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(Aus der PsychiatrischenKlinik zu Lund. -- Vorstand: Prof. V. Wigert.) Kliniseh-experimentelle Untersuchungen fiber den Austauseh yon Salicyls~ture zwischen Blut und Cerebrospinalflfissigkeit. Von Karl Loberg. (Eingegangen am 5. MSrz 1928.) Nachdem mir auf den Vorschlag meines Klinikvorstehers, Herrn Prof. V. Wigert, ein Beitrag aus der Therese und Johan Andersson- Ged~chtnisstiftung zuerteilt worden war, wurde es mir im vorigen Jahre m6glich, weitere Untersuchungen fiber die Blut-Liquor-Schwelle der Salicyls~ure bei Psychosen anzustellen. Fiir diesen Beitrag m6chte ich hiermit meinen besten Dank aussprechen. Zugleich m6ehte ich den Herren Professoren Wigert und WidmarIc meinen grSI3ten Dank sagen fiir das Interesse und das Wohlwollen, das sie mir w~hrend des Verlaufs der Arbeit entgegengebraeht haben. Mit folgender Arbeit beabsichtige ieh nur eine Schilderung meiner letzten, friiher nicht ver6ffentlichten Untersuchungen. Die Ergebnisse anderer Verfasser sowie den heutigen Stand der Permeabilit~tsfrage werde ieh nur in dem Mai3e beriieksichtigen, wie es fiir die Diskussion meiner eigenen Untersuchungen notwendig ist. Problemstellung und Versuchsanordnung. Durch meine frtiher ver6ffentlichten Untersuchungen kam ich zu dem Ergebnis, dab die Liquorkonzentration der Salieyls~ure im hohen Grade yon der Blutkonzentration abh~ngt. Die Berechnung des Korre- lationskoeffizienten der Blut- und Liquorkonzentration der Salicyl- s~ure ergab n~mlich eine so hohe Zahl wie -~0,959 (oder 96% positive Korrelation). Die Untersuchung zeigte ferner, dab die Liquorkonzen- tration sowohl relativ als aueh absolut bei steigender Blutkonzentration ansteigt, da~ mit anderen Worten der Permeabilit~tsquotient f~llt. Dieses Verhalten der Salieyls~ure gegeniiber der ,,barri~re hdmato- enedphalique" steht in scharfem Gegensatz zu Walters Befunden bei Brom, das einen konstanten oder innerhalb bestimmter, enger Grenzen variierenden Quotienten zeigt.

Klinisch-experimentelle Untersuchungen über den Austausch von Salicylsäure zwischen Blut und Cerebrospinalflüssigkeit

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Page 1: Klinisch-experimentelle Untersuchungen über den Austausch von Salicylsäure zwischen Blut und Cerebrospinalflüssigkeit

(Aus der Psychiatrischen Klinik zu Lund. -- Vorstand: Prof. V. Wigert.)

Kliniseh-experimentelle Untersuchungen fiber den Austauseh yon Salicyls~ture zwischen Blut und Cerebrospinalflfissigkeit.

Von Karl Loberg.

(Eingegangen am 5. MSrz 1928.)

Nachdem mir auf den Vorschlag meines Klinikvorstehers, Herrn Prof. V. Wigert, ein Beitrag aus der Therese und Johan Andersson- Ged~chtnisstiftung zuerteilt worden war, wurde es mir im vorigen Jahre m6glich, weitere Untersuchungen fiber die Blut-Liquor-Schwelle der Salicyls~ure bei Psychosen anzustellen. Fiir diesen Beitrag m6chte ich hiermit meinen besten Dank aussprechen. Zugleich m6ehte ich den Herren Professoren Wigert und WidmarIc meinen grSI3ten Dank sagen fiir das Interesse und das Wohlwollen, das sie mir w~hrend des Verlaufs der Arbeit entgegengebraeht haben.

Mit folgender Arbeit beabsichtige ieh nur eine Schilderung meiner letzten, friiher nicht ver6ffentlichten Untersuchungen. Die Ergebnisse anderer Verfasser sowie den heutigen Stand der Permeabilit~tsfrage werde ieh nur in dem Mai3e beriieksichtigen, wie es fiir die Diskussion meiner eigenen Untersuchungen notwendig ist.

Problemstellung und Versuchsanordnung.

Durch meine frtiher ver6ffentlichten Untersuchungen kam ich zu dem Ergebnis, dab die Liquorkonzentration der Salieyls~ure im hohen Grade yon der Blutkonzentration abh~ngt. Die Berechnung des Korre- lationskoeffizienten der Blut- und Liquorkonzentration der Salicyl- s~ure ergab n~mlich eine so hohe Zahl wie -~0,959 (oder 96% positive Korrelation). Die Untersuchung zeigte ferner, dab die Liquorkonzen- tration sowohl relativ als aueh absolut bei steigender Blutkonzentration ansteigt, da~ mit anderen Worten der Permeabilit~tsquotient f~llt. Dieses Verhalten der Salieyls~ure gegeniiber der ,,barri~re hdmato- enedphalique" steht in scharfem Gegensatz zu Walters Befunden bei Brom, das einen konstanten oder innerhalb bestimmter, enger Grenzen variierenden Quotienten zeigt.

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310 K. Loberg: Kliniseh-experimentelle Untersuehungen tiber den

Handelt es sich um Brom, ist indessen die Frage komplizierter, da dieser Stoff in gewissen Mengen Chlor substituiert 1.

Als ieh meine Untersuehungen wieder aufnahm, wollte ich in erster Linie meine friiheren Resultate einer Nachpriifung unterziehen, auBer- dem aSer dureh eine sch~rfer pr~zisierte Fragestellung und durch geseh~rfte, experimenteUe Voraussetzungen dem Probleme n~her- zuriicken suehen. Nach den Untersuchungen Walters u. a. w~re die Permeabilit~t fiir Brom erh6ht besonders bei Paralyse und herab- gesetzt bei Dementia praeeox. Meine friiheren Untersuchungen ergeben zwar nicht, dab dasselbe fiir die Salicyls~ure zutrifft; da jedoch die Dosierung beztiglich des K6rpergewichts in der Mehrzahl der Fi~lle variierte, sind meine Resultate mit den Walterschen vielleicht nicht zu vergleichen. Um eine Antwort auf die Frage zu bekommen, ob bei Psyehosen fiberhaupt eine prinzipielle Verschiedenheit in den Per- meabilit~tsverhMtnissen der Sahcyls~ure vorhegt, beschloB ich mit strenger Einhaltung praktisch mOglieher Gleichf6rmigkeit der Experi- mente, die Untersuchungen auf die beiden genannten Krankheitsformen zu besehr~nken. Nach den Bromuntersuchungen stellen diese ja in Permeabiht~tshinsicht die beiden Extreme dar. Sollte die Permeabili- t~t der Salieyls~ure bei verschiedenen Geisteskrankheiten ebenfalls eine prinzipielle Verschiedenheit darbieten, so mfi[~te dieser Unterschied besonders pragnant hervortreten, wenn die Untersuchungsresultate bei beiden Krankheiten einander gegeniibergestellt werden.

Um andere Faktoren, die auf die Permeabiht~tsverh~ltnisse einen EinfluB ausiiben k6nnten, m6gliehst ausschlieBen zu k6nnen, habe ich reich bemiiht, innerhalb der beiden Gruppen mit einem m6glichst gleichf6rmigen Material zu arbeiten. In der folgenden Serie handelt es sieh demnach nur um M~nner, da ich die Menstruation als st6rendes Moment habe ausschlieBen wollen. Naeh Heilig und Ho//ware n~mlieh hierbei die Permeabiht~t erh6ht, ein Umstand, den die Verfasser auf Grund experimenteller Erfahrungen mit Thyreoidea- und Ovarial- extrakten auf eine Hormonwirkung zuriickffihren ~. Mit Ausnahme yon zwei F~llen mit kompensiertem Vitium organicum cordis (Nr. 17 und hr. 21) hat kein Patient bei Gelegenheit der Untersuchung an einer akuten oder chronischen komphzierenden Krankheit gelittcn. In s~mt- lichen F~lien ist aueh ein grSberer l~ierenschaden ausgeschlossen worden, insofern (bei wiederholten Untersuchungen) keiner eine Albuminurie dargeboten hat. Das Lebensalter schwankt bei den Untersuchten

: Eine richtigere Formulierung dieser Frage w~re vielleieht deshalb: Wie verhii.lt sieh die Halogenpermeabilit~s ?

2 Diese Annahme bestreitet Weichbrodt, der in seinen Experimenten mit unspezifischen Mitteln dieselbe Wirkung erreicht hat wie H. und H. mit den ge- nannten Extrakten.

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Austausch von Salicylsgure zwischen Blur und Cerebrospinalfltissigkeit. 311

zwisehen 24 und 49 Jah ren , weshalb auch senile Einfl i isse e l imin ie r t sind. Bei den P a r a l y t i k e r n habe ich es dagegen n ich t umgehen kSnnen, auch ma la r i abehande l t e F~l le mi tzunehmen. Die K n a p p h e i t des vor- handenen Mater ia l s lieB leider eine Auswah l n ich t zu. Bei einigen Unte r - suchten babe ich aueh B lu td ruckmessungen vorgenommen. Die un ten

mi tge te i l t en Zahlen s tel len den mi t t l e r en W e r t dre ier zur selben Zei t (1 - -2 Uhr naehm.) an drei au fe inander folgenden Tagen vorgenommenen Messungen dar . Die Salicyls~ure, d ie als N a t r i u m sa l icyl icum in 10proz. L6sung per os da rgere ich t wurde, i s t vollsti~ndig gleichf6rmig admini - s t r ie r t worden, i ndem jeder P a t i e n t 0,03 g per K i l o g r a m m K6rper - gewicht und Dosis zu derse lben S tunde und in derse lben Anzah l yon Dosen erhiel t . U m sicher zu sein, dal~ die A d m i n i s t r a t i o n auf die an- gegebene Weise ausgef i ihr t werden wiirde, habe ich der Abte i lungs- schwester ffir j eden P a t i e n t e n ein Schema yon folgendem Aussehen i iber re icht (Beispiel aus e inem meiner Versuchspro tokol le ) :

Fall 4. C .E .K. , Gewicht 64,5 kg. 7. IX. 1927 12 Uhr mitt. 19,5 cem 1 10% Salicylnatriuml6sung 7. IX. 1927 6 ,, nachm. 19,5 ,, 10% ,, 7. IX. 1927 9 ,, ,, 19,5 ,, 10% ,, 8. IX. 1927 9 ,, vorm. 19,5 ,, 10% ,, 8. IX. 1927 12 ,, mitt. 19,5 ,, 10% ,, 8. IX. 1927 6 ,, nachm. 19,5 ,, 10% ,, 8. IX. 1927 9 . . . . 19,5 ,, 10% ,, 9. IX. 1927 7 ,, vorm. 19,5 ,, 10% ,, 9. IX. 1927 9 . . . . 19,5 ,, 10% ,, 9. IX. 1927 10 . . . . Lumbalpunktion.

Wie in dem angef i ihr ten Beispiel , so s ind in sgmt l iehen Versuehen die Lumba l - und die Venenpunk t ion genau u m 10 U h r vorm. in de r genann ten Reihenfolge vo rgenommen worden. Hierzu sei noeh bemerk t , dab die P a t i e n t e n w~hrend der Sa l i ey l sguremedika t ion ke ine andere Medizin e rha l ten haben. - - W a s die Method ik der Sal ieyls~urebes t im- mung in L iquor und Serum bet r i f f t , so i s t diese die sehon fr i iher yon mi r angegebene gewesen, ohne dal~ i rgendwelehe Vergnderungen dabe i vorgenommen wurden. Nochmal ige K o n t r o l l p r o b e n s t i m m t e n m i t den fr i iher ver6ffent l iehten Resu l t a t en fiberein.

Kurze kasuistische Notizen.

Fall 1. B. E.K. , 30 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 4 Jahre. Hauptsymptome: Autistisch, halluziniert, drohend, gewalttgtig. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1,6. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ. Blutdruek 140.

Fall 2. P.A.J . , 32 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 6 Jahre. Hauptsymptome: Autistiseh, halluziniert, periodisch agitiert. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ.

1 Bei der Bereehnung der Dosis ist diese aus praktisehen Grfinden auf halbe Kubikzentimeter abgerundet worden.

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312 K. Loberg: Klinisch-experimentelle Untersuehungen fiber den

Fall 3. C.P., 42 Jahre. Diagnose: Hebephrenie. Krankheitsdauer 26 Jahre. Hauptsymptome: Stumpf und mutistisch. Liqnor: Pandy negativ. Nonne nega- tiv. Zellgehalt 2,7. WaR. negativ. Serum-WaR. positiv (schwache Hemmung). Blutdruck 120.

Fall 4. C.E.K., 29 Jahre. Diagnose: Dementia paralytica. Krankheits- dauer 3 Jahre. Hauptsymptome: Tief dement mit groben Ged~iehtnisstSrungen, SpraehstSrungen, tr~ger Pupillenreaktion. Liquor: Pandy positiv. Nonne positiv. Zellgehalt 8. WaR. positiv. Serum-WaR. positiv.

Fall 5. A.N., 35 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 12 Jahre. Hauptsymptome: Halluzinationen und paranoide Ideen, periodisch agitiert. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 2,1. WaR. negativ. Serum- WaR. negativ.

Fall 6. E.A., 39 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 101/2 Jahre. Hauptsymptome: Halluziniert, paranoide Ideen, Negativismus. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 0. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ. Blutdruck 105.

Fall 7. O.L., 43 Jahre. Diagnose: Dementia paranoides. Krankheitsdauer: 8 Jahre. Hauptsymptome: Hatluzinationen, barocker GrS~enwahn, Gewalt- ti~tigkeit. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 0. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ. Blutdruck 115.

Fall 8. S.V.A., 43 Jahre. Diagnose: Katatonie (mit Perioden yon Besserung). Krankheitsdauer: 21 Jahre. Hauptsymptome: Stumpf, autistisch, halluziniert. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1,6. WaR. negativ. Serum- WaR. negativ.

Fall 9. K.H.S. , 34 Jahre. Diagnose: Hebephrenle (Katatonie). Krankheits- dauer: 19 Jahre. Hauptsymptome: Paranoide und hypoehondrische Wahnvor- stellungen, Stupor. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1,6. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ.

Fall 10. F.V.M., 47 Jahre. Diagnose: Hebephrenie. Krankheitsdauer: 30 Jahre. Hauptsymptome: Tier dement, stumpf und negativistisch. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1. WaR. negativ. Serum-WaR. nega- tiv. Blutdruck 120.

Fall 11. E. 0., 41 Jahre. Diagnose: Dementia paralytica. Krankheitsdauer: 1 Jahr? Hauptsymptome: Tier dement, schwere SprachstSrungen, Pupillen- reaktionen ohne Befund. Liquor: Pandy positiv. Nonne positiv. Zellgehalt 37,6. WaR. positiv. Serum-WaR. positiv.

Fall 12. S.F.B., 27 Jahre. Diagnose: Hebephrenie. Krankheitsdauer: ca. 12 Jahre. Hauptsymptome: Stumpf und autistisch. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 0,5. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ. Blut- druck 130.

Fall 13. M.M., 24 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 31/2 Jahre. Hauptsymptome: Autismus, Impulsivit~t, Negativismus, Halluzinationen. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ.

~all 14. J.S., 38 Jahre. Diagnose: Dementia paralytica. Krankheitsdauer: 2 Jahre. Hauptsymptome: Tiefe Demenz mit hoehgradigen GedaehtnisstSrungen, unrein, Sprach- und PupillenstSrungen. Liquor: Pandy positiv. Nonne positiv. Zellgehalt 1. WaR. positiv. Serum-WaR. positiv. Machte 18. X. bis 8. XL 1926 eine Malariakur dureh. Nach derselben verschlimmert. Permeabiliti~tsunter- suehung am 16. VL 1927.

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Austausch yon Salicylsiure zwisehen Blur und Cerebrospinalfliissigkeit. 313

Fall 15. G.F. 0., 40 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 14 Jahre. Hauptsymptom: Maniertheit, Negativismus, Zerfahrenheit. Liquor: Pandy negativ. 1%nne negativ. Zellgehalt 1. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ. Blutdmck 110.

Fall 16. E .T .L . , 41 Jahre. Diagnose: Dementia paralytica. Krankheits- dauer: 8 Jahre. Hauptsymptome: Tiefe Demenz mit hochgradigen Ged~ehtnis- st6rungen, Sprach- und PupillenstSrungen. Liquor: Pandy positiv. Nonne posi- tiv. Zellgehalt 6. WaR. positiv. Serum.-WaR. positiv. Machte 17. VI. bis 15. VII. 1925 eine Malariakur durch. Nach derselben verschlimmert. Permeabilitits- untersuchung am 18. VI. 1927.

Fall 17. C.A.J . , 37 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 10 Jahre. Hauptsymptome: Stumpf, mutistisch, gewalttitig, unrein. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ. Vitium org. cordis (kompensiert). Blutdruck 145.

Fall 18. A.I., 48 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 17 Jahre. Hauptsymptome: Halluzinationen (imperative), Veffolgnngswahn, Gewaltt~tig- keit. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 0. WaR. negativ. Serum- WaR. negativ. Blutdruck 130.

Fall 19. C. G. H., 33 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 6 Jahre. Hauptsymptome: Negativismus, Halluzinationen, paranoide IdeeD. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 0,5. WaR. negativ. Serum-WaR. negativ. Blutdruck 120.

Fall 20. K.O. 0., 49 Jahre. Diagnose: Dementia paralytica. Krankheits- dauer: 1 Monat ? Hauptsymptome: Affektive Abstumpfung, GedichtnisstSrungen, Pupillenst6rungen. Liquor: Pandy positiv. Nonne positiv. Zellgehalt 10,2. WaR. positiv. Serum-WaR. positiv. Machte yore 28. VII. his 15. VIII. 1927 eine Malariakur durch. Verbessert. Permeabilititsuntersuchung am 13. IX. 1927.

Fall 21. A.C., 48 Jahre. Diagnose: Dementia Taralytica. Krankheitsdauer 2 Jahre. Hauptsymptome: Affektive Abstumpfung, Ged~chtnisst6rungen, Sprach- und PupillenstSrungen. Liquor: Pandy positiv. Nonne positiv. Zellgehalt 2,7. WaR. positiv. Serum-WaR. positiv. Vitium org. cordis (kompensiert). Blut- druck 120. Machte vom 12. VIII. bis 29. VIII. 1927 eine Malariakur durch. Ver- bessert. Permeabilititsuntersuchung am 1. X. 1927.

Fall 22. M. J , 48 Jahre. Diagnose: Dementia paralytica. Krankheitsdauer: 3 Jahre. Hafiptsymptome: Tiefe Demenz mit groben GediehtnisstSrungen, SprachstSrungen. Pupillenreaktionen ohne Befund. Liquor: Pandy positiv. Nonne positiv. Zellgehalt 35,5. WaR. positiv. Serum-WaR. positiv.

Fall 23. E.G., 41 Jahre. Diagnose: Katatonie. Krankheitsdauer: 16 Jahre. Hauptsymptome: Stumpf und verworren, Halluzinationen, Walmvorstellungen. Liquor: Pandy negativ. Nonne negativ. Zellgehalt 1. WaR. negativ. Serum- WaR. negativ. Blutdruek 120.

~'all 2d. D.W., 49 Jahre. Diagnose: Dementia paralytica. Krankheitsdauer: 3 Jahre. Hauptsymptome: Tiefe Demenz mit groben Ged~ohtnisstSrungen, Sprach- und Pupillenst6rungen. Liquor: Pandy positiv. Nonne positiv. Zell- gehalt 14,5. WaR. positiv. Serum-WaR. positiv.

Resultat und Dislcussion.

Der Ubers icht halber seien un ten die Resu l t a te in Tabel lenform wiedergegeben (T~b. 1), wobei die F~lle nach ihrer s teigenden Blut- konzen t ra t ion geordnet sind.

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314 K. Loberg: Klinisch-experimentelle Untersuehungen tiber den

~r.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

Name

B.E.K. P.A.J . C.P. C.E.K. A . N . . E . A . . O.L. S. V. A. K. H. S. F. V. M. E . O . . S.F.B. M.M.. J.S. G.F. 0. E.T.L. C.A.J. A.I . . . . . C.G.H. K. 0.6. A.C. M . J . . E . G . . D .W. .

Tabetle 1.

Salicylsiturekonz. */oo Salicyle~turekonz. %o Diagnose im Liquor im Serum P"Q'

D. pr. 0,000 0,139 D, pr. 0,000 0,175 D, pr. 0,009 0,252 28 D.p. 0,014 0,260 18,6 D. pr. 0,016 0,266 16,6 D. pr. 0,016 0,270 16,9 D. pr. 0,014 0,274 19,6 D. pr. 0,020 0,293 14,7 D. pr. 0,024 0,296 12,3 D. pr. 0,031 0,299 9,6 D.p. 0,017 0,300 17,6 D. pr. 0,024 0,308 12,8 D. pr. 0,021 0,316 15 D.p. 0,015 0,319 21,3 D. pr. 0,027 0,348 12,9 D.p. 0,025 0,350 14 D. pr. 0,030 0,354 11,8 D. pr. 0,045 0,355 7,9 D. pr. 0,036 0,361 10,0 D.p. 0,042 0,366 8,7 D.p. 0,048 0,368 7,7 D.p. 0,048 0,369 7,7 D. pr. 0,035 0,373 10,7 D.p. 0,078 0,405 5,2

= Dementia praecox; Abktirzungen: P. Q. = Permeabihti~tsquotient; D. pr. D. 13. = Dementia paralytiea.

Aus dieser Tabelle geht erstens hervor, daft die Salicyls~ure unter den gegebenen Bedingungen in nachweisbaren Mengen erst bei einer Blutkonzentration yon ca. 0,250% 0 in den Liquor iibergeht. Sie be- sti~tigt aueh die von mir frfiher naehge~4esene Tatsaehe, dab die SMicyl- si~urekonzentration im Liquor sowohl absolut als auch relativ mit stei- gender Blutkonzentration zunimmt. Man ersieht ferner, dab zwisehen diesen beiden Attributen eine bedeutende positive Korrelation bestehen muir. Die Berechnung des Korrelationskoeffizienten fiir die Fi~lle 3--24 (die beiden ersten F~lle miissen aus leieht ersiehtliehen Griinden aus- gesehlossen werden) ergibt auch das Resultat +0,854 • 0,058, einen Wert, der zwar den, zu welchem ich in meiner frtiheren Untersuchung gekommen bin, ein wenig untersteigt, ihn aber in der Hauptsaehe be- kr/~ftigt. Die Differenz ist wahrscheinlich darauf zuriickzufiihren, d~$ das vorliegende Material geringer ist und zufMlige Abweichungen des- halb einen verh~ltnisma$ig breiteren Spielraum gewinnen.

Die Berechnung des Korrelationskoeffizienten wird unten wieder- gegeben. Ieh habe mich dabei derselben Bezeiehnungen bedient wie

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Austausch yon Salicyls~ure zwischen Blur und Cerebrospinalfliissigkeit. 315

Char l i e r in seiner Arbei t , ,Vorlesungen fiber die Grundzfige der mathe-

mat i schen Sta t i s t ik" , auf die ich der Kfirze wegen verweisen mSehte.

N = 22; M cl) = 0,030; M(~ ) = 0,300;

xk = mk - - M ~1); Yk = nk - - M ~o 2~ ;

~ r .

3

4 5 6 7 8

9 10 l l 12 13 14 15 16 17 18 [9 ).0 .)1 ~2 . )3

~4

x y

- - 0,021 - - 0,048 - - 0,016 - - 0,040 - - 0,014 - - 0,034 - - 0,014 - - 0,030 - - 0 , 0 1 6 - - 0 , 0 2 6

- - 0,010 - - 0,007 - - 0,006 - - 0,004 + 0,001 - - 0,001 --0,013 - - - - 0,006 + 0,008 --0,009 + 0,016 --0,015 + 0,019 --0,003 +0,048 - - 0,005 + 0,050

- - + 0,054 + 0,015 + 0,055 + 0,006 + 0,061 + 0,012 + 0,066 + 0,018 + 0,068 + 0,018 i + 0,069 + 0,005 + 0,073 + 0,048 + 0,105

--0,25 I +0,502

~2

I +0,000441 +0,000256 +0,000196 +0,000196 +0,000256 +0,000100 +0,000036 +0,000001 +0,000169

,+0,000036 I+0,000081 +0,000225 +0,000009 +0,000025

+0,000225 i +0,000036 +0,000144 +0,000324 +0,000324 +0,000025 +0,002304

~y

+0,001008 +0,000640 +0,000476 +0,000420 +0,000416 +0,000070 +0,000024 --O,O00OOl

--0,000048 --0,000144 --0,000285 --0,000144 --0,000250

y2

+0,005409

Nach den Forme ln :

+0,000825 +0,000366 +0,000792 +0,001224 +0,001242 +0,000365 +0,005040

+0,012036

+0,002304 +0,001600 +0,001156 +0,000900 +0,000676 --0,042 +0,000049 --0,017 +0,000016 --0,010 +0,000001

0,013 +0,000064 +0,002 +0,000256 +0,007 +0,000361 +0,004 +0,002304 +0,045 +0,002500 +0,045 +0,002916 +0,054 +0,003025 +0,070 +0,003721 +0,067 +0,004356 +0,078 +0,004624 +0,086 +0,004761 +0,087 +0,005329 +0,078 +0,011025 +0,153

+0,051914!+0,477

x + y (x + y)2

- - 0,069 + 0,004761 --0,056 + 0,003136 - - 0,048 + 0,002304 - - 0,044 + 0,00193~

+0,001764 +0,00028s +O,O0010C

+0,0OO169 +0,000004 +0,00004s +0,000016 +0,002025 +0,002025 +0,00291~ +0,00490C +0,OO448O +0,006084 +0,00739~

i+0,00756s +0,OO6084 +0,02340g

+0,081425

bl = X x k : l v ; = Xx :lv-b ;

b2 = X y k : l v . oi= : N - b

erhMt m n n :

b I = - - 0,025 : 22 = - - 0,0011364 ; o~ = 0,005409 : 22 - - (0,0011364) 2 = 0,0002446; b 2 = + 0 , 5 0 2 : 22 = -t-0,0228182; oF = 0,051944 : 22 ~- (0,0228182) 2 = 0,0018404

und naeh der Formel : r = ~ x k y ~ : N - - bl b2 O1 G2

0,012036 : 22 4- 0,0011364.0,0228182 r ~

] /0 ,0002446.0,0018404

0,0005730 , l o g r = 0,93147 - - 1;

] /0,0002446- 0,0018404

r = + 0,854.

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316 K. Loberg: Klinisch-experimentelle Untersuchungen fiber den

Nach der Formel fiir den mittleren Fehler:

1 - - r 2 e (r) ~ N ' erhalt man: e (r) =

e (r) = Jr 0,058;

'." r -=- + 0,854 ~ 0,058.

1 -- (0,854) 2"

|/22 '

Wenn also aus den hier vorgelegten sowie aus meinen friiheren Untersuchungen hervorgeht, dab die Liquorkonzentration der Salicyl- saure hauptsaehlieh eine Funktion ihrer Blutkonzentration ist und nicht, oder jedenfalls nur in geringem Mal3e der Barriere, so muI~ die LSsung des Problems auf der vascularen Seite derselben gesueht werden. Denn unter den gegebenen VerhMtnissen kann es natfirlieh nieht yon einer versehiedenen Besehaffenheit der Barriere abhangen, dab die versehie- denen Falle trotz der gleiehfSrmigsten Salieylsaureadministration eine so markante Versehiedenheit der Blutkonzentration darbieten. Dieser Sehwankung k6nnte man nun folgende MSgliehkeiten als Ursaehe zugrunde legen:

1. Die Resorptionsverhaltnisse des Magen-Darmkanals k6nnen va- riieren und dadureh einen hSheren oder niedrigeren Salicylsgurespiegel im Blute veranlassen. In welchem Umfange dies der Fall ist, dariiber wage ich freilich keine Ansieht auszusprechen, da, soviel ieh weiI~, in dieser Beziehung keine systematischen Untersuchungen vorliegen.

2. Verschiedenheiten in der Zusammensetzung des Blutes k6nnen eine gr6Bere oder geringere Fahigkeit, Salicylsaure aufzunehmen, herbeifiihren. Inwiefem es sieh wirklieh so verhalt, ist eine verwiekelte Frage, die sieh ohne eine gleichzeitig vorgenommene quantitative Analyse der versehiedenen Blutbestandteile nieht beantworten lal~t.

3. Eine dritte MSglichkeit ist die, dab die Ausseheidungsverhaltnisse, in diesem Falle besonders die Ausscheidung mit dem Ham, variieren und eine grSltere oder geringere Anhaufung der Salicylsaure im Blute mit sich fiihren. Durch Hanzliks Untersuchungen wissen wir namlich, da$ der Hauptanteil (oder 80%) der peroral eingenommenen Salieyl- saure (in Gestalt des Natrium salieyl.) binnen 48 Stunden mit dem H a m ausgesehieden wird.

Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, habe ich es versueht, dem Problem naherzuriieken, indem ieh in einigen yon den Fallen (bis jetzt 6 Stiick: Fall Nr. 4, 11, 18, 20, 22 und 24) die Ausscheidungszeit der Salieylsaure naeh intraven6ser Injektion yon 0,02 g Natrium salieyl. pro Kilogramm K6rpergewicht bestimmt habe. Bei der Harnunter- suchung bin ieh folgendermal~en vorgegangen: Zu 10 cem Urin wurden in einem Spitzglas aus einer mit Tropfenzahler versehenen Flasehe 3 Tropfen 10proz. FeCla-LSsung hinzugesetzt, worauf die Reaktion in

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Austausch von Salicylsiiure zwischen Blur und Cerebrospinalfltissigkeit. 317

durchfallendem Tageslieht abgelesen wurde. Die Zeit zwischen der Injektion und der letzten Probe, welche noeh Spuren einer Violett- farbung zeigte, habe ich dann als Ausscheidungszeit notiert.

Da die Harnproben in den Fallen Nr. 4 und 20 in Intervallen yon 1 Stunde und die iibrigen von 2 Stunden entnommen wurden, sind die erhaltenen Werte natiirlich ziemlich grob approximativ. Diese sowie die bei der Permeabilit~tsuntersuchung gefundenen Serumkonzentra- tionswerte werden unten in Tab. 2 wiedergegeben.

Tabelle 2. Nr. Salicyls~urekonz.%0 im Serum Ausscheidungszeit

4 0,260 i2 Stunden 11 0,300 211/2 ,, 18 o,355 271/2 ,, 20 0,366 301/2 ,, 22 0,369 251/2 ,, 24 0,405 321/2 ,,

In der Tabelle finder sich, wie ersichtlieh, eine bestimmte Tendenz zu Parallelismus zwisehen Serumkonzentration und Ausscheidungszeit. Damit eine solche Untersuchung einen bindenden Beweis fiir eine star- kere Korrelation zwischen diesen beiden Ph~nomenen liefern kSnnte, mfiBte sie jedoeh eine bedeutend grSBere Anzahl Fi~lle umfassen und unter Einhaltung strengerer experimenteller Bedingungen vorgenommen werden als dies der Fall gewesen ist. So sind z. B. die Injektionen nicht zur selben Tageszeit vorgenommen worden, was im Hinbliek auf die physiologiseh wechselvolle Intensitat der Nierenarbeit natiirlich eine gewisse Rolle spielen kann. Sollten indessen die Ergebnisse weiterer Untersuchungen in jener Richtung verlaufen, so wird die Frage der ,,meningealen" Permeabiliti~t der Salieyls~ure, so paradoxal es auch immer klingen mag, zum Teil auf die Nieren iibertragen werden. Inter- essant ist in diesem Zusammenhang die yon Walter, Hauptmann und Siinderhau/ naehgewiesene Tatsaehe, dab die Permeabihtat ffir Brom erhSht ist bei Uramie und nach letztgenanntem Verf. auch bei chro- nischer Nephritis ohne Uramie. Es laBt sich wohl denken, dab die Ursache hierfiir nieht in einer Veranderung der Blut-Liquor-Barriere zu suchen ist, sondern in den gestSrten Nierenausseheidungsverhalt- nissen.

Auf die Frage, ob es in Permeabilit~tshinsicht einen prinzipiellen Unterschied gibt zwisehen der Dementia praecox und der Dementia paralytica, gibt die Untersuchung die wahrscheinliche Antwort, dab die Permeabiht~t bei der letzteren Krankhei t haufig erhSht ist, dab aber diese ErhShung nur scheinbar ist und auf die hShere Blutkonzen- tra~ion der Salieylshure zuriickzufiihren ist. Aus Tab. 1 ist namlieh zu ersehen, dab yon den ersten 12 Fallen, die eine Blutkonzentration

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318 K. Loberg: Untersuchungen fiber den Austausch von Salicyls~ure.

yon 0,139~176 o zeigen, 2 Para lysen u n d 10 Dement ia praecox sind, w~hrend die i ibrigen 12 F~lle mi t einer B lu tkonzen t ra t ion von

0,316~176 von 6 Para lysen und 6 Dement ia praeeox ge- bfldet werden.

0 b die Malar iabehandlung eine Ver~nderung der Permeabi l i t~ts- verh~ltnisse oder vie lmehr der B lu tkonzen t ra t ion der Salieyls~ure

herbeifi ihrt , k a n n aus dem knappen Material n ieh t erlesen werden.

Zusammen]assung.

Die Untersuehungen, welche 24 Fdille (16 Dementia praecox und 8 Dementia paralytic, a) um/assen, bes~itigen in der Hauptsache die ]riiheren Resultate des Ver]., indem der Korrelationskoe]/izient der Blur- and Liquorkonzentration der Salicylsdiure au] -4-0,854 + 0,058 berechnet wurde. Daraus ]olgt, daft die Liquorkonzentration der Salieylsdiure vor allem eine Funktion ihrer Blutkonzentration ist.

Prdliminare Ausseheidungsversuche mit Salicylsdure deuten darau] bin, daft die Ursache zu der trotz gleieh/6rmiger Versuchsbedingungen bedeutend schwankenden Blutkonzentration wenigstens zum Teil in einer variierenden Ausscheidungszeit zu suchen ist.

Bei der Paralyse ist die Permeabilitdit /iir Salicylsdiure wahrscheinlich o]t erh6ht, ein PMinomen, das ]edoeh nut seheinbar ist und dutch eine h6here Blutkonzentration bedingt ist.

Literaturverzeichnis. 1 Charlier, Vorlesungen fiber die Grundziige der mathematisehen Statistik.

Lund 1920. - - 2 Fremont-Smith, The Nature of the Cerebrospinal Fluid. Arch. of neurol, a. psych. 17, 317. - - 3 Loberg, Eine klinische Methode zur quantitabiven Bestimmung yon Salicyls/~ure in Blutserum und Liquor cerebrospinalis. Biochem. Zcitschr 170, 173. - - 4 Derselbe, Die Blutliquorsehwelle fiir Salicyls~ure bei Psy- chosen. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 106, 161. - - 5 Metzger und Ho//- mann, Untersuchungen fiber die Austauschbeziehungen zwischen Blut und Liquor mit der Walterschen Brommethode. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 10~, 618. - - s Siinderhau], Untersuchungen fiber den Permeabilit/itsquotienten mittels der Walterschen Brommethode. Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. 55, 378. - - 7 Walter, Die ,,Permeabilitat der Meningen". Klin. Wochenschr. 6, 1618. - - s Zondek, Die Elektrolyte. Berlin 1927.