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Klinische Psychologie / Gesundheitspsychologie Gesundheit und Ressourcen 24. April 2013 Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie

Klinische Psychologie / Gesundheitspsychologie Gesundheit und Ressourcen 24. April 2013 Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Psychologie

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Klinische Psychologie /Gesundheitspsychologie

Gesundheit und Ressourcen

24. April 2013

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Psychologie

Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie

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Programm und ThemenDatum Inhalt der Veranstaltung

10.04.14 Einführung / Organisatorisches / Themenvergabe

17.04.14 Diagnostik und Modelle psychischer Störungen

24.04.14 Gesundheit und Ressourcen

01.05.14 1. Mai

08.05.14 Gesundheit und Persönlichkeit

15.05.14 Gesundheit und soziale Umwelt

22.05.14 Gesundheitsberatung

29.05.14 Himmelfahrt

05.06.14 Psychotherapeutische Verfahren

12.06.14 Pfingsten

19.06.14 Versorgung psychischer Störungen

26.06.14 Psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter und ADHS

03.07.14 Angststörungen

10.07.14 Depressive Störungen

17.07.14 Essstörungen & Klausurvorbereitung

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Wiederholen: Modelle psychischer Störungen

Einüben: Feedback geben / Feedback bekommen

Lernen: Salutogenese und Resilienz

Kennenlernen: Optimismus und Gesundheit

Basisliteratur für diese Veranstaltung: Renneberg, B. & Hammelstein, P. (2006). Gesundheitspsychologie. Heidelberg: Springer. Kapitel 3 & 4; Seite 13-33

Lernziele:

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Das Epidemiologische Trias:

4aus Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2011). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer.

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Biopsychosoziales Krankheitsmodell

PSYCHO

VerhaltenKognitionen

(Einstellungen/ Erwartungen)Emotionen

Bewältigung

BIO

VirenBakterien

VerletzungenGenetische Dispositionen

SOZIAL

Sozioökonomischer StatusEthnische Zugehörigkeit

Soziale Netzwerke(inkl. Arbeits-, Wohn- und

Lebensverhältnisse)

Auch salutogenetisches Modell

Beinhaltet Schutzfaktoren und Widerstandsressourcen

Annahme:

Gesundheits-Krankheits-Kontinuum

5aus Renneberg, B. & Hammelstein, P. (2006). Gesundheitspsychologie. Heidelberg: Springer.

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Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell:

6aus Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2011). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer.

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Vulnerabilität: „… individuelle angeborene und/oder erlernte Anfälligkeiten, die beim Eintreten von bestimmten Ereignissen zu einer erhöhten Verletzlichkeit der Person führen und damit zum Ausbruch einer Störung beitragen können“

Stress: „… alle Anforderungssituationen einer Person auf der biologischen, sozialen und psychologischen Ebene, bei der die Person […] eine Anpassungsreaktion zeigen muss…“

Resilienz: „… Fähigkeit einer Person, auch in Gegenwart von extremen Belastungsfaktoren und ungünstigen Lebenseinflüssen adaptiv und proaktiv zu handeln“

Coping: „… Ausmaß, in dem Personen mit Schwierigkeiten und stressreichen Lebensereignissen fertig werden und sie bewältigen“

Zentrale Komponenten des Vulnerabilitäts-Stress-Modells:

77aus Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2011). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer.

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Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell:

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z.B. Weibliches GeschlechtVerhaltenshemmungUngünstige SchlafmusterElterliche Depressionen

z.B. Mangelnde Peer-BeziehungenGeringer sozioöko-nomischer StatusElterliche Depressionen

z.B. Soziale PhobieDysfunktionale Kognitionen und Schemata

z.B. Trennung der Eltern

z.B. Pubertät

Depression

z.B. Hilflosigkeit und Interaktionsprobleme in der Schule

z.B. soziale Isolation

aus Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2011). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer.

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Anerkennung „komplexer, multifaktorieller Ursachen“ (z.B. Schizophrenie; Gottesmann, 1993)

Rolle äußerer Stressoren kann individuell und intraindividuell variieren Erlaubt Abbildung des heterogenen, oftmals periodisches Verlaufes Erlaubt neben Betrachtung „pathogener“ Faktoren auch Berücksichtigung

protektiver Faktoren großer Wert für Grundlagen‐ und Anwendungsforschung hilfreich für therapeutische Praxis: Diagnostik, Einsatz von Interventionen

Aber: Modell noch weit von umfassender Begründung entfernt Weder Subprozesse noch übergeordnete Zusammenhänge sind hinreichend

spezifiziert und abgesichert

Bewertung des Vulnerabilitäts-Stress-Modells:

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Feedback für die Referate

Soll ehrlich sein, aber nicht verletzend Soll beschreibend sein, aber nicht wertend Soll konkretes Verhalten ansprechen Soll änderbares Verhalten ansprechen Subjektiven Eindruck ansprechen Positives und negatives ansprechen

(Sandwich-Theorie) Nur Feedback anbieten, keine Änderungen

fordern

Hilfreich: Feedbackbögen für Referate der Uni Regensburg: http://www.uni-regensburg.de/psychologie-paedagogik-sport/psychologie-vi/downloads/index.html

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Referatsthema II: Ressourcen, Optimismus und Resilienz

Renneberg, B. & Hammelstein, P. (2006). Gesundheitspsychologie. Heidelberg: Springer. Kapitel 3 & 4; Seite 13-33

Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2011) Klinische Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer. Kapitel 7; Seite 174

Fragen:

1) Was versteht man unter „Salutogenese“ und Resilienz?

2) Welche Arten von Ressourcen kann man unterscheiden?

3) Was versteht man unter Optimismus und welche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit gibt es?

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Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell:

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z.B. Weibliches GeschlechtVerhaltenshemmungUngünstige SchlafmusterElterliche Depressionen

z.B. Mangelnde Peer-BeziehungenGeringer sozioöko-nomischer StatusElterliche Depressionen

Resilienzfaktoren:z.B. ProblemlösefähigkeitenSoziale Unterstützung durch PeersEnge Bindung zu Mutter / Vater

z.B. Trennung der Eltern

z.B. Pubertät

Depression

z.B. Hilflosigkeit und Interaktionsprobleme in der Schule

z.B. soziale Isolation

aus Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2011). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer.

Page 13: Klinische Psychologie / Gesundheitspsychologie Gesundheit und Ressourcen 24. April 2013 Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Psychologie

Optimismus

Dispositionaler Optimismus (Scheier &

Carver, 1985)

Stabile, generalisierte Erwartungshaltung, dass positive Ergebnisse eintreten

Reihe positiver Effekte durch aktive Wahl geeigneter Coping-Strategien

Auch dispositionaler Pessimismus möglich

Aber: Trennung zwischen Kompetenzerwartung und Konsequenzerwartung?

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Optimismus

Unrealistischer Optimismus (Weinstein, 1980)

Überlappungen mit dem naiven / defensiven Optimismus

Eigenes Risiko für Erkrankung wird unterschätzt (optimistischer Fehlschluss nächste Sitzung)

Wahrscheinlichkeit für positive Outcomes ohne eigenes Handeln wird überschätzt

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Optimismus

Optimismus als positive Illusion (Taylor & Brown, 1988)

Überschätzung eigener Stärken & Fähigkeiten (auch „above average effect“) selbstwertdienlich

Vermutlich situationsspezifisch: Eigenschaft muss für Selbstbild relevant sein Wenn als Stärke im Selbstbild: Überschätzung Wenn als Schwäche im Selbstbild: Unterschätzung

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Optimismus

Funktionaler Optimismus (Schwarzer, 1993)

Leichte Überschätzung der eigenen Bewältigungsfähigkeiten und -Kompetenzen

Sollte nur auftreten, wenn eigenes Handeln auch erforderlich ist

Folge: u.a. Abschwächung der Stressreaktion

Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung spezifische Selbstwirksamkeitserwartung

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Optimismus

Gelernter Optimismus (Seligman, 1991) Rolle der Kausalattribution bei negativen Ereignissen

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Lokalisation

Stabilität Globalität Internal External

stabil global

spezifisch

variabel global

spezifisch

Pessimistischer Attributionsstil

Optimistischer Attributionsstil

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Optimismus

Vorteile von Optimismus: Höhere Lebenszufriedenheit und Lebenserwartung Bessere allgemeine und insb. psychische Gesundheit Adaptivere Bewältigungsstrategien Gesünderes Verhalten Mehr und bessere soziale Kontakte ( mehr soziale Unterstützung)

Aber: Unterlassen von notwendigen Handlungen ? Depression bei stark gegenläufigen Erfahrungen ?

(Isaacowitz & Seligmann, 2001) Pessimismus günstiger, wenn drastische eigene

Verhaltensänderung notwendig ? (Follette & Jacobson, 1987)

18siehe Weber, H. & Rammsayer, T. (2005) Handbuch der Persönlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie. Göttingen: Hogrefe.

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Ausblick auf den nächsten Termin

Gesundheit und Persönlichkeit

Renneberg, B. & Hammelstein, P. (2006). Gesundheitspsychologie. Heidelberg: Springer. Kapitel 6; Seite 61-101

Referat: Gesundheit und Persönlichkeit

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Ergänzende Literatur für diese Sitzung

Renneberg, B. & Hammelstein, P. (2006). Gesundheitspsychologie. Heidelberg: Springer. Kapitel 2; Seite 9-11

Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2011). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer. Kapitel 1; Seite 20-23

Weber, H. & Rammsayer, T. (2005). Handbuch der Persönlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie. Göttingen: Hogrefe. Kapitel 6; Seite 446-452

Eriksson, M. & Lindström, B. (2006) Antonovsky’s sense of coherence scale and the relation with health: a systematic review. Journal of Epidemiology and Community Health, 60, 376–381.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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