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phonography
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5/25/2018 Hinkel Phonopost
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Ein vergessenes Medium:
Phonopost im Zweiten Weltkrieg (1940-1944)
Magisterarbeit
an der
Universitt Karlsruhe (TH)
Institut fr Literaturwissenschaft
Prof !r "#t$ "ro%&laus
vorgelegt von
Udo Hin&el
Karlsruhe' !e$eber **+
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! " # $ % & ' E Z E " ! &
1* Einleitung +
,* %ehnikgeshihtlihe #spekte 10
, !ie -rfindung der Tons.eicherung
, /orarbeiten0 1challforschung und 2auf$eichnung
, , -disons Metallfolien2Phonogra.h 3
, 4 5achswal$e und Massenfabri&ation ,6
, , !as Massenediu 1chellac&.latte ,7 , 4 !ie 8ufnahe21chall.latten 4
, 4 "erte und Plattenaterialien 44
, 4 , Privatheit und Pro.aganda 49
+* Phonopost .us dem Zweiten Weltkrieg 4+
4 :Private; 8ufnahen 33
4 , Mitschnitte aus La$arett2/eranstaltungen < 6
4* Medium im /ienst der !&-Wehrm.ht
3 :"leichschaltung; und Militarisierung des !=K ernsehen0 "eeinschaftse.fang und Tru..enbetreuung 76
* Zwishen eldpost2rie3 und Wehrm.hts-Wunshkonert 56
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1* E!$E%!;
:Mndlich $u sagen' wre etwas anderes 5enn es angingeC !a &ann an sich in einer /iertelstunde besser gegen einander [email protected]' als durch ?riefe in vier MonatenD was hier Mi%verstndnisse von etlichen 5ochen acht' hebt sich dort it $wei 5orten 1chon der ?lic&' der Ton' die Modulation der 1tie' woit an etwas sagt' giebt de "esagten gan$ eine andere ?estiung;
1o be&lagte 99< Ehristo.h Martin 5ieland die Un$ulnglich&eit des ?riefwechsels
gegenber der .ers#nlichen Unterredung -twa hundert Fahre s.ter htte er tat2
schlich seine ?rief.artner it der eigenen 1tie ans.rechen nnen (und sich al2
lerdings it neuen Kouni&ationsedien neue Gachteile eingehandelt) Fet$t er2
#glichte das Telefon auch ber weite 1trec&en hinweg den !ialog (der aber .ra&2
tisch &au ber lo&ale Leitungsnet$e hinausreichte)D auf de noralen Postweg da2
gegen' $unehend beschleunigt durch !a.fschiff' -isenbahn und 8utoobil' be2
f#rderte an schon u die Fahrhundertwende :a&ustische ?riefe;0 it Hilfe eines
Medius' das statt schriftlicher Beichen den Klang der 1tie s.eicherte
!afr brgerte sich anfangs die ?e$eichnung :1.rechbrief; ein' analog $ur
:1.rechaschine;' wie an bis in die 46er Fahre unseres Fahrhunderts die "erte
$ur Tonaufnahe und 2wiedergabe (also die 5al$en2 und Plattens.ieler) auch
nannte, !er neuere' allgeeinere ?egriff :Phono.ost; (griech :.hone;0 Laut' TonD
1tie)4soll dagegen usi&alische (e@traverbale) ?otschaften ebenso einschlie%en
wie den ;e2r.uh untershiedliher &peihertehniken:
1chon der erste weitverbreitete Tontrger' die W.hsw.le' diente auch als in2
dividuelles Kouni&ationsediu ber weite -ntfernungen (aber anfangs nur fr
ene 1chichten' die sich das &osts.ielige "ert leisten &onnten)3 -disons :erstesPost.honogra; war Teil einer Prootion28&tionD +++ schic&te er it der :regel2
%igen /ereinigte 1taaten Post; ein [email protected] seines verbesserten Phongra.hen
?rief E M 5ielands vo H FacobiD in0 > H Facobi0 ?riefwechsel 99un&schau' *9*' Ka.,6) und Uwe Fohnson (i =oan :Fahres$eiten;D da$u weiter unten)
3 !as Mediu ?rief hatte dagegen schon -ingang in die gesate "esellschaft gefundenD ab Mitte* Fh lie% ein :gr#%eres ?edrfnis $ur schriftlichen Kouni&ation i Buge der Industrialisierungund einer $unehenden Mobilitt der ?ev#l&erung; die Bahl der ?riefsendungen in die H#heschnellen (Hei&e Pauschardt0 =ationalisierung J A.tiierung' Geue 5ege der ?riefbef#rderung inder 5eiarer =e.ubli&' 1,6D in0 !er ?rief' Heidelberg **7)
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sat $wei 5al$en nach London' auf die er einen ?rief an seinen englischen /ertre2
ter sowie eine Presseer&lrung fr die #ffentliche /orfhrung seiner Maschine auf2
genoen hattea&ten eben doch wieder :an den =and des 8nnehens' des Mutassens'
&ur$ J des -rfindens; brachten7!ie :Fahrestage; wollen deshalb nicht :5ir&lich&eit
enseits von Kunst und roanhafter >i&tion; re.rsentieren' sondern die :5ir&lich2&eit einer "eschichte; darstellen9' die sich $wischen $wei Beiten und =uen be2
wegt0 de Leben der Hau.tfigur in Gew or& -nde der 76er Fahre und deren (erin2
nerter) >ailiengeschichte in Mec&lenburg (:Ferichow;) whrend des G12=egies
und des Bweiten 5elt&rieges
!iese ?eis.iele fr die /erwendung von Phono.ost $eigen einen ersten histori2
schen Busaenhang' in den die 1chall.lattenbriefe des Bweiten 5elt&rieges $ustellen sindD sie lassen auch schon die ediengeschichtlichen >ragen er&ennen' de2
nen diese 8rbeit nachgehen #chte 8nhand von sieben Tondo&uenten (urs.rng2
lich schall.lattenf#rig ges.eichert und so $u den -.fngern trans.ortiert+) sollen
"ebrauch und Leistungen dieses Kouni&ationsedius innerhalb einer relativ
&ur$en Beits.anne J i G12=egie' whrend des Bweiten 5elt&riegs J untersucht
werden0 8ufnahe21chall.latten nut$ten dieselbe a&ustische 1.eichertechni& wie
das $eitgen#ssische Massenediu*1chellac&.latteD die aufgenoenen indivi2
duellen Mitteilungen verweisen $war noch auf das alte 1.eicherediu ?rief' aber
Aralitt (/er$icht auf schriftliche Eodierung) und /erlust an Intiitt (ehr oder we2
niger #ffentliche 8ufnahesituation) $eigen die Ghe $u Telefon und $u Massen2
ediu =undfun&D so fand dieses Individual&ouni&ationsediu offenbar Inter2
esse bei den Gationalso$ialisten' die es $u eine :"eeinschaftsediu; (fr die
i La$arettsaal versaelten 1oldaten b$w die >ailie $u Hause a "rao2
.hon) ufun&tionierten
7 Uwe Fohnson0 ?egleitustndeD $it nach 1choll0 In der "eeinschaft' 139 1choll0 In der "eeinschaft' 13f J Bu weit geht allerdings 1cholls These (139f)' der gan$e
=oan sei als Tonband.roto&oll angelegt (er$hlt von der Hau.tfigur "esine' niedergeschriebenvo 8utor Fohnson)D vgl 8lfons Kaiser0 >r die "eschichte' Medien in Uwe Fohnsons =oanen'1tIngbert **un&tion der Musi& i deutschen =undfun& *442*3
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I folgenden werden $uerst drei grundlegende techni&geschichtliche 8s.e&te
des Medius 8ufnahe21chall.latte beschrieben0 !ie -rfindung der Tons.eiche2
rung i * Fahrhundert (als Teil einer Kouni&ations2 und 5ahrnehungsrevolu2tion)' das Massenediu 1chall.latte (das fr die /erbreitung reiner 5iedergabe2
gerte i 8lltag sorgte) sowie die (it de =undfun& $usaenhngende) -ntwic&2
lung der verschiedenen 8ufnahe.latten' die (wieder) individuelle' auch .rivate
Tonaufnahen er#glichten (,Ka.itel)
!ie TonNuellen selbst (wenige $ufllig erhaltene' &eine re.rsentative 8uswahl)
sind nur als Trans&ri.tionen wiedergegebenD untersucht werden sie auch i Hinblic&
auf andere Medien (4Ka.itel) !ie institutionellen (.olitischen' ilitrischen) Hintergrnde dieser 8ufnahen
lassen sich nur indire&t aus der nationalso$ialistischen Medien.oliti& erschlie%en' da
hier$u in den 8rchiven offenbar &eine ?elege ehr e@istieren,6 (3Ka.itel)
!er /ergleich it $wei G12=undfun&sendungen dieser Kriegsahre (:5unsch2
&on$ert;' 5eihnachts2=ingschaltung) hebt gegenber de ele&tronischen Massen2
ediu noch einal die Leistungen der Phono.ost ab (orschungsat PotsdaD ebenso 8rchiv"eneralse&retariat ?onndes !eutschen =oten Kreu$es (das in $wei :s.rechenden' &lingenden >eld.ostbriefen; alsArganisator genannt wird)
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-nd.hase der 8usweitung des Menschen J der technischen 8nalogiedarstellung
des ?ewu%tseins' it der der sch#.ferische -r&enntnis.ro$e% &olle&tiv und &or.ora2
tiv auf die gan$e enschliche "esellschaft ausgeweitet wird; (so da% die :5elt nurehr ein !orf; sein wird),
!ieses 8nalogie2Modell' das die -ntstehung der Medien als 5iederholen und
Gachau%enverlagern der enschlichen Phsiologie durch die odernen Techni&en
er&lrt' hlt auch Kittler fr den :besten ?eschreibungs28..roach $ur >rhgeschich2
te der Medien; i * FahrhundertD er &ritisiert edoch McLuhans :$u evolutionre' $u
.a$ifistische; 8nnahe eines :allgeeinen Menschheitssube&ts; und betont dage2
gen den Busaenhang von Medien2 und Kriegstechnologien (i 1inne von Paul/irilio' der das Kino als ilitrische -ntwic&lung beschreibt),,
Kittler betrachtet den Phonogra.hen dabei als Teil eines u *66 wir&saen
:8ufschreibesstes;' dessen !is&urse von der :Pscho.hsi&; (der frhen' natur2
[email protected] .schologischen >orschung) beherrscht und durch
die neuen technischen Medien (anstelle von ?uchdruc& und Handschrift) ges.ei2
chert werden J in de also :1chriftsteller und 8nalti&er; die :!ichter und !en&er;
von +66 abgel#st haben,4 8uch das neuere ?uch Kittlers theatisiert ($T i glei2
chen 5ortlaut) diese dreifache :Technisierung von Inforation; (durch Phonogra.h
b$w "rao.hon' Kineatogra.h und 1chreibaschine) und die :Sstheti& des
1chrec&ens;' it der das alte Mediu :?uch.a.ier; $wischen ++6 und *,6 darauf
reagiert habe,3
5hrend Kittler J die 8ufnahe.latten ehr oder weniger ignorierend J fr die
46er Fahre (vor -infhrung des Tonbands) eine s.eichertechnische Lc&e behau.2
tet oder :1.e$ial.honogra.hen; findet,ilfaust2"es.rch it >riedrich Kittler von?ion 1teinborn und Ehristine von -ichel21treiber' 1,,f (in0 >ilfaust 94*+*) J !ort auch dieThese' die odernen Medien seien den :.hsiologischen Handica.s ihrer -rfinder; ents.rungen0denn die ?ildfreNuen$ des Kinos berschreite die enschliche -in$elbild25ahrnehungsschwelle(die aber biologisch nicht unbedingt als Handica. $u verstehen ist' durch das Kino auch nicht:erweitert; wird)' b$w i :buchstblichen; 1inn0 -dison habe :an halber Taubheit; gelitten' dieersten 1chreibaschinen seien :von ?linden und fr ?linde; gewesen (Kittler0 !as =ad' 1,4,%E
!ie Idee' enschliche 1tien it Hilfe eines technischen "ertes $u :&onservie2
ren;' wurde schon i 9 Fahrhundert it !etails foruliert' in denen sich die Me2
chani& des Phonogra.hen it de Kofort eines odernen :5al&ans; $u verbin2
den scheint 1o beschreibt Erano de ?ergerac (7*27un&tionen der brigen 1.rechorganeD gesteuert wur2
de die Toner$eugung it Hilfe einer &lavierhnlichen Tastatur Gach unbefriedigen2
den eigenen /ersuchen (99+D 1chwierig&eiten bereiteten vor alle die bergnge
$wischen den Lauten) ver#ffentlichte der Furist und Mechani&er 5olfgang von Ke2
.elen 9* seine -r&enntnisse ber den :Mechanisus der enschlichen 1.rache
nebst ?eschreibung seiner ersten s.rechenden Maschine (); 1.tere' hnlich ar2
beitende 8..arate (it lebensgro%en Pu..en' wie >abers :s.rechende Tr∈ u
+36) erregten auf Fahrr&ten gro%es 8ufsehen46
1chon Eranos =oan war als Kriti& a dualistischen Menschenbild (!es2
cartes) $u verstehenD erst recht (und wie die berhten 8utoaten von FaNuet2!ro$
oder /aucanson) gaben die :1.rechaschinen; wohl vielen Beitgenossen 8nla%'
die -@isten$ einer :r.erunabhngigen geistig2seelischen !en&substan$; $u be2
$weifeln4
,+ (1avinien de) Erano de ?ergerac0 Mondstaaten und 1onnenreiche' MnchenLei.$ig *4'133fD andere .hantastische 1childerungen bei Ftteann0 Phonogra.hen' 1924
,* Titel der Patentaneldung +99D ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.,46 /gl Ftteann0 Phonogra.hen' 132,6D Kleine Medienchroni&' 1,9f44 Harro 1egeberg0 Literatur i technischen Beitalter' /on der >rh$eit der deutschen 8uf&lrung bis
$u ?eginn des -rsten 5elt&riegs' !arstadt **9' 137f
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,* 1* /E E!/!; /E %?!&PE"E!;
Inde die Maschinen von Ke.elens und seiner Gachfolger 1.rachlaute $u siulie2
ren versuchen' unterscheiden sie sich edoch .rin$i.iell von 8..araten' die T#ne
s.eichern0 !iese bewahren (re.rodu$ieren) die 1.uren eines a&ustischen -reignis2
ses (eine :=e.rodu&tion' die der "egenstand selber beglaubigt;' von :.hsi&alischer
"enauig&eit; wie das ?ild in einer fotografischen 1chicht4,) ?eide Proe&te' 1iula2
tions2 wie 1.eichertechni&' beruhten aber auf a&ustischen und sti.hsiologi2
schen >orschungen' die sicher nicht :.ra&tisch unbe&annt geblieben; sind (wie Klutheint' de $ufolge sich die -rfindung von Phonogra.h und "rao.hon :allein auf
die -rfahrung von Pra&ti&ern; gestt$t hat44) J $u deutlich sind Parallelen it den
/orarbeiten (und $u .rofessionell erscheint auch die :-rfinderfabri&; des :u%erst
grndlichen 8rbeiters; -dison43) !aher ist die -rfindung des Phonogra.hen' it
de 8&ustisches :$u ersten Mal in wieder2identifi$ierbarer >or s.eicherbar; wur2
de4
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elastischen 1.it$e (?orste) und $eichnete dann ihre 1chwingungen auf' inde er sie
ber eine beru%te "las.latte gleiten lie% (+46) Bu gleichen Bwec& ontierte
F M E !uhael einen beru%ten "las$linder auf eine schraubenf#rige 8chse(it Kurbel' "ewichtsantrieb oder >ederwer&)' den er dait rotieren lassen und
gleich$eitig langsa seitlich an der ?orste vorbeibewegen &onnteD so wurde auf der
Blinderoberflche s.iralf#rig eine 1chwingungslinie aufge$eichnet (:/ibrogra.h;'
+34D von Thoas oung schon +69 beschrieben)49
!iese /ersuchsanordnung vernderte Lon 1cott entscheidend fr seinen
:Phon28utogra.hen; (+orscher wie Hel2
holt$ oder 5undt versuchten' it 8..araten die ?ewegung in Mus&eln und Gerven
$u essen "enau da$u eignete sich ein rotierender' ru%geschwr$ter Blinder (wie
i :Phon28utogra.hen;)' da er auch den Beitablauf darstellteD -tienne Fules Mare
$eichnete auf diese 5eise >or und >reNuen$ des enschlichen Pulsschlags auf
(:1.ogra.h;' +76) und die ?ewegung eines >roschbeins' whrend es ele&trisch
gerei$t wurde (:Mogra.h;' vor +7+)
!er :Phon28utogra.h; dagegen war :der erste As$illogra.h fr die Untersu2
chung der enschlichen 1tie;3 1chon lnger hatte an nach den .hsiologi2
schen ?edingungen des 1.rechens geforscht3,D u die Mitte des * Fahrhunderts
49 ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.D Ftteann0 Phonogra.hen' 19,6f4+ ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.4* Kittler0 "rao.hon' 17f36 I folgenden nach 1igfried "iedion0 !ie Herrschaft der Mechanisierung' -in ?eitrag $ur anon2
en "eschichte' hg von Henning =itter' >ran&furt a M5ien **3 (erst A@ford *3+)' 149f3 ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.3, 1o studierte $? +4* der 8nato Fohannes Mller an >ortset$ung in >u%noten 1eite 4
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(it de ?eginn der vergleichenden 1.rachwissenschaft) verlagerte auch die
1.rachforschung ihr Interesse von den (1chrift2)?uchstaben auf die ges.rochenen
Laute !ie in den darauffolgenden Fahren entstehende Phoneti& hatte i :Phon28utogra.hen; ein erstes Me%instruent' das offenbar allgeein gro%e 8ufer&sa2
&eit wec&te (und auch' wie s.ter -disons Phonogra.h' a Hof der englischen K#ni2
gin /ictoria vorgefhrt wurde) >ranciscus Eornelis !onders stellte $? +93 in
Utrecht :Phon28utograe; von der 8uss.rache des berhten englischen 1.re2
chers Henr 1weet her' auf denen er den verschiedenen Lauten chara&teristische
1chwingungslinien $uordnen &onnte34
-s war dait ierhin #glich' 8&ustisches :wieder2identifi$ierbar; auf$u$eich2nen' noch nicht0 es auch $u re.rodu$ieren !iesen let$ten 1chritt $u verwir&lichen'
lag also in den +96er Fahren naheD dafr s.richt' da% die Tons.eicherung gleich
$weifach erfunden wurde33
In eine versiegelten Uschlag hinterlegte der !ichter und -rfinder Eharles
Eros (+3,2+++) i 8.ril +99 bei der Pariser 8&adeie der 5issenschaften den
-ntwurf eines .honogra.hischen 8uf$eichnungs2 und 5iedergabeverfahrens -r
wollte die (nach de Muster des :Phon28utogra.hen; er$eugte) /ibrationslinie ent2
weder auf eine 5achs$linder eingravieren' u die T#ne wieder h#rbar achen
$u nnen' oder aber die feine 1.ur s.iralf#rig auf einer :angerauchten; 1cheibe
auf$eichnen und durch :?enut$ung des galvano.lastischen Pro$esses; so vertiefen'
da% ihr ein it einer Mebran verbundener Metallstift folgen und die 1challschwin2
gungen re.rodu$ieren nne !a$u sollte diese 1cheibe :eine do..elte ?ewegung'
nlich eine !rehbewegung und gleich$eitig eine geradlinige ?ewegung ausfhren;
(dait s&i$$ierte er bereits das Prin$i. des s.teren "rao.hons)3
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ner hnlichen Maschine geh#rt hatte' &onnte ih Prioritt nur noch fr die Idee be2
sttigt werden0 !rei Tage s.ter fhrte der aeri&anische -rfinder ein erstes fun&2
tionsfhiges Modell des Phonogra.hen vor' den er bei seinen Telegrafen2 und Tele2fonforschungen entwic&elt hatte39
,* 1* ,* E/&?!& ME%#$$?$E!-P"?!?;#P"
Thoas 8lva -dison (+392*4) war wohl einer der erfolgreichsten -rfinder ber2
hau.t (insgesat eldete er ber orschung betrieben wurde und die so florierte' da% ++9 der U2
$ug in eine noch wesentlich gr#%ere Laboratoriusanlage (5est Arange) notwendig
wurde3*
!ies war nur $u Teil 8usdruc& eines :&olle&tiven -rfindungseifers;' der u die
Mitte des * Fahrhunderts 8eri&a erfa%t hatte und die Mechanisierung der
enschlichen Ugebung einleitete (bei 8c&erbau' bei der ?rot$ubereitung und der
assenhaften >leischverarbeitung sowie i Haushalt)orschungen fhrten $u -rfindungen it :durchgreifen2
39 ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.3+ Henr >ord0 Mein >reund -dison (*39)' $it nach ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.,3* /gl ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.,D "##c&0 !ie gro%en -rfindungen' 1,3D Bielins&i0
8udiovisionen' 1
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der ?edeutung fr den 8lltag in den industrialisierten Lndern; (ua die ele&trische
Lichtbogen21tra%enlaterne und die Kohlefaden2"lhla.e it ihre sauberen'
gleich%ig brennenden Licht)orschungsgebietendieser :ele&trisierten !e&ade; geh#rte auch die technische Gachrichtenberittlung
1eit de -nde des + Fahrhunderts hatte die Industrielle =evolution in -uro.a und
Gordaeri&a grundlegende #&onoische und gesellschaftliche Uwl$ungen her2
vorgebracht (in !eutschland vers.tet und als :!o..elrevolution; in berschnei2
dung it eine .olitischen Modernisierungs.ro$e%' der +9 $ur Gationalstaats2
grndung fhrtelgeln installiert waren'eweils it 1ichtverbindung (.er >ernglas) $u den beiden GachbarstationenD berittlung einesBeichens innerhalb weniger Minuten ber die gesate 1trec&e (Aberliesen0 Inforation' 13*)
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ittlung ndlicher Gachrichten -s verwandelte die /ibrationen einer schallaufneh2
enden Mebran in ele&trische 1.annungsnderungen' die (a anderen -nde der
Leitung) eine wiedergebende Mebran ents.rechend schwingen lie%en (anfangswurde das Telefon als einseitiges Kouni&ationsediu genut$t0 &oer$iell von
?an&iers' Lieferanten' /ersicherungsagenturen $ur schnellen Inforation und .rivat
anstelle der !ienstboten&lingelD aber auch $u regel%igen' rundfun&hnlichen
bertragungen von Musi&auffhrungen' Theaterstc&en und Gachrichten durch die
Telefongesellschaften' wie $? ab +*4 in ?uda.estr einen solchen :1.ea&ing Telegra.h; set$te er i
Fuli +99 (in$wischen hatte er it ?ells Telefonebranen [email protected]) anstelle
der beiden ele&troagnetischen 1tifte Mebranen einD ittels daran befestigter
1.it$en &onnte er tatschlich seine 1tie in das rotierende 5achs.a.ier ein.r2
gen und anschlie%end wieder h#rbar achen !iesen 5eg verfolgte er aber nicht
weiterD drei Monate s.ter wurde nur der -ntwurf eines hnlich auf$eichnenden Te2
lefonverstr&ers ver#ffentlicht (berittelte 1.rachschwingungen werden $uerst in
ein vorbeige$ogenes' gewachstes Pa.ierband gedrc&t und dann von einer $weiten'
lauter t#nenden Mebran wiedergegeben)
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8ufgrund eines fran$#sischen Beitungsarti&els' der a 6 A&tober +99 ber
Eharles Eros und dessen :Palo.hone; berichtete' nderte nlich -dison offenbar
seine Plne' u eine solche Maschine $u 1.eichern von T#nen $uerst .rsentie2ren $u nnen 8 ,* Goveber $eichnete er :in weniger als < Minuten; (so erin2
nerte Henr >ord sich s.ter) den -ntwurf des Phonogra.hen' nach de sein Me2
chani&er Fohn Heinrich Kruesi dann innerhalb einer 5oche das erste Modell anfer2
tigteranceet de ltranger' IW++6)D Kittler ("rao.hon' 13*2olien) werden schlicht:8ufnahen;D die Ku.fer28uflage u den Blinder wird $ur rotierenden :Ku.ferscheibe;' :Metall2scheibe;' :.honogra.hischen 1cheibe;
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Phonogra.hen; foruliert76D das geh#rte aber vorlufig (so resierte +9+ die
:Lei.$iger Illustrierte Beitung;) :ins "ebiet der Luftschl#sser;0 :Mit voller Kraft der
Lungen ges.rochene 1t$e; wurden leise wie :die 1.rache eines heiseren Men2schen; wiedergegeben' bestite 1.rachlaute &langen :so du.f und undeutlich'
da% sie &au $u verstehen; waren' und bei der 5iedergabe von Musi& achte sich
au%erde :ede Unregel%ig&eit bei der !rehung der 5al$e; (durch die Hand&ur2
bel) als falscher Ton :unangeneh beer&bar;7 5irtschaftlich war der Binnfolien2
Phonogra.h deshalb ein Mi%erfolg (nur einige Hundert [email protected] wurden herge2
stellt)D auf Fahrr&ten und in /ariets bestaunte an ihn ierhin noch als
Kuriosu -dison ver&aufte die -rfindung schlie%lich fr :&lgliche; 6666 !ollarund ,6 Pro$ent "ewinnbeteiligung (fr die -ntwic&lung einer brauchbaren Kohlefa2
den2"lhla.e wandte er 66666 !ollar auf)7,
!ie "eschwindig&eit' it der das erste Phonogra.henodell entworfen wurde'
&ann i =c&blic& &au noch verwundern 8ngesichts des fran$#sischen Kon&ur2
renten ver$ichtete -dison offenbar auf die $eitraubende /erwir&lichung seines ur2
s.rnglichen technologischen 8nsat$es (des :1.ea&ing Telegra.h; it .lattenf#ri2
ge 1.eicher) 1tattdessen verschol$ er die dort $ur Tons.eicherung entwic&elte
:=illen2Tiefenschrift; it der verbreiteten' bewhrten 8uf$eichnungstechni& von
1cotts :Phon28utogra.h; (wobei er als /erbesserung die leicht verforbare und ge2
genber de 5achs.a.ier des Telegrafen bestndigere Binnfolie benut$te)
Insofern geh#rt die .honogra.hische Tons.eicherung auch in den Konte@t :tele2
technischer; Kouni&ation !arberhinaus wurde sie (wie das Kino) von 8nfang
an als Teil eines ufassenden :"esat.roe&ts $ur tele2technischen 8uf$eichnung'
1.eicherung' berittlung und Proe&tion von ?ildern' T#nen und 1chrift; gedacht74
U diese Idee (ansat$weise) $u realisieren' war edoch ein besseres 1.eichere2
diu n#tig (die 5achswal$e' ab +++D vgl da$u folgendes Ka.itel) 1o wurde -di2
sons "edan&e' den Phonogra.hen als 8nrufbeantworter ein$uset$en' u +*6 in
der Telefonverittlung von 1an >rancisco (die Telefon&unden ertrugen allerdings
76 (In dieser =eihenfolge0) 8ufnehen von ?riefen und !i&taten' ?cher fr ?linde' 1.rechunterricht'Musi&wiedergabe' >ailienarchiv ("es.rche' let$te 5orte 1terbender)' 1.ieldosen und 1.iel2$eug' die Beit ansagende Uhren' 8rchivierung von 1.rachen' als .dagogisches Mittel i 1chul2unterricht' $u 1.eichern von Telefonges.rchen (Ftteann0 Phonogra.hen' 14,)
7 Bit nach ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.47, "##c&0 !ie gro%en -rfindungen' 13774 1egeberg0 Literatur' 1,+3f
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die stereot.e :?eset$t;28nsage nicht lange)73 5ordsworth !onisthor.e schlug
schon +9+ vor' seinen :Kinesigra.hen; ($ur 1erienbild2Proe&tion) it de Phono2
gra.hen $u verbindenD -dison selbst &o..elte +*< seinen >il.roe&tor (das :Kine2tos&o.;) it de Phonogra.hen $u eine ("uc&&asten2):Kineto.hon; (also eine
Mn$autoaten fr die individuelle =e$e.tion &ur$er Tonfile)D s.ter wurde der
Phonogra.h auch fr Publi&usvorstellungen verwendet' wie bei Pariser :Phono2
&ineatogra.hischen Theater;' das *6 in 1tuttgart gastierte7lug$eug auch ber weite -ntfernungen #g2
lich wurde) die Unterhaltung it der 1tie eines auf Platten aufge$eichneten
:1chattens;' den :an aber nicht ans Licht $iehen &ann; Kaf&a selbst eigrierte
also &eineswegs in die neuen technischen Medien' sondern $og es vor' :handschrift2
lich in e@treer Isolation; $u schreiben7*
73 "##c&0 !ie gro%en -rfindungen' 1+7< Bielins&i0 8udiovisionen' 14,D Kleine Medienchroni&' 1*,D ?#er0 8us der Fugend$eit' 14*77 -dison und die ?rder LuiXre $it nach 1egeberg0 Literatur' 1,+379 1egeberg0 Literatur' 1,+7f7+ ?rief (*4) an die /erlobte >elice ?auer (Pro&uristin bei ?erliner Phonogra.henhersteller
Lindstr#)D $it nach Kittler0 8ufschreibesstee' 14967* ?riefe an Milena Fesens&V (*,,) u >elice ?auer (*4)D $it nach 1egeberg0 Literatur' 1,+7,**
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,* 1* +* W#"&W#$ZE !/ M#&&E!#@>#%?!
-rst ein neues 1.eicheraterial er#glichte in den +*6er Fahren den wirtschaftli2
chen !urchbruch und die weltweite /erbreitung des Phonogra.hen !abei fungierte
er $unehend als reines 8bs.ielgert (was auch $u ents.rechenden &onstru&tiven
/ernderungen fhrte) J insofern fand gleich$eitig eine >ort2-ntwic&lung von -di2
sons urs.rnglicher Kon$e.tion eines individuellen 1.rach2 und Musi&s.eichers hin
$u Massenediu statt' das von einer s.e$ialisierten Industrie .rodu$iert wird und
an der :!arstellung des traditionellen und des a&tuellen Kulturschaffens; der "esell2schaft itwir&t96
Bwei Kon&urrenten -disons' 8le@ander "raha ?ell und Eharles 1uner Tain2
ter' [email protected] in 5ashington als erste it de neuen 1.eicherediu U
auch >einheiten der 1.rachschwingungen auf$eichnen $u nnen' fllten sie ++
die =illen der -disonschen Phonogra.henwal$e it einer 5achsischung aus und
er$ielten so wesentlich bessere -rgebnisse als it Metallfolien !araus entwic&elten
sie ihr (++
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beherrschenden Tontrger vor0 einen Hohl$linder aus einer 5achsischung (s.2
ter aus Har$en' 1tearinseifen u)' der viele Male abgeschliffen und wieder neu be2
s.ielt werden &onnteD die 8ufnahedauer betrug etwa $wei bis drei Minuten !rei"r#%enstandards brgerten sich s.ter ein0 :Goral25al$en;' :Eo.toir25al$en;
(3'4 c !urchesser und 6'9 c b$w < c Lnge) und do..elt so dic&e :Kon2
$ert25al$en; (6'9 c lang)D 8ateure gossen sich it Hilfe von "ie%foren' Mi2
schungsre$e.ten und fertigen 5al$enassen ihre Tontrger selbst9,
1chon frh waren edoch vor alle bes.ielte 5al$en gefragtD so ver#ffentlichte
die (in$wischen von -dison bernoene) :Eolubia; bereits +* einen $ehnseiti2
gen Musi&wal$en2Katalog
94
8nfangs u%ten deshalb 1nger und Musi&er einengan$en Tag lang ihre 8ufnahe wiederholen (vor bis $u $wan$ig .arallel laufenden
"erten)D aber auch die bald auf&oenden !u.li$ieraschinen (bei denen eine
bes.ielte 5al$e abgetastet und ber ein Hebelsste eine neue ents.rechend ge2
schnitten wurde) lieferten wegen der abnehenden TonNualitt nur eine begren$te
Bahl von Ko.ien93 -rst *64 (als schon die &on&urrierende 1chall.latte it eine
hnlichen /erfahren den entscheidenden Yualittss.rung schaffte) gelang es -di2
son' galvanotechnisch von einer ein$igen 5al$e beliebig viele 8bgsse her$ustel2
len0 !ie Tonaufnahe wurde in eine 5al$e aus besonders weiche 5achs ge2
schnitten' das in einer /a&uu&aer durch Hochs.annungs2Lichtbogen eine
hauchdnne "oldbeschichtung erhieltD diesen leitfhigen ber$ug verstr&te an
galvanisch (durch -le&trolse' it Ku.fer oder Gic&el) $u eine 7 star&en Me2
tall$linder' entfernte die Ariginalwal$e und besa% nun eine Gegativfor (Matri$e) ,
in die das hei%e 5achs fr die 5al$en&o.ien gegossen werden &onnte9abri& 96666 fertige :"oldgu%25al$en; auf LagerD -ile Path (der -di2
sons Patentrechte fr >ran&reich erworben hatte) .rodu$ierte *63 in Paris tglich
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und nicht nur die 1tien von Knstlern lie%en sich ver&aufen0
:Man lauschte it -rgriffenheit Kirchengloc&en oder den "eruschen eines abfahren2 den -isenbahn$ugs' den erregten =ufen von >euerwehrnnern bei der vorges.iegel2
ten ?e&.fung eines ?randes' den "eruschen des /er&ehrs in Gew or& oder der Unterhaltung von >arern' die $ulet$t ein Lied anstien;99
5egen der berwiegenden Gut$ung des Tons.eichers als Massenediu &onnten
die Phonogra.henhersteller die 8usstattung ihrer Maschinen ents.rechend redu2
$ieren /or alle nach +*+ stellte an $unehend billige 5iedergabegerte her'
die auf den /orschub der 1challdose durch die (oben beschriebene) 1.indel ver2
$ichteten und daher &eine 8ufnahen ehr erlaubtenD die 8bs.ielnadel wurde nur
noch durch die eingeschnittene Tonrille gefhrt (wobei die Trichterstt$e als !reh2
.un&t des :Tonars; diente) 1chon lnger blich war der -inbau &leiner s.indel2
loser Phnogra.hen ($? des :Lioretogra.hen;) in 1.iel$eug' 1.rech.u..en und
5erbeittel9+
Shnlich wie die >otografie' die in den +76er Fahren it &leineren' leichteren'
einfacher handhabbaren "erten in ihre :erste !iffusions.hase; eingetreten war9*'
&onnte die Phonogra.hie allhlich von breiteren ?ev#l&erungsschichten (indivi2
duell' in der >ailie) genut$t werden (so verlangte -dison+*4 fr seinen billigsten
8..arat 36 !ollar' +*7 noch 36 !ollar' bald darauf gab es :The "e; bereits fr
9'ederwer&' anstelle der Hand&urbel oder
des teuren -le&trootors) "ef#rdert wurde diese erfolgreiche /erar&tung durch
die .ros.erierende 5irtschaft in den IndustrielndernD in !eutschland set$te +*ahrrad' 8uto' Be..elin und Motorflug2
$eug' Telefon' Phonogra.h und Kineatogra.h gaben den von eine :Massen2
enthusiasus fr den technisch2industriellen >ortschritt; ergriffenen Beitgenossen
das "efhl' den ?eginn eines neuen Beitalters $u erleben+, 8uf den gro%en Messen
:?lue28berol;25al$en (?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.+)99 =iess0 Knaurs 5eltgeschichte' 1
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wurde fr das neue Mediu geworbenD ++* war die -dison28bteilung die gro%e
1ensation der Pariser 5eltausstellung (!ut$ende von Phonogra.hen :redeten in al2
len euro.ischen und vielen au%ereuro.ischen 1.rachen;D die ?esucher &onntenselbst eine 5al$e bes.rechen+4)
/or alle trug $ur /erbreitung des Tons.eichers aber eine >or der #ffentli2
chen =e$e.tion bei' die it de Mn$2Phonogra.hen (de /orlufer der :Musi&2
bo@;) entstanden war !iese (gew#hnlich ele&trisch angetriebenen) Musi&autoaten
tauchten seit ++* in allen aeri&anischen 1tdten aufD nach de -inwurf einer
Mn$e (eistens < Eent' daru auch :Gic&el2in2the2slot;2Maschinen genannt) &onn2
te an ber :Ahrh#rer; eine 5al$e h#ren ?is $u $ehn Paar H#rschluche' edes itse.arate Mn$einwurf' garantierten' da% nur Bahlende in den "enu% der Musi&
&aenD Trichter2Musi&autoaten' it denen sich das Publi&u geeinsa asie2
ren &onnte' gab es aber in den *6er Fahren ebenfalls schon0 1ie standen in "ast2
sttten und J noch in den *,6er Fahren J in aeri&anischen Tan$salons+3 ?eliebt
bei Publi&u (und lu&rativ fr die 8ufsteller) war die :Fu&ebo@; edoch nur' wenn
die 5al$e hufig gewechselt wurde (also a&tuell und nicht $u abgenut$t war) U
ein breites Progra $u bieten' stellte an in s.e$iellen :1alons; ehrere 8utoa2
ten nebeneinander aufD bald lie%en sich auch a ein$elnen "ert verschiedene
Musi&stc&e auswhlen (wie bei :Hdra2Phonogra.hen; it sechs 5al$en' der u
+*9 in ?erlin gebaut wurde+cher.alen' roten Plschsesseln und
s.iegelblan&en Mahagoni#beln; die Kunden e.fingD an nah vor eine
1chran& it $wei H#rschluchen Plat$' whlte auf einer 1cheibe die Guer einer
5al$e und warf dann < Eentie fr das 8bs.ielen ein+7 !as 8ufnahestudio der
Paths wurde in dieser Beit :$u eine &ulturellen Me&&a;' dort :gaben sich die
Knstler der "rand A.ra und der Music Halls die Trdrc&er in die Hand0 Pria2
donnen und Ehansonetten' "eiger' Koi&er und Heldenten#re;+9
+4 "##c&0 !ie gro%en -rfindungen' 1,6+3 "##c&0 !ie gro%en -rfindungen' 193D =iess0 Knaurs 5eltgeschichte' 14+D ?ruch0 /on der Ton2
wal$e' Ka.3+< Ftteann0 Phonogra.hen' 17*9,+7 Haas0 !as Fahrhundert' 1
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!ait gab es fr den Phonogra.hen bereits die beiden Gut$ungsforen' die
sich in den folgenden Fahr$ehnten it der 1chellac&.latte b$w der 8ufnahe2
1chall.latte fortset$ten !enn unabhngig von der (bald berwiegenden) -ntwic&2lung der 5al$e $u Massenediu stand der Phonogra.h a auch weiter als 1.ei2
chergert fr individuelle 8ufnahen $ur /erfgung0 fr interessierte 8ateure (8uf2
nahen in der >ailie oder i /erein)' $u geschftlichen Bwec&en (als !i&tiergert)'
nicht $ulet$t aber bei wissenschaftlichen Untersuchungen
Mit Hilfe des Phonogra.hen begann an' Mundarten und aussterbende 1.ra2
chen $u archivieren oder $u erforschen' wie sich 8ffen untereinander verstndigen++
[email protected] untersuchte an schon seit den +*6er Fahren ittelstechnischer 8..arate (Kogra.h' Tachistos&o. ua) die ein$elnen enschlichen
1.rachfun&tionen' das 1.rechen und H#ren' 1chreiben und LesenD it de Phono2
gra.hen besa% die :Pscho.hsi&; nun eine verl%liche 1.rachauf$eichnungse2
thode' deren "enauig&eit &ein schriftliches Proto&oll erreichte 1o lie% u *66 der
5iener Pschiater -rwin 1trans& Kollegen und Patienten #glichst rasch und ohne
bewu%te Kontrolle in den 8ufnahetrichter s.rechen und analsierte in de ges.ei2
cherten :5ortsalat; die s.rachlichen 8sso$iationenD auch der ?erliner Privatdo$ent
Herann "ut$ann [email protected] it Telefonen und Phonogra.hen' u die un2
bewu%ten /orstellungen der Probanden auf$us.ren+*
Goch vor solchen .ra&tischen 8nwendungen diente bereits der erste' it Metall2
folien (oder :2blttern;) arbeitende Protot. des Phonogra.hen als 8nalogie2Modell
$ur ?eschreibung des enschlichen "ehirns In eine 8rti&el ber das "edchtnis
nannte der belgische Philoso.h !elboeuf die 1eele ein :Heft .honogra.hischer ?lt2
ter;D ++6 entwic&elte Fean2Marie "uau ausfhrlich diese 8nalogien $wischen de
echanischen "ert und de :"ehirn2Mechanisus;*60 Shnlich' wie die Gadel des
Phonogra.hen die 1chwingungen der 1tie in die Metallbeschichtung der 5al$e
grabe' wrden wahrscheinlich in den "ehirn$ellen unaufh#rlich unsichtbare Linien
ge$ogen' die das ?ett fr die Gervenstr#e bildenD treffe der 1tro s.ter auf ein
bereits ausgefortes (schon einal durchlaufenes) ?ett' wrden die Bellen so wie
bei ersten Mal schwingen J .schologisch eine de vergessenen "efhl analoge
++ ?#er0 8us der Fugend$eit' 14*f+* Kittler0 8ufschreibesstee' 1,*,,9f,33fD ders0 "rao.hon' 14,ff47f*6 "uau0 La oire' 14*24,,D bei Kittler ("rao.hon' 13*2
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-.findung' vergleichbar der =e.rodu&tion von 1tien oder Melodien durch eine
8bs.ielnadel "uau sieht bei Phonogra.hen auch -nts.rechungen $ur unter2
schiedlichen Intensitt von :frischen; -.findungen und blo%en -rinnerungen oder$ur Intensivierung einer -rinnerung durch Kon$entrationD -disons Maschine bleibe
aber :taub; gegenber sich selbst' der bergang von der ?ewegung $u ?ewu%t2
sein voll$iehe sich nicht J insofern lasse sich das enschliche "ehirn als :ein
unendlich vervoll&oneter Phonogra.h' als bewu%ter Phonogra.h; definieren
(Hier rc&t also nicht' wie Kittler eint' das "edchtnis :$ur h#chsten 1eelen&raft;
auf' die dann auch gleich durch :Hardware; erset$bar wird*' sondern "uau betont
gerade den /orrang bewu%tseinsbildender >hig&eiten wie =efle@ion' Intros.e&tion'Ich2?ewu%tsein)
Ssthetische berlegungen ver&n.fte dagegen =ainer Maria =il&e (+9ran&furt a Main *
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1inne (innerhalb des gesaten :-rfahrungsbereichs der 5elt; i U&reis des Men2
schen) erweitern und iteinander verbinden (16*6ff)*3 /ielleicht wird sogar :die
Uto.ie einer .honogra.hischen 5echselwir&ung; $wischen de :5eltinnenrau;des !ichters und de :5eltau%enrau; angedeutet' eine 8rt wechselseitiger
:criture autoatiNue; (wie 1egeberg it de ?lic& auf =il&es !ing2"edichte fest2
stellt*
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5al$e) befestigt wurde*7 Abwohl -dison schon an die Herstellung von Matri$en und
das Pressen von Platten&o.ien dachte' gab er diese -ntwic&lung offenbar auf' weil
die Metallfolie auf der ebenen >lche $u sehr durch den !ruc& des 8uf$eichnungs2stiftes deforiert wurde J ?ell und Tainter erhielten ++7 das Patent fr eine Platte
aus dic&er' it 5achs ber$ogener Pa..e und einen Plattens.ieler it &onstanter
1chreibgeschwindig&eit (der sich verschiebende Plattenteller wurde durch ein =eib2
rad unter der feststehenden Mebrannadel angetriebenD bei blichen Teller2
achsen28ntrieb verindert sich a it der 1chreibgeschwindig&eit auch die TonNuali2
tt' e ehr sich die Gadel der Plattenitte nhert) 5eiter ausgewertet wurde aber
auch diese -rfindung nichtD ?ell und Tainter beschrn&ten sich auf die /erar&tungdes :"ra.ho.hons; und der wachsbeschichteten Pa..wal$en Ierhin lassen die2
se ?eis.iele er&ennen' da% nicht erst ++9 it -ile ?erliners Bin&.latte :die
1chall.latte geboren;*9wurdeD erst et$t $eichnete sich aber allhlich das Interesse
eines Massen.ubli&us a Tons.eicher ab' das die 1.e$ialisierung auf reine 8b2
s.ielgerte nahelegte (das also einen Mar&t fr ein Massenediu erwarten lie%)
!er Hannoveraner Kaufannssohn -ile ?erliner (+
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>hrung der 5iedergabenadel it der 1challdose und de gro%en Trichter In den
8nfangsahren beschrn&te sich der 8ntrieb (wie frher bei Metallfolien2
Phonogra.hen) auf eine Hand&urbel und ein 1chwungradD erst ab +*7 sorgte einleises und robustes >ederwer& fr die genaue -inhaltung der !reh$ahl (96 Uin)**
Bu diese Beit.un&t gelang es auch' von den 8ufnahen brauchbare Ko.ien
her$ustellen ?erliners /ervielfltigungsethode beruhte auf de be&annten galva2
nischen /erfahren (-le&trolse)' it de er von der bes.ielten Bin&.latte ein Gega2
tiv aus Ku.fer herstellte In diese Matri$e .re%te er unter hohe !ruc& eine erhit$te
thero.lastische Masse und erhielt so e@a&te Gachbildungen des Ariginals Gach
[email protected] it 1iegellac&' Belluloid und Hartgui fand er +*< in eine 5er&2stoff aus der Isolations2 und Telefontechni& ein geeignetes Material0 eine Mischung
aus feingeahlenen Mineralien (wie 1chwers.at und 1chieferehl)' der =u% ($ur
1chwar$frbung) und vor alle (als ?indeittel) 1chellac&' ein aus Indien i.ortier2
tes Har$' beigegeben waren !iese Pre%asse lie% sich in feinste =illen
eindrc&en' aber nach de -r&alten wieder sauber abheben und besa% dann eine
harte und glatte Aberflche66
Mit dieser $u&unftsweisenden Techni& (nach deselben "rundre$e.t .re%te
an die 1chall.latten bis etwa *
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schaften it uristischen Mitteln versucht' ihre Mar&tanteile $u behau.ten 8ber auch
ihr :Patent&rieg; gegen die Plattens.ieler2>abri&anten' der sich vor verschiedenen
"erichtsh#fen ber ehrere Fahre hin$og' &onnte den -rfolg der 1chellac&.lattenicht aufhalten0 !ie Produ&tion von Phonogra.hen ging nach *6< drastisch $urc&
und wurde bald gan$ eingestellt !er Plattens.ieler2Usat$ dagegen verdo..elte
sich hrlich' besonders seit die aufsehenerregenden 8ufnahen des Tenors -nrico
Earuso die 1chellac&.latte gesellschaftsfhig geacht hatten (whrend diese wie2
deru Earusos =uh weltweit verehrte)6, 1o waren vor de -rsten 5elt&rieg in
!eutschland rund hundert verschiedene Plattenar&en erhltlich64D eist hatten sie
einen !urchesser von ,< oder 46 Bentietern und eine 1.ieldauer von drei b$wviereinhalb Minuten (bei 9+ Uin)D ab *63 gab es beidseitig abs.ielbare Platten
(Langs.iel.latten &onnten sich nicht allgeein durchset$en' da sie noch nicht aus2
gereift waren oder neue' teure 8bs.ielgerte erfordert htten)63
5enn ein Beitgenosse noch *,3 :die vollendete 8ufnahetechni& von heute;
lobte6
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&eit (obwohl ohne ele&tronische /erstr&ung)69Trot$de geriet das ele&troa&usti2
sche /erfahren bald wieder in /ergessenheit (ele&trischer 1tro war noch teuer und
nicht allgeein verfgbar) !ie :Katalsatorwir&ung des =adios; J in$wischen strahlte auch der deutsche
Unterhaltungsrundfun& schon regel%ig 1endungen aus J bewir&te schlie%lich die
:lngst fllige -le&trifi$ierung;6+ U *,< fhrten die 1chall.lattenfiren die -le&2
tronenr#hre6*ein' auf der schon die =undfun&techni& beruhte 8ufgenoen wurde
von nun an it Mi&rofonen' die den 1chall in ele&trische 1chwingungen uwandel2
ten !iese schwachen 5echselstr#e leitete an $u Misch.ult des ToneistersD
verstr&t und ausgesteuert gelangten sie von dort $ur 5achsschneideaschine des8ufnahetechni&ers' wo sie die Gadel einer :-le&trodose; ele&troagnetisch $u
1chwingen brachten !an& dieser 8ufnahebedingungen &onnten sich die =e.er2
toirs der Plattenfiren enor erweitern0 8bgesehen von der neuen' natrlicher wir2
&enden Klangflle entfiel die ?eschrn&ung auf bestite Instruente oder &nstli2
che Archester$usaenstellungen' an war sogar .rin$i.iell unabhngig vo 8uf2
nahestudio' &onnte (it trans.ortablen 8uf$eichnungsgerten) die besondere 8&u2
sti& von Kon$ertslen' Theatern oder Kirchen auf$eichnen 1o bewir&te der =und2
fun& nicht' wie anche schon gefrchtet hatten' den :Tod der 1chall.latte;' sondern
es gab J vor alle nach den Inflationsahren in !eutschland J eine rasante 1teige2
rung der 1chall.latten.rodu&tion (die aber aufgrund der 5eltwirtschafts&rise 8nfang
der 46er Fahre wieder $usaenbrach)6 Gur langsa verbreitete sich dagegen
(nach *,7,9) das 8bs.ielen it ele&troagnetische Tonabneher' /erstr&er
und Lauts.recher (der die ele&trischen 1ignale wieder in 1chall uwandelt)0 !ie bil2
ligen' trans.ortablen (a&ustischen) Koffergrao.hone behau.teten sich noch in
den 36er Fahren neben den ersten =adio2Plattens.ieler2Kobinationen it ele&tri2
scher 5iedergabe >r die 1chall.lattenfiren bedeuteten die $wan$iger Fahre
69 ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.,36+ Kleine Medienchroni&' 1466* ?asierend auf de glhele&trischen -ffe&t (von -dison ++4 entdec&t) und F 8 >leings erster
-le&tronenr#hre (!iode' *63) entwic&elte Lee de >orest *67*69 die Triode' einen eva&uier2 ten "las2 (oder Metall2)K#r.er it drei -le&troden' bei de der star&e -le&tronenstro von der aufgehei$ten Kathode $ur 8node durch eine schwache 5echsels.annung an der "itter2-le&trode gesteuert werden &ann (vgl "##c&0 !ie gro%en -rfindungen' 14*)
6 In den =e&ordahren *,+ und *,* wurden in !eutschland hrlich 46 Millionen Platten .rodu2 $iert (1chul$2K#hn0 !ie 1chall.latte' 14)
?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.,4 J Trichter &aen in den ,6er Fahren allerdings aus der ModeD an erset$te sie durch eine raffinierte' wir&ungsvolle 1challfhrung i Innern des "ehuses
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dennoch :wir&lich goldene Fahre;' in denen sie :it allen und von alle; 8ufnahen
achen &onnten und in denen die 1chellac&.latte J it &lassischer oder Tan$usi&
J :$u tglichen Leben des ein$elnen' des !urchschnittsbrgers; geh#rte,
,* +* /E #!#"ME-&"#$$P$#%%E!
1chellac&.latten waren fr ein Massen.ubli&u bestit' stellten aber auch selbst&olle&tive Produ&te dar (von Produ$enten' Knstlern' 8ufnaheteas und Techni2
&ern) >r individuelle Tonaufnahen wurde lange Beit -disons Phonogra.h ver2
wendet' selbst *4, war er :noch als !i&tieraschine in "ebrauch;4 Bu dieser Beit
hatte sich aber lngst der Plattens.ieler i 8lltag eingebrgert' und it den ersten
8ufnahe.latten war schon eine neue >or der Tons.eicherung fr .rivate Bwec&e
entstanden0 Platten2:=ohlinge; aus unterschiedlichen Materialien' die J wie ?erli2
ners Bin&.latten J :dire&t geschnitten; und anschlie%end ohne /ervielfltigung viele
Male abges.ielt werden &onntenD $T bestanden sie aus sehr dnne Material und
wurden deshalb auch als :Tonfolien;' 1challfolien; oder :8bh#rfolien; be$eichnetD
:Lac&folien; (die wegen ihrer ?eschichtung so genannt wurden) benut$te an ab
den s.ten 46er Fahren anstelle der dic&en 8ufnahewachse $ur Herstellung von
1chellac&.latten In dieser 8rbeit wird als Aberbegriff die (von -lste3verwendete)
?e$eichnung :8ufnahe.latten; gewhlt0 1ie soll das gesate 1.e&tru dire&t ge2
schnittener 1.eicheraterialien ufassen' von der assiven 5achs.latte bis $u
den verschiedensten 1challfolienD also einschlie%lich der :=="2Platten;' wie in der
Literatur die rundfun&internen Mitschnitte der =eichsrundfun&gesellschaft genannt
werden' u sie von den ;&oer$iellen 1chall.latten; J den 1chellac&.ressungen J
$u unterscheiden
!as 8ufnehen auf 1chall.latten galt noch bis in die ,6er Fahre :gleichsa als
eine "ehei&unst; der PlattenfirenD 8ufnahe21challdosen oder gar &o.lette
, =iess0 Knaurs 5eltgeschichte' 1*+4 Kluth0 Feder sein eigener 1chall.lattenfabri&ant' 1,3f3 -lste0 Kleines Tontrger2Le@i&on' 19
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8uf$eichnungsgerte waren &au erhltlich und u%ten selbst hergestellt wer2
denrer&' 4 8uflagen *4
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,* +* 1* ;EA%E !/ P$#%%E!M#%E#$E!
>r echanisch2a&ustische 8ufnahen brachten u *6< verschiedene >iren Bu2
sat$gerte auf den Mar&t' die it weichen' daher nur wenige Male abs.ielbaren
5achs.latten arbeiteten Geben de Plattenteller (oder radial darber) war ein "e2
stell it einer /orschubs.indel und eine beweglichen 1chlitten (hnlich wie bei
Phonogra.hen) $u installieren' durch den die 1challdose gleich%ig ber den
Platten2:=ohling; gefhrt wurdeD als 1.indelantrieb diente die !rehung der Teller2
achse (bertragen durch eine biegsae 5elle b$w durch ein Kegel2 oder1chnec&engetriebe)D andere /erfahren beruhten stattdessen auf 1.e$ialwachs.lat2
ten it einer $ust$lichen >hrungsnut oder nut$ten die !rehung der Platte ber ein
=eibrad aus,6
Ko.letter ausgestattet und offensichtlich fr .rofessionellen "ebrauch geeig2
net waren dagegen die ?rogerte' wie beis.ielsweise die :Kosogra.h2Platten2
di&tieraschine; aus !resden0 8ufgenoen wurde ber einen 1.rechschlauch it
eine &leinen 1.rechtrichter' aufge$eichnet it einer !iaants.it$e auf beidseitig
benut$baren' relativ harten (daru oft abs.ielbaren) "elatine.lattenD $u 8bh#ren
diente ein H#rschlauch it eine ?gel2Ko.fh#rerD ein -le&trootor (6,,6 /olt)
sorgte fr gleich%ige !reh$ahlen und erlaubte bei 44 Uin eine 1.rech$eit von
indestens $ehn MinutenD vorgesehen war die 8ufnahe von !i&taten (die dann an
das 1chreib.ersonal gegeben wurden) oder die :laufende -rledigung von Korre2
s.onden$ in >or des ges.rochenen ?riefes;,
!ie ele&trische /erstr&ung brachte $war entscheidende /orteile fr Klang und
Lautstr&e der 8ufnahen und er#glichte gleich$eitig das 1chneiden widerstands2
fhiger Plattenaterialien' achte aber auch den ?au einer 8ufnahea..aratur
&o.li$ierter 8 .reiswertesten war es' vorhandene "erte u$ubauen und $u2
saen$uschalten (wo$u der Plattens.ieler #glichst einen star&en -le&trootor
,6 Ftteann0 Phonogra.hen' 1,,42,,
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und das =adiogert einen leistungsfhigen /erstr&er besit$en u%ten)0 Man instal2
lierte a Plattenteller einen $weiten Tonar it einer 1.indelfhrung und einer
ele&trischen 1chneidedose' die it den 8usgangsbuchsen des =adios $u verbindenwarD et$t &onnte an schon =undfun&sendungen auf$eichnen' aber auch $ust$lich
ein einfaches Kohlerner2Mi&rofon a =adioeingang anschlie%en' u dait 1.ra2
che' Musi& oder "erusche auf$unehen,,
>r die gebteren ?astler boten in den 46er Fahren $ahlreiche Hersteller alle
-in$elteile $u 1elbstbau einer se.araten 8ufnaheaschine an0 $? uschaltba2
re ele&trische 1chneideotoren (fr 44 und 9+ Uin),4' Plattenteller it 1trobo2
s&o.scheibe' :Toni@er; und :5echselstro2Kraft2/erstr&er it drei -ndr#hren;'natrlich auch =#hren' Kondensatoren' 5iderstnde usw $u Gachbau ele&trischer
1chaltungen -in solches getrenntes 1chneidegert er#glichte in /erbindung it
de herlichen "rao.hon (ohne Uweg ber den Trichter' wenn es it ei2
ne :Pic&2U.;' einer ele&trischen 5iedergabe21challdose' ausgestattet wurde) das
bers.ielen (Ko.ieren) von 1chellac&.latten,3
Gicht $ulet$t lieferte die Industrie auch &o.lette 8ufnaheanlagen in den ver2
schiedensten 8usstattungen und Preislagen -her fr 8ateure gedacht waren :>o2
lienschreiber; in der 1chatulle (i vorne offenen Hol$&asten) oder in Kofferfor it
abnehbare !ec&el ($? die :Telefun&en;2Modelle' der :5uton;2=e&order aus
5ur$en' :-lgra.hon; und :8&e21i.le@; aus ?erlin' der :[email protected]; aus !resden'
der :Tonogra.h; aus Haburg uva) >r .rofessionelle 8ns.rche entstanden
Pr$isionsaschinen it $ust$lichen Me%2 und =egeleinrichtungen' auch $u -in2
bau in =e.ortagewagen oder in >or trans.ortabler 8ufnahestudios (bei denen
Mi&rofone' Misch.ult' /erstr&er' 8ufnaheaschine' eventuell auch Uforer und
1troer$euger in verschiedenen Koffern untergebracht waren)D gro%e ?edeutung
hatten vor alle i .rofessionellen -insat$ die !o..el2Tonschreiber (it $wei
Plattentellern) fr .ausenlose 8ufnahen,
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Unterbrechungen senden $u nnen' .ra&ti$ierte der =undfun& seit *,* it
5achs.latten' ab *4, auch it :1challfolien;0 ?ei der 8ufnahe schnitt an
gleich$eitig a -nde der ersten und a 8nfang der schon laufenden $weiten Platteeine deutlich sichtbare berblendrille' inde an den /orschub der Tonschreiber2
schlitten &ur$e Beit beschleunigte (fr weitere Platten galt ents.rechendes)D bei der
5iedergabe beobachtete der Tontechni&er' wann der Tonabneher der ersten (ge2
rade auf 1endung geschaltete) Platte die berblendrille durchlief' set$te dann den
Tonabneher der folgenden Platte in deren berblendrille und hatte nun ca eine
halbe Minute Beit' ber das Handrad eines 8usgleichsgetriebes (it Hilfe von Ko.f2
h#rer und Kontroll2Lauts.recher) die $weite it der ersten Platte $u snchronisierenund dann langsa auf 1endung ber$ublenden,7
!ie 8ufnahe21chall.latten u%ten $wei .rin$i.iell gegenst$liche ?edingun2
gen erfllen0 Ihr Material sollte weich sein' u dait ein breites >reNuen$band auf2
$eichnen $u nnen' aber auch hart genug' u bei 8bh#ren nicht beschdigt $u
werden !en notwendigen 1.ielrau $wischen eine guten Klangbild und der un2
vereidlichen 8bnut$ung lieferte vor alle die ele&trische /erstr&ungD anfangs
diente da$u auch die /or2 und Gachbehandlung der 1.eicheraterialien Man
weichte anche Platten (wie die :Phonoson2blau;) vor der 8ufnahe it >lssig&eit
(8l&ohol' 5asser o) aufD andere hrtete an nachher cheisch oder durch -rwr2
en (so &onnte an fr die :!raloston;2Platten einen &leinen 1.e$ialofen &aufen),9
8uf de Mar&t set$ten sich aber bald drei Plattent.en durch' die &eine derarti2
gen ?earbeitungen brauchten und trot$de fast so oft wie 1chellac&.latten abge2
s.ielt werden &onnten0
--- ;el.tinepl.tten (vorwiegend aus Knochenlei hergestellt) verwendete an als
feste' durchsichtige >olien (:Plia.hon;' :Eonti.hon; uva) oder $ur besseren 1tabi2
litt auf dnne Trger ge&lebt (etwa :Helios; und :Eonti2Heiton; it einer Pa..2
Bwischenlage oder :8lu2Plia.hon; auf einer 8luiniuscheibe) I /ergleich $u
!ecelith und lac&beschichteten Platten set$te "elatine der 1chneidenadel den ei2
sten 5iderstand entgegen (eignete sich also eher fr die 8uf$eichnung hoher
,7 >ran$ 1chiec&e0 !ie 5achs.latte als Tontrger i !eutschen =undfun&' 14un&technische Monatshefte 3*44)D Kluth0 Feder sein eigener 1chall.lattenfabri&ant' 17*
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>reNuen$en)D als hgros&o.ischer 1toff reagierte sie aber e.findlich auf >euchtig2
&eit und Te.eraturschwan&ungen (die >olien verwarfen sich leicht oder troc&neten
aus)--- $.kpl.tten(8luiniuscheiben it einer ?eschichtung aus Gitro$elluloselac&)'
unter de Gaen :Metallo.hon; vertrieben' $eichneten ein sehr breites >reNuen$2
band it niedrige 1t#r.egel aufD sie waren une.findlich gegen >euchtig&eits2
und Te.eratureinflsse (also gut archivierbar und sogar tro.enfest)
"eschftsleute lie%en ihre :Metallo.hon;28ufnahen gelegentlich vo Hersteller
atri$ieren und sich davon ($? fr 5erbe$wec&e) 1chellac&.latten .ressen ?ei
den 1chall.lattenfiren selbst l#sten lac&beschichtete Platten seit den s.ten 46erFahren allhlich die dic&en 8ufnahewachse ab
--- /eelith-Pl.tten (aus Kunststoff' hergestellt von der :!eutschen Eelluloid2
>abri&; in -ilenburg) baute an dreischichtig auf0 !ie ittlere gehrtete 1chicht war
elastisch und trug auf beiden 1eiten die eigentliche' weiche 8ufnaheschicht 5ie
die Lac&scheiben verhielten sich !ecelith2>olien une.findlich gegenber >euchtig2
&eit' waren alterungsbestndig und fr einen breiten >reNuen$bereich geeignet
Meist wurden sie (wie die 1chellac&.latten) dun&el eingefrbt,+
-in vierter T. von 8ufnahe.latten J eigentlich der lteste J war de .rofes2
sionellen ?ereich vorbehalten !ie assive' ehrere Bentieter dic&e 5achs.latte'
urs.rnglich nur eine Bwischenstufe bei der Herstellung von 1chellac&.latten' wurde
bei =undfun& lange Fahre fr die dire&te 5iedergabe verwendet 1ie verlangte
$war eine besondere /orbehandlung (durch -rwrung auf etwa 46[E erh#hte an
die 1chnittfhig&eit des 5achses bei der 8ufnahe) und sie war auch nur wenige
Male abs.ielbar' andererseits besa% sie eine (bis etwa *3) unbertroffene 5ie2
dergabeNualitt und &onnte viele Male wieder :abgedreht;' .oliert und neu bes.ielt
werden
,+ /gl >rer&0 1elbstaufnahe' 17329D "ttinger0 1challauf$eichnung' 14624,
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,* +* ,* P'#%"E% !/ P?P#;#!/#
!ie 8nleitungen fr :1elbstaufneher; veritteln edoch nicht nur einen -indruc&
von den vielfltigen' &o.le@en aufnahetechnischen M#glich&eiten dieses 1.ei2
cheredius 1ie s.iegeln natrlich auch die Motive fr .rivate Tonaufnahen
Man beschreibt dort $? das 8nfertigen von :1.rechbriefen; (Phono.ost) und betont
den :Pers#nlich&eitswert; der i >ailien2 oder >reundes&reis aufgenoenen
Platten' it denen an :.honetische -rinnerungen; aufbewahre' wie an :seit Fahr2
$ehnten Photogra.hien oder >ilstreifen; saleD eine :interessante und wertvollePhonograsalung berhter Pers#nlich&eiten; dagegen nne an it Hilfe
des =adios anlegen,* /iele 8ateure s.eicherten aber wohl lieber (ber Mi&rofon)
ihr .ers#nliches Progra aus :eigenen /ortrgen' &nstlerischen !arbietungen
usw;46 1o l%t sich auch eine 1$ene vorstellen' wie sie der Tontechni&er Karnau in
Marcel ?eers =oan :>lughunde; berichtet40
:1elbst whrend des Krieges QR schnitt an Platten fr dahei it ausgedachten >rontberichten0 In der 1tube $ittert der 1chneidstichel' die gan$e >ailie sit$t still'
und aufgeregt hantiert der /ater a "ert heru' die aufgeschlagene 1eite der 8GL-ITUG" >= PHAGA8M8T-U=- i ?lic&' u eden 1chritt an den 8ufnahe2 befehlen i Leitfaden ab$ugleichen' dait die Heiarbeit nicht fehlschlgt' dait auch tatschlich die gan$e Bac&ig&eit des Astfront&oentars auf das 8bh#rwachs gebannt wird' ede Guance i !ire&tschnitt0 Kraftvoll' wo an sich den Pan$ervor2 sto% ausalt' ironisch' wo das 1owetdorf ins ?ild geraten %te' und &lirrende Mar&an$ bei Klteeinbruch;
8ateurfiler [email protected] schon frh it der /ertonung durch 8ufnahe.lat2
ten4,D bald wurde :die 1chall.lattenaufnahe weiten Liebhaber&reisen ein interes2
santer 1.ort;44 /ereine $eichneten ihre /eranstaltungen it Hilfe des neuen Me2
dius auf0 !ie =eda&tion der :Phonogra.hischen Beitschrift; eldete *46' es tr2
fen :viele 8nfragen von Musi&vereinen und dergleichen ein' die wissen wollen' wie
an QMi&rofon2R8nlagen fr 1chall.lattenaufnahen nut$bar achen; nne' und
beschrieb daru den ?au eines a&ustischen 1chreibers sowie eines ele&trischen
:=e&orders;43
,* Kluth0 Feder sein eigener 1chall.lattenfabri&ant' 14,f6,46 >rer&0 1elbstaufnahe' 1362344 Marcel ?eer0 >lughunde' >ran&furt a Main **
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Professionell genut$t wurden die 8ufnahe.latten in !i&tieraschinen fr den
?ro28lltag' ebenso in den Koffergerten von [email protected]' u :1.rache' Ton und
"erusch eines neu entdec&ten "ebietes $u bannen;D >orscher saelten hier :die!iale&te eines /ol&es;' bewahrten :dort die Lieder der /#l&er;4ilband auf2
ge$eichnet wurden (it de gravierenden Gachteil' da% die 8ufnahen fr die 5ie2
dergabe erst einen -ntwic&lungs.ro$e% durchlaufen u%ten)D
---das ele&troagnetische /erfahren' bei de auf agnetisierbaren Trgern ge2
s.eichert wurde (bei 1tahldraht2!i&tiergert' +*+ von /aldear Poulsen als :Te2
legra.hon; erfunden und *+* von Eurt 1tille weiterentwic&elt' wog aber das
1.eicheraterial $u schwer' whrend das Magneto.hon' seit *,+ it stahl.ulver2
beschichtete Pa.ierband und ab *44 it Kunststoffband' noch nicht die ge2
wnschte 5iedergabeNualitt besa%' u :alle 8ns.rche des =undfun&s $u befrie2
4< Hein$ von =ebeur2Paschwit$0 !er !ichter s.richt' 1*, (in0 !ie 1chall.lattenfibel)47 8nfangs stellte an den "rao.hontrichter vor das 1endei&rofon' aber schon *,4 bastelten
die =undfun&techni&er aus eine Telefonh#rer einen ele&troagnetischen 8btaster (?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.,9)
49 ?ruch0 /on der Tonwal$e' Ka.44+ Hans Foachi von ?raunhl0 !as Magneto.hon i =undfun&betrieb' 1+< (in0 =eichsrund2
fun&' ,69*3)
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digen;4*D erst *363 verbesserte sich die 5iedergabe grundlegend' als Hans Foa2
chi von ?raunhl und 5alter 5eber die 5ir&ung der HochfreNuen$2/oragneti2
sierung ausnut$ten36
) !ie =eichsrundfun&gesellschaft entschied sich deshalb' das bewhrte Gadel2
ton2/erfahren $u bernehen und "erte sowie 1.eicherediu ihre ?edarf an2
$u.assen' whrend an .arallel da$u das Magneto.hon weiterentwic&elte und (vor
alle ab *4+) in der =undfun&.ra@is er.robteD denn das Magnetband besa% .rin$i2
.ielle /orteile ($? 1chnitt#glich&eit und lngere 1.ieldauer0 ,6 Minuten .ro 1.ule
i Fahr *3)3 1o fhrte an *,* J als erstes' stationres 1.eicherediu i
=undfun&haus J die dic&en 8ufnahewachse ein' wie sie die 1chall.lattenfiren$ur Herstellung von 1chellac&.latten verwendeten (und entwic&elte gleich$eitig das
oben beschriebene !auer28ufnaheverfahren)
?ei 8u%enaufnahen des =undfun&s u%te anfangs der bertragungswagen
ber lange Kabel oder &leine' trans.ortable Kur$wellensender sowie Postleitungen
it de =undfun&haus verbunden werden ($ur unittelbaren 1endung oder $ur 8uf2
nahe auf 5achs.latten)3, *4, er.robte an $unchst in den =undfun&husern
die neuen' dnnen 8ufnahe.latten (:1challfolien;) ?ereits *44 baute an die
ents.rechenden leichten 8ufnahegerte in bertragungswagen einD diese obilen
-inrichtungen er#ffneten fr den =undfun& :eine neue -.oche des bertragungswe2
sens;' die besonders :der Beitfun& fr den sog -cho2!ienst; nut$te34(dh fr 1en2
dungen ber Tagesereignisse' wie das :1.ort2-cho; uva) !en Ufang dieser 8uf2
nahen $eigt ein statistischer /ergleich a ?eis.iel der ersten Kriegsahre0 *4*
und *36 wurden i =undfun&haus ,*36+6 5achs.latten (ca 9666 1tunden)'
69* dnne :1challfolien; (ca 7366 1tunden) und 4666 1tunden auf Magnet2
band aufgenoen (aus $ivilen bertragungswagen &aen noch einal 9+66
:1challfolien;' ca 3
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rieren sie die :1challfolien;' $u andern bersehen sie' da% die 8ufnahe.latten
noch 8nfang der 36er Fahre das Magnetband berflgelten' wo sie ents.rechend
ihren -igenschaften genut$t wurden0 als weiche 5achs.latte fr hochwertige 8uf2nahen i =undfun&haus' aber eben auch als widerstandsfhige :>olie; fr hufi2
ges 8bs.ielen und den obilen -insat$
Goch vor der nationalso$ialistischen :"leichschaltung; des =undfun&s (*4443)
er&annten und nut$ten die &nftigen Machthaber bereits die M#glich&eiten des Me2
dius 8ufnahe.latte "oebbels' der s.tere =eichsinister fr /ol&sauf&lrung
und Pro.aganda' berichtet in eine :Tagebuch; unter de
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,66 1tunden)il' die .scholo2
gische ?etreuung der Tru..e sowie die 8bwehr feindlicher Pro.aganda >r alle
drei ?ereiche war i Krieg ausschlie%lich das Aber&oando der 5ehracht $u2
stndig (auch wenn "oebbels ier wieder versuchte' diese Ko.eten$en ins Pro2
.agandainisteriu $u $iehen)D den =eichssendern $? wurden eigens 5ehr.ro.a2
gandaoffi$iere $ugeordnet In den verschiedenen 5affengattungen wurden Pro.a2
ganda&o.anien aufgestelltD ihre obilen -inrichtungen' die bertragungswagen'
erlaubten den Kriegsberichtern die Produ&tion von =undfun&2' 5ort2' ?ild2 und >il2
berichten 1chall.latten it >rontberichten durchliefen die Militr$ensur bei den Pro2
.aganda&o.anien' gingen von dort $ur .olitischen Bensur ins Pro.agandainiste2
riu und dann erst $u =undfun&' der it solchen 1endungen (ebenso wie it de
:5unsch&on$ert fr die 5ehracht;) die :/erbindung $wischen >ront und Heiat $u
str&en; hatte
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!ie Gationalso$ialisten bten' wie -lste
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+* P"?!?P?&% #& /EM ZWE%E! WE$%>E;
5enn in den 46er und 36er Fahren 8ufnahe.latten als individuelles Kouni&a2
tionsediu genut$t wurden' set$te sich dait J so lautete die einleitende These
dieser 8rbeit J eine Tradition fort' die it den 5al$en2:1.rechbriefen; der Fahrhun2
dertwende begann und it Tonband2Phono.ost in den 76er Fahren wiederauflebte
8ndererseits waren 8ufnahe.latten (vor alle i H#rfun&' wie oben dargestellt)
ein wichtiges Trans.ortittel der G12Pro.aganda 5eil aber gerade die hier vorlie2
genden :1chall.lattenbriefe; der 36er Fahre nicht wir&lich .rivat' sondern ehr oderweniger #ffentlich aufge$eichnet wurden (indestens i ?eisein eines Tontechni2
&ers oder Kriegsberichters)' entstanden sie in eine 1.annungsfeld $wischen .riva2
te Mitteilungsbedrfnis und Bugriff durch G12Institutionen
Tatschlich sind' wie $u $eigen sein wird' aufgrund der unterschiedlichen Ko2
uni&ations21ituationen $wei "ru..en von 8ufnahen auseinander$uhalten ?ei
diesen acht TonNuellen' die als Tonband2Uschnitte i !eutschen =undfun&archiv
b$w als Ariginal.latte erhalten sind' &ann natrlich nicht von einer re.rsentativen
8uswahl ges.rochen werden 1ie deuten aber die ?andbreite dieses Medius an
und sie lassen er&ennen' da% es auch institutionalisiert genut$t wurde >r eine u2
fassende ediengeschichtliche !arstellung %te nach weiteren Yuellen gesucht
werden' die in 8rchiven oder in .rivate ?esit$ vielleicht doch noch e@istieren
!a es hier nicht u eine linguistische Untersuchung geht' wurden bei der Tran2
s&ri.tion der Tondo&uente anstelle von 1onder$eichen (fr Intonation usw)
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+* 1*
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iitiert (was aber ierhin die Kenntnis des Medius vorausset$t) -ntscheidend
ist deshalb die ?e$iehungsebene0 !ie Platte war offenbar eher als 1ouvenir ge2
dacht' als authentisches' individuelles Mitbringsel von eine =undfun&sender i er2oberten #stlichen Gachbarland
-ine lange' $wei Plattenseiten restlos ausfllende 8ns.rache an die >ailie
enthlt dagegen ein Tondo&uent' das Mitte !e$eber *3, aufge$eichnet wurde
(urs.rnglich !ecelith2>olieD 4
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%onuelle 4: !.hrihteno33iier "* $* (/#-!r* 6 4088B6)* :1o' und nun u% ich ich doch noch it einen beiden 1tro..en unterhalten "nter &ennt a den Pa.a noch nicht' aber Karin &onB&ann schon verstehen' was ich sage
K a r i n C K a r i n C H#rst !u den Pa.aZ !u bist a auch eine gro%e Tochter und46 &annst schon sch#ne ?riefe schreiben' und sch#ne Mnne&es &annst !u alen ?ald &ot der Pa.a auf UrlaubD dann alen wir wieder $usaen0 ein Haus und einen ?au' den b#sen 5olf und =ot&..chen' das ist fein !ie liebe Maa hat ir ge2 schrieben' da% !u so sch#n er$hlen &annst vo 5olf und den sieben "ei%lein -r2 $hlst !u unser "nter auch schon etwasZ 8ber unser Fngling ist a noch so &lein4< !u u%t ier sch#n auf ihn auf.assen' h#rst !uZ !ie Mutter schrieb ir auch' da% !u nicht ehr &rat$t und da% !eine ?c&chen et$t heil sind' das ist aber fein' und dar2 ber freut sich der Pa.a ?ald schic&e ich !ir auch wieder ?onbons aus =u%land 5as acht denn !eine Gada' und die Pu..enstubeZ "eht das Licht auch noch anZ 1onst u% es An&el Martel wieder fertig achen 1o' Karin' et$t u% ich aufh#ren36 Pa.a gibt !ir et$t noch ein K%chen ' so' und auch "nterlein &riegt eins
' so' und Maa &riegt auch eins ' so Und nun will ich !ir noch ein &leines Liedchen vors.ielen' h#rst !uZ -inen 8ugenblic& al' das 5ichtigste htte ich a noch bald vergessen Mein Liesel23< &en' ich #chte !ir noch einalB$u "eburtstag gratulieren Gun &ost !u nlich noch einal an die =eihe0 Ich wnsche !ir fr !ein neues Lebensahr alles' alles "uteD vor alle' da% !u unsern Kindern und ir gesund bleiben #gest 5enn ich et$t ein Earuso wre' wrde ich !ir noch ein "eburtstagsstndchen singen 1o lasse ich !ir $u 1chlu% das "eburtstagsstndchen s.ielen H#r $u' und auch Karin' h#r $u0 !aslchenbobar2
deents durch alliierte >lug$eugeD B6f,f)' -insa&eit und Trauer (B,,6) Un2
i%verstndlich ist auch der tr#stende Hinweis auf Tausende' :die ehr verloren
haben; (deren 8ngeh#rige tot sind' die nicht gesund' nicht ehr :glc&lich iteinan2
der; sindD B,f) Trost und 8ufunterung werden $urc&haltend' eher fragend for2
uliert0 :den&e ein gan$ &lein wenig;' :acht es !ich nicht frohZ; (B
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gloc&en unterlegt sind' die auf das 5eihnachtsfest weisen
5eihnachten war sicher 8nla% fr viele :1chall.latten2?riefe; (vgl auch Ton2
Nuelle 7)D vielleicht war die :5eihnachts.latte; hnlich verbreitet wie der :s.rechen2de >eld.ostbrief; -iner der wenigen literarischen ?elege fr Phono.ost $itiert eine
solche 8ufnahe !ie 1$ene aus de autobiogra.hischen =oan :Uns gehts a
noch gold; s.ielt in den let$ten Tagen des Bweiten 5elt&riegs' nach de -inarsch
der russischen Tru..en in =ostoc&olie)0
%onuelle 5: ;* >* (/#-!r* 65 4+84B4)* :Liebes ailie' Mnchen (48ufl) *97' 1,6
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!as let$te der vier :.rivaten; Tondo&uente wurde a ,**33 in Kra&au
aufge$eichnet -s lag als ein$iges fr diese 8rbeit i Ariginal vor0 eine dnne'
schwar$gefrbte !ecelith2>olie (46 c !urchesser)' it wei%e 5achsstift be2schriftet (:-in ?rief an Mutti;) und auf einer 1eite bes.rochen' auf der anderen 1eite
it Musi& bes.ielt (,36 b$w 4 Minuten) Teilweise erhalten ist auch der &artonierte
Uschlag' it de die Platte a ,6* nach >ran&furt a Main geschic&t wurdeD er
trgt einen 8bsenderste.el aus de Kra&auer =egierungsgebude (:Hau.tabt
Pro.aganda' M28nlage;) und einen runden !ienstste.el (:"eneralgouverneent
J =egierung;)
5ie i 5esten (wo seit der Invasion i Funi *33 aeri&anische und britischeTru..en vorrc&ten)' so u%te sich die 5ehracht in$wischen auch i Asten i2
er weiter aus beset$ten "ebieten $urc&$iehen0 !ie =ote 8ree hatte schon i
8ugust *33 die 5eichsel erreichtD gleich$eitig war =unien auf die 1eite der 8lli2
ierten gewechseltD i 1e.teber drangen sowetische Tru..en in die 1lowa&ei
ein :Meine liebe MuttiC 5enn diese 1tie !ich erreicht' dann bin ich sicher schon i >el2 de'Bund es ist sicher eine gan$e Beit vergangen Meinen let$ten ?rief aus von der >hrerreserve Gord in Peine hast !u sicher dann schon erhalten Ich habe einen< Tag' nachde ich !ir diesen ?rief abgeschic&t habe' habe ich erfahren' da% ich
verset$t werde Gun bin ich it vier andern Kaeraden noch auf de 5ege an die >ront "estern abend bin ich hier in Kra&au ange&oen und habe i 1oldatenhei gut bernachtet' bin auch gan$Banstndig abends $u 8bend gegessen Ich habe hier in Kra&au $ufllig einen alten Kaeraden sit$en' den ich frherBvon =u%land her &en26 ne Ich habs ir natrlich nicht nehen lassen' ihn gleich $u besuchen !ie >reude war gro% 5ir haben uns ein Fahr lang nicht gesehen' und er hat es ir auch er#g2 licht' da% ich hier auf dieser Platte $u !ir s.rechen &ann Ich s.reche hier auch $u er2 sten Mal ins Mi&ro.hon und hoffe' da%B!u eine 1tie wiedererB&ennstB B
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< Ich fhle ich i brigen sehr wohl und fidel' was ich auch von !ir erhoffe Gur .lagt ich eine Ungewi%heit0 Ich wei% nicht' wo !u i 8ugenblic& stec&st' sonst htte ich !ir auch schon lngst von der >ahrt hierher einen ?rief geschrieben 8ber ich wei% nicht'
ob !u nun aus Ast.reu%en schon raus u%test' ob !ein Kreis auch eva&uiert worden ist 8ber sobald ich $u eine >eldgru..enteil angeBange&oen bin' dann schreibe,6 ich natrlich gleich eine 8dresse' und !u &annst ir dann auch itteilen' wo !u nun bist' ob !u noch in Ast.reu%en bist oder ob !u schon in Thringen' in Fena gelandet bist In Fena habe ich noch ein be&anntes Mdchen sit$en' die &ann !ir dann helfen' wenn !u irgend etwas brauchst Ich brauche ihr blo% $u schreiben' sie tut das sicher gewi% gerne -lse wird a sicher auch itfahren nach Fena' es wre auch das ?este',< wenn Ihr $usaenbleibt' dann bist !u wenigstens nicht so einsaB B
Gun #chte ich' liebe Mutti' !ir noch al dan&en fr alle Liebe und 1orgfalt' die !u ir bisher angedeihen lie%est 8uf ein baldiges 5iedersehen gr%t !ich und -lse her$2 lichst !ein 1ohn >eli@;
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!ie /erset$ung an die Astfront erreichte den 1.recher i 8lter von ,7 FahrenD ver2
utlich war er erst &ur$ vorher $u Leutnant bef#rdert worden' so da% er nun $ur
:>hrerreserve;7,geh#rte I 5issen u die ilitrische Katastro.he' die nicht nur
seiner Heiat drohte (vgl B+)' legte er offenbar seine :1chall.lattenbrief; beson2
dere ?edeutung bei 1chon die ernste' anchal $#gernde 1tie scheint $u wi2
derlegen' da% er sich wir&lich :sehr wohl und fidel; fhlt (Borulierung legt gleich$eitig den 1chlu% nahe' da% der 1.recher
(in 5ahrheit nicht sehr :fidel;) durchaus it de Tod rechnete und den :1chall.lat2
tenbrief; dann als 8bschiedsbrief' als a&ustischen Gachla% verfa%t haben wollte J
ohne wissen $u nnen' da% er wenige Tage s.ter (a +*) tatschlich an der
nur noch hundert Kiloeter von Kra&au entfernten >ront fallen sollte73
7, I Herbst *33 wurden' durch 8bsolvierung eines Affi$ierslehrgangs an einer Kriegsschule $u Infanterie2Bug2 und Ko.aniefhrern :ugeschult;' frisch ernannte Leutnants als :>hrerreser2 ve; noch in let$ter Minute it -rsat$regientern an die >ront geschic&t (Hans = Yueiser0 :!u geh#rst de >hrerC; /o Hitlerungen $u Kriegsberichter' -in autobiogra.hischer ?ericht' K#ln **4' 19+++32++)
74 1chon i -rsten 5elt&rieg gebrauchten viele 1oldaten in >eld.ostbriefen unauffllige Eode2 $eichen' u ihr wir&liches ?efinden it$uteilen' so da% $? ein unterstrichenes :-s geht ir gut; das "egenteil bedeutete (?enain Bieann0 >eld.ostbriefe und ihre Bensur in den $wei 5elt2 &riegen' 177D in0 !er ?rief)
73 8ngesichts ihrer aussichtslosen ilitrischen Lage verfa%ten >ortset$ung in >u%noten 1eite
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+* ,* M%&"!%%E #& $#Z#E%%-'E#!&%#$%!;E!
/ier der untersuchten TonNuellen wurden in 5ehrachtsla$aretten aufge$eichnet
5hrend eine von ihnen den :.rivaten; 8ufnahen $u$urechnen ist' &ann an den
brigen entnehen' da% sie i =ahen eigens dafr organisierter /eranstaltungen
entstanden sind
!as lteste dieser Tondo&uente (Lnge 4 Minuten) wurde a 96*36 i
1tandort2La$arett 1tuttgart aufgenoen Bu dieser Beit' i $weiten Kriegsahr' ver2
suchte die deutsche Luftwaffe vergeblich' die :Luftschlacht u -ngland; fr sich $u
entscheiden (nach den erfolgreichen :?lit$&riegen; der 5ehracht ua gegen
Polen' ?elgien' die Giederlande und i Funi *36 gegen >ran&reich' das bis auf die
:Bone libre; der /ich2=egierung unter deutsche Militrverwaltung &a)7ahrer erinnert sich' da% die ?esat$ungen i 1oer *33 angehalten wurden' vor de nchsten 8uslaufen 8bschiedsbriefe an ihre 8n2 geh#rigen $u hinterlegen (Musterbrief der /erwaltung0 :Liebe -lternC 5enn Ihr diese Beilen lest' bin ich it einen Kaeraden fr !eutschland vor >eind geblieben;D Lothar2"nther ?uch2 hei0 !ie >estung' Haburg **
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,< seine on&eligen "efhle allerdings bis $u eine de2 nchst fllig werdenden "enesungsurlaub noch nicht verflogen sind' so werde ich ih selbstverstndlich eine einer laufenden 1achen aus -ssensber.rfung vorlegen
Heute' a 1ieb$ehnten Behnten Geun$ehnhundertvier$ig' bin ich genau vier Monate verwundet und liege einhundert Tage i 1tandort2La$arett hier in 1tuttgart Ich werde46 daher den heutigen Tag als einen Fubilustag ansehen' 8sche auf ein Hau.t streuen und diverse halbe Liter trin&en Gun u% ich leider schlie%en' da die drei Minu2 ten 1.rech$eit abgelaufen sind Ich wnsche -uch hierit alles "ute und verabschiede ich it Heil Hitler;
-in norddeutscher 1.recher liest hier (langsa und deutlich) einen offenbar sorgfl2
tig ausforulierten ?rief vor' der auf die e.fangene Post eingeht (B,f) und sich
auch bis auf die 1chlu%foreln (:1.rech$eit abgelaufen;' :verabschiede ich;D B4,)
nicht von eine schriftlichen ?riefwechsel abhebt !ie s.rachlichen ?ilder s.iegeln
den $eitgen#ssischen 8lltag (:wie eine ?obe nach der -ntwarnung;D Bf) und
den rassistischen nationalso$ialistischen !is&urs (eine :i ethisch b$w sthetischen
1inne; glc&liche :Legierung; $wischen eine Gorddeutschen und einer :sdlndi2
schen 8riane;' :artfrede; "ensseD B3ff*) !er Hitlergru% (B44) war seit *44
in Stern offi$iell vorgeschrieben und auch i $ivilen #ffentlichen Leben tunlichst $u
gebrauchenD er wurde $ur :be&anntesten und hufigsten >los&el dieser $w#lf Fahre;
(was regionale 8usnahen und ironische oder andere Untert#ne aber nicht aus2
schlo%)77
8uf den organisatorischen =ahen' eine 8rt :=eihen28uf$eichnung; in eine
La$arettsaal' weist die vorgeschaltete 8nsage (B) hinD ein i Hintergrund h#rbarer
"ongschlag sollte vielleicht das -nde der :drei Minuten 1.rech$eit; an&ndigen
(B,ast eine &leine :La$arett21how; enthlt ein anderer (4,6 Minuten dauernder)
Mitschnitt' der a ,49*34 i :gro%en Theatersaal; eines Militrla$aretts in Kiew
aufgenoen wurde !ort' an der Astfront' $eichnete sich in$wischen deutlich die
ilitrische Giederlage ab0 8nfang >ebruar *34 hatte die 7 8ree in 1talingrad
&a.ituliertD Mitte Fuli war westlich von Kiew eine let$te deutsche Affensive (:Unter2
nehen Bitadelle;) gescheitert79
%onuelle : &&-;ren.dier #* E* (/#-!r* 66 46,,B1)*:8chtungC 8chtungC Hier ist der s.rechende' singende' &lingende >eld.ost2
brief des Prsidius des !eutschen =oten Kreu$es 8 Mi&ro.hon s.richt heute' a
77 "erhard ?auer0 1.rache und 1.rachlosig&eit i :!ritten =eich;' K#ln (,' berarb 8ufl) **6' 192,+
79 /gl -n$&lo.die' 174f937+f
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dreiund$wan$igsten Fuli Geun$ehnhundertdreiundvier$ig' aus de Militrla$arett 44 in Kiew in der U&raine der 112"renadier 8 - an seine -ltern und "eschwister in< ?ergesgrn i sch#nen 1udetenland ?itte' ein lieber 8C;
:Meine lieben -lternC Ihr werdet heute staunen' heute ichB s.reche ich -uchBvo
2 1ender in Kiew die her$lichsten "r%e durch das Mi&ro.hon !as !eutsche =ote Kreu$ fngt unsere 1tie hier auf 1chall.latten ein' u -uch in der Heiat und uns hier i La$arett eine >reude $u bereiten 5ir befinden uns i gro%en Theatersaal' und hier6 wird unsere 1tie aufgenoen Ich bin selbstverstndlich auch dabei' wenn es gilt' -uch' eine lieben -ltern' eine 1tie hier $u beritteln Hier i La$arett geht es ir u%erst gut Sr$te und 1chwestern sind fr uns besorgt und .flegen uns frsorglich -s ist bald wie bei Muttern Ich bin auf de 5ege der ?esserung und eine /erwun2 dung ist schon sehr gut 5orauf ich ich a eisten freue' ist die Urlaubsfrage Ich< glaube' da% diese in nchster Beit gnstig fr ich gelegt sein wird 5enn ich aber trot$de nicht $u -uch &oen &ann' und ich wieder $ur Tru..e u%' dann bitte ich -uch' diese Platte ier auf$ulegenBundBeine 1tie $u h#renB-s gr%t -uch
und &%t -uch alle -uer 8 "r%t bitte auch -rni und eineBund die lieben "ro%2 eltern ?itte wenden;,6 ailie an' agiert aber gleich$eitig vor
de Publi&u i 8ufnahesaal (:heute ich s.reche ich;' :eine und die lieben;D
B7+)D auch der 1til schwan&t $wischen Ugangss.rache und 8ns.rache2>los&eln
:?oben auf -ngelland; J von de i :Theatersaal; nur der (an ?efehlsgehor2
sa und Ka.fbereitschaft a..ellierende) =efrain gesungen wird J geh#rte neben
7+ !ie 5eisung :/er$agte ?riefe schreibt an nicht0 !ie >ront erwartet BuversichtC; (Pro.aganda2 >lugblatt' u *3,D Bieann0 >eld.ostbriefe' 19) galt a auch uge&ehrt' fr die ?riefe der 1oldaten an die :Heiatfront;
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:5ir fahren gegen -ngelland; (*3) und :-s $ittern die orschen Knochen; (*4,)
$u :den drei berchtigsten Ka.fliedern; des Bweiten 5elt&riegs7* *36 wurde es
fr den (Pro.aganda2)!o&uentarfil :!ie >euertaufe; (ber den -insat$ der Luft2waffe i Polenfeld$ug) von 5ilhel 1t#..ler und Gorbert 1chul$e gete@tet b$w
&o.oniertD fr den =undfun& arrangierte an es neu (it stilisierten ?obengeru2
schen)96
!ie ausfhrliche' .ers#nliche 8nsage nennt den institutionellen =ahen dieser
/eranstaltung (:s.rechender' singender' &lingender >eld.ostbrief;D Bf) !a% un2
ter der 1chirherrschaft des !=K2Prsidius ein 1128ngeh#riger9 auftritt und
dann ein Ka.flied befohlen wird' darf aber nur auf den ersten ?lic& verwundern0"eschftsfhrender Prsident des !=K war von *49 bis *3< -rnst =obert "ra2
wit$' der als hochrangiger 112>hrer' =eichsar$t der 11' Ehef des 112"esundheits2
dienstes und /orstandsitglied des 112/ereins :Lebensborn; auch a -uthanasie2
Progra und an Menschenversuchen in Kon$entrationslagern beteiligt war9, ($ur
organisatorischen' .ersonellen und inhaltlichen :"leichschaltung; des !=K durch
die Gationalso$ialisten vgl Ka.itel 3 dieser 8rbeit)
!ie ngste La$arett28ufnahe entstand a *
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%onuelle 8: ntero33iier %* "* (/#-!r* 91 +58B,)* :8chtungC 8chtungC Hier ist der s.rechende >eld.ostbrief vo !eutschen =oten Kreu$ 8 neun$ehnten Mai *33 gr%t aus eine Luftwaffen2La$arett in 8then
Unteroffi$ier T H seine >ailie in 5einhei; :Meine LiebenC 5ie Ihr h#rt' gibt ir das !eutsche =ote Kreu$ "elegenheit' $u -uch< $u s.rechen 5as Ihr et$t wohl fr "esichter acht' und ob Ihr eine 1tie er2 &enntZ /ielleicht h#rt Ihr schon daran' da% es ir bei weite besser geht Ich bin einst it eine La$arettschiff hierher gebracht worden durch die Sgis' und vielleicht bringt ich bald eine 1anitts2Fu in ein Heiatla$arett' in de Ihr ich bald besuchen nnt Und dann nnt IhrB-ure diversen 1achen auffahren lassen 5enn es ich auch dies26 al erwischt hat0 Un&raut vergeht nicht' und geflogen wird auch wieder /iel >reude achen ir ier die ?esuche einer 1taffel&aeraden' bei denen ich hoffentlich bald wieder sein werde Horrido an alle' und viele "r%e' -uer T;
!er 1.recher liest (wie auch aus de Tonfall $u schlie%en ist) bedchtig vo Manu2
s&ri.t ab (vgl TonNuelle ) -r ignoriert die u%ere (ilitrische) Katastro.heD fr ihn
geht trot$ seines Pechs (es hat ihn :diesal erwischt;D B*f) das 1.iel weiter (:geflo2
gen wird auch wieder;' :hoffentlich bald;D B6ff)
!iese let$te !=K28uf$eichnung wird von einer >rauenstie eingeleitet Ihre
langsaere und betont deutlich arti&ulierte 8nsage scheint de /orbild der =und2
fun&s.recherin $u folgen' whrend die :heruntergerasselte; 8noderation i vorher2
gehenden Tondo&uent noch in der Tradition des :1chnells.rechers; steht' der
schon auf den Phonogra.henwal$en die Musi&stc&e an&ndigte (aber #glichst
wenig 1.iel$eit verbrauchen sollte)93
?evor die Kouni&ations21ituation(en) des Medius Phono.ost genauer cha2
ra&terisiert werden soll(en)' ist noch auf die institutionellen Hintergrnde whrend
der 36er Fahre ein$ugehen0 dh auf die >rage' welche "rnde und Intentionen sich
tatschlich it der institutionellen >#rderung dieses Kouni&ationsedius ver2
banden 1elbst die :.rivaten; 8ufnahen wurden a offensichtlich durch =undfun&'
La$arette und 5ehracht wohlwollend er#glicht >r die La$arett2/eranstaltungen
&onnten (i begren$ten =ahen dieser 8rbeit) $war nur drei ?eis.iele gefunden
werdenD dennoch &ann an eines -rachtens davon ausgehen' da% die :s.rechen2
den (singenden' &lingenden) >eld.ostbriefe;9eld.ost&arte; i >ortset$ung in >u%noten 1eite
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wurden J vielleicht bei bestiten 8nlssen oder auch regel%igD insofern e@i2
stierte i Bweiten 5elt&rieg eine 8rt institutionalisierter Phono.ost' ein Kouni&a2
tions2!ienst fr (wie TonNuelle < $eigt) nicht unbedingt huanitre Bwec&e
4* ME/M M /E!&% /E WE"M#"%
!ie folgenden berlegungen $u den .olitisch2ilitrischen Hintergrnden der Pho2
no.ost28ufnahen betreffen natrlich nur die sechs Tondo&uente' die von 5ehr2
achtssoldaten staenD die 8ufnahe eines $ivilen 1.rechers (TonNuelle ,) bleibt
in diese Busaenhang au%er acht (sie fllt also in $weifacher Hinsicht aus de
=ahen' denn sie war $ude gar nicht als Postsendung gedacht) J ebenso wie
wir&lich .rivate Phono.ost' die wohl auch noch whrend des Kriegs it de eigenen
8ufnahegert $u Hause aufgenoen wurde' solange es die /ersorgung it Plat2
tenaterial und Gadeln erlaubte
5ie $u ?eginn dieser 8rbeit schon beschrieben' brachten 8nfragen bei 8rchi2
ven und bei "eneralse&retariat des !=K &eine Hinweise $u diese Mediu 5e2
der darauf be$ogene Ma%nahe oder Prograe sind also $u belegen noch $eitli2
che oder ruliche -ingren$ungenD 1chall.lattenaufnahen von 5ehrachtssolda2
ten waren .ra&tisch berall #glich' wohin auch die Kriegsberichter und Pro.agan2
da&o.anien gelangten =c&schlsse auf die >un&tion der Phono.ost lassen sich
dennoch $iehenD da$u sollen i folgenden drei 8s.e&te dargestellt werden0 die /er2
einnahung des !=K durch den G121taat' der -insat$ des >ernsehens $ur Tru.2
.enbetreuung und der "eeinschaftse.fang als G12=e$e.tionsideal
-rsten 5elt&rieg (Hans2Ehristian Tubrich0 8lles auf eine Karte' Eorres.onden$2Post&arte statt ?rief&orres.onden$Z 13ff9D in0 !er ?rief
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4* 1*
Urs.rnglich aus de 5unsch entstanden' das -lend der auf de 1chlachtfeld ver2
wundeten 1oldaten $u lindern' ist das !eutsche =ote Kreu$ heute Inbegriff der Hilfe
fr Gotleidende und dabei J als huanitre Arganisation J den Prin$i.ien der
Menschlich&eit' Un.arteilich&eit und Unabhngig&eit' der .olitischen' ethnischen
und religi#sen Geutralitt ver.flichtet
?is in die +6er Fahre blieb edoch i !un&eln' wie weit das !=K in das :!ritte
=eich; verstric&t war 8bgesehen von verbandseigenen' eist :a.ologetischen Inter2.retationen;97vor alle $u Bweiten 5elt&rieg schien es :in der G12Beit berhau.t
nicht e@istent gewesen $u sein;' wie Lichtenstein feststellt' der das /ersagen des
!=K und des Internationalen =oten Kreu$es (IK=K) angesichts des /#l&erordes in
den G12Kon$entrationslagern auf$eigt99 8ber selbst die neue' ufangreiche :-n$2
&lo.die des Gationalso$ialisus; (**9) bietet lediglich einen &ur$en 8rti&el ber
das !=K0 !essen -igenstndig&eit sei *49 .er "eset$ beseitigt wordenD diese U2
gestaltung habe da$u gefhrt' da% bei !=K :die $ivile 5ohlfahrts.flege an ?edeu2
tung verlor und die ilitrischen /er.flichtungen $unahen; (nach Kriegsbeginn wa2
ren dies der 1anittsdienst bei der 5ehracht' der "as2 und Luftschut$)9+ !eutli2
cher wird eine >ernseh2!o&uent