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Klinik für Strahlentherapie Patienteninformation

Klinik für Strahlentherapie - klinikum-herford.de Klinik für... · 4 5 Ihre Therapie bei uns Die Klinik für Strahlentherapie ist Kooperationspartner des Darmzentrums sowie des

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Klinik für StrahlentherapiePatienteninformation

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Liebe Patientinnen und Patienten!

Dank der enormen technischen und medizinischen Fortschritte, die in den letzten Jahren erzielt wurden, ist die Strahlenbehandlung präziser, effektiver und gleichzeitig schonender geworden.Dabei zählen wir aufgrund unserer her-vorragenden technischen Ausstattung zu den führenden Kliniken in der Region.Die Strahlentherapie ist eine lokale, nicht invasive, hochpräzise Behand-lungsmethode mit hohen Sicherheits-standards und regelmäßigen Quali-tätskontrollen. Moderne bildgebende Verfahren, wie die CT, PET-CT oder MRT, ermöglichen eine exakte Ortung des Krankheitsherdes, sodass die Strahlen dann zielgenau auf das zu bestrahlendeGewebe gelenkt werden können. Um- liegendes Gewebe bleibt dabei weitest-gehend geschont. Die Dosis und das

Bestrahlungsvolumen können individu-ell und personalisiert festgelegt werden. Dies ist wichtig, um eine optimale Tumorkontrolle mit minimalen Neben-wirkungen zu erreichen.Durch die enge interdisziplinäre Zu-sammenarbeit mit den anderen Fach-kliniken unseres Hauses, benachbarten Kliniken sowie den niedergelassenen Haus- und Fachärzten können wir unsere Patienten individuell und so effektiv wie möglich behandeln.Wir nehmen uns für Sie viel Zeit, um Diagnosen und Therapien so ausführlich wie möglich zu besprechen. Im Mittel-punkt unserer Behandlung stehen Ihre Fragen, Sorgen und Wünsche. Unsere Klinikräume sind hell und freundlich gestaltet. Durch die ruhige Atmosphärein unserer Abteilung möchten wir erreichen, dass Sie Ihre Ängste verlieren und merken: Hier bin ich in den besten Händen.Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in unsere Klinik. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.

Ihre

Irene Czichowski-ViewegerChefärztin

Klinik für Strahlentherapie

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Leistungsspektrum

In der Klinik für Strahlentherapie be-handeln wir kurativ (heilend) und pallia-tiv (lindernd) folgende Indikationen:

• Bösartige Tumore, mit dem Ziel der vollständigen Heilung. Hier erfolgt die Behandlung in der Regel interdiszipli- när. Vor oder nach einer Operation, zum Teil mit Chemotherapie kombi- niert oder als alleinige Behandlung, verfolgt die Strahlentherapie das Ziel, bösartige Tumorzellen so zu schädi- gen, dass der Tumor abstirbt.

• Ist es nicht möglich, eine Tumorerkran- kung zu heilen, dann kann die Strah- lentherapie Symptome wie Luftnot oder Schmerzen in vielen Fällen beseiti- gen oder lindern und so die Lebensqua- lität der Patienten deutlich verbessern.

• Gutartige Erkrankungen aus den Bereichen Orthopädie, Traumatologie sowie dem rheumatischen Formen- kreis sprechen positiv auf eine Strah- lentherapie an. Dazu gehören zum Bespiel Arthrosen, Fersensporn, Schultersteife, Tennisellenbogen und andere Indikationen.

Für eine unkomplizierte Abwicklung haben wir ein innovatives Chipkarten-system eingeführt, mit dem sich die Patienten bei jedem Behandlungstermin anmelden und das sichere und schnelle Abläufe garantiert.

Der größte Teil unserer Patienten kommt ambulant zur Behandlung zu uns; wenn es der Allgemeinzustand erfordert, kann die Behandlung auch stationär erfolgen. Unserer Abteilung ist eine kleine Bettenstation ange- gliedert.

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Ihre Therapie bei uns

Die Klinik für Strahlentherapie ist Kooperationspartner des Darmzentrums sowie des onkologischen Zentrums des Klinikum Herford und des Brust- zentrums Minden-Herford. Darüber hinaus sind wir Kooperationspartner des Lukas-Krankenhauses Bünde und des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie den Onkologen in der Region.

ErstgesprächBringen Sie zu Ihrem ersten Gespräch bitte alle notwendigen medizinischen Unterlagen mit. Wir nehmen uns viel Zeit für Sie, erläutern unsere Vorgehens-weise, die Wirkung unserer Behandlungen sowie die möglichen Nebenwirkungen und stehen Ihnen für alle Fragen zur Verfügung. Den Aufklärungsbogen füllen wir gemeinsam mit Ihnen aus. Bringen Sie zu diesem Gespräch am besten eine Vertrauensperson mit und nehmen Sie sich danach mindestens einen Tag Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.

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VorbereitungenWenn Sie Ihre Therapie bei uns durch-führen lassen möchten, erhalten Sie zunächst einen Termin für eine Planungs-Computertomografie (CT).

Diese Untersuchung erfolgt an einem CT mit besonders großer Öffnung, sodass keine Platzangst entsteht. Falls erforder-lich, kann direkt mit dem Planungs-CT auch eine PET-Untersuchung (Positronen- Emissions-Tomografie mit dem PET/CT der Klinik für Nuklearmedizin) kom-biniert werden. Dadurch erhalten wir sehr genaue Informationen über Größe und Lage des Tumors, da Sie bei beiden Untersuchungen in exakt derselben Po-sition liegen. Anschließend bekommen Sie Ihre Referenzmarkierungen auf die Haut gezeichnet. Sie geben den CT-Be-zugspunkt in den Schnittbildern auf der Körperoberfläche an. Von dieser Mar-

kierung erfolgt später die Verschiebung zum Plan-Isozentrum, dem Mittelpunkt jedes Bestrahlungsfeldes.

In diesen Schnittbildern markiert nun ein Facharzt am Computer Schicht für Schicht – meistens unter Verwendung weiterer bildgebender Verfahren (MRT, diagnostisches CT, PET/CT) – das zu be-strahlende Zielgebiet und die nahe ge-legenen zu schonenden Organe.

Ein Medizinphysiker erstellt im nächsten Arbeitsschritt am Bestrahlungsplanungs-system Ihren individuellen, optimalen Bestrahlungsplan. Nach der Begut-achtung des Bestrahlungsplans durch mindestens zwei Fachärzte, die die Abdeckung des Zielvolumens sowie die nötige Schonung der gesunden Organe prüfen, kann der Plan freigegeben und appliziert werden.

TherapieAm ersten Bestrahlungstermin müssen die MTRA und ein Facharzt die vom Be-strahlungsplanungssystem vorgegebene Verschiebung vom CT-Bezugspunkt zumPlan-Isozentrum anwenden und verifizie- ren, also das Isozentrum finden. Diese Sitzung dauert daher etwas länger als die folgenden. Die MTRA begleitet Sie täglich in den Bestrahlungsraum, erstellt Kontrollaufnahmen, appliziert die Bestrahlung und erneuert die Markie-rungen.

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Je nach Tumorart dauert eine Bestrah-lungsserie zwei bis acht Wochen. Falls nicht anders mit Ihnen besprochen, erfolgt die Behandlung einmal täglich, fünfmal pro Woche (montags bis frei-tags). Planen Sie für jeden Tag circa eine halbe Stunde in unserer Abteilung ein. Davon verbringen Sie zehn bis fünf-zehn Minuten im Bestrahlungsraum. Einen Teil dieser Zeit sind Sie alleine im Bestrahlungsraum, werden aber mit Ka-meras und Mikrofonen überwacht und können jederzeit mit unserem Personal in Kontakt treten. Die Bestrahlung kann stets unterbrochen werden. Einmal wöchentlich – bei Bedarf auch öfter – besprechen wir gemeinsam mit Ihnen den Fortschritt der Therapie. Bei Fragen oder Problemen steht Ihnen während der Behandlungszeit unser Team jederzeit zur Verfügung.

AbschlussgesprächNach Ihrem letzten Bestrahlungstermin besprechen wir mit Ihnen den Behand-lungsverlauf und geben Ihnen bereits jetzt den Termin für Ihre nächste Kontrolluntersuchung oder weitere Behandlung mit.

Die Geräteausstattung

Wir arbeiten mit zwei Linearbeschleuni-gern der neuesten Generation, die alle modernen Behandlungsformen (u. a. IMRT, VMAT (Rapid Arc), IGRT, Atem-gating, Stereotaxie) zulassen. Da es sich um baugleiche Geräte handelt, die darüber hinaus dosimetrisch identisch konfiguriert sind, bieten sie unseren Patienten eine hohe Ausfallsicherheit. Das bedeutet, dass Sie auch bei War-tung oder Reparatur eines Gerätes kontinuierlich weiterbehandelt werden. Sie haben kürzere Wartezeiten und in der Regel keine Abendtermine. Darüber hinaus verfügen wir über ein GammaMed Afterloading-Gerät für die HDR-Brachytherapie und das INTRA- BEAM System für die intraoperative Tumorbettbestrahlung nach der Tumo-rentfernung bei Brustkrebs.

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Die Therapieformen

Strahlentherapie „aus der Ferne“ –TeletherapieEtwa 90 Prozent der Behandlungen erfolgen von außen (Teletherapie) mit unseren beiden Linearbeschleunigern. Die heutige Strahlentherapie setzt intensive bildgebende Diagnostik, eine individuelle Bestrahlungsplanung und exakte, reproduzierbare Patientenposi-tionierung voraus. Erst wenn man sich ein genaues Bild vom Tumor, seiner Lage, Größe und Umgebung machen kann, kann über Zielgebiet und Be- strahlungstechnik entschieden werden.

Dafür setzen wir moderne Medizintech- nik und komplexe Computerprogrammeein. In unserer Abteilung sorgen vier Medizinphysikexperten (MPE) im Hintergrund für die ordnungsgemäße Funktion dieser Geräte und der Compu-tertechnik. Die MPE sind außerdem für die physikalisch korrekte Dosis bei den Bestrahlungen verantwortlich. Auf diese Weise bieten wir Therapiemöglichkeiten an, die optimal und individuell auf das jeweilige Krankheitsbild ausgerichtet sind und wählen für Sie die effektivste und schonendste Therapieform aus.

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Konformale Strahlentherapie Sie basiert, wie jede am Computer geplante Bestrahlung, auf einer drei- dimensionalen Computertomografie, die in Bestrahlungsposition erstellt wird. Hier muss der Medizinphysiker am Computer mit dem Bestrahlungs- planungssystem selbst die Dosisvertei-lung modellieren. Dabei kann man Bestrahlungsrichtungen, die Dosis pro Feld und Feldform variieren, um das Zielvolumen so gut wie möglich abzu- decken und gesundes Gewebe zu scho-nen. Je nach Komplexität des vorgege-benen Zielgebietes im CT können so zwei bis fünfzehn Bestrahlungsfelder nötig werden. Die Feldform ist während der Dosisverabreichung fest.Ob die gesunden Organe ausreichend geschont sind, kann erst nach Fertig- stellung des Plans gesagt werden.

IMRT (Intensitätsmodulierte Radiotherapie)Bei der IMRT wird der Bestrahlungsplan sozusagen rückwärts oder invers aus-gerechnet. Die Fachärzte legen vorher die zu tolerierenden Belastungen der gesunden Organe fest.Der MPE gibt dem Bestrahlungspla-nungssystem zwei Dinge vor: die Dosis- grenzwerte der Organe und die Einstrahlrichtungen. Der Computer errechnet die optimalen Dosisstufen

in den Bestrahlungsfeldern, um das Zielvolumen optimal abzudecken und die Risikoorgane zu schonen. Die IMRT kommt also mit fünf bis neun Ein-strahlrichtungen aus, jedoch mit vielen unterschiedlichen Dosisstufen im Feld, die durch eine variable Feldöffnung während der Bestrahlung modelliert und appliziert werden. Die automati-sierte Planung ermöglicht eine exakte Bestrahlung komplexer Zielvolumen bei etwas längerer Bestrahlungszeit.

Rapid Arc (VMAT, Volumetrisch Modulierte Rotationstherapie)Die Bestrahlungsplanung entspricht der IMRT-Planung, nur ist die eigentli-che Bestrahlung am Gerät optimiert. Es gibt keine einzelnen Bestrahlungs-richtungen mehr. Das Bestrahlungsgerät bewegt sich nun während der Bestrah-lung kontinuierlich um Sie herum. Wäh-renddessen ändert sich auch die Feld-form, um die berechneten Dosisstufen im Strahlungsfeld zu modellieren. Auch die Geschwindigkeit der Rotation des Gerätes sowie die Dosis pro Zeit im Feld können variieren. Der Computer hat so deutlich mehr Einstellmöglichkeiten bei der Planung. Mathematisch betrachtet erhalten Sie dann einen IMRT-Bestrah-lungsplan mit 180 Einstrahlrichtungen, die aber zusammenhängend und zeit- sparend als ein Bogen (engl. „Rapid

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Arc“) appliziert werden können. Da-durch wird die Bestrahlungszeit deutlich verringert, bei gleicher Präzision der IMRT.

Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT)Die Lagerungshilfen helfen uns zwar, den Patienten exakt, reproduzierbarauf die Hautmarkierungen zu positi-onieren, dennoch kann es durch die Beweglichkeit der Organe im Körper, durch die Atmung oder verschiedene Füllungszustände von Hohlorganen zu Ungenauigkeiten kommen. Durch die integrierte CT-Bildgebung (Kegelstrahl-CT, engl. „Cone-Beam-CT“)

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können wir vor jeder Behandlung ein Kontroll-CT machen, um die Tumorpo-sition und das umgebende Gewebe im Körper abzubilden und die Bestrah-lungsposition daran anzupassen.

Integrierter BoostEin integrierter Boost kann die Bestrah-lungszeit verkürzen, indem während der Bestrahlung zusätzlich eine lokale Dosiserhöhung gezielt auf betroffene Stellen, wie zum Beispiel Tumor oder Tumorbett, appliziert wird.

Rapid-Arc-Bestrahlung eines Zungenrandkarzinoms. Lokale Dosiserhöhung im Tumorgebiet bei gleichzeitiger Schonung der Speicheldrüsen (grün eingezeichnet).

Konformale, homogene Brustbestrahlung mit lokaler Dosiserhöhung (rot dargestellt) im Tumorbett (Boost).

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Stereotaktische BestrahlungEine Hochpräzisionsstrahlung mit einer sehr hohen Strahlendosis pro Sitzung, die sich auf ein sehr kleines Gebiet be-schränkt und daher nur wenige Sitzun-gen erfordert.

Strahlentherapie „aus der Nähe“ –BrachytherapieDie Brachytherapie ist eine Form der Radiotherapie, bei der eine umschlos-sene Strahlenquelle innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu bestrahlen-den Gebietes im Körper platziert wird. Damit lassen sich Tumore mithilfe einer radioaktiven Strahlenquelle aus kurzer Entfernung, zum Beispiel auf der Körper- oberfläche, im Gewebe oder in Körper-höhlen, mit hoher Dosisrate bestrahlen.

Da die radioaktive Quelle – in der Regel Iridium 192 – nur eine kurze Reichweite hat, entsteht außerhalb des zu bestrah-lenden Bereiches ein steiler Dosisabfall. So kann umliegendes gesundes Gewebe optimal geschont werden.

Häufig wird die Brachytherapie bei der Behandlung von Krebserkrankungen der Gebärmutter, der Prostata oder der Haut eingesetzt. Unsere Klinik verfügt über ein sogenanntes Afterloadinggerät der neuesten Generation, mit dem wir diese Therapie durchführen.

Stereotaktische Rapid-Arc-Bestrahlung einer Lungen-metastase.

Brachytherapie eines Hauttumors an der linken Wange.

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Das Team

Unser Team der Klinik für Strahlentherapie besteht aus vier Fachärzten für Strahlentherapie, einer Weiterbildungsassistentin, vier Medizinphysikexperten, zehn MTRAs (medizinisch-technische Radiologieassistenten) sowie drei Mitarbeiterinnen im Sekretariat und in der Anmeldung.

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Kontakt

Klinik-SekretariatTanja MainuschTel. 05221 94 27 85Fax 05221 94 21 [email protected]

AnmeldungAndrea Petring Tel. 05221 94 27 77Fax 05221 94 21 [email protected]

So finden Sie uns

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Klinikum Herford Klinik für Strahlentherapie

Schwarzenmoorstraße 70D-32049 Herford Tel. +49 (0) 5221 94 27 85Fax +49 (0) 5221 94 21 77www.klinikum-herford.de