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8 Acta Chir. Austriaca • European Surgery - Vol. 32 • Supplement No 160 . 2000 zyste~" eine Punktion effolgt. An unserer Abteilung wurden nochmals 12 ml abpunktiert. Es gelang weder ein Keimnach- weis noch eine Zytologie. 6 Monate sptiter kam es wiederum zu einem Rezidiv, worauf die Indikation zur Hemithyreoidektomie links gestellt wurde. Ergebnisse: Die histologische Aufarbeitung ergab eine Echi- nokokkuszyste mit vitalen Echinokokken. Ein anschlie/?,end durchgeftihrter ELISA mit Echinococcus muhitocularis-Antigen war positiv. Eine Eosinophilie wurde bei der Patientin nie nach- gewiesen. Bei der Durchuntersuchung fand sich ein unauff~lli- ges SchS.del und Thorax CT, jedoch in der Leber zeigte sich eine Zyste mit 3 cm Durchmesser. Die linksseitige Schrumpfniere schien am ehesten posttuberkul6s bedingt und nicht im Rahmen einer Echinokokkeninfektion aufgetreten. Schlugfolgerungen: Eine Echinokokkuszyste der Schilddrtise im Kindesalter stellt eine RaritS.t dar. Bei zystischen Raumfor- derungen mug differentialdiagnostisch immer an eine Echino- kokkose gedacht werden. Eine prim~ire Zystenpunktion sollte vermieden werden, da die Gefahr der Streuung gegeben ist. Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Exstirpation. Anschlie- Bend mug eine Langzeitbehandlung mit Albendazol erfolgen. A22. Chirurgische Behandlung von Hirnabszessen im Kindesalter Ferraz-Leite H., Wolfsberger S. (Neurochirurgische Universitfitsklinik Wien) Grundlagen: Hirnabszesse (HA) im Kindesaher werden als eine Krankheit mit schlechter Prognose betrachtet. Die Morta- li~t wird in der Literatur mit 10 bis 40% angegeben. Die Hiiu- figkeit dieser Lfisionen steigt auf Grund der wachsenden Zahl der Patienten mit defizit~rem lmmunsystem und dem Auftreten von resistenten Keimen. Die Behandlungsmethoden sind noch Gegenstand der Diskussion. Nach der Einfiihrung von Compu- tertomographie, Ultraschalluntersuchungen sowie NMR wurde der Wert der konservativen Therapie mit Antibiotikagabe und wiederhohlten bildgebenden Kontrollen erst richtig erkannt. Im Allgemeinen ist aber die Chirurgie die definitive Behandlungs- methode bei HA. Die stereotaktische Punktion und Drainage ist eine der modernen Methoden besonders bei Patienten mit hohen Risikofaktoren ftir eine offene Chirurgie und/oder mit tief gele- genen HA. Methodik: 12 p~diatrische Patienten mit HA wurden im Laufe von 10 Jahren (1989-1999) an der Neurochirurgischen Univ.-Klinik Wien behandelt. Eine retrospektive Studie und fol- low-up (durchschnittlich 4,5 Jahren) dieser Patienten wurde durchgefiihrt. Ergebnisse: Herzvitium, eitrige Otitis und Sinusitis waren Ri- sikofaktoren, die auch den Entstehungsmechanismus der HA er- kl~.rten. Eine CT-gelenkte stereotaktische Punktion und Drai- nage der HA wurde bei allen Patienten durchgeftihrt. Diese ftihrte zur entgtiltigen Diagnose und in ftinf F~illen zur Identifi- kation des Mikroorganismus. Zus~ttzlich wurden eine sofortige Verkleinerung der Raumforderung und Verminderung des erh6h- ten intrakraniellen Druckes gewfihrleistet. Die chirurgische Sa- nierung der Infektionsquellen sowie die hochdosierte, langfri- stige Antibiotikatherapie wurden von Mitgliedern des behan- delnden Teams durchgeftihrt. Die Symptome und Korrelation mit den anatomisch-pathologischen Gegebenheiten der HA so- wie die Indikationen, Technik und Komplikationen der stereo- taktischen Drainagen wurden grtindlich er6rtert. Der klinische und computertomographische Verlauf wurde studiert. Alle Pati- enten erholten sich ohne bleibendes Defizit. Die Morbidit~it war 25%, die Mortalit~it war 0%. Heilungskri- terien wurden anhand der Ergebnisse etabliert. Schlugfolgerungen: Die guten Ergebnisse, niedrige Morbi- dit~it und null Mortalitfit der von uns behandelten Patienten be- deuten eine A.nderung der Prognose dieser Erkrankung mit der derzeitigen von uns verwendeten Therapie. Die stereotaktische Punktion, Absaugung und Drainage, begleitet vonder Behand- lung der lnfektionsquellen und Antibiotikatherapie ist die ideale Behandlung der HA bei Kindem. Die offene chirurgische Sanie- rung bleibt nur bei traumatisch entstandenen HA, wie zum Bei- spiel nach offenen Sch~delhimtraumen indiziert. Dienstag, 1. Feber 2000 I INFEKTIONEN IN DER NEONATOLOGIE A23. Infektionen bei Neugeborenen nach operativen Eingriffen Diet= H. G., Scholz B., Horn M., WeiJ3M. (Kinderchirurgische Klinik des Dr. v. Haunerschen Kinderspitals der LMU Mfinchen, Deutschland) Grundlagen: Bakterielle Infektionen stellen eine groge Geftihr- dung f~ir Neugeborene und Frfihgeborene dar. Einerseits mfissen perinatal auftretende Infektionen (z. B. Amnioninfektionssyn- drom), frtih erkannt und behandeh werden, andererseits gilt groges Interesse der Vermeidung von sekundttren Infektionen bei notwendigen stationtiren intensivmedizinischen Behandlun- gen. Bei der Entstehung nosokomialer Infektionen sind die Io- kalen Hospitalkeime und ihre Resistenzlage ebenso zu ber,fck- sichtigen wie das Risiko durch wiederholte invasive Magnah- men und Operationen. Methodik: Zur Erfassung des Infektionsrisikos bei chirur- gisch kranken Neugeborenen (NG) wurden in einer retrospekti- ven 5-Jahres-Analyse die Daten yon 289 Patienten (166 mf.nnl., 123 weibl.) ausgewertet, die auf der kinderchirurgischen lnten- sivstation behandelt werden mugten. Der Anteil von Frtihgebo- renen (FG) betrug 32% (n=93; 84 FG mit Gestationsalter <37, >29 Wochen, 9 FG <29 Wochen). 74% der Kinder wurden intu- biert und maschinell beatmet, 42% ben6tigten zentrale Venenka- theter, 40% erhielten Blasenkatheter und 35% Drainagen. Bei 80% der untersuchten NG und FG war eine chirurgische Thera- pie, meist innerhalb der ersten 5 Lebenstage, erforderlich. Nach Anamnese, klinischen Symptomen, mikro-biologischen Befun- den, Laborergebnissen und bildgebender Diagnostik wurden die aufgetretenen Infektionen ermittelt. Ergebnisse: Es wurden 77 Erstinfektionen (27%) und 12 wie- derholte Infektionen (4%) bis zum 60. Lebenstag festgestellt, 6 Kinder (2%) wiesen bakterielle Kolonisationen auf. 206 NG (71%) zeigten keine lnfektion w~hrend der station/iren Behand- lung. 48 der 89 Infektionen (54%) wurden als Sepsis diagnosti- ziert (davon 10 Blutkultur-positiv), dies entspricht 17% Sepsis- episoden bei allen 289 Kindern. Der Anteil von Infektionen war h6her bei FG und bei erniedrigtem Geburtsgewicht sowie bei in- strumentellem Geburtsmodus. Die H~ufigkeit von Infektionen bei lx operierten Kindern unterschied sich mit 22% nicht yon den Kindern ohne Operation (23%). Jedoch hatten NG mit 2,3 oder 4 operativen Eingriffen eine erh6hte Infektionsinzidenz von 39%, 46% bzw. 67%. SchluBfoigerungen: Die Auswertung in Abhangigkeit von der Grunderkrankung ergab mehr Infektionen (h6here Sepsis- rate) bei nicht aseptisch durchzuftihrenden Operationen. Unsere Analyse betont die Wichtigkeit einer differenzierten Betrachtung des Infektionsrisikos bei FG und NG unter Berticksichtigung der physiologischen Unreife und des Ausmages der unterschiedli- chen operativen oder invasiven Eingriffe. Acta Chirurgica Austriaca Blackwell Wissenschafts-Verlag Berlin • Wien

Infektionen in der Neonatologie

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8 Acta Chir. Austriaca • European Surgery - Vol. 32 • Supplement No 160 . 2000

zyste ~" eine Punktion effolgt. An unserer Abteilung wurden nochmals 12 ml abpunktiert. Es gelang weder ein Keimnach- weis noch eine Zytologie. 6 Monate sptiter kam es wiederum zu einem Rezidiv, worauf die Indikation zur Hemithyreoidektomie links gestellt wurde.

Ergebnisse: Die histologische Aufarbeitung ergab eine Echi- nokokkuszyste mit vitalen Echinokokken. Ein anschlie/?,end durchgeftihrter ELISA mit Echinococcus muhitocularis-Antigen war positiv. Eine Eosinophilie wurde bei der Patientin nie nach- gewiesen. Bei der Durchuntersuchung fand sich ein unauff~lli- ges SchS.del und Thorax CT, jedoch in der Leber zeigte sich eine Zyste mit 3 cm Durchmesser. Die linksseitige Schrumpfniere schien am ehesten posttuberkul6s bedingt und nicht im Rahmen einer Echinokokkeninfektion aufgetreten.

Schlugfolgerungen: Eine Echinokokkuszyste der Schilddrtise im Kindesalter stellt eine RaritS.t dar. Bei zystischen Raumfor- derungen mug differentialdiagnostisch immer an eine Echino- kokkose gedacht werden. Eine prim~ire Zystenpunktion sollte vermieden werden, da die Gefahr der Streuung gegeben ist. Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Exstirpation. Anschlie- Bend mug eine Langzeitbehandlung mit Albendazol erfolgen.

A22. Chirurgische Behandlung von Hirnabszessen im Kindesalter Ferraz-Leite H., Wolfsberger S. (Neurochirurgische Universitfitsklinik Wien)

Grundlagen: Hirnabszesse (HA) im Kindesaher werden als eine Krankheit mit schlechter Prognose betrachtet. Die Morta- li~t wird in der Literatur mit 10 bis 40% angegeben. Die Hiiu- figkeit dieser Lfisionen steigt auf Grund der wachsenden Zahl der Patienten mit defizit~rem lmmunsystem und dem Auftreten von resistenten Keimen. Die Behandlungsmethoden sind noch Gegenstand der Diskussion. Nach der Einfiihrung von Compu- tertomographie, Ultraschalluntersuchungen sowie NMR wurde der Wert der konservativen Therapie mit Antibiotikagabe und wiederhohlten bildgebenden Kontrollen erst richtig erkannt. Im Allgemeinen ist aber die Chirurgie die definitive Behandlungs- methode bei HA. Die stereotaktische Punktion und Drainage ist eine der modernen Methoden besonders bei Patienten mit hohen Risikofaktoren ftir eine offene Chirurgie und/oder mit tief gele- genen HA.

Methodik: 12 p~diatrische Patienten mit HA wurden im Laufe von 10 Jahren (1989-1999) an der Neurochirurgischen Univ.-Klinik Wien behandelt. Eine retrospektive Studie und fol- low-up (durchschnittlich 4,5 Jahren) dieser Patienten wurde durchgefiihrt.

Ergebnisse: Herzvitium, eitrige Otitis und Sinusitis waren Ri- sikofaktoren, die auch den Entstehungsmechanismus der HA er- kl~.rten. Eine CT-gelenkte stereotaktische Punktion und Drai- nage der HA wurde bei allen Patienten durchgeftihrt. Diese ftihrte zur entgtiltigen Diagnose und in ftinf F~illen zur Identifi- kation des Mikroorganismus. Zus~ttzlich wurden eine sofortige Verkleinerung der Raumforderung und Verminderung des erh6h- ten intrakraniellen Druckes gewfihrleistet. Die chirurgische Sa- nierung der Infektionsquellen sowie die hochdosierte, langfri- stige Antibiotikatherapie wurden von Mitgliedern des behan- delnden Teams durchgeftihrt. Die Symptome und Korrelation mit den anatomisch-pathologischen Gegebenheiten der HA so- wie die Indikationen, Technik und Komplikationen der stereo- taktischen Drainagen wurden grtindlich er6rtert. Der klinische und computertomographische Verlauf wurde studiert. Alle Pati- enten erholten sich ohne bleibendes Defizit.

Die Morbidit~it war 25%, die Mortalit~it war 0%. Heilungskri- terien wurden anhand der Ergebnisse etabliert.

Schlugfolgerungen: Die guten Ergebnisse, niedrige Morbi- dit~it und null Mortalitfit der von uns behandelten Patienten be- deuten eine A.nderung der Prognose dieser Erkrankung mit der derzeitigen von uns verwendeten Therapie. Die stereotaktische Punktion, Absaugung und Drainage, begleitet vonder Behand-

lung der lnfektionsquellen und Antibiotikatherapie ist die ideale Behandlung der HA bei Kindem. Die offene chirurgische Sanie- rung bleibt nur bei traumatisch entstandenen HA, wie zum Bei- spiel nach offenen Sch~delhimtraumen indiziert.

D i e n s t a g , 1. F e b e r 2 0 0 0

I INFEKTIONEN IN DER NEONATOLOGIE

A23. Infektionen bei Neugeborenen nach operativen Eingriffen Diet= H. G., Scholz B., Horn M., WeiJ3 M. (Kinderchirurgische Klinik des Dr. v. Haunerschen Kinderspitals der LMU Mfinchen, Deutschland)

Grundlagen: Bakterielle Infektionen stellen eine groge Geftihr- dung f~ir Neugeborene und Frfihgeborene dar. Einerseits mfissen perinatal auftretende Infektionen (z. B. Amnioninfektionssyn- drom), frtih erkannt und behandeh werden, andererseits gilt groges Interesse der Vermeidung von sekundttren Infektionen bei notwendigen stationtiren intensivmedizinischen Behandlun- gen. Bei der Entstehung nosokomialer Infektionen sind die Io- kalen Hospitalkeime und ihre Resistenzlage ebenso zu ber,fck- sichtigen wie das Risiko durch wiederholte invasive Magnah- men und Operationen.

Methodik: Zur Erfassung des Infektionsrisikos bei chirur- gisch kranken Neugeborenen (NG) wurden in einer retrospekti- ven 5-Jahres-Analyse die Daten yon 289 Patienten (166 mf.nnl., 123 weibl.) ausgewertet, die auf der kinderchirurgischen lnten- sivstation behandelt werden mugten. Der Anteil von Frtihgebo- renen (FG) betrug 32% (n=93; 84 FG mit Gestationsalter <37, >29 Wochen, 9 FG <29 Wochen). 74% der Kinder wurden intu- biert und maschinell beatmet, 42% ben6tigten zentrale Venenka- theter, 40% erhielten Blasenkatheter und 35% Drainagen. Bei 80% der untersuchten NG und FG war eine chirurgische Thera- pie, meist innerhalb der ersten 5 Lebenstage, erforderlich. Nach Anamnese, klinischen Symptomen, mikro-biologischen Befun- den, Laborergebnissen und bildgebender Diagnostik wurden die aufgetretenen Infektionen ermittelt.

Ergebnisse: Es wurden 77 Erstinfektionen (27%) und 12 wie- derholte Infektionen (4%) bis zum 60. Lebenstag festgestellt, 6 Kinder (2%) wiesen bakterielle Kolonisationen auf. 206 NG (71%) zeigten keine lnfektion w~hrend der station/iren Behand- lung. 48 der 89 Infektionen (54%) wurden als Sepsis diagnosti- ziert (davon 10 Blutkultur-positiv), dies entspricht 17% Sepsis- episoden bei allen 289 Kindern. Der Anteil von Infektionen war h6her bei FG und bei erniedrigtem Geburtsgewicht sowie bei in- strumentellem Geburtsmodus. Die H~ufigkeit von Infektionen bei lx operierten Kindern unterschied sich mit 22% nicht yon den Kindern ohne Operation (23%). Jedoch hatten NG mit 2,3 oder 4 operativen Eingriffen eine erh6hte Infektionsinzidenz von 39%, 46% bzw. 67%.

SchluBfoigerungen: Die Auswertung in Abhangigkeit von der Grunderkrankung ergab mehr Infektionen (h6here Sepsis- rate) bei nicht aseptisch durchzuftihrenden Operationen. Unsere Analyse betont die Wichtigkeit einer differenzierten Betrachtung des Infektionsrisikos bei FG und NG unter Berticksichtigung der physiologischen Unreife und des Ausmages der unterschiedli- chen operativen oder invasiven Eingriffe.

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Acta Chir. Austr iaca • European Surgery • Vol. 32 • Supplement No 1 6 0 . 2000 9

A24. Vorliiufige Ergebnisse zur Sepsisfriiherkennung operierter S~iuglinge mittels Trombelastographie Giinther P., Zachariou Z., Waag K. L. (Kinderchirurgische Abteilung der Universit~it Heidelberg. Deutschland)

Grundlagen: Eine Sepsis im Neugeborenen- und Stiuglingsatter stellt trotz deutlich verbesserter Therapiem6glichkeit immer noch ein sehr ernstzunehmendes Problem dar. Die frtihe Dia- gnose ist hier entscheidend ftir die Prognose und den weiteren Verlauf.

Eine prospektive Studie soil kl/iren, ob die Thrombetastogra- phie, als globaler Gerinnungstest ein geeignetes Verfahren dar- stellt, eine beginnende Sepsis zu erkennen und deren Verlauf zu berurteilen. Pr~ioperative und postoperative Standardwerte ftir kinderchirurgische Eingriffe werden zusS.tzlich gewonnen.

Methodik: Die Kinder < 6 Lebensmonate werden in die Gruppen kleine chirurgische Eingriffe (I.) und gro6e chirurgi- sche Eingriffe (II.) eingeteilt. Labordaten einschlie61ich der Thrombelastographiewerte pr~i- und postoperativ (3.-5. Tag) so- wie zum Zeitpunkt eines Sepsisverdachts werden erhoben.

Ergebnisse: Eine Verfinderung des Gerinnungszustandes im Sinne einer Hypokoaguabilittit konnte neunmal gefunden wet- den bei insgesamt I1 F~illen mit Sepsisverdacht. In diesem Kol- lektiv wurde zum diesem Zeitpunkt eine Leukozytose in 2 Fill- len und eine CRP-Erh6hung in 4 Fallen festgestellt.

Bei den zwei Kindern mit unauff~illigem TEG waren die tibri- gen Laborbestimmungen ebenfalls ohne pathologischen Befund. Verfinderungen der Thrombozytenzahl wurden nicht beobachtet. Eine Zunahme der postoperativen Gerinnungsneigung des Blu- tes bestfitigte sich im Wilcoxon-Test bei ca. 60 Kindcrn aus Gruppe I.

Schlugfolgerungen: Die bisher gewonnenen Ergebnisse las- sen den Schlul3 zu, dab die Thrombelastographie in der Frtihdia- gnostik der Sepsis eine Rolle spielt. Die Auswertungen zur Zu- verlfissigkeit des globalen Gerinnungstestes als Verlaufsparame- ter im Falle einer Sepsis stehen noch aus.

A25. Staphylococcal scalded skin syndrome (SSSS) bei einem Friihgeborenen nach operativer Oesophagusatresie-Korrektur und Chylusdrainage Hentschel j . l , Peters' B. 2, Wine W. 3, Obladen M. 2 (IAbteilung fiir Neonatologie, Universit/its-Frauenklinik, Bern, Schweiz; 2Klinik ftir Neonatologie, Charit6 [Virchow] Klinikum der Humboldt Universitfit zu Berlin, Deutschland; 3Staphylokokken-Referezzentrum, Robert-Koch-Institut, Wernigerode, Deutschland)

Grundlagen: SSSS (Staphylococcal scalded skin syndrome), zuerst 1878 von Ritter yon Rittershain beschrieben, ist eine von Staphylokokken ausgel6ste systemische Infektionskrankheit mit generalisierter Hautabl6sung, die vornehmlich Kinder unter 5 Jahren betrifft. SSSS wird von einem der exfoliativen S. aureus- Toxine ET-A oder ET-B verursacht.

Methodik: Bei einem frtihgeborenen Jungen (Geburtsgewicht 1695g, Gestationsalter 34 Wochen) wurde am ersten Lebenstag eine Oesophagusatresie operiert.

Ergebnisse: Postoperativ trat ein Chylothorax auf, der mittels Thoraxdrain entleert wurde. Nach Drainage von 233 ml lym- phozytenhaltigem Chylus tiber 14 Tage war an der Draininserti- onsstelle R6tung und Eiter zu bemerken. Die Lymphozytenzahl im peripheren Blut betrug zu diesem Zeitpunkt 948/mm3 (nor- mal 1500-3000/mm3). Zwei Tage nach Drainentfemung ent- wickelte der Junge gro6fl~ichige Hautabschilferungen, Schmer- zen und Fieber. Er wurde mit intraven6sem Flucloxacillin, Fltis- sigkeits- und Proteinzufuhr, Schmerztherapie und nonadhfisiver Wundpflege im Inkubator behandelt. Nach drei Tagen sistierte die Hautabschilferung, nach 14 Tagen zeigte sich narbenfreie

neue Haut, nach 59 Tagen wurde das Kind nach Hause entlas- s e n .

Bakteriolo-ie Der Chylus war steril, Von der Draininsertions- stelle wurde ein Methizitlin-empfindlicher, nicht phagentypisier- barer ET-A produzierender S. aureus-Stamm isoliert, der gene- tisch enge Verwandschaft zu einem ET-A produzierenden Refe- renzstamm zeigt (1.2).

Schlugfolgerungen: Reduzierte Immunit~it bei verringerten mtitterlichen Antik6rpern, T-Zell-Verlust durch Chylusdrainage und erleichterte Staphylokokkeninvasion an einer Drainagestelle kOnnen zur Entwicklung des SSSS-Vollbildes bei diesem Frtih- geborenen geffihrt haben (3).

Literatur (1) Cuny C.. Wine w.. J Clin Microbiol 1996;34:1502. (2) Witte W. et al. Med Microbiol Len 1996:2:79. (3) Peters B. et al. J Clin Microbiol 1998;36:3057.

A26. Besonderheiten operativer Eingriffe bei hochgradig unreifen Neugeborenen Riedel J. G.. Sommer M., Beyersdorff Elke, Festge O.-A. (EMAU Greifswald. Zentrum ftir Kinder- und Jugendmedizin, Kliniken ftir Kinderchirurgie und ffir Kinder- und Jugendmedizin, Klinik fiir An~isthesiologie und Intensivmedizin, Greifswald, Deutschland)

Grundlagen: Die bei Operationen extrem unreifer Neugebore- ner notwendigen Abweichungen vonder sonst fiblichen Proze6- qualW.it, evtl. auch yon der Strukturqualitfit sind f/.ir eine opti- male E~ebnisqualitfit Voraussetzung.

Methodik: Sic wurden am Zentrum ftir Kinder- und Jugend- medizin der EMAU Greifswald im Sinne eines internen Qua-. liditssicherungs-Konzeptes untersucht.

Ergebnisse: Eine herausragende Rolle bei Operationen sehr unreifer und untergewichtiger Neugeborener spielte die nekroti- sierende Entemkolitis. Die lntervalle klinischer Kontrollen mils- sen gegentiber reifen Neugeborenen weiter verktirzt werden. Die Indikation zur Operation zu stellen, verlangt schnelle Entschei- dungen, die nur gemeinsam vom Kinderchirurgen und vom Neonatologen getroffen werden. Ftir die Vorbereitung und Durchf~ihrung der Operation ist entscheidend, dag die K6rper- funktionen nicht zusfitzlich destabilisiert werden. Transporte sind nach M6glichkeit zu vermeiden. Die daftir erforderlichen zeitweiligen Entkopplungen vom Monitoring, yon der Be- atmung, Verf_ndemngen im Mikroklima k6nnen ftir das unreife Neugeborene schwere, destabilisierende Belastungen bedeuten.

Schlugfolgerungen: Wir pl~.dieren daftir, dab Operationen sehr unreifer Neonaten nicht im OP-Bereich sondern auf der Neonatologischen Fachabteilung der Kinderklinik vorge- nommen werden. Die guten eigenen Ergebnisse der unter solchen Bedingungen vorgenommenen Eingriffe belegen unser Konzept.

A27. Vein Vailability and Prolonged Administration of Parenteral Nutrition via the Peripheral Route in Neonates Arda Y. S. 1 , Giirakan B. 2, Ersoy E. 3, Alyefendyo~lu, D. 4 (tBaskent University Faculty of Medicine Department of Pediatric Surgery: -'Department of Pediatrics, Neonatology Unit; 3Ankara Social Security Hospital Department of Pediatrics, Neonatology Unit, Ankara, Turkey)

Background: PPN is a method of parenteral feeding that is em- ployed when central veins cannot be used, or when PN is being used to complement inadequate oral feeding. The major disad- vantage of PPN is the development of phlebitis; thus, frequent catheter changes are necessary. In central venous nutrition (CVN), catheter-related complications are more frequent and se- rious in neonates. Our aim in this study was to investigate the

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10 Ac ta Chir. Aus t r i aca • E u r o p e a n S u r g e r y • Vol. 32 . S u p p l e m e n t No 160 • 2000

availability of peripheral veins for long-term administration of PN in neonates.

Methods: We designed a prospective, nonrandomized study in which PPN was administered for more than 20 days to 57 neonates who were unable to take or tolerate oral feeding. The results were evaluated in two groups: Group I included the veins catheterized for once and group II included the veins catheter- ized for twice. Six veins that were catheterized three times were not included in the statistical analysis. We used either 22- or 24- gauge venous catheters to administer PPN via the peripheral veins. The PN formula consisted of a mixture of amino acids (4.0-6.5%; 2-4 G/kg), lipids (maximum 20%; 1-3 G/kg) dex- trose (maximum 17.5%; 15-20 G/kg), and trace elements and vi- tamins. Catheter dressings were changed and catheter entry sites were cleansed with povidone iodine once a day.

Catheters were kept in place for 5 days maximum, and were only removed prior to this if they became plugged, if the flow rate decreased, or if any complication developed. Every 8 hours. a nurse evaluated the vein path and the entire limb. If there was any sign of inflammation, the catheter was removed immedi- ately. The veins used, duration of PPN. number of catheteriza- tions, and complications encountered were marked on the chart. Statistical analysis was carried out using the SigmaStat ® (ver- sion 2.0) computer program.

Results: PPN was administered for 20 to 48 days (mean 34.4+_6.3 days) in 57 neonates. Group I included 357 catheteri- zations of 357 peripheral veins that were used only once, and Group II included 238 catheterizations of 119 veins that were catheterized twice. These veins were intact after their previous usage.

We administered a total of 1,961 bags of PPN solutions to 57 patients. The osmolarity ranged from 550 to 900 mOsm/l (762.4+_99.0 mOsm/l). The veins on the dorsum of the hand (29.4%) and wrist (v. cephalica) (26.3%) were used most often.

We re-used 119 veins, and the interval between first and sec- ond cannulations ranged from 4 to 36 days (mean 13.8+_4.3 days). We noted 14 (3.9%) and 11 (4.6%) major complications in the first and second groups, respectively. The groups' rates for minor and major complications did not differ significantly. In both the groups, we observed that the complication rate rose when PPN administration exceeded 4 days.

Phlebitis was associated with 10 catheterizations in the first group (2.8%) and 8 catheterizations in the second group (3.3%). All these patients had received PPN for more than 3 days, their mixed solutions contained the maximum lipid and dextrose con- centrations, and PPN solution osmolarity was above 750 mOsm/l. We applied local treatment only, and did not re-use these veins. We found that second cannulation of the same vein did not increase the risk of phlebitis developing.

Conclusions: By using peripheral vein access and changing the catheter every 3 days, PPN can be effectively administered for a long period of time even when solutions of relatively high osmolarity are delivered. We believe that using a peripheral ve- nous catheter prevents catheter-related infectious or thrombotic complications, which are common in CPN administration and occur more often in neonates. A peripheral vein can be re-used for PN if the catheter is changed at least every 3 days, and if the ifiterval between first and second cannulations is longer than 10 days.

A28. Decreased Phagocytosis and Elevated TNF-ct and IL-1 Expression Predict the Development of Sepsis in Very Low Birth Weight Infants (VLBWI)

Hallwirth U., Pomberger G., Zaknun D.*, Prusa A.*, Pollak A.*, Horcher E., Roth E., Spittler A. (Department of Surgery and *Department of Pediatrics, University of Vienna)

Background: Septic complications leading to a high mortality rate in VLBWI are raising a great threat in clinical settings. It is

known that phagocytosis and HLA-DR expression are decreased in adult sepitc patients and of prognostic relevance. Certain cy- tokines have an important impact on the degree of infection as well as on prognosis. In our study we correlated monocyte phagocytosis as well as LPS induced TNF-ct and IL-I expres- sion from cord blood and HLA-DR expression from peripheral blood with the development of sepsis in preterm neonates.

Methods: Cord blood was collected from preterm neonates directly after birth. After preincubation of cord blood for 30 rain on ice, 100 itl of whole blood was incubated for 15 rain at 37 ° with non-opsonized, FITC-conjugated E. coil bacteria. Subse- quently cells were stained with anti-CD14 mAb (My4, Coulter), and red blood cells were lysed. The phagocytic capacity of CDI4+ cells was determined by flow cytometry (Coulter). TNF- c~ and IL-I production was induced by culturing 100 ktl of cord blood with lt~g/ml LPS for 3 h. Supematants were analyzed by ELISA. At the third day after birth peripheral blood was ob- tained and HLA-DR expression of CDI4+ monocytes was mea- sured by FACS analysis.

Results: In 8/25 of the neonates we found increased TNF-c~ (p<0.009) and IL-I (p<0.001) expression of cord blood cells in vitro. 5 of the 8 neonates showed additionally a decreased monocyte phagocytosis (p<0.001). These five preterm neonates developed septical symptoms during the first 24-72 hours, cor- relating with a reduced monocyte HLA-DR-expression (p<0.04) whereas the remaining 3 neonates developed sepsis 10-18 days after birth.

Conclusions: The decreased phagocytosis of monocytes ob- tained from cord blood is a specific marker for an uneffective immune system in the early period of life and is associated with the development of early onset sepsis as indicated by a reduced HLA-DR expression. Furthermore we speculate that LPS in- duced monocyte expression of TNF-ot and 1L-I from cord blood in vitro can be used as a prognostic marker for late onset sepsis.

A29. Impact Of IgG-Stimulation in vitro on Phagocytic Capacity and Cytokine Expression (TNF-a, II-l, II-6) in High Risk Preterm Neonates

Pomberger G., Hallwirth U., S:epfalusi Z.*, Wald M., Prusa A., Zaknun D.*, Pollak A.*, Horcher E., Spittler A., Roth E. (Department of Surgery and *Department of Pediatrics. University of Vienna)

Background: Bacterial sepsis is one of the major causes of neonatal morbidity and mortality, especially in very low birth weight infants (VLBWI). Their increased susceptibility for sep- tical infections is the result of a variety of factors. Immunoglob- ulin for i.v. use is currently investigated for treatment of neona- tal sepsis. In our study we examined the in vitro effect of IgG in clinical revelevant dosages on the phagocytic capacity and cy- tokine expression (TNF-a, I t- l , I1-6) of cord blood and periph- eral blood monocytes in preterm and term neonates.

Methods: Cord blood directly after birth and peripheral blood at the 3 rd day of life were collected from 50 (25/50 VLBWI) preterm and 25 term neonates. After preincubation of cord blood for 30 min on ice, blood samples (100ml) were incubated with different dosages of Endobulin (0.1g, 0.25g, 0.5g, lg, 5g/l), fol- lowed by an incubation for 15 rain at 37 ° with non-opsonized, FITC-conjugated E.coli bacteria. Subsequently cells were stained with anti CD-14 mAb (My4Coulter), and red blood cells were lysed. The pagocytic capacity of CD14+ cells was deter- mined by flow cytometry (Coulter). TNF-a, II-I and II-6 expres- sion was induced by culturing 100ml of cord blood and periph- eral blood (3 ra day ) with lmg/ml LPS for 3 h after incubation with Endobulin in different dosages ( lg , 5g, 10g/l). Super- natants were analyzed by ELISA.

Results: Phagocytic capacity in the VLBWI were signifi- cantly higher as compared to the term neonates (p<0.00 l) and to

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Acta Chir. Austr iaca • European Surgery • Vo[. 32 - Supplement No 160 . 2000 11

the 2 n,l group of the preterm neonates (p<0.005). Stimulation with Endobulin improved the phagocytosis in all groups but not signilicantly. 5/25 VLBWl developed early onset sepsis. These five preterm neonates showed a signifcant increase of phagocy- tosis after stimulation with lgG in vitro (p<0.05). The TNF-a and 11-1 expression could be increased after lgG stimulation (10g/l) in the 2 nd group of the preterm and in the term neonates (p<0.006/< 0.01/<0.005). The I1-6 expression showed no im- provement in any group of the neonates.

Conclusions: We conclude that the phagocytic capacity of monocytes and the expression of TNF-a and IL-1 can be im- proved after Endobulin stimulation in vitro in preterm and term neonates. Furthermore we conclude that the immunomodulating effect of lgG might be suitable in the prophylaxis and treatment of septical complications in the VLBWl.

A30. Indikation und Effizienz programmierbarer Ventileinheiten bei Hydrocephalus internus mit definierten Shunt-Komplikationen Brock D., Grgij~ G., Weifler M. (Kinderchirurgische Abteilung der Johanniter Kinderklinik St. Augustin, Deutschland)

Grundlagen: Shuntsysteme, welcher Art auch immer, arbeiten nicht nach physiologischen Gesichtspunkten, sie gehorchen phy- sikalischen Gesetzen. Diese Feststellung schlief~t ein, dab nach Ableitungsoperationen wegen Hydrocephalus internus ein Schlitzventrikelsystem als unerwtinschtes postoperatives Resul- tat oder abet auch als Komplikation resultieren kann. Im Zu- sammenhang mit klinischen Symptomen spricht man dann vom Overdrainage-Syndrom. Angaben fiber die Hfiufigkeit der Ent- stehung yon Schlitzventrikeln sind unterschiedlich. Gruber fand sie in 63% (1983), KeJ3el und Mitarbeiter (1983) in 11% aller F~lle. Im eigenen Krankengut (1993) liegt der Prozentsatz mit 9% niedriger. Hier spielen mit Sicherheit Definitionsunter- schiede eine Rolle und auch operationstechnische Fragen sowie Materialauswahl dtirften von Bedeutung sein. Mitteilenswert er- scheint in diesem Zusammenhang, dab beim Vergleich fiber 500, vorwiegend fiber Spitz-Holter-Ventil geshunteten Patienten. mit einer Gruppe von 200 ventillos operierten Kindern, kein signifi- kanter Unterschied in der Hfiufigkeit resultierender Schlitzven- trikel im eigenen Krankengut bestand. Grtinde ftir die Entwick- lung von Schlitzventrikeln sehen wit zum einen in den Ventilei- genschaften (vom Hersteller angegebene Druckstufen stimmen nicht, Ventilcharakteristik betrifft horizontale ,,Neutralstellung" des K6rpers, Sogwirkung der Wassersfiule des peripheren Ka- theters bei aufrechter K~Srperhaltung bleibt unberticksichtigt), zum anderen in der substantiellen, d.h. anatomisch-morphologi- schen Beschaffenheit des Gehirns mit dem m6glichen Einflu/3 der St6rgr{313en Elastance und Compliance.

Kompensationsmechanismen des Organismus auf Schlitzven- trikelbildung bzw. Ventrikelkollaps sind Bildung subduraler Hy- grome, Massenverschiebungen zwischen suprainfratentoriellem und spinalem Raum sowie vorzeitige Nahtsynostosierung mit dann eigener Krankheitsdynamik.

Die klinische Symptomatik ist ~iuf3erst vielgestaltig und lfiBt sich oftmals nicht yon der einer intracraniellen Drucksteigerung abgrenzen.

Methodik: Zur Vermeidung solcher Entwicklungen werden zunehmend programmierbare Ventilsysteme empfohlen, wobei wit das HAKIM-Ventil der Fa. Codman bevorzugen.

Wit berichten tiber 11 Kinder im Alter yon 1-14 Jahren, wel- che bei Oberdrainage-Syndrom ein programmierbares HAKIM- Ventil implantiert bekommen haben. 7 Patienten sind ventri- kuloperitoneal und 4 Patienten ventrikulokardial abgeleitet.

Ergebnisse: Die individuelle Druckstufenregulierung war bei 3 Kindern im Alter von 2, 6 und t2 Jahren anfangs problema- tisch. Bei allen Kindern ist alterdings klinisch und r6ntgenolo- gisch das IJberdrainage-Syndrom mit der Implantation des pro- grammierbaren und individuell angepal.~ten Ventils behoben worden.

SchluBfolgerungen: Bei komplizierten und schwer einstellba- ren Hydrocephalus internus ist der Austausch eines normalen gegen ein programmierbares Hakim-Ventil hilfreich.

A31. Ventilinfektionen nach Shuntoperationen Grg~e G., Geyer C. (Klinik und Poliklinik f/,ir Kinderchirurgie, Leipzig, Deutschland)

Grundlagen: 5-10% aller Shuntoperationen bei Hydrocephalus internus werden auch heute noch durch eine tnfektion kompli- ziert. Manche Autoren berichten yon wesentlich h6heren Zah- len. Peritonealer und kardialer Shunt sind mit etwa gleicher H/:iufigkeit betroffen.

Methodik: 862 FS.lle unseres Krankengutes wurden bez/iglich der InfektionshS_ufigkeit retrospektiv beurteilt.

Ergebnisse: Zun~ichst hatten wir in Leipzig eine lnfektions- rate yon 10,t%, ab 1985 yon 4,4%. Wir f0hren diese gtinstige Entwicklung auf ein penibles operatives Management, eine pe- rioperative Antibiotikaprophylaxe sowie die Einftihrung und den indikationsgerechten Einsatz der sog. ventillosen ventrikulo-pe- ritonealen Drainage zurfick. Die Behandlung der Infektion be- stand in der Regel in der Entfernung des infizierten Shunts, der Anlage einer ,iugeren Liquordrainage sowie einer intravenOsen, eventuell auch intrathekalen Antibiotikatherapie bis zum v611i- gen Abklin,,en der Entztindungsparameter im Blut und Liquor.

Probleme: Von den meisten Autoren wird dann, d.h. relativ kurzfristig, der Austat, sch des gesamten Ventilsystems empfoh- len. Dieses durchaus tibliche Prozedere nimmt dem Chirurgen die M6glichkeit der Erkennung des Vodiegens oder der Ent- wicklung eines kompensierten Hydrozephalus und dem Kind die Chance der Erreichung eventueller Ventilunabhfingigkeit.

Bei der prospektiven Beurteilung des postoperativen Verlaufs nach Ableitungsentfernung bei 11 unserer Patienten ben6tigten 3 in einem Zeitraum yon nunmehr 7, 3 und 3/4 Jahren infolge feh- lender Hirndruckentwicklung keine erneute Drainageoperation. Das Patientengut wird demonstriert.

Schluflfolgerungen: Wir diskutieren und empfehlen aus die- sen Grtinden bei Kindern nach Ableitungsinfektion und Draina- geentfernung die Indikation zur Reoperation anhand des klini- schen Befundes, des neurologischen Status, des zerebralen Computertomogramms, des ophthalmotogischen Befundes und deren Kontrollen, erneut zu beurteilen.

A32. Reducting Catheter-Associated Infections in Pediatric Longterm Therapy Carbon R., Schreiber M., Lugauer S., Boeswald M., Guggenbichler J. P., Baar S., Huemmer H. P. (Department of Pediatric Surgery, Friedrich-Alexander-University Erlangen, Deutschland)

Background: Central venous long-term catheters offer a reli- able, large-lumen vascular access with high flow rates that can serve for nutrition or for cell-containing infusions and peffu- sions. Catheter-associated infections (CAI) represent the greatest danger of such vascular access despite existing preventative measures.

Methods: In this article, we present on prospective and one retrospective study of CAI in paediatric therapy.

Results: Study I: A retrospective investigation from 1990 through 1995 of 60 conventional long-time catheters in 50 pa- tients. The total number of days in which the catheters were in place was 11,818, The calculated CAI incidence was 1 per 1,000