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Jonathan Gau Eberhard Karls Universitt Tbingen Institut fr Politikwissenschaften Wintersemester 2008/2009 Dozent: M.A. Daniel Buhr HS: Neue Wege in der Innovations- und Clusterpolitik?

Innovationsmotor EEG?

Innovationsmotor Photovoltaik?Eine Analyse der nachfrageorientierten Innovationspolitik des EEG

Jonathan Gauss Germanistik (5. FS) Politik (5.FS) Geographie (3.FS) Ludwigstr. 11 72072 Tbingen 0176/22726904

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InhaltAbkrzungsverzeichnis.........................................................................................................S. 01

(1) Einleitung........................................................................................................................S. 02 (1.1) Ausgangslage und bisherige Entwicklung.......................................................S. 02 (1.2) Aufbau und Gliederung der Analyse................................................................S. 04

(2) Das Konzept des Nationalen Innovationssystems...........................................................S. 05 (2.1) Der Begriff 'Innovation'....................................................................................S. 07 (2.2) Die nationale Perspektive.................................................................................S. 08 (2.3) Der Systembegriff............................................................................................S. 09 (2.4) Innovationspolitik: Zentrale Grundannahmen des NIS....................................S. 09 (2.5) Innovationspolitik: limitierende Faktoren .......................................................S. 10 (2.6) Innovationspolitik: Nachfrageorientierung als Instrument...............................S. 10 (2.7) Lernprozesse im Fokus.....................................................................................S. 11 (3) Deskriptive Analyse: Innovationsanreize des EEG fr die Photovoltaik.......................S. 12 (3.1) Photovoltaik......................................................................................................S. 12 (3.2) Innovationspotential und Kostenentwicklung..................................................S. 13 (3.3) Das Erneuerbare Energien Gesetz................................................................S. 15 (3.3.1) Synergieeffekt 2: Klimaschutz..........................................................S. 19 (3.3.2) Synergieeffekt 3: Merit-Order-Effekt................................................S. 20

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(4) Empirische Untersuchung ..............................................................................................S. 20 (4.1) Analyse konomischer Daten...........................................................................S. 22 (4.2) Innovationsindikatoren.....................................................................................S. 23 (4.3) Lernprozesse......................................................................................................S.24 (5) Fazit.................................................................................................................................S. 25 (6) Literaturverzeichnis.........................................................................................................S. 27 (6.1) Forschungs- u. Sekundrliteratur.....................................................................S. 27 (6.2) Dokument- u. Quellenverzeichnis....................................................................S. 28

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AbkrzungsverzeichnisBMU: Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMWi: Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie BSW-Solar: Bundesverband Solarwirtschaft EE: Erneuerbare Energien EEG: Erneuerbare Energien Gesetz; wenn nicht anders gekennzeichnet bezieht sich dies auf die jngste Novelle vom 21. Okt. 2008. ISE: Fraunhofer Institut Solare Energiesysteme NIS: Nationales Innovationssystem / NSI: National System of Innovation PV: Photovoltaik StrEG: Stromeinspeisegesetz

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(1) Einleitung(1.1) Ausgangslage und bisherige Entwicklung The world's energy system is at a crossroads. Current global trends in energy supply and consumption are patently unsustainable environmentally, economically, socially. 1. Es ist keine neue Erkenntnis, dass wirtschaftliche und soziale Entwicklung, also der wachsende Wohlstand der Menschheit direkt mit einem steigenden Energiebedarf einhergehen. Doch erst mit der Jahrtausendwende ist das Wissen um die begrenzte Verfgbarkeit fossiler Energietrger und deren kologische Problematik in ersten konkreten Schritten umgesetzt worden. Dies hngt nicht zuletzt mit den zahlreichen Szenarien, die fr das kommende Jahrhundert eine sich um bis zu 6C erwrmende Atmosphre prognostizieren, zusammen2. Durch den vierten Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) oder die Ergebnisse des Stern-Report3 wurde eine direkte Korrelation zwischen der Klimaerwrmung und dem steigenden Anteil von Treibhausgasen in der Atmosphre hergestellt. Neben einem strkeren Bewusstwerden des sog. anthropogenen Treibhauseffekts sind vor allem die in den letzten Jahren massiv gestiegenen Preise fr Energie bei gleichzeitig stetig wachsendem Energiebedarf Auslser fr ein Umdenken in der Bevlkerung: 80% schreiben dem Menschen die Verantwortung fr den Klimawandel zu, 86% befrworten einen konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien, allerdings werden Manahmen wie eine Steuererhhung fr den Umweltschutz mehrheitlich als sozial ungerecht wahrgenommen4. Neben der hohen gesellschaftspolitischen Akzeptanz regenerativer Energien ist die politische Entwicklung der Energiepolitik in den letzten zwanzig Jahren mageblich fr den Erfolg der deutschen Photovoltaik-Industrie. So ist durch eine zielstrebige Umsetzung politischer Manahmen ein attraktiver Photovoltaikmarkt und weltweit fhrender Solarindustriestandort5 entstanden.

1 IEA [International Energy Agency] (2008): World Energy Outlook 2008. Summary. Paris. S.3. 2 IPCC (2007). 4th Assessment Report. Valencia. 3 Stern, Nicolas (2006): Stern Review. http://www.hm-treasury.gov.uk/stern_review_report.htm (Stand: 26.04.2009). 4 BMU [Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit] (2008b): Umweltbewusstsein 2008 in Deutschland. Ergebnisse einer reprsentativen Bevlkerungsumfrage. Berlin. 5 Hoehner, Markus (2008): Standortgutachten - Photovoltaik in Deutschland. EuPD Research/ifo Institut fr Wirtschaftsforschung. Bonn/Mnchen. 2

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Die mit dem Stromeinspeisegesetz6 zu Beginn der 90er begonnene neue Energiepolitik erreichte mit der Verabschiedung des Erneuerbaren Energien Gesetzes im April 2000 ihren endgltigen Durchbruch. Selbst positive Schtzungen von Befrwortern ber die Entwicklung des erneuerbaren Energiemarktes und Prognosen ber die Diffundierung neuer Technologien sind deutlich bertroffen worden. Das Gesetz durchbricht ein Paradox, das lautet: wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz schlieen sich gegenseitig aus. Seit dem Jahr 2000 stieg der Umsatz allein in der deutschen Photovoltaik-Industrie von 201 Millionen Euro auf ber sieben Milliarden Euro, etwa 10.000 Unternehmen beschftigen ber 48.000 (2004: 17.000) Menschen7. Gleichzeitig konnten durch die Installation zahlreicher PV-Anlagen etwa 2.101.000t CO2 eingespart werden. Dies entspricht fr das Jahr 2008 einer Leistung von 5.308 MWp oder der Leistung von etwa zehn modernen Kohlekraftwerken8. Der Anteil der durch erneuerbare Energien erzeugten Strommenge am Endenergieverbrauch ist im Jahr 2007Abbildung 1: BMU (2008): Erneuerbare Energien in Zahlen. S.11.

auf 9,8% gestiegen, der Anteil am Stromverbrauch betrgt sogar 14,3%9. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist dies mehr als eine Verdoppelung (Anteil 2000: 3,8%10). Bis zum Jahr 2020 soll die aus regenerativen Quellen erzeuge Energiemenge auf 30% ansteigen. Die grte Bedeutung haben hierbei die Windenergie (2007: 6,4%), aus Wasserkraft gewonnene Energie (2007: 3,4%) sowie biogene Brennstoffe (1,4%). Die durch Photovoltaik ins Netz eingespeiste6 StrEG [Stromeinspeisegesetz] (1991): Gesetz ber die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das ffentliche Netz (Stromeinspeisegesetz). Bundesrat Drucksache 660/90. http://www.clearingstelleeeg.de/filemanager/active?fid=272 (Stand: 25.04.2009). 7 BSW [Bundesverband Solarwirtschaft] (2009): Statistische Zahlen der deutschen Solarstrombranche (Photovoltaik). Letzte Aktualisierung: Mrz 2009. http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/content_files/faktenblatt_pv_0309.pdf (Stand: 22.04.2009). 8 Flegel, Georg; Birnstiel, Karl; Nerreter, Wolfgang (2004): Elektrotechnik fr Maschinenbau und Mechatronik. 8., berarbeitete Auflage. Mnchen. S. 314. 9 BMU [Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit] (2008): Erneuerbare Energien in Zahlen. S.9. 10 BMU (2008): S.8. 3

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Strommenge ist dagegen vergleichsweise gering: nur 0,5% des Stromes sind 2007 mit Hilfe der Sonne erzeugt worden, das entspricht einem Anteil von 3,5% an der durch alle erneuerbare Energien bereitgestellten Strommenge. (1.2) Aufbau und Gliederung der Analyse Der Fokus dieser Arbeit liegt auf einer deskriptiven Analyse nachfrageorientierter Innovationspolitik im 'Nationalen Innovationssystem' Deutschland, wie sie konkret Inhalt des EEG ist. Die Struktur der Analyse gliedert sich in drei Teile. Zunchst soll das Konzept des National System of Innovation mit seinen theoretischen Grundannahmen kurz vorgestellt und das damit zusammenhngende Verstndnis von Begriffen wie Innovation, Wissen oder System erlutert werden. Grundlage ist dabei das Aalborger NSI-Konzept11, das insbesondere den interaktiv zwischen den Akteuren eines Systems ablaufenden Lernprozessen als 'Motor' konomischen und sozialen Fortschritts groe Aufmerksamkeit widmet. In Abgrenzung zu neoklassischen Anstzen, die ihre Erkenntnisse meist auf quantitative Analysen der F&D-Gelder oder Patentanmeldungen sttzen, erhebt dieses den Anspruch, die komplexen Prozesse von organisiertem, sozialen Lernen, also qualitative Elemente, zu beleuchten. ber die gesamte Arbeit hinweg wird berprft, inwiefern sich zentrale Elemente und theoretische Annahmen des NSIKonzepts im vorliegenden Fall nachweisen lassen. In einem zweiten Schritt soll das zu untersuchende Fallbeispiel der Photovoltaikbranche in Deutschland und deren Entwicklung im Zusammenhang mit dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) vorgestellt werden. Dies impliziert eine Erluterung der Funktionsweise von kristallinen Solarzellen und die Darstellung der historischen Entwicklung der Solarindustrie in der Bundesrepublik Deutschland, ohne jedoch explizit ins Detail gehen zu knnen. Die policy-Ziele und deren Umsetzung im EEG sollen deskriptiv mit den zuvor aufgestellten theoretischen Annahmen des NIS verglichen werden. Aus politikwissenschaftlicher Sicht interessiert besonders, wie es zu einer Implementierung dieses uerst erfolgreichen Instruments kommen konnte und welche Faktoren und Akteure dafr mageblich waren. Auerdem sollen die Innovationsprozesse, sowie Marktdiffusion stimulierende Regelungen und Anreize herausgearbeitet werden. Im letzten Schritt folgt schlielich eine Analyse, die die Auswirkungen der mit dem EEG einhergehenden Innovationspolitik anhand empirischer Daten berprft: Kann ein kausaler11 Lundvall u.a. (2002)/Lundvall (2007). 4

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Zusammenhang zwischen dem Inkrafttreten des EEG und einer Steigerung des Innovationspotentials gemessen werden? Hat das EEG 'nur' positive Auswirkungen auf konomische Faktoren wie etwa die Schaffung neuer Arbeitspltze und Umsatzsteigerungen in den Betrieben, oder funktioniert es wirklich als Instrument nachfrageorientierter Innovationspolitik? Problematisch ist hierbei allerdings, dass durch das Instrumentarium des EEG erzielte positive Effekte nicht explizit anderen Einflssen und Anreizstrukturen abgegrenzt werden knnen von, die auf das Potential und die Entwicklung der Solarindustrie in Deutschland einwirken. Weil das Instrument der Stromeinspeisevergtung aber die nachweislich dominante Komponente auf der Nachfrageseite des Systems darstellt, kann zumindest auf der Ebene der mittelinduzierten Innovation von einer dominanten Bedeutung des EEGs ausgegangen werden.

(2) Das Konzept des Nationalen InnovationssystemsIn der Literatur findet sich eine Vielzahl von Definitionen, was ein 'National Innovation System' eigentlich ist oder nach Ansicht der Autoren zu sein hat. So wird es etwa definiert als:... the network of institutions in the public and private-sectors whose activities and interactions initiate, import, modify and diffuse new technologies (Freeman 1987, 1) ... the national institutions, their incentive scructures and their competencies, that determine the rate and direction of technological learning or the volume and composition of change generating activities in a country. (Patel, Pavitt 1994)

Bislang ist es problematisch, von einer feststehenden Theorie des 'NIS' zu sprechen, selbst wenn sich bereits einzelne Anstze in Richtung einer Theoriebildung beobachten lassen12. Das 'NIS' ist ein theoretischer Zugang mit einem niedrigen oder mittleren Abstraktionsgrad und orientiert sich stark an der politischen Wirklichkeit. Weil die Zusammenhnge zwischen den Elementen13 im weitlufigen Ansatz der Innovationssysteme allgemein noch in zahlreichen Modellen getestet werden, erfllt dieser eher die Funktionen eines analytischen Rahmens: Unterschiedliche allgemeine Theorien werden genutzt mit dem Ziel, den empirischen Anwendungsbereich insgesamt zu erweitern14. Dazu werden im Konzept des Innovationssystems die zu beachtenden Variablen vorgegeben, wobei sich parallel zum nationalen Ansatz12 Etwa in Lundvall (2007)/Lundvall u.a. (2002). 13 Schubert, Klaus; Bandelow, Nils (2003): Politikdimensionen und Fragestellungen der Politikfeldanalyse. In: Lehrbuch der Politikfeldanalyse. Hrsg. von Klaus Schubert und Nils Bandelow. Mnchen/Wien. S. 8. 14 Schubert/Bandelow (2003). S. 8. 5

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noch weitere Konzepte etablieren konnten15. In Abgrenzung zur neoklassischen Theorie und den mit dieser verbundenen, vereinfachten und nur scheinbar logischen Folgerungen, die Akteure und harte Elemente des Systems fokussieren, versteht sich das Konzept des NSI als empirisch-fallorientiert und mit Fokus auf weiche Elemente, wie etwa die Generierung, Speicherung und Diffundierung von Wissen.In a fictive neoclassical world where knowledge equaled information and where society was populated with perfectly rational agents, each with unlimited access to information, national innovation systems would be an unnecessary construct16.

Die entscheidende Schwche der Neoklassik ist jedoch nicht deren hoher Grad an Abstraktion. It is rather that it makes the wrong abstractions17. In einem Kontext, in dem Wissen die wichtigste Ressource sei und Lernen der bedeutendste Prozess, tendiere die neoklassische Theorie dazu, lediglich Rckschlsse auf die economic performance 18 zu ziehen und somit wichtige Prozesse auszublenden. (2.1) Der Begriff 'Innovation' Der Terminus 'Innovation' basiert ursprnglich auf den lateinischen Wrtern novus (=neu) sowie innovatio (=Erneuerung, Vernderung) und wird heute im allgemeinen Sprachgebrauch bersetzt als Einfhrung von etwas Neuem oder (Er)neuerung 19. Der konom J.A. Schumpeter prgte die Bedeutung des Begriffs, der heute meist technisch-konomische Neuerungen bezeichnet. Technische und wissenschaftliche Innovationen werden oft als das Kernphnomen wirtschaftlicher Entwicklung angesehen. Allerdings ist das Bedeutungsspektrum weit und die vielfltige Verwendung des Begriffs problematisch. Schumpeters Innovationsbegriff ist als Konzept radikal, da er zwei eigentlich ambivalente Aspekte der Innovation vereint, nmlich die Kontinuitt der bereits existierenden Elemente und den radikalen Wandel durch Neukombination.[...] den gleichen Proze einer industriellen Mutation - wenn ich diesen biologischen Ausdruck verwenden darf -, der unaufhrlich die Wirtschaftsstruktur von innen heraus revolutioniert, unaufhrlich die alte Struktur zerstrt und unaufhrlich eine neue schafft. Dieser Proze der schpferischen Zerstrung ist das fr den Kapitalismus wesentliche Faktum. Darin besteht der Kapitalismus und darin mu

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'Regionale IS': Braczyk/Heidenreich (1997); 'Sektorale IS': Malerba (2005). Lundvall (2007). S. 12. Lundvall (2007). S. 21. Lundvall (2007). S. 21. Duden (2001): Fremdwrterbuch. 7., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. von der Dudenredaktion. S. 442. 6

Jonathan Gau auch jedes kapitalistische Gebilde leben.20

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Wichtig ist hierbei die Unterscheidung von 'innovation' und 'invention'; erst mit ihrer Marktreife wird eine Erfindung zur Innovation. Diese knnen nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden: (1) Wird der Fokus auf die Objektdimension gelegt, kann zwischen Produktinnovation (Entwicklung und Vermarktung eines neuen Produkts), Prozessinnovation (Entwicklung eines neuen Produktionsverfahren) oder Sozialinnovation (neuartige Managementformen auf der Unternehmensebene) differenziert werden21. (2) Alternativ knnen Neuerungen nach ihrem Innovationsgrad unterschieden werden. Ist eine Idee, ein Produkt oder Verfahren in Gnze neuartig, spricht man von einer Radikalinnovation oder revolutionren Innovation. Wenn lediglich bereits bekannte Lsungen weiterentwickelt worden sind oder durch Vernderung des Absatzmarktes, der Produktionsprozesse oder des Unternehmens eine Anpassung der bestehenden Innovation an die Umwelt ntig war, wird dies als Inkrementalinnovation oder evolutionre Innovation bezeichnet. Mit Beginn der 90er Jahre wurden vermehrt die Bedingungen fr das Hervorbringen von Innovationen, deren Funktionsweise wie auch die zwingenden Prozesse analysiert. Gerade in der Politik versprach man sich neue Erkenntnisse, mit deren Hilfe effektivere Instrumente fr die Innovations- und Technologiepolitik konzipiert werden sollten22. Demnach knnen Innovationen als Prozesse verstanden werden, die in begrenzten Entwicklungskorridoren ablaufen. Bewusste Entscheidungen fr und wider eine technische Option23 werden in einer spezifischen, historisch-kulturellen Umwelt getroffen und spiegeln Interdependenzen, politische und wirtschaftliche Logik, aber auch Zuflle24 wider. Wenn Entwicklungskorridore erst einmal etabliert sind, sind die technologiepolitischen Steuermglichkeiten begrenzt (Pfadabhngigkeit)25. Als kontinuierlicher Lernprozess luft der Innovationsprozess interaktiv zwischen verschiedenen Akteuren (Unternehmen, Verbraucher, FuE, staatliche Akteure etc.) in Netzwerken im Rahmen etablierter Institutionen (etwa Normen, Werte, Standards) ab. Diese Lernprozesse sind nur selten als sprunghaft-schubhaft, sondern meist als stetig-kontinuierlich zu20 Schumpeter, Joseph A. (1961): Konjunkturzyklen. Eine theoretische, historische und statistische Analyse des kapitalistischen Prozesses. Bd. I, Gttingen. (engl. Business Cycles. A Theoretical, Historical, and Statistical Analysis of the Capitalist Process. New York 1939). S. 138. 21 Schmid, Josef; Buhr, Daniel; Roth, Christian; Steffen, Christian (2006): Wirtschaftspolitik fr Politologen. Paderborn. Kapitel 6.5. S. 284. 22 Nelson, Richard R. (1993): National Innovation Systems. A Comparative Analysis. New York/Oxford. 23 Schmid (2006). S. 284. 24 Schmid (2006). S. 284. 25 Schmid (2006). S. 284. 7

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kennzeichnen. Dass Innovation oft als pltzlicher Durchbruch erlebt wird, liegt meist an der externen Position des Beobachters. (2.2) Die nationale Perspektive Eine 'nationale Perspektive' wird in Zeiten von Globalisierung und Internationalisierung zunehmend kritisch betrachtet. Vielfach wird argumentiert, dass viele, wenn nicht die meisten interessanten Prozesse und Interaktionen moderner Innovation grenzberschreitend ablaufen. So war im letzten Jahrzehnt die Tendenz zu beobachten, dass der Fokus sich zunehmend weg von der nationalen Analyse, hin zu einer regionalen26 oder sektoralen27 verschoben hat. Durch diese Konzepte und Analyserahmen lassen sich etwa die Evolution globaler Technologiesysteme oder die Bedeutung supra-nationaler Regelwerke beschreiben und erklren. Im vorliegenden Fall jedoch werden die Akteure, Prozesse und Resultate der policy-Ebene analysiert. Und solange Nationalstaaten exist as political entities with their own agendas related to innovation, it is useful to work with national systems as analytical objects28. Die Kompetenzen im Energiesektor liegen noch weitgehend auf Bundesebene, allerdings ist in den letzten Jahren ein verstrktes Engagement der EU zu beobachten29. (2.3) Der Systembegriff Der sozialwissenschaftliche Begriff des Systems ist durch zahlreiche Diskurse geformt worden. Dem modernen Konzept des National Innovation Systems liegt ein mehrperspektivischer Systembegriff zugrunde, der sich aus mehreren Ideen zusammensetzt. Ein System besteht stets aus mehreren, mindestens aber zwei Elementen oder Komponenten. Es werden die Prmissen angenommen, dass (1) die Summe des Ganzen stets mehr ist, als die Summe der einzelnen Teile, (2) diese interaktiv kommunizieren, also komplexe Interdependenzen zwischen den einzelnen Elementen entstehen, welche ebenso bedeutend sind, wie die Elemente selbst. Das Systemkonzept sollte (3) komplexe Beziehungen zwischen Struktur (hardware), Institutionen (software) und dem generierten Wissen erlauben. Carlsson u.a. (2002) definieren System als a set of interrelated components working toward a common objective. Systems are

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Braczyk/Heidenreich (1997). Malerba (2005). Lundvall u.a. (2002). S. 215. Siehe hierzu etwa die Wechselwirkungen zwischen EEG und der EU-Richtlinie 2001/77/EG bei Hirschl (2008). S. 307-414. 8

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made up of components, relationships and attributes30. (2.4) Innovationspolitik: Zentrale Grundannahmen des NIS Aus der bislang vorgenommenen Definition der einzelnen Komponenten im Konzept des National Innovation Systems lassen sich eine Reihe allgemeiner, grundlegender Annahmen formulieren: (1) Nationale Systeme unterscheiden sich im Grad ihrer Spezialisation von Produktion, Handel und Wissen. In empirischen Studien konnte eine dynamische Koevolution der Eigenschaften einzelner Nationalstaaten mit der Entwicklung von lnderspezifischen Unternehmensstrukturen und Besonderheiten im menschlichen Handeln nachgewiesen werden. Die Produktions- und Wissensstrukturen verndern sich nur langsam (Pfadabhngigkeit, Trgheit des Wissens) and [...] such change must involve learning31. (2) Wissensbausteine, die wichtig fr die konomische Leistung sind, sind oft spezifisch ortsund kulturgebunden und knnen nicht einfach von einem Staat in einen anderen transportiert bzw. in andere Systeme oder Kontexte bertragen werden. In a fictive neoclassical world whrere konwledge equaled information and where society was populated with perfectly rational agents, each with unlimited access to information, national innovation systems would be an unnecessary construct32. Die Fokussierung des Wissens schliet jedoch Konflikte ber Macht und Einfluss nicht aus, die stets mit dem Innovationsprozess einhergehen33. (3) Um zu verstehen, warum Wissen fest verortet und systemisch verknpft ist, muss dies nher erlutert werden: Knowledge ist mehr als bloe Information, sondern fhrt sogenannte tacit elements mit. Diese wichtigen, 'schweigenden' Wissensbausteine are embodied in the minds and bodies of agents or embedded in routines of firms and not least in relationships between people and organisations34. In anderen Worten ausgedrckt, knnte Information synonym zu 'Wissen ber die Welt' und Wissen synonym zu 'wissen, wie man die Welt verndert' stehen. (4) Um den Innovationsprozess in Gnze verstehen zu knnen, muss Prozessen der Interaktion und relationships besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Innovationen30 Carlsson, Bo u.a. (2002): Innovation systems: analytical and methodological issues. In: Research Policy 31. S. 233-245. 31 Lundvall (2007). S. 12. 32 Lundvall (2007). S. 12. 33 Lundvall u.a. (2002). S. 226. 34 Lundvall (2007). S. 13. 9

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entstehen selten nur durch einen Akteur, sondern meist in kumulativen Prozessen in Netzwerken durch interaktives Lernen und Forschen. Lundvall (2007) bezeichnet relationships als 'Trger des Wissens' und interaction als 'Prozess, in dem neues Wissen generiert wird'35. (2.5) Innovationspolitik: limitierende Faktoren Die Akteure in politischen, konomischen oder sozialen Systemen folgen stets einer gewissen Ordnung, die meistens hierarchisch organisiert ist. An der Spitze der staatlichen Administration findet sich in vielen NIS das Finanzministerium als eine bergeordnete Machtinstanz, da dieses nicht unerheblichen Einfluss auf die zwischen den Ressorts zu verteilende Geldmenge hat36. Der komplexe Beamtenapparat des Finanzministeriums wirkt daher stets als limitierende Variable. Seine restriktiven Kompetenzen auf der nationalen Ebene sind von fundamentaler Bedeutung, inwiefern das Agenda Setting schlielich ins System implementiert werden kann. It is highly problematic to leave policy co-ordination exclusively to ministries of finance and to central banks since their visions of the world are necessarily biased toward the monitary dimension of the economy and thereby toward the short-term37. Damit einher geht oft auch die Problematik des systemischen 'Marktversagens' bzw., dass Innovationen nicht in den Markt diffundieren knnen was trotz hoher R&D-Ausgaben und staatlicher Frdergelder mglich ist. Im Fall der Erneuerbaren Energien ist die vorhandene Infrastruktur, genauer gesagt das regulierte Stromnetz, dieses erste Innovationshemmnis. (2.6) Innovationspolitik: Nachfrageorientierung als Instrument Das staatliche Verstndnis von gelungener Innovationspolitik beschrnkte sich bis zum 21. Jahrhundert fast ausschlielich auf eine angebotsseitige Frderung von Forschung und Entwicklung. Selektiv sind einzelne erfolgversprechende, militrstrategisch sinnvolle oder politisch gewollte Innovationen massiv gefrdert worden, wobei deren effektiver Nutzen teilweise berschtzt wurde. Eine sich an der Nachfrage orientierende Innovationspolitik ist hufig ausgeblendet worden, auch wenn dieser in den zahlreichen analytischen Konzepten, die die Bedingungen fr Innovation untersuchen, eine zentrale Bedeutung zugeschrieben wird. Unter moderner nachfrageorientierter Innovationspolitik versteht man die35 Lundvall (2007). S. 13. 36 Lundvall (2007). S. 37. 37 Lundvall u.a. (2002). S. 227. 10

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Gesamtheit der Manahmen der ffentlichen Hand, die an der privaten oder staatlichen Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleitungen ansetzen, um die Entwicklung, Markteinfhrung und Diffusion von Innovationen zu induzieren und zu beschleunigen (TAB 2005: 1).

Der Staat greift, anders als etwa bei direkten, angebotsseitigen Frdermanahmen in der Grundlagen- oder Spitzentechnologieforschung, also bei Technologien, die sich noch im Anfangsstadium des Innovationsprozesses befinden, nicht direkt in die Wissensgenerierungsund Lernprozesse ein. Vielmehr sollen strukturelle Hemmnisse, welche die Marktdiffusion nachfrageseitig behindern, berwunden werden. Die der Innovation hinderlichen Grnde sind vielfltig: Hohe Einstiegskosten, fehlende Netzwerkeffekte [...], die Umstellungskosten von einer Technologie auf eine neue, Mangel an Information bzw. Bewusstsein bei den Nachfragern38. (2.7) Lernprozesse im Fokus Wie schon bemerkt wurde (2.4), sind Lernprozesse ein wichtiger Bestandteil des NIS-Konzepts: In diesen wird Wissen generiert, diffundiert und als 'Know-How' auch gespeichert. Lange Zeit wurde eine erfolgreiche Innovationspolitik ausschlielich an Indikatoren wie den registrierten Patentanmeldungen oder dem R&D-Anteil am Nettoumsatz festgemacht, erst in der neueren Forschungsliteratur rcken Lernprozesse verstrkt in den Fokus der Analyse. So schlgt Lundvall (2007) eine Unterscheidung zwischen Science Technology and Innovation (STI-learning), was eher dem gngigen Verstndnis von Innovation als 'radikaler Wandel' entspricht, sowie learning by Doing, Using and Interacting (DUI-learning), bei dem mittels Erfahrungen ein inkrementeller technischer Fortschritt generiert wird, vor39. Any national strategy to promote innovation needs to take both these sources of innovation into account40.

38 TAB (2005). 39 Lundvall (2007). S. 41. 40 Lundvall (2007). S. 42. 11

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(3) Deskriptive Analyse: Innovationsanreize des EEG fr PhotovoltaikIn diesem Kapitel soll die Entwicklung der Photovoltaikbranche innerhalb der nationalen Grenzen in Korrelation zur Energiepolitik in Deutschland seit Inkrafttreten des StrEG beschrieben werden. In einem kurzen Exkurs wird zunchst (3.1) die Technologie der Photovoltaik kurz vorgestellt, nachfolgend dann (3.2) deren Entwicklungspotential beleuchtet. Hauptbestandteil dieses Abschnitts stellt jedoch das Erneuerbare Energiengesetz (3.3) dar; sowohl auf dessen policy-Entwicklung, als auch auf dessen Innovationspotential (3.4) soll eingegangen werden. (3.1) Photovoltaik Solare Strahlung ist zumindest in der Theorie die vielversprechendste Quelle erneuerbarer Energie. Im jhrlichen Mittel betrgt die Intensitt der extraterrestrischen Sonneneinstrahlung an der Atmosphrenobergrenze 1,367 kW/m (Solarkonstante). Mit Ausnahme von Gezeitenkraftwerken und geothermischen Heizkraftwerken sind alle anderen erneuerbaren Energiekonzepte direkt oder indirekt von der Sonne als Primrenergiequelle abhngig. 41 Direkt kann die Solarstrahlung effektiv und kostengnstig in solarthermischen Kraftwerken mittels Spiegelanlagen konzentriert und in Wrme umgesetzt werden. Die erzeugte Heiluft kann nun in konventionellen Dampfprozessen mit Hilfe von Turbinen in Strom umgewandelt werden. Allerdings funktionieren solarthermische Anlagen nur mit direktem Sonnenlicht, nicht mit diffuser Strahlung und sind deshalb nur an Standorten in hei-trockenen Klimaten effektiv einsetzbar.42 Fr den mitteleuropischen Markt ist deswegen in erster Linie die sogenannte Photovoltaik mageblich. Bei diesem Verfahren wird die solare Strahlung durch die Solarzellen direkt in Gleichstrom umgewandelt, der natrliche Brennstoff ist das Sonnenlicht. Eine dnne, monokristalline oder polykristalline Siliziumschicht wird dotiert (gezielt mit einem anderen chemischen Element verunreinigt). Sie erhlt dadurch die Eigenschaften einer Diode: Die mit Phosphor negativ dotierte Schicht (n-leitende Halbleiterschicht) erhlt ein weiteres, frei bewegliches Elektron, die mit Bor positiv geladene Schicht (p-leitende Halbleiterschicht)41 Hennicke, Peter, Fischedick, Manfred: Erneuerbare Energien. Mit Energieeffizienz zur Energiewende. Bonn 2007. (=bpb Schriftenreihe Band 676). S. 30. 42 Hennicke u.a. 2007, S. 43f. 12

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Abbildung 2: Abb.: MW Solar: http://www.mwsolar.de/cms/images/stories/solarzellen_01.jpg

weist hingegen eine freie Bindung auf. Dies wird auch als Loch im Kristallgitter bezeichnet. Treffen nun die Protonenpakete des Sonnenlichts auf die negativ dotierte Schicht, wandern die freien Elektronen der n-Schicht zu den freien Bindungen der p-Schicht. Es entsteht elektrische Spannung. Wenn mehrere Solarzellen verbunden werden, kann diese Elektrizittsmenge mittels Metallkontakten abgenommen werden. (3.2) Innovationspotential und Kostenentwicklung Zumindest in der Theorie knnte ein Tausendfaches des derzeitigen weltweiten Strombedarfs durch die enorme Strahlungsenergie der Sonne gedeckt werden. Die Frage, ob und in welcher Geschwindigkeit dies realisierbar ist, hngt im Wesentlichen von der Kostenentwicklung und dem politischen Willen ab43. Renommierte Forscher haben erst krzlich Amerikas Weg ins solare Zeitalter44 beschrieben. Demnach knnten die USA durch die Installation groer Solarthermiekraftwerke, Photovoltaik-Anlagen und Druckluftspeichern sowie durch die Erneuerung des maroden Leitungsnetzes bis zum Jahr 2050 70% ihres Energiebedarfs aus43 Hirschl (2008). S. 66. 44 Zweibel, Ken; Manson, James; Fthenaks, Vasilis (2008): Amerikas Weg ins solare Zeitalter. In: Spektrum der Wissenschaft. Heidelberg. S. 60-70. 13

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regenerativen Energien decken. Fr die Umsetzung des Plans mssten allerdings etwa 420 Milliarden Dollar allein an staatlichen Subventionen und Investitionen gettigt werden, zustzlich eine noch unbestimmte Geldmenge durch private Investoren. Derzeit erreichen auf Basis von Silizium gefertigte Solarmodule einen Wirkungsgrad von etwa 10 bis 15 Prozent. In Versuchen mit vernderten Materialzusammensetzungen und einer Metallisierung des Siliziumwafers konnte das Fraunhofer Institut fr Solare Energiesysteme (ISE) bereits Wirkungsgrade von ber 20 Prozent erzielen 45. Die Forscher weisen darauf hin, dass es sich hierbei um eine extrem kosteneffiziente Methode handle. In Testreihen konnten mit alternativen Materialien Solarzellen mit Wirkungsgraden von 41,1 Prozent46 erzielt werden. Diese Technologie ist in der Herstellung jedoch relativ teuer, weshalb sie vor allem in Spezialmrkten, etwa im Weltraum, eingesetzt wird. Es ist davon auszugehen, dass wegen der derzeit stetig steigenden Nachfrage die Kosten bei der Produktion von Solarzellen und -modulen deutlich sinken werden. Dieser Trend war bereits in den letzten Jahren zu beobachten. Der durchschnittliche Preis, den der Endkunde fr eine fertig installierte Dachanlage mit der Leistung von 100 kWp entrichten muss, ist allein seit dem ersten Quartal des Jahres 2006 von 5.000 auf 3.922 pro Kilowattpeak47 im vierten Quartal 2008 gefallen48. Durch die drastische Nachfragesteigerung konnten die Kosten fr Strom aus PV-Anlagen deutlich reduziert werden. Whrend Strom aus PV-Anlagen 1985 noch etwa 1,5Euro/kWh kostete, liegen die Stromentstehungskosten heute in Mitteleuropa je nach Anwendungsfall

Abbildung 3: BMU (2006). S. 74. 45 Fraunhofer ISE Jahresbericht. S. 57. 46 Fraunhofer ISE Jahresbericht. S. 63. 47 Kilowattpeak (kWp) ist eine Maeinheit, die die maximale Leistung (engl. peak = Spitze, Gipfel) einer Solaranlage angibt. 48 Quelle: Unabhngige, reprsentative Befragung von 100 Installateuren durch EUPD-Research im Auftrag des BSW-Solar. Weitere Informationen: http://www.solarwirtschaft.de/preisindex 14

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und Technologie zwischen 0,40Euro/kWh bei groen, netzgekoppelten Generatoren und 0,55Euro/kWh bei kleineren Anlagen auf Einfamilienhusern.49. Fr die Zukunft versprechen Prognosen des BMU eine weitere Halbierung der Stromentstehungskosten auf 0,25Euro/kWh (s.Abb.3). (3.3) Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) Politisch induzierter Auslser fr den regelrechten Boom und die dynamische Entwicklung der Erneuerbaren Energien von einem Nischenmarkt zu einem international erfolgreichen Wachstumsmarkt in Deutschland war im Wesentlichen das Erneuerbare Energien Gesetz. Dieses ist als Instrument konzipiert, dessen input sich einerseits aus nachfragesteigernden, finanziellen Anreizen, andererseits aus regulativen Pflichten zur Stromabnahme durch die Netzbetreiber zusammensetzt, dessen outcome sich jedoch nicht nur auf der Ebene der Innovationspolitik messen lsst, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt-, Energie-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik hat. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive stellt sich die Frage, wie dieses eigentlich simple, aber dennoch hocheffiziente Instrument geschaffen wurde. Denn das Politikfeld Energie reagiert nur sehr langsam auf technologischen Fortschritt und Vernderung, weshalb der Begriff der 'Pfadabhngigkeit' in diesem Zusammenhang hufig genannt wird. nderungen erfolgen in der Regel nur durch die bergeordnete Ebene der EU oder durch Strgren und katastrophale Ereignisse wie das Waldsterben oder den Reaktorunfall von Tschernobyl50 - oder unter der Drohkulisse des Klimawandels. Das EEG ist nicht allein Produkt solcher extremer, externer Faktoren, sondern eines verschiedenster Entwicklungslinien. Das EEG51 ist als eines der zentralen Koalitionsziele der Rot-Grnen Regierung unter Bundeskanzler Schrder im Jahr 2000 verabschiedet worden. Wesentliche Grundsteine fr das Gesetz sind bereits mit dem - noch in der konservativ-liberalen Regierungszeit entstandenen Stromeinspeisegesetz (StrEG) 1990 gelegt worden. Das EEG erfuhr eine erste berarbeitung und Erweiterung in der zweiten Legislaturperiode der Schrder-Regierung im Jahr 2004 und ist als Bestandteil der Koalitionsvereinbarung 2005 auch in die policy der Groen Koalition eingegangen. Seine letzte Novellierung erfuhr es im Oktober 2008. Die chronologische Entwicklung zeigt also, dass eine Vielzahl von Akteuren, Prozessen und Faktoren bedeutend fr49 BMU (2006). 50 Hirschl (2008). S.96. 51 EEG [Erneuerbare Energien Gesetz] (2000): Gesetz fr den Vorrang Erneuerbarer Energien. 29. Mrz 2000. In: BGBI I 2000. 15

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die Entwicklung des Gesetzes gewesen ist und es nicht alleiniges Produkt der Rot-Grnen Regierung ist 52. Neben der kologischen Steuer- und Abgabenreform (kosteuer) stellte die Weiterentwicklung des StrEG das wichtigste Instrument des BMU nach dem Regierungswechsel 1998 dar. Das StrEG ist bereits 1990 auf Initiative von Bundestagsabgeordneten der Grnen und CDU/ CSU erarbeitet worden und trat 1991 in Kraft. Es regelte erstmals gesetzlich die Abnahmepflicht der Netzbetreiber fr Strom aus regenerativen Energiequellen. Ein wichtiger Fortschritt, denn so konnte der lock-in Effekt erstmals berwunden werden. Bis dato gab es abseits der in die konventionelle Stromerzeugung implementieren Wasserkraft keinen Markt fr regenerative Energien. Innovationen knnen aber nur Marktreife erlangen, wenn es einen Markt gibt und vor Inkrafttreten des StrEG waren alle Zugnge zu diesem blockiert. In einer Rede stellte der damalige Umweltminister Jrgen Trittin (B90/Grne) die Umweltpolitische[n] Schwerpunkte der 14. Legislaturperiode vor.[...] Wir haben unser nationales Klimaschutz-Ziel, die CO2-Emissionen in Deutschland bis 2005 um 25 % im Vergleich zu 1990 zu senken, bekrftigt. Dies erfordert erhebliche weitere Anstrengungen zur effizienteren Energieerzeugung und -umwandlung sowie zur Energieeinsparung - [...] sowie zum forcierten Einsatz regenerativer Energien. Unser Ziel fr die erneuerbaren Energien ist die Verdopplung ihres Anteils bis 2010 und ein Anteil von 50 % bis Mitte des nchsten Jahrhunderts, gemessen am heutigen Energieeinsatz. Fr die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien [...] werden wir Anreize schaffen. Die Fortentwicklung des Stromeinspeisungsgesetzes, die Durchsetzung des Niedrigenergiehausstandards fr Neubauten, [...] dies sind nur einige der Ansatzpunkte, um CO2-Emissionen nachhaltig zu senken. 53

Zentrale Ziele bei der Konzeptionalisierung der Rot-Grnen Umweltpolitik sind Vernderungen im Energiesektor. Insbesondere der CO2-Aussto soll deutlich reduziert werden. Dies soll einerseits durch Effizienzsteigerungen konventioneller Energieerzeugung und Erhhen des Einsparpotentials, andererseits verstrkten Einsatz Erneuerbarer Energien erreicht werden. Als entscheidendste Manahme drfte aber die bertragung der Zustndigkeit vom gerade unter der liberal-konservativen Regierung - wenig engagierten BMWi zum BMU gewirkt haben. Das BMU ist verantwortlich fr beinahe alle Belange der Erneuerbaren Energie; mit52 Eine detaillierte Analyse der verschiedenen Wechselwirkungen im Multi-Ebenen-System der Energiepolitik in Deutschland findet sich bei: Hirschl, Bernd: Erneuerbare Energien-Politik. Eine Multi-Level PolicyAnalyse m Fokus auf den deutschen Strommarkt. Hrsg. von Lutz Mez. (Energiepolitik und Klimaschutz). Berlin 2007. 53 Trittin, Jrgen (1999): Umweltpolitische Schwerpunkte der 14. Legislaturperiode. Anlass: 4. Sitzung des Ausschusses fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit des Deutschen Bundestages. 20. Januar 1999. http://www.bmu.de/reden/archiv/14/trittin/doc/225.php (Stand: 25.04.2009). 16

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dem EEG hat es Kontrolle ber das entscheidende Steuerungsinstrument und auch darber hinaus konzentrieren sich die wichtigsten Kompetenzen, etwa die Forschungs- und Entwicklungsprogramme, hier. Mit den Grnen war erstmalig ein Akteur, dessen primre politischen Ziele und Interessen den Bereich des Natur- u. Umweltschutzes fokussieren, an der Regierung beteiligt und federfhrend bei deren Umsetzung. Der Gesetzestext trgt entsprechend eine 'grne' Handschrift:EEG 1 Ziel des Gesetzes Ziel dieses Gesetzes ist es, im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermglichen und den Beitrag Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung deutlich zu erhhen, um entsprechend den Zielen der Europischen Union und der Bundesrepublik Deutschland den Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch bis zum Jahr 2010 mindestens zu verdoppeln.54

Im hier formulierten Ziel liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der nachhaltigen Entwicklung der Energieversorgung; dieses soll im Interesse des Klima- und Umweltschutzes erreicht werden. Mit der Novellierung 2004 wird dieses Ziel erweitert: Erstens um das Argument, die volkswirtschaftlichen Kosten durch externe Effekte abzumildern und zu begrenzen, was auch als soziokonomische Zieldimension gelesen werden kann. Diese ist Teil einer bergeordneten policy-Ebene, die u.a. auch das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung von 200055 umfasst und zu welcher auch das EEG einen signifikanten Beitrag in der Umsetzung leistet. Im Kontext der Innovationspolitik ist jedoch die zweite nderung des 1 entscheidend:1: Zweck des Gesetzes (1) Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen, und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu frdern.

(2) Um den Zweck des Absatz 1 zu erreichen, verfolgt dieses Gesetz das Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf mindestens 30 Prozent und danach kontinuierlich weiter zu erhhen. 56 54 EEG (2000). S. 305. 55 Nationales Klimaschutzprogramm. Beschluss der Bundesregierung vom 18. Oktober 2000. Berlin. http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/klimaschutzprogramm2000.pdf (Stand: 21.04.09). 56 EEG [Erneuerbare Energien Gesetz] (2008): Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Erneuerbaren Energien im Strombereich und zur nderung damit zusammenhngender Vorschriften vom 25. Oktober 2008. In: Bundesgesetzblatt Jahrgang 2008 Teil I Nr.49, ausgegeben zu Bonn am 31. Oktober 2008. S. 2075. Hervorhebungen durch den Autor. 17

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Explizit werden hier (erstmals im Gesetzestext von 2004) die positiven Effekte des EEG als Wirtschafts- und Innovationsmotor hervorgehoben und als policy-Ziel formuliert. (3.3.1) Innovationsanreize des EEG Im Wesentlichen beinhaltet das Gesetz sowohl ein regulatives, direktes Steuerungsinstrument, als auch ein indirekt-finanzielles. Die direkte Steuerung durch Regulierung wirkt ber Geund Verbote und zielt darauf ab, soziales oder individuelles Handeln zu regulieren57. Die Allgemeinen Vorschriften finden sich im zweiten Teil des Gesetzes und regeln u.a. Anschluss und Abnahme des Stromes. 5 verpflichtet die Netzbetreiber EE-Anlagen unverzglich vorrangig an ihr Netz anzuschlieen. In 8 finden sich Vorschriften, auf welche Art und Weise Netzbetreiber den regenerativen Strom abnehmen mssen:(1) Netzbetreiber sind vorbehaltlich des 11 verpflichtet, den gesamten angebotenen Strom aus Erneuerbaren Energien und aus Grubengas unverzglich vorrangig abzunehmen, zu bertragen und zu verteilen. 58

Angesichts der Komplexitt des Stromnetzes bedeuten diese Vorschriften einen erheblichen Mehraufwand fr die Netzbetreiber, zeigen allerdings auch den unbedingten politischen Willen, eine Evolution des Energiesektors langfristig voranzutreiben. Erst dieses regulative Steuerungsinstrument ermglicht einen externen Zugang zum Stromnetz, der gleichbedeutend mit einem Zugang zum Strommarkt ist. Aus einer innovationspolitischen Perspektive ist der Zwang des Staates auf die groen privaten Akteure im Energiesektor durchweg positiv zu bewerten, weil dadurch das zentrale Hemmnis fr die Diffusion von Innovationen beseitigt wurde. Der zweite Baustein des EEG besteht in der 'Einspeisevergtung' fr Strom, der in Anlagen aus Erneuerbaren Energien erzeugt wird. Der Staat greift hier indirekt steuernd ein, indem er versucht durch finanzielle Anreize Personen und Gruppen fr bestimmte Handlungen oder Handlungsweisen zu gewinnen59. Der Vergtungsanspruch wird allgemein in 16 geregelt. Die Vergtung unterliegt einer Degression, d.h. einer jhrlich um einen bestimmten Prozentsatz abnehmenden Vergtungshhe. Die Solarstromvergtung wird mit der Novelle 2008 jhrlich um 8 10 Prozent abgesenkt (zuvor: 5% bei Dachanlagen, 6,5% bei Freiflchenanlagen) und wird somit nun deutlich rascher verringert. Der Vergtungssatz, der fr PV-Strom in 32 festgeschrieben ist, liegt momentan zwischen 31,94 Cent pro kWh bei57 Reagan, Michael D. (1987): Regulation: the Politics of Policy. Boston. S. 17. 58 EEG (2008). S. 2077. 59 Schubert/Bandelow (2003). S. 150. 18

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Solaranlagen und bis zu 43,01 Cent pro kWh bei Anlagen, die auf Dchern installiert werden.

Abbildung 4: BMU (2008): S.13.

Damit verschlechtern sich die politischen Rahmenbedingungen, zumindest was die nachfrageinduzierte Frderung betrifft, erstmalig60. Allerdings sinken auch die Kosten fr die Herstellung montagefhiger PV-Module stetig, so dass die schrittweise Degression ein zwingender Schritt ist, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Dies gilt sowohl fr die PV-Branche, also auch die Wettbewerbssituation zwischen den verschiedenen erneuerbaren Technologien. Das EEG implementiert also in erster Linie zwei zentrale Steuerungselemente, durch die Innovationshemmnisse beseitigt und finanzielle Anreize gegeben werden. Von zentraler Bedeutung ist nun aber die Verknpfung dieser innovationspolitsichen Ziele, die mittelfristig einen empirisch messbaren outcome (Arbeitspltze, Steuergelder) generieren, mit konkreten gesellschaftlichen Bedrfnissen, wie etwa Nachhaltigkeit und Sicherheit in der Energieversorgung oder Natur- und Klimaschutzzielen. (3.3.1) Synergieeffekt 2: Klimaschutz Die hier untersuchte Wirkung des EEG als Innovationsmotor ist nur eine Intention des Gesetzgebers. Vorrangig soll im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung61 ermglicht werden. Dies zeigt auch die federfhrende60 Vgl. Tabelle 1 unter 4.1. 61 EEG (2008). S. 2075. 19

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Rolle des BMU. Die internationalen und nationalen Anstrengungen, die Klimaerwrmung durch Vermeidung von CO2-Emissionen abzumildern, sind ebenso eine magebliche Intention des Gesetzes. Durch den Einsatz Erneuerbarer Energien konnten 2007 etwa 79 Mio. Tonnen an Emissionen eingespart werden. Die Photovoltaik hat daran nach Angaben des BMU etwa einen Anteil von 2,7% (2.101.000t)62. Dies scheint zwar noch sehr gering, allerdings wird der Photovoltaik das mit Abstand grte Innovationspotential prognostiziert. (3.3.2) Synergieeffekt 3: Merit-Order-Effekt Die intensive Frderung Erneuerbarer Energien im Allgemeinen und der Photovoltaik insbesondere steht oft in der Kritik. Ein hufig genannter Vorwurf lautet, dass Kosten, die durch die hohe Einspeisevergtung entstehen, auf den Strompreis umgelagert wrden. Das Fraunhofer ISE analysierte die Effekte der EEG-Stromerzeugung auf die Strompreise. Eine entscheidente Rolle spielt hierbei der sog. Merit-Order-Effekt: Der Preis fr Strom wird auf dem Spotmarkt durch das jeweils teuerste Kraftwerk bestimmt, das noch bentigt wird, um die Stromnachfrage zu befriedigen (Merit-Order)63. Durch die vorrangige Einspeisung des EEGStroms sinkt die Nachfrage nach konventionellem Strom. So knnen etwa die teureren Gaskraftwerke hufiger ausgeschaltet bleiben und die Preise auf der Strombrse fallen. Im Jahr 2006 bewirkte der Merit-Order-Effekt in Modellrechnungen eine durchschnittliche Preisreduktion von 7,83/MWh64. Diese Einsparungen knnen im Idealfall direkt an den Verbraucher weitergegeben werden. Einschrnkend muss jedoch erwhnt werden, dass aufgrund der groen Variablenzahl im Modell (Rohstoffpreise, CO2-Preise, etc.) exakte Zukunftsprognosen unmglich bleiben.

(4) Empirische UntersuchungNachdem nun in den zwei vorangegangenen Schritten erst das Konzept des NIS mit den wesentlichen Faktoren und Definitionen erlutert, sowie zweitens in einer deskriptiven Analyse die Entwicklung der Photovoltaik und des EEG dargestellt wurde, folgt nun abschlieend die Hypothesenbildung und -test.62 BMU (2008:a): S.18 u. 20. 63 Sensfu, Frank; Ragwitz, Mario (2007): Analyse des Preiseffektes der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf die Brsenpreise im deutschen Stromhandel -Analyse fr das Jahr 2006. Hrsg. von Fraunhofer Institut Solare Energiesysteme. Freiburg. S. 2. 64 Sensfu (2007). S. 16. 20

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Aus der deskriptiven Untersuchung der historischen Entwicklung des EEG und der damit einhergehenden Verschiebung der darin formulierten policy, ergibt sich die Grundvoraussetzung fr die erste Annahme: (1) Obwohl die innovationspolitischen Aspekte des EEG zunchst nachrangig waren und nur als eines neben weiteren Zielen formuliert sind, hat die einseitig nachfrageorientierte Ausrichtung des Gesetzes durch das finanzpolitische Instrument der Abnahmevergtung stimulierende Effekte fr die Innovationskraft der Solarbranche. Die gezielte Subventionierung der Halbleiterindustrie, sowie die Untersttzung der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich war die grundlegende Bedingung fr die nachfolgende Entwicklung Deutschlands zum fhrenden Photovoltaikmarkt. Die geschickte Koppelung dieser Entwicklung mit den nachfrageorientierten Manahmen des EEG ermglichte dann erst eine Diffusion in den bis dato verschlossenen Markt. Aus dieser Annahme lsst sich die allgemeinere These ableiten, dass (2) erfolgreiche Innovationspolitik zunchst langfristig angebotsseitig mittels 'klassischer' Instrumente des Technology Push (Finanzierung von FuE, Schaffung von Rahmenbedingungen, Frdermanahmen zur Diffusion) ein marktreifes Angebot verfgbar macht. In einem zweiten Schritt knnen dann durch mittelinduzierte Manahmen Markthemmnisse berwunden sowie die Nachfrage angeregt werden (Demand Pull), was hier konkret durch das EEG erfolgt ist. Daran anschlieen lsst sich eine dritte Schlussfolgerung, nmlich dass (3) innovationspolitische Ziele besser erreicht werden knnen, wenn diese mit konkreten soziokonomischen Bedrfnissen verknpft werden. Diese Hypothesen sollen nun anhand mehrerer Indikatoren auf drei Ebenen getestet werden: Zunchst (1) soll durch eine Analyse konomischer Daten (Umsatzsteigerung, Zahl der Arbeitspltze, ) die Entwicklung der Photovoltaikbranche in Deutschland seit 1990 aufgezeigt und in Korrelation zu den einzelnen Entwicklungsstufen des EEG gesetzt werden. Eine zweite Ebene (2) umfasst Indikatoren, wie sie vor allem bei der Messung in klassischen Innovationsstudien verwendet werden (Anteil R&D am Umsatz, Patentanmeldungen). Neben diesen beiden eher quantitativen Dimensionen sollen schlielich (3) die relevanten Lernprozesse qualitativ untersucht und dargestellt werden.

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(4.1) Analyse konomischer Daten Die Analyse der wirtschaftlichen Eckdaten ermglicht einen kurzen berblick ber die positive Entwicklung der PV-Branche in Deutschland. Wie sich zeigen wird, verluft die konomische Entwicklung in direkter Abhngigkeit zur Vernderung der politischen Rahmenbedingungen durch das StrEG und dessen Nachfolgegesetz EEG. Die erzeugte Strommenge durch Solaranlagen unmittelbar nach Inkrafttreten des StrEG 1991 betrug gerade einmal 2GWh und konnte bis zum Jahr 2007 auf 3075GWh erhht werden und wurde damit mehr als vertausendfacht. Dies entspricht einem Anteil an der durch Erneuerbare Energien erzeugten Strommenge von 3,5 Prozent und einen Anteil an der insgesamt in Deutschland erzeugten Strommenge von gerade einmal 0,3 Prozent65. Die PV-Branche in Deutschland beschftigt derzeit etwa 48.000 Menschen, wobei der Branchenverband BSW in Prognosen66 fr das Jahr 2020 eine Verdopplung voraussagt. Ebenso deutlich konnte der Umsatz der deutschen Photovoltaik-Industrie von 201 Millionen Euro (2001) auf rund sieben Milliarden Euro (2008) gesteigert werden. Positiv zu vermerken ist auch die stetig steigende Exportquote, die im Jahr 2008 mit 52 Prozent (Zulieferer) bzw. 46 Prozent (Industrie) neue Dimensionen erreichte.1991 Vergtung in Cent/kWh* Stromerzeugung PV in GWh67 Nettoinvestitionen PV in Mio. 68 Umsatz PV in Mio. 69

1998 ~9

2000 ~51,5 64 74 201

2004 ~55,5 557 294 1645

2007 ~41 (ab 2009) 3075 1554 5741

2 n.a. n.a.

32 n.a. n.a.

Arbeitspltze PV70 n.a. 1500 3100 17200 42600 * durschnittliche Vergtungssatz im ersten Jahr. Danach prozentual sinkend. 1991/1998 nach StrEG, dann EEG. Tabelle 1

Mit der jngsten Novellierung des EEG 2008 ist die Hhe der Stromeinspeisevergtung erstmalig verringert, sowie die Absenkung der Vergtung (32, 33) von bisher fnf Prozent pro Jahr auf acht bis zehn Prozent erhht worden. Wie sich diese Effekte auf die zuknftige Entwicklung der PV in Deutschland auswirken werden, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch anzuneh65 66 67 68 69 70 BMU (2008a). S. 11/12. BSW (2009). BMU (2008a). S. 13. Hoehner (2008). S. 12. BSW (2009). BSW (2009). 22

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men, dass es aufgrund der noch relativ moderaten Reduzierung der Mittel ein Einbruch des Absatzmarktes wie in Spanien ausbleiben wird. (4.2) Innovationsindikatoren (1) Als ein langjhriger Indikator fr die Analyse von Innovation hat sich die Messung der Ausgaben fr Forschung u.- Entwicklung etabliert.R&D is conceived as covering three different kinds of activities: basic research, applied research, and experimental development these categories are distinguished in terms of their distance from application71.

Meistens wird die R&D Intensity gemessen. Dies ist der Anteil an R&D-Ausgaben an den Nettoinvestitionen einer Firma oder Branche. Im Jahr 2008 erreichten die Ausgaben fr R&D einen Betrag von etwa 190 Millionen Euro72 (2001: 9,8 Millionen Euro). Gemessen als Anteil der R&D-Ausgaben am Gesamtumsatz der Branche (2008: rd. sieben Milliarden Euro) ergibt dies eine Quote von 2,71 Prozent. quivalente Werte liegen fr den gesamten Maschinenund Anlagenbau bei 3,3 Prozent bzw. fr das verarbeitende Gewerbe bei 3,8 Prozent73. Die Photovoltaik-Branche zeigt sich bei den Forschungsausgaben also doch zurckhaltender als vielleicht erwartet. Es ist jedoch davon auszugehen, dass mit zunehmendem internationalen Wettbewerb die R&D-Quote in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird74. Insbesondere bei den Faktoren der Preis-Leistung und der Materialeffizienz sind schon jetzt positive Trends zu verzeichnen. (2) Die Zahl der Patentanmeldungen ist ein wichtiger Indikator fr vorhandenes KnowHow, das als wertvoll eingestuft wird und deshalb schtzenswert ist. Beim DPMA (Deutsches Patent- u. Markenamt) wurden im Zeitraum von 1996 bis 2005 fr den konstruierten Patenbereich 'Photovoltaik' 132075 Technologieentwicklungen lizenzrechtlich geschtzt. Beim EPO (European Patent Office) gingen fr den gleichen Zeitraum 3221 PV-Patentanmeldungen ein. Diese reprsentieren auf Grund der hohen Kosten Erfindungen mit hohem technologischen und kommerziellen Wert76. Zieht man die Patentanmeldungen in anderen Sektoren71 Smith, Keith (2005): Measuring Innovation. In: The Oxford Handbook of Innovation. Hrsg. von Jan Fagerberg, David C. Mowery, Richard R. Nelson. S. 153. 72 Schtzungen des BSW. Investitionen in R&D durch Zulieferer und Industrie. 73 Legler, H. (2006): FuE-Aktivitten und Schwerpunkte der deutschen Wirtschaft. In: FuE-Aktivitten der deutschen Wirtschaft. Hrsg. von Legler, H., C. Grenzmann. Essen. S. 76. 74 Hoehner (2008). S. 20. 75 EVAL [Endbericht: Evaluierung des 4. Energieforschungsprogramms Erneuerbare Energien: Photovoltaik.] Berlin u.a. 2007. http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/eval_e_kl.pdf (Stand: 25.04.2009). S. 421. 76 Hinze, S., Gaisser, S. (2003): Nanotechnologie und Life Sciences, Endbericht im Auftrag des Deutschen 23

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der erneuerbaren Energien zum Vergleich heran, zeigt sich die vergleichsweise hohe Innovationskraft der Photovoltaikbranche77, die im Vergleich mit den konventionellen Bereichen der Stromerzeugung aus Kohle und Kernkraft78 nochmals unterstrichen wird. Dies zeigt einerseits, dass die Entwicklung des R&D bei der Photovoltaik weiterhin dynamisch verluft, andererseits, dass sich die forschenden Unternehmen und Institute durch ihre Entwicklungen zuknftige Gewinne versprechen.

Abbildung 5: Endbericht: Eval. 4. Energieforschungsprogramm 2007. S. 422.

(4.3) Lernprozesse Der NIS-Ansatz79 unterscheidet im Innovationsprozess zwischen STI-learning als zielgerichteten und DUI-learning, als eher zuflligen, aber ebenso bedeutenden Bestandteil (2.7). Nur eine Innovationspolitik, die beide Dimensionen des Lernens als Bestandteil des Innovationsprozesses begreift und wahrnimmt, sei erfolgreich. Sogenannte Lernkurven stellen den VerBundestages. Karlsruhe. S.5. 77 EVAL (2007). S. 420. 78 Hoehner (2008). S. 21. 79 nach Lundvall (2007). 24

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such dar, beide Dimensionen zu operationalisieren. Die Idee ist, mittels einer Analyse der Kostendegression Rckschlsse auf die Innovations- und Diffusionprozesse zu ziehen, die dieser zugrunde liegen. Dabei werden die Ergebnisse verschiedener Lernprozesse zusammenfassend beschrieben80. Die zu erwartende Kostenentwicklung im Sektor der Photovoltaik wurde von der EU-Kommission in einer Studie mittels Lernkurven untersucht. Dabei zeigte sich fr die Technologie der Photovoltaik, dass die Lernkurven konstant und ohne zu erwartende Innovationssprnge verliefen81. Die Phase der Kommerzialisierung dauerte mit ber 10 Jahren relativ lang. Die erfolgreiche Markteinfhrung basierte auf einer intensiven Phase der Produktentwicklung und einem anschlieenden kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Verlauf der Marktentwicklung82. Im europischen Vergleich erreicht Deutschland in der Studie83 ber die energiewirtschaftlichen Perspektiven der Photovoltaik wegen der entsprechenden Frderinstrumente ein auerordentlich positives Ergebnis. Das berzeugendste [Beispiel] dafr ist das deutsche EEG, dessen Wirksamkeit [...] sich besonders in der Photovoltaik zeigt84. Das Instrument der Einspeisevergtung schafft langfristig sichere Rahmenbedingungen fr private Investoren und ist durch seine Konzeption gleichermaen fr Privathaushalte als auch KMUs und groe Konzerne attraktiv.

(5) FazitAls zentrale Schlussfolgerung dieser Untersuchung lsst sich festhalten, dass mit dem EEG ein Steuerungsinstrument geschaffen wurde, das eine durchweg positive Wirkung auf das Innovationspotential in der Photovoltaik ausbt. Die historische Analyse ber einen Zeitraum von zwanzig Jahren - vom StrEG bis hin zur dritten Novelle des EEG - zeigt, dass mit dessen Erfolg auch eine Verschiebung der policy einher ging. Das StrEG war zunchst als Instrument konzipiert, den Strommarkt fr regenrative Energien berhaupt zu ffnen. Mit der Machtbernahme durch die Rot-Grne Regierung80 Krewitt, Wolfram; Nast, Michael; Nitsch, Joachim (2005): Energiewirtschaftliche Perspektiven der Fotovoltaik. Langfassung; DLR [Deutsches Zentrum fr Luft- und Raumfahrt e.V.]: Institut fr Technische Thermodynamik, Abteilung Systemanalyse und Technikbewertung, Stuttgart. S. 48. 81 Hirschl (2007). S. 71. 82 Hirschl (2007). S. 71. 83 Krewitt (2005). S. 65. 84 Krewit (2005). S. 65. 25

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wurde auf Basis des StrEG das EEG entwickelt, das nicht nur den Deckelungsmechanismus abschafft, sondern auch die Betrge der Einspeisevergtung drastisch erhht. Da das Gesetz nicht mehr durch das BMWi, sondern das BMU erarbeitet wird, gewinnen umweltpolitische Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele an Bedeutung. Erst als der Erfolg des EEG tausende Arbeitspltze schafft und Deutschland bei Entwicklung und Export von Umwelttechnologien weltweit fhrend wird, werden dessen positive Effekte auf Dimensionen der Wirtschafts- und Technologiepolitik wahrgenommen und in der Gesetzesnovelle 2004 als policy-Ziele festgeschrieben85. Dies zeigt, dass die nachhaltige Entwicklung erneuerbarer Technologien zum Schutz der Umwelt und des Klimas als ein konkreter Themenkomplex bewusst gemacht werden konnte. Unter der rot-grnen Regierung konnte dieser lose Komplex als gesellschaftliches Bedrfnis formuliert werden, das geschickt mit den innovationspolitsichen Zielen des EEG verknpft worden ist. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass diese Verbindung erst nachtrglich und im laufenden Entwicklungsprozess des Gesetzes hergestellt werden konnte. Durch die Kombination langfristiger Forschungsmanahmen, die gezielt und angebotsorientiert Innovationen und neue Technologien frdern mit der nachfrageorientierten policy des EEG, ist Deutschland ein wesentlicher Motor fr das dynamische Wachstum der Photovoltaikindustrie geworden.

85 EEG (2004). 1. S.1. 26

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(5) Literaturverzeichnis(5.1) Forschungs- u. Sekundrliteratur

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Erklrung Hiermit versichere ich, Jonathan Gau, dass ich die Arbeit selbststndig und nur mit den angegeben Quellen und Hilfsmitteln angefertigt habe. Alle Stellen der Arbeit, die ich anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinne nach entnommen habe, sind kenntlich gemacht.

Ort, Datum: _____________________

Unterschrift: __________________

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