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206 Nachrichten Prof. Dr. med. Wilhelm K. Eickhoff vollendete sein 80. Lebensjahr Bereits bei der GrfindungsversammIung des Interna- tionalen Ringes der Jagdwissenschaftler am 16. Okto- ber 1954 in Dfisseldorf anl~iglich der Internationalen Ausstellung ,,Jagd- und Sportfischerei" war Prof. Dr. EmK~tOFV, der am 26. April 1989 seinen 80. Geburts- tag feierte, zugegen. Aber auch bei den weiteren Treffen in der Zeitspanne von 1957 in Aarhus bis 1981 in Trujillo und w~ihrend der ab 1978 regelm~iflig durchgefiihrten Zusammenkfinfte der Gruppe der Bundesrepublik Deutschland bereicherte er unsere Arbeit durch Vortr~ige, Diskussionsbeitr~ige und sein stets mittragendes Verhalten. WILHELM K. EICKNOrF, in Balve im Sauerland in Nordrhein-Westfalen geboren, entstammt dem l~ind- lichen westf~ilischen Raum, sein Vater war Jurist und Bfirgermeister, der Grot~vater bewirtschaftete einen groflen Bauernhof, und studierte an den Universit~iten Mfinster, K61n, Berlin und Mfin- chen Medizin, habilitlerte sich 1939 ffir das Fach Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, wurde t949 augerplanm~iffiger Professor an der UniversMt Mfinster, nach Wehrdienst und Dozententiitigkeit in Straflburg. Mit der Grfindung des Pathologischen Instituts in Duisburg im Jahre t949 wurde er zum Vater der freien privaten pathologischen Institute. Er leitete das tnstitut bis 1974. Im Mittetpunkt seiner Forschung standen die Allergie, Probleme der Schilddrfise und die K rankheiten des Lymphsystems. Material yon Wildtieren, so dem Schneehasen und dem Kaninchen, bezog er in seine Untersuchungen ein und berichtete darfiber im Kreis der Jagdwissenschaftler. Rund 80 wissenschaftliche Arbeiten lieferte das Institut, aus dem Kreis seiner Mitarbeiter gingen leitende Kranken- haus~rzte, Professoren und Ordinarien hervor. Der Jagd war Prof. Dr. EICKHOFFfrfih zugetan. Er war Revierp~ichter und fand in seiner Gattin eine stete Begleiterin. Seine Mitwirkung in der Deutschen sowie der Osterreichischen Wildgehege-Gesellschaft fiihrten zu Ehrenmitgliedschaften in diesen Organisationen. Wir gratulieren herzlich, verbunden mit allen guten Wfinschen ffir die weiteren Lebensjahre und dem Dank ffir das liebenswerte Wirken in unserer Gruppierung. ERHARD UECKERMANN Internationales Symposium fiber die Wildschafe der Welt des CIC in Prag vom 16. bis 20. Juni 1989 Ausgezeichnet vorbereitet yon Ing. J. LOCHMANN ffihrte die Kommission Grof~wild Europa/Asien (Pal~iarktische Region) unter dem Vorsitz yon Dr. Dr. H. PRmZ REUSS ein Internationales Symposium fiber die Wildschafe der Welt in Prag durch. Es ist das 2. Symposium fiber die Art, das wiederum in der Tschechoslowakei, dem Land mit dem sehr hohen Mufflonbestand yon fund 15 000 Stfick und weltbesten Widdern, stattfand. Die Bedeutung der Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit des Priisidenten des Interna- tionalen Jagdrates zur Erhaltung des Wildes, Dr. L. MusY, des Ehrengeneraladministrators F. EDMOND-BLANC und Generalsekret~ir W. TRENSE unterstrichen. Begrfil~t wurden die Teitnehmer yon dem Pr~isidenten des tschechoslowakischen Jagdverbandes Ing. R. JI- NARAK.

Internationales Symposium über die Wildschafe der Welt des CIC in Prag vom 16. bis 20. Juni 1989

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Page 1: Internationales Symposium über die Wildschafe der Welt des CIC in Prag vom 16. bis 20. Juni 1989

206 Nachrichten

Prof. Dr . med. Wilhelm K. Eickhoff vollendete sein 80. Lebensjahr

Bereits bei der GrfindungsversammIung des Interna- tionalen Ringes der Jagdwissenschaftler am 16. Okto- ber 1954 in Dfisseldorf anl~iglich der Internationalen Ausstellung ,,Jagd- und Sportfischerei" war Prof. Dr. EmK~tOFV, der am 26. April 1989 seinen 80. Geburts- tag feierte, zugegen. Aber auch bei den weiteren Treffen in der Zeitspanne von 1957 in Aarhus bis 1981 in Trujillo und w~ihrend der ab 1978 regelm~iflig durchgefiihrten Zusammenkfinfte der Gruppe der Bundesrepublik Deutschland bereicherte er unsere Arbeit durch Vortr~ige, Diskussionsbeitr~ige und sein stets mittragendes Verhalten.

WILHELM K. EICKNOrF, in Balve im Sauerland in Nordrhein-Westfalen geboren, entstammt dem l~ind- lichen westf~ilischen Raum, sein Vater war Jurist und Bfirgermeister, der Grot~vater bewirtschaftete einen

groflen Bauernhof, und studierte an den Universit~iten Mfinster, K61n, Berlin und Mfin- chen Medizin, habilitlerte sich 1939 ffir das Fach Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, wurde t949 augerplanm~iffiger Professor an der UniversMt Mfinster, nach Wehrdienst und Dozententiitigkeit in Straflburg. Mit der Grfindung des Pathologischen Instituts in Duisburg im Jahre t949 wurde er zum Vater der freien privaten pathologischen Institute. Er leitete das tnstitut bis 1974. Im Mittetpunkt seiner Forschung standen die Allergie, Probleme der Schilddrfise und die K rankheiten des Lymphsystems. Material yon Wildtieren, so dem Schneehasen und dem Kaninchen, bezog er in seine Untersuchungen ein und berichtete darfiber im Kreis der Jagdwissenschaftler. Rund 80 wissenschaftliche Arbeiten lieferte das Institut, aus dem Kreis seiner Mitarbeiter gingen leitende Kranken- haus~rzte, Professoren und Ordinarien hervor.

Der Jagd war Prof. Dr. EICKHOFF frfih zugetan. Er war Revierp~ichter und fand in seiner Gattin eine stete Begleiterin. Seine Mitwirkung in der Deutschen sowie der Osterreichischen Wildgehege-Gesellschaft fiihrten zu Ehrenmitgliedschaften in diesen Organisationen.

Wir gratulieren herzlich, verbunden mit allen guten Wfinschen ffir die weiteren Lebensjahre und dem Dank ffir das liebenswerte Wirken in unserer Gruppierung.

ERHARD UECKERMANN

In ternat ionales Sympos ium fiber die Wildschafe der Welt des C I C in Prag v o m 16. bis 20. Juni 1989

Ausgezeichnet vorbereitet yon Ing. J. LOCHMANN ffihrte die Kommission Grof~wild Europa/Asien (Pal~iarktische Region) unter dem Vorsitz yon Dr. Dr. H. PRmZ REUSS ein Internationales Symposium fiber die Wildschafe der Welt in Prag durch. Es ist das 2. Symposium fiber die Art, das wiederum in der Tschechoslowakei, dem Land mit dem sehr hohen Mufflonbestand yon fund 15 000 Stfick und weltbesten Widdern, stattfand. Die Bedeutung der Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit des Priisidenten des Interna- tionalen Jagdrates zur Erhaltung des Wildes, Dr. L. MusY, des Ehrengeneraladministrators F. EDMOND-BLANC und Generalsekret~ir W. TRENSE unterstrichen. Begrfil~t wurden die Teitnehmer yon dem Pr~isidenten des tschechoslowakischen Jagdverbandes Ing. R. JI- NARAK.

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Nachrichten 207

Am 17. und 18. Juni 1989 wurden zu den Themenbereichen Argali (Ovis ammon), Urial (Ovis orientalis), Big Horn (Ovis canadensis), Thin Horn (Ovis dalli) und Europ~ii- sches Mufflon (Ovis ammon musimon) Referate entgegengenommen, wobei die Berichter- stattung zum Europ~iischen Mufflon besonders eingehend war. Eine Aufteilung der Aussagen in Bewirtschaftung, Troph~ien, Biologie des Muffelwildes, Genetik des Muffel- witdes, veterin~irmedizinische Aspekte und Wildschaden erfolgte.

Die Vortragsthemen und die Referenten werden nachstehend angefiihrt.

GEIST, V. (USA): Taxonomie Ovis ammon/Argal. KRuv~, J. (Polen): Naturschutzgebiet Khuntsyrh in der Mongolei. DROZD, L. (Polen): Populationsfunktion der Argalis in dem Naturschutzgebiet Khunt-

syrh. VALDEZ, R. (USA). Status der Mufflonformen in Asien. KRAUSMANN, P. (USA): Verbreitung und Erhaltungsmat~nahmen der Big Horn Schafe. HoErs, M. (Kanada): Verbreitung, Best~inde und Bewirtschaftung vom Dallschaf (ver-

lesen). JIRKOVSKY, V. (CSSR): Erfahrungen mit der Muffelwildhaltung in Gehegen. ZABLOUDIL, F. (CSSR): Muffelwildhaltung in Gehegen. MLCOUSEI(, I. (CSSR): Muffelwildhaltung in den Regierevieren des nordm~ihrischen

Bezirkes. ZALOHOVA, Z. (CSSR): Geziettes Aussetzen von Muffelwild in der CSSR in den Revieren

der Jagdgesellschaften in den Jahren 1980 bis 1987. TOt~C~E, F. (Bundesrepubtik Deutschland): Ober die Entstehungsgeschichte des Muffel-

wildes auf den tyrrhenischen Inseln Korsika und Sardinien. TOMICZEK, H. (Osterreich): Das Muffelwild in Osterreich. HANZAL, W. (CSSR): Erfahrungen mit der Akklimatisierung des Muffelwildes in den

m~ihrischen Bezirken. PENEV, G. (Bulgarien). Eingew6hnung des MuffelwiIdes in Bulgarien. PIoDI, M. (Italien): Das Muffelwild in Italien. Dust~x, D. (Frankreich): Das Muffelwild in Frankreich. UECX~RMANN, E. (Bundesrepublik Deutschland): Abgrenzung yon Muffelwildvorkom-

men im Rahmen des Konzeptes der jagdlichen Raumordnung. EGRT, J. (CSSR): Die Wege zu den st~irksten Troph~ien. LOCHMANN, J. (CSSR): Auslesemat~nahmen beim Muffelwild. HROMAS, J. (CSSR): Qualit~itsprobleme der Muffelwildtroph~ien. HEROLDOVA, M. (CSSR): Nahrung des Mufflons in der Bouzov-Gegend im Winter und

seine Nahrungskonkurrenz mit dem Sika. CISLEROVA, E. (CSSR): Die Reproduktion des Muffelwildes. HUSAX, F. (CSSR): Die K6rperentwicklung des Muffelwitdes. VISNA~, J.; FOR~T3EK, P. (CSSR): Muffelwildhaltung im Forstbetrieb Zidlochovice -

Genese und Charakteristik der gegenw~irtig st~irksten Population der Welt. TOMICZEK, H. (Osterreich): Bemerkungen zur Physiologie des Muffelwildes. STRATIL, A.; BOBAK, P. (CSSR): Die biochemische Genetik des Mufflons, Vergleich mit

dem Schaf. MACHA, Z. (CSSR): Das Kreuzen mehrerer Muffelwildstiimme und erzielte Ergebnisse. BUKOVJAN, K. (CSSR): Informative Ergebnisse der biochemischen Blutplasmaparameter

der erlegten Muffelwidder. CHROUST, K. (CSSR): Bek/impfung von HeIminthiasen bei Muffelwild. MACEK, D. (CSSR): Immobilisierung des Muffelwildes. WOLF, R. (CSSR): Durch Muffelwild verursachte Wildsch~iden an Waldbest~inden.

Die 10I Vertreter aus 18 L~indern beschlossen, eine Weltkarte fiir die Verbreitung des Muffelwildes und Festlegung der Arten und Unterarten in diesen Bereichen zu erstelten.

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Abb. 1. Vortragender Prof. Dr. GEIST, USA, daneben Generalsekret~.r TRENSE, Ge- neraladministrator ehrenhal- ber EDMOND-BLANC, Pr~isi- dent Dr. Missy, Dr. Dr. PRINZ REUSS

Abb. 2. Teilnehmer und Ex- perten, v. li. n. re.: K. WHi- TEHEAD, Dr. Dr. PRINZ REUSS, Dr. UECKERMANN~ Dr. TOMICZEK, Dr. TORCKE, J. BERG, P. KRAUSMAN, R. VALDEZ, Dr. MusY (Photos: ANNELIESE UECKERMANN)

Eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz von N. FRANCO, Spanien, wurde gebildet. Unterbunden werden soil eine Faunenverf~ilschung dutch Einbfirgerung von Wildschafen, unter ande- rem in Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika. In seinem Grundsatzreferat stelite F. TORCKE heraus, daf~ w~ihrend der Zwischeneiszeiten Witdschafe in Europa nicht nachzuweisen sind. Die Mufflonvorkommen in Korsika und Sardinien gehen offenbar auf aus Persien verbrachte Wildschafe zuriick. Der Gesamtbestand des Muffelwildes in Europa wird auf etwa 60 000 gesch~itzt. Genetischen Untersuchungen soil ffir die Zukunft Vorrang mit dem Ziel gegeben werden, die Verbindung zu den L~indern aufzunehmen.

Im Anschlutg an die Arbeitssitzung waren am 19. und 20. Juni 1989 Exkursionen zu dem Gehege mit Muffelwild und Damwild Brezka, zum Schlof~ Konopiste, zum Schlo8 Vlasim und dem Waffenmuseum der Firma Sellier und Bellot und schliefflich die Besichti- gung emissionsgesch~idigter W~ilder bei Litvinov vorgesehen.

Erstellt wird ffir das Symposium ein Bericht, der die Vortr~ige in Englisch, Franz6sisch und Deutsch, alle tschechischen Vortr~ige werden in Deutsch erscheinen, enthiitt, jeweils mit Zusammenfassungen in einer der genannten Sprachen. Verantwortiich ffir die Gestal- tung des Symposium-Bandes ist Dr. SUSANNE LINN. Der Band wird in der 2. Jahresh~itfte

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1989 fiber den Internationalen Jagdrat zur Erhaltung des Wildes, 15 rue de T~h6ran, F- 7508 Paris, zu beziehen sein. E. UEC~ERMANN

Internationales Schwarzwildsymposium in Zielonka, Polen, in der Zeit vom 27.-30. Juni 1989

Der Initiative von Prof. Dr. FRtlZlNSKI ist es zu verdanken, dai~ in der Zeit vom 27. bis 30. Juni 1989 in Zielonka, etwa 25 km nordwesttich von Posen gelegen, in dem dortigen Versuchsforstamt der Forstlichen Fakult~it der Landwirtschaftlichen Universit~it Posen ein Schwarzwildsymposium stattfinden konnte. Prof. Dr. FRuZINSr~I hatte in seiner Eigen- schaft als Inhaber des Lehrstuhles ffir Jagdwirtschaft an der Landwirtschaftiichen Universi- tat eingeladen. Der Versuchsbereich Zielonka steht zugleich auch dem Lehrstuhl ftir Jagdwirtschaft ffir Untersuchungen zur Verf~gung.

Anwesend waren Wissenschaftler aus Bulgarien (2), der Bundesrepublik Deutschland (3), Groi~britannien (1), Polen (12), der Sowjetunion (6) und der Tschechoslowakei (2).

Die Vortr~ige enthielten umfassende Aussagen zur Situation des Schwarzwildes ffir den engeren mittel- und osteurop~iischen Raum, der durch die Teilnehmerstaaten repr~isentiert wurde, wobei insbesondere ftir die an Polen angrenzenden Republiken der Sowjetunion durch Vertreter aus Weif~rul~land, Litauen und Lettland interessante Angaben tibermittelt wurden. Eine Zunahme des Schwarzwildes ist allenthalben festzustellen. So lag beispiels- weise die Strecke in Polen 1980 fiber 80 000, ffir Litauen wurde eine Strecke von 25 000 genannt und ffir Bulgarien eine Bestandszunahme von 1983 bis 1988 von 32 000 auf 46 000.

Einen breiten Raum nahmen bei den Aussagen Untersuchungsergebnisse zur Nahrung des Schwarzwildes in Hinblick auf die Belastung der landwirtschaftlichen Fl~ichen ein. Aufschluf~reich sind beispielsweise die von DUBAS ermittelten Prozentwerte fiir den Anteil

Teilnehmer an dem Symposium, 8. v. re. Prof. Dr. FRUZINSKI, Veranstalter des Treffens (Photo: ANNELIESE UECKERMANN)