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Monatsschrift Kinderheilkunde 10•2001 | 1045 Die Diagnostik konnataler Herzvitien hat durch die Entwicklung der bildgebenden Verfahren ein sehr hohes Maß an Genauig- keit erreicht. In vielen Fällen ist die Konse- quenz nicht mehr eine Herzoperation über eine Thorakotomie, sondern die interventio- nelle Korrektur des Defektes. Die Erfahrun- gen mit diesen Techniken sind inzwischen so umfangreich, dass es möglich ist, Indikatio- nen zu definieren und Risiken und Prognose präzise anzugeben. Prüfen Sie, wie weit Sie auf diesem Gebiet dem Fortschritt gefolgt sind. Hinweis: Von den angebotenen Antworten kann eine, können mehrere oder alle richtig oder falsch sein. Frage 1 Folgende Aussagen über die kongenita- le valvuläre Pulmonalstenose sind kor- rekt mit Ausnahme von A Unabhängig vom Alter ist die Ballon- valvuloplastie die Therapie der Wahl B Als Indikation gilt ein Peak-to-Peak- Gradient zwischen rechtem Ventrikel und Arteria pulmonalis von > als 30 mmHg C Bei 10 % ist eine zweite Dilatation erforderlich D In 5% muss eine chirurgische Inter- vention erfolgen Frage 2 Die Ballondilatation der peripheren Pul- monalstenose hat eine Erfolgsrate von A 10–20% B 30–40% C 35–64% D über 70 % Frage 3 Folgende Aussagen über die Aortenisth- musstenose sind korrekt mit Ausnahme von A Der Druckgradient kann bei 65–90% erfolgreich beseitigt werden B Die Komplikationsrate beträgt 10–15% C Die Letalität liegt um 1% D Die Inzidenz der Reststenosen im Langzeitverlauf beträgt bei Neuge- borenen 30–40% Frage 4 Folgende Aussagen über den persistie- renden Ductus arteriosus Botalli sind korrekt mit Ausnahme von A Die Indikation zum Verschluss ist gegeben, wenn der PDA eine hämo- dynamische Bedeutung hat B Ein kleiner, auskultatorisch nach- weisbarer, aber hämodynamisch unbedeutender PDA bedeutet auch kein erhöhtes Endokarditisrisiko C Interventionelle Verschlusstechniken habe eine Erfolgsquote von über 90% D Eine mögliche Nebenwirkung besteht in der Embolisation des Fremdmaterials Frage 5 Der interventionelle Verschluss von Vor- hofseptumdefekten ist kontraindiziert A Beim Vorliegen einer Kugelzellanä- mie B Bei partiell fehleinmündenden Lun- genvenen C Bei Vorhofseptumdefekten vom Primumtyp D Wenn der Septumrandsaum weniger als 4 mm beträgt Frage 6 Folgende Aussagen über Radiofrequenz- Katheterablation sind korrekt mit Aus- nahme von A Antiarrhythmische Medikamente müssen vorher abgesetzt werden B Die Behandlung kann tagesklinisch erfolgen C Die Untersuchung erfolgt überwie- gend in tiefer Sedierung D Zum Schutz vor Embolien und Thrombosen wird eine Low-dose- Heparinisierung durchgeführt Frage 7 Die häufigste Indikation für elektro- physiologische Untersuchungen und Radiofrequenz-Katheterablationen bei Kindern sind A Akzessorische Leitungsbahnen B AV-Knoten-Reentry-Tachykardien C Ektope atriale Tachykardien D Ventrikuläre Tachykardien Auflösung und Kommentar der Fragen auf Seite 1077 Weiterbildungskatalog Monatsschr Kinderheilkd 2001 · 149:1045 © Springer-Verlag 2001 Ch. Rieger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum der Ruhr-Universität, Bochum Interventionelle Kardiologie Trainingsprogramm für die Weiterbildung zum Kinderarzt Prof. Dr. Ch. Rieger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin St. Josef-Hospital Alexandrinenstraße 5, 44791 Bochum

Interventionelle Kardiologie Trainingsprogramm für die Weiterbildung zum Kinderarzt

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Monatsschrift Kinderheilkunde 10•2001 | 1045

Die Diagnostik konnataler Herzvitien hat

durch die Entwicklung der bildgebenden

Verfahren ein sehr hohes Maß an Genauig-

keit erreicht. In vielen Fällen ist die Konse-

quenz nicht mehr eine Herzoperation über

eine Thorakotomie, sondern die interventio-

nelle Korrektur des Defektes. Die Erfahrun-

gen mit diesen Techniken sind inzwischen so

umfangreich, dass es möglich ist, Indikatio-

nen zu definieren und Risiken und Prognose

präzise anzugeben. Prüfen Sie, wie weit Sie

auf diesem Gebiet dem Fortschritt gefolgt

sind.

Hinweis: Von den angebotenen Antworten

kann eine, können mehrere oder alle richtig

oder falsch sein.

Frage 1

Folgende Aussagen über die kongenita-le valvuläre Pulmonalstenose sind kor-rekt mit Ausnahme vonA Unabhängig vom Alter ist die Ballon-

valvuloplastie die Therapie der WahlB Als Indikation gilt ein Peak-to-Peak-

Gradient zwischen rechtem Ventrikelund Arteria pulmonalis von > als 30mmHg

C Bei 10 % ist eine zweite Dilatationerforderlich

D In 5% muss eine chirurgische Inter-vention erfolgen

Frage 2

Die Ballondilatation der peripheren Pul-monalstenose hat eine Erfolgsrate vonA 10–20%B 30–40%C 35–64%D über 70 %

Frage 3

Folgende Aussagen über die Aortenisth-musstenose sind korrekt mit AusnahmevonA Der Druckgradient kann bei 65–90%

erfolgreich beseitigt werdenB Die Komplikationsrate beträgt

10–15%C Die Letalität liegt um 1%D Die Inzidenz der Reststenosen im

Langzeitverlauf beträgt bei Neuge-borenen 30–40%

Frage 4

Folgende Aussagen über den persistie-renden Ductus arteriosus Botalli sindkorrekt mit Ausnahme vonA Die Indikation zum Verschluss ist

gegeben, wenn der PDA eine hämo-dynamische Bedeutung hat

B Ein kleiner, auskultatorisch nach-weisbarer, aber hämodynamischunbedeutender PDA bedeutet auchkein erhöhtes Endokarditisrisiko

C Interventionelle Verschlusstechnikenhabe eine Erfolgsquote von über90%

D Eine mögliche Nebenwirkungbesteht in der Embolisation desFremdmaterials

Frage 5

Der interventionelle Verschluss von Vor-hofseptumdefekten ist kontraindiziertA Beim Vorliegen einer Kugelzellanä-

mieB Bei partiell fehleinmündenden Lun-

genvenenC Bei Vorhofseptumdefekten vom

Primumtyp

D Wenn der Septumrandsaum wenigerals 4 mm beträgt

Frage 6

Folgende Aussagen über Radiofrequenz-Katheterablation sind korrekt mit Aus-nahme vonA Antiarrhythmische Medikamente

müssen vorher abgesetzt werdenB Die Behandlung kann tagesklinisch

erfolgenC Die Untersuchung erfolgt überwie-

gend in tiefer SedierungD Zum Schutz vor Embolien und

Thrombosen wird eine Low-dose-Heparinisierung durchgeführt

Frage 7

Die häufigste Indikation für elektro-physiologische Untersuchungen undRadiofrequenz-Katheterablationen beiKindern sindA Akzessorische LeitungsbahnenB AV-Knoten-Reentry-TachykardienC Ektope atriale TachykardienD Ventrikuläre Tachykardien

Auflösung und Kommentar der Fragenauf Seite 1077

WeiterbildungskatalogMonatsschr Kinderheilkd2001 · 149:1045 © Springer-Verlag 2001

Ch. Rieger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum der Ruhr-Universität, Bochum

Interventionelle KardiologieTrainingsprogramm für die Weiterbildungzum Kinderarzt

Prof. Dr. Ch. RiegerKlinik für Kinder- und Jugendmedizin

St. Josef-Hospital

Alexandrinenstraße 5, 44791 Bochum