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von Reinhold Giovanett E s ist vielleicht nicht das größte Openair des Lan- des, aber mit Sicherheit das älteste und traditionsreichste! Und nach einer zweijährigen Pause ist es nun wieder da, das „Gaul- schlucht-Openair“, oder, wie es ab jetzt leicht abgeändert heißt „Open Air Gaul“. Bürgermeister Chri- stoph Gufler, erklärter Rockfan, erinnert sich noch an die Zeiten, als das Openair vom „Jugendkollektiv Lana“ ausgerichtet worden war und er selbst noch zur Oberschule ging: „Damals war das Openair eine Veranstaltung für junge Er- wachsene. Wir wissen aber alle, dass das Publikum jünger wird und sich die Musik diesem Publikum anpasst. Das Openair wird mittler- weile vom Jugendzentrum 'Jux' und seinen Mitarbeitern organi- siert, und es wird versucht, das Openair so professionell wie mög- lich umzusetzen.“ Gufler weiß also Gegenwart und Vergangenheit zu schätzen wenn er betont: „Das Gaulschlucht-Openair gehört zu Lana dazu und es zeigt die Offenheit der Gemeinde ge- genüber der Jugendkultur.“ Eine Jugendkultur, um die sich in Lana seit über einem Jahrzehnt das Jugendzentrum „Jux“ küm- mert. Wie andere Openair-Veran- stalter auch, hat auch das „Jux“ trotz Tradition, mit bisweilen star- kem Gegenwind der öffentlichen Meinung zu kämpfen. Die Gemein- deverwaltung schaut heuer mit Be- stimmtheit etwas genauer hin (sie- he Kurzinterview mit Harald Stau- der, Gemeindereferent Lana) als sonst und steigert die Nervosität bei den Veranstaltern. Und ebenso wie jedes Openair des Landes, bemüht sich auch die „Gaulschlucht“ dem Problem des übermäßigen Alkoholkonsums ent- gegenzutreten. Es ist jedoch nicht das totale Alkoholverbot, das ein- gesetzt wird, sondern es wird mit einer Reihe von Aktionen und An- geboten dagegen gesteuert. Ju- gendliche unter 16 Jahren erhalten beim Eintritt ein besonderes Arm- band, mit dem sie an der Bar keine alkoholischen Getränke erhalten. Die immer öfter auftauchende „Trendy-Bar“ mit ihrem Cocktail- Angebot ist vor Ort und beim Kauf eines nicht-alkoholischen Geträn- kes nimmt man automatisch an ei- ner kleinen Verlosung teil. Derlei Angebote sind unaufdringlich, und greifen anstatt auf das Signal der Bevormundung, auf die Möglich- keit der freien, eigenverantwortli- chen Entscheidung zurück. Im Vorfeld wurde auch ein Tref- fen mit den Anrainern organisiert und es wurde ein Sicherheits- dienst engagiert, der mit 21 Mann die wichtigen Punkte des Festi- valgeländes abdeckt. So dürfte also alles passen heuer. Zumal das Gelände neu „umgebaut“ Fortsetzung > Das Comeback Freitag, 22. Mai 2009 – Nr. 98/17. Jg. > Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560 Tageszeitung DIE NEUE SÜDTIROLER Bildtext: Das Burggrafenamt im Rücken: Die Bühne wird schluchteinwärts aufgestellt Fotos: „Jux" Lana Am Freitag nächster Woche erstmals wieder für Openairbesucher offen: Der Zugang zum neuen Festivalgelände in der „Gaulschlucht"

Headliner #039

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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Page 1: Headliner #039

von Reinhold Giovanett

Es ist vielleicht nicht dasgrößte Openair des Lan-des, aber mit Sicherheit

das älteste und traditionsreichste!Und nach einer zweijährigen Pauseist es nun wieder da, das „Gaul-schlucht-Openair“, oder, wie es abjetzt leicht abgeändert heißt „OpenAir Gaul“. Bürgermeister Chri-stoph Gufler, erklärter Rockfan,erinnert sich noch an die Zeiten, alsdas Openair vom „JugendkollektivLana“ ausgerichtet worden warund er selbst noch zur Oberschuleging: „Damals war das Openaireine Veranstaltung für junge Er-wachsene. Wir wissen aber alle,dass das Publikum jünger wird und

sich die Musik diesem Publikumanpasst. Das Openair wird mittler-weile vom Jugendzentrum 'Jux'und seinen Mitarbeitern organi-siert, und es wird versucht, dasOpenair so professionell wie mög-lich umzusetzen.“Gufler weiß also Gegenwart undVergangenheit zu schätzen wenn erbetont: „Das Gaulschlucht-Openairgehört zu Lana dazu und es zeigtdie Offenheit der Gemeinde ge-genüber der Jugendkultur.“Eine Jugendkultur, um die sich inLana seit über einem Jahrzehntdas Jugendzentrum „Jux“ küm-mert. Wie andere Openair-Veran-stalter auch, hat auch das „Jux“trotz Tradition, mit bisweilen star-kem Gegenwind der öffentlichen

Meinung zu kämpfen. Die Gemein-deverwaltung schaut heuer mit Be-stimmtheit etwas genauer hin (sie-he Kurzinterview mit Harald Stau-der, Gemeindereferent Lana) alssonst und steigert die Nervositätbei den Veranstaltern.Und ebenso wie jedes Openair desLandes, bemüht sich auch die„Gaulschlucht“ dem Problem desübermäßigen Alkoholkonsums ent-gegenzutreten. Es ist jedoch nichtdas totale Alkoholverbot, das ein-gesetzt wird, sondern es wird miteiner Reihe von Aktionen und An-geboten dagegen gesteuert. Ju-gendliche unter 16 Jahren erhaltenbeim Eintritt ein besonderes Arm-band, mit dem sie an der Bar keinealkoholischen Getränke erhalten.

Die immer öfter auftauchende„Trendy-Bar“ mit ihrem Cocktail-Angebot ist vor Ort und beim Kaufeines nicht-alkoholischen Geträn-kes nimmt man automatisch an ei-ner kleinen Verlosung teil. DerleiAngebote sind unaufdringlich, undgreifen anstatt auf das Signal derBevormundung, auf die Möglich-keit der freien, eigenverantwortli-chen Entscheidung zurück.Im Vorfeld wurde auch ein Tref-fen mit den Anrainern organisiertund es wurde ein Sicherheits-dienst engagiert, der mit 21 Manndie wichtigen Punkte des Festi-valgeländes abdeckt.So dürfte also alles passen heuer.Zumal das Gelände neu „umgebaut“

Fortsetzung >

Das Comeback

Freitag, 22. Mai 2009 – Nr. 98/17. Jg.

> Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560

TageszeitungDIE NEUE SÜDTIROLER

Bildtext: Das Burggrafenamt im Rücken: Die Bühne wird

schluchteinwärts aufgestellt

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Am Freitag nächster Woche erstmals wieder für

Openairbesucher offen: Der Zugang zum neuen

Festivalgelände in der„Gaulschlucht"

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Fortsetzung >wurde, wobei neben den winterli-

chen Eishockey-Spielen im Sommereben auch Großveranstaltungen wiedas „Gaulschlucht-Openair“ ausge-richtet werden können. Hier be-stätigen sich auch die unterstützen-den Worte von BürgermeisterGufler, denn auch wenn neben demOpenair nur der Kirchtag von Ober-lana dort ausgetragen wird, so wur-de in der Planung großzügig daraufRücksicht genommen. Für gewohnte Festivalbesucherverbessert sich eigentlich nur derKomfort und der Umstand, dassdie Bühne jetzt schluchteinwärtsaufgestellt wird. Eine fünfköpfige Openair-Gruppe(Flyle, Semml, Roli, H1 und Flori-an) treffen sich seit Anfang Novem-ber, um alle Details – zusammen mitden vier Mitarbeitern des „Jux“ – inBetracht zu ziehen und rechtzeitigeinzufädeln. Am Montag dieser Wo-che fand das letzte Treffen mit

den gut 40 freiwilligen Hel-fern/Helferinnen statt, tags daraufein Lokalaugenschein mit dem Si-cherheitsdienst. „Jetzt“, so Semml,„brauchen wir nur mehr zu wartenbis Dienstag, wenn wir mit dem Auf-bauen beginnen können.“ Für dasOrganisationsteam läuft also eindoppelter Countdown: Einer bisDienstag, und einer bis zum Beginndes eigentlichen Openairs. Immer-hin war die „Gaulschlucht“ zwei Jah-re wegen der Neugestaltung desGeländes „abwesend“. Während amFreitag, bei freiem Eintritt dieBands „Sold Out“ (Lana) und „Sit-ting Bull“ (Brixen) zu sehen seinwerden, gibt sich am Samstag dieaus Deutschland stammende Band„Blood Sugar Sex Magic“ die Ehre.Flyle: „Wir wollten eine Coverbandals Headliner und haben über dieRichtung diskutiert. Mit den RedHot Chili Peppers können sowohldie Punker als auch die Metaller un-ter uns etwas anfangen und nach et-

was Internet-Recher-che sind wir aufB.S.S.M. gestoßenund haben sie enga-giert.” Flyle, der mitseiner unverwüstli-chen Deutschpunkka-pelle “Skandal” eben-falls am Samstag aufder Bühne stehenwird, hat das gesamtegrafische Konzept desneuen „Open AirsGaul“ mit anderenStudenten in derÜbungsfirma „Cha-meleon Graphics” ander LEWIT Meran erarbeitet. Einziger kleiner Minuspunkt ist derTermin. Am Samstag, 30. Mai findetam Sportplatz von Lichtenberg beiPrad das 11. „Eternity of Rock”statt. „Der Termin war nicht zu ver-meiden“, erklärt Karin Hussnelder,Mitarbeiterin des „Jux“: „Bisherwaren wir immer am dritten Wo-

chenende im Maiund das 'Eternity'am Samstag nachuns. Da im Maiaber das drei-wöchige Festival'Lana Live' statt-findet, wurde unsnahegelegt, eineTerminüberschnei-dung zu vermei-

den.“ Nun denn, die Openair-Saisonist angebrochen, stilistisch deckensich diese zwei Veranstaltungennicht wirklich und das Openair-Pu-blikum kann und wird sich wiederauf den Weg machen. Full house seibeiden gegönnt!Info: www.openairlana.itwww.myspace.com/openairgaul

Tageszeitung

Freitag, 22. Mai 2009 Nr. 98

Headliner: Nach zwei JahrenPause findet am 20. und 30. Mai2009 wieder das „Gaulschlucht-Openair“ statt. Wie stehen Sieals Gemeindereferent u.a. für dieOrtspolizei, für Tourismus undMarketing, so wie für Verkehr, zudieser Veranstaltung?Harald Stauder: Das Gaul-Ope-nair ist, wenn es gut gemachtwird, sicher eine interessante Ver-anstaltung, welche eine lange Tra-dition hat. Gut gemacht heißt,dass es nicht, wie bei den vergan-genen zwei Veranstaltungen vor-kommen darf, dass die gesamteUmgebung des Openair unter derVeranstaltung leidet. Der Veran-stalter muss für den reibungslo-sen Ablauf der Veranstaltung sor-gen und dies gilt nicht nur für den

Ort des Festes an sich, sondernfür das gesamte Einzugsgebiet.Dies wurde bei den letzten Veran-staltungen nicht so gemacht, wiees sein sollte. Zerstörte Parkanla-gen, eingeworfene Scheiben, auf-gebrochene Garagen und Gara-geneinfahrten, die als Toilettenmissbraucht wurden, sollten ei-gentlich den Anrainern nicht alseinzige Erinnerung an das Ope-nair bleiben. Dies ist leider derFall gewesen.Headliner: Welches sind die Auf-lagen und Bedingungen seitensder Gemeinde Lana, bezüglichSicherheit und Ablauf für dieVeranstalter des „GaulschluchtOpenairs“?Viele Anrainer haben sich an dieGemeindeverwaltung gewandt und

gebeten, das Openair nicht mehrzuzulassen. Nach einer Reihe vonAussprachen wurde die Veranstal-tung nun doch genehmigt, aller-dings muss der Veranstalter für dieSicherheit sorgen. Sicherheitsmit-arbeiter müssen beschäftigt wer-den, für die Reinigung der Zu-gangsmöglichkeiten und Parkanla-gen muss gesorgt werden. Die Poli-zeikräfte werden verstärkt präsentsein und Kontrollen durchführen.Dies alles geschieht in enger Ab-stimmung mit dem Veranstalter.Sollte es am Freitag zu Sicherheit-sproblemen kommen, wird mankurzfristig reagieren und die Artder Fortsetzung am Samstag dis-kutieren müssen.Openairs und generell Veran-staltungen für Jugendliche wer-

den von der Öffentlichkeit gernebesonders streng beobachtet,weil sie von außen etwas wild er-scheinen mögen. Wie wichtigfinden Sie Veranstaltungen wiedas „Gaulschlucht-Openair“ fürdie Jugendlichen und die Ju-gendkultur in Südtirol?Die Veranstaltung an sich ist sicherzu begrüßen, da sie den Jugendli-chen in großem Rahmen die Mög-lichkeit bietet zusammen zu kom-men und sich zu unterhalten. Wirmachen in Lana keinen Unter-schied zwischen Jugend- und Er-wachsenenveranstaltungen. Wennjemand sich nicht an die Regelnhält und andere gefährdet oder be-einträchtigt, muss dies Konsequen-zen haben, ob er nun 16 oder 70Jahre alt ist, interessiert nicht.

IntoXication“. Auf diesen ge-fährlichen Namen hört seitApril 2008 eine junge Pun-

krock-Band aus dem Raum Bozen,die - wie wenige in unserem Land -beschlossen hat, der deutschenSprache in ihrer Musik ein wichti-ges Plätzchen einzuräumen. Nach-dem „Stille Mehrheit“ aus Tscharsim letzten Jahr eine ähnliche Rich-tung einschlugen, wagen nun auch„IntoXication“ erste Gehversuche.Die Mitglieder beider Bands habenungefähr dasselbe Alter, spielendieselbe Musikrichtung, aber dieVorgehensweise erscheint dennochzumindest nach außen hin anderszu sein. Auch wenn „IntoXication“von Dominik Aster, Sänger und Gi-tarrist der Punkrockband „StilleMehrheit“, im Studio Unterstüt-zung erhalten, scheint bei „IntoXi-cation“ nicht die einstudierte Showauf Bühne und CD im Vordergrundzu stehen, sondern jugendlicherTrotz und Spaß an der Musik. Dass daraus gute Nummern entste-

hen können, zeigt die erste Mini-EP„Falsch gedacht“, die Carolin Zeller,Martin Mayr, Johannes Oberkofler,Daniel Bachmann und Christian(erst kürzlich zur Band gestoßen;nicht im Bild) am ersten Juniwo-chenende veröffentlichen und in Sie-

beneich live vorstellen werden. Zuhören sind darauf die ersten drei ei-genen Kompositionen von „IntoXi-cation“, die einen kleinen Vorge-schmack aufs Debütalbum gebensollen. Dieses wird voraussichtlichim Sommer aufgenommen und dürf-te, wenn die Band so motiviert wei-termacht, ein keckes Pop- und Rock-album werden. Auf der hier vorlie-genden Kostprobe zumindest, ver-

mitteln alle drei Songs einenjugendlich frischen Ein-druck. Der Song „Verdor-ben“ wurde als Bonustrackklassifiziert, da er im Probe-raum in Eigenregie amLaptop aufgenommen wur-de. Somit fällt er im Soun-draster im Vergleich zu den

im „New Sound Studio“ Tschermseingespielten Nummern „Falsch ge-dacht“ und „Neustart“ etwas ausdem Rahmen, entspricht aber demAlter der Bandmitglieder, die alleum die 16 Jahre alt sind, in der aktu-ellen Formation erst seit 3 Monatenspielen und nicht zuletzt wegen ihrer Frontfrau Caro ins Auge fallen. (eva) Info:www.myspace.com/intoxicationbz

Die ersten Aufnahmen von „IntoXication“

Poppunk auf Deutsch

Junge Punkrocker mit Sängerin: „IntoXication“ aus dem Raum Bozen veröffentlichen ihre ersten Studioaufnahmen.

Gefährliche Kennzeichnung: „IntoXication“ haben das Gefahrensymbol als Bandlogo gewählt.

Logo, Website,MySpace, Plakat, Banner: Das grafischeKonzept wurde in einem Oberschulprojekterarbeitet

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Page 3: Headliner #039

Tageszeitung

Freitag, 22. Mai 2009 Nr. 98Reunion

„Kellogg'sFamily“ ist

zurückDie „Kellogg's Family“, dieschon vor 15 Jahren bei ihrenAuftritten für Stimmung sorgte,meldet sich nun nach einer Aus-zeit aus der „Kellogg’s Backstu-

be“ zurück: Die Reunion findetam 28. Mai im Mendelhof bei Bozen statt und erwartungs-gemäß gibt's dann wieder Indie- und Rockcover zum Fei-ern. Info: www.myspace.com/thekelloggsfamily.

„Wir machen durch“

Museion-GeburtstagDas neue Bozner Museion fürmoderne und zeitgenössischeKunst feiert in der Nacht vom23. auf 24. Mai Geburtstag.Zum einjährigen Bestehen fin-det ein Geburtstags-Eventpro-gramm bei freiem Eintrittstatt, das am Samstag vonFührungen durch die Räum-lichkeiten mit Ausstellungs-eröffnungen bis hin zur Club-bing-Nacht und zu Konzertenvon „The Little White Bunny“,„Noisy Royal Dirt“ und Eugé-nie“ reicht. Und ganz nach demMotto „Wir machen durch“ hatdas Museion die Tore durchge-hend geöffnet und bietet allenBesuchern am Sonntagmorgenein Frühstück in der Besu-cherlounge, bevor es dann bis18.00 Uhr mit zielgruppenori-entierten Führungen weiter-geht. Info: www.museion.it

Franzensfeste Open Air

Bands gesucht

Das Jugendzentrum Kassia-neum Brixen organisiert am19.09.2009 unter dem Banner„Free Dance Rock“ ein OpenAir in der Festung Franzens-feste. Fürs Line Up werdennoch Bands und DJs gesucht!Anmeldungen und genaue Infos gibt’s bei Armin unter [email protected] oder Tel.0472/279902.

NEWS

Rückkoppelung Antwort von Arno Dejaco, „Spu“Brixen, auf die Replik von WillyVontavon und Walter Eschgfäl-ler („Liederszene Südtirol“) aufdie Stellungnahme von „Sisy-phos“ im letzten „Headliner“:

„… Wir wollen den einheimischenNachwuchsbands die Möglichkeitgeben, unter professionellen Bedin-gungen vor einem möglichst großenPublikum aufzutreten … der un-glaubliche Zulauf jedes Jahr …spricht im Grunde nur für ihre(und unsere) Passion zu Musik.“

Die Liederszene Südtirol will den„einheimischen“ Bands Auftritte ineinem professionellen Umfeld bie-

ten. Das ist eine tolle Idee. Aller-dings gehört zu einem professio-nellen Umfeld auch die Gage fürdie Künstler, geschweige denn dieRückerstattung der Fahrtspesen.Wenn man von den Bands professio-nelle Leistungen abverlangt, dannsollten diese auch dem entspre-chend honoriert werden. Das hatüberhaupt nichts zu tun mit einemknappen Budget oder dem Ver-dienst der Headliner. Man muss sichhalt nach der Decke strecken, wieviele engagierte Festivalveranstal-ter auch; „Rock im Ring“, (Ex-)„Schloßberg“ Bruneck, „Zugluft“,(Ex-)„Rock'n'Toul“ sind ebenfallsBühnen mit professionellem Veran-staltungsumfeld und so nebenbei

mit viel Charme.Eine Gage für Bands bei Veranstal-tungen dieser Größenordnung istnicht nur eine Hilfe für die Musi-ker, ihren Weg weiter auszubauen,sondern vor allem auch ein Zeichender Wertschätzung. Es kann nichtsein, daß es dabei die Kategorie„einheimische Bands“ gibt und dieKategorie Auswärtige, wenn esdoch um „unsere gemeinsame Pas-sion zur Musik“ geht. Denn dieBeiträge hören zwar am Brennerauf, aber die Musik zum Glücknicht. Außerdem: spielen MandoDiao in Schweden gratis?

Arno Dejaco, „Spu“, Brixen

Auch wenn der Namen neuist, das „Art.May.Sound”-Festival findet heuer zum

dritten Mal statt. Die bisherigenAusgaben waren klein und fandenim italienischen Jugendzentrum„Villa delle Rose” in der Bozner Re-schen-Straße statt. Was dieses Wo-chenende von den Veranstalterngeboten wird, darf sich durchausFestival nennen: Workshops undAusstellungen in den Räumlichkei-ten der Uni Bozen, bekannte Na-men des italienischen Comics heu-te und morgen an den Ständen derverschiedenen kleinen Verlage unddie Gelegenheit für Comicsfans,sich mit Stoff einzudecken und sichmit Gleichgesinnten zu unterhal-

ten. Von den zehn illustren Gästensind Gabriele Dell'Otto, Tito Faraciund Eriadan zu nennen.Heute und morgen finden am Mu-sterplatz zudem zwei Konzertestatt. Freitag, 22. Mai, 19 h: „Jelly-eifish“, „The Morning After“,„Highlights“ und „Westbound“.Samstag, 23. Mai, 19 h: „PanicRoom”, „The Psychos“, „The Seed“und „Club99”. Jeweils bis 23 h.Eintritt ist frei.Wir vom „Headliner“ werden unsum die Comics ein wenig kümmernund von den zwei Tagen zu berich-ten wissen und in der Ausgabe vomFreitag, 5. Juni, startet im „Headli-ner” die monatliche Reihe „Hinter-land”. „Hinterland“ möchte das

präsentieren, was sich in den letz-ten Jahren in der Comics-Litera-tur als „Graphic Journalism” eta-bliert hat. Den Anfang macht derBozner Hannes Pasqualini. Zudem ist für November ein zweites etwas anders gewichtetes Festival geplant(www.bolzanocomics.it) über daswir euch zu gegebener Zeit infor-mieren werden. (rhd)Info: www.artmaysound.com

Comics overBozen

Das Comics-Festival „Art.May.Sound” wagt sich an die Öffentlichkeit.

Die Organisatoren von „Art.May.Sound“bei der Pressekonferenz letzten Dienstag in der Uni Bozen: Giacomo Morello, Mattia Filippin und Andrea Vigni.

Foto

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Festival für zwei Kunstformen: Comicsund Livebands an diesem Wochenende auf dem Musterplatz von Bozen.

Der Beweis, dass Bozen auch talentierte Comiczeichner hat: Armin

Barduccis Comics „Misantropomorfina“ist Teil der Ausstellung

bei „Art.May.Sound"