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Kognitive Kognitive VerhaltenstherapieVerhaltenstherapie
bei Depressionbei Depression
Univ. Prof. Dr. Gerhard Lenz
Zentrum für Seelische Gesundheit
BBRZ-MED Wien 21
www.bbrz-med.at
SeminarinhalteSeminarinhalte Depressionsdiagnostik, Schweregradrating Depressionsverläufe Evidenz für die Wirksamkeit von Psychotherapie bei
Depression Kognitive Verhaltenstherapie: Störungsmodell,
Auslöser, Problemanalyse und individuelle Fallkonzeption, Aufbau positiver Aktivitäten, Veränderung von Kognitionen, Verbesserung sozialer Fertigkeiten, Prophylaxe
Forschungsergebnisse zur Akuttherapie, zu Dysthymie und chronischer Depression, Kombination mit Pharmakotherapie, Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe
Diagnostische ÜberlegungenDiagnostische Überlegungen
Unipolare versus bipolare DepressionSchweregrad der DepressionChronische DepressionTherapieresistente Depression
Einteilung der depressiven Störungen nach Einteilung der depressiven Störungen nach ICD-10ICD-10
Depressive Störungen
Volles depressives Syndrom Subdepressives Syndrom
erstedepressive
Episode
schon früherdepressive
Episode
früheremanischeEpisode
psychosozialeBelastung
Dauer <4 Wochen
DepressiveEpisode
Rezidivierendedepressive
Störung
BipolareaffektiveStörung
KurzedepressiveReaktion
F32 F33 F31 F43.20
Dauer >2 Jahreohne hypomane
Episoden
Dysthymie
F34.1
ICD-10- KlassifikationICD-10- KlassifikationAffektiver StörungenAffektiver Störungen
F 30 Manische Episode F 31 Bipolare affektive Störung F 32 Depressive Episode F 33 Rezidivierende depressive Störungen F 34 anhaltende affektive Störungen
(F 34.0 Zyklothymia, F 34.1 Dysthymia) F 38 andere affektive Störungen
Epidemiologie und VerlaufEpidemiologie und Verlaufunipolare Depressionunipolare Depression
Lebenszeitrisiko für typ. Depression 15-18% Lebenszeitrisiko für Dysthymie 6-10% Erkrankungshäufigkeit Frauen/Männer 2:1 Häufigkeitsgipfel für Erstmanifestation
depressiver Erkrankungen um 35. Lj. Episodendauer unbehandelt 6-8 Monate Remission unter Th: 50% <8 Wo, 75%<16Wo Nach Erstmanifestation bei 50% Rezidive!
Depression und KomorbiditätDepression und Komorbidität
DysthymieAngsterkrankungenSubstanzabhängigkeitPersönlichkeitsstörungZwangsstörungEssstörungen
SuizidrisikoSuizidrisiko
In 20-60% SuizidversucheMindestens 1x hospitalisierte depressive
Patienten suizidieren sich in 15% im Laufe der Erkrankung
Bipolare affektive ErkrankungenBipolare affektive Erkrankungen
Lebenszeitrisiko für Bipolar I: 1-2% Bipolar I und II: 5% Keine Geschlechtsunterschiede in Häufigkeit Beginn früher als unipolare Verläufe (18.Lj.) Rapid Cycling in 5-15% Suizidhäufigkeit 15%
ICD-10-Kriterien für ICD-10-Kriterien für Depressive EpisodeDepressive Episode
Dauer mindestens 2 Wochen Hauptsymptome: Depressive Verstimmung Freudlosigkeit Antriebsverminderung Mindestens 2 (bei schwerer Episode 3) müssen
vorhanden sein
ICD-10-Kriterien für ICD-10-Kriterien für Depressive EpisodeDepressive Episode
Zusatzsymptome: Verminderte Konzentration /Aufmerksamkeit Vermind. Selbstwertgefühl/Selbstvertrauen Wertlosigkeit und Schuldgefühle Psychomotor. Agitiertheit oder Hemmung Lebensüberdruss/Suizidgedanken Schlafstörungen Appetitverlust Schweregrad: leicht 4-5 Symptome, mittelgradig 6-7 Symptome,
schwer 8 oder mehr Symptome aus Haupt- und Zusatzsymptomen
DysthymieDysthymie
Depressive Verstimmung über >2 Jahre Mindestens 3 Merkmale aus 1-11: 1. Verminderte Energie 2. Schlafstörung 3. Verlust des Selbstvertrauens 4. Konzentrationsschwierigkeiten 5. Häufiges Weinen
DysthymieDysthymie
6. Freudlosigkeit 7. Hoffnungslosigkeit 8. Unvermögen, mit Routineanforderungen des
täglichen Lebens fertig zu werden 9. Pessimismus, Grübeln 10. Sozialer Rückzug 11. Verminderte Gesprächigkeit
InterviewverfahrenInterviewverfahren
Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV (SKID-I und SKID-II)
Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen (DIPS)
MINI (Mini International Neuropsychiatric Interview)
SCAN (Schedule for the assessment of neuropsychiatric disorder) WHO
Depression FremdratingDepression Fremdrating
MADRS (Montgomery-Asberg Depression Rating-Scale)
HAMD (Hamilton Depressionsskala)
Depression SelbstbeurteilungDepression Selbstbeurteilung
Beck Depressionsinventar (BDI)Allgemeine Depressionsskala (ADS)Symptom-Checkliste (SCL-90)Brief Symptom Inventory (BSI)
Depression KognitionenDepression Kognitionen Skala dysfunktionaler Einstellungen (DAS): Faktoren:
Leistungsbewertung und Anerkennung durch Andere Fragebogen zu Kontrollüberzeugungen (IPC):
Internalität, sozial bedingte Externalität, fatalistische Externalität
Hamburger Kognitionsinventar (HAKI): 2 Skalen zur positiven Kognition (Wertschätzung anderer, positive psychosomatische Befindlichkeit) und 4 Skalen zur negativen Kognition (Geringschätzung anderer, negative psychosomatische Befindlichkeit, Selbstkritik und Selbstkontrolle)
Psychotherapie bei DepressionenPsychotherapie bei Depressionen
Verschiede Formen und Richtungen IPT, IPSRT, STPP, GPT, KVT, MBCT, CBASP, FFT usw.
Verschiedene Settings Einzel- und Gruppentherapien
Rahmenbedingungenambulant, stationär, Paare, Familien, Rehabilitation
Akutbehandlung, Symptomreduktion Optimierung und Effektsteigerung Rückfallverhinderung Prävention bzw. Frühintervention
Relevante RichtlinienRelevante Richtlinien
BRD:AWMF-online-Richtlinien zur Psychotherapie der Depression 2009 (S-3 Leitlinien)
England: Roth & Fonagy:What works for whom? A critical review of psychotherapy research Guildford Press 2005
EvidenzkriterienEvidenzkriterien
Evidenzgrad A: beruht auf Metaanalysen randomisierter kontrollierter Studien
Evidenzgrad B: erfordert zumindest eine randomisierte kontrollierte Studie
Evidenzgrad C: reicht bis zur „Expertenmeinung im weitesten Sinn“
Psychotherapie bei Psychotherapie bei DepressionDepression
Wirksame PsychotherapieverfahrenWann ist welche Psychotherapie indiziert?Psychotherapie in der Akuttherapie der
DepressionPsychotherapie in der Langzeittherapie der
Depression
Wirksame Wirksame PsychotherapieverfahrenPsychotherapieverfahren
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)Interpersonelle Psychotherapie (IPT)Psychodynamische (tiefenpsychologisch
fundierte) und analytische Psycho-therapie
Gesprächspsychotherapie
Publication BiasPublication Bias
Efficacy of cognitive-behavioural therapy and other psychological treatments for adult depression: meta-analytic study of publication bias
Pim Cuijpers et al Brit.J. Psychiatry (2010) 196,173-178 Effektstärken nach Kontrolle des Publication Bias
von 0,67 auf 0,42 reduziert!
Störungstheorien und Störungstheorien und ErklärungsmodelleErklärungsmodelle
Lebensereignisse und soziale Einflussfaktoren Persönlichkeit Mangel an positiver Verstärkung Nichtkontrolle und Hilflosigkeit Dysfunktionale kognitive Schemata Genetische Faktoren Gestörte Neurotransmission Neuroendokrinologische Störungen Schlaf und zirkadiane Rhythmik Mehrfaktorielle Erklärungsansätze
Verstärkungstheoretisches Verstärkungstheoretisches Erklärungsmodell (LEWINSOHN 1974)Erklärungsmodell (LEWINSOHN 1974)
Geringe Rate verhaltenskontingenter positiver Verstärkung auslösend und aufrechterhaltend für depressives Verhalten
Gesamtmenge positiver Verstärker abhängig vom umfang potentiell verstärkender Ereignisse und Aktivitäten zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter bestimmten situativen Bedingungen; abhängig auch vom Verhaltensrepertoire des Pat.
Erreichbarkeitvon Verstärkern(Trennung, Armut, soziale Isolation)
InstrumentellesVerhalten derPerson(soziale, berufliche Fertigkeiten
PotentiellverstärkendeEreignisse(quantitativ, qualitativ)
Verstärkerverlustmodell der Verstärkerverlustmodell der DepressionDepression
DEPRESSION
verbale/nonverbaleVerhaltensäußerung
somatischeemotionalekognitivemotivationaleSymptomatik
interaktionelleAuffälligkeiten
FehlensozialerVerstärkung(Sympathie, Interesse, Anteilnahme)
Lewinsohn, 1974
niedrigeRate anpositiverVerstärkung
soziale Vermeidung
Modell der erlernten HilflosigkeitModell der erlernten HilflosigkeitSELIGMAN 1974SELIGMAN 1974
Negative Ereignisse werden als unkontrollierbar ( Erwartungshaltung!) wahrgenommen
Modell der erlernten HilflosigkeitModell der erlernten Hilflosigkeit
negative Ereignisse werden als unkontrollierbar wahrgenommen
Erwartungshaltung
Verhalten ermöglichtkeine KontrolleHilflosigkeitnegative Ausgangs-erwartung
KognitiveStile
Symptome:PassivitätKognitive DefiziteSelbstwert TrauerAngstHostilitätAggression Neurochemie Appetit Krankheit
Abramson, Seligman, Teasdale, 1974
UrsachenErklärung
GlobalitätStabilitätInternalität
Kognitionstheoretisches ModellKognitionstheoretisches ModellBECK 1976BECK 1976
Kognitive Störung: Denken Depressiver durch logische Fehler gekennzeichnet
Auslösebedingungen sind negative stressbesetzte Erfahrungen im Verlauf der lebensgeschichtlichen Entwicklung eines Patienten, die sich als dysfunktional bedingte Annahmen oder Schemata verfestigen
Schemata werden aktiviert durch belastende Situationen
Veränderung von Gedanken und Veränderung von Gedanken und Einstellungen als therapeutisch wirksam Einstellungen als therapeutisch wirksam
postuliert:postuliert:
In der Depression kognitive Verzerrungen und falsche Ursachenzuschreibungen
Zusammenhang zwischen negativen Gedanken und Gefühlen
Hohe Ziele und unkritische Übernahme von Normen
Tendenz, Gedanken bereits als Tatsachen zu betrachten
Auf Selbstabwertung zielende Selbstbeobachtung
Kognitives DepressionsmodellKognitives Depressionsmodell
dysfunktionale Grundannahmenrigide Schemata
negative kognitive Stile
automatische Gedanken
absolutistischverallgemeinerndverzerrtunlogischunangemessen
Ereignisse
externe undinterneAuslöser
Depression
emotionalsomatischmotorischmotivationalkognitivinteraktiv
Beck, 1974
Integrative Modellvorstellungen als Heuristik Integrative Modellvorstellungen als Heuristik des verhaltenstherapeutischen Handelns bei des verhaltenstherapeutischen Handelns bei
Depression (HAUTZINGER 1992)Depression (HAUTZINGER 1992)
Gleiche Gewichtung von Kognitionen, sozialem Verhalten, Aktivitätsrate
Depression entwickelt sich, wenn verzerrte negative Strukturen, Verhaltensdefizite und/oder geringe Bewältigungsstrategien vorhanden sind
KognitionenKognitionen
realitätsfremde, verzerrte, negative Strukturen;unrealistische Selbstbewertungen etc.
soziales Verhaltensoziales Verhalten
Verhaltensdefizitegeringe Bewältigungsstrategien etc.
Hintergrund-, und Umweltbedingungen(sozial, materiell etc.)
situativeBedingungen,
AuslöserDepression
Integrative Modellvorstellungen als Heuristik desIntegrative Modellvorstellungen als Heuristik desverhaltenstherapeutischen Handelns bei Depressionverhaltenstherapeutischen Handelns bei Depression
Hautzinger, 1992
AktivitätsrateAktivitätsrate
Mangel an reaktionskontingenten Verstärkern,potentiell verstärkenden Ereignissen und Aktivitäten
Mögliche Auslöser einer Mögliche Auslöser einer DepressionDepression
Verlust einer zentralen Selbstwertquelle (Trennung, Tod, Pensionierung, Umzug, Arbeitslosigkeit,...)
Verlust der Zukunft Verlust der Abhängigkeit Chronische Belastungen Anhaltender Mangel
Problemanalyse und individuelle Problemanalyse und individuelle FallkonzeptionFallkonzeption
Erhebung der vorliegenden Problematik Erstellung einer klinischen Diagnose (ICD-10) Horizontale oder situative Verhaltensanalyse Vertikale Verhaltensanalyse oder Planalyse Erarbeitung der Störungsgenese nach den bio-
psycho-sozialen Modell (Prädispositionen, auslösende Mechanismen, aufrechterhaltende Bedingungen)
Die individuelle FallkonzeptionDie individuelle Fallkonzeption
Die Einzelresultate der Problemanalyse münden schließlich in eine individuelle Fallkonzeption:
Integration diagnostischer Ergebnisse in bestehende Störungs- und Veränderungsmodelle
Berücksichtigung der Störung in ihrem Kontext: Diagnose und Komorbidität, Persönlichkeitsstil und Beziehungsfähigkeit, Ressourcen, Leidensdruck, Entstehungsgeschichte, aktuelles Bedingungsgeflecht, zeitübergreifende Pläne und Motive, subjektive Krankheitstheorie, Therapiemotivation
KVTKVT Einzeltherapie Plan Einzeltherapie Plan (16-20 (16-20 SitzungenSitzungen))
Sitzungen 1-3: Anamnese, Problemanalyse, Ziele, Modell erarbeiten, Behandlungsschritte ableiten
Sitzungen 4-7: Verhaltensbezogene Maßnahmen der Tagesstrukturierung, angenehmen Tätigkeiten, Balance angenehmer und unangenehmer Aktivitäten
Sitzungen 8-13: Kognitive Interventionen, Gedankenkontrolle, Spaltenprotokolle, Schemata verändern
Sitzungen 14-18: Fertigkeiten und Kompetenzen aufbauen, Selbstsicherheit, Interaktionsfertigkeiten
Sitzungen 19-20: Erkennen von Krisen und Vorzeichen einer Depression, Rückfallverhinderung, Notfallplanung, Beibehaltung von Strategien nach Therapieende (Transfer)
Kognitive VerhaltenstherapieKognitive Verhaltenstherapiebei Depressionbei Depression
Behandlungselemente:1.) Aufbau positiver Aktivitäten2.) Veränderung von Kognitionen3.) Verbesserung sozialer Fertigkeiten4.) Prophylaxe
Aufbau positiver AktivitätenAufbau positiver Aktivitäten
Was sind positive Aktivitäten? Beziehung zwischen positiven Aktivitäten und
Depression Kurz-versus langfristige Konsequenzen Verhältnis zu anderen Therapieelementen
(Verbesserung sozialer Fertigkeiten)
Aufbau positiver AktivitätenAufbau positiver Aktivitäten
WochenplanListe angenehmer Aktivitäten (z.b. TAF
Tübinger Anhedonie-Fragebogen)
Aufbau von VerstärkerplänenAufbau von Verstärkerplänen4 Punkte zur Auswahl von Verstärkern4 Punkte zur Auswahl von Verstärkern
Verstärker soll Pat. positive Gefühle vermitteln Pat. muss Zugang zum Verstärker haben Belohnungswert des Verstärkers ist zu
beachten Der Verstärker muss etwas sein, über das der
Pat. verfügen kann
Reduzierung Reduzierung depressionsfördernder Aktivitätendepressionsfördernder Aktivitäten
Depressionsfördernde Aktivitäten herausfinden Bedingungen analysieren, unter denen sie
auftreten Damit Basis für konstruktive Veränderung
solcher Aktivitäten schaffen
Kognitive Verhaltenstherapie bei Kognitive Verhaltenstherapie bei DepressionDepression
Behandlungselemente:
1. Aufbau positiver Aktivitäten
2. Veränderung von Kognitionen
3. Verbesserung sozialer Fertigkeiten
4. Prophylaxe
Veränderung von KognitionenVeränderung von Kognitionen
Kognitive Prozesse bei Depressionen sind Wahrnehmungen, Erwartungen,
Anspruchshaltungen, Interpretationen, Bewertungen und Antizipationen, die
katastrophisierend, verzerrend, über-interpretierend, unpassend, irrational sind
und sich in einer Blockierung und Fixierung dieser kognitiven Muster niederschlagen
Einseitiges und reflektiertes Einseitiges und reflektiertes DenkenDenken
Eindimensional Einseitig Absolutistisch Moralisch Globale
Charakterdiagnosen Irreversibel undifferenziert
Multidimensional Relativierend Nicht wertend Spezifisch Konkrete
Verhaltensdiagnosen Reversibel differenziert
Kognitive TriadeKognitive Triade
Negatives SelbstbildNeigung, Erfahrungen ständig
negativ zu interpretierenNegative Zukunftserwartungen
Kognitive TherapieKognitive Therapie
Zusammenhang zwischen Situation/Umgebung Gedanken Gefühle Verhalten Biologie (körperliche Faktoren und
Reaktionen)
Kognitive TherapieKognitive Therapie
Automatische GedankenBedingte AnnahmenAbsolute Grundannahmen (Schema)
Automatische GedankenAutomatische Gedanken
Plötzlich auftauchende Gedanken, Worte, Erinnerungen, Vorstellungen
Erfassung mit dem Gedankenprotokoll
Bedingte AnnahmenBedingte Annahmen
Glaubenssätze , die über verschiedene Situationen unser Leben lenken und leiten
„SOLLTE“- Behauptungen„WENN.....DANN“-GlaubenssätzeBedingte Annahmen können mit
Verhaltensexperimenten getestet werden
Absolute, zentrale Absolute, zentrale GrundannahmenGrundannahmen
„Schema“„Schema“
Schemata sind von grundlegender Bedeutung in der Behandlung von Pat. mit Persönlichkeitsstörungen
Schemata sind absolut und dichotom
Unterscheidung zwischen Situationen, Unterscheidung zwischen Situationen, Gefühlen, GedankenGefühlen, Gedanken
Nervös Zu Hause Ich werde das nicht schaffen Traurig Während eines Telefongesprächs Gereizt Ich werde immer so empfinden Ich werde verrückt
10 gedankliche Verzerrungen10 gedankliche Verzerrungen
Alles- oder-nichts-Denken Übertreibende Verallgemeinerungen Geistiger Filter Abwehr des Positiven Voreilige Schlussfolgerungen Über- und Untertreibung Emotionale Beweisführung Wunschaussagen Etikettierungen Dinge persönlich nehmen
Sokratische GesprächsführungSokratische Gesprächsführung
Pat. sollen durch das gelenkte Fragen in die Lage versetzt werden, selbst zu entdecken, dass ihre gewohnte Art zu denken nur eine mögliche Form ist, und dass es für die Erklärung eines bestimmten Ereignisses sehr viele andere Interpretationen gibt, die ebenso berechtigt bzw. sogar realitätsgerechter sind.
Sokratische GesprächsführungSokratische Gesprächsführung„Guided Discovery“„Guided Discovery“
Fragen, um relevante Information außerhalb des gegenwärtigen Gewahrseins des Pat. aufzudecken
Zuhören und Reflexion durch den Therapeuten Zusammenfassung der erhobenen Information Synthetisierende Frage, die den Patient
auffordert, die neuen Informationen in seine bisherige Sichtweise einzubauen
Beobachten und ErkennenBeobachten und Erkennenvon automatischen Gedankenvon automatischen Gedanken
Stimmungsveränderungen während der Therapiesitzung
Erinnern und Vorstellen von vergangenen Ereignissen Tagesprotokoll negativer Gedanken Bedeutung von Ereignissen feststellen Rollenspiel Selbstbeobachtung Konfrontation mit externen Ereignissen Fragen zum Erkennen von automatischen Gedanken
GEDANKENPROTOKOLLGEDANKENPROTOKOLL1. Situation 2. Gefühle 3. Automatische Gedanken
(Vorstellungen)4. Beweise zur Stützung der
„heißen“ Gedanken5. Beweise, die die „heißen“
Gedanken nicht stützen6.Alternative, mehr
balancierte Gedanken7. Gefühle jetzt
1. Situation
2. Gefühle
3. Automatische Gedanken (Vorstellungen)
4. Beweise zur Stützung der „heißen“ Gedanken
5. Beweise, die die „heißen“ Gedanken nicht stützen
6. Alternative, mehr balancierte Gedanken
7. Gefühle jetzt
Modifikation von bedingten Modifikation von bedingten AnnahmenAnnahmen
Sokratische Fragen Verhaltensexperimente Kognitives Kontinuum Rational-emotionales Rollenspiel Andere Personen als Bezugsgröße So tun als ob Selbstenthüllung
Planung von ExperimentenPlanung von Experimentenz.b. Testung eines Gedankensz.b. Testung eines Gedankens
Experiment Voraussage Mögliche Probleme, die auftauchen könnten Strategien zur Bewältigung dieser Probleme Ergebnis des Experiments Wieviel stützt dieses Ergebnis den Gedanken,
der getestet wurde? (0-100%) Was habe ich von diesem Experiment gelernt?
AktionsplanAktionsplanZiel:........Ziel:........
Aktionsplan Beginnzeit Mögliche Probleme, die auftauchen könnten Strategien zur Bewältigung dieser Probleme Fortschritt
Grundannahmen (Schemata)Grundannahmen (Schemata)
Innerste Überzeugungen eines Menschen über sich selbst oder andere
Beck (1964): Schemata sind die kognitiven Strukturen des Bewusstseins, deren Inhalte die Grundannahmen sind
Nach Beck Grundannahmen, die mit Hilflosigkeit zusammenhängen oder damit, nicht liebenswert zu sein.
Modifikation von Grundannahmen Modifikation von Grundannahmen und Aufbau neuer Annahmenund Aufbau neuer Annahmen
Alte Grundannahme: Ich bin schlecht
Ich bin machtlos
Ich bin nicht in Ordnung
Neue Grundannahme: Ich bin ein wertvoller
Mensch mit guten und schlechten Seiten
Vieles kann ich beeinflussen
Ich habe Stärken und Schwächen, wie jeder Mensch
Arbeitsblatt zu GrundannahmenArbeitsblatt zu Grundannahmen
Anhaltspunkte, die der alten Grundannahme widersprechen und die neue Annahme stützen
Anhaltspunkte, die die alte Grundannahme stützen, mit Neuinterpretation
Modifikation von Grundannahmen durch Vergleich mit Extremen
Die Grundannahme in der Vergangenheit überprüfen
Schematherapie (Young 2005)Schematherapie (Young 2005)
Frühe maladaptive Schemata: Umfassendes stark dysfunktionales Muster, das
in der Kindheit oder Adoleszenz entstanden ist und im Laufe des weiteren Lebens stärker ausgeprägt wurde
Bestehend aus Erinnerungen, Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen
Die sich auf den Betreffenden selbst und seine Kontakte zu anderen Menschen beziehen
SchemadomänenSchemadomänen
Abgetrenntheit und AblehnungBeeinträchtigung von Autonomie und
LeistungBeeinträchtigungen im Umgang mit
BegrenzungenFremdbezogenheitÜbertriebene Wachsamkeit und
Gehemmtheit
Abgetrenntheit und AblehnungAbgetrenntheit und Ablehnung
Verlassenheit/InstabilitätMißtrauen/MißbrauchEmotionale EntbehrungUnzulänglichkeit/SchamSoziale Isolierung/Entfremdung
Beeinträchtigung vonBeeinträchtigung von Autonomie und Leistung Autonomie und Leistung
Abhängigkeit/InkompetenzAnfälligkeit für Schädigungen oder
KrankheitenVerstrickung/unentwickeltes SelbstVersagen
Beeinträchtigungen im Umgang mit Beeinträchtigungen im Umgang mit BegrenzungenBegrenzungen
Anspruchshaltung/GrandiositätUnzureichende Selbstkontrolle/
Selbstdisziplin
FremdbezogenheitFremdbezogenheit
UnterwerfungSelbstaufopferungStreben nach Zustimmung und
Anerkennung
Übertriebene WachsamkeitÜbertriebene Wachsamkeit
Negativität/PessimismusEmotionale GehemmtheitÜberhöhte Standards/übertrieben
kritische HaltungBestrafen
Schemamodi (Young 2003)Schemamodi (Young 2003)
Kind-Modus: verletzbares Kind, verärgertes Kind, impulsives Kind, glückliches Kind
Maladaptiver Bewältigungs-Modus: Bereitwillig sich Fügender, distanzierter Beschützer, Überkompensierender
Dysfunktionaler Eltern-Modus: strafender/kritischer Elternteil, fordernder Elternteil
SchemaprozesseSchemaprozesse
Schema-Aufrechterhaltung: Kognitive Filter, selbstzerstörerische Verhaltensweisen
Schema-Vermeidung: Kognitive Vermeidung, Affektive Vermeidung, Vermeidungsverhalten
Schema-Kompensation
SchematherapieSchematherapie
Schemaidentifizierung: Lebensgeschichte, Beziehungen, therapeutische Beziehung, Fragebögen, Auslösung durch Imagination, Diskussion beunruhigender Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart
Schemaveränderung: Emotive Techniken, interpersonelle Techniken, Kognitive Techniken, Modifikation der schemabedingten Verhaltensweisen
Chronisch Depressive befinden sich in Chronisch Depressive befinden sich in der präoperatorischen Phaseder präoperatorischen Phase
Zeigen globales und prälogisches Denken Denkprozesse durch Logik der
Gesprächspartner nicht beeinflussbar Ich-zentriert Überwiegend monologisierende verbale
Kommunikation Unfähigkeit zu authentischer Empathie Unter Stress wenig affektive Kontrolle
CBASP: spezifische CBASP: spezifische BehandlungsprinzipienBehandlungsprinzipien
1. Änderungsmotivation gezielt erhöhen: Pat. muss Verantwortung für den Veränderungsprozess übernehmen
2. Mangelnde soziale Wahrnehmung und soziale Kompetenzen mit Hilfe negativer Verstärkung verbessern
3. Besondere Beachtung der Therapeut-Patient-Beziehung
SituationsanalyseSituationsanalyse
Die Situationsanalyse zielt darauf ab, dass der Patient die präoperatorische Funktionsweise überwindet und erkennt, dass sein Verhalten Konsequenzen hat
Die Situationsanalyse gliedert sich in die Explorationsphase und die Lösungsphase
ExplorationsphaseExplorationsphase
Was ist passiert? (Situationsbeschreibung) Was hat diese Situation für Sie bedeutet? Wie ist diese Situation für Sie ausgegangen? Welches Ergebnis wollten sie erzielen? Haben Sie bekommen, was Sie wollten? Warum haben Sie (nicht) das bekommen, was
Sie wollten?- Übergang zwischen Explorations- und Lösungsphase
Interpersonelle Techniken und Interpersonelle Techniken und Umgang mit Übertragung (Interpersonelle Umgang mit Übertragung (Interpersonelle
Diskriminationsübung IDE)Diskriminationsübung IDE)
Informationen über den Einfluss verschiedener Bezugspersonen auf den Pat. werden gemäß 4 Kategorien eingeordnet: Nähe/Intimität, Fehler/Versagen, emotionale Bedürftigkeit, negativer Affekt
Therapeut formuliert Übertragungshypothesen, mit denen sich problematische Übertragungsphänomene schon vorhersagen lassen, bevor sie manifest werden.
Diskriminationstraining (Verhalten Bezugspersonen-Verhalten Therapeut)
Merkmale der Depression in Abhängigkeit Merkmale der Depression in Abhängigkeit vom Typus (Blatt 1992)vom Typus (Blatt 1992)
Leistungstyp Gefühl von
Wertlosigkeit und Versagen
Unrealistische Ziele Schuldthematik Selbstwert abhängig von
Leistungen Selbstkritik
Beziehungstyp Gefühl von Hilflosigkeit
und Schwäche Angst, von wichtigen
Bezugspersonen verlassen zu werden
Wunsch, versorgt zu werden
Selbstwert abhängig von engen Beziehungen
AchtsamkeitsbasierteAchtsamkeitsbasierteStressreduktionStressreduktion
Mindfulness-Based Stress Reduction
(MBSR) nach Jon Kabat-Zinn
Entstehung des MBSR-Entstehung des MBSR-Programms in den USAProgramms in den USA
Ursprünge in alten östlichen Traditionen (Zen, Hatha-Yoga,...)
Übungen zur Achtsamkeit zur stärkeren Wahrnehmung der Einheit von Geist und Körper
Ambulantes Programm über 8 Wochen mit Body-Scan, Sitzmeditation, Gehmeditation und Yogaübungen
Die Struktur des MBSR-Programms
Das Vorgespräch
Die Haltung des MBSR-Lehrers
Das 8-Wochen Programm
Tag der Achtsamkeit
Das Nachgespräch
Sitzmeditation
Body-Scan-Meditation
Geh-Meditation
Definition von AchtsamkeitDefinition von Achtsamkeit
Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Art aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu bewerten
Jon Kabat-Zinn
AchtsamkeitsbasierteAchtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie bei Depression Kognitive Therapie bei Depression
8 Sitzungen: Der Autopilot (Rosinen-Übung, Body-Scan) Der Umgang mit Hindernissen (Situation anerkennen, ohne Beurteilung,
ohne sie anders haben zu wollen) Achtsamkeit des Atmens Gegenwärtig Sein (Sitzmeditation, Gewahrsein auf den ganzen Körper
ausdehnen, Achtsamkeit gegenüber Geräuschen und Gedanken) Zulassen und Seinlassen (ich bin bereit es zu fühlen, es ist okay) Gedanken sind keine Tatsachen („negatives Denken“ erkennen) Wie kann ich am besten für mich sorgen (Aktivitäten , die mich stärken,
Aktivitäten die mich schwächen,…) Wie kann das Gelernte im Umgang mit zukünftigen Stimmungstiefs
helfen? Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können, den Mut, Dinge zu ändern, die wir ändern können, und die Weisheit, das eine vom anderen unterscheiden zu können
Forschungsergebnisse zur Forschungsergebnisse zur Kognitiven Verhaltenstherapie bei Kognitiven Verhaltenstherapie bei
DepressionDepression
Psychotherapie in der Psychotherapie in der Akuttherapie der DepressionAkuttherapie der Depression
Bei ambulanten Pat. mit leichten und mittelschweren Depressionen PsTh gleich wirksam wie Pharmakotherapie
Kombination von Pharmakotherapie und Psychotherapie wirksamer bei schwerer Depression, bei chron. Depression und bei therapieresistenter Depression sowie bei depressiver Residualsymptomatik
The empirical status of cognitive-The empirical status of cognitive-behavioral therapy (CBT)behavioral therapy (CBT)
Review of meta-analyses : Butler et al. Clinical Psychology Review 26 (2006) 17-31:
16 meta-analyses that included collectively 9995 subjects in 332 studies
Large effect sizes were found for CBT for unipolar depression, generalized anxiety disorder, panic disorder with or without agoraphobia, social phobia, OCD, PTSD and childhood depressive and anxiety disorder
Kognitive VerhaltenstherapieKognitive Verhaltenstherapiein der Akuttherapie der in der Akuttherapie der
DepressionDepression
Wirksamkeit in über 80 kontrollierten Studien untersucht, meist zum Vorteil von KVT gegenüber verschiedensten Kontrollbedingungen
Evidenzgrad A Kontroverse ob KVT bei schwerer Depression
weniger wirksam ist als Antidepressiva (NIMH-Studie Elkin 1989, Mega-Analyse De Rubeis 1999)
Psychotherapy is Effective in Psychotherapy is Effective in Moderately Severe DepressionModerately Severe Depression
02468
10121416
Rush etal. (N=26)
Murphyet al.
(N=22)
Hollon etal. (N=68)
Elkin etal. (N=53)
Pooled(N=169)
Fin
al H
AM
-D S
core
Antidepressant medication Cognitive behavior therapy
DeRubeis R. et al. Am J Psychiatry 1999: 156: 1007-1013
A meta-analysis of the effects of A meta-analysis of the effects of cognitive therapy in depressed cognitive therapy in depressed patients: GLOAGUEN et al 1998patients: GLOAGUEN et al 1998
48 kontrollierte Studien 2765 Patienten mit unipolarer, nicht-psychotischer
Depression (leicht oder mittelschwer) Ergebnisse: Kognitive Therapie(KT) einer Wartelistenkontrolle
oder Placebo überlegen KT besser als Antidepressiva KT wirksamer als andere Psychotherapien ohne
kognitive- oder Verhaltenskomponenten KT in der Prophylaxe wirksamer als Antidepressiva
Response to different psychotherapies in Response to different psychotherapies in comparison to medication and placebocomparison to medication and placebo
0
10
20
30
40
50
60
Treatment
% R
espo
nse
psychodynamic
Interpersonal Psychotherapy
Cognitive Behavior Therapy
Medication
Placebo
Hollon et al. 2005
KVT vs IPTKVT vs IPT
Luty et al (2007):177 ambulante PatientInnenBei leicht bis mittelschwer depressiven Pat
KVT=IPTBei schwer depressiven Pat KVT>IPT
ZusammenfassungZusammenfassungPsychotherapie in der akuten Psychotherapie in der akuten
Depression: Depression:
Therapie 1. Wahl: KVT oder IPT (Evidenzgrad A)
Therapie 2. Wahl: Psychodynamische Kurztherapien oder Gesprächspsychotherapie (Evidenzgrad B)
Therapie 3. Wahl: Psychoanalytische bzw. psychodynamische Langzeittherapien (Evidenzgrad C)
GruppentherapienGruppentherapien
Gruppentherapie auf Basis der KVT oder IPT ähnlich wirksam wie Einzel-therapie
Evidenzgrad B
Psychotherapie bei chronischer Psychotherapie bei chronischer Depression/ DysthymieDepression/ Dysthymie
–Psychotherapie allein bei chron. Depression weniger wirksam als in der Akutbehandlung (Remissionsraten für KVT bei akuter Depression ca 55%, bei Depression plus Dysthymie ca 27%!)
A comparison of nefazodone, the cognitive A comparison of nefazodone, the cognitive behavioral-analysis system of psychotherapy behavioral-analysis system of psychotherapy
(CBASP) and their combination for the treatment of (CBASP) and their combination for the treatment of chronic depressionchronic depression
Keller, Mc Cullough et al 2000Keller, Mc Cullough et al 2000
681 Patienten, 16-20 Therapiesitzungen über 3 Monate
Response: 48%Nefazodon allein, 48% CBASP allein und 73% für Kombination
Remission: 29% Nefazodon allein, 33% CBASP allein und 48% für Kombination
Medication (Nefazodone) or Medication (Nefazodone) or Psychotherapy(CBASP) is effective when Psychotherapy(CBASP) is effective when
the other is notthe other is notSchatzberg et al. Arch Gen Psych 2005; 62: 513-520Schatzberg et al. Arch Gen Psych 2005; 62: 513-520
Chronically depressed nonresponders to 12 weeks of treatment with either Nefazodone or CBASP were crossed over to the alternate treatment (Nefazodone n=79, CBASP n=61)
Both the switch from Nefazodone to CBASP and from CBASP to Nefazodone resulted in clinically and statistically significant improvements( Response for CBASP 57%, for Nefazodone 42%)
Response to Nefazodone and CBASP Response to Nefazodone and CBASP Comparison of First- and Second-Line EfficacyComparison of First- and Second-Line Efficacy
0
10
20
30
40
50
60
(N = 216) (N = 220) (N = 79) (N = 61)
NEF CBASP
Rem
issi
on R
ate
(%)
Schatzberg AF. et al. Arch Gen Psychiatry 2005:62:513-520.
1st Trial Crossover Trial
Response to Antidepressant, Response to Antidepressant, Psychotherapy, and the Combination as a Psychotherapy, and the Combination as a
Function of Treatment TypeFunction of Treatment Type
0
5
10
15
Antidepressant Psychotherapy Combination Tx
Chronic Depression Without Childhood Trauma (N=181)
Chronic Depression With Childhood Trauma (N=315)
Nemeroff CB. et al. Proc Natl Acad Sci 2003: 100: 14293-14296
∆ H
DR
S S
core
Psychotherapie beiPsychotherapie bei chron. Depression/ Dysthymie chron. Depression/ Dysthymie
TherapieempfehlungenTherapieempfehlungen
Therapie 1. Wahl: Kombination Psychotherapie ( CBASP od. KVT od.IPT) und Pharmakotherapie (Evidenzgrad B)
Therapie 2. Wahl: CBASP allein bei chron. Depression (Evidenzgrad B)
Nicht empfohlen: Psychotherapie allein (KVT, IPT) bei Dysthymie
Combined Treatment Offers a Large Combined Treatment Offers a Large Advantage Over Psychotherapy Alone Advantage Over Psychotherapy Alone for More Severe, Recurrent Depressionfor More Severe, Recurrent Depression
0
10
20
30
40
50
60
Recurrent Less Severe Recurrent More Severe
Psychotherapy Alone (N=243) Combined Therapy (N=352)
Rem
issi
on R
ate
(%)
Thase ME. et al. Arch Gen Psychiatry 1997:54:1009-1015
Wirksamkeit von Psychotherapie Wirksamkeit von Psychotherapie in der Langzeittherapie der in der Langzeittherapie der
DepressionDepression
Während in der Pharmakotherapie vielfältige Strategien zur Risikominderung eines Rückfalls bekannt sind, gibt es nach Psychotherapie kaum Empfehlungen hinsichtlich Durchführung von Rückfall verhindernden Massnahmen
In der Langzeittherapie bisher vor allem KVT und IPT untersucht
LangzeittherapieLangzeittherapie
2 Ansätze: Langzeitwirkung einer nur in der Akutphase
der Erkrankung durchgeführten Psycho-therapie auf die Rückfallshäufigkeit im weiteren Krankheitsverlauf
Spezifische Langzeittherapien, die nach Beendigung der Akuttherapie verabreicht werden
Langzeitwirkung einer nur in der Langzeitwirkung einer nur in der Akutphase durchgeführten Akutphase durchgeführten
PsychotherapiePsychotherapie
KVT in Akutphase wirksamere Langzeiteffekte als Medikation nur in der Akutphase
Am wirksamsten Kombination KVT und Medikation
NIMH-Studie (Elkin 1989): 16 Wochen Akutbehandlung nicht ausreichend um Rückfälle zu verhindern
Spezifische LangzeittherapienSpezifische Langzeittherapien
Pat. die auf eine Kognitive Therapie (KT) in der Akutphase ansprachen, erhielten über 8 weitere Monate KT und unter-schieden sich signifikant in der Rückfalls-häufigkeit von denen ohne weitere KT (Jarett 1998)
Guter Effekt auch von IPT bei Lang-zeitgabe (Frank 1990)
CBT for Residual Symptomatology CBT for Residual Symptomatology in Depressionin Depression
Paykel et al (1999) Prevention of relapse in residual depression by CBT: Arch Gen Psych 56,829-835
16 sessions of CBT plus pharmacotherapy vs pharmacotherapy alone
Cumulative relapse rate at 68 weeks significantly lower for antidepressant plus CBT
Relapse Prevention following Relapse Prevention following Cognitive therapyCognitive therapy
Hollon et al. Arch Gen Psychiatry 2005;62:417-422Hollon et al. Arch Gen Psychiatry 2005;62:417-422
Patients who had responded to CT in a randomized controlled trial were withdrawn from treatment and compared during a 12-month period with medication responders who had been randomly assigned to either continuation medication or placebo withdrawal
Relapse rates withdrawal from CT 30,8% Relapse rates withdrawal from med 76,2% Relapse rates continuation med 47,2%
Cumulative proportion of recovered patients who survived Cumulative proportion of recovered patients who survived without recurrence during naturalistic follow-upwithout recurrence during naturalistic follow-up
Prior CT Group (n=20)
Prior ADM Group (n=14)
12 14 16 18 20 22 24
0
20
40
60
80
100
Time Following the End of Continuation, mo
% o
f Pat
ient
s W
ith N
o R
ecur
renc
e
CT = Cognitive TherapyADM = Antidepressant Medication
Achtsamkeitsbasierte KVT in der Verhinderung von Achtsamkeitsbasierte KVT in der Verhinderung von depressiven Rückfällen genauso wirksam wie depressiven Rückfällen genauso wirksam wie
AntidepressivaAntidepressiva
Z.V. Segal et al (2010) Arch Gen Psychiatry 67 /12): 1256-1264
Among unstable remitters patients in both MBCT and maintenance treatment showed a 73% decrease in hazard compared with placebo
Whereas for stable remitters there were no group differences in survival
Zusammenfassung:Zusammenfassung:Psychotherapie in der Psychotherapie in der
LangzeittherapieLangzeittherapie Positive Langzeiteffekte einer Akuttherapie mit
KVT oder IPT (Evidenzgrad B)
Langzeitbehandlung mit KVT oder IPT kann Rückfallraten reduzieren, aber noch unklar welche Frequenz und Dauer notwendig ist (Evidenzgrad B)
Kombination von Pharmakotherapie und Psychotherapie wirksamer als die einzelnen Therapien (Evidenzgrad B)
Empfehlungen zur ErhaltungspsychoEmpfehlungen zur Erhaltungspsychotherapie bei depressiven Patiententherapie bei depressiven Patienten
Weitgehende und stabile Symptomfreiheit ist der wichtigste Schutzfaktor vor raschen Rückfällen und drohender Chronifizierung
Zur Erreichung dieses Zieles ist eine ausreichende Behandlungsdauer notwendig
Empfehlungen zur Erhaltungspsycho-Empfehlungen zur Erhaltungspsycho-therapie bei depressiven Patienten therapie bei depressiven Patienten
(Schauenburg 2003) (Evidenzgrad C)(Schauenburg 2003) (Evidenzgrad C) Erhebliche Restsymptomatik bei Therapieende Frühere rasche Rückfälle nach Therapieende Mehr als 3 vorhergehende depressive Episoden Erste Episode schwer und vor 20.Lj. Ausgeprägte Persönlichkeitsstörung Ausgeprägte soziale Ängstlichkeit Soziale Isolierung Belastende Lebensumstände
Depressive Residualzustände, KomorbiditätDepressive Residualzustände, Komorbidität
Zusätzliche Persönlichkeitstörungen sind Komplikationsfaktor für Ansprechen auf Antidepressiva bzw Psychotherapie (Richter 2000)
Persönlichkeitsstörungen sind Risikofaktor für Chronifizierung (Paykel 1999)
Residualsymptome haben prognostische Bedeutung für Rückfälle (Paykel 1999)