Grundkurs Judentum

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    I. Das Judentum in den Anfängen

    In diesem ersten Kapitel des Grundkurses will ich in Anlehnung an das bisher Gesagte die Thesen von Shaye J. D. Cohen untermau-ern, die er in seinem wichtigen Buch „The Beginnings of Jewishness. Boundaries, Varieties, Uncertainties”8 äußert. Demnach sei dasJudentum in der Antike als Ethnie, als Volksgemeinschaft zu verstehen. Ich will dies in der Folge begründen.

    1.Der Begriff „Jude(n)“

    Sehr häufig wird unter dem Begriff Judentum auch die Geschichte Israels, wie sie im Tenach oder christlich gesprochen im Alten Tes-

    tament gezeichnet ist, verstanden.Sieht man genauer zu, so wird der hebräische Begriff für „Juden“, nämlich „(ha-)Jehudim“ bzw. das aram. „Jehudaje“ jedoch in denbiblischen Schriften erst in exilisch-nachexilischer Zeit verwendet und bezeichnet die ins Exil (586-538v.) geführten (Jeremia 52,28-30;Daniel 2,25; 3,8.12; 5,13; 6,14; 13,4) und aus dem Exil zurückgekehrten Bewohner der Provinz Judäa, im Esterbuch die im persischenReich lebenden judäischen Abkömmlinge des Exils.Genau genommen ist also von einem Judentum nicht vor dem babylonischen Exil zu sprechen.

    2. Jude als Bezeichnung für „Judäer“

    Vielmehr ist davon auszugehen, dass „Jude(n)“ in den Anfängen nichts anderes als die Bezeichnung für eine geografisch lokalisierba-re ethnische Gruppe ist, eben die Judäer.Genauer gesagt meint die Bibel einen bestimmten Teil dieser Judäer, nämlich

    a) jene, die ins Exil geführt wurden. Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei um eine Oberschicht und um nützliche Fachar-beiter handelte, nicht um das gesamte Volk;

    b) jene, die nach dem Edikt des persischen Königs Kyros die Erlaubnis erhielten, aus Babylonien in ihre Heimat zurückzukehren.Wenn man weiters davon ausgeht, dass nur mehr die wenigsten Exilierten 538 am Leben sind, handelt es sich damit in derMehrzahl um die Zweite und Dritte Generation einer Elite aus Judäa.

    Ein Teil dieser Gruppe bleibt in der Diaspora. Auf sie rekurriert das Buch Ester, auch wenn es selbst einige Zeit später entstanden ist.Ein anderer Teil dieser Gruppe geht nach Judäa und verarbeitet ihre Wanderung in das Land als eine Form des von Gott initiiertenExodus. Und sie bemüht sich nach Kräften, im Land, das sie nun gestaltet, Strukturen zu errichten, die eine eigenständige Identitätmöglich machen.

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      Berkeley 1999.

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    Beschneidung und Übernahme der Gebräuche der Judäer machte die Konvertiten zu Mitgliedern einer judäischen Politeia , wobei derin der griechischen Antike so wichtige Begriff „Politeia“ sowohl eine Bürgerschaft wie auch eine Lebensweise bezeichnet. So wurden

    während der Herrschaft des Johannes Hyrkan die Idumäer in das judäische Volkswesen integriert.16

     Die Grundlagen des Judentums sind gelegt. Bis zum heutigen Datum ist Konversion ins Judentum eine Möglichkeit, die allen Men-schen ohne Rücksicht auf Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft offen steht.Berühmten Konvertiten wie Sammy Davis jr., Marilyn Monroe oder Liz Taylor stehen in einer Reihe zahlreicher Frauen und Männer,die diesen Vorgang vollziehen. Wer nach orthodoxem Ritus konvertiert, hat heute Anrecht auf die israelische Staatsbürgerschaft. Derisraelische Staat ist sicher nicht eins zu eins mit dem hasmonäischen Judäa zu vergleichen, die Grundidee einer umfassenden Ge-meinschaft Judentum, einer Politeia, ist aber erhalten geblieben.

    Damit will ich diesen ersten Teil beschließen. Er sollte zeigen, dass wir von einem Judentum erst mit der Erfahrung des Exils und dannvor allem mit der Werdung des judäischen Volkes nach dem Exil sprechen können. Seine kulturelle Verankerung erhält dieses „judäi-sche“ Judentum durch die Tora, den Pentateuch. Sabbat und Beschneidung sind wichtige Marker dieses Judentums, dessen Mitte derTempel auf dem Zion darstellt.

    16  Josephus (AJ 13.257f. u.ö.) und Ptolemäus  (Stern, Authors 146) beschreiben sie als gewaltsam, während sie Strabo – der im übrigen die Judäer als Ab-kömmlinge der Ägypter ansah - als freiwilligen Entschluss der Idumäer betrachtete, der auf die Überzeugungsarbeit des Aristobul zurückging (Stern, Authors100; 115; AJ 13.319). Alexander Polyhistor behauptete sogar, dass der Name Judäa auf die Kinder der sagenumwobenen Semiramis zurückging, die Judaund Idumäa hießen (Stern, Authors 53).

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    Literatur zu den ersten beiden Teilen:

    Baltrusch Ernst, Die Juden und das Römische Reich. Geschichte einer konfliktreichen Beziehung, Darmstadt 2002.Barth Frederic (Hg.), Ethnic Groups and Boundaries: The Organization of Cultural Difference, Bergen: Universitets Forlaget, 1969Cohen Shaye J.D., The Beginnings of Jewishness. Boundaries, Varieties, Uncertainties, Bekeley 1999.Dexinger Ferdinand/Reinhard Pummer (Hgg.), Die Samaritaner (WdF 604), Darmstadt 1992.Hall Stuart, Cultural Identity and Diaspora, in: J. Rutherford (Ed.), Identity, Community, and Cultural Difference, London 1990Lange Armin/Hermann Lichtenberger, Qumran: TRE 28 (1997) 45-79.Neher André, Jüdische Identität. Einführung in den Judaismus. Aus dem Französischen von Holger Fock, Hamburg 1995 (Original

    Paris 1989).

    Neher André, Le dur bonheur, d´être juif, Paris 1978.Saldarini Anthony J., Pharisees, Scribes and Sadduccees in Palestinian Society, Edinburgh 1989.Silberstein Laurence J., Others Within and Without, in: L. J. Silberstein/R. L. Cohn (Hgg.), The Other in Jewish Thought and History.

    Constructions of Jewish Culture and Identity, (New Perspectives on Jewish Studies), New York 1994, 1-34.Smith Anthony D., The Ethnic Revival, Cambridge 1981.Stemberger Günter, Pharisäer, Sadduzäer, Essener (SBS 144), StuttgartStegemann Wolfgang, Christentum als universalisiertes Judentum, Anfragen an G. Theißens „Theorie des Urchristentums“, KuI 2

    (2001), 130-148.Stern Menachem, Greek and Latin Authors on Jews and Judaism, Publications of the Israel Academy of Sciences and Humanities:Section of Humanities (Fontes ad res Judaicas spectantes), Jerusalem, 3 Bde., 1974-1984 = Stern, Authors.

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    Im Erwachsenenalter sollen sie ihre Weisheit und ihre Kenntnis der Bibel dazu verwenden, Lebensregeln aufzustellen, vorhandeneÜberlieferungen und Erfahrungen zu sammeln, zu diskutieren und letztlich niederzuschreiben. Die Lebensweisungen der Bibel heißen

    auf hebr. Tora, was nicht einfach mit unserem Verständnis von Gesetz, wie es vor allem im Bereich protestantischer Theologie oft ver-standen wird, gleichzusetzen ist, sondern eine lebensspendende und den Alltag befruchtende Weisung meint, die aus Gottes Offenba-rung abgeleitet das konkrete Leben der Juden bestimmt.

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    Versuch einer Systematisierung und Begründung der "Nähe" oder "Ferne" zu Israel 

    Bezug zu Israel Gruppe BegründungVoll zu Israel gerechnet  Konvertiten, Sünder  Annahme aller Gebote 

    Israel mit Einschränkungen/Grauzone  Ammei ha-Aretz 

    Akzeptanz der Gebote

    Aber Laxheit und Unverstand, Kritik an Toralehrern; Mordverdacht Eine Vorstufe zu Israel  Sklaven  fehlende Freiheit 

    Eine eigene Gruppe  Sadduzäer  Diskussion um Wert der Konversion, Ablehnung der kommenden Welt und derAuferstehung 

    Zu Israel zu rechnen, aber den Völkern vergleichbar und in halachischen Be-

    langen mitunter wie Nichtjuden zu behandeln 

    Kutim

    Apostaten

    Häretiker

    Ablehnung der mündlichen Tora oder Teile der Tora, Verdacht des Götzen-dienstes; Ablehnung der kommenden Welt und der Auferstehung Ablehnung der mündlichen Tora oder Teile der Tora, Verdacht des Götzen-dienstes; Beschneidung rückgängig gemacht Ablehnung der mündlichen Tora oder Teile der Tora, Verdacht des Götzen-dienstes; Beschneidung rückgängig gemacht; Ablehnung der kommenden

    Welt und der Auferstehung 

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    Jüdische Feste

    Einführungen unterhttp://www.bnaibrith.ch/juedische1.htm 

    http://www.hagalil.com/judentum/feiertage/index.htm 

    FastenErst-geborene14. Nisan 

    Pesach 115. Nisan 

    Pesach 216. NisanOmer 

    Pesach 317. Nisan 

    Pesach 418. Nisan 

    Pesach 519. Nisan 

    Pesach 620. Nisan 

    Pesach 721. Nisan 

    Pesach 822. Nisan 

    Jom HaShoa26. Nisan 

    Jom HaZikaron2. Ijar 

    JomHaAtzma'ut3. Ijar 

    Pesach Sheini14. Ijar 

    Lag B'Omer18. Ijar 

    JerusalemTag28. Ijar 

    Shawuot 16. Siwan 

    Shawuot 27. Siwan  17. Tammus  "Drei Wochen" 

    Tishabe' Aw9. Aw 

    Tu be'Aw15. Aw 

    BeginnSlichotElul 

    RoshHaShana1. Tischri 

    RoshHaShana2. Tischri 

    Gedalja Fasten3. Tischri 

    Jom Kippur10. Tischri 

    Sukkot 115. Tischri 

    Sukkot 216. Tischri 

    Sukkot 317. Tischri 

    Sukkot 418. Tischri 

    Sukkot 519. Tischri 

    Sukkot 620. Tischri 

    Hoshana Rabba

    21. Tischri 

    ScheminiAtzeret

    22. Tischri 

    Simchat Tora

    23. Tischri 

    Chanukka 1

    25. Kislew 

    Chanukka 2

    26. Kislew 

    Chanukka 3

    27. Kislew 

    Chanukka 4

    28. Kislew 

    Chanukka 5

    29. Kislew 

    Chanukka 6

    1. Tewet 

    Chanukka 72. Tewet 

    Chanukka 83. Tewet  10. Tewet 

    Tu Bishvat15. Shevat 

    EstherFasten13. Adar 

    Purim14. Adar 

    Shushan Purim15. Adar 

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    Reader zum Grundkurs „Judentum“

    zur begleitenden Lektüre und Prüfungsvorbereitung

    Inhalt: Quellen:Glossar http://www.oppisworld.de/zeit/juden/judenlex.htm; http://www.etrend.ch/fundgrube/win_fundgrube/pal_glossar.htmStichworte zum Juden-tum in den Anfängen

    zusammengestellt von: Gerhard Langer

    Sadduzäer; Pharisäer aus: Theologische Realenzyklopädie (TRE)Der Jude Jesus Vortrag und Artikel: Jüdische Stimmen zu Jesus, Protokolle zur Bibel 5/2 (1996) 95-107 und weiteres Material zur

    Rezeption, von: Gerhard LangerTempel und Synagoge u.a.: Der Tempel. Ort der „Nichtdarstellung“ Gottes, von: David Banon (Strassbourg-Lausanne): WuUdB (DerTempel) 33-37.„Als ob sie vor mir ein Opfer dargebracht hätten“. Erinnerungen an den Tempel in der Liturgie der Synagoge, von:Clemens Leonhard.Bemerkungen zum sozialgeschichtlichen Hintergrund der Entwicklung der Synagoge von: Gerhard Langer, Proto-kolle zur Bibel 2, 1993, 47-59.

    Michael F. Mach, „Etwas Tempel“: WuUdB (Der Tempel) 38-40.Jüdische Gruppen nachden Rabbinen

    nach: Sacha Stern, Jewish Identity in Early Rabbinic Writings (Arbeiten zur Geschichte des Antiken Judentumsund des Urchristentums XXIII), Leiden-New York-Köln 1994.

    Das „Höre Israel“Das „Schmone Esre“ (18-Gebet)

    Übersetzung: Jakob Petuchowski

    Talmud Arbeitsblatt LangerDas erste und zweiteGebot

    aus: Johannes Schaber (Hg.), Gemeinsame Wurzeln. Der Gottesglaube im Judentum, Christentum und Islam(Schriftenreihe der Ottobeurer Studienwoche 3), Leutesdorf 2002, von: Alfred Bodenheimer und Gerhard Langer

    Menschenrechte Menschenrechte und Menschenwürde in der rabbinischen Literatur, in: Jahrbuch für Biblische Theologie 15(2000), 67-92, von: Gerhard Langer

    Jüdische Feste http://www.zum.de/Faecher/Eth/SA/stoff6/juden_feste.htm Die Juden in Spanien Zwischen Duldung und Verfolgung. Das Schicksal der Juden im christlichen Spanien, in: Rainer Kampling/Bruno

    Schlegelberger (Hg.), Wahrnehmung des Fremden… Berlin 1996, von: Mariano DelgadoMaimonides in: Günter Stemberger (Hg.), Die Juden. Ein historisches Lesebuch, München 1990, von: Heinrich und Marie Si-

    monDer Wiener Judenplatz von: Gerhard Langer

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    Kabbala von: Gerhard LangerDer Zionismus Kalischer, Alkalai, Achad ha-Am, Herzl, aus: Profile des Zionismus. Die geistigen Ursprünge des Staates Israel,

    Gütersloh 1998, von: Shlomo Avineri

    Stichworte zum Judentum in den Anfängen

    Perserreich: Juda als persische ProvinzAutonomieSchriften wie die Tempelrolle entstehen als „Ergänzung zur Tora“, die in Qumran tradiert, aber nicht in den Kanon kamen

    Tora als Grundgesetz (Pentateuch)Tempel als politisches und religiöses ZentrumHohepriester als Oberhaupt – kein König (loyal zu Persien)Judentum als ethnische Gemeinschaft mit kultureller Identität, die auf der Tora beruht: Feierliche Proklamation der Tora (Neh 9-10): Bun-deserneuerung -Rückbezug auf IsraelEsra als Schriftgelehrter  (Esr 7,6)Etwa 100.000 Juden

    Ptolemäische Herrschaft (ab 301v.)Septuaginta entsteht als Übersetzung der Tora „für“ Ptolemaios II. Philadelphos 382-246v.

    Seleukidesche Herrschaft (ab 198v.)Autonomie gefährdetHellenistisches System angestrebtTempel geschändetReligiöse Aktivität unterbundenAber auch Hinweise auf Attraktivität der hellenistischen KulturJudentum als religiöse BekenntnisbewegungBeschneidung, Sabbat und Feste haben besondere BedeutungApokalyptische Bewegungen entstehen: Hoffnung auf radikale Änderung der politischen Verhältnisse, GeschichtsbruchWeisheitsliteratur an der Blüte: Bewältigung des DaseinsIdeal des Schriftgelehrten (Sira)

    Abgeschlossener Kanon der Prophetenschriften

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    Makkabäer (ab 167v.)Kriegerisch in Guerillakrieg zuerst Autonomie, dann Unabhängigkeit erzwungenTempel als religiöses Zentrum 164v.wieder eingeweiht: Chanukka

    HasmonäerreichStaatliche UnabhängigkeitHellenistische Verfassung des StaatesÜbernahme der Ethnarchen-, Hohepriester- und Feldherrnwürde (Strategos) (Simon): Verbindungen zu Rom und Sparta („Verwandtschaft“: 1Makk 12)Unter Johannes Hyrkan I. (135/34-104) KönigsherrschaftWiderstand der „Frommen“ gegen diese ÄmterkumulationApokalyptische Bewegungen stark: Periodisierung der Geschichte, Zusatzoffenbarung wichtig -

    sog. zwischentestamentliche Literatur (besser: Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit) beginnt: Henoch, Jubiläen, Testamente der 12Patriarchen...Vergrößerung des Staatsgebietes; HegemonieBürgerkrieg um die Frage des Vorrangs vor politischer oder kulturell/religiöser IdentitätsausprägungPharisäer und Sadduzäer erscheinenDiasporazentren:  Alexandrien(500.000? Juden – 1/3 der Bevölkerung)

    Rom

    Diaspora :Alexandrien Bestrebungen nach Polisbürgerrechten und PrivilegienGleichzeitig Bindung an Judäa

    Philo von Alexandrien

    Nützt die Wirren zur politischen Einflussnahme

    63v. Einzug des Pompeius in Jerusalem

    Verbündeter Rom wurde als neutraler Garant der Unabhängigkeitmissverstanden

    Globale Interessen Roms, Erweiterung und Sicherung der Grenzen;politisches Interesse an der RegionZerschlagung des HasmonäerstaatsEinsetzung des Herodes (37-4): König (rex socius)Tempelbau als Zeichen seines „jüdischen“ Selbstverständnisses;messianisches SymbolVier herodianische Nachfolgestaaten6n. Judäa ProkuraturJudäa Quelle persönlicher Bereicherung der Prokuratoren

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    Rom als Schutzmacht der JudenKonflikte mit Griechen und ÄgypternHerodesenkel Agrippa in Alexandrien gefeiert (37/38), erbost Nicht-

     juden: sie erheben einen schwachsinnigen Bettler zum „König derJuden“ und kreuzigen ihn dann.Caligula lässt Kaiserstauen in den Synagogen aufstellenRom lässt schließlich die Juden in einem Stadtviertel zusammen-pferchen,Besserung unter Claudius

    Diaspora : Negative Folgen des verlorenen Krieges, vor allem in An-tiochien; viele Kriegsgefangene wurden freigekauft; 115-117 Dias-poraaufstände

    Aufstand 66n. begründet im AutonomiestrebenAber auch große innere Uneinigkeit über Umgang mit RomVor 70n. etwa 7 Mio. Juden, 2,5 Mio. in Palästina70n. Zerstörung des Tempels unter Vespasian und seinem SohnTitus600.000 Tote (1/4 der Juden Palästinas)Legende um Jochanan ben Zakkai

    Konstitution des rabbinischen Judentums in Jabne bei JaffaWerke des Flavius Josephus (70-93)

    132-135 Bar Kokhba Aufstand in Palästina

    Jerusalem für Juden nach verlorenem Krieg verboten (Aelia capito-lina in Iudaea capta)

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    Isaak Markus Jost (1793 1860): Geschichte der Israeliten: verherrlichter Jesus inmitten degenerierter rabbinischer Kultur Juden sind treue Unter

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    Isaak Markus Jost (1793-1860): Geschichte der Israeliten: verherrlichter Jesus inmitten degenerierter rabbinischer Kultur. Juden sind treue Unter-tanen des Staates. Jesus habe durch seine Erneuerungstendenz den Hass der jüdischen Führung auf sich gezogen.

    Moses Hess bezeichnete das Christentum als „Gift“ für die Juden:

    Moses Hess, Rom und Jerusalem: die letzte Nationalitätenfrage, Leipzig 1899.

    Abraham Geiger: stellt Jesus als frommen Juden dar und zeichnet ihn als Pharisäer, der gegen die Sadduzäer auftrat. Die frühe Jesusbewegungsei von Sadduzäern infiltriert worden, um es für antipharisäische Kampagne dienstbar zu machen.Dazu Susannah Heschel, Der jüdische Jesus und das Christentum. Abraham Geigers Herausforderung an die christliche Theologie. - Dt.Erstausg. Berlin 2001.

    Zur Jesusinterpretationen im 20. Jh. siehe Armin Wallas, Rabbi Jeschua ben Josseph. Jüdische Jesus-Interpretation im 20. Jahrhundert, Das jüdi-sche Echo 46 (1997), 21-38. Gerhard Langer, Jüdische Stimmen zu Jesus, Protokolle zur Bibel 5 (1996) 95-107.

    Einige Autoren, die Jesusliteratur schrieben (dazu Wallas):Albert Ehrenstein (zu Ahasver)Joseph Klausner: Jeshu Hanozri (1922: wichtiges Werk: Jesus pharisäischer Rabbi, aber unpolitisch und in mess. Erwartung, Betonung der jüdi-schen Ethik)Emil Ludwig (Jesus jüdischer Prophet)

    Martin Buber (Jesus ein Am-ha-aretz, kein Pharisäer, später rückt er ihn in Nähe Pharisäer).

    Elijahu Rappoport: Buch Jeschua (1920: Jesus als Bundeserneuerer, Revolutionär gegen starres Gesetz).

    Eugen Hoeflich (wendet sich positiv der Judasfigur zu).

    Leo Baeck (befreit Jesus von dogmatischem „Ballast“: Jesus Jude unter Juden, Vision eines jüdischen Urevangeliums).

    Constantin Brunner: Unser Christus oder das Wesen des Genies (1921: Jesus Mystiker, größtes Phänomen jüdischen Prophetentums wiederdem Judentum zurückgeben, antizionistisch).

    Franz Werfel: Paulus unter den Juden (1926: Paulus ist Israels Selbsthass, gegen Gamaliel, der Gesetz und die „heilige Menschenverantwortung“gegen die „Menschwerdung Gottes“ betont, aber ambivalentes Ende. Jesus ist auch für den konvertierten Werfel letzter Typus jüdischer Mensch-lichkeit).

    Max Brod (zeichnet Jesus nationaljüdisch), 1952: Der Meister, wo er den Philosophen Maleagros von Gadara zu Jesus kommen lässt und Jesusals göttliche Person mit Liebeskraft beschreibt.

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    Schalom Asch: The Nazarene (1939): Schildert Jesus als pharisäischen Juden.

    Gerhard Langer

    Jüdische Stimmen zu Jesus, Protokolle zur Bibel 5/2 (1996) 95-107.

    In jüngerer Zeit läßt sich eine bemerkenswerte Wiederentdeckung Jesu durch jüdische Gelehrte feststellen. Dabei wird immer wieder auf seinetiefe Verwurzelung im Judentum hingewiesen. Die meisten Ansätze sind stark von (christlich-) dogmatischen Vorgaben wie Messiasvorstellungoder Hoheitstitel beeinflußt. Gefordert wird daher eine neue Diskussion um Jesus ohne christologische „Vor-Urteile“. . 

    Der Umgang des Judentums mit dem Christentum schien in den letzten Jahrzehnten ausgespannt zu sein zwischen den beiden Polen der völligenIgnoranz und dem massiven Bestreben nach Dialog.[1] Bis heute findet sich auf der einen Seite dieses Spektrums die extreme Orthodoxie, die mitdem Christentum schlechterdings nichts anzufangen weiß und sich auch nicht um Verständigung bemüht. Ihr Hauptanliegen ist die „Neuevangeli-sierung“ des Judentums von der Orthodoxie her.

    Daneben existiert nach wie vor eine berechtige Skepsis gegenüber dem Christentum auch in nichtorthodoxen Kreisen. Der Holocaust-TheologeEliezer Berkowitz formulierte es so: „Alles, was wir von den Christen wollen ist, daß sie ihre Finger von uns und unsern Kindern lassen“[2] Die an-dere, die dialogbereite Seite, wurde lange Zeit im deutschen Sprachraum von einigen wenigen Namen beherrscht, die von ganz unterschiedlicher

    Qualität zeugen.

    1. Flusser, Ben-Chorin, Lapide

    Neben Martin Buber, der Jesus stets als seinen „großen Bruder“[3] bezeichnete, sind Pinchas Lapide, Schalom Ben-Chorin oder David Flusserweiten Kreisen ein Begriff geworden. Während m. E. Pinchas Lapide im Judentum selbst kaum anerkannt wird, führte Schalom Ben-Chorin mitseinem Sohn eine liberale jüdische Gemeinde in Jerusalem (´Or Hadash), die inzwischen auch in Österreich einen Ableger hat. David Flusserwirkte jahrelang als Professor für Neues Testament und frühes Christentum an der Hebrew University in Jerusalem. Sein Vermittlungsversuch desChristentums soll Juden wie Christen betreffen. Flussers Zugang zu Jesus ist nun tatsächlich einige Beobachtungen wert. Bereits 1968 erschien

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    21  Vgl. die Arbeiten von F. W. Marquart oder C. Thoma.22 Vgl etwa: S Heschel Jüdisch feministische Theologie und Antijudaismus in christlich feministischer Theologie in: L Siegele Wenschkewitz

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    22  Vgl. etwa: S. Heschel, Jüdisch-feministische Theologie und Antijudaismus in christlich-feministischer Theologie, in: L. Siegele-Wenschkewitz(Hg.), Verdrängte Vergangenheit, die uns bedrängt. Feministische Theologie in der Verantwortung für die Geschichte, München 1988, 54-103. In neuerer Zeit erschienen zwei wichtige Sammelbände: C. Kohn-Ley/I. Korotin (Hg.), Der feministische „Sündenfall“, Wien 1994; L.

    Schottroff/M.-T. Wacker (Hg.), Von der Wurzel getragen. Christlich-feministische Exegese in Auseinandersetzung mit Antijudaismus (BiblicalInterpretation Series 17), Leiden u.a. 1996. In letzterem wenden sich christliche Theologinnen gegen die antijudaistische Ausdeutung der Bi-bel. Hervorzuheben ist der Artikel von M.S. Gnadt, „Abba isn´t Daddy“. Aspekte einer feministisch-befreiungstheologischen Revision des Ab-ba Jesu, 115-131.

    23  Schlangenbrut 51 (1995) 13.24  So zumindest nach D.H. Stern, Das jüdische Neue Testament. Eine Übersetzung des Neuen Testamentes, die seiner jüdischen Herkunft

    Rechnung trägt, Stuttgart 1994.25  Stern, Testament (Anm. 24) XXVI.26  G. Scholem, Zum Verständnis der messianischen Idee im Judentum, zuletzt in K. Koch/J.M. Schmidt (Hg.), Apokalyptik (WdF 365), Darm-

    stadt 1982, 327-369: 327.

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    Grundkurs Judentum Tempel und Synagoge

    soll Johanan ben Zakkai nach ARN B 31 (66f.) gesagt haben. Die kritische Sicht des Tempelbaus wird hier nach der Zerstörung 70 noch deutlicherals zuvor Die Erneuerung des Tempels wird mehr und mehr zur eschatologischen Hoffnung die Menschen nicht einlösen sollen Dies trifft

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    als zuvor. Die Erneuerung des Tempels wird mehr und mehr zur eschatologischen Hoffnung, die Menschen nicht einlösen sollen. Dies trifftschließlich auch auf die Tempelbaupläne des Kaisers Julian (361-363) zu.Zwischen 67 und 70, also am Höhepunkt des Aufstandes gegen Rom, wird von den radikalen Kräften, den Zeloten, ein Steinmetz zum Hohepries-

    ter ausgerufen, Pinchas ben Samuel aus Chafta. Josephus überschüttet diese Tat mit Spott (Bell 4,147-157). Tatsächlich aber stammte dieserPinchas aus zadokidischer Familie und sollte wohl nach den umstrittenen Hohepriestern der hasmonäischen Linie wieder unumstritten, auch fürdie Qumran-Leute akzeptabel sein. War er vielleicht gar in messianischer Absicht an die Spitze gesetzt worden? Dies läßt sich kaum mehr ent-scheiden, verliert sich doch seine Spur 70 im Untergang des Tempels selbst. Wahrscheinlich war er unter den Toten, da Titus alle Priester hinrich-ten ließ. Der Hebräerbrief, v.a. das Kap. 7 bringt einen Nachhall auf die hohepriesterlich-messianische Dimension, wenn er Christus als letztenHohepriester schlechthin darstellt.

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    Grundkurs Judentum Tempel und Synagoge

    ner Gericht ab, erfolgten auf Verlangen der Regierungsbehörden Ankündigungen aller Art, auch die sie diskriminierenden Eide mussten hier vonden Juden abgelegt werden. Ein Jude, der glaubte, dass ihm Unrecht geschehen wäre, und kein Mittel sah, zu seinem Recht zu gelangen, durfteden Gottesdienst unterbrechen, bis ihm Gerechtigkeit widerfahren war. Strenge Maßregeln waren getroffen, um hier Missbrauch vorzubeugen.Häufig bot die Synagoge auch der Schule Unterkunft, sie diente auch der Abhaltung politischer Versammlungen, Leichenfeiern und als Herbergefür durchreisende Glaubensbrüder. Auch Kirchen waren nicht immer ausschließlich (dem Gottesdienst vorbehalten. Bis zum Konzil von Lyon 1274

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    ( ywurden sie zuweilen auch als Verkaufshallen für Handelsmessen, für eine Königswahl und zuweilen auch für eine Gerichtssitzung genutzt. Aberdas waren nur Ausnahmen. Die Synagoge hingegen betrachtete all ihre Funktionen als gleichberechtigt. »Vor der jüdischen Schul«, »vor dem jüdischen Gericht« und »in der jüdischen Schul« steht in den (Urkunden gleichwertig nebeneinander als auswechselbares Synonym. Selbst Aus-weisungsedikte wurden, wie 1448 in Konstanz und 1498 in Nürnberg, den Juden in ihrer Synagoge kundgetan.

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    Grundkurs Judentum Talmud

    1. Es handelt sich um die Sammlung von Wissen zu allen Lebensbereichen, um Juden eine jüdische Weltsicht zu ermöglichen und zu jederFrage aus jüdischer Sicht diskutieren zu können.

    2. Die Peripherie, die „Minderheit“, rückt ins Zentrum, betrachtet die Welt mit ihren Augen, wodurch die „Mehrheit“ zur „Um“-Welt wird. Auf die-se Weise wird Geschichte der beherrschenden Kulturen mit einer Gegengeschichte interpretiert und relativiert.

    3. Jüdische Identität wird durch Abgrenzung von den anderen Kulturen und noch stärker durch inhaltliche Beschreibund des „richtigen“ Juden-

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    tums und Sinngebung definiert. Diese besteht in erster Liniea) im Studium der Torab) in der Heiligung des Alltags

    Bruchlinien verlaufen hier auch gegenüber innerjüdischen Gruppen.4. Juden wird eine Existenz in der Diaspora ermöglicht. Israel rückt als souveräner Staat in die Ferne. Erst der Messias wird Israel wieder in

     jüdische Hand geben. Die nur in Israel durchführbaren Gebote (landbezogene Gebote wie Eckenlass, Zehnten etc.) werden durch das Stu-dium der dafür vorgesehenen Perikopen ersetzt.

    5. Der Talmud rückt die rabbinische Existenz in den Mittelpunkt. Nicht mehr König, Krieger, Prophet, sondern der Toragelehrte beherrscht diegesellschaftliche Realität. Wissen ist Macht, die aber nicht missbraucht, sondern segenbringend eingesetzt werden soll.6. Mit den herrschenden Mächten und Kulturen ist friedvoll umzugehen. Vor Aufständen wird gewarnt. Die Tora ist das portative Vaterland des

    Judentums und seine Stütze über die Zeit.

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    Grundkurs Judentum Das erste und zweite Gebot

    zwischen Christen und orthodoxen Juden lässt aber noch auf sich warten. Diese wird nicht zuletzt auch davon abhängen, wie sehr Christen in derPraxis zeigen, dass sie das „Werk Esaus“ nicht tun.

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    Grundkurs Judentum Menschenrechte

    die verarmt in Amerika ankamen und ihr Leben als Hausierer fristen mussten, und charakterisiert auch die dritte Generation, die schon längst denAufstieg in das wohlhabende Bürgertum geschafft hat.“29 

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    29

      Klaus Hödl, Die jüdische Integration in den USA – ein Problem des Erfolgs? Das Jüdische Echo 46 (1998) 208-213, 213.

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    Grundkurs Judentum Kabbala

    Zweiundzwanzig grundlegende Buchstaben:Er gravierte sie mit StimmeEr meißelte sie mit GeistEr setzte sie in den MundAn fünf OrteAlef Chet He Ajin in die KehleGimel Jod Kav Quf in den GaumenDalet Tet Lamed Nun Tav in die ZungeSajin Samech Shin Resh Zade in die ZähneBet Vav Mem Pe in die Lippen.

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    Zweiundzwanzig grundlegende Buchstaben:

    Er ordnete sie in einem KreisWie eine Mauer mit 231 Toren.Der Kreis schwingt vor und zurück.Ein Zeichen dafür ist:Es gibt im Guten nichts über Freude (´Oneg)Es gibt im Bösen nichts unter Plage (Nega´)

    Wie?

    Er permutierte sie, wog sie, und transformierte sie,Alef mit ihnen allen,und sie alle mit AlefBet mit ihnen allen,und sie alle mit Bet.Sie wiederholen sich in einem Kreisund existieren in 231 Toren.

    Es findet sich, dass alles, was geschaffen war,und alles, was gesprochen war,aus einem Namen hervorging.David Blumenthal, der große Wissenschaftler aus der Atlanta Emory University, hat den sehr verdienstvollen Versuch unternommen, per Compu-ter den Sefer Jezira zu entschlüsseln. Ich versuche, Ihnen seine Ergebnisse zusammenzufassen:Man kann sich bemühen, die grundlegende Sequenz der Buchstaben zu rekonstruieren. Nach 5 ist jeder Buchstabe mit allen anderen Buchstabenzu kombinieren, nicht aber mit sich selbst. Das bringt 462 Buchstabenpaare (22 Buchstaben x 21 Buchstaben). Wenn man die Spiegelbilder weg

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    Grundkurs Judentum Kabbala

    Er setzte ihn in seinen Busen, küsste ihn auf sein Hauptund nannte ihn „Abraham mein Geliebter“ (Jes 41,8).Er schloss einen Bund mit ihmund mit den Kindern nach ihm auf ewig,wie es geschrieben steht:„Abraham glaubte Gott,und er rechnete es ihm als Rechtschaffenheit an“ (Gen 15,6).Er schloss einen Bund mit ihmzwischen den zehn Fingern seiner Hände–  das ist der Bund der Zunge,und zwischen den zehn Zehen seiner Füße– das ist der Bund der Beschneidung

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    –  das ist der Bund der Beschneidung,und er band die zweiundzwanzig Buchstaben der Tora an seine Zunge

    und enthüllte ihm seine Mysterien.Er zeichnete sie in Wasser,flammte sie mit Feuer,erregte sie mit Geist.Er brannte sie mit den sieben Planeten,leitete sie mit den zwölf Sternbildern.“

    In 1:4 heißt es:

    „ Zehn Sefirot des Nichts: Zehn und nicht neun, zehn und nicht elf. Verstehe die Weisheit, und sei weise mit Verständnis. Prüfe mit ihnen und for-sche aus ihnen, stelle jedes Ding auf seine Essenz, und lass den Schöpfer auf seinem Thron (makhon) sitzen.“

    Was klingt hier an? Dass nämlich der Student der Sefirot zuerst deren Geheimnis verstehen und dann danach handeln soll. Das Handeln setzteinen aktiven Vorgang voraus. Es ist verbunden mit dem Handeln Gottes und hat, wie der Sprachgebrauch deutlich nahelegt, auch Einfluss aufGott. Vor allem der verwendete Ausdruck Makhon ist von großer Bedeutung. In der Phrase „makhon shivto“ begegnet der Ausdruck deutlich alsHinweis auf Gottes Thronen. Hier schlägt sich die Brücke zu der Mystik der Merkaba, zu den Hekhalot, den himmlischen Thronhallen. Hier wird

    also nichts anderes ausgesagt, als dass ein unrichtiges, unwürdiges und unpassendes Verständnis des Geheimnisses dazu führen würde, dassGott selbst auf seinem Thron gefährdet wäre. Das steht in engem Zusammenhang mit der noch näher zu besprechenden kabbalistischen Grund-erkenntnis, dass Gott und Mensch in einer engen Verbindung stehen, ja der Mensch geradezu notwendig ist, um Gott Gott sein zu lassen.Abraham erscheint als jene biblische Figur, die es schafft, all die Zusammenhänge zu durchschauen. Er hat, so sagt Sefer Jezira, auch „Seelen inHaran“ geschaffen. Dies hat man im MA immer als Schöpfung von Menschen verstanden. Im Unterschied zu den Götzendienern in Haran, die nurtote Götzen aufzustellen vermochten, schafft es Abraham, Leben in den Menschen zu geben.

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    Grundkurs Judentum Kabbala

    Das Buch erscheint Ende des 12. Jh. in Südfrankreich. Es übernahm den Sefer Raza Rabba, das vielfach ergänzt wurde. Stark gnostisch beein-flusst.

    Man nahm das Buch bald als alte autoritative Quelle aus talmudischer Zeit an.Kommentare dazu von Meir b. Solomon Abi-Sahula (1331: Or ha-Ganuz); David Havillo, Meir Poppers (Lurianer).Erstedition 1651 (durch einen Christen in Amsterdam).

    Die deutsche Mystik (die ersten sog. Chassidim)

    Zentrum Speyr, Worms und Mainz: Kalonymiden, aus Italien kommendSamuel he-ChassidJuda he-Chassid (+ 1217)

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    ( )Eleasar ben Juda (+ um 1232).

    Sefer Chassidim wichtigste Quelle

    Beeinflusst von Quellen aus der Merkaba-Mystik, von Saadja Gaon und Abraham ibn Esra und Abraham bar Chija (neuplatonisch), aber auch vonokkultem Dämonenglauben.

    Die Frömmigkeit erhielt zwar eschatologische Elemente, war aber dem Messianismus gegenüber skeptisch:„Siehst du, dass jemand über den Messias weissagt, so wisse, dass er sich mit Zauberei oder Dämonenspuk abgibt. Oder aber er gehört zu de-

    nen, die mit dem Gottesnamen Beschwörungen vornehmen. Weil sie nun die Engel oder Geister für sich bemühen, sagen die zu ihm: Verkünde esnicht so, dass es aller Welt offenbar werde. Und am Ende wird er vor aller Welt zuschanden, weil er die Engel und Dämonen bemüht hat, und stattdessen tritt ein Unglück ein... Die Dämonen kommen und lehren ihn ihre Berechnungen und apokalyptischen Geheimnisse, um ihn und die ihmglauben zu beschämen, denn niemand weiß etwas über das Kommen des Messias“ (Sefer Chassidim § 212).

    Naturrechtliche SozialtheorienGeschichtstheologie:

    Von den Tagen der Schöpfung her gibt es sog. Gegenkräfte, wie Unkraut. Dornen und Disteln in Gen 3,18. Profaner Geschichtsverlauf steht demsakralen entgegen. Fall des ersten Menschen, Hinweis auf soziale Ungerechtigkeit, Menschen sollten bei der Landwirtschaft bleiben.Wichtig ist Menschentyp des ChassidDer Psalmensager wird zur chassidischen Legendenfigur: das Aufsagen von Psalmen verhindert die Vernichtung einer Gemeinde anlässlich derPest (1348-1351) (so zumindest nach einer von Naftali Bacharach 17. Jh. in emek ha melech15a zitierten Psalmauslegung zu Ps 150 von AvigdorKara 14. Jh.)

    Drei Charakteristika: asketische Abwendung von den Dingen, vollkommener seelischer Gleichmut, prinzipieller Altruismus.

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    Grundkurs Judentum Kabbala

    „Gott ist überall und sieht Gute und Schlechte. Sprichst du daher Gebete, so sammle deinen Sinn, denn es heißt: »Ich stelle Gott immer mir ge-genüber«, und daher lautet der Anfang aller Benediktionen: Gelobt seist du, Gott – etwa wie ein Mensch, der zu seinem Freunde spricht“ (Eleazaraus Worms, Sefer Chassidim § 549).In den Gebetbüchern abgedruckter Einheitsgesang: „Alles ist in dir und du bist in allem; du umgibst das All und erfüllst das All; als das All entstand,warst du im All; bevor das All entstand, warst du das All.“

    Mose Azriel: „Er ist einer im Weltenäther, denn er erfüllt den Äther und ist in jedem Ding in der Welt, und da ist nirgends eine Scheidewand vorihm. Alles ist in ihm, und er sieht alles, denn er ist ganz und gar Sehen, ohne dass er doch Augen hätte, denn er hat die Kraft, in seinem eigenenWesen das All zu sehen“ (MS British Museum 752 78b).Gott als „Seele der Seelen“Dtn 7,21 übersetzt: „Denn der Herr, dein Gott, ist mitten in dir“.

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    Interesse geht nicht auf Schöpfung, sondern auf Offenbarung: Wie kann Gott dem Geschöpf erscheinen?

    Lehre vom Kabod: Kabod ist erste Schöpfung, erschaffenes Licht (so nach Saadja). Ist identisch mit dem Heiligen Geist und der Schechina. Gottselbst verharrt im SchweigenInnere Glorie: Kabod penimi: Schechina, Gottes WillenSichtbare Glorie: Maße Gottes, MerkabaSchau ist Belohnung für die Chassidim

    Heiliger Cherub: Ez 10,4; vielleicht ein verwandelter Logos

    Abraham bar Chija: Fünf geistige Welten: höchste ist Lichtwelt im Westen, die Heiligkeit. Dann Welt der Gottheit, des Intellekts, der Seele und dergeistigen Natur.

    Wahre Intention des Gebets richtet sich auf die Heiligkeit, die in aller Kreatur verborgen ist. Schechina eigentliches Ziel des Gebets. Nur im escha-ton, in der messianischen Zeit, wird sich das Gebet an Gott selbst richten.

    Alles hat sein Urbild, eingewebt in den Vorhang vor dem Thron der Glorie. Sphäre der gottesnahen, unkörperlichen Existenz.

    Die praktische oder prophetische Kabbala

    Abraham ben Samuel Abulafia

    geb. 1240 in Saragossa, Kindheit Tudela/Navarra. Mit 18 Vater verloren, verließ schon mit 20 Spanien, wollte den Fluss Sambation suchen, hinterdem die 10 verlorenen Stämme wohnen sollten. Ging von Akko nach Europa und blieb in Griechenland und Italien.

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    Grundkurs Judentum Kabbala

    weitere 70 Sterne ihr Licht hell erstrahlen lassen für 70 Tage. Und am sechsten Tag des 25. Tages des sechsten Monats wird der Stern erschei-nen und zum siebten Tag versammelt werden. Und nach 70 Tagen wird er bedeckt und nicht mehr zu sehen sein. Am ersten Tag wird er in derStadt Rom zu sehen sein, und an diesem Tag werden drei hohe Stadtmauern Roms fallen, und der große Palast wird einstürzen und der Herr-scher der Stadt wird sterben. In dieser Zeit wird der Stern sich ausbreiten und über der Welt sichtbar werden, dann werden große Kriege erschei-nen in den vier Ecken der Welt und der Glaube wird verschwinden. Zohar 3 212bNikolaus III starb am 22 August 1280, am 25. Elul, dem sechsten Monat.

    Es gibt eine interessante Parallele zwischen dem Messias und dem 6. Tag und Jesus:Kommentar zum Exodus: 6. und 7. Tag korrespondieren mit Jesus bzw. dem Messias ben Josef (nach anderen Quellen). Yom ha-schischi ent-spricht Yeschu ha-Notsri = 671J 10 sch 300 w 6 h 5 n 50 ts 90 r 200 j 10 = 671J m h sch sch jJom ha schiv´i = melek ha-maschiach = 453J 10 w 6 m 40 h 5 sch 300 b 2 j 10 ajin 70 j 10 453

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    J 10 w 6 m 40 h 5 sch 300 b 2 j 10 ajin 70 j 10 = 453

    Auch Tammuz und guf ha-satan. Verbindung zwischen Messias und seiner Gegenseite.

    Sein ganzes Leben nennt Idel eine „Messianic Timetable“Er ist im jüd. Jahr 5000 geboren, also 1240. Das ist der Beginn des Milleniums der Prophetie. 1260 wollte er den Sambation überqueren, als dieMongolen in Israel einfielen. 1270 erhielt er seine erste Offenbarung in Barcelona. 1280 kam die versuchte Papstaudienz und 1290 sagte er dieendgültig Befreiung an. Idel meint, er habe den Papst über die kabbalistische Bedeutung des Judentums aufklären wollen, denn das sei das wah-re und einzig wirkliche Judentum. Bekehrung vielleicht, aber nebensächlich.

    Praktische Konsequenz also wichtig, nicht Theorie. Auch die Frage der Weltentstehung und ihrer Ewigkeit ist nebensächlich.Große Wirkung ausgeübt: auch auf praktische Magie und Thaumaturgik: Berit menucha; Werke des Josef ibn SajjachAbraham ben Elieser haLewi in Jerusalem (+ um 1530) gibt den Märtyrern den Rat, sich in der Stunde der letzten Prüfung auf den Großen NamenGottes zu konzentrieren, sich dessen leuchtende Buchstaben zwischen ihren Augen vorzustellen und ihre ganze Aufmerksamkeit darauf zu rich-ten.

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    Grundkurs Judentum Kabbala

    9. die Sefira IX: Jesod/Fundament, Gottesname: El chaj10. die Sefira X: Malkut/Herrschaft, Gottesname: Adonaj

    1. Sefira I:

    Für die Mehrzahl der Kabbalisten die Quelle des Willens, der sich in II repräsentiert, das göttliche Denken. Für Gikatilla, der I nicht vom En Sof

    strikt absetzt, ist I das absolute Erbarmen.

    2. Sefira II:Gleichsetzung der Weisheit mit der Tora. Hier allerdings abstrakte ganzheitliche Tora.

    3. Sefira III:Vermittlung zwischen den oberen und den weiteren sieben. Großer Schritt im Sinne der emanatorischen Qualitätsveränderung des Seienden.Prinzip der Individuation Hier sind die einzelnen Konsonantenbuchstaben konzipiert Geistige erste Sprach und Schriftgestalt der Sefirot

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    Prinzip der Individuation. Hier sind die einzelnen Konsonantenbuchstaben konzipiert. Geistige erste Sprach- und Schriftgestalt der Sefirot.

    4. Die Sefira IV:5. Die Sefira V:

    Repräsentation des strengen Gerichts, das der linken Säule der Sefirotkonfiguration eine negative Bedeutung verleiht, eine besondere Rolle. Die-se Kräfte wirken sich nach unten verheerend weiter, vor allem als Straffolgen für Israels Ungehorsam.

    6. Die Sefira VI:

    Die maßgeblichste Sefira. Gleicht die Wirkungskräfte aus, trägt daher den Gottesnamen. Enhält dadurch auch die Symbole der übrigen Sefirot.Jakob ist damit verbunden, denn JHWH ist der Name, unter dem sich die Gottheit den Nachkommen Jakobs, allein dem auserwählten Volk Israel,offenbarte. Dies ist die Zusage der schriftlichen Tora.

    7. Die Sefira VII:Gehört eng mit 8 zusammen

    8. Die Sefira VIII:9. Die Sefira IX:

    10. Die Sefira X:Die unterste Sefira hat natürlich am meisten Interesse geweckt, da man über sie zu den höheren Stufen gelangen kann und auf sie einwirkenkann. Außerdem wirken alle Sefirot auf sie ein. Besonders reich ausgeprägte Symbolik. Zum weiblichen Aspekt vgl. dazu Scholem. Von der mysti-schen Gestalt der Gottheit

    Im Rahmen der Kabbala entwickelt sich auch eine Lehre von der Seelenwanderung, die zum Teil überaus komplex wird.

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    Grundkurs Judentum ZionismusAus: Shlomo Avineri, Profile des Zionismus. Die geistigen Ursprünge des Staates Israel, Gütersloh 1998

    Die Fähigkeit der traditionellen Strukturen, neuartige und moderne Ideen zu absorbieren, beweist die große Anpassungsfähigkeit des traditionellenJudentums. Während Alkalai und Kalischer innerhalb des rabbinischen Establishments des 19. Jahrhunderts allein standen, war es diese Anpas-sungsfähigkeit, die einige Generationen später weite Kreise der orthodoxen Gemeinde in die Lage versetzte, den Zionismus anzunehmen. Dieswar möglich, obwohl die zionistischen Aktivisten zunächst einer negativen Reaktion der Traditionalisten gegenüberstanden. Diese Entwicklungverhinderte einen Bruch zwischen der zionistischen Bewegung und den Orthodoxen. Zu ihm kam es erst viel später, als die jüdische Nationalideesich bereits herauskristallisiert hatte und als historische Kraft hervorgetreten war, und zwar aufgrund des intellektuellen und spirituellen Wirkens

    von Menschen, deren Erfahrungen durch die Suche nach Identität unter den Bedingungen der Säkularisierung und durch einen Bruch mit der reli-giösen Tradition geprägt waren.

    Anmerkungen:

    1. Eine sehr frühe zweisprachige Ausgabe einer der Schriften Alkalais wurde unter dem Titel Harbinger of Good Tidings (London, 1852) auf Heb-räisch und Englisch veröffentlichet.2. In rabbinischer Tradition enthält der Titel des Buches Alkalais Vornamen (Jehuda-Judah).

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    3. Arthur Hertzberg, The Zionist Idea, rev.ed. (NewYork, 1969), S. 105.4. Ebenda, S. 106. Die Zahl siebzig bezieht sich auf die traditionelle jüdische Redensart von den »siebzig Völkern und Sprachen«, was soviel be-deutet wie »die gesamte Welt außerhalb des Judentums«.5. Ebenda.

    6. Ebenda. Die Vorstellung, daß Mädchen ebenso wie Jungen, Hebräisch lernen sollten, war genauso revolutionär und neuartig wie die Vorstel-lung, daß Lehrer und Schüler sich in der Heiligen Sprache unterhalten sollten.7. Ebenda, S.107.

    8. Ebenda, S. 106f.9. Ebenda,S.114.10. Alle diese Bilder stammen aus der traditionellen jüdischen Literatur über die Ankunft des Messias.11. Hertzberg, S. 111.12. Ebenda, S. 111f.13. Ebenda, S.112f.14. Ebenda,S.113.

    15. Ebenda,S.114.16. Zitat aus Moses Hess, Rom und Jerusalem -Die letzte Nationalitätenfrage, überarb. Aufl. (Tel Aviv, 1935), S. 137f.

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    Grundkurs Judentum ZionismusAus: Shlomo Avineri, Profile des Zionismus. Die geistigen Ursprünge des Staates Israel, Gütersloh 1998

    1. Achad Haam, Nationalism and the Jewish Ethic,Hrsg. und mit einer Einführung versehen von Hans Kohn (New York, 1962) S.34-43.2. Achad Haam, Judenstaat und Judennot, in: Ders., Am Scheidewege. Zweiter Band. Aus dem Hebräischen von Harry Torczyner (Berlin 1916) S.7-28, hier S. 13.3. Ebenda, S. 15f.4. Ebenda, S. 17.5. Ebenda, S. 18f.

    6. Ebenda, S. 19.7. Ebenda, S. 20f. Achad Haam merkt in einer Fußnote an, daß die zitierten Äußerungen von seinen Mitschriften einiger Reden stammen, welcheanläßlich des ersten Zionistenkongresses in Basel gehalten wurden.8. Ebenda, S. 21.9. »Flesh and Spirit«, in. Nationalisn1 [s.Anm. 1], S. 202f.10. Ebenda, S. 203. Der Verweis geht auf Rabban Yochanan Ben Zakkai zurück, der Jerusalem verließ, als es durch die Römer unter Vespasianund Titus belagert wurde. Von ihnen erhielt er die Erlaubnis, ein Zentrum für jüdische Gelehrsamkeit in der Stadt Jabne zu unterhalten, das damitzum Brennpunkt für die jüdische Kultur nach der Zerstörung des Tempels wurde. Der Name wurde gleichbedeutend mit dem spirituellen Inhalt des

    Judentums, indes weniger mit dem politischen.11. Ebenda, S. 203-204. Siehe auch Hans Kohns »Introduction«, in:Nationalism [s.Anm. 1], S. 7-33, sowie Leon Simons »Introduction« von Achad

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    Haams Selected Essays, rev.ed. (Philadelphia und Cleveland 1962), S. 11-40.12. »Emet me-Eretz Israel«, in: Kol Kitvei Achad Haam [Achad Haam: Complete Works], hrsg. von H.Y. Roth (Tel Aviv, 1946) S.23.13. Ebenda, S. 24.14. Ebenda.15. Ebenda, S. 29.