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Nr. 4 Januar / Februar 2013 Das Heft zum Fastenopfer

jumi – christliches kindermagazin

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mein garten

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Page 1: jumi – christliches kindermagazin

Nr. 4 Januar / Februar 2013

Das Heft zum Fastenopfer

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Welcher Weg führt

Lena zu den Karotten?

Lösung Seite 23

Illustration: Daniela Rütimann

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Der Garten Eden ist ein gerechtes Paradies. Seite 4

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Damit Früchte und Gemüse gedeihen, braucht es Land. Damit Tiere zu fressen haben, braucht es Land. Damit sich die Menschen mit Essen und Trinken versorgen können, braucht es Land. An vielen Orten auf der Welt werden aber Menschen von ihrem Land vertrieben. Reiche Grossgrund-besitzer sagen: Dieses Land gehört uns, ihr müsst weggehen. Die Bauernfamilien haben meistens fast keine Möglichkeit, sich zu wehren. Sie müssen

Ein kleiner Garten in Konfi-Deckeln. Seite 14

Ein junger Stadtgärtner aus Luzern. Seite 21

weggehen, werden vertrieben. Dann können sie auch nichts mehr anpflanzen und haben zu wenig Nahrung. Das ist auch in Guatemala so. Das jumi begleitet die Kampagne von Fastenopfer und er-zählt von Kindern wie Yami, die dort leben. Ein Garten, in dem es Platz für alle hat, wäre der Gar-ten Eden. Wie würde dieses Paradies aussehen und was heisst das für das Zusammenleben der Menschen?

Ein Vogel mit regenbogenfar-benem Schnabel. Seite 16

Ohne Land keine Nahrung¡

Welcher Weg führt

Lena zu den Karotten?

Lösung Seite 23

Geld sammeln für das Fastenopfer. Seite 10

Das Mädchen Yami aus Guatemala erzählt. Seite 8

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Text: Beat RöösliBild: «Das irdische Paradis» / Jan Brueghel der Ältere / Erich Lessing / akg-images

Die himmlischen Gärten

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Nach einem fürchterlichen Sturm treffen sich zwei Bauern.

Fragt der eine: «Ist dein Dach beschädigt worden?»

Sagt der andere: «Weiss ich nicht, ich habe es noch nicht gefunden!»-

-

D ie Bibel beschreibt den Urzustand des Men-schen in der Welt als paradiesisch. Das Para-dies ist der schönste Ort, den wir uns vorstel-

len können. In Israel, wo die Bibeltexte geschrie-ben wurden, gibt es viele Wüstengebiete. Was ist das Schönste, wenn wir in der Wüste durch die Hitze wandern? Schatten, Wasser, ein Garten! Grün und kühl. Und genau so wird das Paradies beschrieben. Das Paradies heisst in der Bibel auch Garten Eden. Im Garten Eden gibt es keinen Streit, keinen Krieg und genug zu essen für alle. Leben wir in der Schweiz also schon im Paradies? Es gibt schöne Gärten, gutes Wasser, genügend Nahrung, keinen Krieg. Was fehlt bei uns noch zum Paradies?

Juden, Christen und Muslime glauben, dass Gott am Ende der Zeit wieder das Paradies her-stellt. Und zwar nicht nur für einige Menschen, sondern für alle Gerechten. Die Gärten des Para-dieses gehören dann allen. Niemand wird weg-gejagt, niemand vertrieben. Es herrscht Gerech-tigkeit. Nicht einmal die Raubtiere müssen ihre Beute töten. Wölfe wohnen zusammen mit Läm-mern, Löwen weiden gemeinsam mit Kühen und ernähren sich vom Gras. Die Früchte gehören allen.

Die Welt hegen und pflegenNein, wir leben noch nicht im Para-dies. Viele Bananen, die wir in der Schweiz billig kaufen, kommen aus Guatemala. Dort werden sie in riesigen Plantagen gepflanzt und geerntet und nachher nach Europa verkauft. Ungerecht ist, dass nur die wenigen reichen Grossgrund-

besitzer damit viel Geld verdienen. Die Arbeiter bekommen einen Hungerlohn und viele leben in Armut. Ungerecht ist, dass wir nicht die etwas teureren Bananen aus fairem Handel kaufen, da-mit die Arbeiter und Bauern ein bisschen besser verdienen.

Gott ist GärtnerAls Christen können und sollen wir selber schon alles dafür tun, dass die Welt ein Paradies wird. Wir sollen die Erde wie einen Garten pflegen und dafür sorgen, dass sie grüner wird. Wir sollen uns in Gerechtigkeit üben und die Armen unterstüt-zen. Für das letzte Paradies aber, wo die Wölfe bei den Schafen liegen, braucht es Gott als Gärtner. Das können wir nicht alleine. Dort gibt es auch keine Unwetter, keine Sturmwinde und Hurrikane mehr, auch keine Vulkane, die das Leben in Gua-temala schwierig machen. In Gottes Garten muss niemand mehr arbeiten. Alles ist grün. Alle haben Spass und sind friedlich. Nein, wir leben auch in der Schweiz noch nicht im Paradies.

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Dieser Lauch wächst in der Schweiz

auch im Winter.

In Südamerika gibt es

viele Bananenplantagen,

weil es so warm ist.

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Text: Christine Weber,Foto: zVg; Sophonibal / istock.com

In allen Ländern ist der Anbau von Nahrungsmitteln wichtig. Aber längst nicht überall wachsen die gleichen Pflanzen. Je nach Klima

werden darum ganz andere Sachen in den Gärten und auf den Feldern gesetzt. So auch in der Schweiz und in Guatemala.

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Vier unterschiedliche Jahreszeiten

In der Schweiz haben wir vier Jahreszeiten. Ge-müse und Früchte gibt es im Sommer und Herbst am meisten: Salat, Zucchetti, Rüben oder Toma-ten. Oder Kirschen, Himbeeren und Zwetschgen. Aber auch im Winter gibt es Gemüse. Zum Bei-spiel Lauch und Kabis oder Zwiebeln und Man-gold. Andere Lebensmittel kann man nach der Ernte im Herbst lagern, sodass sie auch noch im Winter frisch sind. Zum Beispiel Äpfel, Rüebli und Kartoffeln. Früher kannten die Frauen viele Tricks, wie das Gemüse und die Früchte haltbar gemacht werden können: in Gläsern eingekocht, getrock-net oder in Öl eingelegt. Heute kann man vieles in der Tiefkühltruhe aufbewahren. Und in den Läden kann man das ganze Jahr über kaufen, was das Herz begehrt. Viele Früchte werden jedoch von weit her aus anderen Ländern zu uns ge-bracht. Dann essen wir die Ananas aus Israel oder die Bananen aus Guatemala. Das ist bequem, aber man sollte darauf achten, dass diese Früch-te aus einer fairen Produktion stammen. Noch besser ist es, wenn wir unseren Speiseplan nach der Saison in der Schweiz richten – und der bietet auch im Winter leckere Sachen.

Das ganze Jahr lang Sonnenschein

In Guatemala gibt es keinen Winter. Und auch keinen Herbst. In dem südamerikanischen Land ist es das ganze Jahr lang warm. Das Land ist durch das vulkanische Gebirge «Sierra Madre» in zwei Teile mit zwei Flüssen getrennt. Im Norden gibt es tropische Regenwälder. Hier leben nicht so viele Menschen wie in der Küstenebene am Meer, wo das Land sehr fruchtbar ist. Weil es so warm ist, wächst in Guatemala ganz anderes Ge-müse und Obst als bei uns. Es gibt Mangos, Avo-cados und Orangen. In Guatemala werden riesige Bananen-, Kaffee- und Kakaoplantagen bewirt-schaftet. Das ist auch gefährlich, denn die Men-schen sind davon abhängig: Die grossen Planta-gen gehören nur wenigen reichen Landbesitzern. Die Leute bekommen hier zwar Arbeit – aber sie müssen für sehr wenig Geld schuften. Darum ver-suchen die Regierung und auch verschiedene Hilfswerke wie das Fastenopfer, den kleinen Bau-ernbetrieben zu zeigen, wie sie das Land selber mit Gemüse und Früchten anbauen können. Nicht nur die Gärten sehen ganz anders aus als in der Schweiz: In Guatemala gibt es auch Tiere, die wir nur aus dem Zoo kennen. Zum Beispiel Jagu-are, Krokodile, Affen und viele bunte Vögel.

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Text und Fotos: Patricio Frei / Fastenopfer

In unserem Dorf ist immer etwas los: Zwischen den Häusern hat es für uns Kinder viel Platz zum Spielen. Ich spiele gerne Ball mit meinem Bruder, gleich hinter dem Haus. Auch die Schweine, Hühner und Enten laufen frei herum.

Wenn ich Lust habe, hole ich mit einer langen Stange eine Mango vom Baum vor unserem Haus. Die Mangos werden nur von März bis April richtig reif.

Die 7-jährige Yami aus Guatemala erzählt, wie das Leben in ihrem Dorf aussieht.

Hola, ich heisse Loroi Yamilex

Alfaro Quiñonez. Meine

Freunde rufen mich einfach

«Yami». Ich lebe in «La

Barona». Das ist ein kleines

Fischerdorf am Meer in

Guatemala. Mein kleiner

Bruder ist vier Jahre alt und

heisst Wilder.

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Am liebsten mag ich die Mango mit Zitrone

und Salz. Wenn meine Grossmutter sie

zubereitet, schmecken sie am besten.

Wasser hole ich aus dem Dorfbrunnen. Wenn

der Eimer voll ist, ziehe ich ihn an einem Seil

nach oben. Das ist ziemlich schwer.

Ich schlafe zusam-

men mit meinem

Bruder im Bett der

Grossmutter. Die

ganze Familie

schläft im gleichen

Zimmer.

Zum Strand sind es nur wenige Meter. Da spiele ich jeden Tag mit den anderen Kindern. Seit ich vier Jahre alt bin, kann ich schwimmen.

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nser Blick schweift nach Gu­atemala. In eine weite und fruchtbare Ebene. Die Ur­

einwohnerinnen und Ureinwohner haben schon immer hier gewohnt. Frauen, Männer und Kinder. Sie bepflanzen ihre Gärten und Fel­der. Sie kennen die Kräuter, um Medizin herzustellen. Der Bo­den ernährt sie gut. Bohnen, Mais, Zwiebeln, Kartoffeln und Mangobäume wachsen. Aber die Menschen können nicht beweisen, dass der Bo­den ihnen gehört. Reiche Fami­lien und grosse Unternehmen sind am fruchtbaren Land inte­

ressiert. Ihre Traktoren könnten die fla-che Ebene ausgezeichnet bewirt-schaften.

Eines Tages passiert es: Sie kom-men um 8 Uhr morgens. Bewaffnet mit Stöcken und Pistolen. Viele sind Angestellte der reichen Bauern. Es sind sogar Polizisten dabei. Wie Vieh werden die Bauernfamilien

zusammengetrieben. Die Arbei-ter stecken jedes einzelne Haus

in Brand. Die Menschen müs-sen hilflos mitansehen, wie ihre Strohhütten in Flammen aufgehen. Angst macht sich breit. Die Kinder beginnen zu weinen. Die Eindringlin-

ge lassen niemanden weg.Dann kommen die Felder

an die Reihe. Der Mais steht schon hoch. Mais brauchen die Men-schen für die Tortillas,

ihr tägliches Brot. Mit schweren Maschinen wird die Ernte zerstört. Auf den Feldern bleiben nur ein paar kümmerliche Stop-peln übrig. Die fruchtba-re Ebene ist jetzt ganz im

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Text und Fotos: Patricio Frei / Fastenopfer

Besitz der reichen Bauern. Die Dorfbewohner werden vertrieben.

Seither leben die Menschen an der Strasse, am Fuss der Berge. Die Wände der Häuser be-stehen aus dünnen Bambusstäben, die Dächer aus Wellblech. Der Boden ist steinig und karg. Der Mais will nicht recht wachsen. «Es ist der schlechteste Boden der Gegend», sagt ein Mann. Er weiss: Fruchtbar ist vor allem der Bo-den in der Ebene. Dort, wo jetzt die reichen Grossgrundbesitzer sind, die die Bauernfamili-en vertrieben haben.

Das jumi sammelt

Das Jumi sammelt Geld, damit Kinder und ihre Familien in Guatemala

unterstützt werden. Sammelst du auch mit?

Mais, Bohnen, Sesam, Mango - Guatemalas Küste am Pazifischen Ozean ist sehr fruchtbar. Dennoch leiden viele Menschen hier Hunger. Die

riesigen Felder gehören ein paar wenigen Familien, die sehr reich sind. Und alle Mangos verkaufen sie im Ausland. Für die meisten Menschen, die hier leben, bleibt nur wenig Platz. Sie haben

kaum Möglichkeiten, etwas anzupflanzen, um davon zu leben. Und Arbeit gibt es auch keine.

Die Partnerorganisationen von Fastenopfer unterstützen in Guatemala vor allem die

Ureinwohnerinnen und Ureinwohner. Sie werden im Kampf um ihr Land unterstützt. Die

Bauernfamilien werden darin ausgebildet, die Felder bestmöglich zu bepflanzen und ihre Ware

auf dem Markt zu verkaufen. Das hilft mit, dass es den Leuten besser geht.

Fastenopfer, PC 60-19191-7 Projekt-Nummer: K-130594

Cool! Da mache ich auch mit:

Ich pflanze einen kleinen Garten

- so wie das im Werkatelier auf

Seite 14 gezeigt wird.

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ch lebe zusam-men mit mei-nen Grossel-

tern, meinem kleinen Bruder Wilder sowie zwei Onkeln und zwei Cousins im Fi-scherdorf «La Baro-na». Unser Dorf liegt direkt am Meer. Wir haben zwei einfache Häuser aus Holz mit ei-nem Palmendach. Ein Haus enthält einen Holzofen. Dort kochen und essen wir. Im ande-ren schlafen wir, alle zu-sammen im gleichen Raum. Ein Bad haben wir nicht. Das Wasser muss ich vom Ziehbrunnen nebenan holen. Meine Mutter lebt mit einem anderen Mann im Nach-bardorf. Sie kommt hie und da zu Besuch. Wenn sie nicht da ist, habe ich Heimweh nach ihr, sodass ich weinen muss. Unsere Familie ist arm. Meine Mutter hat kein Geld. Früher hat mein

Grossvater für die Gross-grundbesitzer gearbeitet. Dann ist er krank gewor-den. Seither leben wir von dem, was meine beiden Onkel verdienen. Das ist nicht viel. Ein Onkel ist Bauer und der andere fährt ab und zu mit den Fischern aufs Meer. Da-für bekommt er an ei-nem Tag 50 Quetzales. Das wären in der Schweiz etwa sechs Franken. So viel Geld reicht auch in Guate-mala nicht weit.

Ich besuche die 1. Klasse. Bis zur Schule habe ich eine halbe

Stunde. Ich bin etwas ängstlich und gehe den Weg nie allein, sondern zusammen mit meinen beiden älteren Cousinen, die in die 4. und 6. Klas-se gehen. Ich lerne gerne. Später möchte ich Leh-rerin werden.

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Text und Foto: Patricio Frei / Fastenopfer

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Ich

bin

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T heo flattert zu Sofie, die auf einem Ast sitzt. Sofie schaut Theo an. Er sitzt nur da und schaut auf den Boden. «Du siehst

ziemlich unglücklich aus», sagt Sofie und rutscht auf dem Ast etwas näher zu Theo. Theo schweigt. «Wo ist denn die Nina?», fragt Sofie. Sie hat da so einen Verdacht. «Mhm, mit der Neuen», murrt Theo. «Ah, mit der Neuen. Mit Guri meinst du?», sagt Sofie. Nach einer Weile fragt sie: «Und darum bist du jetzt traurig?» Jetzt erst schaut Theo auf und dann sagt er: «Ni-na ist so was von gemein. Seit die Neue da ist, spielt sie nur mit dieser Tussi. Und mich lässt sie einfach links liegen. Dabei bin ich doch ihr bester Freund.» Sofie legt einen Flügel um seine Schulter. «Wo sind sie denn jetzt?», fragt Sofie. «Nina wollte ihr den Klostergarten zeigen. Dabei haben wir doch immer dort gespielt. Da gehe ich sicher nicht mit.» – «Hm. Dann

hat dich Nina eingeladen, dass du mitgehst?», fragt Sofie und zieht die Augenbrauen hoch. Theo weiss genau, was Sofie jetzt denkt. Eigent-lich wollte er ja auch mitgehen. Sofie fragt plötz-lich: «Was ist dir in einer Freundschaft am wich-

tigsten?» Theo erinnert sich. Er machte einmal mit Nina

einen Test über Freund-schaft, wo bei beiden die gleichen Resulta-te hatten: vertrauen, Spass haben, verzei-

hen können. Theo schaut Sofie mit schrägem

Blick an und muss lächeln. «Flie-gen wir zusammen zum Klos-

tergarten? Ich war schon lang nicht mehr dort! Und es wird Zeit, dass du dir die ‹Tussi› mal von näher ansiehst. Und dir endlich

ihren Namen merkst. Sie heisst Guri», sagt Sofie

schmunzelnd.

Vertrauen und

verzeihen

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AnleitungMaterial: Kressesamen, Konfiglas-deckel, Watte, Wasserzerstäuber

– Lege Watte in die Konfiglasdeckel. – Besprühe die Watte mit Wasser, bis sie richtig

durchnässt ist. – Verteile Kressesamen auf der Watte. – Stelle die Kresse-Schalen an einen hellen Platz,

z.B auf das Fensterbrett. – Besprühe die Samen täglich mit Wasser. – Nach 6-8 Tagen ist die Kresse erntereif.

Kresseselber ziehen

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Kresseselber ziehen

TipKresse schmeckt köstlich auf einem Butterbrot oder im Salat!Die kleinen Kresse-Schalen kannst du an deine Freunde und Bekannte verkaufen und das verdiente Geld dem Fastenopfer spenden.

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Text und Bild: Daniela Rütimann

Herr Meier streut irgendein Zeug über seine Blumen. Das macht er drei Tage, dann fragt ihn die Nachbarin: «Was streuen Sie denn da?» - «Das ist gegen Elefanten!» - «Aber hier gibt es doch gar keine Elefanten!» - «Da sehen Sie

eben, wie es wirkt!»

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Der Tukan schillert in allen Farben. Oder vielmehr: Sein

Schnabel ist bunt wie ein Regen-bogen. Und er funktioniert erst

noch als Klimaanlage.

Ein bunter Vogel in Guatemala

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Name: Fischertukan (Ramphastos sulfuratus)Vorkommen: Lebt in Mittel- und Südamerika und hält sich fast immer in Baumkronen auf. Aussehen: Der farbige Vogel wird auch Regenbogenvogel genannt, weil sein Schnabel in allen Farben schimmert. Um die Augen hat er einen gelben oder bläulichen Augenring. Die Vögel sind etwa 50 Cm gross und wiegen bis zu einem halben Kilo.Alter: Wird zwischen 10 und 15 Jahre alt. Ernährung: Isst vorwiegend Früchte, manchmal auch kleine Insekten, Frösche und Echsen.Nachwuchs: Legt jedes Jahr 2 - 3 Mal rund vier Eier ins Nest. Besonderheit: Der grosse, bunte Schnabel ist das Merkmal des Tukans. Er besteht aus Knochenplatten und wird nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern auch als Waffe und als Klimaanlage verwendet.

Text: Christine WeberFotos: Wouter de Bruijn / flickr.com

Der Schnabel des Tukans leuchtet in allen Farben. Dazu ist er auch noch sehr gross: Er kann bis zu vier Mal so gross sein wie sein Kopf! Trotzdem ist der Schnabel leicht, denn er ist hohl und aus dünnen Knochenplatten. Mit dem Schnabel kann sich der Vogel gut verteidi-gen und natürlich beeindruckt er damit seine Artgenossen. Trotzdem fragten sich Forscher jahrzehntelang: Wozu nur ist dieser Schnabel so riesig? Jetzt haben sie es herausgefunden: Der Schnabel funktioniert als Klimaanlage: Weil Vögel nicht schwitzen, müssen sie die Körpertemperatur anders regeln. Beim Tukan ist es so, dass durch den Schnabel Blut zirku-liert. Über die grosse Fläche wird Hitze an die Luft abgegeben. Je mehr Blut er durch den Schnabel pumpt und zirkulieren lässt, desto mehr Hitze wird abgegeben.

Während dem Schlafen legt der Tukan seinen Schnabel auf den Rücken, den Schwanz faltet er über seinen Kopf. Zu sehen ist dann nur noch ein Ball aus Federn. Die Vögel halten sich nur sehr selten unten auf dem Boden auf. Sie hüpfen lieber in den Baumkronen herum – fliegen können sie nämlich nicht so gut. Und auch singen gehört nicht gerade zu ihren Stärken. Das tönt eher wie das Quaken ei-nes Froschs: Quenky quenky quok quok quok. Der Tukan frisst am liebsten Früchte und meistens schluckt er sie in einem Stück hinunter. Sogar bei der Banane funktioniert das.

in Guatemala

Steckbrief

Wow! Dieser Vogel ist vielleicht

schön farbig. Aber meine Augenringe sind

fast genau so schön, oder?

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Privat?

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Schabbat, Schmitta und JubeljahrSchabbat ist hebräisch und heisst: «Fertig». Fertig Arbeit, fertig Stress. Keine Hausaufgaben. Dieser Zustand ist paradiesisch; ein Vorgeschmack auf die kommende Welt. Das Judentum feiert alle 7 Tage Schabbat, jeden Samstag. Alle 7 Jahre ist ein Schabbatjahr (jüdisch: Schmitta). So steht es im Ersten Testament: «Sechs Jahre kannst du in dei-nem Land säen und die Ernte einbringen; im sieb-ten Jahr sollst du es brach liegen lassen. Die Ar-men in deinem Volk sollen davon essen, den Rest mögen die Tiere des Feldes fressen.» Und 7 mal 7 gibt 49. Alle 50 Jahre soll darum sogar ein Ju-beljahr * sein. In diesem Jahr mussten alle Grund-stücke an den ursprünglichen Besitzer zurückge-geben werden. Wenn jemand Schulden hatte, wurden diese aufgehoben.

Müller ist sicher: Da verschwinden Kirschen von seinem

Baum. Er stellt ein Schild auf: «Privat! Betreten verboten.»

Darunter malt er einen Totenkopf. Es ist schliesslich sein

Garten. Am nächsten Abend stellt er den Dieb. «Privat?»,

fragt der Fremde und fügt hinzu: «Sind die Kirschen nicht

ein Geschenk Gottes? Gehört die Natur nicht allen?»

Gekauftes Land an ursprüngliche Besitzer zurück-geben? Was würden die wenigen Grossgrundbe-sitzer in Guatemala dazu sagen, denen mehr als die Hälfte des ganzen Landes gehört? Was wür-den die Nachfahren der Indios dazu sagen, de-nen man das Land weggenommen hat? Fremde und Arme in den Garten lassen? Und was würde Müller dazu sagen, der seine Kirschen für sich alleine will?

* «Jubeljahr» kommt ursprünglich vom hebräischen Wort «Jobel». Jobel ist der Hall des Horns (Schofar), das am Fest des Beginns eines Schabbat- oder Ju-beljahres geblasen wurde. Unser Wort «Jubiläum» kommt von dort: Etwas, was nur selten – eben z.B. alle 50 Jahre – vorkommt. Bibelstellen: Ex 23,10-11; Dtn 25,8-10

Text: Beat RöösliIllustration: Daniela Rütimann

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Rätsel: Christine WeberFotos: turtix / istock.com; diverse / Fotolia.com

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Der Einkaufskorb ist schon parat. Aber was kommt

da nur hinein? Das findest du heraus, wenn du die sechs Gemüse und

sechs Früchte findest, die sich senkrecht und waagrecht im Buchstaben-

salat versteckt haben. Übrigens: Drei davon wachsen in der Schweiz

nicht. Welche? Lösung Seite 23

Leckerer Gemüse-

und Früchtekorb

E W H I M O L S A Z A P F E L

O B I R N E Q Z I U P L T N H

K R M S S T A V O C A D O S O

L S B M O X L A S C U R M I T

Y A E H Z W I E B E L P A R N

S U E Z G R O P E T Q U T A S

K A R T O F F E L T I P E N D

U S E L L A R G A I L O T A M

Z M A N G O R S U N P Q E N T

V I F G R A T O C L N V R A P

Q U Z W E T S C H G E L T S A

?

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Name: Andrin Ineichen, 9 JahreDas macht Spass: Draussen sein, Stelzen laufen, mit meinen Zwerghasen spielenDas nervt: Zucchetti und manchmal mein BruderLieblingsfach: Zeichnen und M&ULieblingstier: Weisser LeopardLieblingsessen: Pommes und Chicken NuggetsIch bin Fan von: Meinen ZwergkaninchenMein Wunsch: Mehr Bäume im Garten zu haben

Wir wohnen zwar mitten in der Stadt, ha-ben aber trotzdem einen grossen Garten.

Ich bin sehr froh darüber. Wir sind die einzigen Bewohner im Haus, die den Garten benutzen. Wir haben verschiedene Gemüsesorten ange-pflanzt. Am liebsten mag ich die Physialis. Die wachsen an einem Strauch, haben eine lustige Schale und sind ganz süss. Weniger gerne mag ich Zucchetti. Meine allerliebste Pflanze ist aber eine kleine Linde, die ich selber ange-pflanzt habe, weil ich diese Bäume so schön finde. Ich weiss aber nicht, ob sie noch lange Platz hat bei uns, wenn sie weiterwächst. Der Garten ist super zum Spielen. Man findet oft die spannendsten kleinen Tiere. Leider finde ich auch immer wieder tote Vögel. Für die-se habe ich ein kleines Massengrab ange-legt. Jeden toten Vogel, den ich finde, be-grabe ich in einem Erdloch unter einem grossen Stein. In einem Grab liegt leider auch eines meiner Zwergkaninchen. Als wir es begruben, habe ich noch ein kleines Holzkreuz gebastelt, welches das Grab schmückt. Besonders toll ist unser Baum-haus mit der dazugehörigen Hängemat-te. Hier kann ich stundenlang verweilen. Weil ich so gerne draussen bin, möchte ich später einmal Gärtner wer-den, genau wie mein Vater!

æ

Ω

Ein Garten in der Stadt

Text und Foto: Julia Stirnimann

«Eine Wüste ist etwas, wo überhaupt nichts

wächst», erzählt die Lehrerin den Kindern und

fragt: «Paula, kannst du mir eine Wüste nennen?»

- «Klar: Der Schrebergarten meines Vaters!»

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Text: Lucia HagerIllustration: Daniela Rütimann

P flanzen sind wichtig für eine gesunde Ernäh-rung. Viele enthalten auch heilende Wirk-stoffe. Darüber wusste Hildegard von Bingen

bestens Bescheid. Sie schrieb einige Bücher über die Heilkraft von Pflanzen. In ihnen finden sich auch Rezepte zur Herstellung von Nahrungsmit-teln, die uns helfen können, gesund zu werden oder zu bleiben. Diese Rezepte sind heute noch bekannt und beliebt.

Hildegard war eine vielseitig interessierte Frau. Sie hatte auch die besondere Gabe der Prophe-zeiung: Sie konnte erkennen, was die Zukunft bringen würde. Wegen dieser Gabe und ihrem grossen Wissen wurde sie für viele eine wichtige Ratgeberin. So auch für den damaligen Kaiser Friedrich I, den man auch Barbarossa nannte. Hildegard war sehr mutig. Als sie einmal mit einem Entscheid des Kaisers nicht einverstanden war, schrieb sie ihm: «Gib acht, dass der höchste König dich nicht zu Boden streckt.» Mit dem höchsten König meinte sie natürlich Gott, dem sie mit all ihrem Tun dienen wollte.

Hildegard von Bingen wurde um das Jahr 1098 in Bermersheim in Deutschland geboren. Sie wur-de von einer Verwandten ihrer El-

Hildegard von Bingen tern in einem Kloster erzogen. Später gründete sie ein eigenes Kloster, das sie als Äbtissin leitete und wo sie am 17. September 1179 starb. Sie gilt als Patronin der Sprachforscher und Naturwissen-schaftler.

Ihr Gedenktag ist der 17. September.

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Redaktionsleitung: Christine Weber, [email protected]: Lucia Hager, Beat Röösli, Daniela RütimannMitarbeit: Julia Stirnimann, Rosemarie Fähndrich, Patricio FreiLayout: Samuel Jordi, WinterthurIllustration: Daniela Rütimann, LuzernTitelbild: «Das irdische Paradis» / Jan Brueghel der Ältere / Erich Lessing / akg-imagesKorrektorat: Lisbeth Schmid-KeiserDruck: Ziegler Druck- und Verlags AG, Winterthurjumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten.Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo:1-3 Ex. CHF 20.–; 4-9 Ex. CHF 12.– ; 10-19 Ex. CHF 8.–; ab 20 Ex. CHF 6.–Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. CHF 1.50)Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 KriensTel.: 041 419 47 00, Fax.: 041 419 47 11E-Mail: [email protected]; Internet: www.jumi.ch

jumi Nr. 4, Januar / Februar 2013; 45.Jahrgang ISSN: 1420-1690erscheint 7-mal jährlichwww.jumi.ch

Herausgeberverein jumi, 14 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Benediktiner Missionare, Uznach; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig; Weisse Väter, Fribourg.

Impressum

Lösungen: Rätsel

Buchstabensalat

Seite 2

Gemüse: Tomate, Zwiebel, Kartoffel, Lauch, Zucchetti, AvocadosFrüchte: Mango, Ananas, Birne, Zwetschge, Apfel, Himbeere Diese drei wachsen in der Schweiz nicht: Ananas, Mango, Avocados

Seite 20

Meint ein Gärtner zum anderen: «Es heisst ja,

dass es den Pflanzen gut tut, wenn man ab

und zu mit ihnen spricht.» - «Okay,» erwidert

sein Gartenfreund, «dann gehe ich jetzt nach

hinten und beleidige das Unkraut!»

Zwei Faultiere hängen

im Baum. Nach

zwei Monaten gähnt

das eine Faultier.

Da sagt das andere:

«Du machst mich

echt nervös mit deiner

Hektik!»

Es treffen sich zwei Schnecken. Sagt die eine: «Jesses, du

hast ja ein blaues Auge!!! Wie ist denn das passiert?» Sagt die andere: «Ich war im Wald joggen - da ist

plötzlich ein Pilz aus dem Boden geschossen.»

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Daniela Rütimann