6
WEIN 26_05 I 2016 »Stillstand ist ein Fall fürs Museum« Julia Schittler, Zornheim

Julia Schittler, Zornheim · 05 I 2016_27 Rheinhessen ist eines unserer dynamischsten Anbaugebiete. Beständig drängt der Winzernachwuchs nach vorne und überzeugt durch

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

WEIN

26_05 I 2016

»Stillstand ist ein Fall fürs Museum« Julia Schittler, Zornheim

05 I 2016_27

Rheinhessen ist eines unserer dynamischsten Anbaugebiete. Beständig drängt der Winzernachwuchs nach vorne und überzeugt durch respektable Weine und Persönlichkeit. Wir haben sechs charismatische Jungwinzer besucht, von denen man sicher noch viel hören wird.Text: Ilka Lindemann, Silke Muffang

NACHWUCHS IM ANMARSCHF

OT

OS

: A

ND

RE

AS

DU

RS

T

28_05 I 2016

JULIA SCHITTLERZORNHEIM AUS ZWEI MACH EINSJulia Schittler ist unermüdlich, sie redet mit Händen und Füßen, lacht viel und die Begeisterung für den Wein merkt man ihr auf Schritt und Tritt an – die volle Packung Energie. Die braucht sie auch für das, was sie vorhat. Vor eineinhalb Jahren hat die Familie beschlossen, die beiden elterlichen Betriebe, die bisher getrennt voneinander bewirtschaftet wurden, zusammenzulegen. Ihr Vater Hans Jürgen liefert das Weingut Schittler mit zehn Hektar Rebfläche in Wei-nolsheim, von ihrer Mutter Simone kommt der 30-Hektar-Betrieb in Zornheim. „Ich will die Tradition unserer beiden Familien-weingüter Schittler und Becker fortführen, frischen Wind in unseren Doppel-Betrieb bringen und neues Terrain entdecken“, so die tatkräftige Jungwinzerin. Zeigen, was die Zornheimer Weinberge in sich haben – das ist ihr großes Anliegen, denn die haben Wein liebhaber noch nicht auf dem Schirm.

Das soll nun anders werden. Wenn Julia Schittler von „ihrem“ Zornheimer Berg spricht, leuchten die Augen: „Jede Lage an diesem windoffenen Südhang ist einzigartig“, schwärmt sie und weist auf die facetten-reichen Bodenstrukturen hin. Für rheinhes-sische Verhältnisse ist es auf Rheinhessens höchster Erhebung eher kühl, sogar im Hochsommer weht frischer Wind. „Unsere Weine reifen langsamer heran und bewahren ihren Frischekick“, erklärt Julia Schittler, die vor eineinhalb Jahren ihre eigene Weinlinie eingeführt hat. Die besteht aus fünf Weinen: einem herrlich frischen Muskateller, einem stiltypischen Sauvignon Blanc, einem fruch-tigen Chardonnay, einem knackigen Riesling und einem eindrucksvollen Silvaner. Jeden ihrer Weine ziert eine Collage aus den Fak-toren, die den Wein zu dem machen, was er ist. Dem Charakter der Rebsorte, der jewei-ligen Lage mit ihrem individuellen Boden und den dort lebenden Tieren und Pflanzen sowie einem Diamant, der für die Weiblich-keit der Winzerin stehen soll. So erzählt

jedes Etikett die passende Geschichte zum Wein. Merken sollten Sie sich den 2015 Syl-vaner vom Zornheimer Guldenmorgen, der zur Hälfte spontan im Stückfass vergoren wurde und zur Hälfte im Edelstahl. Der Wein brilliert mit Noten von Orangenblüte, Pfirsich, Zitruszeste, Quitte und einer leicht pikanten Pfeffernote. Viel Druck und Po -tenzial durch kraftvolle reife Frucht und vielschichtige Mineralität.

Vereinigte Weingüter Schittler & Becker 55270 Zornheim Tel. 06136 44790 www.schittler-becker.de

DAVID SPIESDITTELSHEIM-HESSLOCHIN DER RUHE LIEGT DIE KRAFTAuch der junge David Spies weiß genau, was er will – perfekte Weine machen. Schon für seine Lehre wählte er Spitzenbetriebe aus und absol-vierte seine Ausbildung bei den Pfälzer Wein-gütern Bassermann-Jordan und Rings. Danach

»Sauvignon Blanc ist voll mein Ding« David Spies, Dittelsheim-Heßloch

vgcvdgvcdsvmcdsncdsncdvdcdcmdvdd,dssdnvvvnv

WEIN

05 I 2016_29

studierte er in Geisenheim und ging anschlie-ßend ins österreichische Rust, um sich beim Vorzeigebetrieb Feiler-Artinger noch einen letz-ten Feinschliff zuzulegen. David Spies ist ein unaufgeregter junger Mann, der sehr besonnen auftritt: „Bei meinen Ausbildungsbetrieben habe ich sehr viel gelernt, so manches kann ich zu Hause einfließen lassen.“ 18 Hektar Reb-fläche bewirtschaftet er heute gemeinsam mit seinem Vater Uwe und seiner Mutter Ingrid. Voll verantwortlich für den Keller ist David Spies seit 2011 und musste so direkt mit dem schwierigen Jahrgang 2010 starten. „Damals war ich für vier Weine verantwortlich – zwei Rieslinge, eine Scheurebe und einen Silvaner“, blickt der junge Winzer auf den schweren Start zurück und grinst: „Das prägt und härtet ab.“

Die besten Weine kommen aus den Lagen Dit-telsheimer Leckerberg, Geiersberg und Pfaffen-mütze, wo die Reben auf sehr kalkhaltigen Böden, aber auch auf schweren Tonmergelböden wurzeln. Sein Herz gehört dem Sauvignon Blanc, „das macht mir schon Spaß“, berichtet David Spies ganz bescheiden und lässt den aktu-ellen Jahrgang probieren. Nicht der grüne Typ überzeugt da im Glas, sondern ein fast schmelzi-ger Wein mit frischer Pfirsichfrucht, Limette und etwas Grapefruit. Aber Aufsehen erregend ist sicher seine Riesling Auslese vom Leckerberg aus dem aktuellen Jahrgang, die sich mit viel Orangenzeste und Zitrusfrucht in der Nase prä-sentiert und am Gaumen durch seine dichte Art mit gelben Früchten, Akazienhonig und knacki-gen Zitrusnoten überzeugt. Sehr einprägsam und spannend. Wie sein gesamtes Portfolio.

Weingut Uwe Spies67596 Dittelsheim-HeßlochTel. 06244 7416www.weingut-spies.de

SINA MERTZ ECKELSHEIMWENN, DANN RICHTIGMit 25 Jahren schon ein Weingut leiten – genau das tut Sina Mertz in Eckelsheim. Elf Hektar umfasst der Betrieb, den zuvor ihre Eltern inne hatten, etwa 40 Prozent werden aktuell in der Flasche vermarktet. Im November 2015 beendete Sina das duale Studium Weinbau und Oeno-logie am Weincampus Neustadt; vorhersehbar war der Berufswunsch Winzerin allerdings nicht. Nach dem Abitur folgte ein dreimonatiges „Praktikum“ daheim, eigentlich nur, um sich ein bisschen Geld dazuzuverdienen. Statt dessen absolvierte sie anschließend Praktika im Weingut Keller in Flörsheim-Dalsheim sowie im Staatsweingut Meersburg und fand ihren

Ausbildungsbetrieb im Weingut Pfeffingen im pfälzischen Bad Dürkheim.

Klar, dass sie von dort ihr Faible für Scheurebe hat. Generell ist Sina ein Fan von frischen Weinen mit guter Säurestruktur und geringem Alkoholgehalt. Aussagen wie „Der Stoff muss mir am Ende schmecken“ und „Wenn die Zuta-ten gut sind, dann schmeckt das Ergebnis auch“ zeigen augenzwinkernd aber deutlich, wie hoch ihre eigenen Ansprüche sind. Die sympathi-sche junge Frau hat eben eine klare Vorstellung von ihren Weinen und verfolgt ehrgeizige Ziele. Ab dem Jahrgang 2016 soll es beispielsweise ein komplett neues Konzept geben. Ein Design, eine Linie – statt wie bisher nur zwei Weine unter ihrem Namen und zahlreiche Positionen unter dem Namen der Eltern zu vermarkten. Aber alles komplett umkrempeln will Sina dann doch nicht, denn sie „hängt schon sehr am Familienbetrieb und an der Tradition“. Sowieso merkt man der jungen Winzerin an, wie sehr sie in ihrer Heimat verwurzelt ist. Das zeigt sich vor allem, wenn sie von den „unter-

schiedlichsten Böden auf kleinstem Raum“ schwärmt, aber auch bei ihrem Hobby, dem gemeinsamen Kochen und Wein probieren mit Kollegen und Freunden.

Besonders merken sollte man sich ihre 2015er Scheurebe trocken vom Kliff. Die Trauben hier-für kommen aus der Lage Eckelsheimer Kirch-berg, an deren Stelle vor etlichen Millionen Jahren ein Meer wogte und in der auch heute noch Haifischzähne gefunden werden. Dort stehen Sinas 35 Jahre alten Reben auf einem Sandkiesboden mit Porphyruntergrund und bringen eine herrlich duftende, vielschichtige Scheurebe mit Aromen von Johannisbeere und Maracuja, viel Saft und Schmelz und großer Eleganz hervor. Wir dürfen also sehr gespannt sein, was im Zuge der neuen Kollektion noch alles kommen wird.

Weingut Mertz55599 EckelsheimTel. 06703 1271www.weingut-mertz.de

mcdsncdsncdvdcdcmdvd

d,dssdnvvvnv

»Sonst ist ja ein bisschen tote Hose bei uns« Sina Mertz, Eckelsheim

30_05 I 2016

Prinz-Rupprecht-Str. 867146 Deidesheim/Pfalz

Tel.: 06326 9688-0

w w w.w i n z e r ve r e i n d e id e s h e i m.de

PRÄDIKAT FÜR EXZELLENTEN WEIN

JOHANNA UND PHILIPP BOSSERT GUNDERSHEIMWEIN BRAUCHT ZEITJohanna und Philipp Bossert machen ihr eigenes Ding. Die 26-Jährige und ihr fünf Jahre älterer Bruder bewirtschaften etwa vier im insgesamt knapp 20 Hektar großen, elterlichen Betrieb und erzeugen daraus ihre eigenen Weine. 2013 war der erste Jahrgang der Geschwister, aktuell bietet ihr Portfolio sechs Tropfen. Der siebte, ein Guts-wein Spätburgunder, soll noch dazukommen. „Ich hab immer genau das Gleiche gemacht wie er“, gibt Johanna lachend zu und bezieht sich dabei auf den beruflichen Werdegang ihres Bru-ders. Ursprünglich wollte sie Polizistin werden, dann stand Design oder Architektur im Raum, aber nach dem Praktikum im renommierten Weingut Fromm in der Schweiz war klar: Wein-bau? Jetzt erst recht! Philipp hatte zwar mit der gegenteiligen Aussage gerechnet, aber seine Schwester absolvierte unbeirrt, ebenso wie er, das Weinbau und Oenologiestudium in Geisenheim. Die Erfahrungen aus Studium und diversen Praktika der zwei setzen sich so wie ein Puzzle zusammen – er entdeckte im Weingut Château de Pommard im Burgund die Liebe zum Pinot Noir, sie bei Bassermann-Jordan in der Pfalz das Faible für Riesling. Diskussionen über richtig und falsch gibt es bei den zwei eigenständigen Köpfen zwar allemal, aber letzten Endes ziehen sie dann doch an einem Strang. Beide wollen „zurück zu den Wurzeln“. Das bedeutet auf-wendige Handarbeit im Weinberg, Naturkork-verschlüsse und traditionelle Etiketten mit Goldrahmen. Gleichzeitig gehören aber auch das Entlauben durch Schafe oder die Lyra-Erziehung zur Philosophie. Der Fokus liegt klar auf Riesling und Spätburgunder – eben Sortentiefe statt -vielfalt. Lediglich ein Weiß-burgunder hat sich bei den Ortsweinen einge-schlichen. Alle Weine scheinen in sich zu ruhen, was daran liegen mag, dass vor Juli nichts auf die Flasche kommt. Durch alle Weißweine zieht sich eine knackige Säure und der damit einhergehende Zitrusgeschmack. So besticht der 2014er Gundersheimer Riesling Ortswein mit ziseliertem Säurenerv, der aller-dings von Dichte, großer Harmonie, Salzigkeit und Aromen von Mirabelle und Apfel getragen wird. Die Lagenweine kommen aus der Top-lage Höllenbrand, die direkt an den West-hofener Morstein angrenzt. Sie sind noch viel-schichtiger und extraktreicher, zeigen aber mit 27 beziehungsweise 30 Euro auch deutlich, wie hoch der Arbeitsaufwand ist.

Weingut Johanna & Philipp Bossert67598 Gundersheim www.bossert-gundersheim.de

PATRICK SCHRÖDER WAHLHEIMTERROIR IST ALLESWeine aus Alzey? Nie gehört? Dann richten Sie Ihren Fokus mal auf dieses Weingut und den jungen Patrick Schröder, der unglaublich prä-zise Weine produziert. Patrick Schröder möchte keine Weine für den Mainstream machen, son-dern Weine, die glasklar ihre Böden (in dem Fall Rotliegendes, Buntsandstein, Kalksteinver-witterung und Kalkmergel sowie magmatisches Gestein) und somit die Herkunft widerspiegeln. Seit 2011 ist er im väterlichen Betrieb für den Keller zuständig, dabei wollte er vorher eine ganz andere Richtung einschlagen. Nach dem Abi begann er ein Studium des Wirtschaftsinge-nieurwesens mit Schwerpunkt Maschinenbau in Kaiserslautern, doch bei Praktika auf den Weingütern Wasem in Ingelheim und Keller in Flörsheim-Dalsheim hat er Feuer gefangen und sich spätestens dort mit dem Weinvirus infi-ziert. „Bleib zu Hause und gib Gas“ hat er sich gesagt und dieses Motto in die Tat umgesetzt. Nach dem Studium in Geisenheim setzt er sein

handwerkliches Können mit tiefer Verwurze-lung in der Region nun um. Zehn Hektar Reb-fläche im so genannten „Kühlen Grund“ (der die Orte Wahlheim, Kettenheim, Esselborn und Freimersheim umfasst) und in Lagen in Alzey und Weinheim werden von seinem Vater bewirtschaftet und von ihm ausgebaut. „Bei uns ist es immer ein paar Grad kühler, als im Rest von Rheinhessen“, berichtet Patrick Schröder, der darin einen großen Vorteil für seine Weine sieht, die Trauben reifen gesünder heran und können länger hängen bleiben. Auch im Keller bekommen die Weine alle Zeit, die sie brau-chen. Patrick Schröder schert sich nicht darum, wenn die Kunden nach dem neuen Jahrgang schreien. An dem Punkt bleibt er ganz gelassen. Überhaupt ist er kein Freund von großen Allü-ren, sondern ruhig, bescheiden und besonnen. So sprechen seine Weine ihre ganz eigene Sprache, sie sind ausdrucksstark, überraschend vielschichtig, druckvoll und sehr elegant und straight. Ein unverwechselbarer Tropfen ist der Riesling trocken vom Alzeyer Rotenfels aus dem Jahrgang 2014, der sich facettenreich mit

vgcvdgvcdsvmcdsnååcdsncdvdcdcmdvd

»Hier war ja früher absolutes Niemandsland«Patrick Schröder, Wahlheim

»Riesling macht Spaß« »Pinot ist geil« Johanna und Philipp Bossert, Gundersheim

WEIN

Prinz-Rupprecht-Str. 867146 Deidesheim/Pfalz

Tel.: 06326 9688-0

w w w.w i n z e r ve r e i n d e id e s h e i m.de

PRÄDIKAT FÜR EXZELLENTEN WEIN

Noten von Kamille und Pfirsich, rotem Apfel und Stachelbeere präsentiert und im Mund mit Aromen von getrockneten gelben Früchten, feiner Frucht und warmer Würze trumpft. Aus-gefallener Riesling-Genuss, den man nicht an jeder Ecke findet. Alle seine Weine betören durch Tiefe und Spiel. Chapeau!

Weingut Arno Schröder55234 WahlheimTel. 06731 43322www.schroeder-wein.de

MAXIMILIAN DEXHEIMERSAULHEIMALLES AUSPROBIERENSeit 1896 besteht das Weingut Walldorf bereits, Maximilian Dexheimer ist die fünfte Generation des insgesamt 13 Hektar großen Familienbetriebs. Der 24-Jährige ist für etwa drei Hektar des Gutes verantwortlich, von denen er gerade einmal bis zu 10 000 Flaschen erzeugt. Mit 15 Jahren durfte er eigenverant-wortlich seinen ersten Wein, einen Weißbur-gunder, auf die Flasche bringen, 2012 folgte der erste Jahrgang seiner eigenen Linie. Seit-dem dreht er stetig weiter an der Qualitäts-schraube und geht auch immer wieder neue Wege. Aber nie, ohne zu überlegen, zurück-zuverkosten und sich sicher zu sein, was er mit einer Maßnahme im Weinberg oder Keller erreichen will. Auch biodynamische Versuche unternimmt der aufgeschlossene Jungwinzer – schlicht mit der Begründung, dass die Qua-lität der Weine besser sei. Sowieso ist er sich lieber seiner Sache sicher, bevor er Entschei-dungen trifft. Er weiß, welche Qualitäten er auf die Flasche bringt und beobachtet seine Gäste aufmerksam beim Verkosten.

Spätburgunder ist das Steckenpferd von Max, ansonsten finden sich Riesling, Silvaner und Weißburgunder auf seiner Weinkarte. Die Trauben kommen aus den Lagen Probstey, Haubenberg und Hölle, die allesamt von Muschelkalk geprägt sind. Aktuell ziert noch das Familienwappen das puristische Etikett, die 2015er Orts- und Lagenweine sollen jedoch schon mit neuem Design auf den Markt kommen. Wie das aussehen wird, das verrät Max allerdings noch nicht. Im nächsten Januar wird er das Weinbau und Oenologie-studium in Geisenheim abschließen, seine Lehrjahre verbrachte er unter anderem beim Weingut Knipser in Laumersheim und auch ein Neuseelandaufenthalt findet sich in sei-nem Lebenslauf. Eigentlich ist seine ganze Kollektion die Probe wert, wird von viel Extrakt und Schmelz getragen.

So bietet zum Beispiel der 2015er Gutswein Silvaner bereits enormes Trinkvergnügen, der 2014er Riesling aus der Probstey ist jedoch der Star unter den Weißen. Ausdrucksstark und zart zugleich, toll gereift, mit blumigen Noten und großer Harmonie. „Ein Wein kommt durch die Zeit aus dem Kokon und wird zum Schmetterling“, schmunzelt Max – auf den Saulheimer Spätburgunder aus 2013 trifft dies ebenfalls zu. Der ist zwar schon ausgetrunken, verspricht aber Großes für seinen ab Herbst erhältlichen Bruder aus der Toplage Probstey. Kleiner Tipp: Zum Betrieb gehört auch ein im Landhausstil eingerich-teter Gutsausschank, für den die 81 Jahre alte, rüstige Oma in der Küche steht und in dem die Gäste neben gutbürgerlicher Küche von September bis Dezember und Aschermitt-woch bis Ende Mai auch die Weine des Gutes genießen können.

Weingut Walldorf55291 SaulheimTel. 06732 5055www.walldorf-wein.de I

»Silvaner ist für mich unterschätzt« Maximilian Dexheimer, Saulheim