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Homo Ökonomicus Ein Auslaufmodell?

Homo Ökonomicus Ein Auslaufmodell?. Homo Socialis

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Homo Ökonomicus

Ein Auslaufmodell?

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Homo Socialis

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Was bestimmt das menschliche Verhalten?

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Neoklassische Annahme der Ökonomie

• Homo Ökonomicus als Nutzenmaximierer– ist überlegt– weiß, was er tut– ist sich stets über das Zustandekommen & die

Ausführung seiner Handlungen bewusst

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• der Homo Ökonomicus, der rücksichtslos seine Gier austobt (Neoliberalismus), ist ein armseliger, seelenloser Zocker auf Kosten der Allgemeinheit

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Neuroökonomische Annahme

• das menschliche Handeln– wird bestimmt durch das Erlangen von

Belohnung & die Vermeidung von Bestrafung – ist komplexer als das Ergebnis bewusster,

überlegter Vorgänge (ist meistens implizit)– wird beeinflusst von äußeren & inneren Reizen

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Belege gegen den Homo Ökonomicus

• Ultimatumspiel • Kauf einer Kinokarte• Hai/Auto• Blindversuch Cola/Pepsi• Rabattsymbol • Teppich – Buchhandlung• Visa & Co

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Ultimatumspiel

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Rabattsymbol

• Exp.: im Hirnscanner werden bekannte Produkte gezeigt

• zu den Produkten werden Preise gezeigt – mal günstig mal überhöht

• dazu wird zufällig ein Rabattsymbol gezeigt• das Aufleuchten des Rabattsymbols reichte

aus, dass die Vp`s überteuerte Produkte kauften

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Erklärung

• es gibt im Gehirn ein Kontrollsystem (Anteriores Cingulum), das den Kauf einer teuren Uhr verhindert, wenn unser Konto im Minus ist.

• das Rabattsymbol schaltet dieses Kontroll-system ab. Konsequenz: Kunden kaufen trotz des überteuerten Preises

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Teppich

• Ein Buchhändler konnte seinen Umsatz zweistellig steigern, indem er einen weicheren Teppich verlegt hat

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Visa & Co

• Menschen geben mehr Trinkgeld, wenn die Rechnung in Hartplastikbehältern mit einem Markenlogo (Visa..) übergeben wird

• Sind am Eingang Markenlogos von Visa & Co abgebildet, führt dies zu mehr Umsatz

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leere Kaffeekasse

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Experiment

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die Bedeutung des Gefühls

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• ohne Gefühle gibt es keine Entscheidung!

• alles was wir wahrnehmen/erleben wird durch unser emotionales System positiv oder negativ eingefärbt.

• Aufgrund dieser Einfärbung erfolgt dann unsere Entscheidung

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Verbindung Vernunft & Gefühl

• Neuroökonomie, Neuropsychologie

• Überwindung der scheinbaren Kluft zwischen „Vernunft“ & „Emotion“

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Menschen ohne Bauchgefühl

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Iowa Card Test

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Ergebnis

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Waschpass

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Ergebnis Waschpass

• eine Auszählung der abgegebenen vollständig abgestempelten Karten zeigte:

• Kunden, die eine Karte mit zwei Stempeln erhalten hatten, kauften doppelt so oft die zusätzlichen acht Autowäschen, wie die Gruppe ohne Stempel!

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Erklärung:

• das physische Signal „zwei Stempel“ aktiviert implizit das Ziel, auch noch die restlichen acht Stemple zu kriegen.

• bei der anderen Gruppe wurde dieses Ziel nicht aktiviert & entsprechend zurückhaltend war ihr Kaufverhalten

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Weinglas

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Placebo

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Einfluss des Preises auf die Konsumerfahrung

• Medikamente, die mit einem reduzierten Preis ausgezeichnet sind, tragen signifikant weniger zur Schmerzlinderung bei, als ein Medikament, das mit dem handelsüblichen Preis ausgezeichnet ist!

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Soziale Kälte

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warmer Kaffee

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größter Umsatz?

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Preistafel

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3 Frauen

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• B entspricht dem am meisten bevorzugten Verhältnis des Taillen- & Hüftumfangs von 1 (Taille) zu 0,7 (Hüfte)

• die heute als ideal geltenden Maße 90-60-90 ergeben einen Wert von 0,67

• je höher dieser Wert steigt ( damit das Verhältnis Taille/Hüfte), also auf 0,8 (Var. A) oder gar 0,9 (Var. C) umso unattraktiver wirkt die Frau

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Satzbautest

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Ergebnis

• nach dem Test bewegen wir uns langsamer & sind nachdenklicher Warum?

• der Test hat unser Gehirn (unser adaptives Unbewusste) dazu gebracht, über das Thema „Alter“ nachzudenken

• bewusst haben wir dies nicht mitbekommen

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Prägung Weinverkauf

• französische Chansons: Kunden kaufen 3X häufiger französische Weine

• deutsche Blasmusik: Kunden kaufen 3x mehr deutsche Weine

• Niemand kann den wahren Grunde für seine Kaufentscheidung angeben (implizit)

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Reaktionszeitverfahren

• Probanden werden mit bestimmten Reizen (Marken, Symbolen, Bildern, Wörtern) konfrontiert. Es wird überprüft wie schnell sie reagieren, etwa indem sie eine Taste drücken, sobald sie den Reiz erkennen & zuordnen können

• je schneller dies gelingt, umso stärker ist die Marke, im Gehirn verankert (kortikale Entlastung: weniger Aufwand für eine Entscheidung)

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Mann „stark“

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Mann „schwach“

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Priming/Bahnung

• Neurowissenschafter nennen das Auslösen von Verhalten/Programmen durch implizite, unterschwellige Codes Priming/Bahnung

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Weinverkauf mit Musik

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subliminale Wahrnehmung

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Duell

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• warum gewinnt in einem Duell immer der Schurke?

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• der Schurke zieht immer zuerst, d.h. er entscheidet bewusst/explizit: sein Körper verrät ihn (0,5 Sek. davor) ob er ziehen wird. (das Unbewusste/Implizite des Helden erkennt dies)

• der Held zieht immer zuletzt, d.h. er reagiert unbewusst/implizit auf die Körpersignale des Schurken & gewinnt! (die 0,5 Sek. „Vorsprung“ reichen ihm, um das Duell zu gewinnen)

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wirkt die unterschwellige Reizdarbietung?

• unterschwellig, subliminal werden die Worte „trocken“ & „durstig“ eingeblendet (der Proband nimmt sie bewusst nicht wahr)

• Ergebnis: durstige Probanden, denen die Worte unterschwellig gezeigt wurden, trinken signifikant mehr (210ml), als Probanden ohne unterschwellige Beeinflussung (130ml).

• Aber: nichtdurstige Probanden (durften vorher Wasser trinken) ließen sich nicht beeinflussen!

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Bauchentscheidung

• wann sollten Sie auf ihren „Bauch“ hören?

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Bauchentscheidung Autokauf

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Marmeladenkauf

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Bankvergleich explizit/implizit

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