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Jahresbericht 2017 Forschungsstelle für Sprachentwicklung und Sprachdidaktik Jahresbericht 2017 herausgegeben von Michael Becker-Mrotzek, Jörg Jost, Thorsten Pohl und Kirsten Schindler

Jahresbericht - Universität zu Köln

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Jahresbericht 2017

Forschungsstellefür Sprachentwicklungund Sprachdidaktik

Jahresbericht2017

herausgegeben von

Michael Becker-Mrotzek, Jörg Jost, Thorsten Pohl und Kirsten Schindler

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 3

Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik (KöBeS)

Herausgeber_innen (V.i.S.d.P.)

Michael Becker-Mrotzek, Jörg Jost, Thorsten Pohl & Kirsten Schindler

Forschungsstelle für Sprachentwicklung und Sprachdidaktik am Institut für Deutsche Sprache und Literatur II

Philosophische Fakultät

Universität zu KölnGronewaldstraße 2, 50931 Köln

www.uni-koeln.de/phil-fak/deutsch

Technische Redaktion:

Marco Stawinoga, Florence Kloep, Simone Kempkes

Druck: Universität zu Köln

JAHRESBERICHT 2017

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 20174

01 Vorwort zum Jahresbericht 2017 9

02 Publikationen und Kolloquien der Forschungsstelle 12

02.1 Sprachdidaktisches Kolloquium 13

02.2 KöBeS-Reihe und BASIK 17

03 Berichte aus den Arbeitsgruppen 19

03.1 Berichte aus dem Mercator-Institut und der Arbeitsgruppe Michael Becker-Mrotzek 20

Mercator-Institut feiert fünfjähriges Jubiläum 20

Sprachsensibler Mathematikunterricht - Schwerpunkt Schriftlichkeit 22

Lese- und Schreibflüssigkeit - Konzeption, Diagnostik, Förderung 23

KANSAS - Kompetenzadaptive, nutzerorientierte Suchmaschine für authentische Sprachlerntexte 24

BMBF - Projekt „Unterrichtliche Förderung von Schreibkompetenz: Vom Interventionsmaterial zum Unterrichtskonzept“ 25

Projekt „Forschungsdatenbank Lernertexte (FD-LEX)“ 26

OnDiFoe - Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lernstörungen 27

Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark 28

Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) 29

Schrittweise DaZ 32

Beratung und Erstelung eines Leitfadens zu sprachsensiblen Lehrwer-ken für den Schulbuchverlag Ernst Klett 34

Projekt „Smarter Methodenpool“ 35

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 5

MINTegration - Sprachsensibler Unterricht im Fach Biologie für Schüle-rinnen und Schüler aus Vorbereitungsklassen 36

Mehrsprachiges reziprokes Lesen 38

DaZ-Modul 38

Weiterbildungsstudium Deutsch als Zweitsprache 39

Unterstützungsangebote für Lehrkräfte in Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe I 41

Kita-Master: Leitung frühkindlicher Bildungseinrichtungen 44

Nachwuchsakademie Sprachliche Bildung 45

Schriftenreihe Sprachliche Bildung 47

Abschluss der geförderten Projekte des Mercator-Instituts 48

Jahrestagung des Mercator-Instituts 2017: Lesen und Schreiben. Partizi-pation durch literale Bildung 54

03.2 Berichte aus der Arbeitsgruppe Jörg Jost 58

Evaluation der Implementation von Maßnahmen zur Leseförderung in der Sekundarstufe I (EILe) 58

Schreibkompetenztest 4-9 60

Zentrale Lernstandserhebungen VERA 8 Deutsch (IQB) 61

Rezeptive und produktive Verarbeitung von Texten - Sprachliche und kognitive Kompetenzen an der Schnittstelle von Textproduktion und -rezeption 63

03.3 Berichte aus der Arbeitsgruppe Thorsten Pohl 64

Herausgabe der Fachzeitschrift Didaktik Deutsch (Heft 42/43) 64

Page 6: Jahresbericht - Universität zu Köln

Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 20176

Forschungsprojekt: Professionelles Wissen von Lehrkräften, Unterrichts-qualität und Lernfortschritte von Schüler*innen im basalen Lese- und Schreibunterricht (WibaLeS) 65

Forschungsprojekt: Konzepte als kognitive Instrumente des fachlichen Lernens und Erkennens 66

03.4 Berichte aus der Arbeitsgruppe Kirsten Schindler 67

Projekt Barrieren und Ressourcen 67

Audit „Vielfalt gestallten“ 67

Arbeitsgemeinschaft „Inklusion und Gender“ 68

Eine Uni - ein Buch 68

04 Berichte der Mitglieder der Forschungsstelle 69

Michael Becker-Mrotzek 70

Anica Betz 72

Bettina Bock 74

Stefanie Bredthauer 78

Chantal Bruckmann 80

Necle Bulut 80

Judith Butterworth 82

Pia Cleas 83

Eveline Einhauser 84

Page 7: Jahresbericht - Universität zu Köln

Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 7

Hilke Engfer 85

Christoph Gantefort 86

Diana Gebele 87

Evghenia Goltsev 89

Katrin Hee 90

Pola Heider 92

Simone Jambor-Fahlen 93

Jörg Jost 95

Magdalena Kaleta 96

Fabiana Karstens 98

Katrin Kleinschmidt-Schinke 99

Matthias Knopp 102

Lena Krüppel 103

Evrim Kutlu 106

Valerie Lemke 108

Michaela Mörs 111

Thorsten Pohl 112

Sarah Rose 114

Christopher Sappok 115

Page 8: Jahresbericht - Universität zu Köln

Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 20178

Kirsten Schindler 116

Anke Schmitz 118

Marco Stawinoga 120

Sabine Stephany 122

Daniela Wamhoff 123

Peter Weber 124

Lotte Weinrich 125

Sabine Wilmsmeier 126

Alexandra Zepter 127

05 Internationale Kooperationen 130

Bericht zur DAAD - Gastdozentur an der Universita Karlova/Karls-Univer-sität Prag 131

Kooperation mit der St. Kliment Ohridski-Universität Sofia 133

06 Lehrforschungsprojekte 134

Kooperationsprojekt Sprachliche Bildung 135

07 Publikationen der Mitglieder der Forschungsstelle 146

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 9

01

01Vorwort zum

Jahresbericht 2017

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 201710

Jahresbericht 2017 | Vorwort

Das vergangene Jahr war für die For-schungsstelle wieder ein ertragreiches und interessantes Jahr. Wir haben uns gefreut, dass Prof. Dr. Joachim Gra-bowski (Leibniz-Universität Hanno-ver) im Wintersemester 2017/2018 eine Gastprofessur am Mercator-Insti-tut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache hatte, was den Kol-leginnen und Kollegen zahlreiche Ge-legenheiten zum wissenschaftlichen wie auch kollegialen Austausch bot.

Mit dem sprachdidaktischen Kol-loquium konnten wir auch im ver-gangenen Jahr wieder eine Reihe aktueller – auch interdisziplinärer – Forschungseinblicke von Kolleginnen und Kollegen im Bereich der sprach-lichen Bildung und Sprachförderung gewinnen. Gäste von außerhalb waren diesmal z.B. Prof. Dr. Angelika Red-der (Hamburg), Dr. Dirk Scholten-Akoun und Dipl. Soz. Guido Martin (Duisburg-Essen), Prof. Dr. Joachim Grabowski (Hannover) und Dr. Stefan Ekert und Dr. Nikola Ornig (Berlin).

Die Schriftenreihe „Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik“ haben wir ergänzt um eine weitere Reihe B, in der Zweit-veröffentlichungen sprachdidakti-scher Publikationen mit ausgelaufener Verlagsbindung einer breiten Öffent-lichkeit online zugänglich gemacht werden. Die erste Publikation in die-

ser Reihe wird die Monographie von Prof. Dr. Daniela Merklinger „Frühe Zugänge zur Schriftlichkeit. Eine ex-plorative Studie zum Diktieren“ sein.

Das im Jahr 2016 begonnene Enga-gement im Zusammenhang mit der Begleitung von Master-Studierenden, die im Rahmen von Forschungs-klassen (Teilprojekt „Nachwuchs-förderung“ der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS)) geför-dert werden, haben wir intensiviert. Studierende erhalten im Rahmen von Praktika, die sie in Projekten von Mitgliedern der Forschungsstelle ab-solvieren, erste Einblicke in das me-thodische Arbeiten. Hier sind auch bereits die ersten Masterarbeiten in Projektzusammenhängen entstan-den. Über diese Entwicklung sind wir sehr glücklich und sehen darin auch eine nachhaltige Möglichkeit zur frühen Förderung des wissen-schaftlichen Nachwuchses im Bereich der sprachdidaktischen Forschung.

Im vergangenen Jahr haben Mitglieder der Forschungsstelle die Kooperation zwischen der Abteilung Germanistik an der Universität in Prag und dem Institut für Deutsche Sprache und Li-teratur II weiter intensiviert, auch der Austausch mit der Universität in Sofia ist nach wie vor sehr aktiv und wird von beiden Seiten engagiert fortgeführt.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 11

Wir blicken in der Forschungsstel-le aber auch auf zahlreiche Publika-tionen, Kongressbeiträge, neue und fortgesetzte Forschungskooperatio-nen sowie auf Schulkooperationen im Zusammenhang mit unseren Forschungsarbeiten zurück, für die wir wirklich sehr dankbar sind, und ohne die eine empirische Sprach-didaktik kaum möglich wäre; diese Kooperationen wollen wir auch 2018 fortführen.

Last but not least verändert sich auch unser Kolleg*innenkreis stetig, wir müssen Kolleg*innen verabschieden, die sich seit 2017 in anderen Wir-kungskreisen engagieren, freuen uns aber auch über neue Kolleg*innen mit interessanten Lehr- und For-schungsschwerpunkten. Herausheben

möchten wir Bettina M. Bock, die zum 1. Oktober 2017 die Juniorpro-fessur für Sprachliche Bildung und Inklusion angetreten hat. Ihr und allen anderen ein herzliches Willkommen.

Für die Forschungsstelle

Michael Becker-Mrotzek

Jörg Jost

Thorsten Pohl

Kirsten Schindler

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 201712

02

02Publikationen und

Kolloquien der Forschungsstelle

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 13

02 Publikationen und Kolloquien der Forschungsstelle

02.1 Sprachdidaktisches Kolloquium

(Autor: Marco Stawinoga)

Das Sprachdidaktische Kolloquium wird gemeinsam von der Forschungsstelle für Sprachentwicklung und Sprachdidaktik und dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache veranstaltet. Auch in diesem Jahr wurde das Sprachdidaktische Kolloquium erfolgreich fort-gesetzt und bot Raum für den fachlichen Austausch über die Grenzen der Uni-versität zu Köln hinaus. Zwischen dem Sommersemester 2017 und Winterse-mester 2017/2018 fanden insgesamt elf Vorträge statt.

Der erste Vortrag des Sommersemesters (16.05.2017) von Prof. Dr. Petra Hanke und Prof. Dr. Thorsten Pohl (Universität zu Köln) zum Thema „Er-fassung des professionellen Wissens zum Schrifterwerb“ stellte die Frage nach der Bedeutung des Fachwissens, fachdidaktischen Wissens und der Überzeugungen von Grundschullehrkräften für die Unterrichtsqualität im schriftsprachlichen Anfangsunterricht in den Mittelpunkt. Vorgestellt wurde eine im Prozess befindliche interdisziplinär angelegte Pilotstudie, die sich der Erfassung des professionellen Wissens im genannten Sinne widmet. Anhand der Pilotstudie wurden grundsätzliche Fragen nach den relevanten Aspek-ten des professionellen Wissens sowie Fragen nach deren Messung diskutiert. Thematisiert wurde auch die Entwicklung des professionellen Wissens der Studierenden über die unterschiedlichen Studienabschnitte hinweg (vor allem vor und nach dem Praxissemester).

Am 30.05.2017 trug Prof. Dr. Elmar Souvignier (Universität Münster) zum Thema „Implementation diagnosebasierter, differenzierter Leseför- derung in der Grundschule“ vor. Vorgestellt wurde ein Konzept diagnose-basierter und differenzierter Leseförderung, das aus mehreren Maßnahmen besteht. Zu den Maßnahmen gehören ein internetbasiertes Verfahren zur Lernverlaufsdiagnostik, Vorlagen für Feedbackgespräche sowie Materialien zur differenzierten Leseförderung. Die ersten Praxiserfahrungen mit der Im-plementation sowie Evaluationsbefunde wurden vorgestellt und diskutiert.

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Dr. Sabine Stephany, Jun.-Prof. Dr. Markus Linnemann, Necle Bulut, Pia Claes, Dr. Marion Krause-Wolters, Valerie Lemke und Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Universität zu Köln und Universität Koblenz-Landau) setzten sich in ihrem Vortrag „Lese- und Schreibflüssigkeit in der Schule – Konzeption und Diagnostik“ (20.06.2017) vor allem mit Konzepten und Messung von hierachieniedrigen Lese- und Schreibprozessen auseinander. Vorgestellt wurden Diagnoseinstrumente aus dem BMBF-Forschungsprojekt „Lese- und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Diagnostik, Förderung“, die mit weiteren Instrumenten zur Erfassung des Leseverstehens, der Schreibkom-petenz und anderer Variablen (Wortschatz, Motorik, Orthografie) bei etwa 160 Schülerinnen und Schülern der 4., 6. und 9. Klasse angewendet wurden. Die vorgestellten Modelle und Ergebnisse wurden anschließend diskutiert.

Den vierten Vortrag hielt Prof. Dr. Jens Möller (Universität Kiel) zum Thema „Evaluation der Staatlichen Europa-Schule Berlin“ (04.07.2017). Es wurden Evaluationsergebnisse in Bezug auf die Effekte des Konzepts der bilingualen Beschulung der Staatlichen Europa-Schule Berlin (SESB) vorgestellt. In den Jahrgangsstufen vier, sechs und neun wurden die kognitiven, motivationalen und soziokulturellen Effekte ermittelt. Die Ergebnisse von Regressionsanalysen zeigten, dass die Leistungen der SESB-SuS im deutschen Leseverständnis auch nach Kontrolle der Hintergrundvariablen weitgehend auf dem Niveau von herkömmlich unterrichteten Kindern liegen. Die Leseleistungen in der zweiten Sprache entsprechen am Ende der vierten Jahrgangsstufe noch nicht denen der Schulkinder aus den Ländern der entsprechenden Sprache als Verkehrssprache, dennoch erreichen zwei Drittel zumindest ein Grundlagenniveau.

In dem gemeinsam mit der Literaturdidaktik organisierten Vortrag von Prof. Dr. Elke Wild und Daniela Stranghöner (Universität Bielefeld) zum Thema „Entwicklung der Lese- und Rechtschreibkompetenz von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Lernen am Ende der Grundschule – auch eine Frage des (in- oder exklusiven) Fördersettings?“ (18.07.2017) wurden Ergebnisse aus dem BiLieF-Projekt (Bielefelder Längsschnittstudie zum Lernen in inklusiven und exklusiven Förderarrangements) vorgestellt und diskutiert. Im Zentrum des Projekts steht die Frage, ob für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf die inklusive Beschulung oder die separate Beschulung in Förderschulen wirksamer ist. Es zeigte sich, dass die Kompetenzentwicklung nicht oder nur marginal in Abhängigkeit vom formalen Fördersetting variiert und es stattdessen vorrangig auf die Qualität der pädagogischen (Zusammen-)Arbeit in der einzelnen Schule ankommt.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 15

Das gemeinsame Kolloquium mit der Literaturdidaktik war ein gelungener Abschluss des Sprachdidaktischen Kolloquiums im Sommersemester 2017.

Das Sprachdidaktische Kolloquium im Wintersemester 2017/18 startete mit ei-nem Vortrag von Prof. Dr. Angelika Redder (Universität Hamburg) unter dem Titel „Sprachen-Förderung im Mathematikunterricht – wie, wozu, wann? – Eine fallanalytische Diskussion“ (24.10.2017). Redder gab einen Einblick in das Projekt MuM-Multi (Sprachförderung im Mathematikunterricht unter Berück-sichtigung der Mehrsprachigkeit). In Form von Fallbeispielen wurde anhand von Transkriptauszügen die Wissensprozessierung in einem Mathematikunterricht analysiert, der neben der Unterrichtssprache auf Deutsch den Schülerinnen und Schülern bewusst auch die Möglichkeit gab, in ihrer Familiensprache Türkisch die fachlichen Inhalte (Bruchrechnung) zu behandeln. Herausgearbeitet wurden lehrer- und schülerseitige Stile, sprachliche Strategien der Verallgemeinerung von Lösungsansätzen sowie der Konsolidierung von Fachwissen. Die Ergeb-nisse wurden diskutiert und ein Ausblick auf die zweite Projektphase gegeben, die nach der Integrierbarkeit des Ansatzes in den normalen Mathematikun-terricht und die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Neu-Zugewanderte fragt.

Prof. Dr. Holger Thünemann und Dr. Manuel Köster (Universität zu Köln) diskutierten in ihrem Vortrag am 21.11.2017 mit dem Titel „Sprache und historisches Denken im System Geschichtsunterricht“ den Zusammenhang zwischen Sprache und historischem Lernen im Unterricht. Vorgestellt wurde eine systemtheoretisch inspirierte „kontingenzgewärtige“ Theorie des Geschichtsun-terrichts, in der Kommunikation und Sprache eine zentrale Rolle spielen. Bei der Auseinandersetzung mit empirischem Material lag ein besonderes Au-genmerk auf durch unterschiedliche Sprachlichkeiten in Lerngegenstand und Unterrichtskommunikation bedingten kontingenten Unterrichtsereignissen.

Es folgte am 05.12.2017 ein Vortrag von Dr. Dirk Scholten-Akoun und Dipl. Soz. Guido Martin (Universität Duisburg-Essen) zum Thema „Schriftsprachliche Kompetenzen von Lehramtsstudierenden in der Studieneingangsphase“. Im Fokus stand ein an der Universität Duisburg-Essen eingeführtes, für alle Lehramtsstudienbeginner verpflichtendes Online-Selfassessment sprachlicher Fähigkeiten, welches aus einem modifizierten C-Test und einer Lese-Schreibaufgabe besteht und nach einer Auswer-tung durch geschulte AuswerterInnen eine Rückmeldung mit Hinweisen zu Förderangeboten an die Studierenden richtet. In den Ergebnissen betont wurden die überwiegend ernüchternden Leistungen der Studienanfänger

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im untersuchten Bereich der sprachlichen Fähigkeiten. Das Konzept des As-sessments und insbesondere das Auswertungsverfahren durch jährlich ex-tern geschulte AuswerterInnen wurden anschließend kontrovers diskutiert.

Prof. Dr. Joachim Grabowski (Universität Hannover) ging in seinem Vortrag mit dem Titel „Kohärenzmanagement und Schreibkompetenz“ (19.12.2017) dem Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zum Umgang mit Kohärenz und der Schreibkompetenz als Globalkonstrukt nach. Nach der Präsentation von Untersuchungen und Befunden, die den engen Zusammenhang zwischen Kohärenzmanagement und Schreibkompetenz nahelegen, wurden in einem zweiten Schritt eine materialgestützte Intervention vorgestellt und Aspekte der Förderung von Kohärenzmanagement thematisiert. Auch die Frage, ob es sich bei der Fähigkeit zum Umgang mit Kohärenz um ein einheitlich und spezifisch fass- und messbares Konstrukt handelt, wurde aufgeworfen und diskutiert.

Unter dem Titel „Förderung selbstregulierten Lernens in BiSS-Verbünden. Förderkonzepte und ihre Umsetzung im (Fach-)Unterricht aus Perspek-tive der formativen Evaluation im Projekt EILe“ (16.01.2018) von Prof. Dr. Jörg Jost, Prof. Dr. Elmar Souvignier, Dr. Anke Schmitz und Fabiana Karstens (Universität Münster und Universität zu Köln) war es möglich, Ein-blicke in die Evaluation der Implementation von Leseförderkonzepten im Deutsch- und Fachunterricht der den BiSS-Verbünden zugehörigen Schulen zu gewinnen. Mit besonderem Fokus auf das selbstregulierte Lernen und vor dem Hintergrund erster Ergebnisse wurde ausgiebig über Fragen und As-pekte des Gelingens der Implementation von Förderinstrumenten diskutiert.

Auch das Wintersemester 2017/2018 endete traditionell mit einem weiteren gemeinsam vom Sprach- und Literaturdidaktischen Kolloquium organisierten Vortrag. Prof. Dr. Christine Garbe, Dr. Stefan Eckert und Dr. Nikola Ornig (Universität zu Köln und Interval GmbH Berlin) hielten ihren Vortrag zum Thema „Wissenschaftliche Begleitung des BMBF-Programms ‚Leseart – Drei Meilensteine für das Lesen‘ (2011-2017). Design und Ergebnisse eines inter-disziplinären Evaluationsprojektes“. Im Vortrag wurde zunächst das Family-Literacy-Programm „Lesestart“ (BMBF) vorgestellt, das auf die frühe Sprach-förderung und Lesesozialisation insbesondere bei Kindern aus bildungsfernen Familien zielt. Anschließend wurde die das Projekt begleitende Evaluation in Form von Evaluations-Design und Ergebnissen vorgestellt. In der Diskussion wurde über die Ergebnisse, aber auch über Verbesserungsmöglichkeiten des Projekts „Lesestart“ diskutiert.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 17

02.2 KöBeS

Die Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik (KöBeS) präsentieren abgeschlossene wissenschaftliche Beiträge zu den Schwerpunkten der Forschungsstelle. Die Veröffentlichungen der Reihe A (Erstveröffentlichungen) sind in gedruckter Form beim Verlag Gilles & Francke erhältlich und werden zugleich im Internet zum kostenlosen Download bereitgestellt. Die Reihe B stellt vergriffene Veröf-fentlichungen in Form von Zweitveröffentlichungen zum kostenlosen Down-load bereit. Die Online-Veröffentlichungen der Reihen A und B sind verfügbar unter:

www.koebes.uni-koeln.de

Bisher erschienen in der KöBeS-Reihe A:

Band 1 / 2005 H. Günther / E. Nünke: Warum das Kleine groß geschrieben wird, wie man das lernt und wie man das lehrt.

Band 2 / 2006 M. Becker-Mrotzek / E. Kusch / B. Wehnert (Hgg.): Leseförde-rung in der Berufsbildung.

Band 3 / 2006 R. Drommler / M. Linnemann / M. Becker-Mrotzek / H. Haider / T. Stevens / J. Wahlers: Lesetest für Berufsschüler/innen. LTB-3 Handbuch.

Band 4 / 2006 D. Heints / J. E. Müller / L. Reiberg (Hgg.): Mehrsprachigkeit macht Schule.

Band 5 / 2007 M. Becker-Mrotzek / K. Schindler (Hgg.): Texte schreiben.

Band 6 / 2010 H. Günther: Beiträge zur Didaktik der Schriftlichkeit.

Band 7 / 2010 T. Pohl / T. Steinhoff: Textformen als Lernformen.

Band 8 / 2012 D. Neumann: Schwierigkeitsbeeinflussende Merkmale bei Aufga-ben zum Hörverstehen im Fach Deutsch in der Sekundarstufe I.

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Band 9 / 2015 A. Reichardt: Rechtschreibung im Textraum – Modellierungen der Schreibkompetenz in der Grundschule.

Band 10 / 2016 Lena Decker: Wissenschaft als diskursive Praxis – Schreibend an fachlichen Diskursen partizipieren.

Band 11 / 2016 Diana Gebele & Alexandra L. Zepter: Inklusion: Sprachdidakti-sche Perspektiven. Theorie, Empirie, Praxis.

Bisher erschienen in der KöBeS-Reihe B:

Band 1 / 2018 Daniela Merklinger: Frühe Zugänge zu Schriftlichkeit. Eine ex-plorative Studie zum Diktieren.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 19

03

03Berichte aus den Arbeitsgruppen

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 201720

03 Berichte aus den Arbeitsgruppen

03.1 Berichte aus dem Mercator-Institut für Sprachför- derung und Deutsch als Zweitsprache und der Arbeits-gruppe Michael Becker-Mrotzek

Mercator-Institut feiert fünfjähriges Jubiläum

(Autorin: Anna Kleiner)

Im Oktober 2017 feierte das Mer-cator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache mit einer Festveranstaltung sein fünf-jähriges Jubiläum. Das Institut wur-de 2012 von der Stiftung Mercator und der Universität zu Köln mit dem Ziel gegründet, Deutsch als Zweit-sprache in der Lehrerausbildung zu verankern, Forschung zu fördern, Qualifizierungsmaßnahmen für Schlüsselpersonen in der sprachli-chen Bildung zu initiieren und Poli-tik und Administration zu beraten.

„Integration kann nur gelingen, wenn man einander versteht. Die Vermittlung von Sprachkenntnissen ist deshalb ein wichtiger Bestand-teil unseres Engagements im Bereich Integration und Bildung. Die Grün-dung des Mercator-Instituts war ein wichtiger und konsequenter Schritt, um das Thema Sprachförderung an deutschen Schulen zu verbessern

und mehr Kindern und Jugendlichen zu einem qualifizierten Abschluss zu verhelfen“, resümiert Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.

Am Mercator-Institut durchlau-fen pro Semester bis zu 1.000 Lehr-amtsstudierende Studienanteile zu Deutsch als Zweitsprache. Jährlich 125 Lehrkräfte aus Schule und Er- wachsenenbildung absolvieren ein neu entwickeltes Weiterbildungsstudium. „Die Universität zu Köln ist eine der größten lehrerbildenden Hochschulen Deutschlands. Das Mercator-Institut prägt das Profil der Universität im Bereich Lehrerbildung und Diversität wesentlich,“ so Prof. Dr. Axel Frei-muth, Rektor der Universität zu Köln.

Die Stiftung Mercator fördert das Mercator-Institut für Sprachför- derung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln in einer zwei-ten Förderphase (2018 bis 2022) mit

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 2121

8 Millionen Euro, die Universität zu Köln gibt weitere 6,5 Millionen Euro. „Die Forschung wird sich mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie Lehrkräfte auf den Umgang mit einer sprachlich heterogenen Schülerschaft besser vorbereitet werden können. Hier setzen wir in den kommenden Jahren an, mit gezielter Forschung und der Aufbereitung von Erkenntnissen zu sprachlicher Bildung für Bildungs-planer und pädagogische Fachkräfte“, fasst Prof. Dr. Michael Becker-Mrot-zek, Direktor des Mercator-Instituts, die künftigen Schwerpunkte des Mercator-Instituts zusammen. In den letzten fünf Jahren gab es in diesem Handlungsfeld bereits Projekte: So hat das Mercator-Institut etwa gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwick-lung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) und dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaf-ten und Mathematik (IPN) ein Instru-ment zur Diagnostik und Förderung

im Lese- und Schreibunterricht ent-wickelt, das jetzt flächendeckend an Schleswig-Holsteins Grundschulen eingesetzt wird (Lesen macht stark – Grundschule). Weitere Bundeslän-der haben bereits Interesse gezeigt.

Das Mercator-Institut feierte sein fünfjähriges Bestehen mit einer Ta-gung zum Thema „Sprachliche Bil-dung als Thema der Lehrerbildung in der Einwanderungsgesellschaft“ am 20. Oktober 2017 an der Univer-sität zu Köln. Als Redner waren u.a. Alexander Lorz, Hessischer Kultus-minister und Vizepräsident der Kul-tusministerkonferenz, Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wis-senschaft Nordrhein-Westfalen, Dr. Michael Stückradt, Kanzler der Uni-versität zu Köln und Mitglied des Ku-ratoriums des Mercator-Instituts, und Martin Spiewak (DIE ZEIT) vor Ort.

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Sprachsensibler Mathematikunterricht – Schwerpunkt Schriftlich-keit

(Autor: Konrad Feuerstein)

Sprachliche Kompetenzen spielen nicht nur im Deutschunterricht, son-dern auch in den anderen Fächern eine zentrale Rolle: Nur, wenn Schülerin-nen und Schüler über ausreichende sprachliche Mittel verfügen, können sie fachliche Leistungen erbringen, die ihren Fähigkeiten entsprechen, und somit Bildungserfolg erleben. Das Projekt Sprachsensibler Mathe-matikunterricht erforscht das Thema Schriftlichkeit im Mathematikunter-richt mit den Schwerpunkten fach-liches Lernen und kommunikatives Lernen durch Schreibaufgaben. Denn Schreiben im Mathematikunterricht leistet zweierlei: Es hilft, Wissen zu ge-nerieren und zu strukturieren (Aufbau mathematischen Wissens), und es un-terstützt den Aufbau fachlicher Kom-munikationskompetenz (Förderung bildungssprachlicher Kompetenzen).

In der ersten Projektphase wurde der Forschungsstand zum Thema Schreiben in den MINT-Fächern auf-gearbeitet. Er wurde in einer Expertise dokumentiert (Publikation in Vorbe-reitung). Dort werden Kriterien für ‚gute’, d.h. lernwirksame Schreibar-rangements formuliert. In der zweiten Projektphase wurden entsprechende

Lernarrangements – also Schreibauf-gaben sowie entsprechende Unter-stützungsmaßnahmen im Sinne von Scaffolds – entwickelt und in einer Interventionsstudie auf ihre Wirksam-keit hin überprüft. Das Projekt wurde im Dezember 2017 abgeschlossen.

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, Köln

Prof.’in Dr. Heike Roll, Institut für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, Universität Essen

Mitarbeiter_innen:

Dr. Susanne Guckelsberger, Universi-tät Essen

Konrad Feuerstein, Mercator-Institut der Universität zu Köln

Laufzeit

Oktober 2013 - Dezember 2017

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Lese- und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Diagnostik, Förderung

(Autorin: Sabine Stephany)

Bildungssprachliche Texte verstehen und schreiben zu können, gehört zu den Schlüsselqualifikationen in ei-ner Informationsgesellschaft. Eine wesentliche Voraussetzung für eine entwickelte Lese- und Schreibfähig-keit ist das mühelose Beherrschen der hierarchieniedrigen Fertigkei-ten: Nur wer Texte flüssig lesen und schreiben kann, hat genügend kog-nitive Kapazitäten für anspruchsvol-le Aufgaben wie das Verstehen oder Planen von Texten frei. Hierarchienie- drige Fertigkeiten werden jedoch nicht von allen Schülerinnen und Schülern in ausreichendem Maße beherrscht, so dass sie viele alltägliche Aufga-ben im Unterricht aller Fächer nicht selbstständig bewältigen können. Um dies zu ändern, bedarf es einer ange-messenen Diagnostik und Förderung dieser Fertigkeiten. Entsprechende Diagnoseinstrumente und Förder-konzepte zählen jedoch zu den Desi-derata im deutschsprachigen Raum, insbesondere für die Sekundarstufe.

Im Forschungsprojekt „Lese- und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Di-agnostik, Förderung“ wurden daher zunächst geeignete Messverfahren für die Lese- und Schreibflüssigkeit in der Sekundarstufe entwickelt, die als diag-

nostische Verfahren für die Schulpraxis und für die Forschung zur Verfügung stehen. Mit diesen Verfahren wurden Zusammenhänge zwischen Flüssig-keitsaspekten und hierarchiehöheren Kompetenzen wie Leseverstehen und Schreibkompetenz eruiert. Die Ergeb-nisse zeigten mittlere positive Zusam-menhänge: Je flüssiger Schülerinnen und Schüler lesen bzw. schreiben, desto besser gelingt es ihnen, Tex-te zu verstehen bzw. zu produzieren.

Basierend auf den Ergebnissen der ersten Projektphase wird aktuell eine Intervention zur Förderung der Lese- und Schreibflüssigkeit in der Sekun-darstufe I geplant. Zielgruppe der ent-wickelten Tests und der Intervention sind Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache.

„Lese- und Schreibflüssigkeit – Kon-zeption, Diagnostik, Förderung“ ist ein gemeinsames Projekt des Mer-cator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und von Prof. Dr. Hilde Haider am De-partment Psychologie der Universität zu Köln. Das Vorhaben ist auf drei Jahre angelegt und wird im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 201724

vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Prof.’in Dr. Hilde Haider, Prof. Dr. Hans-Joachim Roth

Projektmitarbeiterinnen:

Necle Bulut, Pia Claes, Evghenia Goltsev, Dr. Marion Krause-Wolters, Valerie Lemke, Dr. Sabine Stephany.

Laufzeit: 01.11.2015 - 31.10.2018

KANSAS – Kompetenzadaptive, nutzerorientierte Suchmaschine für authentische Sprachlerntexte

(Autorin: Simone Jambor-Fahlen)

In diesem interdisziplinären Projekt von Erwachsenenbildung (DIE - Deutsches Institut für Erwachsenen-bildung), Computerlinguistik (Eber-hard Karls Universität Tübingen) und Fachdidaktik (Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache) soll eine dem je-weiligen Lernstand angepasste, nut-zerorientierte Suchmaschine für authentische Sprachlerntexte ent- wickelt, erprobt und evaluiert werden.

Die Suchmaschine unterstützt Lehr-kräfte in Kursen der Alphabetisierung und Grundbildung dabei, Sprach-lernmaterialien im Internet und in elektronischen Textsammlungen zu recherchieren. Die so recherchier-ten Texte entsprechen einerseits dem gegenwärtigen individuellen Kom-petenzniveau der jeweiligen Lern-

gruppe sowie andererseits auch den thematischen Interessen der Kursteil-nehmenden. So wird es mit KANSAS möglich sein, einen authentischen Text im Internet zu recherchieren, der vorrangig genau die grammati-schen Phänomene (wie z.B. Neben-satzkonstruktionen oder Passivsätze) enthält, die im Unterricht behandelt werden sollen. So erhalten die Lehr-kräfte Materialien, die inhaltlich und sprachlich an die Kompetenzen der Lerngruppe angepasst sind. Die Such-maschine kann auch von Lehrkräften in Integrationskursen für Deutsch als Zweitsprache eingesetzt werden.

Das Mercator Institut prüft die von KANSAS recherchierten Texte hin-sichtlich ihrer fachdidaktischen Eig-nung und gibt daraufhin ggf. Hinweise zur Optimierung der Suchmaschine.

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Laufzeit: September 2017 - August 2020

Projektleiter:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Di-rektor Mercator-Institut für Sprachför-

derung und Deutsch als Zweitsprache

Prof. Dr. Josef Schrader, Wissen-schaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung

BMBF-Projekt „Unterrichtliche Förderung von Schreibkom-petenz: Vom Interventionsmaterial zum Unterrichtskonzept“

(Autorin: Sabine Wilmsmeier)

Das Projekt schließt unmittelbar an das vorangegangene Forschungspro-jekt „Diagnose und Förderung von Teilkomponenten der Schreibkompe-tenz“ (s. Jahresberichte 2013-16) an. Projektstart war im Januar 2017. Ziel ist, das zuvor entwickelte selbstlern-zentrierte Training der Schreibkom-petenz in ein Unterrichtskonzept mit guten Lernaufgaben zu überführen, im Unterricht zu erproben und seine Wirksamkeit erneut zu evaluieren. Kern des Projekts ist eine Interven-tionsstudie in fünften und neunten Klassen an Gesamtschulen. Dabei wird das Training nicht mehr eigen-ständig von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt, sondern als Unterrichtskonzept durch eine Lehrperson im Deutschunterricht instruiert. Dafür stehen ein Manual für die Lehrperson mit Instruktio-nen zu den einzelnen Lernaufgaben, Aufgabenhefte für die Schülerinnen

und Schüler sowie Beispiellösungen zur Bewertung der Schülerantwor-ten zur Verfügung. Die Materialien können von der Lehrperson direkt im Unterricht eingesetzt werden. Die beiden zentralen Teilfähigkeiten Perspektivenübernahme und Ko-härenzherstellung werden in Form von schreibfernen (z.B. dem Ordnen von Bildergeschichten) und schreib-nahen Lernaufgaben (z.B. Füllen von Lückentexten, Schreiben eigener Tex-te) trainiert, um eine textsortenüber-greifende Förderung vorzunehmen. Auf diese Weise können auch einzel-sprachlich unabhängige Fähigkeiten geschult werden, so dass Schülerin-nen und Schüler mit einer anderen Herkunftssprache ebenso profitieren. Die Intervention in der neunten Jahr-gangsstufe wurde 2017 abgeschlos-sen. Die Durchführung in Jahrgangs-stufe fünf ist Anfang 2018 geplant.

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Beteiligte:

Projektleitung Köln: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Sabi-ne Wilmsmeier

Wissenschaftliche Hilfskraft: Vivien Putzmann

Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Jörg Jost, Dr. Matthias Knopp

Weiterführende Informationen:

http://www.mercator-institut-sprach-foerderung.de/de/forschung/laufen-de-projekte/vom-interventionsmate-rial-zum-unterrichtskonzept/

Projekt „Forschungsdatenbank Lernertexte (FD-LEX)“

(Autorin: Sabine Wilmsmeier)

Die Entwicklung der Forschungsda-tenbank Lernertexte (FD-LEX) star-tete im Januar 2017. Im Rahmen des Projekts wurde gemeinsam mit dem RRZK eine interaktive webbasierte Datenbank der circa 7.500 Schülertex-te aus dem BMBF-Projekt „Diagnose und Förderung von Teilkomponenten der Schreibkompetenz – Interdiszipli-näre Interventionsstudie“ entwickelt. Hierzu wurden zunächst alle Schüler-texte (Berichts- und Argumentations-texte) aus der zweiten Projektphase mit den zugehörigen Metadaten der Schülerinnen und Schüler sowie den Ergebnissen ausgewählter Aufgaben und Tests zu beispielsweise Wort-schatz und Leseverstehen verknüpft. Das Textkorpus bietet die Möglich-keit, die Texte nach ausgewählten Pa-rametern zu filtern und die Recher-

cheergebnisse als Download für den lokalen Rechner zu speichern. Nach einer ersten Pilotphase soll die Daten-bank 2018 für Forschungszwecke frei zugänglich gemacht werden.

Beteiligte:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek & Sa-bine Wilmsmeier (Universität zu Köln)

Prof. Dr. Joachim Grabowski & Moti Brinkhaus (Leibniz Universität Han-nover)

Michael Lönhardt (Regionales Re-chenzentrum Universität zu Köln)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 27

Weiterführende Informationen:

http://www.mercator-institut-sprach-foerderung.de/de/forschung/laufen-

de-projekte/forschungsdatenbank-lernertexte/

OnDiFoe – Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lernstörungen

Teilprojekt iLearn – individuelle Lernverlaufsdiagnostik zur adaptiven Förderung von Kindern mit Leseschwäche

(Autorin: Simone Jambor-Fahlen)

Ziel des Gesamtprojekts ist die Ent-wicklung einer evidenzbasierten, praxistauglichen und öffentlich zu-gänglichen Online-Plattform zur Di-agnostik und Förderung von Kindern mit Lernstörungen (umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten (UESF)). Die Plattform soll Lehrkräfte, Therapeuten sowie Schulpsychologinnen und -psycholo-gen dabei unterstützen, individuelle (Verlaufs-) Diagnostik und Förderung anzubieten. Die Fachkräfte können individuelle Förderbedarfe im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen der Kinder mit Hilfe dieser Tools identi-fizieren und finden auf der Plattform weitere Hilfestellungen für die kon-krete Umsetzung von Fördermaß-nahmen für die betroffenen Kinder. Im Rahmen des Projekts sollen auch neue Diagnostik- und Fördertools entwickelt und evaluiert werden.

Das Mercator-Institut ist gemeinsam mit dem Deutschen Institut für In-ternationale Pädagogische Forschung (DIPF) an dem Teilprojekt „iLearn - individuelle Lernverlaufsdiagnostik zur adaptiven Förderung von Kin-dern mit Leseschwäche“ beteiligt. Das Projekt untersucht Kinder der dritten Klasse, die am regulären Förderun-terricht ihrer Schule teilnehmen. Die Lese- und Schreibkompetenzen die-ser Kinder werden mit Hilfe einer Lernverlaufsdiagnostik erfasst Schü-lerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte erhalten kontinuierlich eine Rückmel-dung über die Schulleistungen. Die Lehrkräfte werden darüber hinaus in der Interpretation der diagnostischen Informationen geschult. In der em-pirischen Bildungsforschung konnte in den letzten Jahren gezeigt werden, dass der Einsatz von Instrumenten zur Lernverlaufsdiagnostik (formative as-sessment) die Lernzuwächse in Schul-

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klassen verbessert. Unklar ist, ob diese Methode auch die Fördermaßnahmen bei auftretenden Schwierigkeiten beim Erwerb der basalen schulischen Fer-tigkeiten verbessert. Das Projekt geht daher der Frage nach, inwieweit die In-tegration einer Lernverlaufsdiagnos-tik zu einer generell erhöhten Wirk-samkeit des Förderunterrichts führt.

Laufzeit: September 2017 - August 2020

Projektleiter:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Di-rektor Mercator-Institut für Sprachför-derung und Deutsch als Zweitsprache

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn, Direk-tor des Deutschen Instituts für Inter-nationale Pädagogische Forschung

Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark

(Autorin: Simone Jambor-Fahlen)

Im Rahmen von „Lesen macht stark“ entwickelte das Mercator-Institut gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) und dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Ma-thematik (IPN) Material zur Diag-nostik und Förderung von Lese- und Schreibkompetenzen in der Grund-schule. Das Material dient als ein zu-sätzliches diagnostisches Werkzeug im Anfangsunterricht, um insbe-sondere Kinder mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb möglichst früh zu erkennen und zu fördern.

Die Aufgaben des Testheftes sind in Klassenaufgaben und Einzelaufgaben unterteilt. Mithilfe der Klassenauf-

gaben können Grundschullehrkräf-te die Leistungen der Schülerinnen und Schüler erfassen und diejenigen Kinder erkennen, die mit einiger Wahrscheinlichkeit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb haben wer-den. Mit diesen Kindern sollen die Lehrkräfte dann die förderdiagnos-tischen Einzelaufgaben durchfüh-ren. Diesen Aufgaben sind Beob-achtungshinweise und konkrete Fördermöglichkeiten zugeordnet.

Das Material für die Jahrgänge 1 bis 4 ist unter Federführung des Mercator-Instituts pilotiert und evaluiert wor-den. Der Abschlussbericht zur Evalua-tion der Jahrgänge 1 und 2 wird Anfang 2018 veröffentlicht. Die Evaluation des Materials für die Klassenstufen 3 und 4

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ist für das Schuljahr 2019/ 20 geplant.

Mit „Lesen macht stark – Grund-schule“ liegt ein von der Wissen-schaft und der Praxis gemeinsam entwickeltes Material vor, mit dem über die gesamte Grundschulzeit effizient und ökonomisch schrift-sprachlich schwache Kinder identifi-ziert und gefördert werden können.

Laufzeit: November 2012 - Juli 2019

Projektleiter:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Di-rektor Mercator-Institut für Sprachför-derung und Deutsch als Zweitsprache

Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Direk-tor Institut für Qualität im Bildungs-wesen Schleswig-Holstein (IQSH)

Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS)

(Autorin: Christiane Schöneberger)

Bereits seit 2013 ist das Mercator-Institut gemeinsam mit weiteren Partnern innerhalb eines Trägerkon-sortiums für die Koordination und wissenschaftliche Begleitung der bundesweiten Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) zuständig. Was waren die wichtig-sten Ereignisse im Jahr 2017 und wo steht die Initiative Anfang 2018?

Ein wichtiger Meilenstein wurde im September 2017 im Arbeitsbe-reich Qualifizierung erreicht: Erst-mals informierte das BiSS-Träger-konsortium rund 60 ausgewählte Multiplikator*innen für Sprach-bildung aus fast allen Bundeslän-dern umfassend über die Inhalte, technischen Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten der Blended-

Learning-Kurse, die basierend auf den Modulen der BiSS-Expertise im Kölner BiSS-Team entwickelt werden. Die Teilnehmenden der Kick-Off-Veranstaltung konnten sich mit dem Kursangebot auf der Plattform www.biss-fortbildung.de vertraut machen, erste Online-Bausteine bearbeiten, die eigene Rolle als Blended-Learning-Multiplikator*in reflektieren und erste Ideen zu möglichen Einsatzsze-narien der Angebote in den Ländern entwickeln. Denn langfristig — also auch über die BiSS-Laufzeit hinaus — sollen die in Köln entwickelten Ange-bote von den Ländern selbst eingesetzt und in deren Fortbildungsstrukturen eingebettet werden. Hierfür bedarf es Personen, die sowohl inhaltliche Expertise im Bereich sprachlicher Bildung als auch methodisch-didak-

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tische Kompetenzen zur Umsetzung von Blended-Learning-Fortbildungen haben. Mit der Kick-Off-Veranstal-tung wurde diese Zielgruppe früh-zeitig adressiert und damit auf die Pilotierung der kompletten Kurse vorbereitet, die im März 2018 startet.

Um den Transfer und die Sicherung der Nachhaltigkeit von BiSS ging es auch im Rahmen der BiSS-Jahresta-gung am 16. und 17. November 2017 in Münster. Im Fokus stand das The-ma „Lernende Institution“, es ging also um die strukturellen Rahmenbeding-ungen, in denen Konzepte zur sprach-lichen Bildung gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. Prof. Dr. Hans Anand Pant von der Deutschen Schul-akademie wies in seiner Keynote auf die Potenziale von Netzwerken in der frühkindlichen und schulischen Bildung hin, die ein wesentlicher Ge-lingensfaktor für die Implementie-rung und den Transfer von Sprachbil-dungskonzepten in den Institutionen darstellten. Die BiSS-Verbünde ver-fügten — so Prof. Pant — aufgrund ihres Konzepts der institutionenüber-greifenden Zusammenarbeit mehrerer Bildungseinrichtungen bereits über gute Voraussetzungen hierfür; es sei zu überlegen, wie diese noch besser ausgeschöpft werden könnten. Eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Hans-Jo-achim Roth, die sich schon länger mit dem Thema „Lernende Institution“ auseinander gesetzt hatte, präsentier-

te passend zur Tagung die Handrei-chung „Projektplanung im Kontext sprachlicher Bildung“, die konkrete Tools und Empfehlungen enthält, wie Entwicklungsprozesse auf verschie-denen Ebenen (auf der Ebene des BiSS-Verbunds, innerhalb der eigenen Kita oder Schule, in Zusammenarbeit mit weiteren Partner*innen) mode-riert und begleitet werden können.

Dass BiSS nicht nur in und mit der Praxis entwickelt wird, sondern auch zahlreiche Wissenschaftler*innen in BiSS-Projekten mitwirken, zeig-te sich im Rahmen des BiSS-Wis-senschaftsforums am 30. November und 1. Dezember 2017 in Köln. Ein-geladen waren Vertreter*innen aus den insgesamt zehn Evaluationspro-jekten, die die Initiative als eigen-ständige, vom BMBF und BMFSFJ geförderte Drittmittelprojekte flan-kieren, und Vertreter*innen aus den sogenannten Entwicklungsprojekten, die zusätzlich zu den Evaluations-projekten innovative Förderansätze untersuchen und optimieren. Hin-zu kamen Forscher*innen weiterer Hochschulen und Universitäten, die einzelne Verbünde vor Ort mit eigenen Forschungsprojekten be-gleiten, sowie die an der Entwick-lung der Blended-Learning-Kurse beteiligten Wissenschaftler*innen. Es zeigte sich, dass ein erheblicher Teil der im Bereich der Empiri-schen Bildungsforschung tätigen

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Wissenschaftler*innen im deutsch-sprachigen Raum an BiSS beteiligt ist. Die Initiative bietet damit eine zen-trale Plattform für den wissenschaft-lichen Diskurs zur sprachbezogenen Bildungsforschung über Disziplin-grenzen und Bildungsetappen hinweg.

Mit Beginn des Jahres 2018 hat sich das Trägerkonsortium vorgenom-men, an die verschiedenen Maßnah-men anzuknüpfen und die Länder weiterhin bei der Vorbereitung des Transfers von BiSS zu unterstützen. Geplant ist insbesondere eine Reihe von Fachgesprächen mit den BiSS-Landeskoordinator*innen sowie weiteren Vertreter*innen der Steu-erungsebene in den Ländern, in denen länderübergreifend diskutiert werden soll, wie die verschiedenen BiSS-An-gebote des Trägerkonsortiums — etwa die Blended-Learning-Angebote — in den Ländern eingesetzt werden kön-nen. Da jedes Bundesland bzw. jeder Kita-Träger über sehr spezifische Vo-raussetzungen in der Aus- und Fort-bildung von Fach- und Lehrkräften verfügt, gilt es speziell für die Blen-ded-Learning-Angebote, rechtzeitig eigene Konzepte und Szenarien der Implementierung zu entwickeln, auch da noch nicht überall Erfahrungen mit dieser Form der Fortbildung vorliegen.

Daneben gilt es, die vielfältigen For-men von Netzwerken, die in BiSS ent-standen sind, weiterhin zu stärken: die

zwischen Praxis und Wissenschaft, etwa durch die Zusammenarbeit der Evaluationsteams mit den Schulen und Kitas des Programms, die Vernetzung der Wissenschaftler*innen unterei-nander, um Synergien aufzudecken und gemeinsame Forschungsansätze abzustimmen, und natürlich auch die Netzwerke in der Praxis, die Verbünde aus Kitas und/oder Schulen. Hierfür werden sowohl die BiSS-Jahrestagung als auch weitere Formate — etwa das BiSS-Journal, die Zeitschrift für die Verbünde — Räume bieten. Geplant ist außerdem ein Relaunch der Home-page www.biss-sprachbildung.de, mit dem Ziel, BiSS in seiner Vielfalt an Produkten und Entwicklungen dar-zustellen und allen Akteur*innen des Programms zugänglich zu machen.

Informationen zur BiSS-Initiative

BiSS ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Bundesminis-teriums für Familie, Senioren, Frau-en und Jugend (BMFSFJ) sowie der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Konferenz der Jugend- und Fami-lienminister (JFMK) der Länder. Ein Trägerkonsortium, bestehend aus dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in Ko-operation mit dem Arbeitsbereich In-terkulturelle Bildung der Universität zu Köln, dem Deutschen Institut für In-ternationale Pädagogische Forschung

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(DIPF) und der Humboldt-Universi-tät zu Berlin in Kooperation mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), übernimmt die wissenschaftliche Ausgestaltung und Gesamtkoordination des Programms.

Laufzeit: 2013 bis 2019

Weiterführende Informationen:

www.biss-sprachbildung.de

Schrittweise DaZ

Von der Schrift bis zum Text. Materialkoffer für den individualisierten fachvorbereitenden DaZ-Unterricht in Willkommensklassen.

(Autorinnen: Anne Berkemeier, Evghenia Goltsev)

Das Ziel des gemeinsamen Projekts des Mercator-Instituts für Sprachför-derung und Deutsch als Zweitspra-che der Universität zu Köln und des Instituts für deutsche Sprache und Li-teratur der Pädagogischen Hochschu-le Heidelberg ist die Entwicklung, Re-alisierung und das Verfügbarmachen eines neuartigen Instrumentariums für den Unterricht mit Lernenden nicht-deutscher Muttersprache mit und ohne Schriftkenntnisse in unter-schiedlichen Schulformen und -stu-fen. Die Materialien sollen ebenfalls in parallel geführten Klassen (sog. Sei-teneinsteiger- oder Willkommensklas-sen etc.) eingesetzt werden können.

Zum Instrumentarium gehören Hörtabellen und eine Bilderschrift für den Schrifterwerb, Wort-Bild-Hörkarten für die Wortschatzarbeit, Satzleisten und gerahmte Wortgrup-

penkarten für den Grammatiker-werb sowie weitere Formate wie z.B. Texte und Aufgabenstellungen.

Die Buchstaben-Laut-Hörtabellen, die mittels QR-Code mit einem sog. „sprechenden Stift“ über einen Laut-sprecher im Stift oder einen Kopfhö-rer abgehört werden können, ermög-lichen den Lernenden, unbekannte Laut-Buchstaben-Beziehungen zu erwerben. Die Lehrenden können au-ßerdem mittels der an die Hörtabelle angepassten Folien, den sprachkon-trastiven Overlays, mögliche Ausspra-cheschwierigkeiten identifizieren und diese mit den SchülerInnen entspre-chend bearbeiten: Graphische Hervor-hebungen zeigen Übereinstimmungen und Abweichungen der jeweiligen Herkunftssprache/-schrift im Ver-gleich zum Deutschen an. Ferner kön-nen die Lernenden damit auch selbst-

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ständig die ggf. bereits vorhandenen Alphabetschriftkompetenzen aus der Erstschrift für den Erwerb der deut-schen Schrift nutzen. Die Wortbild-Hörkarten, die mit einer Abbildung, Audioaufklebern und grammatischen Informationen versehen sind, geben den SchülerInnen einen schnellen und selbstständigen Zugriff auf Bedeu-tung, Lautung und Schreibung. Drei „Satzleisten“ werden als graphische Visualisierung syntaktischer Struktu-ren des Deutschen für den Gramma-tikerwerb beim Lesen und Schreiben von Texten genutzt. Sie wird u.a. mit gerahmten Wortgruppenkarten und darüberliegenden Wortbildkarten ge-füllt, von denen die Lernenden ein Set von ca. 25 Bildkarten pro Themenfeld erhalten. So können sie von Anfang an Sätze bilden und in Bilderschrift legen oder – je nach Schrifterwerbsstand - schreiben. Dabei machen sich die SchülerInnen sukzessive mit steigen-den Komplexitätsstufen sprachlicher Strukturen vertraut, die mit der Satz-leiste den jeweiligen Erfordernissen konkret zugeordnet und erfasst wer-den können und bauen somit ihre syn-taktischen und textuellen Kenntnisse und Fähigkeiten aus. Diese Kompo-nenten werden durch weitere Forma-te, beispielsweise in Form von Texten oder kurzen Videos sowie kommu-nikativen Anschlussaufgaben zu schul- und alltagsrelevanten Themen, zu kohärenten Lerneinheiten zusam-mengefügt. Zum Instrumentarium

gehören ferner schultaugliche Kom-petenzraster, die den individuellen Erwerbsstand dokumentieren helfen.

Mit den einzelnen Elementen un-terstützt das Instrumentarium die SchülerInnen beim handlungsorien-tierten Schrift-, Wortschatz-, Mor-phosyntax- und Wissenserwerb. Es kann sowohl individuell, und somit die Umsetzung der Binnen-differenzierung erleichternd, als auch im Plenum eingesetzt werden.

Nachdem die Phase der grundle-genden konzeptuellen Entwicklung und ersten Erprobung erfolgreich abgeschlossen wurde, sind in Koope-ration mit den Städten Heidelberg und Weinheim bereits erste Materi-aliensätze für die Grundschule pro-duziert worden. Zurzeit konzipieren Anne Berkemeier und Anja Schmidt in Kooperation mit dem Schubert-Verlag grundschulbezogene Schü-lerbände und ein Lehrerhandbuch.

Referenzen:

Berkemeier, Anne/Wieland, Regi-na (2017.): Formen-Funktionen-Relationen DaZ-curricular nutzen. In: Ekinci-Koks, Y./Montanari, E./Selmani, L. (Hrsg.): Funktionale Pragmatik – Funktionale Gramma-tik. Festschrift für Ludger Hoffmann. Heidelberg: Synchron. 257-266.

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Berkemeier, Anne (i. E. a): Indi-vidualisierte Lese-, Schreib- und Sprachförderung am Beispiel der Sachtextzusammenfassung. In: Roll, Heike/Grießhaber, Wil-helm/Schmölzer-Eibinger, Sabine/Schramm, Karen (i. E.): Schreiben in der Zweitsprache. De Gruyter.

Berkemeier, Anne (i. E. b): Schrifterwerb und L2-Alphabetisie-rung. In: Roll, Heike/Grießhaber, Wilhelm/Schmölzer-Eibinger, Sabi-ne/Schramm, Karen (i. E.): Schrei-ben in der Zweitsprache. De Gruyter.

Weiterführende Informationen zur Hörtabelle:

https://www.ph-heidelberg.de/index.php?id=12547

Projektleitung:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek: Mercator-Institut, Universität zu Köln

Prof. Dr. Anne Berkemeier: Institut für deutsche Sprache und Literatur, Pädagogische Hochschule Heidelberg

Koordination:

Evghenia Goltsev: Mercator-Institut, Universität zu Köln

Beratung und Erstellung eines Leitfadens zu sprachsensiblen Lehrwerken für den Schulbuchverlag Ernst Klett

(Autorin: Judith Butterworth)

In der Schule sollen Kinder und Ju-gendliche, ausgehend von den Res-sourcen jedes einzelnen, gefördert werden, wobei die Voraussetzungen in sozialer, kultureller und sprachlicher Hinsicht sehr heterogen sind. Auch um zu verhindern, dass sprachliche Defi-zite zu Benachteiligungen führen, ist durchgängige Sprachbildung als eine zentrale, fächerübergreifende Aufgabe zu verstehen, die darauf zielt, die Spra-

che kontinuierlich auszubauen und die sie in eine enge Verbindung mit dem fachlichen Kompetenzerwerb stellt.

Um Lehrerinnen und Lehrer bei der Berücksichtigung sprachlicher Aspek-te in allen Fächern und Schulstufen zu unterstützen, hat das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache den Schul-buchverlag Ernst Klett von November

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2016 bis Dezember 2017 zur Erstel-lung sprachsensibler Lehrwerke be-raten und einen Leitfaden für dessen Redakteure und Autoren erarbeitet.

Auftakt der Kooperation war ein Workshop im November 2016, in dem aufgrund einer gemeinsamen Analyse bestehender Klett-Lehrwerke der Be-ratungsbedarf in den Redaktionsteams geklärt wurde. Hiervon ausgehend erstellte das Mercator-Institut einen wissenschaftlich fundierten Leitfaden, der Empfehlungen für die Konzep- tion sprachsensibler Lehrwerke ent-hält und verlagsintern als Handrei-chung an die Redakteure und Autoren

ausgegeben wird. Bei der Erstellung des Leitfadens wurden systematisch Rückmeldeschleifen für die späteren Nutzer vorgesehen: Ein zweiter Work-shop im Frühjahr 2017, in dem eine erste Version des Leitfadens eingeführt wurde, war Auftakt für eine Erpro-bungsphase, nach der Rückmeldungen aus den Redaktionsteams bei der fina-len Überarbeitung durch das Merca-tor-Institut Berücksichtigung fanden.

Team:

Konrad Feuerstein (federfüh-rend), Dr. Sabine Stephany, Dr. Ju-dith Butterworth, Dr. Iris Günthner

Projekt „Smarter Methodenpool“

(Autor: Christoph Gantefort)

Im Rahmen dieses mit QV-Mitteln der Universität zu Köln geförderten Pro-jekts wird seit Oktober 2017 eine Web-site entwickelt, von der aus Lehramts-studierende im Praxissemester und Lehrkräfte aller Fächer und Schulfor-men didaktische Methodenvorschläge für den sprachsensiblen Unterricht ge-zielt suchen und herunterladen kön-nen. In den Handreichungen werden dabei nicht nur die Methoden selbst erläutert, vermittelt werden darüber hinaus Variationsmöglichkeiten und Hinweise zum Einbezug von Mehr-

sprachigkeit. Nutzerinnen und Nutzer der Website können die angebotenen Methoden nach dem zu fördernden sprachlichen Kompetenzbereich, der Altersgruppe der Schülerinnen und Schüler sowie dem zeitlichen Rah-men der geplanten Unterrichtsein-heit filtern. Je nach Passung zu diesen Kriterien erscheinen die angebotenen Methoden größer, kleiner oder gar nicht. Das Angebot soll nach Fer-tigstellung und Implementierung auf die Homepage des Mercator-Instituts insgesamt ca. 80 Methoden

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und Methodenwerkzeuge umfassen.

Das Vorhaben knüpft an Vorarbei-ten des Deutschen Instituts für Er-wachsenbildung (DIE) als externem Kooperationspartner des Mercator-Instituts an, in welchem eine Kurspla-nungsapp für den Bereich der Weiter-bildung entwickelt wurde. Die dabei gewonnene Expertise wird genutzt, um Studierenden und Lehrkräften ein niedrigschwelliges Angebot zur Planung eines sprachsensiblen Un-terrichts zur Verfügung zu stellen.

Konzipiert wurden bereits ein De-sign sowie ein Algorithmus, durch

den die Filterung der hinterlegten di-daktischen Methodenvorschläge das bestmögliche Ergebnis bringen wird. Darüber hinaus wurde eine umfang-reiche Methodensammlung erstellt. Erste exemplarische Handreichungen dienen als Vorlage für die Gliederung und das Layout der weiteren Metho-denvorschläge. Diese werden von Studierenden im Praxissemester im Wintersemester 2018/2019 erprobt und überarbeitet. Bis zum Ende des Wintersemesters 2018/2019 sollen die Handreichungen in das bis dahin funktionsfähige Online-Tool einge-pflegt und auf der Website des Mer-cator Instituts online gestellt werden.

MINTegration – Sprachsensibler Unterricht im Fach Biologie für Schülerinnen und Schüler aus Vorbereitungsklassen

(Autorin: Victoria Hollmann)

Sprachsensibler Fachunterricht ist der bewusste Umgang mit Sprache beim Lehren und Lernen im Fach. Sprache ist eine Grundvoraussetzung für das Verstehen und Kommunizieren und somit der Schlüssel für einen gelingen-den Fachunterricht. Die Fachsprache jedes Fachs stellt besondere Anfor- derung an die Lernerinnen und Lerner – sie benötigen daher bedarfsgerechte Hilfen zur Bewältigung der jewei-ligen sprachlichen Anforderungen.

In dem Projekt MINTegration beschäf-tigen sich Lehramtsstudierende des Faches Biologie theoretisch und prak-tisch mit den Aspekten sprachsensib-len Unterrichts im Biologieunterricht. Hierbei liegt der Fokus auf neu zuge-wanderten Schülerinnen und Schü-lern. Die Studierenden werden für die sprachliche und kulturelle Heteroge-nität von Lernenden in Vorbereitungs-klassen sensibilisiert. Sprachsensible Methoden für den naturwissenschaft-lichen Unterricht werden erarbeitet

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und praktisch umgesetzt. Um sprach-liche Handlungen zu unterstützen werden digitale Medien eingesetzt. Die Studierenden erstellen digital schriftliche, visuelle und auditive Lernhilfen und können so zusätzlich ihre Medienkompetenz verbessern.

Die erarbeiteten Lehr-Lern-Mate-rialien werden an Projekttagen mit Schülerinnen und Schülern aus Vor-bereitungsklassen des Schiller-Gym-nasiums Köln erprobt. Im Zuge des-sen werden die Materialien evaluiert, überarbeitet und in optimierter Ver-sion dem zdi-Schülerlabor zur stetigen Implementierung in das Programm zur Verfügung gestellt. Das zdi-Schü-lerlabor der Universität zu Köln ist ein außerschulischer Lernort zur na-turwissenschaftlich-technischen Bil-dung von Kindern und Jugendlichen.

Das Projekt wird durch den Ford Mo-tor Company Fund unterstützt.

Eine Fortführung des Projektes ist in Planung.

Laufzeit: Mai 2017 bis April 2018

Kooperationspartner:

zdi-Schülerlabor: http://zdi-schueler-labor.uni-koeln.de/

Institut für Biologiedidaktik (Arbeits-gruppe Prof. Schlüter): http://www.biologiedidaktik.uni-koeln.de/11975.html

Team:

Victoria Hollmann (Wissenschaftli-che Mitarbeiterin), Johanna Schiefer (Wissenschaftliche Hilfskraft)

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Mehrsprachiges reziprokes Lesen

(Autor: Christoph Gantefort)

In einem Kölner Verbund von Grund-schulen, die im Rahmen der Bildungs-initiative BiSS zusammenarbeiten, wird mit dem ‚Mehrsprachigen rezi-proken Lesen‘ seit dem Jahr 2014 ein Sprachförderkonzept für die Primar-stufe entwickelt, erprobt und evalu-iert. Das Konzept beruht auf den Prin-zipien des Translanguaging-Ansatzes. Konkret wurde das Verfahren des rezi-proken Lesens insofern modifiziert, als dass die sprachlichen Mittel, die Schü-lerinnen und Schüler in den textbezo-genen Peer-Interaktionen verwenden, nicht von außen festgelegt sind. Sie werden stattdessen aktiv aufgefordert, im Sinne einer Mikro-Alternierung der Sprachen nicht nur das Deutsche oder das Türkische, sondern auch in-nerhalb einzelner Sprachhandlungen beide Sprachen integriert zu gebrau-chen, um schwierige Textstellen zu

klären, Fragen zum Inhalt des Textes zu stellen, den Inhalt zusammenzufas-sen und Überlegungen dazu anzustel-len, wie der Text weitergehen könnte.

Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler befanden sich in 2017 im dritten Schuljahr. Im Rahmen der Intervention wurde unter anderem ein Ganztext aus der Kinder- und Jugendliteratur in Deutsch und Tür-kisch gelesen. In der wissenschaftli-chen Begleitung des Projekts werden die Lesefähigkeiten der Schülerinnen und Schüler in Deutsch und Tür-kisch im Längsschnitt erhoben, um die Wirksamkeit des Ansatzes zu überprüfen und vertiefende wissen-schaftliche Fragestellungen zu bear-beiten. Erste Ergebnisse indizieren positive Effekte der Intervention auf das Leseverstehen im Deutschen.

DaZ-Modul

(Autor: Christoph Gantefort)

Die Umstellung des Lehramtsstudi-ums auf ein Bachelor-Master-Modell bedeutet laut LABG 2009 für die Studierenden aller Fächer und Lehr-

ämter, dass sie sechs Leistungspunkte in einem Modul ‚Deutsch für Schü-lerinnen und Schüler mit Zuwande-rungsgeschichte‘ erbringen. Das DaZ-

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Modul wird an der Universität zu Köln im Master of Education umgesetzt – das entsprechende Lehrangebot für bis zu 1000 Studierende pro Kohorte wird aus der Abteilung Qualifizierung des Mercator-Instituts für Sprachför-derung und Deutsch als Zweitsprache verantwortet und sichergestellt. Mit dem Wintersemester 2016/2017 und dem Sommersemester 2017 sind die fünfte und sechste Kohorte von Stu-dierenden an den Start gegangen. Den Studierenden werden grundlegende Kompetenzen in der Analyse sprach-licher Anforderungen von Unter-richtsgegenständen, in der Diagnose und Einschätzung sprachlicher Lern- voraussetzungen und im sprachsen-siblen Unterrichten im Kontext von Mehrsprachigkeit und soziokultureller Heterogenität vermittelt. Im Rahmen einer Verzahnung mit dem Praxisse-mester reflektieren sie ihren selbst ge-

stalteten Unterricht aus der Perspekti-ve sprachlicher Bildung und vertiefen die Thematik in meist fachspezifisch ausgerichteten Aufbauseminaren.

Im Jahr 2017 wurde die einführende Vorlesung in einem Flipped-Class-room-Modell umgesetzt, d.h. die Stu-dierenden bearbeiten auf der Lern-plattfom Ilias Online-Lerneinheiten, in denen sie Sequenzen aus der Vor-lesung sehen und Aufgaben zum for-mativen Selbstassessment bearbeiten. Ergänzend dazu wird ein optionaler Gesprächskreis zur Vertiefung der In-halte angeboten. Weiterhin wurde im Rahmen des Fachverbunds Sprachli-che Bildung/Deutsch als Zweitsprache die Reflexionsaufgabe zum Praxisse-mester weiterentwickelt und die insti-tutionenübergreifende Zusammenar-beit mit Blick auf sprachliche Bildung im Praxissemester vorangetrieben.

Weiterbildungsstudium Deutsch als Zweitsprache

(Autorin: Ina-Maria Maahs)

Angesichts der aktuellen Migrations-bewegungen fehlen an Schulen und in der Erwachsenenbildung qualifi-zierte Lehrkräfte, die neu Zugewan-derte im Bildungssystem willkommen heißen und Sprachkenntnisse für den Schulabschluss oder den Berufsein-stieg vermitteln. Das Mercator-Institut

für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln bietet daher seit Herbst 2016 ein Weiterbildungsstudium Deutsch als Zweitsprache an, welches vom Ministerium für Innovation, Wis-senschaft und Forschung des Lan-des Nordrhein-Westfalen gefördert

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wird. Ziel des Weiterbildungs-studiums ist es somit, Lehrerin-nen und Lehrer an Schulen so-wie in der Erwachsenenbildung auf den Unterricht von Deutsch als Zweitsprache vorzubereiten.

Dafür werden zwei verschiedene Varianten des Weiterbildungsstu-diums angeboten: DaZkompakt, welches in zwei Profilen (‚Sprach-sensibler Fachunterricht‘ und ‚Unterricht in Klassen für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler‘) mit jeweils fünf Prä-senzterminen sowie begleitender Online-Vorlesung innerhalb eines Semesters gut berufsbegleitend zu absolvieren ist und sich vor allem an Lehrkräfte im regulären Schul-dienst richtet, und DaZintensiv, welches mit jeweils acht Präsenz-stunden in der Woche über zwei Semester läuft und Lehrkräften wie Erwachsenenbildnern ein fundier-tes Grundwissen in den Bereichen Deutsch als Zweitsprache, kontras-tive Linguistik, Mehrsprachigkeit, interkulturelle Bildung, Spracher-werb, Sprachentwicklung, Sprach-diagnostik sowie der Förderung der verschiedenen sprachlichen Fertigkeiten im Fach- bzw. Sprach-unterricht vermittelt. Im Aufbau-modul wird zudem zwischen den Profilen ‚Erwachsenenbildung‘, welches primär auf die Leitung von Sprach- und Integrationskursen

vorbereitet, und dem Profil ‚Schu-le‘, welches stärker schul- und un-terrichtsorganisatorische Modelle zum Umgang mit sprachlich-kul-tureller Heterogenität in den Blick nimmt, differenziert. DaZintensiv wird vom Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als Äquivalenz zur vollständi-gen Zusatzqualifikation DaZ des Bundesministeriums anerkannt.

Im Juli 2017 wurde die erste Ko-horte DaZintensiv mit 25 er-folgreichen Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Die Nachfrage für die Plätze in der zweiten Kohorte hat das Angebot an verfügbaren Plätzen weit über-schritten und die Veranstaltungen sind regulär im Oktober 2017 ge-startet. DaZkompakt haben zum jetzigen Stand 100 Teilnehmerin-nen und Teilnehmer absolviert. Aktuell laufen nicht nur die Veran-staltungen in der dritten Kohorte, sondern auch die Anmeldephase für die vierte Kohorte im Sommer-semester 2018. Dafür wurde der Flyer des Programms neu aufgelegt und postalisch an einen Großteil der Kölner Schulen versandt, um die Zielgruppe direkt zu erreichen.

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Weiterführende Informationen:

http://www.mercator-institut-sprach-

foerderung.de/lehre/weiterbildungs-studium-daz/ .

Unterstützungsangebote für Lehrkräfte in Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe I

Eine Kooperation zwischen der Universität zu Köln und der Arbeitsstelle Migration der Bezirksregierung Köln

(AutorInnen: Nadine Steckenborn, Peter Weber)

Gemeinsam mit der Arbeitsstelle Mi-gration der Bezirksregierung Köln und dem Zentrum für Mehrspra-chigkeit und Integration (ZMI) hat das Mercator-Institut für Sprachför-derung und Deutsch als Zweitsprache Unterstützungsangebote für Lehr-kräfte entwickelt, die sich auf den Un-terricht in Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe I vorbereiten wollen.

Diese Unterstützungsangebote wur-den zum ersten Mal im Schuljahr 2014/15 durchgeführt. Im dritten Durchgang (Schuljahr 2016/17) wur-den in insgesamt elf Studieneinheiten 25 Lehrkräfte ein Jahr lang darin ge-schult, Schülerinnen und Schüler ohne bzw. mit geringen Deutschkenntnis-sen zu unterrichten. Die Teilnehmen-den sollen das Gelernte als Multiplika-torinnen und Multiplikatoren in ihre Schulen tragen. Das Unterstützungs-angebot besteht aus wissenschaftli-chen Grundlagen und Praxiseinhei-ten zu den Themen Spracherwerb,

Diagnostik und Förderung, Mehr-sprachigkeit und Konzeption von Un-terricht in Vorbereitungsklassen. Die einzelnen Veranstaltungen werden von Dozentinnen und Dozenten der Universität zu Köln und der Bezirks-regierung im Wechsel ausgerichtet.

Bei der Planung der Unterstützungs-angebote wurden zunächst die Ziele und Merkmale des DaZ-Unterrichts in Vorbereitungsklassen bestimmt und daraus die Anforderungen an die dort eingesetzten Lehrkräfte abgelei-tet. Auf dieser Grundlage war es mög-lich, die Ziele und Inhalte der Unter-stützungsangebote zu entwickeln. Um erfolgreich den Unterricht in Regel-klassen der Sekundarstufe I besuchen zu können, müssen Schülerinnen und Schüler in Vorbereitungsklassen zu-nächst Deutsch als Alltagssprache auf dem Niveau A2/B1 (GER) erwerben. Dies ist die Grundlage für die Anbah-nung von Bildungssprache, die in allen Schulfächern verwendet wird. Aus den

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Zielen und Merkmalen des DaZ-Un-terrichts in Vorbereitungsklassen er-geben sich spezielle Anforderungen an Lehrkräfte. Sie müssen unter anderem über folgende Kompetenzen verfügen:

• Bedürfnisse und Lernvoraus-setzungen der Schülerinnen und Schüler ermitteln,

• Instrumente der Sprachstands-feststellung adäquat einsetzen und Schülerinnen und Schüler einstufen,

• adressatenspezifischen DaZ-Unterricht im Bereich A1 bis B1 planen, vorbereiten, durchführen und auswerten.

Unter Berücksichtigung der Zie-le und Merkmale des DaZ-Unter-richts in Vorbereitungsklassen und der sich daraus ergebenden Anfor-derungen an die dort eingesetzten Lehrkräfte wurden für die Unter-stützungsangebote passende Ziele und Inhalte festgelegt: Im Rahmen einer Vorlesung sollen Grundlagen-kenntnisse vermittelt und durch ei-nen Qualifizierungskurs Handlungs-kompetenz erworben werden. In diesen beiden Unterstützungsangebo-ten werden folgende Inhalte bearbeitet:

Unterstützungsangebot I: Einfüh-rungsvorlesung ‚Deutsch als Zweit-sprache‘. Die Vorlesung (zweistündig/Woche, 1 Semester) ist eine Pflicht-

veranstaltung für alle Lehramtsstudie-renden im Rahmen des sogenannten ‚DaZ-Moduls‘ und wurde für die an den Unterstützungsangeboten teil-nehmenden Lehrkräfte geöffnet. Die Vorlesung will zukünftige – und be-reits tätige – Lehrkräfte auf sprachlich-kulturelle Heterogenität im Unterricht vorbereiten und mit dem Zusammen-hang von sprachlichen Fähigkeiten, Bildungserfolg und fachlichem Kom-petenzerwerb vertraut machen. Im Anschluss an die Vorlesung fand ein von zwei Tutorinnen begleiteter Ge-sprächskreis für die Lehrkräfte statt.

Unterstützungsangebot II: Qualifizie-rungskurs für Lehrkräfte in Vorberei-tungsklassen. Der Qualifizierungskurs hatte einen Umfang von 80 Stunden (11 Termine innerhalb eines Jahres: 6 Ganztage + 5 Halbtage), die 25 Teil-nehmer bearbeiteten Hausaufgaben und erhielten ein Abschlusszertifikat. Zu den Inhalten gehörten theoreti-sche Grundlagen und praktische An-regungen zum Anfangsunterricht und zum weiterführenden Schriftspracher-werb. Dabei wurden die Methoden des DaZ-Unterrichts nicht nur prä-sentiert, sondern bei der Vermittlung der Inhalte im Kurs auch praktiziert, die Teilnehmenden erlebten sie selbst und konnten ihre Wirkungsweise re-flektieren. Besonderer Wert wurde auf den praxisorientierten Erfahrungs-austausch der Teilnehmenden mit den Referenten und untereinander gelegt. Das Programm des Qualifizierungs-

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kurses umfasste folgende Beiträge:

• Prof. Dr. Hans-Joachim Roth: Neu Zugewanderte Kinder und Jugendliche – eine Herausforde-rung an die Einwanderungsge-sellschaft

• Prof. Dr. Michael Becker-Mrot-zek: Lesekompetenz (Entwick-lung und Förderung)

• PD Dr. Alexandra Zepter: Spracherwerb (Stadien, Verläu-fe und Meilensteine; Interferenz und Transfer; Diagnostik)

• Dr. Christoph Gantefort: Sprach-diagnostik und Sprachbeobach-tung (Überblick über Verfah-ren für den Einsatz in der VK; Sprachbeobachtung konkret: Wie erkenne ich Fortschritte im Lern-prozess von Schüler_innen?)

• Dr. Silvia Dahmen: Phonetik und Sprachenvergleich

• Lale Altinay/Dr. Lotte Weinrich/Dr. Peter Weber: Sprechen und Zuhören (Förderung von Ge-sprächs- und Zuhörkompetenz), Literatur-Theke mit Lehrwerken

(Lehrwerksanalyse), Erzählen und Erzählentwicklung (Erzäh-len als „Schaukelstuhl“ zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit – mit praktischen Vorschlägen aus der Erzählwerkstatt für die Erzählförderung in der VK), Vom Sprechen zum Schreiben (Al-phabetisierung in der Zweitspra-che), Phonologische Bewusstheit (Klang, Rhythmus und Melodie der deutschen Sprache spielerisch erfahren), Schriftspracherwerb und Textentwicklung (Silbenori-entierte Wege in die Schrift; Texte schreiben in der Zweitsprache)

• Barbara Cogel, Dr. Petra Hein-richs, Barbara Ziebell: DemeK I (Willkommen in der Vorberei-tungsklasse; Artikelsensibilisie-rung), DemeK II (Chunks und Generatives Sprechen), DemeK III (Generatives Schreiben: Wort-schatzarbeit und Vermittlung im primär schriftlichen Sprachge-brauch), DemeK IV (Vom Sei-teneinstieg zum Regelunterricht; Individuelles und differenziertes Lernen)

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Kita-Master: Leitung frühkindlicher Bildungseinrichtungen

(Autorin: Katarina Wagner)

Neuigkeiten vom bundesweiten Mas-terstudiengang „Kita-Master - Leitung frühkindlicher Bildungseinrichtun-gen“ der Europa-Universität Flens-burg: Die ersten Absolventinnen und Absolventen schließen mit dem Mas-ter of Arts ab.

Der Masterstudiengang „Kita-Master - Leitung frühkindlicher Bildungsein-richtungen“ der Europa-Universität Flensburg kombiniert eLearning Ele-mente und Präsenzveranstaltungen und richtet sich so an Kita-Leitungen im gesamten Bundesgebiet. Das Stu-dium umfasst vier Semester und ist berufsbegleitend konzipiert. Der in-haltliche Fokus des Studiengangs liegt auf Führungsaufgaben im Elemen-tarbereich im Sinne einer inklusi-ven Bildungs- und Erziehungsarbeit.

Der Studiengang startete 2015 mit 32 Studierenden, inzwischen sind 93 Studierende aus 15 Bundesländern eingeschrieben. Die ersten 14 Absol-ventinnen haben am 12. Januar 2018 ihr Studium mit einem Master of Arts abgeschlossen.

Das siebte und letzte Modul zur „Früh-kindlichen Kompetenzentwicklung“ in den Bereichen Sprache, Mathema-

tik und Naturwissenschaften wurde am 16. und 17. März 2017 zum 3. Mal an der Universität Kiel durchgeführt. Dieses Modul wurde von Mitarbeitern des Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathe-matik, der Universität Vechta und des Mercator-Instituts für Sprachförde-rung und Deutsch als Zweitsprache in enger Zusammenarbeit gestaltet. Das interdisziplinäre Team hat wesentliche Faktoren der sprachlichen, mathema-tischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzentwicklung im Elemen-tarbereich wissenschaftlich fundiert und doch praxisnah für die (angehen-den) Kitaleitungen zusammengestellt.

Die Besonderheiten des Studiengangs im Überblick

• Deutschlandweit einziger berufs-begleitender Masterstudiengang, der explizit auf die Leitungsarbeit in frühkindlichen Bildungsein-richtungen ausgerichtet ist.

• Kombination von eLearning-Elementen und Präsenzveranstal-tungen in einem Blended-Lear-ning-Konzept

• Möglichkeit des Studiums für be-

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rufserfahrene Erzieherinnen und Erzieher, auch ohne ersten Hoch-schulabschluss

Bündelung der Expertise von sieben unterschiedlichen Institutionen in Deutschland:

• Europa-Universität Flensburg

• Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)

• Deutsche Kinder- und Jugendstif-

tung (DKJS, Berlin)

• Mercator-Institut für Sprachför-derung und Deutsch als Zweit-sprache der Universität zu Köln

• Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)

• Leibniz-Institut für die Pädago-gik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) der Universi-tät Kiel

• Wolters Kluwer Deutschland

Nachwuchsakademie Sprachliche Bildung

(Autorin: Evghenia Goltsev)

Unter dem Motto „Gut ausgebildeter Nachwuchs wird in Forschung und Lehre im Bereich sprachliche Bil-dung, Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache benötigt, um For-schungslücken zu bearbeiten und auch in Zukunft Lehrerinnen und Lehrer adäquat auszubilden“ (http://www.mercator-institut-sprachfoer-derung.de/foerderung/nachwuchs-akademie-sprachliche-bildung/) un-terstützte das Mercator-Institut im Rahmen der Nachwuchsakademie „Sprachliche Bildung“ Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und Nach-wuchswissenschaftler bei der Erstel-

lung von Qualifikationsarbeiten und dem erfolgreichen Vorankommen in der wissenschaftlichen Karriere. Die Nachwuchsakademie förderte sowohl Promovierende als auch Ha-bilitierende, die zumeist im Rahmen der durch das Mercator-Institut ge-förderten Projekte beschäftigt waren.

Die Nachwuchsakademie Sprachliche Bildung setzte sich aus vier Bestand-teilen zusammen:

• Akademietage

• Gemeinsam gestaltete, bzw. Freie

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Formate

• Individuelle fachliche und per-sönliche Qualifizierung bzw. Sti-pendium

• Mentoring-Programm

Weiterführende Informationen:

http://www.mercator-institut-sprach-foerderung.de/foerderung/nach-wuchsakademie-sprachliche-bildung/elemente/

Im vergangenen Jahr fand in Köln am 22.02.17 der letzte und abschließende Akademietag statt. Dort bekamen die Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit, ihre Projekte einander und renommierten Wissenschaft- lerinnen - Prof. Dr. Steinhoff (Univer-sität Siegen), Prof. Dr. Schmidt-Thie-me (Universität Hildesheim) und Prof. Dr. Berkemeier (Pädagogische Hoch-schule Heidelberg) - vorzustellen und sich darüber auszutauschen. Ferner konnten die Nachwuchswissenschaft-lerinnen und –wissenschaftler im Rahmen eines Erfahrungsaustauschs Ratschläge zu ihrer Karriere von Prof. Dr. Kniffka (Pädagogische Hoch-schule Freiburg) und Herrn Dr. Rohr

(Universität zu Köln) bekommen.

Die nach Abschluss des Förder-zeitraums durchgeführte evaluati-ve Befragung der Stipendiatinnen und Stipendiaten zeigte eine große Zufriedenheit mit der Nachwuchs-akademie, dem Programm und der Durchführung. Besonders positiv her-vorgehoben wurden die Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung im Rahmen der Veranstaltungen, der inhaltliche Input der Vortragenden der jeweiligen Veranstaltungen, die finan-zielle Unterstützung des Forschungs-vorhabens sowie die Betreuung durch die Mentorinnen und Mentoren.

Aus der wissenschaftlichen Arbeit der Stipendiatinnen und Stipendiaten resultierten nicht nur Qualifikations-arbeiten und weitere Einzelpublika-tionen – in der Reihe Sprachliche Bil-dung des Mercator-Instituts erscheint ebenfalls ein Sammelband, an dem zahlreiche Stipendiatinnen und Sti-pendiaten als Herausgeberinnen bzw. Autorinnen und Autoren beteiligt sein werden: Kaplan, Ina & Petersen, Inger (i. V., Hrsg.). Schreibkompeten-zen messen, beurteilen und fördern (Arbeitstitel). Münster u.a.: Waxmann (Sprachliche Bildung; 7).

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Schriftenreihe Sprachliche Bildung

(Autorin: Anastasia Knaus)

Die Schriftenreihe Sprachliche Bil-dung des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache richtet sich an Vertre-terinnen und Vertreter aus Forschung und Lehre sowie an Expertinnen und Experten in der Bildungsadministra-tion und -praxis. Sie bündelt Modelle, Konzepte und Forschungsergebnis-se aus Sprachdidaktik, Bildungsfor-schung, Linguistik und Psycholo-gie und liefert neue Impulse für die Diskussion und Forschung im Feld sprachliche Bildung. Im Zentrum stehen Prozesse der sprachlichen Bil-dung und gezielten Förderung in einer durch Vielfalt geprägten Gesellschaft.

Im Jahr 2017 sind die Bände 3, 4 und 5 erschienen. Jahrestagung des Merca-tor-Instituts 2016: Sprachliche Hete-rogenität. Schul- und Unterrichtsent-wicklung konkret.

Der dritte Band Mathematik und Spra-che. Empirischer Forschungsstand und unterrichtliche Herausforder-ungen zeigt am Beispiel des Mathema-tikunterrichts auf, inwiefern sprachli-che Kompetenzen im Fachunterricht bedeutsam sind. Es werden Beiträge vereint, die sich der Frage der Sprache im Fach Mathematik in verschiede-

nen Klassenstufen zuwenden. Mit der Bündelung der Beiträge werden zum einen aktuelle Bestandsaufnahmen im Fach Mathematik in den unterschied-lichen Schulstufen und zum anderen zukünftige Perspektiven für mathe-matikdidaktische Forschung und schulpädagogische Praxis vorgelegt.

Der vierte Band Sprache und Sprach-bildung in der beruflichen Bildung geht der Frage nach, welche Rolle Sprachbildung in den unterschiedli-chen Dimensionen der beruflichen Bildung spielt. Auf die Auseinander- setzung mit Sprache in Ausbildung und Professionalisierung folgen Fragestel-lungen und Forschungserkenntnisse zum Sprachenlernen sowie eine Dar-stellung von didaktisch-methodischen Aspekten einer Beschulung neu zuge-wanderter Schülerinnen und Schüler.

Der fünfte Band Sprachen – Bilden – Chancen: Sprachbildung in Didak-tik und Lehrkräftebildung gibt einen Überblick über grundlegende Frage-stellungen sowie erste Erkenntnisse des gleichnamigen Berliner Projekts, die über Berlin hinaus für alle Ak-teure aus dem Bereich Sprachbil-dung in Didaktik und Lehrkräftebil-dung von zentraler Bedeutung sind.

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Weiterführende Informationen: https://www.waxmann.com

Abschluss der geförderten Projekte des Mercator-Instituts

(Autorinnen: Annika Witte, Katarina Wagner)

Das Mercator-Institut förderte in der Zeit von 2013 bis 2017 insgesamt 15 Forschungs- und Entwicklungspro-jekte an 26 Hochschulen in sechs Bun-desländern. Die Förderung zielte auf drei zentra-le Aspekte: 1. die Lehrkräftebildung im Bereich der sprachlichen Bildung weiterentwickeln, 2. dringende For-schungsdesiderata bearbeiten, um die sprachliche Bildung an Schulen und damit die Bildungschancen vor allem benachteiligter Kinder und Jugendli-cher zu verbessern sowie 3. die inter-disziplinäre Zusammenarbeit stärken, weil Prozesse der sprachlichen Bil-dung zu komplex sind, um von einer Disziplin alleine bearbeitet zu werden. Diese Ziele wurden erreicht. Fast alle Projekte setzten sich aus interdiszi-plinären Teams zusammen, die ihre jeweilige Expertise in die Bearbeitung ihrer Forschungsfragen eingebracht haben. Herausgekommen sind inno-vative Konzepte für die sprachliche Bildung in der Schule sowie neue Ansätze für die Lehrerbildung. Denn nur wenn die künftigen Lehrerin-nen und Lehrer gut vorbereitet sind, können sie die anspruchsvolle Aufga-

be, sprachlich und kulturell heterogene Lerngruppen zu unterrichten, verant-wortlich und erfolgreich bewältigen. Darüber hinaus nutzten die Projekte vielfältige Vernetzungsangebote: Auf den Jahrestagungen des Mercator-Instituts, den Netzwerktreffen der ge-förderten Projekte, den Tagungen der Nachwuchsakademie und im Rahmen zahlreicher Arbeitstreffen sind neue Kooperationen entstanden, aus denen sich bereits erste Nachfolgeprojekte entwickelt haben. Die durchschnittli-che Projektlaufzeit betrug drei Jahre; am 30. September 2017 endete das letzte Projekt. Im Folgenden werden einige zentrale Ergebnisse dargestellt.

Förderlinie I: Landesweite Entwick-lungsprojekte

In der so genannten Förderlinie I hat-ten sich in einem kompetitiven Ver-fahren die Bundesländer Berlin und Niedersachsen erfolgreich durchge-setzt. Im Projekt Sprachen – Bilden – Chancen, dem gemeinsamen Projekt der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Technischen Uni-versität Berlin, widmete sich eines von

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drei Teilprojekten der Entwicklung eines Evaluationskonzepts; so wurden die DaZ-Module erstmals umfassend empirisch untersucht. Ein zweites Teil-projekt erarbeitete Materialien und Konzepte für die universitäre Lehre; so entstand ein Manual mit dem Ti-tel „Sprachbildung in den Fächern: Aufgabe(n) für die Fachdidaktik. Ma-terialien für die Lehrkräftebildung“. Es enthält neben diversen Aufga-ben auch ein Instrument zur fach-didaktischen und sprachbildenden Analyse von Aufgaben im Fach (Isaf). Im dritten Teilprojekt wurde schließlich ein phasenübergreifen-des Ausbildungskonzept entwickelt.

Im Projekt UMBRÜCHE GESTAL-TEN einigten sich die acht lehrerbil-denden Hochschulen Niedersachsens zunächst auf sieben Kernkompeten-zen und Kerninhalte, die Studierende im Bereich Deutsch als Zweitsprache in ihrem Studium erwerben sollen. Niedersachsen verfolgt bei der Ver-mittlung der Inhalte einen integrativen Ansatz, d.h. hier werden die sprachbe-zogenen Inhalte in bereits bestehende Module der Lehramtsstudiengänge in-tegriert, ohne dafür ein eigenes Modul zu schaffen. Es kommen insbesonde-re Module und Seminare infrage, die sich mit Heterogenität, Diversität, In-terkulturalität, Integration, Inklusion und/oder Migration befassen. Auf Ba-sis der Kernkompetenzen und -inhalte wurden in enger Zusammenarbeit von

Sprach- und Fachdidaktikern zahlrei-che Aus- und Fortbildungskonzepte und Materialien entwickelt. Darüber hinaus sind drei schulformen-spezi-fische Handreichungen für die Lehr-amtsausbildung (Grund-, Haupt- und Realschule, Gymnasium, berufsbil-dende Schulen) sowie ein grammati-scher Leitfaden aus dem Projekt her-vorgegangen. Schließlich wurde im Pilotprojekt Studierende qualifizieren – Spracherwerb gestalten (QuaSp) ein Modul entwickelt, das Studierende auf den Unterricht mit neu zugewander-ten Schülerinnen und Schülern vorbe-reitet. Es umfasst vier Lehreinheiten, die die Aspekte interkulturelle Sen-sibilisierung, Zuschreibungsprozesse und didaktisch-methodische Spezifika aufgreifen.

Auf Hochschul- und bildungspoliti-scher Ebene begünstigten die beiden landesweiten Entwicklungsprojekte positive Entwicklungen. So ist in Berlin Deutsch als Zweitsprache seit 2014 mit zehn (zuvor sechs) Leistungspunkten in der Lehramtszugangsverordnung verankert. Darüber hinaus wurde die Professur „Didaktik der deutschen Sprache und Deutsch als Zweitspra-che“ eingerichtet und mit der Projekt-leiterin Prof. Dr. Beate Lütke besetzt. In Niedersachsen trat am 15. Oktober 2015 die neue Masterverordnung in Kraft, wodurch Deutsch als Zweit- und Bildungssprache nun obligatorischer Bestandteil der Lehramtsausbildung

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ist; damit ist der curricularen Imple-mentierung von Inhalten, Methoden und Prinzipien des sprachsensiblen (Fach-)Unterrichts der Weg geebnet.

Die Webseiten beider Projekte werden auch über die Projektlaufzeit hinaus gepflegt:

http://www.sprachen-bilden-chancen.de,

http://www.sprachen-bilden-nieder-sachsen.de.

Hier sind zentrale Ergebnisse und Empfehlungen für die Hochschulleh-re abrufbar. In Niedersachsen wird voraussichtlich im Frühjahr 2018 eine Datenbank mit den entstandenen Ma-terialen freigeschaltet, die sich ins-besondere an Lehrende in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung richtet.

Förderlinie II: Entwicklungsprojekte NRW

Die Entwicklungsprojekte in Nord-rhein-Westfalen (Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg-Essen, Münster, Paderborn und Siegen) he-ben sich besonders durch ihre Vielzahl an entwickelten Lehr-/Lernmateriali-en hervor und durch die hohe Zahl an erreichten Studierenden in der Lehr-amtsausbildung. Mit der Entwicklung innovativer Lehrkonzepte befassten

sich unter anderem Bonn und Duis-burg-Essen. So wurde im Projekt der Universität Duisburg-Essen (Aufga-benorientiertes Peer-Tutorium zum DaZ-Modul im BA-Lehramt) im Rah-men eines Peer-Tutoriums daran gear-beitet, dass Studierende ihre im DaZ-Modul erworbenen Kenntnisse durch die gemeinsame Bearbeitung von Auf-gaben vertiefen. Dies geschah auch im Bonner Projekt Erstellung, Erprobung und Implementation von eLearning-Einheiten zum sprachsensiblen Unter-richten im Fach. Im Blended-Learning Konzept für das Modul Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zu-wanderungsgeschichte wurden zwölf eLearning-Einheiten für die Online-Anteile des DaZ-Moduls entwickelt; diese werden seit dem Wintersemester 2014/2015 in der Lehrerausbildung eingesetzt. Eine Evaluation ergab, dass 98 Prozent der befragten Studierenden das Blended-Learning-Format mit „gut” bewerteten. Die durch die On-line-Anteile geschaffenen Lernräume intensivieren die Auseinandersetzung mit dem Thema, erlauben einen stär-keren Praxis- und Anwendungsbezug und bieten zudem eine Möglichkeit, die fächerübergreifenden Aspekte des Moduls fachspezifisch zu betrachten und zu bearbeiten. Der Theorie-Pra-xis-Bezug ist als vorrangiges Thema in Dortmund (DaZ im Kontakt – mit der Praxis, mit den Fächern) und Pa-derborn (Vielfalt stärken – Sprachli-che und kulturelle Heterogenität in

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der Lehrerbildung nutzen lernen) be-arbeitet worden. So sind sprachliche Aspekte des fachlichen Lernens nun fester Bestandteil in verschiedenen Phasen des Chemie-Lehramtscurri-culums an der Universität Dortmund. Aktuelle und zukünftige Studierende werden bereits im Studium für das Thema Sprache im Fachunterricht sensibilisiert und erwerben Kompe-tenzen, die sie unmittelbar im schu-lischen Unterricht anwenden können und die sie zur sprachlichen Unter-stützung von Schülerinnen und Schü-lern mit Deutsch als Zweitsprache beim Lernen naturwissenschaftlicher Konzepte befähigen. Das Paderborner Projekt widmete sich der Verzahnung der Lehrerausbildungsphasen. Für Lehramtsstudierende wurde ein An-gebot geschaffen, in allen Praxispha-sen des Studiums einen Schwerpunkt auf Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache zu legen. Studierende können, falls gewünscht, die Praxise-lemente mit einer DaZ-Schwerpunkt-setzung durchführen, sodass ein suk-zessiver Kompetenzaufbau beginnend mit dem Orientierungspraktikum über das DaZ-Modul und das Berufs-feldpraktikum bis zum Praxissemester und gegebenenfalls zu einer Masterar-beit möglich ist. Durch die erfolgrei-che Abstimmung der Curricula mit dem Zentrum für schulpraktische Lehrerbildung Paderborn konnte in der zweiten Phase der Lehrerbildung das DaZ-Angebot an die neuen Vo-

raussetzungen angepasst und somit differenzierter ausgebaut werden. Ein weiterer Indikator für die Wirkung der geförderten Projekte zeigte sich nach Abschluss des Bochumer Pro-jekts „Miteinander – Stärkung fach-spezifischer Förderung in Theorie und Praxis“ durch die Überführung einer Juniorprofessur in eine W2-Professur mit der Denomination „Sprachbil-dung und Mehrsprachigkeit“ im Früh-jahr 2017 (aktuell besetzt mit Prof. Dr. Lena Heine).

Förderlinie III: Forschungsprojekte

Die Förderlinie III hat einen wichti-gen Impuls für die Etablierung von sprachlicher Bildungsforschung in interdisziplinären Verbünden gege-ben; in den fünf Forschungsprojekten (Heidelberg/Hannover, Lüneburg/Hamburg, Ludwigsburg, München und Regensburg) arbeiteten ver-schiedenste Disziplinen zusammen.

Das zentrale Ergebnis des Projekts Heidelberg/Hannover „Besser schrei-ben lehren durch halbstandardisierte individuelle Schreibberatung: Prüfung eines Beratungsmodells in schulischer Förder- und hochschulischer Ausbil-dungspraxis“ ist, dass es möglich ist, Schülerinnen und Schüler in sprach-lich heterogenen Klassen individuell, teilstandardisiert, wirksam und effi-zient im Schreibprozess zu beraten. So verbesserten sich über die Dauer

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des Schuljahres alle Lernenden signi-fikant. Schülerinnen und Schüler mit DaZ-Hintergrund zeigten die größte Steigerung der Leseleistung; sie profi-tierten am meisten von der Arbeit mit dem Code-Knacker. Ebenfalls konnte eine Verbesserung der Schreibleistung festgestellt werden.

Im Projekt „!!FACH-AN-SPRACHE-AN-FACH!!“ Aufbau bildungssprach-licher Prozeduren durch adaptive Aufgaben und Fördermaßnahmen im Deutsch- und Mathematikunter-richt der Klasse 7 (Lüneburg/Ham-burg) wurde ein evidenzbasiertes Modell zu sprachunterstützenden Maßnahmen im effektiven Fachun-terricht entwickelt, um hieraus Hin-weise zu sprachförderlichen Proze-duren aus Lehrer- und Schülersicht zu formulieren, damit diese in die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung implementiert werden können. Damit haben Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, ihre Sensibilität sowohl gegenüber einer prozess- und stra-tegieorientierten Schreibdidaktik als auch gegenüber den mit der sprach-lichen Heterogenität ihrer Lernenden verbundenen Besonderheiten in der Vermittlungspraxis zu erhöhen. Diese Sprachsensibilität kommt dem fach-lichen Lernen auch im Mathematik-unterricht zugute, indem sprachliche Anforderungen bei der Aufgabenaus-wahl und der Unterstützung der Bear-beitungsprozeduren beachtet werden.

Im Ludwigsburger Projekt För- derung der Bildungssprache Deutsch im Deutschunterricht und im Fachun-terricht in der Sekundarstufe I auf der Grundlage förderdiagnostischer Ver-fahren wurde eine positive Auswirkung der Förderung auf die sprachlichen und mathematischen Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen festge-stellt. Im Teilprojekt „Deutsch auf der Ebene der Schülerinnen und Schü-ler“ konnten beide Fördergruppen im Schuljahresverlauf in den Posttests sowohl ihre Deutsch- als auch ihre Mathematikleistungen verbessern. Im Teilprojekt Mathematik erzielten alle geförderten Schülerinnen und Schüler insgesamt nach der Förderung bessere Leistungen im Bereich Mathematik.

Das Regensburger Projekt „RESTLESS: Regensburger Selbstregulationstraining für Lese- und Schreibstrategien“ entwickelte ein Schreibtraining und ein Messins-trument zur Beurteilung von Schüler-texten, weiterhin erlangte es Erkennt-nisse von Zusammenhängen zwischen Lesen und Schreiben. Die Ergebnisse der Interventionsstudie belegen posi-tive Effekte des Lese-Schreibtrainings. In allen Varianten des Trainings zeich-nen sich Vorteile im Vergleich mit dem regulären Unterricht ab. Das entwickelte Programm zur Schreib- und Leseförderung ist unter dem Titel „Burg Adlerstein – Schreibtraining“ im Westermann-Verlag erschienen.

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Damit steht das kompetenzorientier-te Material Lehrerinnen und Lehrern aller Schularten zur Verfügung und kann ohne großen Aufwand im Un-terricht eingesetzt werden.

Ein besonderes Profil entwickelte das Münchner Projekt Bildungssprache Deutsch für berufliche Schulen: Ent-wicklung, Pilotierung und Imple-mentierung handlungsorientierter Unterrichtskonzepte im Fach Deutsch für Berufsschulen und in der Lehrer-ausbildung. Dieses Projekt zeichnet sich durch seine innovative Kom-bination von Forschungs- und Ent-wicklungsprojekt aus. Durch die enge Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus war eine ideale Grundlage für die direkte Zusammenarbeit zwischen Forschung, Ausbildung von Lehrkräf-ten und der bayerischen Bildungsad-ministration gelegt. Die im Projekt ge-wonnenen Erkenntnisse flossen in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften ein: Erstens in den konsolidierten Teil-studiengang „Sprache und Kommuni-kation Deutsch“, zweitens in das für alle Studierende des Lehramts an be-ruflichen Schulen an der Technischen Universität München verpflichtende Modul „Sprachliche und kulturelle Vielfalt“ und drittens in Fortbildungs-module für die dritte Phase der Lehrerbildung. Die im Projekt ent-standenen Materialien sind zum Schuljahresbeginn 2017/18 erschienen

und online kostenlos verfügbar unter:

http://www.berufssprache-deutsch.bayern.de

Insgesamt hat das Projekt das Be-wusstsein für Deutsch als Zweit-sprache und Deutsch als Fremd-sprache sowie Sprachförderung allgemein in der beruflichen Bildung gesteigert und zu einer Überarbei-tung von Curricula in Bayern geführt.

Die erfolgreichen Projektabschlüsse machen Mut für die anstehenden Aufgaben. Denn die Ergebnisse ha-ben auch gezeigt, dass der Bedarf an nutzeninspirierter Grundlagenfor-schung noch immer groß ist. Künftig wird es verstärkt um den Austausch und Transfer zwischen den Akteuren gehen, um die Bedarfe und Erkennt-nisse der Bildungsadministration und Praxis zu kennen, in Forschungsfra-gen zu übersetzen und zu bearbeiten.

Ausführliche Informationen zu den geförderten Projekten und ihren Ergebnissen sind in diesen beiden Publikationen nachzulesen, die auf der Homepage des Mercator-Insti-tuts zum Download bereitstehen:

• Mercator-Institut (2017). Blick zurück nach vorn. Perspekti-ven für sprachliche Bildung in Lehrerbildung und Forschung. Köln.

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• Mercator-Institut (2017). For-schungs- und Entwicklungspro-jekte. Projektergebnisse. Köln.

Eine Liste mit sämtlichen in den geför-derten Projekten entstandenen Publi-kationen wird in Kürze auf der Website des Mercator-Instituts veröffentlicht.

Jahrestagung des Mercator-Instituts 2017: Lesen und Schreiben. Partizipation durch literale Bildung

(Autor: Pascal Tambornino)

Am 20. und 21. Februar 2017 fand die vierte Jahrestagung des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache im KOMED im Mediapark in Köln statt. 250 Teil-nehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Bildungsadministra-tion und Praxis diskutierten in un-terschiedlichen Formaten über das Tagungsthema „Lesen und Schreiben. Partizipation durch literale Bildung“.

Lesen und Schreiben gehören zu den zentralen Kompetenzen in fast al-len Bereichen des Lebens: von der Schule über die Berufsausbildung bis zur Teilhabe an der Gesellschaft. In der Forschung haben diese Themen eine lange Tradition. Dennoch gibt es noch immer offene Fragen: Wel-che Funktionen nehmen Lesen und Schreiben im Fachunterricht ein? Wie kann man Mehrsprachigkeit konkret beim Erwerb von Lese- und Schreib-kompetenzen nutzen? Und wie gelingt literale Bildung bei neu zugewan-

derten Schülerinnen und Schülern?

Eröffnet wurde die Jahrestagung durch einen Impulsvortrag von Udo Michal-lik, Generalsekretär der Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK). Er skizzierte die Rolle der KMK bei der Koordinierung der Bildungspo-litik und die besonderen Herausfor- derungen hinsichtlich Sprachförde-rung neu Zugewanderter Kinder und Jugendlicher. Dies wurde anschließend in einem Impulsgespräch vertieft.

Jane Oakhill, Professorin für Psy-chologie an der University of Sussex und Expertin für Lese- und Textver-stehen, hielt die erste Keynote zum Thema „Children’s difficulties with text comprehension: From research to practice“. Sie machte deutlich, dass Kinder Probleme mit Textverständnis haben können, obwohl ihre Worter-kennung im normalen Bereich liegt. In ihrem Vortrag diskutierte sie meh-rere theoretisch relevante Fähigkeiten

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und Fertigkeiten zur Vorhersage der Lesekompetenz in den ersten Schul-jahren und eröffnete offene Fragen, auf die die Forschung in den näch-sten Jahren Antworten finden muss.

Die zweite Keynote hielt Nicole Marx, Professorin für Deutsch als Zweitspra-che/Fremdsprache an der Universität Bremen. In ihrem Vortrag „Was wis-sen wir über das Schreiben im Kon-text von Mehrsprachigkeit – und was nicht?“ beschäftigte sie sich mit der Frage, ob mehrsprachige Schülerin-nen und Schüler schwächere Texte als einsprachige Schülerinnen und Schü-ler schreiben. Der Vortrag betonte die Notwendigkeit einer differenzierteren Betrachtung, insbesondere in Be-zug auf sogenannte „monolinguale“ und „mehrsprachige“ Schreibende.

Im Anschluss hatten die Teilneh-merinnen und Teilnehmer Gelegen-heit, die unterschiedlichen Themen der literalen Bildung in parallelen Workshops und Symposien, etwa zu Lesen und Schreiben als kognitives Werkzeug des Lernens, Erwerb, Di-agnostik und Förderung von Text-kompetenz, Alphabetisierung und Zweitschrifterwerb, Lese- und Schreib-strategien sowie Erhebungs- und Aus-wertungsmethoden in der empiri-schen Schreibforschung, zu vertiefen.

Abschließend fasste Hans-Joachim Roth, stellvertretender Direktor des

Mercator-Instituts, die Ergebnisse der Tagung zusammen.

Zwischen 2015 und 2017 hat das Mercator-Institut 15 Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert, die sich an 26 Hochschulen für eine Ver-besserung der Lehrkräfteausbildung im Bereich sprachliche Bildung ein-gesetzt und Forschungsvorhaben um-gesetzt haben. Die geförderten For-schungs- und Entwicklungsprojekte stellten ihre Arbeit der vergangenen Jahre mit Projektpostern vor, was Ge-legenheit bot, sich über die Ergebnis-se der Projektarbeit auszutauschen.

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03.2 Berichte aus der Arbeitsgruppe Jörg Jost

Evaluation der Implementation von Maßnahmen zur Leseför- derung in der Sekundarstufe I (EILe)

(Autorin: Anke Schmitz)

Im BiSS-Evaluationsprojekt „Evalu-ation der Implementation von Kon-zepten zur Leseförderung in der Sekundarstufe I (EILe)“ wird unter-sucht, unter welchen Bedingungen die Implementation von effektiver Förderung der Lesekompetenz im Schulalltag in der Sekundarstufe I am Beispiel von drei BiSS-Verbünden (2 Verbünde in Oberfranken, 1 Verbund in Schleswig-Holstein) gelingen kann. Durch wiederholte Kompetenztests (u.a. Lesekompetenzen, Selbstregu-lation, Lesemotivation) und Befra-gungen der Schüler*innen, die Erhe-bung von Merkmalen der Lehrkräfte (Einstellungen, Wissen, unterricht-liches Handeln, Nutzung vorliegen-der Förderkonzepte, Akzeptanz von Förderansätzen), die Erfassung von Rahmenbedingungen der beteiligten Schulen sowie die Analyse der unter-richtlichen Lerngelegenheiten mittels Unterrichtsbeobachtungen (Vermitt-lung von kognitiven und metakogniti-ven Strategien, Selbstregulation, Tool-Nutzung) sollen Bedingungsfaktoren für eine erfolgreiche Implementation

von Leseförderkonzepten im Deutsch- sowie Fachunterricht identifiziert werden. Zudem erfolgt ein Vergleich mit Kontrollschulen in Nordrhein-Westfalen, die nicht an der BiSS-Initi-ative teilnehmen. Der Blick ist hierbei auf die Förderung hierarchiehöherer Fähigkeiten durch selbstregulier-tes Lesen gerichtet. Datengestützte Rückmeldungen mit Optimierungs-vorschlägen sollen im Rahmen eines formativen Evaluationsansatzes Ent-wicklungs- und Transferprozesse un-terstützen.

Der umfassenden Fragestellung einer Ermittlung von Gelingensbeding-ungen der Implementation von Lese-förderkonzepten in den Unterricht in der Sekundarstufe I wurden spezifi-sche Teilfragestellungen zugeordnet. Welche Qualität besitzen die in den Verbünden eingesetzten Förder- und Diagnosetools der Förderkonzep-te, wie werden sie im Deutsch- und Fachunterricht eingesetzt und als wie praktikabel erweisen sie sich für die Lehrkräfte? Welche Wirkung haben

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die Leseförderkonzepte auf die Lese-kompetenz der Schüler*innen und welchen Einfluss nehmen sie auf die Professionalisierung der Lehrkräfte? Übergeordnet wird im Projektver-lauf betrachtet, welchen Stellenwert formative Rückmeldungen an die Verbünde, u.a. mittels schriftlicher Rückmeldungen und Rückmelde-tagungen, für die Implementierung der Leseförderkonzepte besitzen.

Im Projektjahr 2017 wurden von Fe-bruar bis März in 11 Verbundschulen sowie von Mai bis Juni in 5 Kontroll-schulen Unterrichtsbeobachtungen in den Fächern Deutsch und Biolo-gie bzw. Mathematik durchgeführt. Betrachtet wurde mithilfe eines Be-obachtungsrasters, wie Sachtexte im Unterricht strategieorientiert bear-beitet werden, welche Schwerpunkte die Lehrkräfte u.a. im Hinblick auf die Strategieauswahl und -instruktion set-zen, welches Material sie nutzen und als wie relevant sie die Leseförderung erachten. Ergänzend wurden neben den Beobachtungen die Lehrkräfte und die Schüler*innen zur eigenen Wahr-nehmung des Unterrichts befragt, um einen Perspektivabgleich vorneh-men zu können. Außerdem wurden die Kompetenzen der Schüler*innen zu zwei Zeitpunkten erhoben.

Rückblickend verliefen die Erhe- bungen in EILe im Jahr 2017 er-folgreich, die beteiligten Schulen

erwiesen sich als sehr kooperativ. Vereinzelt wurde seitens der Schu-len deutlich gemacht, dass die im Projekt vorgesehenen Erhebungen und Aktivitäten eine zeitliche Belas-tung darstellen. Besonders wertvoll erwies sich in diesem Zusammen-hang eine unmittelbare und offene Kommunikation mit den Verbünden, gekoppelt mit dem Bemühen um größtmögliche Transparenz und auch Flexibilität seitens des Projektteams.

Die formative Evaluation wird im letzten Projekt 2018 weiterge-führt (Unterrichtsbeobachtungen in den beteiligten Schulen, Befra-gungen von Lehrkräften, Kompe-tenzmessungen bei Schüler*innen).

Weitere Informationen zu EILe: http://www.biss-sprachbildung.de/biss.html?seite=153

Laufzeit:

01.01.2016-31.12.2018

Team Köln:

Projektleitung Köln: Prof. Dr. Jörg Jost

Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. Anke Schmitz, Fabiana Karstens

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Team Münster:

Projektleitung Münster: Prof. Dr. El-mar Souvignier

Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. Nina Zeuch, Sarah-Ines Meudt

Schreibkompetenztest 4-9

(Autorin: Sabine Zepnik)

Bislang existiert kein normiertes Di-agnoseinstrument zur Schreibkom-petenz, das der Komplexität des wis-senschaftlichen Konstruktes gerecht würde. Hier setzt das Projekt zur Entwicklung eines normierten Di-agnoseinstruments zur Erfassung von Schreibkompetenz von Schülerinnen und Schülern der 4. bis zur 9. Klasse an.

Schreibkompetenz wird im Test als ein mehrdimensionales Kon-strukt verstanden; Operationali-siert werden schreibprodukt- und schreibprozessbezogene Aspekte.

Das interdisziplinär angelegte Pro-jekt unter Beteiligung aus Sprach-didaktik, Sprachwissenschaft, Er-ziehungswissenschaft, Psychologie und Sonderpädagogik wird im Sommer 2020 abgeschlossen sein. Der Schreibkompetenztest 4-9 er-scheint im Verlag Hogrefe Göttingen.

Projektleitung:

Prof. Dr. Jörg Jost (Institut für deu-tsche Sprache und Literatur II)

Beteiligte:

• Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Mercator-Institut für Sprachför-derung und Deutsch als Zweit-sprache)

• Ann-Kathrin Hennes (Depart-ment Heilpädagogik und Rehabi-litation)

• Jun. Prof. Dr. Markus Linnemann (Institut für Grundschulpädago-gik, Universität Koblenz-Landau)

• Prof. Dr. Christian Rietz (Institut für Erziehungswissenschaft, PH Heidelberg)

• Prof. Dr. Alfred Schabmann (De-partment Heilpädagogik und Re-habilitation)

• Dr. Barbara M. Schmidt (Depart-

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ment Heilpädagogik und Rehabi-litation)

• Dr. Sabine Zepnik (Institut für deutsche Sprache und Literatur II)

Zentrale Lernstandserhebungen VERA 8 Deutsch (IQB)

(Autorinnen: Miriam Possmayer, Lena Krüppel)

VERA 8 Deutsch steht für die bun-desweiten Vergleichsarbeiten im Fach Deutsch in der Jahrgangsstufe 8. Im Februar und März jeden Jahres wer-den in den Fächern Deutsch, Mathe-matik und der ersten Fremdsprache zentrale Lernstandserhebungen bzw. Vergleichsarbeiten geschrieben. An VERA 8 sind momentan alle 16 Bun-desländer beteiligt. Die Tests dauern jeweils zwei Schulstunden und werden von den beteiligten Lehrkräften nach didaktisch vorgegebenen Kriterien ausgewertet; die Ergebnisse werden in eine von den einzelnen Ländern be-reitgestellte Datenbank eingetragen. Von hier erhalten die Schulen dann Rückmeldungen darüber, wie die Leistungen der einzelnen Klassen in-nerhalb der eigenen Schule und im Verhältnis zu Klassen vergleichbarer Schulen einzuschätzen sind. VERA 8 dient somit nicht nur der Überprü-fung und Implementierung der von der KMK 2013 verabschiedeten Bil-dungsstandards im Fach Deutsch in der Sekundarstufe I, sondern auch als Diagnoseinstrument für die Unter-

richtsentwicklung, für die die didak-tischen Handreichungen wertvolle Hinweise zur konkreten Weiterarbeit im Unterricht liefern.

Ziel ist es, gesicherte Befunde über Stärken und Schwächen der Schü-lerinnen und Schüler in den zen-tralen Kompetenzbereichen zu er-halten, didaktische Hinweise zum Auffangen möglicher Schwächen zu geben und durch die spezifische Gestaltung der Testaufgaben und der didaktischen Handreichungen gezielt an einer didaktisch fundier-ten und kompetenzorientierten Un-terrichtsentwicklung mitzuwirken.

VERA 8 wird im Auftrag der Bundes-länder vom Institut zur Qualitätsent-wicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt Universität zu Berlin in Kooperation mit Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern durchgeführt. Die fachdidaktische Verantwortung für VERA 8 im Fach Deutsch liegt bei Prof. Dr. Michael Becker-Mrot-zek (Mercator-Institut für Sprach-

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förderung und Deutsch als Zweitspra-che) und Prof. Dr. Jörg Jost (Institut für deutsche Sprache und Literatur II). Für die Vergleichsarbeiten werden jährlich für jeweils zwei von fünf Test-domänen Aufgaben entwickelt, die in Testheften mit zwei unterschied-lichen Schwierigkeitsabstufungen eingesetzt werden. Die Aufgaben zu den Testdomänen werden gemein-sam mit Lehrkräften aus den Schulen der verschiedenen Bundesländer, den sog. Aufgabenentwicklerinnen und -entwicklern, und mit fachdidakti-schen Beraterinnen und Beratern an Hochschulen entwickelt. Die Arbeits-gruppe in Köln begleitet den gesam-ten Prozess der Aufgabenentwicklung fachdidaktisch bis zur Testung: Dazu gehören die jährliche Durchführung von Schulungen in den jeweiligen Kompetenzbereichen für die mit der Aufgabenentwicklung betrauten Lehr-kräfte, die fachliche Beratung bei der Auswahl der verschiedenen Aufga-benstämme, die fachliche Begleitung des Aufgabenentwicklungsprozesses, die fachdidaktische Überprüfung der Testaufgaben und die Empfehlung der Aufgaben für die Pilotierungs-stichprobe, weiterhin Schulungen der Rater für die Auswertung der Pilotie-rungsstichprobe, die fachdidaktische Verantwortung der Aufgaben vor den Ländervertretern sowie die Erstellung der fachdidaktischen Handreichungen für die Lehrkräfte an den Schulen.

Die Aufgabenentwicklung für die Testdurchgänge 2018 und 2019 ist ab-geschlossen, die Tests finden wie jedes Jahr im Februar/März statt. Im Jahr 2018 werden die Kompetenzbereiche ‚Lesen‘ sowie ‚Sprache und Sprachge-brauch untersuchen‘ getestet. Im Fe-bruar 2018 wurden die Pilotierungs-aufgaben für den Testdurchgang 2019 gemeinsam mit dem IQB den Bun-desländern und verschiedenen aus-wertenden Einrichtungen vorgestellt. Diese Aufgaben zu den Kompetenzbe-reichen Lesen und Orthografie werden derzeit für die Pilotierung fertiggestellt.

Gegenwärtig arbeiten wir gemein-sam mit den Aufgabenentwicklerin-nen und -entwicklern sowie mit den Beraterinnen und Beratern aus der Fachdidaktik an der Entwicklung der Testaufgaben für VERA-8 Deutsch 2020. Im Herbst 2017 wurde Prof. Dr. Cornelia Rosebrock, die das VERA-8-Team lange Jahre als fachdidakti-sche Beraterin im Kompetenzbereich Lesen unterstützt hat, verabschiedet.

Weiterführende Informationen zu Vera 8 und zur Arbeit des IQB:

http://www.iqb.hu-berlin.de

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Arbeitsgruppe Vera 8 Deutsch, Pro-jektteil Köln:

Leitung: Prof. Dr. Michael Becker-

Mrotzek und Prof. Dr. Jörg Jost

Mitarbeiterinnen: Miriam Possmayer und Lena Krüppel

Rezeptive und produktive Verarbeitung von Texten: Sprachliche und kognitive Kompetenzen an der Schnittstelle von Textproduk-tion und -rezeption

(Autor: Jörg Jost)

Zusammenhänge von Prozessen der rezeptiven und produktiven kogniti-ven und sprachlichen Verarbeitung von Texten sind von Bedeutung, wo sich Produktion und Rezeption wechselseitig aufeinander beziehen. Ein konkretes Beispiel hierfür sind alle Formen des Schreibens unter Rückgriff auf Texte, etwa das wissen-schaftliche Schreiben. Im Forschungs-diskurs wird dieser Zusammenhang aus verschiedenen Perspektiven be-leuchtet: Reading to Write (Flower,

Long & Higgins 2000), Writing from Sources (Gradwohl Nash, Schuma-cher & Carlson 1993) oder Discourse synthesis (Kirkpatrick & Klein 2009). Nur wenig ist bislang zur Schnittstel-le von rezeptiver und produktiver Textverarbeitung bekannt (z.B. ebd.). Hier besteht ein Forschungsdeside-rat, dessen praktische Konsequenzen z.B. in den didaktischen Bereich rei-chen, etwa beim „Materialgestützten Schreiben“, einer zentralen Aufga-benart der Sekundarstufen I und II.

Derzeitige Projekte der Arbeitsgruppe zur Schnittstelle Lesen/Schreiben:

• Schüler*innenseitige Lese- und Schreibprozesse in „Writing from Sources“-Assignments

(Projektgruppe: Prof. Dr. Jörg Jost, Prof. Dr. Michael Krelle (TU Chem-nitz), Dr. Anica Betz und Lena Krüppel)

Im Fokus der Untersuchung steht die Frage nach den Zusammenhängen

schülerseitiger Lese- und Schreib-prozesse sowie darüber hinaus zwi-schen entsprechenden Bearbeitungs-prozessen und den während der Aufgabenbearbeitung entstehenden Textprodukten im Kontext material-gestützter Schreibaufgaben. In einer ersten videobasierten Pilotstudie wur-den bestimmte Phasen des Bearbei-tungsprozesses in ihrem Verhältnis zu

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ausgewählten Merkmalen bzw. Eigen-schaften schülerseitiger Textprodukte näher untersucht mit dem Ziel, genau-er zu analysieren, wie Schüler*innen mit unterschiedlichen Materialien während des Bearbeitungsprozes-ses umgehen und wie sie diese in ihren eigenen Zieltext integrieren. Das Projekt befindet sich derzeit weiterhin in der Pilotierungsphase.

• Die Bedeutung von Zieltextsorte und Zieltextfunktion im Aufga-benformat ‚Materialgestütztes Schreiben‘ – eine empirische Un-tersuchung ihres Einflusses auf die Bearbeitungsprozesse und Textprodukte Lernender.

(Promotionsprojekt Lena Krüppel; für eine genauere Projektbeschreibung siehe Berichte der Mitglieder der For-schungsstelle).

03.3 Berichte aus der Arbeitsgruppe Thorsten Pohl

Herausgabe der Fachzeitschrift Didaktik Deutsch (Heft Nr. 42 und 43, Jg. 22) zusammen mit Irene Pieper (Hildesheim), Swantje Weinhold (Lüneburg) und Dorothee Wieser (Dresden)

Didaktik Deutsch als einzige rein for-schungsorientierte und peer-reviewte Zeitschrift der Deutschdidaktik wur-de seit dem 18. Jahrgang (Heft Nr. 34 ff.) unter der Geschäftsführung von Thorsten Pohl – seit Herbst 2015 (Heft 39) unter der Geschäftsführung von Swantje Weinhold herausgege-ben. Im Frühjahrsheft 2017 (Heft 42) konnten vier Debatten- sowie ein

Forschungsbeitrag, drei Vorträge des Symposions Deutschdidaktik sowie eine Rezension veröffentlicht werden. Mit Heft 43 (Herbst 2017) präsentierte Didaktik Deutsch vier Debattenbei-träge, drei Forschungsbeiträge und zwei Berichte. Bei Erstellung dieses Berichts steht bereits die Publika-tion von Heft 44 unmittelbar bevor.

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Forschungsprojekt: Professionelles Wissen von Lehrkräften, Un-terrichtsqualität und Lernfortschritte von Schüler*innen im basa-len Lese- und Schreibunterricht (WibaLeS)

In der Forschung und Praxis zum Schrifterwerb wird seit Jahrzehn-ten wiederholt die Frage nach der geeigneten Vermittlungsmethode (z.B. Lesen-durch-Schreiben), die sich für das Lesen- und Schreiben-lernen von Kindern als besonders wirksam erweist, thematisiert. Das Projekt „WibaLes“ soll prüfen, inwie-weit nicht die Vermittlungsmethode, sondern die Unterrichtsqualität und ihre fachspezifische Ausdifferenzie-rung sowie das fachspezifische pro-fessionelle Lehrer*innenwissen die Lernfortschritte der Kinder im basa-len Lese- und Schreibunterricht be-dingen. Hierfür wird auf Forschung zu den Basisdimensionen der Un-terrichtsqualität aufgebaut, die aber zusätzlich fachlich ausdifferenziert werden. Im Projekt soll dafür ein umfassendes Erhebungsinventar (u.a. Unterrichtsbeobachtungen) ent- wickelt und eingesetzt werden. Pro-fessionelles Lehrer*innenwissen wird in fachliches, fachdidaktisches und pädagogisches Wissen differenziert und mithilfe eines neu entwickelten Tests zur Erfassung professionellen Lehrer*innenwissens zum basalen Lese- und Schreibunterricht erhoben.

Zwei übergreifende Fragen sind lei-tend für das Projekt:

1) Lässt sich der Zuwachs der Schüler*innenleistungen im basa-len Lese- und Schreibunterricht mit Merkmalen der Unterrichtsquali-tät (Klassenführung, fachspezifisch ausdifferenzierte Unterstützung und kognitive Aktivierung) besser erklä-ren als mit der Vermittlungsmethode?

2) Lassen sich Merkmale der Unter-richtsqualität durch das professionelle Wissen der Lehrkräfte erklären und lässt sich somit auch ein indirekter Ein-fluss dieses Wissens auf den Zuwachs in Schüler*innenleistungen im basalen Lese- und Schreibunterricht belegen?

In einem interdisziplinären For-schungsverbund aus Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Fachdidaktik Deutsch (Michael Be-cker-Mrotzek, Thorsten Pohl), Päda-gogik und Didaktik im Förderschwer-punkt Lernen (Alfred Schabmann), Quantitative Methoden der empi-rischen Schulforschung (Johannes König, Sarah Strauß), Allgemeine Didaktik und Pädagogik der Grund-schule (Petra Hanke, Sprecherin der Arbeitsgruppe, Ann Kathrin Bell-

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mann, Rebecca Schmitt) soll den skiz-zierten Fragestellungen nachgegangen

werden.

Forschungsprojekt: Konzepte als kognitive Instrumente des fach-lichen Erkennens

Es handelt sich um ein Verbundpro-jekt im Rahmen des IFDG (Interdiszi-plinären Forschungszentrums für Di-daktiken der Geisteswissenschaften), in dem Didaktiken unterschiedlicher geisteswissenschaftlicher Disziplinen kooperieren. Zur Forschungsidee: Während z.B. die naturwissenschaft-lichen Fächer die Möglichkeit haben, Lernen durch exteriorisierte Ope-rationen mit sinnlich wahrnehmba-ren Effekten zu initiieren (u.a. durch das Experimentieren), besteht diese Möglichkeit innerhalb der geistes-wissenschaftlichen Fächer in deutlich geringerem Maße: Sowohl die betref-fenden Erkenntnis einleitenden Ope-rationen als auch ihre Ergebnisse sind oftmals rein kognitiv gegeben bzw. müssen von den SuS interiorisiert, also kognitiv ausgeführt werden. Idee ist damit, den/einen ‚genuinen‘ Kern geisteswissenschaftlicher Fächer anzu-steuern, der zum einen oftmals in sei-ner Schwierigkeit für die Lernanfor-

derungen unterschätzt wird, und zum anderen in den geisteswissenschaftli-chen Fachdidaktiken noch nicht aus-reichend genug erforscht ist. Während es in den naturwissenschaftlichen Fachdidaktiken u.a. Forschungsarbei-ten zu lernerseitigen Vorstellungen (z.B. den Energie-Begriff) und damit verbundenen Effekten (z.B. concep-tual change) gibt, soll im vorliegen-den Kontext erforscht werden, wie die Lernenden tatsächlich mit den betref-fenden Konzepten kognitiv operieren. Eine methodische Herausforderung besteht darin, potentiell ‚Unsichtba-res‘ sichtbar zu machen. Angestrebt ist eine sehr basale Ebene, die Mikro-ebene des Lernens; diese‚ unmittelba-re‘ Prozesshaftigkeit des Lernens soll analytisch-deskriptiv und analytisch-explanativ mit Blick auf lernerseitige Aneignungs- wie auch lehrerseitige Vermittlungsprozesse nachvollzogen werden.

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03.4 Berichte aus der Arbeitgruppe Kirsten Schindler

Projekt Barrieren und Ressourcen

Finanziert aus Mitteln der Gleich-stellungskommission wurde 2017 das Projekt „Barrieren und Ressourcen wissenschaftlicher Karrieren – eine Interviewstudie mit Doktorandin-nen und Habilitandinnen am Beispiel geisteswissenschaftlicher Fächer“ an der Universität zu Köln (Projektlei-tung: Kirsten Schindler und Sabrina Schumacher) umgesetzt. In leitfa-dengestützten Interviews wurden die Befragten zu ihren biographischen Entscheiden befragt, um darüber Fak-toren zu ermitteln, die wissenschaft-liche Karrieren begünstigen oder ggf. erschweren. Es zeigt sich zum einen,

dass viele der Befragten Maßnahmen zur Frauenförderung gegenüber kri-tisch eingestellt sind, wenngleich sich diese Einstellung mit zunehmendem Karrierealter verändert. Es zeigt sich zum anderen, dass gerade in der Ver-einbarung von Familie und Beruf eine große Herausforderung liegt und viele der Befragten Familie als Barriere für eine wissenschaftliche Karriere ein-schätzen. Die Ergebnisse des Projekts sind an zentrale Stellen der Hoch-schulleitung weitergeleitet worden.

Der Prjektbericht ist veröffentlicht un-ter: phil-fak.uni-koeln.de/30655.html

Audit „Vielfalt gestalten“

Die Universität zu Köln partizipiert am Audit „Vielfalt gestalten“ des Stif-terverbands und entwickelt in diesem Zusammenhang eine umfangreiche Diversity Strategie. Als Gleichstel-lungsbeauftragte der Philosophischen Fakultät ist Kirsten Schindler Mit-glied des Lenkungskreises des Au-dits. Neben der hochschulbezogenen

Strategieentwicklung werden in drei Arbeitsgruppen, Inklusion, Anti-Dis-kriminierung und Bildungsgerechtig-keit, konkrete Maßnahmen und Ins-trumente entwickelt, die im Rahmen des Audits implementiert werden sol-len. In der Arbeitsgruppe Anti-Dis-kriminierung wirken Sabrina Schu-macher und Kirsten Schindler mit.

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Arbeitsgemeinschaft „Inklusion und Gender“

Seit 2017 besteht eine neue Arbeitsge-meinschaft „Inklusion und Gender“ im Symposion Deutschdidaktik, die von Wiebke Dannecker und Kirsten Schindler eingeworben wurde. Aus-gangspunkt der Arbeitsgemeinschaft waren Vorarbeiten im Zusammenhang mit der Arbeitsgruppe „Gender aus deutschdidaktischer Perspektive“ und des bereits seit 2016 stattfindenden

Roundtables. Ein erstes Arbeitstreffen jenseits der Kölner Kolleg*innen als Vorbereitungsgruppe wird am 8. März 2018 an der Universität zu Köln statt-finden. An der Vorbereitung sind ne-ben Kirsten Schindler auch Pola Hei-der und Sabrina Schumacher beteiligt.

Eine Uni – ein Buch

Als Projektgruppe bestehend aus der ALeKi, der Universitätsbiblio-thek Köln und dem ZfL Köln hat die Gleichstellungsbeauftragte der Philosophischen Fakultät (Kirsten Schindler, unterstützt von Sabrina Schumacher) den Preis des Stifter-verbands für „Eine Uni – ein Buch“ gewonnen. Ein Semester lang haben sich Vertreter*innen aller Fächer und Statusgruppen an der Hochschule mit Irmgard Keuns „Kind aller Län-der“ beschäftigt. Dabei wurden sehr unterschiedliche Schwerpunkte und Veranstaltungsformate gewählt. In ei-ner Bürgervorlesung wurde Irmgard Keuns Schaffen vorgestellt, in einer Podiumsdiskussion mit geflüchteten Menschen wurde das Thema Ver-treibung und Exil diskutiert, das im

Roman eine zentrale Rolle spielt. Mit der Schauspielerin Sonja Kargel in der Rolle der Irmgard Keun wurde in einem Stadtspaziergang die Kölner Südstadt entdeckt. Alice Schwarzer hat in einer Lesung mit anschließen-der Diskussion einen persönlichen Blick auf Irmgard Keun geworfen. Der Zeithistoriker Habbo Knoch ge-staltete eine Vorlesung zum Leben in Hotels. Die vom Stifterverband in der Ausschreibung formulierte Idee, einen gemeinsamen Diskurs in der Hoch-schulöffentlichkeit zu ermöglichen, konnte damit selbst an einer so gro-ßen Hochschule wie der Universität zu Köln erfolgreich umgesetzt werden.

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04

04Berichte der

Mitglieder der Forschungsstelle

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04 Berichte der Mitglieder der Forschungsstelle

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek

Zur Person

Michael Becker-Mrotzek hat das Lehramt der Sekundarstufe I / II für die Fächer Germanistik und Sport an den Universitäten Essen und Wuppertal sowie ein anschließendes Referendariat absolviert. Seit 1999 ist er Professor für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Universität zu Köln.Seine Forschungsschwerpunkte sind die Angewandte Linguistik und Sprach-förderung, insbesondere im Bereich der Schreib- und Gesprächsdidaktik. Als Kooperationspartner des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) verantwortet er gemeinsam mit Jörg Jost die fachdidaktische Entwick-lung der bundesweiten Vergleichsarbeiten für die Klasse 8 (VERA 8). Seit An-fang 2012 ist er Direktor des Mercator-Instituts, seit Frühjahr 2013 Sprecher des Trägerkonsortiums der Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift” (BiSS). Im Rahmen der „Kölner Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung – Heteroge-nität und Inklusion gestalten“ (ZuS, gefördert im Rahmen der Qualitätsoffensi-ve Lehrerbildung des BMBF) ist er für die Nachwuchsförderung verantwortlich. Außerdem ist er Sprecher der Graduiertenschule Lehrer*innenbildung der Uni-versität zu Köln.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

Vorlesung „Einführung in die Sprachdidaktik“

Wintersemester 2017/2018

HS Sprachdidaktik: „Schreibkompetenz entwickeln. Theoretische Grundlagen und didaktische Konzepte“

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Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Gibt es Unterschiede in der bildungssprachlichen Entwicklung von ein- und mehrsprachigen Lernerinnen und Lernern? Ergebnisse aus der BMBF-Studie „Teilkomponenten der Schreibkompetenz“, zus. mit Joachim Grabowski. Köln: Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft, Juli 2017

• BiSS im Blick – Impulse aus dem Trägerkonsortium. Stuttgart: Landesweite Fachtagung „Bildung durch Sprache und Schrift – BiSS“, Januar 2017

• Moderation des Symposiums „Erwerb, Diagnostik und Förderung von Textkompetenz“, zus. mit. Sabine Wilmsmeier. Köln: Jahrestagung des Mercator-Instituts „Lesen und schreiben. Partizipation durch literale Bil-dung“, Februar 2017

• Sprachliche Bildung in heterogenen Lerngruppen – Herausforderungen und Chancen. Hannover: Herrenhäuser Symposium „Umbruch durch Mi-gration? Ein Neustart für die Selbstreflexion in Wissenschaft und Demokra-tie“, März 2017

• Diskutant im Symposium „Argumentieren und Präsentieren: Mündliche Kompetenzen in der Schule“. Heidelberg: 5. GEBF Tagung 2017 „Durch Bildung gesellschaftliche Herausforderungen meistern“, März 2017

• Podiumsdiskussion zum Thema „Die gesellschaftliche Verantwortung der Bildungsinstitutionen und der Lehrkräftebildung“, zus. mit Prof. Dr. Mi-chael Kämper, Prof. Dr. Petra Stanat, Staatssekretär Mark Rackles. Berlin: Abschlusstagung Neue Perspektiven für die Lehrkräftebildung. Ergebnisse aus dem Projekt „Sprachen – Bilden – Chancen: Innovationen für das Ber-liner Lehramt“, April 2017

• Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft: Drängende Fra-gen – unterschiedliche Perspektiven, zus. mit Ingrid Gogolin. Hamburg: Tagung Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft: Drängende Fragen April 2017

• Lesen macht stark: Individuelle Förderung der Lese- und Schreibkompe-tenz. Berlin: Länder- und verbundübergreifende BiSS Fachtagung Lesen macht stark: Individuelle Förderung der Lese- und Schreibkompetenz, Mai 2017

• Sprachliche Aspekte fachlichen Lernens. Sprachsensibler Fachunterricht. Koblenz: Ringvorlesung zum Thema „Sprachsensibler Fachunterricht“, Juni 2017

• Epistemisches Schreiben in interdisziplinärer Perspektive, zus. mit Joachim Grabowski. Monte Verita: Tagung Literalität und Erkenntnis – epistemi-

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sches Lesen und Schreiben im schulischen Kontext. Theoretische, didak-tische und empirische Perspektiven, August 2017

Anica Betz

Zur Person

Anica Betz arbeitet seit April 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Akademische Rätin auf Zeit am Institut für deutsche Sprache und Literatur II der Universität zu Köln in der Arbeitsgruppe von Jörg Jost. Sie absolvierte den Bachelorstudiengang für Deutsch-Italienische Studien an der Universität Bonn und der Università degli Studi di Firenze, Italien, sowie das Lehramtsstudium (Master) für Gymnasien/Gesamtschulen (Fächer: Deutsch, Italienisch und Geographie) an der Ruhr-Universität Bochum. Vor ihrem Wechsel nach Köln war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Paderborn und der Technischen Universität Chemnitz tätig. Im Juni 2017 schloss sie ihr Dis-sertationsprojekt an der Ruhr-Universität Bochum im Promotionskolleg ‚Wis-senschaftsvermittlung im Schülerlabor‘ ab. Ihren aktuellen Arbeitsschwerpunkt bildet die Schnittstelle von Lesen und Schreiben, insbesondere das Materialge-stützte Schreiben. In diesem Forschungsfeld erfolgt auch die Konzeption ihres Habilitationsprojektes.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• 2 x Hauptseminar Sprachwissenschaft des Deutschen: „Schriftspracher-werb und seine diagnostische Begleitung“

Wintersemester 2017/2018

• Hauptseminar Sprachwissenschaft: „Die Schriftsprache: Prinzipien – Er-werb – Diagnostik“

• Hauptseminar Sprachwissenschaft: „Schreiben – Schreibprozesse – Schreibdidaktik“

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Vortrag „Die Wirkung des (geisteswissenschaftlichen) Schülerlaborpro-jektes ‚Dem Ruhrdeutschen auf der Spur‘ - Ergebnisse“ bei der Klausurta-gung des Promotionskollegs Wissenschaftsvermittlung im Alfried Krupp-

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Schülerlabor, Ruhr-Universität Bochum, Februar 2017. • Posterpräsentation und Ruhrdeutsch-Quiz auf der Tagung ‚Wissenschaft

im Öffentlichen Raum‘, Ruhr-Universität Bochum, März 2017.• Referentin bei dem Workshop ‚Wege in die Wissenschaft‘ im Rahmen der

Berufspraxistage für Geisteswissenschaftlerinnen, Universität Duisburg-Essen, Dezember 2017.

Weitere Tätigkeiten

• Mitarbeit an der Forschung zur Schnittstelle von Lesen und Schreiben (für eine Beschreibung siehe Berichte aus der Arbeitsgruppe Jörg Jost).

• Mitarbeit im Projekt „Schüler*innenseitige Lese- und Schreibprozesse in ‚Writing from Sources‘-Assignments“ (für eine Projektbeschreibung siehe Berichte aus der Arbeitsgruppe Jörg Jost)

• Koordinatorin der GEBF Jahrestagung 2019 an der Universität zu Köln, ausgerichtet von Michael Becker-Mrotzek, Marita Jacob, Jörg Jost und Jo-hannes König.

Abgeschlossenes Promotionsprojekt

(Disputationsdatum: 09.06.2017 an der Ruhr-Universität Bochum)

Linguistische Wissenschaft authentisch vermitteln. Eine Interventions-studie zu Schülerlaboren am Beispiel des Ruhrdeutschen(Betreuer: Jun.-Prof. Dr. Claudia Müller-Brauers (Frankfurt), Prof. Dr. Björn Rothstein (Bochum))

Schülerlabore wurden als interessefördernde, außerschulische Lernorte primär im MINT-Bereich etabliert, um Schüler*innen in authentischen Settings Wis-senschaft zu vermitteln. Während naturwissenschaftliche Schülerlaborprojekte und ihre Effekte in zahlreichen Studien untersucht worden sind (z.B. Engeln 2004, Pawek 2009), gelten geisteswissenschaftliche Projekte noch als weitgehend unerforscht. Forschungsbedarf besteht daher in Bezug auf die Authentizität und die Effekte geisteswissenschaftlicher bspw. linguistischer Schülerlaborprojekte insbesondere in Anbetracht des seit Langem bemängelten fehlenden Interesses der Schüler*innen an grammatisch-sprachreflexiven Themen im Deutschunter-richt.Ziel des Dissertationsvorhabens war es, im Rahmen einer Interventionsstudie empirisch zu überprüfen, inwiefern ein wissenschaftsvermittelndes Lernsetting

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im Deutschunterricht, das anhand des Konzeptes der Authentizität gestaltet ist und einen sprachlichen Lerngegenstand behandelt, von den Schüler*innen als authentisch sprachwissenschaftlich wahrgenommen wird und ob es das Inter-esse an Sprachbetrachtung und Grammatik sowie das Fähigkeitsselbstkonzept positiv beeinflussen kann. Um diesen Forschungsfragen nachzugehen, wur-de die Authentizität als Lehr-Lernkonzept modelliert und darauf aufbauend das Projekt ‚Dem Ruhrdeutschen auf der Spur‘ konzipiert, das sich an 8./9.Klässler*innen an Gymnasien richtet und den Schüler*innen Einblicke in die linguistische Wissenschaft gewährt. Um dabei auch die Rolle des Lernortes zu untersuchen, wurde das Projekt mit 153 Schüler*innen entweder an der eigenen Schule (N = 78) oder im Schülerlabor (N = 75) durchgeführt und von einer quantitativen Fragebogenerhebung im Pre-, Post-, Follow-up-Design begleitet.

Bei der statistisch-quantitativen Auswertung konnten signifikante Effekte des Lernortes in Hinblick auf die empfundene Authentizität des Lernsettings durch die Schüler*innen festgestellt werden, die im Schülerlabor messbar höher war als in der Schule. Damit ist der Laborbesuch einer schulischen (linguistischen) Wissenschaftsvermittlung vorzuziehen, wenn ein authentischer Einblick in die Wissenschaft im Fokus des Lernens steht. Weiterhin belegen die Ergebnisse u.a. ein höheres situationales Interesse der Schüler*innen beim außerschuli-schen Lernen, allerdings konnte durch die Intervention bei keiner der beiden Gruppen eine positive Wirkung auf das längerfristige individuelle Interesse und Fähigkeitsselbstkonzept der Schüler*innen erzielt werden. Wenngleich diese Ergebnisse in großen Teilen mit denen aus naturwissenschaftlichen Schülerla-borstudien übereinstimmen, so fällt das gemessene situationale Interesse insge-samt jedoch deutlich geringer aus als bei diesen. Dadurch wird zwar erneut das mehrfach nachgewiesene Desinteresse an grammatischen Unterrichtsthemen in sprachdidaktischen Studien untermauert, jedoch ebenfalls deutlich, dass dar-an auch ein authentisches linguistisches Lernsetting in Schülerlabor und Schule in Verbindung mit einer einmaligen Projektteilnahme nichts ändert.

Jun.-Prof. Dr. Bettina M. Bock

Zur Person

Bettina M. Bock ist seit Oktober 2017 als Juniorprofessorin („Sprachdidakik für Lernende mit besonderem Förderbedarf sowie Inklusion“) am Institut. Zuvor: Studium der Germanistik, Psychologie und Komparatistik an den Universitä-ten Leipzig und Oslo. 2008-2011 Promotionsstudium an der Universität Leip-

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zig. 2012 Promotion an der Universität Halle-Wittenberg mit einer text- und diskurslinguistischen Arbeit. 2011 - 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik, Universität Halle. 2014-2017 wissenschaftliche Mitar-beiterin im BMAS-geförderten Forschungsprojekt „Leichte Sprache im Arbeits-leben“ (LeiSA) am Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig.

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2017/18

• 1x Bachelorseminar Leichte Sprache, einfache Sprache, Verständlichkeit• 1 x Masterseminar Lesediagnostik im inklusiven Kontext

Aktuelle Projekte

„Leichte Sprache im Arbeitsleben“ (LeiSA) (gefördert durch das BMAS, Förderzeitraum: 10/2014-02/2018)

Das Projekt verfolgt einerseits sozialwissenschaftlich-förderpädagogische und andererseits linguistische Fragestellungen: Es wird empirisch untersucht, inwie-fern Texte in „Leichter Sprache“ die Teilhabechancen von Menschen mit Be-einträchtigungen verbessern können. Es geht also um eine Überprüfung der Wirksamkeit des Ansatzes „Leichte Sprache“. Ziel des linguistischen Teilprojek-tes ist die empirische Überprüfung der sprachlichen und typografischen Gestal-tungsprinzipien. Es wurden sowohl qualitativ-offene als auch standardisierte Verfahren genutzt, um die Verständlichkeit zu überprüfen. Untersucht wurden ausgewählte Aspekte auf allen sprachlichen und textuellen Ebenen: Wortschatz, Worttrennung, Grammatik (u.a. Genitiv, Passiv, Negation, Nebensätze/Satz-komplexität, Topikalisierung), Text(funktions)verstehen, Makrotypografie von Textsorten, Sprache-Bild-Verhältnis, Bildarten. Zwei Adressatengruppen wur-den in die Untersuchung einbezogen: Menschen mit sog. geistiger Behinderung und funktionale Analphabeten. Die empirischen Untersuchungen bestätigen die Grundrichtung mancher Vereinfachungsprinzipien „Leichter Sprache“, sie ergeben aber auch eine Notwendigkeit zur Differenzierung und stellen etliche Prinzipien sogar grundsätzlich in Frage (z.B. Genitivvermeidung). Manche Prinzipien behindern das Verstehen geradezu; insbesondere die textbezogenen Kompetenzen der Zielgruppe werden tendenziell falsch eingeschätzt (bspw. Vertrautheit mit Textsortenkonventionen). Die Ergebnisse wurden und werden sukzessive publiziert. Zudem wird eine allgemeinverständlich aufbereitete Dar-stellung der wichtigsten Ergebnisse online publiziert (u.a. über das BMAS).

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Gesamtprojektleitung: Saskia Schuppener, Beantragung und inhaltliche Kon-zeption des linguistischen Teilprojekts: Ulla Fix, Bettina M. Bock; Projektmitarbeiter im linguistischen Teilprojekt: Bettina M. Bock, Daisy Lange, Julia Schmidt

„Wissenschaftliche Fundierung der Prüfmethoden für Leichte Sprache“ (gefördert durch die Bundesvereinigung Lebenshilfe, Förderzeitraum: 10/2016 – 04/2018)

Ein Prinzip der „Leichte Sprache“-Praxis ist das sog. Prüfen von Texten. D.h., jeder Text soll Vertretern der Zielgruppe (im Blick sind hier lediglich Menschen mit sog. geistiger Behinderung) zur Prüfung der Verständlichkeit vorgelegt werden. Die Hinweise, wie dieser Prozess abzulaufen hat, sind aber hochgra-dig allgemein und das Vorgehen somit praktisch von geringer Aussagekraft. Als Maßnahme der Qualitätssicherung kann das Püfen somit kaum fungieren, obwohl in der Praxis die Überzeugung vorherrscht, dass nur ein geprüfter Text ein guter „Leichte Sprache“-Text sein kann. Im von der Bundesvereinigung Le-benshilfe initiierten Projekt wird daher (auch basierend auf den Erfahrungen des LeiSA-Projekts) empirisch untersucht, welche Forschungsmethoden sich für die Verständlichkeitsüberprüfung mit Menschen mit geistiger Behinderung eignen und vor allem: wie diese Methoden so adaptiert und vereinfacht werden können, dass sie auch außerhalb wissenschaftlicher Kontexte anwendbar sind und dabei trotzdem aussagekräftig bleiben.

Verantwortung des linguistischen Teilprojekts: Bettina M. Bock, wissenschaftli-che Mitarbeiterin: Janine Kaczmarzik

Habilitationsprojekt zum Phänomen „Leichte Sprache“ (kumulativ)

Das Projekt umfasst die theoretisch-kritische Beschreibung des Phänomenbe-reichs „Leichte Sprache“ sowie empirische Studien zur Verständlichkeit bei aus-gewählten Adressatengruppen. In den Blick genommen werden insbesondere Aspekte des Leseverstehens und der adressatenseitigen Textkompetenz, Über-zeugungen zu „Leichter Sprache“ bei Autor(inn)en wie auch im gesellschaft-lichem Diskurs, darüber hinaus die grundlegende Frage, inwiefern und nach welchen Maßstäben diese Sprachform als angemessen oder unangemessen be-wertet werden kann, Fragen des Einsatzes „Leichter Sprache“ in didaktischen Kontexten sowie soziale Aspekte ihres Gebrauchs.

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Einführung in das (empirische) Forschungsfeld „Leichte Sprache, einfa-che Sprache, verständliche Sprache“ (Publikationsprojekt, gemeinsam mit Sandra Pappert)

Bisherige umfassendere Darstellungen zum Thema beschränken sich auf die theoretische Einordnung des Phänomens und zielen auf die Anwendung „Leichter Sprache“. Die geplante Einführung zielt auf die Erforschung des Phä-nomenbereichs. Einen Schwerpunkt bildet der Überblick über empirische For-schungsmethoden, der gezielt breit und (teil-)disziplinenübergreifend angelegt ist und somit sowohl qualitative Verfahren und Herangehensweisen als auch quantitative, bspw. experimentell-psycholinguistische und korpuslinguistische, umfasst. Die Darstellung methodischer und me-thodologischer Zugänge ist da-bei zugeschnitten auf die spezifischen Herausforderungen des Feldes: sowohl die textbezogenen Besonderheiten als auch Herausforderungen in Bezug auf die zu beforschenden Personenkreise.

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Gastvortrag an der Universität Freiburg: „Empirische (sozio-)linguistische Perspektiven auf ‚Leichte Sprache‘“ (eingeladen von Peter Auer), Dezember 2017

• Institut für deutsche Sprache Mannheim, Kolloquium „Leichte Sprache – verständliche Sprache“: „Empirische Untersuchungen zu ‚Leichter Sprache‘“, Oktober 2017

• Fortbildung für Sprachheillehrkräfte für die Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik, August 2017

• Gastvorlesung an der Universität Duisburg-Essen: „Qualitative Forschungsmethoden“ (eingeladen von Karola Pitsch), Juli 2017

• ISSH Medenine (Tunesien), Tagung des DAAD-Netzwerks „Transforma-tion – Kultur – Geschlecht“: „‚Köln‘ und ‚die nordafrikanischen Männer‘ – eine exemplarische diskurs- und argumentationsanalytische Studie“, April 2017

• Universität Bielefeld, Workshop „Wie leicht verständlich sind Leichte und Einfache Sprache?“: „Qualitativ-empirische Perspektiven auf Text- und Kontextverstehen von Menschen mit geistiger Behinderung und Menschen mit geringen Lesekompetenzen“, März 2017

• PH Oberösterreich Linz, 31. Tagung der Inklusionsforscherinnen und -for-scher: „Mehr Teilhabe am Arbeitsleben durch Leichte Sprache?“ (gemein-sam mit Saskia Schuppener, Anne Goldbach, Daisy Lange), Februar 2017

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Veranstaltungen

• Veranstaltung der Tagung „Sprache und Partizipation in Geschichte und Gegenwart“ im März 2017 an der Universität Bremen (gemeinsam mit Philipp Dreesen)

• Veranstaltung der ALP-Jahrestagung „An den Rändern der Pragmatik“ im März 2017 an der Universität Saarbrücken (gemeinsam mit Konstanze Marx, Simon Meier, Robert Mroczinsky, Philipp Dreesen)

• Organisation eines zweiwöchigen DAAD-Studierendenaustauschs für tunesische Germanistik-Studierende im Juli 2017 an den Universitäten Leipzig und Halle (gemeinsam mit Ina Khiari-Loch (projektverantwortlich) und Charlotte Schmidt)

Weitere Tätigkeiten

• Vorstandsmitglied Arbeitsgemeinschaft Linguistische Pragmatik (ALP e.V.)

• Mitglied der deutsch-tunesischen Forschergruppe des DAAD-Projekts „Transformation – Kultur – Geschlecht“

• Mitherausgeberin der interdisziplinär ausgerichteten Reihe „Kommunika-tion – Partizipation – Inklusion“ im Verlag Frank & Timme, Berlin

• Redaktionsmitglied der Zeitschrift 10plus1. Living linguistics

Dr. Stefanie Bredthauer

Zur Person

Stefanie Bredthauer hat zunächst Allgemeine Sprachwissenschaft, Niederlan-distik und BWL studiert. In ihrer Magisterarbeit beschäftigte sie sich mit Trans-fereinflüssen beim Spracherwerb des Deutschen als Tertiärsprache. Anschlie-ßend promovierte sie zu sprachlichen Verstellungen in inkriminierten Texten. Pa-rallel zur Promotion war sie in einem internationalen Schulungszentrum als Qualitätsbeauftragte und Dozentin für DaF/DaZ tätig. In den Jahren 2010 bis 2015 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Inter-kulturelle Kommunikation und Mehrsprachigkeitsforschung mit Sprachlern-zentrum der Universität Bonn, wo sie u.a. Fortbildungen für Sprachlehrende in den Bereichen Mehrsprachigkeitsdidaktik und Blended Learning leitete.Seit Dezember 2015 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator-Institut in mehreren Forschungsprojekten tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen: Mehrsprachigkeitsdidaktik, Individuelle Mehrspra-

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chigkeit, Zweit- und Fremdsprachdidaktik sowie Forschungsmethodik in der Sprachdidaktik. Sie habilitiert zum Thema „Sprachvergleiche in der Sekundar-stufe: Zielsetzungen, Gelingensbedingungen, didaktische Umsetzungen“.

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2017/18

Sprachenübergreifendes Lernen und Lehren

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• 30.11.2017: Vortrag zusammen mit Simone Jambor-Fahlen „Erkenntnisse, Erfahrungen und Thesen aus der wissenschaftlichen Begleitung des Pro-jekts “Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark – Grundschule” im Rahmen der Tagung „BiSS-Wissenschaftsforum: Eine Bilanzierung aus der Perspektive der wissenschaftlichen Akteurinnen und Akteure“, Köln.

• 27.09.2017: Vortrag „Anbahnung mehrsprachigkeitsdidaktischer Kompe-tenzen in der Lehramtsausbildung“ im Rahmen der GFD-KOFADIS-Ta-gung „Fachdidaktische Forschung zur Lehrerbildung“, Freiburg.

• 18.05.2017: Vortrag zusammen mit Simone Jambor-Fahlen „Evaluationsergebnisse des Diagnose- und Fördermaterials Lesen macht stark“ im Rahmen der Tagung „Lesen macht stark: Individuelle Förderung der Lese- und Schreibkompetenzen“, Berlin.

• 27.04.2017: Vortrag zusammen mit Hilke Engfer „Mehrsprachigkeit ist toll! Aber ist es wirklich meine Aufgabe?“ im Rahmen der Jahrestagung LERN 2017 „Migration, Flucht und Integration. Potenziale und Herausforder-ungen für die Bildungsforschung.“, DIW Berlin.

• 01.03.2017: Fortbildung „Textkompetenz“ für Lehrkräfte des Projekts Nie-manden zurücklassen – Lesen macht stark, Bad Segeberg.

Weitere Tätigkeiten

• Tagung „Sprache als Thema der Lehrerbildung in der Einwanderungsge-sellschaft“ des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache (20.10.2017): Tagungsmoderation

• BiSS-Fachtagung „Lesen macht stark: Individuelle Förderung der Lese- und Schreibkompetenzen“ (18.03.2017): Leitung des Forums „Diagnostik der Lese- und Schreibkompetenzen in der Primarstufe“

• 4. Akademietag der Nachwuchsakademie des Mercator-Institut für Sprach-förderung und Deutsch als Zweitsprache (23.02.2017): Gruppenmodera-

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tion• Jahrestagung 2017 des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch

als Zweitsprache „Lesen und Schreiben. Partizipation durch literale Bil-dung“ (21./22.02.2017): Mitglied der Steuergruppe

• Koordination der Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Institut für Lebenslanges Lernen

Chantal Bruckmann

Zur Person

Chantal Bruckmann ist seit Oktober 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Schriftlichkeit (Lehrstuhl Pohl) beschäftigt. Zuvor hat sie Deutsch, kath. Religionslehre und Bildungswissenschaften im Master of Edu-cation für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen an der Universität zu Köln studiert.

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2017/2018

2x Seminar: Schreibdidaktik: Den Schreibprozess in der Schule verstehen, initi-ieren, unterstützen und bewerten

Dr. Necle Bulut

Zur Person

Dr. Necle Bulut ist seit 2008 Mitglied der UzK. Sie hat Germanistik, Philoso-phie und Erziehungswissenschaften im Master of Education an der Universität Bielefeld studiert. An der UzK hat sie zunächst in dem vom BMBF geförder-ten Projekt „PAGES“ (Projekt für Alphabetisierung und Grundbildung für Er-wachsene im Sozialraum) Konzepte für die Alphabetisierungsarbeit und Test-materialien entwickelt. Von 2010 bis 2015 war Necle Bulut als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt VERA 8 (länderübergreifende Vergleichsarbeiten in der 8. Klasse) für die didaktische Kommentierung und das Erstellen von Test-aufgaben zuständig. Sie hat außerdem von 2012 bis 2015 am Mercator-Insti-tut im Koordinationsprojekt „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark: Grundschule“ mitgearbeitet. Seit 2015 arbeitet Necle Bulut als wissenschaftli-che Mitarbeiterin am Mercator-Institut in dem vom BMBF geförderten For-schungsprojekt „Leseflüssigkeit und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Diagnos-

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tik, Förderung“. Sie schloss 2017 ihre Promotion mit dem Thema „Dynamik der Rechtschreibentwicklung. Eine Längsschnittuntersuchung zur individuellen Aneignung der Wortschreibung“ ab.Ihre Forschungsschwerpunkte sind Alphabetisierung, Schriftspracherwerb, DaZ, Orthographie, Lese- und Schreibflüssigkeit.

Vorstellung des eigenen QualifikationsprojektesAbgeschlossenes Dissertationsprojekt: Dynamik der Rechtschreib- entwicklung. Eine Längsschnittuntersuchung zur individuellen Aneig-nung der Wortschreibung

Betreuer: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Prof. Dr. Rüdiger WeingartenNoch immer ist unser Wissen über Bedingungsfaktoren der Rechtschreib- entwicklung zu gering und basiert häufig auf zu wenigen Daten. Die Frage nach dem Spannungsfeld zwischen verallgemeinernden Modellen und individua-lisierter Betrachtung hat nicht zum Ziel, die breit rezipierten Schriftspracher-werbsmodelle zu widerlegen: Natürlich sieht es auf der individuellen Ebene immer anders aus. Wenn man aber davon ausgeht, dass z.B. Stufenmodelle eine Grundlage der Unterrichtsplanung bilden, könnte ein Wissen über individuelle Entwicklungsverläufe einen stärker differenzierten Unterricht gerade vor dem Hintergrund der in den Schulen zunehmenden Heterogenität anregen. Ziel des Forschungsvorhabens ist daher, darzustellen, dass generelle Aussagen über die Rechtschreibentwicklung in den ersten beiden Schuljahren als Ergebnis allge-meiner statistischer Verfahren zu den bereits bekannten Stufenmodellen füh-ren; die Berücksichtigung von internalen und externalen Faktoren jedoch hebt individuelle Entwicklungswege hervor. Dieses Vorhaben wird auf der Grundla-ge der Daten aus dem Kooperationsprojekt des Mercator-Instituts „Lesen macht stark“ untersucht.Die Dissertationsschrift erscheint unter dem Titel „Individuelle Recht- schreibentwicklung. Eine Längsschnittuntersuchung zur Bedeutung von Ein-flussfaktoren auf die Wortschreibung. Baltmannsweiler: Schneider Hohengeh-ren.

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Writing Fluency: Definition, Assessment and Relationship. Vortrag, EAR-LI-Tagung (zus. mit P. Claes, V. Lemke, M. Linnemann, S. Stephany, M. Krause-Wolter, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.J. Roth). Tampere, Finn-land, September 2017.

• Measuring prosodic aspects of reading fluency in first and second language

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reading. Vortrag, Tagung der Society for the Scientific Study of Reading (zus. mit M. Linnemann, M. Krause-Wolters, P. Claes, V. Lemke, S. Ste-phany, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.-J. Roth).Halifax, Kanada, Juli 2017.

• Lese- und Schreibflüssigkeit in der Schule: Konzeption und Diagnostik. Vortrag, Sprachdidaktisches Kolloquium des IDSL II und des Mercator-Instituts, Universität zu Köln (zus. mit M. Linnemann, V. Lemke, S. Ste-phany, P. Claes, M. Krause-Wolters, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.-J. Roth). Köln, Juni 2017.

• Schreibflüssigkeit: Definition, Operationalisierung und Zusammenhänge. Vortrag, Tagung der Gesellschaft für empirische Bildungsforschung (zus. mit V. Lemke, M. Linnemann, S. Stephany, P. Claes, M. Krause-Wolters, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.-J. Roth). Heidelberg, März 2017.

• Dynamik der Rechtschreibentwicklung. Vortrag auf der Tagung der Gra-duiertenschule für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln. März 2017.

• Rechtschreibentwicklung in den ersten zwei Grundschuljahren. Poster-präsentation auf der Tagung der Graduiertenschule für LehrerInnenbil-dung der Universität zu Köln im März 2017.

Dr. Judith Butterworth

Zur Person

Dr. Judith Butterworth ist seit Juli 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin und persönliche Referentin des Direktors am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache. Zuvor war sie, nach ihrem Studium der Deut-schen Sprache und älteren deutschen Literatur, Neueren deutschen Literatur und Philosophie an der Universität Bonn, als Mitarbeiterin an zwei DFG-Pro-jekten zur gesprochenen Sprache beteiligt: von 2008 bis 2012 am Verbund-Pro-jekt „Sprachvariation in Norddeutschland“ an der Universität Potsdam und von 2013 bis 2016 am Projekt „Gesprochener Standard“ an der Universität Koblenz- Landau. Promoviert wurde sie 2013 durch eine Arbeit zur Redewiedergabe in der Interaktion. 2014 absolvierte sie das Weiterbildungsstudium „Deutsch als Zweit- und Fremdsprache“ an der Universität Bonn. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Gesprochenen-Sprache-Forschung und Interaktionalen Linguistik.

Tätigkeiten

• Betreuung der Schriftenreihe Sprachliche Bildung, herausgegeben vom Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

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• Mitarbeit bei der Beratung und Erstellung eines Leitfadens zu sprachsensi-blen Lehrwerken für den Klett-Verlag

• Mitorganisation des Sprachdidaktischen Kolloquiums im Sommerse-mester 2017 und Wintersemester 2017/18 unter der Leitung von Michael Becker-Mrotzek sowie der Tagung anlässlich des 5-jährigen Jubiläums des Mercator-Instituts

Pia Claes

Zur Person

Pia Claes ist seit Oktober 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt „Lese- und Schreibflüssigkeit – Konzep-tion, Diagnostik, Förderung“. Zuvor hat sie Lehramt für Sonderpädagogik mit den Förderschwerpunkten Hören & Kommunikation und Lernen sowie den Fächern Deutsch und Englisch an der Universität zu Köln und der Universität Istanbul studiert. Während ihres Studiums war sie von 2012 bis 2013 am Merca-tor-Institut in dem Projekt „Expertise zur Wirksamkeit von Sprachförderung“ sowie von 2014 bis 2016 in dem Projekt „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark Grundschule“ tätig.

Vorträge

• Writing Fluency: Definition, Assessment and Relationships. Vortrag. EARLI-Tagung (Zusammen mit Sabine Stephany, Valerie Lemke, Markus Linnemann, Necle Bulut, Marion Krause-Wolters, Michael Becker-Mrotzek, Hilde Haider, Hans-Joachim Roth). Tampere, Finnland, Septem-ber 2017.

• Measuring prosodic aspects of reading fluency in first and second language reading. Vortrag. Tagung der Society for the Scientific Study of Reading (Zusammen mit Markus Linnemann, Marion Krause-Wolters, Sabine Stephany, Necle Bulut, Michael Becker-Mrotzek, Hilde Haider, Hans-Joachim Roth). Halifax, Kanada, Juli 2017

• Lese- und Schreibflüssigkeit in der Schule: Konzeption und Diagnostik. Vortrag. Sprachdidaktisches Kolloquium des IDSL II und des Mercator-Instituts, Universität zu Köln (Zusammen mit Sabine Stephany, Markus Linnemann, Valerie Lemke, Necle Bulut, Marion Krause-Wolters, Michael Becker-Mrotzek, Hilde Haider, Hans-Joachim Roth). Köln, Juni 2017.

• Schreibflüssigkeit: Definition, Operationalisierung und Zusammenhänge.

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Vortrag. Tagung der Gesellschaft für empirische Bildungsforschung (Zusammen mit Valerie Lemke, Markus Linnemann, Sabine Stephany, Ne-cle Bulut, Marion Krause-Wolters, Michael Becker-Mrotzek, Hilde Haider, Hans-Joachim Roth). Heidelberg, März 2017.

Dr. Eveline Einhauser

Zur Person

Eveline Einhauser ist seit 1990 am IDSL II tätig, seit 2000 als Oberstudienrä-tin i.H. Bevor sie an die UzK kam, absolvierte sie ein Gymnasiallehramts- und Magisterstudium in Germanistik und Anglistik an der Universität Vechta (Os-nabrück) sowie der University of Surrey (GB) und promovierte mit einer im Bereich der Sprachwissenschaftsgeschichtsforschung angesiedelten Arbeit über die Junggrammatiker. Seit ihrem Wechsel nach Köln stehen didaktische Frage-stellungen im Mittelpunkt ihres Interesses, wobei ihr eine möglichst praxisnahe Vermittlung fachdidaktischer Inhalte besonders wichtig ist. Darüber hinaus war sie über zwanzig Jahre hinweg für den Bereich Sprachliche Praxis verantwort-lich.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen (4-stündig) (BA Einf)• Unterstützung sprachlich-literarischer Entwicklungsprozesse im

schulischen Kontext (BA HS)• Sprachlich-literarische Kompetenzen fördern von Grundschulkindern im

Kleingruppenunterricht (BA HS)• EINS – den Einstieg in Sprache erleichtern: Sprachlich-literarische För-

derung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern (MA HS)• Vorbereitungsseminar Praxissemester (MA HS)

Wintersemester 2017/18

• Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen (4-stündig) (BA Einf)• Unterstützung sprachlich-literarischer Entwicklungsprozesse im schuli-

schen Kontext (BA HS)• Sprachlich-literarische Kompetenzen fördern von Grundschulkindern im

Kleingruppenunterricht (BA HS)• EINS – den Einstieg in Sprache erleichtern: Sprachlich-literarische Förder-

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ung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern (MA HS)• Begleitseminar Praxissemester (MA HS)

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

Sprachlich-literarisches Lernen mit Emotionen in der Sprachförderung für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler. Vortrag zus. mit Alex-andra L. Zepter, Jahrestagung 2017 des Österreichischen Verbands für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache: „Man lernt nicht mit dem Kopf al-lein“ – Zur Rolle von Emotionen im DaF/DaZ-Unterricht. Wien, März 2017.

Dr. Hilke Engfer

Zur Person

Hilke Engfer hat Germanistik und Anglistik an der Universität Duisburg-Essen studiert und anschließend an der Universität Southampton promo-viert. Ihre Dissertation ist eine konversationsanalytische Studie zum Thema “emotion ma-nagement in der häuslichen Pflege Demenzerkrankter”. Danach arbeitete sie als Gastwissenschaftlerin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und als Lehrkraft für besondere Aufgaben in den Anglophone Studies der Universität Duisburg-Essen. Ihr Forschungs- und Lehrschwerpunkt ist Konversations- und Diskursanalyse. Seit 2015 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

Diskursanalyse für den Schulunterricht, Sprache und Gender im Spannungsfeld Schule

Wintersemester 2017/2018

Einführung in die Pragmatik, Soziolinguistische Perspektiven auf Gender Mainstreaming in Schulen

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Dr. Christoph Gantefort

Zur Person

Christoph Gantefort hat zunächst in Köln Lehramt Sonderpädagogik mit dem Unterrichtsfach Deutsch für die Sekundarstufe I studiert und dann einen Auf-baustudiengang im Fach Deutsch als Fremdsprache an der Universität Bonn absolviert. Er hat in Erziehungswissenschaften über bilinguale Textkompetenz promoviert. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Mehrsprachig-keit, Deutsch als Zweitsprache, Sprachsensibler Fachunterricht‚ Sprachdiag-nostik und Evaluationsforschung. Im Mercator-Institut leitet er die Abteilung Qualifizierung.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

Einführungsvorlesung Deutsch als Zweitsprache, Sprachdiagnostik in hetero-genen Lerngruppen, Diagnostik und Förderung von Lesekompetenz in fachli-chen Kontexten

Wintersemester 2017/18

Einführungsvorlesung Deutsch als Zweitsprache, Sprachdiagnostik in heterogenen Lerngruppen, Diagnostik und Förderung von Schreibkompetenz in fachlichen Kontexten

Vorträge in 2017

• Sprachliche Bildung in Schule und Unterricht (Wuppertal, Kick Off Weiter-bildungsmaßnahme)

• Leseverstehen auf Basis der Gesamtsprachigkeit fördern – Konzeptent-wicklung und Evaluation des ‚mehrsprachigen reziproken Lesens‘ an Köl-ner Grundschulen (Köln, Tagung Sprache im Fachunterricht)

• ‚Mehrsprachiges reziprokes Lesen‘ – Evaluation der Wirksamkeit und em-pirische Prüfung eines sprachenübergreifenden Zugriffs auf das Lesever-stehen (Basel, GEBF)

• Einstellungen von Lehramtsstudierenden zu Mehrsprachigkeit und mehr-sprachiger Bildungsarbeit (Hamburg, Profale-Tagung)

• Mehrsprachigkeit in der frühen Bildung (Bergheim, Tagung ‚Mehrspra-chigkeit in der Kita)

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Projekte

• DaZ-Modul• Mehrsprachiges reziprokes Lesen• Entwicklung eines smarten Methodenpools für sprachsensiblen Fachun-

terricht im Praxissemester und darüber hinaus• Fachverbund ‚Sprachliche Bildung/Deutsch als Zweitsprache• Einstellungen von Studierenden zu Mehrsprachigkeit und mehrsprachiger

Bildungsarbeit

Dr. Diana Gebele

Zur Person

Diana Gebele ist akademische Rätin a. Z. am Institut für Deutsche Sprache und Literatur II. Sie absolvierte ein Germanistik- und Anglistikstudium an der Universität Eriwan und promovierte an der Universität Kassel. Ihre Forschungs-schwerpunkte sind: Erwerb und Vermittlung des Deutschen als Zweitsprache, Deutschunterricht in inklusiven Lerngruppen.

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2016/17

• Sprachdidaktische Konzepte für inklusiven Deutschunterricht (MA) Sprachliche Förderung von zugewanderten Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I (BA)

Sommersemester 2017

• EINS – Den Einstieg erleichtern: Sprachlich-literarische Förderung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern (MA)

• Vorbereitungsseminar für ein zweiwöchiges Sommercamp für Seiteneinsteiger(innen) und geflüchtete Jugendliche (BA)

Wintersemester 2017/18

• Sprachförderung in der Schule (BA)• Sprachdidaktische Konzepte für inklusiven Unterricht (MA)

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Habilitationsvorhaben

Erwerb des Deutschen als Zweitsprache durch Kinder und Jugendliche russischer Erstsprache (Betreuer: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek)

Das Erkenntnisinteresse liegt insbesondere in der Erforschung der Zweit- spracherwerbssituation der o. g. Zielgruppe. Es wird exploriert, in welchem Zu-sammenhang die zweitsprachliche Kompetenz dieser Kinder und Jugendlichen mit den ausgewählten Einflussfaktoren auf den Zweitspacherwerb steht, die Rolle dieser Faktoren wird interpretiert und ihre indikatorische Aussagekraft bewertet.

Vorträge und Tagungsorganisation

• Organisation der Tagung „Herausforderung Sprache im Fachunterricht: Sprachliche Bildung als Querschnittsauf-gabe der Fachdidaktiken“ an der Universität zu Köln am 08.09.2017

• „Sprachsensiblen Chemieunterricht schülerorientiert gestalten“ gemeinsam mit Amitabh Banerji und Alexandra L. Zepter bei der Tagung Herausfor-derung „Sprache im Fachunterricht: Sprachliche Bildung als Querschnitts-aufgabe der Fachdidaktiken“ an der Universität zu Köln am 08.09.2017

• „Comics im Deutschunterricht mit neu zugewanderten Jugendlichen“ bei der Studientagung „Zweitspracherwerb mit Comics und Fotosto-ries“ gemeinsam mit Felix Giesa am 22.06.2017 an der RWTH Aachen

• „Universitäre Lehrer*innenausbildung und Sprachförderung für ge-flüchtete Kinder und Jugendliche“ gemeinsam mit Alexandra L. Zepter im Rahmen der Vortragsreihe „Berufsperspektiven für Lehramtsstudierende“ der Zukunftsstrategie LehrerInnenbildung am 01.06.2017 an der Univer-sität zu Köln

Projekte

• Beteiligung am Projekt „Sprachliche Bildung“• Organisation und Durchführung der Ferienschule für geflüchtete Jugendli-

che „Sommer in Köln 2017!“

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Evghenia Goltsev

Zur Person

Evghenia Goltsev ist seit 2015 Mitarbeiterin des Mercator-Instituts. Sie gehört der Abteilung Forschung an. Sie hat 2005-2011 an der Universität Hamburg Lehramt für Gymnasien stu-diert. In Ihrer Examensarbeit hat sie die Attrition von Herkunftssprachen bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Von 2007 bis 2012 war Evghenia Goltsev als Lehrkraft an zwei Schulen und der Universität Hamburg sowie als Mitarbeiterin des Forschungsclusters „Linguistic Diversity Management in Urban Areas“ tätig. Anschließend promovierte sie im Rahmen des Freiburger Graduiertenkollegs “Frequenzeffekte in der Sprache” ihre Pro-motion zum Thema “Fehlerwahrnehmung im Deutschen als Zweitsprache”. Ihre Forschungsschwerpunkte und Interessen sind: Spracheinstellungen, Sprachli-che Varietäten, Fehleranalyse, Mündlichkeit, Mehrsprachigkeit: Spracherwerb und Attrition, Einsatz von Herkunftssprachen im Sprach- und Fachunterricht.

Vorstellung des eigenen QualifikationsprojektesDissertation

BetreuerInnen: Prof. Dr. Juliane Besters-Dilger (Universität Freiburg)Prof. Dr. Petra Gretsch (Pädagogische Hochschule Freiburg)

Das Forschungsvorhaben befasst sich mit Analyse und Wahrnehmung fehler-hafter sprachlicher Produktion von russischen Deutschlernern seitens deutscher Muttersprachler. Es ist im Rahmen psycholinguistischer und sprachdidak- tischer auditiver Wahrnehmungs- und Hörverstehens- und soziolinguistischer Einstellungsforschung sowie des gebrauchsbasierten Ansatzes zu verorten.Im Fokus des Projekts steht zum einen eine lernerkorpusgestützte Ermittlung und Systematisierung transferbedingter Fehler entlang der Ebenen Phonetik/Phonologie, Lexik, Morphologie und Syntax; zum anderen die experimentelle Untersuchung der Wirkungsweise von Faktoren, wie Fehlervorkommenshäu-figkeit, Fehlertyp und die Interaktion dieser, auf die Verständlichkeit des Textes sowie auf die Wahrnehmung und Bewertung des Sprechers und seiner Sprache in unterschiedlichen kommunikativen Kontexten. Anhand der Ergebnisse wer-den didaktische Empfehlungen formuliert werden.

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Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• „Sprachsensibler Fachunterricht“. Seminarleitung im Rahmen des Weiter-bildungsstudiums DaZ-KOMPAKT

• Perception of Learner Language: How Native Speakers react to Non-Native Speech. 25. Januar. CIDER-LERN-Workshop, Leibniz Hauptsitz

• Perception of Learner Language: How Native Speakers React to Non-Native Speech. 23.02. Colloquium on multilingualism research, Uni Dortmund

• Sprechende Stifte im Klassenzimmer: Der Einsatz eines Hörstiftes in der Deutschförderung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler. 12. Juni Uni Wien, Mediendidaktisches Symposium (zusammen mit Stephanie Krupp).

• Organisation und Leitung des Symposiums „Exploring the Linguistic Real-ity of Multilinguals: Focus on Russian Speakers in Germany”. 15.06. Inter-national Symposium on Bilingualism (ISB11), Uni Limerick (zusammen mit Helena Olfert und Sandra Birzer).

• Perception of the Sound of the New Speaker: How Native Speakers of Ger-man react to German Produced by Bilingual Russian-Germans. 15.06. In-ternational Symposium on Bilingualism (ISB11), Uni Limerick.

Dr. Katrin Hee

Zur Person

Katrin Hee ist seit 2013 Mitglied der UzK und seit 2014 akademische Rätin auf Zeit in der Arbeitsgruppe Schriftlichkeit (Lehrstuhl Pohl). Sie absolvierte ein Gymnasiallehramts- und Magister-Studium in Germanistik und Romanistik (Italienisch, Französisch) und wurde 2011 in Würzburg mit einer sprachwissen-schaftlichen Arbeit („Institutionelle Kommunikation im interkulturellen Kon-text. Gesprächsanalytische Untersuchungen des sprachlich-kommunikativen Verhaltens von deutschen Polizeibeamten und Immigranten“) promoviert.Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Unterrichtsdiskurs, Sekundäre/distanz-sprachliche Literalisierung, Jugendsprache, ethnographische Gesprächsanalyse, Interkulturelle Kommunikation.

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Wuppertal 2017: Kommunikation von SchülerInnen in der Gruppenarbeit. (Vortrag im Rahmen des Projektworkshops „Jugendliche im Gespräch: Forschungskonzepte, Methoden und Anwendungsfelder – aus der Werk-

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 91

statt der empirischen Sprachforschung.“ vom 05.-06.10.2017).• Monte Verità 2017 (Ascona; Schweiz) (Stipendium): Literalität im Un-

terrichtsdiskurs. Empirische Befunde zur Sprache von Schülern in me-dialitätsübergreifender und erwerbsbezogener Perspektive. (Vortrag im Rahmen eines Post-Doc-Stipendiums auf der Tagung „Literalität und Er-kenntnis. Theoretische, didaktische und empirische Perspektiven.“ vom 28.-31.08.2017).

• Wuppertal 2017 (auf Einladung): Situative Adaptivität und sprachliche Er-werbsprozesse. Die Sprache Jugendlicher im Unterrichtsdiskurs – Grup-penunterricht und Plenumsunterricht im Vergleich. (Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums der Germanistik der Universität Wuppertal, organisiert von Prof.‘in Eva Neuland & Prof. Christian Efing).

Habilitationsprojekt

(Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Pohl)

Das Projekt ist im Bereich der mündlichen Kommunikation und Gesprächsdi-daktik verankert und untersucht dort über die Altersachse die Veränderung der Schülerinnen- und Schülersprache in unterschiedlichen Kommunikationssitua-tionen, indem Gruppenunterrichtsphasen mit Interaktionen im Klassenplenum verglichen werden. Im Forschungsprojekt werden das Gesprächsverhalten von Schülern in Gruppenunterrichtsphasen (GrU) und Interaktionen im Plenum (PlU) hinsichtlich ihrer konzeptionell-schriftlichen Ausprägungsgrade ontoge-netisch und aktualgenetisch analysiert, also den Fragen nachgegangen, inwie-weit GrU eine Abfederungs- und Anbahnungsfunktion für PlU hat und wie sich distanzsprachliche Struktur- und Ausdruckformen über die Altersachse sowohl in GrU als auch PlU entwickeln. Die Erhebung wurde in den Klassen 5, 8 und 11 sowie, um alle drei relevanten Profilbereiche (sprachlich-literarisch-künstle-rischer, mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer und gesellschaftswis-senschaftlicher Bereich) abzudecken, in den Fächer Deutsch, Mathematik und Geschichte durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte video- und audiogra-phisch. Ziel des Vorhabens ist es, einen empirischen Beitrag zur Beschreibung (des Erwerbs) bildungssprachlicher Fähigkeiten und notwendiger sprachlicher Kompetenzen im jeweiligen situativen Rahmen (GrU und PlU) zu leisten, um daran didaktische Konsequenzen für den Einsatz unterrichtlicher Kommunika-tionsformen sowie die Entwicklung (schul)sprachlicher Kompetenzen anschlie-ßen zu können.

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Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• Begleitseminar Praxissemester• HS Schriftspracherwerb

Wintersemester 2017/2018

• Blockseminar Schreibentwicklung• [Beurlaubt für die Vertretung einer W3-Professur an der PH Weingarten]

Pola Heider

Zur Person

Pola Heider ist seit Oktober 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts. Zuvor hat sie an der Universität zu Köln Mathematik und Deutsch auf Lehramt für die Sekundarstufe I studiert. Derzeit studiert sie parallel zu ihrer Tätigkeit in Köln „Empirische Bildungsforschung“ an der RWTH Aachen University. Ihre derzeitigen Forschungsschwerpunkte sind einerseits die Genderlinguistik und andererseits die Unterrichtskommunikation. An der Schnittstelle der beiden Forschungsgebiete ist auch ihr Promotionsprojekt angesiedelt.

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2017/2018

Proseminar Sprachwissenschaften: Einführung in die Soziolinguistik

Sommersemester 2018

Proseminar Sprachwissenschaften: Grundlagen der Soziolinguistik

Qualifikationsprojekt (Promotion)

Doing Difference im Fachunterricht: Über die soziale Konstruktion von Geschlecht im Mathematik- und Deutschunterricht (Arbeitstitel)(Betreuerin: PD Dr.‘ Kirsten Schindler)Im Zentrum des Promotionsprojekts stehen als Untersuchungsgegenstand Interaktionen zwischen Lehrkräften und ihren Schüler_innen. Zentrale For-

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 93

schungsfrage ist dabei erstens, inwiefern Geschlecht in diesen Interaktionen konstruiert wird und wie es mit anderen differenzierenden Konstruktionen wie Alter oder Leistung konkurriert. Dass der Differenzkategorie „Geschlecht“ eine größere Bedeutung zukommt als anderen Kategorien, legt die Tatsache nahe, dass im deutschen, dreigliedrigen Schulsystem andere Differenzgrößen wie Alter oder Leistung minimiert werden. Bisherige Untersuchungen zeigen außerdem, dass die Dramatisierung der Differenzkategorie Geschlecht gerade durch die Lehrkräfte und ihre geschlechtsspezifischen Erwartungshaltungen gegenüber den Schüler_innen stattfindet (vgl. Budde 2006). Unklar ist bisher jedoch, wie sich das Unterrichtsfach, also der inhaltliche Kontext der Interak-tionen zwischen Lehrkräften und Schüler_innen, auf die Thematisierung von Geschlecht auswirkt. Einen zweiten Forschungsschwerpunkt bildet deshalb die Untersuchung der Interaktionen in Abhängigkeit des Faches.

Dr. Simone Jambor-Fahlen

Zur Person

Simone Jambor-Fahlen hat Germanistik, Allgemeine Sprachwissenschaft und Pädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal studiert und zusätzlich Deutsch als Zweitsprache an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 2008 ist sie Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek. Dort hat sie zunächst in dem vom BMBF geförderten Projekt „PAGES – Pro-jekt für Alphabetisierung und Grundbildung für Erwachsene im Sozialraum“ Konzepte für die Alphabetisierungsarbeit und Testmaterialien entwickelt. Seit 2015 ist sie am Mercator-Institut beschäftigt. Dort ist sie für die Koordinati-on des Projektes „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark. Grundschu-le“ zuständig. Simone Jambor-Fahlen promovierte zur Entwicklung der Wort-schreibung in den ersten beiden Schuljahren. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Schriftspracherwerb, Lese- und Schreibförderung im Schulalter und bei Erwachsenen, Analphabetismus.

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Vortrag „Lesen macht stark. Ein Diagnose- und Förderinstrument für die Grundschule. Erste Ergebnisse der Evaluation für die Jahrgänge 1 und 2“ bei der Tagung des Bundesverbands Legasthenie in Würzburg (März 2017)

• Vortrag „Lesen macht stark – Grundschule. Evaluationsergebnisse des Diagnose- und Förderinstruments“ auf der BiSS-Fachtagung in Berlin

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(zusammen mit Dr. Stefanie Bredthauer im Mai 2017)• Workshop für Lehrkräfte „Lesen macht stark: Individuelle Diagnose und

Förderung der Lese- und Schreibkompetenz“ auf der BiSS-Fachtagung in Berlin (zusammen mit Dr. Stefanie Bredthauer und Jutta Weiß im Mai 2017)

• Workshop für Lehrkräfte „Leseverstehen fördern“ am Max-Kolbe Gymna-sium in Köln-Wahn (Juni 2017)

• Vortrag „Fragmentschreibungen als Teil des beginnenden Schriftsprach-erwerbs – Eine empirisch gestützte strukturelle Analyse unvollständi-ger Schreibungen“ bei der DieS Sommerschule (Didaktisch-empirische Schreibforschung) in Brugg-Windisch, Schweiz (Juni 2017)

• Workshop für Lehrkräfte „Neue Methoden in der Alphabetisierung: Das Leseflüssigkeitstraining als notwendige Ergänzung zur basalen Alphabe-tisierung“ beim Fortbildungstag des ZMI in Bonn (November 2017)

• Vortrag „Erkenntnisse, Erfahrungen und Thesen aus der wissenschaftli-chen Begleitung des Projekts „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark – Grundschule“ beim BiSS-Wissenschaftsforum in Köln (zusammen mit Dr. Stefanie Bredthauer im November 2017)

Mitarbeit in Projekten

(ausführliche Projektbeschreibungen s. Berichte aus dem Mercator Institut bzw. der Arbeitsgruppe Michael Becker-Mrotzek)

• Mitarbeit und Projektkoordination im Projekt „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark Grundschule“

• KANSAS – Kompetenzadaptive, nutzerorientierte Suchmaschine für au-thentische Sprachlerntexte; Entwicklung und Evaluation eines Instruments zur Unterstützung von Lehrkräften der Alphabetisierung und Grundbil-dung sowie Deutsch als Zweitsprache

• OnDiFoe – Einrichtung einer Online-Plattform zur Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lernstörungen

• Teilprojekt: Wie beeinflusst Lernverlaufsdiagnostik die Wirksamkeit von Diagnostik und Fördermaßnahmen bei Kindern mit umschriebener Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten (UESF)?

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Prof. Dr. Jörg Jost

Zur Person

Jörg Jost ist Professor für Deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Univer-sität zu Köln. Er leitet die Arbeitsgruppe: Struktur, Diagnostik und Förderung sprachlicher Kompetenzen. Gemeinsam mit Michael Becker-Mrotzek hat er die fachdidaktische Leitung des Projektes Vergleichsarbeiten – VERA 8 Deutsch in Kooperation mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen an der Humboldt-Universität zu Berlin (IQB) inne. Er berät den Arbeitsbereich Sekundarstufe II (Gemeinsame Abituraufgabenpools der Länder) am IQB. Seit April 2017 ist Jörg Jost Geschäftsführender Direktor am Institut für deutsche Sprache und Literatur II.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• Sprachförderung im Fachunterricht der Grundschule I (Seminar, Master)• Sprachförderung im Fachunterricht der Grundschule II (Seminar, Master)• Materialgestütztes Schreiben (Seminar, Master)• Textlinguistik (Seminar, Bachelor)• Vorbereitungsseminar im Praxissemester (Seminar, Master)

Wintersemester 2017/18

• Empirische Schreibdidaktikforschung (Seminar, Master)• Textlinguistik (Seminar, Master)• Diagnostik und Förderung sprachlicher Kompetenzen: Lesen und Schrei-

ben in der Primarstufe (Seminar, Master)• Begleitforschungsseminar im Praxissemester (Seminar, Master)

Vorträge

• Jost, J., Krelle, M., & Wieser, D. (2017, September). Materialgestütztes Schreiben. Konzeption von Prüfungsaufgaben – Genese und aktuelle Entwicklung. Experten-Tagung Materialgestütztes Schreiben. Erfahrungen aus der Praxis – Perspektiven der Forschung. 27.-29. September, Gießen.

• Schmitz, A., Karstens, F., & Jost, J. (2017, September). Leseförder-ung aus der Sicht von Deutschlehrkräften. Erste Ergebnisse aus dem Evaluationsprojekt EILe. GFD-KOFADIS-Tagung Fachdidak-tische Forschung zur Lehrerbildung, 27.-29. September, Freiburg i. Br.

• Zeuch, N., Jost, J., Karstens, F., Meudt, S.-I., Schmitz, A. & Souvigni-

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er, E. (2017, September). Entwicklung der Lesekompetenz und Deter-minanten erfolgreicher Leseförderung in der Sekundarstufe I: Erste Ergebnisse des Projekts BiSS EILe. Gemeinsame Tagung der Fachgrup-pen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. 11.-14. September, Münster

• Jost, J., Linnemann, M., Hennes, A.-K., Schmidt, B. M., Zepnik, S., Schab-mann, A., Rietz, Ch., & Becker-Mrotzek, M. (2007). Assessing writing com-petencies in German. First results of the development of a writing test for 4th to 9th grade students. Oral presentation, Twenty-Fourth Annual Mee-ting of the Society for the Scientific Study of Reading (SSSR), July 12-15, 2017, Halifax.

• Souvignier, E., Jost, J., Karstens, F., Meudt, S.-I., Schmitz, A., & Zeuch, N. (2017, März). Bedingungen erfolgreicher Implementation von Leseförderkonzepten in der Sekundarstufe I - Erste Ergebnisse aus dem BiSS-Evaluationsprojekt EILe. Poster, 5. Tagung der Gesellschaft für em-pirische Bildungsforschung GEBF (Heidelberg, 13.-15. März 2017).

• Wilmsmeier, S., Jost, J., Becker-Mrotzek, M., Brinkhaus, M., Grabowski, J. (2017, März). Zum Zusammenhang von Kohärenzherstellung mit Lese- und Schreibleistungen. 5. Tagung der Gesellschaft für empirische Bildungs-forschung GEBF (Heidelberg, 13.-15. März 2017).

• Hennes, A.-K., Jost, J., Linnemann, M., Schabmann, A., Schmidt, B. M., Zepnik, S., Becker-Mrotzek, M. & Rietz, Ch. (2017, Februar). Aspekte von Textkompetenz diagnostizieren. Konzeption eines Schreibkompetenztests für die 4. bis 9. Jahrgangsstufe. Jahrestagung des Mercator-Instituts: Lesen und Schreiben. Partizipation durch literale Bildung, Köln.

Magdalena Kaleta

Zur Person

Magdalena Kaleta hat Romanistik, Slavistik und Deutsche Sprachwissenschaft sowie Deutsch als Zweitsprache an der Goethe-Universität Frankfurt studiert. Während des Studiums absolvierte sie einen empirischen Forschungsaufenthalt in Argentinien sowie einen Studienaufenthalt in Frankreich. Im Anschluss an das Studium war sie als Projektkoordinatorin im Sprachförderprojekt “Vor-sprung” am Institut für Psycholinguistik und Didaktik der deutschen Sprache an der Goethe-Universität Frankfurt tätig. Zudem arbeitete sie an verschiede-nen Hochschulen im Bereich International Office und war für die Koordination nationaler und EU-Projekte zuständig. Sie verfügt über langjährige DaF-/DaZ-Lehrerfahrungen im Hochschulbereich und über Erfahrungen in der interkul-turellen Bildungsberatung im schulischen Kontext. Seit Juli 2016 arbeitet Mag-dalena Kaleta am Institut für Deutsche Sprache und Literatur II der Universität

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zu Köln (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Becker-Mrotzek) als wissenschaftliche Mitar-beiterin und ist in der Lehre sowie im Kooperationsprojekt Sprachliche Bildung tätig. Als Projektkoordinatorin ist sie für die Organisation und Konzeption von semesterbegleitendem Förderunterricht und Ferienschulen für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte sowie für die Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen zuständig. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Didaktik und Förderung des Deutschen als Zweitsprache, Mehrsprachig-keitsforschung und -didaktik, sprachliche Heterogenität und Interkulturalität in der Schule, Professionalisierung in der Lehrerausbildung.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• Sprachsensibler Unterricht mit mehrsprachigen Schülerinnen und Schü-lern (Praxisseminar)

• Sprachsensibler Unterricht mit mehrsprachigen Schülerinnen und Schü-lern

• Vorbereitungsseminar für zweiwöchige Sommerschule für Seiteneinsteiger/-innen und geflüchtete Jugendliche (Praxisseminar)

Wintersemester 2017/2018

• Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweit-sprache (Praxisseminar) Sprache in Szene setzen – Grammatik performativ lehren und lernen in mehrsprachigen Klassen

Weitere Tätigkeiten

• Standgestaltung zur Ferienschule 2016 auf dem Sprachfest des ZMI (Zen-trum für Mehrsprachigkeit und Integration Köln) am 24. Januar 2017

• „Ferienschule 2017 – Sommer in Köln!“ in den Sommerferien 2017• Organisation der Tagung „Herausforderung Sprache im Fachunterricht –

Sprachliche Bildung als Querschnittsaufgabe der Fachdidaktiken“ am 8. September 2017 (zusammen mit Diana Gebele und Alexandra Zepter)

• Artikel zur Ferienschule 2017 (erschienen im ZMI Magazin Dezember 2017)

• Homepagegestaltung des Kooperationsprojektes Sprachliche Bildung• Wissenschaftliche Qualifikation (Promotion in Vorbereitung)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 201798

Fabiana Karstens

Zur Person

Fabiana Karstens ist seit Mai 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im BiSS-Evaluationsprojekt EILe tätig (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Jörg Jost). Sie studier-te Gymnasiallehramt mit den Fächern Germanistik und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum. Anschließend absolvierte sie ihr Referendariat am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Dortmund. Im Rahmen der Projektarbeit beschäftigt sie sich mit der Evaluation der Implementation von Maßnahmen zur Förderung des selbstregulierten Lesens in der Sekundarstufe I. In diesem Themenbereich lässt sich auch sowohl ihr Dissertationsprojekt als auch ihre Lehrtätigkeit verorten.

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2016/17

Lesekompetenz und Leseförderung im schulischen Kontext (Hauptseminar, BA)

Sommersemester 2017

Lesekompetenz und Leseförderung im schulischen Kontext (Hauptseminar, BA)

Wintersemester 2017/18

Selbstreguliertes Lesen im Deutschunterricht (Hauptseminar, BA)

Qualifikationsprojekt

Leseförderung aus Schülersicht – Eine empirische Studie zur Wahrneh-mung der Förderung des selbstregulierten Lesens im Deutschunterricht

(Betreuer: Prof. Dr. Jörg Jost)

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Betrachtung der Förderung des selbstre-gulierten Lesens im Deutschunterricht von 5. und 6. Klassen. Dabei soll nicht nur der fachliche Kontext der Förderung, sondern auch die allgemeinen Wir-kungszusammenhänge unterrichtlicher Prozesse in den Blick genommen wer-den (Ditton, 2002, Kieme & Rakoczy, 2008). Es ist bekannt, dass ein unterricht-liches Angebot nicht direkt zu einer Wirkung auf Schülerseite führt, sondern von schülerseitigen Wahrnehmungsprozessen beeinflusst wird (Helmke, 2009,

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Helmke, Schrader & Weinert, 1986). Es soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie Schülerinnen und Schüler die Anwendung von Strategien im Deutsch-unterricht und unterrichtsqualitätsspezifischen Merkmalen wahrnehmen. Zu-dem soll betrachtet werden, in welchem Zusammenhang die schülerspezifische Wahrnehmung mit ihren individuellen Lernvoraussetzungen steht. Ziel der Arbeit soll es sein, Wahrnehmungsmuster zu ermitteln, um Wahrnehmungs-prozesse differenziell beschreiben und daraus spezifische (und handhabbare) Fördermaßnahmen für spezielle Schülergruppen ableiten zu können.

Dr. Katrin Kleinschmidt-Schinke

Zur Person

Katrin Kleinschmidt-Schinke hat Biologie und Germanistik mit Studienziel Master of Education (Gymnasium) an der Carl von Ossietzky Universität Ol-denburg studiert. Bevor sie 2013 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehr-kraft für besondere Aufgaben in die Arbeitsgruppe Schriftlichkeit des IDSL II der Universität zu Köln kam, hat sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Didaktik der deutschen Sprache der Universität Oldenburg gearbeitet. 2017 wurde sie mit einer Arbeit zur an die Schüler/-innen gerichteten Sprache (SgS) an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln promoviert. Ihre For-schungsschwerpunkte sind Unterrichtssprache und Unterrichtskommunika-tion, Lehrer/-innensprache, das Spannungsfeld Mündlichkeit – Schriftlichkeit, adaptives Sprachhandeln und eine entwicklungssensitive Schreibdidaktik.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• „Theorien zu und Analysen von gesprochener Sprache“ (Basismodul BA)• „Leichte Sprache in der Schule – Konzept, Merkmale sowie Chancen und

Grenzen in der Schule“ (Aufbaumodul BA)• „Syntax – Theoriebildung und Analysen“ (Gastdozentur am Germanis-

tischen Seminar der Univerzita Karlova/Karls-Universität Prag im Septem-ber 2017, gemeinsam mit Thorsten Pohl)

Wintersemester 2017/18

• „Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen“ (Basismodul BA, 4-std.)

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Abgeschlossenes Qualifikationsprojekt

Die an die Schüler/-innen gerichtete Sprache (SgS) – Studien zur Veränderung der Lehrer/-innensprache von der Grundschule bis zur Oberstufe

Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Pohl und Prof. Dr. Helmuth Feilke (Gießen)

Im Zentrum des abgeschlossenen Dissertationsprojekts stand unter Rückgriff auf input- und interaktionsfokussierte Konzepte aus der Erst- und Zweit- spracherwerbsforschung einerseits die Frage nach der Veränderung der seitens der Lehrpersonen an die Schüler/-innen gerichteten Sprache (SgS) von der Grundschule über die Unterstufe und Mittelstufe bis zur Oberstufe des Gym-nasiums, andererseits die Frage nach lehrerseitigen mikro- und makrointerak-tionalen Stützmechanismen (wie Reformulierungen oder Scaffolding) und der Veränderung ihres Einsatzes über die Jahrgangsstufen. Übergreifende Perspek-tive beider Zielsetzungen war die Hypothese des gestützten Erwerbs konzeptio-neller Schriftlichkeit im schulischen Unterricht.Die Untersuchung erfolgte vergleichend in den Unterrichtsfächern Biologie (resp. Sachunterricht) und Deutsch. Methodisch zentral war dabei jeweils die Konstanthaltung des Faktors Lehrperson pro Fach über die gymnasialen Jahr-gangsstufen, so dass im Sinne von Fallstudien ein intraindividueller Vergleich des sprachlichen Handelns der jeweiligen Lehrperson möglich wurde. Verglei-chend wurde außerdem das sprachliche Handeln von Grundschullehrer/-innen in dritten Jahrgangsstufen einbezogen, um die Perspektive auch auf niedrigere Jahrgangsstufen zu weiten. Als Bezugsgröße der SgS wurde zudem die Schüler-sprache in den jeweiligen Klassen analysiert.Da es starke Kritik an der fehlenden Operationalisierung des Modells der kon-zeptionellen Mündlichkeit/Schriftlichkeit nach Koch und Oesterreicher (1986) gibt, wurde für diese Studie eine Operationalisierung konzeptioneller Schrift-lichkeit mit den vier Operationalisierungsdimensionen (OpD) Integration, Komplexität, Differenziertheit und Planung erarbeitet, in denen Analysekate-gorien auf verschiedenen sprachlichen Analyseebenen (Morphologie, Lexik, Syntax, Text/Diskurs) gewonnen wurden. Die Analyse der Unterrichtstranskripte mit Hilfe der Analysekategorien zeigt, dass die Sprache der Lehrpersonen sich von der Grundschule über die Unter-stufe und Mittelstufe bis zur Oberstufe des Gymnasiums in allen OpD in beiden Fächern in Richtung konzeptioneller Schriftlichkeit verändert. Beispielsweise zeigt sich in der OpD Differenziertheit, dass mit steigender Jahrgangsstufe im-mer mehr unterschiedliche nominale Wortbildungssuffixe eingesetzt werden. Auf textuell-diskursiver Ebene ist in der OpD Komplexität z.B. eine Erhöhung

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der Wortanzahl pro turn erkennbar. Insbesondere in der OpD Komplexität sind aber auch Unterschiede zwischen der Lehrersprache in den beiden Fächern festzustellen (v.a. im Bereich der Komplexität der verwendeten Nomen). Hin-sichtlich der mikrointeraktionalen Stützmechanismen (miS) (wie beispielswei-se lehrerseitige Reformulierungen von Schülerbeiträgen) kann gezeigt werden, dass ihre Nutzung über die Jahrgangsstufen in beiden Fächern abnimmt, dass sich das Verhältnis der einzelnen Formen untereinander verändert (in Richtung stärkerer sprachlicher Distanz zum schülerseitigen Bezugsausdruck) und dass diese miS zur (impliziten) Förderung konzeptioneller Schriftlichkeit eingesetzt werden können. Die Analyse der makrointeraktionalen Stützmechanismen (maS) zeigt, dass es von der Grundschule bis zur Oberstufe zu tiefgreifenden Veränderungen der Struktur des gesamten Unterrichtsdiskurses in dem Sinne kommt, dass die in den unteren Jahrgangsstufen noch häufig genutzten unter-richtsdiskursiven Stützmechanismen schrittweise abgebaut werden (beispiels-weise nimmt die Anzahl der lehrerseitig mündlich gestellten Aufgabenstel-lungen bis zur Oberstufe deutlich ab, während aber der prozentuale Anteil der offenen Aufgabenstellungen über die Jahrgangsstufen zunimmt).

Vorträge

• Gießen 2017: „Talk to teach? – Wie verändert sich die Lehrersprache von der Grundschule bis zur Oberstufe?“ (im Rahmen der Vortragsreihe des Forschungsverbunds „Educational Linguistics“ der Justus-Liebig-Univer-sität Gießen)

• Brugg-Windisch 2017: „Die an die Schüler/-innen gerichtete Sprache (SgS) von der Grundschule bis zur Oberstufe – Veränderungen hin zur konzep-tionellen Schriftlichkeit“ (dieS-Sommerschule 2017 in Brugg-Windisch „Expertise von Lehrpersonen in der Domäne Schreiben“)

• Flensburg 2017: „Professionelle Kompetenz von Lehrpersonen – Ein Blick auf sprachliches Lehrerhandeln“ (im Rahmen der Vortragsreihe des Zen-trums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Europa-Universität Flens-burg zum Thema „Professionalisierung angehender Lehrpersonen“)

• Konstanz 2017: „Adaptive teacher speech: An investigation of student di-rected speech from primary to secondary school” (short lecture for the international workshop „Scaffolding academic language across the school curriculum: processes and outcomes of classroom based research“ with Prof. Dr. Pauline Gibbons)

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Dr. Matthias Knopp

Zur Person

Matthias Knopp ist seit September 2014 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IDSL II. Dort leitet und koordiniert er u.a. den Bereich IT/Medien. 2013 wurde er mit einer linguistischen Arbeit zur Medialität sprachlicher Äußerungen zum Dr. phil. promoviert. Momentan arbeitet er an einem kumulativen Habilita-tionsvorhaben zum Thema „Mentales Lexikon und Textproduktion“. Seine Ar-beitsschwerpunkte sind Schreibforschung, Sprache/Kommunikation in den di-gitalen Medien, Mediendidaktik/-kompetenz, Inklusion aus sprachdidaktischer Perspektive. Er ist wissenschaftlicher Berater im BMFB-Projekt „Unterrichtli-che Förderung von Teilkomponenten der Schreibkompetenz – Interdisziplinä-re Interventionsstudie“. Gemeinsam mit Dorothea Wiktorin (Geographisches Institiut der UzK) arbeitet er am interdisziplinären Projekt “Kognitive Kar-ten – sprachliche und geographische Aspekte eines mentalen Phänomens aus Perspektive der Geographie- und Sprachdidaktik“. M. Knopp ist Mitglied der Forschungskommission und des Promotionsausschusses der Philosophischen Fakultät der UzK; seit Ende 2016 beteiligt er sich am Partnerschaftsprogramm mit der St. Kliment Ochridski Universität in Sofia (Bulgarien).

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• HS SW (Bachelor): „Pragma-linguistische Perspektiven auf Kommunika-tion im Netz“ (kompakt)

• HS SD (Master; gemeinsam mit K. Schindler): „Computerpraktikum – Schreiben mit Grundschülerinnen und Grundschülern“

Wintersemester 2017/18

• HS SW (Bachelor): Das mentale Lexikon im Spracherwerb“• HS SD (Master): „Inklusion im Deutschunterricht: Ansätze, Erkenntnisse

und Desiderate (offen für das Studium inklusiv)“

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 103

Vorstellung des eigenen Qualifikationsprojektes

Habilitationsprojekt: Zum Zusammenhang von Schreibprozessen und kog-nitiven Prozessen – unter besonderer Berücksichtigung der Rolle des mentalen Lexikons bei der Textproduktion

Betreuer: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek

Vorträge

• Zukunftsperspektiven (zusammen mit M. Becker-Mrotzek und K. Schindler). Vortrag auf der Tagung „Diggi17 – Enter next level learning“, Universität zu Köln, 28. September

• Bedeutungspotential und aktuelle Referenz: Das mentale Lexikon beim medial schriftlichen Sprachgebrauch – Überlegungen zur Semantik und Pragmatik (Poster). ALP-Tagung, Universität des Saarlandes, Saarbrücken, 7. März

• Alles über meine Mutter (Todo Sobre Mi Madre; SPA/FRA 1999, Pedro Almodóvar). Gastvortrag im Kölner.Film.Kanon.Club, Universität zu Köln, 26. Januar

Lena Krüppel

Zur Person

Lena Krüppel absolvierte das Studium für das Lehramt für Sonderpädagogik mit den Fächern Deutsch und Musik sowie den Förderschwerpunkten Lernen, geistige Entwicklung und körperliche und motorische Entwicklung an der Uni-versität zu Köln. Seit 2015 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Sprache und Literatur II der Universität zu Köln tätig, zunächst in der Arbeitsgruppe Schriftlichkeit (Prof. Dr. Thorsten Pohl), seit April 2016 in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jörg Jost. Neben ihrer Lehrtätigkeit arbeitet sie seit 2016 außerdem in den Projekten „VERA 8“ (länderübergreifende Ver-gleichsarbeiten in der 8. Klasse) und „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark – Grundschule“. Im Rahmen ihres Dissertationsvorhabens richtet sich ihr Forschungsinteresse insbesondere auf die Lese- und Schreibprozesse Lernender im Zusammenhang mit dem Aufgabenformat ‚Materialgestütztes Schreiben‘ so-wie im Zuge ihrer weiteren Projektmitarbeit auf die Diagnose (sowie Testung) und Förderung schriftsprachlicher Kompetenzen von Schülerinnen und Schü-lern.

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Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2017/2018

1x Proseminar Sprachwissenschaft des Deutschen: „Textsorten und Textkompe-tenz in der Grundschule“

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Fortbildung zum Thema „Textkompetenz“ für Lehrkräfte aus dem Projekt „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark – Grundschule“, zus. mit Dr. Stefanie Bredthauer; Bad Segeberg, März 2017.

• „Die Bedeutung der Zieltextsorte im Aufgabenformat ‚Materialgestütztes Schreiben‘ im Fach Deutsch. Eine empirische Untersuchung ihrer Einflüsse auf die Rezeptions- und Produktionsprozesse sowie die Schreibprodukte von Lernenden.“ Vortrag im Rahmen der „Experten-Tagung ‚Materi-algestütztes Schreiben‘. Erfahrungen aus der Praxis – Perspektiven der Forschung“; Justus-Liebig-Universität Gießen, September 2017.

Weitere Tätigkeiten

• Mitarbeit im Projekt „VERA 8“; Erstellung und didaktische Kommen-tierung der Testaufgaben (für eine ausführliche Projektbeschreibung siehe Berichte aus der Arbeitsgruppe Jörg Jost)

• Mitarbeit im Projekt „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark: Grundschule“; insbesondere Aufgabenentwicklung im Bereich der produk-tiven und rezeptiven Textkompetenz für die Jahrgangsstufen 3 und 4 (für eine ausführliche Projektbeschreibung siehe Berichte aus dem Mercator-Institut bzw. der Arbeitsgruppe Michael Becker-Mrotzek)

• Mitarbeit im Projekt „Schüler*innenseitige Lese- und Schreibprozesse in ‚Writing from Sources‘-Assignments“ (für eine Projektbeschreibung siehe Berichte aus der Arbeitsgruppe Jörg Jost)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 105

Qualifikationsprojekt

Die Bedeutung von Zieltextsorte und Zieltextfunktion im Aufgabenformat ‚Materialgestütztes Schreiben‘ – eine empirische Untersuchung ihres Einflusses auf die Bearbeitungsprozesse und Textprodukte Lernender. (Arbeitstitel des Dissertationsvorhabens)

(Betreuer: Prof. Dr. Jörg Jost)

Bei dem im Jahr 2012 mit den Bildungsstandards für das Abitur eingeführten ‚Materialgestützten Schreiben‘ handelt es sich um ein Aufgabenformat, das sich aufgrund seines intertextuellen Charakters insbesondere durch eine enge Ver-zahnung rezeptiver wie produktiver Tätigkeiten auszeichnet, die als vornehm-lich durch das Schreibziel gesteuert gelten. Das Lesen vorgegebener Materialien wird meist als von der Aufgabenstellung – und damit einhergehend von dem Schreibziel – gesteuert beschrieben, da es bereits auf das spätere Schreibprodukt hin ausgerichtet ist: Für das Schreibziel relevante Inhalte müssen erkannt und selektiert sowie anschließend miteinander verknüpft werden. Das Schreiben wiederum stützt sich auf die aus den rezipierten Materialien selektierten Inhalte und soll schließlich zu einem Produkt führen, das den in der Aufgabenstellung formulierten Zielsetzungen folgt. Das Schreibziel wiederum wird vornehmlich durch die Aufgabensituierung bestimmt: Sie gibt besonders die zu realisieren-den Parameter Adressat, Textsorte und Textfunktion vor, u.a. in der Absicht, die Aufgabenbearbeitung durch die Lernenden zu entlasten (Jost & Wieser 2017).Obgleich das Aufgabenformat, mit dessen Implementation die Anbahnung sog. ‚Basisqualifikationen‘ wissenschaftlichen Schreibens in der gymnasialen Oberstufe intendiert war (Schüler & Lehnen 2014), fest in den Bildungsstan-dards für das Abitur verankert ist, stehen belastbare empirische Befunde zur Be-schaffenheit der Rezeptions- und Produktionsprozesse sowie zu einer gewinn- bringenden didaktischen Vermittlung des Formats im deutschsprachigen Raum noch weitgehend aus (eine erste empirische Studie zum Zusammenhang von bestimmten Planungsaktivitäten mit den Strukturen von Schülertexten im Kon-text der Bearbeitung materialgestützter argumentierender Schreibaufgaben leg-te Schüler 2017 vor). Damit sind insbesondere Fragen nach der Ausgestaltung von Lese- und Schreibprozessen sowie außerdem nach der Bedeutung der in der Aufgabensituierung vorgegebenen Zieltextsorte und der primären Text-funktion für derartige Bearbeitungsprozesse nach wie vor ungeklärt.Diesem Desiderat wird in einer videobasierten Studie nachgegangen, in deren Zusammenhang die Bearbeitung materialgestützter Schreibaufgaben durch Ler-nende einer elften Jahrgangsstufe aufgezeichnet wird. Zudem werden Produkt-

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017106

und Reflexionsdaten in die Untersuchung einbezogen. Mittels einer qualitativen Analyse der Bearbeitungsprozesse wird untersucht, ob Lernende unterschied-liche Strategien im rezeptiven und produktiven Umgang mit Bezugsmateri-alien zeigen, die auf die im Zieltext zu realisierende Textsorte und -funktion zurückzuführen sind. Zudem werden Textprodukte der Lernenden qualitativ und quantitativ ausgewertet sowie retrospektive Interviews einbezogen, welche im Anschluss an die Bearbeitung durchgeführt werden. Die Untersuchung ist als within-between-subjects-Design angelegt, um gleichermaßen intra- wie in-terindividuelle Vergleiche zu ermöglichen. Das Projekt befindet sich derzeit in einer Pilotierungsphase.

Evrim Kutlu

Zur Person

Evrim Kutlu ist seit Januar 2016 tätig als Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Lehr- und Forschungseinheit DaZ-Modul. Sie studierte Philosophie, Deut-sche Philologie und Pädagogik an der Universität zu Köln. Nach einer Zusatz-qualifizierung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Prüferqualifizierung durch telc arbeitete sie in verschiedenen Bildungs-institutionen als Prüferin und Dozentin für Deutsch als Zweitsprache in Inte-grations- und Alphabetisierungskursen. In den ESF-BAMF Kursen war sie als Dozentin für Mathematik tätig. Zuletzt war sie Lehrbeauftragte im Philosophi-schen Seminar. Sie promoviert im Fach Philosophie an der Universität zu Köln. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Philosophische Anthropolo-gie, Interkulturelle Philosophie, Interkulturelle Pädagogik, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Sprachsensibler Fachunterricht, Sprachliche Heterogenität und Inklusion.

Lehrveranstaltungen:

Sommersemester 2017

• 2x Aufbauseminar (M.Ed.): Sprachförderung und sprachliche Bildung in sonderpädagogischen Kontexten (offen für Studium inklusiv)

• 2x Aufbauseminar (M.Ed.): Sprachsensibler Fachunterricht in heterogenen Klassen

• 2x Aufbauseminar (M.Ed.): Sprachliche Bildung im Fach Philosophie

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Wintersemester 2016/2017

• 2x Aufbauseminar (M.Ed.): Sprachliche Bildung in heterogenen Klassen• 2x Aufbauseminar (M.Ed.): Sprachförderung und sprachliche Bildung in

sonderpädagogischen Kontexten• 1x Aufbauseminar (M.Ed.): Sprachsensibles Unterrichten im Fach Philoso-

phie• 1x Aufbauseminar (M.Ed.): Sprachsensibles Unterrichten im Fach Philoso-

phie (Blockseminar, zusammen mit Jun.-Prof. Dr. Anne Burkard)

Vorstellung des eigenen Qualifikationsprojektes

Promotionsprojekt

Person-Wert-Gott: Das Verhältnis von menschlicher Person und werden-dem Gott im Hinblick auf Werteverwirklichung in der Spätphilosophie Max Schelers.

(Betreuer: Prof. Dr. Klaus Erich Kaehler und Prof. Dr. Hans Rainer Sepp)

Max Scheler (1874-1928) entwickelt in seiner Spätphilosophie eine Theorie vom „werdenden Gott“, der sich erst im Laufe eines Verwirklichungsprozesses zu ei-nem fertigen, vollkommenen und allmächtigen Gott entwickelt. In diesem Wer-de- und Verwirklichungsprozess spielt der Mensch qua Person eine wesentliche Rolle. Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit dem besonderen Wechsel-verhältnis von Person und werdendem Gott. Zunächst wird der Bildungspro-zess des Menschen zur Person dargelegt, sodann was Scheler unter „werden-dem Gott“ versteht und worin der persönliche Einsatz für und die Mitarbeit am Werden Gottes besteht. Dabei spielen die Werte eine wesentliche Rolle. Werte zu erkennen und zu verwirklichen, ist die wichtigste ethische Aufgabe des Men-schen. Durch die Verschmelzung von anthropologisch-metaphysischen Überle-gungen („Metaanthoropologie“) in der Spätphilosophie und ihre Verknüpfung mit den wertethischen Überlegungen, bietet uns Scheler Ansatzpunkte, die wir in Bezug auf die technischen, ökologischen und ethischen Probleme und Her-ausforderungen unserer heutigen Zeit fruchtbar machen können.

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Weitere Tätigkeiten und Mitarbeit in Projekten

• Mitarbeit und Mitgestaltung des Projektes Studium inklusiv, ein fakultätsübergreifendes Projekt des Prorektorats für Lehre und Studi-um, “Heterogenität und Inklusion gestalten – Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS)

• Mitplanung und Mitgestaltung der Ringvorlesung im Rahmen von Studi-um inklusiv.

• Mitarbeit an der Item-Entwicklung (sprachliche und kulturelle Heteroge-nität) im Rahmen der Entwicklung eines Testverfahrens zur Erfassung von professionellem Wissen zur Inklusion [ein fakultätsübergreifendes Projekt des Prorektorats für Lehre und Studium. “Heterogenität und Inklusion ge-stalten – Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS)]

• Gestaltung eines Blockseminars zum Thema: Sprachsensibles Unterrichten im Fach Philosophie. Eine Kooperation mit Jun.-Prof. Dr. Anne Burkard (Philosophisches Seminar, Universität zu Köln)

Vorträge und sonstige externe Veranstaltungen

„Max Schelers Auffassung vom ‚Weltalter des Ausgleichs‘ als Beitrag zu einer öko-logischen Ethik“, Vortrag am 27.11.2017, XIV. Internationale Konferenz der Max-Scheler-Gesellschaft: Scheler und asiatische Gedanken im Weltalter des Ausgleichs vom 25-28. November 2017, Sun Yat-sen Universität, in Guang-zhou / China.

Valerie Lemke

Zur Person

Valerie Lemke hat an der Universität zu Köln die beiden Unterrichtsfächer Deutsch und Lernbereich Naturwissenschaften für das Lehramt an Grund-schulen studiert. Von 2013 bis 2015 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Sprache und Literatur (Universität zu Köln) tätig und arbeitete im Kooperationsprojekt „Sprachliche Bildung“, das von Herrn Prof. Dr. Becker-Mrotzek geleitet wird. Im Praxisseminar betreute sie Lehramtsstu-dierende, die semesterbegleitend Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache förderten. Zudem war sie an der Organisation von Ferienschu-len für Zweitsprachenlernende beteiligt. Seit September 2015 ist Valerie Lemke Stipendiatin an der Graduiertenschule für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln. Ihr Promotionsvorhaben beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Rechtschreibung und Schreibflüssigkeit. Am Mercator-Institut ar-

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beitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt „Leseflüssigkeit und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Di- agnostik, Förderung“. Ihre Forschungsinteressen liegen insbesondere in den Be-reichen Schreibforschung, Schriftspracherwerb, Sprache im Fachunterricht und Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit Deutsch als Zweitsprache.

QualifikationsprojektWenn Schreiber und Schreiberinnen um Sprache und Gedanken ringen – Eine Querschnittsstudie zur Bedeutung der Rechtschreibung für den Schreibfluss in der Primar- und Sekundarstufe (Arbeitstitel)Betreuer: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Prof. Dr. Kirsten Schindler

Die Fähigkeit, flüssig Texte zu schreiben, stellt eine zentrale Aufgabe in der Schreibentwicklung dar (vgl. McCutchen 2011, 54). Es wird angenommen, dass die Orthografie, wenn sie nicht hinreichend automatisiert ist, einen maßgebli-chen Einfluss auf den Schreibfluss hat (vgl. Hayes 2012, 24). Auf der Grundla-ge von Theorien zur kognitiven Belastung wird angenommen, dass die Schü-lerinnen und Schüler Rechtschreibung automatisiert anwenden sollten, damit sie im Verschriftungsprozess nicht mehr darüber nachdenken müssen, wie ein Wort geschrieben wird (vgl. Sturm & Lindauer 2014, 2). Aktuelle Studien stel-len jedoch nur geringe Korrelationen zwischen der Rechtschreibung und dem Schreibfluss fest (vgl. Alves & Limpo 2015). Allerdings geben produktbezogene Analysen auch nur bedingt Aufschluss darüber, ob die Lernenden im Schreib-prozess über die Rechtschreibung nachgedacht haben. In der Dissertation wird daher von dem Lernenden in seinem Rechtschreibprozess ausgegangen. Dem-nach hat die Rechtschreibung nur einen Einfluss, wenn sich Lernende dieser im Schreibprozess metasprachlich bewusst werden. Auch stehen Studien aus, die das Zusammenwirken der Konstrukte im laufenden Schreibprozess beob-achten. Die Dissertation fokussiert daher die folgende Frage: Wie lässt sich die Interaktion von Orthografie und Schreibfluss im Schreibprozess theoretisch an-gemessen beschreiben und forschungsmethodisch valide erfassen? Diese Aspekte wurden im Rahmen einer Korrelationsstudie untersucht. Pro-banden der vierten, sechsten und neunten Jahrgangsstufe (n=106) verfassten dafür zwei Texte mit digitalen Smartpens. Alle Konstrukte wurden über eine Testung erhoben, um das Zusammenspiel dieser in einer gemeinsamen Text-produktion zu analysieren. Es wurden verschiedene Auswertungsprogramme eingesetzt. Die flüssige Textproduktion wurde mit dem Programm „HandSpy“ und die produktbezogene Orthografiekompetenz mit der Software „Automati-sierte Rechtschreibdiagnostik“ ausgewertet. Die Ermittlung von orthografisch

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bedingten Schreibverzögerungen im Schreibprozess erfolgte mithilfe der Soft-ware „MarkWrite“. Zurzeit werden die Daten statistisch analysiert.

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Organisation des Symposiums “Insights in the writing process - From tran-scription to writing fluency to text quality”. Organiser (zus. mit Jun. Prof. Dr. Markus Linnemann). 17th Biennial EARLI Conference for Research on Learn-ing and Instruction. Tampere, Finnland, September 2017. (peer-reviewed)

• Writing Fluency: Definition, Assessment and Relationship. Vortrag im Rahmen des Symposiums “Insights in the writing process - From transcrip-tion to writing fluency to text quality”. 17th Biennial EARLI Conference for Research on Learning and Instruction (zus. mit Pia Claes, Necle Bulut, Jun. Prof. Dr. Markus Linnemann, Dr. Sabine Stephany, Dr. Marion Krause-Wolters, Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Prof. Dr. Hilde Haider, Prof Dr. Hans.-Joachim Roth). Tampere, Finnland, September 2017. (peer-reviewed)

• „Lese-und Schreibflüssigkeit in der Schule: Konzeption und Diagnostik“. Vortrag im Sprachdidaktischen Kolloquium des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur II und des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln. (zus. mit Jun. Prof. Dr. Markus Linnemann, Dr. Sabine Stephany, Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Necle Bulut, Pia Claes & Dr. Marion Krause-Wolters). Köln, Juni 2017.

• „Schreibflüssigkeit – Definition, Operationalisierung und Zusam-menhänge.“ Vortrag im Rahmen des Symposiums „Schreibflüs-sigkeit – Konstrukt, Zusammenhänge und Förderung“. 5. Jahresta-gung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) (zus. mit Jun. Prof Dr. Markus Linnemann, Dr. Sabine Stephany, Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Necle Bulut, Pia Claes & Dr. Marion Krause-Wolters). Heidelberg, März 2017. (peer-reviewed)

• „Wenn SchreiberInnen um Sprache und Gedanken ringen. Eine empirische Querschnittsstudie zum Einfluss der Rechtschreibung auf die Schreibflüssig-keit und die Textqualität“. Vortrag auf der Klausurtagung der Graduierten-schule für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln. Prüm, März 2017.

• „Zur Bedeutung der Orthografie für die Schreibflüssigkeit und die Schreib-kompetenz“. Poster-Präsentation auf der Klausurtagung der Graduierten-schule für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln. Prüm, März 2017.

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Michaela Mörs

Zur Person

Michaela Mörs hat Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Universität zu Köln studiert und anschließend am Goethe-Institut und der Universität Kassel den Ergänzungsstudiengang ‚Deutsch als Fremdsprache‘ absolviert. Seit 2009 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Michael Be-cker-Mrotzek und war von 2009 bis 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt VERA 8 (länderübergreifende Vergleichsarbeiten in der 8. Klasse) für die Entwicklung und didaktische Kommentierung von Testaufgaben zuständig. Seit 2014 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator-Institut im Blended-Learning-Team der Bund-Länder-Initiative ‚Bildung durch Spra-che und Schrift‘ (BiSS).Ihre Arbeits- und Interessenschwerpunkte sind: Zuhördidaktik, Orthographie und Orthographiedidaktik, Grammatik und Grammatikdidaktik, Schreibfor-schung und Schreibdidaktik sowie sprachliche Bildung im Fachunterricht.

Projektarbeit in 2017

Begleitung der Entwicklung der Blended-Learning-Kurse ‚Wörter und Sätze in Funktion‘ (Prof. Dr. Anne Berkemeier, Fabian Kiepe und Stephan Szubert, PH Heidelberg) und ‚Allgemeine Grundlagen sprachlicher Bildung‘ (Prof. Dr. Dro-rit Lengyel, Ute Michel, Katharina Rybarski, Anouk Ticheloven, Uni Hamburg) sowie Mitarbeit an der Entwicklung des Blended-Learning-Kurses ‚Sprache im Alltag und im Fach‘ im Rahmen der Bund-Länder-Initiative ‚Bildung durch Sprache und Schrift‘ (BiSS).

Vorstellung des eigenen Qualifikationsprojektes

Promotionsvorhaben: ‚Schreibmedien und Schreibkompetenz als Ein-flussfaktoren auf die Formulierung von Peer-Feedback‘ (Arbeitstitel)Betreuer: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek

Bislang liegen kaum Untersuchungen vor, in denen Feedback-Verfahren mit-einander verglichen werden, die mit unterschiedlichen Schreibwerkzeugen (Papier & Bleistift vs. elektronische Schreibumgebungen) durchgeführt wer-den. Einige Untersuchungen innerhalb der Schreibforschung sowie innerhalb der Leseforschung deuten jedoch darauf hin, dass Unterschiede zwischen den verschiedenen Medien sowohl hinsichtlich der zugrundeliegenden Prozesse als

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017112

auch hinsichtlich der resultierenden Schreibprodukte bzw. des Leseverständ-nisses bestehen. Es ist daher anzunehmen, dass auch Kommentierungen und Textrevisionsvorschläge, die mithilfe verschiedener Medien erstellt wurden, Unterschiede aufweisen. Um dies zu überprüfen, werden in einer empirischen Untersuchung Kom-mentierungen und Revisionsvorschläge von Studierenden zu Textentwürfen zu einer Schreibaufgabe erfasst und analysiert, die zum einen handschriftlich auf einem Ausdruck und zum anderen mithilfe der Kommentar- und Überar-beitungsfunktion des Textverarbeitungsprogramms MS Word verfasst wurden. Zusätzlich werden die Mediennutzungsgewohnheiten und -präferenzen der Proband*innen sowie die Qualität der von ihnen erstellten Texte zu selbiger Schreibaufgabe erfasst. Dadurch sollen Aussagen darüber getroffen werden, ob/inwiefern quantitative und/oder qualitative Unterschiede in Abhängigkeit vom jeweils verwendeten Medium, von den Mediennutzungsgewohnheiten und -präferenzen sowie von der Schreibkompetenz der Feedback-Gebenden er-kennbar sind. Hieran anschließend soll diskutiert werden, welche Auswir-kungen die Wahl des Mediums zum einen hinsichtlich einer Textoptimierung, zum anderen hinsichtlich eines Lernzuwachses sowohl für den Schreiber als auch für den Feedback-Gebenden haben könnten.

Vorträge

“Blended learning in teachers’ professional development”. Vortrag zusammen mit Marlis Giesau beim Workshop mit Pauline Gibbons. 05.07.2017, Universität Konstanz.

Weitere Tätigkeiten und Mitarbeit in Projekten

Mitarbeit an den didaktischen Handreichungen zu VERA-6 2017 und VERA-8 2017 (Kompetenzbereich ‚Zuhören‘)

Prof. Dr. Thorsten Pohl

Zur Person

Thorsten Pohl ist seit 2013 Mitglied der UzK und Leiter der Arbeitsgrup-pe Schriftlichkeit. Seine Forschungsschwerpunkte sind: sekundäre/distanz-sprachliche Literalisierung, Epistemisierung des Unterrichtsdiskurses, Schreib- entwicklungsforschung, wissenschaftliches Schreiben.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 113

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• Vorlesung: Einführung in die Textlinguistik (BA)• Kombinationsvorlesung: Einführung in die Deutschdidaktik (BA Ed.)• Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen (BA)

Wintersemester 2017/2018

• Kombinationsvorlesung: Einführung in die Deutschdidaktik (BA Ed.)• Seminar: Sprachgeschichte und Sprachwandel (BA Ed.)• Seminar: Vorbereitung zum Praxissemester (Master Ed.)• Seminar: Konzepte von Mündlichkeit und Schriftlichkeit kontrovers (Mas-

ter)

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Bochum 2017: Von der Zweiteilung des Grammatikunterrichts – und der Grammatik überhaupt (Vortrag im Kolloquium „Sprache3“ an der Ruhr-Universität Bochum).

• Leipzig 2017: Wissenschaftliches Schreiben für Promovierende. (Werkstatt beim Frühjahrsworkshop des SDD-Nachwuchsnetzwerkes: „Darstellen und Schreiben als wissenschaftliche Kompetenzen in der Deutschdidak-tik“).

• Kiel 2017: Schreibentwicklung und Schreibaufgabe in der Primarstufe. (Werkstatt auf dem 21. Landesfachtag Deutsch des IQSH an der Christian-Albrecht-Universität Kiel).

• Köln 2017: Erfassung des professionellen Wissens zum Schriftspracher-werb. (Vortrag im sprachdidaktischen Kolloquium zusammen mit Petra Hanke).

• Jena 2017: Wissenschaftliche Schreibfähigkeiten in Entwicklungsperspek-tive (Vortrag im Rahmen des Forschungscolloquiums des Instituts für Ger-manistische Literaturwissenschaft)

• Prag 2017: Syntax – Theoriebildung und Analysen (einwöchige Blockver-anstaltung zusammen mit Katrin Kleinschmidt-Schinke für Studierende an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag)

• Köln 2017: Berufsfeld Universität/Wissenschaft (Impulsvortrag im Rah-men der ZuS-Vortragsreihe: „Berufsperspektiven mit Lehramtsstudium“ an der Universität zu Köln)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017114

• Oldenburg 2017: Versprachlichte Epistemisierung in Detektivgeschichten der KJL (Vortrag im Rahmen der OlFoKi-Tagung: „Sprache als Heraus-forderung – Literatur als Ziel“ an der Universität Oldenburg)

• Soest 2017: Zur Kontextuierung deutschdidaktischer Lerngegenstände und Lernprozesse (Vortrag im Rahmen des funken-Symposions: „Sinnstiftende Lehr-/Lernprozesse initiieren. Die Rolle von Kontexten in der Fachdidak-tik.“ am QUA-LiS NRW in Soest)

Sarah Rose

Zur Person

Sarah Rose arbeitet seit 2013 am Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ist als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Schriftlichkeit tätig. Sie absolvierte das Grundschullehramt (Bachelor und Master) in Germa-nistik und Anglistik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Ihre For-schungsschwerpunkte sind Schreibdidaktik, Textlinguistik und das argumen-tierende Schreiben.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• 1x Proseminar: Grundlagen der Morphologie• 1x Hauptseminar: Gesprochene Sprache im Unterricht

Wintersemester 2017/2018

• 2x Proseminar: Grundlagen der Morphologie• 1x Hauptseminar (mit Dr. Katrin Hee): Schreibentwicklung von der

Grundschule bis zum Studium

Vorstellung des eigenen Qualifikationsprojektes

DissertationsprojektBetreuer: Prof. Dr. Thorsten Pohl

Arbeitstitel: Die Fach(un-)spezifik des argumentierend-erörternden Schreibens (Deutsch, Biologie und Geschichte)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 115

Das Promotionsprojekt beschäftigt sich mit dem argumentierend-erörternden Schreiben in den Fächern Deutsch, Biologie und Geschichte. Unter einer fä-cherübergreifenden sowie jahrgangsübergreifenden Perspektive werden Curri-cula, Lehrwerke, Lernertexte und lehrerseitige Bewertungen sowie Erwartungs-horizonte analysiert, um beschreiben zu können, welcher Konzeptualisierung bzw. Normierung das argumentierend-erörternde Schreiben in den Fächern unterliegt. Ziel des Projektes ist es, zu ermitteln, ob die Konzeptualisierung bzw. Normierung, die Aufgaben und die Textformen (Textformen als Lernformen im Sinne Pohl/Steinhoffs 2010) des argumentierend-erörternden Schreibens fachspezifisch sind.

Dr. Christopher Sappok

Zur Person

Christopher Sappok ist seit April 2014 am IDSL II tätig, gegenwärtig als AOR a. Z. Vor seiner Zeit in Köln vertrat er eine Professur für Deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Leuphana Universität Lüneburg, arbeitete als Koordinator der Aufgabenentwicklung im VERA-3 Projekt an der Universität Duisburg-Essen und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Leibniz Universität Hannover. Promoviert hat Christopher Sappok bei Carl Ludwig Naumann zum Thema Kommasetzung nach einem Studium von Linguistik und Kommunikationswissenschaft an der TU Berlin. Aktueller Forschungsschwerpunkt ist die phonetische Analyse von Lese-Lern-biographien anhand von Längsschnitt-Audiodaten. Seine Lehraktivitäten be-ziehen sich auf viele Bereiche in Fachwissenschaft und Fachdidaktik im BA und MA – oft mit einem Bezug zur Mündlichkeit – sowie die Betreuung des Pra-xissemesters. Daneben ist er als Prüfungsbeauftragter des Instituts Ansprech-partner für alle prüfungsrelevanten Fragen und Abläufe.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• BA: Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen• Betreuung Profilgruppe Praxissemester

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017116

Wintersemester 2017/2018

• BA: Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen• MA: Diagnostik von Leseflüssigkeit und Lesekompetenz• Betreuung Standard- und Profilgruppe Praxissemester

Vorträge

• 28.06.2017: Vortrag auf dem phonetischen Kolloquium der Universität Saarbrücken; Titel: Quantifiying Reading Prosody.

• 13.07.2017: Vortrag auf dem 23. Jahrestreffen der Society for the Scienti-fic Study of Reading in Halifax, NS, Kanada; Titel: Quantifying prosodic reading skills - Ratings vs. phonetic measures with longitudinal audio data from grade 3 and 4.

PD Dr. Kirsten Schindler

Zur Person

• Studium der Geschichtswissenschaft, Romanistik und Wirtschaftswissen-schaften an den Universitäten Bielefeld, Rouen und Köln.

• 2003 Promotion (Linguistik) an der Universität Bielefeld mit einer Arbeit zur „Adressatenorientierung beim Schreiben“.

• Nach Stationen an den Universitäten Bielefeld, Poznan, Bayreuth, Aachen und Paderborn seit 2007 an der Universität zu Köln.

• 2013 Habilitation und venia legendi „Deutsche Sprache und ihre Didaktik“ an der Universität zu Köln.

• Z.Zt. Vertretung einer Professur für Sprachdidaktik. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Akademisches und berufliches Schreiben, Gesprächsforschung, Gender in der Deutschdidaktik.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• „Einführung in die Sprachwissenschaft“ (4 SWS) • Projektseminar „Computerpraktikum für Schüler*innen“ • Schreiben: Prozesse und Produkte

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 117

Wintersemester 2017/2018

• Vorlesung „Mündlichkeit“ • Praxisseminar „Akademisches Schreiben lernen und lehren“ • Projektseminar „Virtuelle Schreibkonferenz“ • Vorbereitungsseminar fürs Praxissemester

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• „Studierende bei der Abschlussarbeit begleiten“, Fortbildung für Dozie-rende an der PH Zug

• Vorlesung „Schreiben von Schüler*innen in der Primarstufe – Kompeten-zen und Beurteilungen“, Bachelorstudierende des Lehramtes an der PH Zug

• „Weiterbildung Schreibberater*innen“, Workshops für beginnende und er-fahrene Schreibberater*innen, PH Zug

• „ich weiß nicht was soll es bedeuten – Einführung in die Semantik am Beispiel der Kategorie Geschlecht“ – Blockseminar für Germanist*innen an der Universität Sofia.

• Teilnehmerin der Podiumsdiskussion 5 Jahre Ausbildungsregion Köln • „Brauchen wir Studieneingangstests – und wenn ja, wie viele?“, Vortrag im

Zusammenhang mit ‘Deutschdidaktische Debatten’, Universität Flensburg• „Differenzierte und lernersensitive Schreibberatung – Das Konzept der

Virtuellen Schreibkonferenz an der Universität zu Köln“; Tagung: „Heraus-forderung Sprache im Fachunterricht“, Universität zu Köln

• „Kooperative Textproduktion in digitalen Medien: Lerner- und Zukunftsperspektiven“, ZfL, Universität zu Köln (mit Michael Becker-Mrotzek und Matthias Knopp)

• „Wie bestimmt Sprache deine Welt?“, Vortrag bei der KölnerKinderUni (mit Sabrina Schumacher)

Weitere Tätigkeiten

• Vorstandsmitglied des IFDG, Universität zu Köln (bis März 2017) • Mitglied der Graduiertenschule für LehrerInnenbildung, ZfL, Universität

zu Köln • Gleichstellungsbeauftragte der Philosophischen Fakultät • Beratendes Mitglied der Fakultäts-Tenure-Kommission, Universität zu

Köln • Lenkungskreis des Audit „Vielfalt gestalten“• Mitglied der Arbeitsgruppe Anti-Diskriminierung

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017118

• Mitglied des Auswahlgremiums a.r.t.e.s. International, Universität zu Köln • Mitglied des Auswahlgremiums Wiedereinstiegsprogramm, Universität zu

Köln • Ombudsperson für a.r.t.e.s. EUmanities • Ansprechpartnerin der Partnerschaft Köln-Poznan (Erasmus+) • Ansprechpartnerin der Partnerschaft Köln-Sofia (DAAD) • Gutachterin bei den Zeitschriften: Linguistik Online, zeitschrift schreiben,

Journal für Schreibberatung • Herausgeberin der Zeitschrift Schreiben • Herausgeberin der Reihe KöBeS (Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik) • Herausgeberin der Reihe „Theorie und Praxis der Schreibwissenschaft“

Dr. Anke Schmitz

Zur Person

Anke Schmitz ist seit Februar 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Ar-beitsgruppe von Jörg Jost. Nach dem Gymnasiallehramtsstudium mit den Fächern Germanistik und Anglistik an der Universität Duisburg-Essen pro-movierte sie 2015 in der empirischen Bildungsforschung der Bergischen Uni-versität Wuppertal zur differenziellen Wirkung von globaler Textkohäsion auf das Sachtextverständnis von Schüler*innen. Derzeit arbeitet sie im BiSS-Evaluationsprojekt EILe (Evaluation der Implementation von Konzepten zur Leseförderung in der Sekundarstufe I). Ihre Forschungsinteressen richten sich auf die sprachliche Bildung und die Unterrichtsqualität im Deutsch- und Fach-unterricht, die Verständlichkeit von Unterrichtstexten, Lesekompetenz und Lesestrategien sowie die migrationsbedingte Mehrsprachigkeit. Das geplante kumulative Habilitationsvorhaben beschäftigt sich mit empirischen Analysen der Förderung des selbstregulierten Lesens und der sprachlichen Bildung im Deutsch- und im Fachunterricht, insbesondere mit der Entwicklung von fach-spezifischen und fachübergreifenden Qualitätskriterien.Die bisherigen Lehrveranstaltungen waren im Bereich der Mehrsprachigkeit und der Vorbereitung und Begleitung des Praxissemesters im Fach Bildungs-wissenschaften und in der Sprachdidaktik Deutsch angesiedelt.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

Begleitung des Praxissemesters: Deutsch Lehramt HRGe, Gy/Ge, BKI

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 119

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Schmitz, Anke/Jost, Jörg/Karstens, Fabiana/Meudt, Sarah-Ines/Souvi-gnier, Elmar/Zeuch, Nina (2017). EILe: Evaluation der Implementa-tion von Konzepten zur Leseförderung in der Sekundarstufe I. Erste Ergebnisse. Vortrag im Rahmen des BiSS-Wissenschaftsforums. Köln.

• Schmitz, Anke/Karstens, Fabiana/Jost, Jost (2017). Leseförderung aus der Sicht von Deutschlehrkräften. Erste Ergebnisse aus dem Evaluationsprojekt EILe. Vortrag im Rahmen der GFD-KOFADIS-Tagung, PH Freiburg, Freiburg i.Br.

• Zeuch, Nina/Jost, Jörg/Karstens, Fabiana/Meudt, Sarah-Ines/Schmitz, Anke/Souvignier, Elmar (2017). Entwicklung der Lesekompetenz und Determinanten erfolgreicher Leseförderung in der Sekundarstufe I: Erste Ergebnisse des Projekts BiSS EILe. Vortrag im Rahmen der Arbeitsgruppe Sprach- und Leseförderung. Erste Befunde aus BiSS Evaluationsprojekten im Schulbereich. Gemeinsame Fachtagung der Arbeitsgruppen Entwick-lungspsychologie und Pädagogische Psychologie (PAEPSY), Münster.

• Olfert, Helena/Schmitz, Anke (2017). Theorie-Praxis-Dialog: Unterricht in Herkunftssprachen aus der Sicht von Lehrkräfte, Dozierenden und Forschenden. Sektion mit freiem Format im Rahmen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF), Jena.

• Schmitz, Anke (2017). Das Verstehen von Unterrichtstexten unter-stützen. Die Wirkung von globaler Kohäsion auf das Textverständ-nis von Schülerinnen und Schülern. Vortrag im Rahmen des Sym-posiums „Text-Leser-Interaktion beim Lesen von fachlichen Texten“. Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF), Heidelberg.

• Schuttkowski, Caroline/Schmitz, Anke/Rothstein, Björn/Gräsel, Cornelia (2017). Befunde eines Trainings zur strategischen Nutzung von kohäsiven Textelementen – ein Ansatz für den Lese- und Schreibunterricht. Vortrag im Rahmen des Symposiums „Rezeptive und produktive Kompetenzen – Befunde und Ansätze für eine integrierte Lese- und Schreibförderung in der Sekundarstufe I“. Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF), Heidelberg.

• Souvignier, Elmar/Jost, Jost/Karstens, Fabiana/Meudt, Sarah-Ines/Schmitz, Anke/Zeuch, Nina (2017). Bedingungen erfolgreicher Imple-mentation von Leseförderkonzepten in der Sekundarstufe I Erste Ergeb-nisse aus dem BiSS-Evaluationsprojekt EILe. Posterpräsentation bei der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF), Heidelberg.

• Schmitz, Anke/Schuttkowski, Caroline/Rothstein, Björn/Gräsel, Cornelia (2017). Unterstützung des Lesens von Sachtexten durch Textkohäsion.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017120

Empirische Befunde und Anknüpfungspunkte für den Leseunterricht. Jahrestagung des Mercator Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, Köln.

Angebotene Fortbildungen

Schmitz, Anke (2017). Sprachsensibler Fachunterricht am Berufskolleg. Lese-kompetenz fördern durch sprachsensibles Unterrichten. Workshop im Rahmen des Projekts Sprachsensible Schulentwicklung, Stiftung Mercator, Ministerium für Schule und Weiterbildung, Kommunale Integrationszentren.

Weitere Tätigkeiten

Mitwirkung bei der Gestaltung eines projektbezogenen Forschungspraktikums im Rahmen der ZuS-Forschungsklasse „Sprachliche Bildungsprozesse“ und Be-treuung dreier Forschungspraktikant*innen.

Marco Stawinoga

Zur Person

Marco Stawinoga ist seit Juli 2015 Mitglied der UzK und tätig als wissenschaftli-cher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Schriftlichkeit (Lehrstuhl Pohl). Er absol-vierte ein Gymnasiallehramtsstudium mit den Fächern Germanistik und Philo-sophie/Werte und Normen an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg mit einem zwischenzeitlichen Aufenthalt an der Herzen State Pedagogical Uni-versity of Russia in St. Petersburg.Im Rahmen seines Dissertationsprojekts richtet sich sein Forschungsinteresse auf den Bereich der medial mündlichen Unterrichtskommunikation mit einem Fokus auf Epistemisierungsprozesse. Die bisherigen Lehrveranstaltungen in den sprachwissenschaftlichen Grundlagenbereichen waren in der Morphologie, Semantik und Pragmatik sowie Schriftlichkeit angesiedelt. Im Bereich der Lehre in der Fachdidaktik lag der bisherige Schwerpunkt auf Vermittlungsaspekten der Schreibkompetenz.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• 2x Proseminar (BA): Einführung in die Pragmatik

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 121

Wintersemester 2017/2018

• 1x Proseminar (BA): Grundlagen der Semantik und Pragmatik• 1x Hauptseminar (BA): Schreibkompetenz vermitteln in der Sekundarstufe

Qualifikationsprojekt

Epistemisierungsprozesse in der Unterrichtskommunikation (Arbeitstitel)

(Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Pohl)

In jüngster Zeit nehmen in deutschdidaktischen Zusammenhängen die Be-mühungen zu, die bisherigen Konzeptualisierungen der in der Schule gespro-chenen Sprache (u.a. Bildungsprache nach Gogolin (2006, 2007, 2009)) zu operationalisieren und für Untersuchungen in Erwerbsperspektive fruchtbar zu machen. Kleinschmidt-Schinke (im Druck) konnte zeigen, dass sich im medial mündlichen Unterrichtsdiskurs die im Unterricht gesprochene Spra-che über die Jahrgangsstufen hinweg der konzeptionellen Schriftlichkeit im Sinne Koch und Oesterreichers annähert. Ungeklärt bleibt bei diesen auf die Ausdrucksseite sprachlicher Zeichen bezogenen Analysen jedoch häufig, wo-rin die Funktion der zu erwerbenden Ausdrucksformen liegt und was ihren Erwerb antreibt und motiviert. Dieser Frage soll nachgegangen werden. Pohl (2016) schlägt mit der Epistemisierung ein sowohl kognitive und sprachliche als auch diskursive und erkenntnistheoretische Aspekte umfassendes Konzept als Forschungsrahmen vor. Anhand von sechs Parametern der Epistemisierung mit jeweiligen kognitiven Ausgangs- und Zielpunkten der Entwicklung wird der Versuch unternommen, die epistemisch-funktionale Seite der Entwicklung zu explizieren. Die Operationalisierung der Parameter und ihre Rückbindung an konkrete sprachliche Ausdrucksformen aus authentischen Gesprächsdaten steht dabei noch aus. Das vorgestellte Projekt setzt hier mit Ansätzen zur Ope-rationalisierung ein und möchte einen Beitrag zum besseren Verständnis des Zusammenhangs von kognitiv-funktionalen und sprachlich ausdrucksseitigen Erwerbsprozessen in institutionellen Zusammenhängen leisten. Ergebnisse ei-ner solchen Untersuchung würden die Perspektive auf die in der Schule gespro-chene Sprache erweitern.

Weitere Tätigkeiten

• Mitorganisation des Sprachdidaktischen Kolloquiums im Sommersemes-ter 2017 und Wintersemester 2017/18 unter der Leitung von Prof. Dr. Mi-chael Becker-Mrotzek

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017122

• Betreuung der KöBeS-Publikationsreihe und des Internetauftritts der Forschungsstelle für Sprachentwicklung und Sprachdidaktik

• Technische Redaktion des KöBeS-Jahresbericht 2016

Dr. Sabine Stephany

Zur Person

Sabine Stephany ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und am Institut für Deutsche Sprache und Literatur II der Universität zu Köln. Sie hat Grundschullehramt u.a. mit den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch studiert und wurde mit einer Arbeit zum Thema Sprache und mathematische Textaufgaben pro-moviert. Am Mercator-Institut arbeitet sie u.a. in dem vom BMBF geförder-ten Forschungsprojekt „Lese- und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Diagnostik, Förderung“. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Lese- und Schreibforschung sowie Sprache im Fachunterricht.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

2x Hauptseminar (BA): Lesen: Prozess, Diagnostik und Förderung

Wintersemester 17/18

• Proseminar (BA): Textlinguistik und ihre Bedeutung für die Schule• Hauptseminar (BA): Lesen: Prozess, Diagnostik und Förderung

Vorstellung des eigenen Qualifikationsprojektes

Qualifikationsprojekt (Habilitationsprojekt)

Thema: Die Rolle mentaler und textueller Kohärenz beim Lesen und Schreiben

(Betreuer: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek)

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• The influence of text coherence and inference making on solving mathematical word problems. Vortrag. 17th Biennial EARLI Conference, University of Tampere, Finnland, September 2017.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 123

• Writing Fluency: Definition, Assessment and Relationship. Vortrag (zusam-men mit P. Claes, V. Lemke, M. Linnemann, N. Bulut, M. Krause-Wolters, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.-J. Roth). 17th Biennial EARLI Confe-rence, University of Tampere, Finnland, September 2017.

• Measuring prosodic aspects of reading fluency in first and second language reading. Vortrag (zusammen mit M. Linnemann, M. Krause-Wolters, P. Claes, N. Bulut, V. Lemke, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.-J. Roth). Ta-gung der Society for the Scientific Study of Reading, Halifax, Kanada, Juli 2017.

• Lese- und Schreibflüssigkeit in der Schule: Konzeption und Diagnostik. Vortrag (zusammen mit M. Linnemann, V. Lemke, N. Bulut, P. Claes, M. Krause-Wolters, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.-J. Roth). Sprachdidak-tisches Kolloquium des IDSL II und des Mercator-Instituts, Universität zu Köln, Juni 2017.

• Textkohärenz als Einflussfaktor beim Lösen mathematischer Textaufgaben. Poster. Tagung der Gesellschaft für empirische Bildungsforschung, Univer-sität Heidelberg, März 2017.

• Schreibflüssigkeit: Definition, Operationalisierung und Zusammenhänge. Vortrag. (zusammen mit V. Lemke, M. Linnemann, N. Bulut, P. Claes, M. Krause-Wolters, M. Becker-Mrotzek, H. Haider, H.-J. Roth). Tagung der Gesellschaft für empirische Bildungsforschung, Universität Heidelberg, März 2017.

• Lesen und Schreiben als kognitives Werkzeug des Lernens. Symposium (Organisatorin und Chair, zusammen mit M. Krause-Wolters). Jahresta-gung des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweit-sprache, Köln, Februar 2017.

Daniela Wamhoff

Zur Person

Daniela Wamhoff ist seit Oktober 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IDSL II der Universität zu Köln. Sie studierte die Fächer Deutsch und Kunst für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen an den Universitäten Osna-brück und Köln mit Auslandsaufenthalten an der Staatlichen Universität Twer (Russische Föderation) und am Goethe-Institut Moskau. Während des Studi-ums war sie zeitweise als wissenschaftliche Hilfskraft am Mercator-Institut tätig und wirkte unter anderem im Kooperationsprojekt Klett mit.Im Rahmen ihres Dissertationsprojekts (Betreuerin: PD Dr. Alexandra Zepter) beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Sprachbewusstheit vor dem Hin-tergrund von Mehrsprachigkeit.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017124

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2017 / 2018

• PS SWD (Bachelor): Sprachvergleiche – Ansätze einer kontrastiven Linguistik

• PS SWD (Bachelor): Gesprochene Sprache in fiktionalen Texten

Dr. Peter Weber

Zur Person

Peter Weber ist seit 2015 als teilabgeordneter Lehrer am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache (Universität zu Köln) tätig. Seit 1987 arbeitet er als Lehrer am Berufskolleg in Köln. 2007-2013 war er an das Institut für Deutsche Sprache und Literatur ll (Universität zu Köln, Lehrstuhl Prof. Dr. Becker-Mrotzek) abgeordnet und wurde dort 2014 promoviert (Dis-sertation: „Verkaufsgespräche führen lernen in der Schule. Eine linguistische Untersuchung“).Sein Lehr- und Forschungsinteresse konzentriert sich auf die Didaktik des Deutsch-als-Zweitsprache-Unterrichts und die Didaktik des berufsorientierten Deutschunterrichts.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

Hauptseminar „Deutschunterricht für neu zugewanderte SchülerInnen in der Sekundarstufe“

Wintersemester 2017/18

Hauptseminar: „Berufsorientierung im Deutschunterricht am Ende der Sekundarstufe I“

Externe Veranstaltungen

• Dozententätigkeit (zusammen mit Lotte Weinrich und Lale Altinay) im Rahmen der „Unterstützungsangebote der Universität zu Köln und der Arbeitsstelle Migration der Bezirksregierung Köln“ im Schul-

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 125

jahr 2016/17 für eine Gruppe von 25 Lehrkräften, die neu zugewan-derte Kinder und Jugendliche in der Sekundarstufe I unterrichten

• Vortrag: „Berufsbezogener DaZ-Unterricht in Internationalen Vorberei-tungsklassen des Berufskollegs“ (25.01.2017, Universität Wuppertal)

• Vortrag: „Sprachförderung im Fachunterricht. Deutsch als Zweitsprache im berufsbezogenen Lernbereich der Internationalen Förderklasse am Be- rufskolleg“ (13.03.2017, Hochschultage Berufliche Bildung, Universität Köln)

• Vortrag: „Der Beitrag des DaZ-Unterrichts zur Ausbildungsvorbereitung in Internationalen Vorbereitungsklassen“ (13.03.2017, Hochschultage Berufliche Bildung, Universität Köln)

Dr. Lotte Weinrich

Zur Person

Lotte Weinrich absolvierte ein Lehramtsstudium mit den Fächern Deutsch und Sport in München und Köln. Seit 1989 ist sie am Institut für deutsche Spra-che und Literatur II der Universität zu Köln tätig. 1991 wurde sie bei Prof. Lewandowski promoviert. Seit 1999 ist sie als Akademische Rätin mit 13 SWS Lehre am Institut beschäftigt. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Sprachför- derung in der Primarstufe und in Deutschfördergruppen der Sekundarstufe I.

Lehrveranstaltungen

• Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen I und II (Seminar, Bachelor)

• Praxisseminar: Sprachlich-literarische Kompetenzen fördern von Grund-schulkindern im Kleingruppenunterricht mit dem Begleitbuch: „Lecker Piraten“ (Hauptseminar Bachelor)

• Wege in die Schrift (Hauptseminar, Master)• Praxisseminar: Sprachlich-literarische Kompetenzen fördern von Grund-

schulkindern im Kleingruppenunterricht mit dem Begleitbuch: „Der Löwe in dir“ (Hauptseminar Bachelor)

• Tandem EINS Den Einstieg erleichtern: Sprachlich-literarische Förderung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen (Hauptseminar, Mas-ter)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017126

Lehrerfortbildung/Unterstützungsangebote für Lehrkräfte

• Kurt-Tucholsky-Hauptschule (Köln-Ostheim) zum Thema „Sprachför- derung mit EINS-Materialien in der Deutschfördergruppe“ (05.04.17, 14.00 -17.00 Uhr)

• Dozententätigkeit (zusammen mit Lale Altinay und Peter Weber) im Rah-men der „Unterstützungsangebote der Universität zu Köln und der Ar-beitsstelle Migration der Bezirksregierung Köln“ im Schuljahr 2016/17 für eine Gruppe von 25 Lehrkräften, die neu zugewanderte Kinder und Ju-gendliche in der Sekundarstufe I unterrichten

Weitere Tätigkeiten

• Wissenschaftliche Begleitung von „DemeK mit BiSS“• Ansprechpartnerin für den Erasmus-Austausch mit der „Istanbul Univer-

sitesi“ (Türkei)• Mitarbeit im DaZ-Fachverbund• Gemeinsam mit Prof. Roth Prüferin im Zusatzstudium für Interkulturelle

Pädagogik (ZIP)

Sabine Wilmsmeier

Zur Person

Sabine Wilmsmeier hat im Bachelor Germanistische Allgemeine Literaturwis-senschaft und English Studies an der RWTH-Aachen und im Master Interkultu-relle Germanistik – Deutsch als Fremdsprache an der Georg-August-Universität Göttingen studiert. Anschließend arbeitete sie zwei Jahre als Fremdsprachenas-sistentin an der Universität Cardiff in Wales sowie von Juni bis August 2013 als Sprachassistentin in der Deutschen Sommerschule am Atlantik (RI, USA). Von 2014 bis Anfang 2016 war Sabine Wilmsmeier als wissenschaftliche Mitarbeite-rin im vom BMBF geförderten Projekt „Unterrichtliche Förderung von Teilkom-ponenten der Schreibkompetenz“ an der Universität zu Köln und anschließend als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache tätig. Seit Anfang 2017 ist sie dort im BMBF-Projekt „Unterrichtliche Förderung von Schreibkompetenz: Vom Interventions-material zum Unterrichtskonzept“ beschäftigt.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 127

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Zum Zusammenhang von Kohärenzherstellung mit Lese- und Schreibleis-tungen. Vortrag auf der 4. GEBF, 15.03.17, Heidelberg.

• Diskutantin des Vortrags von Afra Sturm zum Thema „Initiierte Schreib-prozesse im Unterricht und die instruktionale Qualität bei NovizInnen, Sommerschule der dieS, 10.06.17, Windisch (Schweiz).

• Assessing text quality using different approaches to text-ratings – findings of an intervention study. 24. SSSR Tagung, 14.07.17, Halifax (Kanada).

PD Dr. Alexandra Zepter (Ph. D.)

Zur Person

Alexandra L. Zepter ist seit Oktober 2015 als akademische Oberrätin auf Zeit am Institut tätig. Sie studierte Bühnentanz und Choreografie an der Folkwang Universität der Künste unter der Direktion von Pina Bausch, absolvierte ein Magisterstudium in Germanistik, Philosophie und Spanisch an der Universi-tät zu Köln und erwarb 2003 ihren Ph.D. in Linguistik als Stipendiatin an der Rutgers University (USA) mit einer optimalitätstheoretischen Arbeit („Phrase Structure Directionality: Having a few Choices“). 2013 habilitierte sie an der Universität zu Köln mit der venia legendi Deutsche Sprache und ihre Didaktik („Sprache und Körper. Vom Gewinn der Sinnlichkeit für Sprachdidaktik und Sprachtheorie“).Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Bedeutung der Sinne, Motorik und Emo-tionen für die Entwicklung sprachlicher Kompetenzen (Schreiben, Lesen, Spre-chen und Zuhören); Ästhetische Erfahrung und sprachliches Lernen; DaZ, DaF und Mehrsprachigkeitsdidaktik; Inklusionsdidaktik; Sprachreflexion und Grammatikunterricht; Deutsche Gegenwartssprache im Kontrast; Schrift- spracherwerb und Orthographiedidaktik.

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2017

• Einführungsveranstaltung (4 SWS) Sprachwissenschaft des Deutschen• HS Begleitseminar Praxissemester (Masterstudium): Pilotprojekt

Forschungskooperation (Zwei-Disziplinen-Profilgruppe) Fach Deutsch (Zepter) und Fach Sonderpädagogik, Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (Falkenstörfer, Keeley)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017128

Wintersemester 2017/2018

• Einführungsveranstaltung (4 SWS) Sprachwissenschaft des Deutschen• HS (Sprachdidaktik) Schriftspracherwerb in Erst- und Zweitsprache (im

Master)• HS Vorbereitungsseminar Praxissemester (Masterstudium):

Forschungskooperation Zwei-Disziplinen-Profilgruppe Fach Deutsch (Zepter) und Fach Sonderpädagogik, Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (Keeley)

Vorträge und andere externe Veranstaltungen

• Auf dem Podium im Panel „Linguistics in Academia (featuring Rutgers alumni)“, „Life in Linguistics: a workshop in honor of Jane Grimshaw”. Rutgers University, New Brunswick, USA.

• „Embodiment in Sprachtheorie und Sprachdidaktik“. Vortrag im Kolloqui-um der Linguistischen Abteilung des Instituts für England- und Amerika-studien. Goethe-Universität Frankfurt.

• „Sprachdidaktische Perspektiven auf eine performative Deutschdidaktik“. Impulsvortrag, Workshop „Perspektiven einer performativen Deutsch-didaktik“, Fachdidaktisches Zentrum Deutsch der Universität Wien, Öster-reich.

• „On the bodily dimension of translators and translating”. Vortrag mit Bar-bara Ivancic, Internationale Fachtagung „Unexpected Intersections: Trans-lation Studies and Genetic Criticism“, School of Arts and Humanities, Uni-versität Lissabon, Portugal.

• „Die Zwei-Disziplinen-Profilgruppe: Interdisziplinäres Forschendes Lernen im Praxissemester. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Fach Deutsch und Sonderpädagogik“. Vortrag mit Sophia Falkenstörfer und Caren Keeley (Sonderpädagogik, Geistige Entwicklung), „The Wider View“ - Tagung des Zentrums für Lehrerbildung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

• „Die Zwei-Disziplinen-Profilgruppe: Interdisziplinäres Forschendes Lernen im Praxissemester. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Fach Deutsch und Sonderpädagogik“. Vortrag mit Sophia Falkenstörfer und Caren Keeley (Sonderpädagogik, Geistige Entwicklung), „Herausforde-rung Kohärenz: Praxisphasen in der universitären Lehrerbildung (HerKu-Les)“ - Forschungstagung an der Bergischen Universität Wuppertal.

• „Sprachsensiblen Chemieunterricht schülerorientiert gestalten“. Koopera-tion und Vortrag mit Diana Gebele (Sprachdidaktik) und Amitabh Ba-nerji (Chemiedidaktik), interdisziplinäre Fachtagung „Herausforderung Sprache im Fachunterricht: Sprachliche Bildung als Querschnittsaufgabe der Fachdidaktiken“ an der Universität zu Köln

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 129

• „Sprachlich-literarisches Lernen mit Emotionen in der Sprachförderung für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler“. Impulsvortrag mit Eveline Einhauser, ÖDaF-Jahrestagung 2017 (Österreichischer Verband für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache). Pädagogische Hochschule Wien, Österreich.

• „DaZ im Lehramt Deutsch und sprachliche Förderung von geflüchteten Schülerinnen und Schülern”. Vortrag mit Diana Gebele, Zweites Arbeitstreffen „GAL - Forschungsfokus Geflüchtete“, Technische Univer-sität Darmstadt.

• „EINS: Den Einstieg erleichtern“: Ein Kooperationsprojekt zur sprachlich-literarischen Förderung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schü-lern. Vortrag Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Germanistisches Institut.

Weiteres

• Programmkomitee, Organisation, Ko-Moderation der interdisziplinären Fachtagung „Herausforderung Sprache im Fachunterricht: Sprachliche Bil-dung als Querschnittsaufgabe der Fachdidaktiken“. Universität zu Köln.

• Kooperationsprojekt Sprachliche Bildung IDSL II, Mercator Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, ZUS und Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration (ZMI); Universität zu Köln.

• Doktorandenkolloquium in Zentrum für Lehrerinnenbildung (ZfL), Uni-versität zu Köln: Mitwirken als Expertin/Diskutantin und Dissertations-betreuerin (Svea Corban). Graduiertenschule für Lehrerinnenbildung der Universität zu Köln.

• Klausurtagung (Doktoranden-Retreat) in Prüm in der Eifel: Mitwirken als Expertin/ Diskutantin und Dissertationsbetreuerin (Svea Corban). Gradu-iertenschule für Lehrerinnenbildung der Universität zu Köln.

• „Vorbereitung von Studierenden auf den Unterricht mit neu zugewan-derten Kindern und Jugendlichen”. Workshop-Leitung, mit Lotte Wein-rich. Auftakttreffen zur Weiterbildungsinitiative Deutsch als Zweitsprache in NRW inklusive Qualifizierungstreffen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Hochschulen, die in den DaZ-Modulen oder Weiterbildungsangeboten tätig sind. Veranstaltung des Mercator Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache.

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05

05Internationale

Kooperationen

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 131

05 Internationale Kooperationen

Bericht zur DAAD-Gastdozentur an der Universita Karlova/Karls-Universität Prag

(AutorInnen: Katrin Kleinschmidt-Schinke und Thorsten Pohl)

Im Rahmen des DAAD-Förderpro-gramms „Ostpartnerschaften“ und der Kooperation der Universität zu Köln und der Karls-Universität Prag hatten wir vom 11. bis zum 15. Sep-tember 2017 die Möglichkeit, am Ger-manistischen Institut der Universita Karlova ein Syntax-Seminar für die dortigen Germanistik-Studierenden zu geben. Im ersten Teil des Seminars wurden die Teilnehmenden in zentra-le syntaktische Kategorien, relevante syntaktische Funktionen und gängige operationale Verfahren eingeführt. Im zweiten Teil der Veranstaltung stand die vergleichende Behandlung kon-kurrierender syntaktischer Analyse-verfahren im Fokus des Interesses, wie Topologie, Konstituenz, Dependenz/Valenz sowie funktionale Analysean-sätze. In einem letzten Teil des Semi-nars wurde der Erwerb syntaktischer

Strukturen in der frühen Schreib- entwicklung mit den Studierenden in den Blick genommen. Die Studie-renden beteiligten sich an der Gestal-tung der Veranstaltung sehr engagiert und aktiv, z.B. mit Referaten, die sich durch eine hohe fachliche Qualität der präsentierten Inhalte, aber auch durch ein hohes Niveau der sprachli-chen Präsentation auszeichneten. Ab-geschlossen wurde die Veranstaltung mit einem Test, der sowohl deklara-tives Konzeptwissen als auch proze-durales Analyse-/Anwendungswissen umfasste.

Wir haben uns am Germanisti-schen Institut der Universita Karlo-va sehr herzlich empfangen gefühlt und sind dankbar für die uns ent-gegengebrachte Gastfreundschaft!

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 133

Kooperation mit der St. Kliment Ohridski Universität Sofia

(Autorin: Kirsten Schindler)

Bereits seit 2011 ist das IDSL II Ansprechpartner*in der Germanis-tik in der uniweiten Kooperation mit der St. Kliment Ohridski Universi-tät Sofia. Der Austausch ist auch in diesem Jahr wieder aktiv gewesen. Im September 2017 kam Dr. Plamen Tstetkov zu einem zweiwöchigen Forschungsaufenthalt an das IDSL II, im Oktober 2017 lehrte PD Kirsten Schindler im Rahmen eines Block-seminars an der Universität Sofia.

Am Blockseminar nahmen 25 Studie-rende aus dem zweiten und dritten Studienjahr teil. Die Veranstaltung – Einführung in die Semantik – ist fest in das Studienmodul des Germanistik Studiums eingebunden und ergänzt die Einführungen in die Lexikologie und Grammatik am Germanistischen Institut. Unterschiedlich scheint die Art der Vermittlung innerhalb der

Lehrveranstaltungen zu sein, da sich die Studierenden zunächst nur zu-rückhaltend mündlich beteiligten, sie aber mit zunehmender Dauer des Seminars und größerer Sicherheit auch eigenständige mündliche Bei-träge formulierten und insbesondere eigene Recherche- und Projektergeb-nisse präsentieren konnten. Am Bei-spiel von Raptexten deutschsprachi-gen Hip Hops und unter besonderer Berücksichtigung genderbezogener Fragestellungen zeigten die bulga-rischen Studierenden ein überzeu-gendes analytisches Vorgehen und konnten aus ihren Analysen interes-sante Befunde ableiten. Das Thema schien auch aus landeskundlicher Perspektive gut gewählt, wenngleich einzelne Lexeme und deren Bedeu-tung zunächst in besonderer Weise Irritationen hervorriefen, aber auch spannende Diskussionen auslösten.

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06

06Lehrforschungs-

projekte

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06 Lehrforschungsprojekte

Kooperationsprojekt Sprachliche Bildung

(Autorinnen: Eveline Einhauser, Alexandra Zepter, Lotte Weinrich, Diana Ge-bele, Magdalena Kaleta)

Das Kooperationsprojekt Sprachliche Bildung verknüpft eine praxisgebun-dene Ausbildung von Lehramtsstu-dierenden im Bereich Deutsch als Zweitsprache mit der sprachlichen För-derung von Schülerinnen und Schü-lern mit Zuwanderungsgeschichte. Die übergreifenden Projektziele sind:

• eine zugleich theoretisch fun-dierte und praxisnahe Ausbil-dung von Lehramtsstudierenden

• die Unterstützung von Schulen bei der sprachlichen Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler, in Teilen mit Etablierung eines in-tegrativen Konzepts von sprach-licher und literarischer Bildung

• empirische Forschung im Kon-text von Deutsch als Zweitsprache

Das Kooperationsprojekt setzt sich aus insgesamt vier Teilprojekten zu-sammen. Neben den Projekten EINS , Kleeblatt und Sek I mit wöchentlicher Sprachförderung, in denen Lehramts-studierende Schülerinnen und Schüler

mit Zuwanderungsgeschichte schul-jahresbegleitend in ihrer sprachlichen Entwicklung fördern, werden jähr-lich auch Ferienschulen angeboten.

Die Teilprojekte greifen die unter-schiedlichen Herausforderungen auf, die sich in der Arbeit mit DaZ-Schülerinnen und Schülern stel-len. Abhängig von den jeweiligen sprachlichen Kompetenzen und der besuchten Jahrgangsstufe werden dabei verschiedene methodisch-di-daktische Schwerpunkte abgedeckt:

• EINS – In EINS steht die För-derung sprachlich-literarischer Kompetenzen von neu zu-gewanderten Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt.

• Kleeblatt – Kleeblatt fokus-siert auf die Förderung der sprachlich-literarischen Kom-petenzen von Primarstufen-schülerinnen und -schülern.

• Sek I – Der Fokus von Sek I liegt auf der sprachlichen För-

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derung von Schülern und Schü-lerinnen mit Zuwanderungsge-schichte in der Sekundarstufe I.

• Ferienschule – In den Ferienschu-len werden neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler über zwei Wochen hinweg während der Ferien sprachlich gefördert.

Die Studierenden werden vorab und/oder begleitend zur Sprachför-derung in universitären Seminaren für die Sprachförderung qualifiziert. In den Praxisseminaren auf Bache-lor- und Masterniveau erhalten die Lehramtsstudierenden Einblicke in die Grundlagen von DaZ & DaF, Förderdiagnostik, Unterrichtspla-nung sowie Unterrichtsmethodik und werden interkulturell sensibili-siert. Dabei wird in der Ausbildung ein besonderes Augenmerk auf die Differenzierung der spezifischen Be-dürfnisse der Kinder und Jugendli-chen mit Zuwanderungsgeschichte und der neu Zugewanderten gelegt.

Projektteam:

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Projektleitung)

Dr. Eveline Einhauser, Dr. Diana Ge-bele, Magdalena Kaleta (M.A.), Dr. Lotte Weinrich, PD Dr. Alexandra L. Zepter

Projekthomepage:

http://sprachfoerderprojekt.phil-fak.uni-koeln.de

Kooperationspartner:

• Mercator-Institut für Sprachför-derung und Deutsch als Zweit-sprache

• Literaturdidaktik des IDSL II

• ZMI (Zentrum für Mehrspra-chigkeit und Integration Köln)

• ZuS (Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung der Univer-sität zu Köln)

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 137

Teilprojekt: Feriensprachschulen für geflüchtete Schülerinnen und Schüler

In den Sommerferien 2017 fand im Rahmen dieses Teilprojekts am Höl-derlin-Gymnasium in Köln-Mülheim eine zweiwöchige Ferienschule mit dem Motto „Sommer in Köln“ statt. Konzeptionell schloss die Ferienschu-le 2017 an das im Kooperationsprojekt bereits bewährte Modell der Ferien-schule an, richtete sich jedoch wie im letzten Jahr speziell an geflüchtete Kinder und Jugendliche. Etwa 50 ge-flüchtete Schülerinnen und Schüler aus acht Herkunftsländern im Alter von 10 bis 16 Jahren nahmen an der Ferienschule 2017 teil. Unterrichtet wurden die neu zugewanderten Schü-lerinnen und Schüler von 25 Lehr-amtsstudierenden des Faches Deutsch, die vor Beginn der Ferienschule im Rahmen eines Vorbereitungssemi-nars von Dr. Diana Gebele und Mag-dalena Kaleta zu studentischen För-

derkräften im Bereich Deutsch als Zweitsprache ausgebildet wurden.

Neben klassischen Themen der Sprachförderung wie Grammatik, Wortschatzvermittlung sowie sprach-standsdiagnostischen und -didakti-schen Methoden standen hier auch moderne Ansätze der Unterrichts-gestaltung im Fokus. So wurden die studentischen Förderlehrerinnen und -lehrer auch im Umgang mit Sprach-lernsoftware und den Einsatzmög-lichkeiten von Ipads im Unterricht geschult. Ein weiteres Merkmal des Konzepts der diesjährigen Ferien-schule bestand in der Verbindung von Sprachunterricht mit theatralen Akti-vitäten. Im improvisatorischen Spielen erfolgte die Sprachverwendung und Auseinandersetzung mit Sprache wie in alltäglichen Kommunikationssitua-

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tionen unter Einsatz der ganzen Person.

Am Vormittag wurden im Rahmen des Themenfeldes „Sommer in Köln“ sprachliche Inhalte behandelt, wozu auch digitale Sprachförderangebo-te wie Sprachlern-Apps eingesetzt wurden. Am Nachmittag lag der Fokus durch theaterpädagogische Aktivitäten stärker auf der kreativ-ästhetischen Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der neuen sprach-lichen Umgebung und ihrem neuen Lebensmittelpunkt Köln. Zusammen mit den Studierenden bereiteten die Schülerinnen und Schüler eine „Ta-lentshow“ vor, die sie zum Abschluss der Ferienschule präsentieren durften.

Das auf andere Standorte übertrag-bare Projekt traf auch dieses Jahr auf

ein gleichermaßen großes Interesse seitens der Schulen, der Schülerin-nen und Schüler sowie der Lehramts-studierenden. Die Ferienschule trug dazu bei, dass die neu Zugewanderten die in den Vorbereitungsklassen er-worbenen Sprachkenntnisse über die langen Sommerferien nicht wieder verloren haben. Vielmehr bauten die motivierten Sprachanfängerinnen und Sprachanfänger durch das ganztägige Eintauchen in die deutsche Sprache ihre Sprachkompetenzen schnell aus.

In Hinsicht auf die Lehramtsausbil-dung bietet das Ferienschulkonzept darüber hinaus das Potenzial, Theorie und Praxis unmittelbar zu verzahnen bzw. forschendes Lehren und Ler-nen in der Praxis sinnvoll zu nutzen.

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Teilprojekt: EINS – Den Einstieg in Sprache erleichtern: Sprach-lich-literarische Förderung von neu zugewanderten Schüle-rinnen und Schülern

Im Projekt EINS, das in Teamarbeit von Dozentinnen und Dozenten aus der Sprach- und Literaturdidaktik (Eveline Einhauser, Lotte Weinrich, Alexandra Zepter, Antje Arnold, Daniela Frickel, Andreas Seidler) entwickelt und im WS 16/17 pilotiert wurde, steht die Förderung neu zuge-wanderter Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I am Anfang des Spracherwerbs im Mittelpunkt. Das Ziel des Projekts ist es, neu zugewan-derten Schülerinnen und Schülern

in der Sekundarstufe I den Einstieg in die Sprache durch die gleichzeiti-ge Förderung von sprachlichen und literarischen Kompetenzen zu er-leichtern. Im Fokus des Sprachförder-angebotes stehen sowohl die Alpha-betisierung der neu Zugewanderten als auch grammatisches Lernen, das durch eine Anbindung an attraktive literarische Stoffe und literarisches Lernen in einen bedeutungsvol-len Kontext eingebettet stattfindet.

Die Tandemseminare (Sprache/Literatur):

Auf die Anforderungen der Sprach-förderung am Sprachanfang werden die Masterstudierenden in Tandem-seminaren vorbereitet, die sich aus je einem Seminar der Literaturdidaktik und einem Seminar der Sprachdidak-tik zusammensetzen. Die Seminare werden dabei jeweils von den Dozen-tinnen und Dozenten der Sprach- bzw. der Literaturdidaktik geleitet. Nach einem universitären Intensivtraining von vier bis fünf Wochen wechselt

der Lernort von der Universität zum Praxisfeld Schule. Drei Monate lang führen die Studierenden ca. 180 Mi-nuten wöchentlich die EINS-För-derung im Kleingruppenunterricht an Kölner Schulen durch, die für ihre Schülerschaft in den Deutsch-fördergruppen Bedarf angemeldet haben. Ihre fachlichen und pädago-gischen Erfahrungen dokumentieren die Studierenden über den gesamten Förderzeitraum in einem Portfolio.

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Mit dem Ziel der ständigen Ver- besserung des Projekts wird auf Re-flexionsphasen zur Mitte und zum Abschluss des Seminars zurückgegrif-fen. Des Weiteren wird das im Semi-nar und im Rahmen der praktischen Sprachfördertätigkeit erworbene Pro-fessionswissen in Feedbacks reflek-tiert, gesichert und ausgewertet. Durch die (Weiter-)Entwicklung der Sprach-lernmaterialien werden den Studie-renden Anreize für ein forschendes Lehren und Lernen geschaffen, das sich thematisch auf den Unterricht mit neu zugewanderten/ geflüchteten Kindern und Jugendlichen bezieht. Durch diese enge Verzahnung von Theorie und Praxis leistet das Projekt

EINS einen Beitrag zur Professiona-lisierung von Lehramtsstudierenden.

Im SoSe 2017 standen den Studie-renden drei Tandem-Seminare zur Auswahl, im WS 2017/18 wurden zwei Tandem-Seminare angeboten. Betreut wurden die Seminare von Lotte Weinrich und Andreas Seid-ler, Eveline Einhauser und Antje Ar-nold sowie Daniela Frickel und Di-ana Gebele. Insgesamt konnten so an 17 Schulen insgesamt ca. 500 neu zugewanderte Kinder und Jugendli-che von 158 studentischen Förder-kräften in ihrem sprachlich-litera-rischen Lernen unterstützt werden.

Beispiele aus der Förderpraxis im Teilprojekt EINS:

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Teilprojekt: Kleeblatt – Sprachlich-literarische Kompetenzen in der Primarstufe fördern

Der Fokus des Projekts Kleeblatt liegt auf der Förderung der sprachlich-literarischen Kompetenzen von Pri-marstufenschülern und -schülerin-nen. Ziel ist es, durch eine intensive Sprachförderung, die in Kleingruppen von je drei Lernenden und einer Lehr-kraft außerhalb des Regelunterrichts stattfindet (Kleeblattförderung), die sprachlich-literarischen Kompeten-zen der Schülerinnen und Schüler zu erweitern. Die Förderung in Klein-gruppen bietet den an der Förderung teilnehmenden Schülerinnen und Schülern dabei die Möglichkeit, ge-meinsam, differenziert und anders in kommunikativen Situationen zu ler-nen und so ihre sprachlichen Kompe-tenzen zu entfalten.

Durch den Fokus auf die Förderung von Primarstufenschülerinnen und -schülern richtet sich das Projekt Kleeblatt gezielt an Studierende des Lehramts an Grundschulen. Die am Projekt teilnehmenden Studieren-den besuchen wöchentlich das uni-versitäre Praxisseminar (2 SWS) und

erteilen gleichzeitig jede Woche 90 Minuten Sprachförderunterricht an ausgewählten Grundschulen. Ange-strebt wird dadurch eine enge Kopp-lung von sprachtheoretischem Lernen und schulpraktischer Erprobung. Am Ende des Semesters reichen die Stu-dierenden ein Portfolio ein, das neben der Dokumentation des Förderver-laufs auch detaillierte Analysen von überwiegend schriftlichen, teilweise aber auch audiografierten mündli-chen Produkten der Schülerinnen und Schüler enthält. Betreut werden die Praxisseminare im Rahmen des Projekts Kleeblatt von Eveline Einhau-ser und Lotte Weinrich vom IDSL II.

Im SoSe 2017 und WS 2017/18 wur-den jeweils zwei Praxisseminare zum Projekt Kleeblatt angeboten. Insge-samt konnten so über beide Semester hinweg etwa 380 Schülerinnen und Schüler von rund 120 Studierenden an mehr als 12 Schulen gefördert werden.

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Beispiele aus der Förderpraxis im Teilprojekt Kleeblatt:

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Teilprojekt: Sek I - Sprachliche Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte in der Sekundar-stufe I

Im Teilprojekt Sek I erhalten Schü-lerinnen und Schüler mit Zuwande-rungsgeschichte in der Sekundarstufe I wöchentlich zwei Stunden Sprach-förderunterricht, der von Lehramts-studierenden der Universität zu Köln erteilt wird. Parallel zum Förder-unterricht besuchen die Lehramts-studierenden ein Praxisseminar (2 SWS), in dem die sprachdidaktischen Grundlagen für den Förderunterricht vermittelt werden. Die durchgeführte Förderung wird begleitend in einem Portfolio reflektiert und dokumentiert.

Ein besonderes Augenmerk wird in dieser praxisnahen Ausbildung auf die Differenzierung der spezifischen Bedürfnisse der neu zugewanderten und derjenigen Kinder und Jugendli-chen mit Zuwanderungsgeschichte ge-legt, die schon länger in Deutschland leben: Die Studierenden lernen zum einen neu Zugewanderte in basalen (bildungs-)sprachlichen Kompeten-zen zu fördern (z.T. beinhaltet dies auch die Alphabetisierung). Zum an-deren lernen die Lehramtsstudieren-den, fortgeschrittene DaZ-Lernende im Ausbau ihrer bildungssprachlichen

Kompetenzen zu unterstützen, die insbesondere für den Fachunterricht wichtig sind. Ausgangspunkt der För-derung ist die individuelle Sprach-standsdiagnose, die Aufschluss über mögliche Förderbereiche gibt. Dabei sind sprachwissenschaftlich fundierte Kenntnisse des Deutschen nötig, die für die Förderung um methodisch-di-daktische Kenntnisse ergänzt werden. Durch eine maximale Gruppengröße von fünf Teilnehmenden wird eine in-dividuelle Sprachförderung der Schü-lerinnen und Schüler gewährleistet. Gleichzeitig ermöglicht der Kleingrup-penunterricht den Lehramtsstudie-renden eine intensive Erprobung des im Praxisseminar erworbenen Fach- und Sprachdidaktischen Wissens.

Im Sommersemester 2017 und Win-tersemester 2017/18 wurden insge-samt vier Praxisseminare für Lehr-amtsstudierende im Bachelor von Diana Gebele und Magdalena Kaleta angeboten. Dabei wurden ca. 200 Schülerinnen und Schüler an etwa 20 weiterführenden Schulen von 80 Lehramtsstudierenden (einzeln oder im Teamteaching) gefördert.

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Beispiele aus der Förderpraxis im Teilprojekt Sek I:

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07

07Publikationen der

Mitglieder der Forschungsstelle

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07 Publikationen der Mitglieder der Forschungsstelle

Bachmann, Thomas/Becker-Mrotzek, Michael (2017): Schreibkompetenz und Textproduktion modellieren. In: Becker-Mrotzek, Michael/Grabowski, Joachim/Steinhoff, Torsten (Hrsg.): Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik. Münster: Waxmann, S. 25-53.

Becker-Mrotzek, Michael/Grabowski, Joachim/Steinhoff, Torsten (Hrsg.) (2017): Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik. Münster: Wax-mann.

Becker-Mrotzek, Michael/Jambor-Fahlen, S. (2017): Lesen und Schreiben lehren und lernen. In: Günther, H./ Kniffka G./ Knoop, G./ Riecke-Baulecke, T. (Hrsg.): Basiswissen Lehrerbildung: DaZ. Seelze: Klett/ Kallmeyer, S. 134 – 148.

Becker-Mrotzek, Michael/Roth, Hans-Joachim (Hrsg.) (2017): Sprachliche Bil-dung – Grundlagen und Handlungsfelder. Münster: Waxmann.

Becker-Mrotzek, Michael/Roth, Hans-Joachim (2017): Sprachliche Bildung – Grundlegende Begriffe und Konzepte. In: Becker-Mrotzek, Michael/Roth, Hans-Joachim (Hrsg): Sprachliche Bildung – Grundlagen und Handlungs-felder. Münster: Waxmann, S. 11-36.

Becker-Mrotzek, Michael/Roth, Hans-Joachim (2017): Vorwort. In: Becker-Mrotzek, Michael/Roth, Hans-Joachim (Hrsg.): Sprachliche Bildung - Grundlagen und Handlungsfelder. Münster: Waxmann, S. 7-9.

Becker-Mrotzek, Michael/Rosenberg, Peter/Schroeder, Christoph/Witte, An-nika (Hrsg.) (2017): Deutsch als Zweitsprache in der Lehrerbildung. Mün-ster: Waxmann.

Becker-Mrotzek, Michael/Bulut, Necle/Dewitz, Nora von/Roth, Hans-Joachim (2017): Sprachliche Bildung unter Bedingungen der Neuzuwande-rung. In: RdJB - Recht der Jugend und des Bildungswesens. Zeitschrift für Schule, Berufbildung und Jugenderziehung. Heft 2, S. 108-120.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017148

Becker-Mrotzek, Michael/Bredthauer, Stefanie/Bulut, Necle/Dreier, Silke/Günther, Hartmut/Hippmann, Kathrin/Holm, Angela/Jambor-Fahlen, Si-mone/Jost, Jörg/Krüppel, Lena/Kühl, Urte/Prien, Anne/Röhrbein, Wiebke/Scholz, Victoria/Schneider-Strenge, Gabriela/Weiß, Jutta unter Mitarbeit von Fahrenkrog, Tina & König, Julia (2017): Lesen macht stark. Grund-schule [3./4. Klasse]. Lehrerheft. Berlin: IQ.SH & Cornelsen.

Becker-Mrotzek, Michael/Bredthauer, Stefanie/Bulut, Necle/Dreier, Silke/Günther, Hartmut/Hippmann, Kathrin/Holm, Angela/Jambor-Fahlen, Si-mone/Jost, Jörg/Krüppel, Lena/Kühl, Urte/Prien, Anne/Röhrbein, Wiebke/Scholz, Victoria/Schneider-Strenge, Gabriela/Weiß, Jutta unter Mitarbeit von Fahrenkrog, Tina & König, Julia (2017): Lesen macht stark. Grund-schule [3./4. Klasse]. Schülerheft. Berlin: IQ.SH & Cornelsen.

Becker-Mrotzek, Michael (2017): Das Schreiben zurückholen - Anmerkungen zur Funktion des materialgestützten Schreibens in den Bildungsstandards. In: Weinhold, Swantje/Pieper, Irene/Pohl, Thorsten/Wieser, Dorothee (Hrsg.): Didaktik Deutsch. Halbjahresschrift für die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 4-11.

Betz, Anica (2017): Linguistische Wissenschaft authentisch vermitteln. Eine In-terventionsstudie zu Schülerlaboren am Beispiel des Ruhrdeutschen. Dis-sertation. Ruhr-Universität Bochum.

Bock, Bettina M./Fix, Ulla/Lange, Daisy (Hg.) (2017): „Leichte Sprache“ im Spiegel theoretischer und angewandter Forschung. Berlin: Frank & Timme.

Bock, Bettina M./Lange, Daisy/Fix, Ulla (2017): Das Phänomen „Leichte Sprache“ im Spiegel aktueller Forschung – Tendenzen, Fragestellungen und Herangehensweisen. In: Bock, Bettina M./Fix, Ulla/Lange, Daisy (2017): „Leichte Sprache“ im Spiegel theoretischer und angewandter Forschung. Berlin: Frank & Timme, 11-34.

Bock, Bettina M./Lange, Daisy (2017): Empirische Untersuchungen zu Satz- und Textverstehen bei Menschen mit geistiger Behinderung und funktio-nalen Analphabeten. In: Bock, Bettina M./Fix, Ulla/Lange, Daisy (2017): „Leichte Sprache“ im Spiegel theoretischer und angewandter Forschung. Berlin: Frank & Timme, 253-274.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 149

Bock, Bettina M. (2017): Sprachhandlungen. In: Niehr, Thomas/Kilian, Jörg/Wengeler, Martin (Hg.): Handbuch Sprache und Politik. Bremen: Hempen, 752-772.

Bock, Bettina M./Fix, Ulla (2017): Im Spannungsfeld zwischen Forschung und Praxis – Überlegungen zum „Leichte Sprache“-Band von Ursula Bredel und Christiane Maaß. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik, Heft 1/2017, 130-149.

Bock, Bettina M. (2017): Das Passiv- und Negationsverbot „Leichter Sprache“ auf dem Prüfstand: Empirische Ergebnisse aus Verstehens-test und Kor- pusuntersuchung. In: Sprachreport Heft 1/2017. Verfügbar unter: http://pub.ids-mannheim.de/laufend/sprachreport/sr17.html

Bock, Bettina M. (2017): Texte in „Leichter Sprache“ schreiben: Herausforder-ungen eines (relativ) neuen Praxis- und Forschungsfeldes. In: Knorr, Dag-mar/Lehnen, Kathrin/Schindler, Kirsten (Hg.): Schreiben im Übergang – Übergänge des Schreibens. Frankfurt/Main u.a.: Lang.

Bredthauer, Stefanie/Witte, Annika (2017): Spezifika von Entwicklungs- und Forschungsprojekten im Bereich der Sprachlichen Bildung. In: Blick zurück nach vorn. Perspektiven auf sprachliche Bildung in Lehrerbildung und Forschung. Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, S. 10-12.

Budke, Alexandra/Krause, Uwe/von Reumont, Frederik/Maier, Veit/Bénerker, Tine (2017): Konzepte der Politischen Bildung und ihre Umsetzungen im Geographieunterricht – Ergebnisse eines deutsch-niederländischen Aus-tauschseminars für Lehramtsstudierende. In: GW-Unterricht, 146, Nr. 2. S. 32–44.

Einhauser, Eveline/Zepter, Alexandra L. (2017): Sprachlich-literarisches Lernen mit Emotionen in der Sprachförderung für neu zugewanderte Schülerin-nen und Schüler. In: ÖDaF-Mitteilungen 2017, Jg. 33, Heft 2: Aktuelle Fachbeiträge aus dem Bereich Deutsch als Zweit-/Fremdsprache.

Engfer, Hilke/Goltsev, Evghenia/Wagner, Katarina (2017): Sprachförderkonzepte für neu zugewanderte Kinder in der Kita: Herausforde-rungen und Chan-cen. In: Middeke, Annegret/Eichstaedt, Annett/Jung, Mattias/Kniffka, Ga-

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briele (Hrsg.): Wie schaffen wir das? Beiträge zur sprachlichen Integration geflüchteter Menschen. Materialien Deutsch als Fremd- und Zweitsprache Bd. 89. Göttingen: Universitätsverlag; S. 105-116.

Engfer, Hilke/Gross, Lisa (2017): Der unwillkommene Gast im Land der ‚Willkommenskultur’? Diskriminierung von Sinti und Roma im deutschen Bildungssystem. In: Migration und Soziale Arbeit (3). S. 227-234.

Engfer, Hilke/Heider, Pola (2017): Geschlechtergerechte Sprache in der Lehramtsausbildung in NRW - zwischen vorleben und vorgeben. In: IVI (Internationalisierung, Vielfalt und Inklusion im Hochschulwesen) (1), S. 18-24.

Ernst, Julian/Schmitt, Josephine B./Rieger, Diana/Beier, Ann Kristin/Vorderer, Peter/Bente, Gary/Roth, Hans-Joachim (2017): Hate Beneath the Counter Speech? A Qualitative Content Analysis of User Comments on YouTube Related to Counter Speech Videos. In: Journal for Deradicalization. Spring Issue. Verfügbar unter: http://journals.sfu.ca/jd/index.php/jd/article/view/91 (Abgerufen am 20.12.2017).

Gantefort, Christoph (2017): Minderheitensprachen. In: Becker-Mrotzek, Mi-chael/Roth, Hans-Joachim (Hrsg.): Sprachliche Bildung – Grundlagen und Handlungsfelder. Münster: Waxmann, S. 125-142.

Gebele, Diana/Zepter, Alexandra L. (2017): Sprachliche Förderung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern in Ferienschulen. In: Eichstaedt, Annett/Jung, Matthias/Knifka, Gabriele/Middeke, Annegret (Hrsg.): Wie schaffen wir das? Beiträge zur sprachlichen Integration ge-flüchteter Menschen. Materialien Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Göttinger Universitätsverlag. S. 135-150.

Grießbach, Johanna (2017). Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche im deutschen Schulsystem: Schulorganisatorische Modelle. In: Asylmagazin, Zeitschrift für Flüchtlings- und Migrationsrecht 1-2/2017, S. 5-13.

Günther, Hartmut/Kniffka, Gabriele/Knoop, Gabriele/Riecke-Baulecke, Tho-mas (Hrsg.) (2017): Basiswissen Lehrerbildung: DaZ unterrichten. Seelze: Klett/Kallmeyer.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 151

Günther, Hartmut (2017) (Hrsg.): Mit Feuereifer und Herzenslust – Wie Luther unsere Sprache prägte. Berlin: Duden Verlag.

Haig, Geoffrey/Bulut, Necle (2017): Hearing, Speaking, Looking, and Learning: a Pilot Study of Lexical Variation across Kurmanjî Kurdish. In: Brizić, K. et al. (Hrsg.): Wiener Jahrbuch für Kurdische Studien. Wien: Präsens, S. 99-109.

Hee, Katrin (2017): Schülerkommunikation zwischen Nähe und Distanz. Entwicklungsaspekte in Plenar- und Gruppenphasen des Geschichtsun-terrichts. In: Ahrenholz, Bernt/ Hövelbrinks, Britta/Schmelletin, Claudia (Hrsg.): Fachunterricht und Sprache in schulischen Lehr-/Lernprozessen. Tübingen: Narr. S. 205-224.

Hee, Katrin (2017; peer-reviewed): Differenzierter Sprachgebrauch von Lernenden in schulischen Interaktionsformen. In: Bulletin suisse de lin-guistique appliquée. Numéro special 2017, II. S.115-131. Verfügbar unter: http://doc.rero.ch/record/11876/files/bulletin_vals_asla_2017_special_2.pdf (Abgerufen am: 02.05.2017)

Hee, Katrin/Kleinschmidt-Schinke, Katrin (2017): Bildungssprache mikrosko-pisch: Verdichtete Nominalgruppen entdecken. In: Deutsch 5-10. Nr. 53. S. 24-28.

Jost, Jörg/Wieser, Dorothee (2017): Materialgestütztes Schreiben. Ein didak-tisch notwendiges Aufgabenformat – zu viele offene Fragen (Debattenbei-trag). Didaktik Deutsch, 43/2017, S. 26-32.

Jost, Jörg (2017): Prinzipien und Methoden lernförderlicher Schreibumge-bungen. In: Becker-Mrotzek, Michael/Grabowski, Joachim/Steinhoff, Tor-sten (Hg.): Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik. Münster: Waxmann, S. 173-186.

Jost, Jörg/Topalovic, Elvira/Uhl, Benjamin (2017): Sprachsensibler Mathema- tikunterricht in Hauptschulen. Sprache im Fach aus Sicht von Sprachförder-coaches, Lehrkräften und Lernenden in einem BiSS-Projekt. In: Ahrenholz, Bernd/Hövelbrinks, Britta/Schmellentin, Claudia (Hg.): Fachunterricht und Sprache in schulischen Lehr-/Lernprozessen. Tübingen: Narr, S. 161-

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182.

Kleinschmidt, Katrin (2017): Die an die Schüler/-innen gerichtete Sprache als Spiegel transitorischer schulsprachlicher Normen. In: Ahrenholz, Bernt/Hövelbrinks, Britta/Schmellentin, Claudia (Hrsg.): Fachunterricht und Sprache in schulischen Lehr-/Lernprozessen. Tübingen: Narr Francke At-tempto. S. 117-137.

Kleinschmidt, Katrin (2017): In der Zone der nächsten Entwicklung. Lehrer(innen) passen ihre Sprache an den Entwicklungsbedarf ihrer Schüler(innen) an. In: Pädagogik. Jg. 69. Nr. 6. S. 22-24.

Kleinschmidt, Katrin/Pohl, Thorsten (2017): Leichte Sprache vs. adaptives Sprachhandeln. In: Fix, Ulla/Bock, Bettina M./Lange, Daisy (Hrsg.): ,Leichte Sprache’ im Spiegel theoretischer und angewandter Forschung. Berlin: Frank & Thimme. S. 87-110.

Knopp, M. (2017): Rezension zu Domke, Christine (2014): Die Betextung des öffentlichen Raumes. Eine Studie zur Spezifik von Meso-Kommunikation am Beispiel von Bahnhöfen, Innenstädten und Flughäfen. Heidelberg: Uni-versitätsverlag Winter. In: Zeitschrift für Angewandte Linguistik (ZfAL), 66, 127–139.

Kutlu, Evrim (2017): Person, Gemeinschaft und das Solidaritätsprinzip nach Max Scheler. Ein Ausblick auf eine mögliche ökologische Ethik. In: J. Hueck /C. Graf (Hg.): Koexistenz. Ein Brennpunkt der Existenzphilosophie Hein-rich Barths, Regensburg: S. Roderer-Verlag. S. 161-178.

Lehnen, Katrin/Schindler, Kirsten (2017): Schreiben im Übergang - Überle-gungen zu einem losen Konzept und Überblick über den Band. In: Knorr, Dagmar/Lehnen, Katrin/Schindler, Kirsten (Hrsg.): Schreiben im Über-gang von Bildungsinstitutionen. Frankfurt a. Main: Peter Lang, 5-22.

Lehnen, Katrin/Schindler, Kirsten (2017): Schreib um dein Leben. Filmische und literarische Schreibepisoden als didaktische Lehrstücke. Festschrift für Gabriele Ruhmann. Bielefeld: Universitätsverlag Webler, 137-158.

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Li, Meng (2017): Zweitsprachförderung im frühen naturwissenschaftlichen Lernen. Linguistisch hochwertige Formate und interaktive Elemente in der Unterrichtskommunikation. Weinheim: Beltz Juventa.

Linnemann, Markus/Stephany, Sabine/Kniffka, Gabriele (2017): Funktionale Sprachvermittlung im Mathematikunterricht. In: Ahrenholz, Bernt/Hövel-brinks, Britta/Schmellentin, Claudia (Hrsg.): Fachunterricht und Sprache in schulischen Lehr-/Lernprozessen. Tübingen: Narr, S. 265-284.

Löser, Jessica M./Wörfel, Till (2017): Herkunftssprachenunterricht in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In: Oomen-Welke, Ingelore/Ah-renholz, Bernd (Hrsg.): Deutsch als Zweitsprache. Deutschun-terricht in Theorie und Praxis. Hohengehren: Schneider, S. 577-589.

Michalak, Magdalena/Lemke, Valerie/Kölzer, Carolin (2017): ’Wenn ich hin-gucke, seh ich immer erst das Obere’. Kompetenzen von Lernenden mit Deutsch als Zweitsprache beim Umgang mit diskontinuierlichen Darstel-lungsformen. In: Fuchs, Isabel/Jeuk, Stefan/Knapp, Werner (Hrsg.): Mehr-sprachigkeit: Spracherwerb, Unterrichtsprozesse, Seiteneinstieg. Beiträge aus dem 11. Workshop „Kinder und Jugendliche mit Migrationshinter-grund“, 2015. Stuttgart: Fillibach, S. 77-94.

Mörs, Michaela/Roth, Hans-Joachim (2017): Qualifizierung der Fachkräfte im Primar- und Sekundarbereich: Ziele, Elemente und Gelingensbedingungen für Fortbildungen. Kap. 15. In: Titz, Cora/Geyer, Sabrina/Ropeter, Anna/Wagner, Hanna/Weber, Susanne/Hasselhorn, Marcus (Hrsg.): Konzepte entwickeln. Bildung durch Sprache und Schrift. Stuttgart: Kohlhammer, S. 262-275.

Mörs, Michaela/Bach, Claudia: Sprachbildung in der Lehrerfortbildung (2017). In: Becker-Mrotzek, Michael/Roth, Hans-Joachim (Hrsg.): Sprachliche Bil-dung – Grundlagen und Handlungsfelder. Münster: Waxmann, S. 365-378.

Pohl, Thorsten (2017): Schreibentwicklung – Sekundarstufe I und II. In: Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik. Hrsg. v. Becker-Mrotzek, Michael/Grabowski, Joachim/Steinhoff, Torsten. Münster: Wax-mann. S. 89-108.

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017154

Pohl, Thorsten/Becker-Mrotzek, Michael/Bellmann, Ann Kristin/ Hanke, Pe-tra/ König, Johannes/Schmitt, Rebecca/Strauß, Sarah (2017): Professionelle Kompetenzen von (angehenden) Lehrkräften zum basalen Lesen- und Schreibenlernen – ein interdisziplinäres Projekt. In: Miller, Susanne et al. (Hrsg.): Profession und Disziplin. Grundschulpädagogik im Diskurs. Wies-baden: Springer. S. 172-177. (Reihe: Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 22).

Pohl, Thorsten (2017): Komplexität als Operationalisierungsdimension konzep-tioneller Schriftlichkeit in Untersuchungen zum Unterrichtsdiskurs. In: Henning, Mathilde (Hrsg.): Linguistische Komplexität – ein Phantom? Tübingen: Stauffenburg. S. 253-280.

Pohl, Thorsten (2017): Entwicklung der Schreibkompetenz. In: Baurmann,Jürgen/Kammler, Clemens/Müller, Astrid (Hrsg.): Handbuch Deutschunterricht. Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens. Seelze: Friedrich Verl. S. 58-61.

Pohl, Thorsten (2017): Den Aneignungsprozess unterstützen. In: Ruhrfutur: Wissenschaftliche Textkompetenz. Nr. 1/2017. S. 16.

Pohl, Thorsten (2017): Schreiben zu Sachtexten in epistemischer Hinsicht. Rezension zu: Struger, Jürgen (2017): Wissen sichtbar machen. Elemente und Rahmenbedingungen ei-ner epistemischen Schreibdidaktik. In: ide. Nr. 4. S. 125-127.

Rieger, Diana/Ernst, Julian/Schmitt, Josephine B./Vorderer, Peter/Bente, Gary/Roth, Hans-Joachim (2017): Propaganda und Alternativen im Internet – Medienpädagogische Implikationen. In: Merz/ medien + erziehung. Aus-gabe 03/2017 Hass und Hetze im Internet, S. 27-35.

Roth, Hans-Joachim/Wolfgarten, Tim (2017): Eine strategische Wende und ihre Erzählungen: Von der Ausländerpädagogik zur Interkulturellen Pädagogik. In: Aßmann, Sandra/Moormann, Peter/Nimmerfall, Karina/Thomann, Mirjam (Hrsg.): Wenden in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaf-ten. Interdisziplinäre Perspektiven auf das Phänomen turn. Wiesbaden: Springer VS, S. 185-199.

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Roth, Hans-Joachim (2017): Bildungssprache. Eine historisch-systematische Perspektive zur Bedeutung der Sprache in der Ausbildung von Lehrerin-nen und Lehrern. In: Jostes, Brigitte/Caspari, Daniela/Lüdke, Beate (Hrsg.): Sprachen – Bilden – Chancen: Sprachbildung in der Lehrkräftebildung. Münster: Waxmann, S. 47-58.

Roth, Hans-Joachim (2017): Differenzlinie Kultur und Sprache. In: Ziemen, Kerstin (Hrsg.): Lexikon Inklusion. Göttingen: Vandenhoeck u. Ruprecht, S. 51-53.

Roth, Hans-Joachim (2017): Diskussionspapier Mehrsprachigkeit NRW. An-sätze und Anregungen zur Weiterentwicklung sprachlicher und kulturel-ler Vielfalt in den Schulen. Verfügbar unter: https://www.uni-due.de/im-peria/md/content/prodaz/msw-diskussionspapier-mehrsprachigkeit.pdf (Abgerufen am 20.12.2017).

Roth, Hans-Joachim (2017): Sprachliche Bildung und Neuzuwande-rung – auf dem Weg zu einer Didaktik des Deutschen als Zweitsprache im Kontext von Mehrsprachigkeit. In: Dewitz, Nora von/Terhart, Henrike/Massumi, Mona (Hrsg.): Neuzuwanderung und Bildung. Eine interdisziplinäre Per-spektive auf Übergänge in das deutsche Bildungssystem. Weinheim u. Ba-sel: Beltz, S. 196-213.

Schindler, Kirsten (2017): Konversationelle Schreibinteraktionen - sprechen, um zu schreiben. In: Brinkschulte, Melanie/Kreitz, David (Hrsg.): Quali-tative Methode in der Angewandten Schreibforschung. Bielefeld: Bertels-mann, 25-39.

Schindler, Kirsten (2017): Studium und Beruf. In: Becker-Mrotzek, Michael/ Grabowski, Joachim/Steinhoff, Torsten (Hrsg.): Forschungshandbuch em-pirische Schreibdidaktik. Waxmann, 109-123.

Schindler, Kirsten (2017): “Ein Buch für die Schule!” Kriterien der Textqualität kooperativ aushandeln - gemeinsames Schreiben am Beispiel eines Werbe-plakates. In: Deutsch 5-10, 22-25.

Schindler, Kirsten/Alexandra L. Zepter (2017): TextBewegung. Sprach- und Bewegungsaufgaben entwickeln, erproben und evaluieren. Lehrbuch für

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Deutschlehrer(innen) und Sprachpädagogen. Peter Lang Verlag.

Schmitt, M./Knopp, M. (2017): Prädiktoren von Schreibkompetenz. In: Becker-Mrotzek, M./Grabowski, J./Steinhoff, T. (Hrsg.): Forschungshandbuch em-pirische Schreibdidaktik. Münster: Waxmann, 239–252.

Schmitz, Anke/Gräsel, Cornelia/Rothstein, Björn (2017): Students’ genre ex-pectations and the effects of text cohesion on reading comprehension. In: Reading and Writing. An Interdisciplinary Journal, H. 30/ Vol. 5, S. 1115-1135.

Schmitz, Anke (2017): Wirkung der globalen Textkohäsion auf das Lesever-ständnis von Schülern mit heterogenen Lesevoraussetzungen. In: Em-pirische Pädagogik, H. 31/V. 1, S. 28-43.

Stawinoga, Marco (2017): Bericht zur Tagung: Literalität und Erkenntnis. Theo-retische, didaktische und empirische Perspektiven. In: Didaktik Deutsch. Nr. 43. S. 113-123.

Steinhoff, Torsten/Grabowski, Joachim/Becker-Mrotzek, Michael (2017): Herausforderungen der empirischen Schreibdidaktik. In: Becker-Mrotzek, Michael/Grabowski, Joachim/Steinhoff, Torsten (Hrsg.): Forschungshand-buch empirische Schreibdidaktik. Münster: Waxmann, S. 9-24.

Stephany, Sabine (2017): Textkohärenz als Einflussfaktor beim Lösen mathema-tischer Textaufgaben. In: Leiss, Dominik/Neumann, Astrid/Schwippert, Kurt (Hrsg.): Mathematik und Sprache. Empirischer Forschungsstand und unterrichtliche Herausforderungen. Münster: Waxmann, S. 43-62.

Terhart, Henrike/Roth, Hans-Joachim (2017): Migration, Mehrsprachigkeit und kindliches Fernsehen – ein Überblick. In: Ricart-Brede, Julia/Helmes, Günther (Hrsg.): Vielfalt und Diversität in Film und Fernsehen. Behinder-ung und Migration im Fokus. Münster: Waxmann, S. 173-192.

Terhart, Henrike/Winter, Christina (2017): Migrationsbedingte Mehrsprachig-keit: Familiale Sprachpraxen und elementarpädagogische Programme. KiTa Fachtexte Onlineportal. Verfügbar unter: https://www.kita-fachtexte.de/uploads/media/KiTaFT_TerhartWinter_2017_Mehrsprachigkeit.pdf

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Jahresbericht FSt Sprachdidaktik 2017 157

(Abgerufen am 20.12.2017).

Titz, Cora/Roth, Hans-Joachim/Hasselhorn, Marcus (2017): Durchgängige sprachliche Bildung vom Elementarbereich bis zur Sekundarstufe – Roter Faden oder lose Enden? In: BiSS-Journal 6, S. 7-11.

Weber, Peter (2017): Anforderungen an einen Lehrplan Deutsch als Zweit-sprache in Internationalen Förderklassen. In: Efing, Christian/Kiefer, Karl-Hubert (Hrsg.): Sprachbezogene Curricula und Aufgaben in der beruf-lichen Bildung. Aktuelle Konzepte und Forschungsergebnisse. Frankfurt: Peter Lang, S. 31–49.

Weber, Peter (2017): Zweitspracherwerb im Rahmen der Berufsvorbereitung von neu zugewanderten Jugendlichen. In: berufsbildung 167, S. 6–8.

Weinrich, Lotte/Benati, Rosella (2017): Die Sprachrunde als Element von De-meK in der Diskussion. In: Heinrichs, Petra (Hrsg.): Deutschlernen in mehrsprachigen Klassen. Fachliche und fachdidaktische Perspektiven. Köln: Druckerei der Bezirksregierung Köln, S. 51-61.

Witte, Annika (2017): Sprachbildung in der Lehrerausbildung. In: Becker-Mrotzek, Michael/Roth, Hans-Joachim (Hrsg.): Sprachliche Bildung - Grundlagen und Handlungsfelder. Münster: Waxmann, S. 351-363.

Wolfgarten, Tim/Roth, Hans-Joachim mit Sandra Aßmann (2017): Migration in den Neuen Medien – Bildgeschichten und Bildungsprozesse. Ein Lehr-forschungsprojekt der Universität zu Köln. In: Barsch, Sebastian/Glutsch, Nina/Massumi, Mona (Hrsg.): Diversity in der LehrerInnenbildung. In-ternationale Dimensionen der Vielfalt in Forschung und Praxis. Münster: Waxmann, S. 149-161.

Zepter, Alexandra L. (2017): Erzählen. In: Heinrichs, Petra (Hrsg.): DemeK-Themenheft Nr. 3: Erzählen am Beispiel Grimm’scher Märchen. Beiträge der Arbeitsstelle Migration: sprachstark – Qualität in sprachheterogenen Schulen. Köln: BZR Köln, Arbeitsstelle Migration. S. 6-15.

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