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Inhaltsverzeichnis 7 Inhaltsverzeichnis Ergänzende und vertiefende Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1 Volkswirtschaftliche Grundlagen und Begriffe . . . . . . . . . 15 1.1 Was bedeuten „Wirtschaften“, „Wirtschaft“ und „Wirtschaftslehre“ und was steht in ihrem Mittelpunkt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1.2 Wie lassen sich das ökonomische Knappheitsproblem und die grundsätzlichen Möglichkeiten einer Problemlösung zeichnerisch darstellen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 1.3 Wodurch unterscheiden sich die Fachgebiete der Wirtschaftswissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 1.4 Welche Aufgaben hat die Volkswirtschaftslehre zu erfüllen?. . . . . . . . . . . 18 1.5 Nach welchem Grundprinzip wird national und international verstärkt versucht, das Güterversorgungsproblem noch besser zu lösen, was folgt aus diesem Prinzip und mit welchen Vor- und Nachteilen ist es verbunden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1.6 Wie lassen sich die ökonomischen Güter nach ihrer Nutzungsart unterteilen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 1.7 Welche Produktionsfaktoren sind die Quelle der Güterproduktion? . . . . 22 1.8 Welche spezialisierten Wirtschaftseinheiten (Sektoren) als Entscheidungseinheiten lassen sich nach dem Begriffssystem des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG‘95) unterscheiden?. . . 23 1.9 Welche Tauschbeziehungen bestehen z.B. zwischen den privaten Unternehmen als Faktorkombinierern und den privaten Haushalten als Faktoreigentümern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 1.10 Wie wird traditionell der volkswirtschaftliche Produktionsprozess in der Übersicht dargestellt und wie lässt sich kritisch die Umweltproblematik berücksichtigen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 1.11 Wie setzt sich das einzelwirtschaftliche Produktionskonto eines Unternehmens auf der Kosten- und Ertragsseite zusammen? . . . . . . . . . . 30 1.12 Was wird vom Staat produziert und welche Gestalt hat sein Produktionskonto? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 1.13 Welche Gestalt hat das gesamtwirtschaftliche Produktionskonto, welche Messgrößen für die im Laufe eines Jahres erbrachte Leistung einer Volkswirtschaft lassen sich unterscheiden und welche Werte sind für Deutschland aktuell? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Inhaltsverzeichnis - vwl-virtuell.de · Inhaltsverzeichnis 8 1.14 Welche Gestalt hat das gesamtwirtschaftliche Einkommenskonto, welche volkswirtschaftlichen Einkommensgrößen lassen

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7

Inhaltsverzeichnis

Ergänzende und vertiefende Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1 Volkswirtschaftliche Grundlagen und Begriffe . . . . . . . . . 15

1.1 Was bedeuten „Wirtschaften“, „Wirtschaft“ und „Wirtschaftslehre“und was steht in ihrem Mittelpunkt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

1.2 Wie lassen sich das ökonomische Knappheitsproblem und die grundsätzlichen Möglichkeiten einer Problemlösung zeichnerisch darstellen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

1.3 Wodurch unterscheiden sich die Fachgebiete der Wirtschaftswissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

1.4 Welche Aufgaben hat die Volkswirtschaftslehre zu erfüllen?. . . . . . . . . . . 18

1.5 Nach welchem Grundprinzip wird national und international verstärkt versucht, das Güterversorgungsproblem noch besser zu lösen, was folgt aus diesem Prinzip und mit welchen Vor- und Nachteilen ist es verbunden?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

1.6 Wie lassen sich die ökonomischen Güter nach ihrer Nutzungsart unterteilen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

1.7 Welche Produktionsfaktoren sind die Quelle der Güterproduktion? . . . . 22

1.8 Welche spezialisierten Wirtschaftseinheiten (Sektoren) als Entscheidungseinheiten lassen sich nach dem Begriffssystem des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG‘95) unterscheiden? . . . 23

1.9 Welche Tauschbeziehungen bestehen z.B. zwischen den privaten Unternehmen als Faktorkombinierern und den privaten Haushalten als Faktoreigentümern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

1.10 Wie wird traditionell der volkswirtschaftliche Produktionsprozess in der Übersicht dargestellt und wie lässt sich kritisch die Umweltproblematik berücksichtigen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

1.11 Wie setzt sich das einzelwirtschaftliche Produktionskonto eines Unternehmens auf der Kosten- und Ertragsseite zusammen? . . . . . . . . . . 30

1.12 Was wird vom Staat produziert und welche Gestalt hat sein Produktionskonto? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

1.13 Welche Gestalt hat das gesamtwirtschaftliche Produktionskonto, welche Messgrößen für die im Laufe eines Jahres erbrachte Leistung einer Volkswirtschaft lassen sich unterscheiden und welche Werte sind für Deutschland aktuell? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

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1.14 Welche Gestalt hat das gesamtwirtschaftliche Einkommenskonto, welche volkswirtschaftlichen Einkommensgrößen lassen sichunterscheiden und welche Werte sind für Deutschland aktuell?. . . . . . . . 38

1.15 Welche Gestalt und Bedeutung hat das gesamtwirtschaftliche Vermögensänderungskonto und welche begriffliche Beziehung zwischen Sparen und Investieren offenbart es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

1.16 Sind betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Kosten unter dem gleichen Blickwinkel zu sehen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

2 Wirtschaftssysteme, Wirtschaftsordnungen und Soziale Marktwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

2.1 Warum benötigt jede Gesellschaft eine Wirtschaftsordnung und was wird geordnet?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

2.2 Wodurch unterscheidet sich eine „Wirtschaftsordnung“ von einem „Wirtschaftssystem“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

2.3 Aus welchen Grundelementen muss der Koordinationsmechanismusjedes Wirtschaftssystems bestehen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

2.4 Welche Beziehung besteht zwischen Wirtschaft und Gesellschaft und welchen Zielen hat demnach eine bestimmte Wirtschaftsordnung zu dienen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

2.5 Was ist die Grundidee der beiden gegensätzlichen Wirtschaftssysteme „Marktwirtschaft“ und „Planwirtschaft“ bzw. „Zentralverwaltungswirtschaft“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

2.6 Welche Bedeutung haben die Eigentumsverhältnisse an den Produktionsfaktoren in einem marktwirtschaftlichen und in einem planwirtschaftlichen System? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

2.7 Welchen Grundproblemen sind ein kapitalistisch-marktwirtschaftliches und ein sozialistisch-planwirtschaftliches System bei der praktischen Umsetzung ausgesetzt und was folgt daraus für die Wirtschaftsordnung?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

2.8 Welche Länder orientieren oder orientierten sich in ihrer jeweiligen Wirtschaftsordnung mehr oder weniger an einem kapitalistisch-marktwirtschaftlichen oder an einem sozialistisch-planwirtschaftlichen System? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

2.9 Wie lässt sich anhand eines Schaubildes allgemein verdeutlichen, dass in einem marktwirtschaftlichen System der Preismechanismus für einen Ausgleich der Interessen von Anbietern und Nachfragern sorgt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

2.10 Welche Beispiele zeigen, wo die marktwirtschaftliche Koordination in der Praxis systemgerecht funktioniert und wo sie nicht funktioniert?. 58

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2.11 Wie wird die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet und wie lässt sich beispielhaft ihre Sozialbindung erläutern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

2.12 Welche Rolle spielen Höchst- und Mindestpreise in einer Sozialen Marktwirtschaft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

2.13 Welchen Gefahren ist die Sozialbindung einer marktwirtschaftlichen Ordnung ausgesetzt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

3 Wirtschaftspolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

3.1 Überblick: Gegenstand, Ziele, Träger, Mittel . . . . . . . . . . . . . . . 65 3.1.1 Welche Beispiele für wirtschaftspolitische Maßnahmen sind

aufgrund der täglichen Informationen über die Medien bekannt, welche Gemeinsamkeiten haben diese Maßnahmen und was wird demnach unter „Wirtschaftspolitik“ verstanden?. . . . . . . . . 65

3.1.2 Warum ist eine Wirtschaftspolitik überhaupt notwendig, auf welche gesellschaftlichen Ziele ist sie gerichtet und was folgt daraus für die Bedeutung wirtschaftspolitischer Ziele? . . . . 65

3.1.3 Welchen grundsätzlichen Problemen ist jede Wirtschaftspolitik ausgesetzt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

3.1.4 Wie lässt sich die Wirtschaftspolitik ihren Aufgabenbereichen entsprechend unterteilen und was ist die Zielrichtung in den einzelnen Teilbereichen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

3.1.5 Welche Träger der Wirtschaftspolitik lassen sich unterscheiden und welche Gestalt haben sie beispielhaft in Deutschland? . . . . . 69

3.1.6 Wo setzen die wirtschaftspolitischen Instrumente an, wie wirken sie grundsätzlich und wie lassen sie sich unterteilen? . . . 71

3.2 Ordnungspolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

3.2.1 Wiederholungsfrage: Wann ist Ordnungspolitik Wettbewerbspolitik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

3.2.2 Was wird unter „Wettbewerb“ verstanden und welche Funktionen hat er in einer Marktwirtschaft zu erfüllen?. . . . . . . . 73

3.2.3 Welche Formen von Wettbewerb lassen sich je nach der Wettbewerbsintensität unterscheiden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

3.2.4 Welche wettbewerbspolitischen Leitbilder galten und gelten in Deutschland? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

3.2.5 Auf welchen gesetzlichen Grundlagen beruht die deutsche Wettbewerbspolitik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

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3.2.6 Gegen welche Formen von Wettbewerbsbeschränkungen wird in Deutschland mit dem Gesetz gegen Wettbewerbs-beschränkungen (GWB) vorgegangen, welche staatlicheBehörde sorgt für die Durchsetzung dieses Gesetzes undwelche grundsätzlichen Schwierigkeiten treten dabei auf? . . . . . 79

3.3 Prozesspolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

3.3.1 Konjunkturpolitik I: Antizyklische Fiskalpolitik . . . . . . . . . . . . 82

3.3.1.1 Was ist Gegenstand und Ziel der Fiskalpolitik und von wem wird sie betrieben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

3.3.1.2 Was ist Gegenstand der antizyklischen Fiskalpolitik und welche gesetzliche Grundlage hat sie? . . . . . . . . . . 84

3.3.1.3 Welche konkreten Ziele werden mit der antizyklischen Fiskalpolitik verfolgt und warum werden sie verfolgt? 85

3.3.1.4 Wie werden die Ziele der antizyklischen Fiskalpolitik gemessen und welche Aussagekraft haben die betreffenden Messgrößen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

3.3.1.5 Wo setzt die antizyklische Fiskalpolitik an und welcher Unterschied besteht zur Parallelpolitik? . . . . . 93

3.3.1.6 Mit welchen Instrumenten kann im Rahmen einer antizyklischen Fiskalpolitik versucht werden, eine Inflation zu bekämpfen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

3.3.1.7 Mit welchen Instrumenten kann im Rahmen einer antizyklischen Fiskalpolitik versucht werden, eine konjunkturelle Arbeitslosigkeit zu bekämpfen? . . . . . . 97

3.3.1.8 Welcher Unterschied besteht in der Wirkung einer Veränderung der Staatseinnahmen und einer Veränderung der Staatsausgaben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

3.3.1.9 Welche Bedeutung hat die Staatsverschuldung im Rahmen einer antizyklischen Fiskalpolitik und wie ist allgemein eine zunehmende Staatsverschuldung bzw. ein Abbau der Staatsverschuldung zu beurteilen? . . . . 101

3.3.1.10 Welchen Schwierigkeiten und Hemmnissen ist eine antizyklische Fiskalpolitik ausgesetzt? . . . . . . . . . . . . . . 104

3.3.2 Konjunkturpolitik II: Geld- und Kreditpolitik . . . . . . . . . . . . . . 106

3.3.2.1 Welches Ziel verfolgt die Geld- und Kreditpolitik, von wem wird sie betrieben und welche gesetzliche Grundlage hat sie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

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3.3.2.2 Welche Bedeutung haben „Konvergenzkriterien“ im Rahmen der Europäischen Währungsunion(EWU)? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

3.3.2.3 Wie ist die Europäische Zentralbank (EZB) organisiert und welche Stellung hat sie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

3.3.2.4 Was ist Geld und welche Geldfunktionen lassen sich unterscheiden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

3.3.2.5 Welche Erscheinungsformen von Geld lassen sich heute unterscheiden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

3.3.2.6 Wie wird Buchgeld von den Geschäftsbanken geschöpft und gibt es eine Grenze? . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

3.3.2.7 Wie ist das oberste geld- und kreditpolitische Ziel operationalisiert worden und wo setzen dieInstrumente zur Zielverwirklichung an? . . . . . . . . . . . . 112

3.3.2.8 Welche Bedeutung haben die „Einlagenfazilität“ und die „Spitzenrefinanzierungsfazilität“ im geld- und kreditpolitischen Instrumentarium der EZB?. . . . . . . . . 115

3.3.2.9 Wie kann die EZB im Rahmen der „Offenmarktpolitik“ durch „Mengentender“ oder „Zinstender“ die Geldmenge beeinflussen? . . . . . . . . . . 116

3.3.2.10 Welche Bedeutung hat die „Mindestreservepolitik“ im Rahmen der Geld- und Kreditpolitik der EZB? . . . . . . . 117

3.3.2.11 Kann die EZB einen Gewinn oder Verlust machen und wie ist er gegebenenfalls zu beurteilen? . . . . . . . . . . . . . 118

3.3.2.12 Welchen Schwierigkeiten und Hemmnissen ist die Geld- und Kreditpolitik der EZB ausgesetzt?. . . . . . . . . 119

3.4 Strukturpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 3.4.1 Wiederholungsfrage: Warum wird eine sektorale und

regionale Strukturpolitik in einer marktwirtschaftlichen Ordnung betrieben?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

3.4.2 Welche grundsätzlichen Ziele werden mit einer Strukturpolitik verfolgt und wie sind sie zu beurteilen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

3.4.3 Mit welchen Instrumenten kann eine Strukturpolitik betrieben werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

3.4.4 Mit welcher Begründung lässt sich die Agrarpolitik als Beispiel einer sektoralen Strukturpolitik rechtfertigen und welche kritischen Gegenargumente lassen sich anführen?. . . . . . . . . . . . . 122

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4 Internationale Wirtschaftsbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

4.1 Zahlungsbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

4.1.1 Wiederholungsfrage: Warum kommt es zu internationalen Wirtschaftsbeziehungen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

4.1.2 Was ist die Zahlungsbilanz einer Volkswirtschaft? . . . . . . . . . . . . 125

4.1.3 Aus welchen Teilbilanzen setzt sich die Zahlungsbilanz zusammen und welche Transaktionen werden auf ihnen erfasst? 126

4.1.4 Welche Salden weisen die Teilbilanzen in der deutschen Zahlungsbilanz und in der Zahlungsbilanz der Europäischen Währungsunion (EWU) auf und welche Gründe dürften dafür verantwortlich sein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

4.2 Wechselkurssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 4.2.1 Was sind ein „Wechselkurs“ und ein „Devisenkurs“, wo

und wie werden sie ermittelt und welche Kurse sind aktuell?. . . 133

4.2.2 Wie kann sich der Wechselkurs durch Leistungs-transaktionen ändern?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

4.2.3 Wie kann sich der Wechselkurs durch Kapitaltrans-aktionen ändern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

4.2.4 Worauf kann eine mögliche Schwäche bzw. Stärke des €-Wechselkurses zurückgeführt werden?. . . . . . . . . . . . . . . . . 138

4.2.5 Welchen Einfluss können die Geld- und Kreditpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) oder/und die Konjunkturentwicklung in der Europäischen Währungsunion (EWU) auf den € -Wechselkurs ausüben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

4.2.6 Welche Rückwirkungen auf die internationalen Leistungs- und Kapitaltransaktionen und die Binnenwirtschaft der EWU gehen von einer Veränderung des € -Wechselkurses aus? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

4.2.7 Wodurch wird eine Währungsspekulation ausgelöst und warum ist sie unangenehm? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

4.2.8 Wodurch unterscheidet sich ein System freier Wechselkurse von einem System fester Wechselkurse und mit welchen Vor- und Nachteilen sind beide Systeme verbunden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142

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5 Aktueller Problemfall: Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

5.1 Wie stellt sich die aktuelle Arbeitslosigkeitssituation in Deutschland dar?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

5.2 Welche ursächlichen Formen von Arbeitslosigkeit lassen sich unterscheiden und welche Ursache dürfte für die aktuelle Arbeitslosigkeitssituation in Deutschland maßgeblich sein? . . . . . . . . . . . 145

5.3 Mit welchen beschäftigungspolitischen Strategien könnte grundsätzlich gegen die aktuelle Arbeitslosigkeit in Deutschland vorgegangen werden und mit welchen Argumenten lassen sich diese Strategien beurteilen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147

6 Anhang: Volkswirtschaftliche Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

Stichwortverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169

Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

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1 Volkswirtschaftliche Grundlagen und Begriffe

15

1 Volkswirtschaftliche Grundlagen und Begriffe

LEITFRAGEN UND -ANTWORTEN

Gegenstand des Wirtschaftens sind knappe Güter, die als materielle Werteneben immateriellen Werten (z.B. Verständnis, Zuneigung, Anerkennung)dem einzelnen Menschen einen Nutzen stiften und daher durch Gebrauch(Nutzung) sein Wohlbefinden positiv beeinflussen. Güter sind daher imwahrsten Sinne des Wortes gut. Ungüter sind schlecht, weil sie das Wohlbefin-den negativ beeinflussen, also Leid zufügen und z.B. krank machen. DieKnappheit der Güter beruht darauf, dass die Möglichkeiten der Güterpro-duktion (z.B. in Form der vorhandenen Arbeitskraft) begrenzt sind (= abso-lute Knappheit) und die Güterbedürfnisse (Bedarf) außerhalb der Möglichkei-ten liegen (= relative Knappheit).

Das Güterversorgungsproblem oder – nach den Worten von ERICH SCHNEIDER(1900 – 1970), einem der großen Vertreter der deutschen Volkswirtschafts-lehre – „der kalte Stern der Knappheit“ ist für uns ein Dauerproblem. Derwirtschaftende Mensch als Wirtschaftssubjekt (homo oeconomicus) und alsallein vernunftbegabtes Lebewesen setzt seine Vernunft (Ratio) ein, um seinGüterversorgungsproblem bestmöglich zu lösen. Eichhörnchen lösen ihreGüterversorgungsprobleme instinktmäßig. „Bestmöglich“ heißt, mit gegebe-nen Möglichkeiten ein Höchstmaß an Bedarfsbefriedigung (Nutzenmaximie-rung) oder einen gegebenen Bedarf mit einem Mindestmaß an Möglichkeiten(Kostenminimierung) zu erreichen (ökonomisches Rationalprinzip oder kurz:ökonomisches Prinzip). Knappe Güter sind daher ökonomische Güter.Güter ohne absolutes Knappheitsproblem sind freie Güter. Ungüter sind miteinem Entsorgungsproblem verbunden.

Es bestehen grundsätzlich zwei Lösungsmöglichkeiten des Knappheitsprob-lems: Ausschöpfung und Ausdehnung der Produktionsmöglichkeiten (Ratio-nalisierung; z.B. durch technischen Fortschritt oder bessere Ausbildung)oder/und Einschränkung des Bedarfs (Rationierung; z.B. durch Zuteilungoder Preissteigerung). Wirtschaft ist der menschliche Lebensbereich, in demversucht wird, Güterversorgungsprobleme rational zu lösen. Die Wirtschafts-lehre (auch Ökonomie, aus dem Griechischen: oikos und nomos) stellt Hand-lungsregeln auf, wie dies am besten geschehen kann.

1.1 Was bedeuten „Wirtschaften“, „Wirtschaft“ und „Wirtschaftslehre“ und was steht in ihrem Mittelpunkt?

Das Knappheitsproblem der Güter (Güterversorgungsproblem) ist Aus-gangspunkt und steht im Mittelpunkt allen Wirtschaftens.

Güterknapp-heit als ökonomisches Grundproblem

homooeconomicus

Überwindung von Knappheit durch Rationa-lisierung oder/und Rationierung

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1 Volkswirtschaftliche Grundlagen und Begriffe

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Wirtschaftliche Zusammenhänge lassen sich mit Worten (verbal), zeichnerisch(geometrisch) und rechnerisch unter Verwendung von Symbolen (algebra-isch) verdeutlichen, je nachdem, wie komplex die Zusammenhänge sind.Solange es sich um zwei und vielleicht auch noch um drei zusammenhän-gende Größen (Variable) handelt, bietet sich die geometrische Darstellungs-form an. Sie trägt jede Variable auf einer Messlatte (Achse) ab, setzt die Ach-sen rechtwinkelig zueinander und kann so die betreffenden Zusammenhängemit Linienzügen (Geraden oder Kurven) verdeutlichen, die nichts anderes alsdie Verbindungslinien von unterschiedlichen Beziehungsverhältnissen zwi-schen den (abhängigen und unabhängigen) Variablen sind.

Das Knappheitsproblem als ökonomisches Grundproblem und die grundsätz-lichen Möglichkeiten einer Problemlösung lassen sich geometrisch in einemSchaubild wie folgt darstellen:

Die T/T-Kurve wird Transformationskurve genannt. Sie ist der geometrischeOrt aller Gütermengenkombinationen X und Y (z.B. die Kombination P1

max

mit den Mengen X1max und Y1

max), die bei Ausschöpfung aller Produktions-möglichkeiten (Vollauslastung der Produktionskapazitäten), d.h. maximal,produziert werden können. Die T/T-Kurve verläuft zum Ursprung (Null-punkt) hin gebogen (konkav), weil die (widerlegbare) Vermutung besteht,dass es immer schwerer wird, die Produktion eines Gutes durch Umschich-tung der maximalen Produktionsmöglichkeiten zu Lasten eines anderen

1.2 Wie lassen sich das ökonomische Knappheitsproblem und die grundsätzlichen Möglichkeiten einer Problemlösung zeichnerisch darstellen?

Verbale, geo-metrische und algebraische Darstellungs-formen

Gütermenge Y I

I

Rationierung

Rationalisierung

Knappheit

B

Y1max

P2ineff

P1max

+

X1max T Gütermenge X0

T+

+

Transforma-tionskurve

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Gutes auszudehnen. In der Volkswirtschaftslehre wird in diesem Zusammen-hang vom sog. Ertragsgesetz gesprochen. Jede Gütermengenkombinationinnerhalb der T/T-Kurve (z.B. die Kombination P2

ineff) ist zwar auch möglich,aber insofern ineffizient, als die Produktionsmöglichkeiten nicht voll ausge-schöpft werden. Dieses Problem wird uns z.B. in Gestalt der Arbeitslosigkeitspäter wieder begegnen.

Die I/I-Kurve wird Indifferenzkurve genannt. Sie ist der geometrische Ortaller Gütermengenkombinationen X und Y (z.B. die Kombination B), die dengleichen Nutzen stiften. Mit der Entfernung der I/I-Kurve vom Ursprungnimmt der Nutzen zu. Die I/I-Kurve verläuft vom Ursprung weg gebogen(konvex), weil die (widerlegbare) Vermutung besteht, dass es immer schwererwird, die Versorgung mit einem Gut zu Lasten der Versorgung mit einemanderen Gut auszudehnen, ohne eine Nutzeneinbuße zu erleiden. Wir könnendiese Vermutung an uns selbst bestätigen, wenn wir feststellen, dass uns einGut umso wertvoller erscheint, je weniger wir von ihm besitzen, und umge-kehrt. In der Volkswirtschaftslehre wird in diesem Zusammenhang vom sog.1. Gossen’schen Gesetz gesprochen, das seinen Namen von dem StatistikerHERMANN H. GOSSEN (1810 – 1858) hat, der es „entdeckte“.

Das ökonomische Knappheitsproblem besteht darin, dass unsere Güterwün-sche (z.B. die Kombination B), die sich in den Indifferenzkurven widerspie-geln, außerhalb unserer Möglichkeiten zur Güterproduktion (z.B. die Kombi-nationen P1

max oder P2ineff) liegen, die in der Transformationskurve zum Aus-

druck kommen. Oder einfach ausgedrückt:

Auch die grundsätzlichen Lösungsmöglichkeiten des Knappheitsproblemslassen sich mit dem Schaubild verdeutlichen. Rationalisierung würde bedeu-ten, zunächst einmal auf die Transformationskurve zu gelangen, um die Pro-duktionsmöglichkeiten voll auszuschöpfen, und dann die Kurve selbst inRichtung auf den Bedarf B auf der Indifferenzkurve zu verschieben. Rationie-rung dagegen würde auf eine Verschiebung der Indifferenzkurve in Richtungauf die Transformationskurve hinauslaufen.

Die Wirtschaftswissenschaften umfassen die Fachgebiete, die das Wirtschaf-ten des Menschen zum Gegenstand ihres Erkenntnisinteresses machen.

Das ökonomische Knappheitsproblem besteht darin, dass unser güter-bezogenes Wollen und Können auseinander klaffen.

1.3 Wodurch unterscheiden sich die Fachgebiete der Wirtschaftswissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre?

Die Volkswirtschaftslehre (VWL) versucht Erkenntnisse über das gesamteGüterversorgungsproblem einer Gesellschaft (Gesamtwirtschaft) und dieSchwierigkeiten bei der Problemlösung zu gewinnen und zu vermitteln.

Indifferenz-kurve

VWL

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Traditionelle Disziplinen innerhalb der VWL sind die Wirtschaftstheorie, dieWirtschaftspolitik und die Finanzwissenschaft. Die Erkenntnisgewinnung überdie Grundzusammenhänge (z.B. die Bedeutung des Preises) ist Gegenstand derWirtschaftstheorie (Aufdeckung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen), wäh-rend die Wirtschaftspolitik (Aufdeckung von Ziel-Mittel-Beziehungen) dieUmsetzung der theoretischen Erkenntnisse bei der konkreten politischen (staat-lichen) Problembewältigung (z.B. Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Infla-tion) zum Gegenstand hat. Die ständig gewachsene gesamtwirtschaftlicheBedeutung des Staates hat zu einem eigenständigen volkswirtschaftlichenFachgebiet, der Finanzwissenschaft, geführt.

VWL und BWL sind keine Gegensätze, sondern Fachgebiete, die sich gegen-seitig ergänzen und von dem jeweilig anderen Fachgebiet – wie auch vonnichtökonomischen Fachgebieten wie z.B. den Sozialwissenschaften – wich-tige Anregungen und Beiträge bei der eigenen Erkenntnisgewinnung erhal-ten. Die VWL ist für den Betriebswirt dadurch immer bedeutender geworden,dass Märkte auch international verstärkt zusammenwachsen (z.B. in Gestaltder Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion) und damit die Kenntnisder volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Zusammenhänge fürden einzelnen Betrieb unabdingbar geworden ist, wenn er seine Existenzlangfristig sichern will. Andererseits kommt auch der Volkswirt nicht ohneein Grundverständnis der betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge aus,denn gesamtwirtschaftliche Erscheinungen (Phänomene) und Probleme wiez.B. Arbeitslosigkeit und Inflation sind letztlich das Ergebnis von einzelwirt-schaftlichen Entscheidungen und Verhaltensweisen.

Alle Aufgaben der Volkswirtschaftslehre sind darauf gerichtet, das gesell-schaftliche Güterversorgungsproblem zu lösen. Die Aufgabenerfüllung lässtsich dabei in vier Stufen unterteilen:

(1) Am Anfang steht die Beobachtung und damit die Beschreibung (Deskrip-tion) vergangener Entwicklungen und deren Ergebnisse auf der gesamtwirt-schaftlichen Ebene (z.B. die Höhe der gesamten Güterversorgung der deutschenBevölkerung im vergangenen Jahr). Da sich jede Beschreibung einer Spracheund bestimmter Fachbegriffe bedient, muss die Beschreibung Hand in Hand mitder Begriffsklärung (Definition) gehen (z.B. Bruttoinlandsprodukt (BIP)). Sowie alle Begriffe beruhen auch volkswirtschaftliche Begriffe auf Konventionenund sind daher streng genommen nicht richtig oder falsch, sondern werden nurkonventionell oder unkonventionell (mit der Gefahr des Missverständnisses)verwendet. Die Frage in dieser ersten Aufgabenstellung lautet: Was ist und wie

Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) befasst sich mit den einzelwirtschaftli-chen Problemen bei der Güterversorgung, wobei die betriebliche Produkti-on der Güter und deren Vermarktung im Vordergrund des Interesses steht.

1.4 Welche Aufgaben hat die Volkswirtschaftslehre zu erfüllen?

BWL

Deskription und Definition

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ist etwas auf der volkswirtschaftlichen Ebene? Um die Frage zu beantworten,werden bestimmte Methoden wie z.B. die Buchführungstechnik eingesetzt. Wirwerden uns in diesem Kapitel der Frage näher widmen.

(2) Der Beschreibung folgt die Erklärung, d.h. es folgt die Frage nach den Ursa-chen, also die Frage nach dem Warum: Warum ist etwas so, wie es ist? Warumbetrug z.B. das BIP im vergangenen Jahr ca. 2100 Mrd. E und warum ist es nichthöher ausgefallen? Es wird also nach den Ursachen eines bestimmten gesamt-wirtschaftlichen Phänomens in der Vergangenheit gefragt, das die Wirkungdarstellt. Um die Frage zu beantworten, wird die Wirtschaftstheorie bemüht.

(3) Ist die Erklärung geleistet, so lässt sich darauf eine Prognose aufbauen,d.h. durch Verlagerung der Ursachen in die Zukunft lassen sich auchzukünftige Entwicklungen vorhersagen und begründen. Von der Prognoseunterscheidet sich die Prophezeiung dadurch, dass Letztere (z.B. durch ein-fache Trendverlängerung der vergangenen Entwicklung in die Zukunft)zwar die zukünftige Entwicklung – möglicherweise im reinen Ergebnisdurchaus exakt – vorhersagen, aber nicht die Ursachen dieser Entwicklungbenennen kann. Dies ist dann hinderlich, wenn zukünftige Entwicklungenals gesellschaftlich unerwünscht bewertet werden und daher nach einer(wirtschafts)politischen und damit staatlichen Korrektur und entsprechen-den Maßnahmen verlangen.

(4) Sind die drei erst genannten Aufgaben erfüllt, so obliegt der Volkswirt-schaftslehre – sofern sie nicht im „elfenbeinernen Turm“ der reinen Theorieverbleiben will – als Letztes die Aufgabe (z.B. in Gestalt der „fünf Weisen“ imSachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick-lung) die wirtschaftspolitische Beratung, d.h. diejenigen instrumentell zuberaten, die (z.B. als gewählte Volksvertreter und Parlamentarier bzw. Regie-rungsmitglieder in einer Demokratie) aufgrund ihrer gesellschaftlichen Ver-antwortung die Aufgabe haben, das gesellschaftliche (volkswirtschaftliche)Güterversorgungsproblem und die damit verbundenen Probleme (z.B. dasArbeitslosigkeitsproblem) zu lösen.

Das Grundprinzip, mit dem immer stärker versucht wird, das Knappheitsprob-lem der Güter noch besser und schneller zu lösen, ist das Prinzip der Arbeits-teilung. Es ist eine Form der Rationalisierung (vgl. Fragen 1.1 und 1.2) undbedeutet Spezialisierung beim Einsatz (Input) der Produktionsmöglichkeiten(Produktionsfaktoren) und beim Produktionsergebnis (Output). Spezialisie-rung erfolgt national (z.B. durch die Ausbildung zu einem Handwerksberuf)und international (z.B. in Gestalt der erdölproduzierenden Länder).

1.5 Nach welchem Grundprinzip wird national und international verstärkt versucht, das Güterversor-gungsproblem noch besser zu lösen, was folgt aus diesem Prinzip und mit welchen Vor- und Nachteilen ist es verbunden?

Erklärung

Prognose

Wirtschafts-politische Beratung

ArbeitsteilungundSpezialisierung

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Jeder Spezialist befindet sich gleichzeitig in einer Anbieter- und Nachfrager-rolle. Als Spezialist wird er z.B. zum Anbieter derjenigen Güter, auf derenProduktion er sich spezialisiert hat und die er in der Gesamtmenge selbstnicht benötigt. Hier steht er vor einem Absatzproblem eigener Leistung.Andererseits wird jeder Spezialist zum Nachfrager nach denjenigen Gütern,auf deren Produktion er sich nicht spezialisiert hat. Es tritt ein Beschaffungs-problem fremder Leistung auf. Werden das Absatz- und Beschaffungsprob-lem nicht gelöst, entsteht ein Existenzproblem durch mangelhafte Güter-versorgung.

Die Vorteile der Spezialisierung liegen gegenüber der Selbstversorgung vorallem in einer höheren mengenmäßigen (quantitätsmäßigen) Gesamtleistungpro Produktionsfaktor (Produktivität) wie auch in einer höheren Produktqua-lität. Spezialisierung ist damit eine Form der Rationalisierung bei der Ausdeh-nung der Produktionsmöglichkeiten (vgl. Fragen 1.1 und 1.2). Nachteile derSpezialisierung sind vor allem in der größeren Abhängigkeit der Spezialistenuntereinander über das Absatz- und Beschaffungsproblem bzw. Existenzprob-lem, in den möglichen Schwierigkeiten bei ihrer Abstimmung (Koordination)zwecks Problemlösung und in der möglichen Entfremdung von der eigenenLeistung (Problem des inhumanen Arbeitsplatzes) zu sehen. In der wechsel-seitigen Abhängigkeit der Spezialisten kann jedoch auch insofern ein Vorteilgesehen werden, als sie den menschlichen Gedankenaustausch (Kommunika-tion) erzwingt bzw. der Isolierung vorbeugt, dadurch soziale Prozesse fördertund das Gemeinwesen stützt. In den Wissenschaften kann eine fortschrei-tende Spezialisierung zu der Gefahr führen, immer mehr über immer wenigerund schließlich alles über nichts zu wissen.

Schematisch und in der Übersicht lassen sich die verschiedenen volkswirt-schaftlichen Güterbegriffe nach ihrer Nutzungsart wie folgt darstellen:

Spezialisierung führt zwangsläufig zu wirtschaftlichen Tauschbeziehun-gen (Handelsbeziehungen) zwischen den Spezialisten, die sich in Anbieterund Nachfrager unterteilen lassen.

1.6 Wie lassen sich die ökonomischen Güter nach ihrer Nutzungsart unterteilen?

Vor- und Nachteile der Spezialisierung

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Die ökonomischen (knappen) Güter (vgl. Frage 1.1) lassen sich demnach inSachgüter (Waren) und Dienstleistungen unterteilen. Sie können dauerhaft(langlebig) und nicht dauerhaft (kurzlebig) sein. Die Grenze zwischen Kurz-und Langlebigkeit ist das Ende des Kalenderjahres als Wirtschaftsjahr. Eineweitere und besonders wichtige Unterteilung ist die in Investitions- und Kon-sumgüter und in Vorleistungen. Investitionsgüter sind langlebige, Vorleis-tungen kurzlebige Güter, die wieder zur Produktion genutzt und dabei ver-nichtet werden. Konsumgüter sind kurz- und langlebige Güter, die nicht wie-der zur Produktion genutzt werden.

Vorleistungen werden vor allem von der Zulieferindustrie hergestellt und alsRoh-, Hilfs- und Betriebsstoffe dem betrieblichen Produktionsprozess zuge-führt. Als typische Beispiele für Investitionsgüter gelten die im Produktions-prozess eingesetzten Maschinen (Ausrüstungsinvestitionen) und Gebäude(Bauinvestitionen). Typische Konsumgüter sind die kurzlebigen Nahrungs-mittel wie auch die langlebigen Haushaltsgeräte im privaten Haushalt, sofernsie nicht wieder zur Produktion genutzt werden und z.B. im Verkauf landen.Prüfen Sie selbst, ob Sie all diejenigen Güter in Ihrem Blickfeld den genanntenGüterkategorien zuordnen können.

kurzl. = kurzlebig = nicht dauerhaft; langl. = langlebig = dauerhaftPro. = wieder zur Produktion genutzt; n. Pro. = nicht wieder zur Produktion genutzt

V = Vorleistungen; I = Investitionsgüter; C = Konsumgüter

Sachgüter

langl.

Pro. n. Pro. n. Pro.

kurzl. kurzl.

Dienstleistungen

Güter

I C V C

Pro.

Konsumgüter, Investitions-güter, Vorleistungen

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Die volkswirtschaftliche Produktion entspringt der Kombination von dreiQuellen (Produktionsfaktoren): Arbeit, Boden und Kapital.

Wir alle werden gleichsam schon durch Geburt zu Eigentümern von Arbeits-kraft, die allerdings erst nach einer Ausbildung im Produktionsprozess ein-setzbar ist. Die Untrennbarkeit der Arbeitskraft vom Menschen selbst ist auchder eigentliche Grund dafür, warum Arbeitslosigkeit als menschliches unddamit besonders gravierendes, gesellschaftliches (soziales) Problem empfun-den wird und warum der Arbeitnehmer sich in einer besonders abhängigenPosition gegenüber denjenigen fühlt, die über den Einsatz und die Kombina-tion der Produktionsfaktoren entscheiden. In der volkswirtschaftlichen Fach-sprache wird daher – entgegen unserem täglichen Sprachgebrauch – unterArbeit nur die abhängige, unselbstständige Arbeit verstanden, d.h. nur dieje-nigen zählen zu den Arbeitnehmern, die sich vertraglich bereit erklärt haben,ihr Eigentum an Arbeitskraft im Produktionsprozess von den Produzenten alsEigentümern von Boden und Kapital nutzen zu lassen und im Gegenzugdafür einen Teil des gesamten Produktionsergebnisses als Arbeitnehmerent-gelt (Kontrakteinkommen, z.B. in Form von Löhnen und Gehältern) für sichbeanspruchen. Die volkswirtschaftliche Leistungskraft der Arbeit ist – wie beiallen Produktionsfaktoren – eine Frage der Quantität und Qualität. Sie wirddemnach bestimmt durch die vorhandene arbeitsfähige Bevölkerung (= Zahlder unselbstständigen Erwerbspersonen = unselbstständige Erwerbstätige +Arbeitslose) und durch ihren Ausbildungsstand, aber auch durch die Art ihrerEingliederung in den Produktionsprozess und dabei vor allem durch ihreAusstattung und Kombination mit dem Produktionsfaktor Kapital.

Boden dient im Produktionsprozess z.B. als land- und forstwirtschaftlicheNutzfläche, als Standort von Produktionsanlagen und als Quelle nicht erneu-erbarer Rohstoffe (Ressourcen). Die produktionsbedingte Nutzung desBodens führt allerdings nach traditioneller volkswirtschaftlicher – im Übrigenauch nach betriebswirtschaftlicher bzw. steuerrechtlicher – Sichtweise zu kei-nem Verschleiß, was vor dem Hintergrund der Umweltproblematik zuneh-mend in Frage gestellt wird. Unter diesem kritischen Blickwinkel erscheint esauch nicht ratsam, den Produktionsfaktor Boden mit Umwelt gleichzusetzen,wie es in einigen Lehrbüchern geschieht. In den Fragen 1.10, 1.11 und 1.14werden wir uns damit noch einmal beschäftigen. Die volkswirtschaftliche Lei-stungskraft des Bodens wird wiederum quantitätsmäßig z.B. durch die

1.7 Welche Produktionsfaktoren sind die Quelle der Güterproduktion?

Arbeit ist ein ursprünglicher (originärer) und der wohl wichtigste Produk-tionsfaktor, da er unmittelbar auf den Menschen bezogen und mit dermenschlichen Existenz untrennbar verbunden ist.

Boden ist wie Arbeit ein originärer Produktionsfaktor, denn er ist gleich-sam der Planet, auf dem wir leben.

Produktions-faktor:Arbeit

Produktions-faktor:Boden

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ha-Größe und qualitätsmäßig durch die Bodengüte bestimmt. Die Eigentümerdes Bodens produzieren eine Dienstleistung, indem sie Produzenten vonSachgütern und Dienstleistungen die Bodennutzung (z. B. als Standort vonProduktionsstätten) gestatten und dafür (bei fremden Produzenten) z. B.Pachteinnahmen erzielen. Ihr Faktoreinkommen ist der Gewinn, der ihnen imGegensatz zu den Arbeitnehmern aber nicht als Kontrakteinkommen, son-dern als Residualeinkommen zufließt. Erst am Ende des Wirtschaftsjahreswird anhand der Buchführung geklärt, wie hoch es tatsächlich gewesen ist.

Sachkapital sind die im Produktionsprozess eingesetzten Investitionsgüterwie z.B. Maschinen und Gebäude, während Geldkapital eine Forderung unddamit eine indirekte Beteiligung am Eigentum des Sachkapitals darstellt.Sachkapital kann neu gebildet, aber durch seine Nutzung im Produktionspro-zess auch verschlissen werden. Voraussetzung für die Sachkapitalbildung istdie Geldkapitalbildung, die volkswirtschaftlich als Sparen bezeichnet wird.Sparen ist Konsumverzicht, d.h. es entsteht dadurch, dass die Eigentümer derProduktionsfaktoren ihr durch die Faktornutzung erhaltenes Einkommennicht voll zum Kauf von Konsumgütern verwenden, sondern den Rest – meistunter Vermittlung des Bankensystems – den Investoren als Käufern vonInvestitionsgütern und damit wieder der Produktion zur Verfügung stellen.

Auch die Kapitaleigentümer beanspruchen für die Faktornutzung einen Teildes Produktionsergebnisses als Faktoreinkommen. Es fließt ihnen wie denBodeneigentümern als Residualeinkommen in Form des Gewinns zu. DerGewinnanspruch wird von den Boden- und Kapitaleignern mit dem Argu-ment begründet, dass sie auch das Risiko des Verlustes durch Liquidierungihres Faktoreigentums zu tragen haben.

Die am volkswirtschaftlichen Güterversorgungsprozess beteiligten Spezialis-ten treffen tagtäglich millionenfache Entscheidungen. Nach dem offiziellen,auch in Deutschland gültigen Begriffssystem des Europäischen Systems derVolkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG‘95), das auf dem 1993 ent-wickelten „System of National Accounts“ (SNA) der Vereinten Nationen (UN)beruht und durch eine entsprechende Verordnung der Europäischen Unionseit 1995 allen Mitgliedsländern vorschreibt, in ihrer nationalen Volkswirt-

Kapital ist im Gegensatz zu Arbeit und Boden kein originärer, sondern einabgeleiteter (derivativer) Produktionsfaktor, denn er muss irgendwannerst selbst durch die Kombination von Arbeit und Boden, d.h. durchProduktion, konkret: durch die Produktion von Investitionsgütern, ent-standen sein.

1.8 Welche spezialisierten Wirtschaftseinheiten (Sektoren) als Entscheidungseinheiten lassen sich nach dem Begriffssystem des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG‘95) unterscheiden?

Produktions-faktor:Kapital

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schaftlichen Gesamtrechnung die vorgegebenen Begriffe und Buchungssyste-matiken zu verwenden, werden fünf Grundsektoren unterschieden:

Die privaten Unternehmen werden in Unternehmen mit eigener Rechtsper-sönlichkeit (m. e. R.) und ohne eigene Rechtspersönlichkeit (o. e. R.) unterteilt.Unternehmen m. e. R. sind nichtfinanzielle (z.B. ein Automobilproduzent)und finanzielle (z.B. eine Geschäftsbank) Kapitalgesellschaften wie z.B. eineAG oder GmbH, aber auch Quasi-Kapitalgesellschaften wie z.B. eine OHGoder KG. Unternehmen o. e. R. sind die Selbstständigen wie z.B. ein Hand-werksbetrieb oder ein Rechtsanwalt. In den privaten Unternehmen werdenmittels des Einsatzes und der Kombination von Produktionsfaktoren (Arbeit,Boden, Kapital) und der gegebenen Produktionstechnologie Güter hergestellt.Für die Nutzung der Produktionsfaktoren müssen die Unternehmen an dieEigentümer der Produktionsfaktoren ein Entgelt – letztlich wiederum Güter –zahlen, d.h. es entstehen ihnen Kosten, z.B. Arbeitnehmerentgelte alsLohnkosten (Lohnsatz x Arbeitsmenge). Für die Eigentümer der Produktions-faktoren, die in sämtlichen Sektoren angesiedelt sein können, sind diese Zah-lungen Einkommen (Faktoreinkommen). Für den Verkauf ihrer erzeugtenProdukte am Markt (Marktproduktion) erzielen die Unternehmen einen Erlös(= Umsatz = Preis x Absatzmenge). Der Gewinn als Betriebsüberschuss (fürdie Unternehmen m. e. R.) bzw. als Selbstständigeneinkommen (für die Unter-nehmen o. e. R.) ergibt sich aus der Differenz von Umsatz und Kosten undfließt als Einkommen den Eigentümern des Unternehmens bzw. der entspre-chenden Produktionsfaktoren zu (verteilter Gewinn) oder verbleibt als unver-teilter Gewinn im Unternehmen.

Die privaten Haushalte sind Eigentümer von Produktionsfaktoren, stellendiese den privaten Unternehmen, den privaten Organisationen ohne Erwerbs-zweck und dem Staat zur Verfügung und beziehen für ihre Nutzung ein Ein-kommen als Arbeitnehmerentgelt (z.B. Löhne und Gehälter) für die Nutzungihrer Arbeitskraft oder ein Selbstständigeneinkommen für die Nutzung ihresBodens oder/und Kapitals. Die Unternehmen o. e. R. zählen als Selbststän-

Private Unternehmen konsumieren nicht, sondern investieren nur.

Private Haushalte konsumieren vor allem, aber investieren auch.

Wirtschaftliche Entscheidungseinheiten (Grundsektoren)

PrivateUnternehmen

m. e. R.

PrivateHaushalte

einschl. Unternehmeno. e. R.

PrivateOrganisationen

ohne ErwerbszweckStaat

ÜbrigeWelt

PrivateUnternehmen

PrivateHaushalte

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dige zu den privaten Haushalten, da in der Praxis häufig eine klare Trennungzwischen privatem Haushaltsbereich und Unternehmensbereich nicht mög-lich ist. In diesen Fällen stellen also die privaten Haushalte ihre Produktions-faktoren gleichsam sich selbst zur Verfügung. Über ihr Einkommen verfügendie privaten Haushalte, indem sie Konsumgüter kaufen und den Rest sparen,um damit z.B. den eigenen Kauf von Investitionsgütern in ihren Unterneh-men o. e. R. zu finanzieren oder anderen den Kauf durch Kreditvergabe (auchz.B. durch den Erwerb von Aktien) zu ermöglichen.

Die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck umfassen z.B. die Gewerk-schaften, politischen Parteien, Kirchen, Forschungseinrichtungen, Hilfswerke,Sportvereine etc. Ihre Dienstleistungsproduktion ist – bis auf ganz wenigeAusnahmen (z.B. Wohnungsvermietung) – nicht für den Markt (Nichtmarkt-produktion) bestimmt und wird daher als ihr Eigenverbrauch und damit alsKonsum interpretiert und mit den Herstellungskosten bewertet. Die privatenOrganisationen ohne Erwerbszweck werden auch als „Dritter Sektor“bezeichnet (im Englischen: Non-Governmental Organizations („NGOs“)).Ihre Bedeutung dürfte bei der Suche nach neuen Möglichkeiten in derBekämpfung der Arbeitslosigkeit zunehmen (vgl. Frage 5.3).

Private Unternehmen, private Haushalte und private Organisationen ohneErwerbszweck bilden zusammen den privaten Sektor. Die im privaten Sektortätigen Wirtschaftssubjekte („Private“) handeln meist nach ihrem wirtschaftli-chen Eigeninteresse (Egoismus), jedoch ohne dabei Gewalt ausüben zu dür-fen. Aufgabe der Wirtschaftsordnung (vgl. 2. Kapitel) ist es, für Harmoniezwischen Eigen- und Gemeininteresse zu sorgen.

Der Staat (auch „öffentlicher Sektor“ oder „öffentliche Haushalte“ genannt)hat im Gegensatz zum privaten Sektor hoheitliche Befugnisse (Gewaltmono-pol mit Legislative, Exekutive und Judikative), d.h. er darf die Privaten zwin-gen, wenn es dem öffentlichen Interesse, dem Interesse aller in einem Gemein-wesen (Gemeininteresse), dient. Sind die hoheitlichen Befugnisse nicht aneiner Stelle konzentriert (Zentralstaat), sondern werden sie wie in Deutsch-land als Bundesstaat auf verschiedenen, abgestuften Ebenen (Bund, Länder,Gemeinden, Sozialversicherungsträger) eingesetzt, so sprechen wir von Föde-ralismus. Ziel der staatlichen Entscheidungen ist im Idealfall die Wohlfahrts-maximierung der Gesellschaft. Im wirtschaftlichen Bereich erhebt der Staat alsTräger der Finanzhoheit z.B. Steuern (= „Zwangsabgaben“ = Güterentzug fürden Steuerzahler) von den privaten Haushalten und Unternehmen. Dafürstellt er öffentliche Güter zur Verfügung. Bei ihnen handelt es sich um ökono-mische (knappe) Güter als Dienstleistungen (z.B. Bildungsleistungen durchSchulen, Sicherheitsleistungen durch militärische Einrichtungen, Rechtspre-chung durch Gerichte, Nutzung des Verkehrsnetzes etc.), die jedes Gesell-schaftsmitglied nutzen kann, ohne eine direkte Gegenleistung durch Preis-zahlung erbringen zu müssen, d.h. es gilt – im Gegensatz zu den privaten

Private Organisationen ohne Erwerbszweck investieren und konsumieren.

Der Staat investiert und konsumiert.

Private Organi-sationen ohne Erwerbszweck

Der private Sektor hat kei-ne hoheitlichen Befugnisse

Der staatliche Sektor hat hoheitliche Befugnisse

Private und öffentliche Güter

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Gütern – kein Ausschlussprinzip. Es handelt sich demnach bei den öffentli-chen Gütern um eine Nichtmarktproduktion, die wie bei den privaten Orga-nisationen ohne Erwerbszweck als Eigenverbrauch des Staates und damit alsKonsum (Staatskonsum) interpretiert und ebenfalls mit Herstellungskosten(z.B. die Gehälter der Beamten) bewertet wird. Nur bei staatlichen Genehmi-gungen und entsprechenden Gebühren gilt das Ausschlussprinzip. Sie geltendaher als Marktproduktion und werden zu Vorleistungen oder privatem Kon-sum (Genaueres unter Frage 1.12). Außerdem ist der Staat als wirtschaftspo-litische Instanz tätig, indem er für Ordnung in der Wirtschaft sorgt (Ord-nungspolitik), Ungleichgewichte (Instabilitäten) im Güterversorgungsprozesszu verhindern versucht (Prozesspolitik) und die Aufteilung der gesamtenGütermenge auf die und in den verschiedenen Sektoren korrigiert (Struktur-politik). Im 3. Kapitel werden wir darauf intensiver eingehen.

Die übrige Welt umfasst alle Tauschpartner einer Volkswirtschaft (z.B. überden Export und Import von Gütern), die sich außerhalb der geographischenGrenzen des Landes befinden (Inlands-Auslands-Konzept) oder die alsGebietsfremde ihren Hauptwohnsitz im Ausland haben (Inländer-Ausländer-Konzept).

Private Unternehmen und private Haushalte sind über den Güter- und Fak-tormarkt miteinander verbunden, auf denen sie als Spezialisten und damit alsAnbieter und Nachfrager aufeinander treffen und sich in ihren Wünschenund Plänen selbst untereinander abstimmen (koordinieren) oder von außenabgestimmt werden. Wie konkret die Planabstimmung bzw. der Interessen-ausgleich erfolgt, ist die Frage nach dem Koordinationsmechanismus, mitdem wir uns im 2. Kapitel näher befassen wollen.

Auf dem Gütermarkt wird u.a. entschieden, welche Güter in welchen Men-gen von den privaten Unternehmen für die privaten Haushalte produziertwerden, während über den Faktormarkt u.a. die privaten Haushalte als Fak-toreigentümer den privaten Unternehmen als Faktorkombinierern die zurProduktion notwendigen Produktionsfaktoren, deren Eigentümer sie sind,zur Verfügung stellen. Auf dem Gütermarkt treten die privaten Haushaltealso als Nachfrager nach den Gütern auf, die ihnen dort mit ihrer Hilfe vonden Unternehmen angeboten werden. Andererseits bieten die privaten Haus-halte auf dem Faktormarkt den privaten Unternehmen ihre Hilfe in Form derNutzung ihres Eigentums an Arbeitskraft, Boden oder/und Kapital an, dievon den privaten Unternehmen benötigt und daher nachgefragt wird, um dasGüterangebot erstellen zu können. Damit ist der Kreis geschlossen.

Die übrige Welt sind das Ausland und die Ausländer.

1.9 Welche Tauschbeziehungen bestehen z.B. zwischen den privaten Unternehmen als Faktorkombinierern und den privaten Haushalten als Faktoreigentümern?

Übrige Welt

Güter- und Faktormarkt

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Die wechselseitigen Güter- und Faktorbeziehungen zwischen den privatenHaushalten und den privaten Unternehmen zeigt das Schema in der folgen-den Übersicht:

Private Haushalte und private Unternehmen sind nicht nur über Güter- undFaktorströme, sondern auch über Geldströme miteinander verbunden, dieden Güter- und Faktorströmen entgegengerichtet sind und sie gleichsam wieein Schleier überlagern, da die Tauschbeziehungen zwischen den Spezialistenals Anbietern und Nachfragern unter Einsatz von Geld als allgemeinemTauschmittel erfolgen (vgl. Abschnitt 3.3.2.4). Es ergibt sich dadurch eine wei-tere Wechselbeziehung (Interdependenz) zwischen den Wirtschaftssektoren.Diese Interdependenzen wurden schon früh in der Wirtschaftsgeschichte von– damals noch stark naturwissenschaftlich bzw. medizinisch geprägten –Ökonomen wie z.B. dem französischen Arzt FRANÇOIS QUESNAY (1694 – 1774)in Diensten Ludwig XV. mit dem menschlichen Blutkreislauf verglichen.

Gütermarkt

Faktormarkt

PrivateHaushalte

Nachfrage nach Gütern

Angebot an Arbeit etc. Nachfrage nach Arbeit etc.

Angebot an Gütern

PrivateUnternehmen

Geldströme überlagern die Güter- und Faktorströme

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Der um die Geldströme erweiterte Wirtschaftskreislauf zwischen den priva-ten Haushalten und den privaten Unternehmen lässt sich wiederum schema-tisch in einer Übersicht verdeutlichen:

Der volkswirtschaftliche Produktionsprozess verfügt nach dem Motto: „Vonnichts kommt nichts“ über eine Inputseite und eine Outputseite, die mit derbetriebswirtschaftlichen Kosten- bzw. Ertragsseite vergleichbar sind. Schema-tisch wird diese Input-Output-Beziehung üblicherweise wie folgt verdeut-licht:

1.10 Wie wird traditionell der volkswirtschaftliche Produktionsprozess in der Übersicht dargestellt und wie lässt sich kritisch die Umweltproblematik berücksichtigen?

Konsumausgaben

Konsumgüter

Produktionsfaktoren

Faktoreinkommen

PrivateHaushalte

PrivateUnternehmen

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Vor dem Hintergrund der Umweltproblematik ist kritisch zu fragen, welcheBeziehung zwischen dem künstlichen, von Menschen geschaffenen ökonomi-schen System und seiner Umwelt, dem ökologischen, natürlichen Systembesteht. Insbesondere ist zu fragen, woher der Input kommt und wohin derOutput geht. Stellt nicht das ökologische System letztlich durch die Boden-,Wasser- und Luftnutzung die Quelle und durch die Ablagerung von Abfalldie Senke im Rahmen des Produktionsprozesses dar? Besteht nicht dieGefahr, dass das ökonomische System als materiell und energetisch offenesSystem zu stark wächst und das materiell geschlossene und nur durch dieSonnenenergie offene ökologische System in seiner Tragfähigkeit überfordertund dadurch die Lebensbedingungen der gegenwärtigen und zukünftigenmenschlichen Generationen bedroht? Schematisch lässt sich unter diesem kri-tischen Blickwinkel das ökonomische System als Untersystem (Subsystem)des ökologischen Systems wie folgt darstellen:

Vorleistungen kurzlebigeGüter

Absatz

Lagerhaltung

selbst erstellteAnlagen

Eigenverbrauch

ArbeitBodenKapital

Faktorleistungen

Produkt-

tions-

prozess

Input Output

Ökonomie und Ökologie

= ökonomisches System = ökologisches System

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Der volkswirtschaftliche Produktionsprozess nimmt seinen Ausgangspunktbei den einzelnen Produzenten im privaten Sektor (Haushalte, Unternehmen,Organisationen ohne Erwerbszweck) und im Staatssektor. Letztlich ist er dieZusammenfassung (Aggregation) aller einzelwirtschaftlichen Produktions-prozesse. Es ist daher sinnvoll, sich zunächst mit diesen einzelwirtschaftli-chen Produktionsprozessen zu beschäftigen, um dann in einem nächstenSchritt die gesamtwirtschaftliche Betrachtungsebene zu betreten. Wegen dergroßen Bedeutung des Unternehmenssektors in der Produktion ist es außer-dem sinnvoll, zunächst nur ein einzelnes Unternehmen in seinem Produkti-onsablauf zu betrachten und zu beschreiben, dabei aber bereits den volkswirt-schaftlichen Blickwinkel und die volkswirtschaftlich relevanten Fachbegriffebzw. Messgrößen zu verwenden.

Als Erhebungs- und Beschreibungsmethode bedient man sich in der Volks-wirtschaftslehre ebenso wie in der Betriebswirtschaftslehre eines Buchfüh-rungssystems, das die wechselseitigen Tauschbeziehungen abbilden will,daher nach dem Prinzip der doppelten Buchung vorgeht und die einzelnenBuchungsvorgänge bzw. Aktivitäten auf T-Konten erfasst.

Der Produktionsablauf lässt sich auf dem einzelwirtschaftlichen Produkti-onskonto eines Unternehmens (mit oder ohne eigene Rechtspersönlichkeit)wie folgt erfassen:

1.11 Wie setzt sich das einzelwirtschaftliche Produktions-konto eines Unternehmens auf der Kosten- und Ertragsseite zusammen?

Kosten

1. Käufe von Vorleistungenvon:– Sektoren im Inland– der übrigen Welt

(= Import)

1. Verkäufe von Vorleistungen an Sektoren im Inland

2. Verkäufe von Konsumgütern an private Haushalte im Inland

3. Verkäufe von Investitions- gütern an Sektoren im Inland

4. Verkäufe von Vorprodukten an Sektoren im Inland Produktions-

wert(Herstellungs-

preise bzw.-kosten)

5. Vorratsänderungen an eigenen Erzeugnissen (Halb- und Fertigerzeugnisse)

6. Selbst erstellte Anlagen

7. Verkäufe an die übrige Welt (= Export)

8. minus Produktions- und Importabgaben plus Subventionen

2. Abschreibungen

3. Nettowertschöpfung – Arbeitnehmerentgelte

Bruttowert-

schöpfung

– Betriebsüberschuss – Selbstständigen- einkommen

Erträge

Einzelwirtschaftliches Produktionskonto

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1 Volkswirtschaftliche Grundlagen und Begriffe

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Die einzelnen Positionen haben – sofern sie nicht bereits erläutert wurden oderauf dem Konto selbst erläutert werden – folgende begriffliche Bedeutung:

Vorleistungen Wert der nicht dauerhaften (kurzlebigen) Güter (Sachgüterund Dienstleistungen), die in der gleichen Periode wiederin der Produktion genutzt werden (z.B. Rohstoffe, Strom,Halbfabrikate, Transportleistungen). Vgl. auch Frage 1.6.

Vorprodukte In der gleichen Periode vom Käufer nicht genutzte Vorleis-tungen. Sie werden (ebenso wie die Vorratsänderungen aneigenen Erzeugnissen) als Lagerinvestitionen erfasst.

Abschreibungen Produktionsbedingter Verschleiß des Sachkapitalbestan-des in einer Periode, der in der Betriebsbuchführung aufder Kostenseite gebucht wird und von der angenomme-nen Nutzungsdauer und Nutzungsschnelligkeit (linearoder degressiv) abhängt. Vor dem Hintergrund derUmweltproblematik (vgl. Frage 1.10) ist wiederum kritischzu fragen, warum nicht auch die Nutzung des ökologi-schen, natürlichen Systems und dabei z.B. die Bodennut-zung durch Abschreibungen berücksichtigt wird. Offen-sichtlich wird üblicherweise davon ausgegangen, dass dieQuellen- und Senkenfunktion der Natur für den Produkti-onsprozess unerschöpflich sind.

Produktions- und Import-abgaben

Sie werden bei den Produzenten erhoben und sind einKostenfaktor (z.B. Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer,Tabaksteuer, Zölle). Sie werden auf die Verkaufspreiseüberwälzt („indirekte Steuern“) und sind daher in denHerstellungspreisen nicht enthalten.

Subventionen Unterstützungszahlungen an die Produzenten ohneGegenleistung. Sie stellen eine Kostenentlastung dar undreduzieren bei Weitergabe die Verkaufspreise. Sie sinddaher in den Herstellungspreisen noch enthalten.

Da die Netto-Steuerbelastung bei den einzelnen Produzen-ten durch unterschiedliche Steuer- bzw. Subventionssätzeunterschiedlich sein kann, wird bei der einzelwirtschaftli-chen Datenerfassung einheitlich in Herstellungspreisengerechnet. Erst bei der Zusammenfassung aller Produzen-ten im gesamtwirtschaftlichen Produktionskonto (sieheFrage 1.13) wird die gesamte Netto-Steuerbelastung wie-der in den Produktionswert hineingerechnet und dadurchzur durchschnittlichen Marktpreisbewertung übergegan-gen. Sofern Güter nicht verkauft wurden, werden sie mitHerstellungskosten bewertet (Herstellungspreise = Her-stellungskosten + Gewinnmarge).

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Investitionsgüter Vgl. auch Frage 1.6.Bei den Investitionsgütern sind folgende genauere Investi-tionsbegriffe zu unterscheiden:Bruttoinvestitionen = Sachanlagen (Bauten, Ausrüstun-gen, Nutztiere und Nutzpflanzungen) + ImmaterielleAnlagegüter (Computerprogramme, Urheberrechte etc.) +Vorprodukte und Vorratsänderungen (Lagerinvestitionen)+ Selbst erstellte AnlagenDie Bewertung der eigenen Lagerinvestitionen und selbsterstellten Anlagen erfolgt zu Herstellungskosten bzw. Ein-standspreisen.Nettoinvestitionen = Bruttoinvestitionen – AbschreibungenNettoinvestitionen verändern den Sachkapitalbestand undkönnen positiv, negativ oder null sein.Als Investor gilt volkswirtschaftlich nur derjenige, der dieEntscheidung zum Kauf eines Investitionsgutes trifft.

Arbeitnehmer-entgelte

Einkommen der Eigentümer des ProduktionsfaktorsArbeitskraft, die die Nutzung ihres Produktionsfaktors imProduktionsprozess den Unternehmen als Faktorkombinie-rern durch Vertrag (Kontrakt) gestattet und im Vorhinein alsGegenleistung Löhne und Gehälter als Kontrakteinkommenvereinbart und (z.B. zum Monatsende) erhalten haben.

Betriebs-überschuss/Selbstständigen-einkommen

Einkommen der Eigentümer der ProduktionsfaktorenBoden und Kapital. Sie werden – im Gegensatz zu denArbeitnehmerentgelten – erst am Ende des Wirtschaftsjahresim Nachhinein festgestellt und gelten daher als Residualein-kommen. Betriebsüberschüsse fallen bei den Unternehmenmit eigener Rechtspersönlichkeit, Selbstständigeneinkom-men bei den Unternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit(= private Haushalte) an (vgl. Frage 1.8). Betriebsüber-schuss/Selbstständigeneinkommen werden statistisch imGegensatz zu den Arbeitnehmerentgelten nicht direkt an derQuelle ermittelt, sondern durch Saldierung (gestrichelteLinie) gewonnen und sind daher mit einer entsprechendhohen Fehlerquote behaftet. Betriebsüberschuss/Selbststän-digeneinkommen werden bei der Datenerfassung nach demInländerkonzept (vgl. Frage 1.13) auch Unternehmens- undVermögenseinkommen genannt.

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