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SPORT Alles, was Spaß macht ERNSTFALL Kinder im Krankenhaus DURCHBLICK Schicke Kinderbrillen und 3D-Sehen Gesund aufwachsen in Dresden und Umgebung eltern,Kind+Kegel November 2014 Gesunde Kindheit www. kindundkegel .de

Gesunde Kindheit - Spezial in der November-Ausgabe 2014

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mit Themen rund ums gesund bleiben und gesund werden, u. a. Entwicklungsbedingungen, Sport, 3D-Sehen, Krankenhausaufenthalt, psychische Entwicklung

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SPORT

Alles, was Spaß macht

ERNSTFALL

Kinder im Krankenhaus

DURCHBLICK

Schicke Kinderbrillen und 3D-Sehen

Gesund aufwachsen in Dresden und Umgebung eltern,Kind+Kegel November 2014

Gesunde Kindheitw

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Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städti-

schen Klinikum Dresden-Neustadt ist eine der größten

Kinderkliniken in Sachsen. Ihr breites medizinisches

Leistungsspektrum bietet alle Voraussetzungen einer

optimalen Kinderbehandlung und einer ganzheitlichen

kindgerechten Betreuung.

Schwerpunkte unserer Klinik• Erkrankungen bei Früh- und Neugeborenen

(Perinatalzentrum Level II)

• Erkrankungen der Atemwege, Asthma bronchiale

• Diagnostik und Therapie von Allergien

• Magen-Darm-Erkrankungen

• Diabetes mellitus und andere Hormonstörungen

• Erkrankungen des Herzens, Kreislaufstörungen

• Harntraktentzündungen, Nierenkrankheiten

• Erkrankungen des Nervensystems, Anfallsleiden

• Entwicklungsstörungen

• Schlafl abor

• Kinderchirurgie

• Kinderrheumatologische Erkrankungen

Professionelle Versorgung von Früh- und NeugeborenenIn unserem Perinatalzentrum (Level 2) arbeiten

Geburtshelfer und Kinderärzte eng zusammen.

Hier können Frühgeburten ab der vollendeten 29.

Schwangerschaftswoche, kranke Neugeborene so-

wie Mehrlingsgeburten entbunden und professionell

betreut werden. Der Kreißsaal ist direkt angegliedert

an die Neugeborenen-Intensivstation der Kinderkli-

nik. Durch dieses Tür-an-Tür-Prinzip erhöht sich die

Sicherheit für Mutter und Kind. Zu den Angeboten

des Perinatalzentrums gehört außerdem eine Inten-

sivschwangerenberatung mit täglicher Sprechstunde

durch Geburtshelfer und Neonatologen.

Raum für Eltern

Weil wir uns wünschen, dass die Eltern viel Zeit an

der Seite Ihres Kindes verbringen, gibt es keine einge-

schränkten Besuchszeiten. Auf Wunsch stehen auch

entsprechende Elternzimmer oder eine Unterbringung

am Bett des Kindes zur Verfügung.

Rundum-BetreuungFür die Genesung Ihres Kindes ist es wichtig, dass

sich die kleinen Patienten während des Klinikaufent-

haltes rundum wohlfühlen. Dafür sorgen unter ande-

rem unsere erfahrenen Erzieherinnen. Mit vielseitigen

Spiel- bzw. Beschäftigungsangeboten unterstützen

sie die Kinder und Eltern bei der Krankheitsbewäl-

tigung. Für größere Kinder besteht außerdem die

Möglichkeit des Fachunterrichts mit den Lehrern

der Klinikschule. Weitere Unterstützung erhalten die

Kinder und Jugendlichen von unserer Psychologin,

die für Beratung und persönliche Gespräche (auch mit

den Angehörigen) zur Verfügung steht.

Umfassendes Angebot an Spezialambulanzen • Neurologie

• Rheumatologie

• Pulmologie-Allergologie

• Diabetologie

• Chirurgie

• Nierensprechstunde

• Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Neustadt

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Städtisches Klinikum Dresden-NeustadtKlinik für Kinder- und JugendmedizinIndustriestraße 40 | 01129 DresdenTelefon: 0351 856-2580 (Notfallambulanz)Telefon: 0351 856-2502 (Sekretariat)

www.khdn.de/kinderklinik

Kinder-Notfallambulanz rund um die Uhr!

Ausgezeichnet für Kinder

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Gesunde Kindheit l

Willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,

„Was nützt mir der Erde Geld? Kein kranker Mensch genießt die Welt!“, dichtete Johann Wolfgang von Goethe. Noch viele Menschen vor und nach ihm haben Hohelieder auf die Gesundheit gesungen. Gesundheit wünschen wir uns und anderen, ins-besondere jungen Eltern und ihren Kindern. Sind kleine Kinder krank, schmerzt auch den Eltern das Herz. Sie werden also ziemlich viel daran setzen, dass ihr Kind gesund bleibt.

Dabei sind Kinder mitunter robuster als wir manchmal glauben: Halbwüchsige spielen bei einstelligen Temperaturen stundenlang im T-Shirt draußen, ohne sich zu erkälten. Auch blutende Schrammen oder Prellungen stören sie nicht, so-lange sie ins Spiel vertieft sind. Wir Erwachsenen leben ebenfalls nicht immer so gesund, wie wir vielleicht wollen (oder sollen). Schließlich ist das Leben kurz und will genossen werden. Werden Vorsicht und Vorsorge also überbewertet?

Gesundheitsvorsorge bei Erwachsenen ist immer eine individuelle Entscheidung. Über die Gesund-heit minderjähriger Kinder jedoch wachen viele Augen: ärztliche und pädagogische Fachkräfte, Psychologinnen und Therapeuten, Krankenkas-sen und nicht zuletzt Vater Staat. Eltern haben die verantwortungsvolle Aufgabe, das Gesund-heitsinteresse ihrer Kinder zu vertreten. Auf den folgenden Seiten haben wir gesundheitsrelevante Informationen für Sie zusammengetragen: wo Sie Ansprechpartner fi nden, wie sie sich in be-stimmten Situationen verhalten und worauf Sie bei Ihrem Kind achten können. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre und natürlich viel Gesundheit!

Ihre Redaktion von eltern,Kind+Kegel

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Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städti-

schen Klinikum Dresden-Neustadt ist eine der größten

Kinderkliniken in Sachsen. Ihr breites medizinisches

Leistungsspektrum bietet alle Voraussetzungen einer

optimalen Kinderbehandlung und einer ganzheitlichen

kindgerechten Betreuung.

Schwerpunkte unserer Klinik• Erkrankungen bei Früh- und Neugeborenen

(Perinatalzentrum Level II)

• Erkrankungen der Atemwege, Asthma bronchiale

• Diagnostik und Therapie von Allergien

• Magen-Darm-Erkrankungen

• Diabetes mellitus und andere Hormonstörungen

• Erkrankungen des Herzens, Kreislaufstörungen

• Harntraktentzündungen, Nierenkrankheiten

• Erkrankungen des Nervensystems, Anfallsleiden

• Entwicklungsstörungen

• Schlafl abor

• Kinderchirurgie

• Kinderrheumatologische Erkrankungen

Professionelle Versorgung von Früh- und NeugeborenenIn unserem Perinatalzentrum (Level 2) arbeiten

Geburtshelfer und Kinderärzte eng zusammen.

Hier können Frühgeburten ab der vollendeten 29.

Schwangerschaftswoche, kranke Neugeborene so-

wie Mehrlingsgeburten entbunden und professionell

betreut werden. Der Kreißsaal ist direkt angegliedert

an die Neugeborenen-Intensivstation der Kinderkli-

nik. Durch dieses Tür-an-Tür-Prinzip erhöht sich die

Sicherheit für Mutter und Kind. Zu den Angeboten

des Perinatalzentrums gehört außerdem eine Inten-

sivschwangerenberatung mit täglicher Sprechstunde

durch Geburtshelfer und Neonatologen.

Raum für Eltern

Weil wir uns wünschen, dass die Eltern viel Zeit an

der Seite Ihres Kindes verbringen, gibt es keine einge-

schränkten Besuchszeiten. Auf Wunsch stehen auch

entsprechende Elternzimmer oder eine Unterbringung

am Bett des Kindes zur Verfügung.

Rundum-BetreuungFür die Genesung Ihres Kindes ist es wichtig, dass

sich die kleinen Patienten während des Klinikaufent-

haltes rundum wohlfühlen. Dafür sorgen unter ande-

rem unsere erfahrenen Erzieherinnen. Mit vielseitigen

Spiel- bzw. Beschäftigungsangeboten unterstützen

sie die Kinder und Eltern bei der Krankheitsbewäl-

tigung. Für größere Kinder besteht außerdem die

Möglichkeit des Fachunterrichts mit den Lehrern

der Klinikschule. Weitere Unterstützung erhalten die

Kinder und Jugendlichen von unserer Psychologin,

die für Beratung und persönliche Gespräche (auch mit

den Angehörigen) zur Verfügung steht.

Umfassendes Angebot an Spezialambulanzen • Neurologie

• Rheumatologie

• Pulmologie-Allergologie

• Diabetologie

• Chirurgie

• Nierensprechstunde

• Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Neustadt

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Städtisches Klinikum Dresden-NeustadtKlinik für Kinder- und JugendmedizinIndustriestraße 40 | 01129 DresdenTelefon: 0351 856-2580 (Notfallambulanz)Telefon: 0351 856-2502 (Sekretariat)

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Kinder-Notfallambulanz rund um die Uhr!

Ausgezeichnet für Kinder

4 Gesunde psychische Entwicklung Interview mit einer Kinderpsychologin

6 Sport soll Spaß machen

8 Richtig Sehen Siehst du den Vogel dort auf dem Turm?

Hohe Anforderungen an die Sehhilfen

3D-Sehen kann man immer erlernen

10 Mein Kind muss ins Krankenhaus Das Kind im Krankenhaus begleiten

Homöopathische Hilfe bei der Krankenhaus- behandlung

Hilfreiche Kinderbücher

Kliniktasche packen

13 Kinderfreundlich- keit ist Gesund- heitsvorsorge

14 Orthopädietechnik für Kinder

3November 2014 | SPEZIAL | eltern,Kind+Kegel

lGesunde Kindheit

Gesunde psychische Entwicklung

Im Gespräch mit der Diplom-Psychologin Andrea Englisch

Hört oder liest man „Gesundheit“, denkt man zuerst an körperliche Unversehrtheit. Uns fällt es leicht, körperliche Abweichungen und Fehlfunktionen als Krankheiten einzustufen, doch was macht einen gesunden Geist bzw. eine gesunde Psyche aus?Die Diplom-Psychologin Andrea Englisch behan-delt in ihrer Dresdner Psychotherapiepraxis Kinder und Erwachsene. Einer ihrer Schwerpunkte liegt bei Aggressionen und sonstigen Störungen des Sozial-verhaltens. Ihre bevorzugte Therapie für Kinder zwi-schen drei und zwölf Jahren ist die Spieltherapie, bei Bedarf auch in Kombination mit anderen Ver-fahren. Sie hat uns einige Fragen zur psychischen Entwicklung von Kindern beantwortet.

Frau Englisch, kann man die Kategorien „gesund“ und „krank“ auf die Psyche eines Menschen anwenden?

Oh, diese Frage führt auf ein weites Feld. Und sorgt seit langem auch für viel Diskussionssto� zwischen den unterschiedlichen Therapieschulen. Generell lässt sich sagen, dass zur Beschreibung jeglicher Krankheiten in Europa seit circa 50 Jahren das sogenannte ICD (International Classi� cation of Diseases) verwendet wird – von dort stammen die Buchstaben und Zahlen, die oft auf einem Kranken-schein stehen. Im fünften Kapitel des ICD sind die der-zeit bekannten psychischen Krankheiten aufgelistet, sowohl von Kindern als auch Erwachsenen. Es muss

jeweils eine bestimmte Anzahl von Symptomen über einen bestimmten Zeitraum in einer bestimmten Aus-prägung vorhanden sein, um ein Verhalten als „krank“ einstufen zu können. Dieses System wurde vor allem aus praktischen Gründen entwickelt. Behandlungen müssen einfach mit der Krankenkasse abgerechnet werden können. Es ließe sich keine Forschung zu Häu-� gkeiten oder sinnvollen Behandlungsmöglichkeiten realisieren, wenn es keine allgemein verwendeten Vergleichskategorien gäbe.

In der Praxis ist dieses Verfahren jedoch nicht immer hilfreich. So wie eine Erkältung bei jedem Mensch anders aussehen kann oder sie jeder ab einer anderen Stärke für behandlungswürdig hält, gibt es auch oft Kinder, die keine reine Depression aufweisen, dafür aber noch die eine Komponente der Angst oder jene der Aggression. Es gibt Gemeinsamkeiten in den Ursa-chen als auch in den Behandlungsansätzen, es bleibt allerdings immer ein ganz individuelles Vorgehen.Für Eltern ist es auf der einen Seite zu Beginn oft eine große Entlastung, eine psychische Diagnose für ihr Kind zu bekommen. Etwas vorher Ungreifbares erhält einen Namen, gewisse Eigenheiten werden verständlicher, es lassen sich Tipps zum Umgang mit ADHS-Kindern googlen und vieles mehr. Andererseits wird es zu einem späteren Zeitpunkt auch wichtig, sich von der Festschreibung „mein Kind hat das und ist deshalb so“ zu lösen, um das Kind mit all seinen Facetten, Stärken und Schwächen und seiner eigenen Entwicklung sehen zu können.

Laut der KiGGS-Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts zeigt jedes 7. Kind in Deutschland psychische Au� älligkeiten. Was bringt Kinder aus dem Gleichgewicht? Und umgekehrt: Was ist der psychischen Gesund-heit zuträglich?

Wenn Kinder eine stabile und gute Beziehung zu ihren Eltern haben, können sie vielen Widrigkeiten ausge-setzt sein und diese gut überstehen. Die ersten drei Lebensjahre sind am entscheidendsten. Erleben wir in dieser Zeit zu viele Zurückweisungen, Trennungen, Gewalt, Vernachlässigung oder Ähnliches, wirkt sich das oft auf den Rest unseres Lebens aus. Die sicherste Basis für eine gesunde Entwicklung von Kindern ist es, wenn es ihren Eltern selbst gut geht. Wenn diese die Kapazitäten haben, verständnisvoll und achtsam auf ihr Kind einzugehen.

Die Forschung zeigt verschiedene Risikofaktoren wie chronische Erkrankungen, familiäre Belastungen, Arbeitslosigkeit, hoher Alkoholkonsum oder eigene schwierige Kindheitserlebnisse. Daher sollten Eltern sich zunächst selbst Hilfe holen, wenn sie sich mit unbewältigbaren Situationen konfrontiert sehen. Der Kinderseele sind ein positives Familienklima, O� en-heit, Optimismus, Selbstwert und Selbstwirksamkeit am zuträglichsten.

Wie kann es sich äußern, wenn ein Kind aus dem Gleichgewicht geraten ist? Gibt es typische Anzeichen für Mädchen oder Jungen? Oder typische Anzeichen in un-terschiedlichen Altersgruppen?

Kinder zeigen unterschiedliche Verhaltensweisen, wenn es ihnen nicht gut geht. Allgemein lässt sich sagen, dass Jungen eher „externalisieren“ (ihre Pro-bleme nach außen agieren, aggressiv, laut, zappelig werden) und Mädchen vermehrt „internalisieren“ (still, zurückgezogen, ängstlich werden). Darin liegt auch die Gefahr, dass leidende Mädchen öfter übersehen werden, während Jungen häufiger in Beratungspraxen auftauchen, da ihr Verhalten für die Umwelt schwerer auszuhalten ist.

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4 eltern,Kind+Kegel | SPEZIAL | November 2014

lGesunde Kindheit

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Es gibt auch Symptome, die vorrangig in gewissen Altersgruppen auftreten. Ein fün� ähriges Kind wird auf Belastungen eher mit Einnässen, Stottern oder Trotzanfällen reagieren, ein 15-Jähriger eher mit Rückzug, Essstörungen oder Suchtverhalten. Die schwierigste Phase der Kindheit ist die der Pubertät, nicht nur für die Eltern.

Für manche Kinder können Lügen ein „Ausweg“ sein. In welchem Alter treten Lügen normalerweise auf? Warum lügen Kinder?

Von einer Lüge lässt sich bei Kindern tatsächlich erst ab einem Alter von fünf bis sechs Jahren reden. Davor sind sie noch nicht dazu in der Lage, zwischen Wahrheit und Vorstellung zu unterscheiden. Genauso real wie für sie ein Monster unterm Bett ist oder das Kuscheltier als Freund, ist es auch das in Wirklichkeit nicht statt-gefundene Ereignis, wenn sie es sich sehr wünschen. Ab dem Schulalter ungefähr können sie also unterscheiden, ob etwas stimmt oder nicht. Was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass sie auch fortan immer die Wahrheit sagen können.

Der häu� gste Grund, warum Kinder lügen, ist, dass sie Angst vor einer Bestrafung haben. Eltern können das vielleicht nicht immer nachvollziehen, wissen sie doch, dass nichts Dramatisches passiert, wenn das Kind zugibt, dieses oder jenes getan zu haben. Kinder können die Konsequenzen ihres Handelns jedoch nicht gut abschätzen. Und auch der ablehnende Blick, ein zeitweiliges Schweigen oder die Aussage „Mutti ist ganz enttäuscht von dir“ kann für das Kind so bedrohlich sein, dass es beim nächsten Mal als erste Schutzreaktion eine Lüge ausprobiert. In höherem Alter sind Lügen auch kulturell erlernt. Kinder wollen zunächst ehrlich sein und sind es auch schonungslos. Wer kennt nicht die Situationen „Warum ist die Frau da vorn so dick?“ oder „Die Oma mag ich nicht, ich will sie nicht begrüßen.“ Unter dem Erziehungsziel Hö� ichkeit lernen Kinder, in gewünschten Situationen zum Teil zu lügen. Sie können erst später unterscheiden, wann dies gewollt ist und wann nicht. Und sie verstehen auch erst später, in welchen Situationen Lügen aufgedeckt werden und wann nicht. Studien zeigen, dass Erwachsene im Schnitt zweimal pro Tag lügen. Kinder werden also nur öfter dabei erwischt.

Wie reagiert man auf eine Lüge, wenn man bei-spielsweise genau weiß, dass das Kind vom Kuchen genascht hat? Wie kann man verhindern, dass ein Kind wieder oder öfter lügt?

Ich glaube, das Wichtigste ist, sich klarzumachen, dass Kinder nicht lügen, weil sie böse sind oder weil sie mit Absicht unser Bedürfnis nach Ehrlichkeit übergehen. Das hilft erstmal, die ganze Sache mit mehr Abstand zu betrachten.Dann können wir versuchen, den Grund für die Lüge herauszu� nden. Die Frage „Warum hast du das gesagt?“ können Kinder noch nicht beantworten. Aber wir können uns Gedanken machen und Vorschläge äußern: „Du hattest Angst, dass ich böse werde, wenn ich merke, dass du am Kuchen genascht hast. Und dann wolltest du dich vor meiner Strafe schützen.“ oder „Du hast dir den Aus� ug wohl so sehr gewünscht, dass du jetzt alles dafür tun wolltest, dass wir ihn machen.“ Kinder können gut darauf antworten, fühlen sich verstanden und gesehen und lernen zudem noch Möglichkeiten, wie sie ihre Gefühle und Bedürfnisse in Zukunft klarer ausdrücken können. Wie bei allem Verhalten ist es auch hier hilfreich, nicht nur die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was in unseren Augen unerwünscht ist, sondern regelmäßig zu loben, was gut läuft. Wenn Kinder immer mal die Botschaft hören „Ich � nde es nicht klasse, dass du die Mütze schon wieder verloren hast, aber ich freu mich sehr, dass du es mir gleich gesagt hast“, hilft ihnen das, Situationen ehrlich zu meistern.Und das Schwierigste ist natürlich, uns selbst nach unserem Verhältnis zur Wahr-heit zu befragen. Kinder lernen am meisten durch das Verhalten ihrer Eltern und entwickeln immer feinere Antennen für das Geschehen in ihrer nahen Umgebung.

Vielen Dank für das Interview! (vf )

5November 2014 | SPEZIAL | eltern,Kind+Kegel

lGesunde Kindheit

Sport ist nicht Mord!Was gesund sein soll, muss Spaß machen

Kinder entdecken ihren Körper und ihre Umwelt vor allem dadurch, dass sie sich bewegen. Oft können sie gar nicht genug davon bekommen, drinnen oder draußen herumzutollen. Leider kommt vielen Menschen irgendwo auf dem Weg zum Erwachsensein der Spaß an der Bewegung abhanden. Die Erklärungsversuche reichen von schlechten Erfahrungen mit dem Schulsport über

Zeitmangel, Schulstress und Unbegabtheit bis hin zur Abneigung gegen alle Tätigkeiten, die einen zum Schwitzen bringen. Menschen hingegen, die regelmäßig Sport machen, berichten davon, dass es ihr Leben gesundheitlich und seelisch bereichert.

Doch was versteht man eigentlich unter Sport?

Der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Claus Tiedemann von der Universität Hamburg defi niert Sport als Tätigkeitsfeld, in dem Menschen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Gebiet der Bewegungskunst erweitern und ihre eigenen Leistungen mit denen anderer vergleichen. Welche Aktivitäten als Sport eingeordnet werden oder nicht (Formel 1? Schach? Boxen?), ist stark von der Kultur abhängig und kann nicht objektiv bestimmt werden. Letztendlich ist also jedem selbst überlassen, was man als Sport bezeichnet, welche Ziele man sich setzt, was „Sportlichkeit“ bedeutet.

Für Jörg Eckstein, Kampfsportlehrer und Inhaber der Kampfsportschule Nug Mui, steht jedenfalls fest: „Wenn Sport gesund sein soll, muss er auch Spaß machen! Und mir persönlich macht es mehr Spaß, meine Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit zu üben als stillzusitzen. Das geht auch vielen anderen Menschen so, vor allem Kindern. Durch Nug Mui Training tue ich meinem Körper und meinem Geist etwas Gutes. Nach jedem Training habe ich gute Laune und bin seelisch ausgeglichener.“

Sporteln fürs Leben

Dass sich Sport auch positiv auf die Entwicklung von Kindern auswirkt, bestätigt Eckstein: „Man weiß heute, dass Bewegung den Stoff wechsel fördert. Deswegen haben Kinder, die sich viel bewegen, stärkere Knochen, bessere Muskeln und ein sta-bileres Immunsystem. Neuere wissenschaftliche Forschungsergebnisse belegen außerdem einen Zusammenhang zwischen Bewegung und der Intelligenzentwicklung: Beim Sport wird das Gehirn besser durchblutet, die Anzahl der Neuronen steigt, neue synaptische Verbindungen entstehen. Das alles passiert unbewusst und nebenbei.“

Wenn Kinder eine körperbetonte Sportart wie Nug Mui trainieren, lernen sie noch weitere Dinge. Beim Balancieren, Rangeln, Schubsen, Schieben, Ziehen, Treten, Laufen sammeln sie Körper- und Raum-erfahrungen, die die Grundlage für geschickte Koordination und Bewegungssicherheit sind. Beim Training, beim Wettkampf und beim Spielen lernen sie, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen, Regeln und Fairplay zu akzeptieren, Konfl ikte abzuwickeln, Toleranz und Rücksichtnahme zu üben. „Der Begriff Sport stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und lässt sich mit „Zerstreuung" übersetzen“, er-gänzt Eckstein. „Wir denken aber, dass Sport für Kids nicht der Zerstreuung sondern der Konzentration dienen sollte. Im Gegensatz zum Kampfsport geht es bei der Kampfkunst Nug Mui nicht nur ums Ge-winnen, sondern auch um Fairness, Ritterlichkeit und Solidarität. Wir bereiten die Kinder nicht nur auf den sportlichen Vergleich vor, sondern auf das erfolgreiche Bestehen einer wirklichen Selbstver-teidigungssituation.“ (vf )Kontakt unter www.nugmui.de

Sich ausprobieren und nebenbei lernen – beim Sport haben die meisten Kinder Freude,

wenn die Anforderungen individuell stimmen und der Spaß nicht zu kurz kommt.

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6 eltern,Kind+Kegel | SPEZIAL | November 2014

Gesunde Kindheit l

Marburger Konzentrationstraining

Unterstützung für impulsive Kinder

Katja ist 8 Jahre alt. In der Schule gehört sie nicht zu den besten, ist aber pfi ffi g und versteht Dinge, die sie interessieren, problemlos. Für Hausaufgaben inte-ressiert sie sich nicht wirklich. Deshalb macht sie sie so schnell wie möglich. Zu schnell, wie ihre Eltern fi nden.Katja ist eine ausgedachte Person, aber es gibt viele Kinder, auf die diese Beschreibung zutriff t. „Impulsive Kinder, die sehr lange an den Hausaufgaben sitzen oder schon nach fünf Minuten sagen, dass sie fertig sind, sehen wir häufi g bei uns im Lernzentrum“, sagt Saskia Leinau-Madh, Leiterin des Lernzentrums Leinau am Schillerplatz. „Das Umfeld empfi ndet ihr Verhalten als störend, die Kinder scheinen sich oft selbst im Weg zu stehen. Wir unterstützen diese Kinder dabei, einen strukturierten Arbeitsstil zu entwickeln, so dass sie sich beim Lösen von Aufgaben besser konzentrieren können und andere weniger ablenken. Dazu führen wir beispielsweise das Marburger Konzentrationstraining durch.“Das Marburger Konzentrationstraining wurde von einem Marburger Schulpsy-chologen ursprünglich für Kinder mit AD(H)S entwickelt, richtet sich aber auch an Kinder, die allgemein an sich zweifeln oder denen es schwerfällt, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. In das Training fl ießen Entspannungstechniken aus Yoga und Qi Gong ein, auch Klangschalen werden eingebunden. Me-thoden und Techniken der Verhaltenstherapie und der kognitiven Therapie werden ebenfalls genutzt.Kernmethode ist die verbale Selbstinstruktion, weil man annimmt, dass an sich selbst gerichtete Instruktionen das Verhalten steuern können. Wird also während der Lerntherapie eine Aufgabe gelöst, dann wird zunächst der Therapeut oder die Therapeutin dem Kind vorstellen, wie es an die Aufgabe herangehen kann: Die Aufgabenstellung wird konkret benannt, dann wird laut überlegt, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt und welche davon die beste wäre. Anschließend wird die Aufgabe gelöst, kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert. Danach darf und soll man sich selbst loben. Das Kind wiederholt dieses Vorgehen, jeder Schritt wird benannt. Mit fortschreitendem Üben gelingt älteren Schulkindern schließlich das Arbeiten auch bei gefl üsterter oder gedachter Selbstinstruktion.„Wir führen das Marburger Konzentrationstraining in kleinen, altershomoge-nen Gruppen durch“, erklärt Saskia Leinau-Madh. „Dabei sitzen wir aber nicht die ganze Zeit vor Arbeitsblättern. Neben Entspannungstechniken machen wir auch Bewegungsspiele mit den Kindern. Das bringt Sauerstoff ins Gehirn und motiviert die Kinder, sich an Regeln zu halten.“ (vf )www.lernzentrum-leinau.de

Verlässliche HilfeDresdner Agentur „Wirbelwind“ stellt Hauswirt-schafterinnen und Kinderfrauen zur Verfügung

Hilfe! Ich kann aus gesundheitlichen Gründen meine Kinder nicht mehr ver-sorgen und meinen Haushalt nicht mehr führen. Gründe hierfür können sein: • Risikoschwangerschaft, Probleme im Wochenbett, • ein Kuraufenthalt, • ein Unfall, • eine schwere Operation, • eine Belastungsstörung • oder die Begleitung eines Kindes ins Krankenhaus. In dieser Situation befi ndet sich meine Familie plötzlich im Ausnahmezu-stand und ich benötige dringend Hilfe. „Bei entsprechender Diagnose vom Arzt und der Antragstellung bei Ihrer Krankenkasse kann, mit nur geringer Zuzahlung, eine Haushaltshilfe für den Haushalt bewilligt werden, um diese Situation zu bewältigen“, sagt Cristin Sander, Inhaberin der Dresdner Agentur "Wirbelwind". Diese hilft seit gut zwölf Jahren den Dresdner Familien und ist ein zugelassener Vertragspartner der Krankenkassen für Haushaltshilfen. Die Mitarbeiter übernehmen alle täglich anfallenden Arbeiten wie Einkaufen, Sau-bermachen, Essenszubereitung, Waschen und Bügeln sowie Kinderbetreuung im elterlichen Haushalt. Ihre Lieblinge werden auch in die Kindereinrichtung gebracht und abgeholt. Je nach Schwerpunkt der benötigten Hilfe wird ein Team kompetenter Mitarbeiter Ihre Familie regelmäßig nach abgestimmtem Plan unterstützen. (sr) www.wirbelwind-dresden.de

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7November 2014 | SPEZIAL | eltern,Kind+Kegel

lGesunde Kindheit

„Siehst du den Vogel dort auf dem Turm?“ – „Welcher Turm?“

Kinderbrillen sorgen für Durchblick

Wie würde die Welt aussehen, wenn meine Augen gesund wären? – Dies ist eine Frage, die sich kein Kind von allein stellt. Normal ist für ein Kind das, was es selbst wahrnimmt, denn es hat ja keine Ver-gleichsmöglichkeit. Darum fällt Fehlsichtigkeit im Kleinkindalter kaum auf. Erst wenn sich der Aktions-radius des Kindes erweitert und es konzentrierten Beschäftigungen nachgeht, könnten Eltern stutzig werden: wenn das Kind beim Spielen mit der Nase auf dem Teppich klebt, wenn es beim Fernsehen immer dichter an den Bildschirm rutscht, wenn es den Opa, der von Weitem winkt, nicht erkennt.

„Fehlsichtigkeit wird leider oft erst spät bemerkt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Kinder ein großes Einstellvermögen haben. Die Linse in ihren Augen ist noch sehr elastisch. Dadurch werden Dinge in der Nähe gut erkannt“, weiß Frank Ullrich, Optikermeister und Geschäfts-führer von Schäfer Optik. „Das Einstellvermögen der Linse ist jedoch nicht ausreichend für gutes Sehen. Weitsichtigen Kindern beispielsweise ge-lingt zwar dadurch das nahe Sehen trotzdem, aber sie ermüden schneller und können sich nicht lange konzentrieren. So verlieren sie vielleicht die Lust am Lesen, Basteln, Bauen oder bekommen sogar

Kopfschmerzen.“ Häufi ges Blinzeln, Schielen und Mit-der-Nase-auf-dem-Blatt-Kleben sind Hinweise, denen die Eltern mit augenärztlicher Hilfe auf den Grund gehen sollten.

Hohe Anforderungen an die Sehhilfen

Bekommen Kinder eine Brille verschrieben, hält sich ihre Begeisterung für gewöhnlich in Grenzen. „Es gibt Kinder, die schreien, wenn man ihnen die Brille auf die Nase setzt. Haben sie jedoch einmal entdeckt, wie detailreich die Welt durch die Brille aussieht, wollen manche die Brille gar nicht mehr absetzen“, beschreibt Frank Ullrich seine Erfah-rungen. Die Akzeptanz hängt einerseits von der Einstellung der Eltern ab, andererseits davon, ob sich Kinder das Modell selbst aussuchen dürfen. „Sehr kleine Kinder haben da noch keine richtige Meinung, aber mit fünf oder sechs Jahren wissen sie genau, was sie wollen.“ Kinder sind nicht nur wählerisch. „Sie sind auch unsere besten Materialtester“, schmunzelt der Fachmann, denn Kinderbrillen müssen einiges aushalten. Hochwertige Kinderbrillen, wie sie bei Schäfer Optik geführt werden, zeichnen sich un-

ter anderem dadurch aus, dass sie nicht so leicht verbiegen oder brechen, dass die Farben nicht abplatzen, dass das Material nickelfrei ist und die Gläser aus Kunststoff sind.

Diese Qualität hat ihren Preis. Eine gute Kinderbrille kostet zwar nur halb so viel wie eine gute Erwach-senenbrille, sie muss jedoch öfter ausgetauscht werden, weil sich Sehstärke und Kopfumfang bei Kindern schneller ändern als bei Erwachsenen. Aus diesem Grund bietet Schäfer Optik seinen jungen Kundinnen und Kunden ein Kinder-Abo. Dies funktioniert wie ein Leasing-Vertrag: Monatlich wird eine vorher festgelegte Rate bezahlt und alle zwölf Monate kann man sich eine neue Brille aussu-chen. Die alte Brille gibt man zurück oder kann sie gegen Zahlung eines Restbetrages als Ersatzbrille behalten. Dieses Angebot empfi ehlt Frank Ullrich vor allem Eltern von Fünf- bis Zwölfj ährigen. „ Ältere Kinder behalten ihre Brille oft länger als ein Jahr. Oder sie steigen in der Pubertät aus ästhetischen Gründen auf Kontaktlinsen um. Das ist unprob-lematisch, solange die Handhabung klar ist und Hygieneregeln eingehalten werden. Und natürlich sollte regelmäßige kontrolliert werden, ob die Linse (noch) zum Auge passt.“ (vf )

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3D-Sehen kann man immer erlernen

Funktionaloptometristin Janine Flor hilft bei Funktionsstörungen der Augen

Tom stolpert oft, muss mehrmals zugreifen, um einen Gegenstand zu fassen, puzzelt nicht gern und kann keine Bälle fangen. Zunächst hielten seine Eltern dies für normale Entwicklungsphasen eines Kindergartenkindes, erkannten dann aber, dass mit Tom „irgendwas anders“ ist. „Die Ursache für sein Verhalten liegen darin, dass Tom nicht dreidimensional, sondern nur zweidimensional sehen kann“, sagt Optometristin Janine Flor. Das heißt: Er kann die Entfernung von Objekten nicht abschätzen und die räumliche Tiefe nicht wahrnehmen.

Normalerweise sehen rechtes und linkes Auge die Welt aus leicht unterschied-lichen Winkeln. Das Gehirn erstellt aus den beiden Ansichten ein dreidimensi-onales Bild. Ist die Korrespondenz der Augen untereinander oder zum Gehirn gestört, kann kein 3D-Bild erzeugt werden. Dies geht nicht nur Kindern so, sondern auch Erwachsenen. Manche Menschen haben die Fähigkeit zum 3D-Sehen von Geburt an nicht oder haben sie durch Unfall, eine Operation oder eine Krankheit verloren.

Für die erfahrene Optometristin Janine Flor ist dies aber nichts Endgültiges. „3D-Sehen kann man wirklich (wieder) erlernen“, sagt sie und widerspricht da-mit der oft noch vorherrschenden Vorstellung, dass das 3D-Sehen nicht erlernt werden kann und dass Therapieversuche nichts am Sehvermögen ändern, sondern nur der optischen Korrektur dienen. „Das ist defi nitiv nicht richtig. Mittels hochmoderner Optik-Geräte und entsprechenden wissenschaftlich fundierten Trainingsmethoden ist es sehr wohl möglich, das 3D-Sehen wieder zu erlernen. Basis hierfür sind die Tiefenneurone“, sagt Janine Flor, die sich seit Jahren darauf spezialisiert, Funktionsstörungen der Augen zu analysieren, auch wenn die Augen rein medizinisch gesehen in Ordnung sind.

Die Eltern von Tom haben sich für ein Visual-Training im Optik-Fachgeschäft in der Wilhelm-Franke-Straße in Dresden-Leubnitz entschieden. Mit spe-ziellen Übungen wird das Augensystem von Tom trainiert. So werden die Augenbewegung beim Verfolgen von Objekten und bei Blicksprüngen, das Fokussieren der Augen für einen scharfen Seheindruck, das exakte Ausrichten beider Augen auf einen Punkt und die Wahrnehmung und Interpretation des Gesehenen im Gehirn immer wieder geprobt. „Es sind bereits jetzt deutliche Fortschritte zu erkennen“, sagt Janine Flor. Nach mindestens sechs Monaten regelmäßigen Trainings ist das Sehverhalten so automatisiert, dass vorher bekannte Defi zite reguliert werden können. Die Methode der Funktionalop-tometrie ist zwar bereits seit Langem bekannt, wird jedoch nur von wenigen Spezialisten angewandt. Die Krankenkassen verweigern bisher die Zuzahlung für das Visual-Training, so dass Eltern jede Sitzung selbst bezahlen müssen.

Um eine mögliche 3D-Sehschwäche festzustellen, können die wissen-schaftlich fundierten Fragebögen auf der Homepage www.janine-� or.de weiterhelfen. (sr)

• die neusten Kinderbrillen• Visualtraining• visuelle Analyse für Kinder mit Konzentrationsschwä- chen, mit Schielfehlern oder mit Schwachsichtigkeiten

Janine Flor Augenoptik ∙ Optometristin (FH Jena) ∙ www.janine-flor.de Wilhelm-Franke-Str. 12 ∙ 01219 Dresden-Leubnitz ∙ Tel. 0351 479 46 21Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00 –19.00 Uhr ∙ Sa 9.00–12.00 Uhr

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Augen sehen.

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9November 2014 | SPEZIAL | eltern,Kind+Kegel

Mein Kind muss ins Krankenhaus

Ratschläge, wie alle Beteiligten diese Zeit gut überstehen

Es ist für alle Beteiligten eine schwierige, unge-wohnte und belastende Situation, wenn ein Kind ins Krankenhaus muss. Doch mit einer guten Vor-bereitung, Optimismus und liebevoller Zuwendung können Eltern einen Klinikaufenthalt so angenehm wie möglich machen. Da eine Krankenhausbehand-lung in den meisten Fällen geplant und somit nicht spontan ist, sollten Eltern ein Krankenhaus suchen, das zwar in Wohnortnähe liegt, aber zugleich auch über eine ausgewiesene Kinderklinik verfügt. Hier werden die Kinder von speziell ausgebildeten Kin-derkrankenschwestern betreut und die Einrichtung ist altersgerecht. „Wichtig ist auch, dass die Eltern Vertrauen in die Klinik haben und Optimismus und Gelassenheit ausstrahlen, denn diese Gefühle vermitteln sie indirekt auch ihrem Kind“, sagt Da-niel Stadthaus, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin der HELIOS Weißeritztal-Kliniken und des HELIOS Klinikums Pirna.

Um den Nachwuchs so gut wie möglich auf einen Krankenhausaufenthalt vorzubereiten, ist es sinn-voll, mit dem Kind wahrheitsgemäß zu sprechen und ihm altersgerecht zu erklären, was im Kranken-haus gemacht wird. „Kinder haben eine sehr feine Antenne dafür, ob die Eltern die Wahrheit sagen“, weiß der Kinderarzt. Dabei sollten Formulierungen

wie ‚Es tut gar nicht weh’ vermieden werden, denn solche Versprechen können nicht eingehalten werden und führen nur dazu, dass das Kind das Vertrauen verliert und sich noch mehr ängstigt.

Zahlreiche Kinderbücher nehmen sich des Themas „Mein Kind muss ins Krankenhaus" an und schildern alles altersgerecht. Selbstverständlich darf auch der Arzt-Spielekoff er zum Einsatz kommen. Dann darf Mamis Beinbruch oder Papas Blinddarm verarztet werden.

Das Kind im Krankenhaus begleiten

Eine große Frage, die viele Eltern bei einem Kran-kenhausaufenthalt beschäftigt, ist: Darf ich in der Klinik bleiben? Die Antwort lautet: Grundsätzlich ja, denn heute weiß man, dass Nähe und Fürsorge einer vertrauten Person, vornehmlich der Eltern, die Behandlung erleichtern und den Genesungs-prozess unterstützen können. Deshalb besteht vielerorts die Möglichkeit beim Kind zu bleiben. Die Kosten für die Unterbringung einer Begleitperson werden bis zum 6. Lebensjahr des Kindes in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen ge-

tragen. Ausnahmeregelungen sind auch für ältere Kinder möglich, denn die Altersgrenzen werden von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich festgelegt.

In die Kliniktasche gehören Vorsorgeheft und Impfpass, evtl. Arztbrief, Befunde, Röntgenbilder, genügend bequeme Kleidung wie Schlafanzüge bzw. Nachthemden, Jogginganzug und Unterwä-sche. Auf keinen Fall darf das Lieblingskuscheltier des Kindes vergessen werden. Dazu können ein paar kleine Spiele, Bücher oder CDs eingepackt werden. So wird es Ihrem Kind nicht langweilig, falls es das Bett noch nicht verlassen kann. Wenn möglich, darf das Kind auch in den Spielbereich der Kinderstation. Ist das Kind wieder zu Hause, freut es sich sicher über eine kleine Belohnung, weil es so tapfer war. Viele Krankenhäuser stellen nach einer Operation auch eine Tapferkeitsurkunde mit dem Namen des Kindes aus.

Weitere und gut aufbereitete Informationen liefern unter anderem der Verein „Sternschnuppe - Sachsen e. V." sowie das Aktionskomitee KIND IM KRANKENHAUS (AKIK) Bundesverband e. V., der unter anderem den Flyer „10 Bitten an alle Eltern“, erarbeitet hat. (sr)

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10 eltern,Kind+Kegel | SPEZIAL | November 2014

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Hilfreiche Kinderbücher

Um den Nachwuchs auf einen bevorstehenden Krankenhausauf-enthalt vorzubereiten, gibt es eine Vielzahl von Kinderbüchern unterschiedlicher Verlage.

Zu empfehlen ab 3 Jahren: • Christian Tielmann / Sabine Kraushaar: Max im Krankenhaus, Carlsen

2014, ISBN-13: 978-3551519603 • Susa Hämmerle/ Kyrima Trapp: Mia geht ins Krankenhaus. Betz, ein

Imprint von Ueberreuter 2014, ISBN-13: 978-3219115888 • JANOSCH: Ich mach dich gesund, sagte der Bär, Beltz &

Gelberg 2013, ISBN-13: 978-3407760388 • Marco Campanella: Leo Lausemaus will nicht zum Arzt. Lingen 2012 • Ursula Meisinger/ Papan / Milly Orthen: Eddie Flitzefuß im Krankenhaus: Eine Erzählung für Kinder im Krankenhaus. Zuckschwerdt 2012, ISBN-13: 978-3863710712 • Ralf Butschkow: Ich hab eine Freundin, die ist Kranken-schwester. LESEMAUS, Band 111. Carlsen 2011, ISBN-13: 978-3551089410 • Sibylle Mottl-Link: Frau Doktor hat einen Vogel: Gesund-

machgeschichten für Kinder. Vorlesebuch. 116 Seiten. Bildungsverlag Eins (2011), ISBN-13: 978-3427505358

Verfügbar sind auch CDs/ DVDs zu Thema Krankenhausaufenthalt:• Willi wills wissen - Was sorgt für gute Besserung?, DVD, Universal

2010• Audio CD/Buch: Conni im Krankenhaus, Karussell 2003Für ältere Kinder und Jugendliche: • Dr. Marco Moor - Lesen Sie mich durch, ich bin Arzt!: Echte

Geschichten aus dem Krankenhaus. 24 Seiten. Heyne Verlag (2012), ISBN-13: 978-3453602571

Weitere Infos gibt es unter www.medizin-fuer-kids.de

Homöopathische Hilfe bei Krankenhausbehandlungen

Bei einem Krankenhausaufenthalt kann man zur seelischen Unterstützung, begleitend zur ärtzlich verordneten Therapiedie sogenannten Notfall-Globuli von Dr. Bach für das Kind und die Eltern geben“, empfi ehlt Sabine Fischer, PTA und Spezialistin für Naturheilkunde in der Apotheke Leuben. „Diese werden eingenommen, wenn man seelisch aufgewühlt ist und/oder einem etwas Un-angenehmes bevorsteht. Die Notfall-Globuli helfen dabei, dieses traumatische Erlebnis besser zu verarbeiten.“

Falls eine Operation ansteht, kann man davor und danach Arnica-Globuli zur Unterstützung der Wundheilung einnehmen. So werden Blutungen schneller gestillt. Auch die heilende Wirkung der Staphisagria kann hier sehr hilfreich sein. Nux vomica ist das Mittel der Wahl, wenn Narkosen im Allgemeinen nicht so gut vertragen werden. Zudem hilft es, die Endprodukte der vielen

Arzneimittel, die bei operativen Eingriff en gegeben werden, besser aus dem Körper auszuscheiden.

Bei „nervenden“ Schmerzen, die durch Nervenver-letzungen hervorgerufen werden, hilft Hypericum. Dieses Mittel hellt außerdem die Stimmung auf. Wenn ein kleiner oder

großer Patient sich „ausgesaugt“ fühlt, viel Blut oder andere Körperflüssigkeiten verloren hat, hilft ihm China offi cinalis („Fieberrinde“) wieder auf die Beine.

Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal sollten immer in die zusätzliche Therapie einbezogen

werden. (sr)

Weitere Infos gibt es unter www.wunderapotheke.de

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11November 2014 | SPEZIAL | eltern,Kind+Kegel

lGesunde Kindheit

Kliniktasche packen für stationäre Aufnahmen von Kindern

Häu� g gestellte Fragen• Wann sind die Besuchszeiten?

In vielen Kinderstationen gibt es keine festen Besuchszeiten. Zumeist ist es auch möglich, dass Eltern stets an der Seite ihres Kindes sind.

• Ist der Besuch von Geschwistern erlaubt?Der Besuch ist prinzipiell jederzeit möglich. Sollte jedoch ein Geschwisterkind unter einer Infektionskrankheit leiden, so klären Sie bitte mit dem Stationsarzt die Möglichkeit des Besuchs ab.

• Wie lange muss mein Kind bleiben?Die Behandlungsdauer hängt natürlich wesentlich vom individuellen Verlauf und der Schwere der Krankheit ab. Über die genaue Dauer können Sie mit den behan-delnden Ärzten und den Stationsschwestern sprechen.

Daran sollten Sie für den Aufenthalt Ihres Kindes im Krankenhaus denken:• Einweisung des Kinderarztes (bei geplanter

Krankenhausbehandlung)• Medizinische Dokumente (Vorsorgeheft,

Impfpass, alte Arztbriefe, ggf. Allergiepass, Röntgenbilder)

• Medikamente• Versichertenkarte(n)• Kuscheltier/ggf. Schnuller• Lieblingsspielzeug, für größere Kinder: Lieb-

lingsbuch, Musik• Schlafanzug (auch zum Wechseln)• Zahnbürste, Zahnpasta• normale Kleidung, Schuhe, Hausschuhe• Badeschuhe zum Duschen• Wenn das Kind nur besondere Nahrung zu

sich nimmt, diese evtl. mitbringen.• Bei absehbar längerem Aufenthalt schul-

pfl ichtiger Kinder: Schulsachen.

Kinder im Krankenhaus freuen sich, wenn sich die Eltern , Verwandte oder die Kinderschwestern auf der Station Zeit nehmen, gemeinsam Spiele zu spielen oder zu lesen, wie hier im Städtischen Krankenhaus Dresden Neustadt.

Lesen Sie im Bildungskonzept in dieser eltern,Kind+Kegel auf Seite 6 in unserem Bildungskonzept über die Krankenhausschule in der Dresdner Uniklinik.

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12 eltern,Kind+Kegel | SPEZIAL | November 2014

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Kinderfreundlichkeit ist Gesundheitsvorsorge

Mangelnde Möglichkeiten für Kinder im öff entlichen Raum

Zur gesunden Entwicklung von Kindern können nicht nur Eltern beitragen, sondern auch die Po-litik. Das Deutsche Kinderhilfswerk beispielsweise fordert Bund, Länder und Kommunen auf, ge-sunde Entwicklungsbedingungen für Kindern im öff entlichen Raum stärker zu fördern. „Mittlerweile weisen verschiedene Erhebungen darauf hin, dass wir rund einem Viertel der Kinder gesunde Entwicklungsbedingungen im öff entlichen Raum vorenthalten. Dabei ist der öff entliche Raum der Ort, auf den Politik unmittelbar Einfl uss nehmen kann. Es ist also an der Zeit, durch eine stärker auf Kinder bezogene Politik eine kinderfreund-lichere Gesellschaft zu schaff en“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Die Kinderstudie „Raum für Kinderspiel!“ hat festgestellt, dass sich eine kinderfreundliche Stadtplanung und die Möglichkeiten zum selbst-bestimmten Spielen maßgeblich auf die Lebens-qualität und Entwicklungschancen von Kindern auswirken. Kinder aus sehr kinderfreundlichen Stadtteilen spielen täglich durchschnittlich fast zwei Stunden alleine ohne Aufsicht draußen. In Stadtteilen mit ungünstigen Wohnbedingungen verbringen Kinder lediglich eine Viertelstunde mit dem Spielen an der frischen Luft. Sie ha-ben deshalb weniger soziale Erfahrungen mit Gleichaltrigen, einen deutlich höheren Medi-enkonsum und nutzen seltener organisierte Freizeit- und Sportangebote in ihrem Stadtteil. Zu den ungünstigen Wohnbedingungen zählen beispielsweise stark befahrene Straßen, schwer erreichbare Spielplätze oder von den Eltern befürchtete soziale Gefahren.

So gaben in einer bundesweiten Online-Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks (2000 Befragte) 75 Prozent der Kinder an, dass es Orte gibt, an de-nen sie nicht spielen dürfen, weil die Eltern ihnen verbieten, dort alleine hinzugehen. Außerdem ist die Umgebung ihrer Wohnung für viele Kinder we-nig anregend. Beim LBS-Kinderbarometer (11000 Befragte 2013) gab nur ein Drittel der Kinder an, in ihrer Wohnumgebung alles spielen zu können, was sie spielen wollen. Ein Fünftel der Befragten war jedoch der Meinung, dass sie nur wenig oder gar nicht ihren Wünschen entsprechend spielen können. Nur zwei Drittel der Kinder konnten ihren Lieblingsfreizeitplatz zu Fuß erreichen und jedes fünfte Kind vermisste attraktive Treff punkte.

Spielplatzsituation in Dresden

In Dresden gibt es derzeit 839 Spielplätze, von denen fast 200 vom zuständigen Amt für Stadt-grün und Abfallwirtschaft verwaltet werden. Diese hohe Zahl verteilt sich jedoch sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Stadtgebiete. Während beispielsweise im Ortsamtsbereich (OA) Altstadt 120 und im OA Blasewitz 141 Spielfl ächen zur Verfügung stehen, sind es im OA Pieschen nur 77, im OA Neustadt gerade mal 40. In den Ortschaften sind die Zahlen noch kleiner.„Der Bedarf an Spielfl ächen in der Stadt Dresden ist nicht gedeckt“, so Detlef Thiel, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. „Bei Kindern von sechs bis elf Jahren beträgt der Versorgungs-grad 53 Prozent, bei Jugendlichen gerade mal 38 Prozent.“ In Johannstadt Nord, der Äußeren Neustadt, Pieschen, Cotta, Tolkewitz, Seidnitz und Striesen beispielsweise mangelt es sowohl an Plät-zen für Sechs- bis Elfj ährige als auch an Plätzen für Jugendliche. Der Bedarf an Spielplätzen wird über verschiedene Kriterien ermittelt. Dies sind zum einen die Wohndichte und die Prognose der Kinder und Jugendlichen. Zum anderen spielen soziale Indikatoren wie Arbeitslosigkeit und städtebauli-

che Strukturen mit hinein, also wie die Flächen bebaut sind, was geplant ist und was an Freifl ächen nutzbar ist. Ob und wo neu gebaut oder saniert wird, hängt außerdem von den fi nanziellen und personellen Mitteln ab.

„Leider fehlen uns die Mittel, um den Mehrbedarf abzudecken. Die Budgetlücke wird immer größer, so dass wir uns immer mehr auf Pfl ege und In-standsetzung konzentrieren müssen. Im nächsten Doppelhaushalt 2015/16 sind überhaupt keine Spielplatzneubauvorhaben möglich“, bedauert Amtsleiter Thiel. „Aufgrund des Bevölkerungs-wachstums wird der Bedarf an Spielplätzen und deren Erhaltung stetig wachsen. Um ein angemes-senes Budget zu erhalten, müssen die politischen Entscheidungsträger klare Prioritäten setzen.“

Kinderfreundlichkeit erschöpft sich nicht im Schaf-fen von Kitaplätzen. Kleine Kinder werden groß und wollen ihren Aktionsradius erweitern. Sie wollen sich in der Stadt bewegen, spielen, Freunde treff en. Alle diese Dinge sind für ein gesundes Aufwachsen nötig. (vf )

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13November 2014 | SPEZIAL | eltern,Kind+Kegel

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Orthopädietechnik – wer denkt bei diesem Wort nicht an Schuheinlagen, Stützstrümpfe, alte Men-schen? Sebastian Habel, Orthopädietechnikermeis-ter, bestätigt: „Die Menschen werden immer älter und dadurch steigt der Bedarf an Hilfsmitteln für Mobilität und Pfl ege. Doch leider ist – nach dem, was wir mitbekommen – auch im Kinderbereich ein steigender Bedarf festzustellen.“ Seine Firma art of people hat sich unter anderem auf Kinderversor-gung spezialisiert.

„Wir sind einerseits Dienstleister, andererseits Vermittler zwischen unseren Kunden und den Krankenkassen“, beschreibt Habel seine Tätigkeit. Da sind auf der einen Seite ein Kind mit seinen El-tern, Fachärzte, Therapeuten und andere Beteiligte, die unterschiedliche Vorstellungen davon haben, welche Hilfsmittel sinnvoll und notwendig sind. Auf der anderen Seite stehen die Krankenkassen, die bestimmte wirtschaftliche Vorgaben haben. „Technisch können wir vieles umsetzen. Aber wenn die Kosten dann an den Eltern hängenbleiben, ist das kaum realisierbar. Darum müssen wir Kompro-misse fi nden, die möglichst allen gerecht werden“, erläutert Habel.

Mit manchen Krankenkassen ist die Zusammenar-beit leicht, andere Krankenkassen lehnen Aufträge schneller ab. „Die Krankenkasse von vorherein als Gegner zu sehen, ist jedoch der falsche Weg. Zum Wohle des Kindes muss man sich da zusammen-tun“, betont Habel. Wenn sich allerdings eine Kasse komplett gegen die Kostenübernahme wehrt, kann man auch über einen Wechsel nachdenken.

Unabhängig davon ist es immer von Vorteil, wenn Eltern sich gut informiert haben und wissen, was sie wollen. So können sie auf Augenhöhe

mitreden und ihr Wahlrecht voll ausschöpfen: Sowohl Ärzte als auch Therapeuten, Krankenhaus und Sanitätshaus können frei gewählt werden, solange sie einen Vertrag mit der entsprechenden Krankenkasse haben.

Habel rät außerdem: „Wir müssen zwar mit Fotos oder Videos den therapeutischen Eff ekt unserer Hilfsmittel belegen, dürfen aber diese Dokumenta-tion nicht zusammen mit dem Kostenvoranschlag an die Kassen schicken. Da kann es helfen, wenn die Eltern mit dem Kind persönlich bei der Kasse vor-sprechen, so dass dem Formular auch ein Gesicht, ein Mensch zugeordnet werden kann. Dann fällt die Ablehnung wesentlich schwerer. Im Senioren-bereich sind die Hilfsmittel und Kassenleistungen fast komplett durchkonfektioniert und durchstan-dardisiert. Im Bereich der Kinderversorgung gibt es hingegen viel Spielraum. Jede Entscheidung ist eine Einzelfallentscheidung, die genau geprüft wird. Da helfen gute Argumente durchaus, wenn man Widerspruch einlegt, weil ein Antrag zunächst abgelehnt wurde.“

Bei Sonderwünschen wie Farb- oder Motivwahl müssen Eltern jedoch meist selbst in die Tasche greifen. Mitunter wird der Orthopädietechniker-meister mit unrealistischen Vorstellungen von Eltern konfrontiert. „Das liegt nicht immer am mangelnden technischen oder medizinischen Verständnis“, gibt Habel zu bedenken. „Oft fällt es Eltern einfach nur schwer, sich mit der Situation ihres Kindes zu arrangieren. Dabei unterschätzen sie ihre Kinder, die als Lebenskünstler versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Darin können wir sie unterstützen, aber wir können nicht das Unmögliche möglich machen.“ (vf )

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Sebastian Habel hat sich auf die Versorgung von klei-nen Patienten mit Orthopädietechnik spezialisiert.

14 eltern,Kind+Kegel | SPEZIAL | November 2014

Direkt vor den Toren der Landeshauptstadt Dresden befi ndet sich im Krei-schaer Ortsteil Zscheckwitz das Rehabilitationszentrum für Kinder, Jugend-liche und junge Erwachsene der Klinik Bavaria. Dieses Zentrum ist eines der wenigen Rehabilitationszentren in Deutschland mit einem umfassen-den Angebot an medizinischen und therapeutischen Behandlungsmöglich-keiten in unterschiedlichen Fachabteilungen. Diese reichen von der Intensiv-therapie über die weiterführende Rehabilitation bis hin zur schulischen und berufl ichen Reintegration. Apparativ sind alle Möglichkeiten der modernen Diagnostik und Therapie vorhanden.

Seit dem 1.1.2014 gibt es neben den bisherig bestehenden Behandlungs-schwerpunkten einen weiteren Schwerpunktbereich. Ausgehend von einer Zunahme des Rehabilitationsbedarfes in der Altersgruppe Neugeborene, Säuglinge und Kleinstkinder haben wir die bestehenden Möglichkeiten er-weitert und intensiviert. Es wurde neben dem schon existierenden Intensiv-bereich mit auf Säuglinge zugeschnittenen Möglichkeiten der invasiven Be-atmung, der atmungsunterstützenden Techniken (z. B. CPAP, Highfl ow) und der kontinuierlichen Überwachung eine zusätzliche Station geschaffen und aufgebaut, die speziell auf diese Altergruppe (0–2 Jahre) abgestimmt ist.

Und so umfassend wie die therapeutischen Rehabilitationsmaßnahmen sind, so liebevoll kümmern sich die Mitarbeiter um die Betreuung der gro-ßen und kleinen Patienten.

Die Station als zeitweiliges Zuhause für die Kinder......bietet geräumige und freundlich eingerichtete Zweibettzimmer. Die Kinder und Jugendlichen werden entsprechend ihres Alters und der Erkrankung untergebracht. Medizinisch notwendige Begleitpersonen wohnen für die Dauer der Rehabilitationsmaßnahme in einem separaten Wohnbereich. Be-züglich einer Mitaufnahme einer Begleitperson sollte im Vorfeld des Aufent-

haltes Rücksprache mit der Belegungsabteilung der Kinderklinik gehalten werden (siehe Kontaktdaten).

Der Wechsel der Therapien mit Spielangeboten......ermöglicht den Kindern, zwischen den therapeutischen Maßnahmen durchzuatmen. In dieser Zeit beschäftigen sich Sozialpädagogen und Erzie-her mit den kleinen Patienten. Bei den jüngeren Patienten begleitet in der Regel eine mitreisende Begleitperson die Kinder zu den Behandlungen. Hier erfahren diese, wie sie die begonnenen Therapien zu Hause weiterführen können. Den älteren Kindern und Jugendlichen werden ebenfalls Therapie-empfehlungen für die Zeit nach der Rehabilitation mit nach Hause gegeben.

Für die freie Zeit zwischen und nach den Therapien gibt es entsprechend der unterschiedlichen Altersstruktur unserer Patienten vielfältige Angebo-te wie z. B Sport und kreative Arbeitsgemeinschaften. Außerdem bieten die Spielzimmer auf allen Stationen Raum für Austausch und freies Spiel. Spielplätze und ein kleines Steichelgehege ganz in der Nähe ermöglichen Abwechslung an der frischen Luft. Lustige Veranstaltungen mit Clowns bringen nicht nur Kinderherzen zum Lachen.

Die Eltern als Begleitpersonen......stehen zwar nicht im Mittelpunkt der Rehabilitationsmaßnahme, benö-tigen oft aber auch einen verständnisvollen Zuhörer und Möglichkeiten der Erholung. Deshalb bietet die Klinik BAVARIA Gesprächsrunden und regelmäßige Elterntreffs an, wo sich mitreisende Mütter und Väter aus-tauschen können. Unser Sozialdienst berät die Eltern u. a. über Leistungen der Kranken- und Pfl egeversicherung, zu Fragen des Schwerbehinderten-rechts u.v.m. Außerdem gibt es Möglichkeiten der sportlichen Betätigung, gemeinsame Bastelangebote mit den Kindern in gemütlicher Atmosphäre und verschiedene andere Freizeitmöglichkeiten.

Die Kinderklinik der Klinik BAVARIA in Kreischa/Zscheckwitz

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kostenfreie Infoline

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Sie haben Fragen? Wir beraten Sie gern!KLINIK BAVARIA Kreischa/Zscheckwitz

Unsere Fachbereiche der Kinder- und Jugendmedizin Neurologie Phase B, C, D und Neuropädiatrie Phase B, C, D Onkologie und Hämatologie Orthopädie und Rheumatologie Kardiologie Stoffwechsdel Nephrologie Andere Kinder- und Jugenderkrankungen

Unsere Therapiebereiche Physiotherapie Musiktherapie Sporttherapie Neuropsychologie(u. a. Hippotherapie, und klinische Psychologietherap. Bogenschießen) Sozialdienst Physikalische Therapie Ernährungsberatung Ergotherapie Klinik- und Krankenhausschule Logopädie

OT Zscheckwitz 1 – 301731 Kreischa

Tel.: 035206 6-3780Fax: 035206 6-3333

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