 %

Abhängigkeitserkrankungen 13 992 95.8 %

Affektive Störungen 5 929 95.6 %

Rehabilitation 5 759 92.8 %

Alterspsychiatrie 20 439 98.2 %

Wohnpsychiatrie 7 097 92.6 %

Total 99 571 99.9 %

Altersstruktur Frauen und Männer

unter 20 Jahren

20 – 29 Jahre

30 – 39 Jahre

40 – 49 Jahre

50 – 59 Jahre

60 – 69 Jahre

70 – 79 Jahre

80 – 89 Jahre

über 90 Jahre

19.6 %

21.7 %

7.6 %

2.8 % 0.4 %

18.3 %

19.4 %

4.3 % 5.9 %

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20 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Stationäre Dienste

Neueetabliere

n.Alles

muss sich erst einmal

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Frau Löffel, Sie haben die Anmelde- und Triagestelle aufgebaut.Richtig. Vor vier Jahren wurde ich mit dieser Aufgabe

betraut. Dabei hatte ich viel Gestaltungs- und Hand-

lungsspielraum und starken Rückhalt von der Klinik-

leitung. Es war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt.

Was war zu Beginn herausfordernd?Ehe es diese Stelle gab, haben verschiedene Perso-

nen – sowohl in St. Urban wie in Luzern – die Koordi-

nationsaufgaben in der Patientenaufnahme wahrge-

nommen. Und dann, von einem Tag auf den anderen,

liefen alle Belange kanalisiert über einen Tisch. Einer-

seits war eine grosse Menge an Aufgaben zu erledi-

gen, andererseits mussten sich alle an die neuen Ab-

läufe gewöhnen. Alles Neue muss sich erst einmal

etablieren; aber dies ist relativ schnell geschehen.

Was sind die Aufgaben und welche Voraus-setzungen sind wichtig in der Triage?Die Triagestelle ist Dreh- und Angelpunkt im Anmel-

de- und Aufnahmeprozedere von Patientinnen und

Patienten. Wir nehmen Anmeldungen entgegen und

koordinieren die möglichst rasche Aufnahme auf der

für den Patienten geeigneten Behandlungsstation.

Stationäre Dienste

Am PulsTherese Löffel, Teamleiterin Anmeldung und Triage, sorgt mit ihrem Team dafür, dass Patientinnen und Patienten termingerecht Aufnahme in einer der beiden Kliniken finden. Bis zu siebzig Telefonanrufe pro Tag sind dabei keine Seltenheit. Sie berichtet über den Alltag in der Anmelde- und Triagestelle.

Wir stellen den direkten Kontakt zu den verantwort-

lichen Fachpersonen sicher und sind für die Betten-

disposition zuständig. Man muss sehr strukturiert

und lösungsorientiert arbeiten und in den Gesprä-

chen verhandeln oder nachgeben können. Vor allem

aber Ruhe bewahren, dabei stets dienstleistungs-

orientiert denken und handeln, und natürlich gerne

telefonieren.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit?Das Planen und Koordinieren liegt mir sehr und ich

schätze den vielseitigen Kundenkontakt an den ver-

schiedenen Schnittstellen. Das Netzwerk hat sich über

die Jahre ständig vergrössert. Zu

Beginn war ich ja noch alleine da-

für zuständig. Mittlerweile sind wir

vier Koordinatorinnen, die sich 210

Stellenprozente teilen.

Sie erhalten viele Anrufe.Stimmt. Uns stehen zwei Leitungen zur Verfügung

und wir sind sehr darauf bedacht, dass wir gut er-

reichbar sind. Oft geht es aber zu und her wie in ei-

nem Bienenhaus. Da kann es schon vorkommen, dass

jemand in der Warteschleife landet.

Man muss sehr strukturiert

und lösungsorientiert

arbeiten können.

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22 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Stationäre Dienste

Therese Löffel, Teamleiterin Anmeldung und Triage

Auf welche Resonanz ist die Dienstleistung bei externen Kunden gestossen?Die Rückmeldungen sind gut. Es wird geschätzt, dass

es eine Anlaufstelle gibt, die sich um alle Belange

kümmert. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir nicht nur

kurzfristige, sondern auch mittel- und längerfristige

Termine anbieten können. Wir sind in regem Kontakt

mit Zuweisenden, Patienten, Angehörigen und Fach-

personen der lups.

Welches ist das wichtigste Arbeits instru ment?(Lacht) – Das Telefon und natürlich

das Klinikinformationssystem. Letz-

teres bietet uns die Möglichkeit,

ohne grossen Aufwand schnell In-

formationen abzufragen oder zu erfassen. Wenn ein

Patient schon einmal in der Luzerner Psychiatrie be-

handelt wurde und sie oder er eine Behandlungsver-

einbarung mit dem Behandlungsteam getroffen hat,

können wir dies bei einem Wiedereintritt berücksich-

tigen. Beispielsweise wünscht ein Patient auf dersel-

ben Station eintreten zu können, auf der er bereits

einmal war.

Wir erfassen unsere Daten im System und die Infor-

mationen werden synchronisiert: So weiss das Be-

handlungsteam auf der Station, was bereits vor dem

Eintritt mit dem Patienten oder dem Einweisenden

besprochen wurde.

Erhalten Sie auch Beratungsanfragen?Ja. Wir beraten zuweisende Stellen über unsere An-

gebote, verschiedene Optionen und mögliche An-

schlusslösungen nach dem stationären Aufenthalt.

Es kann unter Umständen ein Klinikaufenthalt ver-

mieden werden, indem die oder der Betroffene vom

Team der Gemeindeintegrierten Akutbehandlung zu

Hause besucht und behandelt wird.

Zunehmend erhalten wir auch Anrufe von Angehöri-

gen oder Betroffenen, die Hilfe suchen. Die Leute er-

zählen, sie hätten die Nummer über das Internet her-

ausgefunden oder durch Mund-zu-Mundpropaganda

erfahren. Ich finde es gut, wenn auch solche Beratun-

gen über eine Stelle laufen. Bei uns stellt sich hier je-

doch immer wieder die Frage nach der Verfügbarkeit.

Wird das Angebot weiterentwickelt? Aktuell befindet sich die Notfallversorgung noch in

der Projektphase. Ziel ist es, dass sich Menschen mit

einem psychischen Problem ein direkter Zugang zu

einer Beratung öffnet. Das heisst, gerade in einem

solchen Beratungsgespräch kann abgeklärt werden,

ob eine niederschwellige Beratung am Telefon aus-

reicht oder ob eine ambulante oder stationäre Mass-

nahme sinnvoll ist.

Tagsüber nimmt die Anmelde- und Triagestel-le die Anrufe entgegen; über die Mittagszeit, in der Nacht und an den Wochenenden über-nimmt eine Ärztin, ein Arzt diese Funktion.Ja, dann wird das Telefon vom Dienstarzt bzw. der

Dienstärztin übernommen. Das bedingt, dass wir im-

mer gute Übergaben machen. Der Informationsfluss

ist sehr wichtig, damit die diensthabende Person auch

wirklich über alles Aktuelle informiert ist.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit nach einem hektischen Arbeitstag?Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, nach der Arbeit

abzuschalten. Ich verbringe viel Freizeit in der Natur,

sei es beim Wandern oder beim Skifahren. Daneben

lese ich sehr gerne und freue mich auch darüber, dass

ich einfach sein kann ohne etwas zu tun. —

Wir schauen darauf, dass

Abmachungen, die mit

dem Patienten getroffen

wurden, eingehalten

werden.

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24 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Kinder- und Jugendpsychiatrie

Im Sinne eines familienpsychiatri-schen AngebotsDie Vorteile eines gemeinsamen Standorts liegen auf

der Hand. Neben der gemeinsamen Infrastrukturnut-

zung besteht die Möglichkeit einer fallbezogenen in-

terdisziplinären Zusammenarbeit mit den Ambulanten

Diensten. Stellt sich bei der Abklärung eines Kindes

heraus, dass ein Elternteil selbst unter einer behand-

lungsbedürftigen Störung leidet, kann eine Fachper-

son aus dem Erwachsenenpsychiatrischen Ambulato-

rium hinzugezogen werden. Auf der anderen Seite

kann diese bei Bedarf auch unsere Mitarbeitenden

konsultieren. Der gemeinsame Standort kann also

durchaus auch als familienpsychiatrisches Angebot

verstanden werden.

Wechselseitige ProzesseDie interdisziplinäre Zusammenarbeit bedeutet für

die involvierten Mitarbeitenden eine gute Möglich-

keit, das eigene Fachwissen zu erweitern. Die Heraus-

for derungen im Zusammenhang mit dem Thema

Kindes schutz sind ein typisches Beispiel für diesen

wech selseitigen Prozess mit zum Teil unterschiedli-

chen Sichtweisen. Im Einzelfall kann es schwierig

sein zu beurteilen, wie sich eine psychische Erkran-

kung eines Elternteils auf die Erziehungs- und Be-

treuungsressourcen auswirkt und ob allenfalls zu-

sätzlich Kindesschutz-Massnahmen in Erwägung

gezogen werden müssen. In einem solchen Fall muss

zwischen dem Eltern- und dem Kindeswohl abgewo-

gen werden.

Hohe Auslastung in den Fachstellen des KJPDDie Inanspruchnahme der Abklärungs- und Behand-

lungsangebote in den Ambulatorien, im Konsiliar- und

Die Eröffnung der gemeinsam genutzten Räumlichkeiten in Sursee mit den Erwach-senenpsychiatrischen Diensten war ein wichtiger Meilenstein in der Strategieum-setzung der Luzerner Psy chi atrie. Nach Hochdorf ist Sursee das zweite gemeinsam geführte Ambulatorium. Neben neuen Räumlichkeiten bietet der gemeinsame Standort die Möglichkeit einer intensiven interdisziplinären Zusammen arbeit.

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Synergien in der interdisziplinären Zusammenarbeit

Der gemeinsame Standort der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Ambulanten Dienste in Sursee und die interdisziplinäre Zusammenarbeit kann durch-aus als familienpsychiatrisches Angebot verstanden werden.

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Einige Kennzahlen Anzahl Fälle Männlich Weiblich

Ambulanter Bereich 1 068 811

K+L-Dienst im Kinderspital 143 207

Jugendpsychiatrische Therapiestation 26 30

Kinderpsychiatrische Therapiestation 24 12

Kinderpsychiatrische Tagesklinik 18 12

Total 1 279 1 072

Jugendpsychiatrische Therapiestation

2015

2014

Anzahl Pflegetage 5 013 4 965

Anzahl Eintritte 38 40

Anzahl Austritte 44 41

Aufenthaltsdauer in Tagen 113.9 121.1

Kinderpsychiatrische Therapiestation

Anzahl Pflegetage 2 941 2 635

Anzahl Eintritte 27 24

Anzahl Austritte 27 27

Aufenthaltsdauer in Tagen 108.9 97.6

Kinderpsychiatrische Tagesklinik

Anzahl Pflegetage 1 239 1 007

Liaisonpsychiatrischen Dienst im Kinderspital und in

den kinder- und jugendpsychiatrischen Therapie-

stationen Kriens war auch im vergangenen Jahr sehr

hoch. Dies führte teilweise zu längeren Wartefristen –

vor allem im stationären Bereich. Aufgrund der Zu-

nahme an stationären Patientinnen und Patienten

befassten wir uns im vergangenen Jahr mit einer An-

gebotsentwicklung am Standort Kriens. Es wurden

Lösungen für die Realisierung einer weiteren Station

sowie von zusätzlichen Tagestherapieplätzen für Ju-

gendliche gesucht. Da sich der Bedarf an Akutbe-

handlungsplätzen für Kinder sowie für jüngere Ju-

gendliche abzeichnet, hoffen wir, dass das Angebot

möglichst bald realisiert werden kann.

Standortbestimmung in der Zusam-menarbeit mit zuweisenden StellenEine wertvolle Standortbestimmung war für die Kin-

der- und Jugendpsychiatrie das Treffen mit zuweisen-

den Fachpersonen aus dem pädiatrischen, kinderpsy-

chiatrischen und schulpsychologischen Umfeld. Neben

positiven Rückmeldungen erhielten wir auch wertvolle

Impulse für die Zusammenarbeit und neue Angebote.

Bedarf an neuen Angeboten wie beispielsweise wei-

teren Fachsprechstunden und einem Ausbau des the-

rapeutischen Angebots ist vorhanden. Wegen des

anhaltenden finanziellen Drucks in Folge der struktu-

rellen Unterfinanzierung der ambulanten Leistungen

können diese zurzeit leider nicht umgesetzt werden.

Es ist zu hoffen, dass im Rahmen der Revisionsarbeiten

der ambulanten Tarifstruktur Fortschritte erzielt wer-

den, sodass notwendige ambulante Angebote weiter-

entwickelt werden können.

Dr. med. Thomas Heinimann

Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie

unter 5 Jahren

5 – 9 Jahre

10 – 14 Jahre

15 – 20 Jahre

über 20 Jahre

Altersstruktur Kinder und Jugendliche

29.3 %

36.9 %

19.6 %

1.4 % 12.8 %

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26 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Kinder- und Jugendpsychiatrie

INSEL

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Frau Jülke, die KPS und JPS verzeichnete im Jahr 2014 eine hohe Nachfrage. Ging es im Berichtsjahr gleich weiter?Ja, die Tendenz ist weiterhin steigend. Wir führen per-

manent eine Warteliste; mal ist sie ein wenig länger,

mal ein wenig kürzer.

Welche Kinder und Jugendlichen kommen zu Ihnen nach Kriens?Wir haben alle Altersstufen und das ganze Spektrum

an psychischen Störungen. Die Ausprägungen sind

so intensiv, dass die Kinder und Jugendlichen unse-

ren stationären Rahmen brauchen. Die meisten ha-

ben auch familiäre Probleme, die dazu führen, dass

sie im Alltag nicht mehr zurechtkommen und in der

Schule oder Berufsausbildung auffällig werden. Häu-

fig passiert dies, wenn wichtige Entwicklungsschritte

anstehen: bei Übergängen von der Primar- zur Ober-

stufe, von der Oberstufe in die Lehre oder bei per-

sönlichen Herausforderungen. Betroffene sind dann

destabilisiert.

Wie viele dieser Kinder und Jugendlichen weisen eine posttraumatische Belastungs-störung auf? Prozentzahlen kann ich so nicht nennen. Der Begriff

Trauma kann relativ weit gefasst werden. Wir haben

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Ein tragendes Netz Raphaela Jülke leitet die Kinderpsychiatrische Therapiestation und Tagesklinik (KPS) sowie die Jugendpsychiatrische Therapiestation (JPS) in Kriens. Die beiden Stationen verzeichnen seit mehreren Jahren eine konstant hohe Auslastung. Die Bereichsleiterin über mögliche Gründe und darüber, wie die betroffenen Kinder und Jugendlichen wieder in ein autonomes Leben finden.

einige Kinder und Jugendliche, die traumatische Er-

fahrungen gemacht haben und durch ihre Lebens-

geschichte geprägt sind. Wir arbeiten nach dem

bio psycho sozialen Modell, d. h. wir betrachten die

Erkrankung immer als individuelles Zusammenspiel

verschiedener Faktoren. Nebst dem traumatischen Er-

lebnis können die Betroffenen eine Veranlagung zur

Erkrankung haben. Gleichzeitig wird der Krankheits-

verlauf von ihrer Resilienz beeinflusst.

Vor allem in der JPS haben Sie eine sehr hohe Auslastung und herausfordernde Patienten. Wie bewältigt Ihr Team das?Mit sehr starker Präsenz und aus-

sergewöhnlich hohem Engage-

ment. Vor allem die Betreuung zu

den Randzeiten ist sehr intensiv

und wir müssen mehr Personal ein-

setzen – auch um die Sicherheit zu

gewährleisten. Andererseits durch

einen intensiven Austausch und enge Zusammen-

arbeit im multidisziplinären Team. Im Leitungsteam

schauen wir laufend, wo die Belastungen der Mitar-

beitenden liegen, wie sie mit schwierigen Patienten

zurechtkommen und wie wir unterstützen können. In

den Austausch und die Behandlungsplanung wird viel

Zeit investiert, was sinnvoll und hilfreich ist.

Der Grundsatz «ambulant

vor stationär» gilt weiter hin.

Es müssen alle ambulanten

Möglichkeiten ausgeschöpft

sein, bevor jemand zu uns

kommt.

INSEL

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28 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Kinder- und Jugendpsychiatrie

Wir erklären ihnen, dass es

eine Chance oder Stärke

ist zu sagen: «Im Moment

bin ich in einer Krise und

ich hole mir Hilfe.»

Raphaela Jülke, Bereichsleitung, Kinder- und Jugendpsychiatrische

Therapiestationen Kriens

Gibt es eine mögliche Erklärung für die steigende Nachfrage nach (teil-)stationären Plätzen? Die Zunahme an schweren Krankheitsbildern hat un-

ter anderem auch mit gesellschaftlichen Phänomenen

zu tun. Auch die neuen Medien haben einen Einfluss:

Man ist vernetzt, dauernd online und erreichbar. Die

Informationsflut zu verarbeiten und den Leistungsan-

sprüchen gerecht zu werden, ist schon für die Eltern

eine Herausforderung. Das wirkt sich auch auf ihre

Kinder aus. Wir bieten den Betroffenen möglichst

rasch ein erstes Gespräch an und schauen, dass wir

ambulante Möglichkeiten bereits vor einem Eintritt

optimal nutzen bzw. aktivieren können.

Besteht hier nicht die Gefahr einer Stigmati-sierung in einem sehr frühen Alter?Eine gewisse Enttabuisierung der Psychiatrie hat

stattgefunden, aber eine Restangst der Jugendlichen

oder der Eltern ist vorhanden. Letztere befürchten,

dass ihr Kind den Stempel der Psychiatrie tragen

wird. Wir sind uns dessen be-

wusst, sprechen darüber und ver-

suchen gezielt nach aussen zu

vernetzen und Öffentlichkeitsar-

beit zu leisten. Unsere Institution

ist keine abgeschottete Insel.

Wenn die Jugendlichen im Rahmen der Berufswahl

von hier aus ein Praktikum machen, fragen sie uns

vielfach, was sie sagen sollen. Wir erklären ihnen,

dass es eine Chance oder Stärke ist zu sagen: «Im

Moment bin ich in einer Krise und ich hole mir Hilfe.»

Gleichzeitig versuchen wir ihnen Hoffnung zu geben

und einen möglichen Weg aus der Krise aufzuzeigen.

Wir können nichts ungeschehen machen, aber wir

können ein Stück Weg mit ihnen gehen und neue

Sichtweisen eröffnen.

Gibt es ein Beispiel, bei dem Sie diese Richtung erfolgreich verändern konnten?Ich habe mehrere Patientinnen, die ich nach dem

stationären Aufenthalt über Jahre ambulant weiter-

begleite. Eine Patientin zum Beispiel, die über länge-

re Zeit hier gewesen ist, konnte – zwar auf dem

zweiten Arbeitsmarkt – einen Lehrabschluss machen

und sucht jetzt auf dem freien Arbeitsmarkt eine

Stelle. Sie ist zu Hause ausgezogen, wohnt mit ihrem

Freund zusammen und ist recht eigenständig. Das ist

ein schönes Beispiel, wie jemand, der schwer krank

war, eine Entwicklung hin zur Selbständigkeit ge-

macht hat.

Wäre ein Home Treatment, wie es die lups für Erwachsene anbietet, auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie denkbar?Das würden wir uns sehr wünschen. Wir haben zwar

gewisse Möglichkeiten, aber die sind nicht so intensiv

wie die Gemeindeintegrierte Akutbehandlung. Pati-

entinnen mit Essstörungen zum Beispiel können wir

bis zu einem Jahr sozialpsychiatrisch nachbetreuen.

Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht,

weil wir in kritischen Situationen mehrfach einen

Wiedereintritt verhindern konnten – in Zusammenar-

beit natürlich mit den ambulanten Psychotherapeu-

ten und Hausärzten. Mit diesen versuchen wir ein

Netz zu flechten, das die Patientinnen gut trägt. Un-

ser Vorteil ist, dass wir die Familien schon sehr gut

kennen, weil die Jugendlichen oft sehr lange bei uns

sind. Wir schauen, was sie im Moment brauchen, und

können einfach weiterarbeiten. —

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29

Aristoteles

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30 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Personalmanagement und Kommunikation

Personalmanagement und Kommunikation

Berufsnachwuchs und Know-how sicherstellen

Herausforderung RekrutierungDie Kennzahlen zeigen, dass der Stellenplan vollum-

fänglich besetzt werden konnte. Eine erfreuliche Tat-

sache, widerspiegelt dies doch die Rekrutierungsfä-

higkeit der lups. Leider entspricht dies nur teilweise

der Realität. Die Rekrutierung von Ärztinnen und Ärz-

ten – vor allem im Kaderbereich – präsentiert sich auf-

grund des Fachkräftemangels extrem schwierig. Trotz

intensiver Bemühungen im In- und Ausland können

viele Stellen nicht planmässig oder teilweise gar nicht

besetzt werden. Vermehrt werden deshalb Psycholo-

ginnen und Psychologen auf Arztstellen eingesetzt.

Diese Lösung bewährte sich sehr gut. Dennoch verur-

sachen knappe ärztliche Ressourcen Schwierigkeiten.

Personal- und FührungsentwicklungDie lups misst internen und externen Weiterbildungen

grossen Stellenwert bei. Nur dank ständiger Weiter-

entwicklung können die zunehmend höheren Anfor-

derungen an die Mitarbeitenden und die Führungs-

kräfte erfüllt werden. Mit der Aus- und Weiterbildung

können Kompetenzen erweitert und die Qualität der

Leistungserbringung erhöht werden. Neben externen

Führungslehrgängen wurden interne Basisseminare

für neue Kadermitarbeitende durchgeführt.

Attraktive ArbeitgeberinAm 1. März 2015 wurde die Besoldung individuell

1.0 % erhöht und die Teamanlässe 2015 mit einem

Zusatzbeitrag unterstützt. Die Einführung von Home-

office bietet den Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre

Arbeitszeit flexibler einzuteilen. Weiter wurde ein

neues Rekrutierungsmodell eingeführt und die Grund-

lagen für die Umsetzung des Arbeitsgesetzes erarbei-

tet. Mit der Erhöhung der Anzahl Ausbildungsplätze

für FaGe und Pflege HF wird der Berufsnachwuchs

Die lups setzt sich für die Aus- und Weiter bildung ihrer Mitarbeitenden ein und unterstützt ihre Führungskräfte zielgerichtet. Die Rekrutierung von Ärz-tinnen und Ärzten ist anspruchsvoll geworden und vermehrt werden Psycho-loginnen und Psychologen auf Arzt-stellen eingesetzt.

«Die lups misst internen und externen Aus- und Weiterbildun-gen grossen Stellenwert bei.»

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31

sichergestellt. Mit dem Personalfest «Rock Circus»

dankte die Direktion und Geschäftsleitung den Mitar-

beitenden für ihr grosses Engagement.

KinderkrippeDas Projekt Purzelbaum brachte Schwung in die Kin-

derkrippe. Bewegung und Ernährung wurden dabei

gezielt thematisiert und gelebt. Die Kinderkrippe er-

hielt bei Projektabschluss das Qualitätslabel «Purzel-

baum».

Erfolgreiche ÖffentlichkeitsarbeitDie neue lups-Website und das Kundenmagazin

«blickwinkel» stossen auf gute Resonanz. Weiter

stärken die zahlreichen Anlässe für Fachpersonen und

die Bevölkerung und eine hohe Medienpräsenz den

Bekanntheitsgrad der lups.

Reibungsloser BetriebDas Übergangsheim Berghof und das Wohnheim

Sonnegarte gewährleisteten einen reibungslosen Be-

trieb im Berichtsjahr. Nach über 20 Jahren beendete

Dr. Markus Wili seine Tätigkeit als Heimarzt im Wohn-

heim. Die Nachfolgelösung ist bereits sichergestellt.

Ersatzwahlen in der Personal-kommissionMit Sonja Kissling und Philipp Bühler verliessen zwei

langjährige Mitglieder die Personalkommission. In ei-

ner Ersatzwahl wurden Cathrin Schwander, Ambulan-

te Dienste, und Sandra von Aesch, Heime, gewählt.

Sicherheit Es wurden Kontrollen der Arbeitssicherheit und Ge-

fährdungsermittlungen sowie Basic-Life-Support-Kur-

se durchgeführt.

Eine unangemeldete Übungsinspektion durch das

Feuerwehrinspektorat der Gebäudeversicherung Lu-

zern verlief erfolgreich. Die Betriebsfeuerwehr lups

verzeichnete im Berichtsjahr erfreulicherweise wenig

Einsätze.

Thomas Lemp

Leiter Personalmanagement und Kommunikation

Einige Kennzahlen 2015 2014

Personalbestand Ohne Lernende und Praktikanten

Stellenbesetzung 709.3 700.1

Mitarbeitende am 31.12. 958 943

Mitarbeitende am 31.12. Ohne Lernende und Praktikanten

Ambulante Dienste 145 145

Stationäre Dienste 391 397

Kinder- und Jugendpsychiatrie 127 129

Wohnheim Sonnegarte 79 74

Übergangsheim Berghof 10 10

Direktion, Personalmanagement und Kommunikation, Betriebswirt-schaft und Infrastruktur 206 188

Lernende

Total 90 81

Mitarbeitende

Frauen in % 71.8 % 69.1 %

Männer in % 28.2 % 30.9 %

Fluktuation

Total in % 14.1 % 12.6 %

Nationalitäten der Mitarbeitenden 2015

Schweizer Mitarbeitende (801)

Ausländische Mitarbeitende (167)

Total 23 Nationalitäten82.7 %

17.3 %

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32 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Personalmanagement und Kommunikation

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33

Viele der Bewohnerinnen und Bewohner können sich nicht oder nur bedingt über die Lautsprache ausdrücken. Sie setzen seit Jahren auf unterstützte Kommunikation.Ja, die unterstützte Kommunikation wird sicher schon

seit zehn Jahren als Instrument angewandt. Mittels

Kommunikationshilfen können die Bewohner ihre

Wünsche und Bedürfnisse mitteilen und die Betreu-

enden haben im besten Fall weniger Probleme zu

verstehen, was diese brauchen. Ich erinnere mich,

dass wir zu Beginn verschiedene Symbole aus Moos-

gummi ausgeschnitten haben. Eines war ein hellblau-

er VW-Käfer, der einen Ausflug mit den Bewohnern

symbolisierte. Eines Tages setzte eine Be wohnerin

den Käfer unter ihr Foto und sagte «fort». Dies be-

deutete für sie Autofahren, Kaffee trinken und

Kuchen essen. Es ist spannend zu sehen, dass viele

Bewohner relativ viel verstehen und sich so trotz feh-

lender Lautsprache ausdrücken können. Wir wollen

vermeiden, dass die Kommunikation mit Frustrations-

erlebnissen verbunden ist. Die eingesetzten Mittel

haben sich im Verlauf der Zeit weiterentwickelt, der

Grundsatz bleibt.

Ebenfalls gute Ausdrucksmöglichkeiten bieten die

verschiedenen Angebote im Atelierbereich. Das Schaf-

fen von Kunst ist beispielsweise auch ein Kommu-

nikationsmittel. Jedes Werk ist Ausdruck der persön-

lichen Gefühlslage oder einer bestimmten Emotion.

Wobei es völlig nebensächlich ist, ob das Werk vom

Personalmanagement und Kommunikation

Verständnis, Geduld und viele Gesten erleichtern den Alltag

Angelika Voigt leitet das Wohnheim Sonnegarte seit nunmehr sechs Jahren. Sie berichtet über die vielfältigen Herausforderungen und schönen Momente, die der Arbeitsalltag mit sich bringt.

Betrachter verstanden wird oder eben nicht. Gemalt

ist gemalt, ausgedrückt ist ausgedrückt, gesagt ist

gesagt.

Wenn sich Bewohner nicht in der Lautspra-che ausdrücken können oder aufgrund ihrer Behinderung zu aggressivem Verhalten neigen, wie schützen Sie sie und ihre Mitar-beitenden?Es ist unsere Aufgabe, die uns anvertrauten Men-

schen vor körperlichem und seelischem Schaden,

Miss brauch und Gewalt zu schützen. Auf Empfeh-

lung der INSOS haben wir zwei Konzepte «Präventi-

on Grenzüberschreitung» und «Sexualpädagogik und

sexuelle Gesundheit» erarbeitet und umgesetzt. Bei-

de Konzepte ergänzen sich und es

wurden in diesem Zusammenhang

interne und externe Ombudsper-

sonen bestimmt. In Workshops ha-

ben wir auf den Wohngruppen die

Konzepte vorgestellt und unter-

richtet. Dabei wurden wir von ei-

ner externen Fachperson unterstützt. Zentrale The-

men sind ein verbindliches Präventionskonzept, Be-

schwerdeverfahren, Umgang mit Verdachtsfällen und

Dokumentation. Die Bewohnerinnen und Bewohner

werden ermutigt, ihre Grenzen mit Worten, Handzei-

chen oder unterstützter Kommunikation aufzuzeigen.

Die Mitarbeitenden sind aufgefordert, sehr gut zu be-

obachten und etwaige Verhaltensveränderungen bei

Kunst ist eine andere Form

des sich Mitteilens, wobei es

weniger wichtig ist, dass das

Werk vom Betrachter richtig

interpretiert wird.

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34 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Personalmanagement und Kommunikation

den Bewohnern wahrzunehmen und zu melden. Ich

habe grosses Vertrauen in meine Mitarbeitenden und

dennoch ist es für mich als Vorgesetzte wichtig, dass

wir alle Vorkehrungen treffen, die notwendig sind.

Geht die Gewalt von Bewohnern aus und richtet sich

gegen Mitarbeitende, so haben wir die Möglichkeit,

unsere Mitarbeitenden zu einer externen Psychologin

zu schicken. Ich möchte hier anfügen, dass kein

Mensch auf grund seiner Behinderung zu aggressi-

vem Verhalten neigt. Aggressives Verhalten resultiert

vielmehr daraus, dass wir die Menschen nicht richtig

verstehen und dies kommt – trotz vielzähliger Kom-

munikationshilfen – leider immer wieder vor.

Frau Voigt, auch im Wohnheim hat sich einiges bewegt. Welches waren die grössten Veränderungen der vergangenen Jahre? Zu den grössten Herausforderungen zählten sicher

die Eröffnung des Bergblicks im Jahr 2011 und die

Bildung einer Intensivwohngruppe mit fünf Plätzen.

Mit der Eröffnung musste ein Teil der Bewohnerinnen

und Bewohner umziehen und sich

am neuen Ort wieder eingewöh-

nen. Für die Menschen, die schon

seit Jahren hier leben, war dies

kein einfacher Prozess. Wir haben

zudem viele Bewohnerinnen und

Bewohner, die eine 1:1 Betreuung benötigen. Auch

innerhalb der verschiedenen Teams kam es zu Wech-

seln und der ganze Atelierbereich veränderte sich.

Neue und individuelle Beschäftigungsangebote wur-

den entwickelt. Dies verlangte von den Mitarbeiten-

den einiges an Engagement und Flexibilität und for-

derte mich als Vorgesetzte.

In diesem Jahr hat mir vor allem die Einführung des

neuen Arbeitsgesetzes (wira) Sorgen bereitet, das

per Januar 2016 umgesetzt wird. Bis Dezember 2015

wurde in den Häusern Jura- und Bergblick Pikett-

dienst geleistet. Im Januar 2016 wurde der Pikett-

durch den Nachtdienst ersetzt. Ruhezeiten müssen

eingehalten werden, was zu knapperen Ressourcen

am Tag führt.

Die Wohngruppen sind zurzeit in drei ver-schiedenen Gebäuden untergebracht. In den nächsten Jahren soll sich dies ändern und das Wohnheim soll ein neues Gebäude erhalten?Ja, das ist geplant. Gestartet wurde das Projekt im

Jahr 2012. Die eingesetzte Arbeitsgruppe erarbeitete

ein neues Betriebskonzept mit Varianten. Dieses bein-

haltet eine Erweiterung von 48 auf 64 Plätze. Offen

war bislang die Frage eines geeigneten Standorts.

Nach einem Unterbruch wurde im vergangenen Jahr

das Projekt wieder mit voller Kraft aufgenommen.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?Mein soziales Umfeld ist mir sehr wichtig und dann

natürlich mein Hobby, die Schildkrötenzucht. Es ist

immer eine Freude, im Frühjahr zu sehen, dass die

Tiere die Winterzeit gut überstanden haben und

neue Gelege machen. Mittlerweile züchte ich seit

zehn Jahren mit Erfolg. —

Die Bewohnerinnen und

Bewohner werden ermutigt,

ihre Grenzen mit Worten,

Handzeichen oder unterstützter

Kommunikation aufzuzeigen.

Angelika Voigt, Leiterin Wohnheim Sonnegarte

Page 35: Geschäftsbericht 2015 - Luzerner Psychiatrie · Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015 Schwerpunktthemen 2015 Der Spitalrat hat sich im Jahr 2015 an sieben ordentli-chen Sitzungen

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schon ist.

Henry Ford

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36 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Wichtige Supportprozesse und Projekte

Gewinnstreben und PatientenwohlSpitäler mit ungenügenden Unternehmensergebnis-

sen werden sich nicht eigenverantwortlich und unter-

nehmerisch entwickeln können. Bleiben notwendige

Investitionen aus, wird sich dies in der Grundversor-

gung sowohl mittel- wie langfristig auch auf das Pati-

entenwohl auswirken. Spitäler müssen Gewinne erzie-

len. Aus unternehmerischer Sicht ist dies notwendig

und ethisch vertretbar. Mit dem Entscheid des Bundes-

verwaltungsgerichts im Jahr 2014 dürfen öffentliche

Spitäler Gewinne erzielen und eine rein kostenbasierte

Leistungsabgeltung ist nicht mehr opportun.

Finanzinstrumente schaffen TransparenzMit zunehmendem finanziellem Druck nimmt die Be-

deutung von Finanzkennzahlen in der Unternehmens-

führung von Spitälern weiter zu. Die lups hat ihre Fi-

nanzinstrumente so ausgebaut, dass sowohl in der

langfristigen wie auch kurzfristigen Perspektive die

notwendigen Informationen zeitgerecht zur Verfü-

gung stehen.

Für die innerbetriebliche Führung ist die Kostenrech-

nung das zentrale Instrument. Mit der Zertifizierung

im Jahr 2015 wird der lups attestiert, dass das betrieb-

liche Rechnungswesen die Voraussetzungen für eine

aussagekräftige Kosten- und Leistungsrechnung, in

Übereinstimmung mit den REKOLE®-Vorgaben, voll-

ständig erfüllt.

Neubau Haus CDie Entscheide für den geplanten Neubau des Hau-

ses C wurden im Jahr 2015 gefällt. Die Planungsphase

des Vor- und Bauprojekts konnte abgeschlossen wer-

Um ein Unternehmen effektiv zu führen, sind ein aussagekräftiges Controlling und eine angemessene Unternehmenspla-nung unerlässlich. Die Geschäftsleitung muss stets über die aktuelle wirtschaftli-che Situation des Unternehmens infor-miert sein. Auch Spitäler müssen Gewin-ne erzielen, um bestehen und die Versor gung sicherstellen zu können.

«Ein Spital, das ungenügende Unternehmensergebnisse erzielt, wird sich nicht eigenverant-wortlich und unternehmerisch entwickeln können.»

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37

den. Nun geht es an die Umsetzung des grössten

Bauprojekts in der Geschichte der lups. Die veran-

schlagten Kosten belaufen sich auf CHF 36.25 Mio.

Verläuft alles planmässig, sollte der Neubau Ende

2018 bezogen werden können.

Erneuerung der Kommunikations-InfrastrukturDie zentrale Telefonanlage der lups genügt den heu-

tigen und künftigen Anforderungen nicht mehr. An

den Aussenstandorten sind unterschiedliche Systeme

im Einsatz und Insellösungen in der mobilen Kommu-

nikation, welche den Bedürfnissen nicht mehr genü-

gen. Deshalb wurde beschlossen, eine neue zeitge-

mässe Telefonie- und UCC-Infrastruktur zu evaluieren

und alle Standorte zentral zu erschliessen. Im neuen

Konzept spielt die mobile Kommunikation eine we-

sentliche Rolle. Gemäss einer aktuellen Studie nutzen

78 Prozent der Schweizer zwischen 15 und 74 Jahren

ein Smartphone – und der Anteil steigt weiter. Dies

bestätigt uns in der Strategie der mobilen Kommuni-

kation.

Die Grundversorgung sicherstellenNeben den Finanz- und ICT-Dienstleistungen ist die

tägliche Grundversorgung sicherzustellen.

Der Bereich Hotellerie erbringt für das Wohl der Pati-

entinnen, Patienten und Mitarbeitenden wesentliche

Dienste. So zum Beispiel die Angebote der Gastrono-

mie und Wäscheversorgung, welche auch externen

Kunden offen stehen. Der Technische Dienst sorgt da-

für, dass die Anlagen in der lups möglichst störungs-

frei funktionieren. Er unterhält die Infrastruktur und

pflegt die Umgebung. In den Zentralen Diensten wird

unter anderem der möglichst wirtschaftliche Einkauf

sämtlicher mobilen Sachgüter und Verbrauchsmateri-

alien koordiniert.

Hanspeter Häfliger

Leiter Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Finanz- und Controlling-Instrumente

REKOLE-Zertifikat

VorausschauendRückblickend

Detailbudget

(1 Jahr)

MIS

(monatlich)

Hochrechnung

(1 Jahr)

Zwischenabschlüsse

(pro Quartal)

Jahresabschluss

Swiss GAAP FER /

REKOLE®

Businessplan (10 Jahre)

Finanzplan (5 Jahre)

Investitionsplan (10 Jahre)

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38 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Verbuchungsweise

einheitlicheNORMEN gewährleisten eine

und erlauben den

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Herr Sturzenegger, wie haben sich die Anfor-derungen im Bereich Finanzen und Control-ling verändert?Daten, Auswertungen und Analysen werden vom

Spitalrat und der Geschäftsleitung für die finanzielle

Unternehmensführung benötigt und sind auch für

das Gesundheits- und Sozialdepartement, dem Eig-

ner der Luzerner Psychiatrie, sowie für unsere Tarif-

partner von grossem Interesse.

Das Rechnungswesen und das Controlling sind immer

komplexer und anforderungsreicher geworden. Die

Geschäftsleitung muss heute schneller, umfassender

und detaillierter über sämtliche Leistungs- und Finanz-

daten verfügen, um rechtzeitig reagieren und Mass-

nahmen einleiten zu können. Dies bedingt eine stete

Weiterentwicklung und auch den Einsatz von neuen

Instrumenten.

Nach welchen Standards arbeitet die lups?In der Finanzbuchhaltung arbeiten wir nach dem in

der Schweiz allgemein anerkannten Rechnungsle-

gungsgrundsatz Swiss GAAP FER. Dieser wird sowohl

in Kliniken und Spitälern wie auch in kleineren und

mittleren Unternehmungen angewendet. Die Kosten-

rechnung erfolgt gemäss den Vorgaben des Spitalver-

bands H+, genannt REKOLE® (Revision der Kosten-

rechnung und der Leistungserfassung).

Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Zeitgerechte Informationen und Kennzahlen für eine moderne Unternehmens-führung

Als Leiter Finanzen und Controlling vertritt Rainer Sturzenegger die Luzerner Psychiatrie in Finanzfragen gegenüber internen Gremien und externen Partnern.

Was ist der Vorteil von REKOLE®?Eine gut ausgebaute Kosten- und Leistungsrechnung

basiert auf Datenflüssen, die sowohl als Teil- wie auch

als Vollkostenrechnung auswertbar sind. Mit diesen

Informationen können Managementfragen beantwor-

tet, aber auch Anforderungen ex-

terner Adressaten erfüllt werden.

Sie ist weiter Grundlage für Tarif-

verhandlungen mit den Kranken-

kassen, Unfallversicherern und Ko-

operationspartnern.

Die lups hat am 13. Juli 2015 das REKOLE®-Zertifikat erhalten. Welche Vorarbeiten muss-ten geleistet werden und welchen Nutzen verspricht man sich? Der Prozess war sehr ressourcenintensiv. Unsere Kos-

tenrechnungs-Spezialistin hat sich schwergewichtig

damit beschäftigt. Strukturen und Abläufe innerhalb

der Kostenrechnung mussten dokumentiert, die Leis-

tungserfassung in den kinder- und jugendpsychi a-

trischen Therapiestationen eingeführt und umfang-

reiche Checklisten durchgearbeitet werden. Das an-

schliessende Audit selber dauerte rund eine Woche.

Die Normen von REKOLE® gewährleisten eine ein-

heitliche Verbuchungsweise und liefern eine hohe

Datenqualität. Dadurch wird die Vergleichbarkeit

Die Geschäftsleitung will

heute schneller, umfassen-

der und detaillierter über

sämtliche Leistungs- und

Finanzdaten verfügen.

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40 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Rainer Sturzenegger, Leiter Finanzen und Controlling

(Benchmarking) zwischen den Spitälern und Kliniken

möglich. Zunehmend verlangen die Versicherer expli-

zit die Zertifizierung.

Wer führt solche Zertifizierungsaudits durch?Die Audits werden von einer externen Prüfstelle

durchgeführt, welche von H+ zugelassen worden ist.

In der Schweiz gibt es drei Beratungsunternehmen,

welche die Zertifizierung durchführen können.

Neben Finanzdaten sind auch weitere Kenn-zahlen für die Unternehmensführung wichtig. Welches Führungsinstrument setzt die lups ein?Dies ist ein sehr wichtiger Punkt in unserer Arbeit. Das

Management braucht entsprechende Grundlagen,

um Entscheidungen fällen zu können. Wir haben

festgestellt, dass die Kadenz des Erstellens von Daten-

grundlagen immer kürzer wird. Es werden aber auch

immer ausführlichere Datenanalysen ver-

langt. Einerseits messen wir sämtliche

Leistungsdaten wie die Anzahl Pflegeta-

ge, geleistete Taxpunkte etc. und natür-

lich die entsprechenden Auswirkungen

auf unsere Erfolgsrechnung. Die Daten

werden in unserem Managementinformationssystem

zusammengeführt, konsolidiert und stufengerecht

dargestellt. Früher war dazu viel Handarbeit nötig.

Heute kommt eine Software zum Einsatz. Dies erlaubt

eine effizientere Erhebung und Auswertung. Ein we-

sentlicher Vorteil ist dabei, dass Updates automati-

siert auf Knopfdruck erfolgen. Ebenso wertvoll ist das

so genannte Cockpit. Auf einer A4-Seite sind die we-

sentlichsten Kennzahlen aufgeführt und grafisch mit

einem Ampelsystem dargestellt. Wir sehen auf einen

Blick, wo die Unternehmung steht.

Die zunehmenden Anforderungen an die Datenerhebung und -analysen widerspiegelt das immer komplexer werdende Gesund-heitswesen.Richtig. Denken wir als Beispiel an die anstehende

Einführung von TARPSY (Tarifsystem Psychiatrie). Es

muss der Wechsel von einheitlichen auf differenzierte

Tagespauschalen vollzogen werden. Messgrössen für

die Berechnung der Höhe des Tarifs sind dabei die

Diagnose, das Alter und die Behandlungsintensität,

gemessen mit den HoNOS-Werten (Health Nation

Outcome Scales).

Ziel der lups ist es, die Daten zur Validierung des neu-

en Abgeltungsmodells zu liefern. Die Zürcher Hoch-

schule für angewandte Wissenschaften benötigt die

detaillierten Falldaten für die Entwicklung der defini-

tiven Tarifversion, welche am 1.1.2018 für alle psychi-

atrischen Kliniken zur Anwendung kommen soll.

Weiter müssen wir neu statistische Daten der ambu-

lanten Behandlungen erheben. Sämtliche Fakturie-

rungsdaten des ambulanten Sektors werden anony-

misiert an das Bundesamt für Statistik übermittelt.

In Ihrem Arbeitsalltag dreht sich vieles um Zahlen und Datenanalysen. Welchen Hobbys widmen Sie sich in der freien Zeit?Als Ausgleich betreibe ich Sport wie Wandern, Velo-

und Skifahren, aber auch Joggen. Ich besuche gerne

Theatervorstellungen und Konzerte und geniesse gu-

tes Essen. An meinem Wohnort engagiere ich mich in

der Freiwilligenarbeit. —

Alle für das Management

wesentlichen Daten und

Kennzahlen sind im

Cockpit auf einen Blick

ersichtlich.

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41

lernenWas man

muss, um es zu

das lernt man,indem man

tun,es tut.

Aristoteles

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42 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Kloster / Kulturelles

Kloster und Kultur

300 Jahre Klosterkirche

300 Jahre Klosterkirche St. UrbanDie Klosterkirche von St. Urban ist eines der schöns-

ten Beispiele barocker zisterziensischer Baukunst.

Die heutige Kirche wurde 1715 erbaut und 1717 ge-

weiht. Das Jubiläum des Kirchenbaus veranlasste die

Verwaltung und die Pfarrei St. Urban, eine Veranstal-

tungsreihe mit kirchlichen, geschichtlichen und mu-

sikalischen Anlässen durchzuführen. An zwei kunst-

historischen Führungen berichtete Bernhard Minder,

Führer im Kloster, über das Leben und die Spirituali-

tät der Mönche unter Regel und Abt. Dr. theol. Gui-

do Gassmann hielt einen Vortrag zur Dissertation

über die Konversen-Laienbrüder. Der musikalisch

umrahmte Gottesdienst «Segen im Gesang» mit

dem Gesangsoktett Oberaargau sowie eine Ausle-

gung zum Kraftort St. Urban durch Radiästhet und

Geomant Urs Raisigl schlossen die gut besuchte Ver-

anstaltungsreihe.

Tag der offenen KlösterAuf Initiative des Vereins Sakrallandschaft Inner-

schweiz fand am 19. September 2015 ein Tag der offe-

nen Klöster statt. In dreizehn Klöstern machten sich

hunderte von Interessierten auf Entdeckungsreise. In

St. Urban konnten sich die Besucherinnen und Besu-

cher auf zwei geführten Rundgängen durch das Klos-

ter und den Konvent ein Bild vom früheren Kloster-

leben machen. Viele waren beeindruckt von den

barocken Räumlichkeiten und vom Kraftort St. Urban.

Neues im KlosterDie Tonbildschau «Zisterzienserorden und Spirituali-

tät» im Konvent wurde erneuert und der Präsentati-

onsraum mit moderner Technik ausgestattet.

In den Jahren 1872/73 wurden zahlreiche Steckbor-

ner Kachelöfen des Klosters verkauft. Ein Prunkstück

konnte im vergangenen Jahr als Leihgabe des Solo-

Im Bereich «Kultur und Kunst» blicken wir auf ein bewegtes Jahr zurück. Anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums der Klosterkirche St. Urban fanden verschiedene Anlässe statt. Am Tag der offenen Klöster öffnete das Kloster seine Türen für die Bevölke-rung. Weiter präsentierte art-st-urban das Festival ll zu «East meets West», China Schweiz.

«Mit kirchlichen, historischen und musikalischen Anlässen feierte man das 300-jährige Bestehen der Klosterkirche St. Urban.»

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Einige Kennzahlen 2015 2014

Führungen 186 169

Öffentliche Konzerte 13 14

Kirchliche Trauungen 11 15

Zivile Trauungen 16 11

Anlässe 2015

thurner Museums Blumenstein nach St. Urban zu-

rückgeführt werden. Seinen neuen Platz erhielt der

Kachelofen in der Abtei.

Würdigung grosser VerdiensteUrs-Peter Müller, ehemaliger Direktor der Luzerner

Psychiatrie und des Klosters St. Urban, wurde am

20. August in der Klosterkirche Eschenbach die Eh-

renurkunde «Familiaris Ordinis Cistersiensis» über-

reicht. Mit dieser hohen Auszeichnung wurde er von

den Mönchen als Freund in ihre «Klosterfamilie» auf-

genommen. Dies ist ein Akt grosser Wertschätzung

und Anerkennung für die langjährigen und bedeu-

tungsvollen Verdienste um das Zisterzienserkloster

St. Urban. Während vieler Jahre seines Wirkens ge-

lang es ihm, das Kloster zu restaurieren.

art-st-urban – China Schweiz Festival llart-st-urban zeigt von Mai 2014 bis Herbst 2017 in

St. Urban verschiedene Ausstellungen zeitgenössi-

scher Kunst aus China. Mit «INK + more» wurde am

7. Juni 2015 Teil II des Festivals eröffnet. Die Einzel-

ausstellung des Künstlers Qin Feng kann im Foyer des

Konvents West besichtigt werden. Unverändert gross

war das Interesse für die monumentalen Skulpturen

von Zeng Chenggang auf dem Klosterareal. Im Rah-

men des Festivals ist für 2016 ein Teil lll geplant.

DankEs bleibt mir zu danken für das gute Betriebsjahr. Ge-

meinsam mit einem interessierten und motivierten

Team werden wir weiterhin mit Freude und Respekt

das kulturelle Erbe weitertragen und den Idealen und

Vorgaben der Zisterzienser nach unseren Möglichkei-

ten gerecht werden.

Peter Schwegler

Direktor / CEO

Führungen

Öffentliche Konzerte

Kirchliche Trauungen

Zivile Trauungen82.3 %

5.8 %

4.9 % 7 %

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44 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Kloster / Kulturelles

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45

Herr Hollinger, welche Aufgaben haben Sie als Diakon?Ich bin Pfarreileiter hier in St. Urban. Ich übernehme

die Gottesdienstgestaltung, kümmere mich um die

Bewohner des Wohnheims Sonnegarte und des Al-

ters- und Pflegeheims Murhof. Ich mache Sterbebe-

gleitungen, gebe Religionsunterricht und erledige

administrative Aufgaben. Wichtig ist mir dabei, dass

St. Urban ein Ort der Spiritualität bleibt und wir auch

Verantwortung nach aussen hin übernehmen. Als ich

hierhergekommen bin, hatte ich bereits Kontakt zu

Mali und ich habe die Kirchgemeinde gefragt, ob sie

eine Patenschaft übernehmen will. Es war mir wich-

tig, mit der Welt verbunden zu sein und nicht nur un-

seren Kirchturm bzw. unsere beiden Türme zu sehen.

Damit sind wir schon bei Ihrer grossen Lei-denschaft: Afrika.Als Kind schon habe ich mich in Afrika verliebt. Ich

hatte einen Verwandten, der aus Afrika zurückge-

kommen war und von Löwen und Elefanten erzählte.

Später ging es mir dann nicht ums Abenteuer, son-

dern um den Menschen. Wenn du etwas in dir trägst

und offen dafür bist, kommt es auf dich zu. Das ist

mir mit Afrika passiert.

Ihre Pfarrei unterstützt in Mali die Schule einer Missionsgesellschaft. Wie sehen Sie die Aufgabe der heutigen Mission?Es geht in der heutigen Mission nicht darum, möglichst

viele zum christlichen Glauben zu missionieren oder

Kloster und Kultur

Arbeiten in der schönsten Kirche der Schweiz

Sepp Hollinger lebt in seiner Pfarrei den interreligiösen und interkultu-rellen Dialog. Der Diakon meditiert mit Andersgläubigen, engagiert sich für Hilfsprojekte in Afrika und modernisiert alte Rituale – und dies in Zeiten der Angst vor Überfremdung und Kulturverlust. Seine christli-chen Wurzeln jedoch sind ihm heilig.

zu taufen. Es geht darum zu vermitteln, dass jeder

Mensch wertvoll ist – auch Frauen und Kinder. Diese

sind bei der Frage nach Menschenwürde oft im Nach-

teil und müssen gestärkt werden. Das erreicht man

nicht mit grossen und teuren Projekten, sondern mit

Bildung. Von den 400 Kindern in der Schule, die wir in

Mali unterstützen, sind etwa 50

Christen, aber es gibt mehr Mäd-

chen als Buben. Denn eine Familie

darf nur ihre Buben schicken, wenn

sie auch alle Mädchen schickt.

In Mali wollen die Menschen vor allem wissen, wie du

deinen Glauben lebst. Ob als Moslem, Christ oder

Hindu ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass du etwas

glaubst, denn Religion heisst Rückbindung oder Rück-

halt. Religion soll Halt und Würde verleihen, aber

nicht fesseln. Leider wird dies oft falsch verstanden.

Was bedeutet Ihnen dieses Engagement?An meinem Bürotisch hängt ein Spruch: «Das Weni-

ge, das sehr Wenige, was wir tun können, müssen wir

tun. Wegen unserer Würde, aber ohne Illusionen.»

Wir müssen uns immer wieder bewusst werden, dass

es uns auf Kosten anderer so gut geht. In vielen Län-

dern gibt es immer noch Menschenhandel und Aus-

beutung. Man gibt ihm einfach einen anderen Na-

men. Wenn wir einen kleinen Beitrag leisten können,

damit andere mehr Menschenwürde haben, dann

sollten wir das auch im Interesse unserer eigenen

Würde tun.

Religion soll Halt und

Würde verleihen, aber

nicht fesseln. Leider wird

dies oft falsch verstanden.

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46 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Kloster / Kulturelles

Es gibt viele, die jeden Tag

kommen. Das steht zwar

nicht in ihrem Therapie-

programm, aber sie

kommen, bleiben eine

Weile und gehen dann

wieder zurück.

Auch bei Ihren Meditationskursen im Kloster St. Urban kommen verschiedene Religionen zusammen.Wir sind nicht nur ökumenisch, sondern interreligiös

und interkulturell. Jede Religion hat im Grunde drei

Fragen: Woher komme ich? Warum lebe ich? Wohin

gehe ich? Und jede Religion bietet gewisse Antwor-

ten oder Gehhilfen, damit der Mensch auch in schwie-

rigen Situationen Halt findet.

Ich habe verschiedene Meditati-

onsformen ausprobiert und ge-

merkt, dass die Zen-Meditation

für mich und zum Teil auch für

andere heilend ist. Aber es ist eine

Methode, keine Religion, die ich

so lehre. Unter den rund 100 Mit-

gliedern dieser Meditationskreise

gibt es mehr Reformierte als Katholiken; es gibt Kir-

chenausgetretene oder Buddhisten. Auch in meine

Gottesdienste kommt zum Beispiel eine Sufi-Frau.

Das ist kein Problem. Gleichzeitig weiss ich, dass ich

ein Christ bin und dort meine Wurzeln liegen. Es ist

wichtig zu wissen, wo wir hingehören. Aber wenn

ich einkaufen gehe, kaufe ich auch nicht nur Schwei-

zer Produkte.

Sind Sie nicht ein Exot in der katholischen Kirche? Wir haben bereits viele Exoten (lacht). Unter meinen

Kollegen gibt es viele tolle Leute, die ähnlich denken.

Aber ich mache natürlich auch traditionelle Sachen,

zum Beispiel Heilungsgottesdienste. Nur interpretiere

ich sie ein bisschen neu.

Kann Meditation auch für jemanden mit einer psychischen Erkrankung heilend sein?Bei der Za–Zen-Meditation sitzen wir 2.5 Stunden

lang. Für einen psychisch kranken Menschen ist das

sehr lange und wenn er so sehr in die Stille kommt,

kann dies Sachen auslösen, die wir in der Gruppe

nicht im Griff haben. Deshalb bietet die Klinikseelsor-

ge Alternativen an: ein Abendgebet, Gesang und eine

Bewegungsmeditation von 20 Minuten.

Kommen die Meditationsteilnehmer auch, um den Kraftort zu spüren?Ja, sie kommen auch, weil es ein besonderer Ort ist.

Es kommen hier viele Sachen zusammen, zum Bei-

spiel verschiedene Wasserschichten oder so genannte

Energieleitlinien. Es gibt auch Messungen, die Ein-

schläge von Meteoriten nachweisen, und man vermu-

tet, dass schon die Kelten hier Rituale durchgeführt

haben. Die Kirche, die im goldenen Schnitt hier ge-

baut wurde, bündelt all dies; und wenn meditiert, ge-

betet oder gesungen wird, verstärkt dies den Kraftort.

Natürlich ist es auch architektonisch ein wunderschö-

ner Ort. Einer unserer Bischöfe sagte mir: «Du arbei-

test in der schönsten Kirche der Schweiz.» Der licht-

erfüllte, Ruhe ausstrahlende Barock ist auch für die

Patienten ein Geschenk. Es gibt viele, die jeden Tag

kommen. Das steht zwar nicht in ihrem Therapiepro-

gramm, aber sie kommen, bleiben eine Weile und ge-

hen verändert wieder zurück. —

Sepp Hollinger, Diakon, Pfarrei St. Urban

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47

Théodore Monod

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48 Corporate GovernanceLuzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015

Corporate Governance

Der Sitz der lups befindet sich in St. Urban (Gemeinde

Pfaffnau). Das Wohnheim Sonnegarte wird als Orga-

nisationseinheit in der Rechnung der Luzerner Psych-

iatrie separat geführt und in der Gesamtrechnung

kon solidiert.

Die lups besitzt keine Beteiligungen an anderen

Gesellschaften. Es besteht somit keine Pflicht zur Er-

stellung einer Konzernrechnung.

Das Dotationskapital der lups beträgt TCHF 37 162.

Alleineigner ist der Kanton Luzern.

Die Luzerner Psychiatrie – Unternehmens- und KapitalstrukturDie Luzerner Psychiatrie (lups) ist gemäss Spitalge-

setz vom 11. September 2006 eine öffentlich-rechtli-

che Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit. Als

weitere rechtliche Grundlagen gelten u. a. die Ver-

ordnung zum Spitalgesetz vom 22. November 2011,

das Reglement über die Organisation der lups vom

23. Oktober 2007 und das Finanzreglement der lups

vom 18. Januar 2008.

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Spitalrat

Hans SchärliPräsident

Direktion

Peter SchweglerDirektor / CEOStab Direktion

Daniel Müller

Personal­kommission

Geschäftsleitung

Peter Schwegler (Vorsitz), Karel Kraan, Julius Kurmann, Stefan Kuhn, Thomas Heinimann, Thomas Lemp, Hanspeter Häfliger

Ambulante Dienste

Karel Kraan

Stationäre Dienste

Julius KurmannStefan Kuhn

Kinder­ und Jugendpsychiatrie

Thomas Heinimann

Personalmanage­ment und Kommunikation

Thomas LempStv. Direktor

Betriebswirt­schaft und Infrastruktur

Hanspeter Häfliger

Diverses

Ambulatorien Luzern Ambulatorium Hochdorf Ambulatorium Sursee Ambulatorium Wolhusen Tagesklinik Luzern Tagesklinik Sursee Drop-in Luzern Memory Clinic Zentralschweiz Luzern, Sursee Gemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzern Stadt Luzern Gemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzerner Landschaft Sursee Adipositas und Essstörungen Luzern Forensischer Dienst Luzern

Klinik St. Urban

– Akutpsychiatrie – Abhängigkeits- erkrankungen – Affektive Störungen – Rehabilitation – Alterspsychiatrie – Wohnpsychiatrie Heilpädagogisch Psychiatrische Fachstelle Klinik Luzern

– Akutpsychiatrie Konsiliar- u. Liaison-psychiatrischer Dienst im Kantonsspital

Finanzen und Controlling Informatik ICT Infrastruktur Zentrale Dienste

Hotellerie

Betriebsfeuerwehr

Personal management Kommunikation Kinderkrippe Wohnheim Sonnegarte

Ambulatorium Luzern Ambulatorium Hochdorf Ambulatorium Schüpfheim Ambulatorium Sursee Ambulatorium Willisau Konsiliar- u. Liaison-psychiatrischer Dienst im Kinderspital Jugendpsychiatrische Therapiestation Kriens Kinderpsychiatrische Therapiestation / Tagesklinik Kriens

Übergangsheim Berghof Pachtbetriebe Kloster und Kultur

Corporate Governance

Organigramm

Stand 31.12.2015

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50 Corporate GovernanceLuzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015

Corporate Governance

Spitalrat

Mitglieder Mandate und Interessenbindungen

Hans Schärli Unternehmer, Präsident Spitalrat (seit 01.01.2015)

– VR-Mitglied Agentur Frontal AG– VR-Delegierter Beutler Nova AG– VR-Mitglied allron AG

Ruth Fuchs­ScheuberVize-Präsidentin Spitalrat (seit 2007)

– Stiftungsratspräsidentin Stiftung Contenti (Arbeiten und Wohnen für Menschen mit einer Behinderung)

– Vereinspräsidentin Interessengemeinschaft der Trägerschaften privater sozialer Einrichtungen (IGT)

Martin Andermatt CEO Andermatt Holding AG (2011 bis 31.12.2015)

– VR Präsident Andermatt Holding AG, Andermatt Service AG, Bio control AG, Biogarten AG, BioVet AG, Entomos AG

– Geschäftsführer Andermatt BioVet GmbH, Deutschland– Chairman of the Board, Madumbi Sustainable Agriculture, Südafrika

Urs­Peter Müller (seit 01.01.2015)

– VR Psychiatrische Dienste Kanton Aargau PDAG

Dr. med. Dominik SchönbornFacharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH (seit 2007)

– Vereinigung der PsychiaterInnen des Kantons Luzern (VPLU)

Dr. med. Markus Wili Hausarzt (seit 2007)

– VR Hausärzte Region Reiden AG

Bruno BaumannWirtschaftsprüfer (seit 01.01.2016)

– VR AG Elektro AGZ– VR Bataillard & Cie AG– VR Frey AG Stan– Präsident VR Kurt Steiner AG– VR Grand Hotel National AG– VR TECREAL AG– VR Tecton Holding AG

Beirat Spitalrat

Dr. iur. Rolf FrickLeiter Rechtsdienst, Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) Kanton Luzern

– Vertreter GSD

Peter SchweglerDirektor / CEO lups

– Vertreter lups

Sekretariat Spitalrat

Daniel Müller lic. phil. MBA HSLU, Leiter Stab Direktion lups

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Corporate Governance

Geschäftsleitung

Mitglieder Mandate und Interessenbindungen

Peter SchweglerDipl. Betriebsökonom FH HSLU, eidg. dipl. Spitalexperte H+, Direktor / CEO

– Mitglied Zentralschweizer Spitaldirektorenkonferenz– Vorstandsmitglied Vereinigung der Direktorinnen und Direktoren

der Psychiatrischen Kliniken und Dienste der Schweiz (VDPS)– Delegierter Swiss Mental Healthcare (SMHC)

Dr. med. Karel Kraan Chefarzt Ambulante Dienste

– Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für katathym imaginative Psychotherapie: Dozent, Supervisor, Lehrtherapeut

– Hochschule für Soziale Arbeit Luzern: Dozent– Beirat Verein Forum Suchtmedizin Innerschweiz (FOSUMIS)

Dr. med. Julius Kurmann Chefarzt Stationäre DiensteMAS Philosophie & Management, unilu

– Vizepräsident traversa (Netzwerk für Menschen mit einer psychischen Erkrankung)

– Präsident SKWF und Vorstandsmitglied Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP)

– Ständige Kommission Weiter- und Fortbildung (SKWF)– Beirat Selbsthilfegruppen Luzern– Beirat Verein Forum Suchtmedizin Innerschweiz (FOSUMIS)

Stefan Kuhn MAS MSG (Management im Sozial- und Gesundheitsbereich), Leiter Pflegedienst

– Vorstand Konferenz der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Psychiatrischen Institutionen der Schweiz (KPP)

Dr. med. Thomas Heinimann Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie

– Delegierter Swiss Mental Healthcare (SMHC)

Thomas Lemp Betriebsökonom HWV / FH, Leiter Personalmanagement und Kommunikation, Direktor Stv.

– Delegierter Zentralschweizer Interessengemeinschaft Gesundheitsberufe (ZIGG)

Hanspeter Häfliger Executive MBA, Betriebsökonom FH, Leiter Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Keine

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52 Corporate GovernanceLuzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015

SpitalratDie strategische Unternehmensführung liegt in der

Verantwortung des Spitalrats. Dieser regelt die Orga-

nisation, Aufgaben und Befugnisse der Organe. Zu

den weiteren Aufgaben gehört der Erlass des Organi-

sationsreglements und der Finanz-, Patienten-, Per-

sonal- und Tarifreglemente. Der Spitalrat zählt sechs

Mitglieder, die vom Regierungsrat des Kantons Lu-

zern jeweils für die Dauer von zwei Jahren gewählt

werden. Der aktuelle Spitalrat ist bis zum 31. Dezem-

ber 2017, Ruth Fuchs bis 31.12.2016 gewählt. Der

Spitalrat konstituiert sich selber und wählt die Vize-

präsidentin / den Vizepräsidenten. Im Jahr 2015 hat

sich der Spitalrat zu sieben ordentlichen Sitzungen

getroffen. Die Entschädigung des Spitalrats wird im

Grundsatz vom Regierungsrat im Wahlbeschluss fest-

gelegt. Sie betrug für das Jahr 2015 für die lups total

(brutto) TCHF 129. Die Aufgaben und Kompetenzen

von Spitalrat, Direktor und Geschäftsleitung sind im

Organisationsreglement (Nr. 822) und im Finanzreg-

lement (Nr. 822c) definiert.

Der Spitalrat legt die normativen und strategischen

Vorgaben für die Luzerner Psychiatrie fest und ist für

die Erfüllung der staatlichen Leistungsaufträge ver-

antwortlich. Zu den wichtigsten Aufgaben des Spital-

rats gehören: die Festlegung der Unternehmensstra-

tegie, der Abschluss von Leistungsvereinbarungen

mit dem Kanton, der Erlass der notwendigen Regle-

mente und die Ausübung der Aufsicht über die mit

der Geschäftsführung betrauten Personen.

GeschäftsleitungDie Geschäftsleitung besteht aus dem Direktor / CEO

und den sechs Geschäftsbereichsleitern. Ihre Aufgabe

ist es, den Direktor / CEO bei Geschäften mit normati-

vem und unternehmensstrategischem Inhalt sowie

auf operativer Ebene zu unterstützen. Die Geschäfts-

leitung ist das beratende Gremium des Direktors /

CEOs. Die Geschäftsleitung hat sich im Berichtsjahr

zu acht ordentlichen Sitzungen getroffen. Der Leiter

Stab Direktion nimmt an allen Sitzungen der Ge-

schäftsleitung teil. Weitere Kadermitarbeitende der

lups und externe Gäste wurden zu einzelnen Traktan-

den an die Sitzungen der Geschäftsleitung einge-

laden. Der Geschäftsleitung wurden im Jahr 2015

Entschädigungen von total (brutto) TCHF 1433 ver-

gütet (Grundlohn inkl. Zulagen, exkl. Honoraranteil).

Die Vergütung richtet sich nach den Grundlagen der

Besoldungsverordnung für das Staatspersonal Nr. 73a

vom 24. September 2002 (Stand: 1. Juli 2014) sowie

dem Personalreglement für die lups 822a vom

22. November 2007 (Stand: 1. Januar 2015) und dem

Anhang Sonderbestimmungen für Ärztinnen und

Ärzte.

KoordinationsgremiumDas Koordinationsgremium gewährleistet den Aus-

tausch zwischen dem Gesundheits- und Sozialdepar-

tement (GSD) des Kantons Luzern und der strategi-

schen sowie operativen Unternehmensführung der

Luzerner Psychiatrie (lups). Es trifft sich in der Regel

dreimal jährlich.

Corporate Governance

Gremien und Kommissionen

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PersonalkommissionPersonalpolitische Anliegen werden gegenüber der

Direktion von der Personalkommission vertreten. Sie

bietet Unterstützung, wenn es um die Rechte der Ar-

beitnehmer geht und bei Vorschlägen zu allgemeinen

Fragen des Betriebs.

RevisionsstelleDie Finanzkontrolle des Kantons Luzern ist die externe

Revisionsstelle der lups. Die Revisionsstelle wird durch

den Regierungsrat des Kantons Luzern gewählt. Der

Spitalrat und der Direktor / CEO stellen der Revisions-

stelle alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung und

erteilen die benötigten Auskünfte. Das Revisionsho-

norar betrug im Berichtsjahr wie im Vorjahr TCHF 30.

Es wurden keine zusätzlichen Honorardienstleistungen

der Finanzkontrolle in Anspruch genommen.

IKS und Risikomanagement Der Spitalrat wird periodisch über den Stand des Risi-

komanagements, des internen Kontrollsystems (IKS)

und der Revisionstätigkeiten informiert. Darüber hin-

aus erstattet die Direktion dem Spitalrat viermal im

Jahr ausführlich Bericht über die finanzielle Entwick-

lung und den Umsetzungsgrad der Jahresziele. Der

Spitalrat erhält alle Berichte der Zwischen- und

Schlussrevision der kantonalen Finanzkontrolle.

InformationspolitikDie lups führt mit allen Anspruchsgruppen einen offe-

nen, nachvollziehbaren und kontinuierlichen Dialog.

Regelmässig berichtet sie über Strategie, Entwicklung

und Finanzplanung sowie ad hoc über wichtige Ereig-

nisse und Entscheide.

Partnerschaften, NetzwerkeLuzerner Kantonsspital LUKS

Schweizer Paraplegiker Zentrum SPZ, Nottwil

Psychiatrische Dienste Aargau PDAG

Spitex Kantonalverband, Luzern

LAK Curaviva Luzern

Sozialberatungszentren SoBZ Kanton Luzern

Luzern Stadt Soziale Dienste

Luzerner Polizei

Vollzugs- und Bewährungsdienst VBD Kanton Luzern

Haft- und Untersuchungsgefängnis Grosshof, Kriens

Strafanstalt Wauwilermoos, Egolzwil

Untersuchungs- und Strafgefängnis USG Stans

Caritas Luzern

Akzent Prävention und Suchttherapie, Luzern

Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL

Stiftung Brändi, Kriens

Heilpädagogische Zentren

Villa Erica, Stiftung für sozialtherapeutische Arbeit, Nebikon

Novizonte, Emmenbrücke

Wohnheim Lindenfeld, Emmen

Bildung und Wohnen BiWo, Langnau b. Reiden

traversa, Netzwerk für Menschen mit einer psychischen Erkrankung, Luzern

Verein Jobdach, Luzern

Stiftung NISCHE, Zofingen

Dienststelle Volksschulbildung, Luzern

Kanton Aargau (Spitalliste)

Kanton Nidwalden (Spitalliste)

Zentralschweizer- und Nachbarkantone

Arbeitszentrum für Behinderte AZB, Strengelbach

Borna, Arbeits- und Wohngemeinschaft, Rothrist

Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg, Luzern

Jugenddorf Knutwil

Fachstelle Kinderbetreuung Luzern

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54 Corporate GovernanceLuzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015

lups auf einen Blick

Leitende Angestellte

Direktion

DirektorSchwegler Peter, Direktor / CEO

Stab DirektionMüller Daniel, Leiter Stab DirektionWicki Thomas, Koordinator Sicherheit und Managementsystem

Ambulante Dienste

Dr. Kraan Karel, Chefarzt

Leitende ÄrzteDamas Claus, Luzern StadtDr. Franz Harald, Chefarzt Stv., Luzern Stadt (bis 31.08.2015)Dr. Frei Andreas, Forensischer Dienst (bis 31.05.2015)Dr. Gabriel Felleiter Kerstin, Chefarzt-Stv., Luzern LandDr. Hanno Shlemen, Forensische Dienste (ab 01.08.2015)Reichert Hutzli Marion, Ambulante Alterspsychiatrie Pasi Patrick, Adipositas und Essstörungen

StellenleitungenBrandmaier Christoph, Ambulatorium B LuzernCosta Alessandra, lic. phil., Tagesklinik SurseeCoutiño Jorge Alfredo, Gemeindeintegrierte Akutbehand-lung Luzern Stadt (bis 30.04.2015)Diezig Vogel Annelies, Tagesklinik LuzernDr. Fritzsche Julia, Gemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzerner LandschaftDr. Führer Manfred, Ambulatorium Sursee (bis 30.04.2015)Dr. Jedrysiak Piotr, Gemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzern Stadt (ab 01.06.2015)Kunz Stefan, Ambulatorium HochdorfLötscher Erika, Drop-in LuzernSchaude Jörg, Ambulatorium WolhusenDr. Wigger Christoph, Ambulatorium Sursee (ab 01.08.2015)

OberärzteDr. Deutschenbaur Lorenz, Forensischer Dienst (ab 01.06.2015)Dr. Fricke Christian, Forensischer Dienst Luzern (bis 30.04.2015)Nellen Romilda, Forensischer Dienst (ab 01.06.2015)

Dr. Przulj Jasna, Drop-in LuzernRichter Markus, Forensischer Dienst Luzern (bis 31.05.2015)Savez Faiz Mohammed, Ambulatorium WolhusenSellwig Marc, Ambulatorium A LuzernDr. Weiss Monika, Ambulatorium HochdorfDr. Wyss Deborah, Gemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzern Stadt (bis 30.06.2015)

Stationäre Dienste

Kuhn Stefan, Leiter PflegedienstDr. Kurmann Julius, Chefarzt

Leitende Ärzte Klinik St. UrbanDr. Glinz Thomas, Chefarzt Stv., AkutpsychiatrieSchuhmann Thomas, AlterspsychiatrieAurin Matthias, AkutpsychiatrieZiegler Stephan, Abhängigkeitserkrankungen

Leitender Arzt Klinik LuzernDr. Fäh Anton, Chefarzt Stv., Akutpsychiatrie

Oberärzte und Leitung Paramedizin Klinik St. UrbanBigler Gabriela, Abhängigkeitserkrankungen Dr. Graner Grit, Innere Medizin Dr. Halas Aasim, AkutpsychiatrieHütten Ursula, Leitende Psychologin, AlterspsychiatrieMichlig Liliane, Leitende Psychologin, AkutpsychiatriePuls Klaas, Alterspsychiatrie (bis 31.07.2015)Dr. Sailer Patricia, AlterspsychiatrieSansone Paola, Affektive Störungen, Leitende PsychologinDr. Schnapp Mihaela, AkutpsychiatrieWyler Stefan, Akutpsychiatrie (bis 30.04.2015)

Grütter Markus, Leiter SozialdienstDietz Bärbel, Leiterin Ergotherapie

Oberärzte Klinik LuzernDr. Jean-Petit-Matile Renat, AkutpsychiatrieDr. Schlegel Luisiana, Akutpsychiatrie

Heilpädagogisch-Psychiatrische FachstelleGrüter Alois, Heilpädagoge, Leiter HPFDr. Erlewein Rita, Oberärztin

Konsiliar- und Liaisonpsychiatrischer DienstKimati Celso, OberarztDr. Lazzarini Daniela, Oberärztin

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Bereichsleitung Pflege St. UrbanGut Kathrin, Spezialstationen und Alterspsychiatrie Stöckli Bernadette, Akutpsychiatrie und Abhängigkeitsbereich

Bereichsleitung Pflege LuzernFluder Martin, Akutpsychiatrie

Seelsorge Klinik St. UrbanAlbisser Hugo, KlinikseelsorgerGutzwiller Eveline, KlinikseelsorgerinScheidegger Martin, Klinikseelsorger (bis 30.09.2015)Soland Christina, Klinikseelsorgerin (ab 10.08.2015)

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Dr. Heinimann Thomas, Chefarzt

Leitende ÄrzteInauen Andreas, AmbulatorienDr. Jülke Raphaela, KPS und JPS, KriensDr. Krähenbühl Simone, Chefarzt Stv., K+L-Dienst

TeamleitungenDr. Goncharova Tetyana, Oberärztin, Ambulatorium Team Ost LuzernInauen Andreas, Leitender Arzt, Ambulatorium Team Süd LuzernVorster Frech Dorit, Leitende Psychologin, Ambulatorium Team West Sursee

OberärzteGrobauer Isabel, Ambulatorium KJPD Team Süd (bis 13.12.2015)Dr. Meier Susanne, Ambulatorium Team West Hochdorf (ab 01.09.2015)Dr. Müller Renate, Ambulatorium Team Süd LuzernDr. Seeger-Schneider Gudrun, Team Süd Luzern (ab 01.03.2015)

Leitende PsychologenDr. Zwimpfer Kurt

Konsiliar- und Liaisondienst im KinderspitalDr. Krähenbühl Simone, Leitende Ärztin

Jugendpsychiatrische Therapiestation KriensRaselli Piero, Therapeutische LeitungRaschke Ulrike, Pädagogische LeitungSeifried Alfred, Schulleitung JPS

Kinderpsychiatrische Therapiestation / Tagesklinik KriensBuck Martha, Therapeutische Leitung (bis 31.01.2015)Dr. Kment Rainer, Oberarzt, Therapeutischer LeiterSchaulin Fabian, Pädagogische LeitungBrügger Roman, Schulleitung KPS (bis 15.07.2015)Walker Daniela, Schulleitung KPS (ab 01.07.2015)

Personalmanagement und Kommunikation

Lemp Thomas, Leiter Personalmanagement und KommunikationBircher Katrin, Personalbereichsleiterin BWI, PersM und HeimeMüller Brigitte, Personalbereichsleiterin Ambulante Dienste und KJPDSchärli Roland, Personalbereichsleiter Stationäre Dienste

González Silvia, Teamleiterin Kommunikation

Betriebswirtschaft und Infrastruktur

Häfliger Hanspeter, Leiter Betriebswirtschaft und Infrastruktur

BereichsleitungenHunkeler Peter, Leiter Ökonomie (bis 31.05.2015)Vakant, Leitung Infrastruktur und ImmobilienHofstetter Jörg, Leiter Zentrale DiensteStucki Beat, Leiter InformatikSturzenegger Rainer, Leiter Finanzen und Controllingvon Arx Stefan, Leiter Hotellerie

Heime

Affentranger Elisabeth und Josef, Heimleitung Übergangsheim BerghofVoigt Angelika, Heimleiterin Wohnheim Sonnegarte

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56 Corporate GovernanceLuzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015

Luzerner PsychiatrieEmpfang, ZentraleT 058 856 55 55F 058 856 51 47

Anmeldung und TriageT 058 856 53 00F 058 856 51 [email protected]

Schafmattstrasse 14915 St. Urban

Direktion

Luzerner PsychiatrieLuzerner PsychiatrieDirektionSchafmattstrasse 14915 St. UrbanT 058 856 50 01F 058 856 51 [email protected], www.lups.ch

Kloster Kloster St. UrbanVerwaltungSchafmattstrasse 14915 St. UrbanT 058 856 57 10F 058 856 51 [email protected] www.st-urban.ch

Ambulante Dienste

Ambulatorium HochdorfLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteAmbulatorium HochdorfBrauiplatz 86280 HochdorfT 058 856 59 00F 058 856 59 [email protected] www.lups.ch

Ambulatorium A LuzernLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteAmbulatorium ALöwengraben 206004 Luzern T 058 856 48 40F 058 856 48 [email protected]

Ambulatorium B LuzernLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteAmbulatorium BLöwengraben 206004 Luzern T 058 856 48 30F 058 856 48 [email protected]

Ambulatorium SurseeLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteAmbulatorium SurseeSurentalstrasse 106210 SurseeT 058 856 46 00F 058 856 46 [email protected]

Ambulatorium WolhusenLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteAmbulatorium WolhusenGütsch 1, Josefshaus6110 WolhusenT 058 856 58 40F 058 856 58 [email protected]

Tagesklinik LuzernLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteTagesklinik LuzernAreal Kantonsspital 116000 Luzern 16T 058 856 45 53F 058 856 45 [email protected]

Tagesklinik SurseeLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteTagesklinik SurseeSurentalstrasse 10 6210 SurseeT 058 856 46 10F 058 856 46 [email protected]

Drop-inLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteDrop-inBruchstrasse 29 aPostfach 72536000 Luzern 7T 058 856 43 00F 058 856 43 [email protected]

Memory Clinic ZentralschweizLuzerner PsychiatrieMemory Clinic ZentralschweizSurentalstrasse 10 6210 SurseeT 058 856 46 20F 058 856 46 [email protected]

Luzerner PsychiatrieMemory Clinic ZentralschweizAreal Kantonsspital 166000 Luzern 16T 058 856 46 50F 058 856 46 [email protected]

Gemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzern Stadt (GiA) Luzerner Psychiatrie Ambulante DiensteGemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzern Stadt Voltastrasse 426005 Luzern T 058 856 58 80F 058 856 58 75 [email protected]

lups auf einen Blick

Adressen

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Gemeindeintegrierte Akutbe- handlung Luzerner Landschaft (GiA) Luzerner PsychiatrieAmbulante DiensteGemeindeintegrierte Akutbehandlung Luzerner LandschaftSurentalstrasse 106210 SurseeT 058 856 41 00F 058 856 41 [email protected]

Forensischer DienstLuzerner PsychiatrieAmbulante DiensteForensischer DienstVoltastrasse 426005 Luzern T 058 856 58 70F 058 856 58 [email protected]

Stationäre Dienste

Klinik St. UrbanLuzerner PsychiatrieStationäre DiensteKlinik St. UrbanSchafmattstrasse 14915 St. UrbanT 058 856 55 55F 058 856 51 47 (Empfang Klinik St. Urban)[email protected]

Klinik LuzernLuzerner PsychiatrieStationäre DiensteKlinik LuzernAreal Kantonsspital 116000 Luzern 16T 058 856 44 41F 058 856 44 [email protected]

Kinder- und Jugend- psychiatrie (KJPD)

Ambulatorium LuzernLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieAmbulatorium LuzernAreal Kantonsspital 136000 Luzern 16T 058 856 45 00F 058 856 44 [email protected]

Ambulatorium HochdorfLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieAmbulatorium HochdorfBrauiplatz 86280 HochdorfT 058 856 45 00F 058 856 44 88 (Sekretariat Luzern)[email protected]

Ambulatorium SurseeLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieAmbulatorium SurseeSurentalstrasse 10 6210 SurseeT 058 856 45 00F 058 856 44 88 (Sekretariat Luzern)[email protected]

Ambulatorium WillisauLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieAmbulatorium WillisauRathaus6130 WillisauT 058 856 45 00F 058 856 44 88 (Sekretariat Luzern)[email protected]

Ambulatorium SchüpfheimLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieAmbulatorium SchüpfheimHauptstrasse 136170 SchüpfheimT 058 856 45 00F 058 856 44 88 (Sekretariat Luzern)[email protected]

Jugendpsychiatrische Therapiestation (JPS) KriensLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieJugendpsychiatrische TherapiestationFenkernstrasse 156010 KriensT 058 856 58 00F 058 856 58 [email protected]

Kinderpsychiatrische Therapiestation und Tagesklinik (KPS) KriensLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieKinderpsychiatrische Therapiestation und TagesklinikFenkernstrasse 156010 KriensT 058 856 58 20F 058 856 58 [email protected]

Konsiliar- und Liaisonpsychiatrischer DienstLuzerner PsychiatrieKinder- und JugendpsychiatrieKonsiliar- und Liaisonpsychiatrischer DienstKinderspital6000 Luzern 16T 041 205 31 66 (Kispi)T 058 856 45 00 (Sekretariat KJPD)F 041 205 31 90 (Kispi)www.kinderspital-luzern.chwww.lups.ch

Heime

Übergangsheim BerghofLuzerner PsychiatrieStationäre DiensteÜbergangsheim Berghof4915 St. UrbanT 058 856 47 50F 058 856 47 51 [email protected]

Wohnheim SonnegarteWohnheim SonnegarteSchafmattstrasse 14915 St. UrbanT 058 856 55 60F 058 856 51 [email protected]

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58 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Jahresrechnung58 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Jahresrechnung

Zahlen

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neten die ambulanten Leistungen sowie die Tages-

kliniken Mehrerträge. Die stationären Leistungen

erreichten das Vorjahresniveau.

Der Betriebsaufwand verzeichnete einen Rückgang

von TCHF 2 234 (– 2.1 %). Aufgrund einer konsequen-

ten Stellenplanbewirtschaftung und des Abbaus von

Mehrzeiten und Ferien konnte der Personalaufwand

im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 578 (– 0.7 %) re-

duziert werden. Der Sachaufwand ging gegenüber

dem Vorjahr dank einem umfassenden Kostenmana-

gement um TCHF 1 656 (– 6.8 %) zurück.

Die Abschreibungen fallen gesamthaft um TCHF 310

(+ 10 %) höher aus als im Vorjahr. Grund dafür sind

vor allem die notwendigen Mehrabschreibungen in-

folge Änderungen der Nutzungsdauern von Infra-

struktur in St. Urban.

Das Finanzergebnis beträgt TCHF – 20 (TCHF 20). Der

Finanzertrag ging wegen des tiefen Zinsniveaus wei-

ter zurück. Der Finanzaufwand erhöhte sich, bedingt

durch die Finanzierung des Innenausbaus am neuen

Standort in Sursee auf TCHF 28 (TCHF 2).

Das Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden. Es

nahm gegenüber 2014 um TCHF 1 909 (+ 3.3 %) zu.

Die Gewinnrückführung aus dem Jahresergebnis

2014 an den Kanton Luzern stieg auf TCHF 1 487

(TCHF 1 000) und beträgt damit 4 % des Dotationska-

pitals. Für das Jahr 2015 wird eine Gewinnrückfüh-

rung von 5 % erwartet. Das Eigenkapital verzeichnet

nun einen Anteil von 89.3 % (Vorjahr 87.2 %) an der

Bilanzsumme. —

Die vorliegende Jahresrechnung wurde im Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER (Fachempfehlung zur Rech-nungslegung) erstellt. Die normierten Vorschriften des Standards gewährleisten eine einheitliche Anwendung in der Buchführung und Darstellung der Bilanz und Erfolgsrechnung sowie eine verbes-serte Transparenz in der Jahresrechnung.

Jahresrechnung 2015

Kommentar zur Jahresrechnung

Das Geschäftsjahr 2015 schliesst mit einem Jahres-

gewinn von TCHF 3 496 (Vorjahr TCHF 3 429) ab.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibun-

gen (EBITDA) beträgt TCHF 6 883 (TCHF 6 570), was

einer Marge von 6.2 % (5.8 %) entspricht. Für Unter-

nehmen mit einem hohen Mietanteil, wie bei der

lups, ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschrei-

bungen und Mieten (EBITDAR) sachlich aussage-

kräftiger. Das EBITDAR beläuft sich auf TCHF 10 185

(TCHF 9 800). Die EBITDAR-Marge beträgt 9.2 %

(8.7 %).

Der Betriebsertrag weist eine Abnahme von TCHF

1 921 bzw. 1.7 % auf. Neben der Ertragszunahme aus

Lieferungen und Leistungen sowie in den übrigen Er-

trägen um TCHF 868 führte der Rückgang der Abgel-

tung der Gemeinwirtschaftlichen Leistungen seitens

des Kantons Luzern um TCHF 2 789 zur Gesamt ab-

nahme des Betriebsertrags. Demgegenüber ver zeich-

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60 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Jahresrechnung

Jahresrechnung 2015

Bilanz

Passiven Beträge in TCHF Ziffer im Anhang 31.12.2015 31.12.2014

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14 2 554 3 821

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 724 857

Kurzfristige Rückstellungen 9 381 0

Passive Rechnungsabgrenzungen 8, 14 2 041 2 388

Kurzfristiges Fremdkapital 5 700 7 066

Zweckgebundene Fonds 987 921

Langfristige Rückstellungen 9 447 447

Langfristiges Fremdkapital 1 434 1 368

Fremdkapital 7 134 8 434

Dotationskapital 37 162 37 162

Pflichtreserven 5 396 4 732

Freie Reserven 13 027 11 750

Freie Fonds 170 270

Gewinnvortrag 2 1

Jahresgewinn 3 496 3 429

Eigenkapital 59 253 57 344

Total Passiven 66 387 65 778

Aktiven Beträge in TCHF Ziffer im Anhang 31.12.2015 31.12.2014

Flüssige Mittel 11 535 13 321

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1, 14 22 183 21 776

Andere kurzfristige Forderungen 2 53 125

Vorräte 3 1 217 1 261

Aktive Rechnungsabgrenzungen 4, 14 241 286

Umlaufvermögen 35 229 36 769

Finanzanlagen 5 10 0

Sachanlagen 6 29 588 27 643

Immaterielle Anlagen 7 1 560 1 366

Anlagevermögen 31 158 29 009

Total Aktiven 66 387 65 778

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61

Jahresrechnung 2015

Erfolgsrechnung

Die Position «Abgeltung Leistungsauftrag Kanton» besteht nach der neuen Spitalfinanzierung ab 1.1.2012

nur aus den Gemeinwirtschaftlichen Leistungen. Die Kantonsanteile für die Leistungen gemäss KVG sind

in den Erträgen aus Lieferungen und Leistungen enthalten.

Beträge in TCHF Ziffer im Anhang 1.1. – 31.12.15 1.1. – 31.12.14

Erträge aus Lieferungen und Leistungen 11, 14 96 603 95 976

Abgeltung Leistungsauftrag Kanton 14 7 358 10 147

Andere betriebliche Erträge 14 6 783 6 542

Betriebsertrag 110 744 112 665

Personalaufwand 12, 14 – 81 341 – 81 919

Sachaufwand 13, 14 –22 520 – 24 176

Betriebsaufwand (ohne Abschreibungen) – 103 861 – 106 095

Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 6 883 6 570

Abschreibungen auf Sachanlagen 6 – 3 060 – 3 016

Abschreibungen auf immateriellen Anlagen 7 – 341 – 75

Abschreibungen – 3 401 – 3 091

Betriebsergebnis (EBIT) 3 482 3 479

Finanzertrag 8 22

Finanzaufwand 14 – 28 – 2

Finanzergebnis – 20 20

Verwendung von Fonds 294 317

Zuweisung an Fonds – 260 – 387

Fondsergebnis 34 – 70

Jahresgewinn 3 496 3 429

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62 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Jahresrechnung

Jahresrechnung 2015

GeldflussrechnungBeträge in TCHF Ziffer im Anhang 1.1. – 31.12.15 1.1. – 31.12.14

Jahresgewinn 3 496 3 429

+/– Abschreibungen / Zuschreibungen des Anlagevermögens 6, 7 3 401 3 091

+/– Zunahme / Abnahme von fondsunwirksamen Rückstellungen 9 381 0

+/– Sonstige fondsunwirksame Aufwendungen / Erträge 0 146

+/– Verlust / Gewinn aus Abgängen des Anlagevermögens 0 – 5

+/– Abnahme / Zunahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 –407 – 7

+/– Abnahme / Zunahme Vorräte 3 44 92

+/– Abnahme / Zunahme andere kurzfristige Forderungen 2 72 – 12

+/– Abnahme / Zunahme aktive Rechnungsabgrenzungen 4 45 – 68

+/– Zunahme / Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 1 038 377

+/– Zunahme / Abnahme andere kurzfristige Verbindlichkeiten – 362 – 100

+/– Zunahme / Abnahme passive Rechnungsabgrenzungen 8 – 347 745

= Geldzufluss / -abfluss aus Betriebstätigkeit (operativer Cashflow/-loss ) 5 285 7 688

– Auszahlungen für Investitionen (Kauf) von Sachanlagen 6 – 5 005 – 1 117

+ Einzahlungen aus Devestitionen (Verkauf) von Sachanlagen 6 0 11

– Auszahlungen für Investitionen (Kauf) von Finanzanlagen – 10 0

– Auszahlungen für Investitionen (Kauf) von immateriellen Anlagen 7 – 535 – 369

= Geldzufluss / -abfluss aus Investitionstätigkeit – 5 550 – 1 475

– Gewinnrückführung an Kanton – 1 487 – 1 000

+/– Aufnahme / Rückzahlung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 0 – 42

+/– Einlagen in / Entnahmen aus Fonds – 34 70

= Geldzufluss / -abfluss aus Finanzierungstätigkeit – 1 521 – 972

Veränderung Flüssige Mittel – 1 786 5 241

Nachweis Veränderung Flüssige Mittel

Stand Flüssige Mittel per 1.1. 13 321 8 080

Stand Flüssige Mittel per 31.12. 11 535 13 321

Veränderung Flüssige Mittel – 1 786 5 241

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63

Jahresrechnung 2015

Bericht der Revisionsstelle

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64 Luzerner Psychiatrie Geschäftsbericht 2015Jahresrechnung

Schüpfheim

Wolhusen

Willisau

Hochdorf

Kriens

Luzern

SurseeSt. Urban

Hochdorf

Ambulatorium für Erwachsenen-psychiatrie, Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Kriens

Jugendpsychiatrische Therapiestation (JPS), Kinderpsychiatrische Therapie-station und Tagesklinik (KPS)

Luzern

Klinik Luzern, K+L-Dienst lups am Kantonsspital, K+L-Dienst KJPD am Kinderspital, Ambulatorien für Erwachsenenpsychiatrie, Tagesklinik, Drop-in, Gemeindeintegrierte Akut- behandlung, Forensischer Dienst, Memory Clinic Zentralschweiz,

Konsilien und Sprechstunden in Strafanstalten, Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Schüpfheim

Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie

St. Urban

Klinik St. Urban, Heilpädagogisch Psychiatrische Fachstelle, Über gangs-heim Berghof, Wohnheim Sonnegarte

Sursee

Ambulatorium für Erwachsenen-psychiatrie, Ambulante Alterspsychiatrie und Memory Clinic Zentralschweiz,

Tagesklinik, Gemeindeintegrierte Akutbehandlung, Konsilien in Spitälern und Heimen, Ambulato rium für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Willisau

Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Wolhusen

Ambulatorium für Erwachsenen- psy chiatrie, Konsilien in Spitälern und Heimen

lups auf einen Blick

Unsere Standorte

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65

Aus Frankreich

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Luzerner Psychiatrie Schafmattstrasse 1 4915 St. Urban

T 058 856 55 55 [email protected] www.lups.ch