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Grundlagen der Digitaltechnik
Grundlagen der Informatik 2Grundlagen der Informatik 2Grundlagen der DigitaltechnikGrundlagen der Digitaltechnik
4. Minimierung digitaler Schaltfunktionen4. Minimierung digitaler Schaltfunktionen
Prof. Dr.Prof. Dr.--Ing. Jürgen TeichIng. Jürgen TeichDr.Dr.--Ing. Christian Ing. Christian HaubeltHaubelt
Lehrstuhl für HardwareLehrstuhl für Hardware--SoftwareSoftware--CoCo--DesignDesign
Technische Informatik I 2
Minimierung (Optimierung)Minimierung (Optimierung)
• Aus den schaltalgebraischen Ausdrücken ist ersichtlich, dass der Beschreibungsaufwand sinkt, je wenigerTerme vorhanden sind bzw. je mehr Literale aus den Termen entfallen
– Bei der schaltungstechnischen Realisierung zeigt sich ebenfalls, dass entsprechende Aufwendungen für logische Gatter von den Termen und den verwendeten Literalen abhängen
Technische Informatik I 3
Minimierung (Optimierung)Minimierung (Optimierung)
– Bei der DNF (KNF) benötigt man für jede Einsstelle (Nullstelle) einen Minterm (Maxterm)-> durch gezieltes Weglassen von Literalen in einem Minterm
(Maxterm) kann dieser Term mehrere Einsstellen (Nullstellen)repräsentieren-> Anzahl der benötigten Terme und Literale wird reduziert-> Minimierung von Schaltfunktionen!
Technische Informatik I 4
MinimierungMinimierung
• Beispiele
12341234 x&x&x&x)x,x,x,x(f = )}1,0,0,1{(E = 1E =
1341234 x&x&x)x,x,x,x(f = )}1,1,0,1(),1,0,0,1{(E = 2E =
131234 x&x)x,x,x,x(f = )}1,1,0,1(),1,0,0,1(),1,1,0,0(),1,0,0,0{(E = 4E =
Also: die Reduzierung von Literalen in einem Term hat auch die Reduzierung der Anzahl von Termen zur Folge
Gesucht: Terme mit minimaler Anzahl von Literalen, die trotzdem nur Einsstellen (Nullstellen) der zu beschreibenden Funktion erfassen, werden Primterme genannt
Technische Informatik I 5
MinimierungMinimierung
• Primterme und Eins- bzw. Nullstellenüberdeckung– Einsstellen (Nullstellen) verschiedener Primterme können
“überlappen“
– (kosten)günstigste Auswahl von Primtermen gesucht, die alleEinsstellen (Nullstellen) der Funktion überdecken
• Überdeckungsproblem!
– das Gesamtproblem nennt man das Minimierungsproblem
• Bewertungskriterium– zur Bewertung unterschiedlicher Lösungen des
Minimierungsproblems wird die Summe der Anzahl von Literalen aller Primterme zuzüglich der Zahl der verwendeten Terme verwendet
Technische Informatik I 6
MinimierungMinimierung
• Beispiel:
• Gesucht: Auswahl von Primtermen mit L(y) minimal
( ) ( ) ( )
( ) 123234yL
x&xx&x&xx&x&x&xy 352341234
=+++=
∨∨=
Technische Informatik I 7
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Minimierung am Symmetriediagramm– Die Minimierung mit
Symmetriediagrammstellt eine graphischeMethode dar-> Ausnutzung derSymmetrierelationen
– Zusammenfassungvon Belegungenzu maximalen Blöcken
-> Finden aller Primblöcke(charakteristische Terme also Primterme)-> Überdeckung aller Einsstellen (bzw. Nullstellen)
0 011
0 110
0 -10
- 001
x1
x2
x3
x4
10
2 3
5 4
6
16
7
1415
17
1110
1312
Technische Informatik I 8
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Minimierung am Symmetriediagramm
- Finden von Primblöcken (Primtermen) in Symmetriediagrammen
- Sukzessive Bildung von Blöcken aus Einsstellen (Nullstellen)und Freistellen durch Spiegelung von kleineren Blöcken (einzelne Einsstellen sind kleinste Blöcke) an allen möglichen Symmetrielinien
• Maximal zusammengefasste Blöcke von Einsstellen sind Primeinsblöcke, wenn keine Spiegelung mehr möglich
Technische Informatik I 9
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
Technische Informatik I 10
• Minimierung am Symmetriediagramm• Beispiel (1):
– Gegeben:y = f (x4, x3, x2, x1) durch die Angabe der Eins- und Nullstellenim Symmetriediagramm
– Gesucht:Kürzester algebraischer Ausdruck-> Disjunktive Minimalform (DMF)
– Primterme zur Bildung einer DMF spezifizierenPrimeinsblöcke-> werden Primimplikanten genannt
(Primimplikate für Konjunktive Minimalform KMF)
– Die farbig dargestellten Primimplikantenüberdecken Eins- und Freistellen
0 011
0 110
0 -10
- 001
x1
x2
x3
x4
10
2 3
5 4
6
16
7
1415
17
1110
1312
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
Technische Informatik I 11
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Minimierung am Symmetriediagramm• Beispiel (2):
– Als Primimplikanten erhält man:
Vorgehensweise:-> Auswahl derjenigen Primimplikanten, die allein eine Einsstelle
überdecken (diese müssen genommen werden)-> sogenannte Kerne
-> sind durch die Kerne alle Einstellen überdeckt-> Minimallösung
-> sonst:sonst: Auswahl weiterer Primimplikanten(Strategie + Bewertung notwendig!)
231 xxw =1242 xxxw = 1343 xxxw = 1234 xxxw = 2345 xxxw =
Technische Informatik I 12
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Mögliche Lösung:
421 wwwy ∨∨=
0 011
0 110
0 -10
- 001
x1
x2
x3
x4
10
2 3
5 4
6
16
7
1415
17
1110
1312
Technische Informatik I 13
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Formale algebraische Minimierung-> Das Nelson/Petrick-Verfahren
– sehr leistungsfähiges algebraisches Verfahren
– Nelson-Verfahren: Bestimmung der Menge aller Primimplikanten(bzw. Primimplikate)
– Petrick-Verfahren: Bestimmung der kostenminimalen Auswahlvon Primimplikanten zur Einsstellenüberdeckung(bzw.Primimplikate zur Nullstellenüberdeckung)
Alternativ: graphisch mit Überdeckungstabelle+ Regeln zur Abarbeitung/Vereinfachung
Ergebnis: kostenminimaler algebraischer Ausdruck der zu realisierenden Schaltfunktion
Technische Informatik I 14
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden• Nelson-Verfahren:
Ziel: Bestimmung aller Primimplikanten zur Bildung einerdisjunktiven Minimalform DMF(dual dazu: alle Primimplikate für KMF)
Vorgehensweise:
1) alle Freistellen werden zu Einsstellen verfügt: Einsstellenergänzung fE
-> Bildung einer Nullblocküberdeckung für die Einsstellenergänzung fE der gegebenen (unvollständigen) Schaltfunktion: τ0 = {B01,B02,...,B0r}
2) Aufstellen eines schaltalgebraischen Ausdrucks (KNF bzw. KMF)für die Einsvervollständigung fE: fE = W01 & W02 & ... & W0r
Technische Informatik I 15
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
3) Schrittweises Ausdistribuieren des Ausdrucks fE = W01 & W02 & ... & W0r aus 2) + Umformen und Streichen überflüssiger Termanteile bzw. Terme
– Anwendung von Distributiv- und Absorptionsgesetzen– aus der konjunktiven Form die gewünschte disjunktive Form
bestimmen
4) Streichen aller im 3. Schritt gefundenen Terme, die nur Freistellenüberdecken
Wiederholung:
Distributivgesetz: (a v b) & (c v d) = (a&c) v (a&d) v (b&c) v (b&d)Absorptionsgesetz: a v (a&b) = a Ferner gilt: a&a = a, bzw. a v a = a und a&a = 0, bzw. a v a = 1
Technische Informatik I 16
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden• Nelson-Verfahren:• Beispiel:
– Man nehme eine Nullblocküberdeckung:
– Durch Ausdistribuieren + Umformung erhält man:
1 0 0 1
- 0 1 -x2
x3
x1
)xx(&)xx(f 3121
E∨∨=
1 0 0 1
- 0 1 -
x1
x2
x3
Distributivgesetz
gleiches Element
Absorption
Absorption
)x&x(xxxx
xxxxx
xxxxxxxxxxxxxxx
)xx(&)xx(f
321
321
32211
3221311
32213111
3121
E
∨=
∨=
∨∨=
∨∨∨=
∨∨∨=
∨∨=
Technische Informatik I 17
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Satz: Jedes Minimalpolynom p einer Schaltfunktion fbesteht ausschließlich aus Primimplikanten von f.
• Überdeckungsproblem (hier auch Auswahlproblem genannt)
– Bei dem Nelson-Verfahren erfolgte nur die Ermittlung aller Primterme
– Weiterhin gesucht: optimale Auswahl der Primterme, wobei eine vollständige Überdeckung aller Einsstellen der gewünschten Funktion gefordert ist.
Technische Informatik I 18
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Lösung: graphische Auswahl der Primterme mit Überdeckungstabelle
-> für jeden Primterm wird angegeben, welche Einsstellen(bzw. Nullstellen) er überdeckt
-> zur Bewertung wird eine Spalte mit Kosten ck angefügt
-> Überdeckungstabelle wird mit Hilfe bestimmter Regeln abgearbeitet (vereinfacht) -> Kernermittlung + Dominanzregel
-> es ist auch eine algebraische Behandlung der optimalen Auswahl von Primtermen möglich
-> Bildung des Petrick-Ausdrucks!
• Ergebnis: kostenminimale Überdeckung der Eins- bzw. Nullstellenmenge der Schaltfunktion
Technische Informatik I 19
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Überdeckungsproblem– Beispiel:
j k Pl 0 2 4 11 12 14 16 pi ci
1 24xx x x p1 c1
223xx x x p2 c2
3134 xxx x x p3 c3
4134 xxx x p4 c4
5124 xxx x x p5 c5
6134 xxx x x p6 c6
7123 xxx x x p7 c7
x4
1 0 0 1
1 0- -
1 1- -
0 1 0 1
0 1
2 3
5 4
7 6
1415
1617
10 11
12 13
x1
x2
x3
Technische Informatik I 20
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Überdeckungsproblem• Kernermittlung
– Wenn eine Einsstelle (Nullstelle) nur durch einen einzigenPrimterm abgedeckt wird, nennt man den Primimplikanten(Primimplikaten) Kernimplikant (Kernimplikat)
– Kernimplikanten (Kernimplikate) müssen auf jeden Fall in die Überdeckungslösung aufgenommen werden
– Spalten von Einsstellen (Nullstellen) in der Überdeckungstabelle, die von Kernimplikanten (Kernimplikaten) abgedeckt werden können gestrichen werden, und müssen in der weiteren Abarbeitung nicht mehr berücksichtigt werden
Technische Informatik I 21
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Kernermittlung und Vereinfachung der Überdeckungstabelle
• Beispiel: j k Pl 0 2 4 11 12 14 16 pi ci
1 24xx x x p1 c1
2 23xx x x p2 c2
3 134 xxx x x p3 c3
4 134 xxx x p4 c4
5124 xxx x x p5 c5
6 134 xxx x x p6 c6
7 123 xxx x x p7 c7
Technische Informatik I 22
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Dominanzregeln und Ihre Anwendung (1)• Spaltendominanzregeln:
– Spaltendominanz in der Überdeckungstabelle:
i1 i2X X p1
p2
X X p3
X p4
X p5
i1 i2X X p1
p2
X X p3
X p4
X p5
Technische Informatik I 23
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
– Wenn die Spalte i2 durch einen der beiden Terme p1 oder p3
überdeckt wird, so wird dadurch auch i1 überdeckt Also: Einsstelle der Spalte i1 ist durch p1 oder p3 auch realisiert
– Man sagt: (“Vektor“ i1) dominiert (“Vektor“ i2) und schreibt: i1 ≥ i2
– Dominierende Spalten (hier: i1) können gestrichen werden
Technische Informatik I 24
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Dominanzregeln und Ihre Anwendung (2)
• Zeilendominanzregeln:
X X X X c1
X c2
...X X X ck
p1
p2
pk
i 1
i 2
i k
X X X X c1
X c2
...X X X ck
p1
p2
pk
i 1
i 2
i k
i 1
i 2
i k
X X X X c1
X c2
...X X X ck
p1
p2
pk
i 1
i 2
i k
X X X X c1
X c2
...X X X ck
p1
p2
pk
i 1
i 2
i k
X X X X c1
X c2
...X X X ck
p1
p2
pk
i 1
i 2
i k
i 1
i 2
i k
Technische Informatik I 25
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
– Wenn eine Zeile i2 (für Primterm p2) nur Spalten (Einsstellen) überdeckt, die auch von einer anderen Zeile i1 (für Primterm p1) überdeckt werden (d.h. i2 wird von i1 dominiert: i2 ≤ i1) undzusätzlich für die Kosten c1 ≤ c2 gilt. Dann kann die Zeile i2 gestrichen werden.
– Weiterhin: Wenn i2 ≤ i1 , jedoch c2 < c1 und es existieren keine Zeilen ik (Primterme pk), welche die restlichen Einsstellen der Zeile i1 überdecken können und weniger als die Differenz c1 - c2
kosten (d.h.: c1 ≤ c2 + ck). Dann kann die Zeile i2 auch gestrichen werden.
Technische Informatik I 26
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Überdeckungsproblem
– Um die optimale Überdeckung der Schaltfunktion durch eine optimale Auswahl von Primtermen zu ermitteln, kann das Problem durch die vorgestellten Regeln graphischvereinfacht oder komplett gelöst werden
– Achtung: Oft endet das Verfahren mit einer sog. zyklischen Resttabelle (wenn keine der Regeln mehr anwendbar ist, aber noch keine Überdeckung gefunden wurde)
Technische Informatik I 27
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Allgemeine Vorgehensweise:
1) Kerne bestimmen und Streichen aller überdeckten Spalten(≅ Einsstellen) (“leergewordene“ Zeilen können auch gestrichen werden)
2) Spaltendominanzen finden und dominierende Spalten streichen
3) Zeilendominanzen finden und dominierte Zeilen streichen nach Möglichkeit (hängt von Kosten ab)
4) Schritte 1-3 wiederholen, bis Überdeckungstabelle nicht mehr reduziert werden kann (keine Änderung mehr möglich)
Technische Informatik I 28
Beispiel: Zyklische ResttabelleBeispiel: Zyklische Resttabelle
jk Pl 0 2 4 11 12 14 16 pi ci
1 24xx x x p1 2
2 23xx x x p2 2
3 134 xxx x x p3 3
4 134 xxx x p4 3
5 124 xxx x x p5 3
6 134 xxx x x p6 3
7 123 xxx x x p7 3
Technische Informatik I 29
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Lösung des Überdeckungsproblems mit Hilfe des Petrick-Verfahrens– Das Petrick-Verfahren ist eine algebraische Methode, ähnlich
dem Nelson-Verfahren. Es dient zur Bestimmung kostenminimaler Lösungen von Überdeckungsproblemen
– Es kann direkt nach dem Nelson-Verfahren zur kostenminimalen Auswahl von Primtermen verwendet werden
– Spaltendominanzen und Zeilendominanzen können algebraischin Form von Absorptionsregeln bzw. Ausdistribuierenabgearbeitet bzw. bewiesen werden
– Petrick-Verfahren kann auch bei zyklischen Resttabellenverwendet werden!
Technische Informatik I 30
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Petrick-Ausdruck (PA)
– Der Petrick-Ausdruck ist algebraische Beschreibung der ÜberdeckungsbedingungenOb der Primterm k zur Lösung gehört, wird mit der Booleschen
Präsenzvariable (Auswahlvariable) pk angegeben-> pk = 0 => Primterm k ist nicht in Lösung enthalten-> pk = 1 => Primterm k ist Bestandteil der Lösung
-> zur Überdeckung jeder Einsstelle muss mindestens ein Primterm zur Lösung gehören, der diese Stelle überdeckt
Technische Informatik I 31
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
– Petrick-Ausdruck besteht daher aus Termen von disjunktivverknüpften Präsenzvariablen
-> für jede Einsstelle der Tabelle enthält der PA einen Term-> in jedem Term muss mindestens eine Präsenzvariable den
Wert ´1´ haben
– Diese Terme werden konjunktiv zum Petrick-Ausdruck verknüpft-> der Petrick-Ausdruck muss immer eins liefern!
Technische Informatik I 32
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Beispiel: j k Pl 0 2 4 11 12 14 16 pi ci
1 24 xx x x p1 c1
2 23 xx x x p2 c2
3 134 xxx x x p3 c3
4 134 xxx x p4 c4
5124 xxx x x p5 c5
6 134 xxx x x p6 c6
7 123 xxx x x p7 c7
1)pp(&)pp(&)pp(&p&)pp(&)pp(&)pp(PA!
3173214756265 =∨∨∨∨∨∨=
Im Petrick-Ausdruck kann man erfassen (beweisen!), dass die Präsenzvariablen der Kernimplikanten (p4) immer eins sein müssen
Technische Informatik I 33
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Überdeckungsproblem (Auswahlproblem)– Auch der Petrick-Ausdruck wird durch Distributionsregeln
und Absorptionsregeln vereinfacht
• Beispiel:
1)pppppppppppppppppp(&p1ppppppppppppppppppppppp
...1)pp(&)pp(&)pp(&p&)pp(&)pp(&)pp(PA
7521763265315327614
75421764326543154327641
3173214756265
=∨∨∨∨=
=∨∨∨∨==
=∨∨∨∨∨∨=
1pppppppppppppppppppppppPA 75421764326543154327641 =∨∨∨∨=
Technische Informatik I 34
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Überdeckungsproblem (Auswahlproblem)
– Damit der Petrick-Ausdruck ´1´ wird, muss mindestens einerder disjunktiv verknüpften konjunktiven Teilterme eins sein
– Jeder konjunktive Teilterm repräsentiert genau eine mögliche Lösung des Auswahlproblems
– Vergleich der Gesamtkosten K aller möglichen LösungenDadurch können diejenigen Überdeckungen mit minimalen Kosten ermittelt werden
– Zur Auswahl der optimalen Lösung werden die Kosten ck der Primterme pk herangezogen (Anzahl der Literale von pk)
Technische Informatik I 35
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Beobachtung: Jeder Term stellt eine Überdeckung dar.• Beispiel: Bestimmung einer kostenminimalen Überdeckung
durch Evaluation und Vergleich der Kosten:
1pppppppppppppppppppppppPA 75421764326543154327641 =∨∨∨∨=
K=2+3+3+3+4=15
K=2+3+3+3+4=15
K=2+3+3+3+3+5=19
K=2+3+3+3+3+5=19
K=2+2+3+3+3+5=18
Technische Informatik I 36
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Überdeckungsproblem (Auswahlproblem)• Beispiel: 1pppppppppppppppppppppppPA 75421764326543154327641 =∨∨∨∨=
jk Pl 0 2 4 11 12 14 16 pi ci
1 x2x4 x x p1 c1=22 x2x3 x x p2 c2=2
3 x1x3x4 x x p3 c3=3
4 x1x3x4 x p4 c4=3
5 x1x2x4 x x p5 c5=3
6 x1x3x4 x x p6 c6=3
7 x1x2x3 x x p7 c7=3
p1p4p6p7 K = 15p2p3p4p5 K = 15p1p3p4p5p6 K = 19p2p3p4p6p7 K = 19p1p2p4p5p7 K = 18
Damit ergeben sich zwei kostenminimale Lösungen:p1p4p6p7 und p2p3p4p5
Technische Informatik I 37
Beispiel einer minimalen ÜberdeckungBeispiel einer minimalen Überdeckung
jk Pl 0 2 4 11 12 14 16 pi ci
1 24xx x x p1 2
2 23xx x x p2 2
3 134 xxx x x p3 3
4 134 xxx x p4 3
5 124 xxx x x p5 3
6 134 xxx x x p6 3
7 123 xxx x x p7 3
5432 ppppy ∨∨∨=
Kosten K:2+3+3+3+4=15
Technische Informatik I 38
MinimierungsmethodenMinimierungsmethoden
• Beispiel:– die zugehörigen disjunktiven Minimallösungen (DMF)
mit nur 11 Literalen und 4 Termen (Kosten K=15) sind:
x3
x2
x1
x4
1 0 0 1
1 0- -
1 1- -
0 1 0 1
y2
y2
x2
x1
x4
1 0 0 1
1 0- -
1 1- -
0 1 0 1
x3y1
y1
124134134232123124134241 xxxxxxxxxxxyundxxxxxxxxxxxy ∨∨∨=∨∨∨=
Technische Informatik I 39
QuineQuine/McCluskey/McCluskey--VerfahrenVerfahren
• Das Quine/McCluskey-Verfahren arbeitet ebenfalls in den zwei Schritten:– Bestimmung der Primimplikanten und – Lösung des Überdeckungsproblems.
• Das Verfahren lässt sich einfach in ein Programm zurautomatischen Vereinfachung von Schaltfunktionenumsetzen.
Technische Informatik I 40
QuineQuine/McCluskey/McCluskey--VerfahrenVerfahren• Vorgehensweise zur Bestimmung der Primimplikanten (1):
1) Bildung der Disjunktiven Normalform DNF(Alle Belegungen der Redundanzmenge werden zu 1 gewählt und mit berücksichtigt)
2) Sortiere die Implikanten (der Länge i=n) derart, dass sie nach Anzahl ihrer negierten Literale j zu Klassen Qi,j zusammengefasst sind.
3) Implikanten benachbarter Klassen Qi,j und Qi,j-1 werden durch Anwendung des Distributivgesetzes zu einer neuen Klasse Qi-1,j-1zusammengefasst. Die zusammengefassten Terme der Klassen Qi,j und Qi,j-1 werden (als berücksichtigt) markiert.Reduktionsregel: (x & y) v (x & y) = x & (y v y) = xIst ein zusammengefasster Term schon in der Klasse Qi-1,j-1enthalten, so wird dieser nicht ein weiteres Mal eingetragen.
Technische Informatik I 41
QuineQuine/McCluskey/McCluskey--VerfahrenVerfahren
• Vorgehensweise zur Bestimmung der Primimplikanten (2):
Der Arbeitsschritt wird wiederholt, bis keine weiteren Verkürzungen mehr möglich sind.
4) Alle nicht beim Zusammenfassen von benachbarten Klassen Qi,j und Qi,j-1 berücksichtigten Terme sind die Primimplikanten.
5) Überdeckt ein Primimplikant nur Elemente der Redundanzmenge, so wird er verworfen.
Technische Informatik I 42
QuineQuine/McCluskey/McCluskey--VerfahrenVerfahren
• Beispiel (1):1) DNF
f =11
x1
x2
x3
x4
10
2 3
5 4
6
16
7
1415
17
1110
1312
_ _ _x4 x3 x2 x1 v
_ _x4 x3 x2 x1 v
_ _x4 x3 x2 x1 v
1
1
1
1
_x4 x3 x2 x1 v
_ _x4 x3 x2 x1 v x4 x3 x2 x1 v
-
-
_x4 x3 x2 x1
Redundanzmenge wird mit berücksichtigt!
2) Sortierung der MintermeQ4,4 = { }Q4,3 = { }Q4,2 = { }Q4,1 = { }Q4,0 = { }
_ _ _x4 x3 x2 x1 ,
x4 x3 x2 x1
00
00
00
0
_ _x4 x3 x2 x1 ,
_ _x4 x3 x2 x1 ,
_ _x4 x3 x2 x1 _
x4 x3 x2 x1 ,_
x4 x3 x2 x1
_ _ _x4 x3 x2 x1
_ _ _x4 x3 x2 x1 v
In der Klasse Q4,2 befinden sich nur Implikanten mit 4 Literalen, wovon 2 negierte Literale sind.
0
Technische Informatik I 43
3) Zusammenfassen der MintermeQ4,4 = { }Q4,3 = { }Q4,2 = { }Q4,1 = { }Q4,0 = { }
---------------------------------------------------------------Q3,3 = { } // bleibt leer, da Q4,4 leer ist und mit Q4,3 zu Q3,3 zusammengefasst wird.
Q3,2 = { }Q3,1 = { }Q3,0 = { }
QuineQuine/McCluskey/McCluskey--VerfahrenVerfahren
011
x1
x2
x3
x4
10
2 3
5 4
6
16
7
1415
17
1110
1312
1
1
1
1
-
- 00
00
00
0• Beispiel (2):
_ _ _x4 x3 x2 x1 ,
x4 x3 x2 x1
_ _x4 x3 x2 x1 ,
_ _x4 x3 x2 x1 ,
_ _x4 x3 x2 x1 _
x4 x3 x2 x1 ,_
x4 x3 x2 x1
_ _ _x4 x3 x2 x1
_ _x4 x2 x1 ,
_ _x3 x2 x1 ,
(zusammengefasste Terme markieren)
_ _x4 x3 x2_
x4 x3 x1 ,_x4 x3 x2 ,
_x3 x2 x1
x4 x3 x2 x3 x2 x1 ,
Die Klassen Q4,4 bis Q4,0 sind alle als berücksichtigt markiert.Es gibt folglich keinen Primimplikan-ten, der vier Literale besitzt.
Technische Informatik I 44
4) rekursives Zusammenfassen der Minterme
Q3,3 = { } Q3,2 = { }Q3,1 = { }Q3,0 = { }
---------------------------------------------------------------Q2,2 = { }Q2,1 = { } Q2,0 = { }
5) Primimplikanten auslesen: w =
QuineQuine/McCluskey/McCluskey--VerfahrenVerfahren
11
x1
x2
x3
x4
10
2 3
5 4
6
16
7
1415
17
1110
1312
1
1
1
1
-
- 00
00
00
0• Beispiel (3):
_ _x4 x2 x1 ,
_ _x3 x2 x1 ,
_ _x4 x3 x2_
x4 x3 x1 ,_x4 x3 x2 ,
_x3 x2 x1
x4 x3 x2 x3 x2 x1 ,
x3 x2
•Der Minterm (x3 & x2) wird nur einmalin die Klasse Q2,0 aufgenommen.
•An dieser Stelle ist keine weitereVereinfachung möglich.
x3 x2 v_ _x4 x2 x1 v
_ _x3 x2 x1 v
_ _x4 x3 x2 v
_x4 x3 x1
0
Die Auswahl der Primimplikanten (Lösung des Überdeckungsproblems) erfolgt beim Quine/McCluskey-Verfahren mit einer Überdeckungstabelle.
Technische Informatik I 45
ZusammenfassungZusammenfassung
• Problem I: Bestimmung der Primimplikanten:
– KV-Diagramme (graphisch)– Nelson-Verfahren (algebraisch)– Quine/McCluskey-Verfahren (tabellarisch)
• Problem II: kostenminimale Auswahl der Primimplikanten(Lösung des Überdeckungsproblems)
– KV-Diagramme (graphisch)– Petrick-Verfahren (algebraisch)– Überdeckungstabelle (tabellarisch)