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medianet.at industrial technology Digitalisierung Erwar- tungen der Unternehmen überwiegend positiv 78 E-Schrott Rahmen- bedingungen für Recycler werden schlechter 79 TÜV Austria Erste Fachtage für Kälte- und Klimatechnik 79 DHL Neuer Service erleichtert Einfuhren in die EU 80 Weltkonjunktur Monat- liche Analyse der Bank Austria-Expertin 75 Freitag, 5. Februar 2016 COVER 73 © APA/dpa/Boris Roessler Fusionen & Beteiligungen nehmen kräftig Fahrt auf Gesamtwert der Deals im Transport- und Logistiksektor verdoppelt sich auf Rekordniveau von rund 165 Mrd. Euro. 74 Keimfrei 1:1 Prototypen investiert 1 Mio. Euro in neuen Reinraum. © Darko Todorovic 78 2014 2.476 2015 3.230 Zahl der Woche www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase © Saphium New Plastic World Biobasierte Kunststoffe sind eine kleine, aber stark boomende Nische. 76 © feel image/Felicitas Matern Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. Kräftiger Wind 2015 wurden in europäischen Meeren weitere 754 Windräder installiert. Alle 82 europäischen Windparks verfügen damit über 3.230 Windräder und eine Leistung von 11.027 MW. Das entspricht rund 1,5% des Strom- verbrauchs in der EU.

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Digitalisierung Erwar­tungen der Unternehmen überwiegend positiv 78

E-Schrott Rahmen­bedingungen für Recycler werden schlechter 79

TÜV Austria Erste Fachtage für Kälte­ und Klimatechnik 79

DHL Neuer Service erleichtert Einfuhren in die EU 80

Weltkonjunktur Monat­liche Analyse der Bank Austria­Expertin 75

Freitag, 5. Februar 2016 coVEr 73

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Fusionen & Beteiligungen nehmen kräftig Fahrt auf Gesamtwert der Deals im Transport- und Logistiksektor verdoppelt sich auf Rekordniveau von rund 165 Mrd. Euro. 74

Keimfrei 1:1 Prototypen investiert 1 Mio. Euro in neuen Reinraum.

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New Plastic World Biobasierte Kunststoffe sind eine kleine, aber stark boomende Nische. 76

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Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at

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Kräftiger Wind 2015 wurden in europäischen Meeren weitere 754 Windräder installiert. Alle 82 europäischen Windparks verfügen damit über 3.230 Windräder und eine Leistung von 11.027 MW. Das entspricht rund 1,5% des Strom-verbrauchs in der EU.

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Durchdringung bestehender Märk-te an“, erläutert Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC in Deutschland, das Ergebnis.

Deutschland zurückhaltendVergleichsweise zurückhaltend agieren derzeit deutsche Unterneh-men. Neben dem Megadeal der Fra-port AG und dem konzerninternen Verkauf der MS Europa 2 an die TUI AG für knapp 300 Mio. Euro gab es nur vier weitere Deals, die ein Volumen von 45 Mio. Euro über-trafen, und nur zwei über 90 Mio. Euro: Die Übernahme der Schiffs-restrukturierungsplattform HSAM GmbH der Commerzbank durch eine Joint-Venture von KKR (USA) und Borealis Maritime Ltd. (UK) für 233 Mio. Euro und der Verkauf ei-nes Logistikimmobilien-Portfolios der Tengelmann KG an Logicor, eine Tochtergesellschaft der Blackstone Gruppe für rund 207 Mio. Euro.

„Einige Unternehmen sind mit operativen Herausforderungen oder der Integration vergangener Übernahmen beschäftigt. Andere sind inzwischen gut aufgestellt, setzen auf organisches Wachstum und halten sich daher mit neu-en Akquisitionen zurück“, erklärt Prümm.

Innovative Start-ups beliebtStark in den Fokus von Käufern und Investoren gerückt sind im Vorjahr Logistik-Start-ups, wie eine Analy-se von KPMG zeigt. Die Investitio-nen stiegen weltweit auf ca. 12,8 Mrd. Euro, ein Plus von 180%.

Neben bereits etablierten Start-ups aus dem Passagiertransport-Sektor wie Uber und Lyft betre-ten jetzt auch neue Logistik- und Speditions-Anbieter die Bildfläche.

••• Von Britta Biron

FRANKFURT/BERLIN. Canadian Pacific Railway hat ein Auge auf die US-Bahngesellschaft Norfolk Southern geworfen, die Japanische Post hat den australischen Logis-tiker Toll Holdings übernommen, Kühne + Nagel die US-amerikani-sche ReTrans Inc., FedEx will sich TNT Express einverleiben, Fraport an 14 griechischen Regionalflug-häfen beteiligen, und XPO Logis-tics hat die französische Spedition Norbert Dentressangle gekauft.

Das sind nur einige Beispiele für die Übernahmen und Fusionen im Logistik-Sektor, die 2015 kräftig gewachsen sind. Laut einer Analy-se von Pwc, die alle angekündigten und abgeschlossenen Deals mit ei-nem Wert von mehr als 45 Mio. Eu-ro erfasst, erreichte das weltweite Gesamtvolumen über 165 Mrd. Euro; das ist gegenüber 2014 mehr als eine Verdoppelung. Dabei blieb allerdings die Zahl der Deals kons-tant. Einzige Ausnahme sind Flug-häfen mit einer Steigerung von 26 Deals 2014 auf aktuell 40.

Das weltweite Wachstum resul-tiert vor allem aus einer deutlichen Zunahme der Megadeals auf 29 (2014: 13) sowie einem stärkeren Engagement Chinas.

Das Volumen der Deals mit chi-nesischer Beteiligung hat sich auf knapp 33 Mrd. Euro fast verdrei-facht, spielte sich aber zum Groß-teil innerhalb der Landesgrenzen ab. Bei 53 der insgesamt 61 Deals stammten sowohl der Käufer als auch das übernommene Unterneh-men aus China beziehungsweise Hongkong.

Viele Deals in EuropaEuropäische Unternehmen – be-sonders britische – standen 2015 bei den Investoren hoch im Kurs. Die meisten Deals entfielen dabei auf die Sektoren Logistics/Trucking (23), Infrastrukturinvestitionen (Häfen, Flughäfen und Straßen: 18) und Shipping (13).

„Innerhalb des gesamten euro-päischen Transaktionsgeschehens war der Logistiksektor besonders attraktiv, was die hohe Zahl der Transaktionen, aber auch einige große Deals beweisen. Strategische Investoren erschließen jetzt neue Märkte, erweitern ihr Service-portfolio oder streben eine tiefere

Dabei handelt es sich vor allem um Unternehmen, die plattformba-sierte Lösungen für den direkten Austausch zwischen Zusteller und Besteller im eCommerce anbieten. Hier stiegen die Investitionen im letzten Jahr um 125% auf über 1,37 Mrd. Euro.

Neue PlayerAuch im B2B-Bereich etablieren sich neue Marktteilnehmer, die sich ähnlich wie die internationalen Freight Forwarder auf das Brokern von Frachtpreisen und die Koordi-nation von Transportketten über eigene IT-basierte Plattformen konzentrieren wie etwa Freightos, Flexport oder cargomatic.

„All diese Start-ups haben ge-meinsam, dass sie dem Endkunden sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich die direkte Steuerung der Transportwege ohne dazwischen-geschalteten Logistiker ermögli-chen. Den großen Transport- und Logistikunternehmen droht hier als Folge in Zukunft der Verlust ihres wichtigsten Assets: der Kun-denschnittstelle“, so Steffen Wag-ner, Partner und Leiter des welt-weiten Transport- und Logistiksek-tors bei KPMG.

Logistik bleibt attraktiv „Logistiker mit entsprechenden IT-Systemen waren in den letzten Jahren daher beliebte Übernahme-ziele für die großen Logistiker und Speditionen“, erläutert Wagner und führt die 1,65 Mrd. Euro schwere Übernahme von Coyote Logistics durch UPS und die Akquisition von Toll Logistics, die sich die japani-sche Post knapp 4,6 Mrd. Euro kos-ten ließ, als Beispiele an.

Mit ihrer Rolle als attraktive Fusions-Bräute wollen sich die

digitalen Newcomer aber künftig offenbar nicht begnügen und treten jetzt selbst zunehmend als Käufer auf.

„Das zeigt, dass auch die schlan-keren Logistiker nach eigenen As-sets und Netzwerken zum Zwecke der Ergänzung ihrer Dienstleis-tungen suchen“, so Wagner, der mit weiterhin hohen M&A-Aktivitäten im Transport- und Logistiksektor rechnet, besonders auch im Start-up-Bereich.„Der Milliardenmarkt für Transport- und Logistikdienst-leistungen ist gerade erst in das Blickfeld von Venture Capital- Investoren geraten. Angesichts der bevorstehenden Veränderungen wie der immer schnelleren Digita-lisierung von Geschäftsprozessen und des wachsenden Onlinehan-dels sind es insbesondere die flexi-blen und innovativen Start-ups, die auf solche Trends reagieren und neue Lösungen bieten. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch strategische Investoren in ihnen neue Möglichkeiten zur Ergänzung bestehender Geschäftsmodelle se-hen.“

Investoren setzen auf LogistikSowohl der Wert von Firmenübernahmen und Beteiligungen als auch die Investitionen in Logistik-Start-ups konnten im Jahr 2015 Rekordwerte erzielen.

Starkes Plus Angesichts der notwendigen Digitalisierung von Geschäfts-prozessen und dem boomenden Onlinehandel sind innovative Logistik-Start-ups gefragte Übernahme- und Beteiligungskandi-daten. 2015 stieg das Transaktions-volumen um 180% auf 12,84 Mrd. €, Tendenz steigend.

180%

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74 tranSPort & LogIStIk Freitag, 5. Februar 2016

M&a-Boom Während die Zahl der weltweiten Beteiligungen, Fusionen und Übernahmen in der Transport- und Logistikbranche insgesamt mit 226 etwa auf Vorjahresniveau war, hat sich der Gesamtwert der Deals auf rund 165 Mrd. € mehr als verdoppelt.

110%

ozeangigant Die Großfusion der chinesischen Schifffahrts-unternehmen Cosco und China Shipping ist einer der Megadeals, die das M&A-Geschäft in der Transport- und Logistikbranche 2015 prägten.

Deals nach Sektoren

Sektor anzahl Wert

Luftfahrt 33 30,7

Landverkehr 40 19,7

Schiene 9 28,5

Logistik 81 41,8

Schifffahrt 52 29,9

andere 11 16,2

gesamt 226 165

Deals nach regionen

region anzahl Wert

Asien & Pazifik 122 88,7

Nordamerika 60 76,5

Europa 75 54,6

Südamerika 15 2,7

Afrika 5 0,5Werte in Mio. Euro; Quelle: Pwc, M&A in Transport & Logistik, 2015

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 konjunkturbarometer 75

••• Von Monika Rosen

Europa � ▲

Das produzierende Gewerbe in der Eurozone hat nach sehr starken Zu-wächsen gegen Ende des Vorjahres heuer eine kleine Pause eingelegt. Damit wird wohl der Druck auf die EZB steigen, weitere Stimulie-rungsmaßnahmen zu setzen.

USA � ▲

Die US-Wirtschaft legte im 4. Quar-tal 0,7% zu und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Getragen wurde das Wachstum fast aus-schließlich vom privaten Konsum. Für das Gesamtjahr 2015 ging sich trotzdem ein Wachstum von 2,4% aus, wie auch schon in 2014.

Japan �Der tiefe Ölpreis konterkariert die Anstrengungen der japanischen Notenbank, die Inflation im Land anzukurbeln. Daher setzte die Bank of Japan im Jänner 2016 einen un-gewöhnlichen Schritt und verhäng-te erstmals in ihrer Geschichte negative Leitzinsen.

China �Das chinesische Wachstum ist im 4. Quartal auf 6,8% zurückgegangen, das ist der schwächste Wert seit der Finanzkrise 2008. Damit gerät die Führung in Peking noch mehr unter Druck, das zuletzt geschwun-dene Vertrauen der Investoren wie-der zu gewinnen.

Indien � ▲

Die Konjunktur in Indien hat im Vorjahr stark von den gesunkenen Ölpreisen profitiert. Experten ge-hen davon aus, dass dieser Effekt heuer nachlassen könnte. Dennoch sollte Indien mit einem erwarteten

Wachstum von 7,4% heuer China klar hinter sich lassen.

Lateinamerika �Die Wirtschaft in Brasilien soll heuer um 3% schrumpfen, nach ei-nem Rückgang von 3,7% im Vorjahr. Im Dezember wurde der Finanz-

minister ausgetauscht, der neue Mann gilt als weniger konservativ in Haushaltsfragen, was bei inter-nationalen Anlegern die Alarmglo-cken zusätzlich schrillen ließ.

europa derzeit im Pause-modusNach starker Performance des produzierenden Gewerbes in der Eurozone zu Jahresende hat das Wachstum derzeit eine Pause eingelegt. Das dämpft den Optimismus aber nicht.

österreich-sPezial

Auffrischung zu erwartenTrotz Gegenwinds aus den Schwellenlän-dern, insbesondere durch zunehmende Sorgen um die Wirtschaftsdynamik in China, hat sich die Konjunkturstimmung in Österreich zum Jahresende 2015 verbessert. Bereits zu Beginn des Jahres 2016 ist nach unserer Einschätzung eine Konjunkturauffrischung zu erwarten. Nach der moderaten Wachstumsphase Ende 2015 sollte die österreichische Wirtschaft im ersten Quartal 2016, unterstützt durch die Effekte der Steuerreform, spürbar ex-pandieren können. Wir rechnen mit einem Wirtschaftswachstum zu Jahresbeginn von bis zu 0,5% zum Vorquartal. Steuerreform und Wohnbauinitiative soll-ten 2016/17 für eine Konjunkturbelebung mit einem BIP-Anstieg von rund 1,5% sor-gen. Auch wenn das externe Umfeld prob-lematisch bleibt, weisen bisher verfügbare realwirtschaftliche und umfragebasierte Daten auf keine Ansteckung der Eurozone durch die Probleme in den Schwellen-ländern hin. Darüber hinaus profitiert der Euroraum von der soliden Binnennachfra-ge, die vom anhaltenden Rückgang der Ölpreise gestützt wird. Außerdem leisten die bereits erfolgte Euro-Abwertung sowie gute Performance der klassischen Export-märkte kräftig Schützenhilfe.

unter der luPe

Bauwirtschaft bald wieder positiv?Im Jahresschnitt 2015 ist die Bauprodukti-on in Österreich um rund 1% nominell und 2% preisbereinigt gesunken. Der Produk-tionswert blieb unter 41 Mrd. €, wie der aktuelle Branchenbericht der Bank Austria zeigt. Bis Oktober verbuchte die Branche ein nominelles Produktionsminus von durchschnittlich 2%. Im November und Dezember hat sich der Vertrauensindika-tor der Branche im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, und der Beschäftigungs-abbau ist zum Stillstand gekommen. 2016 sollten Wohnungsnachfrage, steigen-de Hochbauinvestitionen öffentlicher Auftraggeber und weiterer Bahnausbau für ein Bauproduktionsplus sorgen. Die anhaltend günstigen Finanzierungsbedin-gungen sind ein Unterstützungsfaktor, der die Baukonjunktur begünstigt. In Summe rechnen wir mit einem Produktionsplus, auch preisbereinigt, im Bereich von 1 bis 2%. Die Bauwirtschaft sollte erstmals seit 2012 wieder einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten.

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Bereits Ende 2015 hat sich die Situation der Baubranche leicht verbessert.

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Chancen nutzen Für François de Bie, Vorstands-vorsitzender von European Bioplastics, zeigt die Studie des Weltwirtschafts-forums und der Ellen-MacArthur-Stiftung, dass Biokunststoffe eine wesentliche Rolle bei der Entkoppelung der Wirtschaft von fos-silen Ressourcen spielen.

nen Marktanteil von 0,5% haben – Tendenz allerdings stark steigend, wie der aktuelle Marktreport von European Bioplastics zeigt. Bis 2019 gehen die Prognosen von ei-ner jährlichen Mengensteigerung von derzeit knapp 2 auf 7,8 Mio. Tonnen aus.

Wie beim normalen Plastik, stel-len auch bei den Bio-Kunststoffen Verpackungen das mit Abstand größte Anwendungsgebiet dar, das künftig noch weiter wachsen wird.

„Zudem ist mit einem deutlichen Anstieg von Biokunststoffen in den Anwendungsbereichen Textilien, Automobil sowie bei Gebrauchs-gütern zu rechnen“, so François de Bie, Vorstandsvorsitzender von European Bioplastics.

Wenig erfreulich sei dabei aller-dings, dass 2019 mehr als 95% der Produktionskapazitäten für Bio-kunststoffe außerhalb Europas lie-gen werden“, so de Bie weiter. „Um Investitionen und Beschäftigung in diesem Sektor zu sichern, müs-sen die EU-Mitgliedsstaaten poli-tische und wirtschaftliche Hürden abbauen, die derzeit einen Anstieg der Produktionskapazitäten sowie eine Durchdringung des Marktes mit Biokunststoffprodukten behin-dern. Es braucht die richtigen Stra-tegien und Rahmenbedingungen, um den Trend umzukehren und die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Potenziale der Biokunst-stoffbranche in Europa voll auszu-schöpfen.“

Neue MaterialienNotwendig sind aber auch kon-tinuierliche Weiterentwicklun-gen bei den Bio-Kunststoffen selbst, etwa die Verbesserung der Barriere eigenschaften gegenüber Wasserdampf, Sauerstoff und Ge-ruchsstoffen, wie sie für Lebens-mittelverpackungen nowendig sind.

••• Von Britta Biron

WIEN. Es ist üblich, Epochen nach dem dominanten Material zu be-nennen – Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit. Wir leben eindeutig im Kunststoffzeitalter, denn Plastik ist allgegenwärtig. Vom simplen Plastiksackerl für den täglichen Einkauf über die Gehäuse von Un-terhaltungselektronik bis zu Hoch-leitstungskunststoffen in der Auto-mobil- und Luftfahrtindustrie gibt es kaum einen Bereich, der ohne Plastik auskommt.

Laut einem aktuellen Bericht des Weltwirtschaftsforums und der Ellen-MacArthur-Stiftung ist zwi-schen 1964 und 2014 die weltweite Produktionsmenge von Kunststof-fen von 15 Mio. auf 311 Mio. Ton-nen gestiegen, für 2025 gehen die Prognosen von mehr als 620 Mio. Tonnen aus, und bis 2050 wird sich die Menge auf über 1,1 Mrd. Ton-nen fast verdoppeln.

Damit verstärken sich klarerwei-se auch die bereits bekannten Pro-bleme rund um die Frage „Wohin mit all dem Plastik nach der (meist kurzen) Nutzung?“

Naheliegend ist das Recycling. Weltweit werden heute allerdings erst 14% aller Kunststoffverpa-ckungen (dem größten Anwen-dungsgebiet) gesammelt und gera-de einmal 5% recycelt.

Mehr RecyclingAber selbst in Europa, einem Vor-reiter der Kreislaufwirtschaft, wer-den von den jährlich anfallenden 25,8 Mio. Tonnen Plastikmüll nur knapp 30% recycelt, rund 40% im-merhin energetisch wiederverwer-tet. Der Rest von rund 8 Mio. Ton-nen landet auf Deponien. Bis sich ein handelsübliches Plastiksackerl zersetzt hat, dauert es rund 400 Jahre; Plastikflaschen brauchen 450 Jahre, allerdings sind hier die Recyclingraten durch funktionie-rende Sammelsysteme und ausge-reifte industrielle Aufbereitungs-methoden und Maschinen deutlich höher – weltweit rund 55%.

Österreichische Unternehmen zählen dabei zu den weltweit füh-renden Anbietern. So hat etwa Starlinger recycling technology, ein Geschäftsbereich des Kunststoff-maschinenherstellers Starlinger, weltweit High-End-Systeme für PET Bottle-to-Bottle-Recycling mit einer Gesamtkapazität von über 450.000 Jahrestonnen installiert, unter anderem bei Extrupet, dem größten PET-Flaschenrecycling-unternehmen in Südafrika.

Zu den Weltmarktführern zählt auch die EREMA Engineering Re-cycling Maschinen und Anlagen Ges.m.b.H., die kürzlich erst mit dem Inventum, dem Preis für das innovativste Patent des Jahres, ausgezeichnet wurde.

Mehr Nachhaltigkeit und Öko-logie sollen auch Bio-Kunststoffe bringen, die derzeit aber erst ei-

Diesem Thema widmet sich et-wa das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, das jetzt ei-ne neuartige hybride Kunststoff-beschichtung auf Basis von Bio-polymeren entwickelt hat.

Für die neuartige Beschichtung modifizierten die Forscher Biopoly-mere wie Cellulose und Chitosan so, dass man sie verarbeiten kann. Ge-bunden werden diese Stoffe durch ein anorganisches Gerüst aus Sili-ciumdioxid, das wiederum selbst über gute Barriere eigenschaften verfügt. Dieses Gerüst zerfällt zwar nicht im natürlichen Abbauprozess wie alle anderen verwendeten Na-turstoffe, doch bleiben beim Abbau nur kleine Reste von Siliciumdi-oxid, sprich Sand, übrig.

Der Abbauprozess wird im Rah-men des bis März laufenden Pro-jekts nach internationalen Nor-men geprüft, im nächsten Schritt soll der Lack im Pilotmaßstab

per Rolle-zu-Rolle-Verfahren auf bioabbaubare Folien aufgebracht werden. Zudem müssen die inno-vativen Bio-Kunststoffe in etlichen Verpackungstests auch ihre All-tagstauglichkeit beweisen.

Einen gänzlich anderen Weg geht das österreichische Start-up Saphium Biotechnology. Basis des neuartigen Bio-Kunsttoffs sind we-der Zuckerrübe noch Mais, sondern mikroskopisch kleine Organismen.

„Spezielle Mikroben werden mit Wasserstoff und Kohlendioxid ge-füttert, die wiederum als Speicher-stoff dieses Bio-Plastik produzie-ren“, erklärt Christof Winkler-Her-maden, CEO des 2015 gegründeten Unternehmens. „Die sonst eher teu-ren Herstellungskosten von biolo-gischem Plastik werden damit um 50 bis 70 Prozent reduziert.“

Innovation aus ÖsterreichUnd damit sei auch erstmals eine echte Alternative zu herkömmli-chem Plastik aus Erdöl auf dem Markt, betont Winkler-Hermaden: „Wir brauchen nur Wasser und Kohlendioxid als Futterstoff. Und davon gibt es genug. Wir sind be-reits in Gesprächen mit Industrie-betrieben wie der voestalpine als CO

2-Lieferanten.“

Ebenso zeige das Saphium-Plas-tik Eigenschaften, die bislang in verschiedensten Anwendungsbe-reichen dringend gesucht worden sind: „Unser Bio-Plastik löst sich nicht in Wasser auf – wie etwa Tragetaschen oder Bio-Müllsäcke. Es ist aber gänzlich kompostier-bar, denn sobald es in Kontakt mit der Erde kommt, fressen die darin lebenden Mikroorganismen den Stoff wieder auf.“ Zum anderen lasse sich das Granulat wesentlich besser einschmelzen und sei da-mit vielseitiger einsetzbar, erklärt Winkler-Hermaden. „Unser erstes Produkt werden Filamente für 3D-Drucker sein. Die Patentanmeldung für unser Produkt läuft, im Früh-jahr 2016 wollen wir in die Produk-tion starten.“

Von der Nische zum Mainstream?Recycling und Bio-kunststoffe könn-ten die wachsende Plastikflut in den Griff bekommen und weltweit für mehr Nachhaltigkeit und Ökologie sorgen.

Müll im Meer Derzeit kommt in den Weltmeeren auf 3 kg Fisch bereits ein Kilo Plastikmüll. 2050 wird, sofern nicht entsprechend ge-gengesteuert wird, das Verhältnis bei 1:1 liegen.

Steigerungs-fähig Erst 14% der welt-weit anfallenden Kunststoffverpa-ckungen werden recycelt. Um die Quote deutlich zu steigern, braucht es neben Sammelsystemen und gesetzlichen Richtlinien auch kontinuierliche Weiterentwick-lungen bei Maschinen und Verfahrenstechno-logien.

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Der neuartige Bio-Kunststoff von Saphium ist ungiftig, umweltfreundlich und zu 100% kompostierbar

76 eNergie & reSSourCeN Freitag, 5. Februar 2016

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Bio-Plastik hat PotenzialVon den rund 280 Mio. Tonnen Kunststoffen, die jährlich weltweit produziert werden, ist derzeit erst ein

kleiner Teil biobasiert. Für die nächsten Jahre ist aber mit einem starken Wachstum zu rechnen.

Freitag, 5. Februar 2016 grafik der woChe 77

70%Biokunststoffe packen alles (ein)

Verpackungen sind mit einem Anteil von 70% (1,2 Mio. Tonnen) das mit Abstand größte An-wendungsgebiet. Künftig werden Biokunst-stoffe aber auch verstärkt in den Bereichen Textilien, Automobil sowie Gebrauchsgüter zum Einsatz kommen.

asien wird zur hochburg für Biokunststoffe

7,85 Mio. t (+287%)

2015 lagen die weltweiten Produktionskapazitäten für Biokunststoffe bei rund 2,03 Mio. Tonnen, bis 2019 wird ein Anstieg auf 7,85 Mio. Tonnen erwartet, vor allem aufgrund eines starken Anstiegs in Asien. Gleichzeitig wird der Markt-anteil der EU von derzeit 15,4 auf knapp 5% sinken.

Landnutzung für Biokunststoffe

Weltweite Landfläche: 13,4 Mrd. ha (100%), weltweite Landwirtschaftsfläche: 5 Mrd. ha (37%)

Landwirtschaftsfläche (5 Mrd. ha)

591

990

663

1.034

737

1.291

762

1.291

901

2.511

1.287

6.561

2013 2014 2015* 2016* 2017* 2018* 2019*

1.287

5.511

weltweite Produktionskapazitäten für Biokunststoffe

Biobasierte, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe, wie biobasiertes PE und biobasiertes PET, sind die größten Wachstumstreiber. Über 60% der weltweiten Produktionskapazität entfallen derzeit auf diese Produktgruppe, und dieser Anteil wird bis 2019 auf über 80% ansteigen. Angaben in Kilotonnen.

l Biologisch abbaubar l Biobasiert/nicht biologisch abbaubar * Prognose

1.581 1.6972.028 2.053

3.412

6.798

7.848

ackerland 1,4 Mrd. ha (30%)

weidefläche 3,5 Mrd. ha (70%)

Beinhaltet zudem 1% Brachland

ackerland (1,4 Mrd. ha)

Treib-stoff

53. Mio ha

Material 106 Mio. ha

(2%)

Nahrungs- und futtermittel 1,24 Mrd. ha (26%)

beinhaltet Biokunststoffe 2014: 0,68 Mio. ha

≈ ca. 0,01% 2019: 1,4 Mio. ha

≈ ca. 0,02%

l Verpackungsmateriall Textilwarenl Verbraucherproduktel Gartenbau &

Landwirtschaft

l Automobil & Transportl Elektrik & Elektronikl Baugewerbel Andere

2014 2019

Gesamt: 1,7 Mio. t

in %

Gesamt: 7,85 Mio. t

in %67,8

82,4

11,0

7,47,1

4,82,7

2,3

6,35,5

Kunststoff vs. Nahrung

Lediglich 0,68 Mio. Hektar bzw. 0,01% der weltweit verfügbaren landwirtschaftlichen Fläche werden derzeit für die Herstellung von Rohstoffen für Bioenergie und Biotreibstoff genutzt. Die Kritik, Bio-kunststoffe seien eine Bedrohung für Nahrungs- und Futtermittel, ist damit unbegründet.

Quellen: European Bioplastics, Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe, nova-Institut (2015); Bilder: © Wikimedia Commons/Achim Raschka, Wikimedia Commons/Wuerfel, Wikimedia Commons/Christian Gahle/nova-Institut GmbH, Wikimedia Commons/F. Kesselring/FKuR Willich

Page 6: industrial 0502

medianet.at78 InnovatIon & unternehmen Freitag, 5. Februar 2016

••• Von Britta Biron

DORNBIRN. Knapp eine Million Euro hat 1:1 Prototypen während der letzten Monate in den neuen Bereich seiner Spritzgussabtei-lung investiert. Der Reinraum ist hermetisch abgeriegelt, mit mo-dernster Klima- und Filtertechnik ausgestattet und verfügt über zwei gekapselte Maschinen mit 70 bzw. 100 Tonnen Schließkraft, auf denen bakterien- und keimfreie Kunst-stoffteile nach ISO-Reinraumklasse 8 gefertigt werden können.

Die Mitarbeiter unterliegen da-bei strengsten Hygienevorschriften

und tragen sterile Arbeitsanzüge, Haarnetz und Mundschutz.

Zur Bestätigung der Keimfrei-heit können Abklatschproben er-stellt werden, mit denen die Zahl der Keime und Hefepilze gemessen wird.

Hohe AnforderungenSchon jetzt hat 1:1 Prototypen mehrere Aufträge aus der Pharma-industrie erhalten.

„Es kommt vor, dass für die Zu-lassung eines Medizinprodukts bis zu 100.000 Stück von einzelnen Teilen benötigt werden“, erläutert Wolfgang Hummel, technischer Ge-

schäftsführer von 1zu1 Prototypen. „Die Zulassungsbehörden fordern, dass diese im selben Verfahren ge-fertigt werden wie in der späteren Serienproduktion; genau das kön-nen wir nun mit dem neuen Rein-raum anbieten.“

Weiterer Ausbau geplantHumml geht davon aus, dass in den kommenden Jahren mit einer steigenden Nachfrage nach Pro-dukten in Reinraumqualität auch aus anderen Branchen, wie etwa der Automobilindustrie oder der Mikroelektronik, zu rechnen ist: „In vielen innovativen Branchen

wird zunehmend unter zertifizier-ten Reinraum-Bedingungen produ-ziert.“

Daher ist bereits geplant, den neuen Reinraum mittelfristig um bis zu zwei zusätzliche Anlagen zu erweitern.

SicherheitsaspekteIm neu geschaffenen Raum hat 1zu1 Prototypen auch Vorkehrun-gen für Projekte mit höchstem Dis-kretionsanspruch getroffen. Er ist von anderen Unternehmensberei-chen und von außen nicht einseh-bar.

„Dort sind jetzt Kundenabnah-men unter strengster Geheim-haltung möglich – sowohl mit als auch ohne die Anforderungen eines Reinraums. Das ist ein weiterer Baustein für perfekte Leistungen, die wir unseren Kunden bieten können“, so Hummel weiter.

Wirtschaftlicher ErfolgDass sich die ständige Verbes-serung und Erweiterungen des Angebots rechnen, zeigt das kon-tinuierliche Wachstum des Unter-nehmens, das 1996 mit zwei Mit-arbeitern und einem Jahresumsatz von rund 300.000 Euro startete und heute zu den führenden Anbietern zählt, mehr als 120 Fachkräfte und 26 Lehrlinge beschäftigt und einen Jahresumsatz von mehr als 14 Mio. Euro erwirtschaftet.

neuer reinraum für PrototypenDas Vorarlberger High-Tech-Unternehmen 1zu1 Prototypen hat seine Spritzgussabteilung um einen Reinraum für die keim-und bakterienfreie Fertigung erweitert.

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KÖNGEN. 57% der deutschen In-dustriebetriebe sind der Meinung, dass sich ihr Geschäftsmodell in den kommenden fünf Jahren auf-grund von Smart Factory und ver-netzten Produkten spürbar verän-dern wird. Und diese Entwicklung sieht man durchaus positiv. Im-merhin 72% der befragten Unter-nehmen erwarten, mit dem Umbau zur intelligenten Fabrik wirtschaft-lich erfolgreicher zu werden. Noch optimistischer geben sich Betriebe, die bereits operative Erfahrung in Industrie 4.0 haben.

Fokus auf F&EUneins sind sich die Befragten, ob der Wandel mit ihrer bestehenden Produktpalette zu stemmen ist.

„Etwa die Hälfte geht davon aus, hier ohne größere Anpassungen

auszukommen“, so Martin Haas, Vorstand der Staufen AG. „Unter den 4.0-Vorreitern erwartet aller-dings eine Mehrheit von 60 Pro-

zent, dass die neue industrielle Re-volution auch im Produktportfolio umfangreiche Veränderungen mit sich bringen wird.“

Als Treiber des industriellen Wandels betrachten die Befragten vor allen ihre Aktivitäten in den Bereichen Forschung und Entwick-lung; drei von vier Unternehmen erwarten hier spürbare Verände-rungen.

Noch viele Zögerer„Damit hat die Wirtschaft erkannt, dass ihr Erfolg ganz maßgeblich davon abhängt, weiterhin hochwer-tige technische Innovationen vor-anzutreiben“, betont Haas. Die kon-sequente Umsetzung des Industrie 4.0-Gedankens wird in Zukunft die Grundlage wirtschaftlichen Erfolgs werden.

Allerdings läuft der Digitalisie-rungsmotor erst langsam an. Nur vier Prozent der Betriebe sind im operativen Bereich bereits kom-plett vernetzt, 31% setzen zumin-dest Einzelprojekte um, und bei fünf Prozent der Unternehmen be-findet sich Industrie 4.0 in der Pla-nungs- bzw. Testphase.

Mehr als ein Drittel (36%) ist noch bei der Analyse, und fast ein Fünftel (19%) hat sich bisher mit dem Thema noch gar nicht be-schäftigt. (red)

Langsame 4.0-revolutionDie Industrie sieht in der Vernetzung zwar vor allem eine Chance, die Umsetzung läuft aber noch eher schleppend.

Saubere Arbeit: Prototypen und Kleinserien können bei 1zu1 Prototypen ab sofort im Reinraum gefertigt werden

In vielen Bran-chen wie Auto-mobilindustrie oder Mikroelek-tronik wird zu-nehmend unter zertifizierten Reinraum-Bedingungen produziert.“

erfoLgreIche KooP

Mann + Hummel und MCIINNSBRUCK. Im Rahmen der seit acht Jahren bestehenden Forschungskooperation des Management Center Innsbruck (MCI) mit dem global tätigen Filtrationsexperten Mann + Hummel konnte innerhalb von nur zwölf Monaten erneut ein Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen werden.

Der neue Zyklonabscheider ermöglicht einen Abscheide-grad von bis zu 94% bei einem Druckverlust von unter 3,5 Millibar. Die optimierte Kon-struktion des Vorabscheiders ermöglicht es außerdem, die Standzeiten von konventionel-len Filtersystemen um mehr als das Zehnfache zu verlän-gern, wodurch sich Wartungs-kosten und Treibstoffbedarf drastisch reduzierten. (red)

caverIon ÖSterreIch

Mehr Kompetenz bei KältetechnikWIEN. Die Österreich-Tochter des international agierenden, finnischen Gebäudetechnik- Spezialisten Caverion hat mit Arneg einen der führenden Anbieter von Kältetechnik in Österreich übernommen.

„Dieser Schritt stellt sicher, dass Caverion sein Angebot für Planung, Errichtung sowie Ser-vice und Wartung im Bereich der Kältetechnik regional noch breiter aufstellt. Die neuen Kältetechnikspezialisten wer-den unsere flächendeckende Kompetenz weiter stärken“, so Manfred Simmet, Geschäfts-führer und CEO der Caverion Österreich GmbH. (red)

mechatronIKcLuSter

Umfrage zu den IT-SkillsLINZ. Im Zuge der Digitalisie-rung gewinnen IT-Kenntnisse in vielen Bereichen an Bedeu-tung, besonders auch in der Mechatronik.

Im Zuge einer Online-Um-frage möchte der Mechatronik Cluster jetzt erheben, wie die österreichischen Mechatroni-ker ihr diesbezügliches Know-how einschätzen und welche Entwicklungen sie für die Zukunft erwarten. (red)

InnovatIonS-hochburg

Österreich unter den Top 10WASHINGTON. Der Thinktank ITIF (Information Technology & Innovation Foundation) hat die Innovationskraft von 56 Ländern anhand verschiedener Kriterien wie Investitionen in F&E, Steuersystem, Ausbil-dung oder Schutz des geistigen Eigentums analysiert.

Finnland führt das Ranking vor Schweden und Großbritan-nien; danach folgen Singapur (4), die Niederlande (5), Däne-mark (6), Belgien (7) und Irland (8) vor Österreich. Die USA be-legen Rang 10. (red)

Wolfgang hummel Technischer Geschäftsführer 1:1 Prototypen GmbH

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medianet.at

SALZBURG. Ende Jänner diskutier-ten mehr als 500 Branchenvertre-ter beim International Electronics Recycling Congress IERC 2016 in Salzburg die aktuelle Lage. Und die gibt wenig Anlass zu Optimismus.

Neue Elektro- und Elektronik-geräte werden immer kleiner und enthalten immer weniger Metalle. Der Materialwert vieler Altgeräte ist durch die niedrigen Metallprei-se deutlich zurückgegangen.

Beides führt zu sinkenden Erträ-gen für die Recyclingbranche, was laut Thierry Van Kerckhoven, Glo-bal Sales Manager beim Material-technologie-Konzern Umicore, in Europa und den USA sogar schon zu Betriebsschließungen geführt habe. Von einer boomenden Bran-che könne also nicht die Rede sein.

Umso wichtiger seien gesetzli-che Rahmenbedingungen zur För-derung des Recyclings, wie etwa das neue Kreislaufwirtschaftspaket der EU.

„Es stellt sich auch die Frage, ob traditionelle Aufbereitungsverfah-ren wie Shreddern oder Post-Shred-der-Technologien noch ausreichend sind, um den künftigen Recycling-Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen“, so Van Kerckhoven.

Neue Ideen sind gefragtDarüber hinaus sehen manche Branchenvertreter auch die Not-wendigkeit, das traditionelle Ge-schäftsmodell der Recycler zu hin-terfragen.

„Der Wandel hin zu Wertschöp-fungsketten der Kreislaufwirt-schaft wird sich vollziehen; Re-cycler müssen sich entscheiden, welche Rolle sie hierbei spielen“, meint Markus Laubscher, Program Manager Circular Economy bei Royal Philips. „Der Fokus auf die Aufbereitung von mehr Abfällen wird nicht ausreichen, um die zu-sätzliche Wertschöpfung zu ermög-lichen.“ (red)

WIEN. Europa steht in der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik aufgrund der neuen Verordnung für F-Gase (fluorierten Treibhaus-gase), deren Verbrauch bis 2030 um 79% gesenkt werden soll, vor einem kompletten Umbruch.

Infos von ExpertenDerzeit wächst als eine Folge star-ker F&E-Aktivitäten die Zahl neuer Kältemittel; welche sich schluss-endlich am Markt durchsetzen werden, lässt sich heute aber noch nicht absehen. Klar scheint aber, dass die natürlichen Kältemittel je-doch sowohl aus ökologischer, als auch ökonomischer Sicht deutlich an Bedeutung gewinnen werden –

trotz der potenziellen Gefahren wie Brennbarkeit und Giftgehalt

Wie österreichische Unterneh-men von den Umwälzungen am Markt profitieren können, welche Neuerungen bei Produkten und Normen zu erwarten sind oder wie der aktuelle Stand der Entwicklun-gen aussieht, darüber informieren Experten bei den TÜV Austria Kälte Klima-Fachtagen im Austria Trend Eventhotel Pyramide.

Den Betreibern, Herstellern, In-standhaltern und Behörden bietet die Veranstaltung neben Praxis-kompetenz auch themenrelevan-te Fachausstellungen und die Möglichkeit zum fachlichen Aus-tausch. (red)

Freitag, 5. Februar 2016 energie & ressourcen 79

EtherCAT-Klemmen

(IP 20)

Busklemmen

(IP 20)

EtherCAT Box

(IP 67)

Servomotor

50 V, 4 A W

50 V, 4 A, OCT W

Schrittmotor

24 V, 1,5 A W W

50 V, 5 A W W W

DC-Motor

24 V, 1 A W W

50 V, 3,5 A W W

50 V, 5 A W

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Servo-, Schritt- und DC-Motoren:direkt ins I/O-System integriert.

www.beckhoff.at/kompakt-drivesDie Beckhoff-I/O-Systeme ermöglichen in Kombination mit dem breiten Spektrum an Motoren und Getrieben kompakte und preiswerte Antriebs-lösungen: Die modular erweiterbaren Motion-Klemmen unterstützen Servo-, Schritt- sowie DC-Motoren verschiedener Leistungsklassen. Für den schaltschranklosen Einsatz stehen die EtherCAT-Box-Module für Schritt- und DC-Motoren zur Verfügung. Alle Antriebslösungen sind in die Beckhoff-Automatisierungssoftware TwinCAT integriert und ermöglichen eine komfortable Parametrierung.

Motion

Automation

I/O

IPC

recycler unter DruckSinkender Metallanteil in den Geräten und niedrige Rohstoffpreise drücken auf die Erträge der Unternehmen.

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TÜV Austria sorgt für gutes KlimaKälte Klima-Fachtage am 11. und 12. März bieten umfassende Infos zu Markt und Trends.

Die Aufbereitung von E-Schrott wird zunehmend unrentabel.

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medianet.at80 transport & logistik Freitag, 5. Februar 2016

••• Von Britta Biron

GESCHER. Als verbindendes Ele-ment, von den Rohstoffquellen über die Fertigung bis zum Kun-den, spielt die Logistik bei der zu-nehmenden Vernetzung eine we-sentliche Rolle.

Vollautomatisierte Lager sind längst keine Science-Fiction mehr. Fahrzeuge werden, ebenso wie die Maschinen, zunehmend intelligent und können autonom agieren. Über das Netz können Verkäufer und Käufer praktisch in Echtzeit den Weg von Produkten verfolgen und im Bedarfsfall an verschiedenen Punkten der Supply Chain noch korrigierend eingreifen.

Logistik 4.0 ist allgegenwärtig und eines der Top-Themen bei den großen Branchenfachmessen oder den Veranstaltungen der Interes-sensvertretungen.

Logistik als SchlusslichtDer Geschäftsalltag sieht aller-dings anders aus, wie eine vom digital intelligence institute (dii) für die d.velop GmbH, einem Ex-perten für Dokumentenmanage-ment, durchgeführte Befragung von mehr als 1.000 Unternehmen aus zehn Branchen zeigt; demnach ist die Branche für die Herausfor-derungen der Digitalisierung und Vernetzung erst unzureichend ge-wappnet.

Noch wenig AmbitionenNur in jedem fünften Logistikun-ternehmen sind die Geschäftspro-zesse zu 80% und mehr vornehm-lich digital organisiert. In gerade einmal 20% der Logistikunterneh-men steht die Digitalisierung weit oben auf der To-do-Liste.

Der große Rest fährt mit ange-zogener Handbremse. Oft wurde noch nicht einmal definiert, wer im Unternehmen überhaupt für das Projekt „Digitalisierung“ zustän-dig sein soll. Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch in den Investi-tionsplanungen wider. So haben gegenwärtig fast zwei Drittel der Logistikunternehmen für Projekte zur digitalen Transformation keine

oder nur geringe zusätzliche Mittel eingeplant.

Hürde aus PapierZwar ortet die Studie auch in den neun anderen untersuchten Bran-chen noch deutlichen Nachholbe-darf, denn selbst in der Informa-tions- und Kommunikationstech-nologie sind erst zwei Drittel der internen Prozesse digital.

„Alle Geschäftsprozesse, die sich noch des Mediums Papier bedie-nen, sind weder kompatibel mit den digitalen Interaktionsformen noch ausreichend standardisier- und automatisierbar“, beschreibt d.velop-Vorstand Mario Dönne-brink das Problem.

Zudem könnten so auch keine digitalen Geschäftsmodelle, wie sie derzeit durch Start-ups oder zur Erweiterung des herkömmli-chen Business allerorts entstehen, realisiert werden.

Das scheint die Logistiker der-zeit aber vermutlich noch wenig zu kümmern. Denn gut ein Viertel der befragten Betriebe hat eigenen Angaben zufolge hier ohnehin noch keine Ambitionen.

Dokumentiert wird weiter traditionellMehr als die Hälfte der Geschäftsprozesse in der Logistik erfolgt noch in Papierakten und macht die Branche zum Schlusslicht bei der Digitalisierung.

BONN. Dank des Internets können Unternehmen heutzutage überall auf der Welt Waren ein- und ver-kaufen. Das setzt allerdings auch die Kenntnis der verschiedenen na-tionalen Vorschriften voraus, über die Unternehmen ohne Filialen und Niederlassungen allerdings kaum verfügen.

Dank einer von Gerlach, dem Zollspezialisten von DHL Freight, entwickelten, automatisierten In-bound-Lösung können außerhalb der EU ansässige Unternehmen ih-re Produkte jetzt auf dem europäi-schen Markt verkaufen, ohne dafür eine eigene Infrastruktur einrich-ten zu müssen.

Konsumenten, die Onlinekäufe bei Unternehmen mit Sitz außer-halb der EU tätigen und den neuen DHL Freight Service nutzen, erhal-

ten ihre Waren ab sofort nach Hau-se zugestellt, anstatt sie gegen die Zahlung von Einfuhrabgaben beim Zollamt abholen zu müssen.

„Die neue Zollabfertigungslösung reduziert nicht nur Aufwand und Kosten für Nicht-EU-Verkäufer, die bislang eine physische Präsenz in

einem EU-Land haben mussten, um im Importgeschäft tätig sein zu können, sondern nutzt auch vorteilhafte Abgaben- und Um-satzsteuerregeln und minimiert den administrativen Aufwand. So hilft sie, die Zollabfertigung von Massengutsendungen in die EU effizienter und einfacher zu gestal-ten“, erläutert Marc Bernitt, Global Head of Customs bei DHL Freight. „Das Produkt vervollständigt unser Serviceangebot und wird sowohl für multimodale Transportdienst-leistungen als auch als eigenstän-dige Lösung zur Verfügung stehen.“

Einzige Voraussetzungen für die Nutzung der Lösung sind die Be-vollmächtigung von Gerlach, die Umsatzsteueranmeldung und die Versanddaten des Verkäufers.

Integrierte AbfertigungDie Sendungen werden konsoli-diert und per Luft- oder Seefracht zum DHL-Umschlagzentrum in den Niederlanden transportiert. Eine integrierte Abfertigung der einge-henden Sendungen ermöglicht die direkte Weiterleitung von Paketen und Paletten an Kunden in allen Teilen Europas. (red)

Einfachere importe in die EUDHL Freight bietet außerhalb der EU ansässigen Versendern jetzt eine bequeme Zollabfertigungslösung für Wareneinfuhren.

Neue Zollabfertigungslösung minimiert administrativen Aufwand und steigert Effizienz.

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Nur in jedem fünften Logis­tikunternehmen sind die Ge­schäfts prozesse zu 80% und mehr vor nehm­lich digital organisiert.“

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Neuer Auftrag aus der TürkeiWELS. Nach der erfolgrei-chen Realisierung der ersten Logistikanlage in der Türkei im Jahr 2013 erhielt die TGW-Gruppe vom Modeunterneh-men Defacto jetzt auch den Auftrag für die Erweiterung: In Cerkezkoy, einer aufstrebenden Industriestadt nahe Istanbul, soll die größte Intralogistik-anlage für direktes Karton-handling und automatisierte Logistik für Textilwaren in der Türkei entstehen.

Zu den bestehenden 12 kommen 16 weitere Gassen mit 340.000 Stellplätzen da-zu, weiters ein System für die eingehenden Waren inklusive Bearbeitungsplätzen, einem zweiten Bomb-Bay-Sorter, eine automatisierte Karton-öffnung, ein Prozess für die Wiederverwendung von leeren Kartons sowie automatisierte Verschließmechanismen für Auftragskartons inklusive An-bringung der Versandetiketten sowie direkte Beladung und Palettierung. (red)

sportlichEs DUo

ÖSV setzt weiter auf DB SchenkerWIEN. Seit Beginn der Zusam-menarbeit im Jahr 2005 hat DB Schenker für den Österrei-chischen Skiverband ÖSV rund 800 Tonnen Ski-Equipment transportiert.

Vor Kurzem ist die erfolgrei-che Zusammenarbeit bis 2020 verlängert worden.

„Wir sind auf diese Part-nerschaft sehr stolz, weil sie belegt, dass wir schnell und zuverlässig die hohen An-forderungen eines Hochleis-tungsteams erfüllen können“, freut sich Helmut Schweigho-fer, Mitglied des Vorstands bei DB Schenker in Österreich und Südosteurop (red)

knapp ag

Logistik-Labor für MontanuniHART/LEOBEN. Vor Kurzem hat der Lehrstuhl für Indus-trielogistik an der Montan-universität das „logiLab“, ein Lern-, Lehr- und Forschungs-labor, eröffnet. Unterstützt wurde die Universität dabei von ihrem langjährigen Indus-triepartner Knapp.

„Auf Wunsch der Montanuni-versität haben wir logistische Systeme ausgewählt und be-reitgestellt, die sowohl die For-schung als auch die praktische Arbeit ermöglichen und den Studierenden zukunftsweisen-de Technologien näherbringen können“, erklärt Robert Lack-ner, Leiter der Abteilung Pro-duktmanagement bei Knapp Systemintegration. (red)

Mario Dönnebrink Vorstand von d.velop