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KISSsoft 03/2016 – Tutorial 2
Zylindrischer Presssitz
KISSsoft AG
Rosengartenstrasse 4
8608 Bubikon
Schweiz
Tel: +41 55 254 20 50
Fax: +41 55 254 20 51
www.KISSsoft.AG
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Inhaltsverzeichnis
1 Starten von KISSsoft ................................................................................................................................ 3 1.1 Auswahl der Berechnung ............................................................................................................... 3
2 Berechnung eines zylindrischen Presssitzes ........................................................................................... 4 2.1 Aufgabenstellung ............................................................................................................................ 4 2.2 Auslegung einer Toleranzpaarung ................................................................................................. 5 2.3 Ausführen der Berechnung und Protokoll ....................................................................................... 5 2.4 Weitergehende Berechnungen und Einstellungen ......................................................................... 8
2.4.1 Einstellungen .............................................................................................................................. 8 2.4.2 Bestimmen des maximal übertragbaren Drehmomentes ........................................................... 9 2.4.3 Nabe mit unterschiedlichen Aussendurchmessern .................................................................. 10 2.4.4 Angabe allgemeiner Toleranzen .............................................................................................. 11 2.4.5 Einfluss der Temperatur ........................................................................................................... 11 2.4.6 Weitere Belastungen ................................................................................................................ 12
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1 Starten von KISSsoft
Nach Installation und Freischaltung kann KISSsoft aufgerufen werden. Der Programmstart erfolgt
üblicherweise mittels "StartProgrammeKISSsoft 03-2016KISSsoft 03-2016". Es erscheint die
folgende KISSsoft Benutzeroberfläche:
Abbildung 1. Starten von KISSsoft, Startfenster
1.1 Auswahl der Berechnung
Über das Modulbaumfenster im Tab „Module“ wird die Berechnung für zylindrischen Presssitz aufgerufen:
Abbildung 2. Auswahl Berechnungsmodul „Zylindrischer Press-Sitz“ unter Welle-Nabe-Verbindungen
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2 Berechnung eines zylindrischen Presssitzes
2.1 Aufgabenstellung
Es soll ein zylindrischer Press-Sitz mit den folgenden Daten gegen Rutschen ausgelegt werden:
Fugendurchmesser Df 60 mm Reibkoeffizienten z 0.12
Presssitzlänge l 50 mm Betriebstemperatur 20°C
Aussendurchmesser Nabe Da 90 mm Anwendungsfaktor KA 1.25
Bohrung Welle Di 10 mm Material Welle 34CrNiMo6
Nenndrehmoment T 400 Nm Material Nabe C60
Axialkraft Fa 200 N Oberflächengüte Welle Rz=4.8 m N6
Drehzahl n 10'000 1/min Oberflächengüte Nabe Rz=4.8 m N6
Diese Daten werden wie folgt eingegeben:
Abbildung 3. Eingabefenster - Eingabe der bekannten Daten
Es soll nun in einem ersten Schritt eine Toleranzpaarung bestimmt werden.
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2.2 Auslegung einer Toleranzpaarung
Durch Drücken von rechts bei den Eingaben für die Herstelltoleranzen, siehe Markierung in
Abbildung 3 erscheint eine Liste mit möglichen Toleranzpaarungen. Es kann diejenige Toleranzpaarung
gewählt werden, die z.B. kostengünstig zu fertigen ist. Nach „Ok“ wird die Auswahl in die Hauptmaske
übernommen.
Abbildung 4. Auswahl der Toleranzpaarung und Übernahme
Sind die Toleranzen von Welle und Nabe bekannt, können sie natürlich direkt eingegeben werden. Im
Abschnitt 2.4.4 „Angabe allgemeiner Toleranzen“ ist das entsprechend beschrieben. Nun stehen alle
Angaben für die Nachrechnung der Pressverbindung zur Verfügung.
2.3 Ausführen der Berechnung und Protokoll
Durch Drücken des Symbols in der Symbolleiste (vgl. Abbildung 6) oder der „F5-Taste“ wird die
Berechnung ausgeführt und es werden im unteren Bereich des Hauptfensters einige ausgewählte Resultate
(hier z.B. die Sicherheit gegen Rutschen) angezeigt. Im hier durchgeführten Beispiel gibt KISSsoft eine
Meldung aus:
Abbildung 5. KISSsoft Meldung
Durch die bei Betriebsdrehzahl entstehenden Kräfte nimmt die Pressung in der Verbindung bei Betrieb
gegenüber der Montage ab. Daher sollte eine weitere Berechnung mit Drehzahl Null durchgeführt werden,
um für den Montagezustand die Einhaltung der Streckgrenze zu überprüfen. Die Meldung kann mit „Ok“
quittiert werden.
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Zu beachten ist die Anzeige „KONSISTENT“ (vgl. Abbildung 6). Diese zeigt an, dass die Eingaben und die
gezeigten Resultate korrespondieren (wird z.B. jetzt das Nenndrehmoment verändert, wird
INKONSISTENT“ angezeigt bis erneut zur Berechnung gedrückt wird).
Die Berechnung des zylindrischen Pressverbandes erfolgt nach DIN 7190, gültig für den elastischen
Bereich.
Abbildung 6. Ausführen der Berechnung - Protokoll aufrufen
Durch Drücken des Symbols in der Symbolleiste (vgl. Abbildung 6) oder der „F6-Taste“ wird das
Berechnungsprotokoll geschrieben, in dem sämtliche Berechnungsparameter aufgeführt sind. Dieses
Protokoll kann nun z.B. in einem Nachweisbericht eingebunden werden.
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Abbildung 7. Protokoll–Viewer
Im Protokoll stehen weitere Resultate so z.B. „Angaben zur Temperatur der Nabe und der Welle für die
Montage“ oder das „Grenzdrehmoment“ unter dem kein Mikrogleiten in der Verbindung auftritt.
Abbildung 8. Protokollausschnitt mit Angaben zur Montage und dem Grenzdrehmoment gegen Mikrogleiten
Über das in der Abbildung 7 markierte Symbol gelangt man wieder zum Eingabefenster zurück.
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2.4 Weitergehende Berechnungen und Einstellungen
2.4.1 Einstellungen
Unter dem Menüpunkt „Berechnung““Einstellungen“, oder über die ‚Symbolleiste’ oder ‚Toolbar’ und
dem betreffenden Knopf erscheint das folgende Menü. Die hier festgelegten Angaben beeinflussen die
Berechnung und sind deshalb zu prüfen.
Abbildung 9. Modulspezifische Einstellungen
Auswahl der Rechenhypothese für Vergleichsspannung.
Geforderte Sicherheiten, insbesondere gegen Rutschen; Werte gehen nicht in den Rechengang
ein, es erscheint jedoch eine Warnung, wenn die Rechnung zeigt, dass diese geforderten Werte
unterschritten werden.
Angabe, wie die Bauteilfestigkeit aus der Probenfestigkeit bestimmt wird (Grösseneinfluss).
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2.4.2 Bestimmen des maximal übertragbaren Drehmomentes
Es soll nun – bei ansonsten gleich bleibenden Randbedingungen – dasjenige Nenndrehmoment bestimmt
werden, das gerade noch mit der geforderten Sollsicherheit gegen Rutschen von hier 1.20 übertragen
werden kann.
Dazu muss der „Auslegen Button“ rechts vom Eingabefeld für das Nenndrehmoment gedrückt werden
(siehe Markierung 1 in der Abbildung 10) und das Programm bestimmt das maximale Nenndrehmoment,
hier zu 959.68 Nm. Wird nun die Welle-Nabe Verbindung mit dieser Last erneut nachgerechnet ( oder
F5 drücken), so wird die minimale Sicherheit gegen Rutschen gerade gleich der geforderten
Mindestsicherheit von 1.2 (siehe Markierung 2 unten in Abbildung 10):
Abbildung 10. Auslegen auf maximales Nenndrehmoment
1
2
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2.4.3 Nabe mit unterschiedlichen Aussendurchmessern
Über den „Plus Button“ rechts neben der Eingabe für den Aussendurchmessers der Nabe kann zudem
eine erweiterte Eingabe für die Nabengeometrie gestartet werden. Durch Betätigen dieses „Plus Button“
, kann eine Nabe mit variablem Aussendurchmesser definiert werden. In diesem Beispiel ein Bereich
mit 90 mm Aussendurchmesser, 25 mm lang und 100 mm Aussendurchmesser, 25 mm lang:
Abbildung 11. Eingabe einer Nabe mit variablem Aussendurchmesser
Diese Eingabe kann nur erfolgen, wenn es in der Welle keine Bohrung hat. Ansonsten wird die
nachfolgende Fehlermeldung angezeigt.
Abbildung 12. Fehlermeldung
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2.4.4 Angabe allgemeiner Toleranzen
Über den „Plus Button“ rechts der Eingabe für die Toleranzen können auch allgemeine Toleranzen
eingegeben werden. Dazu ist das Setzen eines Hakens in der nebenstehenden „Checkbox“ für „Eigene
Toleranzen“ zu wählen und entsprechende Abmasse einzugeben:
Abbildung 13. Eingabe eigener Abmasse
2.4.5 Einfluss der Temperatur
Als Referenztemperatur wird mit 20°C gearbeitet. Hinweis: Die maximale Betriebstemperatur beträgt 700°C.
Wird nun in der Hauptmaske eine unterschiedliche Betriebstemperatur eingegeben, so verändert sich der
Fügedruck in Funktion der Wärmeausdehnungskoeffizienten des Wellen-/Nabenmaterials. Diese können
angepasst werden, indem bei der Materialauswahl das Material auf „Eigene Eingabe“ gesetzt wird.
Abbildung 14. Eingabe eines eigenen Materials (insbesondere Wärmedehnungskoeffizient) und Betriebstemperatur
Durch Drücken von (obere rechte Markierung 1 in Abbildung 14) rechts der Materialauswahlliste
können danach die Materialeigenschaften angepasst werden:
1
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Abbildung 15. Eingabe eines Werkstoffs
Die Eingabe dieses neuen Materials gilt nur für die aktuelle Berechnung und steht nach dem Speichern der
Datei keiner anderen Berechnung zur Verfügung. Soll ein neues Material anderen Berechnungen ebenfalls
zugänglich sein, so muss es in der Materialdatenbank angelegt werden.
2.4.6 Weitere Belastungen
Es können über die Eingabefelder „Radialkraft“ und „Biegemoment“ zusätzlich Radialkräfte und
Biegemomente angegeben werden (z.B. resultierend aus Zahnkräften). Es wird dabei eine zusätzliche
Pressung berechnet. Damit kein Klaffen bei der Verbindung auftritt, muss diese zusätzliche Pressung
kleiner sein als die minimale Fugenpressung. Andernfalls erscheint eine Meldung und die Rechnung wird
nicht ausgeführt.