Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4

Teil 1 - Die Grundlagen 6

1. Kapitel Chinesische Fächerkunst 7 2. Kapitel Tai-Chi Yang-Stil Fächerform 11

Teil 2 - Übungen 13

1. Fächerbeschreibung 14

2. Folgebeschreibung 15

3. Vorbereitung 17

4. Einführung in die Techniken 18 Figur 1: Haltung vor dem Beginn 18 Figur 2: Eröffnungsfigur und Beginn 19

Figur 3: Einzelne Figuren der Fächerform, Schritt für Schritt 22...Lernempfehlung 109

Teil 3 - Anhang 111

Biographie Ute Christophersen 112Weiterführende Literatur 115

Vorwort

Meine Liebe zu China begann bereits, als ich als kleines Mädchen mit der Augsburger Puppenkiste, Jim Knopf und der Wilden 13 nach China reiste. Schon damals hat mich diese ganz andere Welt fasziniert und bis heute nicht mehr losgelassen. Mehrere Reisen nach und durch China haben mir die asiatische Welt, ihre Menschen und deren Kultur sehr nahe gebracht. Man sagt nicht umsonst: Wer einmal chinesischen Boden betreten und die dortige Luft geschnuppert hat, den lässt China nicht wieder los.

2001 machte ich meine erste persönliche Erfahrung mit Qigong und Tai-Chi. Ich begann meine Ausbildung in diesen chinesischen Bewegungskünsten unter Meister Wenrong Jin, Arzt für traditionelle Chinesische Medizin, Qigong Therapeut und Meister für Tai-Chi im Tai-Chi & Qigong Gesundheitszentrum Jin, in Lübeck/Bad Schwartau.

Zu verschiedenen Qigong- und Tai-Chi Formen, die ich erlernte, kamen im Laufe der Zeit auch die der Tai-Chi –Schwert-, Säbel- und Fächerform hinzu. Besonders die Freude und der Spaß an den schönen Bewegungen der Fächerform haben mich inspiriert, diese mir persönlich so viel Freude bereitende Tai-Chi-Form an andere weiter zu geben. Ich habe schließlich angefangen, meine Idee umzusetzen und mein Wissen aufzuschreiben. So ist dann dieses Buch „Fächer lernen, Schritt für Schritt“, entstanden.

Das Buch soll Begleitwerk sein, um Kursteilnehmern und Interessierten Schritt für Schritt mit Hilfe von Übungsanleitungen in Textform, in Verbindung mit Fotos, das Erlernen der Fächerform zu erleichtern.

Ich danke meinem Lehrer, Meister Wenrong Jin, der mich bis heute auf diesem Weg begleitet hat, mich ermutigt hat, dieses Buch zu schreiben, und mir bei der Fotoreihe hilfreich zur Seite stand.

Ute Christophersen

Chinesische Fächerkunst

Fächer erfreuten sich in China bereits vor mehr als 3000 Jahren großer Beliebtheit. Aus Überlieferungen weiß man, dass der älteste Fächer aus Vogelfedern hergestellt wurde. Später nutzte man für die Fächerbespannung Naturprodukte wie Bambus, Seide und Papier.

Fächer unterschieden sich generell im Blatt. Während der sogenannte runde Blattfächer, wie schon der Name sagt, die Form eines Lindenblattes darstellte, an dessen unteren Teil ein fester Stab als Halterung angebracht und somit durch die starre Form eher etwas unpraktisch war, wurde im 11. Jahrhundert der Song-Dynastie der platzsparende Faltfächer bekannt. Dieser bestand aus Bambusstäben und ließ sich halbkreisförmig ausklappen.

Fächer wurden für die unterschiedlichsten Anwendungen und Bedürfnisse gefertigt. Tänzer und Schauspieler nutzten ihn zur Betonung ihrer Darbietung, und die Bevölkerung benötigte den Fächer an heißen Sommertagen zum Kühlen.

Am Kaiserhof wurden bei offiziellen Feierlichkeiten Fächer riesigen Ausmaßes genutzt, um die Würde des Kaisers hervorzuheben, ihn aber auch gleichzeitig vor Staub und Sonne zu schützen. Diese Aufgabe lag bei der kaiserlichen Ehrengarde, Dienern und Sklaven.

Tai-Chi Yang-Stil: Fächerform

Tai-Chi hat sich im Laufe der Jahrhunderte ständig verändert. Verschiedene Meister entwickelten immer wieder neue Techniken und Stile. Die Grundlage ist aber immer gleich geblieben: Die Wissenschaft vom Chi (Lebenskraft / Energie), die als Ursprung allen Lebens angesehen wird und den Gegensätzen von Yin und Yang wie zum Beispiel Ruhe und Bewegung, Zusammenziehen und Öffnen, Schwäche und Stärke.

Die chinesische Kampfkunst hat eine Geschichte von mehreren tausend Jahren, gehört zur traditionellen chinesischen Kultur und ist wichtiges kulturelles Erbe. Alle Kampfkunst stammt aus dem Shaolin-Tempel, der zur Entwicklung und Verbreitung der chinesischen Kampfkunst unvergängliche Beiträge geleistet hat. Alle Formen des Yang-Stil-Tai-Chi, so auch die hier vorgestellte Fächerform, gehören zu den sanften Formen des Tai-Chi und gelten als fördernd für Gesundheit und Wohlbefinden. Es wird langsam, sanft und konzentriert geübt. Yang-Stil-Tai-Chi hat eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit, indem durch die fließenden, konzentrierten Bewegungsabläufe der Chi-Fluss in unserm Innern angeregt wird. Verspannungen lösen sich, unsere Reaktions- und Koordinationsfähigkeit sowie unsere Merkfähigkeit werden gesteigert.

Teil 2

Die Übungen

Fächerbeschreibung

Vorbereitung

Alle Richtungsangaben erfolgen wie auf einem Zifferblatt. Beginnen Sie bitte so, dass sich „12 Uhr“ vor Ihnen befindet und „3 Uhr“ rechts von Ihnen. Merken Sie sich Ihre Ausgangsposition, also die Stelle, die Sie als „12 Uhr“ festgelegt haben.

17. In Schütze – Stellung mit dem Fächer stechen

(Abb. F3-1701 / F3-1702) Den Fächer im Bogen, von links kommend, waagerecht vor den Körper ziehen. Den linken Fuß mit der Ferse (3 Uhr) aufsetzen und mit Gewichtsverlagerung auf den linken Fuß die Ferse auf 1-2 Uhr nach links drehen. (Abb. F3-1703) Mit dem rechten Bein einen Schritt vorwärts auf 3 Uhr machen, dabei die Ferse gerade nach vorne aufsetzen. Mit Gewichtsverlagerung auf die ganze Sohle, mit dem Fächer in Schütze – Stellung vorwärts stechen (Fächer waagerecht). Gleichzeitig die linke Hand in Abwehrhaltung auf Kopfhöhe bringen.

F3-1701 F3-1702

F3-1703