81
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Jahrbuch 2012 Die deutsche Versicherungswirtschaft

Jahrbuch 2012: Die deutsche Versicherungswirtschaft - gdv… · – Private Unfallversicherung – Rechtsschutzversicherung – Sachversicherung – Transport- und Luftfahrt-versicherung

Embed Size (px)

Citation preview

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.

Jahrbuch 2012Die deutsche Versicherungswirtschaft

06 Die Versicherungswirt- schaft in Deutschland

07 Einleitung

09 Versicherungsschutz in den

privaten Haushalten

11 Versicherungsschutz für

Industrie und Gewerbe

12 Wettbewerb in der

Versicherungswirtschaft

13 InternationaleVerflechtung

der Versicherungswirtschaft

14 Kapitalanlagen und

Kapitalmärkte

18 Die Versicherungswirtschaft

als Arbeitgeber

24 Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -arten

25 Überblick

28 Lebensversicherung, Pensions-

kassen und Pensionsfonds

38 Private Krankenversicherung

42 Schaden-/Unfallversicherung

– Kraftfahrtversicherung

–AllgemeineHaftpflicht-

versicherung

– Private Unfallversicherung

– Rechtsschutzversicherung

– Sachversicherung

– Transport- und Luftfahrt-

versicherung

– Kreditversicherung

– Nuklearversicherung

– Insolvenzsicherung

69 Rückversicherung

72 Der GDV und seine Mitglieder

75 Gremien

76 Organigramm

Jahrbuch 2012 Inhaltsverzeichnis

04 Auf einen Blick

05 Ein Wort zuvor

77 Verzeichnis der Tabellen und Grafiken

Beruflicher EinstiegDie Versicherungsbranche hat 21 735 Menschen denberuflichen Einstieg ermöglicht, davon 15 488Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen.(mehr)

457 MillionenVersicherungsverträge –Vorsorge und Risikoschutzin DeutschlandAuch in 2011 stieg die Gesamtzahl derVersicherungsverträge in Deutschland wieder.(mehr)

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

2012 war erneut ein herausforderndes Jahr für die Versicherer. Von den zentralen Themen dieses Jahresmöchten wir hier zwei besonders hervorheben: Im fünften Jahr der Finanz-­ und Schuldenkrise leiden dieKapitalmärkte nach wie vor unter hoher Volatilität bei gleichzeitig anhaltenden Niedrigzinsen. (mehr)

3

Home / Versicherungswirtschaft 2012 auf einen Blick

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Versicherungswirtschaft 2012 auf einen Blick

2012geschätzt*

2011

* Stand: 9.11. 2012, neuere Zahlen stehen im April 2013 unter www.gdv.de zur Verfügung. gebuchte Bruttobeiträge der GDV-­Mitglieder (ohne Auslands-­ und in Rückdeckung übernommenes Geschäft, aber einschl. gewerblichesGeschäft, ohne Einmalbeiträge aus der RfB bei der Lebens-­ und Krankenversicherung), entspricht über 95 Prozent des Gesamtmarktes gebuchte Bruttobeiträge der Erstversicherer in Relation zum Bruttoinlandsprodukt Lebens-­ und Private Krankenversicherung: nur ausgezahlte Leistungen inkl. Pensionskassen und Pensionsfonds sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei Erst-­ und Rückversicherern und im Versicherungsvermittlergewerbe Stand 2011 am Jahresende, Stand 2012 am 30.9. einschließlich Rückversicherer, ohne Pensionskassen und Pensionsfonds ab 2010 inklusive Luft-­ und Raumfahrtversicherung

Beitragsaufkommen GDV-­Mitglieder Milliarden Euro 180,7 178,1

Beitragszunahme Prozent 1,5 -­ 0,4

Versicherungsdurchdringung Prozent 6,81 6,93

Beiträge der Privathaushalte Milliarden Euro 160,2 158,3

Beitragszahlung je Einwohner Euro 1 957 1 934

Lebensversicherung/Altersvorsorge Euro 1 053 1 061

Private Krankenversicherung Euro 439 424

Schaden-­/Unfallversicherung Euro 467 450

Versicherungsleistungen (GDV-­Mitglieder) Milliarden Euro 144,4 151,6

Lebensversicherung Milliarden Euro 75,0 85,0

Private Krankenversicherung Milliarden Euro 23,9 22,8

Kraftfahrtversicherung Milliarden Euro 20,6 20,4

Versicherungsverträge und -­risiken Millionen 458 457

Erwerbstätige insgesamt in der Versicherungswirtschaft in Tausend 555,8 558,2

davon abhängig Beschäftigte in Tausend 301,2 300,4

davon selbst. Versicherungsvermittler/-­berater in Tausend 254,6 257,8

Abhängig Beschäftigte in Versicherungsunternehmen in Tausend 215,9 215,5

Kapitalanlagebestand Milliarden Euro 1 325 1 285

Größte Versicherungszweige nach dem gebuchten Beitragsaufkommen(GDV-­Mitgliedsunternehmen)

Lebensversicherung Milliarden Euro 86,2 86,8

Private Krankenversicherung Milliarden Euro 35,9 34,7

Kraftfahrtversicherung Milliarden Euro 22,0 20,9

Allgemeine Haftpflichtversicherung Milliarden Euro 7,1 6,9

Private Unfallversicherung Milliarden Euro 6,5 6,5

Wohngebäudeversicherung Milliarden Euro 5,2 5,0

Rechtsschutzversicherung Milliarden Euro 3,4 3,3

Hausratversicherung Milliarden Euro 2,7 2,7

Transport-­ und Luftfahrtversicherung Milliarden Euro 1,9 1,8

1

2

3

4

5

6

7

8

1

2

3

4

5

6

7

8

4

Home / Ein Wort zuvor

Rolf-­Peter HoenenPräsident

Dr. Frank von FürstenwerthVorsitzender derHauptgeschäftsführung

Rolf-­Peter HoenenPräsident

Dr. Frank von FürstenwerthVorsitzender derHauptgeschäftsführung

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Ein Wort zuvor2012 war erneut ein herausforderndes Jahr für die Versicherer. Von denzentralen Themen dieses Jahres möchten wir hier zwei besondershervorheben:

Im fünften Jahr der Finanz-­ und Schuldenkrise leiden die Kapitalmärkte nachwie vor unter hoher Volatilität bei gleichzeitig anhaltenden Niedrigzinsen. Vorallem die Lebensversicherer stellt das schwierige Kapitalmarktumfeld vor dieHerausforderung, die Folgen der Niedrigzinspolitik für ihre Versichertenbestmöglich zu mildern und private Altersvorsorge weiterhin attraktiv undlohnenswert zu gestalten. Dies ist dank ihrer konservativen und langfristigenKapitalanlagestrategie und ihres ausgeklügelten Risikomanagements bishergut gelungen. Damit dies auch für die Zukunft gilt, ist eine Rückkehr zu stabilenFinanzmärkten erforderlich. Dazu müssen die Staatshaushalte weiterkonsequent konsolidiert und die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Euroländerverbessert werden.

Daneben bleibt der Klimawandel eines der drängendsten Probleme unsererZeit. Auch in Deutschland häufen sich Wetterextreme wieÜberschwemmungen durch Hochwasser und Starkregen. Mit inzwischen vierBundesländern führt die Versicherungswirtschaft gemeinsam Kampagnen zurAufklärung der Bevölkerung über den richtigen Naturgefahrenschutz durch.Kampagnen mit weiteren Bundesländern sollen folgen.

5

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland

München weiterhinvor Kölnund HamburgMünchen ist größterVersicherungsstandort,gemessen an densozialversicherungspflichtigBeschäftigten. (mehr)

hatten die deutschen Versicherer Ende2011 am Kapitalmarkt angelegt. ImVergleich zu 1990 hat sich die Summefast vervierfacht. (mehr)

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Ohne Versicherungsschutz ist eine moderne Gesellschaft oder eine entwickelte Volkswirtschaft kaumdenkbar. Mit 457 Millionen Verträgen übernehmen die deutschen Versicherer Risiken im Alltag nahezujeden Bürgers und Unternehmens. Privater Versicherungsschutz ist ein integraler Bestandteil der sozialenSicherung der privaten Haushalte und Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Aktivität und wirtschaftlichenFortschritt. (mehr)

6

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland / Einleitung

EinleitungOhne Versicherungsschutz ist eine moderne Gesellschaft oder eine entwickelte Volkswirtschaft kaumdenkbar. Mit 457 Millionen Verträgen übernehmen die deutschen Versicherer Risiken im Alltag nahezujeden Bürgers und Unternehmens. Privater Versicherungsschutz ist ein integraler Bestandteil der sozialenSicherung der privaten Haushalte und Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Aktivität und wirtschaftlichenFortschritt.

In ihrer Rolle als Wissensträger in der Risikobewertung ist die Versicherungswirtschaft zudem einwesentlicher Impulsgeber für sachgerechte Entscheidungen im Umgang mit Risiken, etwa im Hinblick aufden Klimawandel. Die deutschen Versicherer sind wichtige Kapitalgeber für langfristige Investitionen inArbeitsplätze, öffentliche Infrastruktur und Wohnraum. Damit übernimmt die Versicherungswirtschaft einezentrale Funktion für Wirtschaft und Gesellschaft.

Bestand an Verträgen

ab 2005 einschließlich der in die Statistik des GDV einbezogenen Pensionskassen und Pensionsfonds, bis 1994 Tarifversicherte (geschätzt);; ab 1995 Risiken einschließlich Krankheitsvollversicherung, Pflegepflichtversicherung, Zusatzversicherungund Auslandsreisekrankenversicherung;; ab 2000 sowie ab 2005 neue Zählung (veränderte Abgrenzungen), nicht mit den Vorjahrenvergleichbar, inländisches Direktgeschäft;; ohne Nuklear-­ und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung;; bis 2000 ohne Transportversicherung;; bis 2007ohne Kredit-­, Kautions-­, Vertrauensschadenversicherung;; bis 2009 ohne Luftfahrt-­, Luft-­ und Raumfahrzeughaftpflichtversicherung, Anzahl der Risiken, bis 1995 einschließlich Mitversicherungsgeschäft, ab 2007 geänderte Zählweise bei Gruppen-­/Sammelverträgen – Quelle: GDV;; PKV-­Verband;; BaFin.

Jahr 1980 1990 1995 2000 2005 2008 2009 2010 2011 2011/2010

Anzahl in Mio. in Prozent

Lebensversicherung 65,8 72,4 81,1 87,6 96,9 96,3 95,1 94,2 93,6 -­ 0,7

Private Krankenversicherung 24,1 32,7 52,0 47,8 53,7 64,2 65,7 67,3 67,5 0,3

Schaden-­ und Unfallversicherung 157,8 200,3 242,8 262,1 274,7 286,2 289,4 293,2 295,8 0,9

davon

Kraftfahrtversicherung 61,9 75,5 92,1 97,2 99,1 101,9 103,5 105,1 106,6 1,4

Sachversicherungszweige 47,7 57,8 66,2 67,4 67,4 67,9 68,3 69,9 69,9 0,1

Allgemeine Haftpflichtversicherung 21,9 28,0 35,0 37,8 41,8 43,5 43,2 43,8 44,2 1,1

Private Unfallversicherung 14,8 21,5 28,2 29,1 29,2 28,4 28,0 27,3 27,3 -­ 0,1

Rechtsschutzversicherung 11,0 15,3 18,7 19,3 19,5 20,6 20,6 20,9 21,1 0,8

insgesamt 247,6 305,4 375,9 397,5 425,3 446,7 450,2 454,7 456,9 0,5

Die Rolle der Versicherungswirtschaft drückt sich auch in der Relation des Prämienaufkommens zumBruttoinlandsprodukt – der sogenannten Versicherungsdurchdringung – aus. In den letzten Jahrenentsprachen die Beitragseinnahmen der Versicherer ca. 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. NochAnfang der 60er Jahre hatten die Beitragseinnahmen nur knapp 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktsausgemacht. Hier zeigt sich, dass die Bedeutung von privatem Versicherungsschutz in Deutschland überdie letzten Jahrzehnte deutlich zugenommen hat.

1

2

3

4

5

6

1

2

3

4

5

6

7

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Versicherung in der GesamtwirtschaftInländische Versicherungsbeiträge je Einwohner sowie in Relation zum Bruttoinlandsprodukt;; ab 1991 einschließlich neue Bundesländer

Jahr Versicherungsdichte EUR¹

Versicherungsdurchdringung in Prozent²

¹ gebuchte Bruttobeiträge der Erstversicherer (einschl. der industriellen und gewerblichen Versicherungen)in Relation zu den Einwohnern² gebuchte Bruttobeiträge der Erstversicherer in Relation zum Bruttoinlandsprodukt – Quelle: GDV

1960 80 2,91

1970 224 3,79

1980 584 4,57

1991 989 5,17

1998 1 471 6,16

1999 1 550 6,37

2000 1 597 6,41

2001 1 639 6,43

2002 1 708 6,61

2003 1 790 6,88

2004 1 844 6,93

2005 1 916 7,10

2006 1 967 7,00

2007 1 982 6,71

2008 2 006 6,65

2009 2 096 7,22

2010 2 188 7,22

2011 2 176 6,93

8

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland / Versicherungsschutz in den privaten Haushalten

Versicherungsschutz in den privaten HaushaltenPrivate Haushalte und Unternehmen sind in ihrem Alltag einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Deshalbbietet die Versicherungswirtschaft viele unterschiedliche Produkte und Lösungen an. Die Bandbreite derangebotenen Versicherungen reicht dabei von Verträgen zur Altersvorsorge und zur Absicherungpersonenbezogener Risiken wie vorzeitiger Tod und Berufsunfähigkeit über die Versicherung vonSachschäden, beispielsweise an Gebäuden und Hausrat, bis hin zur Versicherung von Haftpflichtfällen, z.B. aus selbstverschuldeten Verkehrsunfällen. Die Menschen können so ihr Hab und Gut ebenso wie sichselbst und ihre Familie absichern. Genauso wie Netzwerke in Familie, Freundeskreis und Nachbarschaftoder die staatlichen Sicherungssysteme gehört privater Versicherungsschutz in der sozialenMarktwirtschaft zu den Kernpfeilern der sozialen Sicherung.

Der Versicherungsbedarf eines Haushalts ist dabei sehr individuell und hängt beispielsweise von seinerZusammensetzung, dem Alter der Personen, dem Einkommen und der genauen Lebenssituation ab –aber auch von individuellen Präferenzen und der jeweiligen Mentalität. Für die allermeisten Haushaltedürfte es sinnvoll sein, diejenigen Risiken abzusichern, die die finanzielle Existenz bedrohen können. Einsolcher Fall kann z. B. eintreten, wenn das Familieneinkommen eines Alleinverdieners durch Tod oderBerufsunfähigkeit wegfällt, wenn man gegenüber Dritten für einen selbstverschuldeten Verkehrsunfallhaften muss oder wenn das eigene Haus durch schwere Wetterereignisse großen Schaden nimmt. Geradebei diesen existenziellen Risiken sind viele Menschen nicht ausreichend abgesichert – wie zum BeispielFamilien mit Kindern, die keinen Versicherungsschutz für den Todesfall des Hauptverdieners bzw. derHauptverdienerin haben. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Menschen verzichtet auch noch immer auf eineprivate Haftpflichtversicherung, obwohl bereits ein Verkehrsunfall, den man als Fußgänger oder Radfahrerverursacht und bei dem Dritte schwer geschädigt werden, die finanzielle Existenz kosten kann. EineElementarschadenversicherung, die Wohngebäude vor den Folgen von Starkregen, Überschwemmungenoder Schneedruck schützt, besitzen gerade einmal 30 Prozent der Wohneigentümer. Dabei haben dieseRisiken im Zuge des Klimawandels an Bedeutung gewonnen. Über den Bereich der Existenzsicherunghinaus sind pauschale Aussagen zum angemessenen Versicherungsschutz der privaten Haushaltedagegen kaum möglich – entscheidend ist hier die individuelle Betrachtung. Letztlich muss sich jederEinzelne fragen, welche seiner Risiken er versichern möchte und welche Risiken er selbst tragen kann undwill. Versicherungsvermittler und -­berater unterstützen bei der Bewertung der jeweiligen Risiken.

2011 zahlte jeder Bundesbürger im Durchschnitt knapp 2 000 Euro für seinen privatenVersicherungsschutz. Gut die Hälfte davon entfiel auf die Lebensversicherung bzw. private Altersvorsorge.Für Verträge der Schaden-­ und Unfallversicherung – z. B. Kfz-­Versicherungen, privateHaftpflichtversicherung, Rechtsschutz-­, Gebäude-­ und Hausratversicherung – wurden durchschnittlich 450Euro jährlich aufgewendet. Für die Private Krankenversicherung zahlten die Menschen durchschnittlicheVersicherungsbeiträge von gut 400 Euro im Jahr. Hier gibt es allerdings große Unterschiede zwischen denVollversicherten, die ihren gesamten Krankenversicherungsschutz über die PKV erhalten, und dengesetzlich Krankenversicherten, die auf die Private Krankenversicherung nur für einen zusätzlichenVersicherungsschutz zurückgreifen.

9

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Im europäischen Vergleich liegt in Deutschland das Niveau der privaten Versicherung nur im mittlerenBereich. Bezogen auf die Lebensversicherung/private Altersvorsorge ist die Absicherung sogarunterdurchschnittlich. In vielen europäischen Ländern sind die Pro-­Kopf-­Beiträge fürLebensversicherungen teilweise mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland, beispielsweise in derSchweiz (ca. 2 800 Euro), in Großbritannien (ca. 2 350 Euro) und in Frankreich (ca. 2 200 Euro) (Stand2010). Dies ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass viele Menschen in Deutschland traditionellstark auf die staatlichen Sicherungssysteme vertrauen. Vor dem Hintergrund des demografischenWandels, der Staatsverschuldung und des in Zukunft geringeren Leistungsniveaus in der gesetzlichenAlterssicherung nimmt die Notwendigkeit einer privaten Absicherung – gerade im Bereich derAltersvorsorge – jedoch deutlich zu. Hier haben die Menschen in Deutschland auch im europäischenVergleich noch erheblichen Nachholbedarf.

Europäischer Vergleich: Lebensversicherungsbeiträge je Einwohner in Euro (2010)

2 844

2 804

2 699

2 659

2 377

2 349

2 223

2 168

1 778

1 725

1 493

1 302

1 151

1 144

1 105

902

594

204

Finnland

Schweiz

Dänemark

Luxemburg

Schweden

Großbritannien

Frankreich

Irland

Belgien

Norwegen

Italien

Niederlande

Europäischer Durchschnitt*

Portugal

Deutschland

Österreich

Spanien

Griechenland

0 500 1 000 1 500 2 000 2 500 3 000

* Durchschnitt der 32 Länder, die in der Statistik von Insurance Europe erfasst sind -‐‑ Quelle: Insurance Europe

10

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland / Versicherungsschutz für Industrie und Gewerbe

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Versicherungsschutz für Industrie und GewerbeNicht nur für die privaten Haushalte, sondern auch für Unternehmen – vom kleinen Handwerksbetrieb biszum Großkonzern – und für selbständig Erwerbstätige ist adäquater Versicherungsschutz von zentralerBedeutung. Die Versicherer entlasten die Wirtschaft von vielen Risiken, die mit jeder Geschäftstätigkeiteinhergehen, von Naturgefahren (Sturm, Überschwemmung) über Diebstahl und Einbruch bis hin zugesetzlichen Haftungsansprüchen der Kunden bei fehlerhaften Produkten oder Dienstleistungen.Versicherungen sind damit unverzichtbar für die Existenzsicherung der Selbständigen und dendauerhaften Fortbestand von Unternehmen. Für den gewerblichen und industriellen Bereich und fürFreiberufler steht genauso wie für landwirtschaftliche Betriebe ein umfassendes Angebot anVersicherungsschutz zur Verfügung, aus dem entsprechend der individuellen Risikosituation und denZielsetzungen ein maßgeschneiderter Versicherungsschutz zusammengestellt werden kann. Zu denwichtigsten Versicherungsarten gehören dabei Haftpflichtversicherungen (z. B. Betriebshaftpflicht-­,Berufshaftpflicht-­, Produkthaftpflicht-­ und Umweltschadenhaftpflichtversicherung) und gewerbliche,industrielle oder landwirtschaftliche Sachversicherungen, mit denen u. a. Schäden an Gebäuden undProduktionsanlagen abgesichert werden können. Weitere wichtige Versicherungsarten imUnternehmensbereich sind beispielsweise auch die Transportversicherung oder die Kreditversicherung.

Versicherungsschutz ist vielfach eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Aktivität und ermöglicht es oftüberhaupt erst, unternehmerische Risiken einzugehen. Beispielsweise würden Unternehmen ohneVersicherungsschutz kaum Kredite für Investitionen in neue Produktionsanlagen erhalten. Ohneausreichenden Haftpflichtversicherungsschutz dürfte kein Flugzeug abheben, kein LKW anrollen, und auchdie Tätigkeit vieler Selbständiger (z. B. Ärzte und Architekten) wäre kaum vorstellbar. Versicherungenwirken damit als Katalysator für wirtschaftlichen Fortschritt und Innovation, sie fördern Investitionen undWirtschaftswachstum. Versicherer sind auch wichtige Begleiter des technischen Fortschritts. Entsprechenddem Bedarf ihrer Kunden entwickeln sie ihre Deckungskonzepte für die Wirtschaft kontinuierlich fort undbieten auch Versicherungsschutz für neue Technologien an. Ein aktuelles Beispiel sind hierVersicherungslösungen im Bereich der erneuerbaren Energien, denen eine wichtige Rolle im Rahmen derEnergiewende in Deutschland zukommt.

Neben einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Risikomodelle und Kalkulationstechniken nutzen dieVersicherer für ihr Versicherungsangebot die modernen Techniken des Risikomanagements in ihrerganzen Breite. Um eine möglichst weitgehende Versicherbarkeit zu gewährleisten, muss den Versicherernund der Wirtschaft aber die Möglichkeit offenstehen, Versicherungsverträge flexibel auszugestalten.Übermäßige regulierende Interventionen von staatlicher Seite – etwa in Gestalt immer neuerPflichtversicherungen – würden dagegen gerade im Bereich der Absicherung von Unternehmensrisikenkontraproduktiv wirken.

11

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland / Wettbewerb in der Versicherungswirtschaft

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Wettbewerb in der VersicherungswirtschaftAm deutschen Versicherungsmarkt bieten eine Vielzahl von Anbietern privaten Versicherungsschutz fürHaushalte und Unternehmen an. Das Anbieterfeld reicht vom globalen Konzern bis zum lokalenVersicherer, von der Versicherungs-­Aktiengesellschaft über Versicherungsvereine bis zum öffentlich-­rechtlichen Versicherer, vom Anbieter der gesamten Versicherungspalette bis zum auf wenige Produktebeschränkten Spezialversicherer. Versicherer unterschiedlicher Rechts-­ und Organisationsformen oderGeschäftsstrategien stehen dabei in einem intensiven Wettbewerb. Dies gewährleistet leistungsfähigeVersicherungsmärkte und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Versicherungsprodukte entsprechendden Bedürfnissen der Kunden.

Anzahl der Versicherungsunternehmen nach Sparten*

* Versicherungsunternehmen unter deutscher Aufsicht,¹ mit Geschäftstätigkeit,² einschließlich Versicherungsunternehmen ohne Geschäftstätigkeit – Quelle: BaFin.

Jahres-­ende

Anzahl VU unter Bundesaufsicht¹ Bundes-­ und Landesaufsicht VU

insgesamt²VU insgesamt

Lebens-­VU

Pensions-­kassen Kranken-­VU

Schaden-­/Unfall-­VU Rück-­VU

1990 729 109 153 55 322 28 2 659

1995 677 121 141 58 268 32 2 157

2000 659 119 140 55 254 41 1 882

2002 645 110 154 55 238 43 1 779

2003 640 106 157 54 235 45 1 716

2004 633 105 158 54 231 44 1 669

2005 632 104 160 53 227 47 1 638

2006 613 100 153 52 222 45 1 592

2007 609 100 152 51 224 41 1 544

2008 607 99 153 51 222 41 1 516

2009 596 96 153 51 217 38 1 486

2010 582 95 152 48 211 36 1 463

2011 580 94 150 48 215 34 x

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der deutschen Versicherer zwar tendenziell gesunken. Auchweiterhin bewegt sich der Konzentrationsgrad der deutschen Versicherungswirtschaft aber in einemmittleren Rahmen. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Konzentration der deutschenVersicherungswirtschaft nicht übermäßig hoch ist. Umgekehrt ist der deutsche Versicherungsmarkt auchkeineswegs übermäßig fragmentiert. Angesichts der hohen Bedeutung von Gruppenstrukturen in derVersicherungswirtschaft wird der Grad der Konzentration der Versicherungsanbieter üblicherweise nicht fürEinzelunternehmen, sondern für Versicherungsgruppen ermittelt. Betrachtet man den Marktanteil der zehngrößten Gruppen am deutschen Versicherungsmarkt gemessen an den gesamten Beitragseinnahmen derunter Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stehenden Unternehmen, so lagdieser zuletzt in der Lebensversicherung bei 68,1 Prozent und in der Schaden-­ und Unfallversicherung bei62,8 Prozent (Stand: 2010). Bezogen auf die Erstversicherung insgesamt hatten die zehn größtendeutschen Versicherungsgruppen 2010 einen Marktanteil von 63,4 Prozent.

Die Intensität des Wettbewerbs auf dem deutschen Versicherungsmarkt zeigt sich aber nicht nur in derMarktstruktur. Sie spiegelt sich auch darin wider, dass die Marktanteile der einzelnen Anbieter bzw.Anbietergruppen im Zeitverlauf erheblichen Veränderungen unterliegen. Anbietern mit mehr oder minderbeachtlichen Marktanteilsgewinnen stehen in jedem Jahr solche mit teilweise nicht unbeträchtlichenMarktanteilsverlusten gegenüber. Diese Marktdynamik ist ein weiterer Beleg für ein funktionierendesWettbewerbsgeschehen auf dem deutschen Versicherungsmarkt.

12

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland / Internationale Verflechtung der Versicherungswirtschaft

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Internationale Verflechtung der VersicherungswirtschaftDer intensive Wettbewerb auf dem deutschen Versicherungsmarkt wird auch durch die zunehmendenVerflechtungen zwischen den nationalen Versicherungsmärkten befördert. Im Zuge der fortschreitendeneuropäischen Integration und der allgemeinen Globalisierungstendenzen haben vieleVersicherungsgruppen ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten verstärkt oder sogar eine europäische oderglobale Ausrichtung angenommen. Ausländische Versicherungsunternehmen sind heute einselbstverständlicher Bestandteil des deutschen Erstversicherungsmarkts. Gemessen an denBeitragseinnahmen in der deutschen Erstversicherung entfällt auf sie ein Marktanteil von etwa einemViertel. Umgekehrt gehören deutsche Versicherer in zahlreichen Ländern in Europa und weltweit zu dengroßen Marktteilnehmern und erzielen signifikante Beitragseinnahmen im Ausland. Nach wie vor sind dieErstversicherungsmärkte aber – anders als in der Rückversicherung und abgesehen von einzelnenMarktsegmenten wie der Industrieversicherung – ganz überwiegend nationale Märkte. ZahlreicheHemmnisse stehen einer vollständigen Marktintegration entgegen, selbst in der Europäischen Union. Diesereichen von Kultur, Sprache, Gesellschaft und Lebensgewohnheiten, die die Versicherungsrisiken und diekonkrete Versicherungsnachfrage prägen, bis hin zu den nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen,Steuerregeln und Systemen der sozialen Sicherheit, denen ebenfalls erhebliche Bedeutung für die privatenVersicherungsmärkte zukommt.

Im Bereich der Erstversicherung schlägt sich die internationale Verflechtung daher vor allem imgrenzüberschreitenden Geschäft über Tochterunternehmen, in der Bildung grenzüberschreitenderregionaler oder globaler Versicherungsgruppen und der zunehmenden internationalen Arbeitsteilunginnerhalb dieser Gruppen nieder. Die Möglichkeit, im Rahmen des europäischenVersicherungsbinnenmarktes über rechtlich unselbständige Niederlassungen und im freienDienstleistungsverkehr Versicherungsschutz in anderen Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums(EWR) anzubieten, wird zwar seit einigen Jahren ebenfalls zunehmend genutzt. Sie spielt aber nach wievor nur eine untergeordnete Rolle. Im Jahr 2009 erzielten Versicherer aus anderen EWR-­Ländern inDeutschland über Niederlassungen oder im Rahmen des freien Dienstleistungsverkehrs nach Angaben derBaFin Beitragseinnahmen von 4,3 Milliarden Euro in der Lebensversicherung und 4,0 Milliarden Euro imBereich der Nicht-­Lebensversicherung. Das entspricht einem Anteil am deutschen Versicherungsmarkt von5,1 Prozent in der Lebensversicherung und 4,2 Prozent im Bereich der Nicht-­Lebensversicherung.Angesichts der zunehmenden Europäisierung bzw. Internationalisierung des Versicherungsgeschäfts wirdes allerdings schwieriger, zwischen „deutschen“ und „ausländischen“ Versicherern bzw. zwischen„deutschem“ und „ausländischem“ Versicherungsgeschäft zu unterscheiden. So bieten teilweise auchdeutsche Versicherungsunternehmen, die ihren inländischen Kunden ein zusätzliches Produktangebotofferieren wollen, über eigene Tochterunternehmen mit Sitz in einem anderen Staat des EWR inDeutschland Versicherungsschutz aus dem Ausland an.

In den kommenden Jahren dürfte auch im Erstversicherungsbereich die europäische und internationaleVerflechtung weiter voranschreiten. Aufgrund der rechtlichen, sozialen und kulturellen Besonderheiten istaber zu erwarten, dass die meisten Erstversicherungsmärkte auf absehbare Zeit auch weiterhin einennationalen Charakter behalten werden.

13

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland / Kapitalanlagen und Kapitalmärkte

Kapitalanlagen und KapitalmärkteVersicherer gehören zu den größten institutionellen Investoren in Deutschland und sind langfristigorientierte Anleger. Damit sie stets in der Lage sind, ihre Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgenzu erfüllen, sind den Unternehmen durch das Versicherungsaufsichtsgesetz und die Anlageverordnung beider praktischen Umsetzung der Kapitalanlagepolitik eine Reihe quantitativer und qualitativer Bedingungenvorgegeben.

Anlageziele und -­grundsätzeDas professionelle Kapitalanlagenmanagement der Versicherungsunternehmen hat insbesondere zumZiel, bei größtmöglicher Sicherheit eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Darüber hinaus muss dasAsset Management der Versicherungsunternehmen Kapital stets fristgerecht bereitstellen, um diegegenüber den Versicherungsnehmern bestehenden Verpflichtungen jederzeit erfüllen zu können. Daherwird die Kapitalanlagetätigkeit der Assekuranz durch fünf allgemeine Anlagegrundsätze (Sicherheit,Rentabilität, Liquidität sowie Mischung und Streuung), qualifizierte Anlageformen sowie quantitativeAnlagebegrenzungen bestimmt. Die Anlageverordnung schreibt vor, dass die Einhaltung der allgemeinenund besonderen Anlagegrundsätze durch ein qualifiziertes Anlagemanagement, interne Kontrollverfahrensowie eine strategische und taktische Anlagepolitik sicherzustellen ist. Seit langem setzenVersicherungsunternehmen zur Steuerung ihrer Kapitalanlagen Risikomanagementsysteme ein undpassen ihre Portfoliostruktur der unternehmensindividuellen Risikotragfähigkeit an. Diese Vorgaben habensich in der Finanzmarktkrise bewährt.

Kapitalmarktdaten

Jahr Umlaufrendite festverzinslicherWertpapiere*in Prozent

Renditeder 10-­jährigenBundesanleihe*

in Prozent

Deutscher Rentenindex(REX)

Deutscher Aktienindex(DAX)

* Die Renditeangaben sind auf Tagesbasis berechnete Jahresdurchschnittswerte.** Stand: 30.09.2012 – Quelle: Bloomberg

1997 5,1 5,7 111,0 4 249,7

1998 4,4 4,6 118,2 5 002,4

1999 4,3 4,5 110,6 6 958,1

2000 5,2 5,3 112,5 6 433,6

2001 4,7 5,0 113,1 5 160,1

2002 4,6 4,8 117,6 2 892,6

2003 3,8 4,1 117,4 3 965,2

2004 3,8 4,1 120,2 4 256,1

2005 3,2 3,4 120,9 5 408,3

2006 3,7 3,8 116,8 6 596,9

2007 4,2 4,2 114,8 8 067,3

2008 4,0 4,0 121,7 4 810,2

2009 3,0 3,3 123,6 5 957,4

2010 2,4 2,8 125,0 6 914,2

2011 2,4 2,6 131,5 5 898,4

2012** 1,3 1,6 134,3 7 216,2

14

Laufende Erträge aus Kapitalanlagen¹

Nationale Umsetzung von Solvency IIDie Solvency II-­Richtlinie ist bis Mitte 2013 in nationales Recht umzusetzen und ist ab 2014 anzuwenden.Allerdings soll die Richtlinie bereits vor ihrem Inkrafttreten an maßgeblichen Stellen geändert werden. Daseuropäische Vorhaben heißt „Omnibus II“ und betrifft wesentliche Aspekte wie die Behandlung langfristigerGarantien von Lebensversicherern. Eine Entscheidung über Omnibus II steht noch aus;; zunächst soll eineeuropäische Auswirkungsstudie die Effekte von Omnibus II für Versicherungsnehmer und Unternehmentesten. Damit wird eine Verzögerung von Solvency II über 2014 hinaus wahrscheinlich.

In Deutschland erfolgt die Umsetzung von Solvency II über eine Novellierung desVersicherungsaufsichtsgesetzes (VAG-­Novelle). Seit Ende April 2012 wird der Regierungsentwurf der 10.VAG-­Novelle im Bundestag behandelt. Angesichts der Verzögerung in der europäischen Gesetzgebunghat sich der federführende Bundestagsausschuss Finanzen dafür ausgesprochen, die weitere Entwicklungabzuwarten und die Beratung zur VAG-­Novelle später aufzunehmen.

Bestand und Struktur der KapitalanlagenDer Kapitalanlagenbestand der Assekuranz (ohne Pensions-­ und Sterbekassen) betrug zum Jahresende2011 1 285 Milliarden Euro. Damit ist das Anlagevolumen gegenüber dem Vorjahr um über 2 Prozentgestiegen. Gegenüber dem Jahr 1990 hat sich diese Summe nahezu vervierfacht. DerKapitalanlagenbestand der Lebensversicherungsunternehmen ist im Jahr 2011 um über 1 Prozent auf742,7 Milliarden Euro gestiegen.

Weiterhin bilden Rentenpapiere den Anlageschwerpunkt im Portfolio der Versicherer. Ende 2011 entfielen1 035 Milliarden Euro auf diese Anlageklassen. Dies entspricht einem Anteil von 80,5 Prozent amgesamten Kapitalanlagebestand. Infolge der Finanzmarktkrise wurde das Engagement in Aktien hingegendeutlich reduziert. Daher lag die durchschnittliche Aktienquote der Versicherungsunternehmen Ende 2011nur noch bei 2,9 Prozent. Die Investitionen in Immobilienanlagen sind geringfügig angestiegen. Waren imJahr 2010 2,9 Prozent der gesamten Kapitalanlagen in Immobilien investiert, sind es Ende 2011 3,1Prozent.

Kapitalanlagebestand nach Anlagearten*Bilanzwerte

* Zusammensetzung der Kapitalanlagen für die Sparten Leben, Kranken, Schaden/Unfall und Rück** vorläufige Werte – Quelle: BaFin

Anlagearten 2007 2008 2009 2010 2011**

Mrd. EURAnteil in v. H. Mrd. EUR

Anteilin v. H. Mrd. EUR

Anteil in v. H. Mrd. EUR

Anteilin v. H. Mrd. EUR

Anteilin v. H.

Renten 865,7 73,0 912,7 76,4 955,1 78,7 989,4 78,8 1 034,8 80,5

Aktien 97,7 8,2 53,9 4,5 44,5 3,7 41,8 3,3 36,8 2,9

Beteiligungen 136,0 11,5 139,5 11,7 128,0 10,5 135,9 10,8 142,1 11,1

Immobilien 34,8 2,9 34,1 2,9 34,9 2,9 36,7 2,9 39,9 3,1

Sonstige 51,7 4,4 53,9 4,5 50,8 4,2 52,5 4,2 31,7 2,5

Insgesamt 1 185,8 100,0 1 194,1 100,0 1 213,2 100,0 1 256,4 100,0 1 285,5 100,0

StresstestsStresstests sind seit einiger Zeit fester Bestandteil des Risikomanagements vonVersicherungsunternehmen. Mit ihrer Hilfe werden die Auswirkungen adverser Kapitalmarktszenarien aufdie Risikotragfähigkeit der Unternehmen simuliert. Entsprechende Rechnungen sind auch der Aufsichteinmal jährlich vorzulegen.

Ausgehend von der Bilanz zum Jahresende erfolgt hierbei eine Prüfung, ob einVersicherungsunternehmen unter entsprechender Fortschreibung der Aktiva und Passiva zum Ende desfolgenden Jahres genügend Risikopuffer vorhält, um konkret definierte Schockszenarien zu überstehen.Neben der Simulation von Zins-­, Aktien-­ und Immobilienrisiken werden außerdem Bonitätsrisiken

2005Mrd. EUR

2006 Mrd. EUR

2007Mrd EUR.

2008Mrd. EUR

2009Mrd. EUR

2010Mrd. EUR

¹ ab 1994 nach neuen Rechnungslegungsvorschriften² Geschäftsjahr abweichend vom Kalenderjahr – Quelle: BaFin, GDV

Lebensversicherung 27,8 29,7 32,5 34,3 31,4 31,7

Krankenversicherung 5,2 5,8 6,6 7,1 7,1 7,5

Schaden-­ und Unfallversicherung 6,3 5,5 7,6 6,9 5,6 5,8

Erstversicherer insgesamt 39,3 41,0 46,6 48,2 44,1 45,1

Rückversicherer² 7,7 11,0 11,8 9,5 6,0 7,7

15

berücksichtigt. Dabei gilt der Stresstest dann als bestanden, wenn der Wert der Kapitalanlagen nachDurchführung der Schockszenarien noch jeweils ausreicht, um sowohl die Verpflichtungen gegenüber denVersicherungsnehmern als auch die aufsichtsrechtlichen Solvenzanforderungen zu erfüllen.

Unter Anwendung des isolierten Rentenszenarios wird ein Kursverlust der Renten von 10 Prozent getestet.Das isolierte Aktienszenario unterstellt einen Kursrückgang am Aktienmarkt von 14 Prozent, während daskombinierte Renten-­/Aktienszenario simultane Kurswertverluste von 5 Prozent auf dem Rentenmarkt und12 Prozent auf dem Aktienmarkt simuliert. Mit dem kombinierten Immobilien-­/Aktienszenario werdenAuswirkungen eines Marktwertverlusts der Immobilien von 10 Prozent sowie eines gleichzeitigenKursrückgangs der Aktien von 12 Prozent getestet.

Wie in den Vorjahren konnten die deutschen Versicherungsunternehmen auch im Jahr 2012 bis aufwenige Ausnahmen ein positives Stresstest-­Ergebnis verzeichnen. Bei den Lebensversicherern habensogar alle Unternehmen den Test bestanden. Ein negatives Stresstest-­Ergebnis bedeutet nicht, dass einVersicherungsunternehmen seine Verpflichtungen nicht mehr erfüllen könnte. Es ist vielmehr alsAufforderung zu verstehen, weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Risikotragfähigkeit zu ergreifen.

Kapitalanlagebestand nach Versicherungszweigen*Bilanzwerte

* Zusammensetzung der Kapitalanlagen für die Sparten Leben, Kranken, Schaden/Unfall und Rück ** vorläufige Werte – Quelle: BaFin

2007 2008 2009 2010 2011**

Mrd.EUR

Anteil in v. H.

Mrd.EUR

Anteilin v. H.

Mrd.EUR

Anteil in v. H.

Mrd.EUR

Anteilin v. H.

Mrd.EUR

Anteilin v. H.

Lebensversicherung 696,5 58,7 689,1 57,7 707,4 58,3 734,4 58,5 742,7 57,8

Krankenversicherung 142,7 12,0 152,5 12,8 163,9 13,5 176,4 14,0 189,6 14,7

Schaden-­ undUnfallversicherung

140,5 11,9 136,9 11,5 138,0 11,4 138,0 11,0 138,0 10,7

Rückversicherung 206,1 17,4 215,6 18,1 204,0 16,8 207,5 16,5 215,2 16,7

Insgesamt 1 185,8 100,0 1 194,1 100,0 1 213,2 100,0 1 256,4 100,0 1 285,5 100,0

Entwicklung der KapitalmärkteDie Situation an den Rentenmärkten ist gekennzeichnet durch eine hohe Volatilität. Die Rendite der 10-­jährigen Bundesanleihen ist seit dem Jahr 2007 stark rückläufig. Die durchschnittliche Rendite der 10-­jährigen Bundesanleihe betrug im bisherigen Jahresverlauf 2012 1,6 Prozent. Diese Entwicklung an denKapitalmärkten ist eine große Herausforderung für alle Marktteilnehmer, auch für das professionelle AssetManagement der Versicherungsunternehmen.

AusblickDie internationale Bankenkrise hat sich nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothersim Jahr 2008 zu einer Euro-­Staatsschuldenkrise ausgeweitet. So führte eine wachsende Skepsis derFinanzmarktteilnehmer hinsichtlich der Schuldentragfähigkeit von Ländern wie Griechenland, Irland, Italien,Portugal und Spanien zu einem deutlichen Anstieg der Refinanzierungskosten dieser Staaten.Insbesondere eine eigenständige Refinanzierung Griechenlands wurde von den Märkten immer stärkerangezweifelt. Die Staats-­ und Regierungschefs der Eurozone einigten sich in der Folge im Juli 2011 auf einzweites Rettungspaket für Griechenland. Erstmals wurde dabei eine freiwillige Beteiligung privaterGläubiger beschlossen. Private Gläubiger mussten im Frühjahr 2012 an einer Umschuldung griechischerStaatsanleihen teilnehmen. Die deutsche Versicherungswirtschaft war deutlich unter 0,3 Prozent ingriechischen Staatsanleihen investiert und daher nur in sehr geringem Maße von der Umschuldungbetroffen.

Im Frühjahr 2012 kam es durch die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einerEntspannung an den Kapitalmärkten mit einer deutlich positiven Entwicklung der Aktienmärkte. Die EZBermöglichte es den europäischen Banken, im Dezember 2011 und Februar 2012 1 000 Milliarden Euro fürdrei Jahre zum Leitzins aufzunehmen. Die erheblich verbesserten Refinanzierungsbedingungen derBanken sorgten in der Folge für einen deutlichen Rückgang der Risikoprämien bei Banken und denfinanzschwachen Euroländern. Dies galt vor allem für italienische Staatsanleihen. Im Gegensatz dazuverschlechterte sich die Lage in Spanien aufgrund des ansteigenden Kapitalbedarfs spanischer Banken.Zwischenzeitlich rentierten 10-­jährige spanische Staatsanleihen bei über 7,5 Prozent.

Neben den hohen Renditen bei spanischen und italienischen Staatsanleihen weisen risikoarme Papiere, z.B. deutsche Pfandbriefe, nur eine geringe Verzinsung auf. Die große Nachfrage nach sicheren bzw.besicherten Rentenpapieren, deutschen Staatsanleihen und Pfandbriefen führt zu einer Senkung der

16

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Kapitalanlagen stellt somit eine Herausforderung dar.

Renditen. Das geringe Zinsniveau erschwert die Neu-­ und Wiederanlage der Kapitalanlagen derVersicherer. Das Erwirtschaften einer im Wettbewerb attraktiven nachhaltigen Nettoverzinsung der

17

Home / Die Versicherungswirtschaft in Deutschland / Die Versicherungswirtschaft als Arbeitgeber

Die Versicherungswirtschaft als ArbeitgeberDie Gesamtbeschäftigung in der Versicherungswirtschaft befindet sich seit 2008 – trotz des krisenhaftenUmfeldes der letzten Jahre – auf einem relativ konstanten Niveau. Die Gesamtzahl der Arbeitnehmer inder Branche sank 2011 gemäß der Erhebung zur Beschäftigungsentwicklung des Arbeitgeberverbandesder Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV), München, leicht um 0,4 Prozent von 216 400 auf215 500 Beschäftigte. Insgesamt sind im deutschen Versicherungsgewerbe über eine halbe MillionMenschen tätig. Berücksichtigt sind dabei neben dem Innendienst und dem angestellten Außendienst auchdie Angestellten in den Versicherungsagenturen und bei Maklern sowie der selbständige haupt-­ undnebenberufliche Versicherungsaußendienst.

Die Fluktuation der Mitarbeiter im Innendienst der Assekuranz ist 2011 leicht gesunken. Der Hauptanteilder Fluktuationen ist – wie in den Vorjahren – auf die natürliche Fluktuation zurückzuführen. DieVersicherungswirtschaft bewerkstelligt den notwendigen Stellenabbau weiterhin bedacht und mit sozialerVerantwortung. Dieser wurde 2011 neben der natürlichen Fluktuation überwiegend durch Vertragsabläufeund die einvernehmliche Vertragsaufhebung umgesetzt.

Beschäftigung bleibt nahezu konstantDie Gesamtbeschäftigung in der Versicherungsbranche entwickelt sich seit 2008 nahezu konstant. DieserTrend setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Nach der aktuellen Erhebung des AGV ist dieGesamtbeschäftigung im Jahr 2011 um 0,4 Prozent auf 215 500 Beschäftigte gesunken. Der leichteRückgang ist durch die Abnahme der Beschäftigung im Außendienst begründet, welche sich 2011 um 1200 auf 41 800 Mitarbeiter reduzierte. Dies entspricht einem Rückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zumVorjahr. Die Zahl der Innendienstmitarbeiter stieg leicht auf 160 400 Mitarbeiter (plus 0,1 Prozent). Für daslaufende Jahr 2012 ist per saldo weiterhin mit einer konstanten Gesamtbeschäftigung in derVersicherungswirtschaft zu rechnen.

Die Anzahl der Auszubildenden in der Versicherungswirtschaft weist gegenüber dem Vorjahr eine positiveTendenz auf. Sie stieg leicht um 0,8 Prozent auf 13 300 Auszubildende. Der positive Trend in derAusbildungstätigkeit der Versicherungsunternehmen, der in den letzten Jahren zu beobachten war, setztesich damit auch 2011 fort. Die Anzahl der in Agenturen finanzierten Ausbildungsplätze stieg im Vergleichzum Vorjahr um 1,7 Prozent (2011: 2 370;; 2010: 2 330). Die Ausbildungsquote (Anteil der Auszubildendenan der Gesamtbeschäftigung) belief sich 2011 auf insgesamt 7,2 Prozent (2010: 7,1 Prozent). Für 2012planen die Unternehmen erneut eine Ausweitung ihres Ausbildungsengagements. Die größteHerausforderung ist es für die Unternehmen weiterhin, ausreichend geeignete Bewerber für dieangebotenen Ausbildungsplätze zu finden.

Erhebung über die Entwicklung der Zahl der Arbeitnehmer – ohne Mitarbeiter in passiver AltersteilzeitZahlen auf volle 100 gerundet

Die angegebenen Prozentwerte können von den sich durch Rechnung ergebenden abweichen, da die absoluten Zahlen auf 100 gerundet sind und die Prozentwerte vor der Rundung ermittelt wurden.* inkl. Gewerbliche

Jahr Gesamtzahl Arbeitnehmer

Änderung im Vgl.

zum Vorjahr

davon: Quoten

Innen-­dienst*

Änderung im Vgl.

zum Vorjahr

Außen-­dienst-­

angestellte

Änderung im Vgl.

zum Vorjahr

Auszu-­bildende

Änderung im Vgl.

zum Vorjahr

Auszubildende

im Unter-­nehmen

zusätzlich in Agenturen

2001 245 400 2,2 % 178 200 2,20 % 51 300 1,6 % 15 900 3,2 % 6,5 % 0,3 %

2002 248 100 1,1 % 179 700 0,80 % 52 300 1,9 % 16 100 1,3 % 6,5 % 0,2 %

2003 244 300 -­ 1,5 % 178 100 -­ 0,9 % 51 000 -­ 2,5 % 15 200 -­ 5,6 % 6,2 % 0,5 %

2004 240 800 -­ 1,4 % 176 600 -­ 0,8 % 50 100 -­ 1,8 % 14 100 -­ 7,2 % 5,9 % 0,6 %

2005 233 300 -­ 3,1 % 171 500 -­ 2,9 % 48 700 -­ 2,8 % 13 100 -­ 7,1 % 5,6 % 0,6 %

2006 225 700 -­ 3,3 % 167 600 -­ 2,3 % 45 900 -­ 5,7 % 12 200 -­ 6,9 % 5,4 % 0,6 %

2007 218 900 -­ 3,0 % 162 900 -­ 2,8 % 44 300 -­ 3,5 % 11 700 -­ 4,1 % 5,3 % 0,7 %

2008 216 300 -­ 1,2 % 161 500 -­ 0,9 % 43 200 -­ 2,5 % 11 600 -­ 0,9 % 5,4 % 0,0 %

2009 216 500 0,1 % 160 300 -­ 0,7 % 43 600 0,9 % 12 600 8,6 % 5,8 % 0,8 %

2010 216 400 -­ 0,1 % 160 200 -­ 0,1 % 43 000 -­ 1,4 % 13 200 4,8 % 6,1 % 1,0 %

2011 215 500 -­ 0,4 % 160 400 0,1 % 41 800 -­ 2,8 % 13 300 0,8 % 6,2 % 1,0 %

18

0 50 000 100 000 150 000 200 000 250 000 300 000

0 50 000 100 000 150 000 200 000 250 000 300 000

Im Dienst der SicherheitVersicherungsvermittler und Versicherungsberater sowie sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Erwerbstätige in der Versicherungswirtschaft 2011

Insgesamt 558 235

Abhängig Beschäftigte 300 440

in Versicherungsunternehmen 215 500

Selbständige Versicherungs-­vermittler/-­berater 257 795

gebundene Versicherungsvermittler 175 773

Versicherungsmakler 45 641

Versicherungsvertreter mit Erlaubnis 33 083

produktakzessorische Vermittler 3 075

Erwerbstätige in der Versicherungswirtschaft 2012

Insgesamt 555 809*

Abhängig Beschäftigte 301 200*

in Versicherungsunternehmen 215 900*

Selbständige Versicherungs-­vermittler/-­berater 254 609

gebundene Versicherungsvermittler 172 918

Versicherungsmakler 46 102

Versicherungsvertreter mit Erlaubnis 32 257

produktakzessorische Vermittler 3 080

* vorläufige Schätzung (Stand: Oktober 2012) Stand Jahresende 2011: 223;; 30.09.2012: 252, Versicherungsberater sind Gewerbetreibende, die über Versicherungen beraten, ohnevon einem VU einen wirtschaftlichen Vorteil zu erhalten oder von ihm in anderer Weise abhängig zu sein (§ 34 e GewO) sozialversicherungspflichtige Beschäftigte bei Erst-­ und Rückversicherern und im Versicherungsvermittlergewerbe 2011: Stand am Jahresende;; 2012: Stand 30.09.2012 von VU registrierte Einfirmenvertreter i. S. v. § 34 d Abs. 4 GewO Ein-­ und Mehrfirmenvertreter mit Gewerbeerlaubnis der zuständigen IHK Gewerbetreibende, die Versicherungen als Ergänzung der im Rahmen ihrer Haupttätigkeit gelieferten Waren oder Dienstleistungenvermitteln und ihre Tätigkeit unmittelbar im Auftrag eines oder mehrerer Versicherungsvermittler, die Inhaber einer Erlaubnis sind, odereines oder mehrerer VU ausüben (§ 34 d Abs. 3 GewO)Quelle: AGV;; DIHK

Versicherungsstandorte: München weiterhin größter StandortDie Bundesagentur für Arbeit erstellt im Auftrag des AGV jährlich eine Sonderauswertung über die Anzahlder sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im deutschen Versicherungsgewerbe(Versicherungsunternehmen und -­vermittlergewerbe). Nach einem leichten Rückgang in der Anzahl dersozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Jahr 2010 (minus 0,6 Prozent) konnte 2011 wieder einleichter Anstieg um 0,8 Prozent auf 300 440 Arbeitnehmer beobachtet werden. Der Stichtag der Erhebungwar der 30. Juni 2011.

Die regionale Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt, dass in Nordrhein-­Westfalenwie in den Vorjahren mit über 25 Prozent der größte Anteil der Beschäftigten des Versicherungsgewerbestätig war. Nach Nordrhein-­Westfalen (77 140) folgt Bayern mit einer Beschäftigungsanzahl in Höhe von 61760 (20,6 Prozent). In Baden-­Württemberg arbeiteten im Jahr 2011 rund 36 070 (12,0 Prozent)sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer, in Hessen waren es 28 130 (9,4 Prozent).

München bleibt auch 2011 mit 32 940 (2010: 32 880) sozialversicherungspflichtig beschäftigtenArbeitnehmern der größte Versicherungsstandort in Deutschland. Gefolgt wird München wie im Vorjahrvon Köln (26 910) und Hamburg (21 850). Mit einigem Abstand folgen Stuttgart (13 550), Düsseldorf (11570) und Berlin (11 390):

1

2

3

4

5

6

2

3

4

5

6

1

2

3

4

5

6

19

Fluktuation und FehlzeitenDie Fluktuation der Beschäftigten in der Versicherungswirtschaft ging 2011 gegenüber dem Vorjahr leichtauf 5,3 Prozent zurück. 2010 hatte die Fluktuation, die auf den gesamten Personalbestand im Innendienstbezogen ist, bei 5,5 Prozent gelegen. Den größten Anteil bildete erneut die natürliche Fluktuation mit 2,2Prozent (2010: 2,5 Prozent). Allein das Ausscheiden nach der passiven Altersteilzeit schlägt mit 1,2Prozent zu Buche, 0,2 Prozentpunkte weniger als noch 2010. Auch beim Vertragsablauf (0,8 Prozent), dereinvernehmlichen Vertragsaufhebung (0,6 Prozent) sowie dem Wechsel innerhalb des Konzerns (0,4Prozent) konnte ein Rückgang beobachtet werden (2010: 1,0 Prozent, 0,7 Prozent, 0,7 Prozent).Gestiegen ist hingegen die Zahl der Kündigungen durch den Arbeitnehmer: Ihr Anteil lag 2011 bei 1,3Prozent (2010: 1,0 Prozent). Weitestgehend konstant blieb der Anteil der Kündigungen durch dieGesellschaft, welcher 2011 wie im Vorjahr 0,3 Prozent ausmachte.

Ein leichter Anstieg konnte 2011 bei der Fehlzeitenquote in der Versicherungsbranche beobachtet werden.Diese stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Die Mitarbeiter im Innendienstfehlten durchschnittlich an 13,6 Tagen (2010: 13,3 Tage). Frauen meldeten sich wie im Vorjahrdurchschnittlich an 15,7 Tagen krank, bei Männern lag der Durchschnittswert bei 10,8 Tagen (2010: 10,6Tage).

Aus-­ und WeiterbildungFür die Versicherungswirtschaft ist es von jeher bedeutend, ihre Mitarbeiter bestmöglich zu qualifizieren.Seit über 60 Jahren fördert die Assekuranz mit ihrem Bildungsverband, dem Berufsbildungswerk derDeutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e.V., seinen 34 regionalen Standorten sowie der DeutschenVersicherungsakademie (DVA) die Bildungsarbeit ihrer Branche.

Im Jahr 2011 wurden 15 488 Kaufleute für Versicherungen und Finanzen und 6 247 Versicherungsfach-­und Servicefachleute ausgebildet. Darüber hinaus bildeten Versicherungsunternehmen Auszubildendeauch in anderen Berufen aus.

Der BWV Bildungsverband sorgt für ein aufeinander aufbauendes Bildungssystem, um den Mitarbeitern dieAnpassung ihrer Qualifikationen an die Anforderungen der Praxis und die Verwirklichung der persönlichenEntwicklungspfade zu ermöglichen. Dieses Bildungssystem fördert die Durchlässigkeit zwischen beruflicherund akademischer Bildung und trägt wesentlich dazu bei, dass die Branche über dieses Bildungssystemeine ausreichende Anzahl an Fachkräften gewinnen kann.

20

Abb.: Die Bildungsarchitektur der Assekuranz

FinanzanlagenfachmannDie Verordnung zur Einführung einer Finanzanlagenvermittlerverordnung (FinVermV) wurde am 9. Mai2012 veröffentlicht und ergänzt den Gesetzentwurf des neuen Finanzanlagenvermittler-­ undVermögensrechts.

Diese Regulierung soll aus Sicht der Politik und des Verordnungsgebers zu einer höheren Qualität undTransparenz in der Kundenberatung beitragen.

Verantwortlich für die Abnahme der neuen Sachkundeprüfungen sind, wie bei denVersicherungsfachleuten, die Industrie-­ und Handelskammern.

In Analogie zur Versicherungsvermittlerprüfung und zum damit verbundenen hohen Qualitätsanspruch aneine Berufszulassungsprüfung wurde in enger Zusammenarbeit zwischen BWV, DIHK und einemExpertengremium ein Rahmenplan zur Sachkundeprüfung entwickelt, der die maßgeblichen Inhalte der

21

Prüfung und der Lerninhalte zur Vorbereitung festlegt. Der Anspruch an die neue Prüfung zum/zur„Geprüften Finanzanlagenfachmann/-­frau IHK“ ist hoch. Die Prüfungen finden ab Dezember 2012 statt.

Bachelor und Master in der VersicherungswirtschaftDie Bildungsarchitektur der Versicherungswirtschaft trägt mit dem „Bachelor of Insurance Management(B.A.)“ dem hohen Interesse an akademischer Weiterbildung Rechnung. In diesem Studiengang qualifizierensich aufstrebende Mitarbeiter der Branche berufsbegleitend wissenschaftlich weiter.

134 Studierende begannen im Frühjahr 2012 an den Standorten Frankfurt/Wiesbaden, Köln und Münchenmit dem berufsbegleitenden Studium zum Bachelor of Insurance Management (B. A.). Nach demerfolgreichen Start des Studiums im Jahr 2011 streben damit bereits mehr als 300 Fachkräfte denBachelorabschluss mit Fokus auf die Versicherungswirtschaft an. Ab dem Sommersemester 2013 werdenDVA und BWV Regional in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln das Studium mit den zweiWahlmöglichkeiten Betrieb und Vertrieb anbieten. Studierende werden sich so noch gezielter auf dieherausfordernden Aufgaben im Innendienst und Vertrieb vorbereiten können.

Mit einem Akademikeranteil von 21,2 Prozent im Innen-­ und Außendienst verfügt inzwischen jeder fünfteMitarbeiter der Versicherungswirtschaft über einen Hochschulabschluss. Die Studienreform mit Einführungder Bachelor-­ und Masterabschlüsse stellt auch die Personalverantwortlichen inVersicherungsunternehmen vor Herausforderungen: In der Broschüre „Bachelor und Master –Orientierungshilfe für Versicherungsunternehmen“ informiert der BWV Bildungsverband daher überwichtige Aspekte des zweistufigen Studiensystems und greift die daraus resultierenden Herausforderungenfür die Personalarbeit auf.

Broschüre zur Weiterbildungsumfrage in der VersicherungswirtschaftBereits zum vierten Mal haben AGV und BWV die Weiterbildungssituation in der Versicherungswirtschafterhoben.

Im Fokus dieser Umfrage standen die akademische Bildung und die Zusammenarbeit der Unternehmenmit Hochschulen sowie erstmals die Weiterbildung im Vertrieb. Die im August 2012 veröffentlichteBroschüre informiert über die zentralen Ergebnisse der Umfrage und gibt einen Überblick über dasWeiterbildungsengagement der Assekuranz.

Geprüfte Managementfunktionen (DVA)Neben den Spezialistenstudiengängen mit Schwerpunkt auf den Versicherungssparten bietet die DVAweitere Zertifikatslehrgänge zur Vertiefung der persönlichen und fachlichen Kompetenzen an. AlleLehrgänge sind in der Bildungsarchitektur der Versicherungswirtschaft unter der Rubrik GeprüfteManagementfunktionen (DVA) gebündelt. Die Lehrgänge haben versicherungsfachlichen Bezug, sindüberwiegend modular aufgebaut und schließen nach erfolgreicher Prüfungsteilnahme mit einem Zertifikatab.

Certified Insurance Risk Manager Solvency II (DVA)

Certified Compliance Officer Solvency II (DVA)

Certified Internal Auditor Solvency II (DVA)

Geprüfte/-­r Interne/-­r Unternehmensberater/-­in (DVA)

Geprüfte/-­r IT-­Sicherheitsbeauftragte/-­r der Versicherungswirtschaft

Geprüfte/-­r Controller/-­in in Versicherungsunternehmen (DVA)

Geprüfte/-­r Coach (DVA)

Geprüfte/-­r Trainer/-­in (DVA)

Geprüfte/-­r Marketing-­Professional (DVA)

Geprüfte/-­r Projektleiter/-­in

Geprüfte/-­r Projektmanager/-­in (DVA)

Speziell für die Zielgruppe Vertrieb:

Geprüfte/-­r Agenturmanager/-­in (DVA)

Geprüfte/-­r Vertriebsmanager/-­in im Agenturvertrieb (DVA)

Geprüfte/-­r Maklerbetreuer/-­in (DVA)

Geprüfte Führungskraft im Versicherungsvertrieb (DVA)22

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

MINT AssekuranzDamit alle jungen Menschen die besten Chancen auf Bildung und Qualifizierung erhalten, hat dieBundesregierung die Qualifizierungsinitiative für Deutschland ins Leben gerufen. Ein besondererSchwerpunkt ist hierbei, das Interesse der MINT-­Fächer zu stärken.

Die vier Buchstaben MINT stehen nicht nur für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik,sondern vor allem für eine erfolgreiche Vergangenheit und Zukunft. MINT-­Berufe hielten und haltenhervorragende Perspektiven bereit, und das nicht nur in den klassischen Berufsfeldern.

MINT Assekuranz hat im Jahr 2012 in Kooperation mit der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. (DAV) unddem AGV durch aud!max media den MINT Award ausgeschrieben. Gesucht werden herausragendeBachelorarbeiten auf dem Gebiet der Versicherungs-­ und Finanzmathematik. Die Preisträger erhaltenGeldpreise sowie die Teilnahme an einem exklusiven Workshop für junge Mathematikerinnen undMathematiker. Die Preisverleihung findet am 12. November 2012 im Rahmen der Botschafterkonferenzvon „MINT Zukunft schaffen“ in Potsdam statt.

Gemeinsam mit der DAV wurden im Klett MINT Verlag erschienene und von Lehrern stark nachgefragteUnterrichtsmaterialien zum Thema „Stochastik. Simulation von Sachschäden“ erstellt. DieUnterrichtseinheit und alle Musterlösungen werden Lehrern und Interessierten kostenlos zur Verfügunggestellt.

23

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten

92,6 Millionen VorsorgeverträgeLebensversicherungen, Pensionskassen und -­fonds sind ein wichtiges Instrument zur Altersvorsorge. (mehr)

KraftfahrtversicherungKräftiges Wachstum bei denBeitragseinnahmen von voraussichtlich5,1 Prozent. (mehr)

169,4 Milliarden EuroAltersrückstellung... in der Privaten Kranken-­und Pflegeversicherung 2011– ein Plus von 7,2 Prozentim Vergleich zum Vorjahr. Damit treffen die Versicherer systematisch Vorsorge für die steigenden Gesundheitskostenihrer Versicherten im Alter. (mehr)

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

In Deutschland hatte die weltweite Banken-­ und Wirtschaftskrise ab 2008 zur stärksten Rezession derNachkriegsgeschichte geführt. Nach einer sehr kräftigen konjunkturellen Aufschwungsphase in den beidendarauffolgenden Jahren hat sich die konjunkturelle Dynamik in 2011 auch aufgrund des schwierigenwirtschaftlichen Umfeldes in Europa verlangsamt. (mehr)

24

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen

und -­arten

Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­artenIn Deutschland hatte die weltweite Banken-­ und Wirtschaftskrise ab 2008 zur stärksten Rezession derNachkriegsgeschichte geführt. Nach einer sehr kräftigen konjunkturellen Aufschwungsphase in den beidendarauffolgenden Jahren hat sich die konjunkturelle Dynamik in 2011 auch aufgrund des schwierigenwirtschaftlichen Umfeldes in Europa verlangsamt.

Von der ungelösten Staatsschuldenkrise im Euroraum geht weiterhin eine anhaltende Verunsicherung aus.In der Eurozone war so seit dem Frühjahr 2010 bis zuletzt eine Abfolge von krisenhaften Zuspitzungen undimmer neuen Rettungspaketen sowie Unterstützungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank zuverzeichnen, die begleitet werden von der Konzeption langfristiger Anpassungsmaßnahmen. DieGesamtkonstellation aus einer Überschuldung der öffentlichen Haushalte, Problemen im Bankensektor undeiner ausgeprägten Konjunkturschwäche in den Krisenländern erscheint jedoch nur schwer überwindbar.

Der konjunkturelle Ausblick auf 2013 ist vor diesem Hintergrund mit besonderen Vorbehalten behaftet.Neben der Staatsschuldenkrise im Euroraum können die ursprünglichen Probleme im Banken-­ undFinanzsektor längst nicht als bewältigt angesehen werden. Besondere Sorgen bereitet daneben unteranderem auch die Entwicklung von Konjunktur und Staatsfinanzen in den USA. Weltweit sind dieöffentlichen Haushalte der Industrieländer stark beansprucht, die Geldpolitik hat ihre Möglichkeitenebenfalls bereits weitgehend ausgereizt. Auch lässt die bisher hohe Wachstumsdynamik in denSchwellenländern nach. Ein Risikofaktor bleibt auch die Entwicklung der Energie-­ und Rohstoffpreise,zumal angesichts der ungewissen geopolitischen Entwicklung in den arabischen Staaten. Insgesamterscheint eine Rückkehr zur Normalität der Vorkrisenjahre weit entfernt. Es besteht zudem die Gefahr,dass über die Fokussierung der Wirtschaftspolitik auf die Krisenbekämpfung andere langfristigeHerausforderungen nicht hinreichend Beachtung finden.

Beitragseinnahmen der VersicherungswirtschaftGebuchte Bruttobeitragseinnahmen deutsches Direktgeschäft

* Hochrechnung auf Datengrundlage von Meldungen bis Juni 2012, bei der Lebensversicherung bis September 2012 gebuchte Bruttobeiträge ohne Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung;; einschl. Pensionskassen und Pensionsfonds einschl. Nebenleistungen, aber ohne die aus der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung (RfB) entnommenen Beiträge inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV, ohne Nuklear-­ und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, inklusiveSchutzbriefversicherung ab 2010 inklusive Luft-­ und Raumfahrtversicherung – Quelle: GDV;; PKV-­Verband

Versicherungszweige 2012* 2011 2010

Mrd. EURVeränderungin Prozent Mrd. EUR

Veränderungin Prozent Mrd. EUR

Lebensversicherung 86,2 -­ 0,7 86,8 -­ 3,9 90,4

Private Krankenversicherung 35,9 3,4 34,7 4,2 33,3

Voll-­ und Zusatzversicherung 33,8 3,9 32,6 4,5 31,2

Private Pflegepflichtversicherung 2,0 -­ 3,6 2,1 0,4 2,1

Schaden-­ und Unfallversicherung 58,7 3,7 56,6 2,5 55,2

Kraftfahrtversicherung 22,0 5,1 20,9 3,6 20,2

Allgemeine Haftpflichtversicherung 7,1 2,0 6,9 2,1 6,8

Private Unfallversicherung 6,5 0,5 6,5 1,2 6,4

Rechtsschutzversicherung 3,4 1,5 3,3 2,6 3,2

Sachversicherung 16,1 4,1 15,5 2,1 15,1

Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft 5,8 3,7 5,6 0,9 5,6

Private Sachversicherung 8,4 3,5 8,2 2,3 8,0

davon Wohngebäudeversicherung 5,2 5,0 5,0 3,4 4,8

davon Hausratversicherung 2,7 1,5 2,7 1,1 2,7

Transport-­ und Luftfahrtversicherung 1,9 4,0 1,8 2,4 1,8

Kredit-­, Kautions-­ und Vertrauensschadenversicherung 1,6 3,5 1,5 -­ 0,1 1,5

GDV insgesamt 180,7 1,5 178,1 -­ 0,4 178,9

1

2

3

4

1

2

3

4

25

Die deutsche Versicherungswirtschaft erwies sich in diesem Umfeld bis zuletzt als robust. Die Nachfragenach Versicherungsschutz zeigte sich auch in den Jahren von Bankenkrise und Rezession beständig, dieKapitalanlagen und die Ertragslage der Branche ebenso wie die Beschäftigung im Versicherungssektorblieben weitgehend stabil. Natürlich war auch die deutsche Versicherungswirtschaft in vielfältiger Weisevon der Krise betroffen;; sie konnte bisher die entsprechenden Herausforderungen jedoch gut meistern.Besonders expansiv war in 2009 und 2010 angesichts der Krise das Einmalbeitragsgeschäft in derLebensversicherung, das auch insgesamt für ein überdurchschnittlich hohes Beitragswachstum sorgte. In2011 begann eine Normalisierung dieser außergewöhnlichen Dynamik, durch die ein leichter Rückgangdes Beitragsaufkommens in der deutschen Versicherungswirtschaft zu verzeichnen war. DieBeitragseinnahmen in der Versicherungswirtschaft insgesamt gingen damit in 2011 um 0,4 Prozent aufüber 178 Milliarden Euro zurück, nachdem das Beitragswachstum in 2009 bei 4,2 Prozent und in 2010 bei4,3 Prozent gelegen hatte. Bereits in 2012 sollte allerdings schon wieder ein moderates Beitragspluserreicht werden, sofern sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht zu sehr eintrüben. Für2013 wird unter denselben Voraussetzungen mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung gerechnet.

Der Verlauf der Versicherungsleistungen wurde 2011 von der zunehmenden Zahl regulärer Abläufe vonLebensversicherungsverträgen geprägt. Diese waren vor allem im Jahr 1999 aufgrund damaligerSteuerreformpläne geschlossen worden. Die damit verbundenen Auszahlungen sowie weiterhin wirksamwerdende höhere Gesundheitskosten in der Privaten Krankenversicherung und steigendeSchadenaufwendungen in der Schaden-­ und Unfallversicherung sorgten 2011 für einen Leistungsanstiegvon über 10 Prozent. Im Zuge einer Normalisierung der Auszahlungen in der Lebensversicherung werdendie Versicherungsleistungen 2012 voraussichtlich moderat sinken.

Leistungen der VersicherungswirtschaftVersicherungsleistungen der Erstversicherer im GDV

* Hochrechnung auf Datengrundlage von Meldungen bis Ende Juni 2012 einschl. Pensionskassen und Pensionsfonds inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV, ohne Nuklear-­ und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, inklusiveSchutzbriefversicherung ab 2010 inklusive Luft-­ und Raumfahrtversicherung– Quelle: GDV;; PKV-­Verband

Versicherungszweige 2012* 2011 2010

Mrd. EURVeränderungin Prozent Mrd. EUR

Veränderungin Prozent Mrd. EUR

Lebensversicherung , ausgezahlte Leistungen 75,0 -­ 11,8 85,0 17,3 72,4

Private Krankenversicherung, ausgezahlte Leistungen 23,9 4,8 22,8 3,9 21,9

Voll-­ und Zusatzversicherung 23,1 4,7 22,1 3,9 21,2

Pflegepflichtversicherung 0,8 6,9 0,7 3,1 0,7

Schaden-­ und Unfallversicherung 45,5 3,9 43,8 1,2 43,3

Kraftfahrtversicherung 20,6 0,6 20,4 1,9 20,1

Allgemeine Haftpflichtversicherung 4,6 0,0 4,6 -­ 2,2 4,7

Private Unfallversicherung 3,1 2,0 3,1 1,1 3,0

Rechtsschutzversicherung 2,4 1,5 2,3 0,1 2,3

Sachversicherung 12,3 9,8 11,2 0,2 11,2

Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft 5,0 10,0 4,5 1,6 4,5

Private Sachversicherung 6,1 11,0 5,5 -­ 0,8 5,5

davon Verbundene Wohngebäude 4,5 13,0 4,0 -­ 2,4 4,1

davon Verbundene Hausrat 1,3 5,0 1,3 4,9 1,2

Transport-­ und Luftfahrtversicherung 1,3 5,0 1,2 8,0 1,1

Kredit-­, Kautions-­ und Vertrauensschadenversicherung 1,0 40,0 0,7 10,4 0,7

GDV insgesamt 144,4 -­ 4,7 151,6 10,1 137,6

Insgesamt verfügen die Gestaltungsangebote der Versicherer an private Haushalte und Unternehmenhinsichtlich der Absicherung der vielfältigen Lebens-­ und wirtschaftlichen Risiken sowie zur Eigenvorsorgenach wie vor über große Attraktivität. Trotz dieser generell stabilen Basis der Nachfrage prägen aberteilweise auch eher nachfragedämpfende Faktoren – eine hohe Marktdurchdringung, ein alles in allemmoderater Schadenverlauf oder in Zahl und Gewicht zunehmende Vertragsabläufe – dieGeschäftsentwicklung. Die ohnehin seit längerem ausgeprägte Vorsichts-­ und Abwartehaltung der privatenHaushalte gerade bei längerfristigen finanziellen Bindungen ist zudem durch die F inanz-­ undWirtschaftskrise und die Krise der Eurozone eher noch akzentuiert worden. Diese Haltung steht fernereiner eigentlich notwendigen stärkeren Ausweitung der kapitalgedeckten Altersvorsorge entgegen. Aberauch von der Einkommensseite her hat sich die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte, auf dieannähernd 90 Prozent der Versicherungsnachfrage in Deutschland entfallen, trotz der deutlichenVerbesserung am Arbeitsmarkt letztlich nur moderat entwickelt. Im Ergebnis zeigt sich damit, dass derTrend zu einer Verlangsamung des Beitragswachstums in der Versicherungswirtschaft durchauslängerfristig anhalten könnte.

1

2

3

1

2

3

26

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Herausforderungen für die Versicherer ergeben sich außerdem aus einer unverkennbaren Intensivierungdes Wettbewerbs. Zugleich verursachen Veränderungen in den politischen und regulatorischenRahmenbedingungen immer wieder erheblichen Anpassungsbedarf. Ebenso stellen die zunehmendeAusdifferenzierung der Kundengruppen und der demographische Wandel die Versicherungsunternehmenvor neue Aufgaben. In der Folge sind die Versicherungsmärkte in Deutschland stark in Bewegung geraten.Dies zeigt sich an tiefgreifenden Veränderungen der Produktlandschaft und deutlichen Verschiebungen inden relativen Marktpositionen der einzelnen Anbieter ebenso wie in der Pluralisierung derVertriebsstrukturen und der fortschreitenden Rationalisierung der internen Geschäftsprozesse.

27

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Lebensversicherung, Pensionskassen und

Pensionsfonds

Lebensversicherung, Pensionskassen und PensionsfondsIm Jahr 2012 setzte sich die Konsolidierung der Einmalbeiträge fort. Dadurch dürften die gesamtenBeitragseinnahmen der Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds um etwa 0,7 Prozent auf86,2 Milliarden Euro zurückgehen. Der laufende Beitrag könnte indes um 0,6 Prozent auf 64,3 MilliardenEuro steigen. Erfreulich ist die Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung, deren Bestand zurJahresmitte die 14-­Millionen-­Marke überspringen konnte. Die Lebensversicherer bieten auch kleinenUnternehmen, die keinen Zugang zu großen Versorgungswerken haben, attraktive Lösungen zurBetriebsrente an.

Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung i. w. S.,Ersparnis und Sparquote der privaten HaushalteAb 1991 Gesamtdeutschland

¹ gebuchte Brutto-­Beiträge der Mitgliedsunternehmen, ohne die als Versicherungsbeitrag verwendeten Überschussanteile, ab 2002 inkl.Pensionskassen und Pensionsfonds, ² Ersparnis in Prozent des verfügbaren Einkommens – Quelle: GDV, Statistisches Bundesamt.

Jahr Beitragsaufkommen¹ Private ErsparnisMrd. EUR

Sparquote Private Haushalte²

in ProzentMrd. EUR Zuwachs in Prozent

1980 13,215 8,8 68,4 13,1

1985 18,385 6,1 74,6 11,7

1990 27,403 9,5 113,7 13,7

1995 45,201 6,6 134,6 11,2

2000 61,225 4,2 123,7 9,4

2002 65,301 4,4 138,9 10,1

2003 68,574 5,0 147,3 10,4

2004 70,343 2,6 151,8 10,6

2005 75,244 7,0 156,9 10,7

2006 78,455 4,3 162,5 10,8

2007 78,967 0,7 168,1 11,0

2008 79,585 0,8 180,3 11,5

2009 85,248 7,1 170,1 10,9

2010 90,355 6,0 174,7 10,9

2011 86,798 -­ 3,9 172,6 10,4

Beitragseinnahmen und BestandsentwicklungFür die Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds zusammengenommen erreichten diegebuchten Bruttobeiträge im ersten Halbjahr 2012 rund 41,2 Milliarden Euro;; im ersten Halbjahr 2011waren es noch 41,7 Milliarden Euro. Auf die Lebensversicherung im engeren Sinn (i. e. S.) entfielen davon39,7 Milliarden Euro;; im ersten Halbjahr 2011 waren es 40,1 Milliarden Euro. Der Rückgang derBeitragseinnahme ist vollständig auf die Entwicklung der Einmalbeiträge zurückzuführen. Für dasGesamtjahr 2012 könnten die Bundesbürger für die Lebensversicherung i. e. S. voraussichtlich Beiträge inHöhe von 82,8 (Schätzung;; Vorjahr: 83,2) Milliarden Euro aufbringen. Auf Pensionskassen und -­fondskönnten weitere 3,4 (Vorjahr: 3,6) Milliarden Euro entfallen.

Der Versicherungsbestand der Lebensversicherung i. e. S. wird voraussichtlich zum Jahresende 2012 bei88,6 Millionen Hauptversicherungen und damit geringfügig unter dem Vorjahresniveau liegen;;Bestandswachstum ist hingegen bei Pensionskassen und -­fonds zu erwarten, so dass insgesamt 92,6Millionen Verträge erreicht werden könnten.

28

0 25 000 50 000 75 000 100 000 125 000 150 000

20072008200920102011

Wie die Bürger ihr Leben versichernDurchschnittliche Versicherungssumme der neueingelösten Versicherungsscheine(ohne Summenerhöhungen) in EUR;; Lebensversicherung i. e. S.

EUR

Einzelkapital 9 0509 0009 700

10 60011 450

Einzelrisiko 75 100

77 75076 90081 85086 200

Einzelrenten 13 400

16 45018 20019 55020 900

Einzel-­berufsunfähigkeits-­versicherung

117 750118 800125 150129 500134 250

NeuzugangIm ersten Halbjahr 2012 wurden im Bereich der Lebensversicherungen, Pensionskassen undPensionsfonds 2,8 Millionen Verträge über eine versicherte Summe von 121 Milliarden Euro neuabgeschlossen. Die Zahl der Neuverträge sank somit um 2,6 Prozent;; die Versicherungssummeverringerte sich entsprechend um 2,9 Prozent. Insgesamt wird im Jahr 2012 mit rund 5,6 Millionen neuabgeschlossenen Verträgen in der Lebensversicherung gerechnet;; für Pensionskassen und -­fonds wirddas Neugeschäft voraussichtlich bei 0,3 Millionen Verträgen liegen.

Auf Basis der Neugeschäftsbeiträge des ersten Halbjahrs 2012 errechnet sich ein Annual PremiumEquivalent (APE) in Höhe von 3,6 (Vorjahr: 3,8) Milliarden Euro (minus 4,4 Prozent). Das APE soll – wieauch die Beitragssumme des Neugeschäfts – den laufenden Beitrag und den Einmalbeitrag imNeugeschäft angemessen gewichtet berücksichtigen. Andernfalls könnte die unterschiedliche Dauer derBeitragszahlung zu Fehldeutungen führen. Bei der Berechnung des APE wird gemäß internationaler Praxiseine 10-­jährige Laufzeit der Verträge gegen Einmalbeitrag unterstellt;; d. h., zum laufenden Beitrag für einJahr werden nur 10 Prozent des Einmalbeitrags hinzuaddiert. Die Beitragssumme des Neugeschäfts(Bewertungssumme) der Lebensversicherungen, Pensionskassen und -­fonds des ersten Halbjahres 2012lag mit 71,5 Milliarden Euro um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert (73,5 Milliarden Euro). In dieseKennzahl gehen Neuverträge gegen laufenden Beitrag mit der Beitragssumme über die gesamtevereinbarte Vertragslaufzeit ein und Verträge gegen Einmalbeitrag mit ihrem vollen Einmalbeitrag. Auchdiese Kennzahl ist somit ein Maß für den Vertriebserfolg und misst zugleich die Bereitschaft der Kunden,sich an langfristige Vorsorgeverträge zu binden. Die Einmalbeiträge aus dem Neuzugang im erstenHalbjahr 2012 erreichten eine Höhe von 9,8 Milliarden Euro (minus 8,7 Prozent);; sie entfielen überwiegendauf private Rentenversicherungen. Neben der Wiederanlage von Ablaufleistungen und Parkdepots tragenRiester-­Zulagen, flexible Dotierungsmöglichkeiten bei Bestandsverträgen sowie die betrieblicheAltersversorgung zum großen Gewicht der Einmalbeiträge bei. Auf die laufenden Beiträge entfielen somit61,7 Milliarden Euro (minus 1,7 Prozent). Die Beitragssumme des Neugeschäfts könnte im Gesamtjahr2012 eine Größenordnung von 163 Milliarden Euro (minus 6 Prozent) erreichen.

29

In der Struktur des Neugeschäfts der Lebensversicherung i. e. S. werden deutliche Unterschiede in derEntwicklung der Versicherungsarten sichtbar. Im ersten Halbjahr 2012 setzte sich die Verschiebungzugunsten von Lebensversicherungen mit garantierten Leistungen fort: Betrug der Anteil der klassischenVerträge an den kapitalbildenden Policen im Jahr 2008 noch knapp 59 Prozent, so stieg er bis auf 76Prozent im ersten Halbjahr 2012 an;; entsprechend sank der Anteil der fondsgebundenen Policen von 41auf 24 Prozent.

Die nach wie vor große Bedeutung der Rentenversicherung zeigt sich im ersten Halbjahr 2012: Gemessenan der Anzahl hielten sie einen Anteil von 47,8 Prozent (Vorjahr: 49,0 Prozent) des gesamten Neuzugangs;;bei den Beiträgen (APE) waren es 68,0 Prozent (Vorjahr: 67,7 Prozent).

Der Absatz von Riester-­Verträgen sank im ersten Halbjahr auf 303 Tausend Stück (minus 29,9 Prozent);;das Gros der Riester-­Renten entfiel im ersten Halbjahr auf die klassischen Einzelrentenversicherungen(53,5 Prozent). Für das Gesamtjahr werden rund 620 Tausend Riester-­Verträge erwartet.

Der Neuabschluss an Einzelkapitalversicherungen sank im ersten Halbjahr 2012 auf knapp 230 TausendVerträge (minus 12,6 Prozent) und die versicherte Summe sank um 16,7 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.Der Anteil der Einzelkapitalversicherungen betrug am Gesamtzugang 8,6 Prozent bei der Anzahl derVerträge und 3,8 Prozent bei der Versicherungssumme. Mit rund 197 Tausend Verträgen wurden imersten Halbjahr 2,5 Prozent mehr Berufsunfähigkeitshauptversicherungen abgeschlossen. Die versicherteSumme erhöhte sich auf 30,7 Milliarden Euro (plus 6,9 Prozent).

LeistungsauszahlungenDie Leistungsauszahlungen aus Lebensversicherungen i. e. S. erreichten im ersten Halbjahr rund 34,0Milliarden Euro;; damit wurden 4,4 Prozent weniger an die Kunden ausgezahlt als im ersten Halbjahr 2011.Im Gesamtjahr 2012 könnten bei der Lebensversicherung i. w. S. rund 75 Milliarden Euro erreicht werden(minus 12 Prozent). Ein Rückgang dieser Größenordnung ist aufgrund eines Sondereffekts zu erwarten:Im Jahr 1999 war eine große Zahl von Policen mit Mindestlaufzeit von 12 Jahren abgeschlossen worden,die im Jahresverlauf 2011 fällig wurden und einen starken Anstieg der Leistungsauszahlungenverursachten.

Rückblick auf 2011Im Jahr 2011 kam es zu der erwarteten Konsolidierung der Einmalbeiträge. Nach 27 Milliarden Euro imJahr 2010 wurden 2011 22,9 Milliarden Euro gemessen – historisch betrachtet der zweithöchste Wert.Erfreulich ist der Anstieg der laufenden Beiträge, die um knapp 1 Prozent zulegen konnten. Nochdeutlicher wird diese Entwicklung im Neuzugang: Hier stiegen die laufenden Beiträge um 8,3 Prozent. Auchdie Bestände der geförderten Altersvorsorge wuchsen weiter an – bei Riester-­, Basisrenten und derbetrieblichen Altersversorgung. Schließlich verzeichneten die ausgezahlten Leistungen einen sprunghaftenAnstieg.

Lebensversicherung i. e. S.: Zeitreihe eingelöster NeuzugangAnzahl in Tsd. (Anteile in Prozent)

1990 2000³ 2005 2009 2010 2011

¹ bis 1994 inkl. Restschuldversicherungen² Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung, Tontinenversicherungen, Kapitalisierungsgeschäfte u. a.³ ab 1995 Änderung der Rechnungslegungsvorschriften

Einzelversicherungen

Kapitalversicherungen 4 939,8 63,6 1 486,5 20,3 962,4 13,1 562,8 9,1 561,3 9,2 567,0 9,0

Fondsgebundene Kapitalversicherungen 150,6 1,9 1 281,7 17,5 391,8 5,3 169,7 2,8 156,7 2,6 140,8 2,2

Fondsgebundene Rentenversicherungen 857,0 11,7 1 135,5 18,5 982,0 16,0 937,7 14,9

Risikoversicherungen¹ 1 456,5 18,7 649,4 8,9 738,7 10,1 732,8 11,9 706,0 11,5 689,5 10,9

Renten-­ und Pensionsversicherungen 170,9 2,2 961,8 13,2 1 868,7 25,5 1 370,1 22,3 1 506,1 24,6 1 573,7 24,9

Berufsunfähigkeits-­versicherungen

22,0 0,3 184,4 2,5 323,6 4,4 374,0 6,1 403,3 6,6 458,6 7,3

Pflegerentenversicherungen 0,4 0,0 0,1 0,0 5,3 0,1 11,7 0,2 14,0 0,2 17,0 0,3

Sonstige Einzelversicherungen² 6,1 0,1 73,0 0,9 244,2 4,0 309,1 5,0 311,2 4,9

Kollektivversicherungen

Kapitalversicherungen 375,6 4,8 468,3 6,4 391,8 5,3 183,8 3,0 180,9 3,0 168,1 2,7

Bausparrisikoversicherungen 603,8 7,8 544,3 7,5 290,2 4,0 285,0 4,6 239,8 3,9 232,2 3,7

Restschuldversicherungen 1 481,2 20,3 1 103,5 15,1 670,6 10,9 517,4 8,4 568,8 9,0

Übrige Kollektivversicherungen 53,6 0,7 238,0 3,3 331,0 4,5 405,1 6,6 554,2 9,0 644,9 10,2

Neuzugang insgesamt 7 773,1 100,0 7 301,8 100,0 7 337,0 100,0 6 145,4 100,0 6 130,8 100,0 6 309,6 100,0

30

Gliederung der Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung i. e. S.Mitgliedsunternehmen

¹ ohne die als Versicherungsbeitrag verwendeten Überschussanteile² Kapitaleinzelversicherungen einschließlich Risiko-­ und fondsgebundenen Lebensversicherungen;;vermögensbildende Lebensversicherungen;; Renteneinzelversicherungen;; Gruppenversicherungen nachSondertarifen³ Unfall-­Zusatzversicherung, Berufsunfähigkeits-­Zusatzversicherung, sonstige Zusatzversicherungen

Jahr Beiträge¹ aus

Hauptversicherungen²Mrd. EUR

Zusatzversicherungen³Mrd. EUR

1980 12,617 0,598

1985 17,413 0,972

1990 25,914 1,489

1995 42,829 2,372

2000 57,839 3,386

2002 60,739 4,279

2003 63,071 4,547

2004 63,619 4,780

2005 67,501 5,135

2006 69,770 5,102

2007 70,143 5,291

2008 70,784 5,522

2009 75,719 5,652

2010 81,415 5,744

2011 77,011 6,177

NeuzugangMit 6,5 (2010: 6,3) Millionen Verträgen ist der Neuzugang 2011 um 3,2 Prozent gestiegen. Von den 6,5Millionen Neuverträgen wurden rund 6,3 Millionen Verträge (plus 2,9 Prozent) in der Lebensversicherung i.e. S. geschlossen.

Die Struktur des Neugeschäfts in der Lebensversicherung i. e. S. zeigt die Dominanz derRentenversicherungen: Die Einzelrentenversicherung kam auf rund 1,6 Millionen Verträge (Anteil: 24,9Prozent) – das waren 4,5 Prozent mehr als 2010. Die fondsgebundene Rentenversicherung kam auf gut0,9 Millionen Verträge (Anteil: 14,9 Prozent) – das waren 4,5 Prozent weniger als 2010. In denEinzelrentenversicherungen und fondsgebundenen Rentenversicherungen sind auch der Großteil derRiester-­Policen, knapp 1 Million, enthalten. Die Neuabschlüsse der Einzelkapitalversicherung stiegen aufrund 567 (2010: 561) Tausend Verträge. Knapp 690 Tausend Verträge (minus 2,3 Prozent) entfielen imNeuzugang auf die Einzelrisikoversicherung. Die Anzahl der Kollektivversicherungen stieg um 8,2 Prozentauf 1,6 Millionen Verträge;; dabei handelt es sich um Kapital-­, Bausparrisiko-­, Restschuld-­ sowie sonstigeRisiko-­ und Rentenversicherungen.

Die versicherte Summe des gesamten Neuzugangs stieg um 7,7 Prozent auf 276,3 (2010: 256,6)Milliarden Euro. Davon entfielen knapp 5 (2010: 5) Prozent auf die Einzelkapitalversicherung, 22 (2010:23) Prozent auf die Einzelrisikoversicherung und 15 (2010: 15) Prozent auf die Einzelrenten-­ undPensionsversicherung.

31

0 5 000 10 000 15 000 20 000 25 000 30 000 35 000

Bestandszahlen in EURAlle Lebensversicherungen¹Kapitalbildende Versicherungen²

Schutz der Bevölkerung durch LebensversicherungenVersicherungssummen (Bestand) je Einwohner für Lebensversicherungen insgesamt und für kapitalbildende Policen;; ab 1990 Gesamtdeutschland

EUR

1985 9 3507 870

1990 11 240

9 470 1995 16 600

13 760 2000 22 790

17 900 2005 29 140

20 760 2007 30 640

20 990 2008 31 320

21 060 2009 31 840

20 890 2010 32 530

20 880 2011 33 440

20 900

¹ alle Versicherungsarten;; ab 2002 einschließlich Pensionskassen ² Kapital-­ und Rentenversicherungen;; ab 2002 einschließlich Pensionskassen

Die laufende Beitragszahlung für ein Jahr erreichte einen Wert von 6,1 Milliarden Euro (plus 8,2 Prozent)für den Neuzugang und verteilte sich zu 4,6 Milliarden Euro auf eingelöste Versicherungsscheine (plus 9,2Prozent) und zu 1,5 Milliarden Euro auf Summenerhöhungen;; Letztere stammen zu 1,1 Milliarden Euroaus Anpassungserhöhungen (minus 3,0 Prozent).

Das Annual Premium Equivalent (APE) betrug gleichbleibend 8,3 Milliarden Euro (plus 0,0 Prozent);; beidieser international gebräuchlichen Kennzahl werden im Neugeschäft zum laufenden Beitrag für ein Jahr10 Prozent der Einmalbeiträge hinzuaddiert. Alternativ kann auch die Beitragssumme des Neugeschäfts(Bewertungssumme) betrachtet werden, sie stieg 2011 um 6,4 Prozent auf 167,5 (2010: 157,5) MilliardenEuro. Davon stammten 145,7 Milliarden Euro (plus 11,2 Prozent) aus Lebensversicherungen mit laufenderBeitragszahlung und 21,8 Milliarden Euro (minus 17,4 Prozent) aus Lebensversicherungen gegenEinmalbeitrag. Bei dieser Kennzahl werden Verträge mit laufenden Beiträgen mit der Dauer ihrerBeitragszahlung gewichtet.

32

Versicherungsleistungen der Lebensversicherung i. e. S.Mitgliedsunternehmen

¹ Rückstellungen und Überschussguthaben für künftige Leistungsauszahlungen an die Kunden² durchschnittlich 260 Tage

Jahr AusgezahlteLeistungen

Zuwachs der Leistungs-­verpflich-­tungen¹

Mrd. EUR

Zugunsten der Versicherungsnehmer erbrachteLeistungen insgesamt

Mrd. EUR

Arbeitstäglich²

Mio. EUR

Mrd. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent

1980 5,788 22,3 9,369 15,157 –

1985 11,295 43,4 13,887 25,182 9,9

1990 17,888 68,8 17,021 34,909 2,9

1995 30,817 118,5 30,926 61,743 12,2

2000 49,405 190,0 38,675 88,080 4,8

2002 56,244 216,3 18,940 75,184 -­ 7,5

2003 65,233 250,9 19,476 84,709 12,7

2004 64,418 247,8 17,204 81,622 -­ 3,6

2005 64,007 246,2 30,617 94,624 15,9

2006 66,462 255,6 28,916 95,378 0,8

2007 66,161 254,5 24,708 90,869 -­ 4,7

2008 71,876 276,4 -­ 1,097 70,779 -­ 22,1

2009 71,195 273,8 33,451 104,646 47,8

2010 71,915 276,6 35,446 107,361 2,6

2011 84,328 324,3 7,911 92,239 -­ 14,1

Knapp 94 Millionen HauptversicherungenDie Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds sind als Instrument zur Alters-­ undHinterbliebenenvorsorge von herausragender Bedeutung. Die Zahl der Vorsorgeverträge übersteigt dieder Wohnbevölkerung von knapp 82 Millionen Menschen deutlich: Zum 31. Dezember 2011 bestanden93,6 (2010: 94,2) Millionen Verträge. Das leichte Sinken des Bestands (minus 0,7 Prozent) zeigt, dass dieLebensversicherung bereits heute eine beachtliche Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung spielt: VieleVerträge kommen zur Auszahlung und tragen so zur Sicherheit im Alter bei.

Auf die Lebensversicherung i. e. S. entfielen insgesamt 89,7 (2010: 90,5) MillionenHauptversicherungsverträge. Viele dieser Hauptversicherungen – gut 33 Prozent – waren 2011 mitZusatzversicherungen verbunden: Der Bestand an Zusatzversicherungen belief sich auf 29,4 (2010: 30,0)Millionen Verträge. Von diesen Zusatzpolicen waren 9,5 Millionen Unfalltod-­Zusatzversicherungen und13,8 Millionen Berufsunfähigkeits-­ bzw. Invaliditäts-­Zusatzversicherungen. Darin zeigt sich die insgesamtzurückgehende Neigung der Kunden, eine Lebensversicherung mit einer Zusatzversicherung zuverbinden. Wer sich aber für eine Zusatzversicherung entscheidet, wählt immer häufiger eine Sicherunggegen das Risiko der Erwerbsminderung.

Werden die Hauptversicherungen nach ihrer Bestandsstruktur untersucht, so fällt auf, dass dieEinzelkapitalversicherung auch im Jahr 2011 immer noch das größte Gewicht besaß, wenn auch mitfallender Tendenz: Gemessen an der Anzahl betrug ihr Anteil 32 (2010: 34) Prozent. Es folgten dieEinzelrentenversicherung mit 22 (2010: 21) Prozent des Gesamtbestandes vor den fondsgebundenenLebens-­ und Rentenversicherungen mit 15 (2010: 15) Prozent.

Der Bestand an Riester-­Produkten erreichte zum 31. Dezember 2011 eine Höhe von 10,8 MillionenVerträgen (2010: 10,3 Millionen;; plus 4,8 Prozent). Der Großteil des Bestandes entfiel mit 6,7 MillionenStück auf die Einzelversicherungen (2010: 6,5 Millionen Stück;; plus 3,5 Prozent);; dies entspricht einemAnteil von 62 Prozent aller Riester-­Verträge (2010: 63 Prozent). Weitere 37 Prozent entfielen auf diefondsgebundenen Renten;; nur 1 Prozent der Riester-­Verträge zählte zu den Kollektivversicherungen.

33

Übersicht über die Ergebnisse der Lebensversicherungen i. e. S.

2011 Veränderung in Prozent 2010

Neuzugang

Anzahl der Verträge 6,3 Mio. Stück 2,9 6,1 Mio. Stück

Beitragssumme 167,5 Mrd. EUR 6,4 157,4 Mrd. EUR

Laufender Beitrag 145,7 Mrd. EUR 11,2 131,0 Mrd. EUR

Einmalbeitrag 21,8 Mrd. EUR -­ 17,4 26,4 Mrd. EUR

Annual Premium Equivalent (APE) 8,3 Mrd. EUR 0,0 8,3 Mrd. EUR

Versicherte Summe 276,3 Mrd. EUR 7,7 256,6 Mrd. EUR

Bestand an Hauptversicherungen

Anzahl der Verträge 89,7 Mio. Stück -­ 0,9 90,5 Mio. Stück

davon: förderfähige Lebensversicherungen „Riester-­Produkte“

Anzahl Neuzugang 946 Tsd. Stück -­ 3,6 982 Tsd. Stück

Anzahl Bestand 10,8 Mio. Stück 4,8 10,3 Mio. Stück

davon: „Basisrenten“

Anzahl Neuzugang 211 Tsd. Stück -­ 3,2 218 Tsd. Stück

Anzahl Bestand 1,5 Mio. Stück 16,4 1,3 Mio. Stück

Gebuchte Bruttobeiträge (ohne Beiträge aus RfB)

83,2 Mrd. EUR -­ 4,6 87,2 Mrd. EUR

Die Stornoquote, bezogen auf die Anzahl der Verträge, betrug 2011 3,49 Prozent (Vorjahr: 3,60 Prozent) –dies war der niedrigste Wert seit 1993.

Starkes Engagement in der betrieblichen AltersversorgungLebensversicherungsverträge spielen auch in der betrieblichen Altersversorgung eine bedeutende Rolle.Der Bestand an Direktversicherungen stieg im Jahr 2011 auf 7,1 Millionen Verträge (plus 5,3 Prozent);; dieversicherte Summe legte um 5,2 Prozent auf 192,9 Milliarden Euro an. Zudem bestanden am Jahresende2,9 (2010: 2,8) Millionen Rückdeckungsversicherungen mit einer versicherten Summe von 109,0 (2010:104,3) Milliarden Euro. Sie dienen vor allem der Rückdeckung von Direktzusagen undUnterstützungskassen.

Übersicht über die Ergebnisse der Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds¹

Entwicklung der Pensionskassen und -­fondsDer Bestand der Pensionskassen und -­fonds stieg ebenfalls auf nunmehr 3,8 Millionen Stück (plus 4,0Prozent);; die versicherte Summe bzw. kapitalisierte Jahresrente stieg auf 68,7 Milliarden Euro (plus 1,7Prozent). Von diesem Bestand entfiel mit 3,5 Millionen Stück der ganz überwiegende Teil aufPensionsversicherungen, die sich in der Anwartschaftsphase befinden. Der laufende Beitrag für ein Jahrzum 31. Dezember 2011 belief sich auf 2,9 Milliarden Euro (plus 1,4 Prozent).

Das Neugeschäft des Jahres 2011 hat sich positiv entwickelt. Knapp 226 000 Personen haben 2011begonnen, über Pensionskassen und -­fonds für ihr Alter vorzusorgen (plus 10,4 Prozent);; mit rund 194200 entfiel dabei das Gros auf die Pensionskassen.

Die gebuchten Bruttobeiträge (ohne Beiträge aus RfB) der Pensionskassen und Pensionsfonds beliefensich auf 3,6 (2010: 3,2) Milliarden Euro;; dies entspricht einem Zugang von 12,9 Prozent. Betrachtet mandie Pensionskassen separat, so beliefen sich die Beitragseinnahmen auf insgesamt 2,8 Mrd. Euro (plus 0,8

2011 Veränderung in Prozent 2010

¹ In der GDV-­Statistik sind 25 überbetriebliche Pensionskassen und 17 Pensionsfonds (überwiegend Neugründungen von Versicherern) erfasst.

Neuzugang

Anzahl der Verträge 6,5 Mio. Stück 3,2 6,3 Mio. Stück

Beitragssumme 173,8 Mrd. EUR 6,9 162,6 Mrd. EUR

Laufender Beitrag 151,2 Mrd. EUR 11,3 135,8 Mrd. EUR

Einmalbeitrag 22,6 Mrd. EUR -­ 15,7 26,8 Mrd. EUR

Annual Premium Equivalent (APE) 8,6 Mrd. EUR 0,8 8,5 Mrd. EUR

Versicherte Summe 280,4 Mrd. EUR 7,8 260,1 Mrd. EUR

Bestand

Anzahl der Verträge 93,6 Mio. Stück -­ 0,7 94,2 Mio. Stück

Gebuchte Bruttobeiträge (ohne Beiträge aus RfB)

86,8 Mrd. EUR -­ 3,9 90,4 Mrd. EUR

Prozent).34

Entwicklung der Direktversicherung und RückdeckungsversicherungBestände am Jahresende

¹ Die Direktversicherung ist eine Lebensversicherung, die ein Arbeitgeber im Rahmen der betrieblichenAltersversorgung auf das Leben seiner Arbeitnehmer abschließt.² Inkrafttreten des Gesetzes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung³ Die Rückdeckungsversicherung ist eine vom Arbeitgeber auf das Leben seiner Arbeitnehmerabgeschlossene Lebensversicherung. Sie dient der Sicherung der Versorgungsleistungen, die er nachabgegebener Versorgungszusage gegenüber den Arbeitnehmer zu erfüllen hat – Quelle: GDV.

Direktversicherung¹

Jahresende Anzahl der Verträge (Mio.) Versicherungssumme (Mrd. EUR)

1974² 1,34 7,1

1980 2,41 27,9

1990 3,83 67,9

2000 5,80 148,0

2002 5,83 153,2

2003 5,82 153,7

2004 5,94 158,4

2005 5,86 157,0

2006 6,02 162,5

2007 6,17 166,8

2008 6,40 173,3

2009 6,58 178,4

2010 6,75 183,4

2011 7,11 192,9

Rückdeckungsversicherung³

Jahresende Anzahl der Verträge (Mio.) Versicherungssumme (Mrd. EUR)

2000 1,33 66,1

2002 1,80 86,3

2003 2,03 89,6

2004 2,18 91,0

2005 2,27 92,0

2006 2,36 91,1

2007 2,37 95,1

2008 2,50 97,6

2009 2,61 100,3

2010 2,76 104,3

2011 2,86 109,0

Rund 85 Milliarden Euro ausgezahlte VersicherungsleistungenDie ausgezahlten Leistungen der Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds anVersicherungsnehmer und Hinterbliebene summierten sich im Jahr 2011 auf 85,0 (2010: 72,4) MilliardenEuro. Dies entspricht einem Plus von 17,3 Prozent. Viele der im Ausnahmejahr 1999 abgeschlossenenLebensversicherungen mit Mindestlaufzeit von 12 Jahren kamen im Jahr 2011 regulär zur Auszahlung.Davon entfielen 84,3 Milliarden Euro auf die Lebensversicherung i. e. S. Für die meistenVersicherungsnehmer ist ihr Vertrag eine „Erlebensversicherung“: Unter den Kapitalleistungen von 52,5(2010: 41,1) Milliarden Euro dominierten die Leistungen bei Ablauf oder Erlebensfall mit 48,4 (2010: 37,2)Milliarden Euro. Die Leistungen für Todesfälle an die Hinterbliebenen beliefen sich im Jahr 2011 auf 3,9(2010: 3,7) Milliarden Euro. Ihr Anteil an den gesamten Auszahlungen betrug 4,6 Prozent. DieAuszahlungen aufgrund von Invalidität und anderen Ereignissen betrugen 0,2 (2010: 0,1) Milliarden Euro.

35

An Versicherungsnehmer ausgezahlte Versicherungsleistungen der Lebensversicherung i. e. S.

¹ ausgezahlte Überschussguthaben, Schlussüberschussanteile, Todesfallmehrleistungen und ähnliche Leistungsbestandteile, soweit sie nicht –z. B. bei Verwendung der Überschussanteile zur Erhöhung der Versicherungssumme – bereits in den vorgenannten Leistungspositionenenthalten sind – Quelle: GDV

Gliederung der Versicherungsleistungen 2011 2010 Veränderunggegenüber Vorjahr

in ProzentMio. EUR

Anteile in

Prozent Mio. EUR

Anteile in

Prozent

Aufwendungen für Versicherungsfälle gesamt 61 662,4 73,2 50 422,2 70,1 22,3

davon:

Kapitalbeträge aus Hauptversicherungen 52 481,3 62,3 41 084,6 57,1 27,7

davon fällig durch

Tod 3 897,6 7,4 3 731,6 9,1 4,4

Invalidität, Heirat oder andere Ursachen 165,4 0,3 142,3 0,3 16,3

Ablauf oder Erleben 48 418,3 92,3 37 210,7 90,6 30,1

Rentenbeträge aus Hauptversicherungen 5 712,8 6,8 5 343,1 7,4 6,9

Kapitalbeträge aus Zusatzversicherungen 195,7 0,2 193,1 0,3 1,4

Rentenbeträge aus Zusatzversicherungen 2 019,4 2,4 1 977,4 2,8 2,1

Sonstige Leistungen 1 253,2 1,5 1 824,0 2,5 -­ 31,3

Vorzeitige Leistungen 13 950,5 16,5 12 990,0 18,1 7,4

Ausgezahlte Überschussguthaben¹ 8 715,0 10,3 8 502,7 11,8 2,5

An Versicherungsnehmer ausgezahlte Leistungen insgesamt 84 327,9 100,0 71 914,9 100,0 17,3

Die Rentenleistungen aus Haupt-­ und Zusatzversicherungen stiegen erneut an. Das Auszahlungsvolumenerreichte 7,7 (2010: 7,3) Milliarden Euro. Dabei stiegen die Rentenbeträge aus Hauptversicherungen umgut 6,9 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro und die Rentenbeträge aus Zusatzversicherungen um 2,1 Prozentauf 2,0 Milliarden Euro.

Die ausgezahlten Überschussguthaben – unter anderem aus verzinslicher Ansammlung undSchlussüberschussanteilen – lagen bei 8,7 Milliarden Euro (plus 2,5 Prozent). An „vorzeitigen Leistungen“wurden 14,0 Milliarden Euro ausgezahlt (plus 7,4 Prozent).

Der Gesamtbestand an Leistungsverpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern hat Ende 2011einen Wert von 785,2 Milliarden Euro erreicht. Damit die Lebensversicherer diese Verpflichtungen aucherfüllen können, legen sie die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel langfristig am Kapitalmarkt an. DieseKapitalanlagen und die daraus erzielten Erträge sind die Grundlage, um bestehende und künftigeLeistungsansprüche der Versicherungsnehmer zu befriedigen.

Im Jahr 2011 verringerte sich die Rückstellung für Beitragsrückerstattungen (RfB) netto um 1,6 MilliardenEuro;; es kam also per saldo zu einer Entnahme (Vorjahr: Zuführung 55 Millionen Euro). Darin zeigt sichihre Funktion als „Puffer“: Sie macht es trotz schwankender Kapitalmärkte möglich, eine sehr stabileWertentwicklung der Versichertenguthaben über die gesamte Vertragslaufzeit zu gewährleisten. In Zeitenschlechter Kapitalmarktentwicklung werden der RfB – netto – Mittel entnommen;; mit der Erholung derKapitalmärkte wird die RfB wieder aufgefüllt.

Versorgungsanteil von über 33 ProzentDie Bedeutung der Lebensversicherung als Teil der Sicherung für das Alter, den Invaliditätsfall und dieHinterbliebenen nimmt seit Jahren stetig zu. Ein Vergleich der ausgezahltenLebensversicherungsleistungen (ohne Berücksichtigung der Rückkäufe) mit den Ausgaben der DeutschenRentenversicherung für Arbeiter und Angestellte macht dies deutlich: Beliefen sich die Auszahlungen allerLebensversicherer 1990 auf knapp 17 Prozent der Rentenausgaben, so stieg der Anteil bis zum Jahr 2011auf 33,2 Prozent. Die staatlichen Rentenausgaben (Deutsche Rentenversicherung ohne Bahn,Knappschaft und See) betrugen 2011 rund 212 Milliarden Euro.

Verwaltungskostenquote stabil auf 2,4 ProzentMit 2,0 Milliarden Euro sank die Verwaltungskosten 2011 unter den Vorjahreswert von 2,1 Milliarden Euro;;die Verwaltungskostenquote, also das Verhältnis von Verwaltungskosten und gebuchten Bruttobeiträgen,blieb stabil bei 2,4 (2010: 2,4) Prozent. Im Jahr 1980 betrug diese Kostenquote noch knapp 7 Prozent.

36

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Kostenquote in der Lebensversicherung i. e. S.Laufende Verwaltungsaufwendungen der Lebensversicherer

Die Abschlussaufwendungen erhöhten sich leicht von 8,0 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 8,4 MilliardenEuro im Jahr 2011. Der Abschlusskostensatz, d. h. die gesamten Abschlusskosten in Prozent derBeitragssumme des Neugeschäfts, lag mit 5,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 5,1 Prozent.

Jahr laufende Verwaltungskosten in Mrd. EUR

in Prozent der gebuchten Bruttobeiträge

1980 0,918 7,0

1985 1,115 6,1

1990 1,479 5,4

1995 1,875 4,2

2000 2,143 3,5

2002 2,267 3,5

2003 2,275 3,4

2004 2,243 3,3

2005 2,305 3,2

2006 2,272 3,0

2007 2,222 2,9

2008 2,158 2,8

2009 2,167 2,7

2010 2,109 2,4

2011 2,017 2,4

37

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Private Krankenversicherung

Private KrankenversicherungDer Versichertenbestand in der Krankheitsvollversicherung beträgt zum 30. Juni 2012 insgesamt 8,96Millionen Personen. Der Nettoneuzugang beläuft sich im 1. Halbjahr 2012 auf minus 15 300 Personen. DieZahl der Zusatzversicherungen stieg bis zur Jahresmitte um netto 86 300 neue Policen, die Gesamtzahl anZusatzversicherungen beläuft sich damit Ende Juni 2012 auf 22,6 Millionen. Damit bleiben privateZusatzversicherungen für viele eine attraktive Lösung, um die Lücken im Leistungskatalog derGesetzlichen Krankenversicherung aufzufangen.

Die Beitragseinnahmen betrugen im 1. Halbjahr 2012 rund 17,9 Milliarden Euro – 16,9 Milliarden Euro inder Krankenversicherung und 1,0 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung. In derKrankentagegeldversicherung betrug das Beitragsvolumen in diesem Zeitraum 560 Millionen Euro, in denZusatzversicherungen zum GKV-­Schutz (Wahlleistungstarife, ambulante Tarife und Zahntarife) 2,4Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr 2012 rechnen die privaten Krankenversicherer mitBeitragseinnahmen von insgesamt 35,8 Milliarden Euro (plus 3,4 Prozent). Davon entfallen 33,8 MilliardenEuro (plus 3,9 Prozent) auf die Krankenversicherung und 2,0 Milliarden Euro (minus 3,6 Prozent) auf diePflegeversicherung. Das Minus in der Pflegeversicherung geht auf eine Beitragssenkung in derPflichtversicherung zurück.

Anzahl der privat KrankenversichertenZahl der Personen (Doppelzählungen möglich), jeweils Jahresende

2008 2009 2010 2011

Vollversicherte 8 639 300 8 810 900 8 895 500 8 976 400

mit Krankenhauswahlleistungen 7 217 600 7 300 200 7 298 800 7 322 500

mit Krankentagegeld 2 028 500 2 055 300 2 045 600 2 050 300

Pflegeversicherung 9 373 900 9 534 100 9 593 000 9 666 900

Zusatzversicherungen 20 983 200 21 478 400 21 969 400 22 498 900

Tarife für Versicherte mit GKV-­Schutz 15 394 100 16 118 400 16 513 300 17 139 400

Ambulante Tarife 6 627 800 6 761 700 7 443 200 7 678 300

Tarife für Wahlleistungen im KH 5 382 700 5 565 400 5 643 500 5 712 800

Zahntarife 11 769 700 12 382 200 12 192 100 13 218 800

Krankentagegeld 3 404 000 3 450 800 3 536 600 3 599 300

Krankenhaustagegeld 8 545 700 8 449 900 8 333 900 8 246 300

Pflegezusatzversicherung 1 316 200 1 500 500 1 699 500 1 880 400

Auslandsreisekrankenversicherung 23 762 900 24 770 900 24 542 100 24 937 400

Spezielle Ausschnittsversicherungen 9 980 800 9 906 200 11 133 900 10 337 000

Im 1. Halbjahr 2012 erhielten die Versicherten 11,9 Milliarden Euro an Leistungen ausgezahlt, davon 11,5Milliarden Euro in der Krankenversicherung und 385 Millionen Euro in der Pflegeversicherung. Bis Ende2012 erreichen die ausgezahlten Versicherungsleistungen voraussichtlich eine Höhe von 23,9 MilliardenEuro (plus 4,8 Prozent). Dabei entfallen auf die Krankenversicherung 23,1 (plus 4,7 Prozent) und auf diePflegeversicherung 0,8 Milliarden Euro (plus 6,9 Prozent).

Rückblick auf 2011Im Jahr 2011 stiegen die Beitragseinnahmen in der Privaten Kranken-­ und Pflegeversicherung um 4,2(2010: 5,7) Prozent auf 34,7 Milliarden Euro an. Wie schon in den Vorjahren ist das Plus von 4,5 (2010:6,1) Prozent auf 32,6 Milliarden Euro in der Krankenversicherung vor allem auf den Versichertenzuwachsin der Vollversicherung und auf Beitragsanpassungen zurückzuführen. In der Pflegeversicherung stiegendie Einnahmen abermals geringer als im Vorjahr um 0,4 (2010: 1,1) Prozent auf gut 2,1 Milliarden Euro an.

Den wesentlichen Anteil an den Gesamtbeitragseinnahmen hatte nach wie vor dieKrankheitsvollversicherung: Auf sie entfielen 72,6 Prozent der Einnahmen. Zusatzversicherungen machtenmit 19,3 Prozent einen erheblich geringeren Teil der Gesamtbeitragseinnahmen aus. Betrachtet man nur

38

0 10 0 25 50 75 100 125 150 175

Zusatzversicherungen für gesetzlich Versicherte, so waren es sogar nur 13,1 Prozent. Die übrigenBeitragseinnahmen verteilten sich auf die Pflegeversicherung (6,1 Prozent) und die BesonderenVersicherungsformen (2,1 Prozent).

Entlastung im AlterEntwicklung der Zahl der Vollversicherten in der Privaten Krankenversicherung sowie Alterungsrückstellung

Vollversicherte in Mio. Alterungsrückstellung in Mrd. EUR1996 6,9 33,31997 7,1 38,71998 7,2 44,61999 7,4 52,12000 7,5 59,62001 7,7 68,22002 7,9 76,32003 8,1 85,12004 8,3 93,82005 8,4 103,42006 8,5 113,42007 8,5 123,62008 8,6 134,42009 8,8 145,32010 8,9 158,02011 9,0 169,4

Der Nettoneuzugang in der Krankheitsvollversicherung entsprach 2011 mit 80 900 Personen in etwa demdes Vorjahres (2010: 84 600 Personen). Von den 8,98 Millionen Vollversicherten Ende 2011 hatten 7,3Millionen Personen die Wahlleistungen Ein-­ oder Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung imKrankenhaus mitversichert. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. In derPflegeversicherung waren zum Jahresende 9,7 (2010: 9,6) Millionen Personen versichert.

Wechsel der KassenPersonenwechsel zwischen Privater Krankenversicherung undGesetzlicher Krankenversicherung

Jahr Übertritte zur PKV

in 1000

Abgänge zur GKV

in 1000

Differenz

in 1000

Quelle: PKV-­Verband

1970 130 226 -­ 96

1975 170 152 18

1980 217 109 108

1985 243 98 145

1990 310 112 198

1995 271 186 85

1997 316 144 172

1998 328 155 173

1999 325 149 176

2000 325 149 176

2001 361 148 213

2002 362 130 232

2003 338 130 208

2004 298 131 167

2005 275 154 121

2006 285 144 141

2007 234 155 79

2008 245 151 94

2009 288 147 141

2010 228 153 75

2011 232 158 74

Im Jahr 2011 gab es knapp 22,5 Millionen private Zusatzversicherungen. Vor allem dieZusatzversicherungen für gesetzlich Versicherte verzeichneten erneut ein solides Wachstum: AmJahresende wurden 17,1 Millionen solcher GKV-­Zusatzversicherungen gezählt – das sind 626 100 oder3,8 Prozent mehr als im Vorjahr (da im Folgenden nach Leistungsbestandteilen gezählt wird, ist dieSumme größer als die Gesamtzahl der Zusatzversicherungen zum GKV-­Schutz). Besonders stark war dieEntwicklung bei den Zahntarifen: Der Bestand stieg um 8,4 Prozent oder 1,0 Millionen Versicherungen auf

39

13,2 Millionen. Die Zahl der ambulanten Tarife stieg um 235 100 auf 7,7 Millionen (plus 3,2 Prozent). Beiden Zusatzversicherungen für Wahlleistungen im Krankenhaus gab es ein leichtes Plus von 1,2 Prozentauf einen Bestand von 5,7 Millionen. Besonders stark war erneut das Wachstum bei denPflegezusatzversicherungen: Ihre Zahl stieg um 10,6 Prozent (plus 180 900) auf 1,9 Millionen.

Neben der Voll-­ und Zusatzversicherung gibt es Besondere Versicherungsformen wie dieAuslandsreisekrankenversicherung und Spezielle Ausschnittsversicherungen. 2011 bestanden 24,9Millionen Auslandsreisekrankenversicherungen, was einem leichten Plus von 1,6 Prozent entspricht.Spezielle Ausschnittsversicherungen decken sehr spezifische Risiken ab, zum BeispielBrillenversicherungen. Ihre Kalkulation erfolgt unter Sonderbedingungen. Ende 2011 gab es 10,3 Millionensolcher Versicherungen, was einem Rückgang um 796 900 Versicherungen oder 7,2 Prozent entspricht.

KostensteigerungIm Jahr 2011 war der Ausgabenanstieg in der Privaten Krankenversicherung mit 3,9 (2010: 3,7) Prozentvergleichbar mit dem Vorjahr. Er lag erneut deutlich über der allgemeinen Preissteigerung von 2,3 Prozent.Die Leistungen erreichten eine Höhe von 22,1 (2010: 21,2) Milliarden Euro. Die Ausgaben in derPflegeversicherung nahmen 2011 um 3,1 (2010: 4,7) Prozent auf 720,5 Millionen Euro zu. Zusammenergibt sich somit ein Ausgabenanstieg auf 22,8 (2010: 21,9) Milliarden Euro.

Gesamtleistungen für Krankheits-­ und Pflegekostenin Mio. EUR / Stand 2011

* Die Gesamtleistungen sind höher als die Summe der Einzelpunkte, da sie noch sonstige Leistungen enthalten.¹ bspw. Krankenhaustagegeld, Pflegezusatzversicherung, besondere Versicherungsformen

ambulante Leistungen in Mio. Euro* 9 864,4

Davon u.a.

… Arztbehandlung 5 405,3

… Heilpraktikerbehandlung 239,3

… Arzneien / Verbandmittel 2 448,7

… Heilmittel 838,6

… Hilfsmittel 790,5

stationäre Leistungen in Mio. Euro* 6 695,1

Davon u.a.

… allgemeine Krankenhausleistungen 3 650,4

… Wahlleistung Chefarzt 2 345,5

… Wahlleistung Unterkunft 542,9

… Ersatz-­Krankenhaustagegeld 51,5

Zahnleistungen in Mio. Euro* 3 408,3

Davon u.a.

… Zahnbehandlung 1 198

… Zahnersatz 1 984,5

… Kieferorthopädie 219

… Pflegeversicherung 720,5

… Krankentagegeld 864,0

… Sonstiges¹ 1 221,8

Gesamtleistungen für Krankheits-­ und Pflegekosten in Mio. Euro 22 774,1

Beitragsrückerstattung und GesamtaufwendungenDie Versicherten, die 2011 keine Leistungen in Anspruch nahmen, erhielten Beitragsrückerstattungen inHöhe von 1,4 (2010: 1,3) Milliarden Euro. Zur Abmilderung von Beitragsanpassungen wurden in derKrankenversicherung Beiträge in Höhe von 1,4 (2010: 3,0) Milliarden Euro verrechnet. Die

Beitragseinnahmen in der Privaten KrankenversicherungBeitragseinnahmen nach Versicherungsarten in Mrd. EUR sowie Anteile in Prozent

Vollversicherung Krankenhauszusatzversicherung, Ergänzungstarife u. a. Verdienstausfallversicherung Auslandsreisekrankenversicherung, Spezielle Ausschnittsversicherung (wird erst seit 2005 gesondert erfasst), Beihilfeablöseversicherung, Restschuld-­ und Lohnfortzahlungsversicherung

Versicherungsarten 2005 2008 2009 2010 2011

Mrd. EUR v. H. Mrd. EUR v. H. Mrd. EUR v. H. Mrd. EUR v. H. Mrd. EUR v. H.

Krankheitsvollversicherung 19,665 71,9 21,790 71,8 22,564 71,7 24,072 72,4 25,151 72,6

Pflegeversicherung 1,868 6,8 1,970 6,5 2,074 6,6 2,096 6,3 2,105 6,1

Zusatzversicherung zum GKV-­Schutz 3,285 12,0 3,931 13,0 4,121 13,1 4,338 13,0 4,525 13,1

Krankentagegeldversicherung 1,047 3,8 1,001 3,3 1,010 3,2 1,019 3,1 1,068 3,1

Krankenhaustagegeldversicherung 0,751 2,7 0,645 2,1 0,629 2,0 0,611 1,8 0,593 1,7

Pflegezusatzversicherung 0,170 0,6 0,322 1,1 0,379 1,2 0,439 1,3 0,497 1,4

Besondere Versicherungsarten 0,562 2,1 0,672 2,2 0,690 2,2 0,696 2,1 0,729 2,1

PKV insgesamt 27,348 100,0 30,331 100,0 31,467 100,0 33,271 100,0 34,667 100,01

2

3

4

1

2

3

4

40

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Gesamtaufwendungen für die Versicherten sanken in der Kranken-­ und Pflegeversicherung leicht um 0,3Prozent auf 38,5 Milliarden Euro. Sie umfassen die ausgezahlten Versicherungsleistungen inklusiveSchadenregulierungskosten, die Veränderung der Schadenrückstellung, die Zuführung zur Rückstellungfür Beitragsrückerstattung und die Zuführung zur Alterungsrückstellung. Die Alterungsrückstellungen derPrivaten Kranken-­ und Pflegeversicherung stiegen um 7,2 Prozent auf 169,4 Milliarden Euro, davon 145,4Milliarden Euro in der Krankenversicherung.

Gliederung der Gesamtaufwendungen in der Privaten KrankenversicherungAb 1995 einschließlich Pflegepflichtversicherung (Bruttobetrag)

Jahr Aufwendungen für Versicherungsfälle

Mrd. EUR

Zuführung zu den Rückstellungen für

BeitragsrückerstattungMrd. EUR

Zuführung zu den Alterungsrückstellungen

Mrd. EUR

Gesamtauf-­wendungen

Mrd. EUR

einschl. Schadenregulierungsaufwendungen und Zuführung zur Schadenrückstellung Zuführung zu den Rückstellungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung selbst abgeschlossenes deutsches Geschäft;; abgegrenzte Werte

1980 3,681 0,277 0,608 4,567

1985 4,835 0,846 1,025 6,706

1990 7,324 0,584 1,595 9,503

1995 10,981 2,038 3,785 16,804

2000 13,815 2,861 7,410 24,087

2003 16,041 2,381 8,824 27,246

2004 16,655 3,234 8,673 28,562

2005 17,451 3,444 9,559 30,455

2006 17,839 3,662 10,062 31,758

2007 18,898 3,686 10,213 33,006

2008 20,169 2,493 10,734 33,648

2009 21,121 2,914 10,945 35,191

2010 21,916 3,760 12,681 38,612

2011 22,774 4,157 11,423 38,484

12

3

1

2

3

41

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Schaden-­ und Unfallversicherung

Schaden-­ und UnfallversicherungDie Schaden-­ und Unfallversicherer müssen im Geschäftsjahr 2012 bei deutlich wachsendenBeitragseinnahmen gleichzeitig mit kräftig ansteigenden Schadenaufwendungen rechnen. Daher dürfte diemarktweite Combined Ratio (Schaden-­Kosten-­Quote nach Abwicklung) mit rund 98 Prozent in etwa aufVorjahresniveau liegen. Der versicherungstechnische Gewinn würde nur geringfügig von 1,1 MilliardenEuro auf rund 1,2 Milliarden Euro anwachsen.

Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Beitragseinnahmen in der Schaden-­ und Unfallversicherungangestiegen sind, dürfte das Beitragsaufkommen im Geschäftsjahr 2012 nochmals spürbar um 3,7 Prozentauf rund 58,7 Milliarden Euro zulegen. Dabei lässt sich in allen Schaden-­ und Unfallsparten eine positiveEntwicklung erkennen. Der deutliche Anstieg wird vor allem durch die Kraftfahrtversicherung gestützt. Hiertragen – wie schon im abgelaufenen Jahr – Beitragsanhebungen im Bestand und Neugeschäft zu einerZunahme der Beitragseinnahmen um etwa 5 Prozent bei. Auch in der Sachversicherung kann mit einemverstärkten Wachstum des Prämienaufkommens um gut 4 Prozent gerechnet werden. Jedoch ist dieseEntwicklung im Wesentlichen durch steigende versicherte Werte getrieben. In den überwiegend demPrivatkundengeschäft zuzurechnenden Sparten Allgemeine Unfallversicherung sowieRechtsschutzversicherung werden leichte Zuwächse der Beitragseinnahmen um 0,5 bzw. 1,5 Prozenterwartet. In den Sparten Allgemeine Haftpflichtversicherung, Transportversicherung sowieKreditversicherung dürfte das Betragsaufkommen zwischen 2 und 4 Prozent steigen. Dies liegt vor allem inder positiven konjunkturellen Entwicklung mit z. B. steigenden Lohn-­ und Umsatzsummen sowie höheremHandelsvolumen begründet.

Versicherungsfälle in der Schaden-­ und Unfallversicherung¹

¹ inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV, ohne Nuklear-­, Vermögensschaden-­, Luft-­ und Raumfahrzeughaftpflicht-­,Transport-­, Luftfahrt-­, Kredit-­, Kautions-­ und Vertrauensschadenversicherung

Versicherungszweige Versicherungsfälle in Mio.

1980 1990 2000 2010 2011

Kraftfahrtversicherung 6,61 8,54 9,12 9,65 9,72

Kfz-­Haftpflichtversicherung 3,40 3,82 4,26 3,98 3,91

Vollkaskoversicherung 1,37 2,54 3,29 4,29 4,43

Teilkaskoversicherung 1,82 2,17 1,57 1,38 1,38

Sachversicherung 4,84 7,16 5,80 5,54 5,12

Privat, davon 3,29 5,56 4,12 4,03 3,65

Verb. Wohngebäudeversicherung 0,62 3,02 1,87 2,45 2,04

Verb. Hausratversicherung 2,39 1,61 1,54 1,10 1,15

Nicht-­Privat 1,54 1,59 1,69 1,51 1,47

Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft 1,02 1,13 1,06 1,03 0,96

Technische Versicherungen inkl. BU 0,52 0,46 0,62 0,48 0,52

Allgemeine Haftpflichtversicherung 2,73 3,46 3,83 2,97 2,90

Private Unfallversicherung 0,64 0,68 0,83 0,85 0,85

Rechtsschutzversicherung 2,23 2,99 3,47 3,82 3,83

Insgesamt¹ 17,09 22,96 23,37 23,75 23,34

42

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Grafik: Spannweite der Schadenquoten 2011¹Anteil der Schadenaufwendungen an den verdienten Bruttobeiträgen 2011in einzelnen Versicherungszweigen (in Prozent)

Kraftfahrtversicherung 98,1

Kfz-­Haftpflichtversicherung 99,4

Vollkasko 101,1

Teilkasko 77,5

Sachversicherung 72,6

Private Sachversicherung 67,7

Verbundene Wohngebäudeversicherung 81,3

Verbundene Hausratversicherung 47,3

Nicht-­Private Sachversicherung 78,0

Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft 80,8

TV/TV-­BU 68,6

Allgemeine Haftpflichtversicherung 66,9

Private Unfallversicherung 60,2

Rechtsschutzversicherung 70,6

Transport-­ und Luftfahrtversicherung 67,7

Kreditversicherung 47,5

Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen Technische Versicherungen/Technische Betriebsunterbrechungs-­Versicherung Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttorisikobeiträgen (d.h. ohneSparanteil der Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzahlung)

Der Schadenaufwand der Schaden-­ und Unfallversicherer wird im Geschäftsjahr 2012 voraussichtlich um3,9 Prozent auf etwa 45,5 Milliarden Euro steigen. Dies wäre die höchste Schadenbelastung, die dieSchaden-­ und Unfallversicherer jemals zu bewältigen hatten. Zum einen führte zu Jahresbeginn starkerFrost zu über 300 Millionen Euro Mehraufwendungen in der Wohngebäudeversicherung. Zum anderenereignete sich im 1. Quartal der mit 335 Millionen Euro nominal größte je erfasste Einzelschaden inDeutschland und belastete die industrielle Sachversicherung deutlich. Ebenfalls großschadenbedingtdürften die Schadenaufwendungen in der Kreditversicherung um rund 40 Prozent ansteigen.Vergleichsweise positiv stellt sich dagegen die Entwicklung in der Kraftfahrtversicherung dar. Hier werdendie Schadenaufwendungen im Geschäftsjahr 2012 voraussichtlich lediglich um 0,6 Prozent höherausfallen.

2

3

1

2

3

43

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Kraftfahrtversicherung

KraftfahrtversicherungIn der Kraftfahrtversicherung ist mit einem kräftigen Wachstum der Beitragseinnahmen zu rechnen. DieHalbjahreszahlen lassen auf einen Anstieg der Durchschnittsbeiträge im Geschäftsjahr 2012 schließen. Inder Kfz-­Haftpflichtversicherung dürfte die Steigerung bei ca. 3,5 Prozent und in der Vollkaskoversicherungbei ca. 4,0 Prozent liegen. Zusammen mit dem wachsenden Bestand werden die Beitragseinnahmen in derKraftfahrtversicherung insgesamt voraussichtlich um 5,1 Prozent auf 22,0 Milliarden Euro zunehmen.

Durchschnittliche Jahresprämien in der Kraftfahrtversicherung¹

¹ inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV² verdienter Bruttobeitrag je Jahreseinheit

Jahr Durchschnittliche Jahresprämie² in EUR

Kfz-­Haftpflicht Vollkasko Teilkasko

1980 211 244 32

1990 269 328 59

1995 289 431 99

2000 248 299 92

2001 257 310 93

2002 262 315 94

2003 263 317 95

2004 263 317 96

2005 255 308 95

2006 243 290 91

2007 236 282 89

2008 228 273 85

2009 219 264 82

2010 215 260 81

2011 219 265 82

In der Kfz-­Haftpflichtversicherung wird bei einem Bestandswachstum von 1,5 Prozent ein Anstieg derPrämieneinnahmen um 5,0 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro erwartet. Somit wäre in dieser Sparte imzweiten Jahr in Folge ein steigendes Beitragsaufkommen zu verzeichnen. In der Vollkaskoversicherung istvon einem Bestandswachstum auf Vorjahresniveau um ca. 2,0 Prozent auszugehen. DieBeitragseinnahmen dürften in dieser Kraftfahrtsparte auch in diesem Jahr spürbar zulegen – um6,0 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Der Bestand in der Teilkaskoversicherung dürfte nur leicht anwachsen.Resultierend daraus kann lediglich mit einem um 2,5 Prozent höheren Prämienvolumen von 1,5 MilliardenEuro gerechnet werden. Trotz der positiven Entwicklungen der Beitragseinnahmen dürfte auch in diesemGeschäftsjahr das versicherungstechnische Ergebnis in der Kraftfahrtversicherung negativ ausfallen.

Beitragseinnahmen und Leistungen in der Kraftfahrtversicherung¹

¹ inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV² gebuchte Bruttobeiträge ohne Versicherungsteuer³ Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres

Versicherungszweig 1990 2000 2008 2009 2010 2011

Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent

Beitragseinnahmen insgesamt² 14 346 20 358 20 372 -­ 2,1 20 057 -­ 1,5 20 158 0,5 20 887 3,6

Kfz-­Haftpflicht 9 371 12 628 12 495 -­ 2,4 12 148 -­ 2,8 12 124 -­ 0,2 12 551 3,5

Vollkasko 3 528 5 748 6 260 -­ 0,7 6 373 1,8 6 530 2,5 6 811 4,3

Teilkasko 1 047 1 740 1 495 -­ 4,2 1 422 -­ 4,9 1 394 -­ 2,0 1 420 1,9

Kraftfahrtunfall 400 242 121 -­ 7,7 114 -­ 5,7 110 -­ 3,6 105 -­ 4,3

Leistungen insgesamt³ 12 847 20 355 19 561 2,4 19 420 -­ 0,7 20 060 3,3 20 444 1,9

44

Schadenquoten in der Kraftfahrtversicherung¹

¹ inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV² Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen

Jahr Schadenquote² in Prozent

Kfz-­Haftpflicht Vollkasko Teilkasko

1980 99,2 94,2 79,7

1990 93,5 92,7 90,0

1995 96,7 75,6 68,7

2000 108,4 93,3 70,0

2001 102,5 87,7 66,1

2002 97,0 89,6 78,8

2003 93,0 83,5 68,7

2004 91,9 79,4 63,2

2005 92,6 80,7 61,7

2006 94,0 84,7 63,9

2007 96,9 88,9 67,9

2008 97,3 98,3 81,2

2009 100,6 96,8 72,8

2010 103,7 99,5 71,7

2011 99,4 101,1 77,5

Straßenverkehrsunfälle in Deutschland

Auf der Schadenseite zeigen die Zahlen des 1. Halbjahres 2012 einen deutlichen Rückgang der Schädenin den beiden Kaskosparten. Dies ist unter anderem auf die vergleichsweise günstigen Straßenverhältnisseam Jahresanfang zurückzuführen. Infolgedessen sind vermutlich weniger durch Streugut verursachteGlasschäden aufgetreten. Der Rückgang der Schäden könnte sich sogar noch verstärken – vorausgesetzt,die Kraftfahrtversicherer bleiben im Gegensatz zum Vorjahr von überdurchschnittlichenElementarereignissen verschont. Allerdings muss im weiteren Jahresverlauf aufgrund des zunehmendenVerbreitungsgrades des Rabattschutzes mit zusätzlichen Schäden gerechnet werden. Im Geschäftsjahr2012 ist alles in allem von einem verhaltenen Rückgang der Schäden in der Voll-­ und einer deutlichenAbnahme der Schäden in der Teilkaskoversicherung auszugehen. Dies führt in der Vollkaskoversicherungzu einer Stagnation der Schadenaufwendungen bei rund 6,9 Milliarden Euro. In Kombination mit densteigenden Beitragseinnahmen wird sich die Combined Ratio zwar um 6 Prozentpunkte auf rund 109Prozent verbessern. Damit schreibt diese Kraftfahrtsparte aber im mittlerweile sechsten Jahr in Folgeversicherungstechnische Verluste. In der Teilkaskoversicherung wird aufgrund der genanntenEntwicklungen ein Rückgang der Schadenaufwendungen um ca. 5,0 Prozent auf eine Milliarde Euroerwartet. Zusammen mit den ansteigenden Beitragseinnahmen dürfte sich die Schaden-­Kosten-­Quotenach Abwicklung auf 96 Prozent verbessern. Im Gegensatz zu den Kaskoversicherungen wird in der Kfz-­Haftpflichtversicherung die Schadenbelastung voraussichtlich wieder zunehmen. Eine normaleSchadenentwicklung für das weitere Jahr unterstellt, dürften die Schadenaufwendungen um etwa 1,5Prozent auf 12,6 Milliarden Euro anwachsen. Wegen der steigenden Beitragseinnahmen kann in dieserSparte von einer um rund 3 Prozentpunkte verbesserten Combined Ratio von 101 Prozent ausgegangenwerden.

2010 2011 Veränderung in Prozent

Quelle: Statistisches Bundesamt

Polizeilich erfasste Unfälle 2 411 271 2 361 457 -­ 2,1

Unfälle mit Personenschaden 288 297 306 266 6,2

Unfälle mit Sachschaden 2 122 974 2 055 191 -­ 3,2

Schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden 92 107 81 487 -­ 11,5

Sonstige Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 16 034 16 261 1,4

Übrige Sachschadenunfälle 2 014 833 1 957 443 -­ 2,8

Verunglückte insgesamt 374 818 396 374 5,8

Getötete 3 648 4 009 9,9

Verletzte 371 170 392 365 5,7

45

Für die gesamte Kraftfahrtversicherung resultiert aus den beschriebenen Entwicklungen ein umvoraussichtlich 0,6 Prozent höherer Schadenaufwand von 20,6 Milliarden Euro. Unterm Strich dürfte derversicherungstechnische Verlust im Geschäftsjahr 2012 mit 700 Millionen Euro (bzw. einer Combined Ratiovon 103 Prozent) immer noch besorgniserregend hoch ausfallen. Damit würden die Kraftfahrtversichererseit dem Jahr 2008 ununterbrochen versicherungstechnisch rote Zahlen schreiben.

Wie lange unfallfrei?Prozentualer Anteil der Pkw-­Fahrer in den Schadenfreiheitsklassen der Kfz-­Haftpflichtversicherung

Rückblick auf 2011Im Geschäftsjahr 2011 sind sowohl in der Kfz-­Haftpflichtversicherung als auch in der Kaskoversicherungdie Durchschnittsbeiträge um ca. zwei Prozent angestiegen. Unter Berücksichtigung desBestandswachstums haben die Beitragseinnahmen in der gesamten Kraftfahrtversicherung um 3,6 Prozentauf 20,9 Milliarden Euro zugelegt.

Schadenfreie Jahre 2007 2008 2009 2010 2011

1 und weniger 4,7 4,7 5,3 4,5 4,8

2 3,1 2,9 2,7 3,0 3,1

3 3,2 3,1 3,0 3,2 3,2

4 3,7 3,5 3,3 3,6 3,6

5 3,9 3,8 3,6 3,6 3,7

6–10 19,7 19,3 18,7 18,0 17,3

11–15 17,0 17,1 17,0 16,8 16,6

16–20 13,8 13,7 13,4 12,9 12,8

21–25 13,6 13,7 13,8 13,9 13,3

26–30 9,5 10,3 10,6 10,9 10,9

31 und mehr 7,5 8,2 8,8 9,5 10,5

Kfz-­Haftpflichtversicherung in Zahlen

ab 1995 Gesamtdeutschland;; Abweichungen zum Statistischen Taschenbuch aufgrund unterschiedlicher Meldesystematik der zugrundeliegenden Statistiken;; hier: Meldejahressicht, Kraftfahrt-­Handel und-­Handwerk, Grenzversicherung und Natogeschäft nicht enthalten;; Stat. Taschenbuch: Geschäftsjahressicht, komplettes K-­Geschäft enthalten Jahreseinheiten: unterjährige Verträge sind aufaddiert Bruttoaufwendungen für gemeldete Versicherungsfälle inkl. Schadenregulierungsaufwendungen Anzahl der Schäden je 1000 Fahrzeuge Schadenaufwand durch Anzahl der Schäden Pkw, Lkw, Motorräder, Mopeds usw.

Meldejahr FahrzeugeTsd.

Anzahl SchädenTsd.

LeistungenMio. EUR

Schadenhäufigkeit SchadendurchschnittEUR

insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw

1980 26 964 19 980 3 331 2 505 5 499 4 377 124 125 1 651 1 747

1990 34 368 26 851 3 756 2 903 8 362 6 772 109 108 2 226 2 333

1995 46 794 35 510 4 256 3 281 12 816 10 199 91 92 3 011 3 108

2000 50 924 37 586 3 996 3 017 13 337 10 376 78 80 3 337 3 439

2001 51 431 37 911 3 841 2 934 13 090 10 290 75 77 3 408 3 507

2002 51 963 38 239 3 765 2 901 12 801 10 118 72 76 3 400 3 488

2003 52 564 38 752 3 652 2 842 12 527 9 936 69 73 3 430 3 496

2004 52 895 38 969 3 569 2 785 12 381 9 797 67 71 3 469 3 518

2005 53 221 39 056 3 466 2 700 12 193 9 622 65 69 3 518 3 564

2006 53 942 39 440 3 413 2 653 11 862 9 354 63 67 3 476 3 526

2007 54 340 39 475 3 382 2 633 11 977 9 433 62 67 3 542 3 583

2008 54 904 39 771 3 317 2 585 11 798 9 290 60 65 3 557 3 594

2009 55 493 39 963 3 371 2 656 11 817 9 348 61 66 3 506 3 520

2010 56 211 40 434 3 552 2 783 12 172 9 513 63 69 3 427 3 418

2011 57 118 40 994 3 502 2 727 12 143 9 504 61 67 3 467 3 485

1

1

2

3

4

5

6

2 3 4 5

6

46

Diebstahl versicherter Kraftfahrzeuge nach Zahl und LeistungenTotalentwendungen kaskoversicherter Kraftfahrzeuge nach Anzahl und Leistungen¹

¹ ab 1995 Gesamtdeutschland² Bruttoaufwendungen für gemeldete Versicherungsfälle inkl. Schadenregulierungsaufwendungen

Meldejahr Anzahl Schäden Leistungen² in Mio. EUR

alle Kfz davon Pkw alle Kfz davon Pkw

1990 53 705 40 079 312 261

1995 111 272 89 072 686 587

2000 65 784 42 560 429 316

2001 61 062 37 549 418 308

2002 58 764 34 775 416 301

2003 55 767 31 707 411 293

2004 52 980 28 674 403 284

2005 46 562 23 771 370 253

2006 41 632 18 965 318 211

2007 38 813 16 502 275 178

2008 37 621 16 134 272 176

2009 37 964 18 215 315 219

2010 36 551 19 503 348 257

2011 35 263 19 658 344 260

Diebstahl versicherter Pkw nach AutofabrikatenTotalentwendungen 2011 im Vergleich

¹ In den Daten des Herstellers Renault sind ab 2003 auch die Fahrzeuge des Herstellers Matra enthalten, die Daten von Mitsubishi beinhaltenab 2003 die Fahrzeuge des Herstellers Hyundai Precision.² Anzahl je 1000 versicherte Pkw³ Schadenaufwand durch Anzahl der Schäden

Marke/Hersteller Anzahl Schäden Schaden-­häufigkeit²

Schaden-­durchschnitt³

EURabsolutVeränderung ggü. Vorjahr in Prozent

Volkswagen/VW 6 736 -­ 0,8 0,9 10 820

BMW (inkl. Mini) 2 889 12,3 1,2 26 258

Audi AG 2 624 -­ 5,7 1,2 14 198

Mercedes-­Benz 1 023 -­ 16,6 0,3 11 275

Toyota (inkl. Lexus) 778 8,4 0,6 15 461

Škoda 768 -­ 1,3 0,7 10 096

Opel 744 -­ 3,0 0,2 4 116

Ford/Europa 665 2,6 0,2 5 385

Renault¹ 520 37,6 0,3 8 274

Seat 368 13,6 0,6 8 272

Mazda Motor Corporation 354 5,0 0,5 11 409

Honda Motor 323 12,5 0,7 16 006

Fiat (inkl. Alfa Romeo, Lancia) 250 -­ 2,7 0,3 4 793

Peugeot 203 10,3 0,2 5 474

Citroën 164 26,2 0,2 7 692

Porsche 136 -­ 35,5 1,0 34 792

Nissan 130 -­ 0,8 0,2 6 363

Hyundai 101 27,8 0,2 5 486

Mitsubishi¹ 83 -­ 7,8 0,2 6 578

Volvo 79 -­ 15,1 0,2 7 112

47

Diebstahl versicherter Pkw nach Bundesländern

¹ Anzahl je 1000 versicherte Pkw

Land Anzahl Schäden Schadenhäufigkeit¹

2010 2011Veränderung ggü.Vorjahr in Prozent 2010 2011

Nordrhein-­Westfalen 4 063 4 205 3,5 0,5 0,6

Berlin 3 290 3 272 -­ 0,5 3,7 3,6

Brandenburg 1 686 1 758 4,3 1,6 1,7

Niedersachsen 1 688 1 533 -­ 9,2 0,5 0,4

Sachsen 1 638 1 522 -­ 7,1 1,0 0,9

Hamburg 1 017 1 209 18,9 1,8 2,1

Bayern 1 185 1 027 -­ 13,3 0,2 0,2

Hessen 946 999 5,6 0,3 0,4

Schleswig-­Holstein 769 844 9,8 0,6 0,7

Baden-­Württemberg 838 837 -­ 0,1 0,2 0,2

Sachsen-­Anhalt 764 837 9,6 0,8 0,9

Mecklenburg-­Vorpommern 560 585 4,5 0,9 0,9

Rheinland-­Pfalz 414 396 -­ 4,3 0,2 0,2

Thüringen 379 342 -­ 9,8 0,4 0,4

Bremen 130 169 30,0 0,6 0,8

Saarland 92 82 -­ 10,9 0,2 0,2

Bundesgebiet 19 503 19 658 0,8 0,6 0,6

In der Kfz-­Haftpflichtversicherung ist das Prämienaufkommen um 3,5 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro unddamit erstmals seit 2004 wieder angestiegen. Bei einem normalisierten Bestandswachstum hat dasBeitragsaufkommen in der Vollkaskoversicherung um 4,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro kräftig zugelegt.Dagegen sind die Beitragseinnahmen in der Teilkaskoversicherung im Geschäftsjahr 2011 lediglich um1,9 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro angewachsen.

Vollkasko in Zahlen

ab 1995 Gesamtdeutschland;; Abweichungen zum Statistischen Taschenbuch aufgrund unterschiedlicher Meldesystematik der zugrundeliegenden Statistiken;; hier: Meldejahressicht, Kraftfahrt-­Handel und-­Handwerk, Grenzversicherung und Natogeschäft nicht enthalten;; Stat. Taschenbuch: Geschäftsjahressicht, komplettes K-­Geschäft enthalten Jahreseinheiten: unterjährige Verträge sind aufaddiert Bruttoaufwendungen für gemeldete Versicherungsfälle inkl. Schadenregulierungsaufwendungen Anzahl der Schäden je 1000 Fahrzeuge Schadenaufwand durch Anzahl der Schäden Pkw, Lkw, Motorräder, Mopeds usw.

Meldejahr FahrzeugeTsd.

Anzahl SchädenTsd.

LeistungenMio. EUR

Schadenhäufigkeit SchadendurchschnittEUR

insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw

1980 5 276 ° 1 307 ° 1 184 ° 248 ° 906 °

1990 10 428 9 508 2 374 2 152 3 029 2 613 228 226 1 276 1 214

1995 15 057 13 593 2 990 2 673 4 674 4 009 199 197 1 563 1 499

2000 19 276 17 398 3 095 2 722 5 044 4 212 161 156 1 629 1 548

2001 19 900 17 942 3 053 2 677 5 063 4 242 153 149 1 658 1 584

2002 20 472 18 481 3 356 2 974 5 456 4 614 164 161 1 626 1 551

2003 20 910 18 981 3 274 2 929 5 233 4 478 157 154 1 598 1 529

2004 21 160 19 218 3 224 2 895 5 055 4 337 152 151 1 568 1 498

2005 21 398 19 418 3 245 2 916 5 008 4 280 152 150 1 543 1 468

2006 22 006 19 940 3 355 3 015 5 088 4 349 152 151 1 517 1 442

2007 22 324 20 177 3 582 3 215 5 299 4 530 160 159 1 479 1 409

2008 22 946 20 662 3 838 3 436 5 860 5 014 167 166 1 527 1 459

2009 24 119 21 743 3 975 3 561 5 873 5 057 165 164 1 477 1 420

2010 25 034 22 586 4 149 3 718 6 226 5 371 166 165 1 501 1 444

2011 25 621 23 025 4 281 3 836 6 612 5 738 167 167 1 545 1 496

1

1

2

3

4

5

6

2 3 4 5

6

48

0 500 1 000 1 500 2 000 2 500 3 000 3 500 4 000

Schadendurchschnitt in EURKraftfahrzeughaftpflichtVollkaskoTeilkasko

Was Autounfälle im Schnitt kostenSchadenaufwand je Pkw-­Unfall in der Kraftfahrzeughaftpflicht-­,Vollkasko-­ und Teilkaskoversicherung;; ab 1995 Gesamtdeutschland

EUR

1990 2 3331 214454

1995 3 108

1 499694

2000 3 439

1 548728

2007 3 583

1 409660

2008 3 594

1 459731

2009 3 520

1 420656

2010 3 418

1 444660

2011 3 485

1 496734

Gegenüber dem bereits äußerst schadenträchtigen Jahr 2010 haben die Schadenaufwendungen derKraftfahrtversicherer um 1,9 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro zugenommen. Gründe hierfür waren dervorübergehende konjunkturelle Aufschwung und die damit verbundene höhere gewerbliche Fahrleistungsowie die lange Frostperiode zu Beginn des Geschäftsjahres 2011.

Einzig in der Kfz-­Haftpflichtversicherung war ein geringer Rückgang der Schadenaufwendungen um0,8 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro zu verzeichnen. Dies lag jedoch vor allem daran, dass in Relation zuden Schadenzahlungen weniger Rückstellungen gebildet wurden. Allerdings haben die Glatteisschäden imDezember 2010 zu einem massiven Anstieg der Schadenzahlungen für Vorjahresschäden geführt.Insgesamt verbesserte sich die Combined Ratio in dieser Sparte nur leicht auf 104,3 Prozent. In derKaskoversicherung bedingen eine Vielzahl von Glasbruchschäden infolge von Steinschlägen durchStreugut und der zunehmende Verbreitungsgrad des Rabattschutzes neben dem Bestandsanstieg einhöheres Schadenaufkommen. Zusätzlich belasten die bis weit in die zweite Jahreshälfte hineinreichendenElementarereignisse die Bilanzen. Somit mussten die Kraftfahrtversicherer in der Vollkaskoversicherung

Teilkasko in Zahlen

ab 1995 Gesamtdeutschland;; Abweichungen zum Statistischen Taschenbuch aufgrund unterschiedlicher Meldesystematik der zugrundeliegenden Statistiken;; hier: Meldejahressicht, Kraftfahrt-­Handel und-­Handwerk, Grenzversicherung und Natogeschäft nicht enthalten;; Stat. Taschenbuch: Geschäftsjahressicht, komplettes K-­Geschäft enthalten Jahreseinheiten: unterjährige Verträge sind aufaddiert Bruttoaufwendungen für gemeldete Versicherungsfälle inkl. Schadenregulierungsaufwendungen Anzahl der Schäden je 1000 Fahrzeuge Schadenaufwand durch Anzahl der Schäden Pkw, Lkw, Motorräder, Mopeds usw.

Meldejahr FahrzeugeTsd.

Anzahl SchädenTsd.

LeistungenMio. EUR

Schadenhäufigkeit SchadendurchschnittEUR

insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw insgesamt davon Pkw

1980 18 164 ° 1 773 ° 457 ° 98 ° 258 °

1990 18 051 14 481 1 934 1 737 923 789 107 120 477 454

1995 20 282 15 850 1 833 1 633 1 323 1 133 90 103 722 694

2000 19 021 13 987 1 526 1 336 1 185 973 80 95 776 728

2001 18 589 13 585 1 399 1 224 1 084 879 75 90 775 718

2002 18 253 13 285 1 563 1 366 1 281 1 036 86 103 820 758

2003 18 065 13 136 1 448 1 269 1 140 922 80 97 788 726

2004 17 926 13 003 1 398 1 225 1 046 841 78 94 748 686

2005 17 799 12 874 1 366 1 196 997 796 77 93 730 666

2006 17 663 12 736 1 344 1 180 976 788 76 93 726 668

2007 17 578 12 624 1 421 1 246 1 019 823 81 99 717 660

2008 17 582 12 592 1 477 1 305 1 167 953 84 104 790 731

2009 17 282 12 225 1 392 1 233 995 809 81 101 715 656

2010 17 174 12 085 1 342 1 189 960 785 78 98 715 660

2011 17 358 12 207 1 339 1 184 1 050 870 77 97 784 734

1

1

2

3

4

5

6

2 3 4 5

6

49

mit einer Combined Ratio von rund 115 Prozent das zweitschlechteste versicherungstechnische Ergebnisverkraften, das jemals beobachtet wurde. Auch in der Teilkaskoversicherung hat sich die Entwicklung aufder Schadenseite im 4. Quartal deutlich verschärft. Daher hat auch diese Sparte mit einer Combined Ratiovon 101,2 Prozent versicherungstechnisch im Minus abgeschlossen.

Zusammengenommen lag die Combined Ratio für die gesamte Kraftfahrtversicherung mit 107,4 Prozentauf Vorjahresniveau. Der versicherungstechnische Verlust für das Geschäftsjahr 2011 betrug damit über1,5 Milliarden Euro. Damit haben die Kraftfahrtversicherer im vierten Jahr in Folge versicherungstechnischtiefrote Zahlen geschrieben.

Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes in Tsd.¹

¹ Erfassungsstand im zentralen Fahrzeugregister (ZFZR);; Bestände bis 2000 jeweils zum 01.07., ab 2001 jeweils zum 01.01.;; ab 1991Deutschland, davor früheres Bundesgebiet² Zum 01.03.2007 wurde die Zählweise beim KBA geändert, sämtliche Arten von Stilllegungen gelten nun als Außerbetriebsetzungen. Für einevergleichbare Zeitreihe wurden die Absolutzahlen für die Jahre vor 2008 angepasst.³ Nicht enthalten sind (zulassungsfreie) Kraftfahrzeuge mit Versicherungskennzeichen (Zahlenangaben dazu siehe unter nachrichtlich) – Quelle:Kraftfahrt-­Bundesamt, eigene Berechnungen.

Jahr Anzahl Kraftfahr-­zeuge

insgesamt² ³

darunter nachrichtlich

Personenkraft-­wagen²

Lastkraft-­wagen²

Kraftfahr-­zeuge mit Versiche-­rungskenn-­zeichen

Neuzu-­lassungen

(fabrikneuer Kfz)

Besitzum-­schreibungen

(gebrauchter Kfz)

1950 1 774 475 335 ° 513 337

1960 7 054 3 954 594 2 213 1 212 1 493

1970 14 811 12 280 897 1 054 2 347 3 492

1980 23 929 20 428 1 114 2 110 2 791 5 511

1990 31 547 27 028 1 211 954 3 387 7 034

2000 45 328 37 734 2 204 1 595 3 972 8 363

2007 48 987 41 020 2 271 1 930 3 704 7 109

2008 49 330 41 184 2 323 1 984 3 650 6 960

2009 49 603 41 321 2 347 2 194 4 241 6 887

2010 50 184 41 738 2 385 2 104 3 374 7 310

2011 50 902 42 302 2 441 2 043 3 697 7 723

2012 51 735 42 928 2 529 ° ° °

Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent

1980 3,1 2,9 3,3 4,8 -­ 6,1 -­ 0,4

1990 3,0 3,1 3,2 -­ 4,8 8,1 -­ 2,3

2000 1,5 1,2 2,5 -­ 8,5 -­ 10,5 -­ 3,3

2007 1,1 1,0 1,2 6,1 -­ 7,2 -­ 5,5

2008 0,7 0,4 2,3 2,8 -­ 1,5 -­ 2,1

2009 0,6 0,3 1,0 10,6 16,2 -­ 1,0

2010 1,2 1,0 1,6 -­ 4,1 -­ 20,4 6,1

2011 1,4 1,4 2,4 -­ 2,9 9,6 5,7

2012 1,6 1,5 3,6 ° ° °

Jahresdurchschnittliche Veränderungsraten in Prozent

1950–1960 14,8 23,6 5,9 ° 9,0 16,0

1960–1970 7,7 12,0 4,2 -­ 7,1 6,8 8,9

1970–1980 4,9 5,2 2,2 7,2 1,7 4,7

1980–1990 2,8 2,8 0,8 -­ 7,6 2,0 2,5

1990–2000 3,7 3,4 6,2 5,3 1,6 1,7

2000–2010 1,0 1,0 0,8 2,8 -­ 1,6 -­ 1,3

2010–2012 1,5 1,4 3,0 ° ° °

Unfallforschung der VersichererDas Verkehrssicherheitsprogramm der Bundesregierung für den Zeitraum 2011 bis 2020 hat erneutkonkrete Ziele festgelegt: Eine weitere 40-­Prozent-­Senkung der Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten,die sich in Deutschland im internationalen Vergleich ohnehin schon auf niedrigem Niveau bewegt, istsicherlich ambitioniert, aber machbar, wenn alle Potenziale beherzt angepackt werden. Dass dies nicht vonallein geht und die bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen, zeigten die Zahlen für 2011: Sowohl beiden Getöteten als auch bei den Schwerverletzten gab es erstmals seit vielen Jahren wieder einen Anstieg.

In diesem Zusammenhang rückt der zunehmende Radverkehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die ausökologischen Gründen erwünschte Verlagerung vom Auto aufs Rad hat unerwünschte Nebenwirkungen.Es wird zusätzliche getötete und schwer verletzte Menschen allein aufgrund der Tatsache geben, dasseine Kollision ohne schützende Fahrgastzelle eben in der Regel schwerere Verletzungen hervorruft.

50

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Deshalb müssen die Kommunen jetzt in einer Kraftanstrengung alles tun, um Radverkehrsanlagen inpuncto ausreichender Dimensionierung und sicherer Führung dem steigenden Radverkehrsaufkommenanzupassen.

Neue Herausforderungen kommen auch durch die sogenannten Pedelecs auf uns zu, die den Fahrer beimTreten durch einen Elektromotor unterstützen. Hier sieht die Unfallforschung der Versicherer (UDV) neueGefahren durch größere Beschleunigung, höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten und neueNutzergruppen. Es ist zu bedauern, dass sich der Verkehrsgerichtstag in Goslar nicht dem Votumanschließen mochte, zumindest eine Helmpflicht, ein Mindestalter und dem Kraftfahrzeug gleichgestellteAlkoholregeln vorzuschreiben. Das Thema wird aber sicherlich in einigen Jahren erneut diskutiert werdenmüssen, wenn es eine ausreichend große Datenbasis zur Beurteilung des realen Unfallgeschehens gibt.Vorerst unterstützt die UDV die Idee, die Kraftabgabe des Motors linear an die Tretkraft zu koppeln. Damitwären einige Risiken minimiert, da Beschleunigung und Endgeschwindigkeit dann wieder ähnlich demFahrrad wären.

Die im Jahr 2001 durch die Unfallforschung der Versicherer begonnene Überzeugungsarbeit hinsichtlichder Bedeutung von ABS-­Systemen für die Sicherheit von Motorradfahrern hat in diesem Jahr einenweitgehend positiven Abschluss gefunden. Noch vor einer Dekade gab es weder nennenswertes Angebotnoch Nachfrage auf dem Markt. Nachdem dies schon seit einigen Jahren auf beiden Seiten deutlichanders ist, wird die Europäische Union zukünftig sogar die Ausrüstung mit ABS für Maschinen über 125ccm verbindlich vorschreiben. Einziger Wermutstropfen bleibt, dass Leichtkrafträder, die ab 2013 auch inDeutschland ungedrosselt schon ab 16 Jahren gefahren werden dürfen, mit den weniger wirksamen, aberbilligeren Kombibremsen (CBS) ausgerüstet werden können.

National kämpft die UDV seit vielen Jahren um eine bessere Anerkennung der segensreichen Arbeit vonUnfallkommissionen, vor allem behördenintern. Im Zuge des seit 2001 von der UDV verliehenen Preisesfür die beste deutsche Unfallkommission konnten viele Beispiele guter Arbeit und das große Potenzialgelungener Maßnahmen gezeigt werden. Die im Jahr 2011 vorgenommene Status-­quo-­Erhebung zeigtezwar schon viele Verbesserungen gegenüber früheren Jahren, aber auch noch viele Probleme bei derWertschätzung, der Koordination und den finanziellen Grenzen bei der Umsetzung erkannter Defizite.

Erstmals und sehr frühzeitig hat die Unfallforschung der Versicherer sich mit dem Thema Elektromobilitätbefasst und im Rahmen eines Symposiums Einschätzungen zu Sicherheitsfragen dieser neuenTechnologie gewonnen. Als Eindruck blieb, dass die Industrie die relevanten Risiken durch dieHochvolttechnologie hinreichend definiert und weitgehend ausgeschlossen hat. Verbessert werden mussdie Aufklärung der breiten Öffentlichkeit und der professionellen Helfer am Unfallort.

51

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Allgemeine Haftpflichtversicherung

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Allgemeine HaftpflichtversicherungFür das Geschäftsjahr 2012 wird in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung ein Anstieg derBruttobeitragseinnahmen um 2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro erwartet. Schadenseitig wird mit einerStagnation des Schadenaufwandes bei 4,6 Milliarden Euro gerechnet. Die Combined Ratio wird dahervoraussichtlich um rund 1 Prozentpunkt auf 90 Prozent sinken. Der seit einigen Jahren zu beobachtendeTrend sinkender Schadenstückzahlen und steigender Schadendurchschnitte wird sich voraussichtlich auchim Geschäftsjahr 2012 weiter fortsetzen. Nach dem durch die Finanz-­ und Wirtschaftskrise verursachtenBeitragsrückgang im Geschäftsjahr 2010 führen die wirtschaftliche Erholung sowieBeitragsanpassungsmöglichkeiten zu einem spürbaren Beitragswachstum in den Geschäftsjahren 2011und 2012.

Beitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung

inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV, ohne Verkehrshaftungsversicherung, Strahlen-­ und Atomanlagen-­, Luft-­ undRaumfahrzeug-­ sowie Vermögensschaden-­Haftpflichtversicherung gebuchte Bruttobeiträge ohne Versicherungsteuer Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen

Jahr Beitragseinnahmen Leistungen Schadenquote

Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent in Prozent

1980 1 870 12,9 1 402 6,4 77,2

1990 3 561 8,0 2 701 5,7 77,2

1995 5 450 5,3 4 332 10,7 80,1

2000 5 877 -­ 0,2 4 663 -­ 4,5 78,9

2001 5 922 0,8 5 046 8,2 84,4

2002 6 148 3,8 4 647 -­ 7,9 75,3

2003 6 306 2,6 4 401 -­ 5,3 69,3

2004 6 535 3,6 4 480 1,8 68,4

2005 6 807 4,2 4 434 -­ 1,0 65,5

2006 6 874 1,0 4 468 0,8 65,4

2007 6 821 -­ 0,8 4 419 -­ 1,1 64,5

2008 6 826 0,1 4 578 3,6 67,0

2009 6 836 0,1 4 630 1,1 67,5

2010 6 782 -­ 0,8 4 710 1,7 69,5

2011 6 927 2,1 4 608 -­ 2,2 66,9

Rückblick auf 2011Im Geschäftsjahr 2011 stiegen die Bruttobeitragseinnahmen aufgrund der positiven konjunkturellenEntwicklung und der bestehenden Beitragsanpassungsmöglichkeiten um 2,1 Prozent auf 6,9 MilliardenEuro. Die Schadenaufwendungen hingegen sanken um 2,2 Prozent auf 4,61 Milliarden Euro. DieGeschäftsjahres-­Schadenquote verbesserte sich damit auf 66,9 Prozent (2010: 69,5 Prozent). DieCombined Ratio blieb nahezu unverändert bei 90,9 Prozent (2010: 91,1 Prozent), da dasAbwicklungsergebnis ca. zwei Prozentpunkte niedriger ausfiel als im Vorjahr.

1

1

2

3

4

2 3 4

52

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Private Unfallversicherung

Private UnfallversicherungFür das Geschäftsjahr 2012 erwarten die Unfallversicherer vergleichbare Geschäftsergebnisse wie in denvergangenen zwei Jahren. Das Beitragsaufkommen wird sich voraussichtlich leicht um 0,5 Prozent auf 6,5Milliarden Euro erhöhen. Die Anzahl der Verträge wird voraussichtlich weiter sinken. Schadenseitigzeichnet sich ein Anstieg des Schadenaufwandes um 2 Prozent ab. Damit wird die Geschäftsjahres-­Schadenquote auf 61 Prozent steigen. Auch für die Combined Ratio ist ein leichter Anstieg auf 80 Prozentzu erwarten.

Beitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Privaten Unfallversicherung

inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV, ohne Luftfahrt-­ und Kraftfahrtunfallversicherung gebuchte Bruttobeiträge ohne Versicherungsteuer Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttorisikobeiträgen (d. h. ohne Sparanteil derUnfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzahlung)

Jahr Beitragseinnahmen Leistungen Schadenquote

Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent in Prozent

1980 1 471 12,0 691 12,1 53,8

1990 3 140 7,3 1 420 6,1 52,6

1995 4 662 5,6 2 166 8,5 54,1

2000 5 404 2,0 2 460 -­ 2,0 55,2

2001 5 485 1,5 2 452 -­ 0,4 54,4

2002 5 604 2,2 2 392 -­ 2,4 52,4

2003 5 808 3,6 2 546 6,4 54,5

2004 5 969 2,8 2 586 1,6 54,6

2005 6 034 1,1 2 661 2,9 56,1

2006 6 237 3,4 2 795 5,0 57,4

2007 6 312 1,2 2 813 0,7 56,9

2008 6 359 0,7 2 856 1,5 57,1

2009 6 389 0,5 2 928 2,5 58,2

2010 6 411 0,3 3 037 3,7 60,2

2011 6 487 1,2 3 070 1,1 60,2

Damit setzt sich der Trend in der Unfallversicherung – ein sich abflachendes Beitragswachstum beigleichzeitig leicht sinkenden Vertragsstückzahlen – weiter fort. Für die Unfallversicherer ist es daherweiterhin wichtig, aufzuzeigen, dass die Unfallversicherung wichtiger Bestandteil der persönlichenRisikoabsicherung ist. Sie sichert nach einem folgenschweren Unfall die finanzielle Existenz und hilft demVerunfallten, wieder Lebensqualität zu erlangen. Gerade zu Hause und in der Freizeit besteht nureingeschränkter gesetzlicher Schutz. Hier ereignen sich aber mehr als drei Viertel aller Unfälle.

Die Erlebbarkeit der Unfallversicherung durch Assistanceleistungen gewinnt auch weiterhin an Bedeutung.Der Kunde erhält neben der Kapitalleistung tatsächliche, erlebbare Unterstützung in seiner konkretenLebenssituation nach dem Unfall;; unabhängig davon, ob eine dauerhafte Schädigung verbleibt oder nicht.

Rückblick auf 2011Im vergangenen Geschäftsjahr 2011 stiegen die Beitragseinnahmen um 1,2 Prozent auf 6,5 MilliardenEuro. Die Anzahl der Verträge sank minimal um 0,1 Prozent auf 27,3 Millionen Stück. DieSchadenaufwendungen sind weiter um 1,1 Prozent auf rund 3,1 Milliarden Euro gestiegen. Damit ergibtsich wie im Vorjahr eine Geschäftsjahres-­Schadenquote von 60,2 Prozent. Die Combined Ratio sank leichtauf 79,6 Prozent (2010: 80,3 Prozent).

1

1

2

3

4

2 3 4

53

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Rechtsschutzversicherung

RechtsschutzversicherungIn der Rechtsschutzversicherung werden im Geschäftsjahr 2012 die Beitragseinnahmen voraussichtlich um1,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro wachsen. Die Vertragsstückzahlen werden leicht zunehmen (0,5Prozent) und sich in einer Größenordnung von 21,2 Millionen bewegen. Der Schadenaufwand wird inähnlichem Maße ansteigen wie die Beiträge. Damit werden die Geschäftsjahres-­Schadenquote mit 71Prozent und die Combined Ratio mit 98 Prozent in gleicher Größenordnung wie im Vorjahr erwartet.

Die Rechtsschutzversicherer haben sich in den vergangenen Jahren als Ansprechpartner ihrer Kundenrund um deren Rechtsfragen etabliert und sich damit weg vom reinen Kostenerstatter hin zumServicedienstleister entwickelt. Die Dienstleistungen der Rechtsschutzversicherung umfassen dieEmpfehlung von Rechtsanwälten sowie die telefonische anwaltliche Rechtsberatung. Die Mediationgewinnt im Leistungsspektrum der Rechtsschutzversicherung zunehmend an Bedeutung.

Das Bundeskabinett hat am 29. August 2012 den Entwurf des ZweitenKostenrechtsmodernisierungsgesetzes verabschiedet. Sowohl im Bereich der Gerichtskosten als auch indem der anwaltlichen Gebühren sind nicht unerhebliche Kostensteigerungen vorgesehen. Das wird dieKosten und Kostenrisiken für den Rechtssuchenden steigen lassen. Die Bedeutung derRechtsschutzversicherung als Teil einer existenziellen Risikovorsorge wird damit unterstrichen. Siebewahrt den Versicherten davor, erhebliche Vermögensanteile dem Risiko auszusetzen, in einemRechtsstreit verbraucht zu werden.

Beitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Rechtsschutzversicherung

inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV gebuchte Bruttobeiträge ohne Versicherungsteuer Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen

Jahr Beitragseinnahmen Leistungen Schadenquote

Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahrin Prozent Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent in Prozent

1980 840 10,2 532 15,7 65,2

1990 1 631 7,3 1 118 6,4 69,5

1995 2 216 5,6 1 776 9,2 81,6

2000 2 690 2,1 1 922 -­ 0,8 71,5

2001 2 707 0,6 1 966 2,3 72,4

2002 2 727 0,7 2 042 3,9 74,8

2003 2 827 3,7 2 083 2,0 74,2

2004 2 924 3,4 2 137 2,6 73,5

2005 3 014 3,1 2 229 4,3 74,2

2006 3 066 1,7 2 215 -­ 0,6 72,4

2007 3 158 3,0 2 223 0,3 70,7

2008 3 204 1,4 2 275 2,4 71,2

2009 3 206 0,1 2 410 5,9 75,0

2010 3 248 1,3 2 336 -­ 3,1 71,9

2011 3 331 2,6 2 338 0,1 70,6

Rückblick auf 2011Die Bruttobeitragseinnahmen erhöhten sich 2011 um 2,6 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die Anzahl derVerträge nahm um 0,8 Prozent auf 21,1 Millionen zu. Nach dem Rückgang der Aufwendungen fürGeschäftsjahresschäden von 2009 auf 2010 stagnierten diese im Jahr 2011 bei 2,3 Milliarden Euro (plus0,1 Prozent). Die Geschäftsjahres-­Schadenquote sank damit auf 70,6 Prozent (2010: 71,9 Prozent).

1

1

2

3

4

2 3 4

54

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Aufgrund eines gegenüber 2010 besseren Abwicklungs-­ und Kostenergebnisses verbesserte sich dieCombined Ratio etwas stärker auf 97,7 Prozent (2010: 99,6 Prozent).

55

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Sachversicherung

SachversicherungSachversicherung insgesamtIn der Sachversicherung wird 2012 mit einem Anstieg der Beitragseinnahmen um gut 4 Prozent auf 16,1Milliarden Euro gerechnet. Schadenseitig wird für Sach insgesamt von einem Anstieg von fast 10 Prozentausgegangen. Damit muss 2012 für die Sachversicherung mit versicherungstechnischen Verlustengerechnet werden.

Private SachversicherungAuch bei den Privatsparten ist im Vergleich zu den Vorjahren ein deutlicheres Wachstum von 3,5 Prozent(Vorjahr: 2,3 Prozent) festzustellen. Für Hausrat wird von 1,5 Prozent Beitragswachstum ausgegangen,während für Wohngebäude 5,0 Prozent geschätzt werden. Bei Hausrat steigen die Beiträge allerdingsgeringer als die versicherten Werte. Zudem erweitern die Mitgliedsunternehmen kontinuierlich den Schutz.So kann nach aktuellen Zahlen davon ausgegangen werden, dass 2012 inzwischen 32 Prozent derWohngebäudeverträge Schutz gegen Elementargefahren wie Hochwasser, Starkregen oder Erdbebeneingeschlossen haben.

Schadenseitig muss für die private Sachversicherung von einem Anstieg um 11 Prozent ausgegangenwerden. Insbesondere die Wohngebäudeversicherung trägt mit 13 Prozent zur Verschärfung derSchadensituation bei. Dies ist maßgeblich auf den Frosteinbruch im Februar 2012 zurückzuführen. Erführte bei Wohngebäude-­Leitungswasser zu einer Mehrbelastung von über 300 Millionen Euro. Dagegensind die Entwicklungen im 1. Halbjahr bei den anderen Gefahren Feuer, Sturm/Hagel und Elementar eherdurchschnittlich, bei Elementar sogar unterdurchschnittlich. Insgesamt verzeichnet die Sparte auch indiesem Jahr mit 113 Prozent Combined Ratio erneut versicherungstechnische Verluste – wieununterbrochen seit 2002. Im Durchschnitt betrug in Wohngebäude die Combined Ratio seit 2002 rund112 Prozent. Auch die Hausratversicherung verzeichnet wieder einen Anstieg der Schadenlast (plus 5Prozent). Insbesondere die Frostperiode hat bei Hausrat-­Leitungswasser mit rund 40 Millionen Euro einenspürbaren Anstieg verursacht. Es ist aber auch ein Anstieg der Schadenlast durch Einbruchdiebstahlfestzustellen. Die Combined Ratio ist seit dem tiefsten Stand 2008 (unter 75 Prozent) kontinuierlich aufnunmehr voraussichtlich 81 Prozent gestiegen.

Beitragseinnahmen in der Sachversicherung¹

¹ inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV² gebuchte Bruttobeiträge ohne Versicherungsteuer, Feuersparten einschl. Feuerschutzsteuer

Versicherungszweige Beitragseinnahmen²

1990 2000 2008 2009 2010 2011

Mio.EUR

Mio.EUR

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahr in Prozent

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahrin Prozent

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahr in Prozent

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahr in Prozent

Insgesamt 8 351 12 299 14 583 4,0 14 962 2,6 15 139 1,2 15 454 2,1

Privat, davon 3 697 6 468 7 563 5,0 7 792 3,0 7 961 2,2 8 145 2,3

Verbundene Wohngebäudeversicherung(VGV)

1 541 3 511 4 437 7,3 4 665 5,1 4 790 2,7 4 951 3,4

Verbundene Hausratversicherung (VHV) 1 652 2 390 2 600 1,0 2 604 0,1 2 652 1,8 2 682 1,1

Nichtprivat 4 653 5 831 7 020 3,0 7 170 2,1 7 179 0,1 7 309 1,8

Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft 3 649 4 518 5 583 2,4 5 627 0,8 5 587 -­ 0,7 5 635 0,9

TV/TV-­BU 1 004 1 312 1 437 5,7 1 543 7,4 1 592 3,1 1 674 5,2

56

Nichtprivate SachversicherungFür die Segmente Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft dürfte ein deutliches Beitragsplus von 3,7 Prozent zuverzeichnen sein. Allerdings steigen auch bei den Sparten der nichtprivaten Sachversicherung dieversicherten Werte stärker als die Beiträge.

Die technischen Versicherungen sind erneut von einem sehr deutlichen Beitragswachstum vonvoraussichtlich 8 Prozent geprägt. Nur Anfang der 90er Jahre waren höhere Wachstumsraten zuverzeichnen. Dieses Wachstum zieht sich praktisch durch alle Sparten der technischen Versicherungen.Neben dem Ausbau der Garantieverlängerungsversicherung für den privaten Kunden und Impulsen durchdie in Deutschland vergleichsweise gute Konjunktur dürfte vor allem der Ausbau der erneuerbarenEnergien und deren versicherungstechnischer Begleitung Ursache für das Wachstum sein. Im Jahr 2011betrug der Beitragsanteil der Versicherung von erneuerbaren Energien bereits 14 Prozent.

Auf der Schadenseite muss für die nichtprivate Sachversicherung bei einem Anstieg von fast 9 Prozent miteiner deutlichen Eintrübung gerechnet werden.

Vor allem das 1. Quartal war durch nennenswerte Schäden geprägt:

Im März 2012 ereignete sich eine Explosion in einem chemischen Werk. Mit 335 Millionen Euro istdies der größte je erfasste Einzelschaden in Deutschland.

Die erste Februarhälfte war durch starken Frost geprägt. Davon waren auch gewerbliche Risikenmassiv betroffen. Die Frostperiode hat beispielsweise zu 12 Großschäden durch Leitungswasser imJanuar und Februar geführt. Unter Großschäden werden hierbei Schäden mit über 500 000 EuroSchadenaufwand verstanden.

Trotz der genannten Ereignisse ist die gesamte Großschadenlast des Jahres 2012 bisher als eherdurchschnittlich zu bezeichnen.

In den technischen Versicherungen steigt die Schadenlast mit 3 Prozent eher unterdurchschnittlich, vorallem im Vergleich zur Erweiterung des Geschäfts.

Im Saldo ist für die nichtprivate Sachversicherung mit versicherungstechnischen Verlusten zu rechnen. Mit107 Prozent Combined Ratio sind die Segmente Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft (nach Wohngebäudemit 113 Prozent) die am stärksten belasteten Sparten der Schaden-­ und Unfallversicherung. In Industriedürfte die Schadenlast sogar das Beitragsaufkommen übersteigen. Dagegen verzeichnen die technischenVersicherungen mit 84 Prozent Combined Ratio wiederum versicherungstechnische Gewinne – wieununterbrochen seit 2003.

Schäden je Gefahr in der Verbundenen Hausrat-­ und Wohngebäudeversicherung

inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV Schätzung aufgrund von Teilbeständen (mit der Genauigkeit gerundet auf 10 000 Stück bzw. 10 Mio. EUR) Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres Es wurden alle Unternehmen berücksichtigt, die die bei der jeweiligen Kennzahl zugrunde liegenden Messzahlen auf die Untersparten aufgeteilt haben. Daraus wurde direkt (ohne Hochrechnung) derSchadendurchschnitt ermittelt. Versichert sind die Gefahren Überschwemmung (Ausuferung und Starkregen), Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch.

Anzahl Schäden in Tsd. Leistungen in Mio. EUR Schadendurchschnitt in EUR

2009 2010 2011 2009 2010 2011 2009 2010 2011

Verbundene Hausratversicherung (VHV) gesamt 1 172 1 096 1 147 1 214 1 206 1 265 1 036 1 100 1 104

Feuer 440 320 390 440 380 400 976 1 181 1 037

Einbruchdiebstahl 370 360 390 460 460 540 1 224 1 302 1 404

Leitungswasser 230 220 200 230 230 200 1 025 1 040 1 010

Sturm/Hagel 60 120 90 30 60 50 477 456 500

Glas 40 40 40 10 10 10 279 298 306

Elementar 10 20 20 20 40 20 1 595 1 959 1 361

Verbundene Wohngebäudeversicherung (VGV) gesamt 1 898 2 448 2 040 3 551 4 095 3 996 1 871 1 673 1 958

Feuer 200 160 180 760 720 750 3 815 4 366 4 001

Leitungswasser 1 220 1 160 1 080 2 180 2 050 1 940 1 710 1 729 1 740

Sturm/Hagel 450 1 060 650 480 1 090 1 010 998 949 1 496

Elementar 20 40 60 60 150 120 2 725 3 112 2 040

1

1

2

3

4

5

3 4

2

2

2

2

2

2 5

2

2

2

2 5

Leistungen in der Sachversicherung¹

¹ inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV² Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres

Versicherungszweige Leistungen²

1990 2000 2008 2009 2010 2011

Mio.EUR

Mio.EUR

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahr in Prozent

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahr in Prozent

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahr in Prozent

Mio.EUR

Veränderungggü. Vorjahr in Prozent

Insgesamt 7 397 8 954 10 321 -­ 9,5 10 153 -­ 1,6 11 150 9,8 11 171 0,2

Privat, davon 3 421 4 062 5 087 -­ 14,0 4 989 -­ 1,9 5 531 10,9 5 489 -­ 0,8

Verbundene Wohngebäudeversicherung(VGV)

2 119 2 510 3 711 -­ 18,2 3 551 -­ 4,3 4 095 15,3 3 996 -­ 2,4

Verbundene Hausratversicherung (VHV) 923 1 286 1 148 0,3 1 214 5,7 1 206 -­ 0,6 1 265 4,9

Nichtprivat 3 976 4 892 5 234 -­ 4,6 5 164 -­ 1,3 5 619 8,8 5 682 1,1

Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft 3 129 3 657 4 207 -­ 6,4 4 092 -­ 2,7 4 467 9,2 4 540 1,6

TV/TV-­BU 846 1 235 1 027 3,7 1 072 4,5 1 152 7,4 1 142 -­ 0,9

57

Schadenquoten in der Sachversicherung¹

¹ inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV² Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen

Versicherungszweige Schadenquote² in Prozent

1990 2000 2007 2008 2009 2010 2011

Insgesamt 89,6 72,2 81,3 71,4 68,1 73,6 72,6

Privat, davon 94,1 62,7 82,0 68,0 64,3 69,6 67,7

Verbundene Wohngebäudeversicherung (VGV) 140,6 71,6 110,0 85,0 76,9 85,8 81,3

Verbundene Hausratversicherung (VHV) 56,4 53,4 44,2 44,2 46,4 45,5 47,3

Nichtprivat 86,1 82,8 80,4 75,0 72,1 78,0 78,0

Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft 86,1 80,0 82,3 75,7 72,7 79,4 80,8

TV/TV-­BU 85,9 92,3 72,8 72,6 70,0 72,8 68,6

Großschäden in der industriellen Sachversicherung¹Feuerschäden aus FI/FBU, EC und All-­Risks (bis 1999 nur FI/FBU)

Rückblick auf 2011In der Sachversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 2,1 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Bei denPrivatsparten erhöhte sich das Wachstum mit 2,3 Prozent (Vorjahr: 2,2 Prozent) nur unwesentlich.Maßgeblich wird die Beitragsentwicklung von der Wohngebäudeversicherung mit einem Plus von 3,4Prozent getragen. Bei Hausrat betrug der Beitragsanstieg nur 1,1 Prozent. Diese Entwicklungen wurdenweitestgehend von den Anpassungsmöglichkeiten zum Inflationsausgleich geprägt.

Schadenseitig legten die Sachsparten um 0,2 Prozent zu. Dabei waren zwei Industrie-­Größtschäden zuverzeichnen (279 Millionen Euro und 120 Millionen Euro, jeweils bei metallverarbeitenden Betrieben). Beiden privaten Sachsparten wurde mit minus 0,8 Prozent fast wieder das Niveau des Schadenjahres 2010erreicht. Die Hausratversicherung verzeichnete dabei einen Anstieg der Schadenlast um 4,9 Prozent.Neben der Zunahme der Blitz-­ und Überspannungsschäden sind die Schadenaufwendungen fürEinbruchdiebstahlschäden spürbar angewachsen.

Die Wohngebäudeversicherung notierte schadenseitig dagegen auf hohem Niveau einen leichtenRückgang um 2,4 Prozent der Schadenaufwendungen gegenüber 2010. Dies erklärt sich daraus, dass dieSommerhagelereignisse 2011 nicht ganz an den Wintersturm Xynthia vom 28. Februar/1. März 2010heranreichten. Allerdings ist der Schadendurchschnitt bei Wohngebäude Sturm/Hagel deutlich von 949Euro (2010) auf 1 496 Euro (2011) gestiegen. Zudem lagen die frostbedingten Leitungswasserschädendes Winters 2011 unter denen des Vorjahres. Die Sparte verzeichnete auch 2011 versicherungstechnischeVerluste – wie ununterbrochen seit 2002. Mit einer Combined Ratio von 106,6 Prozent lag sie 2011 unterdem 10-­jährigen Durchschnitt 2002–2011 von 112 Prozent.

Der nichtprivate Bereich der Sachversicherungssparten verzeichnete mit plus 1,8 Prozent einen leichtenBeitragsanstieg. Ursächlich waren die technischen Versicherungen, die gewerblichen Versicherungen und– aufgrund der steigenden Erzeugerpreise – vor allem die landwirtschaftliche Sachversicherung. Dieindustrielle Sachversicherung stagnierte bei weiterhin wachsenden Versicherungssummen.

Jahr Leistungen²Mio. EUR

Anzahl Schäden

SchadendurchschnittMio. EUR

¹ Schäden mit mindestens 500 000 EUR Schadenaufwand (bis 2001 1 Mio. DM)² Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres³ ab 2000 einschl. Feuerschäden aus EC (Extended Coverage) und All-­Risks

1980 643 278 2,31

1990 851 289 2,95

1995 1 135 267 4,24

2000³ 882 199 4,43

2001 1 019 183 5,57

2002 561 161 3,48

2003 554 153 3,62

2004 537 150 3,58

2005 926 161 5,75

2006 1 034 154 6,71

2007 671 171 3,92

2008 718 142 5,05

2009 686 151 4,54

2010 574 153 3,75

2011 925 150 6,16

58

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Schadenseitig stiegen die Aufwendungen im Bereich Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft um 1,6 Prozent.Hier schlug der mit einem Aufwand von 279 Millionen Euro größte Einzelschaden der letzten 20 Jahre vom25. Februar 2011 zu Buche. Daher sind deutliche Verluste im industriell geprägten Teilsegment zuverzeichnen.

Insgesamt betrug für den Bereich Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft die Combined Ratio 102,2 Prozentnach 102,5 Prozent in 2010.

Bei den technischen Versicherungen belief sich die Schadenlast auf 1,1 Milliarden Euro und lag damitungefähr auf Vorjahresniveau. Diese Sparte erzielte wie im Vorjahr versicherungstechnische Gewinne.

59

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Transport-­ und Luftfahrtversicherung

Transport-­ und LuftfahrtversicherungIn der Transport-­ und Luftfahrtversicherung wird gegenüber 2011 mit einem Anstieg des Beitragsvolumensum 4,0 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gerechnet. Neben den vom Privatkundengeschäft geprägtenSonderzweigen sorgt insbesondere die Warenversicherung für Wachstum, während die KaskospartenBeitragsrückgänge zu verzeichnen haben.

Der Schadenaufwand steigt in der Hochrechnung um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies führt zueiner Schadenquote auf Vorjahresniveau in Höhe von 68 Prozent;; für die Combined Ratio wird ein Wertvon 99 Prozent hochgerechnet.

Im Bereich der Transport-­ und Luftfahrtversicherung bieten die Mitgliedsunternehmen Deckungsschutzsowohl für mobile Risiken als auch für transport-­ oder produktionsbedingte Lagerungen, wie beispielsweisein Häfen, auf Seeschiffen oder an anderen Lagerstandorten. Angesichts zunehmender Naturkatastrophensowie der stetig zunehmenden Wertekonzentration in den Lagerstandorten können sich für dieMitgliedsunternehmen aus den bestehenden Einzelrisiken erhebliche Kumule ergeben. Für dieMitgliedsunternehmen ist es daher von entscheidender Bedeutung, eine möglichst genaue Kenntnis dereigenen Exponierung an bestimmten Orten oder in bestimmten Regionen zu haben, um die benötigtenEigenmittel für die im Transportgeschäft eingegangenen Risiken angemessen bestimmen zu können.Der GDV entwickelt daher zurzeit ein internetbasiertes Softwaresystem, den Kumul-­Informations-­Service(KIS). Der KIS soll den Mitgliedsunternehmen ermöglichen, ihre stationären Risiken weltweit zu verortenund unter unterschiedlichsten Risikofaktoren zu prüfen. Mit dem KIS soll den Mitgliedsunternehmen eineeinheitliche Plattform zur Verfügung gestellt werden, um einfach und schnell weltweit Bewertungen desindividuellen Kumulrisikos durchführen zu können. Er soll den Mitgliedsunternehmen voraussichtlich MitteDezember 2012 zur Verfügung stehen.

Rückblick auf 2011Die positive konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hat das Geschäftsjahr 2011 in der Transport-­ undLuftfahrtversicherung geprägt. Die Beitragseinnahmen stiegen um 2,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro an.Die stärker steigenden Schadenaufwendungen (plus 8,0 Prozent) führten zu einer deutlichenVerschlechterung der Schadenquote auf 67,7 Prozent (2010: 64,0 Prozent). Die Combined Ratio betrug98,6 Prozent.

Beitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Transport-­ und Luftfahrtversicherung

inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV;; bis 2009 ohne Luftfahrt-­, Luft-­ und Raumfahrzeughaftpflichtversicherung, aufgrund der Umstellung der Statistik werden keineVeränderungsraten für 2010 ausgewiesen gebuchte Bruttobeiträge ohne Versicherungsteuer einschl. Kriegsprämie und Pauschalmeldungen ohne Kriegsprämie Versicherung der Haftung von Spediteuren und Frachtführern für Beschädigung oder Verlust der transportierten Güter einschl. Baurisikogeschäft einschl. Wassersportkaskoversicherung, ab 1998 einschl. übrige Kaskoversicherung Reiserücktritt-­, Valoren-­, Ausstellungs-­ und Kunstversicherung u. a. Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen

Jahr Beitragseinnahmen Leistungeninsgesamt

Schaden-­quote

insgesamt darunter

Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent in ProzentMio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent

Waren-­versicherung

Mio. EUR

Verkehrs-­haftungs-­

versicherung

Mio. EUR

Seekasko-­versicherung

Mio. EUR

Flusskasko-­versicherung

Mio. EUR

Sonder-­zweige

Mio. EUR

1980 912 8,1 429 123 101 62 178 698 8,0 77,3

1990 1 214 5,6 550 204 62 83 298 976 23,4 90,9

1995 1 570 0,2 683 267 83 87 417 821 -­ 17,9 71,2

2000 1 636 1,6 739 231 47 116 485 1 351 59,4 82,6

2001 1 746 6,7 791 242 53 120 491 1 372 1,6 78,6

2002 1 793 2,7 792 253 65 129 511 1 162 -­ 15,3 64,8

2003 1 880 4,8 862 257 80 135 509 1 107 -­ 4,7 58,9

2004 1 912 1,7 869 265 76 152 518 1 128 1,9 59,0

2005 1 845 -­ 3,5 859 235 77 148 505 1 124 -­ 0,4 60,9

2006 1 860 0,8 850 234 84 148 520 1 153 2,6 62,0

2007 1 858 -­ 0,1 839 241 94 154 506 1 274 10,5 68,6

2008 1 730 -­ 6,9 729 266 72 152 494 1 178 -­ 7,6 68,1

2009 1 689 -­ 2,4 709 253 83 150 480 1 106 -­ 6,1 65,5

2010 1 775 ° 648 242 96 152 514 1 136 ° 64,0

2011 1 818 2,4 690 245 104 159 486 1 227 8,0 67,7

1

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

2 910

3

45

6 7 8

60

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Kreditversicherung

KreditversicherungUnter dem Oberbegriff der Kreditversicherung fasst der Verband die VersicherungszweigeDelkredereversicherung, Kautionsversicherung und Vertrauensschadenversicherung zusammen. DasKerngeschäft der Kreditversicherer ist dabei die Delkredereversicherung, mit der gut 56 Prozent derBeitragseinnahmen erzielt werden. Diese bietet Unternehmen Schutz vor Forderungsausfällen ausWarenlieferungen und Dienstleistungen in das In-­ und Ausland (Warenkredit-­ undAusfuhrkreditversicherung), ferner Schutz für Risiken, die aus Verkäufen von Maschinen und Anlagen imIn-­ und Ausland mit Kreditlaufzeiten bis zu fünf Jahren resultieren (Investitionsgüterkreditversicherung). BeiInsolvenz des Kunden des Versicherungsnehmers kann der Versicherungsnehmer den Kreditversicherer inAnspruch nehmen. Eine weitere wichtige Funktion der Delkredereversicherung besteht in der laufendenÜberwachung der Bonität der Kunden des Versicherungsnehmers, durch die ein wesentlicher Beitrag zurSchadenverhütung geleistet wird.

In der Kautionsversicherung werden Bürgschaften, Garantien oder Bonds im Auftrag desVersicherungsnehmers zugunsten der in-­ und ausländischen Gläubiger zur Sicherung vertraglicher odergesetzlicher Verpflichtungen, deren Schuldner der Versicherungsnehmer ist, übernommen. DerBegünstigte kann den Versicherer in Anspruch nehmen, wenn der Versicherungsnehmer insolvent wird.

Schließlich bietet die Vertrauensschadenversicherung dem Versicherungsnehmer Schutz vor finanziellenSchäden aus unerlaubten Handlungen wie Unterschlagung, Diebstahl, Veruntreuung und Betrugeinschließlich Computermissbrauch. Versichert sind Schäden durch vorsätzliche Handlungen eigenerMitarbeiter, von Fremdpersonal und Zeitarbeitskräften, von Geschäftsführern und Vorständen sowie vonsogenannten Hackern.

Das wirtschaftliche Umfeld der Kreditversicherung ist im Jahr 2012 einerseits von der anhaltend positivenkonjunkturellen Entwicklung und andererseits von mehreren Großinsolvenzen, unter anderem derSchlecker-­Insolvenz, geprägt. Nachdem die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2011 um fast 6Prozent auf etwas über 30 000 zurückging, rechnen die Kreditversicherer für das laufende Jahr mit einerStagnation auf dem Vorjahresniveau. Die Summe der notleidenden Forderungen dürfte hingegen aufgrundeiner steigenden Anzahl größerer Insolvenzen deutlich zunehmen.

Für das Geschäftsjahr 2012 wird in der Kredit-­, Kautions-­ und Vertrauensschadenversicherunggegenwärtig mit einem Anstieg des Beitragsvolumens um 3,5 Prozent gerechnet. Am stärksten fällt derAnstieg dabei in der Kautionsversicherung aus. Aber auch in der Delkredereversicherung ist ein deutlichesBeitragswachstum zu beobachten, das auf das anhaltend positive konjunkturelle Umfeld zurückzuführenist. Vor allem die oben erwähnten Großschäden führen aber andererseits zu einem kräftigen Anstieg der

Beitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Kreditversicherung sowie Anzahl Insolvenzen

inländisches Direktgeschäft der Mitgliedsunternehmen des GDV;; bis 2002 Quelle BaFin Delkredere-­ und Kautionsversicherung, ab 2003 Quelle GDV Delkredere-­, Kautions-­ undVertrauensschadenversicherung;; aufgrund dieser Umstellung werden keine Veränderungsraten für 2003 ausgewiesen gebuchte Bruttobeiträge ohne Versicherungsteuer Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen Vergleichbarkeit gegenüber Vorjahreswerten aufgrund der ab 01.01.1999 gültigen InsO gestört – Quelle ab 1999: Statistisches Bundesamt

Jahr Beitragseinnahmen Leistungen Schadenquote

in Prozent

Unternehmens-­insolvenzen(neue Länder ohne Berlin)

Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent Mio. EUR

Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent

1980 243 13,2 139 -­ 5,2 58,8 6 315

1990 629 8,2 350 22,4 55,7 8 730

1995 764 15,0 1 235 63,9 103,9 22 344 (5 874)

2000 1 008 6,2 622 30,4 62,3 28 235 (8 037)

2001 1 096 8,8 972 56,2 90,5 32 278 (8 486)

2002 1 140 4,1 941 -­ 3,2 86,3 37 579 (8 847)

2003 1 288 ° 885 ° 69,3 39 320 (7 575)

2004 1 308 1,5 743 -­ 16,0 56,8 39 213 (7 296)

2005 1 374 5,1 870 17,0 63,4 36 843 (7 104)

2006 1 372 -­ 0,2 691 -­ 20,5 50,9 34 137 (5 736)

2007 1 381 0,7 715 3,4 51,9 29 160 (4 471)

2008 1 387 0,4 981 37,2 70,9 29 291 (4 392)

2009 1 400 0,9 1075 9,6 76,7 32 687 (4 812)

2010 1 541 10,1 658 -­ 38,7 43,1 31 998 (4 273)

2011 1 540 -­ 0,1 727 10,4 47,5 30 099 (3 902)

1

1

2

3

4

5

2 3 45

61

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Schadenaufwendungen gegenüber 2011 (plus 40 Prozent). Daher wird sich die Schadenquote deutlichverschlechtern und voraussichtlich 64 Prozent betragen (2011: 47,5 Prozent). Für die Combined Ratio wirdein Wert von 78 Prozent hochgerechnet.

Rückblick auf 2011Die gebuchten Bruttobeiträge der Kreditversicherer betrugen im Jahr 2011 1,5 Milliarden Euro. DerSchadenaufwand stieg kräftig auf 727 Millionen Euro (plus 10,4 Prozent) an. Daraus ergibt sich eineSchadenquote von 47,5 Prozent. Die Combined Ratio in der Kreditversicherung stieg 2011 ebenfalls von56,9 Prozent auf 67,3 Prozent.

62

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Nuklearversicherung

NuklearversicherungDer 1957 gegründeten Deutschen Kernreaktor-­Versicherungsgemeinschaft (DKVG) gehören derzeit 30(Vorjahr: 30) Gesellschaften an.

DKVG zeichnet weltweit Nuklearrisiken als Rückversicherer für Rechnung der Gesellschafter. Für in derBundesrepublik Deutschland gelegene Kernanlagen erfolgt die Erstversicherung durchMitgliedsunternehmen in Mitversicherungskonsortien, die ihren Geschäftsanteil in die DKVG einbringen.Das Auslandsgeschäft erhält DKVG in der Regel direkt von den jeweiligen nationalen Nuklearpools.

Generell bietet DKVG Versicherungsschutz für:

Sachschäden (vor allem aus Kernenergie-­ und Feuerrisiken) einschließlich der Kosten fürDekontamination und Aufräumung sowie für Betriebsunterbrechungsschäden als Folge versicherterSachschäden von Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen (vor allem Kernkraftwerke) sowie vonEinrichtungen und Vorräten einschließlich der Ausgangs-­ und Kernbrennstoffe, die zu solchenAnlagen gehören,

Haftpflichtschäden der gesetzlichen Haftpflicht aus der Errichtung und dem Betrieb von Anlagen zurSpaltung von Kernbrennstoffen sowie der Lagerung, Konditionierung und des Transports vonBrennelementen, radioaktiven Abfällen, Anlagenteilen, Abgasen und Abwässern.

Geschäftsentwicklung im Jahr 2012Beitragsentwicklung 2012DKVG erwartet für 2012 einen Anstieg im Bruttoprämienaufkommen um 5,3 Millionen Euro auf 32,5Millionen Euro und für eigene Rechnung (f. e. R.) um 6,4 Millionen Euro auf 28,1 Millionen Euro. DieserAnstieg ergibt sich zum Teil aus dem ausländischen Haftpflichtgeschäft, jedoch insbesondere aus demausländischen Sachgeschäft. Verluste im inländischen Haftpflicht-­ und Sachgeschäft, die sich aus den seitMärz 2011 in Deutschland stillstehenden acht Kernkraftwerken ergeben, werden dadurchüberkompensiert.

Schadenentwicklung 2012Bis zum Redaktionsschluss des Jahrbuchs wurden DKVG für 2012 noch keine nennenswerten Schädengemeldet, die das Ergebnis 2012 nachhaltig belasten könnten. In jedem Fall sind Abwicklungsergebnissefür Vorjahre zu berücksichtigen.

63

Nuklearversicherung in Zahlen

ausschließlich Beiträge aus dem indirekten In-­ und Auslandsgeschäft Inlandskapazitäten geschätzt nach den bisher vorliegenden Schadenmeldungen (Stand: 01.10.2012)Quelle: Deutsche Kernreaktor-­Versicherungsgemeinschaft (DKVG)

Jahr Verdiente Beiträgef. e. R.

Nettoversicherungskapazität Mio. EUR

Aufwendungen fürVers.-­Fälle f. e. R.

Mio. EUR Sach Haftpflicht Mio. EUR

1970 2,2 40 18 0,1

1979 20,8 121 60 28,4

1980 21,0 138 75 11,6

1985 77,1 177 94 8,0

1988 75,8 222 94 4,5

1989 81,6 246 94 12,5

1990 76,4 264 94 2,2

1991 72,2 283 94 1,6

1992 67,8 301 94 6,6

1993 71,5 326 94 1,9

1994 77,6 344 96 9,7

1995 63,0 344 96 2,6

1996 56,4 374 96 1,0

1997 53,0 374 96 8,1

1998 50,5 374 96 21,0

1999 38,9 425 119 -­ 3,9

2000 39,5 414 117 0,0

2001 31,9 412 116 7,1

2002 28,9 394 125 -­ 1,4

2003 27,8 266 139 3,5

2004 25,0 248 133 6,9

2005 26,9 228 146 11,5

2006 30,0 226 162 2,9

2007 26,5 227 168 1,5

2008 23,3 224 198 5,2

2009 24,4 235 223 -­ 6,5

2010 19,7 249 250 -­ 8,8

2011 21,7 247 251 5,4

2012 28,1³ 264 259 1,8

Kapazitätsentwicklung 2012Für das Inland sind die Kapazitäten in Sach um 6,7 Prozent und in Haftpflicht um 3,3 Prozent gestiegen.Für das Ausland erhöhte sich die Gesamtkapazität (Sach-­ und Haftpflicht kumuliert) um durchschnittlich1,1 Prozent, wobei die durchschnittliche Haftpflichtkapazität um 0,8 und die Sachkapazität um 1,4 Prozentgestiegen ist. Die Haftpflichtkapazität orientiert sich weiterhin am erhöhten Bedarf. Nachdem das Limit inder Nuklearhaftpflichtversicherung 2008 in Spanien auf 700 Millionen Euro, 2010 in Japan auf 1 114Millionen Euro, 2012 in Belgien auf 1 200 Millionen Euro und in Finnland auf 700 Millionen Euro erhöhtwurde, soll dieses nun 2013 in den Niederlanden von 340 Millionen Euro auf 1 200 Millionen Euro erhöhtwerden. Demgegenüber befindet sich die Nachfrage ausländischer Pools nach Sachkapazität nach wie vorin einer Seitwärtsbewegung, da die nationalen Pools ihre aufgestockten Eigenbehalte nutzen und aufReziprozität achten.

Entwicklungen im In-­ und AuslandNach dem Reaktorunfall von Fukushima vom 11. März 2011 und den nachfolgenden weltweitenStresstests der Kernkraftwerksanlagen setzen die meisten Länder weiterhin auf Kernenergie. Ende 2011waren weltweit 437 (Vorjahr: 443) Kernkraftwerksblöcke in 31 Ländern in Betrieb. In 14 (Vorjahr: 15)Ländern befanden sich 63 (Vorjahr: 64) Kernkraftwerksblöcke in Bau. In 2011 wurden 7 Kernkraftwerke inBetrieb genommen (China (3), Iran (1), Pakistan (1), Russland (1) und Korea (1)). Endgültig außerBetrieb genommen wurden in 2011 weltweit 13 Kernkraftwerksblöcke (Großbritannien (1), Deutschland (8),Japan (4)). Weltweit befanden sich zum Jahreswechsel 2011/2012 rund 90 (Vorjahr: 90) Projekte in derkonkreten Planungs-­ bzw. Beantragungsphase. Hinzu kommen weitere etwa 130 (Vorjahr: 120)Absichtserklärungen von Unternehmen oder Regierungsstellen.

Im Inland wurden 2011 die sieben ältesten Kernkraftwerke und das Kernkraftwerk Krümmel vom Netzgenommen. Demzufolge ist der Anteil von Strom aus Kernenergie von 22,4 Prozent (2010) auf 17,6Prozent (2011) gesunken . Die Anfang Oktober 2012 vorgelegten Ergebnisse der EuropäischenKommission zur Überprüfung aller europäischen Kernkraftwerke haben ergeben, dass die deutschenKernkraftwerke – inklusive der abgeschalteten Anlagen – bei allen im EU-­Stresstest unterstellten Szenarien

1

2

3

4

12

4

1)

1)

1)

1)

1)

1)

2)

64

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

über große Sicherheitsreserven verfügen, die über die in Gesetzen, Genehmigungen und Regelwerkenfestgelegten Mindestanforderungen weit hinausgehen . In Bezug auf den baldigen Rückbau derstillgelegten Kernkraftwerke ist die Suche und Entscheidung für ein Endlager für mittel-­ undschwerradioaktive Stoffe von großer Bedeutung.

Aufgrund des Reaktorunfalls wird in einigen Ländern, wie beispielsweise in Japan, Italien, Belgien, Taiwanund der Schweiz, erstmals bzw. weiterhin über einen Ausstieg aus der Kernenergie diskutiert. In Japanwaren infolge des Reaktorunfalls bis Anfang Mai 2012 alle 54 Kernkraftwerksblöcke zur Überprüfungheruntergefahren worden. Zwischenzeitlich wurden sie zum Teil wieder in Betrieb genommen. Derzeitdiskutiert das Land über einen Kernenergieausstieg bis Ende der 2030er Jahre. In den USA spricht mandagegen von einer Renaissance der Kernenergie. Die nukleare Regulierungskommission hat nach über 30Jahren Pause den Bau neuer Kernkraftwerke genehmigt. Zwischen 2016 und 2020 sollen vier bis sechsneue Reaktoren ans Netz gehen. Im Ganzen werden den Kernkraftwerken in Europa anlässlich derErgebnisse der Europäischen Kommission im Allgemeinen hohe Sicherheitsstandards attestiert. Dennoch werden bei nahezu allen europäischen Kernkraftwerken Verbesserungen bei densicherheitstechnischen Merkmalen empfohlen. Insgesamt kommen die nationalen Sicherheitsbehördenzu dem Schluss, dass in Europa nichts für die Abschaltung von Kernkraftwerken spreche.

R¿ckblick auf 2011DKVG buchte 2011 eine Bruttobeitragseinnahme von 27,2 (Vorjahr: 24,1) Millionen Euro und eineBeitragseinnahme für eigene Rechnung (f. e. R.) von 21,7 (Vorjahr: 19,7) Millionen Euro.

Von den Einnahmen f. e. R. entfielen

auf das inländische Sachgeschäft 0,8 (Vorjahr: 0,4) Millionen Euro oder 3,7 (Vorjahr: 2,0) Prozent,

auf das inländische Haftpflichtgeschäft 7,3 (Vorjahr: 7,3) Millionen Euro oder 33,6 (Vorjahr: 37,0)Prozent,

auf das ausländische Sachgeschäft 6,0 (Vorjahr: 5,9) Millionen Euro oder 27,7 (Vorjahr: 30,0)Prozent,

auf das ausländische Haftpflichtgeschäft 7,6 (Vorjahr: 6,1) Millionen Euro oder 35,0 (Vorjahr: 31,0)Prozent.

Der Anstieg resultiert insbesondere aus dem inländischen Sach-­ und dem ausländischenHaftpflichtgeschäft. Im Inland konnte eine weitere Sachdeckung vereinbart werden. Im ausländischenHaftpflichtgeschäft führten Anteils-­ und Prämienerhöhungen, aber auch Währungsveränderungen, zudiesem Anstieg.

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle betrugen 5,4 (Vorjahr: minus 8,8) Millionen Euro und führten zueiner Schadenquote f. e. R. von 24,7 (Vorjahr: minus 44,6) Prozent. Die Aufwendungen fürVersicherungsfälle im Geschäftsjahr stiegen im Wesentlichen aufgrund zweier größerer Sach-­BU-­Schädenin Frankreich und Schweden auf 4,05 (Vorjahr: 0,37) Millionen Euro. Auf der anderen Seite ergab sich einSchadenabwicklungsverlust in Höhe von 1,3 (Vorjahr: minus 9,1) Millionen Euro, der sich insbesondereaus Nachreservierungen von Schäden im US-­Haftpflichtgeschäft ergibt.

Die Combined Ratio nach Abwicklung beträgt 37,5 (Vorjahr: minus 31,3) Prozent.

Quelle: Kernenergie Weltreport 2011, atw 57. Jg. (2012), Heft 4

Quelle: Statistisches Bundesamt

Quelle: Deutsches Atomforum e.V., Pressemitteilung vom 4.10.2012

Quelle: Europäische Kommission, Pressemitteilung IP/12/1051 vom 4.10.2012

3)

4)

4)

4)

1)

2)

3)

4)

65

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Insolvenzsicherung

InsolvenzsicherungDer Pensions-­Sicherungs-­Verein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (PSVaG) ist der gesetzlicheTräger der Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung in der Bundesrepublik Deutschland undim Großherzogtum Luxemburg. Aufgabe des Pensions-­Sicherungs-­Vereins (PSVaG) ist es, Mitarbeiternund Rentnern von Unternehmen, über deren Vermögen oder Nachlass das Insolvenzverfahren eröffnetworden ist, die gesetzlich unverfallbaren Anwartschaften und die laufenden Renten zu sichern. Der PSVaGnahm am 1. Januar 1975 die Geschäftstätigkeit auf. Grundlage seiner Tätigkeit ist das Gesetz zurVerbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG), wonach der PSVaG auch mit öffentlich-­rechtlicher Beitragshoheit ausgestattet ist. Nach einer Insolvenz des Arbeitgebers übernimmt der PSVaGunverfallbare Anwartschaften und laufende Betriebsrenten.

Insolvenzschutz besteht bei den Durchführungswegen der betrieblichen Altersversorgung, bei denen imFall der Insolvenz des Arbeitgebers die Erfüllung der Ansprüche der Versorgungsberechtigten gefährdetist. Dazu gehören die unmittelbare Versorgungszusage, die Zusage über eine Unterstützungskasse, dieZusage über einen Pensionsfonds sowie in bestimmten Fällen die Zusage über eine Direktversicherung,das heißt, wenn nur ein widerrufliches Bezugsrecht besteht oder bei unwiderruflichem Bezugsrecht dieAnsprüche aus dem Versicherungsvertrag abgetreten, verpfändet oder beliehen sind.

Grunddaten zum Pensions-­Sicherungs-­Verein

Jahr Mitgliedsfirmen

Anzahl31. Dezember

Beitragsvolumen

Mio. EUR

Sicherungsfälle

Anzahl

Schadenvolumen

Mio. EUR

Gemeldete Versorgungs-­berechtigte¹

Anzahl

¹ im jeweiligen Jahr neu gemeldete Versorgungsempfänger und Anwärter mit unverfallbaren Anwartschaften, für deren Betriebsrenten derPSVaG aufgrund der Insolvenz des Arbeitgebers ganz oder zum Teil aufkommen muss

2002 40 643 1 017 705 1 481 85 261

2003 45 858 1 036 726 877 54 923

2004 53 102 882 753 761 36 373

2005 59 636 1 238 745 1 234 56 979

2006 64 696 826 654 792 27 497

2007 69 376 823 530 944 29 284

2008 73 093 506 544 592 16 921

2009 76 029 4 068 971 4 356 169 113

2010 83 322 549 647 649 20 635

2011 90 740 569 496 626 17 352

2002–2011 -­ 11 514 6 771 12 312 514 338

Eine gesetzlich unverfallbare Anwartschaft liegt nach Änderung des Betriebsrentenrechts durch dasGesetz zur Förderung der zusätzlichen Altersvorsorge und zur Änderung des Dritten BuchesSozialgesetzbuch immer dann vor, wenn der Beschäftigte eines Mitgliedsunternehmens über 25 Jahre altist und ihm die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Versorgung wenigstens fünf Jahre vorher zugesagtwurde. Die Neuregelung gilt für Zusagen, die nach dem 31. Dezember 2008 erteilt wurden. Für dieUnverfallbarkeit von Anwartschaften aus älteren Zusagen gibt es Übergangsregelungen.

Für ab 2001 erteilte Neuzusagen, die vom Arbeitnehmer finanziert werden (Entgeltumwandlung), geltenSonderregelungen. Zum einen sind diese sofort unverfallbar, also ohne Mindestalter oderMindestzusagedauer. Dies ist ein Grund für die steigende Zahl der Mitgliedsunternehmen. Zum anderengelten Besonderheiten im Hinblick auf einen (teilweisen) sofortigen Insolvenzschutz, der bei allenarbeitgeberfinanzierten Zusagen erst vorliegt, wenn seit der Zusage zwei Jahre vergangen sind (Schutzdes PSVaG vor missbräuchlicher Inanspruchnahme).

Die Mittel für die Durchführung der Insolvenzsicherung werden aufgrund öffentlich-­rechtlicher Verpflichtungdurch Beiträge der insolvenzsicherungspflichtigen Arbeitgeber aufgebracht. 2006 wurde das bis dahin

66

geltende Rentenwertumlageverfahren auf ein Kapitaldeckungsverfahren umgestellt. Durch die Beiträgewird der Barwert der im laufenden Kalenderjahr entstehenden Ansprüche auf Leistungen und für die zusichernden Anwartschaften der Unterschiedsbetrag der Barwerte am Ende des laufenden und desvorherigen Kalenderjahres gedeckt. Der von Jahr zu Jahr unterschiedliche Schadenverlauf bewirktgrundsätzlich eine Erhöhung oder Ermäßigung des Beitragssatzes. Der Barwert der bis zum 31. Dezember2005 aufgrund eingetretener Insolvenzen noch zu sichernden Anwartschaften (sogenannte Altlast) wurdeim Januar 2007 mittels Einmalbeitragsbescheid auf die beitragspflichtigen Arbeitgeber auf Basis ihrerBeitragsbemessungsgrundlage 2005 umgelegt.

Beitragssatz schwanktDer gewichtete durchschnittliche Beitragssatz über die letzten fünf Jahre beträgt 4,6 Promille, über dieletzten zehn Jahre 4,4 Promille. Über alle bisherigen 37 Geschäftsjahre des PSVaG beträgt er 3,1 Promilleder Beitragsbemessungsgrundlagen. Ende 2011 waren rund 90700 Arbeitgeber beim PSVaGbeitragspflichtig. Insgesamt stehen rund 10,3 Millionen Versorgungsberechtigte, davon 4,0 MillionenEmpfänger von Betriebsrenten und 6,3 Millionen Arbeitnehmer mit unverfallbaren Anwartschaften, unterInsolvenzschutz (2011). Der Kapitalwert dieser Versorgungsverpflichtungen in Form derBeitragsbemessungsgrundlage beläuft sich auf rund 295 Milliarden Euro.

Bedeutung für Arbeitnehmer und ArbeitgeberDie Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung hat nicht nur für die betroffenenVersorgungsberechtigten eine erhebliche Bedeutung, sondern in finanzpolitischer Hinsicht auch für dieUnternehmen. Nur durch die Insolvenzsicherung konnte das historisch gewachsene freiheitliche Systemder betrieblichen Altersversorgung in Deutschland erhalten bleiben. Es ermöglicht dem Arbeitgeber, die fürdie Erfüllung von Versorgungszusagen angesammelten Deckungskapitalien im eigenen Unternehmen zuinvestieren.

In den letzten zehn Jahren, von 2002 bis einschließlich 2011, wurden aufgrund von rund 6 800Insolvenzen rund 514 000 versorgungsberechtigte Rentner und Anwärter mit einer unverfallbarenAnwartschaft nach der Insolvenz ihrer Arbeitgeber vom PSVaG gesichert. Das Schadenvolumen erreichtein dieser Zeit rund 12,3 Milliarden Euro.

Zu Jahresbeginn 2012 werden monatlich Renten in Höhe von rund 75,6 Millionen Euro an rund 521 400Rentenempfänger als betroffene Versorgungsberechtigte aus rund 14 800 Insolvenzen seit 1975 über dasfür den PSVaG tätige Konsortium von 51 Lebensversicherungsunternehmen ausgezahlt.

Übernahme der Insolvenzsicherung in LuxemburgDer PSVaG hat ab dem Jahr 2002 auch die Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung imGroßherzogtum Luxemburg übernommen. Diese Aufgabenerweiterung des PSVaG basiert auf demAbkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg überZusammenarbeit im Bereich der Insolvenzsicherung betrieblicher Altersversorgung vom 22. September2000.

Rückblick auf 2011Das Schadenvolumen belief sich 2011 auf rund 626 Millionen Euro nach 649 Millionen Euro im Vorjahr(minus 3,5 Prozent). Aus 496 (Vorjahr: 576) Insolvenzen waren 7 041 (Vorjahr: 9 313)Versorgungsempfänger mit einer Durchschnittsrente von monatlich 145 (2010: 171) Euro sowie 10 311(Vorjahr: 11 040) Arbeitnehmer mit unverfallbarer Anwartschaft zu sichern. Insgesamt handelte es sich um17 352 (2010: 20 353) Versorgungsberechtigte.

Das Beitragsaufkommen des PSVaG stieg 2011 gering an auf rund 569 (2010: 549) Millionen Euro (plus3,6 Prozent). Die erforderlichen Beiträge waren zu beziehen auf die von den Mitgliedern gemeldeteBeitragsbemessungsgrundlage von 295 (2010: 289) Milliarden Euro. Daraus errechnete sich einBeitragssatz von 1,9 (2010: 1,9) Promille.

AusblickDie Beruhigung der Schadenentwicklung, die in 2011 festzustellen war, hat sich in der ersten Jahreshälfte2012 nicht fortgesetzt. Es wird mit einer höheren Schadensituation gerechnet. Aus dergesamtwirtschaftlichen Insolvenzentwicklung kann im Übrigen – wegen der Abhängigkeit vonEinzelereignissen – nur bedingt auf das den PSVaG betreffende Schadenvolumen geschlossen werden.

In der Mitgliederversammlung am 4. Juli 2012 berichtete der PSVaG über das aktuelleInsolvenzgeschehen und gab Hinweise zur Höhe der Beiträge für das Jahr 2012, die im Novemberfestgesetzt werden. Eine Prognose zum endgültigen Beitragssatz für 2012 war nicht möglich, allerdingswäre zu diesem Zeitpunkt – gleichbleibende Entwicklung unterstellt – ein Beitragssatz von 4 Promille

67

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

erforderlich gewesen. Aufgrund der noch ungewissen Entwicklung im zweiten Halbjahr kann sich einhöherer oder auch ein niedrigerer Beitragssatz ergeben. Diese wurde den Mitgliedsunternehmen imRundschreiben 2012 mitgeteilt.

68

Home / Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­arten / Rückversicherung

RückversicherungDie Erholung der Weltwirtschaft schwächte sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr ab. Die Unsicherheit anden Kapitalmärkten nahm in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich zu. Hauptgrund hierfür waren dieEskalation der Schuldenkrise in der Eurozone und die Angst vor einem Einbruch des Wachstums derWeltwirtschaft. Vor diesem Hintergrund gingen die Renditen für als sicher wahrgenommene deutsche undUS-­Staatsanleihen weiter zurück.

In Deutschland verlief die Konjunkturentwicklung weiterhin besser als in der Eurozone insgesamt,wenngleich die sich verschlechternden internationalen Rahmenbedingungen auch hier ihre Spurenhinterließen. Entsprechend ließ der Beitrag des Exportsektors zum Wirtschaftswachstum nach, undinsbesondere die Impulse aus den privaten Konsumausgaben nahmen zu. Die Arbeitslosenquote inDeutschland ging im Jahresdurchschnitt weiter spürbar zurück

Entwicklung der RückversicherungswirtschaftDie Nachfrage nach Versicherungsschutz in den Industriestaaten wurde aufgrund der sichabschwächenden Konjunktur insgesamt etwas gedämpft. Gestützt wurde die Prämienentwicklung dagegendurch einen leichten Anstieg der Preise in der Schaden-­ und Unfallversicherung. Die meistenSchwellenländer entwickelten sich weiterhin sehr positiv, wenngleich in einigen dieser Märkte ein deutlicherRückgang der Wachstumsdynamik der Lebensversicherungsprämien zu beobachten war, der durchveränderte rechtliche Rahmenbedingungen verursacht wurde. Insgesamt nahmen die weltweitenBeitragseinnahmen in der Schaden-­, Unfall-­ und Krankenversicherung inflationsbereinigt leicht zu, in derLebensversicherung war hingegen ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Außergewöhnliche hohe Belastungen aus schweren Naturkatastrophen vor allem im 1. Halbjahr 2011beeinträchtigten die Kapitalbasis der Versicherungsindustrie. Verglichen mit den Kapitalverlusten derFinanzkrise 2008 war der Rückgang allerdings nur gering. Die Einbußen aus Naturkatastrophen und demAktienkursrückgang wurden durch die Verbesserung der Ertragslage im 2. Halbjahr sowie durch diebilanziellen Auswirkungen der niedrigen Zinsen für risikoarme festverzinsliche Wertpapiere insgesamtzumindest kompensiert. Vor dem Hintergrund der bedeutenden Schadenereignisse verbesserten sich dieMarktbedingungen für Rückversicherer insgesamt leicht.

Die größten Zweige der RückversicherungVerdientes Beitragsaufkommen, Schadenquote und versicherungstechnisches Ergebnis 2010

¹ Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle im Geschäftsjahr in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen² versicherungstechnisches Bruttoergebnis in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen – Quelle: BaFin

Verd. Bruttobeiträge professionellerRückversicherer

Schaden-­quote¹

Versicherungsergebnis²

2010 Mrd. EUR

Anteil in Prozent

2010 Brutto in Prozent

Lebensversicherung 12,923 30,3 57,7 6,3

Krankenversicherung 3,663 8,6 75,2 0,6

Allgemeine Unfallversicherung 1,294 3,0 39,7 10,2

Allgemeine Haftpflichtversicherung 3,643 8,6 92,4 -­ 21,3

Kraftfahrtversicherung 4,882 11,5 77,4 -­ 3,5

Luft-­ und Raumfahrtversicherung 0,396 0,9 62,7 21,2

Feuerversicherung 5,753 13,5 72,0 3,3

Transportversicherung 1,576 3,7 71,6 0,5

Kredit-­ und Kautionsversicherung 1,634 3,8 59,9 7,3

Luft-­ und Raumfahrt-­Haftpflicht 0,750 1,8 62,8 16,0

Sonstige Sachversicherung 5,074 11,9 60,7 10,3

Sonstige Schadenversicherung 1,031 2,4 50,1 9,6

Insgesamt 42,619 100,0 66,7 2,7

Schaden-­ und UnfallrückversicherungDie Kapitalbasis der Rückversicherungsindustrie war auch im Jahr 2011 ein entscheidender Treiber für dieMarktentwicklungen. Nachdem bei den Erneuerungen zum 1. Januar 2011 noch ein Rückgang der Preise

69

zu beobachten war, sorgte die hohe Schadenintensität bei den weiteren Erneuerungen im Jahresverlaufinsgesamt für ein Anziehen der Rückversicherungspreise. Dies galt vor allem für die Deckungen vonRisiken aus Naturkatastrophen. Bei den Erneuerungen zum 1. Januar 2012 war im Durchschnitt einweiterer leichter Preisanstieg zu beobachten.

Das Schadenausmaß infolge von Naturkatastrophen stieg im Vergleich zum Vorjahr sehr deutlich an.Insgesamt war das Jahr 2011 sowohl hinsichtlich der ökonomischen als auch der versicherten Schäden einRekordjahr. Die Schadenbilanz wurde vor allem durch die schweren Erdbeben geprägt – neben dem inJapan vor allem das verheerende Ereignis in Neuseeland.Dazu kamen zerstörerische Überschwemmungen vor allem in Australien und Thailand sowie eine Serievon Tornados in den USA. Auswirkungen auf die Versicherungsindustrie ergeben sich dabei auchzunehmend infolge der gestiegenen globalen Vernetzung, die zu höheren Schäden durch Lieferausfälleführt.

Leben-­ und KrankenrückversicherungIm Lebensversicherungsgeschäft ergeben sich Wachstumsimpulse aus den anhaltendenPrivatisierungstendenzen bei der Alters-­, Pflege-­ und Berufsunfähigkeitsvorsorge sowie der insgesamt sehrhohen Wachstumsdynamik der asiatischen Versicherungsmärkte. Von dieser Entwicklung profitiertewiederum auch die Lebensrückversicherung. Zudem gab es weiterhin Bedarf nach spezifischen Lösungen,bei denen Rückversicherung als Kapitalersatz dient.

Leistungen und Betriebskosten in der RückversicherungLeistungen sowie Schaden-­ und Kostenquote der Rückversicherungsunternehmen

In den vergangenen Jahren hat sich der weltweite Gesundheitsmarkt zu einem der wachstumsstärkstenWirtschaftszweige entwickelt. Er bietet beträchtliche Chancen auch für die Krankenrückversicherung – eineEntwicklung, deren Bedeutung sich als Folge steigender Lebenserwartung, medizinischen Fortschritts undentstehender Gesundheitsmärkte in den Schwellenländern künftig noch verstärken wird.

AusblickDie merkliche weltweite Konjunkturabkühlung und die insgesamt für 2012 spürbar schwächere globaleWachstumserwartung sollten sich dämpfend auf die Versicherungswirtschaft auswirken, allerdings mitdeutlichen Unterschieden in einzelnen Regionen und Segmenten. Positiv wirken Preisverbesserungen inder Schaden-­ und Unfallversicherung und der weiterhin hohe Vorsorgebedarf, der zuNachfragezuwächsen in der Lebens-­ und Krankenversicherung führt. Das äußerst niedrige Zinsumfeld beideutschen und US-­amerikanischen Staatsanleihen sowie die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten stelleneine beträchtliche Herausforderung für die Versicherungsunternehmen dar.

Für die Rückversicherung spielt neben der Nachfrageentwicklung auf den Erstversicherungsmärkten auchdie Entwicklung der Kapitalausstattung und damit der vorhandenen Kapazitäten eine Rolle. Hier wirken dieFolgen der hohen Schadenbelastung aus dem Vorjahr nach und begünstigen die Prämienentwicklung inder Schaden-­ und Unfallrückversicherung. Auch ein anhaltend hoher Absicherungsbedarf gegen Risikenaus Naturgefahren sowie die weiterhin bestehende Nachfrage nach großvolumigen Kapitalersatzlösungenin der Lebensrückversicherung sollten sich positiv auswirken.

Jahr Bruttoleistungen

Mrd. EUR

Bruttoschadenquote¹

in Prozent

Betriebsauf-­wendungsquote²

in Prozent

¹ Anteil der Bruttoleistungen für Versicherungsfälle im Geschäftsjahr an den verdienten Bruttobeiträgen² Anteil der Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb an den verdienten Bruttobeiträgen – Quelle: BaFin

1990/1991 14,863 78,3 29,1

1991/1992 15,894 74,0 29,4

1992/1993 17,736 73,5 27,9

1995 17,996 63,1 26,4

2000 28,349 72,1 30,8

2002 37,997 71,0 27,3

2003 31,142 60,6 27,2

2004 28,442 60,3 27,4

2005 33,285 73,3 28,5

2006 26,235 58,4 26,9

2007 25,801 64,3 27,6

2008 24,621 64,3 27,6

2009 25,622 62,9 28,0

2010 28,430 66,7 29,0

70

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

In Deutschland wächst die Versicherungswirtschaft im weltweiten Vergleich auch weiterhin nurunterdurchschnittlich, wenngleich die insgesamt noch erfreulichen volkswirtschaftlichenRahmenbedingungen positiv wirken. In der Schaden-­ und Unfallversicherung dürften die Veränderungenim Marktzyklus die Prämienentwicklung begünstigen. In mittel-­ bis langfristiger Perspektive sollte dasKonzept der privaten Eigenvorsorge stärker in den Vordergrund treten und sich damit positiv auf dasWachstum der Lebens-­ und Krankenversicherung auswirken – in Deutschland ebenso wie in vielenanderen Industriestaaten.

Die konsequente Weiterentwicklung des Risikomanagements während der letzten Jahre hat sich für dieRückversicherer nicht nur als Vorteil bei der Bewältigung von Finanz-­ und Eurokrise erwiesen, sondern vorallem die Transparenz und Steuerungsmöglichkeiten bezüglich der eingegangenen Versicherungsrisikendeutlich erhöht. Auch immer komplexer werdende Wirkungszusammenhänge zu erfassen, wie zumBeispiel die Auswirkungen weltweiter Lieferketten auf die Schadenpotenziale, und daraus entsprechendeRückversicherungslösungen zu entwickeln, bleibt eine wichtige Aufgabe. Von diesem Zuwachs an Know-­how profitieren auch die Erstversicherer als Kunden der Rückversicherungsbranche und somit letztlichVerbraucher, Industrie und Gewerbe als eigentliche Nachfrager nach Versicherungsschutz.

In der Europäischen Union steht die staatliche Aufsicht über Erst-­ und Rückversicherer aufgrund dergeplanten Regelungen durch Solvency II vor tiefgreifenden Veränderungen. Dass damit einheitlicheAufsichtsregeln über nationale Grenzen hinweg gelten werden und eine ökonomische Bewertung vonRisiken zur Grundlage der Solvenzvorschriften wird, sorgt für zusätzliche Stabilität – und kommt somitletztlich den Bedürfnissen der Versicherungsnehmer entgegen. Die neuen Aufsichtsregeln werden dieVersicherungsunternehmen vor erhöhte Kapital-­, Risikomanagement-­ und Berichtsanforderungen stellen.Allerdings ist mit langen Einführungs-­ und Übergangsfristen zu rechnen. Ungeachtet der nochausstehenden Feinabstimmung wird Solvency II das Angebot von Versicherungsschutz sowie dieNachfrage beeinflussen.

71

Home / Der GDV und seine Mitglieder

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit Sitz in Berlin und Brüssel ist dieDachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. Seine 474 Mitgliedsunternehmen mit rund 215900 Beschäftigten und Auszubildenden bieten durch rund 457 Millionen Versicherungsverträgeumfassenden Risikoschutz und Vorsorge sowohl für private Haushalte als auch für Industrie, Gewerbe undöffentliche Einrichtungen. Als Risikoträger und bedeutender Kapitalgeber (Kapitalanlagebestand 1 285Milliarden Euro) haben die privaten Versicherungsunternehmen auch eine herausragende Bedeutung fürInvestitionen, Wachstum und Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft.

Dem GDV gehören neben dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-­Verband) 474Mitgliedsunternehmen an, davon 57 Zweigniederlassungen ausländischer Versicherungsunternehmen und15 Versicherer mit Sitz im Ausland. Von den 402 deutschen Mitgliedern sind 277 Aktiengesellschaften, 89Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, 18 Anstalten bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts, 16GmbHs, ein eingetragener Verein und der Verband öffentlicher Versicherer. Der GDV ist mit demArbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) Träger desBerufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Der GDV bündelt und vertritt die Positionen der deutschen Versicherungswirtschaft gegenüber derGesellschaft, der Politik, der Wirtschaft, den Medien und der Wissenschaft. Er setzt sich fürordnungspolitische Rahmenbedingungen ein, die den Versicherern die optimale Erfüllung ihrer Aufgabenermöglichen. Zugleich ist der Verband sachkundiger Ansprechpartner für alle die Versicherungswirtschaftbetreffenden Fachfragen und steht der Öffentlichkeit mit seinem Fundus an Erfahrungen und Kenntnissenzur Verfügung. Der GDV informiert und unterstützt als Dienstleister seine Mitgliedsunternehmen, nimmtbranchenrelevante politische und gesellschaftliche Entwicklungen auf und erarbeitet proaktivLösungsvorschläge.

Neben den spartenbezogenen Kernbereichen der Lebens-­ sowie der Schaden-­ und Unfallversicherungdecken zahlreiche übergreifende Kompetenzfelder das breite Arbeitsspektrum des GDV ab. Der GDVbringt das Fachwissen seiner Experten, Ausschüsse und Gremien auf allen Ebenen in dengesellschaftlichen Diskurs ein. Viele Berührungspunkte bestehen dabei zu den anderen Spitzenverbändender deutschen Wirtschaft, mit denen der Gesamtverband eng zusammenarbeitet. Der GDV unterhält inBrüssel ein Europabüro und vertritt die deutsche Versicherungswirtschaft bei Insurance Europe, demeuropäischen Versicherungsverband, mit Sitz in Brüssel. Für die Aus-­ und Weiterbildung engagiert sich derGDV mit dem Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) und der DeutschenVersicherungsakademie (DVA). Für Fragen der privaten Krankenversicherung ist der PKV-­Verband mit Sitzin Köln zuständig. Die Versicherungswirtschaft in ihrer Rolle als Arbeitgeber wird vom Arbeitgeberverbandder Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) vertreten.

72

die Organe, Gremien und Ausschüsse ein. Die Organe des Verbandes in der Rechtsform eineseingetragenen Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Präsidialausschuss und das Präsidium alsVorstand des GDV. Das Präsidium wählt aus seiner Mitte den Verbandspräsidenten, der seine Tätigkeitehrenamtlich ausübt. Seit dem 14. November 2008 ist Rolf-­Peter Hoenen Präsident des GDV.Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied ist seit 1. August 1996 Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth.

Das Präsidium setzt sich derzeit wie folgtzusammen (Stand Oktober 2012):

Rolf-­Peter Hoenen, Coburg,Präsident;; Sprecher der Vorstände i. R.,HUK-­COBURG Versicherungsgruppe

Dr. Josef Beutelmann, Wuppertal,Vorsitzender der Vorstände,Barmenia Versicherungen

Dr. Nikolaus von Bomhard, München,Vorsitzender des Vorstandes,Münchener Rückversicherungs-­Gesellschaft

Dr. Friedrich Caspers, Wiesbaden,Vorsitzender des Vorstandes,R+V Versicherung AG

Dr. Alexander Erdland, Stuttgart,Vorsitzender des Vorstandes,Wüstenrot & Württembergische AG

Dr. Jörg Frhr. Frank von Fürstenwerth, Berlin,Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung,Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Dr. Christian Hinsch, Hannover,Vorsitzender des Vorstandes,HDI-­Gerling Industrie Versicherung AG

Dr. Frank Keuper, Köln,Vorsitzender des Vorstandes i. R.,AXA Konzern AG

Dietmar Meister, Köln,Vorsitzender des Vorstandes,Generali Deutschland Holding AG

Dr. Torsten Oletzky, Düsseldorf,Vorsitzender des Vorstandes,ERGO Versicherungsgruppe AG

Karl Panzer, München,Vorsitzender des Vorstandes i. R.,Lebensversicherung von 1871 a.G. München

Dr. Markus Rieß, München,Vorsitzender des Vorstandes,Allianz Deutschland AG

Dr. Norbert Rollinger, Wiesbaden,Vorsitzender des Vorstandes,R+V Allgemeine Versicherung AG

Friedrich Schubring-­Giese, München,Vorsitzender des Vorstandes i. R.,Versicherungskammer Bayern, Versicherungsanstaltdes öffentlichen Rechts

Reinhold Schulte, Dortmund,Vorsitzender der Vorstände,SIGNAL IDUNA Gruppe

Die Vertreter der Mitgliedsunternehmen bringen ihren Sachverstand und ihr Praxiswissen ehrenamtlich in

73

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Dr. Maximilian Zimmerer, München,Mitglied des Vorstandes,Allianz SE

Der GDV-­Geschäftsführung obliegt die Umsetzung der Verbandsziele, sie bereitet die Organ-­ undAusschussbeschlüsse vor und setzt sie um. Hierfür setzen sich in Berlin und im Europabüro sowie in derzentralen IT in Hamburg 374 qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Die GDVServices GmbH, VdS-­Schadenverhütung GmbH in Köln, LKRZV Krisenreaktionszentrum für IT-­Sicherheitder deutschen Versicherungswirtschaft GmbH sowie bestimmte Dienstleistungen für die Mitglieder sindausgegliedert.

74

Home / Der GDV und seine Mitglieder / Gremien

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

GremienPräsidium

Vorsitzender: Dr. Maximilian Zimmerer,

Allianz SE; München

Hauptausschuss Lebensversicherung / Pensionsfonds

Vorsitzender: Dr. Norbert Rollinger,

R+V Allgemeine Versicherung AG; Wiesbaden

Hauptausschuss Schaden- / Unfallversicherung

Mathematik und StatistikVorsitzender: Dr. Johannes Lörper,

ERGO Lebensversicherung Aktiengesellschaft; Hamburg

SozialpolitikVorsitzender: Frank-Henning Florian

R+V Lebensversicherung AG; Wiesbaden

Steuerfragen der Lebensversicherung / PensionsfondsVorsitzender: Dr. Michael Renz,

Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG; Bonn

Versicherungsmedizin / Risiko- und LeistungsprüfungVorsitzender: Dr. Helmut Hofmeier,

Gothaer Lebensversicherung AG; Köln

Ausschüsse

Gewerbe- / IndustriekundenVorsitzender: Dr. Walter Tesarczyk,

Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft; München

KraftfahrtversicherungVorsitzender: Dr. Klaus Sticker,

SIGNAL IDUNA Gruppe; Dortmund

PrivatkundenVorsitzender: Thomas Vorholt,

VGH Landschaftliche Brandkasse Hannover; Hannover

Ausschüsse

Betriebswirtschaft und InformationstechnologieVorsitzender: Werner Schmidt,

LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein

Münster a.G.; Münster

Finanzen und RisikomanagementVorsitzender: Dr. Jörg Schneider,

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft

in München; München

KapitalanlagenVorsitzender: Dr. Wolfgang Weiler,

HUK-COBURG Versicherungsgruppe; Coburg

RechnungslegungVorsitzender: Dr. Torsten Utecht,

Generali Deutschland Holding AG; Köln

RisikomanagementVorsitzender: Dr. Jan Martin Wicke,

Wüstenrot & Württembergische AG; Stuttgart

SteuernVorsitzende: Dr. Martina Baumgärtel,

Allianz SE; München

Mittel- und OsteuropaVorsitzender: Udo Martinsohn; München

Presse und InformationVorsitzender: Rolf-Peter Hoenen;

Coburg

RechtVorsitzender: Prof. Dr. Wolfram Wrabetz,

Helvetia Versicherungen; Frankfurt

VertriebVorsitzender: Uwe Laue,

Debeka-Versicherungsgruppe; Koblenz

VolkswirtschaftVorsitzender: Dr. Heinz-Peter Roß,

HDI Lebensversicherung AG; Köln

VVaGVorsitzender: Dr. Werner Görg,

Gothaer Versicherungsbank VVaG; Köln

Zentralausschüsse

Rolf-Peter Hoenen, Präsident, Coburg

Dr. Josef Beutelmann, Wuppertal

Dr. Nikolaus von Bomhard, München

Dr. Friedrich Caspers, Wiesbaden

Dr. Alexander Erdland, Stuttgart

Dr. Jörg Frhr. Frank von Fürstenwerth, Berlin

Dr. Christian Hinsch, Hannover

Dr. Frank Keuper, Köln

Dietmar Meister, Köln

Dr. Torsten Oletzky, Düsseldorf

Karl Panzer, München

Dr. Markus Rieß, München

Dr. Norbert Rollinger, Wiesbaden

Friedrich Schubring-Giese, München

Reinhold Schulte, Dortmund

Dr. Maximilian Zimmerer, München

Stand: Oktober 2012

75

Home / Der GDV und seine Mitglieder / Organigramm

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Organigramm

1 inkl. zentrale Steuerung der Statistik Schaden

Leitungsstab

Ausland Politik

Presse undInformation

Informations-zentrumZukunft

„klipp + klar“

HauptgeschäftsführungVorsitzender der Hauptgeschäftsführung

Mitglieder der Hauptgeschäftsführung

Europa/Internationale

Fragen

Mathematik /Versicherungs-

medizin / Produkt-

vergleiche

Steuern Risiko-management Recht

Haftpflicht-, Kredit-,

Transport- und Luftfahrt-

versicherung, Statistik

Kraftfahrt- versicherung, Kfz-Technik

und Statistik 1IT

Sozialpolitik Rechnungs-legung

Außendienst-und

Maklerfragen

Datenschutz /Grundsatz-

fragen

Sach- und Technische

Versicherung, Schaden- verhütung,

Statistik

Unfall-forschung Personal

Pensionsfonds Kapitalanlagen

Krisenreak-tionszentrum für

IT-Sicherheit der deutschen Versicherungs-

wirtschaft GmbH (LKRZV)

Betriebs-wirtschaft /

Informations-technologie

GDVServicesGmbH

Unfall- und Rechtsschutz-versicherung, Assistance,

Kriminalitäts-bekämpfung

Deutsches Büro

Grüne Karte /Verkehrsopfer-

hilfe

Haushalt /Finanz- undRechnungs-

wesen /Controlling

VolkswirtschaftVdS Schaden-

verhütungGmbH

Deutsches Büro

Grüne Kartee.V.

GDVBeteiligungs-gesellschaft

mbH

Verkehrs-opferhilfe

e.V.

Stand: Oktober 2012

76

Home / Verzeichnis der Tabellen und Grafiken

Verzeichnis der Tabellen und GrafikenVersicherungswirtschaft insgesamtVersicherungswirtschaft 2012 auf einen BlickBeitragseinnahmen der VersicherungswirtschaftLeistungen der Versicherungswirtschaft

Die Versicherungswirtschaft in DeutschlandEinleitungBestand an VerträgenVersicherung in der Gesamtwirtschaft

Versicherungsschutz in den privaten HaushaltenEuropäischer Vergleich: Lebensversicherungsbeiträge je Einwohner in Euro (2010) (Grafik)

Wettbewerb in der VersicherungswirtschaftAnzahl der Versicherungsunternehmen nach Sparten

Kapitalanlagen und KapitalmärkteKapitalmarktdatenLaufende Erträge aus KapitalanlagenKapitalanlagebestand nach AnlageartenKapitalanlagebestand nach Versicherungszweigen

Die Versicherungswirtschaft als ArbeitgeberErhebung über die Entwicklung der Zahl der Arbeitnehmer – ohne Mitarbeiter in passiver AltersteilzeitIm Dienst der Sicherheit (Grafik)Versicherungsplätze (Grafik)Die Bildungsarchitektur der Assekuranz (Grafik)

Geschäftsverlauf in den Versicherungszweigen und -­artenLebensversicherung, Pensionskassen und PensionsfondsBeitragseinnahmen in der Lebensversicherung i. w. S., Ersparnis und Sparquote der privaten HaushalteWie die Bürger ihr Leben versichern (Grafik)Lebensversicherung i. e. S.: Zeitreihe eingelöster NeuzugangGliederung der Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung i. e. S.Schutz der Bevölkerung durch Lebensversicherungen (Grafik)Versicherungsleistungen der Lebensversicherung i. e. S.Übersicht über die Ergebnisse der Lebensversicherungen i. e. S.Übersicht über die Ergebnisse der Lebensversicherungen, Pensionskassen und PensionsfondsEntwicklung der Direktversicherung und RückdeckungsversicherungAn Versicherungsnehmer ausgezahlte Versicherungsleistungen der Lebensversicherung i. e. S.Kostenquote in der Lebensversicherung i. e. S.

Private KrankenversicherungAnzahl der privat KrankenversichertenEntlastung im Alter (Grafik)Wechsel der KassenBeitragseinnahmen in der Privaten KrankenversicherungGesamtleistungen für Krankheits-­ und PflegekostenGliederung der Gesamtaufwendungen in der Privaten Krankenversicherung

77

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Schaden-­/UnfallversicherungVersicherungsfälle in der Schaden-­ und UnfallversicherungSpannweite der Schadenquoten 2011 (Grafik)

KraftfahrtversicherungBeitragseinnahmen und Leistungen in der KraftfahrtversicherungDurchschnittliche Jahresprämien in der KraftfahrtversicherungSchadenquoten in der KraftfahrtversicherungStraßenverkehrsunfälle in DeutschlandKfz-­Haftpflichtversicherung in ZahlenWie lange unfallfrei?Diebstahl versicherter Kraftfahrzeuge nach Zahl und LeistungenDiebstahl versicherter Pkw nach AutofabrikatenDiebstahl versicherter Pkw nach BundesländernVollkasko in ZahlenTeilkasko in ZahlenWas Autounfälle im Schnitt kosten (Grafik)Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes

Allgemeine HaftpflichtversicherungBeitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung

Private UnfallversicherungBeitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Privaten Unfallversicherung

RechtsschutzversicherungBeitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Rechtsschutzversicherung

SachversicherungBeitragseinnahmen in der SachversicherungLeistungen in der SachversicherungSchäden je Gefahr in der Verbundenen Hausrat-­ und WohngebäudeversicherungSchadenquoten in der SachversicherungGroßschäden in der industriellen Sachversicherung

Transport-­ und LuftfahrtversicherungBeitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Transport-­ und Luftfahrtversicherung

KreditversicherungBeitragseinnahmen, Leistungen und Schadenquoten in der Kreditversicherung sowie Anzahl Insolvenzen

NuklearversicherungNuklearversicherung in Zahlen

InsolvenzsicherungGrunddaten zum Pensions-­Sicherungs-­Verein

RückversicherungDie größten Zweige der RückversicherungLeistungen und Betriebskosten in der Rückversicherung

Der GDV und seine MitgliederGremien (Grafik)Organigramm (Grafik)

78

Home / Kontakt zum GDV

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Kontakt zum GDVGDVGesamtverband der DeutschenVersicherungswirtschaft e.V.Wilhelmstraße 43/43 G10117 BerlinTel.: +49 30 2020-­5000Fax: +49 30 2020-­6000E-­Mail: [email protected]

Europabüro51, rue MontoyerB-­1000 BrüsselTel.: +32 2 28247-­30Fax: +32 2 28247-­39

Sekretariat PressestelleTel.: +49 30 2020-­5117/5118Fax: +49 30 2020-­6604E-­Mail: [email protected]

79

Home / Impressum

ImpressumHerausgeber:Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)Wilhelmstraße 43/43G10117 BerlinTel.: +49 30 2020-­5000Fax: +49 30 2020-­6000E-­Mail: [email protected]

Europabüro51, rue MontoyerB-­1000 BrüsselTel.: +32 2 28247-­30Fax: +32 2 28247-­39

Vorstand im Sinne des Vereinsrechts:Präsidium des GDV

Vereinsregister:Amtsgericht CharlottenburgAmtsgerichtsplatz 114057 BerlinRegisternummer: 18122NzUmsatzsteuer-­Identifikationsnummer: DE 193269465(bedeutsam nur für die wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe des Verbandes)

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ist registriert im Verzeichnis fürInteressenvertreter der Europäischen Kommission (ID-­Nr. 6437280268-­55)

Redaktionelle Verantwortung i.S.d.P.:Frank DerschTel.: +49 30 2020-­5184Fax.: +49 30 2020-­6184E-­Mail: [email protected]: 9.11.2012

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) vertritt die Interessen derdeutschen Versicherungswirtschaft. Der GDV wurde 1948 in Brühl gegründet. Seit Februar 1998 hat derGDV seinen Sitz in Berlin. Mit seiner Öffentlichkeitsarbeit spricht der GDV gezielt die Meinungsbildner inPolitik, Wirtschaft und Gesellschaft und allgemein die verschiedenen Verbrauchergruppen an. Im Rahmender internen Kommunikation steht die kontinuierliche und umfassende Information derMitgliedsunternehmen im Mittelpunkt der Arbeit.

Rechtshinweis:Alle Inhalte des Jahrbuchs wurden sorgfältig erarbeitet und recherchiert. Diese Informationen sind einService des GDV. Im Übrigen ist die Haftung auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit beschränkt. FürInformationen oder Internetseiten Dritter, auf die sich Inhalte des GDV-­Jahrbuchs stützen oder durchHyperlink verweisen, tragen die jeweiligen Anbieter die Verantwortung. Der GDV ist für InformationenDritter grundsätzlich nicht verantwortlich, es sei denn, es wird dort auf eine bestimmte Informationverwiesen.

Es wurde insbesondere darauf Wert gelegt, zutreffende und aktuelle Informationen bereitzustellen.Gleichwohl können Fehler auftreten. Der GDV weist darauf hin, dass die Informationen des Jahrbuchsallgemeiner Art sind, die nicht auf die besonderen Bedürfnisse im Einzelfall abgestimmt sind. Der GDVübernimmt keine Gewähr für Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen.

Copyright 2012 by GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Bildnachweis:plainpicture, Photocase

80

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.

Wilhelmstraße 43/43 G, 10117 Berlin Postfach 08 02 64, 10002 Berlin

Tel.: +49 30 2020-5000Fax: +49 30 2020-6000 [email protected]