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Jugend-, Kultur-, Bildungs- und Bürgerzentrum „OFFi“
Bad Freienwalde
Vorwort .................................................................................................................................................... 2
Vorstand 2017 - 2019 .............................................................................................................................. 3
Fachtage/Fortbildungen/Veranstaltungen 2018/19 ................................................................................ 4
Organigramm ........................................................................................................................................... 5
1. Thematische Arbeitsschwerpunkte ............................................................................................... 6
1.2 Ehrenamt ................................................................................................................................. 6
1.2 Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten / Interkulturelle Öffnung ............................. 6
1.3 Rechtspopulismus und Rechtsextremismus entgegentreten................................................... 7
2. Weitere Themen für ein jugendgerechtes Brandenburg ............................................................... 7
3. Jugendpolitische Interessenvertretung ......................................................................................... 8
3.1 Parteien und Fraktionen im Landtag Brandenburg .................................................................. 8
3.2 Landesregierung Brandenburg ................................................................................................ 9
3.3 Kampagne und Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................... 10
4. Organe des Landesjugendrings .................................................................................................... 12
4.1 Vollversammlung ................................................................................................................... 12
4.2 Hauptausschuss ..................................................................................................................... 13
4.3 Vorstand ................................................................................................................................ 13
4.4 Kommission Landesjugendplan .............................................................................................. 14
4.5 Arbeitsgruppen ...................................................................................................................... 15
4.5.1 AG Fachkräfte ................................................................................................................ 15
4.5.2 Arbeitskreis Juleica......................................................................................................... 15
4.5.3 Arbeitskreis der Stadt- und Kreisjugendringe ................................................................ 16
4.5.4 Arbeitskreis der verbandlichen Jugendbildungsstätten ................................................. 17
5. Fachstellen und Projekte ............................................................................................................. 17
5.1 Zeitwerk – Beratungsstelle für lokale Jugendgeschichtsarbeit .............................................. 17
5.2 Fachstelle Juleica ................................................................................................................... 19
5.3 Fachstelle Perspektiven Interkulturelle Öffnung der Jugendverbandsarbeit ............................
und Beratung von Migrant*innen-Jugendselbstorganisationen ............................................ 20
5.4 Freiwilligendienste....................................................................................................................... 22
5.5 Kompetenzteam .................................................................................................................... 24
5.6 Ehrenamtsehrungen .............................................................................................................. 24
5.7 Politische Bildung und Aktionen im Brandenburger Wahljahr 2019 ...................................... 25
1
5.8 Schöner leben ohne Nazis ...................................................................................................... 27
6. Geschäftsstelle/Zentralstelle ....................................................................................................... 27
7. Zentralstelle/Finanzbericht für das Haushaltsjahr 2017 .............................................................. 29
8. Außenvertretungen ..................................................................................................................... 30
8.1 Landes-, Kinder- und Jugendausschuss .................................................................................. 30
8.2 Landesintegrationsbeirat ....................................................................................................... 31
8.3 Deutscher Bundesjugendring ................................................................................................. 31
8.4 Konferenz der Landesjugendringe ......................................................................................... 32
8.5 Aktionsbündnis gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus .................... 32
8.6 Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V. .............................................................. 32
8.7 Landesfachverband Medienbildung ....................................................................................... 33
8.8 Deutsches Jugendherbergswerk ............................................................................................ 33
8.9 Rundfunkrat des Senders rbb ................................................................................................ 34
2
Liebe Jugendliche, liebe ehrenamtlich Engagierte, liebe Delegierte der Vollversammlung,
liebe Freunde und Freundinnen der Jugendverbände, sehr geehrte Politiker*innen
sehr geehrte Mitarbeiter*innen in Verwaltung,
liebe Kolleg*innen in der Geschäftsstelle und in den Verbänden,
ein spannendes Landesjugendring-Jahr 2018/19 liegt hinter uns. Was hat sich in den Jugendverbänden
bewegt? Was waren die Forderungen von und für Kinder(n) und Jugendliche(n)? Was hat die Politik im
Sinne junger Menschen und der Jugendverbände Brandenburgs vorangebracht? Was waren Gründe
zum Freuen? Was steht Ermutigendes bevor? Was besorgt? Was können wir diskutieren und anstoßen?
Was bringt die Jugendverbandsarbeit voran? Wie können wir Demokratie und Menschenfreundlichkeit
in Brandenburg fördern und stärken? Die Fragen haben unsere Vorstandsarbeit im vergangenen Jahr
geprägt. Diesen Fragen sind wir zusammen nachgegangen. Die Vorstandarbeit war dabei von Höhe-
punkten aber auch kleinen Rückschlägen geprägt.
Das Berichtsjahr begann mit der großen Freude über die Einführung der pflichtigen Kinder- und Jugend-
beteiligung unter §18a in der Kommunalverfassung. Überall wird nun davon gesprochen und auch wir
Jugendverbände, die wir uns als Expert*innen in diesem Bereich verstehen, haben noch einmal tiefer
reflektiert, welche Qualität die Kinder- und Jugendbeteiligung bei uns im Verband hat und wie wir uns
in den Kommunen einbringen können. Gelebte und gewollte Partizipation wird das Leben in Branden-
burg besser machen!
„Brache oder bunte Wiese? Jugendverbände brauchen guten Nährboden!“ – das war unser Aufruf an den
Landtag, um die Arbeit der Jugendverbände auf eine finanziell solide Basis zu stellen. Mit 50.000 statt
1,8 Millionen € mehr wurde diese Chance bei der Neuaufstellung des Haushaltes nicht genutzt! Die
Investition in weitere Pädagog*innen, die ehrenamtliche Arbeit ermöglichen und begleiten, hat in der
Jugendverbandsarbeit enorme Wirkungen. Jeder Jugendverband muss unbedingt mindestens eine*n
Jugendbildungsreferent*in zur Unterstützung haben. Hier heißt es „Dran bleiben!“.
Im Folgenden lest ihr von den Aktivitäten des Vorstandes in den Schwerpunkten Ehrenamt, Interkultu-
relle Öffnung und Rechtspopulismus und Rechtsextremismus entgegentreten sowie weiteren Themen,
Aktionen, Projekten und Fachveranstaltungen. Wir bedanken uns für eine erfolgreiche Vorstandsperi-
ode 2017 bis 2019, für eure Unterstützung sowie die engagierte Arbeit eurer Verbände und Jugendringe
– auch in den Gremien des Landesjugendring Brandenburg e.V.! Wir sind sehr zuversichtlich, dass auch
der neue Vorstand gemeinsam mit euch dafür sorgen wird, dass die Jugendverbandsarbeit als ganz be-
sondere Form der außerschulischen Jugendbildung in Brandenburg weiterwachsen wird.
Im Namen des Vorstandes
Silke Hansen
Vorstandssprecherin
Juni 2019
3
von links nach rechts: Maria Klamet, Daniel Gensigk, Anja Zubrod, Silke Hansen, Marcel Voges, Jane Baneth, Foto: LJR
Silke Hansen | Interessengemeinschaft Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlau-
sitz war Vorstandssprecherin des Landesjugendring Brandenburg e.V. und begleitete das Landesjugen-
dring Brandenburg Trägerwerk e.V.
Marcel Voges | DGB-Jugend Berlin-Brandenburg (Rücktritt November 2018)
bearbeitete die „Schwerpunktthemen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus entgegenwirken“ so-
wie „Jugendstrategie für Brandenburg“ und begleitete die AG Kampagne sowie die Kommission Landes-
jugendplan.
Maria Klamet | Bund der Deutschen Katholischen Jugend LAG Brandenburg
bearbeitete die Schwerpunktthemen „Interkulturelle Öffnung der Jugendverbandsarbeit“ sowie „Ju-
gendstrategie für Brandenburg“ und begleitete die AG Fachkräfte.
Jane Baneth | Sozialistische Jugend – Die Falken Brandenburg (seit Mai 2019 in Mutterschutz/Eltern-
zeit)
bearbeitete die Schwerpunktthemen „Rechtspopulismus und Rechtsextremismus“ entgegenwirken und
begleitete das Zeitwerk.
Anja Zubrod | BUNDjugend Brandenburg
bearbeitete das Schwerpunktthema Ehrenamt, begleitete die Fachstelle Juleica und die AG Kampagne.
Daniel Gensigk | Arbeitskreis Stadt- und Kreisjugendringe
bearbeitete das Thema „Stärkung kommunaler Ringstrukturen“ und begleitete den Arbeitskreis der
Stadt- und Kreisjugendringe.
4
Datum Veranstaltung
25./26. August 2018 Beteiligungswerkstatt 4 „EMPOWER YOURSELF“
3. September 2018 Trägerwerk e.V. Auftakt Freiwilligendienste
17. September 2018 Fachtag „Ehrenamt und Digitalisierung“
21. September 2018 Auftaktveranstaltung Zeitensprünge Jugendliche
22. September 2018 Grundlagenwissen Jugendverbandsarbeit: Ehrenamtsmanagement
12. Oktober 2018 Fachtag Juleica „Werken statt Tagen“
19. Oktober 2018 Abschlussfachtag EMPOWER YOURSELF "Über_Lebenswirklichkei-ten: Junge Geflüchtete in Brandenburg"
7. November 2018 „Eine Lobby für junge Menschen“ Fachgespräch zur Rolle der Jugend-hilfe bei der Umsetzung der pflichtigen kommunalen Kinder- und Ju-gendbeteiligung
9. bis 11. November 2018 Train the Trainer (1)
17. November 2018 Grundlagenwissen Jugendverbandsarbeit: Strategische Kommunika-tion und Lobbying
5. Dezember 2018 Tag des Ehrenamts
7. bis 9. Dezember 2018 Train the Trainer (2)
13. Dezember 2018 Seminar "Die DSGVO in der Jugend(verbands)arbeit"
18.-20. Januar 2019 Train the Trainer (3)
15./16. Februar 2019 Jugendgeschichtstage
23. Februar 2019 Hauptausschussklausur „Kinder- und Jugendbeteiligung“
21.-24. März 2019 Train the Trainer (4)
23. März 2019 Jugendkonferenz „Wir geben keine Ruhe! Gemeinsam gegen Rechts.“
10. Mai 2019 Auftakt „Schöner leben ohne Nazis“
16. Mai 2019 Fachtag Juleica „HaltungBitte“
17.-19. Mai 2019 Train the Trainer (5)
5. Juni 2019 25 Jahre FÖJ
15. Juni 2019 Vollversammlung
17. Juni 2019 Jugendgeschichtsmesse
5
6
Gesellschaftliche Prozesse und Diskussionen stellen auch die Jugend(verbands)arbeit vor verschiedene
Herausforderungen. Die Arbeitsschwerpunkte des Landesjugendring Brandenburg e.V. (LJR) greifen ak-
tuelle Entwicklungen und Problemlagen auf. Sie bestimmen den Fokus unserer jugendpolitischen Arbeit
sowie in der Beratung und Qualifizierung unserer Mitgliedsorganisationen.
1.2 Ehrenamt
Im Rahmen unseres Schwerpunkts ließen wir am 5.
Dezember 2018, dem offiziellen Tag des Ehrenamts,
unsere Ehrenamtlichen in den Jugendverbänden und
die Freiwilligendienstleistenden hochleben. Mit etwa
50 jungen Engagierten verbrachten wir einen Abend
mit Poetryslammer*innen, gutem Essen und lebendi-
gem Austausch im Freiland Potsdam. Die auf der Voll-
versammlung 2017 gestellten Forderungen nahmen
wir als Vorstand fortwährend in unsere Lobbygesprä-
che mit – insbesondere das Thema Lohnfortzahlung
für ehrenamtlich engagierte Berufstätige stieß auf
Interesse bei den jugendpolitischen Sprecher*innen und Jugendministerin Britta Ernst. Wir bleiben
dran. Des Weiteren wurde ein Mobilitätszuschuss für Ehrenamtliche beschlossen. Mit der Brandenbur-
gischen Studierenden-Vertretung (BrandStuve) haben wir uns zu den Themen Ferienschutz und Aner-
kennung von ehrenamtlicher Tätigkeit und Ausbildung (Juleica) im Studium verständigt und wollen dazu
auch zukünftig zusammenarbeiten.
1.2 Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten / Interkulturelle Öffnung
Seit 2016 besteht im LJR eine Fachstelle für diesen
Schwerpunkt. Alle Jugendverbände sowie Stadt- und
Kreisjugendringe des Landes Brandenburg können
sich bezüglich der Thematik Interkulturelle Öffnung an
die Fachstelle Perspektiven – Interkulturelle Öffnung
der Jugendverbandsarbeit und Beratung von Mig-
rant*innen-Jugendselbstorganisationen wenden.
Auch im letzten Jahr ist der Schwerpunkt der Jugend-
verbandsarbeit mit jungen Geflüchteten nicht aus
dem Fokus der ehren- und hauptamtlichen Mitarbei-
ter*innen der Jugendverbandsarbeit gerückt. Umso
wichtiger ist es, weiterhin einen reflektierten Blick der
Jugendverbände zu ermöglichen, damit auch sie sich um die Aufnahme von Jugendlichen mit Migrati-
onshintergrund als Einzelmitglieder bemühen. Ein Überblick aller Maßnahmen des Berichtsjahres findet
sich unter 5.3 Fachstelle Perspektiven.
Tag des Ehrenamts im Freiland Potsdam, Foto: LJR
Fachtag „Über_Lebenswirklichkeiten: Junge Geflüchtete in Branden-
burg“ 19. Oktober 2018, Foto: LJR
7
1.3 Rechtspopulismus und Rechtsextremismus entgegentreten
In Jugendverbänden werden demokratische Grundwerte wie
z.B.: gesellschaftliche Vielfalt, gleichberechtigte Teilhabe, Erhe-
bung zur Selbstwirksamkeit und die Achtung der Menschen-
rechte gelebt und von den Jugendlichen erprobt. Es gilt sie zu
schützen! Der LJR wendet sich deshalb gegen jede Form von
rechtspopulistischer sowie rechtsextremer Diskriminierung und
Gewalt. Dazu fordern wir auch das Land Brandenburg, Städte
und Gemeinden, die Zivilgesellschaft, Medien und Schulen auf.
Es gilt, sich klar zu positionieren, für eine demokratische Gesell-
schaft einzutreten und diese zu fördern. Unsere Angebote zur
Unterstützung der Mitgliedsorganisationen (Coaching, Bera-
tung und Information) wurden daher aufrechterhalten. Dazu
gehörte beispielsweise auch die Jugendkonferenz „Wir geben
keine Ruhe. Gemeinsam gegen Rechts!“ mit jungen Ehrenamtlichen aus Jugendverbänden und Enga-
gierten, z.B. aus dem Bereich „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage.“ Auch die Kampagne „Schö-
ner leben ohne Nazis“ wird fortgeführt. Bei verschiedensten Gelegenheiten forderte der Vorstand eine
klare Positionierung der demokratiefreundlichen Parteien und gesellschaftlichen Akteur*innen gegen
Rechtsextremismus sowie Rechtspopulismus ein. Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle nahmen an
Fach- und Vernetzungsveranstaltungen zum Thema teil.
Selbstverständlich stehen die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen Brandenburg auch im Zusam-
menhang mit weiteren sozialen und politischen Rahmenbedingungen. Um ihre Interessen gut zu ver-
treten und eine stete Verbesserung der Situation junger Menschen in Brandenburg zu erreichen, hat
der Vorstand auch an folgenden weiteren Themen gearbeitet.
Stärkung der kommunalen Jugendringe
Bestehend aus Jugendverbänden, -initiativen und -einrichtungen spiegeln kommunale Jugendringe eine
breite Palette der kommunalen Jugendarbeit wider. Damit sind sie Scharniere, um gesellschaftlichen
Herausforderungen zeit- und basisnah zu begegnen. Gleichzeitig sind sie Foren, um Beteiligungsrechte
von Kindern und Jugendlichen zu initiieren und zu stärken. In Brandenburg existieren, bei 14 Kreisen
und vier kreisfreien Städten, derzeit leider nur noch sieben Stadt- und Kreisjugendringe. Diese Situation
ist sehr bedauerlich. Mit Daniel Gensigk als Vertreter der kommunalen Jugendringe im Vorstand des LJR
unterstützt der Vorstand die Arbeit der seit 2017 existierenden Koordinierungsstelle zum Ausbau und
zur Unterstützung der Strukturen kommunaler Jugendringe im Land Brandenburg. Weiterhin besteht
ein kontinuierlicher Austausch mit Annekatrin Friedrich, Jugendverbandsreferentin im LJR. Im Berichts-
zeitraum gab es in Form des Kommunal-Wahl-Check außerdem ein erfolgreiches Kooperationsprojekt
von Arbeitskreis der Stadt- und Kreisjugendringe und LJR. Weitere Informationen zu den Maßnahmen
und Projekten des Arbeitskreises der Stadt- und Kreisjugendringe im Berichtszeitraum finden sich unter
4.5.3 Arbeitskreis der Stadt- und Kreisjugendringe.
Jugendkonferenz „Wir geben keine Ruhe! Gemein-
sam gegen Rechts.“, 23. März 2019, Foto: LJR
8
Freiwilligendienste stärken
Die offene Frage um die auslaufende ESF-Förderperiode der Freiwilligenprogramme Freiwilliges Soziales
Jahr (FSJ) und Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) nach 2020 besteht weiterhin. Der Vorstand hat die
Problematik in diversen jugendpolitischen Gesprächen platziert, jedoch bisher bedauerlicherweise
kaum verbindliche Aussage zur Weiterfinanzierung erhalten. Der Ausschuss Bildung, Jugend und Sport
des Brandenburger Landtages hörte hierzu im April 2019 auch Vertreter*innen des LJR Trägerwerk e.V.
und Freiwillige an. Der Vorstand wird weiterhin nachdrücklich daran arbeiten, Kürzungen und Streichun-
gen im Bereich der Freiwilligendienste zu verhindern! Für Freiwillige im Land Brandenburg gab es 2019
jedoch auch erfreuliche Entscheidungen. So wurde die Einführung eines 365 €-Tickets beschlossen. Da-
mit können Auszubildende und Freiwilligendienstleistende bald für 1 € pro Tag alle Verkehrsmittel im
VBB-Netz nutzen.
Politische Teilhabe und Jugendbeteiligung
Eine große Freude – im Juni 2018 wurde eine lang-
jährige Forderung des LJR endlich umgesetzt. In die
Brandenburger Kommunalverfassung wurde unter
§18a die pflichtige Beteiligung von Kindern und Ju-
gendlichen aufgenommen. Die Gesetzesänderung
erfordert eine breit angelegte Qualifizierung und Be-
ratung kommunalpolitischer Akteur*innen und
Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit. In enger
Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Kin-
der- und Jugendbeteiligung führte der LJR im No-
vember 2018 ein Fachgespräch zur Rolle der Jugendhilfe bei der Umsetzung der pflichtigen kommuna-
len Kinder- und Jugendbeteiligung durch. Nach Gesprächen mit dem Städte- und Gemeindebund ist eine
weitere Veranstaltung mit der Zielgruppe Verwaltung geplant.
Zentrale Aufgaben des LJR und der Vorstandsarbeit sind die Interessenvertretung seiner Mitgliedsorga-
nisationen sowie die Vertretung von Kindern und Jugendlichen im Land Brandenburg. Um diese Aufgabe
effektiv zu erfüllen, setzten Vorstand und Geschäftsstelle mit ihren Aktionen, Lobby- und Beratungstä-
tigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen der Landespolitik an.
3.1 Parteien und Fraktionen im Landtag Brandenburg
Im zurückliegenden LJR-Jahr haben Vorstand und Geschäftsstelle viele Gespräche mit politischen Ver-
treter*innen geführt. Unsere Veranstaltung zum Tag des Ehrenamts am 5. Dezember 2018 diente dabei
nicht nur der Wertschätzung Ehrenamtlicher in den Jugendverbänden, sondern auch die Engagierten
sichtbar zu machen und ihnen zu danken.
Fachtag „Eine Lobby für junge Menschen“, 7. November 2019, Foto: LJR
9
Im Berichtszeitraum führten der Vorstand sowie Geschäftsführerin Melanie Ebell und Jugendverbands-
referentin Annekatrin Friedrich Gespräche mit den Jugendpolitischen Sprecher*innen der Landtagsfrak-
tionen – Simona Koß (SPD), Gerrit Große (Die Linke.), Kristy Augustin (CDU) und Marie-Luise von Halem
(Bündnis 90/Die Grünen). Im Rahmen der Gespräche wurden folgende Themen eingebracht:
Vorstellung unserer Wahlforderungen für ein jugendgerechtes Brandenburg,
Positionen zu den Schwerpunkten des LJR,
Ehrenamtsförderung und Anerkennung ehrenamtlichen Engagements,
Weiterfinanzierung der Freiwilligendienste nach 2020 (Auslaufen der ESF- Förderperiode)
Begleitung und Umsetzung des §18a der Brandenburger Kommunalverfassung zur Kinder-
und Jugendbeteiligung.
Mit unseren Wahlforderungen brachten wir uns auch in die Erstellung der Landtagswahlprogramme der
Parteien ein und konnten bisher hierbei gute Ergebnisse verzeichnen. Der Kontakt zu den Jugendorga-
nisationen der Parteien wurde ebenso aufrechterhalten. Auch im Landtagsausschuss für Bildung, Jugend
und Sport sind wir regelmäßig mindestens als Gäste präsent. Am 18. März 2019 waren wir dort zur
Anhörung eingeladen, um unsere Forderungen nach einem Ausbau und der Weiterfinanzierung der Ju-
gendfreiwilligendienste vorzutragen.
3.2 Landesregierung Brandenburg
Neben den Gesprächen mit Vertreter*innen der Par-
teien und des Parlaments ist der Vorstand auch regel-
mäßig mit verschiedenen Vertreter*innen der Lan-
desregierung im Gespräch. Im Februar 2018 fand das
zweite Gespräch in dieser Vorstandslegislatur mit der
Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Britta Ernst,
statt. Hierbei konnten wir die aktuellen jugendpoliti-
schen Herausforderungen mit ihr diskutieren und un-
sere Forderungen in den einzelnen Themenschwer-
punkten setzen.
Regelmäßige Kontakte bestehen auch zu weiteren Stabsstellen der Landesregierung. So ist der LJR kon-
tinuierlich im Gespräch mit der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ der Landesregierung
und nimmt an Vernetzungstreffen und Fachveranstaltungen der Koordinierungsstelle teil. Mit der Koor-
dinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg finden
regelmäßig Gespräche statt. Von hoher Bedeutung ist zudem der regelmäßige Kontakt mit den Kol-
leg*innen des MBJS, als dem für uns zuständigen Fachministerium. Sowohl in gemeinsamen themati-
schen Arbeitstreffen (z.B. Unterausschuss Jugendarbeit des Landes-, Kinder- und Jugendausschusses,
Vorbereitung des Brandenburger Kongresses Jugendarbeit u.a.) sowie auch zur gegenseitigen fachlichen
Beratung fanden im Berichtszeitraum regelmäßige Treffen statt. Die Zusammenarbeit mit der Hauslei-
tung und den zuständigen Referaten 21, 23 und 25 ist nach wie vor sehr partnerschaftlich.
von links nach rechts: Annekatrin Friedrich (Referentin LJR), Silke Hansen (Vorstand), Jugendministerin Britta Ernst, Melanie Ebell (Geschäftsführe-rin LJR), Jane Baneth (Vorstand), Maria Klamet (Vorstand) Foto: LJR
10
3.3 Kampagne und Öffentlichkeitsarbeit
Die Kampagne „Brache oder bunte Wiese? Jugendverbände brauchen guten Nährboden“ mit der For-
derung nach 1,8 Millionen € mehr an Förderung für die Jugendverbände im Doppelhaushalt 2019/20
spielte auch in diesem Berichtsjahr noch einmal eine wesentliche Rolle. Trotz weiterer Aktionen im Aus-
schuss Bildung, Jugend und Sport des Landtages und zahlreicher jugendpolitischer Gespräche zum
Thema konnten wir leider nur einen kleinen Erfolg feiern. Die Mittel für Jugendverbände im aktuellen
Haushalt wurden für Personalkosten der Jugendverbände um 50.000 € erhöht. Damit konnten die längst
überfälligen Tariferhöhungen der Jugendbildungsreferent*innen in den Verbänden weitestgehend um-
gesetzt werden.
Weiterer Fokus der Kampagnenarbeit lag auf den jugend-
politischen Forderungen des LJR zur Landtagswahl. Zu
diesem Zwecke wurden die „Forderungen für ein jugend-
gerechtes Brandenburg!“ entwickelt, die seit Anfang
2019 digital und analog, in Form von Flyern und Plakaten,
gestreut werden. Diese sind:
Jugendverbandsarbeit fördern,
Ehrenamtliches Engagement fördern,
Freiwilligendienste stärken,
Demokratiebildung stärken,
Freiräume erhalten und schaffen,
Gleichberechtigung aller jungen Menschen in Brandenburg schaffen,
Jugendgerechte Infrastruktur ausbauen,
Nachhaltigkeit verbessern.
Die Forderungen wurden auf Grundlage der aktuellen Beschlüsse des LJR sowie aktueller gesellschaftli-
cher Diskussionsprozesse erarbeitet. Dabei sind sie so formuliert, dass sie auch mit Blick auf die Ver-
handlungen zum Koalitionsvertrag eingebracht werden können.
Veranstaltungen, Projekte und Positionen des LJR und seiner Mitgliedsorganisationen sowie weiterrei-
chende Informationen zur Jugend(verbands)arbeit in Brandenburg werden regelmäßig über Pressemel-
dungen, via Homepage, Newsletter und Facebook veröffentlicht. Mit insgesamt 10 Pressemeldungen
konnten wir kontinuierlich auf die Arbeit des LJR und der Mitgliedsorganisationen hinweisen. Nachfol-
gend sind die Veröffentlichungsdaten und Titel der Pressemitteilungen im Berichtszeitraum aufgeführt.
11
Datum Titel
21. Mai 2019 Arthur – mit Pfeife – sitzend im Eis. Eine Ge-schichte aus Brandenburg, die auch mit Charles Chaplin zu tun hat
20. Mai 2019 Bündnis90/DIE GRÜNEN gewinnen U18-Europa-wahl
13. Mai 2019 U18-Europawahl vor neuem Rekord
10. Mai 2019 Brandenburger Kampagne „Schöner Leben ohne Nazis“ startet
8. Mai 2019 Verdrängt, vergessen, für unwichtig gehalten? Zeitensprüngeteams gesucht!
6. Mai 2019 Antworten auf junge Fragen. Der Kommunal-Wahl-Check geht online.
12. April 2019 Der Landesjugendring Brandenburg e.V. erklärt seine Solidarität mit „Fridays for Future“
12. Februar 2019 Forderungen „Für ein jugendgerechtes Branden-burg!“
5. Februar 2019 Europa-Universität Viadrina ist bei der U18-Euro-pawahl in Brandenburg dabei
24. Januar 2019
U18-Europawahl in Brandenburg / Jetzt Wahllo-kal anmelden!
12
Die Mitgliedsorganisationen des LJR organisieren sich in unterschiedlichen Gremien. Diese sind in der
Satzung und Geschäftsordnung des LJR verankert. Dort bestimmen sie über die Themenschwerpunkte,
Angebote und Projekte des LJR.
4.1 Vollversammlung
Am 30. Juni 2018 fand die 34. Vollversammlung des LJR in Neuruppin statt. Seitens des Ministerium für
Bildung, Jugend und Sport nahmen Jugendministerin Britta Ernst und Volker-Gerd Westphal, Leiter der
MBJS-Abteilung 2 Kinder, Jugend, Sport und Weiterbildung teil. Zudem begrüßten wir die jugendpoliti-
schen Sprecherinnen Ina Muhß (SPD) und Kristy Augustin (CDU) sowie Tom Berthold und Hanna Dietrich
(Linksjugend.solid) als Vertreter*innen der Parteijugendorganisationen. Die politischen Vertreter*innen
unterstrichen in ihren Grußworten an die anwesenden Delegierten den Wert der Jugendverbände und
kommunalen Jugendringe für Brandenburg. Von besonderer Freude war der gemeinsame Erfolg, dass
einige Tage zuvor vom Landtag die Ergänzung der Kommunalverfassung um den Paragraphen 18a Kin-
der- und Jugendbeteiligung beschlossen wurde. Mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen nutzen
Marcel Voges und Anja Zubrod als Vertreter*innen des Vorstandes noch einmal die Gelegenheit, um
auf die aktuellen Forderungen des LJR zur Erhöhung des Landesjugendplans aufmerksam zu machen:
Insbesondere auf die Notwendigkeit, für jeden Mitgliedsverband mindestens eine*n Jugendbildungsre-
ferent*in zu fördern, der*die Ehrenamtliche in ihrer Arbeit unterstützt.
Um die Bedeutung und auch die notwendigen Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement
ging es auch in dem Impuls von Prof. Dr. Wibke Riekmann „Ehrenamt. Auslaufmodell - Lückenbüßer -
Garant für Demokratie?“.
Nach der Aussprache zum Bericht über die Arbeit des Vorstandes und die Vorstellung des Finanzberich-
tes 2018 beriet und beschloss die Vollversammlung folgende Positionen:
Rechtspopulismus entgegentreten! – Jugendverbände für ein solidarisches Miteinander,
Spannende historisch-politische Bildungsarbeit – ein Recht der Jugend,
Gender-Sternchen * nutzen. Verdeutlichung einer geschlechtergerechten
Jugendverbandsarbeit.
Vollversammlung, 30. Juni 2018, Foto: LJR
13
4.2 Hauptausschuss
Der Hauptausschuss tagte im Berichtszeitraum satzungsgemäß vier Mal. In allen Hauptausschüssen
wurde regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der Jugendpolitik und Jugendarbeit in Brandenburg
berichtet und sich ausgetauscht. Die Hauptausschüsse waren sehr gut besucht und die Diskussionen
ergaben wichtige Hinweise und weiterführende Gedanken, die wir als Vorstand, die Kolleg*innen der
Geschäftsstelle und sicherlich auch Delegierte in ihre Arbeit einfließen lassen konnten. Dafür danken
wir ausdrücklich!
Am 22. November 2018 beschlossen die Delegierten folgende Positionen:
Geflüchtete schützen – Retter*innen stärken!.
Initiativen für ein demokratisches Miteinander unterstützen: #wirsindmehr!.
Am 22. Februar 2019 fand die Klausur des Hauptausschusses mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Gute
Jugendbeteiligung für Brandenburg“ statt. Im Rahmen von Workshops wurden theoretische Grundlagen
zum Thema Jugendbeteiligung vermittelt und praktische Methoden ausprobiert und verbandsübergrei-
fend reflektiert.
Am 11. April 2019 erklärte der Hauptausschuss seine Solidarität mit „Fridays for Future“. Die Mitglieds-
organisationen des LJR erklärten sich bereit, im Rahmen ihrer Möglichkeiten lokale Demonstrations-
gruppen der „Fridays for Future“-Bewegung, sofern von ihnen gewünscht, zu unterstützen. Zudem for-
dern sie die Landespolitik und die Landesregierung auf, dem Recht auf freie Meinungsäußerung klare
Priorität einzuräumen, den Teilnehmer*innen der „Fridays for Future“-Bewegung, den Rücken zu stär-
ken und vor allem ihre Anliegen ernst zu nehmen. Zudem wurden am 11. April 2019 ebenfalls eine Ge-
schäftsordnung für die Kommission Landesjugendplan sowie eine Änderung der Richtlinie „allgemeine
Maßnahmen“ verabschiedet. Beide schlossen an bewährte Praxis an.
4.3 Vorstand
Im Berichtszeitraum bildeten Silke Hansen (iej/Evangelische Jugend) als Vorstandsprecherin, Maria
Klamet (BDKJ), Marcel Voges (DGB-Jugend, bis 11/2018), Jane Baneth (SJD - Die Falken), Anja Zubrod
(BUNDjugend) und Daniel Gensigk (Arbeitskreis der Stadt- und Kreisjugendringe) weiterhin den Vor-
stand des LJR. Wir haben uns etwa monatlich zu den regulären Sitzungen getroffen. Zudem traf der
Vorstand sich zu einer zweitägigen und einer eintägigen Klausurtagung. Insbesondere die Möglichkei-
ten, den für das zweite Jahr der Legislaturperiode neu gesetzte Schwerpunkt „Ehrenamt fördern“ um-
zusetzen, wurde in den Blick genommen. Hier ging es u.a. um
Vergünstigungen für Ehrenamtliche, auch Freiwillige im Freiwilligendienst (z.B. im ÖPNV).
Die Entgelterstattung an den Arbeitgeber für Ehrenamtliche, die beispielsweise an einer Ju-
leica-Schulung teilnehmen oder eine Jugendfreizeit mehrtägig begleiten. Dies ist in anderen
Bundesländern seit Jahren durch entsprechende Richtlinien/Verordnungen etabliert.
Gespräche mit Studierendenvertreter*innen bezüglich Anerkennung von Ehrenamt, Verlänge-
rung der Regelstudienzeit usw.
14
Zudem wurde festgestellt, dass weiterhin die zentrale Forderung durch die professionelle Unterstützung
des ehrenamtlichen Engagements durch Jugendbildungsreferent*innen für die Mitgliedsverbände es-
sentiell bleibt. Die Schwerpunkte Integration junger Geflüchteter/ Interkulturelle Öffnung und Rechts-
extremismus, Rechtspopulismus und Diskriminierung entgegenwirken wurden ebenso intensiv weiter
im Vorstand diskutiert und in die Arbeit der Gremien des LJR durch inhaltliche Impulse und Beschluss-
fassungen vorangebracht. Alle drei Schwerpunkte sind auch in den jugendpolitischen Gesprächen von
zentraler Bedeutung gewesen.
Des Weiteren wurde 2019 durch den Vorstand eine Mitgliederversammlung angestoßen. Die letzte Be-
fragung der Mitglieder im LJR liegt nun schon viele Jahre zurück. Seither sind neue Mitglieder dazuge-
kommen und die Anforderungen an die Jugendverbandsarbeit sind gestiegen. Aber auch die Lebenswelt
junger Menschen hat sich verändert. Die Befragung hat das primäre Ziel, das Angebot des LJR zu ver-
bessern und anzupassen. Im Sinne der Vernetzung sowie der Stärkung der Jugendverbandsarbeit vor
Ort möchten wir uns außerdem einen aktuellen Überblick verschaffen, wo Verbände aktiv sind.
Anfang November 2018 musste Marcel Voges (DGB-Jugend) uns aus beruflichen Gründen seinen Rück-
tritt aus dem Vorstand mitteilen. Im Hauptausschuss konnten wir ihm ausdrücklich für sein Engagement
im Vorstand danken. Auch seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass wir nach nun knapp zwei Jahren
gemeinsamer Arbeit (weitestgehend) zufrieden mit der Fülle der Entwicklungen und des Vorangebrach-
ten sind. Unser besonderer Dank gilt auch allen Kolleg*innen in der Geschäftsstelle, den aktuellen und
auch denen, die im Berichtszeitraum den LJR verließen. Für uns als Vorstand ist es eine optimale Basis,
dass das Team der Geschäftsstelle uns und natürlich alle Vorhaben und Entwicklungen sehr zuverlässig
und inhaltsstark begleitet bzw. umsetzt. Der Vorstand wurde geschäftsstellenseitig kontinuierlich, struk-
turierend und beratend von Melanie Ebell und Annekatrin Friedrich begleitet. Auch für diese Arbeit
danken wir.
4.4 Kommission Landesjugendplan
Die gewählten Mitglieder der Kommission Landesjugendplan sind Ines Danicke (IEJ), Henriette Karpe
(BDKJ), Gerd Rademacher (LJFW), Andy Papke (BSJ), Christian Traeger (DGB Jugend) und Bärbel Mehnert
(BBL). Seitens des Vorstands leitete Marcel Voges (DGB Jugend), bis zu seinem Ausscheiden aus dem
Vorstand im November 2018, die Kommission. Darüber hinaus nehmen Manuela Vollbrecht und Mela-
nie Ebell für die Geschäftsstelle beratend an den Sitzungen teil. Die Kommission hat die Aufgabe, einen
Vorschlag zur Verteilung der aus dem Landesjugendplan zugewiesenen Mittel zu erarbeiten und dem
Hauptausschuss zur Diskussion und Beschlussfassung vorzulegen. Sie prüft die Antrags- und Abrech-
nungsverfahren und ist für die Richtlinienberatung verantwortlich. Die Kommission Landesjugendplan
tagte im Berichtszeitraum drei Mal und erarbeitete neben den benannten Verteilungsvorschlägen auch
eine Geschäftsordnung für die Kommission Landesjugendplan sowie einen Änderungsvorschlag für die
interne Richtlinie „Allgemeiner Maßnahmebereich“, die vom Hauptausschuss am 11. April 2019 verab-
schiedet wurde.
15
4.5 Arbeitsgruppen
Für die gelingende Umsetzung der Aufgaben des LJR gibt es verschiedene Kommissionen, Arbeitsgrup-
pen (AG), Arbeitskreise (AK) und Beiräte. Hier werden gemeinsam fachliche Fragen vertieft und Lösun-
gen für jugendverbandliche Herausforderungen entwickelt.
4.5.1 AG Fachkräfte
Die AG Fachkräfte ist das verpflichtende Gremium der vom Land Brandenburg geförderten Jugendbil-
dungsreferent*innen der Mitgliedsverbände. Im Rahmen zweimonatlicher Treffen wird der fachliche
Erfahrungsaustausch unter den Kolleg*innen der Jugendverbände initiiert und ein Vernetzungsangebot
geschaffen. Neben dem regulären Austausch nutzte die AG Fachkräfte ihre Treffen
zur Beschäftigung mit der Frage nach einer effektiven Zielgruppenansprache durch den Einsatz
sozialer Medien,
zur Vorstellung des Angebotes der Verbraucherzentrale Brandenburg für junge Menschen,
zur Beschäftigung und kritischen Reflexion der aktuellen Brandenburger Jugendstudie,
zum Austausch mit Vertreter*innen der Landtagsfraktionen zu Herausforderungen und Prob-
lemen der Jugend(verbands)arbeit.
Die Treffen der AG werden von den Teilnehmer*innen als bereichernd wahrgenommen. Die AG möchte
daher auch die Referent*innen der Mitgliedsorganisationen zur Teilnahme ermuntern, die bisher noch
nicht dabei waren.
4.5.2 Arbeitskreis Juleica
Der Arbeitskreis Juleica besteht aus Akteur*innen der Kinder- und Jugendarbeit in Brandenburg und
unterstützt die Fachstelle Juleica in ihrer Arbeit. Derzeit sind Vertreter*innen der Sportjugend, der Lan-
desjugendfeuerwehr, des Landesverbands für Kinder- und Jugendreisen sowie der BUNDjugend regel-
mäßig im Arbeitskreis vertreten. Neue Verbände, die z.B. eigene Juleica-Ausbildungen planen, werden
gerne aufgenommen. Ziel des Arbeitskreises ist die stete Weiterentwicklung von Angeboten rund um
die Juleica. Im Berichtszeitraum hat sich der Arbeitskreis sieben Mal getroffen. Bei jeder Sitzung findet
zum einen ein Erfahrungsaustausch sowie der Austausch von Methoden statt. Zum anderen werden
übergeordnete Themen diskutiert und gemeinsam mit der Fachstelle Entscheidungen über neue Ar-
beitspakete gefällt. Schwerpunkte 2018/19 waren dabei:
die Ausbildung von Trainer*innen zur außerschulischen Jugendbildung: Gemeinsam wurde an
der Fortführung und Weiterentwicklung der erfolgreichen Qualifizierung gearbeitet,
die Entwicklung eines Jugendbildungsservers,
der Fachtag „Brandenburg digital engagiert!“ am 17. September 2018 mit der Staatskanzlei
Brandenburg und der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA),
die Organisation des Fachtags Juleica „Werken-statt-Tagen“ am 12.-13. Oktober 2018.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Umsetzung des Beschlusses der Vollversammlung „Jetzt aber richtig! Ehrenamtliches Engagement in der Jugendverbandsarbeit fördern.“ Dieser wird auch 2019/20 aufrechterhalten.
16
4.5.3 Arbeitskreis der Stadt- und Kreisjugendringe
Der Arbeitskreis der Stadt- und Kreisjugendringe im Land Brandenburg dient der Vernetzung und dem
Austausch zwischen den kommunalen Jugendringen und formuliert gemeinsame Anliegen gegenüber
anderen Akteuren. Darin wird der seit 2017 durch eine Koordinierungsstelle unterstützt. Diese arbeitet
vor allem als Beratungs- und Unterstützungsstelle für die bestehenden Jugendringe und begleitet Initi-
ativen zur Neugründung von Strukturen. Personell wurde diese Stelle bis zum 15. September 2018 von
Clara Anders ausgefüllt, anschließend von Steffen Göths. Zum Redaktionsschluss dieses Berichts fand
ein erneutes Stellenbesetzungsverfahren statt, da sich Steffen Göths beruflich neu orientierte.
Durch die Koordinierungsstelle wird regelmäßig die Vertretung des AK in den LJR-Gremien übernom-
men. Die regelmäßige Präsenz in Gremien des LJR ermöglicht es sowohl kommunale Themen und Per-
spektiven dauerhaft einzubringen als auch einen persönlichen Kontakt zu den Vertreter*innen der an-
deren Mitglieder im LJR zu entwickeln. Dadurch wird auch das Ziel verfolgt, die Jugendverbände für die
Belange der kommunalen Jugendringe zu sensibilisieren.
Weiterhin vertritt die Koordinierungsstelle die kommunalen Jugendringe auch gegenüber der (Fach-)
Öffentlichkeit, etwa auf Fachtagungen und vernetzt sich dazu auch mit Akteuren außerhalb Branden-
burgs. So wurde auf dem Barcamp des Deutschen Bundesjugendrings eine Session zu Jugendringarbeit
in Ostdeutschland gemeinsam mit dem Stadtjugendring Leipzig angeboten und aktiv auch die Diskussion
mit der AG der Großstadtjugendringe gesucht, um die unterschiedlichen Realitäten von kommunal täti-
gen Jugendringen abzugleichen. Auch auf dem jährlich stattfindenden Fachtag der Brandenburgischen
Jugend(sozial)arbeit in Schloss Trebnitz war der AK vertreten und bot gemeinsam mit dem LJR einen
Workshop zu Beteiligungsprojekten im Kontext Wahlen an. Am zweiten Tag des Fachtags gelang es in-
nerhalb der abschließenden Podiumsdiskussion die wesentliche Rolle von Jugendverbänden und -ringen
für eine demokratische Gesellschaft und die Beteiligung junger Menschen deutlich zu machen.
Als thematischer Schwerpunkt wurde die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gesetzt. Dies geschah vor
allem durch das Kooperationsprojekt Kommunal-Wahl-Check gemeinsam mit dem LJR. Dabei war nicht
nur die Koordinierungsstelle in die Umsetzung involviert, sondern auch die kommunalen Jugendringe,
die Rahmenbedingungen für die Workshops stellten oder die Umsetzung vollständig selbst übernahmen
und auch weitere Projekte rings um das Thema Kommunalwahl entwickelten.
Abschließend muss noch erwähnt werden, dass sich der KJR Ostprignitz-Ruppin leider immer noch in
einer äußerst schwierigen Lage befindet. Zum Zeitpunkt des Niederschreibens dieses Berichtes stand
eine Mitgliederversammlung zur Auflösung des Vereins an. Das Wegbrechen eines weiteren kommuna-
len Jugendrings nach denen in Potsdam-Mittelmark und Spree-Neiße ist nicht nur ein Verlust für den
Arbeitskreis, sondern für die gesamte Jugendverbandsarbeit im Land Brandenburg. Es bedarf hier drin-
gend Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der kommunalen Strukturen, wenn eine Verankerung in
der Fläche bestehen soll.
17
4.5.4 Arbeitskreis der verbandlichen Jugendbildungsstätten
Dem Arbeitskreis der verbandlichen Bildungsstätten gehören die Jugendbildungsstätten Blossin, Kurt-
Löwenstein, Hirschluch, das Don-Bosco-Haus, die DGB-Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin sowie die
Bildungs- und Begegnungsstätte Schloss Trebnitz an. Seit nunmehr 1,5 Jahren werden auch die Jugend-
bildungsstätten Hoch Drei e.V. und Schloss Gollwitz e.V. an den regelmäßigen Arbeitstreffen beteiligt.
Die Leiter*innen der Bildungsstätten haben sich im Berichtszeitraum ca. alle drei Monate getroffen, um
sich über fachliche, finanzielle und strukturelle Themen auszutauschen. Der jährliche gemeinsame Fach-
tag der Jugendbildungsstätten fand am 8. November 2018 in der Jugendbildungsstätte Blossin e.V. zum
Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ statt und bildet den Auftakt für eine tiefergehende Be-
schäftigung der Jugendbildungsstätten mit diesem Thema.
In der Geschäftsstelle des LJR sind verschiedene Fachstellen und Projekte angesiedelt, welche die poli-
tischen und fachlichen Vorgaben der Organe des LJR umsetzen, die Jugendverbände in ihrer inhaltlichen
und qualitativen Arbeit und Entwicklung unterstützen sowie mit ihren Projektinhalten auf aktuelle ge-
sellschaftliche und politische Herausforderungen eingehen.
5.1 Zeitwerk – Beratungsstelle für lokale Jugendgeschichtsarbeit
Was hat Geschichte mit mir zu tun? Inwieweit prägt Geschichte vor Ort mein Leben? Kann ich aus der
Geschichte lernen, wie ich mein Leben gestalten will? Welche Rolle spielt Erinnerung in meinem Leben?
Durch die Beschäftigung mit der Lokalgeschichte werden unserer Erfahrung nach das Interesse junger
Menschen an ihrem Lebensumfeld verstärkt, die Bindung zum eigenen Lebensumfeld vertieft und Ju-
gendlichen die Möglichkeit zur eigenen Identitätssuche und -stärkung eröffnet. Der Raum, eigene Fra-
gen zu stellen, wird freigegeben. Auch im vergangenen Jahr haben wir mit vielen Jugendlichen verschie-
dene Projekte der historisch-politischen Bildung durchgeführt. Die jährliche Jugendgeschichtsmesse, die
Durchführung der Geschichte vor Ort-Fortbildungsreihe und vor allem der Neustart des „überLAGERt“-
Projektes haben uns gefordert, bereichert und uns in vielerlei Hinsicht wachsen lassen. Detaillierte In-
formationen über die einzelnen Projekte bekommt ihr im Folgenden.
Jugendprogramm „Zeitensprünge“
Jedes Jahr erforschen Jugendliche aus ganz Brandenburg in 20 ausgewählten Projektgruppen branden-
burgische Lokalgeschichte. Beim Jugendprogramm „Zeitensprünge“ entscheiden die Jugendlichen
selbst, was sie erforschen und welche thematischen Schwerpunkte sie bei ihrem Projekt setzen. Zeiten-
sprünge ist ein Programm der non-formalen historisch-politischen Bildung. Die Beratungsstelle Zeitwerk
im LJR übernimmt die Koordination der Projekte, organisiert die Fortbildungen für die Projektgruppen,
führt Fortbildungen für die Projektleiter*innen durch, plant die Abschluss- sowie Zwischenveranstaltun-
gen und berät die Projektgruppen. Da Jugendliche im Projekt „Zeitensprünge“ die Hauptakteure sind,
18
haben wir uns dafür entschieden, dass auch Jugendli-
che in der Auswahljury sitzen müssen, um zu entschei-
den, welche Projekte im kommenden Zeitensprünge-
durchgang gefördert werden sollen. Jede Projekt-
gruppe bekommt neben dem Bildungsprogramm und
den Veranstaltungen 1100,-€ für die Umsetzung ihres
Projektvorhabens. Besonders war die Kooperation mit
dem Team des Projektes „saysomething - Mehr als
Mitmachen – mobile und digitale Jugendbeteiligung in
Brandenburg“, welches uns bei unseren Veranstaltun-
gen und die Gruppen in Workshops vor Ort mit reich-
lich Know How zur Anwendung vielfältiger Medien-
tools ausgestattet hat. Die Übersicht der teilneh-
menden Gruppen ist wie immer auf unserer Home-
page zu finden.
Jugendgeschichtstage und Jugendgeschichtsmesse
Im Februar fanden mit einem neuen Konzept die Jugendgeschichtstage in der DGB-Bildungsstätte Fle-
cken Zechlin statt. Von Freitag bis Sonntag haben 6 der Zeitensprüngegruppen die Zeit genutzt, sich zu
vergegenwärtigen, was sie in der ersten Projektphase schon geschafft haben und geplant, was sie bis
zur Jugendgeschichtsmesse noch umsetzen möchten. Dank des Saysomething-Teams bekamen sie auch
weiteres methodisches Know How geboten, z.B. einen Trailer zu ihrem Projekt zu drehen, Jingles aufzu-
nehmen und Graffitis zu gestalten. Nachdem die Zeitensprüngegruppen fast ein ganzes Jahr an ihren
Projekten gearbeitet haben, präsentieren 20 Gruppen am 17. Juni 2019 im Haus der brandenburgisch-
preußischen Geschichte ihre Forschungsergebnisse bei der Jugendgeschichtsmesse. Diese findet in die-
sem Jahr als gemeinsame Veranstaltung mit der Kontaktbörse „kulturelle Bildung“ statt.
ÜberLAGERt
Im September 2018 konnten wir an unser Pilotprojekt „überLAGERt – lokale Jugendgeschichtsarbeit an
Orten ehemaliger KZ-Außenlager in Brandenburg“ anschließen. Im Projekt haben bis zu 15 Gruppen die
Möglichkeit mit unserer Begleitung die Geschichte dieser oftmals vergessenen und wenig erforschten
Orte wieder ins Bewusstsein zu holen. Das Projekt wird gefördert, von der „Aktion Mensch“, der „F.C.
Flick-Stiftung“ und der „Kurt und Herma Römer-Stiftung “. Die „Stiftung großes Waisenhaus zu Potsdam“
sowie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und das Brandenburgische Landesamt für Denk-
malpflege unterstützen uns als Kooperationspartner*innen.
Jugendliche können selbst entscheiden, welche Gesichtspunkte sie beleuchten und welche Form der
Erinnerung sie für die Orte des Verbrechens im Nationalsozialismus für angemessen halten. Viele der
ehemaligen KZ-Außenlager sind historisch unerforscht, manchmal ist nicht einmal eine Gedenktafel
oder ein anderes Zeichen der Erinnerung vorzufinden. Vorhandene sind oftmals historisch nicht korrekt
oder zeugen von einer politisch motivierten Geschichtsdeutung. Mit Hilfe des Projektes „überLAGERt“
können interessierte junge Menschen diese Orte wieder sichtbar und somit erinnerbar machen. Bis Au-
gust 2021 unterstützen uns bei der Umsetzung des Projektes zwei neue Kolleg*innen. Das sind Yves
Seipold als Referent und Peri Bausch als studentische Mitarbeiterin.
Projekt „Zeitensprünge“ 2018, Foto: LJR
19
Geschichte vor Ort – Praxisorientierte Fortbildung zur Begleitung von lokalen Jugendge-
schichtsprojekten
Mit der Fortbildungsreihe qualifizieren wir Multiplikator*innen, die Gruppen im Prozess der lokalen Ju-
gendgeschichtsarbeit zu begleiten. Die Teilnehmenden werden nach der Fortbildung auf grundlegende
und vielfältige Kenntnisse und Kompetenzen in den Bereichen der historisch-politischen Bildung, der
Jugend(sozial)arbeit, des forschenden Lernens sowie der Projektarbeit zurückgreifen können. Lernen
am historischen Ort, methodisches Lernen und theoretischer Input werden miteinander verbunden. Im
Jahr 2017/18 und im Herbst/Winter 2018 haben wir die Fortbildungsreihe bereits durchgeführt. Einen
weiteren Durchgang bereiten wir aktuell für das Jahr 2019 vor.
5.2 Fachstelle Juleica
Die Fachstelle Juleica macht es sich zur Aufgabe, jugendliches Engagement zu fördern, sichtbar zu ma-
chen und zu qualifizieren. Wir beraten und unterstützen die Juleica-Antragstellenden, Ehrenamts- und
Ausbildungsträger der Jugendleiter*innen-Card in Brandenburg. Mit diesem Ziel setzt die Arbeit der
Fachstelle im Berichtsjahr in den Bereichen Onlineangebote, Qualifizierung und Fachveranstaltungen
an. Die Arbeitsprozesse liefen dabei immer in enger Abstimmung mit dem 4.5.2 Arbeitskreis Juleica .
Ausbildung zur Trainer*in in der außerschulischen Jugendbildung
Im November 2018 ging Train-the-Trainer in die zweite Runde. Als Weiterbildung für ehrenamtlichen
Nachwuchs, zur Qualifizierung Engagierter und zur weiteren Etablierung des LJR als Bildungsträger bie-
ten wir diese Qualifizierungsreihe für Trainer*innen der außerschulischen Jugendbildung an. Die Reihe
umfasst sechs Module, eine 40-stündige Praxisphase sowie ein anschließendes Fachgespräch und wird
durch das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) zertifiziert. Die Ausbil-
dung ist eine Kooperation mit dem LJR Berlin und dem SFBB. Für das zweite Halbjahr 2019 planen wir
eine dritte Runde mit demokratiepädagogischem Ansatz.
Fachtage
Am 17. September 2018 fand der Fachtag
„Brandenburg digital engagiert“ statt. Minis-
terpräsident Dr. Dietmar Woidke und Chef der
Staatskanzlei, Thomas Kralinski waren anwe-
send, um die Möglichkeiten von Engagement
und Demokratievermittlung im Kontext der Di-
gitalisierung zu beleuchten und gemeinsam
mit Vertreter*innen aus Freiwilligenagenturen
und (Jugend)verbänden zu diskutieren.
Zudem konnten wir den im März ausgefalle-
nen Fachtag gemeinsam mit der Sportjugend erfolgreich im Oktober stattfinden lassen. Am 12. und 13.
Oktober 2018 trafen sich die im Land tätigen Juleica-Referent*innen und Interessierte im Format Wer-
kenStattTagen.
Fachtag „Brandenburg digital engagiert“ am 17. September 2018, Foto: LJR
20
Netzwerken
Der DBJR hat das Projekt Juleica in Angriff genommen, in drei Säulen wird es weiterentwickelt:
Antragssystem – Welche Prioritäten setzen wir in einem neuen System? Welchen Mehrwert
könnte eine Juleica -App haben?,
Qualitätskriterien – Welche Kriterien brauchen wir auf Bundesebene, um Vergleichbarkeit
und Einheitlichkeit zu erreichen? Welche Themen und Inhalte fehlen uns?,
Kommunikation – Wie können alle Akteure gut informiert werden und welche Veranstal-
tungsformate laufen gut? Welche Ideen haben wir, um die Anerkennung der Juleica und die
Motivation junger Menschen für die Ausbildung und den Erwerb der Karte zu erhöhen?.
In den Labs dazu und in der Denkfabrik bringt sich die Landeszentralstelle mit den im AK Juleica erarbei-
teten Inhalten mit ein. Außerdem ist die Fachstelle Juleica Teil des Arbeitskreises Zivilgesellschaftsfor-
schung im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE).
Mit dem MBJS sind wir in Verhandlungen, um die Juleica als FlexModul mit Credit Points anerkennen zu
lassen. Dazu konnten wir die Brandenburgische Studierenden-Vertretung (BrandStuVe) als Partner ge-
winnen. Zudem haben wir erreicht, dass die Juleica zeitnah mit den Logos der Ehrenamtskarte Berlin-
Brandenburg versehen und damit zugleich als Ehrenamtskarte anerkannt wird. Die Beantragung einer
Ehrenamtskarte ist dadurch, dank der guten Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei, nicht extra nötig.
5.3 Fachstelle Perspektiven Interkulturelle Öffnung der Jugendverbandsarbeit
und Beratung von Migrant*innen-Jugendselbstorganisationen
Die Fachstelle Perspektiven verfolgt das Ziel, die Interkulturelle Öffnung der Jugendverbandsarbeit zu
fördern. Weiterhin werden Migrant*innen-Jugendselbstorganisationen beraten und in ihrem Aufbau
begleitet. Dabei setzen die Maßnahmen der Fachstelle an zwei Ansatzpunkten an – sie unterstützen und
qualifizieren.
Maßnahmen zur Unterstützung und Begleitung
Für die konkrete und individuelle Beratung bietet die Fachstelle Perspektiven den Mitgliederorganisati-
onen kostenlose Coachingstunden im Bereich der inter- und transkulturellen Öffnung sowie Weiterent-
wicklung an. Das Angebot wurde bisher eher vereinzelt in Anspruch genommen. Um die Bekanntheit zu
steigern, soll im Jahr 2019 noch ein Flyer entwickelt werden, in welchem neben dem Kompetenzteam
das Coaching beworben wird.
Durch den Förderfonds #WirsindBrandenburg haben alle Mitgliedsorganisationen des LJR, die Stadt-
und Kreisjugendringe sowie die verbandlichen Jugendbildungsstätten die Möglichkeit, Mikroförderun-
gen von bis zu 750 € zu beantragen. Im Jahr 2018 wurden durch die Förderung 28 Projekte mit jungen
Geflüchteten ermöglicht. Alle Projekte können im Blog #WirsindBrandenburg eingesehen werden. Auch
2019 werden wieder Mikroförderungen vergeben. Die Mitgliedsorganisationen des LJR und ihre Unter-
gliederungen sowie die Stadt- und Kreisjugendringe können Maßnahmen der Jugendverbandsarbeit mit
jungen Geflüchteten beim LJR beantragen.
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Weiterhin bleibt ein wichtiger Schwerpunkt der Fachstelle Perspektiven die Beratung junger Migrant*in-
nen und jugendlicher Geflüchteter zur Umsetzung ihrer Bedarfe und Interessen in eigenen kulturellen,
religiösen oder herkunftsspezifischen Initiativen und Organisationen (Migrant*innen-Jugendselbstorga-
nisationen). Für eine bessere und transparente Vernetzung mit etablierten Verbänden hat die Fachstelle
Perspektiven 2016/17 die Broschüre „Jung vielfältig aktiv – Migrant*innen-Jugendselbstorganisationen
im Land Brandenburg Chancen, Möglichkeiten und Anreize“ entwickelt und übersetzen lassen. Die Bro-
schüre wurde im Berichtszeitraum aktualisiert.
Außerdem kooperierte die Fachstelle Perspektiven im Rahmen des Fußballturniers CamCup mit der
Brandenburgischen Sportjugend. Das Fußballturnier fand im Juni 2018 in den Gemeinschaftsunterkünf-
ten in Wünsdorf, Eisenhüttenstadt und Doberlug Kirchhain statt. Das Projekt fördert nicht nur die In-
tegration von Geflüchteten in den Sport und ebnet dadurch ggfs. den Weg in einen Sportverein. Durch
das Projekt werden kulturelle Vorbehalten und Berührungsängste auf allen Seiten abgebaut. Die Ge-
flüchteten finden Anschluss und Barrieren zur Teilhabe in der Gesellschaft werden abgebaut. Darüber
hinaus ermöglicht das Projekt der Fachstelle Perspektiven eine direkte Kontaktaufnahme zu den Ge-
flüchteten, durch welche Bedarfe besser erfasst werden können.
Qualifizierung und Vernetzung
Es bedarf keiner gemeinsamen Herkunftssprache, um sich zu verstehen. Dieser Haltung folgend führte
die Fachstelle Perspektiven im März 2019 die Fortbildung „Spiele (fast) ohne Worte“ für ehren- und
hauptamtliche Multiplikator*innen durch. Die Fortbildung verfolgte den Zweck, Inhalte und Methoden
der Jugendbildungsarbeit für Menschen, die noch keine oder sehr geringe Deutschkenntnisse haben,
anzubieten. Dabei stand das bewusste Einsetzen von Sprache im Vordergrund. Formen der nonverbalen
Kommunikation, wie der Gestik, Mimik und Körperhaltung, fördern nicht nur das Erlernen einer neuen
Sprache, sondern ebenen den Weg zu einer gemeinsamen Verständigung.
Darüber hinaus sind diversitätsbewusste Materialien und Methoden, wie
z.B. das Memory Spiel „Anders als Du glaubst“ entstanden, welches ge-
meinsam mit dem Neuen Potsdamer Toleranzedikt e.V. und dem Aktions-
bündnis „Anders als Du glaubst…“ entwickelt wurde. Das Spiel setzt sich
mit der Vielfalt von Religionen und Weltanschauungen spielerisch ausei-
nander und befördert den Abbau von Vorurteilen. Das Memory eignet
sich für den Religions- und LER-Unterricht ebenso wie für non-formale
Bildungsangebote und Freizeitprojekte. Die erste Auflage des Spiels
wurde bereits komplett abgefordert.
Im Rahmen des Fachtags „Über_Lebenswirklichkeiten: junge Geflüchtete im Land Brandenburg“ befass-
ten sich im Oktober 2018 70 Teilnehmer*innen, darunter etwa 15 junge Menschen mit und ohne Flucht-
geschichte, mit den Bedarfen von Geflüchteten im Land Brandenburg. Im Plenum und in verschiedenen
Themenräumen wurde über sinnvolle Angebote der Jugend(verbands)arbeit, über gelungene Empower-
mentprojekte und über das eigene Erleben der vorhandenen Unterstützungsstrukturen gesprochen.
Gemeinsam wurde reflektiert, wie Jugendverbände und Vereine bedarfsgerecht agieren können, wenn
junge Menschen sich im Kreislauf von unsicherem Aufenthaltsstatus, Bildungsanforderungen, Trauma,
Spracherwerb und dem gleichzeitig dringenden Bedürfnis nach Spaß und Erholung bewegen.
22
Ein weiteres Projekt wurde gemeinsam mit der
Fachstelle Juleica und Ehrenamt koordiniert. Im
November 2018 startete die Ausbildung zum*zur
Trainer*in für außerschulische Jugendbildung in
der Jugendverbandsarbeit. In dieser verbands-
übergreifenden zertifizierten Ausbildung, welche
nun zum zweiten Mal in modularer Form und in
Kooperation mit dem LJR Berlin sowie SFBB ange-
boten wird, lernen zukünftige Trainer*innen eine
reichhaltige Methoden- und Moderationsvielfalt für eine diversitätsbewusste Vermittlung in Seminaren
und Schulungen der Jugendverbandsarbeit.
Darüber hinaus führte die Fachstelle Perspektiven den Workshop „Die deutsche Leitkultur - Wer leitet
hier was?“ im Rahmen des Juleica Fachtages „Haltung Bitte!“ an. Im Workshop setzten sich die Teilneh-
menden mit den verschiedenen Termini der Begrifflichkeit auseinander sowie mit dem juristischen, po-
litischen und gesellschaftlichen Kontext. Ziel des Workshops war es, ein Verständnis für den Terminus
„deutsche Leitkultur“ zu entwickeln sowie für die Sensibilität politischer Wortschöpfungen in der Öf-
fentlichkeit.
Das LJR Trägerwerk bietet seit 1996
Jugendfreiwilligendienste in Bran-
denburg an. Schwerpunkte der Ar-
beit im letzten Jahr waren die Über-
arbeitung der pädagogischen Kon-
zeption und des Bewerbungsverfah-
rens für Freiwillige, die stärkere Ein-
bindung der Teamenden in unsere
Abläufe sowie Arbeitserleichterun-
gen in der Verwaltung.
Begleitung der Einsatzstellen
Wie jedes Jahr fand eine Einsatzstellentagung statt, dieses Mal auf dem Gelände der Campus-Kita in
Kleinmachnow. Besonders viel Anklang fand die Einladung einer externen Referentin (Annika Breuer),
die einen Input zum Thema „Motivation von Freiwilligen“ geben konnte. Die äußerst positive Resonanz
zeigt uns, dass wir das Format weiter als Fortbildungs- und Vernetzungsangebot in dieser Form nutzen
wollen. Leider nicht sehr erfolgreich waren die sogenannten Thementage, die wir auf Grund von gerin-
gen Teilnehmendenzahlen mehrfach absagen mussten. Zusammen mit dem Beirat sind wir gerade am
Überlegen, welche alternativen Formate möglich sein könnten.
Fachtag „Über_Lebenswirklichkeiten: Junge Geflüchtete in Brandenburg“
19. Oktober 2018, Foto: LJR
Auftakt Freiwilligenjahrgang 2018/19, Foto: LJR Trägerwerk e.V.
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Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit
Der neue Flyer des „LJR Trägerwerk e.V.“, der bereits im letzten Vorstandsbericht angekündigt wurde,
ist nun fertig und in mehreren Sprachen im Umlauf. Damit sind mit der Homepage und dem Flyer, die
zwei wichtigsten öffentlichkeitswirksamen Instrumente schon auf dem neuesten Stand gewesen. Vor-
erst abgeschlossen wurde dies mit weiteren, kleineren Dokumenten, insbesondere der Liste aller Ein-
satzstellen, mit der auf der Homepage geworben wird. Somit sind jetzt alle relevanten Formulare, Do-
kumente oder Ähnliches passend zur LJR-weiten Corporate Identity und in leichter Sprache gestaltet. In
den kommenden Jahren werden wir uns also eher wieder im laufenden Prozess mit Überarbeitungen
beschäftigen, und weniger als Schwerpunkt.
Überarbeitung der pädagogischen Konzeption
Das Trägerwerk ist verpflichtet, seinen Fördermittelgeber*innen jedes Jahr eine pädagogische Konzep-
tion einzureichen. Diese wurde grundlegend überarbeitet. Wir sind überzeugt, nun ein übersichtliches
Dokument geschaffen zu haben, welches unsere aktuellen Schwerpunkte und Leitlinien besser abbildet
(Leitbild, Fokus auf Bildung für Nachhaltige Entwicklung, usw.). Wichtig war uns auch, die verschiedenen
Freiwilligendienste in der Kommunikation weiter gleichzustellen (ohne natürlich die wesentlichen und
wichtigen Unterschiede zu vernachlässigen).
Überarbeitung Bewerbungsverfahren
Nachdem wir im letzten Jahr einen leichten und nur teilweisen Rückgang an Bewerbungen hatten, ha-
ben wir unseren Bewerbungsprozess genauer unter die Lupe genommen. Andere, jedoch nicht alle Trä-
ger, haben diese Entwicklung ebenfalls beobachtet. Weiterhin ist es aber so, dass der Rückgang nicht
dramatisch war. Daher kann es auch ein eher zufälliger Vorgang gewesen sein. Nichtsdestotrotz wollten
wir diese Beobachtung als Anlass nehmen, nochmal genauer hinzuschauen, wie wir mit Bewerbungen
umgehen und an welcher Stelle uns eventuell Freiwillige „verloren gehen“. Es wurde nun an vielen klei-
nen Stellschrauben gedreht, insbesondere um klare Abläufe im Prozess zu haben und unsere Stärke –
der persönliche Kontakt zu Bewerber*innen – besser umsetzen zu können.
Einbindung der Teamenden
Zum ersten Mal stattgefunden hat im Berichtszeitraum ein Klausurtag mit den Teamenden. Zu diesem
haben wir als Fortbildungsteil Referent*innen vom Verein Lambda zum Thema „Queere Jugendarbeit“
eingeladen. Zudem gab der Tag Raum für fachlichen und organisatorischen Austausch. Die Rückmeldung
der Teamenden und Referent*innen war durchweg positiv, sodass wir diesen Tag definitiv beibehalten
und ggf. sogar ausbauen wollen.
Arbeitserleichterungen in der Verwaltung
Ganz am Anfang des Prozesses stehen wir mit unserem Ziel, die Verwaltungsabläufe zu optimieren.
Meike Kunst hat begonnen eine Datenbank zu programmieren, die uns in Zukunft das Abfragen von
Daten und Erstellen von Listen erleichtern sollen. Wünschenswert wäre es zudem, dass die Einstellung
der neuen Verwaltungskraft an dieser Stelle auch neue Impulse geben kann.
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5.5 Kompetenzteam
Zur Unterstützung und der Weiterentwicklung der Jugendverbandsarbeit können die Mitgliedsorgani-
sationen eine kostenlose Beratung durch das externe Kompetenzteam des LJR beanspruchen. Jede Mit-
gliedsorganisation hat die Möglichkeit bis zu 30 Beratungsstunden wahrzunehmen. Auch im zurücklie-
genden Berichtszeitraum wurde dieses vom MBJS finanzierte Angebot von einigen Mitgliedsorganisati-
onen genutzt. Unsere Berater*innen leisteten Unterstützung in vielfältigen Anliegen und Themenberei-
chen. Nach langjähriger Tätigkeit schied Tom Urig 2019 aus dem Kompetenzteam aus. Derzeit bemühen
wir uns darum, eine Nachfolge für seinen Themenbereich zu finden. Die Fortbildungsangebote für Eh-
ren- und Hauptamtliche, die durch die Berater*innen des Kompetenzteams entwickelt werden, wurde
auch 2018/19 fortgesetzt. Folgende Themen werden dabei vermittelt:
Aufsichtspflicht, Haftungs- und Versicherungsfragen,
Personalführung,
Ehrenamtsmanagement.
Diese beiden Themen werden als verbandsinterne Qualifizierungen angeboten:
strategische Kommunikation/Politisches Lobbying,
Vereins- und Arbeitsrecht.
5.6 Ehrenamtsehrungen
Dass sich junge Menschen neben Schule,
Ausbildung und Nebenjob, Zeit mit
Freund*innen und Familie sowie vielen Auf-
gaben, die der Alltag sonst noch bereithält,
engagieren, ist nicht selbstverständlich. Ju-
gendverbandsarbeit wäre ohne dieses junge
Ehrenamt nicht möglich! Unzählige Branden-
burger Jugendliche bereiten Jüngeren und
Gleichaltrigen durch ihr Engagement eine un-
vergessliche Zeit. Sie schaffen ihnen Räume,
sich zu entfalten und bringen ihnen bei, für
sich und andere Verantwortung zu tragen. Damit leisten sie einen unerlässlichen Beitrag für den gesell-
schaftlichen Zusammenhalt. Um diesen besonderen Einsatz zu würdigen, führt der LJR in Kooperation
mit dem Ausschuss Bildung, Jugend und Sport des Landtags regelmäßig Ehrenamtsehrungen durch. Die
Ehrungen werden im Rahmen von Seminaren, Ferienfreizeiten oder Veranstaltungen durchgeführt. Da-
mit bieten sie für die Landtagsabgeordneten eine gute Möglichkeit, die Arbeit der Jugendverbände ken-
nenlernen und mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Im Berichtzeitraum wurden fünf junge
Ehrenamtliche geehrt:
Benjamin Kaupke und Simon Tauchelt (Naturschutzjugend Brandenburg e.V.),
Xenia Höfer (Karnevalverband Berlin Brandenburg-Jugend e.V.),
Rebecca Büttner (NaturFreundeJugend Brandenburg),
Ehrenamtsehrung NAJU August 2018, Foto: LJR
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Johanna Sommerfeldt (Landesjugendfeuerwehr Brandenburg),
Florian Steffen (Interessengemeinschaft Evangelische Jugend Brandenburg).
5.7 Politische Bildung und Aktionen im Brandenburger Wahljahr 2019
Einen wichtigen Teil der Arbeit des LJR im Berichtszeitraum bildete die Entwicklung und Vorbereitung
von Aktionen im Brandenburger Wahljahr 2019, in dem gleichzeitig Kommunal-, Europa- und Landtags-
wahlen stattfinden.
Im Zuge der Kommunalwahlen wurde das Informations-
angebot Kommunal-Wahl-Check aufgebaut. Mit einem
Fokus auf jugendspezifische Fragen, soll das Angebot
Jungwähler*innen Orientierung zum oft vernachlässig-
ten Thema Kommunalpolitik geben. Im Rahmen von
Workshops mit Jugendlichen wurden zunächst für jeden
Landkreis Fragen entwickelt, die im nächsten Schritt von
den Kreisverbänden und politischen Vereinigungen in
den Kreisen beantwortet wurden. Resultat ist ein Onlineangebot, in dem Jugendliche ihre Interessen
und Wünsche mit den Programmen der Parteien abgleichen können. Das Projekt wurde gefördert durch
die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung und das Deutsche Kinderhilfswerk.
Anlässlich der Europa-Wahl organisierte der LJR gemeinsam mit der Stiftung SPI eine U18-Wahl. Die
U18-Wahl für nicht wahlberechtigte Kinder und Jugendliche wurde eine Woche vor der offiziellen Wahl
durchgeführt und ist gleichzeitig Instrument der politischen Bildung, Kampagne und Methode der Kin-
der- und Jugendbeteiligung. Die Wahl findet unter den gleichen Voraussetzungen wie die Erwachsenen-
wahl statt. Wahllokale sind z.B. Jugendeinrichtungen und Schulen. Wichtigstes Element des U18-Kon-
zeptes sind Veranstaltungen von und für junge Menschen im Vorfeld der Wahl.
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Ergebnisse U18-Wahl Europa 2019 (Brandenburg), eigene Darstellung
Es konnten 87 Wahllokale eröffnet werden, wobei über 6.000 Kinder und Jugendliche wie folgt abstimm-
ten: Bündnis90/Die Grünen 15,5%, AfD 13,9%, SPD 12,3 %, CDU 9,9%, Die Linke 9,5 %, Tierschutzpartei
6,3%, FDP 4,3 %, Die PARTEI 3,9 %, Piratenpartei 3,6%, Sonstige 20,8%. Im Vergleich mit dem Wahler-
gebnis der erwachsenen Brandenburger*innen fällt die Wahl der Jugendlichen tendenziell europa-
freundlicher aus. Wie schon bei vergangenen U18-Wahlen, und sicher noch verstärkt durch die Diskus-
sion der Klimakrise und Fridays for Future, fielen die meisten Stimmen den Grünen zu. Im Vergleich mit
der U18 Bundestagswahl 2017 wird aber auch deutlich, dass sich die Stimmenanteile für die AfD unter
den Jugendlichen an die der Erwachsenen annähern. Vor diesem Hintergrund sollte unbedingt an der
Förderung antirassistischer und wertgebundener politischer Bildung festgehalten werden. Das Projekt
wurde gefördert durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.
Mit Blick auf die Landtagswahl wurden/werden mehrere Projekte bearbeitet. Nach dem großen Erfolg
zur Bundestagswahl 2017 wird derzeit wieder eine Tour mit dem Wahl-O-Maten zum Aufkleben vorbe-
reitet. Diese Art Wahl-O-Mat wird durch die Bundeszentrale für politische Bildung als analoges Pendant
zur digitalen Methode zur Verfügung gestellt. Ziel der Tour ist es, spielerisch einen ersten Bezug zu Po-
litik herzustellen und Jungwähler*innen die Möglichkeit zu geben, sich über Parteien zu informieren.
Umgesetzt wird die Tour durch ein Team aus Peer-Teamer*innen. Sie unterstützen die Teilnehmer*in-
nen vor Ort beim Spielen des Wahl-O-Maten und reflektieren mit den jungen Menschen die Ergebnisse.
Derzeit werden noch Tourstationen gesucht. Alle weiteren Informationen dazu finden sich auf der
Homepage. Die Tour wird finanziert durch die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung.
Weiterhin wurden die Onlineplattform www.machs-ab-16.de sowie die Broschüre „Mitbestimmen. Mit-
entscheiden. Wählen gehen. Informationen für Wähler*innen ab 16 Jahren.“ aktualisiert und neu auf-
gelegt. Die Broschüre wird mit einer Auflage von 30.000 an Brandenburger Schulen verteilt. Überarbei-
tung und Neuauflage wurden gefördert durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport sowie aus
Mitteln des Toleranten Brandenburg.
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15
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%
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5.8 Schöner leben ohne Nazis
Seit 2013 ist die gemeinsame Kampagne des LJR und des Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextre-
mismus und Fremdenfeindlichkeit fester Bestandteil unserer Arbeit. Dank der finanziellen Unterstüt-
zung durch die F.C. Flick – Stiftung konnten wir auch im Jahr 2018 im Rahmen unseres „Sommer der
Stars“ auf Veranstaltungen, Festen, Festivals in Brandenburg mit Kunst, Kultur und Informationsmaterial
ein klares Zeichen gegen Rechtextremismus und Rechtspopulismus in Brandenburg zu setzen. Das klare
Highlight bildete dabei das Konzert von Feine Sahne Fischfilet in Cottbus. Auch wenn 2018 keine Wahlen
auf dem Terminplan standen, fanden unser Kampagnenplakat aber auch die Sonderedition „Bunt statt
Grauland“, das wir gemeinsam mit den politischen Jugendverbänden Jusos, linksjugend [solid'], GRÜNE
JUGEND, Junge Liberale und Junge Union entwickelt und veröffentlicht haben, reißenden Absatz.
In diesem Jahr wird es den „Schöner leben ohne Nazis
MusikSommer“ geben. Junge Musiker*innen aus ganz
Brandenburg öffnen ihre Proberäume und Konzert-
schuppen und setzen ein klares Zeichen für ein buntes
Brandenburg. Bis Ende September sind diverse Veran-
staltungen geplant. Einen gelungenen Auftakt gab es be-
reits am 11. Mai 2019. Im Rahmen eines Pressetermins
im Band-Proberaum wurden die Sommertour und erste
Stationen vorgestellt. Auf rund zehn weiteren Veranstal-
tungen und Festivals wird Schöner leben ohne Nazis mit
einem Aktionsstand präsent sein.
Die Geschäftsstelle des LJRs durfte sich in den zu-
rückliegenden Monaten über neue tolle und en-
gagierte Kolleg*innen freuen. Seit November
2018 verstärkt Yves Seipold den Fachbereich Zeit-
werk mit seiner Expertise und ist insbesondere für
das dreijährige Modellprojekt „überLAGERt“ zu-
ständig. An einem Tag in der Woche kann sich das
Zeitwerk-Team außerdem über die Unterstützung
von Peri Bausch als studentische Hilfskraft im
Modellprojekt freuen.
Leider verließ uns im Dezember 2018 Daniela Rohleder, die als Elternzeitvertretung für Sara-Marie Ru-
thenberg die Fachstelle Perspektiven übernommen hatte. Für diese Aufgabe konnten wir jedoch Lisa
Weigel gewinnen. Lisa ist seit dem 1. Januar 2019 mit vollem Elan, vielen Ideen und kompetentem Wis-
sen für den Bereich der Interkulturellen Öffnung von Jugendverbänden und der Jugendverbandsarbeit
mit jungen Geflüchteten im LJR tätig und übernimmt in diesem Jahr auch hauptverantwortlich die Ko-
ordinierung der Kampagne „Schöner Leben ohne Nazis“. Unterstützt wird Lisa Weigel stundenweise
Auftakt „MusikSommer“ in Birkenwerder, 17. Mai 2019, Foto: Schö-
ner leben ohne Nazis
Teamspiel, Foto: LJR Brandenburg
28
durch Stephanie Winter, die als studentische Hilfskraft vor allem den Förderfonds #WirsindBrandenburg
betreut.
Nachdem wir uns viele Jahre dafür stark gemacht haben, für die Zentralstelle (Mittelweiterleitung und
Abrechnung aus dem Landesjugendplan für unsere Mitgliedsorganisationen) eine personelle Unterstüt-
zung finanziert zu bekommen, freuen wir uns nun besonders, dass Samantha Wirasekara-Kähler seit
dem 15. Mai 2019 als Sachbearbeiterin für uns tätig ist.
Auch das Team des LJR Trägerwerk e.V. erlebt aktuell Veränderungen. Seit dem 1. September 2018 ist
Juliane Weiße als Referentin für das Freiwillige Ökologische Jahr tätig und folgte damit auf Christian
Köhler, der uns im August 2018 verließ, um in der Peripherie unseres schönen Bundeslandes zu wirken.
Am 9. Mai 2019 verabschiedeten wir außerdem Marina Teichert, nach 24 Jahren als Sachbearbeiterin
im LJR Trägerwerk, in den wohlverdienten Ruhestand. Marina hat die Freiwilligendienste im LJR Träger-
werk von Anfang an begleitet und mit ihrer steten Ruhe und Freundlichkeit dafür gesorgt, dass die im-
mer komplexeren Verwaltungsaufgaben und Finanzierungsherausforderungen zuverlässig erledigt wur-
den. Dieser Aufgabe wird sich nun, ab dem 1. Juni 2019, unser neuer Kollege Yerem Khachatryan stellen
und dies im Team mit Meike Kunst ganz sicher genauso gut meistern.
Die Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle im Überblick
Geschäftsführung: Melanie Ebell
Referentin für Jugend(verbands)arbeit: Annekatrin Friedrich
Sachbearbeiterin Finanzen
(Geschäftsstelle & Zentralstelle):
Manuela Vollbrecht/ Samantha Wirasekara-Kähler
Sachbearbeiterin/Sekretariat: Jana Felber
Fachstellen
Zeitwerk: Sandra Brenner, Yves Seipold, Peri Bausch
Perspektiven: Lisa Weigel
(Elternzeitvertretung für Sara-Marie Ruthenberg)
Juleica: Julia Riedel
LJR Trägerwerk e.V.
Referentin FSJ: Franziska Wilhelm
Referent*innen FÖJ: Juliane Weiße/ Sebastian Hemmann
Referent*innen BFD: Franziska Wilhelm/ Sebastian Hemmann
Sachbearbeiter*innen Finanzen/Verwaltung: Meike Kunst/ Yerem Khachatryan
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Der Finanzbericht bezieht sich auf verschiedene Bereiche, die der LJR finanziell verwaltet und abwickelt.
Zentralstelle für die Weitergabe von Mitteln aus dem Landesjugendplan an die Jugendverbände
Der LJR erhält vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) Mittel
zur Weitergabe an die Mitgliedsorganisationen.
Die Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel wird vom Hauptausschuss unter Berücksichtigung
des Verteilungsvorschlages der Kommission Landesjugendplan bestimmt.
Seit 2016 wird die Förderung der Jugendgruppen im Jugendprogramm „Zeitensprünge“ für maximal 20
Gruppen über die Zentralstelle abgewickelt. Die Mittel gliedern sich für die Jahre 2015 bis 2018 in fol-
gende Bereiche:
MBJS Ist 2015 Ist 2016 Ist 2017 Ist 2018
Jugendbildung und Jugendbegeg-
nung 434.554,83 € 500.000,00 € 499.209,76 € 500.000,00 €
Allgemeiner Maßnahmenbereich 372.824,14 € 369.210,00 € 449.505,58 € 395.860,00 €
Verwaltungs- und Arbeitsmittel 228.261,90 € 227.590,00 € 226.046,31 € 227.865,00 €
Personalkosten 718.096,77 € 727.000,00 € 842.481,63 € 900.075,00 €
Zeitensprüngegruppen 19.849,56 € 21.079,95 € 21.300,00 €
Summe 1.753.737,64 € 1.843.649,56 € 2.044.879,95 € 2.045.100,00 €
Geschäftsstelle
Der Haushalt des LJR setzt sich für das Jahr 2018 zusammen aus einer Zuwendung des MBJS zur Mitfi-
nanzierung der Geschäftsstelle in Höhe von 444.925,00€, den Mitgliedsbeiträgen sowie Leistungen Drit-
ter (Ausleihe, Untervermietung u.ä.). Fester Bestandteil der Geschäftsstelle ist die lokale Jugendge-
schichtsarbeit und die Fachstelle Juleica.
Projekte
Im Jahr 2018 wurden zusätzlich folgende Projekte des LJR gefördert:
1. Kompetenzteam zur verbandlichen Qualitätsentwicklung
2. Internetportal www.machs-ab-16.de
3. Broschüre „Machs-ab-16“
4. Kommunal-Wahl-Check
5. Narrationen der Generationen: Brandenburgische Jugendgeschichtstage
6. Fortbildung „Geschichte vor Ort“
7. #Wir sind Brandenburg-Initiativfonds zur Unterstützung von Mikroprojekten
8. #Wir sind Brandenburg-Fortbildung Fachstelle IKÖ
9. Fachstelle "Interkulturelle Öffnung der Jugendverbandsarbeit" IKÖ
10. Memospiel „Anders als du glaubst“
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11. Empower yourself – Beteiligungswerkstätten mit jungen Geflüchteten
12. Modellprojekt „ÜberLAGERt“
13. Vernetzungsfachtagung und Evaluationskonzept „ÜberLAGERt“.
Im Sinne der gezielten und breit aufgestellten Interessenvertretung sowie eines guten fachlichen Aus-
tauschs ist der LJR Brandenburg e.V., vertreten durch den Vorstand sowie die Geschäftsstelle, Mitglied
in zahlreichen Außenvertretungen.
8.1 Landes-, Kinder- und Jugendausschuss
Für die Jugendverbände/den LJR sind derzeit folgende Personen im LKJA vertreten:
Stimmberechtigtes Mitglied Stellvertretend stimmberechtigtes Mitglied
Melanie Ebell
(Vorstand LKJA, Vorsitz Unterausschuss Jugend-
arbeit, Jugendsozialarbeit, erz. Jugendschutz)
Robert Sprinzl
Annekatrin Friedrich Silke Hansen
Kathrin Schubert Marcel Gunia
Jane Baneth Tilman Kolbe
Thomas Thiele
(Vorsitz Unterausschuss Jugendhilfeplanung, Ju-
gendpolitik, Qualifizierung)
Anja Zubrod
Der Landes-, Kinder- und Jugendausschuss tagt ca. vier Mal im Jahr und beschäftigt sich vor allem mit
der Stellungnahme von Gesetzesvorhaben, Richtlinien und Verordnungen. Aber auch wichtige inhaltli-
che Themen können im LKJA gesetzt werden und insbesondere durch die Mitarbeit in einem der vier
Unterausschüsse (Hilfen zur Erziehung, Kita, Jugendpolitik, Jugend(sozial)arbeit) bearbeitet werden. In-
haltlich beschäftigte sich der Ausschuss im Berichtszeitraum vor allem mit den neuen Gesetzen, Verord-
nungen und Richtlinien im Bereich Kita. Nach und nach gelingt es den Vertreterinnen des LJR aber wie-
der vermehrt, auch Themen zu setzen, die Relevanz für die Jugend(verbands)arbeit haben (so z.B. Frei-
willigendienste, Sozialarbeit an Schulen, Fachkräftequalifizierung etc.). Nach Ausscheiden des bisheri-
gen Vorsitzenden Herrn Kostrewa (Landkreistag) hat Melanie Ebell im April den Vorsitz des LKJA über-
nommen.
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8.2 Landesintegrationsbeirat
Seit seiner Neukonstituierung am 24. Mai 2017 ist der LJR mit Melanie Ebell (Geschäftsführung) und
Sara-Marie Ruthenberg (Referentin Fachstelle Perspektiven, derzeit in Elternzeit) im Landesintegrati-
onsbeirat Brandenburg vertreten. Der Landesintegrationsbeirat berät und unterstützt die Landesregie-
rung in allen Fragen der Integration und Migration. Er dient der Vernetzung und Koordinierung der an
der Integration beteiligten Akteure auf Landesebene und soll die Landesregierung in allen Fragen der
Zuwandererintegration, insbesondere bei der Umsetzung des Landesintegrationskonzepts, beraten und
unterstützen. Zu diesem Zweck wurden Arbeitsgruppen sowie eine Koordinierungsgruppe gebildet.
8.3 Deutscher Bundesjugendring
Die Vollversammlung des DBJR fand im Oktober 2018 in Dresden statt. Für den LJR nahm Jane Baneth,
(Vorstand/ SJD – Die Falken) teil. Nach intensiver Befassung, wurden folgende Beschlüsse gefasst:
70 Jahre Deutscher Bundesjugendring,
Den arbeitsfreien Sonntag erhalten,
Den Klimawandel sofort bremsen!,
Einbürgerung darf kein Privileg von wenigen sein!,
Einführung einer gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung,
Europa braucht uns – Wir brauchen Europa,
Gemeinsam Ferien – bundesweit!,
Hambacher Wald: Retten statt Roden!,
Istanbul-Konvention vorbehaltlos umsetzen,
Jugendarmut bekämpfen!,
Jungen Geflüchteten Teilnahme an Jugendverbandsmaßnahmen im EU-Ausland ermögli-
chen,
Liederbuch der Bundeswehr,
Politische Bildung stärken und schützen,
Rechte von trans* und inter*geschlechtlichen Kindern und Jugendlichen stärken,
Vorfahrt fürs Fahrrad,
Wirksame Jugendbeteiligung ist mehr.
Des Weiteren hat sich der LJR im Berichtszeitraum an Aktionen und Treffen zu den U18-Wahlen sowie
an verschiedenen Fachtagen (z.B. Barcamp: Werkstätten der Demokratie) und Austauschtreffen (z.B.
Juleica) beteiligt.
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8.4 Konferenz der Landesjugendringe
Im Berichtszeitraum fanden Konferenzen im September 2018 in Hannover und im März 2019 in Leipzig
statt. Schwerpunkte der Beratungen der Landesjugendringe, an denen Vertreter*innen der Vorstände
und der Geschäftsstellen teilnehmen, waren u.a. die neue Datenschutzgrundverordnung, der Umgang
mit der AfD und die Weiterentwicklung der Jugendverbands- und Jugendringarbeit. Der Austausch mit
den Kolleg*innen der anderen Bundesländer ist uns sehr wichtig, um die eigenen Schwerpunktsetzun-
gen und landespolitischen Entwicklungen im bundesweiten Kontext einordnen zu können.
8.5 Aktionsbündnis gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus
Für den LJR ist Annekatrin Friedrich im Vorstand des Aktionsbündnisses vertreten. Die Schwerpunkte
unserer gemeinsamen Arbeit mit dem Aktionsbündnis lagen bei der Umsetzung der Kampagne Schöner
Leben ohne Nazis 2018 und in der Planung und Organisation der Kampagne 2019 (siehe 5.8 Schöner
leben ohne Nazis).
Die Auseinandersetzung mit dem um sich greifenden Rechtspopulismus spielte auch im Berichtszeit-
raum eine vordergründige Rolle. Den Schwerpunkt bildete dabei die Entwicklung von Informationsma-
terialien zur Kommunalwahl sowie die Erarbeitung der Kampagne „Wir lassen uns nicht hetzen“. Im
Rahmen der Kampagne werden zivilgesellschaftlichen Bündnissen eine Ideenkiste sowie Materialien für
die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt. Alle Materialien sind über die Homepage des Aktions-
bündnisses erhältlich.
Im Rahmen des 53. Plenums des Aktionsbündnisses wurden mit den Spitzenkandidat*innen der Bran-
denburger Parteien Fragen und Konzepte zum Umgang mit Rechtsextremismus und Fremdenfeindlich-
keit diskutiert. Derzeit wird ein Papier erstellt, das die Forderungen der zivilgesellschaftlichen Bündnisse
sammelt und zur Lobbyarbeit nach der Wahl dient.
8.6 Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V.
Für den LJR sind derzeit Gerd Rademacher (Landesjugendfeuerwehr), Elke Witschel (Karnevalsverband-
Jugend) und Melanie Ebell (LJR Geschäftsstelle) im Vorstand der AKJS vertreten. Der Vorstand der AKJS
traf sich im Berichtszeitraum zu regelmäßigen Arbeitssitzungen. Hier standen die aktuellen Vorhaben
der AKJS im Mittelpunkt sowie Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und die Entwicklung von Positionen zu
aktuellen Fragen des Jugendschutzes. Außerdem müssen wir uns als Vorstand auch damit befassen, dass
der langjährige Geschäftsführer Klaus Hinze zu Ende 2020 in Rente gehen wird.
Inhaltlich beschäftigte sich die AKJS vor allem mit dem gesetzlichen Jugendschutz sowie den Entwick-
lungen im Bereich der digitalen Medien. Im Jahr 2018 und ersten Halbjahr 2019 fanden wieder mehrere
Veranstaltungen und Projekte der AKJS statt, in denen verschiedene Aspekte des erzieherischen und
gesetzlichen Jugendschutzes aufgegriffen werden konnten.
33
8.7 Landesfachverband Medienbildung
2018 amtierte die LJR-Referentin Annekatrin Friedrich als stellvertretende Vorsitzende des lmb e.V. Aus
einer explizit außerschulischen Perspektive brachte sich der lmb in die Debatte um eine „Zukunftsstra-
tegie digitales Brandenburg“ aktiv mit ein und konnte insbesondere gegenüber der neuen Bildungsmi-
nisterin Britta Ernst verdeutlichen, dass Medienbildung nur in der Zusammenarbeit außerschulischer
Bildungsakteure mit dem schulischen System zielführend und erfolgreich ist. Nach einem ersten Ken-
nenlerntermin Anfang 2018 von lmb-Vorstand und Frau Ernst folgten im Verlaufe des Jahres mehrere,
teils spontane, Besuche der Ministerin der vom lmb koordinierten medienpädagogischen Strukturen
der JIM - Jugendinformations- und Medienzentren.
Im Rahmen eines Fachgespräches im Bildungsausschuss des Landtages im Juni 2018 diskutierte der lmb
– u.a. auch unter Beteiligung von Anne Friedrich – mit den Abgeordneten seine bildungspolitischen
Handlungsempfehlungen im Kontext der Digitalisierungsstrategie. Das Positionspapier wurde von sie-
ben weiteren Fachverbänden mitgezeichnet, so auch vom LJR. Die „Strategie digitales Brandenburg“
wurde im Dezember 2018 vorgelegt und greift nun im Kapitel „Maßnahmekatalog“ vielerlei Vorschläge
des lmb auf. Dieses Ergebnis in Verbindung mit den Beratungen zum Landeshaushalt 2019/20 führte zu
einem neuen Titel im Landesjugendplan für die „digitale Jugendbildung“ in Höhe von 350.000 EUR, der
im Wesentlichen vom lmb bewirtschaftet werden wird. Ein neues Programm für die Jugendmedienbil-
dung im ländlichen Raum – kurz jumblr – wird auf den Strukturen der JIM aufsetzen.
8.8 Deutsches Jugendherbergswerk
Auf der turnusgemäßen Mitgliederversammlung 2016 des Deutschen Jugendherbergswerkes Landes-
verband Berlin-Brandenburg wurde als Vertreter der Jugendverbände Thomas Thiele, Arbeitskreis der
Stadt- und Kreisjugendringe im Land Brandenburg, in den Verwaltungsrat gewählt. Der langjährige Ge-
schäftsführer des LJR, Bernd Mones, fungiert als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates.
Präsident ist Friedrich Hesse, Sparkassendirektor i.R., weitere Verwaltungsratsmitglieder sind Jana Ra-
dant, Bürgermeisterin von Wandlitz und Thomas Schneider, Vertreter der Jugendherbergseltern. Als
Revisor wurde u.a. Gerd Rademacher von der Landesjugendfeuerwehr durch die Mitgliederversamm-
lung des DJH berufen.
Innerhalb des Verwaltungsrates übernimmt Thomas Thiele lt. Geschäftsverteilungsplan die gemeinsa-
men Termine mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten (Sachsenhausen und Ravensbrück) und
auch den Sitz im Projektbegleitgremium Sachsenhausen und Ravensbrück. Ebenfalls vertritt er bei Ver-
hinderung des Präsidenten den Landesverband in der Mitgliederversammlung des DJH-Gesamtverban-
des und in der Gesellschafterversammlung der JH Ostkreuz GmbH.
Im Berichtszeitraum ging es vornehmlich um die Gesamtbilanz der Übernachtungszahlen in den Jugend-
herbergen im Geschäftsjahr 2018, die Entwicklung des Beherbergungswesens in der Region insgesamt
und um die wirtschaftliche Entwicklung des Jugendherbergswesens. Die Geschäftszahlen sind dabei
noch im positiven Bereich, allerdings merkt das DJH ob der großen Konkurrenzsituation vornehmlich in
Berlin auf dem Hostelsektor, dass die Übernachtungszahlen leicht rückläufig sind. Auf mehreren Klau-
suren hat der sich Verwaltungsrat gemeinsam mit dem Vorstand mit Strategien zur Zukunftsfähigkeit
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des DJH in Berlin und Brandenburg beschäftigt. Uns ist bewusst, dass wir uns neuen Wegen öffnen müs-
sen, um den Verband stabil zu halten. Themenschwerpunktjugendherbergen sind dabei genauso in der
Diskussion wie die „Bildungsjugendbegegnungsherbergen“ in Ravensbrück und Sachsenhausen, die wir
weiter stärken wollen. Auch Modernisierungen und Sanierungen der Jugendherbergen in Berlin und
Brandenburg haben wir im Auge.
8.9 Rundfunkrat des Senders rbb
Der rbb-Rundfunkrat setzt sich aus 30 Mitgliedern zusammen. Sie werden aus verschiedenen gesell-
schaftlichen Gruppen, z.B. den Kirchen, dem Sport, der Parteien und auch den Landesjugendringen Ber-
lin und Brandenburg entsandt. Markus Weber war der Vertreter der Landesjugendringe Berlin und Bran-
denburg im Rundfunkrat des rbb seit 2010. Er möchte nicht mehr für eine neue Amtszeit kandidieren
und es fand auch schon im Dezember 2018 das Übergabegespräch an seine Nachfolgerin Juliane Krem-
berg aus dem LJR Berlin statt. Im Rundfunkrat ist Markus Weber Mitglied im RBB Programmausschuss.
Dieser berät den Rundfunkrat in allgemeinen Programmangelegenheiten des rbb und unterstützt ihn
bei der Vorbereitung seiner Beschlüsse. Markus Weber wurde im September 2017 durch den rbb Rund-
funkrat in den Aufsichtsrat der rbb Media GmbH gewählt. Im Berichtszeitraum fand im März 2018 wie-
der das Austauschtreffen der Vertreter*innen der Landesjugendringe in den Rundfunk- und Medienrä-
ten statt. Die Vertreter*innen in den Rundfunkräten haben von ihrer Gremienarbeit und jeweiligen
Schwerpunktsetzung berichtet sowie die weitere Arbeitsweise des Austausches verabredet.
Schwerpunkte
Jüngere Zielgruppen: Die Erreichbarkeit jüngerer Zielgruppen war im vergangenen Jahr erneut ein we-
sentliches Thema auf rbb-Ebene. Hauptproblem ist immer noch das Durchschnittsalter des rbb Fernse-
hens, das weit über 60 Jahre liegt sowie der sehr geringe Marktanteil des Fernsehens. Hier wird nun
insbesondere durch die neue Intendantin Frau Schlesinger und dem neuen Programmdirektor Dr. Jan
Schulte-Kellinghaus versucht, durch neue Sendeformate zu experimentieren und auch mal neue Wege
zu gehen.
Erneuerung: Der rbb führt die erfolgreiche Runderneuerung seiner Programme 2019 fort. Aus Potsdam
heißt es künftig „It‘s Fritz“, im Radio und dann auf allen für das junge Publikum wichtigen digitalen Platt-
formen. Mit neuer Moderation und neuer Musik tritt „rbb 88.8“ die Nachfolge von „radioBerlin 88,8“
an. Für das Fernsehen baut der rbb sein Engagement im Bereich Dokumentation und Fiktion weiter aus.
Im Europawahljahr setzt der rbb gemeinsam mit arte und ARD-Partnern 10 Jahre nach „24h Berlin“ mit
„24h Europa“ ein Zeichen; 40 junge Protagonist*innen aus 26 Ländern geben Einblick.